für Vaterlands Künste Wijsenschaft und geselliges Leben. K5 9G« ViN8tN3 ÄS« 3<5. ^OVONidor. R84?G Bericht über die Obstausstettuttg in ^taibach. Von Professor Wr. Vlciwcio. (Schluß.) ^Nachstehendes Verzeichnis; gibt den Uebelblick der Erponencen, welche die heurige Obstausstellung mir verschiedenen in der lai^wirrhschafrlichcr, Zeitschrift „IXovieL" «n ll^lni'l aufgeführt weidenden Obst-, Gemüse- lind Gc-lieideqacilü'ge" beschickt habcn: Heir Joseph R o m <>, Pfarrer in Zhemshenig, 5 Birn-sortcn; Herr Vincen z Grafv. T h u r n Valsassina, Heil-schaflsinhaber in Radmannödorf, 3l Aepfelsorcen, 9 Birnsor-ten, dann Birnqllillen und Cilvonen ron ausgezeichneter Qualität; Frau Francisca Edle v. Vest, Inhabeiin deS Gutes Schi'otlemhun, , 24 )lepfe!s»nen und 16 Bii'nsorten, dann Psilsiche und italienische Kastanien; Herr Carl Florian, Gülcenbesitzer in Kramburg, 57 Aepf.-Isorcen; Herr Franz v, Schivi^hofen, Glitvbesttzer in St. Veilh ob Wippäch, Ti-audensorrel, ; Herr I a, n a z Sa ji,; , Handlungs-buchhalter, Birnen und Granatäpfel aus St. Veith ob Wip-bach ' Lore nz Rosman ü, Etuoierender, ?lepfelsoiten; Herr ?lndrcaö Drem el, Pfarrer in Natsch.nl), Aepfel, Birnen und Zwetschken; Herr Andreas Mostar, Pfarrer in Moromz, Birnen und Aepfcl; Herr Fran,; Huber, k. k. Zeichnunaölehr.r in L^ib^ch, 24 Aepfe!^aciunc,cn und ,' Traubeusorce (Guiedel); H'"' Jacob Jan, Pfarrer in Zhermoshniz, 23 Gattungen Aepfel und 5 Gattunc,cn Birnen; Herr Barch. U r sh i.;h, Pfarrer in Sreinbüchl, Aepfel, Pfirsiche (vorbildliche) m,d Nüsse; Heir Joseph Oresh-ni k Caplan in Sc. Martin bei Lithei, Birnen aus dein Garten des Supan in Stangenwald; Joseph Krischnar, Hübler in Unteifeuchti"g. 8 Aepfelsorcen und 2 Birnensorten; Herr Io se p h B u rger, Dcchanc in St. Martin bei Nthaj, <2 Aepfelsorlen; Joseph Serschen, Hüblcr in Ves,^, 9 Aepfel- und l Birnsorle; Herr Barch. Arko, Pfarrer in Vodiz, 28 Aepfel und l Birnsorle; Johann Rod.';, Landmann von Lhi^e bei Nau, Dauben; He.r Alois Nr-bancschilsch, I.'haber der Güter Höflein und Schmoll, dessen Obstgarten mehr denn 10 Joch im F^chel'inhalce >be. tragen, 64 Aepfelgattungen (meistenS edler Forcen) und 10 Birngatcungen; Gregor Seduschak, Landmann in Tai-nij, decorirc mit der silbernen Gesellschaftömedaille, 66Aevfel-und 4 Birnsorcen ; Herr Mach. Kristan, Pfarrer, und Herr Joseph Bev k, Caplan ii, Waatsch, 13 Aeps'e! und 9 Birn-gattunqen; Herr Ferdinand Schmidt, Realicacenbesitzer in Schischka , 23 Aepfel - und 4 Birnsoi ten; Ancon Alesh, Studierender in Laibach , und fleißiger Sammlerkrainischer Namen, aus dem Garten seiner Aeltern und ihrer Nachbarn 33 Aepfelsorlen; Herr Io seph Poklukar, Pfarrer in Do-braoa, 20 Aepfelsoiten ; M a c h i as V o b ov sh a r, Landmann von Rudnik bei Stein, 33 ?lepfelsorcen und Pfirsiche; Herr Johann Kunstl, Pfarrer in Loshach, aus seiner Pfarre 63 Aepfel- und 28 Birnsorcen; die Herren (Äe^rüder KasteÜtz, von ihr.r Realität in Oderdorf in Uncerkrain, 37 Aepfel- und 3 Birnsorten; Herr Johann Volzhizh, Theolog in Laibach, 13 Aepfel - und l2 Birnsorc.n, dann Nüsse; Herr Lucas Dolin ar, Pfarrer in Sc. Martin in Tuchein, »2 Aepfel- und 4 Birnsorten; Herr Pajk, Pfarrer in Mariafeld , St, Helena - Weiden <.36 Aehren aus einem Korn) u»d italienische Haselnüsse; F>au ?l n t o n i a Kalcher, Inhaberin der Herrschaft Kieselstein in Krainburg , Napoleonö-biinen; Herr Dl'. Srruppi, aus dem Versuchshofc der k. k. Landwirthschaftgesellschafi in Laibach, ein reichhaltiges Ensemble »-0Ü Aepfel- und Birnsorien, dann hochstäinmigen englischen 'Mais, abyssim'schrs Wii'teikorn (28 A>chrc!l aus I Korn), Erdapfel aus Samen gezogen, und i3 Gemüsejorien; Herr F. X. Souvan, Handel5mann und Nealicacenbesitzer in Laibach, 18 Aepfel- und 4 Birnensoricn; Herr Joseph Seun ig, 86ni!n. Meßner in Mariafeld, 12 Aepfelsorten; Herr Anton Smrekar, Pfarrer in Goldenfeld, ! 2 Birnsorten ; Herr Vincenz VeIasti, Realitätenbesitzer i» Laibach, 4 Birnsorien, Versailler - Aept'el und Pfirsiche; Herr Mathias Piuk, Reniineister in HaaSberg, 14 Aepfel und 2 Birnsorten; Herr Matthäus Ravnikar, Pfarrer in Selo bei Stein, 12 Aepfelsorleu; Jacob Gorjanz, Landmann von Wolfsbach, 5 Aepfel-sorten; Math. Thomaschitsch, Grundbesitzer in Rodi-za , 7 Aepfelsorcen; Ios. Hotschevar, Landmann von Ro-diza, 7 ?lepfelsorien; Michael Iagodiz, Landmann in Mitleijarsä)?, I I Aepfelsorten; Herr Fran z Kra m mer, Dechant in Altlack, 13 Aepfel' und 1 Birnsonen; Herr Io» 8 und graue Herbstbutte!bir-i,e; Herr Primus Hudovernik, Nealitätenbesitzer, aus seinem Obstgarten in Radmannsdorf, lO Aepfelsorten; Herr Joseph Dagarin, Dechant in ^rainburg, Bortfelder Ackerrübe von ansehnlicher Giöße; Barlh. Pincar, Landmann in Seizach, 25 Aepfel - und 12 Birnsorten; Herr Jacob Sterger, Verwalter in Feistenberg, Trauben; Herr Johann Gandini v. Lilien stein, Gulsinhaber, sehr große vorzügliche Mohren ; Mathias Kali an, Land-manu in Godeshizh, 1l Aepfel' und 1 Birnsorte; Johann Ielen, Landmann in Podobovz in Unierkrain, 4 Birnsorten; und Herr Andreas Fleisch mann, aus dem k. k. botan. Garten: gemeinen Hopfen, besonders reichhaltig und von ausgezeichnetem Aroma, Topinambour, vorzüglichen Spar-^elsamen, Pimpernuß, die Seidenpsianze, Aepfel^uicten, mehrere Giftpfianzen, deren Beeren oft mit eßbaren verwechselt werden , und Knöllchen vom Scharbock- oder Feig Warzenkraut, welche nach dem Negen stellenweise oft m großer Menge vorgefunden werden und den Glauben an einen Wei- zen- und E rdäpfelregen u. dgl. veranlaßt haben. Ueber, dieß wurde dieseAusstellung durch eine Einsendung aus Steier-mark und eine aus Kärnten bereichert: Herr Vincenz Schittnig, Pfarrer in Gutendorf bei Cilli, sendete großkolbiqen Mais ein, welcher sich nach mehrjährigen Erfahrungen des Herrn Einsenders in jener Gegend als die fruchtbarste Sorte erwiesen hat, die auf gut zubereitltem Thon-boden zu 2, sehr häufig 3, auch 4 Kolben an einem Stamme tragt und demnach sehr empfehlenswerth erscheint; und Herr Thaddäus v. Launer, Herrschafcsinhaber in Krum-pendorf, aus seinem rühmlichst bekannten Obstgarten, 31 Gattungen edler Birnen. Berichterstatter kann diese übersichtliche Relation nicht schließen, ohne mit gebührender Anerkennung der vielseitigen Thätigkeit des A us st e Il u, n a s - Comi tö's, vorzüglich aber des unermüdlichen Eifers zu erwähnen, den hierbei der hoch-würdige Herr I'. Benvenui, Herr Dr. Slruppi und Herr Andreas Fleischmann an den Tag gelegt haben. Der fatale Genosse. Novelle von Leopold Kordes H'. , Das fromme Geläute der Aöendglocken war bereitS lange über die stiller gewordene Gegend verklungen, der Mond trieb seine glänzende Heerde zu goldenen Thoren aus, allein noch wollte der gräfliche Wagen nicht kommen. Seit dem Mittage waren die Unterthanen der polnischen Herrschaft R^^^ zum fröhlichen Empfange der gnädigen Gräfin und ihres Gemahles um das Schloßgebäude versammelt, aber alles blieb still auf der Straße. Der greise Verwalter, schon über 40 Jahre im Dienste des gräflichen Hauses, trat nun mit dem Pfarrer und Schulmeister, den Honoratioren des Ortes , auf die Allane des Schlosses. »Lieben Leute" sprach er freundlich zu der versammelten Menge, »geht nun ruhig nach Hause. Die gnädige Herrschaft wird sicher in die Nacht hinein nicht durch die Waldungen fahren, und heute nicht kommen. Versammelt nur morgen euch wieder!« Nach und nach verlor sich das Volk. Jubelnd und singend zog es heim in die Dörfer; denn der Verwalter hatte einige Worte vom Nachlaß der Gaben fallen lassen, wovon ihm die neuvermählte Gebieterin geschrieben haben sollte. Bis i» die späte Nacht saß dieser mit seinen zwei Freunden fröhlich bei einem Glase Wein, das späte Eintreffen der Herrschaft denn doch noch für möglich haltend, und wurde "icht müde zu erzählen von der unendlichen Güte und Milde der Gräfin, die er als Kind oft auf seinen Armen geschauk.lt, und die seit dem Absterben ihres hochseligen Vaters und der Uebernahme der großen Besitzungen ihren armen Unterthanen nach und nach in den Abgaben so Vieles eileichterc habe. »Sie war stets ein Engel in ihrer Familie« schloß er, »Gott gebe nur, daß ihr neuer Gemahl, der ein ausländischer, sehr reicher Baron seyu soll, iyrcr auch vollkommen würdig sey!« Der Pfarrer und Schulmeister, welcher Letztere sehr bedauerte, seine zierliche, wohlgeordnete Rede nun noch durch eine Nacht in seine Brust verschließen zu müssen, empfahlen sich, und suchten, da es schon nahe an Mitternacht ging, ihre - 383 — Wohnungen. Der Verwalter aber konnte sich noch immer nicht schlafen legen. Jetzt, mit seinen Gedanken allein, leuch-tete ihm die Möglichkeit einer Reisegefahr der Herischast immer mehr ein; er war in gräßlicher Angst, wie denn die erhitzte Einbildung nicht ermangeil, ihre Bilder in die grell' sten Farben zu kleiden. In einem Lehnstuhle entschlummerte er, als schon der Sommermorgen im Osten zu grauen begann. Das Landvolk, vor Sehnsucht und Begierde brennend, seine gute Gebieterin nach drei Jahren, und zwar jetzt vermahlt zu sehen, fing schon am frühen Morgen an, um das Schloß h"um zu summen. Die Sonne hatce die Zinnen der alten stattlichen Burg so eben erstiegen, und goß ihr volles Licht Über die lange Zeile der herrlichen Lindenallee, als es plötzlich: »E>" Wagen, ein Wagen!« von allen Seilen erscholl. Ehrerbietig lheilte sich die wogende Menge zu beiden Sei-ten. Der alle Verwalter in seinem Gallarock und der Pfarr-Herr stellten sich erwartungsvoll an die Spitze. Vor allen aber stand der immer sich räuspernde Schulmeister mit der lieben Schuljugend. Der Wagen fuhr langsam heran. Die Gräfin' sas; darin mit dem Dienstmädchen allein. Sie sah sehr blast, ernstgestimmt, ja traurig aus. Bei E> blickung derselben erscholl lauter Jubel und Vivcmuf; der Schulmeister trat vor und wollte unter hundert Bücklingen seine unter Schweiß einstudierte Nede beginnen. Die Gräfin jedoch verbat sich dieselbe unter einer Handbewegung, und dankte Allen mit einem gnädigen Wink. Als sie vom Wagen stieg, über^ reichte ihr ein kleines Mädchen einen niedlichen Strauß. Sie hob das Kind zu sich, küßte es auf die Stirn, und Thränen entstnrzten ihr; sie nickte nochmals freundlich der Umgebung, und ließ sich dann vom Verwalter und Pfarrer stumm auf ihr Zimmer geleiten. Ehrerbietig entfernten sich die Beiden, ohne eine Frage zu wagen, und konnten sich diese Stimmung der Gnädigen nicht erklären. Dem alten, ehrlichen Diener traten Thränen in die Augen; er ging zu dem Volke hinunter. „Die gnädige Gräfin, ihr lieben Leuce, ist trank, sehr krank,« begann er, „verfüget euch ruhig nach Hause, sie wird euch rufen lassen, wenn sie genesen ist. Von allen Seiten bestürmten ihn besorgte Frager; was sollte er antworten? wußte er doch selbst auch nichts. Auf der Stiege begegnete ihm der Pfarrer. „Ich folge dem Beispiele des Landvolks," sprach dieser, »und gehe nach Hause. Es ist et-,raS vorgefallen, ich fürchte, was gewallig Schlimmes. Möchte ich doch lieber mich täuschen! Sollte nicht der Herr Baron mitkommen — er ist nicht da, und dann das schmerzli-che Zucken der GesichlsmuZkeln, die rothgeweinten Augen der gnädigen Frau — Gott verhüte ein Unglück! ich werde morgen oder zu gelegener Zeit aufwarten.« Und er drückce dem Verwalter die Hand und ging. Schweigend und wehmüthig sah dieser aus einem Fenster ii, den geräumigen Schloß-Hof, den nach und nach die Landleuce geräuschlos verlassen hatten. Die Gräfin ließ den Tag Niemand ror sich, nur zwei fremde Boten kamen vor und entfernten sich bald. Der Be- diente, der Kutscher, das Kammermädchen waren über alles Ausfragen, wahrscheinlich auf das ausdrückliche Gebot der Gräfin, stumm wie das Grab. Des andern Morgens wurde der Verwalter vorgerufen. Die Gräfin war sehr freundlich, sehr herablassend gegen ihn, sprach ab?r wenig; si, ließ sich di, Bücher und Rechnungen vorlegen, ordnete Manches an, und entließ ihn mit der Bicce, den Herrn Pfarrer zn Tische zu laden. Die Unterhaltung mit den Beiden bei Tische war sehr ernst; man merkle, daß die Gräfin den Punct über ihren Kummer nicht berührt wissen wollte, (Fortsetzung folgt.) Brosamen aus der Vergangenheit. Joseph ll. sprach einmal mit dem französischen Gesandten von Breteuil über den König von Preußen, den großen Friedrich, und fällte folgendes Urlheil oon ihm: »Alle Mittel sind ihm gleich" — sagte er. — »Er verschmäht keines, das ihm nur den mindesten Vortheil darzubieten scheint. Auch das Außerordentlichste, das in jemen Folgen noch so Gefährliche sollte er mir zuverlässig wagen, wäre nur für den Augenblick irgend ein guter Gewinn dabei. Ich habe viel mic ihm gesprochen; ich hatte sogar den Befehl dazu: immer fand ich den großen Geist, den sein Betragen oon jeher gezeigt hac. Aber ich erstaunte nicht wenig, von ihm zu hören: er hätte nie einen Operacionsplan gehabt; er verachte sogar alle politische Voraussicht. Im Gegentheile gehe er im Felde, wie im Cabinette immer nur nach den Umständen zn Werke und richce sich bloß nach der Fährte der Leute, die auf der andern Seice in Bewegung seyen." — Dieß ist gewiß ein sehr gefährliches System, besonders in einem solchen Kopfe, wie Friedrich II. war. Einen höchst merkwürdigen Fund hat man in Aachen gemacht, nämlich die G e bei n e Earl's des Großen. Bekanntlich befahl schon Otto III., die kaiserliche Todtengruft im Jahre 1000 zu öffnen und Friedrich Barbarossa ließ die Gebeine, nachdem Papst Pascal III. den Kaiser heiliggesprochen, am 29. December lI65 sammeln und solche in einer besondere» Kiste aufbewahren. Später gingen diese Reliquien spurlos verloben, so viele Müde man sich auch gab, sie wieder aufzufinden. Dieser Tage nun eindeckte man in einer Kirche die alte Kisiv zufällig in einem an die Sakristei stoßenden geschlossenen Raume, wo sie vielleicht Hunderte von Jahren hindurch tief in einem verborgenen Wandschranke gestanden halte. Feuilleton. Pferde - Schlachtung. — In den drei Monaten vom 13. Juni bis 13. September sind in Berlin nicht weniger als l33 Pferde geschlachtet und davon 66.926 Pfund verzehrt worden. , Ladislaus Pyrker — befindet sich wieder in Wien und zwar lebensgefährlich erkrankt. Der Erfinder der Telegraphen, ein Deutscher. ^- Es ist eine ziemlich allgemein herrschende Meinung, (meldet die »Gegenw.") daßEla u de C hap p e in Frankreich der Erfinder der Telegraphen sey. Diesem muß aber widersprochen und die Ehre derErsindung Deutschland vindizirt werden, da der berühmte Naturforscher und Chemiker, Director der physikalischen Classe der Berliner Akademie der Wissenschaften, Franz Carl Achard (geb. zu Berlin den 28. April l?54, gestorben zu Kunern im Regierungsbezirke Breslau in Schlesien am 20. April 1821), derselbe, welcher die Entdeckung Mark-g r af'ö, aus dem conccmrirten Safte verschiedener Wmzelar- — 384 - t'en krystallisirten Zucker ;u gewinnen, mit einem Worte, die Zubereitung de5 Runkeliüben^nckeiS wesentlich verbessert und im Grosien ausgeführt, bereits ^u Ende des oerfi^ffenen Jahrhunderts zu ^vandau einen leichc lransl>oiiablcn Telegraphen, durch welchen mittelst 5 Zeichen 23,7 50 Wörter und Redensarten auSgedrik'kl »verden konnten, construirt und zum Gebrauche dieses Instrumemes ein eigenes telegraphisches Wörterbuch in deulscher und französischer Sprache, dem er noch 32 lelearaohische Ziffl'l'n beifügte, rerferiigc hac. Gine Diebs - Bande — erregt gegenwärtig in Frankreich riel Aussehen, deren Prozes; die diestjadrigen ?lssi° sen leh>' >>' Anspruch nehmen wild. '^ei der ersten Sitzung waren 60 Anaeklagre; 1700 Anklagevuncie waren gegen die Bande erhoben. 207 Vei brechen ihr zur ^ast gelegt. Diese — unter dem Namen: »die Bande ^laude T h i-beri'ö," in Frankreich seit mehreren I.chie,, bekannc und gefürchtet — bestehc aU5 ^>v,i Abcheilungen. deren jede ihre besonderen Geseye u»d Killen h.n, Die aa„^e Bande zahlte gegen 800 Mitglieder. Alle bejuchlen Jahrmärkte als ehrliche Kanfi,uie und Krämer, lind n,>aren imnier mit allen nö-thigeu Papieren »ersahen. Sie reisten j.'der^ic ungeheuer schnell, in Wagen, >n denen zahlreiche Ve> stecke an^.brachi waren. Was sie kauften, bemahlten sie püncllich; aber sie verabsäumten keine Gelegenheit ^um Diebstahl oder Naub, wobei sie lueder List, noch Gewalt, selbst keinen Mo,d scheuten. Alle Mitglieder hallen Weiber bei si ä), welche al) Späher dienten, die Oeiilichkeit erforichien, die günstige Stunde abpaßten und die gestohlene Waie, wenn diese nicht ohne Ge-fahr verduft werden konnte, verbargen. Noch gefährlichere Gehilfen dieser Bande waren die „ttinlm'muiii'lj" (Einschläfe-ler), welche durch Stechapfel ihre Opfer einschlafe, cen, und die Wacblhunde durch Brechnuß vergifteten. Auch waren bei der Bande sehr viele Zigeuner, welche unc^r dem Namen «die sä)w,n-;e B.mde" oder „Noinauitlchelö" bckannt waren. Diese stahlen nur bei der Nachr. Der Bandenhäupcling, Claude Thibert, ist selbst ein Zigeuner. Er ist ein Mann von 45 Jahre", kann weder lesen, noch schrei!»-,,, besitzc aber ein staunenöweiides Gedächtniß. Er führce stel5 ,^>rei Wagen mit sich und ermangelte nie, sie in kiii fester Z>it mic gestohlener Ware ;u füllen. In vier Städten Hral!k,eich5, selbst in Paris, hacce er seine Haupldepocs. Papierkorb des Amüsanten. In Kilkenny stellte ein veihciratheter Kaufmann einer Dame, die er liebte, ein Eheversprechen in Form eines Wechsels ans: „Ich, Unterschriebener N. N., verspreche, ;wei Tage nach dem T.ode meiner Frau, Vorzeigen» dieses Wechsels zu eheligen." Jene Dame starb abev noch bei 3eb^eicen seiner Frau und übergab den Wechsel enoofsirt einer Verivand-ten; aber auch diese starb und übergab das Eheoeisprechen einer Dritten. Sobald die Frau deg Kaufmanns todt war, präsentirte endlich die dritte Besitzerin des Eheveisprechens den endossirten Wechsel dem eistauncen Kansmanne. Dieser aber hegte von seiner Unterschrift so viel Achnmg, daß er die ihm gänzlich unbekannte Dame am zweiien Tage nach dem Tode, seiner Frau wirklich heiralheie. Auswärtige Kunst- und Theaterrevue. -j- Bekanntlich wurde der Doge Marino Falieri 'rs Ttieüters, h.'.t sich zum Theaterdireclor in St. Polten emporgeschwungen, wo mcin mit ihm und seiner Truppe recht zufrieden zu seyn scheint. Herr Po grell,/ der zu glcicker Z.'it in Üaidach als Schauspieler engagirt war. verdirbt / nun in Wl. Polten die deutsche Sprache. ! -j- Dl!e. Arafenberg. vor einigen Jahren ein beliebtes Mit>" glied der Laidacher Bühne, ist vor Kurzem k. k. Hofschauspielcrin in Wien geworden. -j- Die Verliner Aristokratie hat der Sängerin Jenny Lind einen Vrillanlschmuck verehrt. der 100.000 Franken werth seyn soll. Sa berichten wenigstens französische Journale. -7 Das neueste Stück der Frau B i rch - P fe i f f e r : „Dorf und Stadt", nach der Erzählung: .Die Frau Professorin- von Auerdach. ist in Wien im k, k. Hofburgtheater mit einstimmigem Veif.Ul gegeben worden. Theater-Directionen können es bereits durch R. Prix in Nien beziehe». 5 Ein Kapellmeister zu Parenzo. Namens Catterino-Cat« terini. hat ein neues Instrument erfunden, welches in den Mitleltönen der Klarinette, in den tiefen dem Fagotte, in der Höhe aber der Oboe gleicht; das ganze Instrument soll sich zumeist für das Adagio eignen. Der Eifiüder benannte es: „Glicibarisono" und ließ sich im verflossenen Monate in Otatz oirauf hören. 5 Mit der Frau ü u tz e r - D i ng e l st e d t. als Opcrnsängerin in Wien, ist es vollkommener Ernst. Die Journale lassen ste mit dem Hof-r.Uh. ihrem Gemahle, bereits am 16. Nov.mber von Stuttgart abreisen, und so dürfte diese „Nachtigall" bereits in Wien angekommen seyn. Man kann sib dei. Jubel derWiener denken und ;>uar mit 3iech< ; denn Lutz er ist eine der ersten Sanaerinen unserer Zeit. Ein Wiener Platt äußert sich gar. das, die Gefeierte bereits förmlich bis Ostern bei Pokorny. und zwar mit einer Monatsgage von 1200 fl. E. M. rngaqirt sey. Wir finden diese Anforderung, der Lind gegenüber, gar nicht übertrieben, ja vielmehr sclbst dirigiren. -j- Dobler, der nach Preßburg wollte, wurde von Vosco über- j holt. und r>>ls'te deßhalb nach Gratz, wo er berciis am 18. November ' eine sehr zalilreik besuchte Vor^ellung gab. -j- Dcr große Mime, N i l h e > in Kunst, gedenkt auch in Laibach ! So liest man wenigstens in mehreren Journalen. Es frcut uns rccht sehr, -j- Die Kosten des kaiserlichen Theaters in Ht. Petersburg belaufen sich jährlich wic. die uTheaterzeNung« berichtet, auf800.000 Silberrubel; die italienische Orer mit liibeariffen auf 350.000. — Der Kaile? gibt aus seiner Privatcaffe einen Zuschuß von 383.000 ^ilberrubel, und für das Hoftheater in Moskau ebenfalls »35.000 Nilberrubel. -j- Herr v. Alvensleden zeigt in der »Thealeezeitung" den Vühnendirectionen Oesterreichs an, wie theuer seine Bearbeitung des hier bereits gesehenen Drama's ..Pariser Lumpensammler" zu beziehen sey und sagt: „kühnen, wie" Prag, Gratz. Pessh, Preß^'urg, Lemberg, Vrünn — zal'len >0 fl- CM.; — Olmütz. Ofen. Salzburg, Innsbruck. Agram, Teiueswar 8 sl>; Oedenbur^^.L-a.^a.ch^' Klagenfurt, Troppau. Kaichau. Budweis, Tyrnau > Neustadt n. 6 fl." —Wir bilten Herrn, v. Alvensleden inständigst um Erläuterung, warum er uns so gering tarirte, daß er uns n u r 6 N. für scinen ..Lumpensammler" zahle» läßt. während Salz» bürg (!) 8 fl. zahlt. — Da er Lai,b^'. die Hauptstadt des Königreiches Illyrien. hinsichtlich des Theaters mit Trovpau. Budweis, Tyrnau !c. in gleiche Catheaori? stellt, so hätte er immerhin Marburg, Villi, Leoben. Tippelstirchc» und Ketökcmet dazu fügen können — die Unler'schatzung des Ranges wäre deßhalb »icht viel kolossaler gewesen.------- Leopold Kordes ch. Benefice-Anzeige. Künftigen Samstag g'dt der erste Liebhaber und jugendliche Held unsers Theaters. Herr V u ck w a l d. das neue. nach dem bekannten No? mann des Ale rander Dumas bearbeitete, effettvoüe Drama in 5 Acten: „Der Graf von Monte - Christo";» seinem Venefice. und dürfte eines zahlreichen Zuspruches sich erfreuen. __ o — Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.