MARBURGERZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Vvtao qnd SchHftleltiuig Marburg a. d. Drau. BadgaiM Nr. 9. Pamrati N.. U-«7, 35^, 2S-N. A.b II Uhr IrvchalBt ««rfctlgllch «ta MoTgenialtTm0 Bwugiprali (Im rortaa zahlbar) moDatllcb RM 2,10 alDich>l«ftllcb («glich auAw 8am«iaa) Ut die SchrlflleUiing nur auf Famnif Nr 28-e7 •rtalchbar. Unverlangte ZuachrtfU» werdea iM Rp* PoetieUunflagebahr, bei Uafarung Im Strelfbuod luiügUch Portoi bei Abholen In der GetrhAruttalle ■Icht rackgeaandt Bei amtlichen AnfrageD 1«! daa Rflrkporto b«l*ulegen. Poaticheckkonto Wien Nr. 54 W». , RM 2,—. Altrelch durch Poit monatlich RM 2,10 (elnichl. IS,8 Bp. Poftieitungigebühr» and 3« Rpl Zuitell- Oeichirtaatellaa t** Ciri Marktplati Nr 12. Pamruf Ni 1, iiad In Pettao Ungartorgaaa« Nr 1 Pcmml Nr ■. gebtthr. lliuelnumaem werden nur gegen Vorelnaendung det Einxelpre sei und dar Portoeudagen zu^iendet Nr« 119 — 84, Jahrgang Marburg-Dran, Freitag, 28. Aprfl 1944 Einzelpreis 10 Rpf Die britische Luftkriegsschuld Pressedokumente sprechen eine eindeutige Sprache — Wichtige Feststeilungen gegen Londoner Lügen dab 27. A,pTll In der SchTift«nrelhe det InsMtuti rur Erforschung und Förderung d«« inter-satloiuilMi Preflsewesens der Union na-tional«r Joumallatenverb&nde ist ao«b«(D liine wlwenschaltllch« Sammluiig von Mfidlichen PressestimiiMn und Nadi-licht«] untei dem Tit«I »Reut«r f&lacht dl« Luftkniegsschuld« veröffentlicht wor-ehauptete, die englische und die deutsche Luftwaffe hatten »nach dem französischen Waffenstil latandsangebot in der Nacht zum 19. Juni 1940 gleichzeitig mit dem Angriff auf offen« Städte begonnen. Demgegenüber Hegt In dieser Publikation au^ ein bemerkenswertes Dokument vor, da« ebenfalls ausführlich zitiert wird. Dl« srinflußreich« politisch« Zeitschrift »The Round Table« veröffentlichte in der Ausgabe vom Dezember 1940 einen Aufsati unter der Überschrift »Th« Str«t«gy of War« (Dl« Kriegsstratsgie), in dem es hdeß: »Sedt dem 10. Mai haben unsere Boraber Nacht für Nacht fast ohne Unterbrechung tmd last ungestört vom Feind in ständig (Fortsetzung auf Seite 2) Der Duce in Deutschland Begeisterte Aufnahme in den deutschen Ausbildungslagem dnb Rom, 27. April Stefanl ▼«röffentlicht einen ausführlichen Bericht über den Besuch, den der Duce tm Anschluß an das Zusammentreffen mit dem Führer den zur Ausbildung nach Deutschland entsandten Italienischen Truppen erstattete. Aus dem Bericht geht die Begeisterung hervor, mit der die italienischen Offiziere und Soldaten den Duce begrüßten und ihm ihre unerachütterliche Treue zum Ausdruck brachten. Nach einer Besichtigung der Truppen hielt der Duce eine Ansprache, in der er betonte, daß die italienischen Soldaten in das verbündete Deutschland gekommen seien, das im fünften Kriegsjahr mehr denn je entschlossen zum höchsten Einsatz bereit «ei, Männer und Frauen arbeiteten in Deutschland ununterbrochen, während die deutschen Soldaten auf allen Kriegsschauplätzen Taten von einzigartigem Heldentum vollbrachten und sich damit die Bewunderung der ganzen Welt erworben hätten. Die italienischen Offiziere und Soldaten seien nach Deutschland gekommen, um eine Ausbildung nach den modernsten militärifichen Methoden zu erhalten, um dl« modernsten deutschen Waffen kennen zu lernen, lun Soldaten Lm besten Sinne dieses Wortes zu werden und um befähigt zu werden, die Sohmach des Verrates zu beseitigen, die auf dem italienischen Volk loste. Diese Schmach könne nur durch härtesten Kämpf gegen die in Italien eingedrungenen Feinde beseitigt werden. »In den Ausbildungelagern in Deutschland werden jetzt«, so erklärte der Duce anschließend, »die festen Grundlagen für das neue Heer der italiervischen Sozialrepublik gelegt. Die italienischen Offiziere und Soldaten der Lager haben das Privileg, an diesem Aufbau mitzuwirken und tm Kampf an der Front teilzunehmen. Daa Vaterland rechnet auf euch in der festen Gewißheit, daß Ihr Ihm eines Tages den Sieg bringen werdet.« Diese Wort« wurden nait stürmlsclier Begedsteninq aufgenommen. Von allen Seiten erscholl der Ruf: »Es lebe der Duce — wir wollen nach Nettunol« — überall, wo Mussolini «ich zeigte, strömten die italienischen Soldaten zusammen, umringten den Duce und brachten ihm immer wieder ihre Liebe und Verehrung zum Ausdruck. ff f'K-Kriefiiiberichter Mie!ke (Sch) »Nimm lieber eine mehr miti« ruft dem aus dt^m Graben steigenden Grenadier ein Kamerad zu und reicht ihm noch eine Handgranate. Die Grenadiere haben den Auftrag, die Verbindung mit einer kleinen Kampfgruppe, die eine Sgv;etstellung panommen hat, aufzunehmen riir cSumm verkaufen ... Woran die feindliche Agitation scheitert Von Prof. Dr. Johann von Leer« Nachdem die feindliche Agitation gemerkt hat, daß sie uns mit wilden Drohungen nicht einechüchtem kann, versucht «ie es zur Abwechelunq auf die »sachliche Tour«. Sie bemüht sich verzweifelt, dem deutschen Volke einzureden, daß es im Grunde den Krieg verloren habe. Italien — gemeint ist der falsche Zwerg Viktor Emanuel und Badoqllo — hätte den richtigen Weg eingeschlagen und sich ergeben. Deutsc±l^d soll« auch endlich die Waffen streben. Wir wissen aus dem Munde keines Geringeren als Winston Churchill selbst, wie sinnlos dumm es selbet 1918, also unter völlig anderen Verhältn'ssen wie heute, war, daß Deutschland aufgab. Winston Churchill schrieb im »Sunday Plctorial« vom 12 Januar 1919; »Darf Ich es sagen? Wir sind nur gerade so durchgekommen! Je mehr wir über den Kampf erfahren, um so mehr erkennt man, an welchem kleinen, dünnen, gefährlichen Fädchen unser Erfolg gehan-aen hati e« war ein gleiche« Wettrennen bis zum Ende.« Kaum, daß Deutschland die Waffen niedergelegt hatte, begann nach 1918 der Einmarsch des Emir von Afghanistan in Indien, der England zu dem schlechten Frieden von Rawalpindi zwang, setzte die revolutionäre Bewegung Zaghlul Paschas in Ägypten ein, begann die Revolution in Irland, verschärften sich dt« Spannungen zwischen Japan und USA aufs äußerste — eine ganze Anzahl von Möqlichkelten traten ein, die alle uns wesentlich hätten entlasten können, wenn wir im November 1918 nicht nachgegeben, sondern zäh weitergefochten hätten, wenn wir durch rücksichtslosen Einsatz und das Aufgebot aller Kräfte den Gegnern, die völlig kriegsmüde waren, den Kampf bis zum Letzten aufgezwungen hätten. Die einzigen die 1918 richtig handelten, waren Mustapha Kemai Pascha und lene türkischen Generäle, die In Kle^n-asien den Krieq einfach fortsetzten, so erschöpft das türkische Volk auch war. /^er deutsche Wehrmachtbericht Geschelferte feindlicheDurchbruchsversuche 49 Terrorbomber über Reichsgebiet abgeschossen — Schiffsansammlungen an der englischen Südküste erneut bombardiert ♦ ter Führung von Oberleutnant Diddens besonders ausgezeichnet,. Im Landekopf von Nettuno führten örtliche eigene Angriffe zu Stellungsverbesserungen. Feindliche Gegenstöße blieben ohne Erfolg. Von dsr Südfront wird nur beiderseitige StoBtrupptätigkelt gemeldet. In der Nacht zum 25. April kam es Im Seegebiet nördlich Elba zu wiederholten harten Gefechten zwischen leichten Seestreitkräften und feindlichen Zerstörern, Schnellbooten und Jagdbombern. Hierbei wurden drei feindliche Schnellboote versenkt, zwei davon durch Kampffähren der Kriegsmarine Zwei feindliche Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht. Die Insel Mljet im Adriatlschen Meer wurde nach harten Kämpfen von kommunistischen Banden gesäubert Nordamerikanische Bomber flogen gestern in den Raum von Braunschweig ein und warfen aus einer geschlossenen Wolkendecke planlos Bomben, die nur gering« Schäden anrlchteteo. Trots dnb Führerhauptquartier, 27, April Das Oberkommando d«r Wehrmacht gibt bekannt: Im Raum von Sewastopol führten die Sowjets auch gestern nur vergebliche örtliche Angriffe. Eine Schlachtfliegergruppe unter Führung des Majors Frank vernichtete in der Zeit vom 12. bis 26. April über der Krim in Luftkämpfen 106 feindliche Flugzeuge und zerstörte 28 weitere am Boden. Am unteren Dnjestr setzten die Bol-schewisten ihre Angriffe fort Alle Durchbruchsversuche wurden unter hohen Verlusten für den Feind zerschlagen. Verbände der Luftwaffe griffen wirksam in diese Kämpfe ein. Nördlich Jassy traten die Sowjets mit starken Kräften zum Angriff an. Sl« scheiterten am zähen Widerstand der deutschen und rumänischen Truppen. Örtliche Einbrüche wurden abgeriegelt In diesem Kampfraum hat sich am 25. April ein Sturmgeschützverband der Pan-zergrenadierdlvislon Großdeutschland un> schwieriger Abwehrbedingungen wurden acht feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht. In der vergangenen Nacht drangen einzelne feindliche Flugzeuge In den mlttel-und norddeutschen Raum ein. Britische Bomberverbänd« führten Tflrrorangriffe gegen Orte im Ruhrgebiet und In Südwestdeutschland. Es entstanden zum Teil erhebliche Schäden, vor allem in Essen und Schweinfurt. Die Bevölkerung hatte Verluste. Luftstreltkräfte vernichteten 41 viermotorige Terrorbomber. In der Nacht zum 26. April stießen deutsche Torpedoboote westlich des Golfes von St. Malo auf einen Verband britischer Kreuzer und Zerstörer. In hartem Kampf wurden den feindlichen Einheiten schwere Beschädigungen durch Torpedo- und Artillerietreffer zugefügt, Ein eigenes Torpedoboot ging verloren. Schwere deutsche Kampffliegerverbände setzten in der vergangenen Nacht die Angriffe gegen Schiffsansammlungen an der englischen Südküste mit guter Wirkung fort die mit fintterei Härte jede Unterwerfung ablehnten auch nach Niederlagen sich auf den Standpunlct «teilten. »Es gibt keine Verteidiqunqslinie mehr — nun, dann gibt e« noch eine Verteidigungsflache: das ganze Vaterland!*, Kleinasiea zum Grab aller Invasoren machten und ihrem Volke di« Freiheit erfochten, Wir haben das im Jahre 1918 19 nicht gs» macht Leider Gottes! Aber wir haben aus der Tatsache gelernt. Die deutsche Nation nimmt mit harter Zähigkeit und zuversichtlicher Entschlossenheit auch längere Perloden der Mißerfolqe In Kauf. Wir sind ein alte« Soldatenvolk und wissen, daß dis Krieqsgöttin eine Frau ist. die ihre Gun«t nicht stet« nur der einen Seite schenkt. Wir haben Zeit. Ganz gleich, wie lange der Krieg dauert — die Deutsrhen werden am Ende de« Kriege« immer noch aiit einer schlaqfertigen Amee auf ie-dem Krieq«Schauplatz stehen Dazu kommt eine weitere Erfahrung. 1918 glaubte man noch an eine gewiss^ Gemeinschaft der Kulturvölker, an ein« Grundlage der Hu»nanltät und der Menschlichkeit, die herüber und hinüber über die Schü'jEenqräben die Völker ver-oand. Diese Überzeugung hat man uns gründlich flU8<7etrieben. Als Enrrland und seineVerbündeten Im ersten Weltkrieg da« deut«rhe Privatvetmöaen im Ausland stahlen, als «le noch nach der Nioder-lequnn der Waffen die Hunqerblockade gegen di« deutschen Frauer. und Kinder durchführten, al« man sogar die Einfuhi von Medikamenten für Kinderk''ank«»n häuser verbot, da ist es jedem bewußten Deutschen klar qeworden daß es überhaupt nicht ein Krieg wie andere Krie brUisi he Stdalswrsen vciteilpri. Au( h die zehn Jahre ndc h Kriegsende in Deulfich-Iflpd geborenen Kinder mu&sen In eher Wels« erzoqen werden, «obald «1« dr«i JiJire alt «Ind.« Stunden!an, ist piner Rfherrschunq durch dipso Teufel immer noth hundertmal vorzuiiiehen. Niemand im Deutschen Reich wird je bereit sein, sich diesen Scimrkon zu Füfien zu lecjen. Und wer es doch etwa eein wollte, der würde vom qrimmiqen Haß de« erbitterten Volkt;« «ofort dusqclöscht werden. Wir sind nicht mehr dfls ahnunijslose, vertraupns-seliqe, an die Demokratie und Humanität nichtswürdiner Feinde kennt-nifilos qlaubende deutsche Volk von I9tß, Wir «Ind heute ein politisch durch und durch bewußte« Volk, Maq di« IScher-Uche Lury, der aogabüdli nie «iatt- ßwMien hal>«D »oll. «J« Beginn der lotfeoitfTe 9*9«n deuUcAi« StAdU 9»-Mnot wird. Necbdem die bcitlK±e LnttwaMe hn ftAi^endem MaAe den Tnrror-■DigTitf als »Nfttteil zur wlfkungsroUen FOhrun^ d« Kriegest angewendet hatte, war von deutscher Seite bereit« nach d«n Terrorangriffen auf Wanndgstedt uad Heide durch das Doutsche Nach- j riohtenhüro vom 25. Apnl 1940 eine deutlich« amtliche Wamung erfolgt, die den Engländern zu verstehen qab, daß e«, sollten sie mit ihren Angriffen auf nichtmilitärische Ziele fortfahren, eine« Tages für sie ein böses Erwachen geben wilrde und daß »dann Bombe mit Bombe vergolten« wo. den würde. Aber erst in der Nacht vom 19. zum 20. J\mi begann die angekündigte deutsche Vergeltung mit einem Auqrif cujf diis englische Stickstoffgroß-werk Biilinqhdm, also auf ein bedeuten-dt'ti militcirisches Objekt. Dieser erste Gfcgenachldg erfoUjte wohlqemerkt, als bereits, bc-giunend mit dem Angriff auf Sylt am 12, Jdnuiir in'in, fünf Mnnnte ItUig (leulschö Studte und Durler in l:in-zeldngrilien mit Boinl)en belegt wurden und seths Wochen nach Bo(|inn der syssterndtiei hpri bi itisi hen "l'eirorangrüfe gegen dPiifsciie Studfri, tiio mit dem Anqiiff aiij Fifiburg i. Br, dm lü. Mai 1940 erütfnet uuiden. Auch du die lalsache, (Idü die Engländer mit den Türrordiigi iilen auf die Hciuptsliidt dt's gegnerischen Londes be-gonnnn hüben, wird durch die Ztisam-nienslellufifi der damaligeii Rrutermel-(lungen ciiifh miijÜ« h eriniu-it. iJer eiste britische 'I < riorul)i?iKjil iiul Boilin er-folq;e in iIin .Wuht /um 2li. \ugusl l!)4(), vt)i|0(jni (It> df'ulbclio Lullwiille eist räch iiiscK sdiTit englisihon An- gritfcii dUt Iku liii zum f !egi>ti,>( lilari gn-geii L(.ipd(iii »irii 7. niljei l'MÜ ausholte. lleuHM i^Piiswci lerwoise ist von nmtiirber Sfil«- duindlä iiorrits this vor-slncklr' G['sldi;dni'^ rjenuiclU wurden, dal^ Bomben aiineworfeii wurde?i, ohne ddli die Ziele durch d e WolkGiiderkc er-kennljdr waren. So lieiht es in der amt- lichen britischen Erklärung von 31. August 1940 wörtlich: »Einige unserer Bomber waren nicht In der Lage, ihre Ziele zu lokalisieren, da eine dichte Wolkendecke «Ich iwiBcheo Maschine und dl« Stadt ]egte.€ L«Bdei erst attk den f. krl-tlechei Db»rfall •■g«frlff«i Dl« IngliBder «•Ibei kabea mgegebea, deü Tor Beglna iar deuteehen Laftu-grlffc evf London, die alt dna «rstaa Vergeltungsschlag un V. September 1940 einsetzten, sechs Angriffe atif Berlin durchgeführt worden seien. Sl« haben dabei einen Angriff unter«chlagen. Als nach diesen sieben Angiiffen die deutsche Luftwaffe Befehl erhielt, auch London anzugreifen, geschah dies Immer noch mit der Beschränkung auf militärische Ziele. Die Feindagitation hat in dreifacher V^eise England von der einwandfreien Schuld am Luftkneg freizusprechen versucht. Sie hat ihn morali«ch rechtfertigen wollen, indem sie Ihn zur »Durchsetzung rein humanitärer Ziele« für notwendig erklärte. Dann hat sie mit der Methode der Fälschung gearbeitet, um Deutschland die Luftkriegsschuld zuzuschieben, und schließlich wurde der Ter-rorkrieg gegen Frauen und Kinder al« Mittel zur Verkürzung des Krieges durch »Zernuirbung der Nerven und Moral der deutschen Bevölkerung« gepriesen. Alte Wiukelzüge der feindlichen Propaganda rütteln aber nicht an der Tatsache, die England als den schuldigen Teil für den Luitterror gpgen die Zivilbevölkerung brandmarken und das ungeheuerliche Verbrechpn Churchills und seiner Helfershelfer für alle Zeilen eindeutig feststellen. Vatikanstdat, 27. April Amillrh wurde am Mittwoch im Vatikan bekaimtgefieben, daß drr päpst-lifbe Sommersilz Castei Gandolfo am letzten Sonntag und Montag erneut durch alliierte Flieger angegrifff^n wurde. Die bekanntlich päpstliche Villa Orhmia und die Villa Drago erlitten schwere Schäden. Bombenfiplitter trafen die Fassade dos päpstlichen Schlosses unmittelbar unter den Fenstern der päpstlichen Appartements. Nacht der tapferen Herzen Die jjroßt-' Bewährung des Hitierjungcn Michael Von Kriegsberichter Klaus Krebs TschungkinfS und die USA Chinareise des amerikanischen Vizepräsidenten fPK) Michael ist 15 Jahre tärlechen Scbwlerigkelteo Tschnnqiklniga breitmadie. Bs werds behauptet, da8 WalVace Tschlankiaiiachek Yor allen na» belegen wolle, sein eigenes Haus im Ordnung zu bringen uod sich mit den chinesischen KonununUteai ru verstÄndigen. Andererseits habe Tschunüng noch weit triftigere Gründe, uniufriedep mit den USA zu sein. Wallaca werde also die Chinesen aberma!« beschwichtigen und davon überzeugen müssen, daß der Rückschlag an der indischen Front mir vorübergehender Natur sei. Man könne sich qut vorstellen, daß in dieaem Zusammenhang die Bildung einer zweiten Front eine anlacheidenKie Rolle ^>iele. Die Errichtung einer solchen Front wer* de die Liefemngen und Heuptkri^gsaiir strengungsn nech Bufopa T«rlegsa tukd «äs« noch jn46«r« VemedülaeigunB Techeragfcliig-pantaffl>e Druck ««f Dimapur, tei wlehtigaa MndHrhaa ttQtepunkt an dar Bongalen Mch Aaaai, hat erheblich luganommen. Der Feind versucht durch Heranführung von Verstärkungen an Artillerie und sonstigen schweren Waffen diesen Druck aufzuheben, aber die japanische Offensive geht ▼on Kohima in westlicher Richtung weiter. Der Raum Ton Kohima selbst ist In-iwischen Tollstlndig vom Feind gesAu-bert worden. Dadurch schliefit alch der Ring um Imphal Immer enger. Bereits am 18. April wurde der wichtige Ort Moila besetzt. Die Japaner haben somit von Süden, Osten und Norden gewaltige Keile in die Festungsgruppe Imphal hineingetrieben. Die Entscheidungsschlacht atnht baror. lahrM, Ja aalt Jahnahntaa im KrlagsMir atand befand und daA seiaa Machthaber auf den Krt«g, den ei« progmnmgem&A herbeiwünschten, unter Auanntaung aller Krftfte ihrer Unterteuien und des Landes hinattielteten, sodaß eine Irhöfaung dieser Energien bei Kriegsausbruch kaum noch möglich war. Die Kriegsschuld der Soiwjetjuden wird durch diese aufschlußreichen Budgetzahlen wieder einmal ^rell bel«ucihtet. Auch der unglaublich nleidrige LeibeoMtandard breitester Massen der Bevölkerung der UdSSR erfährt damfit erneut .die Erklärung, die die deutschen Soldaten in ihrem Kampf gegen den bolschewistischen Maasenansturra bisher schon gefunden haben. Dieser bolschewistleche Sturm würde lÄngst all« europäischen Gefilde verheeren, wenn Deutschland mit seinen Veit)ündetpn ihm nicht in letzter Minute Einhalt geboten hÄtte. Der Aufmarech der Sowjetarmeen atand dicht vor der Vollendung, wie, abgesehen von den militärischen Tatsachen, zahlreiche bolschewistische Befehle schwarz auf weiß bewiesen haben. Welche Ziele diese Armeen verfolgten und verfolgen, beweisen die Aussprüche maßgebender Bolschewisten seit Jahrzehnten und ihre Praxi« in den Gebieten, über die sie ihre Herrschaft ausdehnen konnten, hat das Wissen um diese Ziele nur bestätigt. Bis zur Grenze der Leistungsfähigkell wurden die Hilfsquellen des Lande« von Stalin und seinen Schergen Im Hinblick auf den Krieg und die Weltrevolutlon herangezogen. Die Tatsache, daß das Budget im Kriege nicht mehr wesentlich gestiegen ist, im dritten Kriegsjahr, z. B. nur noch um 6 %, ist allerdings auch ein Beweis dafür, daß die Reeerven der UdSSR nicht unerschöpflich sind. Meter kämpft er sich an die Brücke heran. Die Pulse jagen und das Herz klopft Ihm bis zum Hals. Als er schließlich nach gualvollen Minuten am Geländer steht und das Instrument des Todes von seiner Schulter ins Waeser gleitet, sinkt er ohnmächig zusammen ... In jener Nacht hat sich der Hitlerjunge Michael das Eiserne Kreuz 2. Klasse verdient und sich eingereiht in die Formationen der deutschen Soldaten, auch ohne Uniform zu tragen. 49. ttnd 50, Lultsieg eines Ritterkreuz trfigers dnb Berlin, 27. April Bei dem Einflug amerikanischer Bomber im mittel- und norditalienischen Gebiet in den Mittagsstunden des 25. April führte Ritterkreuzträger Hauptmann Härder seine Gruppe mehrfach mitten in den feindliclien Verband. Hauptmann Härder selbst griff in 5000 m Höhe mit seiner ME 109 einen viermotorigen Bomber an. Bereits mit dem ersten Feuerstoß schoß er den rechton Außenmotor seines Gegners in Brand, worauf das feindliche Flugzeug abstürzte und am Boden explodierte. Kurz darauf setzte sich Hauptmann Härder hinter einen weiteren viermotorigen Bomber. Als er in gute Schußposition gekommen war, halte der deutsche Jagdflieger Ladehemmung. Bll(73clmell entschloß er sich daher, das fcindllcbc Flugzeug zu rammen. Der Rammstoß gelang, Hauptmann Härder vorließ seine durch den Zusammenprall ebenfalls beschädigte ME 109 mit dem Fallschirm, während sein Gegner in die Tlele stürzte und ani Boden verbrannte. Hauptmann Härder orzielte damit seinen 40. und 50. Luftsieg. am Pranger Die Unzu/riet/en/ic/f der cnglisihtn i Soldaten mit ihrer sozialen Lage jprichf auj BrJefan, die die engJiMche Zeitung „Daljy Herald" verö/ienllichte. Dtr eret» Brit/Mchreilur, «tm Pionier, tplelt auf die vor Jcuneoi Ja ingland unter dem Motto ^Wir grüten den Sof-daten" abgehaifene« AgitatJonawocA« an und erkJdrt: ^ören wir au/, den Soldaten lu grüßen, wenn er tot hl oder verwundet wirdt Seiner Witwe und seinen sonjtjgen Angehörigen Hohen nur uwbI Möglichkeiten offen: Sie muß entweder eine mlaerahle Armut erdulden, oder aber in einen aussichtslosen Wettbewerb auf den Arbeltsmnrkt eintreten, nul dem man für sie wenig Verwendung hat." Der Absender protestiert dann gt-gen den großen Unterschied In der hci-miUenversorgung für den elnfacht>n Soldaten und den Oflizier, die sich nlciil wie In Deutschland nach dem Zivilein-kommen des Eingezogenen richtet, und erklärt: „Gebt iins Gerechtigkeit, hevur wir mit unserem Kriegsgcschält lerüg sind!" Der zweite Brief wurde von einer Soldatenmutter eingesandt, die zwei Jungen im Faid« stehen hat. Sie beklagt »ich bitter darüber, daß tie für beide nur N ScJuning Im der Woche Untsr-sMttuiig erhalte, trotsdem »le moch twel weitere ichulp/liehtlge Kinder lu erhallen habe. Die beiden Soldafenaöhn« hätten Ihr vor der Einzlehuntj jeder 30 Schilling in der Woche Unterslüt-zung gegeben. Solche Briefe, die In dieser oder jener Form fast täglich In der Pelndpreiat wiederkehren, Bind Zeugnisse für die »OMialen Ungerechtigkeiten, die gerade y in Jenen Ländern herrschen, deren /fl-dlach-kapltalistische Bonzen noch dl» Frechheit haben, nach Philadelphia eine Konferenz für die soziale Verbesserung der Welt einzuberufen. Aber der ganze widerliche Zauber Itt xu durchsichtig, um nicht erkannt xu werden, Jedenfalh, hier »tehen die Weltverbeeeerer am kanischen Bombenkril'eg geg«n dU» ^on Deutachland besetzten oiiTopä.lschM Länr d«T als eiine »Schand®« bezeichnet imd gegen die Fortsetzung dieser Angriffe ' Protest erhoben. In der Antwort Stephan Earlys, im Auftrage Roosevelt«, bekennt sich dieser zu einer Fortsetzung dos Bombenkriege« nnd damit tum Mord an der Z/iviilbevölkerung, an Frsuen und Kindern. Deserteure in England dnb Genf, 27. April Ein bezeichnendes Licht auf die Moral, wie sie heute in England herrscht, wirft eine Meldung der „Yorkshire Post". Sie stellt fest, daß sich die Diebstähle und Einbrüche aller Art in einem ungeheuren, kaum vorstellbaren Maße häuften. In immer steigender Zahl beteiligten sich, nach Angaben des Blattes, auch Deserteure an diesen Verbrechen. Diese Deserteure hätten natürlich den Wunsch, sich Kleidung und Nahrungsmittel verschaffen und verlegten sich daher In den ersten Tagen ihrer Freiheit auf Einbrüche und Diebstähle. Dabei kommt ihnen zugute, daß viele Wohnungen und Häuser unbeaufsichtigt blieben. Besonders in London, sei es, daß deren Besitzer sich auf ihre Landsitze zurückgezogen haben, sei es, daß die Inhaber der Wohnungen tagsüjier arbeiten, also ihr Hab und Gut nicht beaufsichtigen könnten. Das Blatt forderte ein schärfercs Durchgreifen von Seiten der Militärbehörden gegen die wachsende Zahl der Deserteure, die an diesen Zuständen die Hauptschuld trügen. Neue Ritterkreuzträj^er dnb Führerhauptquartier, 27. April Der Führet verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberstleutnant z. V. Heinrich Steinwachs, Kommandeur eines schlesischen Panzerartillerieregiments (geboren im Jahre 1897 in Neis-Rhein ais Sohn eines Generalleutnants)! Hauptmann Günther Hochgartz, Batail-lonsführer in einem sächsischen Grenadierregiment (geboren 1918 in Bochol' Westfalen als Sohn eines Klempnermoi-sters): Hauptmann d. R. Günther Mar-reck, Bataillonslührer in einem rheinisch westfälischen Grenadierregiments (geboren 1914 in V/eidmaunslust als Sohn eines Fabriksbesltzers)j Oberleutnant d. R. Heinrich Edse, Kompanieführer in einem ostpreußischen Grenadierregiment (geboren 1910 in Neustädter Wald, Kreis Danzig, als Sohn eines Kaufmanns). Ferner erhielt das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Major Werner Schmidt, Kommandeur eines Frillschirmmaschlnen-gewehrbataillons (fiehoren 1906 in Posen als Sohn eines Zollrates)j Feldwebel Heinrich Mevering, Flugzeugführer In einem Schlachtgeschwader (geboren ini9 in Leer als Sohn eines Maschinenschlossers.) Marschall Pelaln in Paris. Slaatschef Mdrschdll Petdin traf von Vichy kommend in Paris eliv, um an einer feierlichen Messe für dle_ Toten dur jilnqsten enqllschen und amerikanischen Bomben-anqriffe in der Kathedrale von Notro Dame teilzunehmen. Druck II V«»lag Marburqor Verlan'- " Driirkntnl-Gel m. b H - VoriHCjBlqitunr) Iigon ßnujnqaTtner, lliiuplht lifiltlfilunn Adtnn Gnrsrhack, beide lo Wldiburg a. <1. Üiiiu, budgasse 0. sdlt Jahrzehnten nauMtar Bawali Pranger. Kooaarah bakant iloh m Mord tt IfciitBa. V. Aprtl Dl# VwartsOany das an^lleekk^OTt^ aoMffftaniechea Borabeokrlegw gegw d!l« Zlvilbervölkieninig durch W nord-amerikonlsche Kirdhmm&m«r In sdnem offenen Brl«f amlniat«r Hierl hat die zur Durchführung erfordern c!h«n Rechts- und Vsr-waltungsvorschrliten erlassen. Dts zur Zeit im Krlegshllfsdlsnst befindlichen Arbeltsdienstpflichtigen wer-deQ zwischen dem 13. und 20. Mal 1944 entlassen) die Uberführung de# Ersatzes folcrt dementsprechend. Alle Arbeltsmal-den Im Lufiwaffenelnsatz kommen nach Erlaß des Führers Im Herbst 1944 zur Entlassung, Tn der Tatsache, daß für die kommenden Monate nicht auf ihre Hilfeleistung verzichtet wird, sondern eine Grenzbewusstes starkes Bauerntum Mädel des Landvolks trafen sich im Kreis Rann In der Zeit vom 10, Januar bis 28, MAm wurden In Großdorf, Kreis Rann, auf dem Hof des Bauern Knaus insgesamt neun landwirtschaftliche Lehrgänge für Mädel durchgeführt. Dia Lager dienteji dem allgemeinen Ziel, «in starkes und leistungsfähiges Bauerntum an der Südostgrenze des Reiches zu schaffen. Zu sechs Lehrgängen wj ren ausschließlich Mtidel im Alter von 16—21 Jdhren einberufen mit dem Ziel, möglichst bäld die Hdusnrbeilsprüfung abzulegen. Der prächtige flof des Bauern Knau«, genannt »Das Schlqß«, mit seinem großen Wohnhaus, dem Haus für die Ldndiirbeitei, mit dem Stall und den Wirlschaftsgebäuden sowie den ddzu (.je-hörenden Wiesen und Feldern, dem Wald und dem Weingarten bot die beste Möglichkeit für eine vielseitige Ausbiß diuig unserer Baueinmädel, die in drei Gi-uppen eingeteilt waren. Jede Gruppe hatte je zwei Tage im Haus, im SlriM und in der Kiirhe gearhr^itet. In den H«*imabendthpmen wurden die Unter-Pteiermark und das Hduernliim behandelt. Ddzu kdinen noch ein lirzdhlabend, ein Heundbend für den Führer UJid Abende, an denen Volkslieder aufklangen die die allen Sagen und Bräuche auferstehen ließen. Auch zu Werk arbeiten fand man noi h Zeit. Es Wirde mit Stroh qeaibeitat, und Tisch und Zimmei-«rhmuck gestaltet. In der Berufstheorie wurden folgende Sachgebiete besonders herausgeelellt; Ernährungslehre und Vor-ratswirtschaft Gesundheitsdienst und Kindelpflege, Ausgestaltung des Bauernhauses, Milchwirtschaft, Viehhaltung und Geflügelzucht. Weinbau, Gemü«e- und Gartenbau, Durch Fihnvorlührungen wurden dio^c Arbeitsgebiete besonders veranschaulicht. Neben den bereits genannten zwei Fdchkräften kamen r.u je-r'em f f>rrr nnrh Referenten de« Ern-ih ningsanilos, sn Oberverwalter Schmidt aus Gurkfcld, der über Uemüsehdu und Viehhaltung sprach, Siedlungsberater Bn-gelhart aus Ha««lbacli und der Wirt-schaftslierater Villa Vizenzlan, d«r *w«l Film« vorführt«. Bei all d«r vielen Arbelt wurde Jedoch auch der Frohsinn nicht vergessen. Zum Abschluß abend wnrden Soldaten eingeladen und bewirtet. Es wurde gesungen, getanzt und gespielt. Abschließend können wir sagen, daß den Mädeln diese Lager eine Fülle von neuem Wissen und Erlebnissen gebracht haben. — Bereits jetzt ist im Einheitsdienst der Deutschen Jugend über die Großdorfer Mädel ein ausgeeprochener Aufschwimg zu bemerken. Em November werden alle Umsiedlermädel die HausarbeitspriWung ablegen. Es sind 3—4wöchige Liger geplant, In denen abschließend dia Haus arbeit« gemeinsam mit der Gesundheilts-dienstprüfung abgenommen w'fd, G. D, Verltngerung d«a Luftwaff«neln«atxe« vom P^«T befoblflsx wurd«, Hegt eine bervonr«g«od« Anerkennung der Tflch-tt(|k«ii m4 PfU^ttreve der ArbaitsnuA- Schwarzschlächter verurteilt Vor dem Gericht Marburg a. d. Drau hatten sich der 37jährige verheiratete Tischler Anton Melitschar und der 42-J ihrige verheiratete Landwirt Vinzenz Pigner, beld« aus Braunschweig, wegen Schwanschlachtung und Schleichhandels zu verantworten. Melitschar hatt« zw«l Kflh« schwarzg«schlacht«t und «in«n T«ll d«s daraus g«wonnen«n F1«lsch«s lu «rhöhten Preis«n an diitt« Personen ohne B«zugBberechtlgung weiterverkauft Pigner hatt« ein Kalb unbefugt geschlachtet, das daraus gewonnene Fleisch selbst verbraucht, welter« «in Rind schwarzgeschlachtet und dessen Fleisch tu erhöhtem Preis ohne Bezugaberechti-gung abgegeben, außerdem dem Melitschar bei der Schwarzschlachtung einer Kuh geholfen und schHeßlich 62 kg Rindfleisch ohne Berugsberechtigung zum Uberpreis von RM 5.— j« kg erworben. Beide Angeklagten haben durch ihre Verbrechen große Mengen von Fleisch der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung entzogen und die Deckung des Bedarfes an diesem wichtigen Nahrungsmittel lu-mlndeit fflr alnan klein «n T«U d«r Be-vfilk«rung böswillig gefährdet Das Gericht Marburg a. d. Drau verurteilte deshalb nach der Kri«gswlrtschaftsverord-nung Melitschar zu I ^ Jahren Zuchthaus und zu «ln«r Geldstrafe von RM 500.—, Pigner zu 2 Jahren Zuchthaus und TU einer Geldstrafe von RM v500.—, welche Strafen jedoch die Rechtsmittelstelle beim Beauftragten für die Rechtspflege In Marburg a. d. Drau, auf eine Beschwerde des öffentlichen Anklägers hin, auf zwei Jahre Zuchthaus und 1000 RM Geldstrafe bei Melitschar und auf drei Jahre Zuchthaus und 1000 RM Geldstrafe bei Pigner erhöhte. Die Rechtsmittclstelle berücksichtigte bei ihrer Entscheidung vor allem di« groß« Menge Fleisch, dl« dl« beiden Verbrecher der Bewlrtsrhaft^mg entzogen hatten, und die rein gewinnsüchtige Absicht der Täter. Bei Pigner kommt als «r«chw«r«nd noch hinzu, da6 «r schon «inmal weg«n schwinde!haft«n Bezuges von Lebensmittelkarten bastraft wordan war und dai ihn dl««« Straf« nicht Im 9«rlngBt4n von der n«u«rllch«n schw«-ren Verfehlung abgehalten hat. An dia Stelle der Geldstrafen treten im Unein-bringlichkeitsfalle zusätzliche Gefängnisstrafen. Eine Reihe von weiteren Personen erhielten wegen Beihilfe zu den Schwarzschlachtungen und wogen unbefugten Bezuges von Fleisch, das aus diesen Schlachtungen gewonnen worden war. je nach der Schwere des Falles höher« und niedrigere Gefängnisstrafen. * Sechs Monat« Gefingnis fflr Pnndv«r-h«lmllchuag. In ein«m Kaffeehaus In Graz verlor ein Gast sein« Brieftasche, In der «Ich nach seiner Angabe 1700 Reichsmark befanden. Die Nachforschungen führten rur Feststellung der Finderin der Brieftasche. Es war dies eine gewisse Olga Sauseng, die zur gleichen Zelt im Kaffeehous war. Sie gab bei der Einvernahme 7u, die Brieftasche gefunden zu haben, in der sich aber, wie sie behauptete, nur 1500 Reichsmark befunden haben sollen. Die Sauseng hatte sich ipj Schnellverfahren vor eln»>m Grazer Straf-richter wegen Fundverhelmlichunq zu verantwort#»n und wurde sechs Monaten Gefängnis verurteilt TAPFERE UNTERSTEIRER Aus der Oitsgruppe Pettau link« wur^ der Leutnant vValte; Seidl Se?kade!t Hur;o Brucker, die Gefreiten Jakob Hwrtiotz, Josef irgl, Joh^n Selenko, Johann UacJi, Peter Herzog und die Grenadiere Oswald Selefiko und Franz Ohol« mit dem Eisernen Krem IL Kiasbe ausgezeichnet. Für sein täpferes Verhalten vor dam Feind erhielt das Eiserne Kreuz II Klasse d«.'r aus der Ortsqi-uppe Trifail-Ost atdmiiittnde Gefreite Perpar. ##-ünteiS( harführer Rii'har'l Diermayr aus Eichtal wurde an der Ostfront gle.ich-falls mit dem Eisernen Kreuz If. Khsse aus(jezeichnet. Ritterkreuz für Oststeircr Der Fiihrei vprlifh df'm WHrhtme-frter H(»rinann Tancyos ai» Sulz bei Guhfiinq das RitteTkreuz zum Eiaomen Kreuz. Wachtmeister Tanczos, am 30, November 1Q21 in Sulz als jÜJiqster Sohn eines einfachen Landwirts qeboren, meldet« sich im Sommer 1940 als Pre'willlger zur Wehrmacht und war #elt Beqinn d»s Osrfeldzuqes überwiegend an den Brennpunkten der schwersten Kämpfe eingesetzt. Im Abschnitt Wiasma bei Juch-now brachte er als Ge«chützfOhrer im direkten Beschuß einen feindlichen Angriff in BatalllonsstSrke zum Stehen und wurde hierfür mit dem Fl«emen Kreuz II. Klasse aufiqezelchnet. Bei Bjelnorod war Tancros mit seiner Einheit zehn Taqs einqekeviclt. Nach harten Kämpfen ge-lanq es ihtn wieder aus dem Kessel auszubrechen und sich lur HauptkampfUnie durchzuschlagen. Im Jahr« 1943 vsj-mochte er als vorgsschobener Beobachter einen Angriff In lUglm«at«Bt&rke i« sarschlagen und zum Stehen lu bringen, wofür er mit d«n Bisomen Krenx L Klasse ausgeizelchnet wurde Nach zahlreichen KJimpfen war Tanczo« «rhließllch bei Tscherknssy «inqesetzt Dort am 26. Januar 1944 e'.ngftkeiKielt, q«lang e« ihm als umsichtige«! vorgescholienon Artllle-rlebeobachter zuerst, «Inen GroßeJnbruch des Feinde« zu zerschlaqen und zu be-relnlqen sowie durch entschlossene« Handeln d'e zahlenmäßig weit überlegenen Infanterie- und Panzerwellen des Feindes abzuwehren. Am 1. Februar führt« er, selbst verwundet, eine aus 150 Mann bestehende Kamptqrupoe au« dem Kessel zu den eigenen Kamnflinlen zurück. Meister Swengall In Plankenstetn. Am komrnendeji Sonntag wird der Ln der Untersteiermark brstens bekannte Zauberkünstler Swengdli In Plarikensteln, Kreis Marburg-Land, eines seiner beliebten Ga«tspiele gobeti und bei den &esuch«m harzkch« Aufnahme fioden. Bund fürs L«ben. Vor dicm Marbuig«r Stacdesamt gingsn dsn Bund fOrs Leben «In Elly Lobnlg, Poetbeamtki In Mar-bivg, Tocitt«r der Prau Amv Lobnlg, GeschAftsfrau am Adolf*Hitler-Platz, Albert Strecker, GeschSflsf0.hr«r In Graz. ins Marburger Gaukrankenhaui wurden eingebrachtr Die 51jährige Organl-stensgattin Josefine Bratschko aus Paradies, Gejneirde Ankenstedn, wurc^s von einem beim Schlägern im Fall« begriffenen Baum auf den Rücken gelroffan, so , daß sie schwere Rückenverletrungem sr-lltt. — Von einem Radfahrer wurde di« zehnj&hrig« Christin« Schmacher au« Lotache bei Plankenstein umgestoßen, wobei eich das Kind Knievarlstrungsn luzog. — Bei einem Betriebsunfall log •ich der 26jÄhrige Schlosscr Vlnxeni Tschokl aus Drauweiler bei Marburg Brandwunden an beiden Händen und am Unken Fuße ru. TodesfSIl«. In MarSurg verschieden: Das Heizerssöhnchen Otto Rasborschek aus Weizdorf 16, het Erlachstelni die 74-jährige Private Aqne« Wratschko aus der Augass«! der 66)ährig« Industrielle Ing. Josef Rilhl aus Thesen. Siegfried-gasse 30) der 38jcihriqe Dolmetscher Alois Widmar aus der Pobersc:her«traße 20 und das fünfjahiige Str«ßenarbr>itpri-töchterrhen .Tohanna Puchmeister aus Poßruck 57. Auf dem Weg zu einer schöncnFrauenarbeit Vorschülerln für Volkswohlfahrtsarbcit Bei den untersteirischen Arbeitsmaiden Die BundesmädeUührerin in Kapfenberg, Leoben und Donawitz Auf Einladung der Führerin des Bezirkes XXn des Reichsarbeitsdiensles besuchte die Bundesmadplführerin mit der Mädelheuuftragten der Bundesjugendfüh-rung die KHD-Uiiterkünfte in der Steiermark, in denen untersteirlsche Maiden untergebracht sind. Die meisten Unter-steirerlnnen befinden sich in den Lagern In Kaplenberg, Leoben und Donawitz. Die Bundesniddeltührerln konnte sich dabei von dem Wohlergehen der Maiden überzeugen. Ein Spindappell zeigte, wie sauber und ordentlich unsere Mädel ihre persönlichen Dinge halten, Bei einem Besuch am Arbeitsplatz konnte die Bun-desmädclführerin feststellen, daß die Maiden zur vollsten Zufriedenheit ihier Betriebsleiter arbeiten und einige von ihnen nehmen schon verantwortungsvolle Posten ein. Die Fübrerinnen des RAD und die Betriebsführer nehmen sich mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen gerade der Mädel aus der Untersteicr-mark an. Ihre deutschen Sprachkenntnisse haben sich wesentlich gebessert Einige von Ihnen waren bereits auf Lagern der Deutschen Jugend, Die Maidon werden bald In die Heimat entlassen werden und ein Teil von ihnen gelangt als Unterführerinnen in der Deutschen Jugend zum EinBatz. Es wird verdunkelt: von 21,30 Uhr bis 5 Uhr Sommerreit Soziale Frauenberufe erfordern ein« gewisse Reife, Die schwierig« erzieherische Führung von Kleinkindern zum Beispiel kann man nicht Kräften anvertrauen,die selbst noch halb und halb in den Kinderschuhen «teckon. Ebensowenig wären volksp^fleqerisch« Aufgaben, di« Säuglingsbetreuung oder die Krankenpflege in gute Hände golcqt, wenn den Trägerinnen dieser Berufe nicht ein ausgereifte« Einfühlunqsvcimoqcn, eine «elbstSndig« Urteilskraft und eine gewiss« Lebenserfahrung eigen wfire. Aus diesem Grund« ist unter den Aufnahmebedingungen in die Ausbildungsstätten für soziale Fachkräfte innerhalb der Volkswohlfahrt ein Mindestalter von achtzehn Jahren genannt. Von dieser Bedingung whd grundsätzlich nicht aliqeqiin-gen. Für viele Eltern würden sich aber gerade daraus Schwierigkeiten ergeben, weil Ihre Töchter von der Volks- oder Hauptschule weg in die fachliche Ausbildung kommen sollen. Auf den angestrebten sozialen Beruf aber allein d-s-halb verzichten zu müssen, weil die Mädel noch ein paar Jahre vom vorgeschriebenen Mindestalter trennen wHre hart. Hier hat das Amt Volkswohlfahrl nun eine Lösung geschaffen, die den Eltern die Sorg« wegen der überbrückung der Zwischenzelt abnimmt, den Mädchen aber bereit« eins Einführunq in den erwählten Beruf bietet und ihre Kenntnisse ergänzt. Sl« werden als Vorschülerinnen für Volkswohlfdhrtsarheit in Pflicht genommen und In Heimen oder auch in Prlvathaushalten eingesetzt, bis sie das achtzehnte Lebrnsjahr erreicht haben und in die Fachschule übersiedeln Können. Selb6lver«tändHch muß schon die Vorschülerin den Voraussetzungen für dia spätere Aufnahme in ein Seminar entsprechen, also ausreichende Schulkenntnisse besitzen, das Pflicht jähr abgeleistet, Liebe zum erv/ählten Beruf haben und charakterliche E.gnung, Gesundheit u.nd Zuverläsöiqkcit nacJiweisen In allen Einrichtungen der Volkswohlfahrl beqeq-net man heute bereite den VorschülT-rinnen, desgleichen in rdhlreichen F.imi-lien. Im ersten Jahr ihres Hinsatzes der ein« praktische Vorbereitunqszelt auf den künftigen Beruf vorstellt, steht dl« hauswirtschaftlichs Tätiqkeit im Vordergrund. Die Mädel lernen kochen, nähen tnid werden mit allen sonstigen Pflichten einer Hausfrau vertraut Dazu kommt im zweiten Jahr noch die erzie-heiificho und pfleqerische .-Xibeit an Kindern. So lernen d'e Mädel von dei prnk-tischen Seite bereits einen Teil Ihrer künftigen Arbeit kennen haben Ge!e-aenheit, Ihre Neiqunq zürn erwählten Beruf zu prüfen und können ihre Piq-nunq dazu bereits et'weisn Selbstverständlich wird in dieser 7«it Wert auf die Abrundunq ihrer Schulkenntnisse geleqt Die Helme selbst bieten dazu ebenso Geleaenhei' wie der Besuch der Berufsschule, die Teiln.ihine an Heimabenden der DJ und an Srhiilunqsiaqern Diese Lehrllnqs'ahro der künftigen Schwes-tem, Volkspfleqerinncn oder Kindergärtnerinnen bedeuten eine Auslese unter den Anwärterinnen für die sozialen Berufe zuqleich aber eine Vorschule, die den Mädchen unentllich viel praktisches Wissen in ihre künftige Tätigkeit BkilttibL Seite 4 * Nr. 119 * Frcitaji, 28. April 1944 MARBURCrp TEITUNG /tw5 aller Welt Weinbrandflaschen explodfcrten In Aln*D) Weinlager der Firma Herrei-rlnhfa in Gciia bei Porto in Portugal brav-h «m Mittwoch ein Feuer aus, das dd« qeünmte Laqer zerstörte, wobei 4(KX) Ki-«len mit getülJten Weinhrandfldschen j verbrannten sowie 7W) T'ässer mit Wein- , brard. Außerdem wurden 400 000 leera { Piasrhen vernichtet. Da der hochgradige ■ Weinbrand sofort Feuer fing, gestalteten | •ich die Lösrharbeiten äußerst »chwierig. j Infolge der Hitze explodierten die Wein j brandflaschen wie Handgranaten, wo- ; riurrh mehrere Feuerwehrleute und Ar- j heiter viTletrt wurden. Der Schaden wird auf einige Millionen Esrudo geschützt. Der Weinbrand war für den Export nach Nordani»rikn bestimmt und wurde gerade a\if Flaiclien abgefüllt, da die Ver-»rhiffung am nächsten Tage erfolgen ■oltte. * Spanlarher Greniort durch Feuer ver-nicbtet. Der in den Pyrenäen gelegene ipaniRche Grenzort Canfranc wurde am Dienstag durch Feuer völlig zerstört. Dai 8CX) Hinwoimer und 126 Flauior zlhlenda Dorf liegt sieben Kilometer von dar fran-ffi^lschen Grenze entfernt fim Fuße des Berges Aragon und ist als internationale Brihimtation und W'interkurort bekannt. Das in einem H-ius nntslnndene Fßuer breite'e sich durch einen starken Wind sehr «(hnell aus. Nur wenige Hauser, 'lip außerhalb des eigentlichen Dorfes liBLfpn, blieben erbnllen. Suiniiiers<'huhe aus Gia*. Wie das tschechische Parhblatt »Obzor« für die Arbeiter der Stein-, Erd und Glasindustrie sfhreibt, sind in den Auslagen einiger Srhubgeschäfte jn Prag Glas-s'^huhe zu «ehen, bei denen es sich aller-dmrrs einstweilen nur um Aus'Jtellunqs-sfiicke hflndelt, di<» für die Erzeugung nach dem Kriege bestimmt sind. Das {^l«fi, au« (ieim *ie hergMlellt «ilnd, Ist kern gewöhnliche« Glao, sondern eine besondere unzerbrechliche und eUietl-•che Art, die in der Industrie unter dem Namen »Ple.tigles« bekannt ist. Zunächst wurde Plexlgla« für versciiiedene technische Zwei ke verwendet. In wnem Film spielte eine .lazzkapelle ftuf Instrumenten aus diesem Glas. In Paris wurde kürzlich ein Tauciieranzug aus unzerbrechlichem Glas ausprobiert, und jetzt wurden daraus auch Schuhe herq^ctellt. Das Gehen in den Schuhen soll sehr bequem sein, s;e sind elastisch und rut-srlien nicht, woi! sie un'en qorillt sind. Vor allem i^ind sie viel diiuorhaftrr als ledp's( hiihe. Zu ihrer Reinigung ist WIRTSCHAFT UND SOZIALPOUTIIC Einheitliche Preisauszeichnung Neue Verordnung tritt am 1. Juli 1944 in Kraft Im Reichsgesetzblatt wurde die neue Fassung der VO über Preisauszeichnung, die am 1. Juil 194< in Kraft tritt, unter Aufhebung verschiedener Auszeichnungs-vorschriften der Anordnung vom 16. November 1940 bekanntgegeben. Nach der neuen Fassung vom 8, Aptll 1944 müssen die Einzelhändler usw. alle Waren, die in Schaulenätern innerhalb oder außerhalb des Ladens ausgestellt werden, durch gut lesbare Preisschilder gekennzeichnet sein. Auch die Umhüllungen über die Regale müssen beschriftet oder mit Preisschildern verbunden sein. Es können auch Preisverzelchnitse oder Preislisten zur Einsichtnahme ausgelegt werden. Fleischer, Bäcker und Konditoren haben die Preise für die wesentlichen Waren in Preisverzelchniss^m aufzunehmen, von denen je eine im Schaufenster oder im Verkaufsraum an leicht sichtbarer Stelle gut lesbar anzubringen ist. Di'S-glfichen haben Friseure, Schuhmacher, Wäschereien und Piättoreien sowie cht»-mische Reinigungsanstallon die Preise ivi'dcr Sfhuhkrcme noch eine Bürste er- i Sees in Schau forderlich, vielmehr genügt ein feuchter Lappen zum Abwischen. Die Schuh« au« Glds sind also weniger luxuriös, als man glaubt, Blnu*, Tote und schwarze Seen. Eine soltsame Naturerscheinung gibt es auf der Incel Flores in der Nähe von Australien. Dort liegen unmittelbar nobenein' auder zwei Sef-n, die nur durch eine dünne Felswand von einander getrennt sind. Da» Wasser de« einen S«es ist rubinrot, das des anderen türkisblau. Auch in anderen Teilen der Welt gibt es solche N'iturwünder, Dazu gehört 711m Beispiel der Pe< hsee in Trinidad, des«sen Spiegel sich, obwohl seit über hundert Jahren Pech aus ihm gewonnen wird, noch nicht um einen Meter gesenkt hat. In Ostafrika gibt es einen See aus teinou Sodakristal-len, in den klrineie FIühso mU stark sod.i-hflltigem Wasser münden. Durch die starke Sonnenhestrahlum verdunstet da« Wasser, sobald es in den See strömt, und die Sodakriftalle bleiben zurück Während dieses Verdunstunnsorozesses verwandelt si( h die ganze Überl lache des für ihr« weseutlichen Leistungen In Prei&verzeichnisbe auizuuehmen, von denen cbenlalls je eins im Schaufenster und im Verkaufsraum anzubringen ist. Inhaber von GistatÄtten und Speise-wirtschaften müssen Preisverzeichnisse für Speisen und Getränke in hinreichender Zahl auf den Tisch legen und jedem Gast vor Entgegen-nahn». von Aufträgen und bei der Abrechnung diese auf Verlangen vorlegen. Die Preisverzeichnisse müssen den Tag der Ausstellung enthalten, Zuschläge für Bedienung, Steuer usw. sind anzugeben. In kleineren Betrieben genügt et, wenn die Preisverzeichnisse an sichtbarer Stelle angebracht sind. In den Stätten, in denen regelmöliq warme Speisen verabfolgt werden, muß von auSen lesbar neben der E^ngangstür oder in deren Nähe «in Preisverzeichnis angebracht werden, auf dem die fertigen Gedecke sowie die Tagesgerichte aufgeführt sind. Auch Erfrlschungshallen usw müssen Preisverzeichnisse anbringen. Bei Getränken, die in genormten Gefäßen zum Ausschank gelangen, muß stets die Gefäßgröße angebracht werden. Die Inhaber von Gaststätten und Speisewirt-schaften sowie ihre Geschäftsnachfolger haben je ein Preisverzeichnis vom 1. und 15. jeden Monats auf die Dau^r von drei Jahren aufzubewahren Geht der Betrieb auf einen anderen Inhaber über, so sind diesem die nufbewehrten Preisverzeichnisse ausrnhärdifien. Auch Befriebe, die f^owerbsmäPig Fremde beherbergen, haben am Eingang oder bei der Anmeldestelle ihres Betrie- bes «in Verzeichnis der vorhandenen Zimmer anzubringen, auf dem tür Jedes Zimmer die auch an den Zimmern selbst aufzubringende Zimmernummer «owi« der Prei« für ein Bett und mehrere Betten, der Pensionspreis und der Bedie-nnngszuschlag, der Frühstückspreis und der bei Nichteinnahme des Frühstücks gegebenenfalls eintretende Zuschlag zum Zlramerpreis anzugeben sind- Falls Sai-sunprelse berechnet werden, muß die« im Preisverzeichnis genau angegeben werden. Wer Garagen vermietet, hat «benfall« am Eingang oder bei der Annahmestell« ein Preisverzeichnis anzubringen, auf dem die Mietpreise für Tage und Monate anzugeben sind. Aufierdem muß in jeder Einzelbox« «in Preiivercelchni« aushängen. Wird fflr die Benutzung von Kleiderablagen ein Entgelt erhoben, so Ist an der Ablage ein Preisverzeichnis anzubringen. Schließlich sind auch die Inhaber von Leihbüchereien vernflichtet, die geforderten Gebühren in ein Preisverzeichnis aufzunehmen, das im Laden anzubringen Ist. Dia Preisschilder dürfen nur einseitig oder auf beiden Seiten gleich beschriftet sein. Preisverzeichnisse, die nach Mustern ausgestellt werden, die von den zuständigen Wirtschaftsorganisationen ! vorgeschrieben oder empfohlen werden, können hierbei verwendet werden Die Preiaübcrwachungsatellen können anordnen, daß die Verzeichnisse den nachgeordneten Prelsbehörden zxir Abstempelung vorzulegen sind. Rohstoffquelle Ozean Der Hai in neuem Licht Haifische gibt es vor allem in den südlichen Meeren unendlich viele, und «inig« Stellen sind geradezu als ein Pa-raiies der Haie berüchtigt, wie di« Timorsee oder der Golf von Mexiko. Bisher hftt man din>e Rauher der Meere nur flis schädliche 'lieie angesehen, mit denen man aber auch rein ga^nichts anfangen konnle Ihr Fleisch galt als ungenießbar, und mit leichtem Gruieln hörte man nur, daß die Chinesen, die ja auch füi so sonderbare l eckerbissen ■chwärmen wie es laule Eier und Schwalbennester sind die zubereJeten Rückenflossen der Haie für ein« besondere De-likale'«se hielten. O'H Hai ist ein besonders gehaßtes und gefiirrhtetas Tier. Dabei ist sowohl der Srhuflen wie auf'h die Getährlirh-keit de»' Haie ziimindest stark übertr>-ben worden, A Hein in der Stadl Neuyork kamen in einem Jahre mehr Menschen Hürth \>rkMhraunlälie um, als in der gaTi/.en Welt dürr I* Haie nelntet wurden. In der letzlwi Zeit hat mar nun ent-derkt, daß die etwa hundert verschiedenen Arten von Halen, von denen es In den warmen Meeren wimmelt, sehr wertvolle Pohstoffquellen darstellen, die es sich unb/dinqt auszubeuten lohnt, ohne daß mm dabei befürchten müßte, daß durch d^e uneingesrhrSnkte Jagd nun die Zahl der Haie sich vermindern würde, wie es mit den Walen der Fall war, die beinahe ausgerottet wurden In der Tat gibt es vom ganzen Hai nicht«, was nicht vci wertet werden könnte, nichts das man wegwerfen müßte. Die vom Fleisch bef''eite und gegerbte Haut liefert ein vorzügli- hes Leder von großer Haltbaikeit und V\/pich-heit. Die starken Riick'. riluitile werden zu Schuhen oder Transmis&lfinsrieniet) ve • arbeitet, während man aus dum Fleisch, das an Bord der Fang-xhifte konserviert wird, durch besondere Zu-bereiUipgsmethoden ein schmat kh.iftes Filet gewinnt, das in Amerika gern gekauft wurde Das Bhu der Fische dient dazu, um einen ausgezeichneten Spczialleim herzustellen. Aus der I.rber gewinnt man einen Tran, (\c.t ber'eutend vitaminreicher ah der Dorsch-lebertran l^t. Aus d^n nrgerbtfi Magen-häuten stellt man ein feines Handscbnh-ieder her. Den gewaligen Kiefern dar Haie entzieht man ein hochwertiges öl, dös vor allem zur Schmierung feinster physikalischer Geräte und M.ischinen benutzt wird Aus den Zähnen läßt s'ch ein von den Eingeborenen d'" Südsee gern getragener Halsschmuck gewin-ntui, und der ganze Rest der Tiere, den man nicht welter verwerten kann, wird endlich gemahlen und lu Kunstdünger verarbeitet. Wie man sieht, die Menschheit entdeckt immer neue Möglichkeiten, ihren Rohstoffhunger zu befriedigen. Prämien für Verbesserungsvorschlage Um dpn Ausbau des betrieblichen Vor- ] srhaftsmitgliedcrn festlegen und die 6chlagswt?«euj zu föidern und den Be- Zahl der jährlichen Prämienfälle in ge-triebSiführern Gelegenhoil zu gebe.i, gu- l nau festgelegten Grenzen halben. Noch fe Vevbesseningsvorschlage elnieiner Gefolrjschaftsmitglieder aiisreichsno anerkennen zu können, hat der (J^nerel-bevollmächtigte für dtn ArbeitseinsatÄ in einem Erlaß unter Aufhebung .ler bisher be«tohend*-n Vorsi hritten neue Bestimmungen heraufif/ofiebini, Er hat festgelegt, daß die Bptriehslührer bei A.us-schüttiinq dprartigpr Prämien bis zur Höhe von WO RM je Einzeltall r'en Roichstreuhänder r Sondertrriihän-der der Arbeit nicht zu fragen brauchen, wenn sne über die Piämieufälle genaue Lisren führen, Naii>en der ausgezeichneten Grfolqschaftümitgheder bekanntgeben, die Höbe tler Prämien in Z'ipam-menarbeit mit einigen bewährten Gpfolg- dem Erlaß darf die Zahl der jöhi liehen Prämienfälle in Betrieben bis zu 20 Beschäftigten höchsten« 50 %, bis tt» 100 Beschäftigten höchstens bns su 1000 Beschäftigten höchstens 20 %, bis zii ."iOdO Beschäftigten höch^^tens 10 % und über .SO'iO Beschälllgte höchstens >S % der Koptziihl der GeloUnichaft betrugen. Die Betviebsführor haben verantwortungsbewußt zu prüfen, daß tatsochllch nur derartige Prämien für cfute Verbes-seiupgsvorschläge ausgeschüttet werden. Soweit im Einzelfall der Botrfebsführer über diese Grenzen glaubt hlnai)«jehen i\i müssen, hat er die vorherirje Zustim-mupg des Reichstreuhändors oder Sondert! euhänders der Albelt einzuholen. Althaildwcrker Im Einsatz | höiten und statt sich zur Ruhe zu setzen, Die qroßfn Leislungsreserven, die das I ''üstig ihr Handwerkszeug gebrauchten, deutsche Handwerk h\;iile autweisl, «muI ! vermutlich noch ver- /u einem erheblichen feil aul die Mitarbeit der AllbAndwejker zuiückzuiüh-ren. Iis geliöil wohl zu d<'n Eigentümlichkeiten dfs Handwerks überhaupt, daß beine Angehörigen ihi Werkzeug erst mit unm Tode aus c'er Hand legen. .Mit den alten Vleisl«rn sind es auch ihre Ehefrauen und die männlichen oder weiblichen Gesellen und Mitarbeiter, die bih in ihr hohe.« Alter an der Werkbank sieben. Auf diese Weise wird heute im tülalon Kriege eine recht beachtliche Zahl von .\rbeiltikrdflen der Wirtschalt dienlich gemacht, die in anderen Berufen, z. B. in der Industrie keineswegs m>^hr zur Arbeit herangezogen werden könnten, .^uch würde durch Stillegung von Maiidweiksbetrieben mit älteren Angestellten und deren Hmsetzung auf ander« Beliiebe keine Verbesserung der Leistungsfähigkeit erzielt werden, da diese allen Menschen nur noch an ihrem gewohnten Arbeitsplatz gute Aibeit leisten und e^benso wie alte Bäume-sich nicht mehr verpflanzen lassen. Eine zu Krlegsbeflinn vorgejiomjnene Zählung der Meister, die älter sind als 65 Jahre, ergab, daß nahezu 1500 berufstätige Meister dieser Altersstufe ange- (uößert. AuiJerdein haben sich rund '2ÜÜ sogenannte vListenhAndwerker« gemeldet Das sind Meister, dia «Ich vor dem Kriege schon zur Ruhe gesetzt hatten, im Laufe der letzten zwei Jah»-« jedoch einem Aufruf der Handwerksführung folgend, auf Kriegsdauer wieder an die Werkbank traten. Ausländische Arbeiter als Unterführer, Seit einiger Zeit sind die Betriehe in Zusammenarbeit mit dem Leistnngser-tüchtigurgswork der DAF dabei, befähigte itnd geeignete ausländische Ar-lieiter zu Unterführern heranzubilden, DnmK Ist dftr Ausländereinsatz in Hnen neuen Abschnitt etngetro'ten. Den streh-srtinen, leistungswllllgen und tüchtigen Kräften miter ihnen soll nunmolir die Gel^Mjenheit zu einem weiteren Aufstieg gegebftn werden. Der Anfang dazu winde d'rrch den Ausbau der Leistung«-entlohnung auch für die ausländischen Arbeiter und durch Ihre Zusammenfassung zu Akkordgruppen genaacht Schon hierbei zeigte sich, daß viel« ausl&ndi-»che Arbeiter bei rlchülger Anleitung befähigt «Ini. Funktionen von Vorarbeitern und Kolonne?\leitem zu öber- Sport und l unten Reichssportwettkampf D«r RelchsÄportwettkampf d«r Hitler-Jugend wird in d esem Jahr am 3. uiid 4. Juni veranstaltet. Zu diesem DreN kämpf im Laul, Siirunq und Wurf treten am ersten Tage Pimpfe und Jungmädul, am Sonntag die Hitler-Jugend und Her Mädelbund sowie das BdM-Werk »Glaub« und Schönheit« geschlossen «n. Di« deutschen Jungen und Mädel werden in d'«' ser großen Leistuiigsprüfunq erneut ihren Willen bekunden. «Ich durch Lelbe«-übimgen für spätere Aufgaben zum Wohle der Nation gesund und stark .!U erhalten. Handball im Vordergrund Auch Im Handballsport setzen nunmehr am 30. April die Begegnungen im Relchstitelkampf auf breiter BasI« ein. Während der Oberdonau-Handballmei-«ter LSV Hörschlng am vergangenen Sonntag durch eine knappe 7:6-Nleder-lag« In Pöcking «eine Chancen vergab, unternimmt am 30. April die Elf der Grazer Studentenkompanie den Versuch, Aber die Vorrunde hinwegzukommen. Gegner der Steiemiärker auf eigenem Boden sind die den Sportgau Bayreuth vei tretenden Pockinger Flieger. In Krakau muß sich der Wiener Gaumeisfer SGOP der dortigen Ostbahn SG stellen DculHche Jugend spielt Fußball. Die Gefolgschaften 2 und 12 des Bannes Marburg-Stadt der Deutschen Jugond trugen am Mittwoch da« Rückspiel nus, in dem diesmal die Elf der Gefolgschaft 2 mit 4:2 (3:1) wnen eindrucksvollen S'eg feierte. Wntte, Semlltsch, Sagorschok und Koschar «chossen die Treffer der S!eqermannsrbaft, während für die Gefolgschaft 17 Wretsrhitsch zweimal erfolgreich war. Beide Mannschaften führten ein zügiges Spiel vor das aufs neue zeigte, dnß unsere Jugend nach wie vor Trägerin des Sportgedanken« Ist, Neue Frauen-Handbnilelf In Merburq. Die Abteilung Reichsbahn der SG M.ir-burg hat eine Frauenhandballriege ine Leben gerufen, in der sich bekannte «p'cl-freiidige Sportkameradinnen der Draustadt zusammengefunden hoben. Die Übungen finden jeden Dienstag und Freitag abend Im Marbuiger Relchsbahnetadion statt, woselbst sich auch neue Interr>e-ftontlnnen melden sollen. Nrtch Dzur auch SIna nach Wien. Mit den Nationalspielern D/.ur (Dresdner SC) unil Sinq fSlultqartei Kickers) weist die rußball-Oberklasse In Donau-Alpenland zwei starke Gastkrä^te auf Während Dz'.ir beim LSV Markersdorf wirkt hat sich Sing der Vienna anqeschlossen. Mal-Schlrennen auf dem HochkOnlq. Auch im 5. Krlegsjahr verzichtet der Sportgau Salzburg nicht auf die Durchfahrung der 17 Mai-Schirennen Im Hochkönig-Gelände der Mltterbergalm. Für die Ausrichtung dieser Veranstaltung am 30, April zeichnet der SK Mühlbach als verantwortlich. Am Vormittag wird zum Torlauf angetreten und am Nachmitiaq messen die Springer Ihr Können, Die Hlnften Krlegsmeistertcheften des deutschen Schwimmsports werden am 5. und h August in Breslau veranstal'et. Schauplatz der Titelkämpfe Im Schwimmen und Sprinaen wird da« Schwlmjnf''«-dlon In der Tschanuner-Kampfbahn de« Hermann GÖrlng-Sportfeldes sein. I^le Endrunde um die deutsche Wasseit Hl-meisterschaft wird am 13. August in Darrnstarlt ausgetragen nehmen. Auf diesen ersten Erfahrungen wird nun aufgebaut Ausländische Arbeiter, die ihre beruflichen Kenntnisse erweitern wollen, werden zu Lehrgr:ip-pen zusaimnengefaßt und zwar jeweils nach deren verschiedenen Natlonali'ä ten. In den Lehrgruppen werden slevor-nehmlHch für bestimmte Teilaufgaben «le# schult Die ausländischen Arbeiter, dl« «Ich In den Lehrgruppen durch Auffa«-lungsgabe, Leistung und Haltung hervortun, werden sodann in besonderen Gruppen zusammengefaßt. In denen «1« au Unterführern herangeechuH werden. w 'Dir " ERSCHETZER TAT fem Roman von Bauern und Reilern Von Karl von Möller ^4chHrU(h(i ü. W'fitvritiinn, BrAuiit\'hwei|{ Einste Siiuimuiiq liedräiigle die Keltern, S< hwernuit hockte inil in den Bock-fdltplii, Sie lehnte den Flachskopf an die Ijieite Biust des Reitcis, ihre Aucjen rückt General Laiidon an.« »Verteufelter Rhythmus! Und nur gleich neumalhunderttausend Mannl Woher habt ihr da«! Lied?* »In der I.iift is qslerkt', wienert Dorla, »und da haben s" e.4 h-ilt a'iigfiscbt. Watnm aber iict neunmalhiuulorttau-trtiisend, Laiidun .. . dtp Soldaten Bi hat-7en ihn allein tut siel)eiilHin(;lerttaust:nd!ii Ober der Stadt Weißkir-jhen im Wald, hinter dem dag Kloster Baziasrh lag, ling eine erste Birke zu gilben an, als das Panzeriellerrcyimt'ni eiiiritt. Einen ♦»fhweiften über die Achsel hinweg weit | Augenblick lang sah Cappaun wiederum nrit.h dum Nordwesten. »Lieb Mütter-ieiii, möchf bei dir sein! Und doch auch nicht! Muß nach der Walstatt wandern mit vielen jungen andf.'rn. Werd ich dort verh.uichen, ei, Gott tut mich so brauchen!« Mit Ängstlichkeit hatte diese Einkehr beileibe nichts zu tun. Sie brachten sich im vorhinein dar fürs heilige Ziel. »Icn biing' mich darj Ich bring' mich dar!« S'ing es in der Seele des Rittmeistei« von Cappaun. Fs erhob ihn, als bekäme er Flügel, In den Herzen der anderen sang es nicht mit so klaren Worten, dennoch teilten sie das Gelühl mit ihrem lieben Rittmeister, Cappaun hob den Kopf. Wa« ist denn das jetzt für Singen? An der Queue der Leibdivision ha« ver damit angefangen, schier gierig schnappt ein Sflldatenmund nach dem nndern es auf. Was zum Teufel singen nur die Kerle? General Latidon, Lnudon rückt an, rückt an, C'.enernl Laudon, I.audon rückt an. Mit neuiimalhuiulcirllüuätiid Mann den Kaiser, Sein grüner Rock war grau vor Staub, das Gesicht gerötet. Durch den Sonnenbi^nd oder von Arger? Beim Korps Wartenslebeii tici es nicht eben glorios zugegangen, hörte man die Leute raunen. Man hatte dort Mehadia an den GroIJwesir verloren. Trotzdem schien man nicht gerade die Eile zu haben, die Cappaun für angebracht hielt. Wenn es nach ihm gegangen wäie, hatte (ißr Kaiser — oder Lacy — jetzt aus Mann und Pferd hei ausholen müssen, was nur In ihnen war, und dur< h d e Almasch wäre vorzustoßen wie ein Wettersturm dem Türken In den Buckel, nur durch die Almnschl Wie man aber hörte, waren Batalllonp die Karasch entlang in Marsch gesetzt worden Rirhtung Karansebesch. Also nicht nach dem Türkenliuckel bei Mehadia, sondern gegen das Türkengesicht. Weißktrclien, wohnte hier nicht dei GrollvatT der kleinen Gietel? Und Ihr spaßiger Onkel Rosen?:iichter? Wie hieß der Kerl nur''' Kohlgarten oder so oder Krau'acker. Cappaun fragte nach dem Rosenyurincr KrauUt.ker. Krautackor... Rosenzucht? Rosengarten... Krautwald! Auch recht, das ist er schon. Wo wohnt er? llmlerm E'iikf^hihol >'7iim grünen Baiiuir. D«r >Giüne Baum» war bald gelun-den, er schob sich den Brsuchein tles Ortes einladend genug in den Weg, sein Zeichen baumelte lockend übei dem Ein-gangslor. Aus iler Ordnung freilich duitte hier selbst dati Wirtshaus nicht fallen, hier, wo die Häuser wie Soldaten dastanden, mit den Stirnen an den Straßeni unerhört blank glitzerte auch noch das kleinste Fenster, kein Fleck, kein Murtelbruch kränkte die deutschen Grenzcraugen. Auch Haus und Hof des Kraulwald fielen nicht aus solcher genauen Art) ihr Besitzet hatte den asiatischen Schlendrian allmählich abgestreift und sich zu kaiserlichar »Akkuratesse« beguemt. Starker Rosenduft schlug dem eintretenden Offizier entgegen, auch an den Säulen de« Laubenganges kletterten hier allerdings verblühte Rosen empor, ein Hund an der Kette knurrte. Der Rittmeister traf aber nur die Wirtschafterin daheim. Der Großvater und ■« Gtctche seien im Weingarten oben. »Und der Herr Onkel?« »Ach liebe« Herrgöttle, der! Seit Monaten ist er verreist! Muß Ihm wa« zugestoßen sein, weil kHn Lehenszeichen eintreffen will. Was hat er auch In solchen Zeiten rumzureisen!« »Ist der Weingarten weit?€ »Anderthalb Stunden.« Er Heß sich den Weg beschreiben und ritt hinaul. Das Häuschen Im Weingar- ten guckte auf den nahen Wald Dort glühte unter den anderen noch grünen ein Hiium wie eine dicke Fackel. Neben dem Hüiischen standen zwoi Pappeln Schildwache, Im Garten machte sich, als der Reiter aus dem Hohlweg auftauchte, eine helle Gestalt lang wie ein Kanarienvogel im Kälig. i.Nui ich , scherzte von weilcm schon der Baron Cappaun. Da flog sie heran. Es schien, als ob sie den Nacken des abge.seshenen Reiters ums,. Illingen wollte. »Geniere di'h doch nichtl« lächelte er, aber sie reichte ihm bloß die Hand, nachdem sie sie an der blauen Schürze von Erde gesäubert. »Hätte ich durch Weißkirchen dürfen, ohne nach meinem Schützling zu seilen?^ Sie ging auf den leichten Ton ein; »l'rellich nicht.« »Und geht's dir gut, Mädel?« F.« ging Ihr gut. »Wo Ist denn dein Großvater?« »Im vierten Garten von hier bei einem Nachbarn.« »Ihr übernachtet aber nicht hier heroben?« »Jetzt nicht mehr, in ruhigerer Zelt «chon. Wir gehn in df»r Früh herauf und am Abend schön langsam wieder 'nunter. Wissen Sie, der Großvater ist «o voll-blütjg, und wenn er schnell steigt, wird er rot im Gesicht wie ein Truthahn, und da krieg' Ich Angst. Aber...« Sie wollte Ins llaus laufen, »Halt, halt, Mädel! Was denn?« »Sie haben sicher Hunger!« »Im Gegenteil! Was glaubst du, wieviel wir schlampampen müssen bei den großen Kürussieien?« Gietel lachte, tat aber doch zwei Schritte nach einem nahen Baum und brach einen wunderschönen großen Pfirsich, Sie bot die rotbäckige Fruchi dem Gast an. »Halbscheit«, sagte dieser, und sie war's pinveTstandcn. »,\hrr em bißchen nehmen Sie doch Platz bei uns«, bat da® Mädel und wies auf eine Gartenbank heim TürL »Sie tragen uns sonst den Schlaf weg.« Draußen war das Pferd angehalftert, »Dank schön! Ich war im Hause deines Onkels, der Ist ja fort?« Sie nickte im Essen Dann erklärte sie-»Bald nach dem schrecklichen Mord in Werschetz ist er auf und davon.« »Was hat's denn dort für einen Mord gegeben?« »Das wissen Sie gar nicht? Die Schauspielerin, die Reseda Triglav, ist in Werschetz umgebracht worden!« Was du nicht sagstl Aber was soll denn dein Türkenonirel. ..?« »Er hat In der Nacht im selbigen Gasthof gewohnt, da haben sie ihn halt auch verhört, aber er hat nachweisen können, daß er es nicht war Well er sich aber dann fortgemacht hat...« »Ihr habt Verdacht, daß er.,.?« »Der Großvater nicht, aber die Komteß Burql hat gleich gesagt: Du, Gretel, dem würde Ich auch das zutrauen! Sie hallen den Onkel nicht gekannt, Herr Ritlmeister? Freilich nicht. Schade, ich hätf gern gewußt, wie Sie über ihn den-ken.« »Wie Ist denn die Burgl zu dieser Geschieht ftekommen?« »S'e hat uns besucht!« »Ei, dn schaust aber!« »Jetzt spotten Sie!« MARBURGER ZEITUNO Freitag, 28. April 1944 » Nr. 119 « SeJtt 3 STADTTHEATER MARBURG-Drau Prttltag, 28. April, 10-30 Uhr; EnUaifftliniDgl DBB BINGEBILDBTE KKANKJL KomAdi« ▼OB MoUAr». PrttiM L IumU» n. April, lf.3Q Uhrt VANNT BLSSUDL OpMto. Pr«k« L UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARaURG-DRAU j BURG-LICHTSPIELE M«ut« tS. 17.10, 19.4.'; Uhr 121'J Nor bli «iBichlleBHch Montag, 4«ii t> M>ilj lllld« Krahl, Frlti vdii Dongeit, Wolf Albach-Ratly In Der Hampelmanii POr JagcBdllcha nlcbl lagalaiiaBl Von Dlpnilag, 1. b>i einnrhl. Donnfimtag, I. M4I; AngaU Sallocker, Attila Hörbtg<>r, Hilde KrdhI iinü Erika von Thellmann in; Mädchenpensionat Bin Interesianlitr und humorvollar Film von dar Liebe lunger Menirhen. Ftr Jagandlldia npalaiM«! • lONDBlVniANnALTUNQINi •oaalif Moataa Tormlttaf M 10 Uhr, DiMUf ■ätf HtttwMk ■■ I3.4f Ukri Brand fan OiMn ■M SM« Mkakat. Wlul* MaikM, >aMi Nw und Ian4 Dallf««. PQr Jag««dlicha Hlar tl labraa aldlt ■■lalanMil Kartcnvorverkauf tflr Montag, den 1. Mal ■b Freitag, 28. April um 10 Uhr vormittags. lo Ii, IT.M, II 4S Uhr Wo 11, If .30, 114S UhT ESPLANADE OLOA TICHBCIIOWA RIDINAND blAftlAN Reise In die Verf(anf{enheU Ein Bararta-Fllm mit Mar^oth Hlalirhar, Hilda Hllde-brand, Will Dohm, Hana Lclbell, Sudolt Prack und Frlli Odamar. — FUr Jugendliche nicht lugelaaienl Lichtspiele Bninndorf_ Frattaf M. •« !• Uhi, iasataa, M. a« IT vad ll.ll Ute, M. Affll um U», If mA IUI Ute Peterlt Borf-Lichtsplalc CflH W« 19 m. W.W pfci_U Id.». I» a. f .» Xht ■la Maataff, 1, Mal Schrammeln Bin Wlan-Plln mit Mart* ffarell, Paal HOrbiger, HaM Motar, Haai Hell und Prili bnholl. POr Jngendtlrlia antai U Jahrrn alcbl tafalaaa«a Mctronol-TJchfsmelc Cilli j^plaUalt» W IT.M ond TO Uhn S 18 17.^0 und M Uhr Von Praltag M. April bis einschl. Montag, 1. Mal Die keusche Sünderin Ein Bavarla-Pilni voll aulmimtemdpm, urw(lchslq«m Humor mit Joe StAckal, Ellaa Anllnger, Margarete llaagea, Karl Ikranp und Joael Bichhalm. — Nach dam Schwank ,,Anliqultiiten" von Frlcdrich Pornlar. Filr lugendllche nicht zugeln^spnl ^irh*so!eUheater Gurkfeld Prallag, M., Samitag, M. und Seaataf, SS. April Die kluge Marianne Ein histlqe» Belkplel weiblicher Kliiqhnit und Tin- schunq mit Paula WeiielY, Attila HOrbiger, Urrmdan Thimtg und Hani Holt Tür Jugendlicht nicht lugelasirnl 5>amstag, 29, und Sonntag, 30. April M.iiRCIIEN UND FABELN Leonhard i> d, Büheln_ Feitllrha Grttllnung am SamKtag, den 29. April 11144. Samstag, 29. um 19.30 Uhr, Sonntng, 30. April um l.*), 17.15 u 19.30 Uhr, Montag, 1. Mdl um 17 ii. 19.30 Uhr Hell Flnkenretler, RenA Dellgen u. 8. In dem oktuel-|pn Terrd-Filmi Fronttheater Am FiiR der Akropolis ^rlrben deutsche Soldnlcn den 7dubpr den nur die Kunst zu geben vctnia<|. rur Jugendliche tugeMssenl Tonlichtspiele Deutsches Haus _Pettau Freitag, 2B. um 17,30 u. Fl.45 Uhr, Samitag. 29. um 17.30 u, '9.45 Uhr Soiinldn, 31». April um 1.^, 17.30 n, t9.4'> Uhr, Montag, 1 Mnl um IS, 17.JO u. 19.45 Uhr Der qroBe Fiirbfllm Bad auf der Tenne mtt Hell Flnkenioller, Will Duhm u Wlllrled Soyteitb Tür Jiigendlicho nicht ziigolatsenl Ton-Lichtspiele Stadttheater Pettau SplelzoUt W 17 19.^5, Uhr. S 14.30, 17, 19 45 Ubi Freitag 28., Samsldg, 20., Sonntag 30. April und Montag, 1. Mal Meine Freundin Josefine Hilde Krahl, Flla Benkholl, Paul Hubschmied und Mdns Leibelt In eliinm Spiel um Moiic, Liebe und Frauenriinke. FUr Jugendliche Diclil zugelassenI Licntspfeit(ipat<>r Triiatl_ VoQ Freitag, 28. April bis Montag 1, Mal Zirkus Renz Ein Terrn-Pilm mit Ren^ Dettgen, Faul Kllnger, Prtli Odemar, Alice TretI, Ernst Waldnw usw. — Spielleitung; Artur Maria Rabennlt. Musiki Albert ribcher. FUr JageD(*llclie lugela^Noal Von Freitag 2B. April bis Montag, 1, Mal TISCIILEIN DECK DICH Filmtheater Tüffer t®' ^4 Spielzeit! W 17.30 u. 19.4S Uhn S 15, 17.30 u. 19.45 Uhr Freitag, 28.. Samstag, 29. und Sonntag, 30. April Maske in Blau Für Jugendliche nicht /ugelaabenl Vou Freitag, 28. bis Sonntag, 30. April dar Kulturlilm Kamerun Mit Montag, 1. Mal Vorstellungen lonn- und worhen« lagt trfglich um 15, 17.30 und lfl.45 Uhr Stechzwiebcl (Sdmenzwlebel) jede Menge verkauft JOSEriNC DOHLE Obst-, Gemüse-, Südfrüchten- und Landespruduklen-Geschüft MARBURG' Drau, KürntnerstraOe 2U _____3024 Kameradschan StelrlBclier Kttnatler nod Kunstfreunde, Zweiqstelle Marburq'Dr, Heule, Freltaa, den 28. April 1944, 20 Uhr KASINOSAAL — MARBURG Dr. LIEDERABEND Jutta Gilbert Op^maABQMiB aia Maibvg^r StaA- thaatar An Plfla«l: HEBMANNPRISCH. Brahm» — Pfltmar — Wolf — Straufl Blntrittafcartan dnd la dar GeachAfta» dlainatateHa de« Amtai Volkblldtmq, lo-wia an d«i Abejidkas&a arhältliclx. 2238 Grofle troGhene HlagazinsraumB sucht zwecks Luftschutzwarcnverlage-runq womöglicli nicht In der Stadtmitte Firma KAROEUTZ, Edmund-Schmidtq, 8, Tel. 26-18. 3278 An unsere Posibezieherl Waiw dar Poatboto n Ihnan kommt and dla Bam^agabAhr ffti die »Marbargai Zeltungt ainhebt, bitten wir Sia, damit In der Zustellung keine Unterhrechunq eintritt, die Zahlung nichi zu verwei gern. Bezugsgcbübr ist tmmei In vnr<)Lis tu bazahlan. »Marburgar Zaitnng«, Vertriebsabtallung Lies Oeint Zeitung tialich! Unter Steuer! Ächtung! Verordnungs-und Amtsblatt d«a Ckala dat Zivtlvttwaltwif tm dar UalarBtalcnMrk Nr. 8, Tom 13. April 1944 Bliixalprala If Ipf. INHALTt Varordnung Abar dia ElnfAhnmg dar Granzzonenvarordnuim in dar Untar-•talarmark vom 4. April 1944. — Bakannt* nuchung zur Durchführung dar Qranizonan-rarordnung In der Untersteiermark vom 4. April 1944. — Zweita Verordnung über die Geltung krieqawirtichaftHcher Bestimmun-qen in der Üntersteiermark vom 31. März 1944. ~ Bekanntmachung über die Umbo-nenunq de« Träger« der Sozialveraicherunq in der Untersteiermark vom 31. März 1944. — Anordnung über die Mitarbeit von Kraftfahrern beim Bo- und Entladen von Kraftfahrzeugen vom 28. März 1944. — Anordnung über die Änderunq der Anordnung Nr 1 de« Wein- u. Trinkbrannlweinwirtsciiäfts-Verbandes Kärnten und Steiermark vom 20. September 1943 vom 8. März 1944. — Anordnung über dia Änderung der Proviaions-aAtza fOr KSlbar und Schafa am Mittelmarkt iBi Mar1>urg-Dr. und bal dar Vartailungaatal-la QIU Tom 14. Min 1044. — Anordnung flfeer Preita von Gruben- und Paiarholz vom 22. Mirr 1944 — Bekanntmachung über die AufidSfunq ürs Forstamfes Heiienstei» v 23. März 1944, — Erlaß betreffend Verteiler für Riinderlässe vom 27 März 1944, — Erlaß betreffend Aufnahme von Schülern und Schülerinnen, die ohne Genehmigung KLV-Laqer verlassen, in andere Schulen vom 23. Mürz 1944. — Erlaß betreffend Prüfungen für das Lehramt an Hauptechulen, Frühjdhrstor-min 1944, vom 15. März 1944. TechBlsclK fachbOdier * MAYER-SIDD-MÜLLER: »Repardturhandhuch für Lastwagen und Omnibusse«. Ein Hilfebuch zur Lei-■tunqsstaiqerung der AusbeweningawerkatAttaa. Band L; 600 Abb., 451 S. Iwd n.i 000 Al>b., 804 S. 1943 — Busarnnvaa IM OaüNXNGElt aBamMcnnda fOr Schmladaa. 100 Abb., 37 Ta/aln im Taxt, 160 5., 1943...... WTSTZt »Elnfflhning In die Blechabwldlnngen«, TO 9^ 185 Abb., 1943 ............ MAYER-SIDD »Montag« und Reparatur von Trans-mtsRlonsanlagen und Dampfkesneln.« Ein Hand-und Nachachiaqebuch für mechanische Wark-•tdtten, Reparaturwerkstfitten, Maschinenbau-anetalten, Mnschinenschloafvpr, Schmiede u. a. m 197 Abb \md 28 Tflbellfn, 216 S. , , . JBSS-KÖHNE: xl.eltladen für den Fachunterricht In Elekirlkerklassen«. 250 .^bb , 107 S., 1944 . lehrbuch für Installateure und Techniker des Gasfaches; Band II: Gasin^lallation. 277 Abb., 14 Tdbellen, 320 S . . . ...... Dnsselbe, Band III: Gasbrenner tmd Gasgeriite. 32(j Abb., 443 S ... . .....„ Jos. A. Klenrelcb, SuclUiaiidluRü, Grai Satkslralie b. 2242 t46 1.— 5,70 —.QO Zahlkellnerin sucht Stelle in Marburg ab 15 Maii, Adresse in der >M. Z.» 3293-5 Kleiner Anzeiger Zu Terkaafen Seid Immer luftschutzbereit! Sehr gut melkend« hochträchtige Pinzgauer-Kuh zu verkaufen. RoBwein 46, 3316-3 I bei Kroschl V«rschledena Gemüsapnanzen, )«da Menga, bat abzugebao G&rtnara< »HaiMampacherc, ____ 3315-3 WoHsbnnda, ]unga, iofort lu verkaufen. Anlrag*: Tatuiakar- fftraße 50^________332R-3 Nähmaschine um 400.— RN1 zu verkaufen. Mühlgasse 47,"1 3302-3 SCHALTER der M. Z. und des St. Gospodor ab 1. 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Z ' .3316-9 Unterricht Schmerzerfüllt geben wir die traurige Nachricht, daß mein lieber, guter Gatte, unser Vater, Bruder, Schwiegersohn, Herr Johann Uschenitschnik Kaufmann Mittwoch, den 26. April 1944 nach langem, schwerem Leiden im 55. Lebensjahre uns für immer verlassen hat Die Beerdigung unseres lieben Toten findet Samstag, den April 1944, um 16 Uhr, am Orts-fnlcdhofe in Pcfltschach statt. Pöltschach, Laak, Pölland, den 27, April 1944. In tiefster Trauer: Valentine Uschenltsihnik, Gattim Valentine, Tochten Franziska Trnowetz und Johanna Wegnuttl, Schwe-slernj Agnes Praprolnik, Schwiegermutter, und alle übrigen Verwandton. 3342 Wir gehen die traxirigo Nachricht, daß mein geliebter Gatte, unser Vater, Großvater und Bruder, Herr Inga Jose! Bühl Industrieller uns am Mittwoch, den 26. April, nach schwerer Krankheit für immer verlassen hat. Das Begräbnis findet am Freitag, den 28. April, um 15.15 Uhr, am Städtischen Friedhofe in Diau-weiler statt. Mdrburg/Drou, den 27. April 1944. Für die trauernde Sippe: Käthe Bühl, Gattin) Kurl und Reinhold, Sohne. Abfahrt de« Autobusses für die Teilnehmer zum Begräbnisse ab Adolf-Hillor-PUtz um 14.45 Uhi. 3343 Buchbaltungs- und Stenerkurv Beginn 2x .Apnl 19 Uhr Buch 'idchvorsländincr M. Knwatsch Malier in Stouersachen. Mar burn-Drau, Herrcn(ias€e 40 "_ 3230-10 Funde • Verluste Giaue Henne am 26. April ent Idulon, Ab/ugt-hon Kcu«.crfeld ^es^Nr. Ib 3305-13 Linkor, grauci Rehleder-Handschuh wurde vciloten. Moiarl Schlageter-Schonererstraße. — Geqen Belohnuna .•ibzuqeben b Grjch, Luöching 23, od, in dei »M. Zj^_3272-13 Verschiedenes Gebe 4-röhrigcn Super-Rundfunkempfänger udcr Danien-fahrrdd (auch 1 Icrrenlahrrad) oder Grdinmophon mit 35 Schlagcrplatlen für NSU-Mo-torrad 98 K odei Nähmaschine. Golasrh, llindenburgslraße 11. _____333M 4 Gebe Damenfahrrad füi einen Mannersiegelring. Zuschriften unter »Sicgeliiiu} un die M. Z. ___^ ' _ 3332-14 I Tausche Hfrienführradgestell I für Danienfdhvrddgestell, .\n-' frtigwn Pehaida, Liiienciongtisse 42, Biuiuidorl 3320-14 Tausche ladpllotios Kinderbett mit Sperrplatten und Kocher sowie Kindeisportwagen tür Tischsparherd und gut erhaltenen Herrenanzug lür mlttloi® Statur. Zuschriften an die M. Z. unter »Guter Tausch 3238-14 Seite 6 % iHi 1 _____ Viorica Ursuleac sang in Graz Es bwieulete für die Grazer ein Fe«t, eineu der herrlichsten Soprane über den die deutschen Bühnen zur Z^it verfüqen, in einem Liederabend erleben zu können, Viorica Ursuleac, von der Staateoper München, am Flüqel begleitet von Ge-neralintendcint Clemens Kraus, de<)6en Wiedersehen mit Graz, der Stadt seiner einst.qen ersten Kapelimeistertriumphe, den Abend noch um einen Alczent bereicherte, stellte ihr warm timbriertes, von •innlichem Schmelz köstlich geadeltes Orqan in den Dienst von Schubert, Marx, Wolf und Straußliedern und sanq «Tißerdem auch noch, in rumänischer Sprache drei Lieder ihre« Landsmannes Tiberius Bred'ceanu, mit vollendeter Vor-traqskunst, deren mimische Unterstrei-chunq besondere bei den Huqo Wolf-Liedern außerdem noch die vorzüqliche Bühnensänqerin ahnen ließ. Es hält schwer, im Rahmen eine« knnrj'-pen Berichtes, die Unteischeidunysmerk-male aufzuzeigen, mit denen Kammor-•äruierin Ursuleac die einzelnen Komponistenpersönlichkeiten in ihren Werken zu profilieren verstand. So wurde die Schubert'sche Innigkeit und Eleqie, die Manische Ekstatik der Gefühle und d'e Sciielmerei und Heiterkeit Huqo Wolfs (an Liedern seine« entzückenden Italie-aischen Liederbuches) ebenso deutlich, wie die ideale Phrasierunq und Modulie-ruiiq der einzelnen Liedwerke, denen Generalintendant Clemens Kiaus am Flügel außerdem behutsamer und aufmerkfeam-•ter Interpret und Begleiter war. Ja, es •r«iqnete sich der seltene Fall, daB zwi-•chen der menschlichen Stimme und dem beqleitenden Instrument jene Inniqe Verschmelzung erlehbar wurde, die über den rein künstlerischen Bereich hinaus einen seelischen Kontakt offenbarte, wie er wohl nur bei Künstlerehen überhaupt in Erscheinung treten kann. Beqlückend wirkt bei Viorica Ursuleac die gleich von allem Anbeginn spürbare Lust am Sin-qen, die es ihr ermöglichte, Wiederholungen und Zugaben in verschwenderischer Fülle zu schenken sodaß dem eigentlichen Programm noch ein Neben-programm an die Seite trat. Kein Wunder also, daß bald eine Hochstimmung im P^iblikum herrschte, w5e sie auch In Graz nicht all7u häufig ist. Mit umso größerer Freude aber stellt der Betrachter solche« fe«t und wenn wir am Ende der Hoffnung Ausdruck geben, das Ehepaar Kraus-Ur-suleac auch einmal bei einem Opernabend im Grazer Opernhaus bnqrüßen zu dürfen, «o glauben wir, damit bestimmt der Mehrzahl der Konzertbesucher aus d?m Herzen zu sprechen. Kurt Hildebrand Mdlzak Eine Wiener Jugendkunstmedaille Nach der Stiftung der Juqendtechnik-med^ille hat jetzt das Kulturamt der Staidt Wien durch die Juqendkunstme-dAiile den kulturellen und technischen Wettbewerb der Wiener Hitler-Jugend di« besondere Note, die diesem Wettbewerb zoikommt, noch erhöht. Sie wird den becten aller Wettbewerbsgruppen all besondere Anerkennung ihrer Lei-ftiinqen verliehen. Die Begabtesten unter ihnen werden vom Kulturamt der Stadt Wien weiter gefördert. Slowakische Professoren in Wien Da* Profc3«soren-Kollegjum der slowakischen Handelshochschule in Preßburg ttaltete der Stadt Wien einen offiziellen Besuch ab Die slowakischen Gäste wurden durch den Rektor der Hochschule für Welthandel Professor Dr. Kurt Knoll empfangen und benutzten ihren Aufenthalt zu einem eingehenden Studiimi der Einrichtungen der Hochschule für Welthandel. Ein Tuberkulosen-Krankenhaus wurde in Prag eröffnet und seiner Bestimmung übergehen. über die slowakische Literatur sprach In Wen, auf Einladung der Deutsch-Slowakischen Gesellschaft, der slowakische Propaqandachef Gesandter Tido J. Gaspar. Der neue deutsche Weg zur Volksbildung Zum 10. Jahrestag des Reichserziehungsministeriums Am 1. Mai 1944 sind 10 Jahre vergangen, seit das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung errichtet und damit zum ersten Male in der deutschen Geschichte eine eigene Reichswissenschafts- und Reichsschulverwaltung geschaffen wurde. Der neue Weg, der nun dem deutschen Volke zu den Schulen, zur Wissenschaft und Kunst, zu seiner gesamten Volksbildung überhaupt erschlossen wurde, wird durch eine Reihe von grundlegenden Reformen und Aufbaumaßnahmen gekennzeichnet, deren Erfolge zur kulturellen und geistigen Erstarkung der Nation in einem Grade beigetragen haben, der mitentscheidend für die hohe seelische Kriegskraft ist, die unser Volk jetzt beweist. Denn das ist es gerade, was den deutschen Soldaten an den Fronten und den Schaffenden in der Heimat die Überlegenheit in diesem gewaltigen Ringen sichert, daß es seit 1933 gelungen ist, das deutsche Erbübel der Zersplitterung auf politischem und geistigem Gebiete zu beseitigen und statt dessen die hohen natürlichen Werte deutschen Volkstums endlich einmal einheitlich auszurichten und zu mobilisieren für die Freiheit des Reiches. Das Relchserzlehungsmlnlsterhim hat hie/bei ein gerüttelt Maß von Arbeit zu verrichten gehabt. In der Wissenschaft übernahm mit seiner Errichtung das Reich selbst die Steigerung und planvolle Lenkung des Hochschulwesens und schuf so die Voraussetzungen für den geschlossenen Einsatz der deutschen Wissenschaft und Hochschulen auch für die Aufgaben des Krieges. Zugleich wurde der Zugang zu den Hochschulen durch die Begabtenförderung für die Könner aller Volksschichten freigemacht. Dazu Ist eine Sonderförderung für Kriegsteilnehmer getreten, die Insbesondere für Verheiratete noch welter so ausgebaut werden wird, daß sie dem Verheirateten ausreichende wirtschaftliche Hilfe zum Unterhalt seiner Familie neben dem Studium sichert. Für den Auebau des Schulwesens im Reich wurde eine einheitliche Basis geschaffen, auf der Volksschule, Hdupt-schule und Berufsschule stehen. Für die Volksschule ergingen 1939 redchseinheit-liche Richtlinien über Ziel und Stoffgebiete des Unterrichts, der der Heimatgebundenheit allerdings weiter erschlossen bleibt. Die Hochschule erhielt zum ersten Male in der Geschichte des deutschen Schulwesens eine für das gesamte Reiichsgcbiet gültige Vereinheitlichung und Vereinfachung, daneben gleichzeitig auch eine moderne Ausrichtung und Aktivierung ihrer Unterrichtsführung durch Reichsrichtlinien. Hatten wir bis dahin 60 verschiedene Typen von höheren Srhu'en, die an Buntscheckigkeit der Er-ziehunqsresultate nichts zu wünschen übrig Inssen konnten, so sind es nunmehr nur noch drei: die Obcrschule für Jungen, die Oberschule für Mädchen und das Gymnasium, an deren Seite lediglich einige Auslese*!chulen besonderer Art stehen, wie die Nationalpoliti-srhen Erziehungsanstalten, die musischen Gymnasien und die deutschen Heimschulen. Von den Maßnahmen des neuT.eiIiichen Ausbaues des Unterrichts sei hier nur der bereits 1734 begonnene Einbau der Luftfahrt nl« Unterrichtsprinzip von der Volksschule bis zur Hoch-schiile erwähnt, der die deutsche Jugend für den Luftfahrtgedaaken gewinnen und TUT Sichemng des Nachwuchses für die Luftwaffe beitragen soll. Sehr bedeutsam ist ferner die Förderung des landwirtschnftllche'n Schtilwesens mit dem Ergebnis, daß im Winter 1943/44 schon 630 000 Landkinider die neue einheitliche landwirtschaftliche Berufsschule besuchen konnten. — Die ebenfalls durchgeführte gnindlegende Ordnung des beruflichen Schulwesens in drei große Gruppen: Berufsschule, berufliche Fachschule und Fachschule einem einheitlichen Reichsberuf'sschul recht, das im größten Teil des Reiches bereits gilt und nach Beendigung des Krieges über-aJl eingefiihrt werden wird. In der Geschichte des deutschen Kul-turlebems wird man es einmal als besonderes Verdienst bezeichnen, daß die Aufbauarbeit des Reichserziehungsmmi-steriums aucli im Kriege fortgeführt wurde als ein wertvoller Beitrag der ständig vervollkommneten geistigen Rüstung des deutschen Volkes. Hier sei nur an die Krieqsgründungen der Reichsuniversitäten Posen un«itens einströmen. Denn dort draußen, das fühle ich, wiid uns allen noch einin.il ein giofles Glück hereilet eein. Cyriel Verschaeve, Führer zu Flanderns Freiheit Zum 70. Geburtstag des bedeutenden flämiJichen Dirhetra Unter den flämischen Dichtern Ist — wiewohl er für das geistige Flandern von heilte die größte Bedeutung besitzt — Cyriel Veischaeve in Deutschland am wonigfiteai bekannt. Wenig ist auch von ihm biihar im Deutschen herausgekommen, umso mehr aber hebt ihn sein Volk, dis stolz und ehrfürchtig zu ihm aufblickt. Veischaeve ist eine Kämpfernaturi lin-erschrocken hat er stet« alle« Unflämische angeqritfen und damit im Laxtf« der Zeit Denken und Fühlen der Flamen völlig umgeformt. »E« wära ein Kinderapial für einen Geschichtsschreiber, nachzuweisen, wie in den letzten fünfundzwanzig Jahren Flandern keinen Schritt ga-tan hat, ohne erst vom Antlitz Verschae-ve« abgelesen zu hoben, daß er gut »el, so wie der MensA, ehe er eine Tat eetzt, erst sein Gewissen befragt und seinen Instinkt.. ,t (M. van de Walia In »Flanderna Seemöve«.) In jüngeren Jahren hat Cyriel Verschaeve — der am 30. April 1874 In Ardoola In Wefitflan-dem geboren wurde — als geistlicher Lehrer junger Menachen In Thiel den Geist der ihn umgebenden Jugend derart aufgeweckt, daß In ganz Flandern eine neue Strömimg spürbar wurde und man das StQck Weetllondemi, au« dem diese Strömung kam, da« »flSmlach« Preußont nannte; well der Geist, der von dort ausging, kühner und härter war, al« man es in Flandern sonat kannte.. .t Zur Strafe für soldie »Mletatat« wurd« damala Verschaeve tod seinem Obarao In das klein« weltverlorene Naat AJva-ringheim versetzt, wo Flanderns großer geistiger Führer nun schon drei Jahr-zehnte als einfacher' Dorfgeistlicher letot —- trotz dieser »Veri)annung« aber nia-m>als verstumimte. In großen religiösen und historischen Dramen, von denen der »Jakob van Artefelde« In deutscher Übertragimg erschienen ist, In unzähligen Studien über Musik, Malered — edn Buch Ober Rubena Ist deutsch bei Herder in Freiburg im Brelsgau herausgekommen — über Literatur imd phiiosophiache Fragen bat «r um Plandema See!« gerungein und al« neu gefoinit und ist so zum gelangen Führer »einas Volkei gerworden. Den großen Emst seinea geistigen Ringeni lernt der deutsche Leser In dem auch In deutscher übersetrung erschienenen Vortrag (bei Eugen Dledericha in Jena) »ChriatHch-nordischer Geist In der flämischen Mystik« keimen, mit welchem dieser Wchterphllosoph sedna germanisch« Weltanschauung ttberzeugend begründet. Von diesem Ringen lit auch etwa« te ledna Gedlchta »Meeradnfonlen« eing^ gangen. In denen tein nordlachea Ged-stoabewuBtsedn beorwlngend zun Auadruck kommt. In dieaen Gedichten lernt man aber ganz beionders die Sprachgewalt Verschaeve« kennen; noch nie ist da« Mesr von einem Dichter mit lolcher In-brünatlgen Liebe besungen worden, noch nie wiude das Mear in eines Diriitart Wort ao lebendig und in seinair unfafi-baren Größe ao gewaltig wie In dieaen Sinfonien, die von einer wahrhaft heiligen pantheistlschen Gläubigkeit durchglüht lind... Deutschlands theatraUsche Sendung Auf Einladung der deuttchan Akad^ mia aiprach der Leiter der OaneraUnten» danz der Städtiachan Bühnen Hannover, Pg. Sellner, in den Lektoraten Antwer-pen und Gent der Deutschen Akademie über das Thema iDeutschlandi theatraUsche Sendung«. Intendant Sellner stellte in diesem Zu-aammenhang die lebendigen Wechselbeziehungen zwischen The>ater und Drama heraus und entwickelte gleichzeitig dae Wachstum neuer Stilproblema Im deutschen Theater der Gegenwart. Intendant Sellner wie» an Hand zahlreicher praktischer Belsi>lela nach, wie die durch den Luftkrieg geschaffene Lage zu einer Verinnerlichung der Arbeit unserer Bühnen geführt hat. Zum Schutie de« NS-SchriHtumi In diesen Tagen kann die unter Leitung des Relchaleitera Philipp Bouhler stehende schrlfttumspolitische Dienststelle der Bewegung auf eine erfolgreiche zehnlähriqe Tätigkeit zurückblicken. Die Verdienste, die sie sich an der Gestaltung des nationalsozialistischen Weltbilde» und der Außbildunq und Formung der geistigen Auseinandersetzung in Deutschland erworben hat, sind nicht zuletzt in allen Wissenschaftegebieten zu einem feststehenden Begriff geworden, Es ist gewiß, daß sie als Treuhänderin der Bewegung im Bereich de« geistigen Deutschland auch in den kommenden Jahren entscheidend an den großen Aufgaben unserer Zeit mitwirken wird und vor allem an der Verbindung der revolutionären Zielsetzungen de« Nationalsozialismus mit den geistigen Traditionen unsere« Kontinent« Ihren Beitrag leisten wird. Drei Jahre Deutsches Theater in Oslo Das »Deutsche Theater in Oslo« konnte am Mittwoch auf eine dreijährige Tätigkeit zurückblicken und führte als Jubiläumsoper »Figaro« Hochzeit« auf. Die Zeitungen würdigon den Einsatz des Theaters und heben seine imponierende Entwicklung untei Leitung des Intendanten Rudolf Zindler besonders hervor. Mit seinem ausgezeichneten Ensemble hat dtis »Deutsche Thouter« eine Reihe wertvoller Opornaufführunqen, die von großem künstlerischen Ernst und lieber Arbeitskraft zeugen, aufgeführt. Der Umstand, daß ein Drittel des Publikums Norweger s'nd, beweist da« große Interesse, thi'? dem Theater auch von Seiten der Norweger entgegengebracht wird.