M1TTHEILUNGEN AUS DEM GEBIETE DER STATISTIK. HERAUSGEGEBEN VON DER K. K. STATISTISCHEN CENTRAL-COMM1SSION. ACHTZEHNTER JAHHGANG. II. HEFT. W1EN, 1871. AUS DE It KAISERLICH-KONIGLICHEN HOF- UND STAATSDKUCKEBEI. IN COHMISSION BEI CARL GER0LD’S SOHN. DER BERGWERKS-BETRIEB IN DEN IM REICHSRATHE VERTRETENEN KONIGREICHEN UND LANDERN DER NaCH DEN VERWALTUNGSBERK!HTEN DER K. K. BERGHAUPTMANNSCHAETEN • UND MITTHEILDNGEN ANDERER K. K. BEHORDEN FUH DAS J A H R 18 6 9. ----------------------------------- % WIEN, 1871. AUS DER KAISERLICH-KONIGL1CHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. * IN COMMISSION BE1 CARL GEROLD’S SOHN. r .,.ts , -- : . . ... ■ J-Vi yfl3 !W . . V o r w o r t. Die Form, in welcher bisher die statistischen Nachweisungen iiber den Bergbaubetrieb zusammengestellt und veroffentlieht wurden, im Jahre 1855 vom k. k. Finanzministerium als der damaligen °bersten Bergbehorde festgestellt und seither von keiner Seite eine ^enderung derselben beantragt worden. Erst im Jahre 1869 bot ew in der „Presse“ am 25. und 26. November erschienener Auf-satz, welcher in eingehender Weise die Bergbau-Statistik besproehen und einzelne Aenderungen fiir dieselbe als wiinschenswerth be-Zeichnet hat, die Veranlassung zur Berufung eines Special-Comite’s, ^elches nicht nur die in dem bezogenen Aufsatze empfohlenen, sondern auch andere, die bisherigen Nachweisungen iiber den Bergbaubetrieb erganzende Aenderungen in reifliche Erwagung zog und Seine beziigliehen Antrage der statistischen Central-Commission in der Sitzung am 4. December 1869 unterbreitete. Die statistisclie Central-Commission entschied sich fiir die Annahme dieser Antrage und die nunmehrige oberste Bergbehorde, das k. k. Ackerbau-Mini-sterium, erliess im Sinne dieses Beschlusses der statistischen Central-Commission bereits unterm 17. December desselben Jahres die ent-sprechenden Weisungen an die k. k. Berghauptmannschaften, damit schon die statistischen Nachweisungen iiber den Bergbaubetrieb des Jahres 1869 in dieser neuen Form und Ausdehnung veroffentlieht Berden konnten. Es ist leicht erklarlich, dass die Sammlung der beziigliehen kateri fiir die Nachweisungen der k. k. Berghauptmannschaften, sowie die Zusammenstellung derselben wegen ihrer wesentlich geanderten Form und erweiterten Ausdehnung eine Verzogerung in der Vorlage an die statistische Central - Commission erfahren mussten, und, dass die erste Zusammenstellung der sammtlichen Nachweisungen der k. k. Berghauptmannschaften bei der statisti-schen Central-Commission selbst mehr Zeit erforderte, wie in frii-heren Jahren. Denn wahrend die Bergbau-Statistik des Jahres 1868 bereits im October des nachsten Jahres der Presse iibergeben wurde, sind die letzten Nachweisungen iiber den Bergbaubetrieb des Jahres 1869 erst Mitte October 1870 bei' der statistischen Central-Commission eingelangt. Gleichwohl lag die vorliegende Zusammenstellung bereits Mitte December vorigen Jahres druckreif vor, konnte aber erst im Janner 1871 der Druckerei iibergeben werden, weil die Drucklegung derselben neben anderen bereits in Angriff genom-menen dringenden Druckarbeiten ohnehin nicht hatte beginnen konnen. Die Veranderungen, \velche die Naclnveisungen iiber den Bergbaubetrieb gegen die friiher veroffentlichten zeigen, beziehen sich theils auf eine neue Gruppirung der Productions-Uebersiehten, sowie der Tabellen iiber Arbeiterstand und Betriebseinrichtungen, theils auf eine Vermehrung der Rubriken derselben. Es sind namlich in der vorliegenden Druckschrift nunmehr die Productions-Uebersichten in der Weise aneinandergereiht, dass in erster Reihe jene des Bergbaues, in zweiter Reihe die den Hiitten-betrieb betreffenden stehen; ferner sind die beim Bergbau- und Hiittenbetriebe beschaftigten Arbeiter nicht mehr summarisch, son-dern bei den einzelnen Producten, zu deren Gewinnung sie ver-wendet wurden, nachgewiesen, und sind iiberdiess zwei Uebersichten sammtlicher Arbeiter, nach den Haupt-Productionszweigen des Bergbau- und Hiittenbetriebes geschieden, gegeben. Ebenso er-scheint die bisherige Darstellung der wichtigsten Betriebseinrichtungen in der Weise geandert, dass die bei den Stein- und Braun-kohlen-Bergbauen bestehenden Betriebsmittel aus der Gesammt-Uebersicht ausgeschieden und neben der Production dieser Bergbaue eingestellt sind. Endlich sind unter den Tabellen statt der bisher veroffentlichten Uebersicht der gesammten Bergwerks-Production (mit Ausnahme der Salz-Production) zwei Uebersichts-Tabellen ein-gereiht, von welchen die eine bloss die Producte des Bergbaues, die andere aber jene des Huttenwesens enthalt. Die Bereicherung der Uebersiehten besteht in der erhobenen Anzahl der Unternehmungen fiir die einzelnen Zweige desBergbau-und Hiittenbetriebes; im Texte sind iiberdiess die grosseren Stein-uud Braunkohlen-Bergbauunternehmungen, sowie jene Schmelz-^erke, welche Roheisen mit Coaks oder roher Steinkohle allein °der gleichzeitig mit Holzkohlen gemengt erzeugen, namentlich (in den Tabellen aber nur deren Anzabl) angefiihrt. Eine Einschrankung des Umfanges bat nur die Uebersicht der Arbeiter-Verungliickungen dadurch erfahren, dass die Nachweisung der leichten Verletzungen fallen gelassen wurde, und zwar aus dem Grunde, weil die Constatirung dieser Verletzungen ausserst scbwierig 1S1 und die beziiglichen Erbebungen daber nur unzuverlassige Ziffern liefern konnten. Dagegen wurde die gesonderte Nachweisung der dei den Steinkohlen-, Braunkohlen-, Eisenstein- und anderen Berg-bauen, sowie bei den beziiglichen Hiittemverken vorkommenden lodtlichen und schweren 'Verletzungen als niitzlicb erkannt und durchgefuhrt, gleichzeitig aber nocb eine genaue Angabe der Um-stande, unter welchen diese Verletzungen stattgefunden haben, ange-°i’dnet; dieser letzteren Verfiigung sind die meisten Berghauptmann-schaften bereits im Texte der Verwaltungsberichte fiir das Jabr 1869 nachgekommen. Eine wesentliche Erweiterung bat endlich die vorliegende Hruckschrift durch die derselben beigegebene Einleitung erfahren, Reiche eine kurze Besprechung der hauptsachliehsten Vorkomm-Uisse und Ergebnisse beim Bergwerksbetriebe des Jabres 1869 ent-halt, entnommen den folgenden einzelnen, nach den Berichten der Hergbauptmannscbaften zusammengestellten Abscbnitten des Bucbes. Hiese Einleitung soli dem grossen Publikum und jenen Freunden der Statistik, welchen die Zeit zur erschopfenden Beniitzung der ganzen Druckschrift mangelt, sovvie auch den Facbmannern, welche 8lch bloss fiir einzelne Zweige des Bergwerks-Betriebes interessiren, Ju kurzen Umrissen ein Bild des jeweiligen Fortschrittes oderRiick-ganges der gesamraten Bergwerks-Industrie geben. Wien im Janner 1871. INHALT Einleitung Allgemeine Verhaltnisse und Ergebnisse des Bergwerksbetriebes . . . . Raumliche Ausdehnung des Bergbaues: a) Freisehiirfe.......................................................... . . bj Bergvverksmassen......................................................... Bie wichtigsten Einrichtungen bei dem Bergwerksbetriebe........................ Arbeiterstand.................................................................. Verungliickungen der Arbeiter ................................................. Braderiaden.................................................................... Verhaltnisse und Ergebnisse der einzelnen Zweige der Bergwerks-Pro-duction: Seite I aj Gold und Silber, und mit diesen l) Arsenik gleiehzeitig vorkommende an- m) Schwefel und Sebwefelkies . . dere Metalle 113 n) Uranerz und Urangelb . . . b) Quecksilber 117 o) Chromerz . . . c) Eisen 120 p) Wolframevz d) Kupfer 139 g) Braunstein e) Blei 143 r) Graphit fj Niekel und Kobalt 149 s) Alaun gj Zinn 149 t) Steinkohlen b) Zink 151 u) Braunkolilen i) VVismutb 153 v) Asphalt b'J Antimon 154 w) Bergohl Verhaltnisse und Ergebnisse der gesammten Bergwerks-Production . . . . !• Bergwerksabgaben................................................................... Anhang: I. Statuten der Vordernberg-Kotlaelier Montan-Industrie-Gesellscbaft . . . II- Statuten der Lankovvitzer Kohlen-Compagnie................................. HI. Statuten der Cillier Scliurfgesellscbaft................................ . . l' Tabellen: 1. Dcbersicht der Freisehiirfe.................................. H. „ „ Bergfterksmassen.............................. III. „ „ »icbtigsten Betriebseinrlcbtungen.............. IV. „ „ llnternehiniiiigen und der von denselben besohafligten Arbeiter: 1. bcim Bergbaubetriebe.................................. 2. beim Hiittenbetriebe.................................. V. Uebersicbt der Arbeilcr-VerutighVkung 1. der lodtlichen . 2. der schweren . VI. Ccberskhl des llniderladeii-Veriniigcns VII. 1'roductiuus-Uebersichteii der ciiizclue Seite 1. Golderz............................244 2. Silbererz..........................244 3. Quecksilbererz....................24(5 4. Eisenerz...........................246 5. Kupfererz..........................248 6. Bleierz............................248 7. Nickel- und Kobalterz . . . 250 8. Zinnerz............................2S0 9. Zinkerz.......................... 250 10. Wismutherz..........................252 11. Autimonerz................. . 252 12. Arsenikerz........................252 VIII. lieberslcht der gesaiuinten Pruduclion IV. Prodiictlons-Uebprsichten der eimelnen Seite 1. Gold..............................~268 2. Silber.............................268 3. Quecksilber........................268 4. Frisch- und Guss-Roheisen . 271 5. Kupfer.............................274 6. Kupfervitriol .....................274 7. Gliitte............................274 8. Blei...............................276 9. Niekel.............................276 X. Ucbcrslcht der gcsainmtcii Production XI. „ „ Bergwerksabgabeii . XII. „ des Sallnenbctrlebes . . ..................................................230 ..................................................240 ..................................................241 i Znclgc des Bergbaubelriebes: Seite 13. Schwefelkies........................254 14. Uranerz.............................254 15. Cbromerz............................254 16. Wolframerz..........................254 17. Braunstein..........................256 18. Grapliit............................256 19. Alaun- und Vitriolschiefer . 256 20. Steinkohlen.........................259 21. Braunkohlen.........................260 22. Asphaltstein........................262 23. Bergohl.............................262 es Bergbaubelriebes..............................265 Zweige des Dutlenbelrlebes: Seite 10. Zinn................................278 11. Zink................................278 12. Wismuih.............................278 13. Antimon ............................280 14. Arsenik.............................280 15. Schwefel............................280 16. Eisenvitriol........................282 17. Urangelb............................282 18. Alaun ..............................282 es Hiittenbetriebes..............................285 286 ..................................................287 E i n 1 e i t u n g. Die nllgemeineD Verkiiltnisse und Ergebnissc beim Bergbau- uud dem dazu gehorigen Hiittenbetriebe (d. i. bei den zum Wirkungskreise der Berghauptmann-sehaften gehorigen Schmelzvverken) gestalteten sieli im .lahre 1869 in den meisten Bezirkeu giinstig. Ein eigentlicherRiickscbritt ist nirgends eingetreten und wenn aucb Von den Berghauptmannschaften in Nieder- und Ober-Oesterreicb, Siid-Steiermark, Bolimen (in Prag undKommotau) und \Vest-Galizien berichtet wird, dass die Betriebs-'erhaltnisse stationar geblieben seien oder dieProduction einzelner Bergbaue zuriick-gegangen wiire, so wird doch von den meisten derselben ein Aufschwung der Mon-tan-Industrie in der nachsten Zeit in sichere Aussicht gestellt, und von allen anderen ®ei'ghauptmannschaften eine theilweise hiichst giinstige Gestaltung der Verhaltnisse und Ergebnisse der Bergvverks-lndustrie im Jabre 1869 constatirt. Als wenig hoff-nungsvoll vverden bloss die Verhaltnisse der Montan-Industrie in West-Galizien Seschildert, weil vveder Capital noch Lust zum Bergbaue im Lande vorhanden sind Und die BeVolkerung keine verlasslichen Bergarbeiter abgibt. Von alleu Zvveigen der Montan-Industrie ') sind vorzugsvveise die Kohlen- und Eisenindustrie im Aufschvvunge begriffen, sovvohl in Bezug auf die Ausdehnung ihrer ^'oduction, wie riicksichtlich der Einfuhrung eines rationellen Betriebes. Wahrend 1,1 Steiermark und Karaten die Eisenindustrie und die Kohlemverke die bisher hochste Production erzielt baben, kann in Bohmen und Mahren der Kohlenbergbau ^ei' ‘nimer steigenden Nachfrage nicht mehr geniigen, und zvvar ausdemGrunde, weil e|nerseitsdieKohlengruben nicht so ausgerichtet sind, um einegrossereKohlengevvin-nu,|gzuermoglichen, andererseits aber aueh dieArbeiter hierzumangeln. Wennineini-gen Berghauptmannschaftsbezirken Bohmens (Kommotau, Kuttenberg) und in karaten geklagt vvird, dass durch die Eisenbahnbauten Arbeitermangel und hohe Lohne bedingt seien, so herrscht docb allgemein die Ausicbt, dass erst durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes, namentlich durch die Vollendung der Zvveigbabnen zu wichtigerenBergbaudistricten, die Montan-Industrie zur vollen Entvvicklung ge- 0 Mit Ausnahme der Salzgewinnung, vvelehe iiberhaupt nicht eingchend hesprochen ''•'iilen kann, weil von den Salinen-Verwaltungen bloss Tabellen und keine Borichte iiber ihre e*riebsergebnisse vorliegen. langen wird. Auch sind uberall, wo solche Zweigbahnen in letzter Zeit dem Betriebe iibergeben wurden, auch die auf diese Bahnen gebauten Hoffnungen schon in kiirze-ster Zeit iu Erfiillung gegangen. Uebrigens ist auch in allen Gegenden, wro der Eisenbahnbau neue Verbindungen herstellt oder in Aussicht stellt, eine auffallend rege Schurflust bemerkbar, \velche in der raschen Zunahme der Freischiirfe in die-sen Gebieten Ausdruck findet. Die in Steiennark, Karnten und Nieder-Oesterreich vollzogene Griindung von Actiengesellschaften fiir die Ausniitzung von Eiseu- und Kohlenvverken wird als eine fur die Entwicklung dieser Industriezweige hochst bedeutungsvolle bezeichnet. Ebenso \vie diebeziiglichen Berghauptmannschaften von den Actiengesellschaften eine den Anforderungen der Zeit entsprechende Ausdehnung des Betriebes und die Erzielung einer Massen-Production erwarten, erhoffen die Berghauptmannschaften in Klagenfurt und Kommotau von den dort durch dieUnterstiitzung des Ackerbau-Mini-steriums in's Leben gerufenen Hergscbulen in erster Beihe ein tiichtiges Aufsichts-personale, in zvveiter Beihe aber intelligentere Arbeiter, und die Berghauptmann-scbaft in Klagenfurt sieht in der der Volksschule zugewiesenen selbststiindigeren Stellung ein wichtiges Forderungsmittel der Volksbildung uberhaupt und daher auch der Intelligenz des Arbeiterstandes; dessgleichen sprechen sich die Berghauptmannschaften in Kommotau und Krakau dahin aus, dass eine hohere Gesittung und Intelligenz der Arbeiter nur von det' entsprechenden Umgestaltung der Volksbildung envartet werden konnen. Das Institut der Bergreviere wird von den bohmischen Berghauptmannschaften als ein niitzliches geschildert, scheint jedoch in den anderen Liindern sich nicht in dem Masse entwickeln zu konnen, was wohl theilvveise in den Ortsverhaltnissen be-griindet ist. Dagegen haben in Karnten die Bergwerksbesitzer und Beamten einen berg- und hiittenmannischen Verein gebildet, vvelcher es sich zur Aufgabe gestellt hat, nicht nur in Versammlungen, sondern auch in einer eigenen Zeitschrift die In-teressen der Montan-Industrie und der bei derselben bescbaftigten Arbeiter zu ver-treten und zu fiirdern. Denselben Zweck verfolgte auch die Versammlung von Berg-und Hiittenmannern, welcbe in Laibach im Jahre 1869 stattfand und die Griindung eines Filialvereines des karntnerischen berg- und hiittenmiinnischen Vereins tuf Krain zurFolge h.itte. Die Berghauptmannschaften in Elbogen und Krakau geben dem Wunsche nach einer Bevision des allgemeinen osterreichischen Bergesetzes vom 23. Mai 18S4 Ausdruck, \vahrend andere Berghauptmannschaften, wie jene von Krain, ebenfalls, wenn auch in vveniger bestimmter Weise, diese Bevision zur Sprache bringen. Hiiufig wird auch im Interesse des Bergbaues auf die wiinschenswerthe Ermassigung der Eisenbalmtarife hingewiesen,und die Pilsener Berghauptmannschaft befiirwortet auch einen dringenden Wunsch der Bergbautreibenden, namlich jenen, dass die Vor-schriften fiir die Fatirung der Einkommensteuer vom Bergbaue den Verhaltnissen entsprechend geiindert \verden sollen, weil zur Zeit hierbei weder eine entsprechende Amortisationsquote, nocli auch die Kosten neuer Anlagen fur die Sicherstelluug des Weiterbetriebes beriicksichtigt \verden diirlen. Durch die anhaltend giinstigen Absatzverhiiltnisse und die Aussiclit auf weitere Dauer derselben wurde im Jahre 1869 eine grosse Thatigkeit in der Aufsuchung von ®neral-Lagerstatten hervorgerufen, welehe sich hauptsachlich auf die Auffindung v°n Mineralkohlen und Eisenerzen erstreckte, weil der fortsclireitende Ausbau des °sterreichischen Eisenbahnnetzes vorzugsweise fiir die fossilen Koblen und das Eisen einen grossen und giinstigen Absatz gevviibrleistet. Hiernach wurden auch Freisehiirfe behufs Erscbiirfung von Mineralkohlen und Eisenerzen in grosser Menge envorben und eine Vermebrung der Freisehiirfe iiber-haupt erzielt, welche jene friiherer Jahre weit iiberragt. Im Allgemeinen hatten wohl die ervvorbenen Freisehiirfe zumeist die Erschiirfung von Mineralkohlen zumZwecke, nur in Steiermark (namentlich im oberen Theile dieses Landes) waren die Frei-schurfe auf Eisensteine weit iiberwiegend, sowie in Nieder-Oesterreich Graphit, in 'lirol und Salzburg aber Kupfererze den Hauptgegenstand der Schurfarbeiten bilde-tenJ in Ost-Galizien vvar iiberdiess die Sicherung der Ablagerung der Kaluszer Salze Veranlassung zur Ersverbung von Freischiirfen. Die grosse Thatigkeit beziig-Kch der Auffindung von Eisenerzen in Steiermark wurde hervorgerufen durch die Er-schiirfung einer grossartigen Erzablagerung in der nachsten Umgebung des steieri-schen Erzberges durch einen Privaten (Franz Mages), \velche Ablagerung einen reichen Schatz der vortrefflichsten Eisenerze enthalt; dieser Fund veranlasste dann diesen Schiirfer, sovvie die Innerberger und Neuberg-Mariazeller Eisenwerksgesell-schaften zuausgedehnteren Sclnirfungen, und zwar in einer Weise, dassder genannte Piivat-Freiscluirfer 1.280, die Neuberg-Mariazeller Eisenwerksgesellschatt 416 Und die Innerberger Eisen\verksgeseIIschaft 329 Freisehiirfe im Bezirke der Leo-hener Berghauptmannsehaft allein zu enverben sich veranlasst fanden. Die Zunahme der Freisehiirfe betrug im Jahre 1869: in Oesterreicb u. d. Enns Freisehiirfe oder Percent der gesammten Zunahme au Fi eisehiirfen 295 3-97 Oesterreich o. d. Enns 384 518 Y> Steiermark 2.798 37-72 r> Karaten 195 2-62 Krain 88 1*19 ' im Kiistenlande . . . . 1 0-01 in Dalmatien 6 0-09 Tirol 6 009 n Salzburg 22 0-30 Biihmen 2.590 34-92 Mahren 283 3-81 » Scblesien . . . . . 250 3-37 99 Galizien 270 3-64 T) der Bukowina . . . 229 3-09 zusammen 7.417 100-00 Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, in vvelchen Landern die meisten Schurfarbeiten unternommen wurden, sovvie, in vvelcher hervorragenden Weise sich Steiermark und Bohmen an diesen Arbeiten betheiligten. Mehrere Berghauptmannsehaften (jene in Cilli, Klagenfurt, Laibach, Kommo-tau und Pilsen) heben wiederholt die hiiufige Anvvendung und Nutzlichkeit der Ministerial-Verordnung vom 14. Juni 1862 hervor, vvomit die Bauliafthaltung meh-rerer Freischiirfe durcb einen Haupteinbau gestattet vvird. Wenn sich in der Vermehrung dei' Freischiirfe die beim Bergbaubetriebe im Jahre 1869 entwickelte Thatigkeit der Bergbautreibenden behufs Auffindung neuer Lagerstiitten ausspricht, so liefert anderentheils die Ziffer der Zunahme in der Flache der belehnten Bergvverksnuissen den Beleg fiir die durcb diese Thatigkeit erzielten Erfolge. Es wurde namlich im Jahre 1869 der Flacheninhalt der verliehenen Bergvverksmassen in einzelnen Landern um 14,381.696 Quadrat-Klafter ver-mehrt, dagegen in den anderen um 1,615.121 Quadrat-Klafter vermindert, daher im Ganzen um 12,766.574 Quadrat-Klafter erweitert, vvelche Vermiriderung oder Vermehrung des Grubenbesitzes sich auf die einzelnen Liinder und hauptsachlich-sten Gattungen der Bergbaue in nachstehender Weise vertheilt. Die Vermehrung des Flacheninhaltes der verliehenen Bergvverksmassen be-trug bei den Bergbauen auf: Mineralkohlen Eisensteine andere Mineralien zusammen W i e n e r Q u adrat-Klafter in Oesterreich o.d. Enns 260.693 . 260.693 „ Steiermark . . . 1,163.980 1,269.785 100.352 2,534.117 „ Karnten . . . 100.352 75.264 175.616 „ Bohmen . . . . 9,315.247 123.360 231.150 9,669.757 „ Mahren . . . 526.134 . 526.134 „ Schlesien . . . 401.408 . 401.408 „ Galizien . . . 813.970 . 813.970 Summe . 12,581.784 1,393.145 406.766 14,381.695 Die Vermiriderung des Flacheninhaltes der verliehenen Bergvverksmassen be-trug bei den Bergbauen auf: Mineralkohlen Eisensteine andere Mineralien zusammen \Viener Quadrat-Klafter in Oesterreich u.d. Enns 196.523 . . 196.523 * „ Krain.................... . 1.257 . 1.257 „ Tirol................................ 175.616 216.079 391.695 „ Mahren............................... 125.152 . 125.152 „ Galizien............................. 659.117 241.377 900.494 Summe . 196.523 961.142 457.456 LJU5TT21 Diesen Uebersichten ist iiberdiess zu entnehmen, dass von der Ausdehnung« welche die sammtlichen Bergvverksmassen im Jahre 1869 erfuhren, 97 Percent fur den Mineralkohlenbau, 3 Percent fur den Eisensteinbergbau entfallen und dass eine Abnahme des belehnten Massenbesitzes im Allgemeinen nur bei den Bergbauen auf die anderen Mineralien stattgelunden babe. So\vie bei den Freischiirfen, so sind audi bei der Erwerbung von Gruben-tasitz Bohmen und Steiermark am hervorragendsten betbeiligt, so zwar, dass auf Bohmen 74 Percent und auf Steiermark 9 Percent der gesammten im Jahre 1869 mehr verlielienen Mineralkohlenmassen, auf Steiermark aber 91 Percent aller im gleiehen Jalire zugewachsenen Eisensteinmassen entfallen. Die in Steiermark zuge-'vachsenen Eisensteinmassen wurden fast ausschliesslich auf die durch die friiher erwahnten Freischiirfe des Franz Mages aufgesclilossenen Erzmittel verliehen. Im Ganzen betragt iibrigens die Vermehrung der Bergwerksmassen fur den Mineralkohlenbau 5-12 Percent, und fur den Eisensteinabbau 0’93 Percent des vor-jahrigen Standes (1868) und die Verminderung der ftir den Abbau sonstiger Mine-falien verlielienen Massen 3-9 Percent des Standes vom Jahres 1868. InTirol, Salzburg, im Kiistenlande, in Dalmatien und in der Bukowina bat gar keine Veranderung im Stande des belehnten Massenbesitzes der Bergbautreiben-den stattgefunden. Die auffallende Abnabme der ararischen Grubenmassen beruht auf dem Verkaufe der Staatsvverke und dem Uebergange derselben in den Privatbesitz, daher auch die bedeutende Zunahme des letzteren. Der Stand der Betriebscinrichtungen mit Scbluss des Jahres 1869 "Teiset eine Vermehrung von 53.486 Liingen-Klaftern Einsenbahnen aus, welche sich auf die verschiedenen Lander und Bergbauzweige in nachstehender Weise vertheilt: Stand der Eisenbalmen bei dem Bergwerksbetriebe mit Ende Juni 1869 und deren Zunahme im Jahre 1869. Eisenbahnen bei den: Oesterreieh u. d. Enns » o. d. Enns Steiermark................ Karnten................... Krain..................... Kfistenland............... dalmatien................. Tirol..................... Salzburg.................. Bohmen.................... Mahren.................... Schlesien................. Galizien.................. Bukowina.................. Summe Stein- kohlen- Braun- kohlen- anderen sammt- lichen Bergbauen Zunalune der sammt-lichen Eisenbahnen, W i e n e r Klal'ter 9.032 28 141.858 48.919 74.657 17.661 292.155 2.571 5.650 40.799 3.380 9.953 3.950 2.545 63.278 6.323 206 138.655 587 20.365 11.022 3.613 4.698 2.609 42.710 650 90 86.344 (2.190 5.650 61.192 14.402 13.566 3.950 7.243 2.609 247.846 55.892 74.657 17.957 517.154 922 50 9.683 1.149 1.289 110 74 29.001 10.631 1.984 ») 53.486 ’) Ist eine Verminderung um i .501 Klafter eingetieten. s) Mit Beriicksichtigung der Abnahme der Eisenbahnen in Mahren um 1 .SOI Klafter. Hiernach haben in allen Landern, mit Ausnahme von Mahren, wo cine kleine Verminderung der Eisenbahnen (wahrscheinlich in Folge Ausbaues grosserer Flotz-theile und des Zuriickbleibens in der Ausrichtung der Kohlenmittel) eingetreten ist, die Eisenbahnen der Bergbaue eine Ausdehnung erfahren, und zwar vorzugsweise bei den Kolilenbergbauen, naclidem tliatsiichlieh in allen jenen Landern, in welchen die Kohlenbaue ervveitert wurden, auch die Eisenbahnen in grosserer Ausdehnung eingeiuhrt \vurden. Von sammtlichen Eisenbahnen standen 57 Percent bei den Steinkohlenberg-bauen, 27 Percent bei den Braunkohlenbergbauen und IG Pereent bei den anderen Bergbauen imBetriebe; unter den letzteren waren es wieder die Eisensteinbergbaue, \velche die verhaltnissmassig meisten Eisenbahnen besassen. Hierbei ist noch hervorzuheben, dass inBohmen, Mahren, Kiirnten und Steiei’-mark der Bau der Zvveigbahnen von den Verkehrseisenbahncn zu den grosseren Kohlenablagerungen lebhaft inAngriff genommen und theihveise sehon durchgefiihrt wurde. Die Ausdehnung des Eisenbahnbetriebes beim Bergbaue ist der verliisslichste Beweis 1'iir den Aufsclnvung, welchen die Bergbau-Industrie im Jahre 18G9 erfahren bat, weil liierdurch klargestellt ist, dass die Grubenbaue allerorts grossere Massen zu bewiiltigen haben oder doch fiir die Be\valtigung derselben sicli vorzubereiten genothigt sind. Von den anderen Betriebseinrichtungen haben sich insbesondere die Separa-tions- und Sortirvorrichtungen der Kohlenbaue vermehrt, sowie auch an mehreren Orten Coaksofen und Dampfmaschinen (letztere fiir die Schachtforderung und Wasserlosung) neu in Venvendung kamen. Die rapide Vermehrung der Eisenbahnen und die hšiufigere Aufstellung von Mascliinen beim Bergbaubetriebe bestiitigen auch noch die bekannte Thatsache, dass bei Fortschreiten der Entvvicklung eines Industriezweiges angestrebt werden muss, die m lebhafterer Nachfrage slehende und folglich im Preise steigende menschliche Ar-beitskraft miiglichst durch entspreehende mechanische Einrichtungen zu ersetzen! aus diesem Grunde werden auch in neuerer Zeit immer hiiufiger Pferde in den Gru-ben zur Forderung beniitzt, deren jedes nach den Erfahrungen im Ostrauer Beviere dieLeistung von S Forderern ersetzen soli. Die erst theiKveile in AngrifT genommene, aber vielseitig in sichere Aussicht gestellte Vermehrung der Coaksofen ist eine Folge der gesteigerten Nachfrage nach Coaks, welcher Brennstoff demniichst in grosseren Mengen zur Roheisenerzeugung in Verwendung kommen wird. Von Verbesserungen in der Betriebsweise der Bergbaue ist die Amvendung des Djnamits statt des gewohnlichen Sprengpulvers zu erwahnen. Die Vortheile, welche der Djnamit beim Betriebe nasser Feldorter und namentlich beim Schachtabteufen gew;ilirt, verden immer mehr erkannt und theilen die Berghauptmannschaften in Klagenfurt und insbesondere jene in Krakau hierauf beziigliche sehr interessante Details mit; die letztere Berghauplmannschaft bescbreibt auch in ausluhrlicher Weise die Ausfuhrung eincs gemauerten uasserdichten Senkschachtes im Sclnvimmsande nachst Žarki. * Als weitere Fortschritte beim Bergbaubetriehe konnen die Beniitzung von Bes-semer und Gussstahl zum Bohrgeziihe (in Lolling und Bleiberg in Kiirnten), die Einfiihrung der Cementmauertfng (in Bleiberg), dann der Ržiha’schen und Bikford'-schen Ziinder im Bergbaue auf der Matschiedler-Alpe, und die haufigere Vergebung der Arbeit nach dem Freigedinge (in Karnten) bezeichnet werden. Von einigen /,\veckmiissigen Aenderungen im Hiittenbetriebe gilit die Karntner Befghauptmannschaft Nachricht, namlich von der Umstaltung der Bessemerbiitte in Heft nach englischem Systeme, von der Einfiihrung der Braunkoblenfeuerung zum Bleierzschmelzen in Miss und des warmen Windes bei dem zur Versehmelzung von Prischschlacken beniitzten Hochofen in Waidisch, dann von der Vervvendung der Coaks aus Koflacher Ligniten zum Hochofen-Processe in Olsa. In Folge der raschen Steigerung der Production und der dadurch bedingten vermehrten Arbeitskrafte, vvelche iiberdiess durch die zahlreichen in Ausfiihrung be-gfiffenen Eisenbabnbauten stark in Anspruch genommen wurden, vvaren die Arbeits-lolme in allen Landern bedeutend in die Muhe gegangen und mussten die Montan-Industriellen darauf bedaelit sein, nicht nur die grosstmogliche Leistung bei ihren Arbcitern zu erzielen, sondern aueh dieselben an ihre Unternehmungen moglichst dauernd zu fesseln. Fiir den ersteren Zweck wurden an verschiedenen Orten ganz heterogene Mittel in Anvvendung gebraeht, denn vvahrend in Karnten die hiihere Leistung der Arbeiter durch die Einfiihrung 8stiindiger Schichten erzielt vverden will, glaubt man diesen Zvveck im Pilsener Berghauptmannschaftshezirke durch die 12stiindige Schichtendauer zu erreiclien. Mit einer grosserenUebereinstimmung wird der andere Zvveck, desFesthaltens der Arbeiter beim Bergbaubetriehe, angestrebt, nachdem allseitig erkannt wird, es sei diess nur dann zu erreichen, \venn die Arbeiter die Ueberzeugung gewinnen, dass ihre Interessen moglichst beriicksichtigt werden. Daher bringen aucli die Bergbaubesitzer in den Landern, wo der Bergbau (namentlich auf Kohlen) einer grosseren Entwicklung fahig ist (in Bohmen, Mahren, Schlesien, Steiermark, Karnten, Nieder- und Ober-Oesterreich und theilvveiseinKrain) vielfaeli nicht unbedeutende Opfer, um in Arbeiterkasernen und Familienhausern ihre Arbeiter gegen massiges Entgelt oder auch unentgeltlich anstandig* unterzubringen’ und denselben nach Moglichkeit Grundstiicke zur Beniitzung iiberlassen zu konnen. An vielen Orten vvurden Spitaler und Werksschulen fiir die Arbeiter, beziehungsvveise fiir deren Kinder, gebaut und ist in Wolfsegg (Ober-Oesterreich) eineeigene Arbeiter-Ijesestube gegriindet vvorden. Auch die Bildung von Consum-Vereinen \vurde hiiufig (in. Ober-Oesterreich, Karnten, Bohmen und Schlesien) begiinstigt, vvobei jedoch aus-nahmsweise in Schlesien die Bildung dieser Vereine nur bei. den Eiseinverken ge-Ifng, dagegen aber bei den Berghauarheitern keinen Anklang fand. Die Berichte der Berghauptmannschaften constatiren iibrigens, dass iiberall, vvo Grossbergbau be-steht, fiir die Interessen der Arbeiter eifrig gesorgt wird, vvahrend diess dort, vvo Kleinbergbau getrieben vvird, nicht geschieht. Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. b Ungeachtet aller Anstrenguiigeu der Werksbesitzer jedoch, Arbeiter aa sich zu ziehen, konnten in den meisten Kohlenrevieren nicht die nuthigen Arbeitsknifte ge-wonnen vverden, vveil einerseits der Eisenbahnbau mit holien Lohnen und leichterer Arbeit die Arbeiter anzog, andererseits aber nicht hinreichend schnell fur entspre-chende Unterkunft der Arbeiterfamilien gesorgt vverden komite. Desshalb war auch die Kaiser Ferdinands-Nordbahn genothigt, fur ihre Koblengewinnung im Ostrauer Reviere Bergarbeiter aus Galizien auf der Eisenbahn zu Anfang jeder Wocbe her-beizuschafTen und zu Ende der Woche wieder nacb Hause befordern zu lassen. Der Arbeiterstand bei dem Bergvverksbetriebe, vvelcher in den beziiglieheu Tabellen IV. 1 und 2 ausgevviesen ist, zahlte im Jahre 1869: 69.800 Bergarbeiter i einschliesslich der arbeitenden und 13.336 Hiittenarbeiter j VVeiber und Kinder zusammen 83.136 Arbeiter; daber fanden 0'411 Percent derBevčilkerung der im Beichsratlie vertretenen Konigreiche und Lander beim Bergbaue und bei den damit verbundenen Hiittenvverken Beschaftigung. In den einzelnen Landern bingegeu varen bei diesen beiden Productions-Z\veigen beschaftigt: Arbeiter oder Percent der Bevolkerung in Oesterreich unter der Enns . . . . . 1.706 0-087 1,954.251 „ „ ob der Enns .... . . 680 0 093 731.579 „ Steiermark . . . 0900 1,131.309 „ Karnten 1-895 336.400 „ Krain 0-596 463.273 im Kiistenlande 509 0-087 582.079 in Dalmatien 0-016 442.796 n Tirol 0-197 878.907 „ Salzburg 0-519 151.410 „ Bohmen 0-725 5,106.069 „ Mahren 0-382 1,997.897 „ Sehlesien 1-658 511.581 „ Galizien . . 4.615 0-085 . 5,418.016 „ der Bukovina 0109 511.964 im Ganzen . . . 83.136 0.411 20,217.531 Nach der folgenden Zusammenstellung entfielen anArbeitern im Durchschnitte des Jahres 1869 auf eine Bergbauunternehmung: der der der der Steinkohlen-, Braunkohlen-, Eisenstein- Baue auf andere Baue Metalleu.Mineralien in Oesterreich unter der Enns . 35 53 32 7 „ „ ob der Enns . . 6 166 — 2 „ Steiermark 31 59 100 13 „ Karnten . — 53 165 58 „ Krain . — 68 14 114 der der der der Steinkohlen-, Braunkohlen-, Eisenstein- Bane auf andere Rane Metalle u.Mineralien im Kiistenlande . . . . . . . — 254 — in Dalmatien . . .. — 67 1 » Tirol . . . — 81 104 78 « Salzburg . . . — — 38 64 » Bohmen ... 71 10 28 73 >i Mahren ...... . . .477 36 77 23 » Schlesien ... 699 1 98 20 » Galizien - . . 184 7 39 129 « der BukoAvina . . . ... — — 21 113 im Ganzen . ... 102 21 52 63 Dagegen \varen durchschnittlich besehaftigt Arbeiter bei einer Hiittenunter-nehmung: fiir die Gewinnung der andercn fiir die Roheisengewinnung Rohmetalleu.Huttenrohproducte •n Oesterreich unter der Enns 32 " Steiermark 37 23 x Karnten 84 10 x Krain 30 49 x Tirol 48 11 x Salzburg 59 15 x Bohmen 166 12 x Mahren 163 65 x Schlesien 146 n Galizien 55 67 x der BukoAvina 104 66 im Ganzen . . . 97 16 In diesen Zusammenstellungen kommen Verhiiltnisse in auffallender Weise zur Anschauung, welche ohnehin' den Fachmannern bekannt sind. Wir seben namlich, dass bei den Eisenhiittenwerken in Bohmen, Mahren, Scblesien und der Bukowina Verha)tnissmassig viel mehr Arbeiter besehaftigt Averden, wie bei jenen der Alpen-liinder, und zwar aus dem Grunde, weil bei den ersteren die Erzeugung von GussAvaaren sehr stark betrieben wird und daber zahlreiche Former erfordert, "'ahrend in den Alpenlandern in der Regel der Betrieb nur auf die Frischroheisen-Erzeugung beschrankt ist. Die hohere Ziffer der Arbeiter bei der Roheisenge-"nnnung in Karnten ist eine Folge der Fusionirung der grossten Eisenwerke zu der Gesellschaft der Huttenberger Union. Bei den Bergbauen bringen die niedrigen Ziffern der bei einer Unternehmung beschaftigten Arbeiter das Verhaltniss zum Aus-dfucke, in welchem der Kleinbergbau in den bezuglichen Liindern noch betrieben wird, Avie diess namentiich in auffallender Weise fiir Bohmen bei den Kohlen- und Eisensteinbergbauen hervortritt. b* Im Jahre 1869 hat der gesammte Arbeiterstand beim Berg\verksbetriebe gegen das Vorjahr: zugenommen abgenommen iii Oesterreich unter der Enns um.............. 132 — Kopfe „ „ ob der Enns „.............. — 89 „ „ Steiermark „.............. 929 — „ „ Kiirnten ............... 28 — * „ Krain „.............. 264 — „ im Kiistenlande ............... 6 — „ in Dalmatien ............... 7 — „ „ Tirol ............... — 39 „ 5 Salzburg „.............. 100 — „ „ Bohmen „................... 1.507 — „ „ Mahren „..................... — 929 „ „ Sehlesien ...... 40 — „ „ Galizien „.............. — 53 „ „ der Bukowina 92 — „ iiberliaupt um . . . 1.995 — Kopfe Die Ursachen der Verminderung des Arbeiterpersonales waren verschieden. In Ober-Oesterreieh hatte der Hauptabnehmer der Traunthaler Koblen, die Kaiserin Elisabetli-Westbahn, in Folge des zuriickgegangenen Exportes einen bedeutend geringeren Kohlenbedarf, welcber Ausfall nicht ganz durcb die Gewinnung von Ab-nehmern in weiteren Entfernungen ausgeglichen \verden konnte. In Tirol hatte die Einschrankung, beziehungsweise Auflassung des Betriebes des Sclnvazer Berg\verksvereins Arbeiter entbebrlicli gemaebt, wabrend in Mahren tbatsaehlicb die Arbeiter selbst die Arbeit zahlreicb verlassen zu haben scheinen, deren Abgang nieht mehr ersetzt werden konnte. Galizien endlich besitzt keinen eigentlicben Stand von Bergarbeitern, weil die Mehrzahl der dort beim Bergbaue beschaftigten Arbeiter sich nur dann der Bergarbeit zuvvendet, weun sieh ihnen nieht hei der Feldarbeit oder sonst wo eine bequemere oder rentablere Arbeit darbietet. Galizien besitzt nach den Berichten der Berg-hauptmannschaften die wenigst verlasslichen und unterrichteten Arbeiter, welehe iiberdiess dem Brauntvveingenusse sehr ergeben sind, woriiber iibrigens auch in Sehlesien Klage gefuhrt vvird. Beziiglieh der Arbeiter-Verungliickungen •) weisen die Tahellen V. I und 2 nach, dass im Jahre 1869 an sclnveren und todtliehen Verletzungen beim Bergwerks-betriehe (einschliesslich der Hiittenwerke) der einzelnen Liinder im Gegen-halte zum Vorjahre vorgekommen sind: *) Bei den Arbeiter-Verungliickungen erscheint es geboten, nicht nur die Zalil der vorge-kommenen Verletzungen, sondern aueli noch andere Umstande, unter nelehen sie sieh ergeben haben, zu berueksichtigen, wenn aus dieser statistisehen Nachweisung sowohl von den beim Bergbaue Betheiligten, als auch von der obersten Leitung des Bergbaubetriebes jene Scbliisse gezogen werden sollen, welebe geeignet sind Massregeln liervorzurufen, um diesen Ungliieks- mehr \veniger m Oesterreich unter der Enns.....................................— 6 Ungliicksfalle » „ oh der „ 3 —■, „ >1 Steiermark................................................. 8 — „ » Kiirnten....................................................— 9 „ » Krain.......................................................— 21 „ Kiistenlande.................................................— — „ *n Dalmatien..................................................— 4 „ » Tirol...................................................... 4 — „ » Salzburg...............................•......................— — „ » Bohmen..................................................... 2 — „ » Mahren..................................................... 6 — „ » Schlesieri................................................ 13 — „ » Galizien....................................................— 7 „ n der Bukowina................................................— 1 „ iiberhaupt . . — 12 Ungliicksfalle fallen fiir die Zukunft moglichst zu begegnen. Der Grad der Verletzungen, ob dieselben schwere °der todtliche seien, ist wohl weniger massgebend, da es uimveifelhaft sehr vom Zufalle abhangt, dass die sclnvere Verletzung nicht eine todtliche geworden, und umgekehrt; zudem ergibt sieh haufig ein todtlicher Verlauf erst in Folge mangelhafter PHege oder zufiilliger Ereignisse bei der Heilung schwerer Venvundungen. Um so mehr Beaehtung aber verdient der Umstand, bei welcher Art des Bergbaues die Ungliicksfalle vorgekommen sind, ob bei den an und fiir sicli gefiihr-licheren Bergbauen, wie den Steinkohlen- und Braunkohlen-Bergbauen (welche zum grossen Theile beim Abbaue der Kohlenmittel auf den Verbruch der Dečke hinzuarbeiten genothigt sind *md theilweise noch mit anderen, dem Leben und der Gesundheit der Arbeiter hoclist gefahrlichen Feinden, namentlich mit den schlagenden Wettern bei Steinkohlenbauen und den Brandgasen bei Braunkohlenbauen zu kampfen haben) oder bei den minder gefahrlicheren Bergbauen auf Eisensteine, bei welchen man haufig den Tagbau in grosser Ausdehnung anzmvenden in der Lage ist. Ferner kommtzu beriicksichtigen, obderBergbau in mehr oder iveniger srosserTeufe, mitweleher die Gefahr des Betriebes steigt, sieh be\vegt, wie diess bei den Bergbauen auf andere , denn Eisen-Erzen und grosstentheils auch bei den Steinkohlenbergbauen) in der Bege] der Fali ist. Aus diesem Grunde erschien es angezeigt, die vorgefallenen Arbeiter-Verungliickungen bei den Steinkohlen-, Braunkohlen-, Eisenstein- und anderen Bergbauen getrennt nachzuweisen. Aber auch die Arbeiten bei den verschiedenen Zvveigen des Betrielies dieser einzelnen Bergbaue, u’ z. jene „in saigeren Schachten", „auf Bremsbergen und tonnliigigen Sehachten“, „in Stollen und Strecken", „auf Abbauorten und in Verhauen", dann „iiber Tags“ sind mehr vveniger gefiihrlich, und ist es daher gerecbtfertigt, die bei den verschiedenen Arbeiten dieser einzelnen ^etriebszueige vorkommenden Ungliicksfalle zu trcnnen, weil sieh schon hieraus ein Schluss auf die mehr \veniger sorgfSltige Uebenvachung des Betriebes und die Vorsicht der Arbeiter selbst ziehen lasst, \velche Schlussfolgerung durch die amtlich erhobenen Thatsactien, in weleheni Masse niimlich die Verwundungen durch Zufall, eigenes oder fremiies Verschulden herbeigefuhrt worden sind, in den meisten Fallen best5tigt werden diirfte. Hiernach \vurden die Verungliickungen in den beziiglichen Zusammenstellungen nach der f°lgenden Eintheilung eingereiht: Dieses Ergebniss ist ein befriedigendes, weil bei einer Zunahme des Slandes der den Gefahren vorzugsweise ausgesetzten er\vachsenen mannlichen Arbeiter um 1.83G Kupfe oder 2-46 Percent die Zahl der Ungliicksliille um 3-57 Percent abge-nommen hat. In saigeren Schachten bei der Schiessarbeit bei der Falirung mit Pulver „ Dynamit „ anderen Sprengmitteln auf der Fahrkunst „ „ Fiirdersehale oder in der Tonne „ dem Knechte „ der Fahrt bei der Zimmerung „ „ Schriimmarbeit durch die Fordergefiisse „ Sturz in den Schaeht „ Maschinen ( eigenes durch Gezahe \ fremdes „ Herabfallen von Gesteinsstiicken oder anderen Gegenstiinden „ plotzlichen Verbruch der Schachtulme Brandgase schlagende Wetter and ere bose Wetter durch Wassereinbruch. durch bose Wetter Auf Bremsbergen und in tonnlagigen Schachten bei der Schiessarbeit bei der Fahrung bei der Zimmerung „ „ Schriimmarbeit durch die Fordergefffsse „ Sturz auf die Bremsbahn „ Maschinen mit Pulver „ Dynamit „ anderen Sprengmitteln auf der Fahrt _ den Bremshunden oder Gestellen durch Gezahe eigenes fremdes durch Herabfallen von Gesteinsstiicken oder anderen Gegenstiinden durch plotz- lichen Verbruch der First oder Ulme der Vororte Brandgase schlagende AVctter andere bose AVetter durch Wassereinbiuch. durch bose \Vetfer \ Vergleicht man namlich die Zalil dieserUngliicksfalle mit derAnzahl der Berg-arbeiter, so kann man wohl fiiglich nur die erwachsenen mannlichen Arbeiter in Betracht ziehen, weil die Weiber und Kinder in der Regel nur viber Tags zur Ver-"endung gelangen, und weil in den seltenen Fallen, wo die letzteren auch in der Grube bescbaftigt iverden, deren Arbeit eine wenig gefahrliche ist; Verungliickun-gen von Weibern und Kindern sind daher ausserst selten und im Jabre 1869 auch tliatsacblicb nur 4 Jungen verungliickt, von denen aber nicht bekannt ist, ob sie n«ch zu den Kindern zahlten. In Stollen und Strecken ... ( mit Pulver .hillJ • Dy;amits ,tl v „ anderen Sprengmitteln bei der Fahrung durch Fali oder Stoss » n Zimmerung » » Schrammarbeit durch die Fordergefiisse oder deren Zugkraft n Sturz in Gesenke oder Schiiehte » Maschinen durch Gezahe j l fremdes » Hcrabfallen von Gesteinsstiicken ode» anderen Gegenstanden durch plotz- ( liclien Ver- ) der First oder Ulme bruch ( der Vororte , , , ( lirandgase «urch bose ) ,. , I . ( lirandgase W °S0 ) sc'l'anen,'e Wetter er ( andere bose VVetter duich Wassereinbruch. Auf Abbauorten und in Verhauen ... r mit Pulver nei der ) n Schiessarbeit j ” Sprengmitteln bei der Zimmerung » » Schrammarbeit *>eim Rauben j ( „ Firstenkohle durch Gezahe j fST ( freindes durch Herabfallen von Gesteinsstucken oder anderen GegenstSnden durch plotz- t lichen Ver- < der First oder Ulme bruch ( ” anstehenden Gang- oder Flotztheile durch Hereinrollen des Versatzes oder Verbruches durch bose ( B?,ndgaS? »eh bose j B7,ndgaS.e w .. Wetter ) sc“laSend® VVetter ( aiulerc bose \Vetter durch AVasseieinbrnch. Von den beim Bergwerksbetrie.be vorgefallenen 315 todtlichen und schweren Verletzungen sind iiur 5 (namlich 4 todtlicbe und l scbwere) nicht beim Bergbaue vorgekommen; es sind namlich die todtlichen Verletzungen in einem F ali e durch den Einsturz eines Daches, in z\vei Fiillen durch Erstickung auf der Hochofengicht und in einem Falle durch Einsturz des Geriistes bei einem Hochofenbaue herbeige-fiihrt worden, vvahrend eine schwere Verletzung durch den Fali eiues Ziegels bei einem Hausbaue veranlasst wurde. Die anderen Verletzungen haben sich auf die verschiedenen Bergbaue in der nachstehenden Weise vertheilt: auf die Steinkohlen-Bergbaue mit 63 todtl. u. 96 schweren, zus. mit 159 Verletzungen „ „ Braunkohlen- „ „ 29 „ „ 57 „ „ „ 86 „ „ „ Eisenstein- „ 10 „ „11 „ „„21 „ „ anderen „ „18„„26 „ „ „ 44 im Ganzen 120 todtl. u.l90schwere, zusammen310Verletznngen Es entfallen daher von den sammtlichen Verletzungen : auf die Steinkohlen-Bergbaue . 51 3 Percent „ „ Braunkohlen- „ . 27'7 „ „ „ Eisenstein- „ . 6-8 „ „ „ anderen „ ,14-2 100-0 Ueber Tags bei der SchrSmmarbeit durch die Fordergefiisse oder deren Zugkraft „ Sturz von hoheren Orten „ Masehinen j eigenes durch Geziihe < „ , \ fremdes „ Herabfallen von Gesteinsstiicken oder anderen Gegenstiinden „ Abrutsehen des Taggebirges „ Gerusleinsturz „ Dacheinsturz „ Einathmung von Hochofengasen „ sehlagende Wetter. Weil diessmal fur einzelne dieser Unterabtheilungen keine Unglucksfitlle einzustellen waren, so sind diese auch in den Tabellen V i und 2 ausgefallen. Hierzu ist noch zu bemerken, dass die vorstehende Eintheilung der iiber Tags vorkoni-menden Vei-ungluckungen fast aussehliessiich auf Grundlage der beziigliehen Ergebnisse des Jahres 1869 getroflfen wurde, nachdem die Arten der iiber Tags erfolgenden UnglucksfiiHe so mannigfaltig sind, dass ein Sehema derselben setir viele Unterabtheilungen enthalten miisste; zudem treten auch initunter solche Ungliicksfalle ein, fur welche oft gar nicht vorgedacbt werden kann, wie beispielsvvcise die im Jahre 18fi0 erfolgle Verbrennung zweier Tagarbeiter durch sehlagende Wetter iiber Tags bei dem Steinkohlenbergbaue in Karivin, welche in Folge der Entziindung der aus einem Wetterbohrloche austretenden schlagenden VVetter sich ergab. Rei den Bergbauen waren aber envacbsene mannliehe Arbeiter beschaftigt: bei den Steinkoblen-Bergbauen.................20.864 Arbeiter, „ „ Braunkohlen- „ 15.823 „ ., „ Eisenstein- „ 8.507 „ „ „ anderen „ 12.700 „ zusammen . 63.894 Arbeiter. Es wurden demnach von je 1.000 dieser Arbeiter verletzt: tddtlicb selnver iiberhaupt bei den Steinkohlen-Bergbauen . .............. 2-34 3-57 5 91 Arbeiter, » » Braunkohlen- „ .................183 3-60 543 „ » » Eisenstein- „ .................1 '17 1 ‘29 2-46 „ » » anderen „ .................1 '41 2'06 3-47 „ bei sammtlichen Bergbauen . 1-87 2-97 4-84 Arbeiter. Hieraus ergibt sich, dass, wie es aueh der Natur der verschiedenen Berg-b&ue entspricht, sowohl mit Rucksiebt auf die Arbeiterzahl, als aueh auf die Zahl der Verletzungen bei den Steinkohlen-, dann bei den Braunkoblenbergbauen am baufigsten, minder hiiufig bei den anderen Bergbauen und am seltensten bei den Eisensteinbergbauen sich Ungluksfalle ereignet haben. Bei welchen Arbeiten der einzelnen Bergbauzweige die Verletzungen des Per-sonals am hiiufigsten sich ereignet baben, lasst sich aus der Angabe der Orte, wo die Uaglucksfalle vorgekommen sind, entnehmen. Von den sammtlichen todtliclien und schweren 310 Verungluckungen haben Slch namlich ereignet: aufBrems- in Stoli™ aufAbbau-in saigeren hergenu.in und orten und in iiber Sebiichten fonnlagigen Streeken Verhauen Tags zusammen Schiichten F a I 1 e bei Steinkohlen-Bergbauen 20 15 51 64 9 159 » Braunkohlen- „ 18 4 24 34 6 86 » Eisenstein- „ 3 . 7 11 . 21 j^anderen „ 16 2 10 II 5 44 bei sammtlichen Bergbauen 57 21 92 120 20 310 Von den sammtlichen Verletzungen sind demnach 38-7 Percent auf Abbau-01'ten und in Verhauen, 29-7 Percent in Stollen und Streeken, 18-4 Percent in sai-geren Schiichten, 6-8 Percent auf Bremsbergen und tonnlagigen Schiichten und b'4 Percent iiber Tags vorgekommen. Es ist leicht erklarlich, dass auf Abbauorten und in Verhauen, also bei dergefiihrliehsten Arbeit, die meisten Verungluckungen vor-getallen sind; ebenso ist es naturlich, dass in Stollen und Streeken, in \velchen sich cine grosse Zahl von Bergarbeitern (die Forderer) continuirlich, die anderen haufig Ul|d alle mindestens bel der Ein- und Ausfahrt bewegen, die nachst hohere Zifler VonUnglucksfallen sich ergeben bat (was iibrigens aueh in der grossen Ausdehnung dieser Baue begriindet erscheint), wiihrend in den saigeren Schaehten, sovvie auf ^''emsbergen und in tonnlagigen Schaehten wegen deren \veit geringerer Ausdehnung und ihrer kleineren Anza!il \veniger, iiher Tags aber am \venigsten Ungliicksfalle sich ereignen, da ausserhalb der Grube die Arbeit \veit geringere Gefahr bietet. Von je 1.000 der bei den Bergbauen beschaftigten er\vaehsenen mannlichen Arbeiter wurden ferner verletzt: auf Brems- in Stollen auf Abbau-in saigeren bergen u. in und ortenundin iiber yjjerhaupt Sehachten tonnlSgigen Strecken Verhauen Tags bei Steinkohlen-Bergbauen 0-74 Schiichten A r b 0-55 e i t 1-89 e r 2'38 0-3a 5-91 „ Braunkohlen- „ 114 0-2S 1-81 2-1S 0-38 543 „ Eisenstein- „ 0-3S . . 0-82 1-29 . , 2-46 „ anderen „ 1-26 016 0-79 0-86 0-40 3-47 bei siimmtlichen Bergbauen 0-89 0-33 1-44 1-88 0 31 4-85 Auch in diesen relativen Zablen kommt im Allgemeinen die scbon oben be-obachtete Thatsacbe zum Ausdrucke, dass die meisten Ungliicksfalle auf Abbauorten und in Verhauen, dann in Stollen und Strecken, die \venigeren in saigeren Schacli-ten, sowie die \venigsten auf Bremsbergen, in tonnliigigen Schachten und liber Tags Yorgekommen sind. Kleine Abweicbungen hiervon lassen sicb iibrigens durch zulallige Ereignisse oder andere Umstande erklaren. So ist die grossere Zalil von Ungliicksfallen iiber Tags, denn aufBremsbergen und in tonnliigigen Schachten, bei den Metallbergbauen darin begriindet, \veil bei diesen Bergbauen iiusserst selten Bremsberge oder tonnla-gige Schachte beniitzt \verden, dagegen aber iiber Tags (in den Pochwerken und soustigen Aufbereitungsstatten) eine grossere Arbeiterzahl beschaftigt wird. Die beim Braunkohlen-Bergbaue (in Steiermark) vorgekommenen haufigere'1 Verletzungen iiber Tags vvurden zumeist (in 4 unter 5 Fallen) durch Gebirgsabrut-schungen veranlasst und waren die Folge der eigenen Unvorsichtigkeit der Betrof-fenen. Was endlich die grossere Zalil der Ungliicksfalle in saigeren Schachten beim Metallbergbaue anbelangt, so entfallt die Mehrzahl derselben (von 16 Fallen 13) auf Bohmen, wo bekanntlich der Abbau dieser Grubenbaue an vielen Orten in sehr grosser Teufe umgeht, daher auch die tieferen Schachte einen langeren Aufent-halt der Arbeiter bei der Ein- und Ausfahrt im Schachte bedingen. Auffallig ist bei letzteren Verungliickungen nur, dass S Personen wiihrend der Fahrt auf der Forderschale und in derTonne ihrenTod fanden — wie beriehtet wird durch eigenes Verschulden <). 4) Solchen Ungliicksfallen liegt jedoeh haufig auch noch eine ungeniigende oder fahrlis' sige Beaufsichtigung zu Grunde, weil, wenn die hiiufige und sorgfiilfige Untersuchung derFordef' seile und anderen Fiirdereinrichtungen, dann eine verliissllche Beaufsichtigung der Fullbiin*1® durehgefiihrt wird, solehe Ungliicksfalle sieh nur iiusserst selten ereignen konnen, weil dann nich^ leicht Briiche an der Fordereinrichtung vorkommen konnen, und Nieniand ungeahndet die Forder* gefiisse ohne Erlaubniss zur Ein- und Ausfahrt beniitzen kann InBezug auf dieFrage, ob die vorgekommenen Verungliickungen durcli eigenes ^U|schulden der Verungliickten, durcli Verschulden anderer Personen oder aber ureh unabweisbare zufallige Ereignisse herbeigefiihrt wurden, ist den Berichten der ®erghauptmannschaften zu entnehmen, dass von sammllichen tiidtlich und sctnver Verungliickten 162 Personen oder 52-2 Percent durcli eigenes Verschulden, ^ Personen oder 46-4 Percent durcli zufallige Ereignisse und 3 Personen oder ^rcent durcli ein Verschulden dritter Personen an ilireni Leben oder der Gesund-^ Seschiidigt wurden, bei einem Verungliickten oder 0-4 Percent der sammtlichen erungliickten aber die V eranlassung niclit constatirt \verden konnte. In welchem Verhaltnisse bei den einzelnen Bergbauzweigen die Scliuld der ei'ungliickungen im Jahre 1869 den Beschiidigten selbst oder dritten Personen oder atar dem Zufalle zuzuschreiben ist, zeigt die nachstehende Uebersicht, wornach von den todtlich und sch \ver verletzten Arbeitern verungliickten bei den: Stcinkohlen- Braunkoblen- Eisenstein- anderen siimmtlichen Bergbauen AcKaifai* O/. Arltuifor durcli eigenes Verschulden . (lurcli zufallige ®re>gnisse . 1.465 „ 49 M 129.872 * 75 19 60.327 „ 42 31.701 „ 72 56.493 * 24 r> 7.967 * 41 ji 3.146 tl. 52 kr. Vergleicht man den Vermogensstand der Bruderladen mit der Zalil der er-"achseneu mannlichen Arbeiter (die weiblichen Arbeiter und Kinder sind namlicb "ur ausnahmsweise und mittelbar Mitglieder der Bruderladen) bei demBergbau- und Hiittenbetriebe, so ergibt sich, dass in den einzejnen Landern aut einen dieser Arbeiter von dem Bruderladenvermogen die folgenden Quoten entfallen: cine Quote vom mannliche Bruderladen- Arbeiter vermogen von 1.547 96 28 fl. 667 76-88 „ 9.048 84-88 „ 5.015 67-29 „ 2.638 58-02 „ 509 12 12 „ 52 . * 1.646 108-63 „ 761 332-46 „ 35.013 49-40 „ 7.088 9416 „ 7.956 52-87 „ 3.995 36-49 „ 547 73-38 „ im Ganzen . 4,900.439-19 fl. 76.482 64-07 fl. L>ie obenbereehneten Quoten zeigen zum mindesten annaherungsweise, in welchen Landern das Institut der Bruderladen am langsten oder am meisten bereits e'ngeburgert ist. Die z\vei auffiilligsten dieser Ziffern aber, jene fiir Tirol und Salz-^Ul'g, geben im Zusammenhalte mit den anderen Ergebnissen des Bergwerksbe-triebes nur den Bevveis, dass in diesen Landern durch lange Zeit ein lohnender Berg-bau zahlreicbe Menschenhande beschiiftigt hatte, welcher jedoch in letzter Zeit in Abnahme gekommen ist. Ebenso ist daraus zu entnehmen, dass das Institut der bruderladen verbaltnissmassig in Biihmen, Galizien und im Kustenlande am wenig- sten VVurzel gelasst babe, in Dalmatien aber noch gar nicbt eingefiihrt \vurde. (iold wurde im Jahre 1869 nur in zwei Landern (Tirol und Salzburg), und zwar weniger um 10-8359 Munzpfund denn im Vorjahre, gewonnen; in Kiirnten gehen die Goldbergbaue und Goldwaschereien der Autlassung entgegen, wahrend •liess in Schlesien bereits gescbeben ist und man in Tirol, Salzburg und Bobmen m't der VViederaufnahme alter Baue und der Auffindung neuer Aufschliisse sich heschaftigt. Der Bergbau auf Silbcr bat tbeilweise einen Biickgang in seiner Production ltn klbogener Berghauptmannschaftsbezirke dadurch erlitten, \veil die Krze nach ^feiberg in Sachsen verkauft wurden, indem dort hohere Einlosungspreise gezahlt 'Vei'den konuen; wogegen die geringere Erzeugung in Salzburg theils in der Ab-n!*hine des Adels, theils in dem sch\vunghafteren Betriebe der Hoffnungsbaue tagriindet ist. Bruderladenvermogen in Oesterreich u. d. Enns . . . 148.955-10 fl. » „ o. d. Enns . . . 51.276-71 „ » Steiermark........................ 767.991-04 „ »Kiirnten........................... 337.450-10 „ * Krain........................ 153.070 06 „ 'm Kustenlande........................ 6.169-57 „ 'n Dalmatien.................... » Tirol........................ 178.799 13 „ » Salzburg.......................... 253.004-52 „ » Biihmen ........ 1,729.720-85 „ » Mahren............................ 667.379-41 „ » Schlesien......................... 420.684-70 „ » Galizien.......................... 145.798-72 „ » der Bukovvina...................... 40.139-28 „ Die Silbererzeugung hat jedocli im Allgemeinen in Tirol um 191-7880 Miinz-pfund, in Biihmen um 862-1740 Miinzpfund zu- uud in Salzburg um 18-3614 Miinz-pfund abgenommen; daher sicb imGanzen eineMeht-erzeugung von 738-6006 Miinz-pfund ergibt. Hierzu ware zu bemerken, dass die allerdings nicht bedeutende Erhohung der Production in Tirol nur durch die Verarbeitung der Erz- und Halb-producten-Vorriithe des Vorjabres ermoglicht wurde. Von der gesammten Silbererzeugung entfielen 96 3 Percent auf Bdbmen, 3-4 Percent auf Tirol und 0-3 Pereent auf Salzburg. Die Quecksilber-Production bat im Jahre 1869 sicb wieder nur auf die ararischen Gruben in Idria beschrankt und hat um 832 Centner oder 10 Pereent der vorjahrigen Erzeugung zugenommen. Der seit dem Jahre 1867 eingetretene stetige Aufschwung in der Quecksilbererzeugung wird den Wirkungen des von der ararischen Montanverwaltung abgeschlossenen Vertrages beziiglich des Quecksilber-verschleisses zugeschrieben. Die Frisch- und Onssroheisen-Erzeugung bat im Jahre 1869 gegen dasVorjabr sich in nachstehender Weise verhalten: Frischroheisen Gussroheisen Frisch- und Gussroheisen zuge- abge- zuge- abge- zuge- abge- nommen nommen _ nommen Cen nommen t n e r nommen nommen in Oesterreich 3.987 unt. d. Enns um — 4.863 606 — — „ Steiermark » 311.996 — 14.843 — 326.839 — „ Karaten 83.711 — — 3.833 31.878 — „ Krain n 876 — 139 — 738 — „ Tirol M — 22.608 1.248 — — 21.360 „ Salzburg n 12.980 — 849 — 13.829 —- „ Bdbmen n 60.791 — — 82.637 8.134 — „ Miihren n — 28.002 — 86.330 — 84.332 „ Schlesien » — 9.387 — 8.631 — 18.238 „ Galizien » — 1.049 813 — — 234 „ derBukowina „ 8.742 — — 2.638 3.107 — uberhaupt um 381.990 — — 108.769 276.221 — Es hat demnach eine namhafte Zunahme der Production nur in Steiermark und Karaten, dagegen eine grosse Abnahme in Miihren stattgefunden. Die erstere Zunahme ist in dem grossen Reicbthume der Lander Steiermark und Karaten a° vorziiglichen Eisenerzen, die letztere Abnahme in Miihren aber in den dortigen ungiinstigen Erzbeschaffungsverhiiltnissen begriindet, wornach die Eiseinverke Mah-rens sich billigeres Robeisen durch Ankauf zu verschaffen, als selbst zu erzeugen ver-mochten. Im Ganzen ist die Roheisenerzeugung um nahezu 6 Percent der vorjahipgen Production gestiegen, wahrend die Frischroheisenerzeugung allein um 9 */2 Percent zu-, die Gussroheisenerzeugung aber um IS1/, Percent abgenommen hat. Von der gesammten Frisch- umi Gussroheisen-Erzeugiing des Jahres 1869 entfallen nacli Percenten berecbnet auf die einzelnea Liinder : Frisehroheisen Gussroheisen g‘^Shdsei. P e r c e n t auf Oesterreich unter der Enns . . 0-79 107 0'81 » Steiermark...............................40-37 8-28 36-64 » Karnten................................22-95 191 20-51 » Krairi...................................196 116 1-86 n Tirol.................................. 0-70 1-77 0-86 » Salzburg............................... 0-90 0 92 0-90 a Bohmen................................ 21-44 45-41 24-22 » Mahren...................................905 25-55 10-96 » Schlesien................................095 5-38 1-46 a Galizien............................0 51 8-35 1 -42 » die Buko\vina.......................... 0-38 0-20 0-36 100-00 100-00 100 00 Aus diesen Zahlenreihen ist ersichtlich, dass der Schwerpunkt det- Frisch-r°lieisenerzeugung nach Steiermark und Karaten, jener der Gussroheisenerzeu-8Ullg aber nach Bohmen und Mahren fallt<). Welehen Aufwand an Arbeitskraften die Eisen-Production in den einzelnen d,1uei‘n im Jahre 1869 erforderte, ergibt sich aus nachstehender Uebersicbt: Frisch- und hierbei venvendete entfallt daher auf einen Ar- Gussroheisen- siimmtlicheBerg- beiter eine Erzeugung und Huttenarbeiter Boheisen- Ctr. Zalil erzeugung von Ctrn. m Oesterreich unter der Enns 40.642 292 139 » Steiermark .... 1,819.567 3.027 601 » Karnten . .... 1,018.555 2.404 423 » Krain .... 670 138 » Tirol .... . . . . 41.019 354 116 *• Salzburg . . . . . . . 44.935 233 193 » Bohmen . . . .... 1,202.655 7.140 168 » Mahren . . . 3.346 163 » Schlesien . . . . . . 72.813 1.464 49 >i Galizien . . . . . . . 70.504 1.109 63 » der Bukovvina . . . . 17.974 377 47 im Ganzen . 4,965.544 20.416 243 ^iirft vernaltniss, welcnes in der Aukunlt nocn viel pragnanter zum Ausarucke gelangen e und in der vorziiglichen Eignung der Eisenerze in Steiermark und Karnten zur Stahlerzeu-o> sowie in dem massenhaften Vorkommen derselben seine Begriindung lindet. Die giinstigste Verhaltnisszalil ergibt sich also fui* Steiermark und Karaten, wo durch die aussergewohnliche Reichhaltigkeit und das inassenhafte Vorkommen dergutartigen Eisenerze eine billige Gesielning (namentlich ia Steiermark noch begiin-stigt durch Ermoglichung eines im grossen Massstabe betriebenen Tagbaues) der Er/,e zulassig \vird, wozu auch noch der Umstand kommt, dass die eine grossere Arbeiterzahl bedingende Gussroheisenerzeugung nur in selir beschranktem Masse betrieben wird. Denn diese zwei Factoren (namlich leichte Gewinnung reicherer Erze und die mehr weniger ausgedehnle Gussroheisenerzeugung) nehmen auf die Zalil der Arbeiterdenhauptsachlichsten Einfluss, und veranlassen dieselben auch in den anderen Landern entweder einzeln oder zusammen die mehr weniger giinstigen obigen Ver-hSItnisszahlen *). So ist die niedrige Verhaltnisszahl, welche fiir Schlesien nach-gewiesen wird, nicht allein in der hohen Ziffer der Gussroheiseu-Production begriindet, sondern noch vvesentlich durch die geringe Hiiltigkeit der Erze und das ausgedehnte Terrain, welches ihr Vorkommen eiunimmt, bedingt. Zur besseren Orientirung folgt die Naclnveisung des Percentenantheiles. welchen in den einzelnen Landern das erzeugte Gussroheisen von der gesamtnten Roheisen-Production im Jahre 1869 erreicht hat; dieser Antheil betrug: in Oesterreich unter der Enns . . . . 15 2 Percent, „ Steiermark . . 2-6 y> „ Karnten . . M r> „ Krain . . 7-2 r> „ Tirol . . 24-8 99 „ Salzburg . .11-9 99 „ Bohmen . . 21-7 99 „ Mahren . . 27 0 99 „ Schlesien . . . . 42-5 99 „ Galizien . 68-2 99 „ der Bukowina 99 iiberhaupt . 11-6 Percent. Die Preise des Frisch- und Gussroheisens des Jahres 1869 haben sich zu jenen des Vorjahres verhalten, wie folgt: Preis des Frischroheisens daher im Jahre 1869 1868 1869 zuge- abge- nommen um nommen un’ in Oesterreich unt. d. Enns 3 fl. TS-7 kr. 3 fl. 76-5 kr. 0-8 kr. „ Steiermark...................3 „ 80 „ 3 „ 90 „ 10-0 „ „ Karnten......................3 „ 32 5 „ 3 „ 73 „ 40-5 „ „ Krain........................3 „ 39-8 „ 3„61 „ 21 -2 „ „ Tirol.........................3 n 30'6 „ 3 „ 33 7 „ 3 1 „ Theilweise uehmen hierauf wohl auch noch, \vio in Krain und in der Bukowina» ungewohnlich beschriinkte Betricbsuinfang einen wesentlichen Einlluss. J) P r e i s d e s Frischroheisens dalier im Jahre 1869 1868 1869 zuge- abge- nommen um nommen um in Salzburg.................3 fl. — kr. 3 fl. 92-4 kr. 92 4 kr. Biihmen.....................2 „ 56-1 „ 2 „ 53-5 „ - 2 6 kr. >. Mahren...................3„4 „ 3 „ 5 ' „ 10 „ — » Schlesien................3 „ 30-7 „ 3 „ 40 „ 9-3 „ — » Galizien.................3 „ 13 „ 3 „ 38-3 „ 25-3 „ der Bukowina .... 3 „ 57 „ 3 „ 77 9 „ 20-9 „ — iiberhaupt . 3 fl. 30 9 kr. 3 fl. 47’2 kr. 16 3 kr. - P r e i s d e s Gussroheisens dalier im Jahre 1869 1868 1869 zuge- abge- nommen um nommen um in Oesterreieh unt. d. Enns 9 fl. 60-2 kr. 7 fl. 50 kr. — 10-2 kr. » Steiermark................G „ 18 o „ 5 „ 92 „ — 26-5 „ » KSrnten...................3 „ 96 „ 4 „ 46-5 „ 50-5 kr. » Kl"'in....................6 „ 68 8 „ 7 „ 56-7 „ 87 9 „ " Tirol............... . . 7 „ 24-2 „ 7 „ 40-3 „ 161 „ " Salzburg . '..............7 „ — „ 7 „ — * - » Biibmen...................4 „ 76'9 „ 5 „ 37 2 „ 60 3 „ » Mahren....................5 „ 69 „ 5 „ 40 „ — 29 0 „ * Schlesien................6 „ 39 1 „ 6 „ 25 „ — 14-1 „ » Galizien..................4 „ 28-2 „ 6 „ 56'8 „ 228 6 „ » derBukowina — „ 10 „ 47-6 „ 347-6 „ iiberhaupt . 5 fl. 27-2 kr. 5 fl. 66-1 kr. 38 9 kr. Es ergibt sich hieraus, dass im Allgemeinen in Folge des grossen Bedarfes em Steigen der Preise beim Frisehroheisen stattgefunden babe, und nur in Biihmen ei11 kleiner Preisriickgang eingetreten sei. Dieser Preisriickgang, so unbedeutend er ■•ucli ist, kennzeichnet doch die Situation der bohmischen Eisenwerke, welche einen Wten Kampf mit der Concurrenz des auslandischen Eisens zu bestehen haben, der Um so sclnvieriger auszukampfen ist, als das bohmisehe Eisen durch seine Qualitat keine Ueberlegenheit zu erlangen vermag. Der grosse Preisunterschied beim Guss-r°heisen in Galizien und in derBukowina scheint, wenigstens theihveise, auf irrigen Ogaben zu beruhen, wahrend die Preisunterschiede des Gussroheisens in der Regel aus der Erzeugung mehr weniger werthvoller Gussvvaaren entspringen. Von den im Jahre 1869 erzeugten 4,965.544 Centnern Roheisen wurden nur 830.662 Centner (worunter nur 51.933 Centner oder der 16. Tlieil Gussroheisen) °der 1G-7 Percent theils ausschliessend mit Mineralbrennstoff, theils mit Zuhilfe— nalime desselben erzeugt. Es wurden namlich erblasen: Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. C Frischroheisen Gussroheisen Zusammen mit Coaks alleiu in Bohmen (zu Kladno) und Miihren (zu Witkowitz, Rossitz und Eichhorn)................................ 699.918 Ctr. 1 H.045 Ctr. 712.963 Ctr. mit Coaks und Holzkohlen in Tirol (zu Jenbach) und Nieder-Oesterreich (zu ReichenauJ.............................. 38 122 „ 13.188 „ Sl.310 * mit Coaks, Stein- und Holzkohlen in Steiermark (zu Misling) und Mahren (zu Stefanau) ............................ 40.689 „ 25.700 „ 66.389 * in Summe . 778.729 Ctr. Sl.933 Ctr. 830.662 Ctr. Ausserdem wurden aber auch noch Versuche, mit Beniitzung von Coaks Roli-eisen zu erzeugen, bei 2 Hochofen in Vordernberg (Steiermark) ausgefiihrt, wovon einer wegen der Unzuianglichkeit des Geblases misslang. Erwahnenswerth ist der Umstand, dass die buhmischen Eisemverke (in den Berghauptmannschaftsbezirken Elbogen, Kommotau und Pilsen) viele Eisenerze aus Baiern beziehen, sovvie dass das Eisenwerk in Hammerstadt (im Rerghauptmann-scbaftsbezirke Kuttenberg), \velches 3 Meilen von einer Eisenbabn entfernt liegt, mittelst Achsenfracht seine Waaren um 12—18 kr. billiger nach Wien zu versenden vermag, als bei Beniitzung der Scbienenstrasse. An Kupfer wurde im Jahre 1869 um 1.016 Centner oder um 12 Percent der vorjahrigen Erzeugung mehr gewonnen. Von dieser, zuverlassig auch in Folge des um 1 tl. 71-6 kr. oder 3-3 Percent gestiegenen Kupferpreises eingetretenen, Mehr-erzeugung entfallen aut’ Krain 632 Centner, auf Salzburg 250 Centner, auf die Bukowina 131 Centner und auf Tirol 3 Centner. Entsprechend der Erhohung der Kupfer-Production wurde auch die Erzforderung erhoht, und zwar um 19 Percent der Kupfererzausbeute des Vorjahres. In Steiermark stand das einzige Kupfervverk ausser Betrieb, und auch in Tirol ist der Kupferbergbau am Kellner Joche ersauft, jedoch dessen Gewaltigung in AngrifT genommen. Das Kupferwerk in Krain (Scofie) bat die griisste Erzeugung seit seinem Bestande (1861) erzielt und consolidirt sicli durch die neu eingefiihrte Hiitten-Manipulation immer mehr und mehr. Auch bei den Kupfervverken in Salzburg entvvickelt man eine rege Thatigkeit und vverden in Biirgstein Versuche mit dem Extraetions-Verfahren durchgefiihrt. Die Erzeugung von KupferTitriol, welche sich auf Bohmen beschrankte, bat gleichfalls um 337 Centner oder 16 Percent der Erzeugung des Jahres 1868 zugenommen, und wurde diese Zunahme theilweise auch durch die VViederaufnahme der Kupfervitriolgewinnung im Pilsener Berghauptmannschaftsbezirke herbeigefiihrt. Die Erfolge der Blei - Production waren im Jahre 1869 keine giinstigen, nachdem sowohl an Blei (um 2.580 Centner oder 3'4 Percent), als auch an Glatte (um 2.460 Centner oder 7-7 Percent) vveniger als im Vorjahre gewonnen wurden5 dieser Riickgang der Metallgevvinnung wurde hauptsachlich durch Arbeitermangel (in Karnten), sovvie durch boben Schneefall und die dadurch geliinderten Aufberei- t|,ngsarbeiten veranlasst, theihveise auch durch noch Schwierigkeiten in ihrem Bestreben finden, diese directe Verbindung auf Clgene Kosten herzustellen. In Dalmatien hat Mangel an Absatz den Ruckgang der ^■'aunkohlen-Produclion verschuldet, — nebstdem haben aber auch zu diesem ungiin-sligenResultate die mangelhafte Ausrichtung und die in Angriffgenommene Gev altigung ^es Tiefbaues beigetragen; in welchem Verhaltnisse diese letzteren Hindernisse uiassgebend waren, ist dem berghauptmannschaitlichen Berichte nicht zu ent-Ileli men. Der Antheil der einzelnen Lander an dcr gesammten Braunkohlen-Produetion des Jahres 18(59 ergibt sich fiir: Oesterreich unter der Enns....................mit 2 21 Percent, Oesterreich ob der Enns..........................„ 5-69 „ Steiermark.......................................„ 26-75 „ Karnten..........................................„ 1*91 „ Krain............................................„ 4-61 „ das Kustenland..................................... 0-96 „ Dalmatien........................................„ 0-13 „ Tirol............................................„ 0-49 „ Bohmen...........................................„ 5411 „ Mahren............................................. 3 03 „ Schlesien........................................„ 0-01 „ Galizien........................................... 0-04 100 00 Daraus ist zu ersehen, welche hervorragende Stellung derBraunkohlenbergbau in Steiermark einnimmt. Zudem sind die dortigen Gewerken eifrig bemiibt, die Pro-duction ihrer Braunkohlenbaue moglichst zu erbohen, indem sie namentlicb durch die Anlage von Zweigbahnen zu den offentlichen Verkehrs-Eisenbahnen und durch den Bau von Arbeiterhausern sowolil den Absatz zu erleichtern und zu sichern, als auch einen stabilen Arbeiterstand zu erbalten trachten; aucb Tielbohrungen behuts Aufschlusses neuer Braunkoblenlager \verden dort unternonnnen. Eine ahnliche Vor-bereitung /.ur Erzielung einer hoheren Production vollzieht sicb aueh in dem an Braun-, wie an Steinkohlenlagern so reicli gesegneten Bobmen; nur gebt dort wegen des noch sebr zalilreicben Kleinbergbaues, vvelcher uberhaupt der Einleitung eines rationellen Betriebes selir hinderlich ist, in den Braunkohlenrevieren diese Wand-lung nieht so rasch vor sicb. In Bohmen wird von den Braunkohlengewerken iiber-diess iiber die boben Eisenbahntarife geklagt, welche ihnen die Concurrenz mu ihren verhaltnissmassig geringwerthigen Kohlen erschweren. Der durchscbnittlicbe Verschleisspreis der Braunkohlen ergab sich im Jahre 1869 in den einzelnen Landern, wie folgt: daher im Jahre 1869 Bran ikohlenpreis zugenommen abgenommen 1868 1869 um um in Oesterreich unter der Enns 19-1 kr 18-5 kr. — kr. 0-6 kr. „ Oesterreich ob der Enns . 12-9 „ 12 6 „ 99 0-3 „ ,, Steiermark 15 2 „ tS-5 „ 0-3 „ 99 „ Karnten 18-5 „ 21 '5 „ 30 „ 99 „ Krain 16-9 „ 17*6 „ 0-7 „ D im Kiistenlande 31 'S „ 31-5 „ ' n 99 in Dalmatien 20 0 „ 18-7 „ rt 1-3 „ „ Tirol . . . 32 0 „ 31 o „ ~~~ 99 0-5 „ „ Bohmen 79 „ 7-5 „ 99 0-4 * daher im Jahre 1869 Braunkohlenpreis zugenommen abgenommen J868 1869 um um in Mahren........................IM kr. 11-7 kr. 0-6 kr. -kr. » Schlesien......................6-0 „ 6-0 „ — „ — „ ” Galizien......................14-0 „ 13-8 „ — „ 0-2 „ iiberhaupt . . 11-Skr. 11-6 kr. 0-1 kr. — kr. Der Riickgang des Preises in Nieder-Oesterreicli wird dadurch erklart, dass gerade voti der weniger werthvo!len Kohle am meisten erzeugt wurde, daher ein n>edrigerer Durehsehnittspreis sicli berechnet, ungeaclitet die Kohlenpreise thatsach-iiberall angezogen hatten. In Ober-Oesterreich, Dalmatien und Galizien scheint die verminderte Nachfrage, in Bohmen aber die zalilreiche Concurrenz der kleinen t>ewerken den Riickgang der Preise verschuldet zu haben, wahrend die Ursaehe des gefallenen Preises der Braunkohle in Tirol aus den vorliegenden Berichten nicht zu entnehmen ist. » Im Jahre 1869 liat sich in den einzelnen Landern das Verhaltniss der Braun-k°hlen-Production zu den dahei beschaftigten Arbeitern in nachstehender Weise gestaltet: Brtunkohlen-Erzeugung- hierLei beschaf- daher entfallen fiir das ganze Jahr auf 1 Arbeiter fur eine Schicht 1,1 Oesterreich unter der Enns Ctr. tigte Arbeiter Ctr. Ctr. . 1,271.621 533 2.386 7-95 » Oesterreich ob der Enns 3,183.499 665 4.787 15-96 * Steiermark . 14.962.175 6.589 2.271 7-75 n Karnten . 1,071.090 909 1.178 3-93 » Krain . 2,580.409 948 2.722 907 ‘m Kiisteulande 537.420 509 1.056 3-52 111 Dalmatien 75.566 67 1.128 3-76 » Tirol 271.608 162 1.677 559 » Bohmen . . 30,271.153 6.373 4.750 15-83 •> Mahren . 1,692.213 649 2.60 i 8-69 » Schlesien • . . . . 1.973 1 1.973 6-58 » Galizien 20.323 33 616 2-05 im Ganzen . . 55,939.030 17.438 3.208 10-69 Es sei iibrigens noch hervorgehoben, dass in den Braunkohlengruben des Kommotauer Berghauptmannschaftsbezirkes ein eigens construirter Federkeil, Hessen Zeiclmung auch in dem bežiiglichen Abschnitte gebracht \\ird, beim Erhauen ^ei' Kohle zur Anwendung gekommen ist, welcher sich als sehr vortheilhaft bewahrt hat und dessen versuchsweise Anvvendung sich bei allen Grubenbauen, in welchen šhuliclie Kolilen anstehen, unbedingt empfehlen diirite. Die Asphalt-Gewinnung ist in rapider Abnahme begriffen; denn gegenuber den Ergebnissen des Vorjahres sind im Jahre 1869 im Allgemeinen die Production Um 1.065 Centner oder 38 Percent und der Preis des Asphaltsteines um 14-1 kr. °der 54 Percent zuriickgewichen. Giinzlicher Mangel an Absat z liat in Dalmatien die Erzeugung von Aspbt-steinen von 2.400 Centnern aui' 730 Centner uncl deren Preis von 28-5 krn. aul 14-3 kr. herabgedriickt. Und obwohl die Erzeugung in Tirol von 400 Centnern auf 1.005 Centner bei gleicligebliebenein, ohnebin selir niedrigem Preise (10 kr. pei’ Centner) gestiegen ist, so hat die Asphaltgewinnung doch bier eine noch viel trost-losere Zukunft als in Dalmatien, weil die Aspbaltsleine in selir hoher Lage und nur sparlich vorkommen, und die Gewinnung derselben bloss dureh Eigenlčibner ein kiimmerliches Dasein fristet, nacbdem darauf mehrfach gegrundete grossere Unter-nebmungen nicht ikre Rechnung finden konnten. In Bezug der Ergebulsse der gesainmten Production des Bergbau- und Hiitten-betriebcs gibt die nacbstehende Uebersicbt einen Aufschluss, mit \velcher Intensitat in den einzelnen Landern die Bergbau- und Hiitten-Industrie im Jabre 1869 betrieben \vurden, indem in derselben die Productious-Werthe, welcbe dureh diese Industrien geschaffen worden sind, zur Anschauung gebraebt \verden. Es ergab sicli namlicb der Wertb der siimmtlichen Producte des: Bergbaubetriebes Hiittenbetriebes Bergbau-u. Hiitten- betriebes in Oesterreich u. d. Enns mit GOS.248 fl. 15 krn. 176.10611. — ] krn. 784.354fl. lSkru. 99 Oesterreich o. d. Enns „ 404.005 „ 51 n 99 404.005 „ 51 rt 99 Steiermark „ 3,217.997 „ 59 99 7,226.1 16 „ 39 99 10,444.113 „ 9S 99 99 Kiirnten . . „ 1,588.077 „ — 99 4,705.540 „ — 99 6.293.617 „ — 99 99 Krain . . . „ 674.671 „ 15 99 1,328.008 „ 7 n 2,002.679 „ 22 99 im Kiistenlande „ 169,287 „ 30 — 99 169.287 „ 30 99 in Dalmatien . „ 14.210 „ 72 99 99 — 99 14.210 „ 72 99 99 Tirol . . . „ 333.149 „ 82 99 499.174 „ 55 99 832.324 „ 37 H 99 Salzburg . „ 225.697 „ 44 99 403.544 „ 29 99 629.241 „ 73 99 99 Bohmen . . „ 1 1,130.222 „ — 99 6,290.961 „ 17 99 17,421.183 „ 17 99 99 Mahren . . „ 2,348.446 „ 82 99 2,029.872 „ 8 99 4,378.318 „ 90 99 99 Schlesien . „ 3,523.770 „ 72 99 333.673 „ 8 99 3,857.443 „ 80 V 99 Galizien . „ 680.395 „ 22 39 629.602 „ 14 99 1,309.997 „ 36 9* 99 der Bukovina „ 52.121 „ 53 M 107-910 „ 17 99 160.031 „ 70 99 Summe . 24,970.30011.07 kr. 23,730.50711.94 kr. 48,700.808 tl. 91 ir. Hierzu kannnoch enviihnt werd<>n, dass derProductions-Wertb beimBergbau-betriebe im Jabre 1869 um 7-5 Percent und jener beim Hiittenbetriebe um 8-5 Pe*'-cent der gleieben Werthe des Vorjahres sieb erbobt habcu. Den Antheil, \velchen die einzelnen Liinder an diesen Erfolgen des Bergb;i»' und Hiittenbetriebes, so\vie beider Industriezweige genommen balten, stellt d»’ niichstfolgende Uebersicbt noch klarer dar, indem sie diesen Antheil in Percenteii des gesammten Productions-Werthes ausgedriiekt entbalt. Im Jalire 1869 entfielen von dem gcsammten Produetions-Wertbe: des Bergbaubetriebes desHiittenbetriebes des Bergbau-und Hiittenbetriebes Percent Pereent Pereent Oesterreicb unter der Enns 2-44 0-74 1*61 ” » ob „ 1-62 — 083 » Steiermark..................... 12-89 30-43 21-43 » Karnten.................... 6 36 19-83 12-92 » Kraia........................... 2-70 5-60 4-11 » das Kiistenland .... 0-67 — 0-33 » Dalmatien......................... 0-05 — 0-03 » Tirol............................. 1-33 2-10 1 71 •» Salzburg........................ 0-90 1-70 1-29 » Bohmen......................... 44-60 26-31 33-77 » Mahren............................ 9-40 8 33 8-99 * Schlesien........................14-11 1-41 7-92 » Galizien........................ 2-72 2-63 2-69 » die Bukowina.................... 0-21 0-46 0-33 100-00 100-00 100-00 Der eigentlicbe Produetions-Werth, welchen der Bergbau- und Hiittenbetrieb ®i*zielt haben, ergibt sicli aber erst dann, wenn man den Wertb der Erze, welcher 111 dern Werthe der Hiittenproducte noch einmal, daber doppell in Recbnung stelit, '°n der Gesammtsumme des VVertbes der Berg- und Hiittenproducte in Abzug bringt, 'v°raus sich dieser Productions-Werth, und die von demselben auf einen der siimmt-'lehen beim Bergbau- und Hiittenbetriebe im Jahre 1869 bescbaltiglen Arbeiter entfallende Quote ergibt, \vie folgt: Productionswerth des Berg- biervon entfallende Quote bau- und Hiittenbetriebes ‘) auf einen der sšimmtlichen besehaftigten Arbeiter 10 Oesterreicb unter der Enns . 740.676 tl. 4 kr. 434(1. 16 kr. ob „ • 404.003 „ 31 99 394 „ 12 „ » Steiermark 9,623.426 „ 3 943 „ 14 „ » Karnten . 4,937.322 „ — 99 774 „ 31 „ » Krain . . , 1,782.304 „ 83 r> 643 „ 60 „ ln' Kiistenlande 169.287 „ 30 n 332 „ 38 „ 1,1 Dalmatien 14.210 „ 72 99 197 „ 37 „ " Tirol . 389.900 „ 90 39 340 „ — „ » Salzburg 403.864 „ 29 99 513 „ 82 „ * Bohmen .... 14,770.436 „ 72 99 398 „ 72 „ » Mahren . , 4,224.680 „ 98 99 333 „ 43 „ » Schlesien 3,771.436 „ 20 99 444 „ 96 „ » Galizien 1,122.324 „ 23 99 243 „ 19 „ » der Bukowina 107.910 „ 17 9< 194 „ 8 „ im Ganzen . 42,662.223 tl. 96 kr. 313 tl. 16 kr. ') Mit Aussehluss des Werthes jener Erze. welelic zu Hiittenproducten im Tnlande selbst "siter verarbeitet werden. Man entnimmt auch hieraus, dass sich im Allgemeinen dieser Productions-Werth urn 8-2 Percent des gleichen VVerthes im Vorjahre (18(»8) erhoht liat. Die berechneten Quoten, welche auf den einzelnen Arbeiter in den verschiede-nen Liindern aus den Productious-VVerthen entfallen, bringen den durchschnittlichen Werth der erzeugten verschiedenen Producte, sowie die mebr oder weniger schwie-rige Ge\vinnung der Producte und die hiernaeh benothigte grossere oder kleinere Arbeiterzabl zum ziffernmassigen Ausdruck. So ist die beziigliche niedrige Ziffer fui' Bohmen durch die dort massenhaft gewonnene geringvvertbige Braunkohle, dami durch den in grosser Teufe sich bewegenden und eine complicirtere Aufbereitungs-und Hiitten-Manipulation bedingenden Bergbau aul' Silber und Blei in Pribram begriiudet. Im Einklange mit dem Aut'schwunge der Berg\verksindustrie haben auch die eingehobenen Bergwerks-Abgaben im Jahre 1869 eine hohere Ziffer erreicht; diese Zunahme betriigt im Ganzen 8 Percent der vorjiihrigen Einnahmen. Die vom Bergbaue und mit ihm vereinigten Hiittenbetriebe eingehobenen sammtlichen Abgaben (das ist Massen-, Freischurfgebuhren und Einkommensteuer) vertheilen sicli: auf Oesterreich unter der Enns . . . .mit 14 Percent M „ ob der Enns...........................„ 0-8 „ „ Steiermark.................................. 7'4 „ „ Karnten..................................... 7-3 „ Krain 81 „ das Kustenland „ Dalmatien ...............................„ 0-1 „ Tirol ...................................„ 1-0 „ Salzburg.................................... 0-7 „ # „ Bohmen ..................................... 4o l „ „ Mahren ) „ Schlesienj.................................. ^ ^ ” „ Galizien ) „ die Buko\vina j'.......................” 3‘4 1000 Vergleicht man die eingehobenen Berguerksahgaben (eiuschliesslich der Einkommensteuer) mit den durch den Bergbau- und Huttenbetrieb erzielten vvirklichen Productions-Werthen (ausschliesslich der im Inlande \veiter verarbeiteten Erze), so findet man, dass die Bergwerksunternehmer der einzelnen Lander die nachsteheu-den Percente von den durch sie geschaffenen Productions-Werthen als Berg\verks-steuer an die Staatscassa gezahlt haben: in Oesterreich unter der Enns.................1 ‘3 Percent „ „ ob der Enns....................1-4 „ „ Steiermark.....................................0 5 „ „ Karnten........................................10 „ ” Kra'n \ 2-8 im Kiistenlande j in Dalmatien......................................5-3 Pereent „ Tirol...........................................1-2 * „ Salzburg........................................1*1 „ „ Bohmen..........................................2'1 „ „ Mahren „ Schlesien „ Galizien ) „ der Bukowina j iiberhaupt . .1-6 Pereent. Stellt man aber die Zalil der sammtlichen beim Bergbau- und Hiittenbetriebe beschaftigten Arbeiter (einschliesslich der VVeiber und Kinder) der Summe der gesammten eingezahlten Bergwerksabgaben gegeniiber, so bereebnet sich, dass von diesen Abgaben aut'den Kopf des Arbeiterstandes entfallen: 21 1-8 in Oesterreieh unter der Enns 5 tl. 60 kr. „ „ ob der Enns . 8 99 38 „ „ Steiermark . . . . 5 n 1 „ „ Karnten 7 99 95 „ .. Krain ) im Kiistenlande ( 17 3 n J in Dalmatien 10 99 45 „ „ Tirol 4 99 2 „ „ Salzburg 5 *» 53 „ „ Bohmen 8 99 42 „ .. Mahren ) „ Schlesien ( 10 D 72 „ * .. Galizien ) „ der Bukowina ( 4 99 46 „ iiberhaupt 8 fl. 33 kr. Hierbei kann nicbt unervvahnt bleiben, dass in einzelnen Berghauptmannschafts-hezirken (wie im Prager und Kuttenberger) anBergwerksabgaben melir eingehoben 'vurde, als vorgesehrieben worden war; wenn daher die obigen beziiglich der Bergwerksabgaben berechneten Verhiiltnisszahlen theihveise nicht ganz mit andereu Ergebnissen des Bergwerksbetriebes in Uebereinstimmung steben, so ist diess hier-"ach und durch ahnliehe Ursacben erklarlich. Josef Rossiwall Vice-Direetor der k. k. administrativen Statistik. A. Allgemeine Verhaltnisse nnd Ergebnisse des Bergwerks-betriebes. Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Ver- gleicht man die Ergebnisse des Bergbau- und Hiittenbetriebes im Jahre 1869 m|t jenen des Vorjahres 1868 bloss riicksichtlich der Hiihe der wirklich erreichten Pfoductions-Ei-folge, dann riicksichtlich des Geldvverthes der Producte, so zeigt sich Pr keine bemerkenswerthe Veranderung. Wahrend, wie diess in den r|achfolgendenDetail-Nach\vreisungenfiirjeden einzelnenProductions-Zweig naher und z*ffermassig dargethan werden wird, die Erzeugung an Graphit, Eiserterzen und ^etalliscliem Eisen et\vas geringer ausgefallen, jene an Steinkohlen aber fast giinz-auf gleicher Linie geblieben ist, hat sich die Erzeugung an Braunkohlen massig Sehoben und ist das Gesammtergebniss als ein vollig constantes zu betrachten, 'Vle dieses aueh nach der Natur und Beschaffenheit der bisher bekannten, minder gesegneten Lagerstatten nutzbarer Mineralien und der innerhalb derselben bis jetzt m°glich gewordenenAufsch!iisse kaum anders zu erwarten war. Aber dennoch muss c°nstatirt werden, dass wahrend des abgelaufenen J;ihres die Montan-Industrie in yei'schiedenen Theilen des Landes insoferne einen neuen erfreulichen Aufsclnvung gewonnen hat, als in Folge des Eintrittes einzelner gross erer Actiengesel I-Schaften in den Besitz von Montanwerken und ermuntert durch die Aussicht auf erIeichterten Verkehr in den Umgebungen der im Ausbaue begtiffenen Kaiser Franz Josetsbahn und mancher anderer projectirter Verbindungsbahnen, zahlreiche a u s-Seuehnte Schtirfungen in Angriff genommen worden sfnd, welclie das gliick-liche Zustandekommen der Ervveiterung mancher bereits bestehender Bergvverks-unternehmung und der Neubegriindung einzelner anderer fiir die nachste Zukunft in A«ssicht stellen. Uebrigens befindet sich, seit dem bei Beginn des Jahres 1869 erfolgten ^ebergange des vormals ararialen Eisenwerkes zu Beichenau in den Besitz der Actiengesellschaft der Innerberger Hauptgewerkschaft, der gesammte niederoster-re'chische Bergwerksbetrieb ausschliesslich in Handen von Privaten. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. In diesem Lande war bisher die Bergbauthatigkeit bekanntlich fast einzig auf das Braunkohlen-gebiet des Hausruckgebirges beschiankt, dessen Producte stets an der Kaiserin ^lisabeth-Westbahn, und zwar selbst bei flauerenVerkehrsverhaltnissen, den 'yeitaus bedentendsten Consumenten fanden. Statist. Mittheil., XVIII. Jahrg. Z. Heft. 1 Eben darum musste, naehdem wiihrend zweier vorangegangener Jahre wegen schlechter Ernten im westlichen Europa anhaitend eine riesige Getreideausfuhr nach Deutschland urid Frankreich grosstentheils durch dic genannte Westbahn und durch die anschliessende bairische Staatsbahn vermittelt worden war, wodurcb aucli der Verbrauch und die Erzeugung der Traunthaler Kohle ausserordentlich gestiegen ist, im Jahre 1869 nach Wiedereintritt normaler Verkehrsverhaltnisse auf jenen Bahnen in der Production des Hausruck-Kohlenrevieres nothvvendig ein fvihlbarer Riiekgang bemerklich werden, ungeachtet der Vertrieb jener Kohle an andere Abnehmer und nach verschiedenen anderen Richtungen auch im Jahre 1869 neue nieht unbedeutende Fortschritte maclite. Trotz des ervvalmten momentanen Riickschrittes in dem wirklichen Produc-tions-Erfolge, welcher in der folgenden Detail-Nachvveisung iiber die Braunkoldener-zeugung ziifermassigen Ausdruck findet, vveist auch Oberosterreieh fttr das abgelau-fene Jahr eine ansehnliche Vermehrung bergbaulicher Unternehmungen auf; denn die . Kaiserin Elisabeth-Westbahn bat in der Absicht, sich wenigstens rucksichtlich eines Theiles ihres Kohienbedarfes fiir den Locomotivbetrieb von anderen Kohlen-prodncenten unabhangig zu stellen, zu neuen grossen Schurfanlagen auf Braun-kohlen in nicht occupirten Theilen des Hausruckgebirges und in den naclist-gelegenen Landestheilen Anstalten getroffen und hierdurch den Wetteifer und die Concurrenz der Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks-Actiengesellschaft angeregt; hierzu ermunterten iibrigens auch der in Angriff genommene Ausbau der Neumarkt-Ried-Braunauer Balin und einzelne andere Eisenbahnprojecte, so dass zum Zivecke von Braunkohleu-Aufsehliissen mehrere Theile sowohl des ehemaligen Innviertels, als auch des Hausruckviertels mit einem grossen Netze von Schurfkreisen iiber-lagert wurden, wahrend endlich die Actiengesellschaft der Innerberger Haupt-gewerkschaft in nicht viel geringerer Ausdehnung auf Eisenerze und auf die Lias-Steinkohle in den zum oberosterreichischen Alpenhereiche gehorigen Theilen des ehemaligen Traunviertels zunachst der Tračen der Kronprinz Rudolfsbahn und der projectirten Rottenmann-WeIser Balin zu schiirfen begann. Steiermark. »Berghauptmannschaft Leoben, Die obersteirisehe Montan-Industrie zeigte im Jahre 1869 — so bedeutend auch der im letzten Verwaltu»gs' berichte bemerkte rasche Aufsclnvung derselben im Jahre 1868 war — dennoch m erfreulicher Weise eine stetige namhafte Steigei-ung sowohl bei der Eisen- und Miueraikohletigewinnung, den wichtigstenProductions-Zweigen dieses Amtsdistrictes, als auch beim Geldwerthe derGesammt-Production, und zwar bis zu einer bisher noch nicht erreichten Hohe. Die im Jahre 1869 produeirte Roheisenmenge (d. i. Frisch- und Guss-roheisen) iibertrifft die des Vorjahres 1868 (von 1,473.134 Wr. Ctrn.) um 22 Perceid oder um 323.054 Centner, die durchschnittliche Productions-Menge (1,316.824Ctr.) der fruheren 10 Jahre (1859 — 1868) um36'5Percentoder um 481.384Centner, die bisherige kleinsle Productions-Menge des Jahres 1866 (998.084 Ctr.) um 80’ 1 Pereent oder um 800.124 Ctr., und die bisherige grosste Productions-Menge des Jahres 1858 (1,526.832 Ctr.) um 17-7 Pereent oder um 271.376 Centner. Das Quantum der im Jahre 1869 zu Tage geforderten Mi ne ra! k o h 1 en Ubersteigt das des Vorjahres 1868 (das bisherige Maximum von 4,694.462 Ctrn.) um 6-1 Percent oder um 288.366 Wr. Ctr., jenes des Jahres 1859 (das Minimum des Decenniums 1859—1868) von 2,699.966 Centnern um 84'5 Percent oder 2,282.862 Centner, und das Durchschnitts-Quantum desselben Decenniums (3,452.148 Ctr.) um 44'3 Percent, oder um 1,530.680 Centner. Ebenso iiberragt der Geldwerth der gesammten Bergwerks-Pro-duction jenen des Vorjahres 1868 von 6,800.369 fl. 6 krn. um 22’7 Percent oder um 1,553.823 fl. 55 kr., jenen des Jahres 1858 (das bisherige Maximum von 7,321.967 fl. 71 krn.) um 14 Percent oder um 1,032.224 fl. 90 kr., jenen des Jahres 1866 (das bisherige Minimum von 3,581.611 fl. 65 krn.) um 133-2 Percent oder um 4,772.580 fl. 96 kr. und den aus dem Decennium 1859 — 1868 Sezogenen Durchschnitts-Gesammtvverth von 5,518.611 fl. 28 krn. um 50-9 Percent °der um 2,835,581 fl. 33 kr. Neben dem Umstande, dass die allgemeinen Verhaltnisse auf Handel und Industrie iiberhaupt dauernd giinstig einwirkten und biermit auch bei der Montan-Industi-ie ein regeres Leben erhielten, wirkte entschieden der durch den Uetrieb des Bruck-Leobener Siidbahnflugels und der Rudolfsbahn-Streeke von Obersteier nach Karnten erieichterte Frachtenverkehr aelir giinstig ein. Dieser giinstige Ein-i ®Uss wi verbessern und zu vervollkommen. In Folge dessen vermag auch der karntnerische Montan-Industrielle in dem Arbeitsjahre 1869 ein befriedigendes Resultat seiner sich in Hinkunft noch mehr lohneuden Thatigkeit zu erkennen. Zu diesen Erwartungen berechtigt die Ausdehnung der im Innern des Landes zur Durchfiihrung kommenden Fortschrittsbewegungen. Als solclie sind vorzugsweise zu orwahnen die neuen Associationen der einzel-nen Werke zu grossen Complexen, der Ausbau der Eisenbahnen, deren neue C011-cessionirungen und Ausfiihrungen, die Vermehrung der Telegraphenstationen und Postamtei’, die Neuanlage und Verhesserung von Strassen, die Einfiihrung von Verbesserungen beim Berg- und Hiitten\verksbeti'iebe, die Einflussnahme der kiirnt-nerischen Handels- und Gewerbekammer, sowie des berg- und hiittenmannischen Vereines auf Hehung der Montan-Industrie und selbst die Bestrebungen der Berg-hauptmannschaft, weiche nicht nur auf dasselbe Ziel — namlich auf dauernde Hehung des Montanvvesens — sondern auch auf demselben VVege mit dem gedach-ten Vereine auf moglichste Verhesserung des Loses der Bergarheiter hinsteuert. Die Kronprinz Rudolfsbah n, deren Bedeutung fiir die Montan-Industrie Karntens bereits im Verwaltungsberichte der Berghauptmannschaft fur das Jalir 1868 naher besprochen wurde, bat ihre Z\veigbahn Launsdorf-Mosl im Sommer 1869 ausgebaut und im September 1869 dem Verkebre iihergeben; die Station Mosl ist vollkonmien geeignet, die vom Erzberge, von Heft und von Lolling auf der Axe befiirderten Berg- und Hiittenwerks-Producte aufzunehmen und weiter zu ver-frachten. Allein da die Moglichkeit vorhanden war, diese Bahu his Hiitteuberg weiter fortzusetzen und dort in nachster Nalie die Eisenerze der Haupt-Eisenwurzen zu verladen, um sie nach den Hochofen zu Eberstein und Treibach zu fiihren, dasRoh-eisen und Bessemergut des Eisenvverkes Heft aber bili iger an seine Absatzorte zu bringen, so wurde nicht gesaumt, die Concession fur den Weiterbau der lialin-strecke his Huttenberg zu erwirken. Diese ausserst wichtige und eine bedeutende Frachtermassigung vermittelnde Bahnstrecke solite noch im Laufe des Spiitsommers oder Herbstes 1870 zu Staude kommen; dieselbe ist als Bergwerksbahn eon-cessionirt und wird, wie ervvahnt, fiir die jahrliche Verfraehtung von vielen hundert-tausend Centnern an Berg- und Hiittenproducten ausserordentliehe Vortheile bringen. Eine Ahzvveigung der Kronprinz Budollsbahn vom Bahnhofe zu Eberstein his zu den Hochofen daselbst in der Lange von 800 Klaftern ist gleicbfalls als Berg- 'vei’ksbahn im Jahre 1869 concessionirt \vorden; dieselbe ist zwar nur eine Pterde-hshrt, bietet aber doch grosse Vortheile, da zwischen den Hochiifeii und der Trače (le>' Kronprinz Rudolfsbahu ein nahmhaftes Terrain - Ansteigen das Zufiihren von Eržen und Kolilen sehwierig und kostspielig machte. Diese Balinstrecke, auf welche bei Besprechung der bei den Berg- und Hiittenwerken bestehenden Betriebseinrich-tongen noch zuriickgekommen werden wird, ist scbon irn Herbste 1809 vollstandig ausgebaut und in Betrieb gesetzt worden; es geniesst demnach die Huttenberger Eisemverksgesellscbaft, welche im Besitze der Ebersteiner Hochofen, sowie der gedftchten Pferdebahn ist, dadurch wieder neue, nieht zn unterschiitzende Vortheile. Im Jahre 1869 erfolgte auch die lange sehnsuchtsvull er\vartete Liisung der ^age iiber den Bau der Balin Villach-Brixen; es herrseht nunmehr aut dieser Streeke grosse Thatigkeit und \venn aueh die Vollendung der Balin dem Vernehmen nach erst in das Jalir 1872 fallen diirfte, so ist doeli der Hoffnung Raum gegeben, dass die karntnerischen Hiittenproducte seinerzeit ihren Weg west-'v*i'ts nach Tirol und der Schweiz tinderi werden, \vahrend die Frachtkosten bei den bisherigen Conimunicationen einen solchen Verkehr gegen Westen nur ln selir bescheidenem Masse ermoglichten. Ebenso wurde im Jahre 1870 der Bau der Balin Tarvis-Laibach in sclnvung-liaftester Weise betrieben und komite dieselbe mit Ende des Jahres 1871 dem Ver-kehre iibergeben werden; doeli wird diese Balin, wenn sie schon sofort ein \vesent-licher Factor tur den Verkehr der Raibler Zinkerze \verden wird, iiir die karnt-nerische Montan-Industrie im Allgemeinen erst dann von grossererBedeutuiigwerden, "eim die Streeke Villach-Tarvis ausgebaut und sonach der Verkehr von Villach aus ttach Krain und Triest ermoglicht sein wird. Dass die E is e nb a h ns tre cke Villach-Tarvis (ibrigens in Balde in An— griff genommen \verden wird, diirfte ausser Zweifel liegen, weil das k. k. Handels-"'iiiisterium schon einer mit Anfang April 1870 nach VVien entsendeteu Deputation der Klagenfurter Handels- uudGewerbekammer hieriiber die giinstigste Zusicherung Semacht hat. Durch den Ausbau der Bahnstrecken Villach-Tarvis-Laibach ware wohl die ^ (;rbitulung mit Triest aui' einein langeren Umwege hergestellt; vvichtiger w;ire fedocli fiir den Handel montanistischer Producte der Ausbau der Predilbahn sein, "'elche iiber Gorz an das adriatische Meer fuhreu wurde. Der allgemeine Wunsch ^ei' Montan-Industriellen ist aber auf den Bau der Bahn Tarvis-Ponteba-l dine gerielitet, um auf mogliclist kurzem VVege im italienischem Gebiete die Metall-'yaaren absetzen uud dortselbst den friiher inne gehabten Markt gegen auswartige Coticurreuz wieder einnehmen und behaupten zu konnen. Diese Bahn diirfte jeden-fa'ls doeli einmal im Interesse der osterreichischen und italienischen Industriellen Sebaut werden. Im Jahre 1870wurde ferner die Bewilligung zurTracirung der Balinstrecke '°n St. Johann am Briikl aach Volkermarkt und Kiihnsdorf ertheilt, durch deren Ausbau die Kronprinz Rudolfsbahu ausser den PunctenKlagenfurt undVil-'ach in eine weitere Verbindung mit der Siidbahn gebracht und der Hiittenberger Eisen-"'erksgesellscliaft, \velche einen grossen Theil ihres zu Heft, Lolling und Eberstein erblasenen Roheisens und eine grosse Menge von Eisenerzen des Hiittenberger Eri-berges nach Prevali an den dort befindlichen Coaks-Hochofen abgibt, ein nam-hafter Theil der Frachtkosten erspart \viirde, indem diese Producte jetzt auf der bedeutend iangeren Strelke von St. Johann am Brucki iiber St. Veit nach Klagen-furt und von hier auf der Sudbahn nach Prevali verfrachtet \verden. Wird mit der Zeit die FKigelbahn St. Johann-Kiihusdorf hergestellt sein, dann wird sicherlich dar-auf Bedacht genommen werden, dieselbe von Kiihnsdorf aus iiber Kappel nach Krain zu fiihren und somit die kiirzeste Commuuication fiir die Blei- und Eisenwerke Unter-Karntens mit Krain und Triest herzustellen. Die in Aussicht genommene Bahustrecke von Judenburg iiber Wolfs' berg-Unterdrauburg-Windischgraz nach Ci 11 i, \velche in einigen Jahren zurn Baue gelangen diirfte, \viirde den graflich Henckl'schen Eisen\verken im Lavant-thale, die den Vortheil einer Eisenbahn noch nicht geniessen, sehr zu Guten kommen. Ohne Zweifel wird das besprochene Bahnnetz in einer nicht gar langen Zeif-frist sich iiber das industriereiche Karaten ausdehnen und es moglich maclien, die Montanproducte dieses Landes nicht nur innerhalb seiner Granzen an die betreffenden Raffininverke leichter abzusetzen, sondern dieselben auch mit verhalt-nissmassig geringen Kosten auf den auswartigen Markt zu bringen. Auch im Tel egra p h e n wes e n, das in mercantiler Beziehung fur die Montan-Industrie von hoher Bedeutung ist, macht sich die Herabsetzung der Gebiihren aid vortheilhafte Weise geltend und soli nun auch in Bleiberg eine Station errichtet werden, welche gewiss von Vortheil sein \vird. Ebenso ersprieslich vvirkt die eingeleitete Vermehrung der Postamter m Karaten, wodurch es nun ;inoglich ist, auch mit den mehr abgelegenen Bergorten schneller in Verkehr zu treten, als es bisher der Fali war, Die hier und da erfolgte Umlegung alter Strassenstrecken, wie z. B. zwischen Sclnvarzenbach und Prevali, zwischen Miklautz und Kappel u. s. w., for' dert gleichfalls den Verkehr und bewirkt billigere Frachtsiitze fiir die in der Nahe erzeugten Montanproducte. Als die wichtigsten und vortheilhaftesten Factoren fiir die Montan-Industrie stellen sich aber die Associationen der Werksunternehmungen heraus, indem durch Vereinigung der Gapitalskrafte und des Besitzes grosse Industrie-Unterneh-mungen geschatfen werdeu, welche, auf fester Basis stehend, nicht bloss dem Andrange ungiinstiger Verhaltuisse ungefahrdet widerstehen konnen, sondern auch in der Lage sind, Reformen und Verbesserungen ins Leben zu rufen, deren Schopfung dem Einzelnen nicht moglich ist. Von solehen Vortheilen ist bereits im Verwaltungsberichte pro 1868 hinsicbt-licli der Bleiberger Bergwerks-Union und der Hiittenberger Eisenwerksgesellscliaft gesprochen \vorden. Die Bleiberger Bergwerks-Union hat sich seit ihrem Entstehen im Jahre 1868 bis auf die neueste Zeit fortwahrend durch Erwerbung fremder Objecte vergrossert; dieselbe besitzt nunmehr, mit Ausnahme des Wodley’schen Complexes und anderer minder wichtiger Grubenantheile, sammtliche Gruben, Hiitten und Auf- bereitungsstatten des Bleiberger Bergreviers, das Bleiberg- und Schmelzvverk Win-dischbleiberg, die Bleibergwerke „In der Au11, „Klamm I und Il“, dann namhafte Antheile bei den Bleiberg- und Schmelzverken Miss, Seealpe, Bischberg und Petzen nebst einer sehr bedeutenden Anzabl von Schurfunternehmungen zur Aufschliessung neuer nutzbringender Bergwerks-Objeete. Welche neuen Einrichtungen und Verbesserungen von der Bleiberger Berg-"'erks-Union in ihrem Betriebe im Jahre 1869 zur Ausfiihrung gebracht \vorden sind, W)rd spiiter besproehen werden, und wird bier nur so viel bemerkt, dass dieselbe Sleh eines fortvvahrenden Aufsehvvitnges erfreut und deren auf 1.000 fl. lautenden Actien im Course von mebr als 1.300 fl. stehen. l^ie Hiittenberger Ei s en werksgese 11 s ch aft reprasentirt in Karnten das grosste Privatcapital und umfasst nieht nur den Hiittenberger Erzberg mit seinen benachbarten 10 Hochofen in Lolling, Treibach, Eberstein und Heft, dann die Bes-semeranlage in Heft, sondernauch dieEisensfeinbergvverke Sonntagberg, Cbristofberg und Lamberg, die KohIenbergwerke Liescha und Filippen, die grossen Puddings-Ul>d Walzwerke Prevali und Bucbscheiden, das Eisenschmelz- und Gusswerk St. Johann am Brucki, die Graphitbergwerke Klainmberg 1—IV, dann eine grosse Zahl anderer Eisenraffininverke in verschiedenen Gegenden des Landes, sowie e|ne sehr grosse Zahl von Schurfunternehmungen auf Kohle und Eisen. Eines der vvichtigsten Objecte dieser Gesellschaft ist der Coaks-Hochofen in Sevali, die erste derartige Anlage in Innerosterreich, vvoriiber Eiriiges bier erwahnt werden soli, weil dieses neue Object nicht speciell als Betriebseiarichtung vom Jahre 1869 besproehen werden konnte, indem dasselbe erst im Jahre 1870 aus-gebaut und in Betrieb gesetzt worden ist. Der Coaks-Hochofen in Prevali vvurde am 18. Marz 1870 angeblasen und gab a,ft 19. Marz das erste Eisen. Seither wurden Coaks aus gewaschener und zugleich solehe aus ungewaschener Pfinfkirchener Kohle verwendet und kamen, um den relativen Werth der verschiedenen Coakssorten, deren Bezug gegenvvartig in okonomischer Beziehung iiber-haupt moglich ist, zu erproben, auch Coaks aus gewaschener Ostrauer Kohle und liber Triest bezogene englische Coaks versuchsweise in grosseren Mengen zur Ver-wendung. l>as Problem, mit Fiinfkirchener Coaks in Prevali Boheisen zu erzeugen, ist Kunmehr als gelost zu betrachten, und sowie die Productions-Menge taglich zunahm, 'var auch der Coaksverbrauch per Centner Roheisen, welches der Qualitat nach nichts zu \viinschen iibrig liess, im stetigen Fallen begriffen. Bis in die neueste Zeit vvurde n nur Hiittenberger Erze, und zwar namentlich Spatheisensteine verhiittet; es ist aber beabsichtigt, in Hinkuntt auch Puddel- und Sclnveissschlaken mitzuverhiitten. Mit der Tageserzeugung vvurde das Quantum von 400 Centnern bereits iiber-schritten, aber die Vorsicht gebot, den Zeitpunct, von \velchen an die praliminirte Menge von 600 Centnern und dariiber erblasen werden solle, noch vveiter hinaus zu riicken, zumal der Umstand, dass das gesammte Arbeiterpersonal sich erst mit dei- fraglichen Aibeit ganz vertraut machen muss, eine Betriebsforcirung niclit ange-messen erscheinen liess. Die von Th. Schultz in Wien be/.ogene Geblasemaschine envies sich als voll-kommen tauglich, sowie auch der Gasfang-Apparat, die Windheizungs-Einrichtung und die Dampfkesselheizung als vollkommen gelungen und selir okonomisch sich herausstellten. Die G rossartigkeit des Betriebes der Hiittenberger Union bei ihren in Unter-und Ober-Karnten gelegenen Werken lasst sich am deutlichsten nach Zahlen beur-theilen; nach dem an den Verwaltungsrath erstatteten Berichte derDirection betrugen im ersten Betriebsmonate, d. i. October 1869 die geforderten Eisenerze.............................................235.000 Centner die Production an raffinirter Waare und Gusseisen ...... 33.680 „ der Werth aller zum Verkaufe bestimmten Producte aber 423.000 fl. Die Betriebsresultate wurden monatlich in der osterreichischen Zeitschrift fiir Berg- und Hiittenwesen, dann in der Klagenfurter Zeitung veroffentlicht, und zeigten dieselben eine štete Sleigerung der Production und der Productions-Werthe; zur Verineidung ermudender Weitwendigkeiten wird mit Uebergehung der dazwischen liegenden Productions-Naclnveisungen bloss bemerkt, dass im Monate April 1870 204.710 Centner Eisenerze. 93.935 „ Braunkolilen gefordert, 93.280 „ Boheisen und 55.157 „ raffinirte Waare und Gusseisen erzeugt \vurden und sich der Werth der zum Verkaufe bestimmten Fabricate auf 568.526 tl. 42 kr. belief. Bei dem allmahlig sich vollziehenden Aufsclnvunge mussten sich die im Nomi-nahverthe mit 200 tl. herausgegebenen Actien machtig heben und standen dieselben fortwahrend iiber Pari. Die karntnerische Ha n d e 1 s - u n d G e \v e r b e k a m m e r, welche vorzugs\veise tur die Coneessionirung und fiir den Ausbau von Eisenbahnen und fiir Begelung der Zoll undFrachttarife eintritt, hal in dieser Bichtung die commerciellen Interessen des Montamvesens machtig gefordert. Der berg- und h iitt en man n is c h e Vere in Karntens, weleher nicht nur in seinen Ausschusssitzungen die Fragen derZeit be/.iiglichMebung des Montamvesens und VerbesserungderArbeiterzustandebehandelt, sondern auchinsbesondere inseiner Zeitschrift mit aller Warme die Interessen des Bergbaues, sowie der Arbeiter ver-tritt, zahlte sehon mit Ende des Jalires 1869 202 Mitglieder und bat sich in den fachmannischen Kreisen bereits eine so achtungsvverthe Stellung errungen, dass der krainerische Verein in einer am 31. October und 1. November 1869 zn Lai-bacli abgelialtenen Versammlung den Beschluss gefasst hat, sich mit dem kiirnt-nerischen Vereine zu verbinden, was von Seite des Letzteren um so bereit\villigei' aufgenommen wurde, als durch vereinte Krafte um so giinstigere Erfolge erzielt \verden konnen. „ „ Braunkolilen . . . das bei 7 Hochofen erzeugte Boheisen 73.000 78.59;> Der karntnerische Verein hat iiber Ersuchen der Berghauptmannschaft in Klagenfurt mehrere friiher, namlich am 18. und 19. Juni 1868, bei dieser Berghaupt-mannschalt mit montanistisclien Vertrauensmannein besprocheno Fragen, welche 'loch nicht zur Losung gelangi waren, wieder aufgenommen und bei der auf den October 1869 angeordneten Berathung auf dieTagesordnung gesetzt; namentlicb kamen dabei die Fragen zur Erorterung: 1. iiber Bildung grosser Bergreviere; 2. iiber Bildung grosser Bruderladen; 3. iiber die Beilragspfliebt der Werksinbabungen zu den Bruderladen,- 4. iiber die Normirung der Pensionsanspriiche bei den Bruderladen; S- iiber das active und passive Wahlrecht der Provisionisten bei Neuwahlen v°n Bruderladen-Ausschussmitgliedern; 6. iiber Colonisirung und Bequartierung der Arbeiter; 7. iiber Bildung von Arbeiter-Consumvereinen; 8. uber die Ausscbreibung eines Preises von 1.000 tl. fiir die Losung derAuf-gabe, Kohllosche mit okonomischem Vortheile zu venvenden. Ausser den gedacbten Fragen kamen noeh andere Gegenstande zur Besprechung u»d sind einige derselben befriedigend gelost worden. So ist nunmehr in Hiittenberg ein viele Mitglieder zahlender Consumverein neu erriehtet und im Bleiberger Reviere, wo sicb die W»hnungsnoth fiir die Arbeiter atI> fiihlbarsten maclite, fiir bessere Unterbringung der Arbeiter mebrfach gesorgt ^orden. Die Direction der Bleiberger Bergvverks-Union braebte namlich einen Aus\veis ein’"ornacb 104 Arbeiter und ludividuen des Aufsiebtspersonales in versehiedenen Gebauden der Union untergebracbt sind und 111 Arbeiter im Genusse von Pacht-grundstiicken steben, \vobei einzelne Mieth- und Pachtzinse sehr niedrig gehalten Sll'd und mehr in recognitionem dominii, als um einen Ertrag zu erzielen gelordert werden. In allen Angelegenheiten, deren Durcbfiibrung der Verein iibernommen bat, Woz« insbesondere die Regelung des Bruderladenwesens gehort, geht die Berg-hauptmaimSebaft Hand in Hand mit demselben, gibt dessen Reschliisse a n die ^ erksleitungen zur Ervvirkung der Anwendung und Durchfiihrimg bekannt und theilt jene Erliisse des k. k. Aekerbau-Ministeriums, welche die Hebung des Montan-'v®sens oder die Verbesserung der Arbeiterzustande zum Gegenstande liaben, dem Vereiue zur Berathung und VerofFentlichung in der Vereins-Zeitschrift mit. Es sind diesfalls schon manche giinstige Erfolge erzielt \vorden und liisst sicli ^*e* Jem Geiste, der den Verein beseelt, mit Grund annehmen, dass die Thiitigkcit desselben nicht erlahmen, sondern stets rege erhalten werden wird. um seinen Zweck zu erreichen. .lene Ministerial-Erlasse, welehe zur Belelirung dienen, wie z. B. iiber das ^orkonimen der Kohlen in Oesterreich und deren Verwendung, uber den Gebrauch ^es Dynamites etc., werden auch der hiesigen Bergschule zum Unterrichte der Berg-schiiler mitgetheilt. Die Bergsehule, weiche durch die grossmiithige Unterstiitzung des k. k. Ackerbau-Ministeriums, des Landtages, der Sparcassa und durcli die mitunter namhaften Zuschiisse karntnerischer Werksinhabungen erhalten wird, erfreut sieh des besten Rufes. Die Professoren und Schiiler vvetteifern in dem Streben, diese Anstalt auf die Hohe einer Musteranstalt zu bringen, und sovvie in dem an die k. k. karntnerische Landesregierung als Oberbergbehorde erstatteten Berichte vom 12. Oetober 1869, Z. 1240, nur sehr befriedigende Resultate zur Kerintnissnahme gebracht vverden konnten, so hal die Berghauptmannschaft auch in ihrem Vervvaltungsberichte fur das Jahr 1869 wieder hervorgeboben, dass die Schiiler, zu denen mit Beginn des zweiten Jahrganges noch ein junger Bergmann aus Tirol gekommen isf, einen Eifer und Fleiss an den Tag legen, welcher nach Mittheilung des sehr tiichtigen Fach-professors die vollste Anerkennung verdient. Die Berghauptmannschaft gibt sieh daher der Ueberzeugung hin, dass die Sehule, vvelche jetzt lo Schiiler zabit, sehr gute Friichte tragen wird, und dass die Opfer, welche von dem Staate, vom Lande, von der Sparcassa und den Bergwerks-besitzern dieser Sehule gebracht \verden, sieh seinerzeit beim Bergbaubetriebe reichlich verzinsen werden. Beriicksichtigt man alle diese fiir den Bergbaubetrieb Karntens giinstig wir-kenden Factoren, so lasst sieh mit Hinblick auf die Sorgfalt und den Schutz, welche von Seite der kaiserlichen Regierung sovvohl, als der Volksvertretung dem Montan-wesen zu Theii werden, mit Zuversicht hoflfen, das% wenn nicht ausserordentliehe Ereignisse eintreten, der Bergbaubetrieb auch ferner Fortschritte erzielen und befruchtend auf den Handel und auf die iibrigen Industriezweige einvvirken werde. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Angesichts der im Allgemeinen gun-stigen Ergebnisse des Jahres 1869 diirfte hervorzuheben sein, dass man dem in Krain und Kustenland fiihlbaren, durch die Ortsverhaltnisse bedingten Man-gel an Constituirung von Bergreviers-Vereinen dadurch zum Theile begeg-nete, dass man durch Versammlungen von Fachgenossen, deren eine auch in das Jahr 1869 fiel, die zerstreuten Werksbesitzer und deren Beamte sieh naher zu bringen bemiiht war, und dass ausser den Berathungen iiber eine theihveise Reform des Berggesetzes und die Neugestaltung des Bruderladenwesens unter den Haupt-gegenstanden derVerhandlungen auch der Beitritt der krainerischen Fachgenossen zu dem karntnerischen berg- und hiittenmannischen Vereine durch Bildung eines krainerischen Filialvereines die erwiinschte Aufnahme fand, da man von der Ueberzeugung durchdrungen ist, dass das an Mitteln iirmere Krain nur durch einen Anschluss an das reichere, \veiter vorgeschrittene Nachbarland das angestrebte Ziel, das ist eine regere ausgiebigere Forderung der gemeinsamen Interessen sammtlicher krainerischen Berg\verksunternehmungen, erreichen werde. Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Die gesammte Bergbau-Produc-tion wird theils an den osterr. Lloyd in Triest, theils an andere Parteien, welche nicht der Aufsieht der Berghauptmannschaft unlerstehen, abgegeben. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. im Allgemeinen entwickelten sich im ergbau ganzlieh und cin anderer theihveise abgesperrt \verden musste, ist ein "’iebtigeres Ereigniss nicht vorgefallen. Die beim Betriebe angestrebten Verbesserungen werden spiiter erwahnt wei'den. Die Thatigkeit der Reviersausschiisse war ihrem Wirkungskreise ent-sPi'echend. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Die gunstigeren Conjuncturen der beiden Vorjahre erstreckten sich auch auf das Jalir 1869. Der Betrieb bob sich so'vohl beim Bergbaue, als auch bei der Hiitte, VVahrend dieProduction der Steiukohle aus den spiiter zu erorternden Griinden ei»en Ausfall bemerken lasst, stieg die Erzeugung der iibrigen Mineralien und der Hiittenproducte: auch wurden im Allgemeinen sowolil, als insbesondere bei der Steinkohle und dem Eisen bessere Preise erzielt. Der Werth der ganzen Bergbau-Production bezillert sich fur 1869 auf............................................ 2,263.091 fl. 85 kr. jener der Erzeugnisse des Hiittenhetriebes auf................. 737.773 „ 50 „ demnach zusammen auf......................................... 3,000.86511. 35 kr. Und imGegenbalte zu der fur 1868 ermittelten VVerthsumme von 2,889.39511. 95krn ....................................................... 111.470 fl. 40 kr. hoher. Die N a c h fra ge war fur alle Producte eine lebhafte, bei der Steinkohle e,ne nicht immer zu befriedigende; in Folge dessen und der ilolTnungen, welche man auf die schou im Baue begriffene Kaiser Franz Josefsbahn, sowie auf die bereits concessionirte Verbindungsbahn zvvischen Pilsen umi Saaz setzte, ist iiberhaupt eine erhohte Regsamkeit in der Occupation von Grubenfeldern und Schurfgebieten, in der Emveiterung und Verbesserung der Werkseinrichtungen und namentlich in dem Betriebe der vor langerer Zeit in Angriff genommenen Tiefbauanlagen im siidlichen Theile der Pilsener Kohlenmulde eingetreten. Im Wesen der Vertretung der Bergreviere, fur welehe im Jahre 1869 neue Ausschussvvahlen mit befriedigendem Resultate stattgefunden haben, ist in-soferne eines Fortschritteszu erwahnen, als fur das MieserRevier ein eigenes Statut zu Stande gebracht wurde, welches die oberhergbehordliche Bestatigung erhielt. Da die Verhaltnisse diesesRevieres im Interesse der Hebung des dortigen Erzbergbaues vor Aliem das eintraehtige ZusammenwirkenderGewerkenerheiscben, so diirfte durch die willige Annahme und Einfiihrung des, die Vorbedingungen zu leichterer Ver-einbarung entbaltenden, Statutes dasGedeihen desBergbaues diesesRevieres wesent-lich gefordert werden. Mit der Fortsetzung der schon eingeleiteten Verhandlungen wegen Berathung und Schlussfassung von Statuten fiir die iibrigen drei Bergreviere vvurde im Hin-blicke auf die nahe bevorstehende Reorganisirung der Bergbehorden innegehalten, weil diese Eventualitat wohl leicht eine Aenderung in der Gestaltung der Reviere bedingen konnte. Hie Reviersausscliiisse wurden ubrigens nicht selten zur Mitvvirkung bei der Durchfiihrung der berggesetzlichen Vorschriften herangezogen, und entsprechen in diesen Fallen den gestellten Anforderungen in der Regel ebenso vvillfahrig und eifrig, als bei der Abgabe der wiederholt verlangten Gutachten, welehe zumeist von reger Theilnahme, tielem Eindringen und tiichtigen Faehkenntnissen zeugen. Endlich vverdea noch die, von Seite der Berghaubesitze/immer wieder neu zum Ausdrucke gelangenden, dringenden Wiinsche hervorgehoben, welche vor-zugs\veise auf die Herabsetzung der Einkommensteuer und Ermassigung der Eisen-bahn-Fraehtentarife fiir die Bergproduete, namentlich fur die mineralische Kohle gerichtet sind. Eine Abhilfe in beiden Richtungen erscheint der Berghauptmannschaft sehr notlnvendig, insbesondere desshalb, weil, insolange diese Erleichterung nicht ein-tritt, die osterreichischeu Bergbaue und Hiittenwerke nie erfolgreich mit den ausliin-dischen, in dieser Beziehung sehr begiinstigten montanistischen Unternehmungen werden in Concurrenz treten konnen. Die Einkommensteuer, deren urspriinglieher Percentensatz schon sehr hocb ist, vvirkt ungemein driickend, da nebst einem Zuschlage in der Hohe des Ordinariums aucli noch die Zuschlage fur den Grundentlastungsfond und die Bezirksfonde umge' legt und eingehoben werden, und weil weder eine entsprechende Amortisations-quote, noch auch die Kosten neuerAnlagen fiir die Sicherstellung des Weiterbetriebes (laut der bestehenden Vorschriften) bei der F a t i r u n g i n R e c h n u n g g e b r a c h t \v e r d e n d ii r f e n. Ueber das allgemeine und so oft beklagte Hemmniss der Entwicklung der osterreiehischen Industrie uberhaupt und insbesondere der Bergbau-Industrie. welches in der abnormen Hohe der Eisenbahn-Frachtentarife gelegen ist, er-scheint eine weitere Erorterung nieht geboten, da dieseFrage schon hinlanglich und ausfiihr]ich in allen Kreisen der Industriellen und in den Journalen besproehen WUrde; als bezeichnend und im Hinblicke auf den, in den naehbarlichen Liindern ziemlieh allgemein fiir den Kohlentransport schon eingefiihrten, Pfennigtarif bemer-kenswerth soli bloss hervorgehoben werden, dass laut des Gesehaftsberich-tes der hier zunachst in Betracht zu ziehenden bohmischen West-bahn im Jahre 1869 fiir die Kohle per Centner und Meile durch-schnittlich 1 -28 kr. a n B e f o r d e r u n g s g e b ii h r e n t f i e 1 e n. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Im Allgemeinen kann der ®e*'gwerksbetrieb im Jahre 1869 als ein erfolgreicher bezeichnet werden, da in demselben die Bergwerks-Production einen Werth von 1,027.701 fl. IS krn, die Hiitten-Production einen Werth von................ . 337.031 „41 „ endlich andervveitige Nebenproducte dieserBetriebszweige, als: Sehwetelsaure und Glaubersalz einen Werth v<}n............. 25.000 „ — „ zusammen von . 1,389.732 fl. 56 krn. reprasentiren. Wenn auch hiernach gegen das Vorjahr eine um 28.032 fl. 87 kr. genngere Werthziffer sich herausstellt, so darf nicht iibersehen vverden, dass die-Selbe im Jahre 1868 gegen das Jahr 1867 eine um 363.578 ft. 30 kr. hohere war, s°mit sich das Jahr 1869 gegen das Jahr 1867 noch immer um den namhaften ^etrag von 334.545 fl. 43 krn. gunstiger siellt. Die grosste Erzeugung wurde, und zwar im unmittelbaren Bergbaupt- mannsehaftbezirke an Steinkohlen, Braunkohlen und Roheisen erzielt, vvahrend Im ^er»commissariatsbezirke die Gewinnung von Graphit und Roheisen vorherr-schend war. Im Jahre 1870 diirfte ein bedeutenderer Aufsehwung der Montan-Industrie, wie es bisher der Fali war, nicht erzielt werden, weil im Bergreviere Schatzlar die Flotze in den hoheren Horizonten nahezu abgebaut und die bereits getroffenen Einleitungen zum Tiefbaue noch nicht vollendet sind, \veil ferner den Eisenwerken der Bezug von Eisenerzen, sowie des Coakses durch den kangel von naheliegenden Eisenbahnen und guten Strassen sehr erschwert ist, und beim Graphitbergbaue im Bergcommissariatsbezirke die Aufschilrfung und Ausrich-ung der Hotze, sowie die Einrichtung von Raffinirwerken eine grosse Arbeiterzah! absorbiren \vird. Nicht unerwahnt kann gelassen werden, dass im Jahre 1869 die Schurf-thatigkeit sich nicht nur bedeutend erhohte, sondern auch iiber bisher unver-ritzte Gegenden ausdehnte. Im Laufe dieses Jahres wurden die zusammenhangenden Bergreviere Rado-''enz, Wernersdorf, Schatzlar und Schwadowitz zu einem Bergreviere unter eni Namen „Nordbohmisches Kohlenrevier“ vereinigt. ^ West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Die statistischen Tabellen das Jahr 1869 gewahren die Ueberzeugung, dass bei einer ki eine n rhiihung ihrer Erzeugung die Montan-Industrie dieses Berghauptmann-c a tsbezirkes ihren bisherigen Standpunct behauptet, dass sie daher.da bei dem 8‘atist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. 2 gegemvartigen rapiden Fortschritte jeder Industrie der Stillstand schon einen Rucksehritt bedeutet, eigentlich den Anforderungen der Zeit nicht entspricht. Die gegemvartigen Hauptfactoren der industriellen Thatigkeit, namlich Eisen und Kohle, weisen eine unerhebliche Vermehrung in der Erzeugung und im Geld\verthe naeh, beide aber entsprechen nicht der Anzahl der occupirten Bergwerksmassen und der bestehendenEtablissements. Eine Erzeugung von circa 3Millionen Centnern Kohlen ist kein Resultat, welches man von eiuer fur den Bergbau occupirten Flache von nahezu 30 MillionenQuadrat-Klaftern /,u erwarten berechtigt \vare, uiui von den bestehenden 8Hochofen stehen o kalt. Die iibrigen Mineralien, die einen vvesentlichen Antheil an der Bergvverkserzeugungdes Bezirkes nahmen, namlich Galmei und Schwefel ■vveisen einen entschiedenen Riickgang aus, und der Stillstand vieler Gruben ist ein beunruhigendes Kennzeichen fur die Zukunft der westgalizischen Bergbaue. DieGriinde dieser unerfreulichenLage sind bereits vielfach besprochen worden, es erscheint aber angemessen, sie hier kurz zusammenzufassen. Vor Allem muss die Kargheit der Natur hervorgehoben vverden, \velche in VVest-Galizien, ausser den weit verbi eiteten Salzlagern und den Sclrvvefelerznestern der Swoszowicer Werke, nur die armen und schwache«Eisensteinlager derKarpathen, und einige Braunkohienmulden von noch sehr fraglicher Bedeutung bietet. Wenn auch andererseits das Krakauer Gebiet in dieser Beziehung iiberreich ausgestattet ist, sovverdenhierdieMineralschatze dennoch nicht ihrem Vorkommen entsprechend ausgebeutet, und zwar aus Mangel an Unternehmungslust, der allen ackerbauenden Volkern eigen ist, und umsomehr bei Bergbauunternehmungen sich geltend macht, we!che auch die Eventualitat in Aussicht stellen, dass das eingelegte Capital nutzios verloren gehen kann. Ein solches halbweg z\veifelhaftes Geschaft kann nur bei Ueberfluss an verfugbaren Capitalien gewagt \verden und daran fehlt es in Galizien ebenfalls. Es ist desshalb erklarlich, dass, ausser dem ararischen Bergbaue in Jaworzno, alle bedeutenderen Baue des Krakauer Gebietes in preussischen Handen sind; ein Umstand, der dem Lande weniger Vortheil bietet, als es der Fali ware, wenn diese Unternehmungen von Inlandern ausgebeutet werden wiirden. Ein weitererNachtheil liegt in dem schon so oft geriigten Umstande, dass der grossere Theil der belehnten Flachen im Besitze des Aerars sich befindet, \velches nur einen sehr geringen Theil derselben benutzt. Der iibrige Theil der belehnten Fliiehen vertheilt sich in gleicher Weise an einige hervorragende Private. In Folge dessen mangelt auch eine genugende Concurrenz. Der Kohlenbergbau leidet iiberdiess unter derCon-currenz des benachbarten Preussens, welches die Vortheile besserer und billigerer Verkehrsmittel und insbesondere einer geregeltenBaufuhrung besitzt, und daher eine billigere Erzeugung erzielt. . Die Erzeugung derZinkbergbauevvird beinahe aussehliesslich in preussischen Huttenverwerthet; dieGewinnungdesSchwefelsin dem ararischen Werke Swoszo-wice krankelt an derUngewissheit, obundwann esinPrivathandeubergehenwird. Die Eisenerzeugung hat sich thatsachlich aut' das eine, Seiner k. k. Hoheit dem Erzherzog Albrecht gehbrige Werk beschrankt, das als ein Glied des grossen Berg-werksbesitzes dieses EigenthOmers, ungeachtet der ungunstigen Eintlusse, bestehen iann. Ein nicht genug hervorzuhebender Missstand sind nach der Anschauung der KrakauerBerghauptmannschaft die ungeordneten Arbeiterverhaltnisse und die durch den langwierigen Gang des Gerichtsverfahrens erschwerte Handhabung ^er ^‘enstor(lnungen. Eine gesetzliche Regelung in dieser Beziehung ist dringend [>oth\vendig. Es sind die weiteren Ursachen dieser Missstande in besonderen Berich-ten eingehend beleuclitet und die Mittel, ihnen zu begegnen, beantragt worden, ^oinaeh gehofft werden kann, dass bei seinerzeitiger Revision des allgemeinen Berggesetzes auf diese tiefeingreifenden Mangel Bedacht genomraen \verden wird. B. Raumliche Ausdehnung des Bergbaues. a) Freisehiirfe. (Hierzu Tabelle I.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die alil der mit Seliluss des Jahres 1869 aufrecht verbliebenen Freischtlrfe belief sich auf 493, oder 295 melir als im Vorjahre, \vas einem Zuwacbse von 149 percent gleichkommt. Von den Freischiirfen entfallen die ineisten auf den politischen Bezirk Neun-•rchen, namlieh 59 grosstentheils auf Eisenerze — einige davon wohl auch auf ^raunkohlen, — dann aul die politischen Bezirke St. Polten und Lilienfeld, zusammen 10« auf Steinkohle, endlich aut die politischen Bezirke Krems, Horn und Waidhofen an der Thaya, zusammen 258 auf Graphit. Die Ursachen dieses grossen Zuwachses wurden bereits Seite 1 envahnt. Freigefahreri wurde 1 Freischurf, und noeh vor Ablauf des Jahres wurde ein zweiter z ur Freifahrung angemeldet. Die Zahl der Freischurfer (54) bat sich um 10 vermehrt. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Veranlasst U 1 dieselben Verhaltnisse, wie in Niederosterreich zeigt sich eine noch betracht-lc eie Ver me hr u n g d er Sc h urfu n te r ne hm u ng e n in Oberosterreich; denn 'eses Land zabite mit Schluss des Jahres 1869 615 Freisehiirfe, daher ura 384 mehr als im Vorjahre, was einen 166percentigen Zuwachs ergibt. Die Freisehiirfe vertheilten sich auf die politischen liezirke Voklabruck mit 206, led mit 70 und Braunau mit 174, sammtlich auf Braunkohlen, dann auf die političen Bezirke Kirchdorf mit 72 sammtlich auf Eiseneiv.e, und Steyer init 9 3, worunter 36 auf Steinkohlen und 57 auf Eisenerze. Zur Freifahrung sind 5 Freisehiirfe gelangt, vor Jahresschluss aber noch 'yeitere 12 zur Freifahrung angemeldet worden. Die Zahl der Freischurfer (8) ist unverandert geblieben. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Mit dem andauernden Auf-schwunge der Montan-Industrie haben die schon im letzten Verwaltungsberich(e e,wahnten Umstande, wie die Ermiissigung der Freischurfgebuhren, der stetig fort-chreitende Bau der Rudolfsbahn und der Uebergang der lnnerberger haupl- 2 * s< gevverkschaftlichen Eisenwerke aus dem Aerarial- in den Privatbesitz, weiters aber auch der Uebergang der ararischen Eisenwerke zu Neuberg und Mariazell in den Privatbesitz, dieZunahme der Schurfbau-Unternehmungen noch weiter zu einer Hohe gesteigert, welche jede Erwartung iibertrifft. Zu den am Schlusse des Jahres 18G8 in 65 (namlich 5 ararischen und 60 privaten) Schurfgebieten aufrecht bestandenen 385 Freischiirfen, wovon 9 dem Aerar und 376 Freischiirfe 37 verschiedenen Privat-Freischiirfern gehorten, wurden im Jahre 1869 vom Aerar 2, von Privaten 56, sobin zusammen 58 Schurfgebiete, und vom Aerar 11, vonPrivaten 2.653, d. i. zusammen 2.664 Freischiirfe envorben; dagegen vvurden wahrend desselben Zeitraumes sammtliche ararische 7 Schurfgebiete mit 20 Freischiirfen (d. i. als ararische Schurfrechte in Folge des Verkaufes der bezuglichen Aerariahverke an Private) und 14 Schurfgebiete von Privatge\verken nebst 481 Privat-Freischiirfen geloscht, so dass am Schlusse des Jahres 1869 im Ganzen 102 Privat-Schurfgebiete und 2.548 Freischiirfe aufrecht verblieben. Bei der enormen Anzahl von Freischiirfen, welche oft gleichzeitig zur An-meldung kamen, war unverkennbar die Absicht ausgesprochen, damit ganze Lager-ziige nach den im Allgemeinen bekannten Formations-Gijihizen zu deeken; die hier-nach vorgenommenen Schurfarbeiten mussten dalier alsbald bei vielen Freischiirfen ihre Entbehrlichkeit oder Nutzlosigkeit constatiren und deren baldige Loschung zur Folge haben, wahrend bei anderen Freischiirfen dieses erst nach liinger fort-gesetztenSchiirfungen eintrat. Es war sonach die gegen friihere Jahre ungewohnlich grosse Anzahl der zur Loschung gekommenen Freischiirfe schon durch deren massen-hafte Anmeldung hedingt. Von den geloschten 481 Privat-Freischiirfen kamen 28 Freischiirfe zur Massenverleihung, und zwar auf Eisenstein-Aufschliisse in der Umgebung von Eisenerz, in Aigen und Krumau bei Admont, und im Trofaiacher Gossgraben 27 Freischiirfe und auf das Vorkommen von Grap hit nachst Wald 1 Freischurf. Die 2.548 Freischiirfe gehorten 57 verschiedenen Privat-Freischiirfern, sohin durchschnittlich 44-1 Freischiirfe auf einen Privat-Freischiirfer entfielen. Das Maximum der Freischurfanzahl im Besitze eines Privat-Freischiirfers (Franz Mages) bezifferte sicb auf 1.280 Freischiirfe, woran sich 416 Freischiirfe der Neuberg-Mariazeller Gewerkschaft, 329 Freischiirfe der Innerberger Haupt-gewerkschaft, dann 57, 55, 54, 50, 39 Freischiirfe u. s. w. abwarts von verschiedenen anderen Schiirfern reihen. Die Anzahl der Privat-Freischiirfer hat sich, wie schon bemerkt, von 37 auf 57, sohin um 54 Percent erhoht, die der Privat-Freischiirfe um 2.163 Freischiirfe oder um 561 Percent. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Im Jahre 1869 wurden neu ange-meldet 814 Freischiirfe, geloscht hingegen 179; es kamen sonach in Zuwachs 635 Freischiirfe, woraus sich mit Hinzuschlag der mit Schlusse des Vorjahres aufrecht verbliebenen 335 Freischiirfe mit Schluss 1869 die Zalil von 970 Freischiirfen ergibt. Es fand daher eine Vermehrung der Freischiirfe gegen das Vorjahr uro 189-55 Percent Statt. Sammtliehe Freischurfe sind im Privatbesitze und vertheilen sich auf 121 Unternehmungen in 29 Steuerbezirken. Durchschnittlich entfallen auf einen Freischiirfer 8 Freischurfe, um 4'49 Freischiirfer mehr als im Jahre 1868. Die meisten Freischurfe weisen aus die Steuerbezirke: Mahrenberg . . . . 20S Freischurfe, Marburg . . . . . 99 99 Cilli 99 Eibiswald . . . . 74 99 Windischgraz . . . 65 n Voitsberg . . . . . 62 M Tiiffer . 61 99 Gonobitz . . . . 55 99 Windischfeistritz . 41 99 Deutschlandsberg . 36 99 Weitz . 32 99 Frohnleiten . . . . 23 99 Die iibrigen 125 Freischurfe vertheilen sich auf andere 17 Steuerbezirke. Im Bezirke Mahrenberg wird auf Eisenerze und SehwarzkohIe, in den Bezirken Frohnleiten und Lichtenwald auf Blei- und Zinkerze, in den Bezirken Windischgraz, Gonobitz und Windischfeistritz vorzugsweise auf Steinkohle, in den iibrigen Bezirken fast ausschliesslich auf Braunkohle oder Lignite geschiirft. Die Anvvendung der Verordnung des Handels-Ministeriums vom 14. Juni 1862 in Betreff Gestattung der Bauhafthaltung mehrerer Freischurfe mittelst eines Hauptbaues findet in nicht seltenen Fallen Statt, zumal zur Sicherung emes ganz geschlossenen Freischurfgebietes die Standorte der Freischurfzeichen eines Unternehmers haufig so gewahlt werden, dass sich die Freischurfkreise zum grossen Theile iiberlagern. Unter den Schurfunternehmungen scheinen jene im Bezirke Mahrenberg auf Eisenerze und jene auf Steinkohlen den besten Erfolg fiir die Zukunft zu ver-sprechen. Als eine nicht nur in bergbaulicher Beziehung wichtige, sondern auch in geognostischer Beziehung interessante Aufschliisse versprechende Schurfarbeit muss aber insbesondere das Abteufen eines Hauptbohrloches im Sannthale, 1 Stunde von Cilli aufvvarts, ostwarts des Buchberger Braunkohlenzuges, auf der linken Seite des Flussbettes der Sann in der Gemeinde Piereschitz bezeichnet werden. Dieses Hauptbohrloch, das bis auf das Grundgebirge der Tertiar-Schichten nieder-gebracht werden soli, hat zunachst die Aufgabe, zu constatiren, ob die Buchberger Kohlenablagerungen nur kleine Muldenausfiillungen sind, oder aber einem grossen, das Flussgebiet der Sann durchsetzenden, gegen Osten sich ausdehnenden Lager angehoren. Das Bohrunternehmen wird mit der verhaltnissmiissig kleinen Capitalskraft der aufGrund desErlasses desMinisteriums deslnnern vom 16. Februar 1870 errichteten Schurfgesellschaft') unternommen, vvelche unter derBenennung „Cillier Schurfgesellschaft" protokollirt vvurde. Der Bohr bet rieb selbst erfreut sich einer erfahrenea Leitung. Die bis nun erreichte Bohrlochsteufe betragt sammt dem 51/2 Klafter abgeteuften Bohrschachte 80 Klafter. Die Bohrlochs\veite wurde mit 7 ZoII Durchmesser begonnen. Bis auf 100 Klafter wird mit dem gevvohnlichen Gestange und sodann vveiter mit dem Frei-fallbohrer gebohrt vverden. Das durehsuukene Gestein war bisher Hangendmergel in wechselnder Beschaffenheit seiner Lagen. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Mit An fhebu n g d e r Frei- schurfsteuer von jahrlichen 20 fl. ist der erste Anstoss gegeben worden, di« Lust zu Schurfunternehmungen \vieder vvachzurufen, und \vurde es auch der vvenig bemittelten Classe von Arbeitern und kleinen bauerlichen Grundbesitzern mog-licb, dem Aufsucben nutzbarer Mineralien, besonders von Bleierzen nachzugehen: die dermalige Freischurfgebuhr von 4 fl., vvelche nach Umstanden sogar noch auf die Halfte erinassigt vverden kann, und in Quartal-R;iten zahlbar ist, schreckt namlich Bergbaulustige von Schurfunternehmungen nicht mehr zuruck. Noch mehr belebend vvirkte aberauf die Schurflust der A u fs c h wu n g der Mo n t an-In du s tr ie, vvodurchmehr Aussicht entstand, die Kosten der Schurfarbeiten entsprechend gelohntzu sehen, sovvie vveil in der Erschiirfung von Kohlenflotzen vorzugsweise das Mittel gesucht wird, den Raffinirwerken durch billigen BrennstofF zu Hilfe zu kommen. In dieser Absicht bat die Hiittenberger Eisenvverksgesellschaft ganze Gegenden mit Freischiirfen bedeckt und Bohrschachte angelegt, vvelche schvvunghaft betrieben vverden. Diese Gesellschaft hat aber auch auf die Aufdeckung von Eisenstein- 1 a gern ihr Augenmerk gerichtet, vvelche, in Kalk eingebettet, nordvvestlich und siid-ostlich von Hiittenberg die Fortsetzung der dortigen Erzlagerstatten bilden diirften. DieBleiberger Bergvverks-Union deckte dasBleibergerThal und die angranzen-den Gebirgsziige des Paternioner Bergreviers mit vielen Freischiirfen, um dem Blei-bergbaue eine noch grossere Ausdehnung zu geben; ebenso versuchten es auch andere Unternehmungen die fiir die Montan-Industrie giinstige Zeit auszuniitzen und Freischiirfe auf neue Funde zu ervverben. Die Zah! der Freischiirfe hat am Ende des Jahres 1867 sich nur auf 188 belaufen, dieselbe erhohte sich mit Ende 1868 auf 236 und mit Ende 1869 auf 431; mit Beginn des Jahres 1870 ist sie aber auch noch bedeutend gestiegen. Allern Anscheine nach vvird sie noch mehr zunehmen, da mehrere Aufschliisse im Jahre 1869 gemacht vvorden sind und in Balde vvieder mehrere zu ervvarten stehen. In den fruheren Jahren hatten mehr als */, der Freischiirfe die Auffindung von Bleierzen zum Gegenstande, nun aber nehmen die Freischiirfe auf Eisenerze und vor-zugsvveise auf fossile Kohlen iiberhand, und finden sich mehrere bedeutende Gruppen von solchen Schurfunternehmungen auch siidlich der Drau, besonders in den *) Die Statuten derselben sind in einem Anhange abgedruckt. Gerichtsbezirken Eberndorf und Bleiburg, um die dort ahgelagerten Schichten der Tertiiir-Formation zu durchforschen, wahrend in den weiter gegen Siiden liegen-den Kalkalpen vorzugs\veise auf Blei geschiirft wird. Auf edle Metalle bestehen jetzt keine Freischiirfe; doch diirften auch in den krystallinischen Schiefern des obern Mollthales solche zur Anmeldung gelangen, weil naeh langer Ruhe das Goldbergwerk „ Goldzeche und Waschgang“ wieder in Angriff genommen worden ist, und die neue Unternehmung sicher bedacht sein vvird, sowohl die dortselbst zerstreut befindlichen alten Baue zu untersuehen, als aucb neue Erzgange zu erschiirfen. Auf Kupfer bestehen einige Freischiirfe itn Geriehtsbezirke Bleiburg, auf KupfeHahlerze zwei im Villacher Geriehtsbezirke; auch auf Grap hit, und zwar im Gurkthale und bei Radenthein, bestehen einige Freischiirfe. Die Ministerial-Verordnung vom 14. Juni 1862 (R. G. BI. Nr. 38), womit die Bauhafthaltung meh r ere r angranzender Freischiirfe durch einen gemeinschaftlichen Hauptbau gestattet wird, findet immer mehr, insbesondere bei den gruppen\veise gegenseitig angeschlossenen Freischiirfen aufKohlen Amvendung, und gewahrt dieser Erlass eine gewiss sehr namhafte Erleichterung fur die Unter-nehmer, sowie er aucli das Gelingen der concentrirten Arbeiten viel mehr sichert, als diess bei mehrseitisrem, aber vereinzeltem und lauerem Betriebe der Fali sein wiirde. O 7 Diese Verordnung ist nunmehr bereits in 13 Fiillen zur Anvvendung gelangt. und wird diese Anwendung fiir weitere Fšille noch fortwiihrend angesuelit. Das Freischurfwesen Karntens hat gegeniiber den vielen mit den Muthungen getriebenen Schwindeleien entschieden an Credit gewonnen; es ist mit den Interessen der bestehenden Bergwrerke enge verwachsen und sind diese Unternehmungen nun grosstentheils in festen Hiinden, daher mit Grund vorausgesetzt werden kann, dass s'e» wenn thatig betrieben, mehrfaehen Verleihungen den Weg bahnen werden. Krain.. Berghauptmannschaft Laibach. In der Zahl der Freischiirfe hat s*cli ein ansehnlicher Aufschwung bemerkbar gemacht; dennim Gegenhalte zum Vorjahre stellt sich die Summe der Freischiirfe pro 1869 in das Verhaltniss von 24S : 157. Fast in demselben Masse erhohte sich die Summe der Freischiirfer, s» dass in beiden Richtungen die Zunahme nahe S6 Percent betrug. Es iibertrifft dieses Ergebniss daher seit dem Jahre 1860 (mit Ausnahme dieses und des Jahres 1861) alle iibrigen, wie aus der folgenden Zusammenstellung hervorgeht: im Jahre 1860 563 Freischiirfe, 46 Freischiirfer. „ „ 1861 543 „ 48 „ „ 1862 116 „ 28 3, * 1863 94 23 * „ 1864 81 „ 22 „ „ 1865 88 „ 22 „ „ « 1866 79 24 * „ „ 1867 92 „ 26 „ „ „ 1868 157 „ 28 „ „ 1869 245 „ 43 Wie sicli also vom Jahre 1862, wo die Freischurfgebiihr von 20 fl. per Frei-schurf eingefiihrt \vurde, eine rasche Abnahme ergab, so zeigte sich seit 1866, in Avelchem Jahre der hohe Gebubrensatz von 20 fl. auf 4 fl. ermassigt wurde, wieder eine erfreuliche Zunalime. Einen partiellen Antheil an dieser giinstigen Gestaltung hatte aber auch (lie zn Folge Ministerial-Erlasses vom 14. Juni 1862 gestattete Zusammenschlagung mehrerer Freischurfsbetriebe fiir einen Haupteinbau, von vvelcher Begiinstigung erst in neuester Zeit, und zvvar in dem Masse mehr Gebrauch gemacht wurde, als der zunehmende Brennstoffverbrauch die Schiirfungen auf Braunkohle begunstigte. Der vorenvahnte Zuwachs an Freischiirfen fallt auch grosstentheils auf das tertiare kohlenfiihrende Terrain von Bischoflack bis Mottnig und Sagor, und auf die isolirten Tegelbecken an der Gurk, Bezirk Gurkfeld, so dass drei Vierttheile der neu angemeldeten Freischiirfe auf fossile Kohle und nur ein Vierttheil auf die anderen Mineralvorkommen entfallen. Ausser den drei Bezirken Laibach, Littai und Gurkfeld, in welchen in Folge einer regeren Nachfrage nach fossilem Brennstoffe die Schurl-arbeiten einen auffallenden Aufschwung erlahren haben, verdient der Bezirk Bad-mannsdorf noch Erwahuung, in welcbem die Zalil der Freischiirfe von 34 auf 53, also fast auf das Doppelte sich vermehrt hat, wozu auch der Umstand beitrug, dass eine Anzahl Freischiirfe auf ein stark eisenschussiges Thonerdehvdrat (den soge-nannten Wocheinit, Bauxit) angemeldet \vurden, welches obwobl grosstentheils als eine nur zur Gewinnung von Ali umi ni um, selnvefelsaurer Thonerde etc. ver-wendbare Erdart vermoge Ministerial-Entscheidung vom 11. Jiinncr 1866 zwar nicht als vorbehaltenes Mineral im Sinne des §. 3 des allgemeinen Berggesetzes betrachtet und behandelt werden kann, das jedoch bei einem nicht selten vorkom-menden Halte von 3S bis 40Percent Eisen auch als Eisenerz sich darstellt und als solches zu den reservirten Mineralien gehort, auf welche alle Formen der berg-gesetzlichen ausschliesslichen Erwerbung Amvendung finden. Die Mittelzahl der auf einen Schiirfer entfallenden Freischiirfe betrug 1869 5‘2/js, 1868 5)7/28. Vergleicht man iibrigens diese Ziffern mit den analogen des Kiistenlandes, so zeigt sich, dass im letzteren Lande die Bergbaulust eine viel geringere ist, woran auch grossentheils das durch viele Jahre bestandene Privilegium der adriatischen Steinkohlen-Hauptgewerkschaft, welches alle Concurrenz aus-schloss, die Schuld tragen mag. RiiStenland. Berghauptmannschaft Laibach. VVeniger bedeutend wie in Krain, ist die Zunahme der Freischiirfe im Kiistenlande, wie die nach' folgende Uebersicht zeigt: im Jahre 1860 18 Freischiirfe und S Freischiirfer, „ „ 1861 24 „ 5 „ „ 1862 21 „ 4 * „ 1863 16 „ „ 2 „ „ 1864 12 „ 1 „ „ 1865 76 „ 5 . * 1866 72 „ 3 im Jahre 1867 71 Freischiirfe und 2 Freischiirfer. „ . 1868 74 „ „ 4 * . 1869 78 „ 8 Da seit dem Jahre 1868, in welchem das ausschliessliehe Privilegium der adriatischen Steinkohlen-Hauptgevverkschaft erloschen ist, diese Gewerkschaft fortan mit 89 und die im Norden bei Scolie bauende franzosiseh-illirische Gesellschaft mit 12 Freischiirfen an obiger Zahl betheiligt sind, und bei dieser Ausdehnung das kohlenfuhrende Tertiar-Gebiet so zu sagen vollstandig occupirt ist, so entfiillt nur eine geringe Zahl auf andere Schurfunternehmungen, welche bald in der Gegend von Fiume, bald auf dem Gorzer Gebiete auftauchen und wieder verschwinden. Bei der geringen Zalil der Freischiirfe im Allgemeinen ist iibrigens der Zuvvachs von 1 oder ^ Freischiirfern nicht ohne grossere Riiekvvirkung auf die Durchschnittszabl der auf einen Freischiirfer entfallenden Freischiirfe, welche, wie aus der vorstehenden Debersicht hervorgeht, im Jahre 1868 18 */a betrug, wahrend ungeachtet des Zu-Waehses von einem Freischurfe die Mittelzahl pro 1869 nur 18 naehwies. Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Auf Braunkohlen wurden im Jahre 1869 13 Freischiirfe angemeldet, aber keine Verleihung ertheilt. Tirol,Berghauptmannschaft Hall. Zu den mit Ende 1868 aufrecbt gebliebenen 46 Freischiirfen sind im Laufe des Jahres 1869 23 Freischiirfe zugewachsen; [l;igegen sind durch Loschung 17 Freischiirfe in Abfall gekommen, und es stellt sich s°nut bei einer Vermehrung von 6 Freischiirfen am Schlusse des Jahres 1869 ein Bestand ron 82 Freischiirfen heraus. Von diesen Freischiirfen, vvelche sich auf 8 politische Bezirke Deutsch-Tirols, und auf eben so viele Bezirke des italieni-schen Siidtirols vertheilen, werdeu 14 vom Aerar und 38 von Privaten betrieben. Bas Aerar bez\veckt, bei je 2 seiner Freischiirfe die Aufschliessung der ljagerstatten von Kupfer-, Blei- und Eisenerzen, bei 7 Freischiirfen jene von Fah)erzen und mit einem die Constatirung der Fortsetzung eines Braunkohlen-Hiitzes. Die Privat-Industrie untersucht mit 8 Freischiirfen Lagerstatten von Fupfererzen, mit 11 Freischiirfen die hie und da auftretende Kohlen-Forma-l*°n, mit 4 Freischiirfen die Lagerstatten von Fahlerzen, mit je 3 Freischiirfen l-*agerstatten von Gold- und Bleierzen, mit 2 Freischiirfen Quecksilbererze tiihrendes Gebirge und endlich mit 10 Freischiirfen bituminosen Schiefer bergendes Terrain. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Die Zahl der Freischiirfe hat SICh im Jahre 1869 mehr als verdoppelt. Ende 1868 waren 19 Freischiirfe im Hetriebe. Im Jahre 1869 sind 28 zugewachsen, dagegen 6 Freischiirfe abgefallen, wor-nach sich bei einer Vermehrung von 22 Freischiirfen gegen das Vorjahr mit Schluss 4es Jahres 1869 ein Bestand von 41 Freischiirfen ergibt, von welchen auf den vor-m*glich mit Kupfer- und Eisenerzen reich gesegneten Bezirk St. Johann allein 38 Freischiirfe entfallen. Mit Ausnahme eines einzigen, vom Aerar auf Eisenerze betriebenen Frei-schurfes sind die iibrigen 40 Freischiirfe in Handen von Privaten; 18 Freischiirfe der letzteren haben Aufschliisse von Kupfererzen, 14 von Eisenerzen, S von G o 1 d- und Silbererzen, 2 von M i n er a I k o lile und 1 Freischurf die Aufsuchung einer Nickelerz-Lagerstatte zum Gegenstande. Sowie in den Vorjahren vvurde aucli im Jahre 1869 weder in Tirol, noch i» Salzburg von der Ministerial - Verordnung vom 14. Juni 1862, betreffend die erleicbterte Bauhaftbaltung mehrerer Freischiirfe, Gebrauch gemacht. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. D i e A n z a h I d e r F r e i s c h u r f e ist am Jahresschlusse 1869 auf die ansehnliche Hohe von 1.865 gestiegen, hat sich somit gegen den Bestand des Vorjahres um 602 Freischiirfe vermehrt, welcbe bedeutende Vermehrung — wie hereits Seite 13 ervvahnt — der im Ausbau begriffenen bohmischen Nordwestbahn und der hierdurch in Aussieht steheuden leichteren Kohlenverfrachtuug zugeschrieben werden muss. Neu angemeldet uurden \vahrerul des Jahres 1869 672 Freischiirfe, wo-gegen in Folge von Verleihungen, freivvilligen Heimsagungen und amtlichen Loschun-gen nur 70 Freischiirfe in Abfall gekommen sind. Von den aufrecht verbliebenen 1.865 Freischurfen gehorten 13 dem Aerar und 1.852 Privat-Freischiirfern, deren Anzahl 104 — gegen 86 des Vorjahres betragen hat, so dass auf jeden Privat-Freischiirfer nahe 18 (richtiger 17-84 Frei-schiirfe) entfielen. Nach politischen Bezirken vertheilt, bestanden im Bezirke Rakonitz 99 99 Schlan ... 768 99 99 99 Smichow .... . . 145 99 99 99 Horowitz .... . . . 69 99 99 99 Karolinenthal . . . ... 32 99 99 99 Pribram ... 29 99 99 99 Melnik ... 8 99 Bohrnischbrod ... 2 » Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Zahl der Freischiirfe hat sich mit Ende 1869 um 67 gegen das Vorjahr, somit um 11 Percent vermehrt. welche sich auf die Gerichtsbezirke Elbogen, Falkenau, Joachimsthal, Karlsbad und namentlich Weseritz (auf Graphit) vertheilen. Von den mit Schluss des Jahres 1869 bestandenen 677 Freischurfen entfielen nur 2 auf das Montanarar. Sammtliche Privat-Freischiirfe vverden von 165 Unternehmern betrieben, so dass auf einen Privat-Freischiirfer durchschnittlich 4-11 Freischiirfe entfallen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die sehr rege Schurflust wandte sich vorziiglich jenen G<'genden zu, fiir welche Eisenbahnen concessionii* oder mit Aussieht auf deren Venvirklichung projectirt waren. Zu den mit Schluss des Jahres 1868 verbliebenen 1.857 Freischiirfensind 854 z»gewachsen, und daher 2.711 mit Ende des Jahres 1869 verblieben. Da sich jeder Schiirfer ein moglichst grosses Terrain zu sichern bestrebte, so ist die Zahl derselben von 225 nur auf 241 gestiegen, und es waren daher durchschnittlieh 12 Freischiirfe in einer Hand vereinigt. Von sammtlichen Freisehiirfen entfielen 183 auf die Erz- und 2.528 auf die Kohlenreviere. Behufs zweckmassigerer Bauhafthaltung wurden 1.136 Freischiirfe in 103 Comp]exe mit je einem Haupteinbaue vereinigt. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Friiher wurde bereits Jer Biihrig-keit erwahnt, \velche bei derOccupation vonSchurfgebieten geherrscht, und sprechen fur die Richtigkeit dessen auch die beziiglichen Ziffern, indem dem Abfalle von 196 ^eilsfreiwilligaufgelassenen,theils in FolgeVersaumnisses der Erstreckungsansucber. geloschten Freischurfen der Zuwachs von 997 entgegensteht, woraus sieh die effective Vermehrungvon 801 Freisehiirfen innerhalb des Jahres 1869 ergibt. Bei der Mehrzahl der neuen Anmeldungen hatte man die Aufschiiifung von Steinkohlenflotzen im Auge; von denselben entfielen auf den politischen Bezirk Kralowitz................................................192, Pilsen...................................................172, Mies.................................................... 320. Durch die immer mehr begriindete Aussicht auf die Herstellung der Verbin-dungsbahn zvvischen Pilsen und Saaz angeregt, wendete sich die Aufmerksamkeit dem nordlieh von Plass gelegenen, bislier weniger beriicksichtigten Theile der Pilsener Mulde, ferner dem ganz abgesonderten Netsehetin-Manetiner Becken zu. In dem ersteren Gebiete sind bereits einige Steinkohlenaufschliisse erzielt worden, d°ch war der Abbau nur noch ein sehr beschrankter, weil der Mangel an fahrbaren Strassen und die grosse Entfernung der Bahnlinie den Absatz in dieFerne behinderte; "n letzteren Gebiete ist das Kohlenvorkommen bloss in einigen \venigen, am nordost-Hchen Rande (nordlich von Manetin) verliehenen Grubenmassen bekannt, im iibrigen Theile \viirden die noch zu erwartenden Aufschliisse, falls die zur Erbauung der erwahnten Bahn ertheilte Concession beniitzt wird, gewiss ehestens in Angriff ge-nonimen werden. Mit der Absicht, die bebauten Bleierzgange von Mies in ihrem weiteren Streichen zu verfolgen, oder weitere derlei Lagerstatten aufzufinden, wurden in der Umgebung des benannten Ortes 21 Freischiirfe angemeldet. Auf die Eisensteinovi ere uurden 20 neue Freischiirfe envorben, auf jenes Gebiet, wohin die ^raphitlager des siidlichen Bohmens iibersetzen (die politischen Bezirke Pracha-und Klattau) 67; auf sonstige Mineralien die iibrigen Freischiirfe. Unter den ^tzteren diirften 4, vom Grafen Franz v. Coudenhove angezeigte Freischiirfe hervor-7-uheben sein, mit denen jenes Gebiet in der Gemeinde Muttersdorf (Steuerbezirk Hostau, politischer Bezirk Bischofteinitz) gedeekt werden ■vvollte, in welchem der verlassene Muttersdorfer Kupferbergbau umgegangen ist. Neuesten Berichten zufolge ist die Aufgevvaltigung zweier, am Tage verrollt Sewesener alter Schachte bereits in Angriff genommen, und geben die Ergebnisse der Aufroschung und Kuttung der verrasten Berghalden der Hoflnung auf befrie-digende Erfolge dieser Unternehmung Raum, was um so erfieulicher ist, als dieselbe hauptsachlieh durch das edelmiithige Streben, der armen, aber fleissigen Bevolke-rung dieser Gegend eine dauernde Erwerbsquelle zu schaffen, ins Leben gerufen worden ist. Die Sehurfarbeiten wurden in den Freischiirfen im Allgemeinen nicht mit Eifer betrieben; tbeilweise findet diese mindere Regsamkeit ilire Begriindung in dem sehr empfindlieh zu Tage getretenen Mangel an Arbeitern iiberhaupt und an Bergarbeitern insbesondere, welcher die Bergbautreibenden bemiissigte, die zu Gebote gestandenen Kriifte bei den im Abbaue befindlichen Gruben zunachst zu verwenden. Dieser Umstand rief wohl aucli die haufigere Inanspruchnahme der, nach der Ministerial-Verordnung vom 14. Juni 1862 gestatteten Begiinstigung der Zusammen-schlagung mehrerer Freischiirfe behufs Betriebes mit einem Haupteinbaue hervor, \velche in 9 Fiillen gewahrt \vurde. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Mit Schluss des Jahres 1869 verblieben im Berghauptmannschaftsbezirke.........................253 Freisehiirfej im Bergcommissariatsbezirke.......................................514 „ in Summe 767 Freischiirfe, somit gegen das Vorjahr mehr um 266 Freischiirfe, wovon 66 Freischurfe auf den Berghauptmannschaftsbezirk und 200 Freischurfe auf den Bergcommissariats-bezirk entfallen. Die im Ausweise angefiihrten 57 Freischurfe im Bezirke Reichenberg sind aut Braunkohlen, die 15 im Bezirke Hohenmauth, sowie die 62 im Bezirke Trautenau und die 20 Freischurfe im Bezirke Benesehau auf Steinkohlen, die 31 Freischiirfe im Bezirke Selčan auf Antimon und die 25 Freischurfe im Bezirke Tabor auf Graphit angemeldet, \vahrend die anderen zerstreut liegenden Freischiirfe theils auf Kohlen, theils auf Eisensteine angemeldet wurden. Die Schiirfthatigkeit vvar im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke eine sehr rege, da 146 Freischurfe neu angemeldet wurden, wovon jedoch nach er\viesener Erfolglosigkeit 96 Freischurfe wieder geloscht \vurden. Im Bergcommissariatsbezirke dagegen \varen die Freischurfe zumeist zur Aut' schliessung von Graphitlagerstiitten angemeldet, indem jene auf Eisenerze wegen der Geringhaltigkeit und holien Gewinnungskosten der Eisensteine ganzlich eingestellt wurden. Die Zalil der Schurfunternehmer besteht nunmehr in 76 Freischiirfern, hat sich somit um 11 vermelirt; von den zugevvachsenen Freischiirfern komn>en auf den unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirk 8, auf deft Bergcommissariats-bezirk 3 Freischurfer. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. An der ausgewiesenen Vermeh-rung der Freischurfe participirten insbesondere die Eisenwerke in Janoffitz, Stefanau und Zoptau mit ihren Eisensteinschiirfungen im Bezirke Sternberg, dan» ein Braunkohlenschiirfer, der in den Bezirken Gaya und Goding eine sehr ausgedehnte Schiirfung eingeleitet und durch dieselbe auch bereits 3 Aufschliisse erzielt hat, ferner eine Gesellschaft, welche in den Bezirken Datschitz und Znaim nach Graphit schiirft, und das Erzbisthum Olmiitz, welches die Zahl seiner Freischiirfe im Ostrauer Reviere im Jahre 1869 um 2S vermehrt hat. West-Galizien- Berghauptmannschaft Krakau. Die nicht unbedeutende ^ermehru n g von 106 Freischiirfen hat durchaus weder eine vermehrte Schurf-list, noch einen dem entsprechenden Aufschluss noch unbekannter Lagerstatten zur Folge gehabt. Es wurde niimlich mit der Anmeldung dieser Freischiirfe nur vorerst die nothwendige Sicherung eines weitgestreckten Terrains be/.weckt, daher man sich mit der Bauhafthaltung derselben eben nicht beeilte, zumeist aus dem Grunde, Veil die diessfalligen gesetzlichen Vorschriften schon wegen Mangels an hierzu nothigen Arbeitskraften undurchfiihrbar waren. Ueberhaupt ist der gesetzliche Z'vang zur Bauhafthaltung von Freischiirfen ebenso zvvecklos, als auch °ft sogar zweckwidrig, und solite nur dann zur Amvendung gelangen, wenn andere ^uternehmungslustige das von den Freischurfern gesicherte Terrain zu bebauen Willens waren; in diesem Falle aber ware der jetzt bestehende gesetzliche schleppende Vorgang ganz zu vermeiden und durch eine energischere Procedur zu ersetzen. Auch die Freischurfgebiihr, welche in ihrer fruheren Hiihe vvenigstens theilweise die planmiissige Feldessperre hintanhielt, ist gegenwartig bei der man-8elnden Schurflust nur ein um desto grosseres Hinderniss, ohne sich als Steuer, Weder ihrer Natur, noch der Ergiebigkeit nach zu empfehlen. Die Freischiirfe in West-Galizien sind ohne Bedeutung; im Krakauer Ge-biete vertheilen sie sich auf 46 Gemeinden, auf deren jede im Durchschnitte 11 bis Ig Freischiirfe entfallen. Ein grosses Interesse haben die ararischen Schiirfungen bei Žarki, so-"°hl durch die grossen iiberwundenen und noch zu bekamplenden Schwierigkeiten, a's auch durch die zu erhoffeuden Besultate, die ein neues grosses Kohlenfeld zu eroflnen versprechen. Die beziigliche Schilderung des k. k. Bergamtes in Jaworzno 'Vu'd wegen ihres interessanten Details an anderer Stelle (im Abschnitte der Betriebs-e'nr*chtungen) eingefiigt. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Die erhebliche Vermeh-rUng der Freischiirfe gegen dasjahr 1868 ist vornehmlich in drei Bezirken Ost-^aliziens bemerkbar ;sieisteinerseits durch dieAnsitzung neuerFreischiirfer inderNiihe ^er ^raunkohlenl'elder der Gottessegen-Gewerkschaft in Zolkiew und ZJoczow, wozu ^'e nahe Vollendung der Eisenbahnlinie iiber Tarnopol an die russische Griinze vor-^ugs\veise den Anlass gab, andererseits auch durch die Absicht der Sicherung des errains nachst der kalifiihrenden Saline Kalusz veranlasst. Im Bezirke Drohobycz auf ^em Bergiihl-Terrain stehen sich noch immer die alten Parteien in Wahrung ihrer Cflurtgerechtsame hartniickig gegeniiber, hoffend und befiirchtend, ob nicht in der Phtafrage eine gesetzliche Aenderung eiutreten werde. Bukowina. Berghauptmannschaft Lemberg. In der Bukowina lag der Ver-mehrung der Freischiirfe eine verungliickte Speculation zu Grunde, indem man das schwache (lOzdllige) Braunkohlenlager des Bohdanowicz im Wisznitzer Bezirke \veitaus mit Freischiirfen umgab, und dureh Lieferung der Braunkohle an die Eisenbahn sich eine Rente versprach, welehe Aussicht jedoch sicb bis nun schon wegen der Zerwiirfnisse mit dem ubgenannten Grubenbesitzer nicht realisirte. b) Bergwerksmassen. (Hierzu Tabelle II.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Der zum Bergbaue verliehene Gesammt-Flachenraum (9,340.240-1 Quadrat-Klafter) hat sich im Jahre 1869 um 196.523-4 Quadrat-Klafter oder 2 Percent des vorjahrigen Standes vermindert, weil theils wegen bereits geschebener Ausbeutung, theils wegen andauernder Unbauwurdigkeit im Ganzen 4 Doppelmassen, 5 einfache Gru-benmassen und 2 Ueberscharren durch Anheimsagung und Loschung weggefallen sind; darunter befinden sich 3 Doppelmassen, 4 einfache Grubenmassen und 2 Ueberscharren auf Braunkohlen, theils bei Zillingdorf (Steuerbezirk Wiener-Neu-stadt), theils bei Viehdorf (Steuerbezirk Amstetten), dann 1 Doppelmass und 1 einfaches Grubenmass auf Steinkohlen bei Gossling und bei Ahorn (Steuerbezirk Gaming). Auf Grund einer zu Ende November 1869 vorgenommenen Freifahrung stand bei Jahresschluss die Verleihung von 4 neuen Doppelmassen und 1 Ueber-scharr auf Braunkohlen in Aussicht. Die Zahl der Bergwerksbesitzer (44) hat sich durch die oberwahnten Loschungen um 3 vermindert. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten, An raum-licher Ausdehnung der verliehenen Bergwerksmassen, mit der Gesammtflache von 12,983.575 Quadrat-Klaftern, hat diesesLand im Jabre 1869 einen Zuwachs von 260.693 Quadrat-Klaftern (um 2-1 Percent des vorjahrigen Standes) gewon-nen, da im Hausruck-Kohlenreviere 2 Doppelmassen und 1 Ueberscliarr bei Hin-tersteining (Steuerbezirk Frankenmarkt), dann 10 Doppelmassen, 2 einfache Grubenmassen und 2 Ueberscharren bei Ampfelwang (Steuerbezirk Vocklabruck) »eU verliehen, dagegen eben daselbst 3 alte Doppelmassen und 1 einfaches Grubenmass durch Auflassung im Wege der Umlagerung in Abfall gekommen sind. Auf Grund der in Folge eingebrachter Umlagerungs- und Grubenfelderergan-zungs-Gesuche bereits gepflogenen Erhebungen war ubrigens beim Jahresschlusse die Verleihung einer noch viel betrachtlicheren Anzahl von Grubenmassen nahe bevorstehend. Die Zahl der Bergwerksbesitzer (8) ist uuverandert geblieben. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Bei dem zum Bergbaue verliehenen Flachenraume, weleher sich in dem der Gebiihrenbemessung zu Grunde §eIegten Ausmasse zu Anfang des Jahres 1869 auf 6,533.817 68 Quadrat-Klafter hezifferte, traten nachstehende Veranderungen ein. Massen w u r d e n v e r 1 i e h e n: a) auf Eisensteine in der Umgegend von Eisenerz an einen Privat-Freischiirfer (Franz Mages) 77 Grubenmassen und 12 Ueberscharren im Gesammt-Flachenmasse von 1,018.904-65 Quadrat-Klaftern; im Gossgraben bei Trofaiach an denselben Freischiirfer 8 Grubenmassen im Gesammt-Flachenmasse von 100.352 Quadrat-Klaftern; in der Umgegend von Admont (nacbst der im Bau begriffenen Rudolfsbahn) an die k. k. priv. Actiengesellschaft der Innerberger Hauptgevverkschaft 12 Grubenmassen im Gesammt-Flachenmasse von 150.528 Quadrat-Klaftern; und b) auf Grapbit, unweit des Ortes Wald (Station der Rudolfsbahn), an einen Pri-Vat-Schiirfer 8 Grubenmassen im Flachenmasse von zusammen 100.352 Qua-drat-Klaftern; im Ganzen sonacb 105 Grubenmassen und 12 Ueberscharren im Flachenmasse von 1,370.136 65 Quadrat-Klaftern. Dur c h Kauf gingen vom Montanarar iiber: 1. an die k. k. priv. Neuberg-Mariazeller Gewerkschaft a) die Eisensteinbergbaue bei Neuberg mit 16 Grubenmassen, und bei Maria-zell mit 19 Grubenmassen und 1 Ueberscharr, zusammen mit 35 Grubenmassen und 1 Ueberscharr im gesammten Flachenmasse von 441.202-10 Quadrat-Klaftern, und b) die Braunkohleribergbaue zu Urgenthal bei Bruck an der Mur mit 22 Gruben-maassen und zu Wartberg mit 4 Grubenmassen, zusammen sonach mit 26 Grubenmassen im Flachenmasse von 326.144 Quadrat-Klaftern, und 2. an die steierische Eisenindustrie-Gesellschaft die Braunkohlenbergbaue ^e' Fohnsdorf und Graden mit zusammen 23 Grubenmassen im Gesammt-FIachen-Hiasse von 288.895-66 Quadrat-Klaftern; daher im Ganzen 84 Grubenmassen und * Ueberscharr im Gesammt-Flachenmasse von 1,056.241-76 Quadrat-Klaftern in ^en Privatbesitz gelangten. Loschungen kamen dagegen in diesein Jahte keine vor. Der Bergweiksmassen-Besitz hat sonach um die bemei-kte Massenverleiliung, • *• um 20-96 Percent zugenommen, und betrug am Schlusse des Jahres 1869 im ^anzen 7,903.954-33 Quadrat-Klafter, \vovon auf das Aerar mit einer Unterneh-der geringe Antheil von 97.408-00 Quadrat-Klaftern und auf 35 verschiedene rivatbesitzer mit 53 Unternehmungen 7,806.546-33 Quadrat-Klafter entfielen. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Im Stande der verliehenen Berg-Werksmassen ergaben sich nachstehende Veranderungen. Auf Steinkohlen wurden verliehen in Folge neuer Aufschiiisse durch Frei-*ehurfe und als Feldeserganzungen: 6 Doppeimassen und 1 einfaches Mass iu ‘doli im Steuerbezirke Windischfeistritz, 8 einfache Massen in Stranitzen und eTotschach, dann 4 Doppeimassen in Gonobitzdorf im Steuerbezirke Gonobitz. ^ Auf Braunkohlen kamen zur Verleihung: in Folge Feldeserganzung an die 'ester Steinkohlengevverkschaft in Hrastnigg und Doli 19 Doppeimassen, 6 ein- fache Grubenmassen und 2 Ueberscharren im Steuerbezirke Tiiffer; in Folge erzielter Freischurfaufsehliisse 8 Doppelmassen mit 2 Ueberscharren bei Buchberg in den Steuerbezirken Cilli und Eibis\vald, 1 Doppelmass mit 2 Ueberscharren zu Oberhardt und 3 einfache Grubenmassen in Tombach. In Ledein des Steuerbezirkes Lichteinvald wurden 2 einfache Grubenmassen auf bleiische Galmeierze verliehen. Hingegen wurden g e 1 o s c h t: 2 einfache Grubenmassen auf Zink b len d e in Petzl, Bezirk Lichtenwald, in Folge Heimsagung; ebenso im Steuerbezirke Pettau 1 Doppelgrubenmass auf Braunkohle. Der arariale Grubenmassenbesitz in Eibiswald ging mit dem dortigen Eisen-werke in Privatbesitz liber. Mit Berucksichtigung dieser Besitzveranderung erhohte sich der Gesammt-Flacheninhalt der im Privatbesitze befindlichen Bergwerksmassen (Gruben- und Tagmassen) im Jahre 1869 um 1,540.300-959 Quadrat-Klafter, und bezifferte sich derselbe im Ganzen mit 16,639.341 -963 Quadrat-Klaftern. Dieser Flacheninhalt vertheilte sich auf 108Besitzer mit dem auf einen dersel-ben entfallenden durchschnittlichen Flachenraume von 154.067-98 Quadrat-Klaftern. Karaten. Berghauptmannsehaft Klagenfurt. Es ist in dem Verwaltungs-berichte pro 1868 nachgewiesen worden, warum in den letzteren Jahren, ungeiich-tetdes namhaften Aufschwunges derMontan-Industrie, der gesammteMassen-Comple* der Bergwerke Karntens nicht eben in demselben Verhaltnisse zunimmt, weil nam-lich stets Loschungen von aufgelassenen oder entzogenen Bergwerken stattfinden, und sonach der Krebsschaden einer unfruchtbaren und gesetzwidrigen Feldessperre beseitigt wird, um strebsamen Unternehmern die Gelegenheit zu bieten, auf den venvahrlosten Statten mit frischen Kraften und mit Energie Erfolge zu erzielen. welche von den friiheren Besitzern nicht erreicht worden waren. Dessenungeachtet ist auch im Jahre 1869 der Massen-Complex Karntens vergrossert vvorden, indem die Verleihungen demselben mehr Terrain gaben, als durch Loschungen genommen wurde. Im Jahre 1869 wurden in Bleiberg 3 Grubenmassen unter dem Namen Guido-Feld verliehen, in welchen mitunter reiche Bleierzmittel anstehen; eine weitere Verleihung von 4 einfachen Grubenmassen fand bei dem Bleiberg- und Schmelz-werke Bleiburg Statt, woselbst durch einen Freischurf ein neuer Erzanbruch er-schlossen worden war; ferner wurden zum Kohlenbergwerke Homberg 3 Doppel' massen und 2 einfache Grubenmassen als Erganzungsmassen zumAnna- und Emilien-Felde verliehen. Ge lose h t wurden im Jahre 1869 in Folge Auflassung das Silber- und Blei-bergwerk Keutschach mit 4 Grubenmassen und in Folge Entziehung das Bleiberg-werk Brennach mit 1 Grubenmass. Entzogen wurden ferner im Jahre 1869 das Bleibergwcrk Kreuzberg mit 1 Grubenmass, das Antimonbergwerk Badlberg 1 Grubenmass, das Schwefel-, Kupfer-, Silber-und Goldbergvverk Schwaig i111* 1 Grubenmass, das Blei- und Silberbergvverk Silflitz mit 1 Grubenmass, J*e Sclnvefel- und Kupferkiesbergwerke Lamnitzthal mit 1 Grubenmass und Pollitzberg m|t 2 Grubenmassen. Da die genannten Werke erst im Laufe des Jahres 1869 geloscbt, theihveise aber nur rechtskraftig entzogen wurden, ohne bisher mit Riicksicht auf den §. 266 des a. B. G. geloscbt worden zu sein, so sind die beziiglichen Massen noch in dem Auswei.se iiber den Massen-Complex enthalten. Mehrere Entzieliungen sind dermalen noch im Zuge und diirften grbss-tentlieils in den Jaliren 1870 und 1871 vollzogen werden, worauf die Purificirung des Bergbuches und die Beseitigung der nocli hier und da bestehenden Feldessperre durchgefiihrt sein vvird. Im Jahre 1868 betrug der Flacheninhalt der verliebenen Gruben- und Tag-massen 12,370.735-1 Quadrat-Klafter. Von dem pro 1869 ausgevvieseneu Plachenraume entfallen von Grubenmassen, betrieben auf Gold und Silber ........................... 269.696 Quadrat-Klafter „ Eisen....................................... 2,724.255-2 » „ Mineralkohlen ........................... 1,964.107 „ » „ Blei, Zink, Graphit, Kupferund Quecksilber7,349.576-5 „ v o n T a gma sse n, betrieben auf Gold und Silber.............................. 32.000 » „ Eisen........................................ 11.876 „ » „ Blei........................................ 194.840 „ zusammen . 12,546.350-7 Quadrat-Klafter. Es stellt sicb demnach fiir 1869 gegen das Jahr 1868 ein Zinvacbs von 175.615-6 Quadrat-Klaftern heraus. Die Gesammtfliicbe vertheilt sicb auf 73 Unternehmungen, wornach auf jede einzelne 171.863 Quadrat-Klafter entfallen, wahrend im Jahre 1868 die Asso-eiationen der Werke noch nicht so weit wie im Jahre 1869 durchgefiihrt waren und demnach 94 Unternehmungen bestanden^ auf deren jede jedoch nur eine Flache v°n 131.643 Quadrat-Klaftern entfiel. Fiir das Jahr 1870 standen mehrere Verleihungen von Eisenstein-Grubenmas-seu im Bezirke Althofen fiir die Hiittenberger Eisenwerksgesellschaft und das Werk Olsa, dann von Braunkohlen-Grubenmassen fur die genannte Gesellschaft in Aus-sicht, vvornach die durch Entziehung und Auflassung von Bergwerksmassen entfallenden Flachen nicht nur wieder ersetzt vverden, sondern auch lebensfahige und fur die Montan-Industrie bedeutungsvolle Objecte an die Stelle lebensunfahiger und ganzlich verwahrloster Baue treten werden. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Weniger als bei den Freischiirfen Zeigt sich im Stande der Bergwerksmassen in Krain ein Aufschwung. Die Tag-massenzahl hat sich durch Heimsagung um 1 vermindert, was in der Gesammtflache einen Ausfall von 1.257 Quadrat-Klaftern herbeifiihrte. Grubenmassen und Ueberscharren blieben uiiveriindert. Mit Ausnahme der Jahre 1860 bis 1863, vn sich in der Zalil der Grubenmassen und Tagmassen Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg., 2. Heft. 3 ein auffallendes Schwanken zu erkennen gibt,, zeigt sich in dem letztabgelaufenen Decennium keine namhafte Veranderung im Slande des Grubenbesitzes, wie aus der folgenden Zusammensteliung ersichtlich wird. Jahr Grubenmassen Ueberscharren Tagmassen Besitzer Gesammtflache in Quad.Ivlftrn. 1860. 715 24 215 41 13,628.858 1861. 709 26 217 37 13,620.151 1862. 445 25 308 45 13,896.561 1863. 447 25 303 43 13,821.063 1864. 434 30 264 41 12,708.961 1865. 427 28 245 42 12,(21.567 1866. 426 28 249 39 12,161.249 1867. 426 28 249 39 12,161.249 1868. 431 28 249 38 12,223.969 1869. 431 28 248 37 12,222.712 Der Stand der Privat-Bergvverksbesitzer hat, wie im Jahre 1868, auch im Jahre 1869 eine Verminderung um 1 Besitzer erfahren, woruach die Durchschnitts-ziffer der fiir einen Grubenbesitzer sich berechnenden Gesammtflache von 314.421 Quadrat-Klaftern sich auf 322.885 Quadrat-Klafter vermehrt bat. Die in die ersten 4 Jahre der oben dargestellten Zeitfolge fallenden Schwan-kungen im Grubenbesitzstande waren die Folge der Auflassung verschiedener Tag-massen auf Eisensteine, \velche den betreffenden Hiitten zu entlegen waren und fiii' einen rentablen Abbau sich zu arin gestalteten. In dem arariscben, auf das Montanwerk Idria sich beschrankenden Bergbau-besitze ist seit Decennien keine Aenderuug eingetreten. Kiistenland. Berghauptmannschaft Laibach. Ein vollig stationares Ver-hal ten ist bei dem Grubenbesitzstande der letzten Jahre im Kustenlande be-merkbar, wo sich seit dem im Jahre 18'• S erfolgten Abfalle der Holt'schen Gruben-massen und seit der im Jahre 1867 vor sich gegangenen Auflassung des alten Alaunwerkes zu Sovignaco keinerlei Veranderung ergeben hat, wie die nachfnlgende Zusammensteliung zeigt. Jahr Grubenmassen Ueberscharren Tagmassen Besitzer Gesammtflache in Quad.Klftrn. 1860. 41 — 3 449.898 1861. 41 — 3 449.898 1862. 40 — 4 437.354 1863. 40 — 4 449.898 1864. 41 — 4 449.898 1865. 33 — 3 349.546 1866. 33 — 3 349.546 1867. 27 — 2 338.688 1868. 27 — 2 338.688 1869. 27 — 2 338.688 Ungeachtet des aus dem Vergleiche der Ziffern der letzten Jahre mit jenen vom Jahre 1860—1861 bemerkbaren Riickganges im Stande des kiistenlandischen Grubenbesitzes ist doch in Biilde zu gevviirtigen, dass, \venn audi nidit die der iranzosisch-illirisclien Bergbaugesellsdiaft angehorigen Koldenflotze bei Scofie, doch jene der adriatischen Steinkohlen-Hauptgeuerkschaft in Carpano Anlass zu einer Massen-Besitzenveiterung bieten werden, und zwar um so melir, als bei dem letzt-genannten Bergbaue durch das rasche Fortschreiten der zwei Hauptschurfbaue ein neues verleihungsvviirdiges Feld vorbereitet ist und die Eocen-Kohle von Car-pano ihrer vorziiglichen Qualitat wegen auch mit jedem Jahre gesuchter wird. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Der im Jahre 1869 erfolgten Auflassung Ul'd Heimsagung des im Bezirke Rattenberg befindlichen, von der im Herzogthume Anhalt-Cbthen im Jahre 1856 concessionirten Tiroler Bergbau-Actiengesellschaft auf Pahlerze betriebenen, Thierberger Berghaues und der dazu gehorigen Halden mit e|ner Gesammtfliiche von 402.176 Quadrat-Klaftern stelit nur die neue Verleihung der sogenannten Erbstollen-P^ahlerzhalde am Falkenstein im Bezirke Sclnvaz mit einem Flacheninhalte von 10.481 Quadrat-Klaftern gegeniiber, und es ist dadurch die Gesammtfliiche der verliehenen Bergwerksmassen auf 3,900.407 Quadrat-Klafter zuriickgegangen. Der arnrische Besitz bat sieli um 16 Massen auf Eisensteine a 12.544 Qnadrat-Klafter vermindert, dagegen die im Privatbesitze befindliche Flache auf Eisensteine um 2 Grubenmassen und der ararische Besitz an Grubenmassen ftnf andere Mineralien — Kupfererze — um 14 Massen a 12.544 Quadrat-Klafter erhiiht. Es ging niimlich im Laufe des Jahres 1869 das Aerarial-Eisenvverk zu Primor in Siidtirol mit seinen zwei Grubenmassen in Privathande iiber; ferners ivurden in Folge Anordnung des Finanz-Ministeriums 14 Grubenmassen des zum Eisenwerke Jenbacli gehorigen Altzecher- und Zapfenschuh-Grubenreviers \vegen des dort vonviegenden Vorkommens von Kupferkiesen und Fahlerzen an die Berg-,U|d Hiitlenvenvaltung in Brixlegg abgetreten und wurde letzterer Verwaltung iiber-diess das Recht eingeraumt, in 22 Grubenmassen des Sclnvazer Eisensteinberg-baues die einbrechenden Kupfererze abhauen zu diirfen, beliufs dessen eine durch >dle obgenannte 22 Grubenmassen slreichende Horizontal-Linie gezogen und iiber Tags markscheiderisch ausgesteekt vvurde. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. In der Gesamintflache der ver-iiehenen Bergwerksmassen ist im Jahre 1869 keine Veranderung eingetreten; es haben zwar Freifahrungen von Eisenerzlagerstatten stattgefunden, die Verleihung derselben mit 11 Grubenmassen konnte jedoch bei dem Umstande, dass die com-^‘ssionellen Amtsbandlungen gegen Ende des Jahres 1869 vorgenommen vvurden, e,-st im Jahre 1870 erfolgen. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die zum Bergbaue verliehene Flache hetrug mit Schluss des Jahres 1869 ............. 30,849.618 Quadrat-Klafter, Segen............................................... 28,608.216 des Vorjahres, bat sich somit um ........................ 2,241.402 Quadrat-Klafter °der um mehr als 178 einfache Grubenmassen vergrossert. Von dieser Aren entfallen: aut' die Aerarial-Bergbaue .................. 2,396.688 Quadrat-Klafter auf Privat-Unternehmungen...................................‘28,432.930 „ Nach den Metali en und Minerali en vertheilt, waren von dieser Fliiche verliehen: a) beim Aerarial-Bergbaue, welcher seit dem Verkaufe der Zbirower Eisenvverke und des Wejwanower Steinkohlenvverkes bloss auf Gold, dann Silber und Blei beschrankt ist, auf Gold.............................................. 112.896 Quadrat-Klafter „ Silber und Blei . •....................... 2,283.792 „ b) beim Privatbergbaue auf Gold .............................................. 12.544 Quadrat-Klafter „ Silher und Blei . . . •......................... 25.088 „ „ Eisensteine...................................... 5,980.515-05 „ „ Steinkohlen.................................... 22,194.879 43 „ „ andere Mineralien (Kupfererze, Alaun- und Vitriolschiefer)...................................... 239.904 „ Eine ansehnliche Zunahme hat in Folge der stattgefundenen Verleihungen die auf Steinkohlen verliehene Flaehe erfahren, namlich um 2,429.702 Quadrat-Klafter (iiber 193 einfache Grubenmassen), wahrend sich bei den Grubenmassen auf Eisensteine eine Verminderung der Flaehe um . . 50.176 Quadrat-Klafter und bei jenen auf andere Mineralien um........................ 138.124_________________„__ bei beiden daher eine Verminderung um......................... 188.300 Quadrat - Klatter ergab. Die auf Gold und Silber verliehene Flaehe, sowie die Area der Tagmassen verblieb wahrend des Jahres 1869 unverandert. Die Anzahl der Bergwerksbesitzer hat sich gegen das Vorjahr in Folge dessen, dass mehrere Grubenfelder in das Eigenthum bereits bestandener, eine Er-weiterung ihrer Complexe anstrebender Berg\verksbesitzer iibergangen sind, um 5 v er m i n d e r t. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Der Flachenraum der ver-liehenen Bergwerksmassen hat gegen das Vorjahr im Ganzen um 384.848 Quadrat-Klafter oder um 1*13 Percent z u ge n o mm e n. Neu verliehen \vurden namlich im Gerichtsbezirke: Elbogen auf Kohle.............................................. 351.407 Quadrat-Klafler Falkenau „ „ 130.030 „ Carlsbad „ „ 122.619 „ Joachimsthal auf andere Mineralien.............................. 25.088 „ zusammen 638.144 Quadrat-Klafter> dagegen vvurden ge 1 o sc h t in den Gerichtsbezirken: Joachimsthal und Platten auf Eisensteine........................ 40.047 Quadrat-Klaftei' Pfraumberg auf Eisensteine ..................................... 87.808 „ Tachau auf Eisensteine...................................... 25.088 Quadrat-Klafter VVildstein auf Kohlen und andere Mineralien................. 75.264 M Konigswart auf andere Mineralien ... 12.544 „ Plan auf andere Mineralien ebenfalls........................ 12.544 „ zusammen . 253.295 Quadrat-Klaftr. 'vornach obiger Ziuvachs verbleibt mit.................... 384 848Quadrat-Klaftern. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die Gesammtflache der Bergwerksmassen liat durch 51 Verleihungen auf neue Aufschliisse, 32 Erganzungen und 9 Umlagerungen um nahezu 6 Millionen Quadrat-Klafter z u genom m en, und sonacli 73,633.510 Quadrat-Klafter betragen. Auf jede Verleihung entfielen durchsehnittlich 64.716 Quadrat-Klafter oder etwas mehr als 5 Grubenmassen. Gegenstaud der Verleihung waren Braunkohle und Eisensteine. Gel os elit vvurden, und zwar meist nur in Folge der Umlagerungen 698.657 Quadrat-Klafter. Die Anzahl der Bergwerksbesitzer hat wie im Vorjahre 509 betragen; es entfielen aber auf einen Bergwerksbesitzer 11 y8 Grubenmassen, sonach um ein Grubenmass mehr als ihm Vorjahre. In die Gesammtflache der verliehenen Bergvrerksmassen theilten sich 545 Werke, und zwar 5 Silber-, 16 Eisenstein-, 2 Zinil-, 1 Arsenikkies-, 2 Steinkohlen-ur|d 519 Braunkohlenbergwerke. Hiervon vvaren 273 im Betriebe und 272, grossten-theils wegen Absatzmangels, gefristet. Bčhmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Der Z u w a c h s a u n e u e n V e r-leihungen \var ein nicht unbedeutender. Es H’u rde n neu verliehen: 55 einfache Grubenmassen sammt einer Ueberseharr auf Steinkohle 4 „ „ auf Eisensteine, 2 „ „ „ Vitriolschiefer zusammen . 61 Grubenmassen und eine Ueberseharr im Flachenausmasse von '79.597 Quadrat-Klaftern; entfallensind, und zwarimWege der Autlassung 5 Vitriol-schiefermassen, 1 Eisensteinmass, in Fol ge E n t zi e h u n g 1 Grubenmass auf G°ld, daher 7 einfache Massen mit 87.808 Quadrat-Klaftern; woraus ein Zuvvachs yon 691.789 Quadrat-Klaftern resultirt. Die Zahl der Besitzer hat hierbei jedoch nur um einen zugenommen. Die neuen Occupationen hatten zumeist die minder machtigen Hangendfliitze den Holzbahnen um 2.469 Klafter. Die Amvendung derErzrostung mittelst der Hocliofen-Gichtengase bewahrt sieb ®mer mehr und lindet stetige Zunahme, so dass sich — abgesehen von der Uman-derung einfacher Gichtengas-R ostofen in derartige Doppelofen — die Zalil der kichtengas-Rostofen um 10 vermebrte. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Von den ausgewiesenen Holz-^o>'derbahnen mit einer Gesammtlange von 901 Klafter kommen auf den Blei— ,,nd Zinkbau in Feistritz, Bezirk Frohnleiten, des Ludwig Kuscliel in Wien 680 Klafter, auf dessen Zinkbergbaue im Bezirke Lichtenwald 108 Klafter und auf den Zum Eisenscbmelz\verke zu Edelsbach im Bezirke Drachenburg gehiirigen Eisen-steinbergbau der Joseph Steinauerschen Erben 116 Klafter. Als dureh Menschenkraft betriebene Wasserheb- und Fordermaschinen im Uschel sehen Hlei- und Zinkbergbaue zu Feistritz wurden drei Vorgeleghaspel »“gefuhrt. Von Aufbereitungsmaschinen bestehen: beim Freiherrlieh Paul v. Herbert schen Bleiberg- und Schmelzwerke zu Rabenstein 10 Poeheisen und drei Stossherde; beim Bleiberg- und Schmelzwerke in Thalgraben des Anton Nappey 'Ier P°cheisen; in der Aufbereitungshutte beim Blei- und Zinkbergbaue in Feistritz des Ludvvig Kuschel 9 Poeheisen, 2 Walzenpaare, 5 Siebsetzmasehinen (nach arzer Construction, und zwar eine fiir Graupen und 4 fiir Schliche) und statt dei abgeworfenen Kehrherde ein continuirlieher Drehherd; bei den Ludwig Uschel schen Zinkbergbauen im Bezirke Lichtemvald 12 Poeheisen, 2 Walzenpaare ^'d 2 Stossberde. Das Eisenschmelzvverk Missling (Bezirk \Vindischgraz) des 'ias Lohninger(mit einemHochofen) weiset ferner an Aufbereitungsvorrichtungen Poeheisen, 1 Walzenpaar, 2 Rostofen und 2 Kalkofen (letztere behufs Praparirung et zur Verschmelzung kommenden Schlaeken), und das Eisen- Berg- und Schmelz-'Vei'k der Joseph 8teinauer’schen Erben zu Edelsbach im Bezirke Drachenburg, gleich-a s mit Einem Hochofen arbeitend, 2 Poeheisen und 4 Riistofen nach. An Hiitten - Betriebsei nriehtungen befinden sich bei den der- Zeit r ausser Betrieb gesetzten Bleiberg- und Schmelzwerken zu Babenstein des reiherrn v. Herbert und des Anton Nappev in Thalgraben: bei ersterem Werke ein Kruinolen und ein Treibherd, bei letzterem ein Flammofen und ein Treihherd. Bei dem Ludvig Kuschel’schen Blei- und Zinkbergbaue in Feistritz, Bezirk ‘ohnleiten, wurde eine neue Bleihiitte errichtet und nahezu vollendet, in welcher n>nachst die vorrathigen silberhaltigen Bleierze zur Verschmelzung kommen sollen. Die Hiitte besitzt einen 17 Fuss hohen Halbhochnfen mit 3 Formen, einen Treib-herd, dann einen Zinkentsilberungs-Apparat, bestehend aus 3 Bleikesseln, einem Dampfkessel und eiuem kleinen Abtreibberde. Die nothige Betriebskraft wird durch einen 540 Klafter langen Wassercanal von der Mur aus zugeleitet, wobei ein reiues Gefalle von 6 Fuss erzielt wird. Eine 25 pferdekraftige Turbine setzt einen Ventilator, eine Pumpe und einige weitere Aufbereitungsmaschinen in Bewegung. Im Stande der Betriebseinrichtungen der Alaunbiitte in Steiereggim Bezirke Eibiswald (30 Laugvverke, 4 Abdampfkessel und 16 Krystallisationskasten) hat sich eine Aenderung gegen das Vorjahr nieht ergeben. Bei den S te in k obl enbauen entfallen von den bestehenden Forder-bahnen auf Eisenbabnen iiber Tags 16Klafter und auf Eisenbahnen in der Grube 12 Klafter, auf Holzbahnen iiber Tags 196 Klafter und auf Holzbabnen in der Grube 1.301 Klafter. Die zur Wasserbebung dienenden Betriebsvorricbtungen beschranken sich lediglicb auf durch Menschenkrafte bevvegte, u. z. 28 Handpumpen und 11 Haspel-vorricbtungen, von welchen 7 mit Vorgelegen versehen sind. Als Aufbereitungsvorrichtungen kommen noch 3 Separationen und 1 KohIenwascb-Apparat zu envahnen. AnForderbahne n sind bei denB rau n k obl e nbau e n Eisenbabnen in einer Gesamintlange von 18.888 Wiener Klaftern und Holzbahnen in einer Lange von 9.482 Wiener Klaftern ausgevviesen. Von den Eisenbabnen entfallen 10.330 Klalter auf Tageisenbahnen und 8.558 auf Grubeneisenbahnen. Von den Holzbahnen sind 1.077 Klafter iiber Tags und 8.405 Klafter in der Grube eingebaut. Von den ausgefiihrten Tageisenbahnen bestehen im sudsteierischeu Kohlenzuge Gouze-Bresno-Hrastnigg-Trifail folgende: 1. Die Kohlenbalm vom Baue Bresno der Berg- und Hiitten\verks-Actiengesell' schaft Store bis Riimerbad, eingeleisig mit 3.000 Klaftern Lange und einer Spunveite von 38 Wiener Zoll. Bei dem gewahlten Gefalle dieser Balin bevvegen sich die gefiillten Hunde von selbst ab\varts und \verden die leeren Hunde, je einer mit einem Pferde, riickbefordert. 2. Die Hrastnigger Locomotivbahn, vom Kohlenvverke Hrastnigg bis an die gleichnamige Siidbahnstation, ist eingeleisig, 1.600 Klafter lang, und bat die gleiche Geleisvveite (4' 6" 6"') mit der Siidbahn. Zwei abwechselnd im Betricbe stehende Locomotive bewerkstelligen den Riicktransport der leeren Kohlenwagen. da die gefiillten Wagen sich selbst bahnabwarts be\vegen. 3. Die im Laufe des Jahres 1869 ausgefiihrte Kohlenforderbahn von den Gruben in Trifail hat eine Lange von 1.350 Klaftern, 2 Geleise, eines fiir die von selbst abwartsgehenden gefiillten, das andere fiir die mit Pferden riickgezogenen leeren Kohlenvvagen; die Geleisweite der Balin betragt 2 Schuh. Bei der Fiirderung werden 10 bis 20 Wagen, deren jeder 17 Centner fasst, aneinander gekuppelt. Zu den Tageisenbahnen bei den besprochenen Bauen zahlen noch die obei'-irdischen Bremsberge, deren beim Baue Trifail der Vodestollner Gewerkschaft 2 mit einer Gesamintlange von 85 Klaftern, bei den Gruben der Hi'astnigger Gewerkschaft 2 mit einer Gesamintlange von400 Klaftern und bei den Bauen Bresno Und Unitschno der Berg- und Hiittemverks-Actiengesellschaft Store S mit einer Gesiimmtlange von 1200 Klaftern im Betriebe stehen. Bei sammtlichen Bremsbergen Wird durcli den geladenen Hund der entleerte aufgezogen. Die Balin des nunmehr im Besitze der Lankowitzer Kohlen-Compagnie befind-lichen Revierstollens wies mit Jahresschlusse eine Lange von 860 Klaftern aus, w°von 100 Klafter oberirdisch und 760 Klafter unterirdisch ausgefuhrt sind; dieselbe lst zur Befahrung mit den Waggons der Graz -Koflacher Eisenbahn, als derenFort-setzung in das Kohlengebiet von Lankowitz sie erscheint, eingerichtet. An Forderungs- und Wasserhaltungs-Maschinen beim sehacht-massigen Betriebe der Braunkohlenbaue bestehen im Voitsbe r g-Kofla ch-Lan-kowitzer Reviere 16Dampfmaschinen — von \velchen S ausschliesslieb zurForde-rung> 6 zur Forderung und Wasserhaltung gemeinschaftlich und S ausschliesslicb ZUr Wasserhebung dienen— 3 Pferdegoppel zur Forderung und 1 Pferdegoppel zur ^asserhebung mit je 2 Pferden; durcli die mit Dainpf- und Thierkraft betriebenen Wasserhebmaschinen werden 31 Pumpensiitze inBewegung gesetzt, walirend durch ^enschenkraft 4 Handpumpen betrieben werden. Im Kohlengebiete Eibiswald-YVies bestehen je eine Dampfmasehine aus-schliesslich zur Forderung und zur Wasserhebung, und 3 Dampfmaseliinen gemein-schaftlich zur Forderung und Wasserhebung; von den beziiglichenDampfmaschinen Wefden 8 Pumpensiitze in Bewegung gesetzt, die Zalil der durcli Mensehenhande tewegten Handpumpen betragt 7. Von den ausserdem noeb ausgewiesenen 4, zur Forderung und Wasserhebung 11111 zugehorigen Pumpensiitzen eingerichteten, Dampfmaschinen befinden sich je eine *)e’ gefristeten Kohlenwerke Siele im Steuerbezirke Windischgraz und bei dem ausse>' Betrieb stehenden Kolilenbaue Petschounigg bei Cilli, dann 2 im Kohlenreviere ^'■chberg. Die im Bezirke TiifTer ausgewiesenen 2 Forderungs-Dampfmaschinen (Loco-m°tive) dienen zur Riickbetorderung der entleerten Kolilenwagen auf der Hrast-n'Sger Kohlenforderungs-Eisenbahn. Zu den bereits angefiihrten mit thierischer Kraft bewegten Forde-,Ungsmaschinen und zu den durch Mensehenhande hedienten Wasserheb-maschinen zahlen noch je ein Pferdegoppel in den Bezirken Windischgraz und Cilli Oetzterer bei einem Baue in Buchberg mit 2 Pferden Bespannung im Betriebe stehend, ersterer ausser Betrieb), dann 16 Handpumpen hei einzelnen kleinen Bergbauen. AnKohlen-Aufbereitungsmaschinen sind im Ganzen 22 mehr minder v°llkommene Separations-Vorrichtungen und 7 Kohlenwaschen zu erwahnen. Karnten. Berghauptmannsehaft Klagenfurt. Die im Verwaltungsberichte Pr° 1668 gemaehte Bemerkung, dass die Forder-Eisenbahnen insbesondere ei den Bleibergwerken niclit die gehorige Wiirdigung und Verbreitung gefunden a en, hat auch fiir das Jahr 1869 Geltung. Denn die Eisenbahnen bestehen zumeist ei den Eisenstein-, dann bei den Kohlenbauen und sind bei den Bleibergwerken nur 111 selir geringer Ausdehnung vorhanden; ob bei diesen Werken das Erkenntniss der grossen Vortheile der Eisenbahnen auf vielbefahrenen Strecken vor jenen der Holz-bahnen durchgreifen wird, muss der Zukunft iiberlassen bleiben. Die Eisenbahnen, mit Ausnahme jener der Kohlenbaue, weisen eine Lange von 11.022 Klaftern gegen 10.993 Klafter des Jalires 1868 aus, wornach sicli ein Zu-wachs von nur 29 Klaftern ergibt. Hiervon entfallen auf die Eisenbergwer k e 10.720 Klafter, der Rest mit 302 Klaftern auf die vielen Bleibergwerke. Die liingsten Eisenbahnstrecken befinden sicli beim Werke Lolling, bei welchem die Gruben, Rostofen, Erzquetscbe, Hochofen und das Schlakenpochvverk durch Eisenbahnen in Verbindung stehen; es befinden sicli dortselbst 1.184 Klatter horizontale und 519 Klatter schiefe Railsbalmen (namlich die Bahnen der Bremsberge iiberTags), dann 546 Klafter horizontale Railsbalmen in derGrube und 2.508 Klatter gusseiserne Gestangbahnen in der Grube, zusammen dalier 4.757 Klatter Eisenbahnen. Diesem zunaehst kommt unter denEisenwerken dasEisenwerkHeft, vvelches eiserne Forderbahnen in der Lange von 2.426 Klaftern in Vemvendung hat, vvovon die Hiiltte auf die Grube entfallt, die zvveite Hiilfte iiber Tags erbaut ist und gleichfalls die Grube mit den Hoehofenanlagen verbindet. Von den anderen Eisenwerken hat St. Leonhard 960, Treibach 722, Walden-stein 495, Olsa 300 Klafter Eisenbahnen; diese Bahnen sind vveder fiir Locomotiv-, noeh fiir Pierdeforderung eingerichtet, sondern dienen nur zur Forderung mit Menschen und mit Bremsmaschinen. Das Werk Eberstein allein hat bei seiner Hiitte eine Pferdebahn in der Lange von 800 Klaftern, \vahrend die iibrige Strecke der Werkseisenbahn per 260 Klafter auf die Grube entfallt; die Lieferung des Materials auf der Pferdebahn gewahrt gegen die friihere Achsenverfrachtung eine Ersparting von 2 krn. per Centner. Bei den Kohlenwerken bestehen Eisenbahnen in der Gesammtlange von 3.380Klaftern, wovon auf das WerkLiescha2.587, auf die Werke Homberg und Miss 216 Klafter und auf dieKohlenwerke im KeutschacherReviere 577 Klafter entfallen, auch die bei den Kohleiuverken befindlichen Eisenbahnen sind oline Ausnahme zul Forderung durch Menschenkraft eingerichtet und mit Ausnahme vveniger Klattei unter Tags eingebaut. Im Jalire 1869 wurde der Bau der L o c o m o I i v - E i s e n b a h n M o s I - H i* tenberg begonnen, vvelche als Bergwerksbahn concessioniit ist und eine Lži»ge von 2.663 Klaflern hat; die Vollendung des Baues ist bereits erlolgt. Zur Verbindung mit dieser Locomotivbahn werden noch mehrere aus-gedehnte horizontal und schief liegende Eisenbahnen von den Gruben aus angelegt« dalier fiir das Jahr 1870 die Eisenbahnen mit viel bedeutenderer Ausdehnung werden naehgewiesen werden. Die Lange sammtlicher Holzbahnen betrug im Jalire 1869 89.273 Klattei, somit gegen die fiir 1868 ausge\viesenen Strecken per 88.081 Klafter um 1.1^^ Klafter mehr; von den fiir 1869 verzeichneten Bahnen fallen 3.141 Klafter aut die Braunkohlenvverke, worunter das Werk Liescha mit 1.270 Klaftern obenan steht. Auf die anderen Werke kommen 86.132 Klafter Holzbahnen und steht diess-falls der Bleiberger Werks-Complex mit 55.807 Klaftern in erster Reihe. An den iibrigen \vesentlichen Betriebseinrichtungen liat sicli im Allgcmeinen nicht viel geandert. Im Jahre1869 wurde unterAnderem ein Bremsberg mehr als im Mire 1868 ausgewiesen, vvelcher auf das Revier Hiittenberg entfallt; dagegen ein Hocliofen veniger als im Jahre 1868, welcher Abfall beim Eisenschmelzvverke Treibach stattfand. Docli lassen sicli manclie Verbesserungenim Betriebe anfiihren, welche das zunehmende Streben, das Montanwesenauf der Hdhedes Fortschrittes zn erhalten, 'n erfreulicher Weise beurkunden. Audi in dieser Beziehung stehen die Eisenvverke obenan, bei denen die vvesent-lichsten Veranderu ngen und Verbesserungen anzubringen sicli wohl ofterGelegenheit bietet, vvelche um so mehr beniitzt vverden muss, als die einbeimischen Werke nicbt hinter den auswartigen zuruckbleiben und sich selbst am meisten schadigen wollen. Das Eisenschmelzverk Waidisch, welches aus einemHochofen besteht, veMchmilzt nur Sinter-, Frisch- und Schvveissschlacken, welcbe von den Raffinir-Werken aus der Umgebung Ferlachs herriibren, und bat im Jahre 1869 die Anwen-dung des warmen Windes eingefiihrt, wobei dessen Temparatur auf 120 bis 150 ^*'ad Celsius gebracbt wurde. Bei Anvvendung der erbitzten Geblaseluft vvurden auf den Centner Roheisen dem Gevvichte nacli nur 1 Centner 3 Plund Holzkohlen ver-^raucht und daher gegen die fruhere Campagne 31 Pfund Koble fiir 1 Centner Roh-eisen in Ersparung gebracbt; nebstbei zeigte sicli der Ofengang viel regelmiissiger, als bei Anvvendung der kalten Luft, und das erblasene Roheisen tur die Frischerei vor-Zuglieb geeignet, auch wurde ein sehr festes graues Gusseisen erzeugt. In den 18 Betriebsvvoclien dieser Hocbofen-Campagne gingen 4.930 Gichten n'eder, wobei auf die Gicht 120 Pfund Holzkohle und 281 Pfund Beschickung eatfielen. Im Ganzen vvurden 4.750 Schaflf Holzkohlen im Gevvichte von 601.260 Pfund Venvendet. Die Gattirung bestand aus 447.605 Pfund Frischschlacke, 245.790 Pfund Scliiveisssehlacken und 342.320 Pfund Walzensiuter, dann 5.430 Pfund Wascheisen; s°mit im Ganzen aus 1,041.145 Pfund dieser Gattirung. An Zuschlagen \vurden gebrauclit 23.758 Pfund Tlion, 106.971 Pfund Kalk, ~17.052 Pfund Hochofenschlacke, somit im Ganzen an Zuschlagen im Gevviclite von ^47.781 Pfund, und bestand die ganze Beschickung aus 1,388.926 Pfund. Hieraus "urden 557.848 Pfund vveissstrahliges Roheisen und 21.608 Pfund selir festes graues Dusseisen erzeugt. Die Duše des Hoeliofens ist oval, die Windpressung betriigt 12 bis 16 Linien Quecksilbersaule. Nacli diesen Betriebsresultaten benotliigte man zu 100 Pfund Roheisen 1®3’7Pfund Koblen, 77 Pfund Frischschlacke, 42 Pfund Schvveissschlacke, 59 Pfund ^Valzensinter, 0-9 Pfund NVascbeisen, 4-1 Pfund Thon, 18 Pfund Kalk, 37 Pfund Hochofenschlacke. Beim Eisensteinberg- und Schmelzvverke L o 11 i n g ist als Fortschritt die Ein-fiihrung der halbmonatlicben Gedingabnabnie im Monate Juni 1869 anstatt der D iiheren ruckvvirkenden Gedingrevision zu notiren. Die Resultate hierbei varen nacb- stehende: Im I. und II. Quartale betrug die Leistungin der llstiindigenGedingscbiclit 15-5 Wiener Centner Eisensteine, die Erhauungskosten fiir einen Centner stellten sich auf 12‘2 kr. und der Verdienst fiir eine Gedingschicht fiir Erzabbau aut 121 kr.; im III. Quartale war die Leistung 18i> \Viener Centner, die Erhauungs-kosten per Wiener Centner 115 kr. und der Verdienst 133 kr. Reclmet man nun auf ein Quartal ungefahr 11.000 Gedingschichten auf Erzstrassen, so betrug die Mehrerzeugung im III. gegen das II. Quartal 33.039 Wiener Centner unter gleiclien Ortsverhaltnissen und bei gleichem Arbeitspersonale. Bei den Bergsclimieden ist die im Jabre 1868 probeweise eingefiihrle Verwen-dung des Bessemerstahles zur Anfertigung des Geziihes wegen des guten Erfolges eine definitive geworden. Die lebbafte Nachfrage nacbRobeisen und Bessemermetall bei dem Eisenvverke Heft fiihrte daliin, auf Vervollkommung der Werkseinriclitungen Bedaebt zu nehmen. Der mehrjahrige Betrieb der Heft er Bessemerbiitte bat den unumstosslichen Naclnveis geliefert, dass nicht allein das Vertrauen auf die vorziigliche Qualitat der Erze des Hiittenberger Erzberges fiir den Bessemer-Process ein vvoblbegriindeteS war, sondern aucb der eiugesclilagene Weg — den Hochofen-Process mit BedacM auf die Anforderungen der Bessemerbiitte zu leiten und das Robeisen direct aus dem Hochofen zur VVeiterverarbeitung im Bessemer-Apparate zu entuebmen— Riicksicht auf die Kostspieligkeit des BrennstofFes in Karaten der ricbtige ist. Es lag sonacb der Wunscb nahe, die Leitung des Hochofen-Processes fiir den Bedarf der Bessemerhiitte durcb genauere Sortirung der Erze und grossere Hdze der Geblaseluft zu erleichtern und der Bessemerbiitte eine Einricbtung zu geben, \velche nicbt allein jede Lebens- und Feuergefahrlichkeit der Arbeiten beseitige11’ sondern dieselbe nach jeder Bichtung bin leistungsfabiger machen solite. Die Compagnie Rauscber stellte sonacb einen neuen zweckentsprechenden Winderhitzungs-Apparat sofort auf und bescbloss, am Hauptforderstollen Andreas-Kreuz eine Reibe von Fiillbanken zu bauen (am Hauptstollen Harbaratburm bestanden solcbe bereits in hinreicbender Zalil), um die Sortirung der Erze in einer die con-tinuirliche Erzeugung von Ressemerrobeisen erster Qualitat vermittelnden Weise bewerkstelligeu zu kiinnen, endlich die Bessemerbiitte selbst, welcbe bisber gevvisser-massen als Versuchshtttte nur mit primitiven Einriclituugen ausgestattet war, 11,1 Sinne der vorgeschrittenen Teclmik nach dem engliscben Systeme umzubauen. Die AufslellungderFiillbanke war in AngrifTgenommen, und vvurden aucb fiir den Umbau der Bessemerhiitte die Plane entworfen, als die Frage der Vereinigung *lel grossen karntnerischen Eisenvverke an die Tagesordnung kam, welche bekanntlich durch die Bildung der Hiittenberger Eisemverksgesellschaft ihre Liisung fand, 111 deren Besitz das Werk Heft mit 30. September 1869 iiberging. Diese Gesellsehaft bat die bereits enhvorfenen Plane zur Erbauung von biinken am Andreas-Kreuz und zum Umbau der Bessemerbiitte mit den diesfal's getroffenen Vorbereitungen in allen ihren Theilen angenommen und durchgeful>r^ Der Ausbau der Bessemerhiitte und der Beginn des Betriebes mit den zWel engliscben Bessemer-Betorten selbst fiel aber bereits in das Jahr 1870. Bei dem zum Tre ibacher Eisenwerke gehorigen Eisensteinbergbaue ani Knappenberge wurde die nachtragliche Revision des Gedinges aufgehoben und f>eiesGedinge eingefiihrt. Es stieg dadurch die Arbeitsleistung von 16 3 auf 22 Zoll-Centnei- fiir den Erzhauer und die Gedingscliicht. Bei der Hiitte in Treibach wurde ein mit Dampfkraft zu beh-eibender Boheisenaufzug hergestellt, um das Rolieisen auf das Niveau der dort vorbeifiihren-den Kronprinz Rudolfsbahn zu Ueben, wahrend friiher das Robeisen auf der Achse Idnaufgebracht vverden musste. Beim Bergbaue des Eiseinverkes 01 s a wurde ein neuer tonlagiger Schacht aBgeteuft, \velcher gegenvvartig iiber 12 Klafter unter die Thalsohle reicht und zu Hoffnungen auf neue Aufscbliisse berecbtigt, aber so starke Wasserzufliisse hat, dass e|ne doppehvirkende eiserne Saug- und Druckpumpe zur Hebung der Wasser auf-Sestellt werden musste. Beim Olsaer Hiittenbetriebe wurden Versuche gemacbt, Coaks aus Voitsberger Bigniten bei dem Schmelz-Processe anzuvvenden, welclie Versuche dahin gelangten, dass 'delit ausseiiliesslicb Coaks (dazu reiehte das Geblase nicht aus), sondern solehe mit e'ner gleichen Menge Holzkohlen in Venvendung kamen; auch stelltees sicb durch dieErfahrung beraus, dass auf ein Pfund Coaks gerade soviel Erz als aufl PfundHolz- 0 e,lzu nelimen sei. Jene Coaks, welcbe sclmn mehrere Monate lang am Lager "ai'en, erwiesen sieb bei dem fraglichen Processe sehr scblecht, vvahrend die frisch e'z«ugten Coaks ein giiustiges Resultat lieferten, was seinen natiirlichen Grund darin a • dass jene Coaks, welche nicht bald verwendet wurden, Wasser aufnahmen und *c|ion bei der Aufgichtung in kleine Tlieile zerfielen, wohl aucli die Temparatur im *en Berabgedriickt baben dvirften. Bei den Rleiberg- und Selimelzwerken wurden mitunter nambafte Verbesse-rungen eingefiihrt, namentlich bei der Bleiberger Bergwerks-Union; dahin §ehoren die Betonirung der Solde des Kaiser Leopold-Erbstollens und Ausmauerung e' schadbaften Strecken mit Cement nach der ganzen Langenerstreckung, die Auf-Iu"g voii Dammen in Cemenlbeton an den Verbauen, wo solehe von dem Erb-stollen gekreuzt werden, die Fortsetzung— und nabezu Vollendung — des Maschinen-schachtes im Kaiser Max-Felde, der Beginn des Abteufens eines Luftschachtes am ■ December 1869 im Thomas-Masse am sogenannten Bleiberger Boden — zum ,ecke der raseben Eortfiibrung und Vollendung des Erbstollens mit Gegenschlag die allmalige Einluhrung von Gussstahlbobrern, die Vorbereitungen zur allge-^einen Umstaltung des Tiefbaubetriebes, insbesondere der Wasserwirthschaft durch egung hydrographischer Karten, Anfertigung neuer und Richtigstellung alter 1 e'i unter ausscbliesslicherBeschaftigung von 7 Markscheidern. Es vvurden ferner Versuche mit Dynamit abgefiihrt, vvelche noch fortgesetzt ail(l deren Erfolge seinerzeit zur Mittheilung gelangen werden; ferner \vurde die slellung einer continuirlich wirkenden Mehlsetzmaschine durchgefuhrt und vverden n°ch gegenvvartig Beobachtungen an den Rossie'schen Geblasedfen zum Bebufe '°n Ersparnissen und Einfiihrung eines verbesserten Betriebes gemacbt. Beim Bergbaue des ararischenVVerkes Raibl I wurde eine neue doppelcylin-che, rotirende \Vassersaulen-Maschine zurSchacblldrderung eingebaut, nachdem sich die alte Forderungsmethode mit WassergeAvichten, weil dem Tiefbaue viel Wasser zufiihrend, als sehadlich erwiesen hat; diese Maschine entsprichl den ge* hegten Erwartungen. Eine weitere Verbesserung im Grubenbetriebe wurde bei diesem Bergbaue durch Einfuhrung des Freigedinges und des Scblenkerbolirens erreicht. Der Arbciter am Gesteine ist dadurcli in die Lage versetzt, das Doppelte seines bisherigen Ver-dienstes obne Ueberanstrengung bloss durcli okonomisclie Beniitzung der Arbeitszeit zu verdienen, und die Gestebungskosten stel len sich fur deri Bergherni giinstiger: wobei nocli der Vortheil eines geringeren Arbeiterstandes eintritt. Bei der Aufbereitung wurden zur besseren Meblsortirung entsprecbende Spit2" lutten eingebaut, und wurde zur billigeren und giinstigeren Aufbereitung feinerer Griese und Mehle die Aufstellung von Feinkornsetzmaschinen in Angriff genommen- Beim Bleiberg- und Schmelzwerke Baibl II ist als Verbesserung fur den ge-sammten Bergbau die ganzliche Aufhebung der Herrnarbeit beim Abbaue, bei der Aus-und Vorriebtung der Erzmittel, kurz beim Grubenbetriebe iiberhanpt zu verzeichnen. Es wurde dafiir das wegen des dortigen unregelmiissigen Erzvorkommens alle/3 Pochschlich) im Durchschnitte 383 Pfund Blei ausgebracht wei'deI1 — ein Gewinn von 3 Percent gegen die Ergebnisse friiherer Jahre. Bei dem Bleiberg- und Schmelzwerke Miss wurde scbon im Monate August 1868 ein scbadbafter Flammofen fiir die Versuche zur Feuerung mit Misser Braun-kohlen anstatt des bisher iiblichen vierschubigen Flammbolzes hergericbtet und zwar Anfarigs mit einem Treppenroste, welcher gerade liber der Feuerbriieke ange' bracbt wurde. Allein bei dieser Vorriehtung war die Heizung fiir die Arbeiter etffa8 zu umstiindlich und waren desshalb die angestellten Versuche resultatlos. Um nun das Begonnene \veiter zu fiihreu und damit giinstigere ResuH^ erzielen zu konnen, vvurde vor Beginn des Jahres 1869 ein neuer Flammofen au^' gestellt, der sich von dem bisherigen nur in der Constructiou der Scbiirgasse (Feufir' kammer) unterscheidet, niimlich dadurcli, dass die Miindung derselben sicb nieht u> der gleichen Front mit dem Bleiloche, sondern etwas zuriick befindet, und dass a" der Sohle derselben anstatt der bisher iiblichen b Luftoffnungen von der StirnfflaueI abwarts gusseiserne Roststabe eingelegt wurden. Die Verkiirzung der Schiii'gasse wurde wegen der bequemeren Heizung veranlasst, die Roststabe mussten aber wege11 der zu grossen Anhaufung der Ascbe eingelegt werden. Atil' diesem Ofen wurden nun in eontinuirlicher Schmelzung von Anfang Januar Ws Schluss December 1869 237.120 Pfund Bleischliclie, niimlich an Slufferzschlich S9.280 Pfund, Hiittenkern 118.560 Pfund und an Schmund 59.280 Pfund ver-schmolzen. Das aus diesen Sclilichen gewonnene Verkaulsblei betrug 137.725 Pfund, ergab somil ein Ausbringen von 58 08 Percent. Bei dieser Schmelzung sind 1.645 Centner Braunkohle (der Centner loco Hiitte zu '•* krn.) und 64 Klafter viersebuhiges Flammbolz venvendet worden, welcber Brennstoff zusammen eine Auslage von 771 f). 45 krn. verursachte. Daraus ergibt sieb, dass auf die Versclimelzung eines Centners Blciscblich fiir Brennstolf 32-15 kr., fiir Erschmelzung eines Centners Verkaufblei aber 56 kr. ent-lallen. Ob\vobl die Versuche schon ziemlich lange dauern, so sind die angefuhrten Rcsultate nocb nicbt als abgescblossen zu betrachten, indem bei weiterer Fortsefzung <^T Schmelzungen und bei fortschreitender Uebung der Arbeitcr wolil nocli giinstigere Ergebnisse in Aussiebt stelien. Bei den Tbeodor freiberrlich von Aichlburg'scben Bleibergwerk cn ^•'tschiedleralpe u. s. w. wurde die Amvendung der Ržiha’schen Ziinder mit Vorthoil fortgesetzt, doch wurden aucb die Bikford’scben Ziinder versuelit und 'vegen Ersparung von Sprengpulver fiir vortheilliaft befunden. Bei der Aufbereitung lJewabren sieb die Pocbeisen von Bessemerstabl. Bei den Brau nkolilenwerken Karntens fanden im Allgemeinen, wenn man (lie namhaften neuen Er\veiterungen der HofTnungs- und Betriebsstreeken, so\vie der ^reisehurfarbeiten (besonders beim Werke Liescba) diessfalls nicbt in Betracht zieht, wenig Verbesserungen Sfatt. Bei letzterem Werke wurde die Kolilenaufbereitung dureb eine Waschhiitte m‘t 8 Separations-Trommeln und 6 Wiegensieben erweitert. Bei den Koblenwerken Ho m b er g und Miss wurden an der Steile der friiheren Flachscbienen Bails eingefiibrt, wodurcb die Forderungsleistung verinebrt und der Holzverbraucb fiir Polsterholzer vermindert wurde. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Von Ftirderbabnen bestanden lm Jalire 1869 mil Einscbluss jener der Koblenbaue 13.566 Klafter Eisenbabnen; «ni Krgebniss, welches sieb gegeniiber dem Stande friiherer Jalire als cin gunstiges lierausstellt, wie die naclifolgendeZusammenstellung zeigt: Jalir Eisenbabnen in Liinge-Klaftern 1860 ...................................... 5.523 1861 6.202 186 2.......................................7.311 1863 ...................................... 7.371 1864 ...................................... 8.804 1865 ..................................... 10.073 1866 11.682 1867 ......................................12.236 1868 ..................................... 12.277 1869 ................................ . 13.566 statist. Mittlieil. XVIII. Jalirff. 2. Ilcft. 4 Von der letzten Zalil entfallen 9.700 Klafter auf Gruben- mid 3.800 Klafter auf Tagbahaen, von \velclien lelzteren 2.070 Klafter mit Pferden betrieben \verdeu. Die Eisenbahnstrecken haben sich demnach innerhalb eines Decenniums in Krain nane verdreifacht. In eben dem Masse vermindern sich die Holzbahnen von Jahr zu Jalu’> so dass sie im Jahre 1809 nur 5.047 Klafter betrugen. Bei den iibrigen Betriebseinrichtungen fiillt eine Abnahme in der Zalil d®1' Poe I) e i sen tind der Siebsetzm a sebi n en auf, wovon die Ursache in dem Um-stande liegt, wei! die Aufbereitungsmascbinen des Bleibergbaues in Marain, Bezjrk Laibacb. diessmal auser Betracht geblieben sind, da der dortige Bergbau zvar nicht aufgelassen, doeh nur mit einem kleinen Arbeiterpersonale baubaft erhalten wurde, so dass \veder Poelnverk nocli Siebsetzmascbinen in Umtrieb gekommen sind. Da-gegen zeigte sich eine bedeutendere Zunalime in der Zalil der Destillationsofen. was bauptsachlieh dem enveiterten Huttenbetriebe des iirarischen Quecksilberwerkes Idria zuzusebreiben ist, obgleieb aucli die Zinkbiitten in Johannesthal und Sagor. vvenngleicb im geringerem Masse, sich daran betbeiligten. Die, die Bezirke Steiu und Laibacb, namentlich aber die Montainverke Mottnig und Knapouše treffende, geringere Zahl der Bost-und F1 a mino fen wird compensirt dureb die grossere Anzahl der Halb h o c ho fen und Kristallisations-Apparate, \velche der Betriebserweiterung in Idria und Scofie entspringl. Ktistenland. Berghauptmannschaft Laibach. Fiir das Kiistenlaiul ergibt sich die Lange der sammtlichen beim Bergbaue in den lelzteren Jahren beslandenen Eisenbahnen in folgender Weise: Jahr Eisenbahnen in Lange-Klaftern 1800 808 180 1.........................................915 1802 928 1803 2.024 1804 ;.....................2.800 1805 2.820 1800 3.440 1807 3.834 1808 3.840 1809 3.950 Von den Eisenbahnen des letzten Jahres entfallen 3.050 Klafter auf Gruben-und 300 Klafter auf Tagbahnen. fiir welchc letztere eine aussergew6hnliche Zunahme demnachst bevorsteht, nachdem bereits die Genehmigung einer Bergwerks-Pferde-eisenbahn zu dem eine Stnnde entfernten Hafenplatze an ein Kohlenwerk niichst Sessana erfolgt ist. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die Forder-Holzbalinen, mit einer Liiiigen-erstrecknng von 20.421 Klaftern zu Ende 1809, haben gegen das Jahr 1808 um Klafter und die F o r d e r-E i s e n b a h u e n, einschliesslich der bei der Kohlen-Production nachgevviesenen F'orderbahnen mit einer Liinge von 7.243 Klaftern, um 94 KlafU’1' zugenommen. Von dcn iibrigen Veranderungen ware nocli der Zu\vachs eines Hoch-°fens und eines Rosettirherdes bei der Aerarial-Schmelzhutte in Klausen zu er-wahnen. Salzburg. Berghauptmannschaft Hali. Die F o i-der-Holzbahnen weisen m>t Schluss 1869 eineLiinge von 3.507 Klaftern, die Eisenhahnen eine solclie von 2-609 Klafter nacli; erstere liaben also gegen 1868 um 74, letztere um 807 Liingen-klafter zugenommen. Eine wesentliche Abnahme ist bei den Rostofen in Folge Seiinderter Beti’iebsweise beim Eisemverke in Mauterndorf zu verzeichnen. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die Betriebseinrichtungen liaben sich wiibrend desJahres 1869 insoferne geandert, als bei dein zum Stein-kohlemverke Sr. Majestat des Kaisers Ferdinand gehorigen, nachst Rappitz neu ange-leglen Franz-Schachte eine 30pferdekiaftige Wasserheb-Dampfmascbine zur Auf-stellung gelangte und ebenso bei dem der Prager Eisenindustriegesellschaft gehori-Sen Amaliaschachte nachst Kladno statt der dort friiher bestandenen eine stiirkere, sine taglicbe Forderung von 8.000 Centnern bereebnete 60pferdekriiftige Dampf-It'aschine aufgestellt wurde. Um zu verliindern, ilass die aus den bei Kladno gelegenen Steinkohlenbergbauen Sr. Majestat des Kaisers Ferdinand, der k. k. priv. Staatseisenbahngesellschaft und der Pr,tger Eiseniiidustriegesellsehaft gebobenen Grubenwasser durch die in Folge 8 Abbaues entstandenen Tagrisse nicbt abermals den Grubenbauen zusitzen und Wasserhebung erschweren, liaben sich die betrefFenden Grubenleitungen iiber Anlage eines gemeinschaftlicben Wassergcrinnes im Kladno-Dfiner Tbale ge-eiiugt und dieses Gerinne, mittelst \velchem die gebobenen Grubenwasser aus dem ^ei>eiche der Abbaue abgeleitet werden, auf geineinscbaftlicbe Kosten aucb her-Sestellt. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Als ein Beweis des Fortschrittes ^er Montan-Industrie im Elbogener Bergbauptmannscbaftsbezirke kann aucb die e,“mehrung der bei den Berg- und Hiittenwerken bislier bestandenen Be-l’ i e b s e i n r i c b t u n g e n gelten. An Forderbabnen bestanden namlich im Jabre 1868 8.739 Langenklafter Eisenbahnen und 3.532 Klafter Holzbahnen, im Jabre 1869 hingegen 11.506 Langenklafter Eisenbahnen, 4.841 Klafter Holzbahnen, somit im Jabre 1869 an Eisenhahnen um 2.767 Langenklafter, und an Holzbahnen um 1.309 Langenklafter melir als im ^ orjahre. Mit Ausschluss der Braunkoblenbergbaue entfielen im Jabre 1869 auf die iibrigen Mineralbergbaue 1.736 Klafter Eisenbahnen und 2.891 Klafter Holzbahnen. Unter den Holzbahnen sind die sogenannteu Brettergestange eingereebnet, 'v°von auf die Berghaue (ausser den Kohlenbauen) 2.611 Langenklafter entfallen. An M a s c h i n e n z u r F ii r d e r u n g waren thiitig im Jabre 1868: 6 mit Dampf, ^ mit NVasser, 4 mit thieriseber Kraft betriebene; im Jahre 1869 1 1 mit Dampt, 4 mit Wasser, 4 mit thieriseber Kraft in Gang gesetzte Maschinen; daher sich im alire 1869 ein Žuga n g von 5 Dampflordermaschinen und einer mit Wasser betrie- 4« benen solchen Maschine ergibt. Von obigen Maschineu entfallen fiir die Bergbaue, mit Ausschluss der Kohlenbaue, 3 Fordermaschinen mit Wasseikraft (darunter eine iirarische von 18 Pferdekraften) und 4 Maschinen mit thierischer Kraft. Fiir die Wasserlosung arbeiteten im Jahre 1808: 23 Maschinen red Dampf-, o mit Wasser- und l> mit Menschenkraft; 1869 27 Maschinen mit Dampf-< K mit NVasscr- und J mit Menschenkraft., daher ebenfalis ein Zuvvachs von vier Dampfmaschinen. Dagegen entfielen 4 mit Menschenkraft betriebene Wasserbeb-maschinen. Von den Wasserhebmaschinen entfallen aut' das Moutanarar 1 Dampfmaselnn1-mit 9G Pferdekraften und 2 Maschinen mit Wasserkraft zu je 48 Pferdekraften, red die iibrigen Mineralbergbaue (mit Ausschluss der Kohlenbaue) nur 3 Maschinen fur Menschenkraft. Endlichsind an Aufb ereitungs-M aschi ne n undVorrichtu n gen zuge-wachsen im Jahre 1869: 79 Pocheisen, 1 Reibgittenvasehe und 11 Stossherde, ferner 1 Hochofen (auf Bleierze), 1 Halbhochofen, 1 Saigerherd, 3 Suhlimationsofen, 5 Flammofen, 1 Retortenofen, 2 Ahdampfkessel und 24 Extraetions-Apparate. Bei denKohlenbergbauen bestanden9.770Langenklafter Eisenbahnen und 1.9t>0 Langenldafter Holzbahnen (inclusive der Brettergestange von !i20 Klaftern Lange), und zwar, mit Ausnabme ganz unbedeutender Strecken, sammtlich in ('el Grube. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Beim Steinkohlenbergbaue tritt die Vermehrung der Tageisen bahn en mit Locomotiv- und Pferdebetriel) besonders hervor; die ersteren haben um 5.262 Klafter, die letzteren um 480 Klaltei zugenommen. Es vvurden neu in Betrieb gesetzt: 1. Die 4.000Klafter lange Balin, welche dieSteinkohlengruberi derMiroschauC Gewerkschaft mit dem Bahnhofe zu Bokitzan verbindet; 2. eine Flfigelbahn fiir die fiirstlich Thurn-Taxis’sche Tiefbauanlage mit 8^" Klaftern; 3. eine Flfigelbahn zu den Koblenschachten der Prager EiseniudastriegeseH-schaft bei Niirschan mit 2S0 Klaftern, und 4. eine Fliigelbahn zur Verbindung des griiflicli Sternberg’sehen Bergbaues m Bras mit dem dortigen Bahnhofe in einer Lange von 80 Klaftern. Wahrend in denGruhen die Ilolz-Forderbahiien und gevvobnlicben Brci-gestiinge sich verminderten, vermehrten sich die Fiirderbahnen mitEisenschienen um 2,000 Klafter. Die Zalil der durch Dampfkraft in Bevvegung gesetzten Forder- und Wasser-hebmaschinen wuchs um eine; die nun vorhandenen derartigen 60 Maschinen repi'a' sentiren eine Kraft von 1.320 Pferden. Bei den neuen Tiefbauanlagen ist iiberdicss die Aufstellung mebrerer solcher Maschinen im Zuge. An Kohlen-Sortirmaschinen sind 10 zugevvachsen; dieselben waren wohl theil-\veise schon in den Vorjahren im Betriebe, aber in den IViiheren Naclnveisungen nield einbezogen. Eine Wiische ist bei der coaksbare Kohle lieferndeu Mantauer gewei’If' scbaftlicben Grube in Thiitigkeit, und zwar mit entšprechendem Erfolgc. lici dcn anderen Bcrgbauen und Huttenwerken simi von den Betricbs-einnchtuugen der sogenarmten Mineralvverke mehrere entlallen, so 18 Flamm-, Retortenofen, 20 Laugvverke, 20 Abdampfkessel und 20 Krystallisationsk;isten, nachdem einige dieser Werke dcn Betrieb tlieils eingcstellt, theils namhaft reducirt liaben; dcn Anlass hierzu gaben die hohen Kohlenpreise, welche die Concurrenz-^'•Iiigkeit der minder giinstig situirten Werke bescliriinkten. Die von dem Jahre 1S6S iibernommenen Porder- und Wasserbebmaschinen liaben sicb von G auf 7 vcrmehrt und entsprachen G2 Pferdekraften. Durcb Wasser-»raft betriebene Wasserhebmaschinen bestanden 5, also um cine \veniger als im Jahre 1868; dieselben vertreten die Kraft von 42 Pferden. Die Porderbahnen mit Eisenschienen kommen aucli bei diesen Bergbauen immer mehr zur Geltung. Deu Tiefbauanlagen in der Pilsener Koblcnmulde leistete das neue Spreng-matei-ial D y na mit deu vvirksamstenVorschub, indem mit Beihilfe desselben bei dem ^'teufen der Schaehte uahezu die doppelte Leistung — im Gegcnbalte zu den Resultaten mit Scbwarzpulver — erzielt wurde. Dieses vorziiglicbe Material bat sicb — durcb die intelligenteren Werksleiter iiber bergli aupt. man nsclraftliche Auflbrderung in Anwendung gebracht — raseb beim ®ergbaubetriebe Balin gebrochen und wird allgemcin dankbar anerkannt, dass die Staatsver\valtung eine ausgedebnte Beniitzung desselben durcb die Herabsetzung des Einfubrzolles und die Zulassung des Transportes desselben auf den Eisenbahnen "'eseiitlich gefordert bat. Nacb dem Berichte des Mieser Bergreviers-Ausscbusses waren die Besullate (les Sprcngens mit Dynamit in den Bleierzbergbauen nachst Mies an nassen Grlen ausgezeicbnet, an breiten Orten sehr gut, au engen Orten m i n d er gut; da v°n der Gescbickliclikeit der Ai bciter bei der Bebandlung des Materials sehr viel abhangt, begt man sicbere Hoffnung auf noeb giinstigere Eifolge des Dynamils, Wcnn die Mannschaft mit der Beniitzung desselben ga n z vertraut sein wird. Bohmen.BerghauptmannschaftKuttenberg. DieBetriebseinricbtungenerliUcn sovvolil bei den Stein-und Braunkohleinverken, wie bei den anderen Berg- und bei den bitteruverken nur unvvesentlicheVeranderungen, indem nur einAbgang einerkleinen ^'i~ 1'ferdekraftigen Dampfmascbine bei dem Luka\vitzer Schvvefelvverke, an ^ordereisenbahnen bei den Stein- und Braunkohlenwerken, verursacbt durcb en Ausbau der oberen Horizonte, ein Abgang von 3.045 Klafteru und durcb die in fi iiheren Jahren crfolgte Auflassung der Bobmiscb-Wcrnei,sdorfer und Bochlitzer Kupferwerke ein Abgang von Siebsetzmascb inen , Amalgamirofen, Kry-staIlisations- und Setzkasten sicb ergab. Bemerkt wird nocb, dass unter den bei den Steinkoblenbergbauen angefiibrten 34.350 Currcnt-Klafter Eisenbahnen 8.(i00 KlafterPferde-Tagciscnbalincn sicb belin-und dass die gesamrnten Dampfniaschiuen und zwar: 'm inmittelbaren Bezirke.......................................... 243 Pferdekrafte lm Bergeommissariatsbezirke........................................214 „ in Summe . 457 Pferdekrafte r6prasentiren. Werden jedoch die bei den Eisemverken im unmittelbarenBezirke venvendeten 3 Dampfmaschinen mit 40Pferdekraften hinzugerechnet, so ergebensichim gesammten Bezirke 29 Dampfmaschinen mil 497 Pferdekraften. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Unter den 4.937 Klafter betragen-den oberirdischen Eisenbalinen, welche bei den Steinkohleinverken bestehen, ist eine aus mehreren Fragmentenbeslebende Streckevon 2.553 Klafternauf den Betrieb mit Locomotiven eingerichtet, wabrend der iibrige Theil (mit schwachen Schienen) zumeist auf die Laufbriicken entfallt. Im Weiteren verdient noch ervvahnt zu werden, dass in den schlesischen Kohlengruben zur unterirdisehen Fiirderung 16 Pferde kleineren Seblages in Ver-wendung steben, und dass die durchschnittliche Leistung einesjeden solchen Pferdes jene von 5 Hundstossern entspricht. Noch vvird bemerkt, dass unter der Koblen-Separation nur die aufderRothschild-schenGrube am Jaklovvetz bestebende nasseKohlen-Separation fur die Coakskolilen-sortirung gemeint ist. Trockene Kohlen-Separationen, zum Zvvecke der Sortirung der geforderten Kohlen, bestehen bei einem jeden Forderscbachte und diirfte deren Anzahl 35 betragen, WestGalizien. Berghauptmannschaft Krakau. Bei den Betriebseinrichtungen bat sich beinahe gar niclits geandert, was aus den friiher (Seite 17) erwahnten Urnstanden sich erklart. Die A n we ndu n g des D y nami ts bat sich als eine wesentliche Forderung des raschen Abbaues ergeben, und die Berichte der dieses Sprengmittel beniitzenden Unternehmer lauten sehr befriedigend. Es vvird daher der wesenlliche Theil dieser Berichte angeluhrt. Die Bleierze auf der Mathildengrube in Chrzanow liegen zvvischen Dolomitbanken, deren oft hohe Festigkeit namentlich den Betrieb von Grundstrecken so selnvierig und kostspielig machte, dass die Ausrichtung des Grubenfeldes in der tiefen Solile auf fast uniibenvindliche Schwierigkeiten stiess und dessbalb bis in die neueste Zeit weiter zuruckblieb, als es der verhaltnissmassig schnelle Abbau der Erzpfeiler auf hoherer Solile notlnvendig machte. Es traten hierzu> namentlich bei festem Dolomit, die porose Beschaftenheit desselben uud die ihn durch-setzenden feinen Bisse und Spalten, aus denen in den bezeichneten Strecken fein® Wasserstrahlen oft mit grosser Heftigkeit herausspri*zen. Alle auch mit der grossten Sorgfalt gemachten Versuche, ein in solchem Gestein geschlagenes wassersiichtiges Bohrloch durcli Letten zu verdichten oder die friiher ubliche Pulverladung durch wasserdichte Patronen vor dem Feuchtwerden zu schiitzen, gaben nur mangelhafte Erfolge und erst durch die Ver\vendung der Noberschen Sprengpraparate (Nitro-glycerin und Dj namit), var man in der Lage, den bezeichneten schvvierigen Grund-streckenbetrieb in dem wasserreichen Gebirge mit gutem Erfolge fortzusetzen- D'e Sehwierigkeiten indessen, welche mit der Vervvenduug des fliissigen Sprengol®s verbunden waren, die umstandliche Anfertigung der Patronenlnilsen, die Gefahr des Vergiessens uud namentlich der leichtvn Vergiftung der Arbeiter durch Befeuchtung der Finger und der Lippen mit tlemselben, verschafRen dem weniger gefahrlicheH und leichter zu handhabenden Dynamit einen schnellen Eingang. Abgesehen von vielen einzelnen Sprengversuchen, die zur Vergleichung der Sprengkraft des Dvnamites und dcs Sprengpulvers von dem Bergvervvalter Gerhard Mavve gernacbt wurden, hat die ausgedehnte Venvendung dcs ersteren in dem Jahre 1869 bei dem oben genanntenBergbaue nachstehendeErfolge mitGevvissheit ergeben: 1- Die Sprengkralt des Dynamites zu der des Sprengpulvers verhalt si<*h wie ® : 8, d. h. eine 31otbige Dynamitladung Ieistet dasselbe wie eine Slothige Pulver-ladung; 2. die Durchschnittsleistung eines Hauers in der 8stiindigen Arbeitsschicht beim Streckenbetriebe in gleichfestem und \vasserreichem Dolomit betragt bei %namitsprengungen 6-SCubik-Fuss feste Gesteinsmasse, bei Pulversprengungen nur 4 bis 5 Cubik-Fuss; 3. da bei Dynamitsprengungen der Hauer das Bobrloch nieht auszutrocknen und zu verdiehten braucht, und ebenso\venig naelt eingebraebter Ladung den iibrigen Raum des Bobrloches test zu besetzen nothig bat (Vas beides bei Pulverladungen unerlasslich umi oft selir zeitraubend ist), so vermag ein Hauer im ersteren Falle in der 8stvindigen Arbeitsschicht 3 Bolirlocher von durchschnittlich IG Schuli Tiefe zu schlagen und abzuschiessen, wogegen er bei Pulverladung nur 2 Locher \vegthut; 4. die Kosten einer Sprengung betragen: a) bei Dynamit: 3 Bohrlbcher zu 16 Schuh Tiefe fiirdie Hauerschicht mit dem Durchschnitts- lohne von 66 krn. per Bohrloch........................................22 kr. 3 Lotli Dynamit zu S kr..............................................15„ 1 Zundhiitchen (Kapsel)................................................ 1 „ 2 Fuss wasserdichte Ziindschnur per Fuss 4 kr.......................... 8 „ 46 kr. b) bei Sprengpulver: 2Bobrlocherzu 16 Schuh Tiefe tur die Hauerschicht mit dem Durchschnittslohne von 66 krn. per Bohrloch...............................................33 kr. 8 Lotli Pulver per Centner 40 11......................................10 „ einfacher Ziindhalm mit Fiillung von feinem Schiesspulver und Schwefelfaden, wasserdichte Patronenhulse.............................. 1 „ 44 kr. Wenn aber statt des einfachen Ziindhalmes eine wasserdicbte Zundschnur ver-'v'endet wird, so kostet eine Pulversprengung 52 kr. Hierbei ist der Verlust nicht mit ein8'ereclmet, \velcher bei wasserreicben Bohrlochern durch eine Verletzung der Pa- tronenhulsen oder der Ziindschnure \vahrend des Besetzens entsteht und der wenig-s^ens zu ij Percent der Kosten aller Sprengungen anzunebmen ist. Audi ein anderer Verlust bleibt liier noch zu erwahnen. Vor einem Grund-streckenorte arbeiten in jeder Scbiclit 3 Hauer und eine entsprechende Zahl von forderern, welclie alle’bei jeder Sprengung von der Arbeitsstelle sich entfernen miissen Und dadurch einen Aufentbalt in ihrer Arbeit erleiden. Um diesen moglichst zu ver-^iirzen, ist es von Wichtigkeit, stets sichere Sprengmittel zu wahlen, weil bei einem ^ersagen des Schusses die Arbeiter erst nach Verlauf von tS bis 20 Minuten naeli der Entziindung sicli dcr Arbeitsstelle nahern diirfen. Rei der einlaclien Art der Dynamitladung — es bekiimmt der Arbeiter die fertigen Patronen geliefert und hat nur nothig, das mit einer Ziindkapsel verseliene Eude der Ziindsehnur in die teigartige Dynamitmasse zu stecken und die an der Ziindsehnur haugende Patrone beliut-sam in das Bohrloch zu versenken — kommt ein Versagen des Sehusses ausserst selten vor, wogegen bei Pulversprengungen in wasserreicliem Gesteine diese Fiille sirli oft ereignen. Ausser den hierdurch eutstehenden Zeitverlusten erhbhen sicli die Gefahren tur den Arbeiter, denn die unregelmassige und namentlich bei etwas feucbtem Pulver sehr langsame Entziindung verleitet oft zu der Annahme, es babe der Scbuss iiberhaupt versagt und die Verletzung des sicli zu triih nahernden Ar-heiters ist eine in solehen Fiillen sieli leider zu oft wiederholende Tbatsaclie. Die Sprengkraft des Dynamits aussert sicli wesentlich anders, wie die des Pulvers. Denn die Entziindung des letzteren gelit von einem Ende der Patrone zum anderen allmalig weiter und die sicli niclit mit einem Male, sondern nacli einander entvvickelnden Gase liaben gevvissermassen Zeit, diejenige Richtuug auszuvvalilen, i'1 welcber der geringste AA iderstand ilineu gelmten wird. Nacli dieser Riehtung ivirkt stets die Explosion, d. h. sie ivirkt einseitig. Wenn aber eine Gesteinskluft die Wand des Bolirloclies durchsetzt, was im Dolomitgesteine biiufig vorkommt, dann dringen die Pulvergase meist in diese ein und der Schuss bleibt oline Wirkung. Anders beim Djnamit; liier ist die Entziindung der ganzen Sprengmasse eine momentanc, die Gasentwickelung erfolgt augenblicklich und vollkommen, sie aussert eine nacli allm Seiten des Bolirloclies liin tast gleiclie Wirkung, und zwar der Art, dass das Gestem in den meisten Fallen niclit \veit fortgesclileudert, sondern nur allseitig zertriimmert wird, wesshalb aucli allenfallige Gesteinskliifte der Wirkung eines solehen Sclmsses nur ivenig nachtheilig sind; ein erfolgloses Abbrennen desselben, ein sogenanntes Verscblagen kommt bei Dynamitsprengungen tast gar niclit vor. Bergdirector Tli. Litlienlioll' spricbt sicli iiber abnliclie Resultate beim Dfugoszyner Galmeibergbaue aus und maclit auf eine Erfalirung eigentliiimlicber Art aufmerksain. Um die AVirkung des Sclmsses zu erhbben, vvablt man niimlich niclit eine Patrone von der notbvvendigen Liinge und Starke, sondern mebrere, welcbe ersterer entsprechen, und befestigt die Ziindsehnur nur an der letzten ws Bolirlocli einzubringenden Patrone, ivabrend man die anderen z\vei bis drei lose n's Bohrloch versenkt. Es \vird dadurcli geivissermassen die Spannung der Gase ver-mebrt, obivohl eine Beibenfolge der Entziindung niclit beobaclitet \verden kanm Er scbatzt die AVirkung des Sprengpulvers nur auf 'JVi von der des Nitro-glycerins und Dynamits und die Kosten des Sprenginalerials fur Nilroglycerin z" Dynamit ivie 4 : 3, fur Nitroglycerin zu Pulver \vie 7 : 1 und fur Dynamit zu Pulver \vie 5:1, endlich die Kosten der Sprengung selbst beim Dynamit auf 35 kr., beim Pulver auf 72 kr. fiir denselben Etfect. Dass sicli die Anwendung dieses neuen Sprengmittels insbesondere unter AVasser durch kein anderes Mittel ersetzen Uisst, ist bekannt. Beim Abteufen eines Schacbtes im Sclnvimmsande bei Žarki hat das k. k. Bergamt in Javvoržno ein eigentbiimlicbes Arerfaliren e|n" geschlagen. Das Terrain der Domane Lipovvice wurde im Jalire 1867 mittelst Bohrungen untcrsucht, \vclchc das Resultat ergaben, dass die Kohlcn-Formation in der Thalebene dcs Checblo-Baches in den Gemeinden Zagdrze, Žarki mul Mctkdvv unter 12 bis 18 Klafter miichtigem Diluvial-Sande und vou gering maehtigem, bimtem Thone und Sandsteine iiberlagert auftritt. Mittelst 3 Bohrlochern wurdc das Vorhandenseiu eines Kohlenflotzes von cirea ~ Klalter Machtigkeit, mit einen Zwisclienmittel von 3 bis 4 Fuss Schiefer constalirt, dessen Streichuugsrichlung 8h, 3° einhalt, bei einem nordostlichen Einfallen unter einem Winkel von 36°. Das Fliitz wurde in Teufen von 2G, 30 und 70 Klaftern erreicht. Die Abteufung des Hauptscburf- und zugleich Maschinenscliachtes \vurde am K August 1802 nalie an der von Krakau nach Preussen fiihrenden Hauptstrasse in Kipowicer Reviere bei Žarki begonnen und der gezimmerte Seliaclit auf 3'/o Klafter 1,1 Sclnvimmsand niedergebracht. Die grossen Sclnvierigkeiten bei dieser Abteufung, so\vie der bedeutende Wasserzudrang veranlassten das Bergamt, die Abteufung eines wasserdicliten ge-mauerten Senkscbachtes in Antrag zu bringen. Dieser Senkscliacht musste innerhalb des gezimmerten Scbacbtes eingesetzt werden. Am 4. December 1803 wurde der »us Eichenboblen bestebende elyptiscbe Keilrost — dessen Langenaxe 14 Fuss, die kiirzere 7 Fuss betrug — eingelegt und der Schaeht mit Quadern und Cement, "'obei die Quadern noeb mit Eisenklammern verbunden, 3'/o Klafter aufgemauert. Das Ausbeben des Sandes geschab, wahrend mittelst Pumpen die VViisser ab-gczogen \vurden, durcb Auskubeln. Als der Scbacht 7 Klalter erreicbt hatte, betrug der VVasserzudrang bereits 48 Cubik-Fuss in der Minute; diess und der Umstand, dass durcb einseitigen Druck der vertikale Mauerschacht eine um 8 Zoll aus dem Senkel geneigte Stellung aunabm, veranlasste die Eiustellung der Wasserbaltungsmascbine »ud die vveitere Abbohrung des Scbacbtes mit eiuen Bohrinstrument, an dessen beiden Armen Sackvorrichtungen zur Aushebung des Sandes angebraeht \varen. Mit dieser Bolirmethode wurde der Scbacbt bis zum Jabre 1800 11 id \vird jene in Wolfsegg angemessen subventionirt. Fiir die Bergmannschaft ist an der Koblengrube bei Wollsegg cine eigene Lcsestube eingericbtet. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Der St and der Arbeiter, 'velcber beim Beginne desJabres 18G9 bei den ararisehen Werken mil 1.42!) Miin-nern, 123 Weibern und Jungcn, d. i. zusammen mit 1.548 Kopfen, und bei den I'i'ivat-Werkeu mit 3.225 Mannern, 287 Weibern und Jungen, d. i. zusammen mit 3.522Kopfen, sonacli bei sitmmtlichen Werken mit 4.6S0Mannern, 420Weibcrn und Jungen, oder im Ganzen mit S,070 Kopfen ausgewiesen war, erscbeint derselbe am Schlusse des Jabres 1869 — nacli demVerkaufe fast aller Acrarial-Werke — bei dem ll0(‘l' iibrigcn einen iirariscben Werke zu St. Steplian unveit Leoben mit dem Seringen Beste von 92 Kopfen, namlicb 79 Mannern, G Weibern und 7 Jungen, dagegen bei 53 Privat-Unternebmungcn mit S.607 Kopfen, d. i. 4.944 Mannern, 438 Weibern und 225 Jungen, sobin im Ganzen mit 5.699 Kopfen oder 5.023 Mannern, 444 Weibern und 232 Jungen, so dass eine Zunabmc des Arbeiter-stnndes um 629 Kopfe resultirt. Von den am Scblusse des Jabres 1869 ausgewiescnea 5.699 Arbeitern waren ^•105 Miianer, 372 Wciber und 210 Jungen, d. i. zusammen 4.687 Kopfe, bei der ausgewiesenen Production des Bergbaubetriebes, 819 Miianer, 53 Weiber und ^2 Jungen, d. i. zusammen 894 Kopfe bei der ansgewiesenen Production des Hiitten-l>elriebes, und 99 Miinner und 19 VVeiber, d, i. zusammen 118 K ople bei solclien ^,;rg\verksunternelimungen bescbiiftigl, \velelic keine venverlbbnre Production lielerten. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Der gesammte Arbeiterstand betrug im Jahre 1869 an mannlichen Arbeitern mit Einbezieluing des Aufsichts- Die ausgewiesenen sammtlichen 4,601 Arb citer vertheilen sicb auf die Eisenstein-Berg- und Sehmelzwerke mit 83 Mannern, SWeibern: auf die Blei' und Zinkbergbaue mit 127 Mannern, 39 weiblicben Arbeitern und 6 arbeitenden Kinder«; auf die Alaun-Fabrication mit 29 mannlichen Arbeitern; und auf die Koblenbergbaue mit 3.885 Mannern, 385 Weibern und 42 arbeitenden Kindern. Gegen das Jahr 1868 ergab sicli: bei den Eisemverken eine Zunahme um 9 mannliche Arbeiter; bei den Blei- und Zinkbergbauen wobl eine Zunahme von 19 Mannern, liingegen aber eine Abnabme um 17 \yeibliche Arbeiter und 1 arbei-tendes Kind; bei der Alaun-Fabrication eine Zunahme um 1 mannlichen Arbeiter: und bei den Kohlenbergbauen eine Zunahme um 377 Manner, 15 vveibliche Arbeiter und 15 arbeitende Kinder; im Ganzen daher eine Zunahme um 406 Manner und 14 arbeitende Kinder, liingegen eine Abnabme um 2 weibliche Arbeiter. Aus der entsprechenden Arbeiterzabl von 4.532 K op fen und dem Gesammt' Averthe derBergbau-Production ergibt sicli eineLeistungsquote fiir einenBergarbeitei’ mit 266fl. 12krn., wahrendsich dieLeistungsquote eines Hiittenarbeiters mitZugrun-delegung der betreffenden Arbeiterzabl (69 Kiipfe) und des Gesammtvverthes der Hiitten-Production miti.447fl.246krn.herausstellt und die Leistungsfahigkeit eines Arbeiters bei dem gesammten Bergwerksbetriebe (bei den Bergbauen und Hiitten) sicli mit 283 fl. 84 krn. berechnet. Fiir das materielle Wohl der Arbeiter ist durch entsprechende Bequar-tirung und Beschaffung billiger Lebensmittel mciglichst gesorgt. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Mit dem stetigen Aufselnvunge der Montan-Industrie Karntens ist auch die Arbeiterzabl gestiegen, obgleich sicli nocli immer ein fiihlharer Mangel bei den Eisen-, Blei- und Kohlenvverkeo bemerkbar gemacht hat und daher besonders die Blei-Production aus diesem Grunde gegen fruhere Jahre zuriickgeblieben ist. Dieser Arbeitermangel ist im Allgemeinen in dem Umstande begriindet, dass der Bau der karnlnerischen Eisenbahnen nambafte Arbeitskrafte benotbigt und dass speciell die Lobnungen bei vielen Bleibergwerken niclit so verlockend sind, um Arbeiter bleibend an dieselben zu fesseln; es ist jedoch seit den letzteren Jahreu und namentlich im Jahre 1869 Manches geschehen, \vas zur Erleichterung de*' bese h wer lic h en Bergarbeit beitragt; diese Verbesserungen werden vor-aussichtlich stets mehr und melir Platz greifen, so dass die Montanproduction niclit mehi* \vegen mangelnder Arbeitskrafte zuriickbleiben wird. So \vurden untei personales..................... an Aveiblichen Arbeitern . und an arbeitenden Kindern 4.124 Kiipfe, 429 „ 48 „ gegen die Gesammtzalil der Arbeiter im Vorjahre mit im Ganzen . 4.601 Kopt e; ............4.183 Kopfen mehr um 418 fvopfe. Anderem zur Schonung d er Arbeiter in Bleiberg wasserdichte Theerdeeken zum Scliutze (iir alle Arbeitsorte mit wasserliissiger Firste und 1'iir die Erbstollen-Vororte Vollkommen wasserdicbte Kleider und mit besonderer Sorgfalt gearbeitete wasser-dichte Stiefel an die arbeitenden Mannscbaften abgegeben. Im Ganzen \varen als Berg- und Hiittenarbeiter im Jalire 1869 . . . 6.375, 'm Jahre 1868 ............................................................................. 6.347 bidividuen bescliiiftigt. Im Jahre 1869 entfielen Miinner AVeiber arbeitende Kinder Zusammen die Bergbaue 4.083 953 314 5.350 ” » Hiittenvverke 932 83 10 1.025 zusammen . 5.01« 1.03G 324 C.375 Von den in Bergbauen arbeitei iden Individuen kamer Manner \Veiber arbeitende Kinder Zusammen auf ilie Eisensteinbergbaue 1.5G3 18 69 1.650 ” n Blei- und Zinkerzbaue 1.848 710 220 2.778 ” » Kohlenbergbaue cco 224 25 909 » » Gold-, Kupfer-. Graphit-Bergbaue . 12 1 — 13 zusammen . 4.083 933 314 5.350 \on den bei den Hiitteinverke n bescliafti ^ten Arbeil ern entfielt ‘n Miinner \Veiber arbeitende Kinder Zusammen auf dieEisenhochfifen und die Bessemerbiitle 723 21 10 754 ” » Bleihiilten 209 62 — 271 zusannnen . 932 83 10 1.025 Aus dieser Darstellung zeigt sicli am deutliebsten, wie gross die Bedeutung ei Blei- und Eisenwerke, dann der Kohlemverke gegentiber dem Betriebe auf edle e*ulle, Kupler und Graphit sei. W ird der Arbeiterstand bei den Bergbauen mit dem Geldwerthe der Jahres-*°duction der Bergbaue von 1,588.077 fl. in Proportion gesetzt, so ergibt sicli Ul den Kopi ein Betrag von 296 fl. 84 krn. und \vird obige Proportion auf'die ,Zyl*l ^ei' Hultenarbeiter und den Geld\verth der Hiittenproduete per 4,864.835 tl. ailge\vendet, so ergibt sicli fur den Kopt’eiu Betrag von 4.746 fl, 18 krn. Bei der Kohlen-Production entfallen auf den Kopf 252 f). 26 kr., bei der Production von Roli- mul Gusseisen, dami Bessemergut aul' cinen Hiittcnarbeiter 5,259 11. 80 kr. umi bei der Reinbleicrzcugung 3.317 fl. 9 kr. Wenn der Geldwertli der Bcrg- und Hiilten-Produclion von 6,452.912 fl. niil der Gesammt-Arbeiterzalil von 6.375 Kiipfen in Vergleicliung gczogen \vird, s0 enUiillt auf den Kopf ein Betrag von 1.012 11. 22 krn. Wird das Quantum der Erzeugung mit der Anzalil der dabei beschiiftiglen Arbeiter verglichen, so entfallt auf den Bergarbeiter bei den Kohlenbergwerken eine jalirliebe Leistungsquote von 1.17S‘/3 Centnern, bei den Eisensteinberg-bauen von 1.675-5 Centnern Erz, bei den Bleibergbauen von 34'8 Centnern Sclilicli, bei der Roheisen-Production auf einen Huttenarbeiter eine solclie von 1350-9 Centnern und bei der Reinbleicrzcugung cine solclie von 234a/s Centnern. Die Leistungsfaliigkeit der Bergarbeiter und biermit die Holie der auf den einzelnen Kopf entfallenden Geldsvertlie der Rergwerks-Production wird siclitlicb so\vohl zum Bestcn der Werksinhabungen, als aueli der Arbeiter steigen, \venn die Einfiibrung des Freiged inges, welclies bei einzelnen Bergwerken bereits bestcbt, zur \veiteren, \vo moglich zur allgemeinen Anwendung gelangen wird. Beinahe bei ailen Bergwerken wird, wenn nielit die zwingende Notlnvendigked die Scbiclitenarbeit fordert, im Gedinge mit z\volfstiindiger Schichtendauer, 111 wclche cine Ruliezcit von 1 — 2 Stunden fiillt, gearbeitet, bei den BIeibergwerken Raibl I und II, dann Windiscbbleiberg ist die Schichtendauer eine aclitstuudige. Es w;ire selir wiinscliens\vertli, wenn bei allen Bergvverken, namentlicli nad' Einfiibrung des Freigedinges, die achtstiindige Grubenarbeit zur Geltung kommen \viirde, \veil die Arbeitskraft des Bergmannes in aclit Stunden vollkommen ausgeniitsst werden kann und \veil demsclben eine langere Zcil zur Erholung undRulie iibei'Tags in friseber Luft vi brig bliebe, wodurcli seine Krafte zum Besteu des Werkes und de' Bruderlade vici liinger crlialten \viirden, ganz abgesehen davon, dass an Beleuch' tungs-Materiale cine nambafte Ersparung erzielt wiirde. Die verschiedenen Gedingarten, vvelebe im Berichte fiir 1868 angefiil*l’| \vurden, sowie die dort besprochenen Haltarbeiten und das Sclimelzergedinge bei mebreren Bleiwcrkcn bestelien nocli unverandert lori. Ebenso bat sicli in der Schichtendauer'bei den Aufbereitungsstiittcn und dcl1 Schmclzdfen keine Aendcrung ergeben. Der jeder Gedingberechnung zur Grundlage dienende S c b i c h t e n 10 11 eines Hiiuers bewegle sieli zwischen 33kr. in Windischbleiberg (tur die afW-stiindige Schicht) und 90 kr. bei den Eisen- und KohIenbergwerken. Der Schichtenlohn ist im Bleibcrger und Patcrnioner Bergreviere durcli" sehnitilicli bcmessen mit....................................................52'/a im Bleiburger Bergreviere......................................................... 50 » „ Kappcler „ 46 » „ Keutschacher „ . . . 60 ” „ Hiittenbergcr „ .................................................65^—9^ ” „ Raibler „ (achlsliindig)....................................... 36 ” Die Schichtenliihne sind im Allgemeinen etwas erhiiht \vordcn, \v.as \volii um so nothvvendigei' war, als siclt besonders junge, riistige und unverehelichtc Arbeiter nicht betvogen landen, fiirLohne zu arbeiten, welcbe mit dem Steigen der an Berg-oi'ten obnedies tbeueren Lebensmittel in keinem Verbiiltnisse standen. Die Auszalilung der Liihnungen findet in den durcli die verschiedenen Dienst-01‘dnungen festgesetzten Terminen Statt. und bat diessfalls sicb im Jahre 1869 kein Anstand ergeben, \veil iiberhaupt Erzeugung und Absatz der Producte regelmiissig stattfanden. Alle Bergreviere Karntens und ausserdem alle ausser dem Verbande von Revieren stehenden Montanwerke von irgend einer Bedeutung sind mit berg-behordlicb bestatigten Dien st or d n u n ge n versehen. In humani tar er Beziebung ist besonders bei den meisten Eisen- und Hraunkob]enwerken tur die Arbeiterbevdlkerung eine sebr gute Vorsorge getroffen and hierbei von manchon Werken eine solche Humanitiit an den Tag gelegt worden, Wle selbe den Werksinhabungen billiger Weise nicht grdsser zugemuthet \ver-den kann. An solchen Orten sind die Arbeiter zumeist in bequemen, gesunden Werks-§ebauden untergebracht und erbalten aucb freien Brennstoff (die ledigen selbst treies Bett und Licbt), und stehen iiberdiess theils unentgeltlieb, theils gegen sebr oiassigen Pachtzins im Genusse von Grundstiieken, Garten und Oekonomie-Gebiiuden zar Erhgltung einer kleineren Wirthsehaft. Besonders gut sind die Kuappenvvirtb-schatten im Huttenberger Bergreviere eingerichtet, \vo in einzelnen Huben-8ebiiuden einem verbeirateten Arbeiter rnehrere unverebelicbte zugevviesen sind, "reiche letzteren ausser der Wohnung den Vortheil geniessen, dass ihnen von Seite des aut der Hube \virthscbaftenden Knappenweibes die erforderlicbe Quantitat Milch geiietert, die Kost gekocht, dann die Wasche und NVohnung gereinigt wird. Da aus-scrdem dortselbst die Lohnungsverhiiltnisse selir giinstig sind, so ist in Bezug auf daš materielle VVohl des Arbeiters kauni etwas zu wiinsclien iibrig. Aehnlieb sind diese Verbiiltnisse bei den meisten iibrigen Eisenwerken, bei "'dchen die Werksinbabungen keine Opfer scheuen, um die materielle Eage des Arbeiters mbglichst giinstig zu gestalten. Aucli bei den Kolilemverken sind grosstentbeils selir zvveckmiissige An-stalten zur Unterbringung der Arbeiter und deren. mbglichste Unterstiitzung im dauslichen und Familienleben getroffen. Weniger ist diess im Allgemeinen bei den Bleibergwerken der Fali, obgleicli laanche Werksiuhabungen beflissen sind, tiir freie Unterbringung der Arbeiter, fur dei'en Betbeilung init Holz und fiir Zuiveisung kleiner Grundparzellen zum biius-liclien Bedarfe zu sorgen. In dem Vervvaltungsberichte fiir das Jahr 1868 ist bemerkt \vorden, dass fiir d‘e Bequarti'rung der Arbeiter im Bleiberger Bergreviere ain ivenigsten gesorgt "orden sei; doeli ist aucli seither in dieser Hinsicbt Manclies geseheheu, indem, \vie bereits friiber envahnt, rnehrere Gebiiude zu Arheitenvoluiungen adaptirt und den Arbeitern und ihren Familien als \Vohnungeu zugeiviesen ivorden sind. So geht auch aus einer von der BIeiberger Bergvverks-Union eingebrachten Nachweisung Statist. Miltheil. XVIII. Jahrg-. 2. Heft. J liervor, dass in 54 Grubenkauen, 22 anderen Wohngebiiuden der Union, ausserdem in der Kostbauer-Hube der Reviersbruderjade, im Reviers-Spitale und in der Zuvvach-Htibe der Sebastian Ebnerschen Bniderlade, somit in 79 Localitaten 10 Beamte und Vorsteher, dann 94 Arbeiter mit ibren Familien untergel)racbt sind, und dass 10 Beamten und Vorstehern, dann 101 Arbeitern Grundstiieke paclit\veise iiberlassen sind. Der mindeste jiibrliche Miethzins fiir \Vohnungen betrligt dort 60 kr., der hocliste, \velcber von Vorsteliern entrichtet \vird. 36 fl., und der von Arbeitern hochst bezahlte IS fl. Fiir die Miethzinse der Kauen-Wohnungen ist auch die Beniitzung von 30 dazu gehorigen Gartcheu gestattet, welche auf Halden errichtet sind. Auch bei den anderen, den Arbeitern iiberlassenen Wobnungen bestehen Garten, \velche fiir die Wirthschaft der Knappenfamilien von wesentlicbem Vor-theile sind. Zur Kostbauer-Hube, auch Beviers-Hube genannt, gebiiren 31 Jocb 1.380 Quadrat-Klafter Garten, Aecker und VViesen, und sind diese Griinde (grosstentheils Wiesengriinde) um 310 fl. 58 kr. an Arbeiter verpachtet, \vornach durchschnittlich 9 fl. 70 kr. Pachtzins fiir das Joclv entfallen. Bei der Zuwach-Hube sind 20 Jocli ISO Quadrat-Klafter Garten, VViesen, grosstentheils aber Ackergrund, um 436 fl. verpachtet, und entfiillt sonach auf das Jocb ein Pachtziris von 21 fl. SO krn. Fiir den beim Spitale befiudlichen Garten \vird von dem denselben beniitzenden Arbeiter, weleher liber das Spitalgebaude die Aufsicht fiihrt, keiu Zins entrichtet. Im Bleiberger Bergreviere sind demnach wohl einige Anstalten zur Untei'-bringung von Arbeitern getroflen worden; dessenuugeacbtet herrscht dort noch immei' Noth an ordentlicben Arbeitenvohnungen, daher sich auch der dort fiihlbare Mangel an Arbeitskraften erkliirt, sowie die Thatsache, dass fremde Arbeiter sich nur in selteneu Fiillen Arbeit im Bleiberger Reviere suchen. Dessenungeachtet befindet sich, wenn die einzelnen Reviere in’s Auge getasst werden, die grosste Anžah! der Arbeiter, namlich 1.093 Manner, 440 Weiber und 15S arbeitende Kinder beim Bergbaubetriebe, dann 147 Manner und S2 Weiher beim H iittenbetriebe, zusammen und daher 1.887 Kopfe im Bleiberger Reviere beschat' tigt; demselben zunachst kommt in dieser Bezieliung das Huttenberger Bevier, welches 986 Manner und 3S Kinder beim Bergbaubetriebe, dann S39 Manner, 19 Weiber und 10 Kinder beim Hiittenbetriebe, zusammen 1.S89 Kopfe zabit. Fiir die Arbeiter und deren Familien bestehen bei den meisten Werken Fassungen der notlnvendigsteu Lebensmittel um die eigenen Gestehungspreise der \Verke; der berg- und hiittenmšinnische Verein fiir Karnten war bemiiht, die Fassungen auf Beclmung der Werksbeamten miiglichst zu beseitigen, damit es nicht den Anschein babe, dass diese sich auf Kosten der Arbeiter bierbei bereichern wollen; es wurde daher fiir solche Werke, bei welchen die Werksinhabungen nicht geneigt sind, die Abgabe der Lebensmittel auf eigene Rechnung und oline Gevmn zu besorgen, die bereits von der Berghauptmannschaft beantragte Einfiihrung von Consum-Verei nen empfohlen und ist nunmehr im Huttenberger Bergreviere ein solcher Verein errichtet worden. w libre n d ein Consum-Verein in Bleiberg schon seit Jahren besteht. Der Errichtung \veiterer Consum-Vereine, welche (len Arbeitern Wesentliche Vortheile und Erleichterungen bieten, vvirtl mit Zuversicbt entgegen geselien. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Im Jahre 1869 ergab sicli in K ra in e,ne Sehi' erfreuliche Zunahme in der Gesammtsumme derbeim Bergwerksbetriebe besehiiftigten Arbeiter, wie aus der nachstehenden Uebersicht hervorgeht, wornach Jahr 1869 seit einem Decenium in dieser Ricbtung als das giinstigste sich dar-stellt, und selbst die tur die Montan-Industrie vortheilhaften Jahre 1860 und 1861 iibertrifft. Jalir Arbeiterzahl 1860 ..................................... 2.640 1861 ..................................... 2.746 1862 ..................................... 2.411 1863 ..................................... 2.053 1864 ..................................... 2.108 186 5......................................2.116 1866 ..................................... 2.240 1867 ..................................... 2.331 1868 ..................................... 2,497 1869 ..................................... 2.761 Den meisten Zuvvachs an Arbeitern bat der Bezirk Littai und speciell das K°hlenvvrerk Sagor nachgevviesen, \vo im Verhaltuisse zur erhohten Production die Arbeiterzahl von 612 auf 762 sicli vermehrte. Zunaehst 1‘olgt der Bezirk Rudolts-Wei‘th, namentlich das Eiseinverk Hot' mit einem Zu\vachse von 54 und der Bezirk Krainburg, und zvvar das Kupfenverk Scofie, ebenfalls mit einem um 54 Mann hčiheren Arbeiterstande. Das ararische Quecksilbervverk Idria ist nalie hei seiner Voi‘jahrigen Arbeiterzahl (1868: 714, 1869: 726) gebliehen. Kiistenland. Berghauptmannschaft Laibach. Geringer wie in Krain ist die ^nnahrneder Arbeiterzahl im Kustenlande, docli bemerkt man a u c h hier einen stetigen Fortschritt, wie aus den nachfolgenden Jahressummen ersichtlich wird. Jahr Arbeiterzahl 1860 ................................... 296 186 1...................................318 1862 ................................ 363 1863 ................................... 417 1864 ................................476 1865 ................................... 368 1866 ..................................... 476 1867 ................................ 471 1868 ................................... . 503 1869 .................................... 509. Der Arbeiterstand des Jahres 1869 ist also aucli im Kiistenlande seit 1860 derhochste; welches giinstige Ergebniss in erster Linie, \vie in Krain, der im mer starkeren Entuicklung des Kohlenbergbaues zuzusehreiben ist. Tirol. Berghauptman n s e li a ft Hall. Die Gesammtzahl der bei den Berg- m11* Huttemverken im Jabre 1869 besehiiftigten Arbeiter beziffert sieb mit 1.73S Kdpfen, worunter 1.646 Manner, 16 Weiber und 73 arbeitende Kinder. Gegen das Vorjahr, in welebem 1.774 Arbeiter nachgewiesen \vurden, ist eine A b n a h m e v o n 39 A r b e i t e r n eingetreten. Bei iirarischen Werken fanden 1.131 Arbeiter, darunter 1.108 Manner, 4 Weiber und 19 Kinder, lobnende Bescbiiftigung, daher gegen das Jalir 1868, in welcbem 1.069 Arbeiter nachgewiesen \vurden, im Jabre 1869 eine Vermebrung um 62 Kopte resultirt, welcbe der regere Betrieb der Brixlegger Kupferbergbane und des Braunkoblenwerkes in Hiiring erforderte. Bei Privatwerken standen 338 Manner, 12 Weiber und 34 Kinder, somit zusammen 604 Arbeiter in Venvendung; der Ausfall gegen das Vorjahr, in \velchein eine Gesammtzahl von 703 Arbeitern nachge\viesen wurde, betragt demnacb 101 Individuen. Zum grosseren Theile ist diese Verminderung einer momentanen Betriebs-Reduction beim Scinvazer Bergwerksvereine zuzuscbreiben; zum geringeren Theile riihrt sie daher, \veil in den vorjahrigen Naelnveisungen aueli die Arbeiter jenei' Bergbaue aufgenommen wurden, welche ohne jede Production bloss auf Hoflhung betrieben \verden, dieser Vorgang aber, um das richtige Biid zvvischen Arbeiterzah' und Production nicbt zu verriicken, in den diessjahrigen Tabellen, bei welcben die Arbeiter der Production angereibt \verden mussten, unterblieben ist. Eine eigentliche A r b e i t e r e n 11 a s s u n g bat aucb beim Scinvazer Berg\verks-vereine nicbt sta t tge f u n d e n, sondern es \vurde mir die Zalil der lreiwillig Aus-getretenen nicbt wieder ergiinzt, vveil wegen starken Ueberbandnebmens der Gruben-iviisser im Weittbaler Reviere und mit Rvicksicbt der uiiverhtiltnissmassigen Kosten einer kiinstlichen Wasserbebung die Arbeit verlassen vverden musste, bis durch einen tieferen Stollen die Wasser ihre natiirliche Losung finden vverden. Salzburg. Bergliauptmannschaft Hall. Bei sammtlicben Berg- nnd Hiitten-vverken standen 786 Arbeiter, darunter 761 Manner, 13 VVeiber und 12 Kinder in Verwendung, und hat sich die Gesammtzahl gegen das Vorjahr um 100 Arbeiter v e r m e h r t. Bei iirarischen Unternehmuugen \varen 273 Arbeiter, gegen 230 im Vorjahre, tbatig, und es vertheilt sicb die Vermebrung auf das scbwunghaft befrie-bene Eisenwerk in AVer fen und auf den Gold- und Silberbergbau am boben Gold-berg bei Rauris. Die Pri vat-Mon 1an-lud ust ri e beschiiftigte im Jabre 1869 313 Arbeiter, also um 77 melir als im Vorjahre; die Ausdehnung des Berg- und Hiittenbetriebes liei den Kupfergewerkscbaften Mitterberg und Biirgstein, dann das Wiederanlassen des im Jabre 1868 kalt gestandenen Hocbofens beim Eisenwerke in Mauterndorf bedingten diesen Zinvachs an Arbeitskraften. Die Nachweisung des Arbeiterstandes bei d e 11 einzelnen Pro-^uctions-Z\v eige n komite nieht vollstandig durchgefiihrt werden. So lassen sich z- die Zalil der Arbeiter bei der Golderzge\vinnung uud bei d er Rohgolderzeugung “telit trennen, weil die Anialgamation zeit- und abwechslungsweise vou deri Bergarbeitern besorgt wird; das in Brislegg gewonnene Kupfer, Silber und die Gliitte, und ebenso Blei und Zink in Silberleiten \verden nur in einer Iliitte darge-stellt, ohne dass jedem einzelnen Productions-Zweige eine bestimmteZalil vonArbei-tefn zugewiesen ist, wie es aucli bei der Aerarialbiitte zn Lend im Salzburgischen, "elcbe Gold, Silber und Kupfer producirt, der Fali ist. Der gleiche Umstand tritt bei der Silberleitener Ge\verkschaft ein, in deren Bergbauen Galmei- und Bleierze veremt eiubrechen und abgebaut iverden. Anirierkungsweise vvurde in den betreffen-den Tabellen darauf hinge\viesen und die Arbeiferzahl bei jenem Productions-Zweige aufgenotnmen, \velcbefn der griissere Tlieil des Productions-Werthes angebiirt. Die griissere Zah! der verehlichten Arbeiter (in Tiro! und Salzburg) ist, vor- Zuglich bei den griisseren Werken, nieht absolut auf den aus der Berg- oderHutten- arbeit resultirenden Verdienst allein angewiesen, weil sie Anwesen besitzen, freilich oft nur mit hoclist bescheidenem Grundeigenthume; sie sind aber sesshaft Ul'd diess in einer Weise, dass Falle nieht vereinzelt dastehen, wo in Aerarial- arbeit stehende Bergarbeiter, wenn Betriebs-Dispositionen die Versetzung des Arbeiterpersonals auf andere, und zwar in der Regel sehr nahe gelegene Werke ^eansprucliten, lieber ihre mit sicherem Verdienste und seinerzeitiorem Provisions-1 ezuge verbundene stabile Stellung im Stiche Hessen, als sicli von der heimatlichen Scbolle trennen wol!ten. Bohmen. Berghauptmannscliaft Prag- Die G esanimtzahl der Arbeiter ist im Jaln e 1869 auf die Ilohe von.............................................18.295 §egen............................................................................16.969 ^es \orjalires gestiegen, bat sicli soniit um 1.326 Kopfe vermehrt. Von den beschiiftigten Arbeitern waren 17.466 mannliehe, 318 weibliche Arbeiter und 511 arbeitende Kinder. Ungeaehtet der stattgefundeiien Arbeitervermehrung wird namentlich beim Steinkohlenbergbaue iiber A rbeiterma n gel geklagt, was insbesondere dem Um-stande zugeschrieben werden muss, dass die Arbeiter bei den im Bezirke der Prager ®erghauptmannsehaft in Ausbau hegrilfenen Eisenbahnen eine leichtere und jeden-minder gefjihiliche Arbeit, dabei aber noch einen hdheren Lolin, als bei der ®e>'garbeit erhalten. Bei den einzelnen Productions-Z\veigen waren die Arbeiter in nachste-hender Anzahl beschiiftigt: bei deni Pribramer Silber- uud Bleibergbaue und der zugehorigenHiitte 4.694 Arbeiter, 1 0 o u ,ei dem ararisclien Eule’r-Goldbergbaue.................................. 24 „ beim Kupferbergbaue....................................................... 8 „ » Eisensteinbergbaue ...............................................1.401 „ « Eisenhiittenbetriebe............................................. 4.356 - „ » Steinkohleobergbaue .............................................7.812 „ Von dem Weithe der Gesammt-Production entfallt nach dem nachgewiesenen Arbeiterstande auf einen Arbeiter die Quote von 423 fl. 21 krn. Die m a t er i e 11 e L a ge der Arbeiter ist bei eineni den Lebensmittelpreisen entsprechenden Lohue befriedigend, \veiiigstens siiul iiber schleclite Lohne keine Besclnverden vorgekommen. Zur Verbesserung der m a t e r i e 11 e n L a g e der Arbeiter und um diesen zur Erwerbung eines eigeuen Ilauses Gelegenheit žu bieten, wurden auf der Seiner Majestiit dem Kaiser Ferdinand gehorigen Domane Buschtehrad mehrere Grundstiicke parzellirt und die einzelnen Parzellen als Baugriinde an Bergarbeiter gegen raten-\veise Abstattung des entfallendenKaufschillings iiberlassen, denselbenauchin gleiclier Weise zur Berichtigung des ilmen gelieferten Bauliolzes Batenzahlungen zugestan-den; dadurch wurde bereits eine grosse Anzahi der beim Buschtehrader Steinkohlen-\verke angelegten Arbeiter in den Stand gesetzt, sich eigene VVohngebaude auf ver-baltnissmassig leiehte VVeise zu ervverben. Die bei dem Steinkohlenbergbaue der k. k. Staatseisenbahngesellschatt beschaftigten Arbeiter erlialten billige Wohnungen in den von der Gesellschaft eigens errichteten Arbeiter-Colonien. Bohmen. BerghauptmannschaftElbogen Der gesammte Stand des Bergarbeiter -Pers onals betrug im Jahre 1868 .... 2.771 Persouen „ „ 1869 .... 2.687 verminderte sich daber um......... 84 Personeu im letzteren Jahre. Diese Verminderung der Arbeiter war dadurch veranlasst, dass viele derselben sich dem, einen grosseren Lohn versprechenden, Baue der bohmischen Nordwestbahn zuwendeten. Wenn iihrigcns ungeachtet dieser Verminderung und des bestandigen Wech-sels der Bergleute, \velchem nur durch erhohte Lohne tlieihveise gesteuert \verden konnte, die Erzeugung dennoeh gestiegen ist, so diirfte diess nur der grosseren Leistungsfaliigkeit der Arbeiter zuzuschreiben sein, was daraus erhellet, dass, \venn man den Werth der Gesammterzeuguug zu Gninde legt, im Jahre 1868 al|f einen Arbeiter durchschnittlich ein Productions-Werth von 3o7 fl., im Jahre 1869 aber ein solcher von S31 tl. entfallt. Von der gesammten Arbeiterzahl des Jahres 1869 (worunter 2.417 Manner, 172 Weiber und 98 Kinder) entfallcn 469 oder 17-S Percent auf den ararisehen Bcrgbau zu Joachimsthal, und 679 oder 2S-2 Percent auf die Privat-Mineralberg-baue mit Ausschluss der Kohlenbaue. Beim ararisehen Bergbaue zu Joachimsthal betrug der Jahreslohn eines Hauers, einschliesslich der mit 30 Percent des Grundlohnes bemessenen Theue-rungszulage, 150 —• 155 fl. Die jahrliche Leistung eines Hauers in 8st(indigen Schichten betrug 2-6 (?) Klafter Ausschlag. Beim Vorbaue werden hiiuflg llauptge' dinge festgesetzt. Bei den Privat-Bergbauen des Joachimsthaler Bezirkes verdienen die Arbeiter ffir eine 8stiindige Schicht 40 bis 50 kr., im Gedinge bis 60 kr. Im Schlaggemva Id er Bezirke betragt der Schichtenlohn eines Hauers fiir eine 12stiindige Schicht 60 — 70 kr.; bei Mineralwerken erhalt der Arbeiter *>0 — GO kr., im Gedinge werden (JO — 80 kr. bis liber 1 tl. Taglohn gezahlt. Die Arbeiter im Elbogener Berghauptmannschaftsbezirke sind •neistens einheimische. Im Allgemeinen ist cias Verhaiten derselben, das hiiufig 'orkommende Veriassen der Arbeit ohne Kiindigung ausgenommen, entsprechend. lebrigens liegen so niancben Klagen in dieser Minsiclit die Miingel des Klein-targbaues zum Grunde, mul es diirften andererseits viele der ersteren vielfach ganz behoben werden konnen, wenn die Dienstordnungen mit melir Strenge gehand-habt, und viele Werksbesitzer das beziiglicbe Einschreiten des Beviersvorstandes Vei'anlassen wiirden. Wenn ferner auch tur »las materielle Wobl der Bergarbeiter in so man-c*ier Beziebung, »amentlich beim Kleinbergbaue, besser gesorgt ware, so \viirde 'nsbesondere die so hiiufig vorkommende Klage wegen des Wechselns der Arbeiter bald ganz verscbwinden, da durcb Herstellung von entsprechenden Arbeitenvoh-nungen, und moglichste Ueberlassung eines kleinen Grundstiickes sicli auf die Stabi-Htiit der Arbeiter vortbeilhalt eimvirken liesse. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Bei den productiven Werken 'varen beschaftigt: *m Kreise Saaz . . 1.769 Manner, 62 Weiber, 27 Kinder, also 1.8b8 Arbeiter, » » Leitmeritz 2.669 „ 29 „ 33 „ „ 2.731 „ zusammen 4.438 Manner, 91 Weiber, 60 Kinder, also 4.589 Arbeiter, s°nacb gegen dieZablen des Vorjahres . . .4.084 „ 128 „ 4.212 „ mehr . . 354 Manner 23 also 377 Arbeiter. Von der Gesammtzahl der Arbeiter entfielen auf den Erzbergbau 126 und auf (^eri Kohlenbergbau 4.463; es ha t daher ilie Ar bei ter zalil bei den Erzbergbau en Um 50 und bei den Koblenwerken um 327 z u ge n o m m e n. Die Lage der Arbeite r war eine giinstige, da Ueberfluss an Arbeit und li°he Lohne berrschten. In den Kohlenrevieren v er d iente beim Grossbergbaue im Durchschnitte tag-'ich der Hiiuer 1 tl. 30 kr., der Ford er er 1 11., bei den (ibrigen sclnvunglialt betrie-benen Kobleiuverken der Hiiuer 86 kr., der Forderer 78 kr. Am rechten Elbeufer und beim Zinnbergbaue, vvo tast aussebliesslich ansassige Arbeiter vervvendet werden, bracbte der Hiiuer 78 kr.,*der Forderer 58 bis 78 kr. taglich ins Verdienen. Das Verhalten der Arbeiter war im Allgemeinen ininder befriedigend, Jetloeb lediglicb dem Mangel an Arbeitern entsprungen. Eine begriindete Unzufriedenheit war nicht \vahrzunehmen , und nur unter 'len Arbeitern im Teplitzer Becken iiusserte sich das Streben naeli Aenderungen ^es Bruderladen-Institutes, welche Aenderungen auch insoweit, als sie nicht 1,0,1 einer Aenderung gesetzlicher Vorschriften abhangen, angebahnt wurden, und ungeaehtet der \viderstrebenden Jnteressen hoffentlich bald bewerkstelligt sem vverden. Die wiiiischens\verthe Colonisirung der Arbeiter bat keine Fortschritte geinacbt. Die Vortheile derselben werden z\var allseitig anerkannt, und ergeben sicli tlieilwei.se aucb aus den vorangefiihrten Lohnsverhaltnissen; allein der hohe Boden-\verlb, die bedeutende Grundparzellirung und das noch verhaltnissmiissig geringe Bergbauertragniss scheinen bisher noch uniibersteigliche Hindernisse der Arbeiter-Colonisirung zu bilden. Die iibrigen im vorjahrigen Verwaltungsberichte gesehilderten Arbeiterver-haltnisse habea sich nicht geiindert. Bohmen. Berghauptmannsehaft Pilsen. Mit den Produetions-Resultaten iibereinstinimend, ist beim Bergbaubetriebe eiue Verminderung, beimHiittenbetriebe eine Vermehrung der Arbeiter gegen 1868 nacbgewiesen; die Verminderung beim Bergbaue beziffert sich auf 337 Miinner und 51 Weiber, die Vermehrung bei der Hiitt ■ auf 83 Miinner und 3 Kinder. Zu der sebr bedauerlicbeu Verminderung der Arbeiter beim Bergbaue gab zunacbst die Angritfnalnne des Baues der Kaiser Franz Josefsbalm (Strecke Pilsen-Eger) den Anlass; \venn nun gleieb aucb die eigentliehen, an die Gruben-arbeit seit langer Zeit gewiibnten und desshalb verliisslicberen Bergleute der Loekung hoherer Liihne und leicbterer Arbeit beimBabnbaue meistens widerstanden, so verlor namentlieb der Kohlenbergbau doch die unumgiinglichen weiteren Hills-arbeiter, und war bier und da unliebsain gezvvungen, seine Fiirderung demgemass zu reduciren. Sieherem Vernelunen nach bessern sich die Zustande in dieser Be'ziehung der jungeren Zeit, weil die dem Bergbaue abtriinnig Ge\vordenen ilire Hoffnungen auf Aufbesserung des Verdienstes bei leichterer Arbeit nicht erfiillt sehen und sich nach und nach dem Bergbaue wieder zuvvenden, welcher ihnen constanten t1'-\verb sichert. Mit dem Laufe der Jahre durfte dieser zeit\veise sich wiederholende Uebel-stand immer seltener eintreten, da unzweifelhaft sich auf jeder Grube ein Stamni von geiibten, staifdigen Arbeitern herausbilden wird. In den vorliegenden Berichten der Bergwerks- und Hiittenbesitzer, sowie der VVerksleiter wird noch immer geklagt, dass die Arbeiter ungeaehtet der nicht uinvesent-lich gesteigerten Afbeitsliihne nur in seltenen Fallen ein anstandiges Auskommeu finden, weil sie einerseits der iiblen Gevvohnheit des zu haufigen Feierns zu selu uachhangeu und andererseit^ jedes Sinnes fur sparsame, hausbalterische Ver\vendung des Verdienstes entbehren. Nicht minder beschwert man sich, und zwar insbesondere beim Koldenberg-baue, dariiber, dass die Bergleute, ungeaehtet der schonendsten Behandlung, bei den geringsten Veranlassungen die Arbeit theils mit, theils ohne Kiindigung verlassen, um bei einer anderu Grube einzutreten, welcher sie nicht selten in Kiirze wiedei den Hucken kehren; ein Uebelstaud, welcher in dem Maugel an Arbeitskralten bedingw jm Interesse der Arbeiter selbst aber sehr zu bedauern bleibt. Denn da eine F*'el" ziigigkeit von Seite der Bruderladen-Institute nicht anerkannt ist, so verlieren hie*' durch die Arbeiter oft unbedacht nicht unerhebli clie Anspriiche an die Bruderlade des verlassenen Werkes. Eine grundliche Besserung dieser Verhaltn i^se is( in der Tliat liur vod der Hebung der Volksbild ung zu ervvarten und diirften in dieser Richturig audi die 111 neuerer Zeit zu Mies und Niirsehan in’s Leben geriifonen Sonntagsschulen ciuen giinstigen Einfluss iiben. Im Bergreviere Radnitz gelang es, unge acbtet \viederboltei' amtlicber Erinne-‘Ullg, noeli immer nicht, eine Vereinbarung weg en Errichtung einer Sonntagsschule zu C1‘zielen, obgleich von Seite eines Reviergewerken (niimlich des Johanu Edlen v. Stark) schon die nothigen Localitaten zur Verfiigung gestellt und die unentgeltliche Lieferung des Heizmaterials zugesagt worden ist. Die materielle Lage der Bergarbeiter kanu beiin Vergleicbe mit anderen '^'beiterclasseu und imHinblicke auf die herrschenden Preise der Lebensmittel ver-^Sltnissmassig eine belriedigende genannt werden; die steigenden Verschleisspreise fih' Kohle und Eisen hatten eine Aufbesserung der beziiglichen Arbeitsliihne zur ^°lge, und ergab sich als unvermeidiiche Consequenz dessen die Gleichstellung der doline der iibrigen Bergarbeiter. Als Regel gilt nun die Verdingung der Arbeit beiin Bergbaue; statt der Sstiindigen wurde zumeist die 12stiindige Schichtenzeit eingefiihrt. Die Leistung Hauer per Schicht beim Abbaue simi selbstverstiindlich, den Verbaltnissen et'tsprechend, verschieden. Dieselbe wird fiir die Steinkohlenbergbaue nachst Niirsehan, ^ dkischen, Litliz mit 20 — 24 Centnern, fiir jene zu Mantau mit 30—35 Centnern, ur die Braser Gruben beim unterirdischen Abbaue mit 30—35 Centnern, aut’ abge-deckten Pfeilern im Abraume mit 180—200 Centnern, im Miroschauer Becken mit duichsclmittlich 22 Centnern, fiir die Gruben bei Merklin mit 8—14 Centnern ange-§ebeu, soli aber bei dem Bleierzbergbaue zu Mies jahrlich nur 34 bis 72 Ceutner betragen. Die Verd ienste berechneten sich fiir die 12stiindige Schicht beim Stein-koldenbergbaue *m Radnitzer R e v i e r e: fiir den Hauer mit.....................80 km. bis 1 tl. 30 kr. » » Forderer und) „ „ Haspler mit j....................... ” " “ ” " „ „ Versetzer mit „ .... 50 „ „ — „ 80 „ „ „ Abraumer mit.................BO „ „ 1 „ 20 „ ; lrn siidlichen Theile des Pil s e n er Becken s in Wilkischen, Littiz bei Niir-sehan, Mantau: fiir den Hauer mit.....................80 krn. bis 1 (1. 35 kr. „ „ Forderer mit.................60 „ „ i „ — „ „ „ Zimmerling mit...............90 „ „ I „ — „ * „ „ Tagarbeiter mit.................60 „ „ „ 70 1 m n o r d 1 i c h e n T h e i 1 e des P i 1 s e n e r B e c k e n s: fiir den IlLiuer mit.......................60 krn. bis 90 kr. „ „ Forderer mit.......................50 „ „ 70 „ „ „ Tagarbeiter mit....................50 „ „ 60 „; in der Merkliner Mulde (bei 9—-lOstiindiger Arbeitszeit): fiir den Hauer mit.......................GO krn. bis 70 kr. „ . Forderer und ) u , f ..........................!iO „ „ (50 ; „ „ Haspler mit bei den Miriischauer Werken (bei 12stiindiger Schicht) durchschnittlich: liir den Hauer mit....................................90 krn. „ „ Forderer mit..................................60 „ bei m Bleierzbergbaue in Mi e s, bei jenen Gruben, \vo Gedingarbeit und lžstiindige Schicht iiblieh: fiir den Hauer mit...................70 krn. bis 1 fl. 40 kr. „ „ Forderer mit ..............50 „ „ — „ 60 „ „ „ Aufbereitungsarbeiter mit .35 , „ — „ 50 „ ; bei jenen, vvelehe die Zeitarbeit und Sstiindige Schicht beibehielten: fiir den Hauer mit........................40 krn. bis 60 kr. „ „ Forderer mit.....................25 „ „ 40 beim Eisensteinbergbaue (bei 12stundiger Schicht): fiir den Hauer mit........................60 krn. bis 80 kr. „ „ Zimmerling mit....................60 „ „ 80 „ „ „ Forderer mit......................40 „ „ 50 bei den E i s e n s c h m e 1 z \v e r k e n : fiir deu Schmelzer mit . . 1 II. — krn. bis 1 tl. 20 kr. „ „ Giesser mit „ 70 „ » I » 50 , „ „ Aufgeber, | „ „ Poclier und > . . — „ 60 „ „ — „ 80 „. „ „ Putzer mit J Die Bergwerksbesitzer ermangeln iibrigens nicht, den Arbeitern so manche wesentliclie Unterstiitzung zu ge\viihren. Zu envahnen waren hier die /-11 Gunsten der Arbeiter ins Leben gerufenen Consum-Vereine — z. B. bei den Steiu-kohlengruben der Prager Eisenindustriegesellschalt zu Wilkischen und Niirsclnu1* bei jenen der Mantauer undderMiroschauerGewerkschai’t, fernerbei den Steinkohld1-bauen des Grafen Sternberg und FreiherrnvonBiese zu Bras und endlich beialleu von Stark’schen Werken.'Fiir billige Unterbringung der Arbeiter in Kasernen und in den Werken gehorigen Wohnhausern ist gesorgt in Wilkischen bei den Gruben der Prager Eisenindustriegesellschalt und jenen von Albrecht und Seilert, in Mantau l>el den Gruben des westbohmischen Bergbau- und Hiittenvereines und der Prager Eisen-instriegesellschaft zu Niirschan, hei dem furstlich Thurn-Taxis’schen Werke niiclis1 Littitz, bei der Steinkohlengrubezu Miroschau, bei den freiherrlich Riese’schen und den von Starkschen Gruben. Eme Versorgung der Erkrankten findet Statt in den bei allen vorgenannten Werken errichteten Spitiilern und die Kinder der Berg-und Hiittenarbeiter der Prager Eisenindustriegesellschalt vverden zu Wilkischen 'Ji einer eigenen Werkschule unterrichtet. Zu iiberselien ist ferner nicht, dass nach Zulass der meisten Bruderladen-Statuten des Berghauptmannschaftsbezirkes den Arbeitern in beriicksichiigens-werthen Fallen bare Unterstiitzungen verabfolgt werden, und dass die Bruderladen ai|ch als Vorschusscassen insoferne fungiren, als den Vereinsmitgliedern theils unverzinsliche, theils nur niedrig zu verzinsende Vorschiisse gewahrt werden. Unter allen Bergbauen des Berghauptmannsc.haftsbezirkes diirften iibrigens nui' bei deni furstlieh Thurn-Taxis'schen Gruben-Complexe niichst Littitz die Vorbe-dingungen vorhanden sein, welehe cine Betheilung der Arbeiter mit Grundstiicken gestatten konnten, vveil die Grubeu mitteu in \veit ausgedelmten Waldungen des Berg\vei'ksbesitzers gelegen sind, Die Werksleitung hal ia der Absieht, sieh miiglichst schnell einen tiiclitigen Stamm von stiindigen Arbeitern heranzuziehen mul zu erhalten, auch bereits beziig-liehe Antrlige an die fiirstliche Cential-Direction gestellt, dem Vernehmen nach aber dort ein Eingehen in diese Vorselilage nieht gefunden. Unzweifelhaft geeigneler in dieser Bichtung waren die Verhaltnisse der im liistricte dieser Berghauptmamischaft befindlichen, durchgangig von Grossgrund-besitzern auf ihren Domainen errichteten und erhaltenen Eisenschmelz\verke. Ob dort e*ne Geneigtheit vorhanden, die Arbeiter in der gedachten Weise zu unterstutzen, lst nieht bekannt; thatsiicblich ist die Zukunft der meisten dieser, lediglich behufs Vei'werthung des Holzes derDomainen errichteten Werke docli nur einesehr fragliche. Bohmen. BerghanptmannschaftKuttenberg. WiedieAus\veisezeigen, betrug (^er gesammte Arbeiterstand (Manner, Weiber und Kinder) im unmittelbaren "erghauptmannschal’ts])ezirke 2.622 Kopfe, im Bergcoinmissariatsbezirke 929 Kopfe, ln Summe 3.Sol Kopfe, war somit gl eieh jenem im Jahre 1868. Von dem Werthe der Gesammt-Production entfiel auf einen Arbeiter eine Quote im unmittelbaren Bergliauptmannschaitsbezirke von 397 II. 39 krn., im Berg-c°nimissariatsbezirke von 376 tl., iin gesammten Bezirke aber von 390 tl. 80 krn.; "as mit Hinblick auf das Vorjahr und andere Bezirke als entschieden guustig ♦ ^ezeiehnet werden muss, und nur in der grossen Erzeugung und dem grossen ^Verthe der Produete begrundet ist. Bei den einzelnen Betriebsz\veigen ergibt sicb diese Ouote fiir einen Arbeiter unmittelbaren Bezirke beziiglich der 45 Arbeiter der Silberbergbaue gleich Nuli, wej| ].ejlie Erzeugung stattfand, wahrend jeder der 357 Arbeiter der Eisen-"erke eine Quote von 736 II. 3 krn., der 63 Arbeiter der Arsenik- und Selnvefel-'Verke eine solche von 845 tl., der einzelne der 1.821 Arbeiter bei den Stein-°hlenwerken eine (Juote von 350 II. 16 krn. und der 336 Arbeiter bei den Braun-k°hlen\verken eine Quote von 263 II. 40 krn. erzielte; im Bergcommissari ats-b^zirke hingegen entliel auf jeden der 17 Arbeiter bei den Silberbergwerken 'Vegen raangelnder Erzeugung ebenfalls keine Quote, bei den Eisenwerken aber fiir Arbeiter je 436 II. 26-8 kr., bei den GraphiUverken fiir 717 Arbeiter je 376 tl. ^‘7 kr. und bei den Braunkohlenwerken fiir 23 Arbeiter je 107 II. als die Erzeu-8Ungs-Quote fiir den Mann. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Der Arbeiterstand, \velcher s'ch im Jahre 1868 auf 8.563 Individnen, und z\var 7.880 Manner, 683 Weiber 11 n<' Kinder bezifferte, ging im Jahre 1869 auf 7.634 Individuen, d. i. um 792 Manner, 37 weibliche Arbeiter und 100 arbeitende Kinder z ur u ek, davon mehr als eiu Dritttheil auf die Eisensclimelz- und Gusswei'ke cutfallt. Dagegen bat sich der durchschnittliche Pr od uc ti o n s - Wert h eines jeden Arbeiters, ivelcher sicb im Jahre 1868 auf 555 tl. belief, im Jabre 1869 aui' 573 tl., d. i. um 3-2 Percent, erhiiht. Aus dem nebenstehenden Ausweise ist zu ersehen, in welcher Weise tur das materielle Wohl der Arbeiter gesorgt ist, insbesondere, dass bei den mah-riseben Berg- und Hiitteniverken nicbt \veniger als 202 Arbeiter-Kasernen oder Coloniehauser mit 1.169 Wobnungen besteben, in ivelchen 1.071 Arbeiterfamibeu und 687 ledige Arbeiter unter moglichst giinstigen Bedingungen untergebraeht sind. Bei jenen Berg- und Hiitteiuverken, bei welcben keine eigenen Arbeiterhauser besteben, wird von einzeluen Werksbesitzern in anderer Weise tur eine gute und biilige Unterkunft ibrer Arbeiter gesorgt. So erhalten jene Bergarbeiter bei dem Braunkoblenbergbaue der Erben nach Rudolph Koliseh in Dubuian, welcbe bereits iiber z\vei Jahre ununterbroeben in Arbeit steben, eine jabrliche Quartierzulage von 10 tl. und sammtliche fremde Arbeiter bei dem Braunkoblenbergbaue (les Heinricb Ritter v. Drasche unentgeltlicbe Unterkunft in Wolmungen, die zu diesem Zivecke auf VVerkskosten gemietbet und eingeriebtet werden. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmtitz. Die Zahl der bei den Stein-koblenwerken besebaftigten miinnlicben Arbeiter ist im Jabre 1869 auf 6.487 Individuen gestiegen und betragt daber gegen das Vorjahr um 354 Arbeiter mehr; ivogegen die Anzabl der weiblicben Arbeiter um 26 zuriiekgegangen ist. Der grdssere Theil der Arbeiter, \vorunter eine nieht unbedeutende Anzabl aus den Griinzorten Preussiscb-Seblesiens, bat seine eigene Unterkunft, doch ver-bleiben die entfernter ivohnenden geivobrdicb die ganze Arbeits\vocbe in der Nahe des Bergbaues, um erst Samstag Abends oder den Tag vor eineni Feiertage nad' Hause zu kehren. Zu den Bergbauen der Kaiser Ferdinands-Nordbabn wurden selbst aus Gali' zienBergarbeiter mittelst freier Eisenbahnfahrt zugefuhrt und am Schlusse der Wocbe wieder dabin zuriiekgefubrt. Zur Unterbringung der anderen nicbt behausten oder jener Bergarbeiter. \velcbe nicht in Privatbausern zur Miethe vvohnen, dienen tbeils Kasernen, zumeis* aber Colonienbauser. Die letzteren mebren sich von Jahr zu Jahr und stebel* wegen ibrer gefiilligen Bauart und ibrer Gruppirung sebr vortbeilbaft gegen die sonstigeu landlicben Wohngebaude ab. Die Anzabl der Coloniehauser betrug im Jabre 1869 bei den scblesischen Kobleniverkeu zusammen 180, die der Kasernen, welche aber alteren UrsprungeS sind und jetzt nicbt mehr gebaut werden, im Ganzen acbt. Untergebraeht "aren darin 930 Familien und 637 ledige Bergarbeiter. Der Miethzins ist ein sehr geringe* und betragt je nach der Grosse der Wohuung monatlich 50 kr., boebstens lfl. 50ki‘-Die Baukosten eines aus vier separaten Wohnungen, mit je einem Zimmer und einet kleinen Kammer nebst Boden, bestehenden Coloniebauses in der Gemeinde Orl®1 belaufen sieb inclusive des Baugrundes bei eigener Ziegelerzeugung auf 2.200 d- TJ ebersicht * cler bei clen Berg« und Hiittenwerken in Mahren im Jahre 1869 bestandenen Arbeiterhauser und der darin untergebraehten Arbeiter. Bezeichnung des Bcrg- oder Huttenvverkes Kasernen und Darin Darin untergebrachte Bedingungen, unler welchen den Arbeitern die Beniitzung Familien- oder Coloniehiiuser bestehende IVohnungen Arbeiter- Familien ledige Arbeiter einer AVerksivohnung iiberlassen wird Franz- und Heinrich-Steinkohlenzcche der k. k. a. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbalm in Mdhrisch-Ostrau 26 144 140 66 Unbekannt. Tiefbau- und Carolinenzeche des Anselm Salomon Frciherrn v. Hothsehild in Mahrisch-Ostrau 15 113 100 200 Unbekannt. Ein Theil der Arbeiter ist in den Manipulations- Segengottes- und Gegentrumm- und Franzisca-Steinkohlon-zeehe der Rossitzer Steinkohlengeiverksehaft in Segengottes und Padochau 27 113 103 89 Gebštuden untergebracht. Jede Familie zahlt fur die IVohnung und Beheizung 1 tl. 70 kr. Liebegotteszeehe der Liebegottes Steinkohlengewerkschaft in Zbeschau to 80 78 33 monatlich. Ein lediger Arbeiter, der bei einer Familie untergebracht ist, bat derselben monatlich einen Zinsbeitrag von 33 krn. zuleisten. Die in der Kaserne untcrgebrachtcn ledigen Arbeiter haben freies Quartier. Die Familien zahlen einen Monatzins von 1 fl. 23 krn. DasAuf- Oslawan-ZbeschauerSteinkohlenbergbau der Actiengesellschaft der Innerberger Hauptgewerkschaft 9 o2 43 45 sichtspersonale und die ledigen fremden Arbeiter hahen freies Quartier. Unbekannt. Ferdinandi-Steinkohlenzeehe des Mas Drucker bei Rossitz . . 2 4 3 Unentgeltlich. Braunkohlenbergbau des Gessner und Comp. bei Jolmsdorf . i 1 6 Unentgeltlich. liraunkohlenbergbau der Keltsehaner Zuckerfabrik in Keltsehan 2 4 4 Unentgeltlich, unter derBedingung der Erhaltung der inneren Braunkohlenbergbau der Marlinitzer Zuckerfabrik in Tscheitsch 1 8 8 Einrichtung und friedlichen Zusainmenlebens. Unentgeltlich sammt den bei den Wohnungen bestehenden Eisenwerk des Olmiitzer Erzbisthuins in Friedland 12 37 37 Gartchen. Nebst der Wobnung bat jede Familie einen klcinen Garten und Eisenwerk der Zoptau-Stefanauer Gewerksebaft in Zoptau . . 24 14? 143 60 circa 4/s Molzen Area Aeker, ivofiir per Monat ein Zins von 1 11. 50 krn. gezahlt ivird. \ Fur jede Familien-VVohnung und den dazu gehorigen Gcmiise- Eisemverk der Zoptau-Stefanauer Gewerkschaft in Stefanau . 21 211 183 123 j garten ist nach derGrosse'der Ubication ein jiihrlicherMieth-1 zins von 4 bis 8 fl., fiir die den Familien pacbtvveise iiber-\ lassenen Grundstiicke mit 1 bis 2 Metzen Area ein jiihrlicher I Pachtzins von 3 bis 5 fl. per Metzen zu zahlen. Die ledigen v Arbeiter erhalten ein gewerkschaftliches Bett und haben fiir ' die Reinigung der Bettvvaschc und Schlafzimmer 1'5 kr. zu J zahlen Eisenwerk des Grafen Harrach in Janowitz 27 88 67 27 24 Arbeiter-Familien haben freie Wohnung; die iibrigcn zahlen Eiscnwerk des Fiirsten Liechtenstein in Aloisthal 3 23 23 nach der Grosse der Ubicationen 6 bis 12 11. Zins per Jahr, dieLedigen ein Schlafgeld von 30krn. per Monat. An Grund-stiieken sind 13*5 Joeh gegen einen jahrlichen Pachtzins von 9 11. per Joch an die Arbeiter verpachtet. Die AVobnungen iverden nebst je y2 bis 1 Metzen Feld den Eisemverk dcs Fursten Liechtenstein in Adainsthal 8 24 20 8 besseren Arbeitern zinsfrei iiberlassen. Eine Familie zahlt 12 11., ein lediger Arbeiter 6 tl. jahrlichen Eisemverk der Rossitzer Eisenhiittengeu erkschaft in Segengottes 8 84 82 10 Miethzins. Sammtliche Wohnungen sind den Arbeitern unentgeltlich iiber- Eisenwerk des Thomas Sivoboda in Eichhorn 6 14 11 16 lassen. Unter der Haftung fiir die inner" Erhaltung unentgeltlich. Su mm e . 202 1160 1071 687 ' ' . ' . . - • . - **• * . . liei der furstlich Salin!scben Steinkoblengrube in Polnisch-Ostrau, und z\var Schachte Nr. I, besteht eine Gruppe von Coloniehausern, welelie nach dem naeli-stehenden Piane gebaut sind und von denen jedes im Durehschnitte 2.600 fl. kostet. Speis Speis Zimmer Ziramer Vorliaus Zimmer Zimmer Speis Speis ------g 1 - - Ungeaehtet dieser Anstrengungen seitens der Werksbesitzer berrsclit dennocli e,n fiihlbarer Mangel an Bergarbeiiern, \velcber zum Theiie darin seinen Grund 'Iat» dass innerbalb und in der Niilie des Ostrauer Revieres drei Eisenbabnen, und /'v:ir die freiherrlich von Rotbscbild’scbe Montanbabn von Micbalkowitz nacli Dorn-,,rau. der Theil der Kascbau-Oderberger Eisenbalm von Tescben gegen Jablunkau lll'd die Mahriscbostrau-Friedlander Eisenbalm imJabre 1869 in Bau gekommen sind. In Folge dieser Concurrenz waren die VVerksleitungen iiberdiess nocli genii-thigt, mit Jen Scbicbten- und Gedinglohnen binauf zn gelien, so z\var, dass eiu ®eissigerGedingbauer in einer Sstiindigen Schicbt iiber einenGulden verdient, w3brend die Schlepper, Burschen von 18—24Jabren, auf 80—90Kreuzer kommen. Bei diesen giinstigen Erwerbs- und beziehungsweise Wohnungsverbaltnissen ann die materielle Lage des Bergarbeiters nicht anders als eine gute sein, von ''e 1 <‘ 1 • er nicht nur das gute Ausseben, sondern aucb die ansUiudige Kleidung der Iehrzalil der Bergarbeiter Zeugniss geben. Diesem Umstande ist es auclt bauptsacblicb zu verdanken, dass sicb unter den ^^htuljcitern in dem Ostrauer Reviere bis jetzt, trotzdem dass im Laufe dieses l’es Vle^c Strike-Macber aus den Waldenburger Kohlenberg\verken dahin gekom- 1 suiu, keine Symptome einer beunrubigenden Arbeiterbe\vegung gezeigt baben, 'V01 u«gen trugen sich bei Braunkohlenbauen zu, und zwar alle drei bei Braunkohlen-'»uen auf der machtigen sudsteierischen Braunkohlenablagerung nachst Tiiffer, ‘‘1'astnigg u„d Tiifail. Betrelfend die Baue und die Arbeit, wobei die Verungluckuneen vorsekommen Sin/l I* o o o ’ Ule Art und Ursache der Beschadigung, die Kategorie der Verungluckten und ®"flere nabere, auf die einzelnen Ungliicksfalle Bezug nehmende Umstande \verden le “achstehenden Details mitgetheilt. Im Braunkohlenbaue zu Brun 11 bei Wies, im Steuerbezirke Eibisivald, \vurden am 20. August 1869 ein Gedinghauer beim Abbaue, als er sich zur Arbeit ansehickte, olme sieii von der notlnvendigen Festigkeit des Hangendblattes friiher iiberzeugt zu baben, durch plotzlicbes Niedergeben desselben erdriickt und erbtt so einen augenblicklichen Tod. Bei dem Braunkoblenbergbaue in Gouze, Bezirk Tiiffer desHeinricb Ritterv. Drasche 1’anden imMonate Juli in kurzenZwischenraumenzweiVerungluckungen Statt, eine sclnvere mit nachtbeiligen bleibenden Folgen und cine mit tbdtlicbem Ausgange-Am 6. Juli stiirzte niimlieh ein Hiiuer, dem das Licbt in einer Streeke des Heinricli-stollens erloscben war, und der sich ein Feuerzeug aus der tiefern Solile bolen wollte, aus eigenerUnvorsiehtigkeit in einen Kohlensturzscbacbt, wobei er an beiden Fiissen Briicbe erlitt; dem Cillier Krankenbause iibergeben, wurde er nacb tlieil-weiser Heilung eines Fusses,' zu jeder weitern Arbeit unfabig, aus demselben entlassen. Am 10. Juli fiel ein Forderer, gleiebfalls im Heinrichstollen, aus eigener Unvor- sichtigkeit und Ungescbicklicbkeit beim Entleeren derKoblen. aus dem Fdrderbunde in den Koblensturzscbacbt, bracb sich den Arm und wurde am Kopfe mehrlach sclnver verwundet. Am 11. Tage erlag derselbe im Cillier Civilspitale seinen Wunden. Am 24. Marz stieg in einem Stollen des Braunkohlenbaues der Triester Ge-werkscbaft Hrastriigg und Doli ein Iliiuer aus Unachtsamkeit statt in den Fahrt-in einen nahebei gelegenen Sturzschacht und fiel aus geringer tlbhe, Avobei er einige Hautabscbiirfungen und eine heftige Gebirn-Affection erlitt; es stellten sich jedocb keine bleibenden nachtheiligen Folgen ein und arbeitet der verungliickte Hiiuei bereits \vieder anstandslos. Am 19. OctoberNacbls erlitt ein Altbauer der Vodestollner Kohlengewerkscbal-zu Trifail, beim Abteufen vom Josefistollen aus aul' den tieferen Wolfgangborizont im Scbachtsumpfe arbeitend, durcli das Hinabfallen des vom Fdrderseile losgekup' pelten Forderkiibels eine Verrenkung des linken Kniegelenkes, verbunden mit einem Beinbrucbe. Der an der nacblassigen Ankuppelung selbst die Schuld tragende Altbauer war nacb dreimonatlicber arztlicber Bebandlung wieder ganzlich liergestellt- Dietodtlicbe Verungliickung in einer JBisensteingrube nachst Windiscb-landsberg derJoset'Steinauer’scbenErben trat einen neueingetretenenForderer am 13. October 1869, indem er nacb verfahrener Scbicbt seine Kameraden verlassend, auf einer zur Ausfahrt nicht gestatteten Streeke, allein ausfubr und hierbei in einen offenen Schutt fiel; derselbe blieb sogleicb todt. Bei allen im Laufe des Jahres stattgefundenen drei Ungliicksfallen mit tbdtlicbem Ausgange und den drei sclnveren Bescbiidigungen komite ein Verscbulden der Werksleitung oder des Aufsichtspersonales oder anderer Arbeiter nicht nachge" wiesen werden, sondern musste in Folge der. bergbebbrdlicherseits oder durcli die politischen Beborden veranlassten Localerbebungen die Ursache aller dieser Verun-gluckungen lediglicb in eigener Unvorsichtigkeit oder in der Nicbtbeobaclitung von beim Werke eingefiilirten Sicherheitsvorschriften erkannt vverden. Es entfiel imJabre 1869 von der Gesammtzabl der 4.601 Arbeiter je eine sclnvere und je eine tbdtliehe Verungliickung auf l.o33'6 und eine Verungliickung iiberbaupt ant’ 766-8 Arbeiter. W enngleicli die grossere oder geringere Anzalil d er vorkommenden Ungliicks- binnen Jahresfrist nicht immer einen sicheren Schluss auf die Umsicht der Rauleitungen in einem Bergwerksreviere zu ziehen erlaubt, und aucli das Zusammen-"'irken ungliickliclier, ausseraller Berechnung liegender zufalliger Umstande nicht Unbeaclitet bleiben kana, so muss doch dic Thatsache, dass das Jabr 1869 aus dem ^°*tsberg-K6flach-Lankowitzer K o b I e n r e v i e r e k e i n e n U u glii c k s-aus\veiset, als die Folge der eingetretenen \vesentlicberi Besserung der Berg-hauzustiinde und einer umsiclitigeren Bergbauleitung bezeicbnet werden. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Im Jabre 1869 ereigneten sicb beim Bergbaubetriebe aclit sclnvere Verungliickungen von Arbeitern, w;ibrend beim Hiittenbetriebe keine sclnvere Verletzung vorfiel. Kine todtliche Verimgliickung kam iiherliaupt nicht vor. Von den sch\v er en Verungliickungen fielen drei bei dem Braunkohlen-hergNverke Liescha, vier in den Gruben des Bleiberger Erzberges und eine beim Lollinger Eisensteinbergwerke vor. Die Verletzungen in Liescha entstanden bei einem Arbeiter durch dasAbfallen enies Forderhaspels, \vodurch der Betroffene eine Bisswunde bekam; die z\vei "'eiteren Verungliickungen ergaben sicb durch den Sturz von der Fahrt in den Fahrt-schacht, vvodurcb in beiden Fallen die Betroftenen einen Knochenbruch erlitten. Im BI e ib e r z e r Bergreviere erlitt ein Mann in Folge Abfallens in einen Scbacht bei Auswecbslung der Schachtzimmerung einen Bruch des recbten Oberschenkels; ein zvveiter zog sicb durch voreiliges Nahern zu einem angesteckten Schusse, der Slcb dann unversehens in naehster Nabe des BetrolTenen entlud, Contusionen im Ge-sicbte und den Verlust des Zeigefingers der linken Iland zu; einem dritten Arbeiter wurden die Hauptmuskeln des linken Unterschenkels bei Entladung eines Schusses Zerrissen, wobei der Verungliickte, anstatt nach Vorschrift auf die dritte Buhne, nur die erste Biihne geflohen war und von dem gesprengten Gesteine getroffeu "'urde. Der vierte Ungliicksfall berauhte den Betroffenen der Sehkraft des recbten Auges in Folge Entladung des Schusses \vahrend der Verladung des Bohrloches im kiesigen Gesteine, obgleich der Arbeiter hierbei sicb einer messingenen Ladnadel be-dient hatte. Die sclnvere Verungliickung beim Eisensteinberg\verke zu L o 11 in g bestand ln einem durch Hereinbrechen einer Erzvvand veranlassten Beinbruche, welcber in neun Wocben gebeilt wurde. Bei allen diesen Verungliickungen fiel weder den Werksleitungen, noch dem ^ufsichtspersonale ein Verschulden zurLast; diese Ungliicksfalle sind vielmehr Iheils einem verhangnissvollen Zufalle, grosstentheils aber der Unvorsichtigkeit und Fahr-lassigkeit der Verungliickten zuzuscbreiben. Solche Falle sind selbst bei der streng-sten Aufsicht nicht zu vermeiden, indem die an die Gefahr gewohuten Arbeiter die-Selbe zu wenig achten und ihr hiiufig in Augenblicken, wo sie der Aufsicht entzogen s'nd, zum Opfer fallen. Gesetze, Dlenstordnungen, vviederholte Erinnerungen und selbst Strafen sind far solche Falle unzureichend, Ungliick zu verhiiteu; die kiirntnerischen Werke sind beinahe durchaus gut geleitet, moglichst gegen Unfalle gesichert und mit hinlang-lichem Aufsichtspersonale versehen, so dass die Berghauptmannschaft keinen Grund findet, diessfalls Anordnungen zur bessern Wahrung der korperlichen Sicherheit der Arbeiter zu treffen. In dieser Beziehung wird die durch das neu regulirte Volksschulwesen und die dadureh sich hebende Infelligenz der Arbeiter, die vom hiesigen berg-und hiittenmannisehen Vereine angeregte Einfiibrung von Sonutagsschulen fiirBergarbeitei' und der aus der Klagenfurter Bergschule liervorgehende Naclnvuehs eines tuehtigen Aufsichtspersonales seinerzeit gewiss die beste Hilfe leisten. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. In Krain sind im Jahre 1869, mit Ausschluss der leiebteren Unfalle, 10 Verungliiekungen, darunter nur eine todtliche, vorgekommen. Berueksichtigt man diesen Umstand und bringt man die grbssere ArbeiterzahI in Recbnung, so kann dieses Resultat als eines der gunstigsten im letzten Deeennium bezeichnet werden; denn es gestalteten sicli die Verungliiekungen in den letzten 10 Jahren, wie folgt: Verungliiekungen Jahr schwere todtliche zusammen 1860 ................. 4 1 o 186 1................ 14 - 14 1862 . .............. 7 I 8 1863 ................. 6 3 !) 1864 ................ 13 4 17 1865 ................ 12 3 IS 1866 ................ 13 3 16 1867 ................ 17 2 19 1868 ................ 27 4 31 1869 ................. 9 I 10 Wahrend sohin im Vorjalire aul' 1.000 Arbeiter 12-4 Verungliiekungen (schwerer und todtlicber Art) entfielen, kamen im Jahre 1869 aufdieselbe Zahl deren nur 3-6-Noch vortheilhafter stellt sieli das Verhaltniss bei alleiniger Beriieksichtigung (leI todtliehen Ungluckslalle; denn biervon entfielen'im Jahre 1868 auf 1.000 Arbeitei i*6, im Jahre 1869 aber nur 0-3. Die erwalmten Verungluekungen vertheilten sich: auf die Kohlemverke....................4 schwere, 1 todtliche, „ „ Eisensteinbergbaue .... 1 „ — x „ „ andere Metallbergbaue .... 4 „ — „ Die eine todtliche V e r u n g 1 ii c k u n g trat' bei dem K o h 1 e n w e r k e Sag01 einen Forderer, dem bei der Entladung eines Schusses in der Bergmiihle die Hi*''1' schale zerschmettert wurde. Unvorsiehtigkeit der beim Sprengen beschiiftigten Mit arbeiter, welche das rorgeschriebene Zeichen m geben verabsaumten, trug (I'C Schuld an diesem Todesfalle. Dievier schweren Verungliiekungen, \velehe bei demselben Kohien-bergbaue sich ereigneten, bestanden inQuetschungen an verschiedenen Korpertheilen’ es entfielen davon auf den Abbau 3 und auf den Vorrichtungsbau 1. Die VerungHickten waren 3 Hauer, von welchen einem ein Stiick Kohle auf deu Fuss del, wahrend einer dureh ein von dec First sich ablosendes Stiick Versatz am Bucken venvundet wurde und einer bei der Scbrammarbeit eine allgemeine Quetscbung durcb ein sich ablosendes Thonblalt erlitt; die vierte scbwere Verletzung traf einen Forderer, welcben ein Stiick Versatz am Fusse beschadigte. MitAusnahme ‘les dritten Falles, bei welchem eigene Unvorsicbtigkeit das Ungliick verscbuldete, kanu der Zulall alsUrsache der iibrigen liier aufgefiihrten selnveren Verungliickungen gelten. Die sclnvere Verungluckung bei dem Eisensteinbergbaue traf einen Hauer von Jauerburg, welcber beim Abbaue durcb Abliisen einer Schielenvand oline sem Verscbulden einen Beinbruch erlitt. Die iibrigen Ungliicksfalle sclnverer Art ereigneten sich bei dem Bleiberg-kaue zu Knapouše und bei dem Quecksilberbergbaue zu Idria, und zwar bei ‘lem ersteren an einem Maschinenwarter, welcher beim Einscbmieren einer Turbine aa der recbten Hand gequetscht vvurde, und zwar insoferne durch eigenes Ver-schulden, als es untersagt ist, vvitbrend des Ganges der Masehine diese Arbeit vor-Z|mehmen. Bei dem letzteren Bergbaue bingegen erlitten ein Hauer eine Verrenkung des Haud\vurzelgelenkes durcb einen Sturz in den Theresiaschacht, ein Hauer eine gefahrliche Erscbiitterung der Baucheingeweide beim unvorgesebenen Abgeben eines Schusses und ein Sauberer einen Leistenbrucb durcb einen Sturz im Scheidhause, aHe drei durcb nachgewiesene eigene Unvorsicbtigkeit. Die relative Mehrzabl der Ungliicksfalle ereignete sich daher beim Kohlen-kergbaue, und im Allgemeinen war es der Abbau, bei vvelchem die meisten Verun-gliickurigen vorfielen. Unvorsicbtigkeit und Unterschatzung der Gefahr spielten hier \vieder die Haupt-r°He und aucb war es die Nacbtscbicbt, \vabrend welcher vorzugsvveise Urigliicks-fiille sich ereigneten. Ktistenland. Berghauptmannschaft Laibach. Im Jahre 1869 kam gar kein Ungliicksfall scbwerer oder todtlicher Art vor, und biernacb stellt sich das Ergebniss ‘Heses Jabres gleicb jeneni in den Jahren 1860, 1861, 1863 und 1868, wie nach-stehend zu entnebmen ist. Verungliickungen Jahr sclnvere todtliche zusammen 1860 — — — 1861 — — — 1862 1 - 1 1863 ................. — — — 1864 ................. 2 — 2 1865 ................. 2 — 2 1866 — 2 2 1867 2 -- 2 1868 . . 1869 . . Das Percentual-Verhiiltniss derVerungliickungen stel It sicli im Allgemeinen fiir dasKustenland giinstiger als fiir Krain, was zum Theile aucli den giinstigeren Gebirgs-und Lagerungsverhiiltnissen zuzuschreiben ist, welche das Kohlenwerk Carpano vor den beiden Haupthergbauen in Krain zu Idria und Sagor auszeichnen. \Vahrend namlieh in den letzten 3 Juhren (1867, 1868, 1869) tur 1-000 Arbeiter in Krain die jahrliche Durchschnittsziffer der schweren Verungluckungen aut' 6 98, die der lodtlichen auf 0 92 sich stellt, bereclinet sicli fiir das Kiistenland in derselben Zeitperiode fiir 1.000 Arbeiter die Zahl der schweren Verungluckungen nur auf 134 und bei den lodtlichen auf Nuli. Vergleieht man diese Resultate mit der fiinfjahrigen Periode (1862 bis 1866), \velche den aus Anlass der ersten krainerischen Montanisten-Versammlung im Janner 1868 verofferitlichten Tabellen zu Grunde gelegt vvurde, so erhalt man das nachfolgende, in mehrfacher Beziehung interes-sante Bilci. K r a i n. Verungluckungen auf 1.000 Arbeiter im Jahresdurchschnitte Zeitperiode schwere todtliche 1862 bis 1866 ............................. 4-66 1-28 1867 „ 1869 .............................. 6-98 0 92 K ii s t e n 1 a n d. 1862 bis 1866 ............................. 2-39 0-95 1867 „ 1869. . . ........................ 1 34 0 00 Wiirde daher Krain in Bezug auf die verhaltnissmassig grossere Anzalil der sch\veren Verungluckungen der letzten drei Jabre in der ober\vahnten Zusammen-stellung, welcbe ein Gesammtbild der Ungliicksfalle bei den Bergbauen sammtliclier osterreichischer Lander liefert, auch einen noch unvortheilhafteren Platz einuehmen, so wiirde sich doch dieser Nachtheil durch die giinstigere Stellung, welehe Krain betreflfs des geringeren Percentes bei den tddtlichen Verungluckungen einnimmt, mehr als compensiren. Noeh in weit hbherem Masse liatte diess fiir das Kiistenland Geltung, \velches in den letzten drei Jahren in der einen und der anderen Bichtung eine vortheilhaftere percentuelle Ziffer nachweist. Dalmatien. Berghauptmannsehaft Zara. Weder todtliche Verungluckungen-noch sonstige Verletzungen sind im Jahre 1869 bei den Bergbauen Dalmatiens vorgefallen. Tirol. Berghauptmannsehaft Hall. Beim Eisensteinbergbaue ereignete sicli ein todtlicber UngHicksfall; ein Hauer der k. k. Eisenwerksverwaltung Pillersee veranlasste durch unvorsiclitiges Gehahren beim Besetzen eines Bohrloches ein vor-zeitiges Losgehen des Sehusses, dessen Wirkungen ihn sofort todteten. Beim Aerarial -K u p fe rb e r gb a u e zu Kitzbiihel kamen zwei, dann beim Aerarial-Kupferbergbaue in Klausen und beim Privat-Kupferbergbaue in Ahrn je einc todtliche Verungliickung vor. lu Kitzbiihel war in einem Falle tlie eigene Naclilassigkeit des verungliickten Hiiuers bei dec Herrichtung eines Schusses die Ursache, dass derselbe zu friih sich Jošte, und ihm auf dem Wege zum Fluchtorte einen Kuauer an den Riicken schleu-derte; er erlag ara anderen Tage den Folgen der dadurch erlittenen Erschiitteriing. Ein z\veiter Hauer vvurde durch das Herabfallen von HauVerk aus einem oberen Horizonte in dem Momente todtlicb getroflen, als er in einem Schutte anfubr, olme das vorgeschriebene Aviso den im oberen Horizonte bescbaftigten Arbeitern gegeben zu baben. Er wurde sofort zu Tage gefordert und verschied auf dem Transporte zu seiner Wohnung. Beim Aerarial-Kupferbergbaue inKlausen niiberte sicb ein Hiiuer zu friih 'einem nach seiner Meinung versagten Selnisse, der plotzlich losging und dem Arbeiter den Fuss zersehmetterte; er iiberlebte nur einen Tag die vorgenommene Amputation. Beim Privat-Kupferbergbaue in Ahrn war ein Hiiuer mit dem Hinaufbohren e|nes Schussloches bescbaftigt, als plotzlich ein sclnveres Felsstiick von der anschei-nend ganz verliisslicben First sicb liiste, den Arbeiter niederschlug und erdruckte. Bei keiner von sammtlichen Verungliickungen \vurde eine Schuld dritter Per-sonen, sondern einzig und alleiu die Unvorsicbtigkeit oder Wagbalsigkeit der Be-‘‘■offenen constatirt. Salzburg, Berghauptmannschaft Hall. Ein Hiiuer beim Kupferbergbaue ^erMitterl)ergerGewerkschaft, \velcherbei derSehussfluchtdie natiirliche Schutzwehre zu suchen vernachlassigte, vvurde von einem Knauer am Oberschenkel getroffen und Meb langere Zeit enverbsunfahig; ein anderer Hiiuer bei demselben Bergbaue be-schfidigte sicb sclnver an der Hand inFolge derNicbtanvvendung des holzernen Lad-stockes und der dadurch erfolgten vorzeitigen Detonation des Schusses; beide Be-sphadigte steben wieder in Arbeit. Beim Gold- und Silberbergbaue der Bathbausberger Gewerkschaft stolperte ein a'*ei' Hiiuer beim Absteigen gegen eine Sohlstrasse; er tlel mit dem Kopfe auf das ^estein und erlag nach einigenTagen den Folgen der erlittenen Gehirnerschiitteruug. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Ungeachtet der namhaft zugenom-^enen Arbeiterzahl baben sicb vviihrend des Jabres 1869 sowolil die schweren als auch die todtlichen Ver u n g 1 iick u n gen vermindert. Es sind niimlich im p O O anzen 80 scb were und 17 todtliche, daber gegen das Vorjahr um 17 scbwere Und 6 todtliche Verungliickungen weniger, vorgefallen. Von diesen Verungliickungen baben stattgefunden: beim Pfibramer Silberbergbaue 16 schvvere, 3 todtliche Verletzungen, « Steinkoblenbergbaue 62 „ 12 „ „ n Eisensteinbergbaue 2 „ 2 „ „ Dabei kanu nicht unerwahnt gelassen \verden, dass bei dem Seiner Majestat ^em Kaiser Ferdinand gehorigen Steinkoblenvverke niichstBuschtebrad — bei welchem allein 41 seh\vere Verungliickungen nachgevviesen wurden — alle Verletzungen 8's sch'vere Verungliickungen angenommen \verden, sobald dieselben eine 20tiigige Aibeitsunfjibigkeit bedingen, wenn auch mit denselben keine nachtheiligen oder leibenden Folgen ffir die Verletzten verbunden sind. Bei dem nachgewiesenen Arbeiterstande entfallt 1 schwere Verungliickung auf je 229 und 1 todtliebe auf je 1.076 Arbeiter. Von den beim Pribramer Silberbergbaue vorgefallenen 3 t o d 11 i c h e n Verungliickungen haben sich ereignet: 1 bei einem Hauer dureh Ausgleiten beim Uebertreten vou der Fahrt auf die Fahrkunst; 1 bei einem Bergversetzer, vvelcher bei ordnungswidriger Ausfahrt vom Kunstwinkel erfasst und erdriickt \vurde und 1 bei einem Klaubjungen, \velcher vom Sclnvungrade der Waschwerks - Dampf-maschine erfasst worden ist. Von deri 16 sch\v-eren Verungliickungen, welcbe dort 8 Hauer, 1 Grubenmaurer, 1 Hundstosser, 2 Bergversetzer, 1 Zulaufer, 2 Klaubjungen und 1 Schlammer getrofTen haben, fielen vor bei derEinfahrt, beim Ortsbetriebe und beim Abbaue je 3 Falle, bei derForderung 4 Falle und bei derMauerung, beim Ansehlagen und beim Scblammen je 1 Fali. Drei dieser Verletzungen erfolgten bei der Sprengarbeit, 2 durch Herabstiirzen von der Fahrungsbiihne, 1 in Folge Quetschung durch den Kreuzkopf der Fahrkunst, 1 durch Erfassen von der Transmission, 1 durch das Herabfallen eines Verladungs-brettes, 1 (bei derMauerung) dureh einen dem Handlauger aus der Hand gefalleneii Ziegel, 2 durch Ueberfabren, 1 durch aus dem Firstenbaue herabgestiirzten Vorrath und 4 durch Abliisen des Hangendgesteins. Diese Verletzungen bestanden in S Fallen in Quetschungen, in 3 Fallen m Beinbriichen, in je 2 Fallen im Verluste eines Auges, im Verluste vonFingern und m Kopf\vunden, in je einem Falle im Verluste von Fusszeheu und in heftiger Erscliut-terung. Von den beim Steinkohlenbergbaue vorgefallenen 12 todtlichen Ver-ungliickungen haben sich die meisten— namlich 10 — beim Abbaue durch plotzliches Niedergehen der First ereignet, 1 Verungliickung erfolgte durch Herabstiirzen des Forderwagens und in 1 Falle dadurch, dass ein Lauter, beim Uebertreten aus einer Fiillortsabtheilung in die andere, von der eben anlangenden Forderschale erdriickt wurde. Diese todtlichen Verungliickungen haben 7 Hauer, 4Forderer und 1 VVasser-zieber getrofTen. Auch von den beim Steinkohlenbergbaue vorgefallenen 62 s c Inv e r e11 Verungliickungen haben sich die meisten— namlich 31 — beim Abbaue ereigne*> 12 Falle kamen bei derForderung, 12 auf Bremsbergen, S bei der Zimmerung, 1 bei der Fabrung und 1 beim Streckenbetriebe vor. Die,meisten dieser Vei'Un' gliickungen, \velche 26 Hauer, 29 Forderer, 4 Bremser und 3 Zimmergehilfen ge' troffen haben, erfolgten durcb plotzliches Niedergehen der First; 1 Verungliickung erfolgte durch das Reissen des Bremsseils, eine zvveite wurde dadurch herbeigefuhrt’ dass ein, eine Strecke olme Grubenlicht befahrender, Hauer von einem ilnn ent-gegen gekommenen Forderer mit dem Fordervvagen niedergefahren wurde, valiren^ eine dritte dadurch veranlasst worden ist, dass sich ein Hauer einem mit Dyuam>t besetzten Bohrloche in der Vrermutbung, dass der Schuss versagt habe, vorscbnell im Augenblicke, als die Explosion stattfand, niiberte. Eine scb\vere Verletzung erlitt iiberdiess ein Hauer durch das Abgleiten der Ilacke \vahrend der Zuricbtung cineS Stempels. Die durcb diese Verungliickungen entstandenen Verletzungen bestandn i»e 23 Fallen in Briichen, in 35 Fallen in Quetschungen, in 2 Fallen in Verrenkun-8en> in 1 Falle im Verluste des Augenlichts und in 1 Falle in einer Schnittwunde. Die beim Eisensteinbergbaue vorgefallenen 2 tod tli c h en Verungliickungen wurden durcli unvermuthetes Niedergehen der First beim Abbaue ver-anlasst. Beide Verungliickte vvaren Hauer. Eine gleiche Ursacbe hatte die eine der beiden beim Eisensteinbergbaue vor-gekommenen schweren Verungliickungen, und bat in Folge derselben ein Hauer e*neQuetsebung erlitten. Die andere selnvere Verungliickung \vurde dadurch herbeigefiihrt, dass in Folge eines Seilbrucbes der mit Erz angeschlagene Fordenvagen herabgesliirzt ist und den im Gesenke stelien gebliebeuen Forderer beschadigte; die ^erletzung desselben bestand in einem Beinbrucbe. fiie aus Anlass der vorgefallenen Verungliickungen gepflogenen Erhebungen ergaben, dass alle diese Ungliicksfalle theils durch Ausseracbtlassung der nothigen ^ orsichtsmassregeln von Seiie der Verungluckten, theils durch unvermeidliche Zufalle herbeigefiihrt wurden, und dass den betreffenden Werksleitungen oder dem Aufsichtspersonale ein Verscbulden nicht zur Last falle. Bohmen, Berghauptmannschaft Elbogen. Von todtlichen Verungliickungen kamen im Jahre 1869 leider zehn Falle zu verzeichnen, und zwar ereigiieten sicb dieselben in der naclistehend angegebenen Weise. Bei dem Metallbergbaue: Den auf dem 12. Laufe zu Joacbimstbal der ostli-c'len iirarischen Grubenabtheilung beschaftigten Bergarbeitern \vurde wegen der tiefen Fahrung (circa 270 Klafter) und der boben Temperatur am Arbeitsorte ausnahms-"eise gestattet, sich am Vorderseile ausfordern zu lassen; dagegen war die Aus-Ireibung am Hinterseile bei Dienstesentlassung verboten. Vier Hauer, worunter zwei ®>iider, bestiegen aber, gegen dieses ausdriickliche Verbot, nacb der Nachtschicht am 20. September um 4 Uhr Morgens die Tonne des Hinterseiles ; voraussichtlich "IU|le durch das nocb ungeschickte Aufstellen einzelner von ihnen am Rande der lonne ein Neigen, und dadurch ein Anstammen der letzteren an die Schachtzim-mei’Ung herbeigefiihrt, \velches den SeilbVuch und das Niedergehen der Tonne, " elehe schon sehr nahe der Fiillbank ge\vesen sein soli, veranlasste, vvodurch die Senannten vier Arbeiter, durch den tiefen Fali zur Unkenntlichkeit zerschmettert, m Hlge eigener Unvorsichtigkeit den Tod fanden. Beim Braunkohlenbaue: In der dem Ritter von Haidinger gehorigen Mariasorg-Zeche bei Janessen, in \velcher das Kohlenflotz theihveise durch viele ZIJ einar.der widersinnisch liegende, und haufig ganz unverhofft auftretende Venver-^U|igskliifte gestort ist, wurde am 20. Februar in einem Verhauorte ein Forderer du,cli einige aus der, wiewohl durch Steinpel versicherten, First herabgefallene Kolilenstiieke am linken Fusse getroffen, vvodurch der Genannte zu Boden fiel. Die e‘st durch diesen Fali und das Rufen des Verletzten aufmerksam gemachten Mit— aibeiter fanden nur \venige Kohlenstiicke um den, iibrigens gebrochenen, linken Fuss, SOnst aber keine bedeutenderen Verletzungen v or; deunocli verschied der Venvun-*Jete nach 6 Stunden hierauf, so dass angenommen \verden musste, dass erst durch en Fali edlere Theile des inneren Organismus Schaden gelitten haben und hier- l. durch der nur einem uiigliickliclieii Zufall zuzuschreibende Tod des Verungluekten veranlasst worden sei. Ani 11. Mai wurde eiii Tagarbeiter beim Abraume der ersten, 1 Klafter hohen Lettenbank eines dem Fabriksbesitzer Ad. Knoll gehorigen Tagbaues bei Ottovvitz durch das Herabstiirzen eines Stiickes Letten von cii’ca loPfund Sclnvere, aus einer Hobe von 5 Sehuh, aut' den Unterleib getroffen und starb in Folge Harnblasen-sprengung nach 3 Stunden darauf. E in Verschulden komite Niemanden zur Last gelegt werden, da constatirt wurde, dass die friihzeitige, sonst nur mittelst Keilen unter Anvvendung von Ge\valt zu bewerkstelligende, Ablosung durch ein vorber nicht wahrnehmbares, weisses seifiges Ijettenmittel veranlasst worden sei. Ein Steiger erstickte am 2i>. Mai in einer aus deni Em. No\votny’schen Scliachte Nr. 7 (sogenannten Hirscbenstand) bei Sehankau getriebenen und an der Solile tbeihveise vcrsetzt gewesenen Strecke, an deren Ende er einen Verschluss, behufs Liiftung und Luftverbesserung, offnen vvollte, nachdem er diese Strecke zu® zvveiten Male allein betrat, wiewobl er wenige Stunden zuvor in Begleitung eines-Arbeiters sicli von dem Vorbandensein von Stickgasen die Ueberzeugung verschaffte und sclion damals nur mit Muhe wieder aus der Strecke in den Schacht gelangen konnte. Der Tod des Verungluekten wurde daher nur durch dessen eigene Unvor-sichtigkeit veranlasst. Fiir die mit Muth, Eifer und Selbstaufopferung durchgefuhrten, wiewohl fruchtlosen Rettungsarbeiten wurde dem Steiger Johann Strunz, dem Hiiue1 Wenzel Demel und den Arbeitern Anton Fenki und Karl Putz die Anerkennung der Berghauptmannschaft ausgesprochen. Ebenfalls durch eigene Unvorsichtigkeit \vurde am 30. Juni ein zvveiter Steiger in einer Strecke des unteren Baues der Furnsteinschen Dreifaltigkeitszeche zu Rel' chenau dadurch verschiittet, dass er in Ahsicht der Herstellung eines geringeren An-steigens der Verbindungsstreeke zwischen dem unteren und oberen Baue, velche1 nur durch ein 3 Sehuh machtiges Zwisehenmittel von Letten und Kolilenlosche von ersterem getrennt ist, und um desshalb die oberhalb befindliche Lijsche ras c h aut die untere Solile zu bringen, einen Thiirstoek auf letzterer herausriss, oline die benacli' barte Zimmerung zu versichern. Hierdurch wurde ein Verbruch herbeigefiihrt und, da ungliicklicherweise der herausgerissene Thiirstock auf die Fiisse des Steigers und ihn an der Flucht hinderte, so wurde er von den hereingebrochenen Bergen ver-schiittet, aus vvelchen er erst nach 11/3 Stunden als Leiche hervorgezogen vvurde. In der zum Edlen von Stark’schen Davidsthaler Minerahverke gehoi'igeI1 Antoni-Braunkohlenzeche bei Haselbach erstickten zwei Hauer dadurch, dass sie gegendas, nach Angabe aller Arbeiter, bestehende Verbot, in Strecken, in welchenu8s Licht zu erloschen droht, nicht inehr weiter vorzudringen, dennoch in eine zu Folge umgeschlagenen Wetterzuges mit Stickgasen erfiillte Pfeilerstrecke, angeblich u111 fruher dort vergessenes Arbeitszeug zu bolen, mit offenen Lichtern gingen und, oib' \vohl diese bereits erloschen sein mussten, nocli weiter in die mit irrespirable11 Gašen erfiillten Riiume eindrangen, in \velchen man sie spater als Leichen hinte*'" einander liegend fand. Audi diese Hiiuer fanden nur in Folge ihres Ungehorsams den Tod. Bohmen. Bergliauptmannschaft Kommotau. Verungliickt sind schwer 19 und todtlich 12 Arbeiter, sonach I mebr und bezieliungsweise K \veniger als im Vorjahre. Sammtliche Ungliieksfiille haben sich beim Braunkohlenbergbaue ereignet. Tfidtlicb verungliickten: 3 Hiiuer beim Abbaue durch zuflilliges plotzliches Hereinbreehen von Dacbkohle; 3 Hiiuer im Abbaue dureb Niedergeben der Kolile in Folge eigenmiicbtigen Stempelraubens durch die Verungliickten; 1 Hiiuer bei vor-eiligem und unvorsicbtigem Betreten des Abbauortes durcbNiederbrechen der dureh-schriinimten Firstenkolde; 1 Hiiuer beim Streckenbetriebe durcb Hereinbrechen der Ul>terschrammten Kohle in Folge eigener Unvorsichtigkeit; 1 Hiiuer, der gegen die Warnung seiner Kameraden aus einem schon brucbgefiihrlichen Sebachte noch ein J°ch rauben wollte, durchEingebendesSchacbtstosses; 1 Schichtlohner, vvelcher unbe-^u8't 'viihrend der Rast einen Forderhund auf die Fdrderschale scbieben wollte, damit alJer in die leere Scbacbtabfbeilung gelangte, durch Sturz in den Scbacbt sammt dem Hunde; j Anschlager dureb ein von der Tonne herabgefallenes Kohlenstiick in Folge C1g'ener Unvorsichtigkeit; 1 Hiiuer durcb Ersticken im Scbwaden bei unvorsicbtigem, •'Heinigen Betreten einer vvetternothigen Strecke. Ausserdem wurde ein Mann, welcber obne Fiihrer und Erlaubniss eine Kolilen-Zeche befubr, in einer aufgelassenen Strecke vom niederbrechenden Dacbgesteine er-Scblagen; ein Madcben, welcbes diesem Verungliickten Hilfe leisten wollte, vvurde durch nachfallendes Dacbgestein bei dieser Gelegenbeit sclnver verletzt. Die sebweren Verletzungen bestanden: bei 6 Hiiuern in erlittenen Quetschun-§en beim Abbaue durch zufiillig hereingebrochene Dacbkohle; bei S Forderern in Q,'etsc,liurigen und bei 2 Forderern in Beinbriiehen durch ausgleisende Fdrderbunde in l°lge eigener Unvorsichtigkeit; bei 1 Hiiuer und 1 Haspler in Beinbriiehen, undzwar ei ersterem durch Hereingehen der Scbrammkoble beim Streckenbetriebe, und bei *®izterem durch Sturz in den IS Klafter tiefen Scbacbt in Folge eigener Unvor-s,chtigkeit; bei 1 Hiiuer in Brandvvunden durcb scldagende \Vetter in Folge unvor-sichtigen Betretens eines gefabrlicben Ortes mit offenem Lichte; bei 1 Tagarbeiter, Welcher beimPumpen des Speisewassers im Sehachthause beschiiftigl war und seinen ^•keitsort auf einem unrecblen Wege verlassend in den Scbacbt stiirzte, in einem ^'aibruche in Folge eigener Unvorsichtigkeit; bei 1 Zimmerlinge in einer KoptVunde ln kolge zufalligen Herablallens eines Koblenstiickes, \velcbes auf einem Scbacbt-Joclie gelegen sein diirfte; bei 1 Hiiuer im Verluste eines Auges, welcbes beim ^ckrammen durcb einen abspringenden Koblensplitter gelroffen wurde. Ausserdem wurde ein Knabe von einer zufiillig zusammenbrecbenden Sturz-^iiline am Kopfe sclnver verletzt. Bohmen. Berghauptmannschaff Pilsen. Im Jahre 1869 ereigneten sicli lil Ungliicksfiille mit todtlicbem Ausgange, biervon acht beim Stcinkoblen-, einer ^eim Mieser Bleierz- und einer beim Vitriolscbiefer-Bergbaue; in einem eilften 1'alle — auc], ])ejm Steinkoblenbergbaue — kam eine sclnvere Verletzung vor. Riu Gedingbiiuer in der Humboldt-S tein k obl en zecli e des vvestbbhmischen ®ei'gbau- und Hiittenvereins vvurde amFeldorte einer Wetterstrecke durcb das Herab- gehen einer Schieferthonplatte aus der, sonst sehr sichern, festen First erdriickt; als Ursaehe wurde das Vorhandensein einer nicht bemerkbaren Schmierkluft einerseits, andererseits die unvorsichtige Unterlassung des Einziehens einer Kappe constatirt. Ein Abraumarbeiter der Hofowitz-Saliger schen Zeche und ein graflich Štern-berg'scher Abraumarbeiter \vurden durch das plotzliche Herabgelien unvorsichtig unterschrammter Massen in den Abriiumen getodtet. Ein Forderer an der Pankraz-Steinkohlenzeche bei Niirsclian, welcher gegen die bestebende Anordnung vorzeitig mit seinem Fordenvagen in einer mit Schienen belegteu Diagonalstreeke bergan fuhr, \vurde von der Wucht des berabkommenden geladenen und seines eigeneu mitgerissenen Wagens erdriickt. Ein Tagarbeiter bei der graflich Wrbna’schen Steinkoblengrube zu Bras uurde beim Versuche, Versturzberge in einem kaum zwei Klafter langen Rollschutte von unten aus in Bewegung zu bringen, durch die Masse bedeckt und erstickt. Ein furstlich Thurn-Taxis scher Forderer stiirzte in Beisein der am Haspel beschšiftigten Arbeiter, wahrscheinlich in Folge Ausgleitens, in den IS Klafter tieten Schacht und biieb todt. Ein Schachthauer bei der Pankraz-Steinkoblenzecbe nachst Nurschan fiel 1,1 der Nacht in den im Abteufen begriffenen, z ur Zeit circa Ali Klafter tiefenMaschinen-schacht und fand dabei den Tod; der Fali komite nicht aufgeklart werden und \vurde von vielen Seiten als Selbstmord bezeichnet. Ein Hauer in der Anton Ziegler'schen Steinkoblengrube bei Merklin erlitt m Folge unvorsichligen Unterschrammens durch ein herabgegangenes Kohlenblatt eine Anfangs fiir sehr gefahrlich erachtete Quetschung oline aussere Verletzung, er wurde jedoch wieder hergestellt und arbeitsfahig. Ein Hauer der Hofowitz-Saliger’schen Steinkohlengewerkschaft zu Bras erlitt den Tod in Folge Hereingehens der sehr briichigen First beim Pfeilerabbaue (mit Versatz) in der obersten Etage; laut Erhebung war die Arbeit eine sehrgefahr-liche und der Ungliieksfall mehr durch unvermuthetes Vorkommen von Abrutscluings-flachen, als durch Unvorsichtigkeit veranlasst. Ein Erzhiiuer der Mieser Frischgliick- B1 e i e r z z e c h e stiirzte beim Firsten-baue, sammt der durch das Herabgelien einer sehr grossen Gesteinslast aus der Lage gebrachten Zimmerung, auf vier Klafter Hohe herab und fiel sich zuTode. Unvorsich-tiges, der strengen Verordnung der Grubenleitung zuwideres Angreifen des Firsten-ortes unmittelbar nacli dem Schusse mit Dynamit, theihveise aucli die Unkenntniss der machtigen Wirkungen dieses Sprengmittels waren die Ursachen dieses Unfalles. Ein Bergarbeiter in der Lie\vald’schen Vitriolschieferzeche bei Čivic erlag beim Stollenbetriebe dem Drucke einer sich aus der First ablosenden Vitriol-schiefer-Schale; Unterlassung der erforderlichen Verzimmerung trug liieran die Schuld. Die in allen Fallen vorgenommenen eindringlichen Erhebungen gaben keinen Anhalt, um ein Verschulden der Werksleitungen oder sonst eines Dritten festzu-stellen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Im unmittelbaren Berg-^auptmannschaftsbe7.irke sind folgende Beschadigungen von Arbeitern vor-Sekommen: zwei todtliche Verletzungen, wovon eine bei dem Lukavvitzer Schvvefehverke durcb eigenmachtiges Abgehen eines Arbeiters von der Arbeit °hne Grubenbeleuclitung and Durchbruch durcb die Verbiihnung eines abgelegenen Abteufens, die andere im Grottauer Braunkohlenvverke durcb einen Sturz in den Schaclit; ferner eine s c Inv ere Bescbadigung im Schwadowitzer Steinkohlenwerke, "•tnilich ein Scbienbeinbrucb , weil der Arbeiter zwiscben zwei auf der Stollenbahn liefindliclie Forderhunde gerietb. Sammtliche angefiibrte Beschadigungen sind durcb Unvorsicbtigkeit der eschžidigten berbeigefuhrt worden. Im Bergcommissariatsbezirke kam nur beim Mugrauer Graphihverke ^lrie todtliche und eine schwere Verungliickung durcb Herabfallen eines Kiibels lmSchacbte vor, wobei der scbuldtragende Arbeiter erscblagen, der andere amKopfe scWer beschadigt wurde. Es sind somit im unmittelbaren Berghauptmannschafts- ez‘‘ke.................................................2 todtlicbe, I sclnvere, 'm Bergcommissariatsbezirke........................1 „ 1 „ zusammen . . 3 todtlicbe, 2 sclnvere Scl'adigungen vorgekommen, somit weniger um zwei todtliche und G schwere, wie "n Vorjahre 1868. Wenn von den ohnebin nur iiber Tags beschaftigten Weibern und Kindern 6eselien wird, so stellen sicb bei dem ausgeviesenen Stande im unmittelbaren erghauptmanusehaftsbezirke von.....................................2.S63 Arbeitern, im Bergcommissariatsbezirke von ............................... 874 „ ^ in Summe von . . 3.437 Arbeitern, gesammten Bescbadigungen mit 0-14 Percent, hingegen die todtlichen Bescbii-'gungen mit 0-08 Percent und die sclnveren mit 0-0i> Percent der beschaftigten fbeiter heraus. Werden jedoch beide Bezirke abgesondert in Betracbt gezogen, so ergeben lc'' im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke die todtlichen Bescbadigungen mit...............................0'07 Percent, die sclnveren Bescbadigungen mit . . ..........................0-04 „ die gesammten Beschadigungen mit................................0-11 „ 111 bergcommissariatsbezirke aber die todtlichen Bescbadigungen mit ...............................011 „ die sclnvereu Beschadigungen mit............................... 0-11 „ die gesammten Beschadigungen mit................................0-22 „ es ganzen Arbeiterstandes. Mahren. Berghauptmannschaft Olmlitz. An Ungliicksfallen sind fiir das Jahr fV]| todtlicbe und dreizelm sclnvere, demnach um sieben todtlicheUnglticks- e Veniger und eben soviel sclnvere mebr, als im Vorjahre zu verzeichnen. T ii d 11 i c h verungliickt sind in det* Heinrichs-Steinkohlenzeche der Nordbahn boi Mahrischostrau ein Schlepper dureli Versehiiltung uiul Erstickung in Folge unvorsichtigen Ablassens der erhauten Kohle in die Sturzrolle; in der Franzzeche der Nordbahn bei Priwos ein Hauer, ein Hundstosser und ein Schleppev durcli erlittene Beinbrucbe und Verbriihungen bei der Gasexplosion im Danielfliitze. welche wahrscheinlich durcli das Anziinden einer verloschten S i cberh eitslampe entstanden ist; und ein Anschlager durch Zertriimmerung der Schadelknochen von einem wahrend seiner Fahrt auf der Forderschale herabgefallenen, unbekannt gebliebenen Gegenstande. In der freiberrlich von Rothschildschen Carolinenzeche m Miihrisehostrau sind ein Grubenmaurer durcli eine am Kopfe erlittene Verletzung von einem aus den Versatzbergen des Abbaues herabgefallenen Stein und ein Hauer durch Erdriickung von einer aus der First des Streckenortes eingebrochenen Gesteinsmasse getodtet wurden. In der Ferdinandszeche des Mas Drucker in RO' schan erstiekten zwei Hiiuer in irrespirablen Gašen, die sich in einer eben erst entvviisserten Grundstrecke angesammelt batten. Ferner verungliickten todtlich: 111 dem Poclnverke des Graphitwerkes der Gesellschaft Gessner und Pold Schweine ein Hiittenarbeiter, welcher an seinen Kleidern von der Welle eines Pocbwerkes erfasst, derartige Quetschungen und Beinbriiche erlitt, dass ungeachtet der tiichtigsten arztlichen Hille und Ptlege bald darnach sein Tod erfolgte; 1111 Kwitteiner Eisensteinbergbaue der Zoptau-Stefanauer Gewerkschaft ein Ober-hauer durch einen Sturz im Rosamunda-Schachte aus unbekannter Ursache; und im Fiirst Salm’schen Eisensteinbergbaue bei Ruditz ein Hiiuer durch einen in seiner Ursache ebenfalls unaufgeklart gebliebenen Sturz von einer Fahrt auf die vierteRuhe-biilme und die dabei erlittene Rilckenmark-Erschiitterung. S c Inv er verletzt wurden: in der Heinrichs-Steinkohlenzeche der Nordbahn zwei Hiiuer und ein Schlepper durch vor Ort hereinbrechendes Gestein. fiinf Hiiuer theils durch Brandwunden allein, theils durch Brandwunden und Beinbriiche, die sie bei derselben Gasexplosion in der Franzzeche der Nordbahn erlitteu, bei welcher drei andere Arbeiter todtlich verungliickt sind ; in der freiberrlich von Rothschild’schen Carolinenzeche ein Schlepper durch einen selbstverschuldeten Schlag des Haspelhornes an seinen Kopf; in der lreiherrlich von Bothschild’schen Tiefbauzeche ein Schlepper durch eine selbstverschuldete Ablbsung einer Gesteins-masse vom Streckenstosse und dabei erlittene Contusion am Fusse; in der Segen-gotteszeche der Rossitzer Steinkoblengewerkschaft ein Maschinemvarter durch Ausgleiten vom Fiirderkorbe im llachen Herringschachte und die dabei erlittene Rippenquetsčhung und innere Verletzung, und ein Anscbliiger durch das Hcrabfallcu eines Koblenstuckes auf seinen Kopf wabrend seines unvorsichtigen Aufenthaltes ib der Schacht-Forderabtheilung; in der den Erben nach Rudolf Kolisch gehorigen Maria-Braunkohlenzeche in Dubnian endlich ein Lehrhiiuer durch die Ablbsung eine® 30 Pfund schvveren Kohlenstiicks von der First des Abbauortes, ivodurcb er eine Riickgraterschtitterung erlitt. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Von todtlich e n Verungliickungen sind bei den schlesisischen Steinkohlenvverken 25, von s c h \ve r e n Verletzungen 1^ 2u registriren, vvahrend zvvei todtliche Veruugliickungen bei den Hii(tenwerken v°rgefallen sind. Die todtlich e n Verungliickungen erfolgten: in der erzherzoglichen Grube in Karwin dureh vorschriftswidriges Betreten einer mit irrespirablen Gašen angefiillten Strecke, an Erstickung 1 Hiiuer; bei den graflich Larisch'-schen Gruben in Karwin dureh Sturz in den Schacht 1 Ausstiirzer und 1 Hauer, dureh Entzundung schlagender Wetter 2 Hauer, in Folge Quetschung von der For-derschale 1 Schlepper und dureh Quetsehung von einem Forderwagen 1 Schlepper; ^ei der verpachteten Dombrauer Grube in Folge einer am Abbauorte lierabgetallenen, nicht unterstempelten Schieferlage 1 Hauer; bei der verpachteten fiirsterzbischoflichen Grube in Orlau-Lazy dureh das Hinein-gerathen mit dem Kopfe zwischen die Stossballen eines Eisenbahinvaggons beimEin-^ngen der Reservekette 1 Kohlenauflader, dadureh, dass ein Haspler bei Umstel-Jung des Haspels in den Sehacht eingefahren und dureh ein Getose geiingstigt, statt ln das Biihnloch der Fahrtabtheilung in das zum Durehgange des Kiibels bestimmte Loch gesprungen ist 1 Haspler, beim unvorsichtigen Schriimmen versehuttet 1 Hiiuer. dureh das vom Sturme abgerissene Dacli der Briickemvage bei der Tagarbeit todtlich getroflen 1 Tagloliner; bei der Graf Eugen Lariseh’schen Grube in ^eterswald dureh Herunterstiirzen unter die grosse Kurbel der VVasserhaltungs-^aschine am Heinriehsehachte (oberirdisch) 1 VVagenstosser; bei der Z\vier-ZlI>a sc h en Grube dureh das Niedergehen einer Kohlemvand wahrend des ^chrammens 1 Hiiuer, dadureh, dass ein Hauer sich im Sehachte Nr. VII verbots-"idrig auf die Forderschale stellte, beim Liiften der Aufsatzvorrichtung aber vvieder herabsprang und in den Sehacht stiirzte 1 Hauer; bei den Graf Wilczek'schen ruben dureh plotzliehes Niedergehen der First im Abbauorte des Uraniatlotzes ^ Hiiuer und 1 Schlepper, in Folge herabgegangener First im Abbauorte am Prancisci-Klotze 1 Hauer; bei den Gruben der a. p. Nordbahngesellschaft einem abgeliisteu Firstgesteine vor Ort todtlich getroffen 1 Schlepper, dureh en Einsturz einer zu tief unterschrammten Kohlenwand 1 Hiiuer; bei den frei-^e i' r 1 i e h v. Rothschild'schen Gruben dureh Gasexplosion 3 Hauer, beim Weiterabteufen des Heinrichschachtes \vahrend dem Abnehmen eines mit Wasser gefullten Kiibels in den Schacht gestiirzt 1 Hauer; zusatnmen 25 Arbeiter. Die zwei todtlichen Verungliickungen bei den Hiitlenwerken haben sich bei ^ern erzherzoglichen Hochofen in Hubertskirch, und zwar in Folge Erstickung zuge-tragen, indem zvvei Tagschichtler, anstatt das Nachtlager zu Hause zu nehmen, in der mit Hochofengasen beheizten Formen-Trockenkammer iibernachtet haben. S c h vv ere Verletzungen haben erlitten: bei der erzherzoglichen Grube in Karvvin in Folge Entzundung schlagender Wetter ober Tags am Wetterbohrloche Nr. 2 dureh Verbruhung 2 Tagarbeiter; bei den griiflich Larise h’ s eh en Gruben in Karwin beim Abbaue vom Schachte Nr. 17 dureh Quetscliung von der herabgegangenen Kohlenwand i Hiiuer, desgleichen in dem Abbaue des Carlschachtes 1 Hiiuer; bei dem verpachteten fiirsterzbischof-‘ *c h e n S t e i n k o h 1 e n w e r k e in Orlau-Lazy haben 2 Hiiuer beim unvorsich-tigen Schrammen Beinbriiche erlitten; bei den Graf VVilczek sc h en Gruben Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. 7 durch Niedergehen der First im Abbaufelde des Uraniaflotzes haben Kopftvunden und starke Contusionen erlitten 1 Hauer und 1 Schlepper; bei den Gruben der a. p. Nordbahngesellschaft inFolge erlittenerQuetschung durch den Balancier der Wasserhebemaschine 1 Heizer, durch Hineinsturzen in den Senkforderschacht erlitt eine Kopfwunde 1 Auslaufer, durch das Ablosen eines Firstgesteines im Abbaue wurde am Kopfe verletzt 1 Hauer, durch das Hereingehen einer Seitenwand im Querschlage erlitt einen Beinbruch 1 Zimmerling, ebenso bei der Kohlenabwage durch Quetschung von den Stossbailen 1 Waaggehilfe, durch das plotzlicheHerabfallen von Firstgestein und Kohle erlitten schwere Contusionen 2 Hauer, in Folge Quetschung von der Fiirderschale erlitt einen Beinbruch 1 Hauer; bei dem freiherrlich v. Bothschild’schenSteinkohlenbergbaue beim Stempelaufstellen im Abbau-orte durch das Herabfallen eines Gesteinstiickes erlitt eine Contusion der unteren Magengegend und der Urinblase 1 Hauer, in Folge Gasexplosion aber eine schwere Kopfwunde und Verbriihungen 1 Schlepper; zusammen sehwer verletzt 18Arbeiter. Bei dem furstlich Salm'schen Bergbaue in Polnischostrau kam bei einem Stande von 484 Bergarbeitern im Jahre 1869 weder eine todtliche Verungluckung noch eine schvvere Verletzung vor. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Beim ararischen Kohlen-\verke in J a w o r ž n o kamen zwei todtliche V e r u n g 1 ii c k u n g e n, und zwar eine beim Abbaue vor. Sie ist durch Abrutschung eines Firstentrummes erfolgt, ohne dass man hierbei die Unterlassung irgend welcher Vorsichtsmassregeln hatte bean-stiinden konnen. Das Ja\voržnoer Flotz bat bei seiner sonstigen Festigkeit, welche die Sprengung mit Pulver noth\vendig macht, doch (wahrscheinlich in Folge unbemerk-barer, sich kreuzender Kliifte) die Eigenschaft, unvermuthet Firstentriimmer abzu-losen, auf deren Stiitzung oder rechtzeitige Herabnahme daher nicht immer vorge-sehen werden kann. Die z\veite Verungluckung war eine obertiigige und wurde der competenten polit.iscben Behorde zur Untersuchung abgetreten. In der Kohlengrube des J. Zdanowicz fiel ebenfalls beim Abbaue eine todtliche Verletzung vor, deren Ursache die Untersuchung in der eigenen Unvorsichtig* keit desVeruiigliickten ergal), welcher dieUnterstempelung der milden First, um aro engen und niedrigen Orte bequemer zu arbeiten, vorzeitig weggeschlagen hatte. Eine dritte todtliche Verletzung erfolgte in der Katharina Galmeigrube bei Chržanow, ebenfalls durch das Hereinfallen eines Firstensttickes, welches sich von dem sonst sehr testen Dolomit-Dachgesteine abgelust und den Verletzten ungliicklich getroffen hatte. Zwei schwere Verletzungen, ebenfalls in der ararischen Kohlengrube m Javvoržno, namlich eine Quetschung und ein leichter Knochenbruch, sind nicht zur Anzeige gelangt, daher deren Ursachen nicht angegeben werden konnen. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Ver u n gl ii c kun ge n von Arbeitern sind im Jahre 1869 nicht vorgefallen. F. Bruderladen. (Hierzu Tabelle VI.) Oesterreich. unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Dass in diesem Kronlande bei 23 Bergbauunternehmungen, von welchen einzelne mehrere Bergbaue in sich vereinigen, Bruderladen bestehen, ist schon Seite S9 erwahnt worden. Bei einer von diesen Bruderladen gelang es der Berghauptmannschaft, jenen Theil des Vermogens derselben, im Betrage wn 5.000 fl. zu retten, welcher schon v°r melir als einem Decennium unter einem friiheren Werksbesitzer dadurch aus-haftend geworden war, dass die Beitriige der Mitglieder mit Zustimmung der letz-teren in Hiinden der Werksinhabung gegen genaue Verrechnung und iortlaufende Verzinsung belassen wurden; dieser Vermogenstheil war aber spater, ungeachtet der rechtzeitig be\virkten bergbiicherlichen Sicherstellung, bei der vor einigen Jahren erfolgten exeeutiven Feilbietung des \Verkes aus dem Meistbote nicht zur Realisirung gelangt; die letzten Werkseigenthiimer jedoch, obscbon nicht selbst schuldtragend an jenem Ausstande, \vurden veranlasst, jenes Bruderladencapital in Ter-■Ninen abzuzahlen, ohne dass zu diesem Z\vecke dieBetretung des sclnvierigen Rechts-"eges niithig wurde. Ebenso wurde auch bei einer z\veitenBruderlade — deren Griin-dung schon vor melireren Decennien nicht bloss zu Gunsten von Berg-, sondern auch Fabriksarbeitern, zugleich Insassen eines werksherrlichen Civilgrundbesitzes, unter M°dalitaten erfolgt war, aus vvelchen auch der betreffenden Gemeinde-Armeninsti-tutsverwaltung gewisse rechtliche Anspriiche zukamen — die Zersplitterung des seit Jaliren angesammelten Fondes hintangehalten, und zwar dadurch, dass, nachdem in dieser Sache bereits Entscheidungen der politischen Behtirde zu Gunsten des Gemeinde-Armeninslitutes ertlossen waren, bei Wiederaufnahme der Verhandlungen u*iter Intervention der Bergbehiirde die bezugliche Berg\verks- und Fabriksunter-r|ehmung bewogen wurde, die Befriedigung der Anspriiche des Gemeinde-Armen-lnstitutes auf eigene Rechnung zu iibernehmen, dagegen die Bruderlade fiir alle daran bisher Betheiligten nach den Bestimmungen des Berggesetzes zu regeln. Mit Sehluss des Jahres 1869 betrug der Vermogensstand sammtlicher oiederosterreichischer Bruderladen 148.9SS fl. 10’5 kr. oder um 14.272 <1. 23 kr. mehr als im Vorjahre, was also einen erfreulichen Zinvachs um 10-6 Percent ergibt. Von dem, mit Ausschluss der nicht beitragenden Weiber und Jungen, aus 1-547 miinnlichen Arbeitern bestehenden gesammten Mannschaftsstande waren 1-477 Kople oder 95-S Percent als Mitglieder an den verschiedenen Bruderladen betheiligt, und entfallt demnach durchschnittlich aut' jeden Kopf derselben eine Vermogensquote von 103 fl. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Bei den ein-z'gen z\vei im Hausruck-Kohlenreviere bestehenden Bruderladen, an \velchen ubri-gens 6b0 miinnliche Arbeiter, also nicht weniger als 95-6 Percent des gesammten 7* oberosterreichischen Mnnnschaftsstandes als Mitglieder theilnehmen, erreichte der Gesammf-Vermogensstand mit EndeDecember 1869 die Hohe yon 51.276A. 71 krn-i also um 4.951 fl. 32 kr. mehr als im Vorjahre, was gleichfalls den namhaften Zuwachs von 10-7 Percent ergibt. Die auf jedes Mitglied der Bruderlade durchschnittlich entfallende Ver-mogensquote berechnet sich mit 79 fl. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Bei den Aerariahverken als solchen trat im Jahre 1869 im Vermogensstande der Bruderladen durch den schon friiher bemerkten Uebergang der Aerariahverke in den Privatbesitz eine scheinbai' sehr auffallende Verminderung ein, vvahrend die beziiglicben Bruderladen an und tiir sich zunahmen, und insbesondere die Innerberger hauptgevverkschaftlichen Bruderladen einen besonders gesteigerten Vermogensstand dadurch zeigen, dass die Lade« der Berg- und Hiittenleute mit denen der Eisenraffinirwerks- und Holzarbeiter ver-einigt und gemeinschaftlieb in die beziigliehe Tabelle einbezogen vvurden. Im Ganzen resultirte am Schlusse des Jahres 1869 eine Ver mo g e n s ver-mehrung um 173.296 fl. 12 kr., so dass sich der schliessliche Vermogensstanii auf 623.764 fl. 50 kr. bezifferte, wovon auf das eine ararische Werk zu St. Stephan 20.929 fl. 38 kr., und auf die Privat\verke 602.835 fl. 12 kr. entfallen. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Nachdem bei dem Verkaufe des iirarischen Eisen- und Kohlenvverkes in Eibiswald die in Verwaltung des Montan-arars gestandene Arbeiterbruderlade mit den verkauften Werken iibergeben wor-den ist, so zahlt der berghauptmannschaftliche Amtsbezirk nur mehr Bruderladen bei den Privat-Bergbauen. Das Gesammtvermogen dieser Bruderladen betrug mit Jahresschluss 144.226 fl. 54scheint, dass den statutenmassigen Anforderungen der Bruderladen-Mitglieder und Theilnehmer seinerzeit volle Rechnung getragen werden wird. I)as Vermogen sammtiicher Bruderladen in Karnten betrug mit Ende des Jahres 1869, einschliesslich der Bleiberger allgemeinen Bruderlade, liber deren Wesen und Zweck im Verwaltungsberichte fur 1868 das Nahere besprochen vvurde, fie »ambalte Summe von........................................ 360.928 fl. 76 krn., Jahre 1868 ............................................... 336.566 „ 56 kr., * » 1867 ................................................ 320.656 „ 5 „ . Daraus ergab sich im Jahre 1869 eine Zunahme des Vermogensstandes wahrend des Jahres 1869 von................................... 24.362 fl. 20 krn. Und seit Ende 1867 eine Zunahme von........................... 40.272 „ 71 „ Es bestehen wie im vorigen Jahre 39 mit bergbehordlich genehmigten Statusen ausgestattete Montan-Bruderladen, so dass bei keinem Werke, vvelches mir einigermassen von Belang ist und mehrere Arbeiter beschiiltigt, Bruderladen mit Statuten feblen. Das Vermogen aller einzelnen Bruderladen bestand mit Schluss desJahres 18G9 111 den folgenden Betragen: !• bei dem Eisen- und Kohlenwerke Prevali-Liescha . 92.755 fl. 80 kr. 2. bei den Eisenwerken Heft und Mosinz...... 33.367 „ 30*/3 „ 3- bei den graflieh Henkel’schen Eisen- und Kohlen-^'erken, gemeinsam mit den Werken der steirischen Eisen- mdustrie-Gesellschaft in Zeltweg.............................. 32.287 „63 4. bei der allgemeinen Bleiberger Bruderlade .... 23.478 „ 66 26. bei dem Eisenwerke Radenthein.......................... 1.792 „ 54 » 27. bei den Bleibergvverken Obir I. bis IV etc............. 1.652 „ 931/* » 28. bei den Bleibergwerken Hochpetzen und Topla . . 1.626 „ 79 » 29. bei dem Galmei- und Bleibergwerke Jauken . . . 1.383 „ 6 » 30. bei dem vormals Joseph Kassiifschen Bleiberger Werks-Complexe.................................................... 1.316 „ 68 » 31. bei den Kohlenwerken des Keutschacher Bergreviers 1.120 „90 » 32. bei dem Bleibergwerke Unterpetzen I.................... 1.117 „ 19 » 33. bei dem Bleiberg\verke Windischbleiberg .... 1.013 „ 90'Za » 34. bei dem Kohlenbergwerke Lippitzbach...................... 879 „31 » 35. bei den Bleibergvverken Rischberg und Petzen . . 865 „52 » 36. bei den Bleibergwerken Schafler und Grafensteiner Alpe, Kleinobier und Seealpe ..................................... 671 „ 42y2 » 37. bei dem Bleibergvverke Zauchen............................. 522 „ lS^a » 38. bei dem Bleibergvverke Sehwarzenbach I .... 471 fl. 68 kr. 39. bei dem Bleibergwerke Rechberg....................... 351 „ 47i/z „ 40. bei dem Bleibergwerke Sclnvarzenbacb IV ... . 349 „ 60» 81 99 n Scofie mit .... . 8.500 n — rt Feistritz und ) n Jauerburg mit j « 35 99 y> Sava mit .... . 5.778 r> 50 99 r> Johannesthal mit . . 5.000 n — 99 y> Knapouše mit . . . 3.085 n 71 99 n Mbttnig mit . . . 185 n 30 99 zusammen mit . . 153.070 tl. 6 krn. Vergleicht man dieses Gesammtvermogen mit jenem des Vorjahres 1868 (149.174 fl. 74 kr.), so ergibt sich eine Vermehrung von 3.895 fl. 32 krn., oder 'ei'theilt nach den Unterabtheilungen fiir ararische und Privat-Bergbaue, fur erstere Von A- 84*/, krn., fur letztere von 3.189 fl. 47‘/, km. Von der bei den Privat-Bergwerken resultirenden Vermogensvermehrung der ®fuderladen eritfiillt auf die Montanwerke: Johannesthal der Betrag von ...... 1.500 tl. — kr. Sagor „ „ 1.000 „ — Scofie „ „ „................... 467 „ — „ Hof „ „ „....................102 „ - der Rest mit...................................12!) „ 47*/t „ Vertheilt sich auf die weniger vermoglichen Bruderladen von Sava, Jauerburg-Fei-slritz, Knapouše und Mottnig, fiir vvelche letztere im Verlaufe des Jahres 1869 nun auch die Gebarung dureh ein Statut endgiltig geordnet wurde. \ ergleicht man den gesammten Vermiigensstand der Bruderladen des Jahres mit jenem des Vorjahres, so ergibt sich fiir K ra in die nachfolgende im All-§er>ieineu sehr erfreuliche Zahlenreihe: Jahr Bruderladenvermiigen 1860 ................................ 111.417 fl. 95 kr. 1861 ................................ 1 15.987 „ 36 „ 1862 ................................. 118.336 „ 29 „ 1863 ................................. 123.353 „ 45 „ 1864 . .............................. 123.987 „ 3 „ 1865 ................................. 140.900 „ 25 „ 1866 ................................. 143.689 „ 64 „ 1867 ................................. 145.906 „ 87 „ 1868 ................................. 149.174 „ 74 „ 1869 ................................. 153.070 „ 6 „ Es hat somit innerhalb 10 Jahren eine 35percentige Mehrung des urspriing-c en \ ermogens stattgefunden, wovon der griisste Theil auf die Privat-Bergbaue a > da die Idrianer Bruderlade nahezu stationšir geblieben ist. An dem erfreulichen Aufschwunge der Bruderladen-Institute in Krain bethei-§ e s'ch von den Werkseigenthumern in sehr riihmlicher Weise nur die Gewerk-sehaft Sagor mit einem Beitrage von 1.327 11. und der Besitzer der Zinkhutte zu 0 annesthal Ludwig Kuschel mit einem solchen von 440 fl. Eine regere Theilnahme '°n Seite der Werksbesitzer nach dem Beispiele ausvvartiger Bergbauunternehmun-8en> V0|,zugsweise zur Begriindung einer allgemeinen Bi uderlade, wiire hochst \viln-^hensvverth, und wurde ein bezuglicher Antrag auch bei Gelegenheit der zweiten eigmiinnischen Versammlung in Laibach am 1. und 2. November vorigen Jahres einer eingehenden Berathung unterzogen und dariiber auch bereits dem k. k. Acker-au-Ministerium Bericht erstattet. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Giinstiger no c h, wie die e i*mo ge ns v e r hal t n i s s e der Bruderladen in Krain, gestalten sich diese Verhaltnisse bei dem gevverkschaftlicheu Kohlenbergbaue zu Carpano im K us te ni an de, fur dessen Bruderlade allein, im Gegenlialte zum Vorjahre, bis zum Schlusse des Jahres 1869 ein Zuwachs von 1.241 tl. 41 km. sich ergab. Das Vermogen dieser Bruderlade betrug noch im Jalire 1862 die sehr bescheidene Summe von 14 tl. 37 krn., welche rasch von Jahr zu Jahr sich erholite. wie aus der nachstebenden Zusammenstellung ersichtlich wird. Zu Ende. des Jahres 1862 bestand das Vermogen in....................... 14 fl. 37 krn. 1863 „ „ „ „..................163 „ 89-5 * 1864 „ „ „ .............. 1.440 „ 56 . 1865 „ „ „ „............... 1.394 „ 10 - 1866 „ „ „ .............. 3.222 „ 51 . 1867 „ „ „ „............... 3.958 „11 » 1868 » „ „ „............... 4.928 „ 16 . 1869 „ „ „ „................6.169 „ 57 . Die Gesammtsumme des Bruderladenvermogens (ur Krain und Kiistenland erreichte somit im Jahre 1869 die ansehnliche Hiihe von 159.239 tl. 36 krn., d. <• um 5.136 tl. 73 kr. melir als im Vorjahre. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Das Vermogen der B rud eri a d en bei den A e r ar i a 1 vve r k e n ergab sich am Schlusse des .lahres 1869 mit einer Ziffer von 136.655 fl. 24'/s krn. und ist gegen dasVorjahr, in welchem 137.280 fl. 89‘/3 kr. nachge\viesen wurden, um 625 tl. 65 kr. zuriickgegangen. Diese Ver-mogcnsverminderung istjedoch nur scheinbar, dennsieist eine Folge der theihveise schon im Jahre 1869 erfolgten Convertirung von im Besitze derBruderladen betind-lichen, zum guten Theile vierpercentigen Staats- und tirolisch-stiindischen Obligatio-nen, welche bei ihrer Convertirung in fiinfpercentige neue Rente bekanntlich 20Pcr-cent ihrer Capitals-Ziffer einbiissten. Audi das Vermogen der Pri vat- Werksbruderladen, velches sich Ende 1868 mit 44.664 fl. 76 krn. bezifferte, Ende 1869 aber auf 42.143 tl. 89 kr. herabsank, bat eine Verminderung um 2.520 11. 87 kr. erfahren, an \velcher Verminderung theils die Convertirung der Slaatsobligationen auf eiue einlieitliche Rente, theils der Umstand die Schuld triigt, dass das ganze Vermogen der Bruderlade der Messinglabriks-Arbeiter in Achenrain in den friiheren Nachweisungen irr-thumlieh als Montan-Bruderladeuvermiigen der Tiroler Berghau-Actiengesellschaft aul'gefiihrt wurde, wahrend da>selbe nur theihveise aus Beitriigen der bei demBerg' baue besohaftigten Arbeiter bestand, welcher letztere, ubrigens sehr unbedeutende Antheil nacli der bereits erwahnten Auflosung der Gesellschaft auch noch unter die betreffenden Arbeiter vertheilt wurde. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Das Vermogen der Aerarial-W e r k s b r u d e r I a d e n, welches Ende 1869 202.564 fl. 73ya kr. betrug, bat sich gegen 1868 um 3.264 fl. 86'/2 kr. vermindert. Diese Verminderung trifft ausschliesslich die Bruderladen der vom Aerar vor einigen Jahren aufgelassenen z\vei Eisemverke Dienten und Flachau und der Metali- tafgbaue Miihlbach, Zeli und Bbkstein, und fiiidet in dem Umstande seine Begriin-^Ung» dass einzelne derselben, bei dem Mangel von beitragleistenden Mitgliedern, die currenten Ausgaben, wie Provisionen etc., mit den abfullenden Capitalszinsen »icht zu decken vermbgen, daher eine gegenseitige Subventionirung von besser dotirten an armere Bruderladen mit Bewilligung des Finanzministeriums eintreten musste. Diese momentane Verminderung ist aber nicht besorgnisserregend, da diese Einbussen jedenfalls in nicht zu ferner Zeit — mit der Zalil der aus den Bruder-taden mit Provisionen und Gnadengaben betbeilten Individuen — sehivinden mussen. Das Vermbgen der Bruderladen bei den Privat-Montanwerken bat sich gegen das Vorjahr um 4.697 H. 63 kr. vermehrt, und Endel869 dieSumme '°a 56.567 fl. 68'/2 kr. erreicht. Den grossten Antheil an dieser Vermehrung triigt die Bruderlade des Kupfer-"erkes Mitterberg, da bei dem zahlreichen contribuirenden Arbeiterstande dieses Verbaltnissmassig noch jungen Werkes nur eine geringe Zalil von Provisionisten der bruderlade zur Last fiillt. Ungeachtet die Bruderlade durcb Haltung eines Werksarztes und Verpflegung Ul|dHeilung erkrankter Arbeiter in einem eigens erbauten Bruderhause bbchst wobl-thatig in sanitarer Beziehung tur die Arbeiter sorgt, konnte die Werks-Direction im ^eeeine mit der Bruderladenvorstehung aucb nocli der erwerbsunfahig werdenden Arbeiter gedenken und durcb eine bergbehordlich genehmigte Statutenanderung e‘ae ausgiebige Verbesserung der Provisionsbeziige normiren. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Das Gesammtvermdgen der im Dezirke der Prager Berghauptmannschaft bestelienden 19 Bruderladen — das Erovisions- und Unterstutzungsinstitut der k. k. priv. bsterr. Staatseisenbabn-gesellschaft beziiglicli der Kolilenwerke dieser GeselIscliaft bei Brandeisl und Eladno nicht mit gerechnet — betrug mit Schluss (les Jahres 1869 .............................................. 824.877 fl. 73 kr. ge§en.......................................................... 768.981 „ 37 „ ^es Darjah res, bat sich somit um 55.896 fl. 36 kr. vermehrt. Den grb s s ten Vermogensstand bat die Bruderlade des k. k. und mit-gerverkscliaftlicben Pfibramer Silberbergbaues namlich mit 244.795 fl. 98*/a krn. nachgewiesen. An diese reihen sich an: Jie Kladnoer Bergbruderlade mit einem Vermbgen von 135.117 fl. 17 krn. » Happitzer mit.......................................... 117.929 „10 „ » Zbirovver.............................................. 116.846 „ 94 » Kladnoer Hiittenbruderlade mit...................... 76.545 „14 „ „ Horoivitzer Bergbruderlade mit...................... 52.444 „61 „ * Neujoachimsthaler mit.................................. 38.229 „97 „ » Althuttener mit..........................................15.145 „ 68 */2 „ » Wotwowitzer mit......................................... 12.883 „ 77«/2 „ Die iibrigeu 10 Bruderladen besitzen je ein Vermbgen von \veniger als io.000 fl. Bohmen. Berghauptmaunschaft Elbogen. Der Stand des gesammten Bruderladenvermogens vvurde mit Schluss des Jahres 1869 mit 192.518 A-ausgevviesen, hat daher gegen das Vorjahr um 4.805 fl. z u genom in e n. Aui' die iirarische Bruderlade zu Joachimsthal entfallen allein 124.213 fl' oder 64'5 Percent dieses Gesammtvermogens. lin Elbogener Berghauptmannsehaftsbezirke bestehen ausser der ararischen Bruderlade zu Joachimsthal noch 3 Reviersbruderladen fur das Karlsbader, Elbogener und Falkenauer Kohlenrevier, bei welchen auch die Freiziigigkeit Jer Bergleute bereits angeregt vvurde; ausserdem aber noch 19 Bruderladen bei Privat-werken. Das Vermogen der Reviersbruderladen von Karlsbad beziftert sich auf......................................2.485 fl' „ Elbogen „ „ „ .....................................3.818» „ Falkenau „ „ „ 8.655j^ zusammen auf . 14.958 fl- das der iibrigen 19 Bruderladen der Privatwerke auf.................... 33.347 » An obigem Zuwachse von 4.805 fl. participirte die iirarische Bruderlade allein mit 2.223 fl. oder 46'27 Percent, alle anderen Bruderladen mit nur 2.582 fl- °^er 53 73 Percent. Die geringe Zunahme der anderen Bruderladenfonde im Jalire 18^9 lindet in Jem Abgange vieler Bergleute zum Bahnbaue, in den \vegen WassereW* falls und Aufstellung neuer Maschinen erfolgten Betriebsstorungen, in den durcli die Ungunst der Witterung herbeigefiihrteu zahlreichen Krankheitsfallen und den Uierfiir ervvachsenen bedeutenderen Auslagen, endlich in der jahrlich steigend^11 Anzahl der Provisionisten ihre natiirliche Erklarung. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. An den im Bezirke bestehenden 10 Reviers- und 19 Werksbruderladen waren 4.203 Arbeiter betheiligt. Die Reviersbruderladen hatten ein Vermogen von . . . . . 47.364 A' die Werksbruderladen von.................................................... 112.022^ zusammen von . 159.386 fl' das Vermogen der Bruderladen ist daher gegen das Vorjahr mit 147.888^ gestiegenum ........................................................... 11.498 A- Alle Bruderladen waren in der Lage, die ihnen statutenmšissig obliegenden Unterstiitzungen zu leisten. Nur die fur das Eisensteinrevier bestehende Reviers' bruderlade verino c h te dieser V er p fl i c h t u n g nicht rechtzeitig n a c li' zu ko m m e n, weil die Zalil der Mitglieder in Folge des mehrjiihrigen Stillstandes der Eisenwerke und daher auch der jeden Absatzes entbehrenden Eisensteinzechen> bedeutend abgenommen und die Bruderlade viele Provisionisten zu erhalten hatte. Die zur Herstellung des Gleichgevvichtes zwischen Einnahmen und Ausgaben eingeleiteten Verhandluugen, so\vie der Aufsclnvung, uelchen der Eisensteinberg' bau durch die im Baue stehende Eisenbahn von Kommotau nach Annaberg nehme11 wird, berechtigen zu der Envartung, dass diese Bruderlade, welche ein VermogeI1 von 14.234 tl. besitzt, ihre fruhere Zahlungsfiihigkeit bald \vieder erlangen wird. Auf Unterstiitzungen liaben sammtliche Bruderladen verausgabt und zwar: fGr Krankengelder................................................................ 6.493 fl. » Aerzte......................................................................... 6.323 „ » Medicamente.....................................................................5.134 „ » Provisionen.................................................................. 6.202 „ » Gniidengaben..................................................................... 465 „ Begrabnisskosten................................................................ 968 „ zusammen . 25.585 II. Unterstiitzt wurden 2.196 Mitglieder zeitlich und 250 dauernd. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Das Vermogen der Bruderladen Vei'mehrte sicb im Jahre 1869 um 38.038 fl. 86 kr. Nur tur das Vermogen '°n zwei Bruderladen, jener der fiirstlich Thurn Taxis'sclie», dann der Franz Hyra’-schen Steinkoblengruben nachst Littitz, wurde ein Riickgang nacbgevviesen. Der ruild dessen vvaren bei ersterer die abnormen Auslagen far Herstellung und Ein-richtung eines Spitals — deren Einbringung aus der Werkseassa jedoeb in Aussicht gestellt ist, — ferner die unverhaltnissmassig niedere Beitragsquote der Arheiter, bei letzterer die Einstellung des Baues seit Marz 1869, wodurch bei theil-'Veise tortlaufenden, nicbt unbedeutenden Ausgaben die Haupteinnahmen entfielen. Die zur Hintanlialtung der weiteren Vermogensverminderung eriorderlichen Massnahmen wurden getrofFen, und es fand sicb die Berghauptmannschaft liberhaupt hemiissigt, beziiglieb der Regelung der Vermogensverwaltung der Bruderladen mehr-seitig einzugreifen, nachdem durch die Revision der abveilangten, mit Beilagen ^legten Rechnungen des Jahres 1869 hier und da nicht unwesentliehe Gebrechen Zu ^al?e getommen \varen. Bohmen. BerghauptmannschaftKuttenberg. Das gesammteBruderladen- >efmogen erreichte eine Hbhe von...........................216.925 fl. 38 krn. s°nait, da dasselbe im Vorjahre 1868 nur....................... 197.290 „ 38 kr. ^®trug, eine Vermehru ng von.................................... 19.625 fl. —krn. Von diesem Vermogen entfallen auf den unmittelbaren ®erghauptmannschaftsbezirk . . . . •....................... . 155.684 fl. 38 kr. aul den Bergcommissariatsbezirk............................ 61.241 „ — „ in Summe obige . . . 216.925 fl. 38 kr. Bei dem ausgevviesenen Arbeiterstande (ohne Weiber und Kinder) von ^•437 Kopfen entfallt somit von obigem Vermogen fflr jeden Kopf eine Quote von A- 11 krn., somit um 4 fl. mehr als im Vorjahre 1868. Nach Bezirken betrachtet enlfallen von diesem Vermogen auf den Kopf des Arbeiterstandes im unmittelbaren Bezirke............................ 60 fl. 70 kr. 1In ®ergcommissariatsbezirke........................................ 70 „ 23 „ Aus diesem Bruderladenvermogen wurden, und zwar: im unmittelbaren Bezirke 554 Individuen mit.................. 10.309 fl. 97 krn. im Bergcommissariatsbezirke 183 „ 3.069 * 48 „ zusammen 737 Individuen mit.................. 13.379 fl. 45 krn. betheilt, demnach jedes Individuum durchschnittlich im Berghauptmannschafts' bezirke..................................................................18 fl. 61 kr. im Bergcommissariatsbezirke..............................................16 „ 77 » im gesammteu Berghauptmannschaftsbczirke aber............................18 „ IS » erhielt. Nach Percenten gerechnet \vurden cirea 6 Percent des gesammteu Bruder-ladenvermogens an 21 Percent des Arbeiterstandes vertbeilt. Ueberdiesswurden aus dem Kuttenberger Knappschaftsfonde, in Folge Erlasses des Ackerbau-Ministeriums voin K. December 1868, Z. 2526/49!), 320 fl-zur Betheilung von 8 mittellosen und fleissigen Schiilern mit Stipendien in der Hiihe von 40 fl. an der neuerrichteten Bergschule tur das nordwestliche Bohmen in Karbitz venvendet. Mahren, Berghauptmannschaft Olmiitz. In Uebereinstimmung mit den aus dem hoherenProductions-VVerthe eines jeden Arbeiters resultirenden hoheren Geding' liihnen und den geringeren Auslagen der Bruderladen bei vermindertem Arbeiter-stande steht auch die lOpercentige Zunahme des BruderladenvermogenS um 60.327 fl. 42 kr., welohe aus dem Ausweise iiber den Vermiigensstand der Bruderladen am Schlusse des Jahres 1869 ersichtlich ist. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Das Ver mo gen der in Schlesi«11 bestebenden Bruderladen erreicbte im Jahre 1869 die Hiihe von 420.684 fl. 70 krn- und bat sich daher gegen das Vorjahr mit.............................. 388.982 „ 98__»_^ um..................................................................... 31.701 11. 72 kr. vermehrt. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Das Bruderladen-Institut kann sich nur bei grosseren Werken lebenskraftig enhvickeln, Diese Erfalirung 'var die Ursache, dass die Berghauptmannschaft die Erricbtung von Beviersbruderlad«11 anstrebte. Alle Bemuhungen scheitern jedoch an dem Geiste der Exclusivitat, der die grosseren NVerksunternehmer beseelt, theihveise auch an dem Umstande, d®sS J die Besitzer die eingezogenen Bruderladengelder im eigenen Werke anlegen 1111 nur ungerne einer gesonderten Verwaltung iibergeben wollen. Die Berghauptman11 schaft bat vorlaufig zwei Bruderladen, welche sich selbststandig nocli nicht erha^en konnen, iiber Ansuchen der Betheiligten in die eigene Yerwaltung iibernominen, si*3'1 aber auch veranlasst gesehen, fiir die Reviersbildung und tur Reviersbruderladen ®llie gesetzliche Normirung zu beantragen, welche die Verbindung mehrerer Bruderlade" in eine Reviersbruderlade als Verpflichtung aufstellt, und glaubt, dass, wie in preussischen und siichsischen Gesetze, eine ahnliche Vorschrift sich zur seinerzc'*1 gen Aufnahme in das revidirte Berggesetz eiguen werde. 6. Verhaltnisse und Ergebnisse der einzelnen Zweige der Bergwerks-Production, a) fiold »ad Silber nud mit dicscn gleichzeitig vorkomniende andere Metalle. (Hierzu Tabellon VII. 1, 2 und IX. 1, 2.) Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die beideu hier anzufiihrenden Werke dieses Berghauptmannsehaftsdistrictes in Zeiring und Scbladmiug lieferten auch im Jahre 1869 keine Production. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Das seit Jahren ausser Betrieb Sestandene Goldbergwerk Goldzeche undWaschgang ist iiunmehr, nachdem mehrere Jerlei Werke zur Loschung gekommen sind, das einzige Goldbergwerk arntens; die sehr bobe Ortslage in Verbindung mit anderen ungiinstigen Verhalt-nissen liessen dasselbe nicht emporkommen, daber es seit Jahren nur in Fristung erhalten wurde. Im Jalire 1809 bat sich eine Gesellscbaft gefunden, welche es ver-sucheti will, die aiten Baue wieder in Betrieb zu setzen und die Vorbereitungen lleizu aucb getroffen bat. Eine Erzgevvinnung liat im Jahre 1869 nocb nicht s^ttgefunden, hoffentlich wird sich eine solche im Jahre 1870 constatiren lassen. _ Go 1 d w ;i s c h e re i in Tragin bei Paternion lieferte im Jahre 1869 ein «>gliehes Betriebsresultat; dieErzeugung vonWaschgold bescbrankte sicli namlich 3U* ^ Gramm im Werthe von 29 fl., im Jahre 1868 dagegen betrug sie 2 Miinz-Pfand und 300 Gramm im Wertbe von 1.747 tl. Da die zurn Aut\vaschen verfiigbaren U'ial-Sehichten sich als sehr arin enviesen und keine Hoffnung auf einen giinsti-Seien Betrieb geben, so diirfte vielleicht schon im Jahre 1870 die ganzliche Ein-stellung desselben erfolgen. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Beim Privat-Goldbergbaue zu Zeli im 1 tathale wurden im Jahre 1869 25.691 Centner goldhaltiger Zeuge (Quarz und ueler) gefbrdert, und es ist dieseErzausbe ute gegen das Vorjahr, in \velchem Ie 28.056 Centner betrug, um 2.365 Centner zuriiekgeblieben. ^ Die aufgescblossenen Mittel sind nabezu erscbopft, und es muss das Streben es W erksbesitzers anerkennend hervorgehobeii \verden, dureb Untersuchung noch nveirizten, mit 3 Freisehurfen gesicherten Gebirges goldfiihreude Lagerstiitten zu leichen, um den bei diesem Werke beschiiftigten 55 Arbeitern einen Verdienst Zu sichern. im G0ld-zeuglIng ^e‘m Amalgamirwerke betrug 9-6942 Miinzpfund, eithe von 6543 fl. 58>/2 krn. und bat sich gegen das Vorjahr um 1*3473 Miinz-piund verringert. Das fiir den Bezirk Kufstein nachge\viesene geriuge Goldquantum P1'-0*i>234 Munzpfund ist bei dem Brixlegger Kupfer- und Silberlnitten-Processe ab-gefallen. Die ausge\viesene Silbererzeugung faud, mit Ausnahme eines kleinen Bruchtheiles des im Zeller Golde enthaltenen Silbers, in der Aerarial-Einldshiitte zu Brixlegg Statt; sie erreicbte die stattliche, seit naliezu einem halben Jahrbundert nicbt erreicbte llobe von naliezu 1.035 Munzpfund, hat sieh gegen das Vorjahr um 191 Munzpfund vermehrt; sie resultirt aus den Erz- und Halbproducten-Vor-riitlien des Jabres 1868, dann aus den Erz- und Halbproducten-Einlosungen von eigenen und fremden Bergbauen des Jabres 1869. Aus den Brixlegger Bergbauen am Kogl, Madersbacherkdpfl und bei Schffaz gelangten im Jalire 1869 1.182 Centner Fablerze mit einem Silberbalte von 206 Munzpfund in Brixlegg zur Verscbmelzung; die Aerarial-Werke in Kitzbiihel und Klausen lieferten an die Einloshiitte in Brixlegg 344 Munzpfund Silber in Halb-producten, Kupfer- und Bleierzen, und Privatwerke fiibrten der Hiitte 2.135 Centnei silberhaltige Kupfer- und Bleierze mit einem Silberbalte von 230 Munzpfund zu. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Im Aerarial-Goldbergbaue am hohen Goldberge zu Rauris \vurden im Jabre 1869 15.234 Centner Gold und Silber fiibrende Erz e und Pochgange, um 4.580 Centner weniger als im Jahre 1868 gewonnen. Diese Mindererzeugung ruhrt theils von der Abnahme des Adels der m Abbau gestandenen Erzmittel ber, tbeils von dem Umstande, dass mebr als die HalOe der Arbeiten auf den besonders schwunghaft betriebenen Hoffnungs- und Ausrich-tungsstreeken belegt varen. Es musste daher auch, nacbdem cine Erzeinlieterung von der Ratbhausberger Gevverkschaft bei Bokstein nicht erfolgte, die Gold- un(* Silber-Production etwas sinken; erstere betrug rund 22 Munzpfund, gegen 29 Muuz-pfund im Vorjahre, und lelztere ist von 94 auf 76 Munzpfund gesunken. Die Rathhausberger Geverkschaft, welche den vom Aerar verlassene" Gold- und Silberbergbau bei Bokstein \vieder in Angriff genommen bat, und nunmebr schon 30 Arbeiter bescbaftigt, bat 11.234 Centner Erze und Pochgange *m Jahre 1869 erzeugt. Sie blieb um 1.856 Centner gegen das Vorjahr hauptsachlid* aus dem Grunde zuriick, weil viele Arbeitskrafte auf Vor- und Ausrichtungsbaue vervvendet wurden. Eine M e ta 11 - P r o d u c t i on bat nicht s t a 11 ge funde n, 've'* die Geverkschaft erst im Janner 1870, und auch da nur einen Theil der truhei e» iirarischen Aufbereitungs- und Amalgamations-VVerke in Bokstein vom Landestoiide kautlich an sich bringen komite. Bemerkt mag nocli werden, dass an diesem Untei nelimen in neuerer Zeit aucb auslandische (norddeutsche)Geldkrafte sicli betheibgel1 Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Gleiclnvie im Vorjahre hat sov obl bei dem iirarischen Goldbergbaue nachstEule, als auch bei dem Privat-Goldbeig. baue bei Bitis keine Metall-Production stattgefunden. Bei dem ararischen Goldbergbaue wurden auch im Jahre 1869 der Schleiel gang und seine Triimmer mit dem Rudolfi- und tiefen Wenzel - Stollen in 4llS richtung genommen, um seinerzeit die aufgeschlossenen Gangmittel in Abbau neluue zu konnen. Die haltigen Zeuge werden durch den 82 Klafter tiefen Pepfer Hauptschaft Hiittelst eines Pferdegoppels zu Tage gefordert und insolange aufbevvahrt, bis die-selben bei hinlanglicher Menge durch die zu ei'richteiiden Aufbereitungs\verkstatten "erden zu Gute gebracht werden konnen. Die gesammten Auffahrungen haben auf Feldortern...........................Sl Klafter 2*/4 Fuss, bei Ueberhohen...........................12 „ l*/4 „ beim Abbaue...............................3 „ — auf Querschlagen..........................9 „ 1 y4 „ zusammen . . 75 Klafter 4s/4 Fuss ^etragen. Das beschaftigte Personale bestand aus: 1 Grubensteiger, 2 Grubenzimmer-^ngen, 15 Hauern, 4 Forderern, 1 Bergversetzer und 1 Schmiedgesellen. Bei den k. k. und mitge\verkschaftlichen Pfibramer Caroli Boromai-Silber-Blei-Hauptwerke bestand die Production in: 29.354-796 Miinzpfund Silber, 5.688 Centner 87y2 Pfund Blei, 29.109 Centner 80 Pfund Glatte, und repra-Sentii‘te einen Geldwerth von 2,000.389 fl. 36 krn. Bei Vergleichung mit den Er-Sebnissen des Vorjahres ergibt sich eine Mehr-Production beim Silber um Miiuzpfund, beim Blei um 1.656 Centner 79»/2 Pfund, dagegen eine Min-^er-Production bei der Glatte um 2.475 Centner 40 Plund. Der Geldvverth ^er Production ist gegen jenen des Vorjahres um 75.750 fl. 77 kr. gestiegen. h den Betriebseinrichtungen und Werksverhaltnissen iiberhaupt haben wesentliche Veranderungen nicht stattgefunden, und \vird in dieser Hinsicht nur bemerkt, dass die bereits versuchsweise eingefiihrt gevvesene Ober-aiZer Feinkornsetzmaschine, \velche die Bleigriese und roschen Mehle sehr hocli zu C0I>centrireu vermag und den Werth der erzeugten Educte steigert, dem currenten ^etriebe iibergeben wurde, und dass bei den stetig wirkenden Rittinger’schen Stoss-r(ieu ein Ueberzug von Gummilein\vand, welcher beim Schlammen der armeren ^efalle, sowie beim Anreichern der mittleren Mehle sehr gute Dienste leistet, all-Semein eingefiihrt \vorden ist. Das nachst dem Annaschachte zur Aufbereitung der llassen Zeuge, sovvie der alten Vorrathe angelegte, auf 120 Pocheisen berechnete Ul‘d bereits im vorjahrigen Vervvaltungsberichte enviihnte Nasspoch\verk war im ^hre 1869 in Ausbau begriffen. Die E rzeugung an Eržen und Schlichen (Bleigraupen, Bleigriesen, Blei-lichen) betrug im Trockeugewichte 91.371 Centner, 37 Pfund, welches an die ‘ • Hiitte abgegebene Gefiille einen Silbergehalt von 32.285-473 Miinzpfund und e'nen ^leigehalt von 48.157 Centner 88y4 Pfund hatte. Die hierfur von der k. k. Hiitte geleistete Vergutung betrug: fur Silber............................................... 1,340.878 fl. 05 kr. » Blei..................................................... 409.057 „ 76-5 „ zusammen . . 1,749.935 fl. 81-5 kr., fl°runter das Agio fiir das Silber mit 234.877 fl. 8-5 kr. mit inbegriffen ist. Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. 8 An neuenAuffahrungen vvurden erzielt: beim Hoffnungs- uud Vorbaue......................... 684 Klafter l/k Fuss' „ Ausrichtungsbaue................................3.114 „ 1 V* » „ Abbaue..........................................7.819 » ‘/t * zusammen . .11.917 Klafter 13/* ^USS oder nahezu drei Meilen. Bei der k. k. Hiitte vvurden an Eržen und Schlichen 93.706 Centner, 9S>'/» Pfund im Geldvverthe von 1,709.687 tl. akni. verschmolzen und hieraus erzeugt-an Feinsilber 29.354-796 Miinzpfund im Werthe von . . . 1,588.080 tl. 57 krn.. „ ordinarer Glatte 17.377 Centner im Werthe von .... 198.966 „ 65 » „ rother Glatte li.732 Centner 80 Pfund im Werthe von . 140.206 „ 96 » „ Weichblei 3.175 Centner 80 Pfund im Werthe von . . 40.967 „ 82 « „ Hartblei 2.513 Centner 7f/2 Pfund im Werthe von . . . 32.167 „ 36 s im Gesammtwerthe von . . 2,000.389 tl. 36 krn- An ordinarer Glatte \vurden eigentlich 21.272 Centner erzeugt, hiervon abei 3.895 Centner zu VVeichblei reducirt. Der Durchschnittshalt der eingelosten und verschmolzenen Erze und Schliche stellte sich per Centner mit 0-339 Miinzpfund in Silber und S0*/2 Ptund i11 Blei heraus. Der Personalstand des k. k. und mitgewerkschaftlichen Caroli Borom*1' Hauptwerkes war im Jalire 18b9 nachstehender: beim Grtiben- und Tagbaue......................................... 3.576 Kop*e bei der Erzaufbereitung . . ............................. 703 » „ den Berg- und Zeugschmieden..................................... 68 » „ der mechanischen Werkstatte .. 56 » „ der Drahtseilfabrik.............................................. 7 » „ der Silberschmelzhiitte........................................ 284 zusammen . 4.694 K6p,e’ und zvvar sammtlich mannliche Arbeiter. Von diesem Personale waren 2.586 verheiratet und hatten 6.706 Kinder. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Von eigentlichen Silbererzen vvurden nur 61 Centner in der privatge\verkschafllieben Beichgeschiebzeche bel Joaehimsthal ausgeschieden. Im Allgemeinen entbalten die Joachimsthaler Silbererze auch Nickel, Kobali Wismuth und Arsenik; iibrigens lialten auch die Uranerze Sil ber. Die bei der ararischen ostlichen und westlichen Grubenabtheilung erzeugtel1 Erze vvurden zu Schlichen aufbereitet, und von den 333-3 Centnern derselben> 85-34 Centner nach Freiberg in Sachsen verkauft. Der griissere Theil der Scl)l*c^e blieb sonach in Vorrath, da die Lieferung der zur Verpackung nothwendigen F«sser hinter dem Bedi.rfe zurtickblieb. Der nach hoherer Anordnung (mit Ausnahme der Uranerze auch bei den iibrigen Eržen des ararischen Bergbaues) zu erfolgende Verkauf nach Sachsen ist gegen ^‘e riiher zu Joachimsthal bestandene Einlosung als giinstiger zu bezeichnen, weil die kortigl. saelisischen Hutten zu Freiberg, bei der Grosse der dortigen Hiittenanlage, dem ununterbrochenen Betriebe uud dem billigeren Brennmateriale, besonders 81'mere Silbererze besser zu zalilen in der Lage sind. Die Bezahlung des Silbers ^e,‘ abgelieferten Bergbau-Producte erfolgt nach dem bei deti konigl. sachsischen Htitten bestebenden Tarife. Die Entsumpfung des im Jahre 1864 ersauften Tiefbaues der ostlichen ararisclieu Grubenabtheilung wurde im Jalire 1869 beendet, und die Abdammung ^er Que)le im Einigkeitsschachte unter dem tiefsten Laufe mittelst eines auf eine holzerne Ueberbriickung aufgestauchten Betonkorpers hergestellt. Beirn ararischen Erzbergbaue waren 4oo, bei der privatge\verkschaftlichen ^e'chgeschiebzeche 26 Bergarbeiter besehaftigt. Bohmen.. Berghauptmannschaft Kommotau. In dem \vieder aufgenommenen Silberbergbaue Niklasbe rg war man mit der Gewaltigung der alten Baue be-scbiiftigt. Die ubrigen Silberbergbaue waren aus den im vorjahrigen Venvaltungs-t»ei'ichte angegebenen Ursacben auch im Jahre 1869 gefristet. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Auch im Jahre 1869 blieben die Ver h altnis s e bei den Silberbergvverken im unmitte lb aren Bezirke unverandert, indem die Silberbergbaue in Deutschbrod, Kuttenberg und Tabor flegen mangelnder Betriebsfonde gefristet wurden, und im furstlich Schwarzenberg-schen Silberbergbaue naehst Bergstadtl Ilatiboritz der Betrieb sich lediglich auf den ^ortbetrieb des Fiirst Josefi-Unterbaustollens beschrankte. Hingegen wurde im Bergcommissariatsbezirke von der in der Con-stituirung begriffenen neuen Gewerkschaft der alte Elias-Silberbergbau bei ^damstadt neuerlich in Angriff genommen, indem eine lange Strecke des verbrochenen Elias-Stollens, sowie der Tiefbausehacht zum Theile gewaltigt und letzterer mit einer Dampfmaschine versehen wurde. Unter diesen Verhaltnissen konnte im ganzen Berghauptmannschaftsbezirke aiIch keine Silbererzeugung stattfinden. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die G o 1 d \v a s c h e r e i in ^Urrseifen bei Freudenthal, welche der Unternehmer mit Zuversicht in Aussicht gestellt uud zu deren Inslebentreten eine Gesellschaft mehrere Tausend Thaler gewidmet hatte, ist ganzlich aufgegeben worden. Ueberhaupt hat Schlesien im Jahre 1869 keine Production an edlen Metali en aufzuweisen. b) Qnccksilber. (Hierzu Tabellen VII 3 und IX 3.) Krain. Berghauptmannschaft laibach, Der machtige Aufschwung, "'elcheu in den letzten dreijahren in Folge des vertragsmassiggeregelten Producten-absatzes die Quecksilbererzeugung gewonnen bat, diirfte am besten aus der nach-^olgenden Zusammenstellun g erhellen: Erzgewinnung Geldiverth Mittelpreis lindet sich die Bewerthung in den berghauptmannschaftlichen Vormerkbiichern nur nach dem Metallgehalte ohne Angabe der Erzmenge, n 99 1864 279.080-00 Centner 387.107-32 fl. 1 fl. 38-71 kr. y» 99 1865 280.453-00 312.920-49 „ 1 „ 11-58 » n 99 1866 365.724-62 225.107-59 * _ „ 61-56 » » 99 1867 464.467-92 727.877-55 „ 1 „ 56-71 » 99 1868 465.627-00 524.814-57 „ 1 „ 12-62 „ 5» 99 1869 441.899-32 752.448-00 „ 1 „ 70-27 . Betreffs des Erz-Mittelpreises im Jahre 1869 muss hervorgehoben werden, dass derselbe in der Uebersichtstabelle von der k. k. Bergdireetion in Idria mit 31 •954 krn. pr Centner angegeben wurde, was einem Geldwerthe von nur 141.204 fl. SO krn. der ganzen Production entsprache, welche Bewerthung jedoch m eben dem Masse zu niedrig erscheint, als der obige, ebenfalls auf amtlicher Mitthei-lung beruhende Ansatz von 752.448 tl. \vieder zu hoch gegriflen sein durfte. InFolge einer abverlangten beziigliehen Aufklarung des Ackerbau-MinisteriufflS hat die k. k, Berg-Direction in Idria mitgetheilt, dass als Grundlage far die \Verth-bestimmung der Bergproduete niebt der Gestehungswerth der Erze, wie er in dei Tabelle eingestellt wurde, als zulassig erseheine, sondern dass zu deren Be\verthung vielmehr der Verkaufspreis des Quecksilbers, nach Absehlag des Gestehungspreises, zu dienen babe, und zwar des Gesammt-Gestehungspreises (Berg- und Huttenmani" pulations-Kosten, Quecksilber-Calo, Begie, Verpackung ete.), dadurch ergabe sich eine Differenz, die im Jahre 1867 79 fl. 35 kr., im Jahre 1868 81 fl. 81 kr. und im Jahre 1869 75 fl. betragen habe. Demzufolge berechnet sich das Bergproduct vom Jahre 1869 — laut Jahres-ausvveis 441.899 Centner 32 Pfund mit 10.032 Centnern 65PfundQuecksilberhalt—' a 75 fl. pr. Centner Quecksi!ber wirklich auf 752.448 fl., also gegen den i» demselben Ausweise mit 141.204 fl. 50 krn. angegebenen Gestehungswertii um 611.243 fl. 50 kr. hiiher. Diese Art der Bevverthung stimmt jedoch nicht mit derAnsicht der Berghaupt' mannschaft; denn: 1. liesse sich diese Werthbestimmung und der daraus resultirende Reinertrag nicht mit der Einkommensteuer in Einklang bringen, \velche laut Mittheilung der Finanz-Direction pro 1869 sich nur auf 22.240 fl. 40 kr. stellt; 2. vviirde die ganze Differenz zwischen den Gestehungskosten und dem ErIose aus dem erzeugten Metalle — d. i. der ganze Gevvinn — dem Berge allein und nicht auch der Hiitte zu Gute kommen, was gegen die gewohnlichen Grundsatze der E1’2' einlosung verstosst; 3. wiirde aus demselben Grunde der Erzwerth aufhoren ein aliquoter Theil des Werthes des daraus gewonnenen Hiittenproductes zu sein, ja der Werth der Erze wiirde jenen des daraus erzeugten Metalles noch weit iibersteigen, wie es im Gegenstandsjahre (1869) der Fali ist, wo die auf 752.448 fl. bewertheten Erze um 97.816 fl. 25 kr. iiber den Werth des in demselben Jahre bei der Hiitte ausgebrach' im Jahre 1861 ^ * » 1862 ( » , 1863 Quecksilbers (654.631 fl. 75 kr,) sicli stellen. Dieses Ergebniss liesse sich a|ich nicht durch die vorhandenen grbsseren Erzvorrathe erklaren, \velche zufolge Mittheilung der Berg-Direction in Idria im Jahre 1867 .................. 284.373 Centner, * n 1868 .................. 295.865 „ » „ 1869 .................. 248.095 „ betrugen; woraus hervorgeht, dass die Erzreste sicli nahezu constant blieben, mithin ein der Jahrlichen Erzeugung beim Berge entsprechendes Erzquantum auch bei der Hiitte v°n Jahr za «Iahr verarbeitet wurde. Der im Jahre 1869 auf 752.448 fl. berechnete Werth der Bergproduete — und w°hlauch jenervon 1868mit524.814fl.57krn.,undvon 1867 mit 727.877 fl. 55 km. erscheint daher in jedem Falie zu hoch, und diirfte es bei dem Mangel an einem Einlosungssysteme zwischen Berg und Hiitte, wie es in Idria der Fali ist, entspre-c‘hendersein, wenn nach denBestimmungen des friiheren Bergwerksabgaben-Gesetzes '°ra Jahre 1854 (§. 8) der Gestehungspreis der Erze mit einem funfpercentigen Zuschlage zur Bevverthung der Bergproduete in An\vendung gebracht wiirde, wobei der Werth der Erzeugung pro 1869 auf 148.264 fl. 72 kr. sicli beziffern wiirde, w°Hte man die Vertheilung des Gesammtgewinnes zwischen Berg und Hiitte nicht ln einer anderen enlsprechenderen Weise regeln. Die Erzeugung und der Werth des Quecksilbers in den Jahren 1861 — 1869 ergeben sich wie folgt; Quecksilber-Pruduction Gekhverth Mittelpreis •m Jahre 1861 4.006-59 Centner 605.193-28 fl. 157 fl. 2 kr. S5 1862 2.891-28 99 448.218-34 99 IBS „ 2- 4 „ M 1863 3.621-80 99 445.742-70 99 126 „ 51 „ 99 1864 4.475-73 99 638.466-52 99 142 „ 65 „ >» 99 1865 3.024-34 99 435.401-10 99 143 „ 96 58 „ 99 1866 3.278-09 „ 461.326 31 V 140 „ 73- „ >» 99 1867 4.854-13 99 592.474-64 99 127 „ 80 „ »♦ 99 1868 5.121-59 99 572.089-99 n 111 * 76-9 „ H 99 1869 5.654 11 99 654.631 75 99 116 „20 „ Das Ergebniss des Jahres 1869 ist daher seit dem Jahre 1861 weder inRiick-Slcht auf die gewonnene Metallmenge, nocli in Bezug auf deren Geldwerth erreicht "orden, und es ist nur zu \viinscben, dass die Queeksilberpreise nicht wieder einen Eiickschlag durch die Concurrenz americanischen Quecksilbers und anderer Einfliisse eileiden, wie im Jahre 1868, \velches betreffs des Quecksilberpreises als das Ungiinstigste der letzten neunjahrigen Betriebsperiode sich darstellt. Die Versuche, welche im Jahre 1869 bei der Hiitte mit Oefen verschiedener Eonstruction durchgefiihrt wurden und eine Herahminderuug des fruheren bedeu-tenden Hiittensch \vandes bezweckten, haben nur theilvveise die gevviinschtenResultate gehefert; doch ist zu erwarten, dass auf Grund der bisherigen Erfahrungen das '°*'gesteckte Ziel erreicht und so die Erzeugung in den folgenden Jahren auf eine hohere Stufe gebracht werde. c) Eisen. (Hierzu Tabellen VII. 4 iind IX, 4.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. D'e niederosterreichische Eisen-Production, fiir welclie 6 Bergbau-, dann 3 SchmelZ" (zugleich Gusshiitten-) Unternehmungen bestehen, weiset fiir das Jahr 1869 etwas geringere Erfolge nach, als im Vorjahre; dieselben haben jedoch ihren Grund nicht in eingetretenen ungiinstigeren Verhaltnissen, sondern vielmehr darin. weil bei einem der Schmelzvverke die Ervveiterung und der Umbau der Hiitte nebst Hochofen volle 6 Monate in Anspruch nahm. An Eisenerzen wurden im Ganzen 136.567-6 Centner, daber um 27.825-2 Centner oder 16-9 Percent weniger gefordert als im Vorjahre. Davon sind 12.248-6Centner aus dem St. Poltener Berghauptmannschaftsbezirke zn bohmischen Hochofen, und z\var theils nacb Franzensthal bei Schvvarzbach, theiis nacli Josets-thal bei Chlumez iiberluhrt worden. Der in Ermanglung eines Erzverkaufes durch-wegs nur nach dem Gestehungspreise berechnete Geldwerth dieser Erze mit 43.678 fl. 11 krn. stellt sich selbst bei der geringeren Production nocb um 954 fl- 1 kr. hoher als im Vorjahre, weil sich die durehschnittlieh mit 31-97 krn. per Centner resultirenden Gestehungskosten durch Anlage von Tief- und grosseren Ausrich-tungsbauten bei den zwei ansehnlichsten Eisensteinbergbauen um 6 kr. per Centner vertheuert hatten. Verschmolzen Avurden — nebst 2.761 Centner Bruch- und Wascheisen, dann Walzensinter — nur 117.809 Centner Erze mit einem Gesammt-Brennstoff-aufwande von 612.653 Cubik-Fuss Holzkohlen und von 525 Centnern Coaks. Das Sehmelzvverk zu Edlach bei Reiclienau erzeugte namlich 16.177 Centner Frischroheisen und 3.311 Centner Gussrolieisen mit einem Brennstoffgemenge von Holzkohlen und Coaks dergestalt, dass fiir die Erzeugung jedes Centners Roheisen 14-2 Cubik-Fuss Holzkohlen und 2 7 Pfund Coaks verbraucht wurden. Die Erzeugung an Frischroheisen (34.463 Centner) ist gegen jene des Vorjahres um 4.562-88 Centner oder 11-7 Percent zuriickgeblieben. In fast gleichefli Verhaltnisse ergibt sich beim bezuglichen Geldwerthe von 129.763 fl. 50 krn. ein Mindererfolg um 16.856 tl. 49 kr. oder 11-5 Percent, weil der Durchschnitts-preis dieses Productes, welcher sich per Centner auf 3 fl. 76-5 kr. stellte, geg^n-iiber dem vorjahrigen um 0-8 kr. zugenommen hat. An Gussrolieisen wurden 6.179 Centner, daher gegen das Vorjahr um 606 Centner oder 10-9 Percent melir erzeugt; aber dessenungeachtet zeigt der Geid\verth (46.342 tl. 50 kr.) ein Minderergebniss von 7.169 II. 74 krn. oder um 13 4 Percent, weil man sich mit der Erzeugung minder wertbvoller Gusswaaren be-schafiigte, so dass der DurchsChnittspreis derselben per Centner von 9 fl. 60 krn. im Jahre 1868 auf 7 fl. 50 kr. im Jahre 1869 herabsank. Der G el d vv er th sammtlicher P ro duet e des Eisen-Bergbau- l,nd Schmelzhutten-Betriebes belief sicli auf 219.784 fl. 11 kr., betrug somit 23.072 fl-22 kr. oder 9-5 Percent weniger als im Vorjahre. Beziiglich des, ubrigens ausser Verbindung mit irgend einem eigenen EiseU" Bergbau- und Schmelzhiitten-Betriebe stehenden, Bessemer-Etablissementsi*1 lernitz, liber dessen mit Schluss 1868 vollendete Einrichtung, sowie iiber die d°rf erzeugten VVaaren, dann die dazu venvendeten Rohmaterialien bereits im vor-jahrigen Berichte ausliihrlichere Mittheilungen gemacht worden sind, miige nunmehr ^er» nach den bisherigen Betriebsergehnissen, erganzend beigefiigt sein, dass da-Selbst bei vollem Betriebe innerhalb 24 Stunden acht, in dem vorangehenden Um-schmelzen des Rolieisens im Cupolofen und der eigentlichen Bessemerarbeit be-stehende, Chargen ausgefiihrt werden. Fiir jede Charge werden 75 Centner englischen Coaks-Roheisens eingesetzt, Welches im Jahre 18(39 loeo der Bessemer-Hiitte aut' 3 tl. 86 kr. per Centner zu stehen kam, vviihrend Lollinger Roheisen bis ebendahin 4 fl. 70 kr., Vordernberger aber o tl. gekostet liaben sviirde. Der f iir den Bessemer-Process bedingte Zusatz von Spiegeleisen, welches aus-^heinpreussen um 5(1. (jm die Hutte gestellt) bezogen wird, betragt fiir jede Charge 4 Lis o Centner, je nach dem angestrebten Hartegrade des Bessemermetalles. Bei vollem Betriebe beliiult sich das tagliche Ausbringen an Bessemermetall, Welches nach 7 verschiedenen Hartegraden erzeugt \vird, auf ungefahr 600 Centner. Nummer 1 ist die hširteste und \vegen ihrer Unsclnveissbarkeit nur selten zur Ainveridung konunende Sorte, Nummer 7 die weiehste und in Bezug auf Selnveiss-barkeit dem Schmiedeeisen am nachsten stehende Sorte, dabei jedoch ausserordent-Ziihe und vollkommen dicht; Nr. 2 und 3 eignen sicli vorzugsweise als Werk-Zeugsstahl, Nr. 4 und 5 als Maschinenstahl, Nr. 6 und 7 fiir alle jene Gegenstiinde, *Ur welche besondere Festigkeit und Ziihigkeit erfordert werden. Auf der Ternitzer Hutte selbst erfolgt die \veitere Verarbeitung der Gussblocke ~~ abgesehen von der sonstigen Erzeugung verschiedener Schmiedstiicke, als Aclisen, Kurbeln, Kurbehvellen etc. — auf den dazu vorgerichteten Kopf\valz-"erken hauptsachlich zu Tyres ohne Schweissnalh, deren bei vollem Betriebe taglieh 0^ *• in 12 Stunden) 120 Stiiek a 4 Centner 20 Pfund und im Preise von 14 fl. per Centner angefertigt werden, dann zu Eisenbahnschienen im Preise von 9 fl. 70 krn. Per Centner, welche sich bei vorgenommenen scharfen Proben als sehr vorziiglich ^e'yShrt haben, endlich zu Blechen. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. P61ten. Der ein- Z1ge verliehene Eisensteinbergbau niichst Wendbach bei Losenstein ist auch im ahre 1869 ausser Betrieb gestanden, jedoch in Anhoflung giinstigerer Ver-haltnisse nach Vollendung der Kronprinz Rudolfsbahn einstvveilen noch bauhaft ei’halten worden. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die Eisensteinforderung betrug im Jahre 1869 beim Sl. Stefaner Aerarialvverke bei Venvendung von 11 Arbeitern, d. i. 7 Mannern und 4 Weibern.................. 29.055 Centner, bei den Privatwerken unter Venvendung von 2.052 Arbeitern, »amlieh 1.930 Mannern, 60 VVeibern und 73 Jungen . . . 3,800.890 „ das ist im Ganzen . . 3,829.945 Centner, Sle nahm daher zu gegen das Vorjahr um .... 724.266 Centner. Die Gestehungskosten eines Centners Eisenerz wurden von 3-34 bis zu 42-7 kr. angegeben, und stellt sich hiernach der durchschnittliche Gestehungspreis auf..................................................................... 20-37 kr., sohin gegen den vorjahrigen von............................•.............19-80 » hoher um . . 0-57 kr. Die Fri sehroheisen-Production bezifferte sich: bei dem ararischen Werke auf 18.535 Ctr. per 3 fl. 81-5 kr. im Gesammtwerthe von . . 70.711 fl. 2krn. bei den Privatvverken auf 1,737.207 Ctr. per 3 fl. 90'5 kr. im Gesammt\veithe von . . 6,784.729 „ 85 » das ist im Ganzen auf 1,753.742 Ctr. per 3 fl. 90-4 kr im Gesammtwerthe von . . 6,855.440 fl. 87krn.’ Sieergab hiermit gegen das Vorjahr eineZunahme inderMenge um315.388 Centner oder um 21-9 Percent, im Mittelpreise um 9 7 kr. und im Gesammtwerthe um 1,372.040 fl. 94 kr., und iibertraf mit der angegebenen Menge die bisherige grosste Productions-Hohe des Jahres 1858 von 1,484.539 Centnern um 271.203 Centner oder um 18 Percent. Bemerkensvverth erscheint hier die Productions-Menge, \velche im Jahre 1869 mit einem Hochofen, bei dem Radvverke Nr. VII in Vordernberg des Ritter von Fridau, aufgebracht wurde ; sie betrug namlich 185.434 VViener Centner zum Durchschnitls-preise von 4 fl. 7 krn. im Gesammtwerthe von 754.716 fl. 38 krn., nachdem sie seit dem Jahre 1852, in \velchem sie mit 118.597 Centnern angegeben wurde, mit Aus-nahme eines Jahres, sich stets bedeutend liber die Grenze von 100.000 Centnern erhalten und im Vorjahre (1868) schon die Hohe von 153.070 Centnern erreicht hatte, wahrend von den ubrigen Hochofen dieses Berghauptmannschaftsbezirkes nur der Innerberger hauptgewerkschaftliche Rupprecht-Hochofen zu Eisenerz im Jahre 1869 die Grenze von 1U0.000 Centnern iiberschritten hat, indem er 106.314 Centner Roheisen aufbrachte. Die Gussroheisen-Production stellte sich bei dem ararischen Werke auf 2.648 Ctr. per 8 fl. 19‘5 kr. im Gesammtvverthe von................ 21.700 fl. 36 krn. bei den Privatvverken auf 39.818Ctr. per 6 fl. 2 8 kr. im Gesammtwerthe von................... 240.031 „ 14 » das ist im Ganzen auf 42.466 Ctr. per 6 fl. 16-3 kr. im Gesammtvverthe von................ 261.731 fl. 50 krn- Sie ergab sohin gegen das Vorjahr ebenfalls eine Zunahme in der Menge um 9.666 Centner und im Werthe um 58.742 fl. 29 kr., wiihrend sich der Mittelpreis um 2-5 kr. niedriger stellte. Die angegebenen Frisch- und Gussroheisen-Mengen wurden durch 21 ver-schiedene Unternehmungen mit 876 Arbeitern, namlich mit 801 Mannern, 53 Weibern und 22 Jungen producirt, und vvaren in diesem Jahre nur zwei Unternehmungen, namlich der seit einigen Jahren kalt stehende Breitenauer Hochofen und der seit mehreren Jahren in Verfall gekommene Hochofen auf der Seethaler Alpe, ausser Betrieb. Biese in erfreulicher Weise so ausserordentlich gesteigerte Eisen-Production erreichte fiir Ober-Steierniark eine Hohe, welche die Besorgniss vvegen der Nach-haltigkeil des Bezuges des dazu bisher allein verwendeten vegetabilischen Brenn-stoffes wacliruft; es \vurden desshalb bei zwei Vordernberger Radwerken Versuche m>t theihveiser Verwendung fossilen Bren nstoffes (Coaks) abgefuhrt, von welchen die Ergebnisse bei einem Radwerke \vegen ungeniigender Windpressung als unverlasslich, beim anderen aber als giiustig bezeichnet wurden. Es verlautete zwar lm Hinblieke auf den bereits in AngrifT genommenen Bau der Leoben-Vordernberger ^alm die Absicht, an dieser Balin unweit von Leoben einen Eisenhochofen fur Coaksfeuerung zn erbauen; als Thatsachen kiinnen aber bisher liber die Venvendung roineralischen RrennstofFes zur Robeisen-Prodnction im Leobener Bergbauptmann-schaltsbezirke nur die angedeuteten Versuehe angefiibrt werden. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Eisenstein-Bergbauunteniebmungen bestanden zwar im Ganzen sieben, von denselben standen jedoch nur die zum Eisen-Scbmelzwei'ke Misling des Matbias Lohninger gehorigen Eisensteingruben zu Pack lm Bezirke Schonstein und in Sludenze, Bezirk Cilli, dann die Eisensteinbaue ^ei V\ indisch-Landsberg des Schmelzwerkes Edelsbach der Josef Steinauer'schen Eiben, im Bezirke Drachenburg, in Betrieb. Bie gesammte Erzeugungan Eisenerzen vvar auch im Jahre 1869 eine geringe (38.967 Centner); sie ist gegen jene des Vorjahres nocli um 1.455 Cent-ner zuruckgeblieben. Bei einemMittelpreise der Erze von 29 6 krn. berecbnet sicb derGeldwrerth ^ei'Eisenerz-Production mit 11.434 tl. 35 krn., und bat sicb derselbe durch die hohere Bezifferung des Einheitspreises, ungeachtet der gesunkenen Erzeugung, um ^79 tl. 94 |jr gehoben. Bie gesammteProduction anRoheisen (21.359 Centner) war gegen jene des °rjahres um 1.785 Centner bober und vertheilte sicb auf das Eisenschmelzvverk des Mathias Lohninger in Misling im Bezirke. Windischgraz mit 8.613 Centnern rischroheisen und auf den Hochofen in Edelsbach der Josef Steinauerschen Erben, lm Bezirke Drachenburg, mit 7.532 Centnern Frisch-Roheisen und mit 5.214 Centnern Gussroheisen. Ber Productions-Werth (mit Zugrundelegung derNotirungen des Durch-®chnittspreises fiir den Centner Roheisen am Erzeugungsorte bei dem Eisenwerke lisling mit 3 fl, 94 krn. und bei dem Schmelzvverke Edelsbach mit 3 tl. krn.) er-8'bt sich im Ganzen im Betrage von 75.997 fl. 2 krn., welcher jenen des Vorjahres Um ^ 1-475 fl. 64 kr. iibersteigt. Im Eisenschmelzwerke Misling wurden in einem Hochofen theils kalt, theils warm in 30 Betriebswochen verschmolzen: 9.365 Centner Erze, 348 „ Wascheisen, 8.156 „ Schlacken, zusammen. . 17.869 Centner mit einem Brennstoff-aufwande von 2.380 Centnern Coaks, 1.540 „ rohen Steinkohlen und 11.580 Scliaff (179.490 Cubik-Fuss) Holzkohlen. In dem ausschliesslich mit Holzkohle lietriebenen Hochofen in Edelsbach wurden in 40 Betriebswochen mit kaltem Winde bei Anwendung eines Geblases mit vier dreissigzolligen Cylindern verschmolzen: 38.238 Centner Erze und 882 „ Wascbeisen, zusammen . . 39.120 Centner. Hierzu war ein Brennstoff-Aufvvand von 132.952 Cubik-Fuss Holzkohlen ertorderlich- Misling setzt sein Roheisen theils nach Graz und Wien, theils nacb Fiume ab. Das Sebi acken roheisen wird insbesondere seiner Zahigkeit vvegen zu testeren Gusswaaren gerne verivendet. Das Schmelzproduct der Eisenhiitte in Edelsbach besteht in dunkel- und lichtgrauem Gussroheisen, dann in halbirtem und weissem Frisehroheisen, obwold sich auch ersteres, besonders in Frischfeuern zur Darstellung von Frisch-Stahl und Eisen eignet. Der Absatz geht an die Giessereien in Graz, sowie an fremde und die eigenen Frischhiitten. Von den verschiedenen Schurfungen auf Eisensteine vverden die un Steuerbezirke Mahrenberg am Bachergebirge gelegenen als nicht unbeachtenswerth bezeicbnet. Das E is enr a ffin ir w er k Store bei Cilli theilte auch in BetrefT des Jahres 1869 durch dessen Direction eine Zusammenstellung seiner Betriebsresultate und allgemeinen Werksverhaltnisse mit, welche im Nachstehenden angefiihrt \verden. Das Werk Store producirte im Jahre 1869: ge\valztes Eisen............................ 10.140-47 Ctr., Eisenbleche................................. 442.14 „ Panzerplatten............................... 3.527-31 „ Schmiedestiicke von Eisen ... . . 433-03 „ „ „ Bessemermetall . . 6.426-04 „ gevvalztes Bessemermetall . . ... 8.542-66 „ Bleche von „ ........... 481-01 „ in Summe . 29.992-66 Ctr., mithin gegen das Vorjahr um 6.412-93 Ctr. vveniger. Im Einzelnen \vurde erzeugt an Panzerplatten um 1.654 Ctr., an Stahlblechen um 2.726 Ctr., an gevvalztem Bessemerstahl um 1.103 Ctr. und an gevvalztem Eisen um 1.248 Ctr. weniger als im Vorjabre. Verbraucht und verarbeitet vvurde im Jahre 1869 an Rohm a te ria 1 ie 11 ' 1. Roheisen fiir die Puddlings-Manipulation in Summe 22.158 Ctr. mit eine® durchschnittlichen Ankaufspreise loco Store' von 4 fl. 43 krn. 2, Roheisen fur die Giesserei, englisches Roheisen zu 3 tl. 46 kr. loco Store-Die anderen Bezugsorte von Roheisen waren die Hochofen: in Heft.....................mit 9.729 Ctr. zu 4 fl. 29 kr. „ Eisenerz.................... 6.071 „ „ 4 „ 63 6 „ „ Vordernberg .... >* 3.293 „ „ 4 „ 57-2 „ „ Edelsbach..................... 526 „ „ 3 „ 73-8 „ 3. Bessemer-Iugots wurden verarbeitet in Summe 22.915 Ctr., und zwar: von Hett .... 22.649 Ctr. zu 8 fl. 51 kr. i ,, > loco Store bezogen. und „ Neuberg . . 266 „ „ 8 „ 89 „ ! 4. Braunkohlen vvurden verwendet aus den eigeneu Bergbauen in Bresno Ul>d Gouze.............................................................. 316.923 Ctr. u°d Schwarzkohle aus der Gegend von Stranitzen und Biitschacb . . 19.031 „ in S um m e . 335.954 Ctr. 5. Holzkohle in S um m e 7.787 Fass a 778 Cubik-Fuss. Verkauft wurden im Jalire 1869: Gevvalztes Grob- und Streckeisen.................... 10.649 Ctr., Bleche von Eisen......................................... 358 „ -------------- 11.007 Ctr. 'm Durchschnitte um den Preis von 9 fl. t*3-5 krn. tur den Wiener Ctr., Panzerplatten ........................................ 3.564 Ctr., Schmiedestiicke von Eisen................................ 206 „ --------------- 3.770 Ctr. im Durchschnittspreise von 25 fl. 77-2 krn.; terner gewalzter und geschmiedeler Bessemer-Stahl 17.180 Ctr. zu 15 fl. 46-7 kr. «nd Gusswaaren.................................. 482 „ „ 10 „ 58 Endlicb wurde eingenommen tur die Appretur der verschiedenen aus Eisen und Stahl geschmiedeten Maschinentheile 29.875 fl. 83 kr. Im Ganzen \vurden daher 32.439 Ctr. VVaaren um den Betrag von 503.941 fl. abgesetzt, was einem Durchschnitts-Verkaufspreise von 15 fl. 53 krn. per Wiener Centner entspricht, welcher Preis wohl anzeigt, dass die erzeugte Waare vorherr-s®hend niebt gewiihnliehe Mercantil-Waare war, sondern grosstentheils aus Gegen-s^nden bestand , weldie eine bedeutendeBearbeitung in der Appretur-Werkstatte und unter den grossen Dampfhammern erforderten'. Die 11.007 Centner eigentlieher Mercantil-Waare vvurden in Steiermark, ^poatien und Ungarn abgesetzt. Ausser Panzerplatten, deren Verkaufspreis ein selir boher ist, vvurden aschinentbeile aus Eisen und Bessemermet.ill tlieils roli geschmiedet, theils fertig abgedreht oder nur uberschroppt; dieselben fanden ihren Absatz in Triest, Graz, Wien, Neustadt, Prag und Pest. Das gevvalzte Bessemermetall, welehes nacli und nach seine Vervvendung fur 'lele jener Gegenstiinde findet, die trii h er aus Puddlings- und CementstahI, auch aus ^'•ssstahl angefertigt vvurden, \vird theils naeh Wien und < j raz, tlieils nacb Bobmen Vefkauft, Im Allgemeinen leidet dasWerk einerseits durcb denMangel anBeslellungen auf Panzerplatten '), fiir welche Waare dieses Werkeingerichtet ist, andererseits durcb die ') Panzerplatten weriten von der k. k. Marine nunmehr zunieist aus England bezogen, wei gewalsten Panzerplatten sich als vorziiglieher, denn die gesclnniedeten ervviesen haben und ln Oesterreich kein tur diese Manipulation eingericlitetes Walzwerk besteht. Concurrenz jener Werke, \velche Bessemerhutten besitzen und sich nach und nach auf die Verarbeitung der Bessemerblocke einricliten, vvodurch die Verkaufspreise herabgedriickt werden, weil dieselben die aus den eigenen Bessemerbliicken erzeugte« Waaren billiger abgeben konnen, als das Werk Store, welches die Blčicke von ihnen tlieuer kaufen muss; endlich durch den Druck der Concurrenz des Auslandes, welcher vorziiglich in Triest und Boiimen fiihlbar wird, und Store zwingt, mit de« Preisen der geschmiedeten und appretirtenMaschinentheile bedeutend herabzugehen, weil die Eisenbahn-Fraehtsatze des Auslandes viei niedriger sind, als jene des Inlandes, so dass nicht nur preussisohe, sondern auch englische und belgische Bessemenverke gefahrliche Concurrenten des Werkes in Store sind. Bezuglich der W e r k s ei n ric h t u n ge n wird bericbtet, dass die im vorigen Jahre hergestellte Giesserei vervollstiindigt wurde und dieselbe itir den Verschleiss 482 Centner, fiir den VVerksgebraueh aber 1.790 Centner Gusswaaren erzeugte> dass der Schlackenhochofen , das dazu gehorige Schlackenpoch\verk und der Kohl' barren nun vollendet sind und ersterer noch im Jahre 1870 in Betrieb gesetzt werden solite. An Arbeitslobnen wurde bei dem Werke Store an 250 Arbeiter der Betrag von 78.021 fl. ausbezalilt. Die im Jahre 1868 errichtete VVerksschule wird von den Kindern der Werksangehorigen fleissig besucht, und bevvahrt sich als sehr nutzlich und vvohl-thatig. Karnten. Berghauptmanuschaft Klagenfurt. An E i s e n s t e i n e n wurden erzeugt: im Jahre 1869 ................ 2,764.721 Centner im VVerthe von 821.239 fl- „ „ 1868 .............. 2,464.74 7 „ 376.970 , somit im Jahre 1869 mehr um 299.974 „ „ „ „ 144.269 fl- Von dieser Erzeugung des Jahres 1869 entfallen: auf das Gebiet der Bezirkshauptmannschaft St. Veit .... 2,482.718 Centner „ „ „ „ „ \Volfsberg .... 204.966 » „ » » „ „ Spital................... 75.837 , „ „ „ „ „ Volkermarkt . . . 1.200 » Die Eisenerze werden in Karnten verschmolzen, mitAusnahme des beimEisen' steinbergwerke Neuberg erzeugten Quantums vm 19.516 Centnern im VVerthe von 4.855 fl., vvelches ausgefuhrt und beim Hochofen zu Bundschuch im Herzogthume Salzburg verhiittet wird. An Frischroheisen wurden erzeugt: im Jahre 1869 .............. 1,007.555 Centner im VVerthe von 3,757.482 fl- „ , 1868 .................... 951.843 „ „ „ , 3.160.76^ somit im Jahre 1869 mehr um. 55.712 „ „ „ „ 596.719 fl- Diese Erzeugung des Jahres 1869 vertheilt sieh auf nachstehende Werke: Lolling .... . mit 291.687 Centnern Treibaeh .... 248.950 99 Heft 160.464 V Eberstein . . . 88.765 99 Olsa 56.331 99 St. Leonhard . . 42.240 M St. Gertraud . . 37.405 99 Waldenstein 27.222 99 Gmiind . . . . 22.520 99 St. Salvator . , 22.062 99 Waidisch 5.578 r> Hirt 4.331 99 :n davon auf die Bezirkshauptmannschaft St. Veit . . . 872.590 Centner n n n Wolfsberg . . 106.867 n 99 j? »» Spital . . . 22.520 99 99 n 99 Klagenfurt . 5.578 99 Die Erzeugung von Gussroheisen (Hochofenguss) betrug 'm Jahre 1869 ...................... 11.000 Centner im Werthe von 49.126 fl. » » 1868 ....................... 14.833 , 58.729 „ 80Initim Jahre 1869 weniger um . 3.833 „ 9,603 fl. Der Ausfall riihrt daher, weil die Eisemverke im Gegenstandsjahre weniger an Spoben Gusswaaren, welche sie fiir den eigenen Gebrauch selbst erzeugen, henothigten. Von der Gussrohreisenerzeugung fiir 1869 entfielen: auf die Berghauptmannschaft St. Veit......................... 9.277 Centner » » „ Spital.......................... 1.453 „ » „ „ Klagenfurt.........................216 „ » >, „ Wolfsberg.......................... 54 „ An Bessemergut wurden bei dem Eisen\verke Heft erzeugt: 'ro Jahre 1869 ................. 21.881 Centner im Werthe von 159.295 fl. » n 1868 ................... 27.373 „ 197.626 „ SOmit im Jahre 1869 we niger um .5.492 * „ „ von 38.331 fl. Die geringere Erzeugung des Bessemergutes, welches stets lebhaft begehrt Wll'd, hat ihren Grund darin, dass wahrend des Jahres 1869 die Bessemerhiitte Ul*igebaut wurde und daher langere Zeit ausser Betrieb stand; es vvurden namlich anstatt der sehwediscben englische Apparate (Converters) eingebaut; der Bau ist 'h* Jalire 1870 vollendet worden. Das Frisch- und Gussroheisen im Gesammtgewiehte von 1,018.555 Centnern Un,677 Centner im Werthe von 3,219.493 fl. betrug — ist in 18, mitunter nur durch einen Theil des Jahres im Betriebe gestandenen Hochiifen in 699 Betriebs-wochen — gegen 633 des Jahres 1868 — mit einem Brennstoffauf\vande von 12,78 i .676 Cubik - Fuss Holzkohlen, somit 12-5 Cubik-Fuss per Centner, erzeugt worden; es entfallt demnach auf eine Betriebs\voehe im Jahre 1869 eine Production von 14o7-2 Centnern, wahrend dieselbe im Jahre 1868 eine Production von 1527-1 Centnern ergab. Dieses Verhaltniss riihrt daher, dass die theilweise mit strengfliissigen Eržen beschickten kleineren Hochiifen durch liingere Zeit im Betriebe waren. Da das lebhafte Begehren nacli Roheisen fortdauert, so werden die Holzkohlen-hochiifen miigliehst im steten Betriebe erhalten; die hierzu venvendeten Holzkohlen \verden aber, wenigstens fiir das Hiiltenberger Revier, nunmehr mit geringeren Schwierigkeiten aufgebracht, weil durch die Consolidirung der Werke in eine Ge-sellschaft die gegenseitige Concurrenz beim Ankaufe der Bauernkohlen zu bestehen aufgehort bat. Die drei Hochofen beim Werke Lolling, ein Hochofen beim Werke Heft, z'vel Hochofen in Treibach, dann die drei Hochofen in St. Leonhard, St. Gertraud und Waldenstein, endlich ein Hochofen in Eberstein standen wahrend des ganzeD Jahres im Betriebe; kiirzere Betriebsdauer hatten: ein Hochofen in Heft.............................mit 43 Wochen, « n n Olsa...........................„ 42 „ „ „ „ St. Salvator ... . „ 28 „ „ Gmiind..............................27 „ „ „ Waidisch.........................„18 a „ „ „ Eberstein........................„13 „ n n n Hil’t............................ 5 „ n » n Treibach.......................... 3 _ Avahrend die fiint' Hochofen zu St. Johann am Briikl, Radenthein, Kreuzen, Rag£a und Kremsbruck wahrend des ganzen Jahres kalt blieben und der vierte Hochofen zu Treibach abgetragen wurde. Die Gattung der zur Verhiittung verwendeten Eisenerze ist sehr verschieden-Spateisenstein, Eisenglanz, Thon-, Braun- und Rotheisenstein, woriiber das Nahere im Verwaltungsberichte fiir 1864 angefiihrt ist, worauf sich hier bezogen 'vird. Ueber die Betriebsresultate des Hochofens zu Wa idisch ist bereits (Serte 45) gesprochen worden. Beim Werke Lolling stellte sich die Leistung per Mann in der Grube tur eilfstiindige Gedingscliicht auf Erz mit 16*8 Centnern heraus; der Verdien9* hierfiir betrug per Sehiclit 1 fl. 23 kr., der Holzverbrauch per Centner erhauten ErzeS 0156 Cubik-Fuss, der Pulververbrauch 0-016 Pfund. Bei der Erzforderung ergab sich bei 661 Klaftern horizontaler Balin und 309 Klaftern Bremsbahn die Leistung per eilfstiindige Gedingscliicht und Mann nllt 223 Centnern; hierbei Verdienst per Mann 95 kr. Bei dem 210 Klafter langen Holzaufzuge wurde mit 5 Mann Bedienung (un Wasser als Motor) in der Schicht 1.345 Cubik-Fuss lnfttrockenes Holz aufgezogeI1’ der Verdienst fiir eilfstiiiulige Gedingsehicht und Mann betrug 90 kr. Alle diese Angaben beziehen sich auf einen neunmonatlichen Durchschnitt. Das Ausbringen aus den gerosteten Eržen betrug 511 Percent, der Kohlenver-brauch fur 1 Wiener Centner Roheisen 9-9 Cubik-Fuss, der durchscbnittliche Erzsatz aut’ ein Sehatt' Kohle 343-8 Pfund Erze. Fur die Rostung vvurden vom 1. Janner bis letzten September 1869 vervvendet: 439.391 Centner Rraunerze und 147.447 „ Weisserze, zusammen . 580.838 Centner; hiervon ergab sich ein 20percentiger Bost-Calo per ... 117.307 „ demnach an gerosteten Eržen . 469.471 Centner gewonnen wurden. In letztervvahnter Zeitperiode sind unter Anderem verausgabt worden an Fuhrlohnen: fiir Abfubr von Roheisen . . •................................. 58.949 tl. 99 kr. j, Zufuhr vonKohlen........................................ 37.733 „ 91 „ « Erzzufuhr vom Knappenlierge ................................ 8.043 „ 1 „ zusammen . . 104.726 tl. 91 kr. Das Werk Eb er st ein besitzt nicht so viele ver\vitterte Spatlieisensteine, wie das Werk L o 11 i n g, und gattirt beim Schmelz-Processe70—80 Percent Weiss-erze mit 30 — 20 Percent solcher verwitterter Erze (Braunerze). Von den graflich Henčke 1’scben Eisenhochofen erzeugte jener zu Leonhard ausschliesslich weisses, strahliges, jener zu St. Gertraud vveisses halbirtes, und jener zu Waldenstein weisses und graues Rolieisen. Der Holzkohlenverbrauch selnvankte beim Erblasen von weissem Eisen Zflrischen 10-5 und 14 Cubik-Fuss, von grauemEisen zvvisehen 17—19 Cubik-Fuss, je nach der Gattirung von Spatheisenstein und Brauneisenstein mit Eisenglanz und Bohvvand. Die Rostung von einem Centner Erz beanspruehte bei l/3 Cubik-Fuss vor-'valtend Prasehenkohle und Losche, Das Ausbringen selnvankte je nach dem Verhaltnisse vorstebend ervvahnter Gattirung zvvisehen 35 und 46 Percent. Die Scbmelzer vvurden mit 70 — 75 krn. gelbhnt. Beim Eisenvverke Gmiind vvurdeu in der Hiitte zu Eisentratten in den dort befmdlichen zvvei Schachtrostofen, vvelche durch 7 Monate in Betrieb standen, an Stufferzen gerostel 27.422 Centner mit einem Aufvvande von 9.030 Cubik-Fuss Batterpiascben, daber auf 100 Centner 32-8 Cubik-Fuss Brennstotl'entfielen; das Boheisenausbringen betrug 36-5 Percent bei einer kohlenvenvendung von 14-4 Cubik-Fuss aul' 1 Centner Rolieisen. Die Gattirung der Erze bestand fiir jeden Erzsatz von durchschnittlieh 406 Plund zur Hiilfte aus gerostetenStutFerzen, zur anderenHalfte aus ungerostetem Tom (Erzklein). Was die Vervverthung des Roheisens der karntnerischen Werke DctrifTt, so liefert die Hiittenherger Eisernverksgesellschaft dasselbe vor Allem an >hre eigenen grossen EisenrafTinirvverke Prevali und Buchscheiden und an ihre Hammenverke, den Rest an fremdeEtablissements; die graflich HenckeTschon Werke theils ari das Eisenraffinirvverk Zeltweg, theils an die Kronprinz Rudolfslnitte zn Z\vischenbriicken bei Wien and an das Raffinirwerk Frantschach; das Werk Olsa liefert sein Roheisen an die Eisenraffinirwerke der Carl v. Mayr’s Erben in Judenburg; das bei den Hochofen zu Hirt und Salvator erzeugte Robeisen wird theils an inlandische Raffininverke, theils an das Walzwerk der Siidbahngesellschaft in Graz abgesetzt; die VVerke zu Gmiind und Waidisch verarbeiten ihr Roheisen auf den eigenen Raffinirwerken. Die Absatzverhiiltnisse des Roheisens \varen im Jahre 1869 recht giinstig und dauern dieselben gegemvartig noch an. Im Uebrigen wird sieh, was die Roheisen-Produetion betrifft, zur Vermeidung von Wiederholungen auf den Venvaltungsbericht fur 1868 bezogen. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Auf dem Gebiete derEisenindustrie hat sich im Jahre 1869 in Krain, \venn auch kein grosser, doch ein a n hal ten d er Fortschritt bemerkbar gemaeht; denn ungeaehlet, dass von den 13 Eisenhoch-ofen diesesLandes, \vie iinVorjahre, 4 kalt gestanden sind, bob sich doch die Anžami der Retriebswochen yon 168 auf 1711/2 und, im Verhaltnisse zur langeren Arbeits-dauer und zu den vortheilhafter sich stellenden Preisen, auch der Werth derProducte von 333.426 tl. 88*/a krn. auf 360.465 tl. 6 kr. Das Verhaltniss zwischen Frischroheisen und Gussroheisen ist sich nahezu constant geblieben, indem letzteres vvie iinVorjahre nicht ganz 8 Percent des erzeugten Frischroheisens erreichte. Die gesammte Munge der Roheisen-Produetion belief sich auf 92.510-5 Centner, somit um 734-9Centner hoher als im Jahre 1868, und der Mehrverth derselben auf 27.038 tl. 17*/3 kr.; diese VVerthzunahme kann aufRechnung der gunstigeren Preise (fur Frischroheisen 3 tl. 61 kr., fur Gussroheisen 7 fl. 57 kr.) gesetzt werden welche fur die erstere Roheisensorte gegen jene des Vorjahres um 22 kr., fur die letztere aber um 89 kr. gestiegen sind. Bei diesen vortheilhaften, durch eine rege Nachfrage bedingten Preisen ist es um so bedauerlicher, dass einerseits der Mangel an Arbeitern, andererseits wieder rund 2.500 Centner mehr als im Vorjahre ge\vonnen. Der im Jahre 18(39 durch 49 Wochen betriebene H o eh o fen producirt 30.499 Centner Frisch- und 5.321 Centner Gussroheisen, im Gesammt\verthe von 165,342 fl. 80 krn., und es iiberbolte diese Production jene des Vorjahres um 3.865 Centner Frisch- und 849 Centner Gussroheisen mit einem Gesammtmehr-We,'tke von 35.493 fl. Beim Hochofen wurde ausscliliesslicli Holzkohle aufgegeben, beim Cupolofen hingegen, welcher durcli Umguss 409 Centner Gussvvaaren lieferte, lediglich boh-m|sche Coaks, und zwar im Gevvichte von 421 Centnern vervvendet. BieAbsatzverhaltnisse wareniiusserst giinstig, indemimganzenBetriebs-Ja'>re 21.558 Centner Friscbroheisen, 5.797 Centner Gussroheisen und 6.559 Cent-ner Slreckeisen verkauft wurden, wofiir das Werk einschliesslich der Appretur e*nen Erlos von 205.641 fl. erzielte. Das im Privatbesitze befindliche Lungauer Eisenwerk in Mauterndorf Sewann 24.116 Centner Eisenerze, um 4.300 Centner mehr als im Jahre 1868, und erzeugte in seinemzu Ende 1869 wieder angelassenenllochofen in 13 Betriebs-'v°chen 9.115 Centner Friscbroheisen im Werthe von 27.345 fl. Auch bei diesem Werke wird der Hochofen ausscliliesslicli mit Holzkohle beschickt. In den fiirstlich Schwarzenberg’schen Eisensteinbergbauen bei Kendlbruck Wurden im Jahre 1869 nur 1.200 Centner Eisenerze gefordert, welche zpr Se>nerzeitigen Verhuttung im Hochofen zu Turrach in Steiermark bestimmt sind. Die mit Grubenmassen von geringer Ausdehnung belehnten Eisensteinberg-^ubesitzer am Flachenberg liaben den Betrieb wohl wieder aufgenommen, _le Erzeugung ist aher vorliiufig noch sehrgering; sie liegt ungeschieden in der ^ une, und erst nacli Inbetriebsetzung des vor einigen Jaliren vom Aerar an 16 Brivat-Industrie verkauften Eisenwerkes in Flachau kann eine rentable Ver-"erthung der bei diese n Bergbauen geivonnenen Eisenerze stattfinden. Die Eisenpreise liaben im Jahre 1869 sowohl auf den salzburgischen s brolischen Eisenwerken eine Steigerung erfahren. Mit dem Bessemerverfahren vvurden vveder auf einem Eisemverke in Tirol n°ch in Salzburg Versuche angestellt. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die Eisensteinerzeugung, 'Ve che im Jahre 1869 auf 2,699.098 Centner im Werthe von 352.469 fl. 55-5 krn. Sestiegen ist, hat sich gegen das Vorjahr um 274.361‘5 Centner vermehrt. Zu ser Productions-Vermehrung liaben fast die sammtlichen Eisemverke, namentlich 16 ^Mrover, dann jene von Hofowitz, Althiitten, Neu-Joachiinsthal und Kladno, 'vie die Prag-Auvvaler Gewerkschaft, welche zusammen eine Mehrerzeugung von 290.899 Centnern nachgewiesen haben, beigetragen. Nur die beiden Eisemverke Kožmital und Obecnic siud mit der Eisensteinerzeugung gegen das Vorjahr um 16.537-5 Centner zuriickgeblieben. An Frischroheisen wurden im Jalire 1869 772.029 Centner im Wertl>e von 1,835.517 fl., daher gegen das Vorjahr um 64.706 Centner melir erzeugt. Eine grossere Production haben nacbgewiesen die Eisemverke: in Kladno.............................um 78.137 Centner, „ Neu-Joachimsthal....................„ 3.902 „ „ Althiitten . . . . •................„ 1.533 „ „ Obecnic.............................„ 591 „ zusammen um 84.163 Centner. Dagegen ist die Friscliroheisen-Production bei den Eisenwerken: Straschitz..........................um 7.679 Centner, Horo\vitz (Komorau) . . . . „ 7.584 „ Karlshiitten....................„ 2.255 „ Franzenstbal......................... 1.032 „ Holoubkau............................ 907 „ zusammen um 19.457 Centner gegen das Vorjahr zuriickgeblieben. Bei Vergleichung des Gesammtwerthes der Frischroheisen-Production des Jahres 1869 von.......................................................... 1,835.517 mit jener des Vorjahres von......................................... . 1,711.769 » resultirt fiir das Jahr 1869 eine Wertherhohung von........................ 123.748 H. Den niedrigsten Durchschnittspreis, namlich von 1 fl. 80 8 krn., hat das Eisenvverk in Kladno, den hochsten von 3 fl. 77 krn. jenes in Althiitten nachgevviesen. Die Gu ssroheisen-Production, welche im Jahre 1869 140.763 Centner im VVerthe von 798.633 fl. betragen hat, ist gegen das Vorjahr um 68.395 Centner gesunken. Dieser Productions-Riickgang findet seinen Grund einfach in dem Umstande, dass von den 20 im Berghauptmannschaftsbezirke befindliehen Hochofe11 wahrend des Jahres 1869 zwei Oefen (beide in Kladno) kalt gestanden sind un<^ die Campagne bei sammtlichen Werken eine um 39 Wochen kiirzere war. Am ungiinstigsten war aus dem eben angefiihrten Grunde der Ausfall bei dem Eisenwerke in Kladno, \velches in der Gussroheisen-Production im Jahre 1869 gegen das Vorjahr, in \velchem jedoch bei diesem Eisemverke nur ein Hochofen ausser Betrieb war, um 75.713 Centner zuriiekblieb, wahrend sich bei drei anderen Werken eiae nur unbedeutende Minder-Production, und zwar bei dem Eisemverke in Althiitten.......................um 1.404 Centner „ Neu-Joachimsthal..................... 1.106 „ „ Holoubkau.............................. 883 „ ergeben hat. Dagegen haben die Eisenwerke Straschitz.......................um 4.467 Centner, Komorau...........................„ 3.119 » Franzensthal......................„ 1.712 „ Obecnie.............................. 1.302 „ Karlsliiitten.......................... 111 » zusammen um 10.711 Centner mehr Gussroheisen producirt. Wird der Geldwerth der Gussrobeisen-Production von .... 798.633 fl. jenem des Vorjahres mit................................................. 997.786 „ entgegengehalten, so zeigt sich eine Werthsminderung von................ 199.153 fl. Die gesammte Frisch- und Gussrobeisen-Production bat 912.792 Centner im ^'erthe von 2,834.ISO fl. betragen und entfallt von diesem Productions-Werthe auf Jeden der bei dem Eisenluittenbetriebe bescbiiftigt ge\vesenen 4.3 S6 Arbeiter die Quote von 6S0 fl. 63 krn. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Production anEisenerzen blieb gegen jene des Vorjahres (42.321 Centner) um 30.260 Centner zuriick, da-§egen bat sich die Erzeugung des Frischroheisens um 14.54S Centner oder 39-67Percent, jene des Gussroheisens um 1.044Centner oder 9-9 Percent gegen das Vorjahr (Sl.201-62 Centner Frischroheisen und 10.S55-28 Centner Gussroheisen) gehoben, so dass der Productions-Wertli dieser beiden Roheisensorten im Jahre 1869 jenen des Vorjahres um 43.8S0 fl. oder um 20 3 Percent uberstieg. Das Missverhaltniss der gewonnenen Eisenerze zur Menge des im Jahre 1869 erzeugten Frisch- und Gussroheisens kliirt sich durch den Umstand auf, dass einige p* ° 'senwerke (Carolinengrund und Promenhof) ihren Eisenerzbedarf aus Baiern beziehen, die Eisenraffinirhutte zu Neudek aber theils englisches Roheisen, theils ata Schienen und Eisenabfiille verarbeitet. Von den bestehenden 6 Hochiifen standen 3 (darunter der Neudeker aus °liigem Grunde) theils in Folge ungunstiger pekuniarer Verbaltnisse, theils in Folge zu kostspieligen Brennmaterials und zu theurer Frachtspesen kalt. Dieselben hoffen >0>i dem Ausbaue der bohmischen Nordwestbahn eine Besserung dieser Verhiiltnisse. fteim Eisensteinbergbaue waren nur 10 Mann (wohl nur mehi* zur Aufreclithal-tuilg der Gruben) und 2 Weiber (zum Kutten) beschaftigt. Beim Betriebe der ausschliesslich nur mit Holzkohle beschickten 3 Hochiifen fanden 8S Arbeiter Beschaftigung. Bohmen, Berghauptmannschaft Kommotau. Die Besitzer der Eisenstein-*echen mussten sich \vegen ganzlichen Mangels an Absatz auf die Aufrechthal-tung der bestehenden Baue beschranken, nachdem auch das Eisenwerk in Kallich die Roheisenerzeugung wegen zu hoher Gestehungskosten eingestellt liatte. Es \vurden daher blos 16 Mann gegen einen Schichtenlohn von 39 krn. fiir ^en Hiiuer und von 30 krn. fiir den Forderer beschaftigt. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. An Eisenerzen \vurden wegen des v°raussiclitlich hoheren Bedarfes um 98.869 Wiener Centner mehr als im Jahre 1868 gefordert, Die Erzforderung geniigte trotzdem demBedarfe der Hiittenvverke nicht, und wurden desshalb Eisensteine aus dem nachbarlichen Gebiete der Prager Berghauptmannschaft, ja sogar aus Baiern bezogen. Obgleicli drei Hochofen (jene zu Ferdinandsthal des Fursten v. Trautmanns-dorf, zu Neumitro\vitz des Prager Domcapitels und zu Plass des Fursten v. Metfer-nich) das ganze Jahr hindurch kalt gestanden sind, ferner der fiirstlich Auers-perg’sclie Hochofen zu Griinberg schon nacli 23 wocbentlicbemBetriebe ausgeblasen wurde, bat sicb die Gesammt-Pro duction an Roli- und Gusseisen gegen das Jaln' 1868 doeh um 7.888 Centner (im Werthe von 71.884 fl.) geli o ben, ja dieselbe ist eigentlich gegen das Vorjabr um 10.968 Centner gestiegen, weil in der fiir 1868 ausgewiesenen Erzeugung von 56.459 Centnern aucb 3.080 Centner inbegriflfen sind, welcbe das damals aucli schon oline Hochofenbetrieb bestandene fiirstlich Metternich’sche Eiseinverk erkauft und im Cupolofen umgeschmolzen hatte. Die Eisenindustrie wandte sicb vorzuglich der Erzeugung von Gusswaare zu, welche gegen das Vorjahr um 14.863 Centner stieg, wahrend jene des Frisch-robeisens um 6.975 Centner fiel; der hierdurch erzielte Vortheil war um so bedeu-tender, als die Verscbleisspreise der Gusswaaren im Allgemeinen sich hoher stellten. Die fiir 1868 angegebenen durchschnittlichen Preise des Frischroheiseiis mit 2 fl. SO krn., 2fl.60krn., 2 fl. 75 kr n., 3 fl. 20 krn. und 3 fl. 50 krn. werden fiir 1869 mit 2 fl. 88 krn., 3 fl., 3 fl. 10 krn., 3 fl. 20 krn., 3 fl. 50 krn., also zu nicht hoher ausgewiesen; jene der Gussvvaare von 1868 mit 3 fl. 55 krn., 3 fl’ 85 krn., 4 fl, 20 kr., 5 fl., 5 fl. 40 krn., 5 tl. 50 krn., im Jahre 1869 als auf 4 fl-20 krn., 4 fl. 21 kr., 4 fl. 50 kr., 5 fl., 5 fl. 50 krn. gestiegen bezeichnet. An der Mehr-Production hat ein im Laufe des Jahres 1869 in Betrieb ge-langter neuer Hochofen des der Stadt Rokitzan gehorigen Eisenwerkes zu Kla-bawa aucli schon Tbeil genommen, und diirfte wegen dieses Zmvachses und bei dei' kaum zu bezvveifelnden Fortdauer der so giinstigen Conjuncturen ein noch \veiterer Aufselnvung dieses Industriezweiges zu gewartigen sein. Alle im Betriebe gestandenen Hochofen arbeiteten lediglicli mit Holzkohlen. Die Eisenhutten zu Horomislitz, Klabawa, Sedletz-Griinberg verschmolzen i>ul' eigene Erze; jene zu Rožmital bezogen nahe >/5 der Erze aus dem Pilsenei'. und 4/5 aus dem Prager Rerghauptmannschaftsbezirke, wahrend die Hiitte zu Bras nebst 62.636 Centnern bohmischer (aus dem Prager Rezirke stammenderj nocli 53.050 Centner baierischer Erze verbrauchte. Es wurden im Jahre 1869 verschmolzen: zu Horomislitz 270/0ge Erze mit 17- lCub/ Holzkohlen-AulVand pr. Ctr. Roheise« „ Klabawa 31% » « » 14' 3Cub.' „ „ „ „ „ „ Rras 43°/o» » » ^1* 3Cub. „ „ n n » „ Sedletz 29% „ » ,, 16’ 2Cub.' „ „ „ „ „ „ Rožmital 28% n „ 19- OCub/ n „ „ „ » „ Griinberg 22% „ „ ‘) *) Oie anileren Betriebsergebnisse vvurden fiir das Schmelzwerk in Griinberg nicht vof' geiegt. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die Eisensteinerzeu-Sung bat sich im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke bis auf 115.798 Centner im Werthe von 20.571 fl. '57 krn. gesteigert, somit gegen das Vorjahr eine Mehrerzeugung von 14.012 Centnern im VVerthe von 2.091 fl. 11 krn. erreicht. ImBudweiserBergc o mmissariatsbezirke fand aucb im Jabre i 869 k ein e Eisensteinerzeugung wegen der hohen Gevvinnungskosten Statt. Die Ursache dieser hohen Gestebungskosten liegt in der geringen Machtigkeit derErzlagerstatten, "elclie bloss Avenige Zolle betriigt, dann in der geringen Teufe, welche grosse Grund-devastationen beimAbbaue, somit bedeutende Grundentschiidigungen mit sich bringt, endlich in der \veiten Entfernung der Bergbaue von denEisenhiitten, \velche die Zu-frhr sehr vertheuert. Die vvenigen daselbst nocli bestehenden Eisenwerke ver-schmelzen ent\veder die bei der Hiitte nocb befindlichen Erzvorrathe oder kaufen fremdes Roheisen an, um daraus Gusswaaren in Cupolofen oder Stabeisen in ffischherden zu erzeugen, — ein Zustand, der schon \vegen der durch die Bahnen ei’leiehterten Concurrenz nicht von Dauer sein kann. Siimmtliche Eisenerze wurden im Berghauptmannschaftsbezirke selbst zu Gute Sebracht, mit Ausnahme jener 4.S00 Centner, welche im politiscben Bezirke Polička v°m Eisemverke Wfischt in Mahren, Eigentlmm des Briinner adeligen Damenstiftes, Sewonnen, naeh Wfischt verfuhrt und dort verschmolzen wurden. An Roheisen \vurden, und zwar im unmittelbaren Burghauptmannschafts bezirke: Frischroheisen 14.785 Centner im Werthe von . . . 51.427 fl. 46 krn. » Gussroheisen 32.314 „ „ „ . . . 190.765 „ 68 „ in Summe 47.099 „ „ „ • • . 242.193 fl. 14 krn. im Bergeommissariatsbezirke: Frischroheisen 7098-45 Centner im Werthe von . . 44.453 fl. 97 krn. » Gussroheisen 5464-90 „ „ „ „ . . 30.584 „ 30 „ in Summe 12.503'tSt) m n m n . 75.038 11. 27 krn. im Ganzen 59.662-35 Centner im Werlhe von . . 317.231 fl. 41 krn. ei-zeugt. Nachdem im Jahre 1868 im Ganzen: Frischroheisen 30-175-27 Centner im Werthe von 110,245 fl. 10-5 krn. * Gussroheisen 36.26117 * „ 191.959 „ 6 in Summe 66.436 44 „ „ „ 302.204 „ 16-5 krn. erzeugt wurden, so ergibt sich im Jahre 1869 an Frischroheisen eine M in de r-ei’Zeugung von 9.291-82 Centnern im Werthe von 14.363 fl. 27-5 krn., an Guss-r°heisen eine Meh r er z eu gu n g von 1.517-73 Centnern im Werthe von 29.390 fl. krn., somit im Ganzen eine Mindererzeuguiig von 6.724-9 Centnern Guss- und Frischroheisen und dennoch ein erzielter Mehrgewinn von 15.027fl. ^'5 krn., weil die Durchschnittspreise gegen das Vorjahr, und zwar beim Frisch-‘olieisen um 76 kr., beim Gussroheisen um 55 kr. pr. Centner gestiegen sind, was hauptsachlich in der allgemeinen Preissleigerung seinen Grund bat. Im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke wurde das gesammteRoheisen nur mit Holzkokle, im Bergcomissariatsbezirke beim Eisemverke Adolfsthal im Bezirke Krumrnau wurden 6.098 Centner Roheisen ebenfalls mitHolzkoble, bei dem Eisenwerke Josefsthai Bezirk Wittingau hingegen 6.628 Centner Roheisen mit Holz-kohle und Torfkohle erzeugt, endlicb bei dem Franzensthaler Eisemverke die 837 Centner Gussroheisen im Cupolofen mit Coaks aus Mahrisch-Ostrau um-geschmolzen, vvobei auch englisches Roheisen zur Vervvendung kam. Fur das Umschmelzen zu Gussvvaare \verden im Berghauptmannschaftsbezirke mit Vortheil Eisendrehspane und Eisenabfalle aus den Maschinemverkstatten von Wien und Prag verwehdet. Die Eisemverke heben namentlich hervor, dass in Folge des schlechten Standes der Communications-Mittel, dann der grossen Entfernung dei Eisenbahnen und der hierdurch bedingten boben Frachtspesen, abgesehen von den boben Eisenbabntarifen, der grosse Erzreichthum nicht entsprecbend ausgebeutet werden kijnne, weil der mineraliscbe Brennstoff von der Venvendung giinzlich aus-geschlossen bleibt. Insbesondere bat das Eisemverk Hammerstadt, welches nui circa s/4 Meilen von der Strasse bei Buda und s/4 Meilen von Ledeč entfernt ist» angegeben, dass es wegen Mangels an Briicken und wegen unfahrbarer Wege jedes Jalir durcb 3 Monate vom Verkebre abgesclinitten sei, somit durch diese Zeit dei Hocbofen kalt stelien miisse, und dass an eine gehorige Ausnutzung der ganz in det Nalie vorliandenen reicben Erzlager niclit zu denken sei, da der mineraliscbe Brennstoff wegen der boben Frachtkosten niclit verwendet werden konne, zumal die Kladnoer Steinkoble niclit unter 1 tl. pr. Centner zu bescbaffen ist. Nacb der An-gabe dieses Eisemverkes miissen fur die Verfrachtung auf der kurzen Strecke vom Eisemverke bis zur Landslrasse allein 14 kr. pr. Centner gezablt werden, weil fin 1 Pferd bocbstens 10 Centner geladen werden konnen und aucb bei dieser geringen Ladung noch Vorspann nbtbig sei. Selbstbilfe sei bei kleinen Werken wie Hamniei' stadt niclit mdglicb, und von Seite des Bezirkes und der Gemeinde soli naclnveislid* fur Erbaltung der Strassen seit Decennien nicbts gescbeben seiu. Interessant ist iibrigens die weitere Angabe, dass die Fr a elit nacb Wiel1 durcb Frachter um 12 bis 18 kr. per Centner billiger zu stelien koimnt, ids mittelst der circa 3 Meilen entfernten Eisenbahn. Dieses Eisenvverk setzt iibrigens viel Hoffnung auf die Nordwestbahn, und ervvartet besondere Vortbeile von de* projectirten Linie Swietla-Prag. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die bedeutendste Differenz zeigt im Jahre 1869 die F r i s c b- und G u s s r o b e i s e n - P r o d u c t i o n, welche in der Menge um 13 4 Percent und im Geldwertbe um 14-2 Percent zuriickgegangen ist. Nacb den von den Eisenproducenten gelieferten statistiscbeu Daten liisst sicb der, gegeniiber dem sclnvungvollen Betriebe aller Eisenrafinirvverke Mabrens jeden-falls selir auffallende, Ruckgang der Frisch- und Gussrobeisen-Production Mabrens — da sammtliche Hocbofen zusammen im Jahre 1869 nur um 29 Wochen wenigel im Betriebe standen als im Jahre 1868, da ferner diese kiirzere Betriebszeit nacb dei durchscbnittliclien Production von 700 Centnern per VVoche bei sonst gleichen Betriebsverhaltnissen nur einen Ausfall von 20.300 Centnern Frisch- und Gussroh-eisenzurFolgelial)en komite und die vorgekommenen Betriebsstornngenmithinoffenbar nieht die einzigen Ursachen des nachge\viesenen Riickschrittes in der Roheisen-Pfoduction sein konnen — nur durch andere Factoren, \vie armere Erze, zeit\veisen Kohlenraangel, ungeniigende Betriebskraft file die Gebliise u. s. w., welche aut' die Ketriebsresultate ungiinstig einwii'kten, und durch die Handels - Conjuncturen erklaren, welehe die im Berghauptmannschaftsbezirke bestehendenEisenraffininverke •'estimmt haben mochten, ihren eigenen Schmelzbetrieb weniger zu forciren und 'hren Bedarf an Frisch- und Gussroheisen theihveise durch Beziige aus Ungarn und ^em Auslande, insbesondere Preussen und Beigien, zu decken. Moglicli aber ist aucli, dass in den statistischen Mittheilungen der Eisen-l^oducenten Irrungen unterlaufen seien. Unter den Roheisen-Producenten Mahrens sind die hervorragendsten: Das freiherrlich v. Rothschild’sche Eisenwerk in Witkowitz, welches 153.684 Centner, Zoptau-Stefanauer-Bergbau- und Eisenhiittengewerkschaft, welche in den taiden Schmelzwerken zu Zoptau und Stefanau 91.758 Centner, FfirstSalm, welcher ln ^eri Eisenwerken bei Blansko, Jedownitz und Braunolhutten 92.283 Centner und das Hirsterzbisthum Olmiitz, welches in den beiden Schmelzwerken zu Friedland Und Czeladna 55.699 Centner Frisch- und Gussroheisen erzeugt bat. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmtitz. Beziiglicb der verminderten ®*Senstein-Production muss bemerkt werden, dass Schlesien an diesem Mineral keinen Reichthum besitzt, und dass zu der jahrlichen Production die armen ^a,'Pathen-Spharosiderite das griisste Contingent liefern. Die Production an Frisch- und Gussroheisen und deren Geld\verth ergibt ln Leiden Roheisengattungen ebenfalls einen Ausfall gegen das Vorjahr. Derselbe ^lat aber niclit et\va in ungunstigeren Conjuncturen, sondern in tecbnischen Hinder-fttssen seinen Grund, \vie diess auch die mindere Anzahi der Betriebswochen bei ^en 6 im Betriebe gestandenen Hochofen vermuthen liisst. Denn ware die Anzahi ^er ®etriebswoclien aller Hochofen zusammen gleich jener des Jahres 1868 und ‘Uciit um 54 geringer, so wiirden oline Zweifel auch noch weitere 18.238 Centner frisch- und Gussroheisen, um welche die Production des Jahres 1869 zuriick-8eblieben ist, erzeugt worden sein. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. In Ost-Galizien ist derBetrieb s sclion seit Jahren aufgelassenen Eisenvverkes Cisna nicht mehi* aufgenommen 'v°i'den, daher dessen ganzliche Einstellung bevorsteht, welche mBetreff des gleich- a^s aufgelassenen Eisenwerkes in Duszatjn im Jahre 1869 bereits durchgefiihrt "urde. d) Kupler. (Hierzu Tabellen VII. S und IX a, 6.) Steierinark. Berghauptmannschaft Leoben. Beim eingeschrankten Betriebe s einzigen Kupferbergwerkes dieses Berghauptmannschaftsbezirkes, namlich des er Vordernberger Radmeister-Communitat gehorigen Kupferwerkes in Kahvang, fand auch im Jalire 1860 keine Erzgewinnung Sfatt, und isl bei dem schon im letzten Berichte angodeuteten Umstande, dass fur die Wiederaufnahme dieses Werksbetriebes vor Allem der Bezug eines billigen Rrennstofles aus den Ennsthaler Torflagern erfoi derlich ist, und dass die Rottenmann-Admonter Strecke der Rudolfs-balin erst gegen Ende des Jalires 1871 dem Verkebre ubergeben werden diirfte, aucli in nalier Zukunft noch keine rentable Tbatigkeit dieses Werkes zu gewartigen- Krain. Berghauptmannschaft Laibach. K ra in besitzt nur ein Kupfervverk, namlicb das in der Niilie von Kirchheim gelegene gewerksi‘hartliclie Kupfervverk Scofie. Kaum ein Jahrzelieut in geregeltem Betriebe, bat sicb dieses junge Montan-vverk ungeacbtet der vielen Hindernisse, mit denen es zu kampfen hatte, eii|en ehrenvollen Platz in der Reilie der osterreichischen Kupferwerke errungen, wotur schon dessen Erzeugung in den Jahren 1801 —1869 spridit, welche sicb darstellt. wie 1'olgt: Rosettenkupfer- J a lir Erzeug ung Geldvverth Mittelpreis 1861 . , . . 46 Ctr. 3.220-00 fl. 70-00 fl. 1862 . . . . 75 y> 3.333-53 „ 44-63 „ 1863 . . . 155 n 4.822-62 „ 31-16 „ 1864 . . , . 65 n 2.915-38 „ 44-85 „ 1865 . . , . 398 9t 20.696-00 „ 52-00 „ 1866 . . . 934 9J 49.502-00 „ 53-00 „ 1867 . . . 1.327 n 71.658-00 „ 54 00 „ 1868 . . 931 39 46.567-50 „ 50-00 „ 1869 . . , . 1.563 77.371-00 „ 49-50 „ Hiernacb iiberragt das Betriebsresultat des Jalires 1869 alle vorhergehenden. und vviirde noch vortheilhafter ausgefallen sein, wenn niclit der niedrige Kupferpreis und der friih eingetretene, den Transportverhaltnissen ausserst ungiinstige Wi»tel' nachtheilig eingevvirkt hiitten. Das Schvvanken der Erzeugung in den ersten vier Jahren und die stark vran-kenden Preise des Kuplers riihren daher, vveil sicb in der ersten Zeit die Hiitten-Manipulation mehr auf dem unsicheren Roden der Versuche bevvegte und mituntei' ein Kupfer minderer Qualitiit erzeugt wurde, und weil erst im Jalire 1865 bei der Hiitte alle jene Sclnvierigkeiten iibenvunden \varen, welche die Einfiihrung des dei Sternehiitte in Rheinpreussen entlehnten Verfahrens mit sich brachte. Durch diese neue, auf eine sehr sinnreiche Riistmethode sicli basirende Mai*1* pulation allein war es miiglich, die den Gailthaler Schiefern angehorigen Er*c (Kupferkiese, Runtkupfererze und deren Zersetzungsproducte) im Durchschnitte vo» kaum 1 i/a Percent Metallgehalt mit Vortheil zu Gute zu bringen. Im Verhaltnisse zu diesem geringeren Kupfergehalte stelien daher auch die ali' jahrlich geforderten Erzmengen, wovon die ZifFer des Jalires 1869 das Masimum de1, bisherigen Erzeugung reprasentirt, \vie aus nachfolgender Zusammenstellung 211 eiitnehmen ist. Kupfererz- Jahr Ge\vinnung Geld\verth Mittelp reis 1861 . . . 45.000 Centner 6.975 00 fl. 15-50 kr. 1862 . . . 16.565 n 2.568-00 „ 15.50 r> 1863 . . . 11.854 » 1.837-37 „ 15-50 n 1864 . . . — — 1865 . . . 53.127 n 6.925-09 „ 13-03 n 1866 . . . 89.100 n 10.932-17 * 12-27 1867 . . . 113.500 n 16.571 00 „ 14-60 rt 1868 . . . 112.710 n 18.701-20 „ 16-59 r> 1869 . . . 124.300 r> 22.366-85 „ 17-99 »* Der geringe Mittelpreis steht im Einklange zu dem niedrigeu Melallgehalte ^ei' ^rze> docli ist in den letzten vier Jahren ein aJlmiiliges Steigen in der einen und ^er anderen Richtung \valirzunehmen, und es steht zu erwarten, dass die in den °^ei'en Horizonten selir machtige, grosstentheils aber nur eingesprengte Erze ent-taltende Lagerntasse sicli in der Teufe mehr anreichern werde. und dass der seiner ^°Hendung nahe, bereits 200 Klafter lange Unterbau an der Kaisergrube reichere, aber fur die gegenwartige Manipulation \veniger geeignete Erze liefern \verde. Tirol, Berghauptmannschaft Hall. Die A e r a r i a 1 - B e r g b a u e K i t z b ii h e 1, r i xl e gg un(j Klausen forderten im Jahre 1869 72.169 Centner Kup fererze, tiiie gegen das Vorjahr bedeutend hohere Productions-Zifler, an welcher der Berg-au des Werkes Klausen den grossten Antlieil bat. Die Kitzbuheler Hiitte produeirte 1.753 Centner Rosette nk u p fer im erthe von 92.942 fl. 50krn., und ist mit dieser Erzeugung gegen das Vorjahr um Centner zuriickgeblieben. Die Hiitte in Brixlegg stellte aus eigenen und fremden Eržen und Hiitten-albproducten 1.036 Centner Rosettenkupfer im Werthe von 53.872 fl. dar; die Segen 1868 um 384 Centner geringere Erzeugung beruht auf dem Umstande, dass as Aerarialwerk in Klausen die silberfreien Halbproducte, statt selbe wie frulier nach Brixlegg zu liefern, in der eigenen Hiitte rosettirte, und im Jahre 1869 zum ersteu Male eine Erzeugung von 348 Centnern Rosettenkupfer im Werthe von ^•748 fl. naclnvies. Die Ahrner Handels- und Bergbaugesellschaft eroberte in ihren eigbauen zu Steinhaus im Taufererthale 2.056 Centner Scheiderze, 57.400 Centner cherze und 135 Centner Cementschlamm, und erzeugte beim Schmelzwerke zu rz'iach 992 Centner Rosettenkupfer im Werthe von 64.480 fl., welche letztere Er-2eugung jene des Vorjahres um 147 Centner iibertrifft. Die Fahlerz-und lvupferkiesgewinnung des Sclnvazer Bergwerksver-“*es am Falkenstein und Ringenwechsel, dann am Kellner Joch ist im Jahre 1869 eutend gesunken, und bat nur mehr zusammen 2.094Cenlner, gegen 5.611 Cent-1161 Vorjahre, betragen. Die Ursache liegt darin, dass auf mehreren Betriebs-Puncten, insbesondere am Kellner Joch, die Erzfiihrung sich verringerte und strecken-eis<= als nicht abbauvviirdig erwies. Ferner nahmen bereits im Friihjahre 18G9 im Weitthal-Schachte am Ring?0' \vechsel, wo bis dahin tlie giinstigste Fahlerzgevvinnung erzielt wurde, die Gruben-wasser so sehr uberhand, dass sie mit der daselbst befindiiclien Wasserhaltungs-mascbine nicbt mehr gevvaltigt werden konnten. Der Betrieb daselbst, der ohnehm mit aussergewohnlich grossen Kosten verbunden var, wurde einstweilen eingestellt, und es sollen die vorhandenen Erzmittel spater vom tieferen Neubrukstollen aus, sobaU derselbe soweit vorgeriickt ist, wieder gelost \verden, wobei die sehr kohen ^Vassei-haltungskosten giinzlich entfallen und die Kosten der Forderung sich ebenfalls be-deutend verringern werden. Es ist daher mit aller Wabrscheinlichkeit in der Folge wieder eine bedeutenchtenwald bleiiscbe Galmeie und Blenden. Die Gesammt-Production belief sich an aufbereiteten, durchsehnittlich Percent haltenden Schlichen in Feistritz auf............... 3.420 Centner, in Ledein auf....................... 97 „ zusammen mit . 3.517 Centner, Zu dem durchschnittlichen Mittelpreise von 4 fl. 46 krn. einem Geldwerthe von ^ 681 fl. entsprechend. Die Jahreserzeugung von 1869 ubertrifft jene des Vorjahres in der Menge um Centner und im Geidvverthe um 3.722 fl. 40 kr. Zur Verschmelzung der silberhiiltigen Bleierze von Feistritz ist daselbst eiIle neue Silberhutte errichtet worden. Die Lichtenwalder Erze wurden zu Johannes-^ftl in Unter-Krain verscbmolzen. Die erzeugten Metalle werden an diverse Abnebmer im Inlande abgesetzt. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. An Bleierzen (Schlichen) \vurden erzeugt: im Jahre 1869 . . • 96.779 Ctr. im Gekhverthe von . . 770.186 fl. „ „ 1868 .. . 101.026 „ „ „ „ . . 790.276 „ daher„ „ 1869 \veniger 4.247 Ctr. „ „ „ . . 20.090 fl. Von den im Jahre 1869 erzeugten Bleischlichen entfielen 8.636 Centner im Werthe von 48.995 fl. auf das Aerariahverk Raibl I. Die Abnahme der Bleierzerzeugung hat in dem Mangel an Arbeitern ihren Grund, welcher sich bei den Bleibergwerken und insbesondere in Bleiberg so fiihl-bar macbte, dass selbst lohnende Erzanstiinde nicbt zu Gute gebracht werden konnten. Der im Jahre 1869 friih eingetretene hohe Schneefall hat gleiclifalls die Aut-bereitungsarbeiten im Gebirge verhindert und daher zu dem gedachten Biickgange mitgewirkt; aus demselben Grunde mag auch der im Productions-Ausweise angesetzte Gestebungspreis jenen vom Jahre 1868 etwas uberragen. Die Gesammterzeugung an Eržen vertheilte sich: auf die Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt . . . mit 56S Centnern „ » , Volkermarkt . . „ IS.231 „ „ „ „ Villach . . . . „ 78.656 » » « Hermagor . . . „ 2.324 „ Von dieser Erzeugung entfallen ferner auf die einzelnen Beviere nachstehende Mengen: auf das Bleiberger Bergrevier................... 62.434 Centner „ „ Baibler „ 14.644 „ „ „ Bleiburger „ 9.122 „ „ Kappeler „ 6.109 „ „ „ Paternioner „ 1.S68 „ wahrend der Best auf die anderen Bergwerke Matschiedleralpe.............................mit 1.278 Centnern Jauken........................................... 1.036 „ Windisehbleiberg.................................. 568 „ Budnigalpe......................................... 10 „ und Windische Hohe................................. 10 „ fallt. Sammtliche in Karnten gewonnenen Bleierze werden im Lande — grossten-theils in Flammofen, dann auch in den amerikanischen (Bossie'sclieu) Gebliiseoten zu Bleiberg — verhiittet. Die Beinbleierzeugung betrug im Jahre 1869 .............. 63.589 Centner imWerthe von . 898.932 fl. „ „ 1868 .......... 66.996 „ . 989.105 „ daher„ „ 1869 \veniger . 3.407 Centner „ „ „ . 90.173 fl. Die Verminderung des Geldwerthes der Blei-Production ist eine Folge des im Jahre 1869 eingetretenen Fallens der Bleipreise, sovvie des Biickganges in der B'el' erzeugung iiberhaupt. Warum dieser Riickgang stattgefunden liat, ist oben bei Besprechung iiber die Sleierz-Production angefiihrt worden, indem dieselben Griinde aucli beziiglich der ^lei-Pi-0(juction ihre Geltung haben. V on dem im Jahre 1869 erzeugten Quantum Reinblei sind 8.874 Centner bei ^em “rarischen Berg- und Hiitt.enwerke Baibl I producirt worden, wozu zum Theile, namlich 5.357 Centner, Schliehe venvendet wurden, welche bei dem vormals bestan-^enen Aerarialvverke Bleiberg gewonnen und zur Verhiittung nacb Railil uberfiihrt "orden sind. Die Gesammt-Bleierzeugung vertlieilte sich auf die Bezirkshauptmannschaft Villach .... mit 52,844 Centnern « „ „ Volkermarkt . . „ 9.051 „ » „ „ Hermagor . . . „ 1.362 „ » » „ Klagenfurt . . . „ 332 „ °der nach Revieren auf das Bleiberger Bergrevier...............mit 39.103 Centnern „ „ Raibler „ „12.706 „ „ Bleiburger „ ..............„ 5.487 » „ Kappeler „ ..............„ 3.565 „ „ „ Paternioner „ ................... 1.034 „ ^hrend der Rest auf das Werk Matschidleralpe..............mit 774 Centnern » n n Jauken . ....... •* o81 „ „ „ „ Windischbleiberg . . . . „ 332 „ und „ „ „ Windische Hiihe . . . . „ 7 „ entfie]. Zur Erzeugung des im Jahre 1869 erschmolzenen Reinbleies wurden 3.579 ■k-Klafter Flammholz und 1.645 Centner Braunkohle aus dem graflich Thurn’schen lenbergvverke Miss venvendet; die Venvendung des mineralischen Brennstotfes _ bei den Flammofen des Bleiberg- und Sclimelzwerkes Miss Statt, \velclie scbon e’te 48 besprochen wurde. Die Summe der Blei-Flammofen betrug im Jahre 1869 die Zahl 64, gegen 70 sv°i'jahres, von welcherVerminderung der Grund in der bei der Bleiberger Berg-'Veiks.(Jnion vorgenommenen Concentrirung der Arbeiten zu suehen ist. Obige Flammofen standen mit mehr oder wenigerUnterbrechungen im Betriebe; §egen blieben die z\vei Halbhochiifen in Bleiberg und beim Werke Bleiburg ausser Neb, da man es vorzog, anstatt die Bleikratze auf kostspielige Weise in Halb-hofen zu Gute zu bringen, dieselbe auszmviissern, zu quetschen und den Blei-^•licheinfahrten in den Flammofen beizumengen. Der Halbhochofen in Bleiberg ist “er im Jahre 1870 abgetragen vvorden und diirfte jener beim Werke Bleiburg Se,nerzeit ebenfalls ganz ausser Verwendung kommen. Ueber den Betrieb der Bossie’sehen Gehlaseofen, iiber deren Vortheile und cntheile ist in dem Venvaltungsberichte fur 1868 eingehend gesproehen worden. Das in Karnten erzeugte Blei erfreut sich einer besonderen Beliebtheit wegen Se*ner Weichheit und Beinheit von fremden mineralischen Substanzen. Dasselbe wird fast durchgehends an dieBleiweis-, Gliitte-, Mennige-, Bleirohren-, Presskugel' und Schrott-Fabriken abgegeben. Unter den Bleibergwerken Karntens nimmt das Werk Schiifler und Grafen-steiner-Alpe an Erzeugung und Wichtigkeit zu, auch das einst so reiclie Bergwerk Bleiburg bat wieder reiche Erzmittel erschiirft; die Gruben der Bleiberger Union versprecben ebenfalls fiir die Zukunft sehr viel, da der Erbstoilen mit aller Energie betrieben \vird, welcher durch VVasserlosung und VVetterlubrung den Zugang z« reichen Erzmitteln erschliesst. Bei den iibrigen Werken sind die Verbaltnisse i'n Jahre 1869 gegen das Vorjahr grosstentheils unverandert geblieben. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die Blei-Production Krains bat auch im Jahre 1869 kein erfreuliehes Besultat geliefert, vielmehr zeigt sich eine neuer-liche Abnabme, welche das vollige Erliegen des Abbaues in der ge\verkschaft-licben Grube zu Knapouše, Bezirk Laibach, zur Folge hatte. Es wurden daselbst nur 566 Centner Scbliche aus alteren Verhauen gewonnen und bei der Hiitte nicbt mehr als 388-94 Centner Blei im Werthe von 4229 fl. 26 krn. erzeugt. Die bei dem Werke in Johannestbal, Bezirk Gurkfeld, abgebauten 161 Centner Bleierze im Werthe von 109 fl. sind auch nur als ein Nebenproduct der dortigen Galmeige- * vvinnung zu betrachten, und es talit die Haupterzeugung auf S a g o r mit 420 Centnern Blei imGeldbetrage von 4.930 tl.; aber auch dieses Blei wurde ebenfalls nur aus dem bei der Zink-Manipulation abfallenden Gekratze gewonnen. Die constante Abnahme dieses Zweiges der Montan-Industrie Krains bringt die nacbfolgende Zusammenstellung zur Anschauung: Jahr Bleierzeugung Geldwertb Mittelpreis 1861 ............. 3.045-00 Centner 80.734-41 fl. 16-00 fl. 1862 ..... 3.188*00 „ 49.758-35 „ 15-60 „ 1863 ............ 2.760-00 „ 35.930-23 „ 13-01 » 1864 ............ 3.057-00 „ 38.356-61 „ 12-54 * 1865 ............ 2.325-00 „ 26.084-18 „ 11-22 * 1866 ............ 2.611 00 „ 32.615-31 „ 12-49 „ 1867 -.... 2.019-18 „ 25.064-94 „ 13-04 „ 1868 ............... 955-92 „ 11.488-24 „ 12-06 „ 1869 ............... 758-94 „ 9.159-26 „ 12-06 „ Die Production des letzten Jabres ist also die geringste des jiingstvergange'ien 9jahrigen Zeitabscbnittes und kann als Ursache der so rascben Abnabme in der Blei' erzeugung, abgesehen von den niedrigenBleipreisen, derUmstand bezeicbnetwerden» dass in dem er\vabntenBleibergbaue zu Knapouše derAufschlussbau nichtgleichen Schritt mit dem Abbaue bielt und die in den Gailthaler Schicbten aufsitzenden er*' fuhrenden Giinge auch der Teufe zu sicli \veniger gestaltig zeigten. Als interessante Erscbeinung kann hier auch bemerkt werden, dass an einigen Puncten der tiefei’el1 Horizonte mit armen Bleiglanz auch gediegenes Quecksilber und Zinober einbi'Hc^’ wovon ein grosseres Quantum, zur hiittenmaiinischeuVerarbeitung vorbereitet, unte* den Erzvorrathen sich befindet. Jedenfalls ware es sehr bedauerlich, wenn diesem an ein*gen Stellen ziemlich reiehen Quecksilbervorkommen, vvelches Lei Jen daselbst beschaftigten Arbeitern Salivationen und andereMercurial-Besch\vei’den veranlasste, weiter nachgeforscht vviirde. EinzvveiterderselbenFormationangehorenderBleibergbauzuMa re i n, ebenfal Is lm bezirke Laibach, ist gefristet, and es ist wohl zvveifeihaft, ob derselbe, selbst vvenn ei »us den Handen seines gegenvviirtigen Besitzers in die einer baulustigen und mit zur Gevvalligung der ertrankten Tiefbaue hinlanglichen Mitteln ausgestatteten Gesellschalt iibergehen solite, den Ausfall zu decken vermochte, vvelchcn die Blei-P*oduction in Krain in letzterer Zeit erlitten bat. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Auf den Halden des schon in grauer Vor-am Schneeberge im Bezirke Meran betriebenen silberhaltigen Bleiberg-aues fand von Seite des Aerars durch die Vervvaltung Klausen eine Bleierz-8ewinimng von 24.625Centnern imWerthe von 20 krn. per Centner Statt; diese Eizeugiing gelangt als Sehlich zur vortheilhaften Ver\vendung beim Silberhiitten-btocesse in der Einloshutte zu Brixlegg, bei vvelcher imJahrel869 nebst dem Silber aoch 77 Centner Gliitte im Werthe von 962 fl. abfielen. Bie erfolgte Ueberlagerung des verlassenen Bleibergbaues am Schneeberge m‘t Freisehurfen von Seite der Vervvaltung Klausen deutet daraufhin, dass das Aeiar diesen alten Bergbau vvieder zu erschliessen gedenke. Eine Production an Beinblei erfolgte nur in der, der Gevverkschaft Silber-Ifiiten gehorigen, Hiitte zu Bibervvier, Bezirk Beutte. An Bleierzen fbrderte diese Gevverkschaft im Jahre 1869 2.270 Centner Und stellte in der Hiitte 1.637 Centner Blei, um 38 Centner vveniger als im Jahre 1868, dar. Der Silberleitener Blei- und Galmeibergbau liegt in demselben %eukalkzuge, vvelcher schon auf der nordlichen Seite des Unterinnthales auftritt, Und in seiner Streiclningsfortsetzung gegen Abend von Strassenziigen und Thal-eil|furchungen mehrfaeh gekreuzt wird. Jener Theil dieses Alpenkalkzuges, in vvelchem der Silberleitener Bergbau um-Seht, ist von dem sogenannten Sonnenspitz in der Gegend bei Bibervvier abgerissen, Ul‘d bildet einen an dieses Sonnenjoch tiefer angelehnten Nebenrticken, auf dessen n°i diistlicher Abdachung die Stollen eingebaut vvurden. Dieser Bergbauunternehmung sind daher ziemlich enge Granzen gesteckt, und J'e Gevverkschaft kann, um noch auf eine Zeit hinaus die lange gevvohnten Ausbeu-*en vei‘theilen zu konnen, eine Forcirung des Betriebes nicht vvohl unternehmen. Die 2 in Siidtirol befindlichen BI eierzbergbaue haben im Jahre 1868 U|e Ausbeute geliefert; das Unternehmen in Val Breguzzo erolfnete das Con-eiirs-Verfah ren und iiber den Bergbau in Burno bat der Fiscus die executive Ver-s^e'gerung vvegen rtickstandiger Masseugebuhren verfugt. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Gevvinnung der Bleierze zu eistadt im Falkenauer Bezirke vvar, vvie im Jahre 1868, nur gering. An metallischem BI e vvurden 53 Centner gevvonnen. Die Zalil der hierbei eschaftigten Arbeiter betrug 41. Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. 10 Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Bleierze wurden erzeugt 19.896 Centner im Werthe von 106.216(1. 4okrn. (404 Centner mehr als im 1868) durcli 391 Arbeiter. Der Durchschnittspreis des Centners Bleierz stellte sicli auf 8 fl. 35 kr., demnach aucli um etwas bober als im Vorjahre, wo er sicli mit 8 fl. 27 krn. berechnete. Beim Bleierzbergbaue wurden an Sprengmitteln Sclnvarzpulver 14.119 Pfund. Dynamit 243 Pfund vervvendet, letzteres bloss bei der Frischgliick-deierzzeche zu Mies. Dem Bergbaue auf Bleierze sind dienstbar: 3 Dampf-Forder- und Wasserheb-maschinen zu 16, IS und 6 Pferdekriiften; die sclnviichste dieser Mascbinen wird> weil nicht immer zur Forderung und Wasserhebung erforderlieh, auch zum Betriebe eines nach den besten Grundsatzen eingerichteten Wasch\verkes beniitzt; ferner steben S durch Wasserkraft betriebene Wasserbebmaschinen von 8 bis 16 Pferde-kraflen in Venvendung. In den Aufbereitungs-Werkstatten der Bleierzbergbaue sind in Beniitzung: 2 Walzenpaare, Sl Pocbeisen, 14 Stossherde — worunter 2 continuirliche Doppel' herde, — 28 Setzsiebe und 2 Setzpumpen. Bei dem unzweitelliaft noeh einer bedeutenden Entwiekelung fahigen Bleierz* bergbaue um Mies liisst sich mit Befriedigung in der jungeren Zeit ein stetiger Fort' ' scbritt, u. z. beim Grubenbetriebe sovvohl, als bei der Aufbereitung constatiren. Die hierbei erzielten Besultate verfeblten nicht, die Bergbaulust im Beviere zu beben und zu vielseitigen, nicbt erfolglosen Bestrebungen im weiteren Aufschlusse der bekannten Erzgange — dem Streichen und Verfliichen nach — und zur Auf* schiirfung neuer Lagerstatten zu fuhren. Auf der gewerkschaftlichen Langenzugzeche wird mit grossen Kosten e*11 neuer saigerer Mascbinen- und Fbrderschacht abgeteuft, u. z. zum Zwecke einer billigeren Forderung; auch wird dort ein grčisseres Poclnverk aufgestellt. Die Mariah ilfzech e - G e w e r k s c baf t ist eben auch in der Abteufung eines saigeren neuen Fcirderschachtes — in ihren Grubenmassen bei Kscheutz —• begriflen und schliesst im ostlichenSchurffelde den im Streichen ausgerichteten Ga»g mittelst eines tonnlagigen Schachtes auf. Die Verwaltung der Frischgliickzeche, welche auf Grund giinstiger Auf' schlusse auf mehrerea Feldortern im alten Felde, dann in neuerlich erworbenen Massen an eine bedeutende Steigerung der Erzforderung denkt, beabsichtigte die Errichtung eines eigenen Etablissements zur Verschmelzung derErze und zur-weite' ren fabriksnuissigen Verarbeitung des Bleies. Hiermit wiirde ffir den Aufschvvung des fraglichen Bergbaues schon Wesent-liches geleistet sein; noch mehr aber und zuversicbtlichere HofFnung setzt man auf die Ergebnisse der iiber Anregung der Berghauptmannschaft in jtingster z\vischen den Vertretern der Hauptgewerkschaften eingeleiteten Verhandlungen> welche iiberhaupt auf Erzielung eines, bisher leider vermissten, innigeren Zusammen' wirkens bei Verfolgung gemeinscbaftlicher luteressen, zunachst aber auf diejeweil|g einheitliche Feststellung der Bleierzpreise — beziehungsweise der Bedingunge11 eilles gemeinscliaftlielien Erzverschleisses— gericlitet sind; diese Verliandlungen be-Z1|iheu sich ausserdem auch auf die Vorberathungen wegen Errichtung einer Reviers-Hiitte und Fabrik zur Erzeugung weiterer Producte aus dem erschmolzeneu Blei und gestatten bereits die Annahme eines erwunschten Ausganges. Die einzige bestehende Bleihiitte zu Mies erschmolz 1.000 Centner Blei, Um 500 Centner weniger als im Jahre 1868. Das gewonnene Metali wurde dort so-Sleich zu Schrott verarbeitet und theils im In-, tbeils im Auslande abgesetzt. Der Pfeis verblieb wie im Vorjahre mit 12 fl. per Centner. Mange] an Betriebs-Capital behindert den Hiittenbesitzer, dem sieher Iucrativen Geschitfte eine weitere Aus-•lelinung zu geben. f) Nickel nnd Kobalt. (Hierzu Tabellen VII 7 und IX 9.) Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die im vorigen Jahre erfolgte etnebseinstellung des Schladminger Bergwerkes wahrte im Jabre 1869 ununter-hochen fort. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Das Nickehverk in Leogang kampft schwer mit Mangel an Eržen; ein Zubaustollen, welcher neueErzlagerstatten anfahren oder die Resultatlosigkeit des ganzen Unternehmens constatiren soli, hat ^'s Schluss 1869 nocli niclit die in Aussicht genommene Lange erreicht. Die Erzfiirderung blieb gegen das Vorjahr um S.670 Centner zuriick und betrug nur mehr 2.964 Centner armer, mit 50krn. fur den Centner bewertheter Erze. An Nickelspeise wurden 283 Centner, um 184 Centner weniger als im ^01'jalire, imWertlie von 8.127 fl.76 krn. gewonnen, welche Erzeugung im Auslande, Ull(l z\var zu niedrigeren Preisen als im Vorjahre abgesetzt wurde. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Von den beim ararisehen Berg-^aue zu Joachimsthal im Jahre 1869 gewonnenen 38 64 Centnern der Nickel-ei’ze wurden 2-99 Centner nach Freiberg in Sachsen verkauft. An N i c k e 1 s p e i s e wurden nur von der Reichgeschiebzeche 8 Centner erzeugt. Die beziiglichen Arbeiter sind bei den Silbererzen einbezogen. g) Zinn. (Hierzu Tabellen VII. 8 und IX. 10.) Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. An Zinnerzen wurden im °achimsthaler Bezirke............................................14.850 Centner Sehlaggenvvalder Bezirke.........................................21.113 „ daher zusammen .... 33.963 Centner, 0(^ei' um 15-3 Pereent melir als im Vorjahre erzeugt. Ebenso war die Productionan ^tallischem Zinn um 103 04 Centner oder um 52 5 Pereent bober als im Vor-Jahre. Im Qanzen waren beim Zinnbergbaue 96 Manner, 4 Weiber und 15 Kinder l)eschiirtigt. Wiirde der vou 62 fl. auf 80 fl. gestiegenePreis fiir Zimi anhalten, so diirfte manclie im Sclilaggenwalder und Schonlelder Bezirke bisher aufgelassene Zeche wieder aufgenommen, und durcli Hoffnungs- und Versuchsbaue nianche reicheren Erzmittel wieder aufgedeekt werden. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die Verhaltnisse des Zinnbergbaues haben sich im Jahre 1869 giinstiger gestaltet. Der Bergbau in Z i n n w a 1 d, welcher laut vorjahrigen Berichtes selir ver-nachlassigt war, wurde wieder in bauhaften Stand versetzt und die Poch- unl* Stossherdwiische wieder so weit hergestellt, dass die Aufbereitung stattfinden kann. Auch \vurden daselbst 371 Centner Wolfram erz gekuttet und nach Freiberg abge-setzt. Besehiiftigt wurden 9 Mann. Der tiigliche Baarverdienst des Hituers stellte sicli auf 65 kr. und jener eines Forderers auf 60 kr. Das Gr a up e n er Z i n n \v e r k war unausgesetzt im Betriebe und liefei*te 262 Centner Zinn und 107 Pfund Chlor-Wismuth. Der Preis des Zinnes stieg bedeutend, war aber vielen Schwankungen untervvorfen und hierdurch das Geschafl ersclnvert. Das Graupener Zinnwerk erzielte einen Durchschnittspreis von 87 per Centner, daher um 26 fl. melir als im Vorjahre. Die Hauptabsatzorte varen Berlin, Wien und Prag. Das Chlor-Wismuth und 56 Centner Zinn vvurden ius Ausland abgesetzt. Das Werk beschafltigte einschliesslicb der Hiittenarbeiter, welche ausser der Scbmelz-Campagne fur die- Grubenarbeit verwendet werdcn, 65 Manner uil^ 18 Knaben von 14 bis 17 Jaliren. Der durchschnittliche taglicbe Baarverdienst so\vohl des Hauers als deS Forderers betrug 78 kr., der eines Kindos je nach der Altersclasse 30 bis 60 Kt'eu' zer. Bei Ausrichtungsarbeiten, wobei nur vvenige und die bestenArbeiter im geme,n' schaftlichen Gedinge arbeiten, verdiente der Mann 86 kr. bis 1 fl. Die bei diesem Werke Anfangs in kleinem, und nach der im Monate Noveniber 1869 erfolgten Herabsetzung des Eingangszolles in grosserem Massstabe mit Dynamit bei unterirdischem Betriebe imGneisse undFelsitporphyre unternommenen Sprengversuche gaben nachstehende Besultate, Dynamit iibte im Allgemeinen nur dort eine sebr grosse Wirkung, wo daS Ansetzen tiefer Bolirlocher moglicli und das Gestein nicht so sehr gespannt war. |n anderen Fallen komite seine K raft nicht mit Vortheil ausgeniitzt werden. ^'e Schiisse wirkten am besten bei losem Besatze, obgleicli oline jeden Besatz ihre Wir" kung auch noch zufriedenstellend war. An nassen Orten war die Wirkung eine vor-ziigliche. Ein Versagen der Ladung kam nie vor, wenn das Bohrloch nach Einfith" rung der Patrone und des Ziinders sofort \veggethan wurde. Bei verniinftiger Handhabungist es entscliieden gefahrloser als Pulv«1, Vorsichtshalber solite es jedoch nie in demselben Baume mit den Kapseln autbe' wahrt werden. Die Explosionsgase erzeugen zwar Kopfschmerz; da aber das Wegthun dfi Schiisse meist vor der Ausfahrt erfolgen kann, so ist dieser Umstand bei gu*el Wetterfiihrung nicht von Bedeutung. Nacli Aasieht der Bergvverksbesilzer ist der Preis des Dynami(s fur eine allge-meiuere Ainvendung beim Erzbergbaue noch zu hoch, und eine Preisermassigung desselben, sowie aller iibrigen Surrogate des Pulvers in so lange nielit zu erwarten, a's im Inlande der holie Sprengpul verpreis bestehi, durch welclien sie nielit nut' den Erzbergbau ungebiihrlieh besteuert, sondern selbst jeden Fortschritt im Be-‘eiche der Sprengarbeiten beim Bergbaue fur behindert eraehten. Im Jahre 1869 wurden bei diesem Bergbaue 1.7931/3 Pfund Pulver und 100 Pfund Djnamit verwendet. Eine wesentliche Aenderung der Betriebseinricbtungen hat nielit stattgefunden. ®emerkenswerth ist diesfalls jedoch, dass die Erzvvasche durch eine 8pferdekriif-*‘Se Dampfmascliine und eine Tangential-Turbine betrieben wird. h) Zink. (Hierzu Tabellen VII. !) und IX. 11.) Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die Erzeugung der Zinkerze ails dem bereits bei der Bleierzeugung besprochenen Bergbauen des Ludwig Kus eh el in Wien belief sicli im Jalire 1869 auf 13.069 Centner und beziffert sicli deren Geldwertli bei dem angegebenen Durelisclmittspreise von 73-54 krn. ai>f 9,610 fl. 80 kr. Gegen das Vorjabr blieb die Production um 688 Centner und deren entsprechender Geldwerth um 1.130 fl. 58 kr. zuriick. Die Zinkerze werden bis zu einem Gelialte von durchsclinittlieh 45 Pereent aufbereitet und sodann aii die eigene Hutte zu Jobannestbal in Unter-Krain abge-geben. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. An Zink er z en (Galmei und 2inkblende) \vurden erzeugt: im Jahre 1869 . . . 9S.461 Centner im Wertbe von . . . 64.670 fl. » „ 1868 . . . 86.618 „ „ «... 58.011 „ daher im Jahre 1869 mehr 11.843 Centner im Werlhe von . . . 6.659 fl. Hiervon entfallt eine Erzeugung von 18.584 Ceutnern auf das Aerariahverk ^'ibl I, das ilbrige Quantum auf die Privatvverke. Das im Jahre 1869 erzeugte Erzquantum vertheilte sicli: ai,l die Bezirkshauptmannschaft Villaeh mit.................... 86.991 Centnern, * n „ Hermagor „ 11.470 „ und naeh Revieren: auf das Bergrevier lileiberg mit.................................. 58.691 Centnern, " » „ Baibl „ 27.600 » » Bergwerk Jauken „ 11.470 „ ” » „ Budnigalpe „ 700 „ Im AUgemeinen hat zwar eine Zunalime stattgefunden, doch sind die Halden ^ei dem Galmei- und Bleibergwerke Jauken beinahe ganzlich aufgewaschen und 'Vll'd die bisher dortselbst erzielte Gewinnung von Blei- und Zinkerzen ihr volliges Ende erreicht haben, vveun es nicht gelingen solite, in den Gruben des genannten Bergiverkes neue Erzaufschliisse' zu machen und so d en Bergbau wieder empor zu bringen. Die Zinkerze in BI e ib e rg, Raibl und bei dem Werke Rudnigalpe brechen neben denRleierzen ein, bilden somit einenNebengevvinn; auf der Jauken bestand bisher das verkehrte Verhaltniss, indem dortselbst das Hauptmaterial der Galmeiwarund die mit demselben vorkommendenBleierze nebenhergevvonnen vvurden. Die Zinkerze werden in Kiirnten selbst niclit verhuttet, sondern zu Sagor und Johannesthal io Krain, dann zu Iranec in Kroatien zu metalliscbem Zink verschmol-zen. Wegen der geringen Scbmelzkosten, welche sieli durch Vervvendung von Kolilenklein erzielen lassen, ist es moglich, dass die Erze einen so weiten Transport noch mit Vortheil zulassen; docb werden die Transportkosten wenigstens hinsicht-lich der Raibler Zinkerze in Kurze, sobald namlich die Eisenbahn Tarvis-Laibacl) ausgebaut sein wird, herabgesetzt und dadurch ein nicht unwesentlicber Vortheil fiir die Zinkerzverfrachtung erzielt werden; dieser Vortheil diirfte zum Theile dann aucli den Bleiberger Ziokerzen zu Gute kommen, da der Ban der Bahnstrecke Villach-Tarvis in naher Aussieht steht. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die ganze Zinkerzeugung Krains fusste bisher auf dem ivohlfeilen Brennstoflfe,, vvelehen die Braunkohlenflotze von Johannesthal und Sagor lieferten, indem die bei diesen beiden Werken zur Zink' gevvinnung vervvendeten Galmeie aus grosser Entfernung von Kiirnten und Steief-mark zugeliefert vverden mussten. Erst im Jahre 1869 gelang es der \Verks-Direction zu Johannesthal, in der Nachbarschaft der Hiitte einige alte Bleiberg' baue zu gewaltigen und die mit dem Bleiglanz einbrechenden, ivennglei®'1 armen Zinkerze zur Verhiittung zu bringen. Das Jalir 1869 ist daher das erste, welches ein Quantum von im Lande gevvonnenem Galmei im Gewichte von 4-266 Centnern mit einem Geldwerthe von 2.885 fl. 88 krn. nachvveist. Wie wiinschens\verth es iibrigens auch w;ire; von der kostspieligeren Einfub’ fremder Erze sich zu emancipiren, so diirften die der oberen Trias angehorenden, sehr absiitzigen Erzvorkommen in Krain doch nur in sehr beschr5nktem Mass® diesen Wunsch zur Realisirung gelangen lassen. Was die Me tali ge vvinnung selbst betrifft, so scheint dieselbe schon ihren Hbhepunct erreieht zu haben, da die Production des Jahres 1869 um 231 Centn®1 dem Vorjahre nachsteht, obgleich der Werth derselben von 213.112 fl- al1^ 215.005 fl. sich gehoben bat, undzwar inFolge des von 12 fl. 11 25 krn. auf 12 A-42-2 kr. gestiegenen Mittelpreises. DieProduetions-Ergebnisse der Jahre 1863 — 1869 waren die nachstehenden- Jahr Zinkerzeugung Geldvverth Mittelpreis 1863 . . . . 4.620-00 Centner 46.410-00 fl. 10 fl. 04-5 kr 1864 . . . . 6.263 00 9i 78.392-61 „ 12 * 515 » 1865 . . . 9.996-36 107.360-00 „ 10 „ 73-9 „ 1866 . . . . 12.493-21 159.320-40 „ 12 „ 751 ,, 1867 . ... 16.941-45 218.254-77 „ 12 „ 26-5 „ 1868 . . . . 17.587-00 n 213.112-00 „ 12 „ 111 * 1869 . . . . 17.35600 215.605-00 „ 12 „ 42-2 * An dieser sehr ansehnlichen Zinkerzeugung, welche in hochst erfreulicher VVeise fiir den Auslall in der Blei-Production einen theihveisen Ersatz bietet, bat sich in erster Linie die Zinkliiitte Johannesthal mit 10.021 Centnern und einem I>roductenwei‘tlie von 120.255 fl. betlieiligt, worauf die Ge\verkschaft Sagor 7.335 Centnern imWerthe von 95.350 fl. folgt; hierbei verdient bervorgehoben zu Wei'den, dass fiir Sagor die Zink-Manipulation als ein fast ausschliesslicb auf die ^usniitzung des Koblenkleins basirtes Nebengescbaft zu betracbten ist. Ob dieser seit fiinf Jabren so rascb gehobene Industriezweig auf seiner Hohe sich nocli langer erbalten werde, diirfte wohl von giinstigen Preisen und ebenso von der Nacbbaltigkeit und Billigkeit des Bezuges der auswartigen Galmeie abhiingen. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Bei der vom Aerar betriebenen Halden-^uttung am Schneeberg wurden im Jalire 1869 nebst den Bleierzea nocli 3.880 Centner Zinkblende gewonnen, welche zur Versciimelzung bei der Aerarialhiitte ln Klausen bestimmt sind. Beim Silberleitener Privat-Blei- und Galmeibergbaue wurden 4.090 Centner Galmei gefiirdert, und in der Hiitte ein der vorjahrigen Erzeugung vollig ^eicliesQuantum, niimlich 1.344 Centner Reinzink im Werthe von 18.695-tl. 4 krn. P>'oducirt. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Die Abbaue des Galmeis liaben die ausgericliteten Theile der bislier bekannten, bedeutenderen Lagerstiitten mei'klich angegriffen, und immer mehr stellt sich die Notlnvendigkeit lieraus, neue Mittel dieses Minerals aufzusehliessen. Das grosse Terrain, welches das Montanarar in ^aw°rzno, Ci§žko\vice und Szczakowa occupirt halt, sehliesst eine grosse Area des plueifiihrenden Dolomites ein. Es wšire daher sehr angezeigt, dass das Montanarar J11 semen Feldern entvveder selbst entsprechende Untersucliungen ansteile, oder unter ugend \velchen Modalitaten seiiie Massen Privatschiirfern zur Benutzung iiberlasse. i) AVisnmtli. (Hierzu Tabellen VII. 10 und IX, 12.) Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. An Wismutherzen wurden 'N Jalire 1869 6.829-63 Centner, daher das 27fache des Vorjahres erzeugt. Hiervon entfallen auf die ararischen Werke 489-63 Centner und auf die P>'ivatwerke, namentlich im Plattener Bezirke, 6.340 Centner. Der Gesammt\verth ^ei> Erzeugung des Jahres 1869 iibersteigt jenen des Vorjahres um 265.078 fl. °der um mehr als 1.000 Percent. Wismuthmetall vvurde nur aus Eržen der Privatwerke erzeugt, und **ar 15-3 Centner, deren Werth jenen der Production des Vorjahres um 18.734 fl. tiberragt. Von den ararischen Wismutherzen wurden 166-68 Centner an die k. siich-sischen Hiitten in Freiberg, das Zollpfund um 3 >/a Thaler verkauft; auch die Pri-Bteu verkaufen ihre Erze mcistens dahin. m Die bei (Jer Gevvinnung der Wismutberze besehiiftigten Arbeiter sind untei' den bei der Sill)ererzge\vinnung' angegebeuen inbegriffen. k) Antimon. (Hierzu Tabcllen VII. 11 und IX, 13.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Der ein-zige unbedeutende Antimonbergbau in Maltern bat wegen eingetretener ^r" taubung der Lagerstatte keine Ausbeute geliefert. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Aus den neu verliehenen Antimon-gruben bei Tbomasscblag im Planer Bezirke wurden nur 157 Centner Kern- umi Saigererze, dann 5-39 Centner Antimonium crudum erzeugt. Da eine Aufbereitung dort noch nicht bestebt, so finden aucbPoeberze bislier nocb keine Venvendung. Eine Probesendung von Eržen vvurde nacb Niirnberg gesendet, und diirfte vielleicbt die ganze Erzeugung des Jahres 1870 dabin verkauft werden. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. An Antimonerz \vurden bloss 458*/, Centner, deimiach um 8.017*/a Centner \v e n iger als im Vorjahre gefor-dert. Die Veranlassung dieses Productions-Riickganges \vurde nicht bekanut gegeben. Nebst dem im Abbaue befindlicben Millescliauer (Bezirk Mirowitz) Antimonerz* Vorkommen kommt dieses Erz aucb noch in der Gemeinde Kritz (Bezirk Kralowitz) vor, wo gangartige Erzputzen den Grauwaekenschiefer durcbselzen. Keiner dieser Putzen, liber deren Verhalten man iibrigens aucb nocli nicbt im Klaren ist, hat bis nun — obgleicb mitunter nicbt unbedeutende Quantitaten i'einen Erzes davon ge" wonnen wurden — ein Anhalten gezeigt, und ist der Bergbau hierauf noch imniei' im Stadium des Scbiirfens. Aus den vorriithigen Eržen wurden 2.905 Centner Antimon ge\vonnen, 11111 79 Centner m e lir als im Vorjahre, jedoch meist Waare minderer Qualitat. Der Preis des durcbgiingig ins Ausland verkauften Metalls bat sicb gege11 1868 aucb geboben; im Vorjahre \vurden niimlich Antimonium crudum mit 9 tl-7o krn. und Antimonium regulus mit 23 fl., im Gegenstandsjahre mit lOfl. 50 krn-und 28 tl. abgesetzt, \veil die Nachfrage um Antimon-Metall iiberhaupt gestiegen ist- 1) Arsenik. (Hierzu Tabellen VII. 12 und IX. 14.) Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Bei den Bergbauen des ArsenibverkeS Botbgiilden im Murvvinkel \vurden im Jahre 1869 6.705 Centner Arsenikerze> sonacb um 1.040 Centner melir als im Vorjahre, ge\vonnen, und in der Hiitte 1-229 CentnerverschiedeneGattungen Arsenik im Durchschnittspreise von 10 fl. 34 krn-per Centner und im Gesammt\vertbe von 12.707 fl. 86 krn. erzeugt. Dieses Werk ist gegen Ende 1869 in den Besitz einer Gesellscbaft liber-gegangen, und es diirfte, naclidem aucb die Verschleisspreise hober notirt vverdeu> fiii’ die Folge vvieder eine Steigerung der seit cinigea Jaliren gesunkenen Produc-tion eintreten. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Der im Jahre 1869 von Aus-Jandern pachtweise in Betrieb gesetzte Arsenikkiesbergbau bei Pleil im Pressnitzer ^ergreviere diirfte an Bedeutung ge\vinnen, wenn eine Wasserhaltungsmaschine au*gestellt vvird, weiche in grossere Teufen vorzudringen gestattet. Der daselbst embrecbende Arsenikkies soli silberhaltig sein. Es wurden 9 Mann und 6 Kinder beschiiftigt und 4.450 Centner Kies gewonnen, welche nacli Freiberg abgesetzt \vurden. Die Frachtkosten dahin betra-§en aber bis jetzt noch 60 kr. per Centner. Der tiigliche Baarverdienst des Hauers betrug 60 kr., des Forderers SO kr. Und eines Kindes 30 kr. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Das Arsenikwerk in Biesen-^a*n ist wegen Mangels an Absatz seiner Producte derzeit nicbt in Betrieb. Hin-Segen sind in einem Tagmasse in Gang bei Kuttenberg 23 Centner arsenikliiiltige Erze im Wertbe von 46 fl. ausgekuttet \vorden, welcbe zur Erzeugung des im Mandel vorkommenden Sclnvabenpul vers venvendet wurden. m) S c Inv e le 1 und Sclmcfelkies. (Hierzu TabellenVII. 13 und IX. 18, 16.) Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Dieses Mineral spielt in Krain eine untergeordnete Bolle, indem die Schwefelkiese nur in geringer Menge gewoiinen und als Streusand Vervvendung finden. Die Erzeugung anSch\vefelkiesen betrug im Jahre 1869 24 Centner im Werthe von 2 fl. 40 krn. an der Grube. Die Eisenvitriolgewinnung, \velche sich fruher im Bereicbe dieser ^ei'gliauptmannschat't nur auf das Kiistenland beschriinkte, bat sich nach Auflassung ^es alten Vitriolwerkes zu Sovignaco, Bezirk Pinguente, nach Krain verpflanzt und lst daselbst in erfreulicher Entwicklung begrifFen; es gewinnt namlich das Kupfer-Wei‘k Scofie, Bezirk Krainburg, bei der Erzeugung von Cementkupfer zugleicb aus der Lauge Eisenvitriol. Es betrug die Erzeugung im Jahre 1867 nur 1.2155 Centner im Werthe von 2.187 fl., im Jahre 1S68 schon 4.815 Centner im Werthe '°n 8.667 fl. und im Gegenstandsjahre erreiehte die Menge des erzeugten Eisen-V|trioIs bereits die Hobe von 6.735 Centnern (zu 1 tl. 60 kr. per Centner) im ^erthe von 10.776 tl. Bei andauernd giinstigem Preise llisst sich ein \veiterer Auf-Schwung in diesem Productions-Zweige anhoffen. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Beim Schwefelkiesbergbaue Zu Sc hwarz enbach im Bezirke St. Jobann fand im Jahre 1869 nur eine Erzeu-^>Ung von 800 Centnern Schwefelkiesen Statt. Die Vitriolerzeugung ist unterblieben, weil der Besitzer mit der Ge-'Verkschal't Biirgstein wegen Verkaufs seines Bergbaues in Unterliandlung getreten ls*> welcbe letztere Gewerkscliaft die Sclnvelelkiese bei ihrer Kupfer-Extractiou zu Verwenden gedenkt. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. An Schwefelkiesen vurden im Jalire 1869 um 6.083 Centner vveniger als im Vorjahre prodticirt; dagegen aber hat im Werthe dieser Produetion eine Zunahme um 2.420 fl. oder #4‘1 Percent stattgefunden. Der \Yerth des erzeugten Sch\vefels blieb um 3.279 fl. oder um 12*1 Per' cent gegen jenen des Vorjahres zuriick, obgleich die Erzeugung um 96 Ctr. gestiegen war. Als Grund hierfiir vvaren die gedriickten Preise angegeben, da der sicilianische Scbwefel den Markt zu sebr beberrscbte. Als neuer IIandelsartikel wurde beim Minerahverke in Kahr sogenannte Potte (d. i. ausgelaugte Schwefelkiesabbrande) erzeugt uud abgeselzt. Beim Sclnvefelkiesbergbaue und der Schwefelerzeugung waren 54 Mann beschiiftigt. Die Ei s en vitri o 1 -Erzeugung ging um ein Unbedeutendes (398 Centner) gegen das Vorjahr zuriick, betrug aber noch immer 33.459 Centner. Naeli Aufhebung des fiir diesen Artikel bestandenen boben Ausfuhrzolles \vird der Eisenvitriol nunmelir einen giinstigen Markt im Auslande finden und vvird jetzt schon davon nach Sachsen, Baiern und Preussen verfuhrt. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Sclnvefelkiese wurden 1111 Jahre 1869 nicht gewonnen. Die immer grosser herainvachsende Sch\vierigkeit> mit dem sicilianischen Schwefel zu concurriren, driickte schon seit Jabren auf die Sclnvefelerzeugung und diirfte dieselbe kaum melir aufkommen lassen. In Folge gesteigerten Begehrs wurde dieErzeugung vonEisenvitrio' namhaft erhiiht; es wurden 95.175 Centner, gegen das Jalir 1868 um 90.997 Cent' ner melir producirt. Die Preise sind jedoch unverandert geblieben. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Auf Sclnvefelkiese besteM nur eine Bergbauunternebmung des Fiirsten Vincenz Carl Auersperg in LukaWitz bei Chrudim, woselbst ein Minerahverk seit langer Zeit betrieben wird. Das dortige Gebirge bestelit aus Gneiss, in welchem ein machtiges Lager von Talkschiefer auftritt, olme dass man bisber in der Lage war, dessen Gianze genau anzugebcn. In diesem Talkschiefer kommen dieSchwefelkiese stockformig vor, jedoch ohne ein constantes Streichen und Verflachen. Diese Kiesstiicke haben eine li«1-1' zontale Erstreckung von 1—12 Klaftern, eine Machtigkeit von 3—4 Klaftern und eine Hohe von 12—30 Klaftern; in denselben tritt der Sclnvefelkies derb auf und wird von melir weniger machtigen Einlagerungen quarzfiihrender Talkschiefer durchsetzt. Die Kiesstiicke keilen sicb in ge\vissen Teufen aus und treten dann \viede*’ im Hangenden oder Liegenden auf. Der Bau hat bisher eine Teufe von circa 85 Klaftern erreicht. Zum Werksbetriebe werden jahrlich durchschnittlich 25.000 Centner Sclnvefelkiese benotbigt, welche bloss zur Sclnvefelsaureerzeugung venvendet werden. Nebstdem vvird daselbst Salpetersaure, Glaubersalz, Schvvefelblumen, Kupfer' und Eisenvitriol, dann Caput mortuum erzeugt. Im Jalire 1869 verlegte sich dieses Werk uberdiess auf die Erzeugung von kiinstlicbem Diinger (Hyperphosphate), 'v0' durch die Erzeugung der anderen Producte et\vas zuriickblieb. Im Jahre 1SG9 wurden erzeugt: 21.000 Centner Sclnvelelkiese im Werthe von............................................ 8.400 ti. 9.000 „ Eisenvitriol „ „ „ 13.500 „ 900 „ Kupfervitriol „ „ „ 6.300 „ 12.000 „ Sclnvefelsiiure „ „ „ 24.000 „ 1.000 „ Glaubersalz „ „ „ 1.000 B in Summe . 53.200 fl. '"'ahrend im Jahre 1868 erzeugt wurden; 30.000 Centner Schvvefelkiese im Werthe von .... v ... . 9.000 fl. 1.360 „ raffinirter Sclnvefel „ „ „ 9.520 „ 9.500 „ Eisenvitriol „ „ „ 19.000 „ , 1.070 „ Kupfervitriol „ „ „ 5.350 „ 8-000 n Schwefelsaure „ „ „ 24.000 „ ^00 „ Salpetersaure „ „ „ 8.400 „ 9^0 „ Glaubersalz „ „ „ 900 „ in Summe . 76.170A.; 8°mit war der Werth der gesammten Erzeugung im Jahre 18G9 geringer um 22.970 fl. als im Jahre 1868. n) iranerz nnd Urangelb. (Hierzu Tabellen VII. 14 und IX, 17.) Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Forderung der Ur a ne r z e tat sich im Jahre 1869 vvieder auf 1521/« Centner oder um 25-4 Percent gehoben; liiervon entfallen auf den ararischen Bergbau in Joachimsthal 911/, Centner, auf ^‘e iibrigen dortigen Privatbergbaue 61 Centner. Die Uranerze werden nacli dem tastehenden Tarife bei der Joachimsthaler Uranfabrik eingeliist. Die Arbeiterzahl ist unter den bei den Silberbergbauen aufgefiihrtcn Arbeitern ,nit inbegriflen. Urangelb wurden 67-73 Centner a 1.100 fl., und z\var um 4-12 Centner ®ehr als im Vorjahre erzeugt, und sind hierbei 14 Arbeiter beschaftigt gewesen. o) Ckromerz. (Hierzu Tabelle VII. 15.) Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die im letzten Jahre ausge-dl'iickte Er wartung auf die Wiederbelebung des Chromeisensteiii-Bergbaues tat sich realisirt, indem die eine Privat-Unternehmung mit 23 Arbeitern (13Mannern und 10 Weibern) 1.800 Centner Erze (nacli dem Verschleiss-Mittelpreise von 3 fl. ^0 krn.) im Werthe von 6.300 fl. aufbraclite, \veiche gesammte Production in der ^tamicalien - Fabrik zu Hrastnigg in Unter-Steiermark zur weiteren Verarbeitung Be)augte. p) VVoIlVainerz. (Hierzu Tabelle Vil, 16.) Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Nach zvveijahrigem Stillstande, wahrend dessen der Bedarf in der im Jahre 1866 ge\vonnenen Menge von 261 Cent-nern seine Deckung fand, wurde die Wolframerz-Erzeugung im Jahre 1869 wieder aufgenommen and lieferte eine Ausbeute von 372 Centnern im Werthe von 1.410 fl. Wahrend somit dieProductions-Menge imVergleiche mit dem jiingst voran-gegangenen Productions-Jahre (1866) eine Zunahme um 111 Centner erfuhr, ist dem entgegen (inFolge Preisriickganges um 50Percent) derProductions-Werth des Jahres 1869 um 677 fl. 50 kr. hinter jenem des Jahres 1866 zuriickgeblieben. q) Braunstein. (Hierzu Tabelle VII, 17.) Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Bei 6 e m durftigen Braunsteinbaue auf der Gloekleralpe nachst Molln sind im Jahre 1869 nui 135 Centner, dalier um 205 Centner oder um 60 Pereent der vorjahrigen Erzeu-gung weniger ge f or d e rt, aber um 10 kr. besser als im Vorjahre, namlich nut 1 fl. 10 krn. per Centner an der Grube venverthet worden, wesslialb auch der ganze Geldvverth (148 fl. 50 kr.) nur eine Minderung um 191 fl. 50 kr. oder 56 PeI' cent zeigt. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die B r a u n s t e i n e, welche 11111 Spatheiseusteinen in der unteren Trias einbrechen, dienen als Zuschlag bei den Eisenhochofen in Ober-Krain. Es ist dies eine mindere Sorte von Braunstein, vvelche sich zu anderen technischen Z\vecken niclit gut verwenden lasst. An Braunstein wurden bei dem Eisemverke Sava 987 Centner im Werfhc von 91 fl. 27*/4 krn. gewonnen. Im Gegenbalte zum Vorjahre ergibt sich daher fui dieses Mineral eine Mindererzeugung von 2.862 Centnern, welche Schwankun0 iibrigens mebr zufalliger Natur ist, da kein eigener Abbau auf dieses Mineral untei' halten, sondern dasselbe in den Eisensteinbauen erhaut wird. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Bra u n s t e i n lorderu"b ging gegen das Jahr 1868 um 145 Centner zuruck und betrug im Jahre 1869 nllf 1.750 Centner. Die Ursache der geringen Erzeugung wird den ungunstigen Ahsat7-' verhaltnissen zugeschrieben, weil einerseits das Ausland und insbesondere Thur,n' gen gute Producte zu billigen Preisen offerirt, und \veil andererseits in den betref-fenden Fabriken auch viel Chlorkalk zur Verwendung kommt. Besehaftigt "aie" hierbei 18 Manner und 2 Kinder. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Auf eisenhaltigen Braunst«1" besteht nur eine Unternehmung in Clnvaletitz Bezirk Prelauc, welclie jedoch derzo nicht im Betriebe ist, weil daselbst nur jeweilig der Braunsteinbedarf ffir e"’e gevvisse Zeit gevvonnen wird, um als Zuschlag zum Hochofenbetriebe verwendet711 werden. r) G ra pli it. (Hierzu Tabelle VII, 18.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die Graphit-Bauunternehmungen haben fiir das Jahr 1869 eine Erzeugung von 12.824 Centnern Graphit ausgevviesen, darunter sind 2.634 Centner unreinen und zu >erkauflicher Waare noch niclit geeigneten Rohgraphits inbegriffen, welcher beim ■^ufschlussbetriebe einiger Freischiirfe nachst Krurnau im Steuerbezirke Gfohl und bei Elsern im Steuerbezirke Raabs gewonnen wurde. Die restlichen 10.190 Centner Graphit stammen von den verliehenen Banen ^ei'> Und bestand dieses Quantum nur zum kleinsten Tbeile, niimlich mit 912 Cent-Uer’ aus einem verkautlichen Roli- oder Naturalgraphit, die ganze iibrige Menge dagegen aus durch Pochen und Schlammen raffinirtem Producte. Im Ganzen genommen liat die Graphitgewinnung gegen das Vorjahr 1808 einei1 kleinen Riickschritt gethan, da um 906 9 Centner oder 6-6 Percent \veniger eizeugt wurden, was mit Riieksicbt auf die gleichzeitig gerade aucli bei den Gra-pbitbauen eingetretene Vermebrung des Mannscbaftsstandes auffallig •rscheinen wui'de, wenn nicbt bekannt ware, dass einige der niederosterreichischen Grapbit-Wei'ksbesitzer sich gedriingt fiihlten, zur bessern Sicherung und Vorbereitnng einer Efvveiterung ihres Unternelimens sich neben dem Ausbeutebetriebe aueh eifriger als bisher mit Schiirfungen zu beschaftigen, nachdem ihnen aus den ausgedehnten ^cliiirfungen, welclie eine GesellschaftBergbaulustigerausdem nachbarlichen Bohmen an verschiedenen Puncten des Landes in Angriff zu nehmen begonnen batte, eine neue Concurrenz drohte. Bei dem um 2-9 kr., also bis zur Hohe von 1 11. 23*1 krn. gesteigerten Durch-sehnittspreise stellt sich das Minderergebniss im Gesammtgeldwerthe der Graphit-r<>duction gegeniiber dem vorjahrigen nur mit 713 11. 20 krn. oder mit 4-4 Percent Waus. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die schon im vorigen Jabre llam]iaft gesteigerte Grapbilgewiniuing belief sich im Jahre 1869 auf: ^ , zum Preise im Gesammt- Lentner „ von \verthe von St. Stefaner ararischen Werke 180 SO krn. 90 11. — krn. bei den Privat-Werken.................. 20.120 86-47 „ 17.399 „ 20 „ d- >• im Ganzen auf.................... 20.300 861o kr. 17.489 11. 20 krn. Ul,d ergab hierdurch gegen das Vorjahr eine Zunahme in der Menge um 3.440 ^entner oder 20 Percent, im Preise um 1 ‘36 kr. und im Werthe um 3.193 fl. 20 kr. Die Erschliessung eines Graphitvorkommens in bisber unverritztem Gebiete, "orauf gegen Ende des Jahres 1869 die Verleihung von zwei Grubenfeldern zu je Vler einfachen Grubenmassen erfolgte, gibt HofViumg fiir den weiteren Aufsclnvung dieses Industriezweiges in Ober-Steiermark. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Der Graphit tritt in den Scliie-fergebirgen Karntens stellemveise auf, und zwar ausser in den Graphitbergwerken Klamberg I bis V im Gurkthale, bei Velden, Arriach, Paternion u. s. w.; allein da derselbe meist nur mager, glanzlos und erdig ist, so ist er nur bei den genannten Bergvverken, wo bisher noch der beste Graphit in Karnten gevvonnen wird, Gegen-stand einer industrieller Unternehmung. Es wurden an Graphit im Jahre 1869 erzeugt.........................754 Centuer im Werthe von 2.649 fl- » » 1S68 „ 1.283 „ „ „ , 1-122^ also im Jahre 1869 \venige r................. 529 Centnerim Werthe melir 1.527 fl- Der Aufsch\vung dem Werthe nach ergab sich aus der eingetretenen Stei-gerung des Marktpreises. Der karntnerische Graphit kann \vegen seinermittelmassigen Qualitat auf einen bedeutenderen Absatz nicht rechnen, daher er meist nur im Lande bei den Eisen-\verken eine beschriinkte Vervvendung findet. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Fiir die Aufsuchung und Ausbeu tung von Gpphit-Lagerstiitten wurde, wie aus deii Andeutungen auf Seite 27 zU entnehmeii ist, eine grosse Thiitigkeit entvvickelt. Die Erfolge sind jedoch noch nicht nennens\verth und selbst in den hereits verliehenen Grubenfeldern sind ledig' licli Aufschlussarbeiten im Zuge, da die Absiitzigkeit des Adels in den bisher aufge' schlossenen Tlieilen der Lager einen rogelrechten Abbau noch nicht gestattet. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die G e s a m m t e r z e u g u11S von Graphit bestand in 279.593-48 Centnern im Werthe von 270.278 11. 21 km-, somit um 15.508-52 Centner im Werthe von 29.741 fl. 65 krn. vveniger als im . '1 Vorjahre. Diese Erzeugung trifft lediglich nur den Bergcommissariatsbezirk, "'el die Erzeugung von 20 Centnern im Werlhe von 15 fl. im unmittelbaren Berghaupt-mannschaftsbezirke als zu unbedeiitend unberucksichtigt geblieben ist. Dieser ubrigens nicht sehr grosse Biickgang hat seinen Grund darin, dass die Graphit-Production im Jahre 1868 ausnahmsweise eine Hohe erreichte, wie me zU' vor, dass ferner die Graphitvverksbesitzer im Jahre 1869 hedeutende Schurfarbeiten zum Zwecke von Feldes-Occupationen unternahmen endlich auch viele neueAusrich-tungsarbeiten in bereits verliehenen Grubenfeldern unternahmen, wodurcli viele voh den zu Gebote stehenden Arbeitskriifteu in Anspručh genommen wurden, die sonst beim Abbaue hatten verwendet vverden konnen. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Das Steigen der Gr a phit-P1'0' duction griindet sicli auf den \vieder in Zunahme begritFenen Export ins Ai*s' Iand, namentlicb nach Deutschland, England und Amerika, vvoliin unmittelbar Y0« den Graphitwerken 36.360 Centner verkauft worden sind. Doch sollen auch die anderen im Inlande verkauften Grapliitmengen griissten Theile in das Ausland gelangen. s) Alanu. (Hicrzu Tabellen VII. 19 und IX. 18.) Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Dieser Industriezweig ergab Sltcli im Jahre 1869 keine erhebliche Aenderung, denn es \vurden bei der einzigen ^''ternehmung des Leobener Berghauptmannschaftsbezirkes, dem AIaunwerke in ^fschlug,mit 18Miinnern 1.514Centner Alaun (zum Mittelpreise von 6fl.) im Werthe v°n 9.084 fl. erzeugt, woraus in der Menge die unbedeutende Verminderung um Centner und bei ungeiindertem Preise im Gesammtwerthe die verhiiltnissmiissige Verminderung von 18 11. sich ergeben. Steiemark. Berghauptmannschaft Cilli. Das Alaun- und Kohlenwerk Steyeregg bei Wies im Steuerbezirke Eibiswald der Josef GriesslersclienErben 8lng an die Kaufer der ehemals ararischen Montanwerke zu Eibis\vald liber. Die •^aunerzeugung bez\veckt die Verwerthung der schiefrigen Kohle (Alaunkohle) und s*'eg im Jahre 1869 auf 3.409 Centner; sie iibertraf die Production des Vorjahres Um ^53 Centner. Der Durchscbnittspreis des Alauns am Erzeugungsorte erhielt sich Ul*verandert mit 7 11. Der Productions-Geldwerth bezifferte sich im Jahre 1869 mit 23.863 tl. und stellte sich also gegen jenen des Vorjahres um 2.485 11. hoher. Z ur Darstellung der ausgewiesenen Alaunmenge wurden 92.453 Centner ®'“aunkohle (Schiefer- oder Alaunkohle), also tur den Centner Alaun 27-1 Centner Ataunkohlen verbraucht. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Als zur Alaunerzeugung verwen-('ete Kohlenschiefer wurden im Bezirke Falkenau 461.157 Centner ausgewiesen. I"den Vorjahren wurde das Meiste von diesem Materiale in tlie Braunkohlenerzeu-8’mg eingerechnet. Mit der Gevvinnung dieser Schiefer \vurden 62Manner, 4Weiber und 7 Kinder beschaftigt. An Alaun wurden erzeugt 23.483 Centner, also um 732 Centner mehr als lin Vorjahre. Der Alaun, \velcher einen ziemlich guten Preis hatte, wurde nur im Claude abgesetzt, da der holie Ausgangszoll per 1 fl. Silber ihn vom Markte in den "°llvei'einsstaaten ausschloss. Bei der Alaunerzeugung fandeu im Jahre 1869 85 Manner, 24 Weiber und ® Kinder Beschaftigung. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Alaun- und Vitriolschiefer "urden gegen das Jahr 1868 um 11.442 Centner mehr gewonnen; die fur den Absatz des Eisenvitriols und Alauns gunstiger gestalteten Conjuncturen baben s ^stverstandlich auf den Berghau ruckgewirkt. Bei gleichbleibendem Vcrschleisspreise (6 tl. fur den Centner) wurden gegen ^as Vorjahr um 70 Centner Alaun mehr erzeugt. t) Steinkohlen. (Hierzu Tabelle VII. 20.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Dieses Land zahlt 23 Bergbauunternehmungen auf Steinkohlen. Von denselben haben-erzeugt 100.000 bis 500.000 Centner Steinkohlen nur die Bergbaue der Gebriider Carl und Nikolaus Oesterlein bei Lilienfeld (260.242 Centner); iibrigens bat die Stadtgemeinde Waidhofen an der Ybbs bei Hollenstein, Pramreith und Lubz nahezu 100.000 (genau 96.870 Centner) erzeugt. Dagegen bat zwischen 500.000 bis 1,000.000 Centner Steinkohlen bloss die Bergbauunternebmung des Heinrich Ritter von Drasche in Griinbach und Klaus (386.913 Centner) erzeugt. Eii>e grossere Erzeugung hat nirgends stattgefunden. Die gesammte Production an Steinkohlen mit 1,021.369 Centnern ist bis auf die kaum nennens\verthe Differenz von 722 Centnern der vorjahrigen ganz gleich geblieben. Jedoch zeigt der Gesammtgeld\verth von 313.113 fl. 67krn. ein um 26.267 fl. 80 kr. oder um 9-2 Percent giinstigeres Ergebniss, weil der im Jal»e 1869 erreiebte Durchsclmittspreis von 30-66 krn. sicli gegen den vorjahrigen um 2-5 kr. gehoben bat, eine Preissteigerung, welche in Folge der grosseren Nachfrage naeh diesem Brennstoffe bei zunehmender Vertheuerung des Molzeš fast gleicli-miissig den meisten der niederosterreiehischen Steirikohlenbaue moglich, aber auch \vegen der mit der Ausdehnung der Grubenbetriebe eintretenden allmiiligeu E1' hiihung der Gewinnungskosten \viinschenswerth ge\vorden \var. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Von deU Bergbauunternehmungen auf Steinkohlen in Ober-Oesterreich stand jene >n Sch\v'arzenbach nachst St. Wolfgang bei Ischl \vegen der, in Folge diirftigen Kohlen-vorkommens, verhiiltnissmassig kostspieligen Gewinnung und der gleiehzeitig 111 der nachsten Umgebung mangelnden Naehfrage naeh diesem Brennstoffe aussei Betrieb; jene im Pechgraben bei Grossraming aber erzeugte 3.000 Centner Steinkohlen, und ist daher um 1.200 Centner oder 66-7 Percent gestiegen. Da der Vef* scbleisspreis mit 40 krn. unverandert geblieben ist, so zeigt der GesammtgeldNverth von 1200 fl. einen pereentuell eben so grossen Zuwachs um 480 tl. Steiermark. BerghanptmannschaftLeoben. Derhiereinzureihende Anthra' cit findet nur beim eigenen fiirstlich Schwarzenberg’schen Hochofen zu Turrach« und zwar wegen seines mitunter grosseren Aschengehaltes nur beschrankte Ver\ven-dung. Die Production erreicht daher, ob\vohl oline besondere Sclnvankungen, audi nur eine miissige Hohe; sie bezifferte sicli im Jahre 1869 auf 8.295 Centner, wobe> sie gegen das Jalir 1868 um 2.135 Centner abnahm, nachdem sie im Ietzteren Jali*e gegen das Jahr 1867 um 2.100Centner (also nahezu um das gleiche Quantum)zuoe' nommen hatte. Der annaherungs\veise naeh dem Hokkoblen-Aequivalenteangen°in mene Preis von 33 krn. gibt fiir das Jalir 1869 einen Productions-Werth von 2.737 fl. 35 krn. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die Gesammt-Production an Stein kohlen im Jahre 1869 (119.125 Centner) vertbeilte sich auf sieben Unternehrnun Šen. (la die Baue der lihrigen zwei Unternehmungen nicht im Betriebe standen, mit nachstehenden Producfions-Ziffern: •m Bezirke Gonobitz auf die Gruben bei Weitenstein undUnter-Rotschach de*‘ Anna Sagnier mit............................................34.229 Centnern, auf die Baue hei Stranitzen und Oberrotschach des Ignaz Scheicher mit....................................................33.141 auf den Bau bei Gonobitzdorl' des Friscbauer mit . . 1.823 „ ; >m Bezirke Windisch-Feistritz auf den Bau in Hrastowetz bei Poltschach der Tappeiner'schen Concurs- massa mit ......................................................13.300 auf den Bau im Scbegagraben der Franz M a u r e r'schen El'ben mit....................................................... 8.300 und auf die Baue des Franz Mages mit.................... 5.000 „ ; im Bezirke Cilli auf die Baue in St.Judok bei Neubuus des Carl Wehrhan mit............................................... 930 „ im Ganzen . 119.125 Centner. Es erreichte demnach die Jahreserzeugung keiner Unternehmung die Hohe '°a 100.000 Centnern, und nur die Production der Gruben der Anna Sagnier iiber 30.000 Centner. Gegen dasVorjahr 1868 blieb die Gesammterzeugung um8.471 Centner 2111' ii e k. Der Geldwerth der Production hob sich dessenungeachtet im Jabre 1869 Segen das Vorjahr um 681 fl. 80 kr., indem der durcbschnittliche Verkaufspreis um 2-85 kr. stieg. Obvvohl das Ergebniss der Steinkohlen-Production imJahrel869 einen er-Eeblichen Aufschtvung nicht constatirt, muss eine gedeihliche Entwicklung des ®teinkoldenbergbaues zuversichtlich in Aussicbt gestellt werden. Die regen S c h u r f u n t e r n eh m u n g e n, welche fortan zu neuen Auf-Schliissen fiihrten,hatten imJahre 1869 die Verleihung von sechs Doppelmassen Ull(i eines einfacben Grubenmasses bei Hrastotvetz im Bezirke Windischfeistritz, '°n acht einfacben Grubenmassen in Stranitzen und Unterrotschach, dann von vier °Ppelmassen in Gonobitzdorf im Steuerbezirke Gonobitz ermoglicht. Den liochsten Verkaufspreis an der Grube notirten die Baue bei Weiten-stein der Anna Sagnier mit 42-52 krn., die nachstkommendeu Preise Ignaz Scbeicber mit 30-5 krn. bis 34-66 kr. Der Bau in St. Judok bei Neuhaus, Bezirk Cilli, bielt wegen seiner hohenLage Ul'd ungunstigen Abfuhrverhaltnisse, einen Mittelpreis mit 27 krn. pr. Centner E°ble (meist Grieskoble) ein, \vahrend die im Drauthale gelegenen Baue um !asto\vetz ihre Grieskoble (Stuckkohle ge\vinnen sie nicht) durchschnittlich um 25 kr. absetzen. Die Absatzverbiiltuisse und Absatzquellen sind die gleichen wie im Vorjahre Seblieben, und wird nur noch bemerkt, dass Absatzquellen reichlich vorhanden Slnd, vvelche einer noch viel hoheren Production, obne die Preise zu driieken.geniigen "'(irden. statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. 11 Die Arbeiterzalil liei den Steinkohlenbauen, mit 231 mannlichen, 56 weib-liclien Arbeitern und 8 arbeitenden Kiudern, bat gegen das Vorjahr um 20 Manne1' und 14 VVeiber zugenommen. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Bei der Steinkolde bat sich auch im Jabre 1869, vvieder eine bedeutende Verinehrung der Prod neti on ergeben, indem diese auf die bisber noch nie erreichte Jliilie von 21,051.239 Centnern i® Werthe von 3,108.079 11. 66 krn. gestiegen ist, sicli somit gegen das Vorjahr um 1,223.808 Centner vermehrt bat. Dassungeachtet dieser ansebnlichen Productions-Vermehrung die Vergleichung des VVerthes derselben mit jenem des Vorjahres von 3,1154.394 fl. 33 krn. e'ne Wertlisminderung von 53.685 H. 33 krn. ergibt, bat darin seinen Grund, dass die Werke der k. k. osterreichischen Staatseisenbabn-Gesellscbaft ein gegen das Vorjahr grosseres, an 1 '/s Millionen Centner betragendes Koblenquantum fur eige' nen Gebraucli abgegeben und diese Koblenmenge zu einem gegen die bestehenden Verscbleisspreise geringeren Freise in Rechnung gebracbt baben. Im Vergleicbe mit dem Ergebnisse des Jabres 1859, fur \velches Jahr die Steinkoblen-Production mit 10,736.944l/2 Centnern nachgewiesen wurde, hat sich dieselbe nahezu verdoppelt. Wie im Vorjahre waren aueli im Jahre 1869 die Hauptproducenten die Werke Seiner Majestiit des Kaisers Ferdinand bei Buschtehrad mit . 5,284.727 Centnern, der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft mit.................... 5,951.166 » der k. k. osterreichischen Staatseisenbabn-Gesellscbaft mit . 6,632.095 zusammen mit . 17,867.988 Centnern Forderung, so dass auf diese drei Unternehmungen 85 Percent der gesamrc>tel1 Steinkoblen-Production entfallen. Von 100.000 bis 500.000 Centner Steinkohlen haben erzeugt: das untei eigener Verrecbnung stehende Steinkohlenwerk Seiner Majestiit des Kaisers F erd>' nand bei Wottwowitz, dann die Werke des Fiirsteu Johann Adolpli zu Sch'v'ar' zenberg, der Hredler Gewerkscbaft, des Grafen Hugo Nostitz, des Freiherrn von Riese-Stailburg unddesEduard Beyer; von 500.000 bis 1,000.000Centne' erzeugte die Steinkohlengewerksebaft „Miroschau“, endlich von 1,000.000 1111 dar lih er — wie bereits oben angefiihrt — die Werke Seiner Majestiit des Kaisel!’ Ferdinand bei Buschtehrad, der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft und der k-osterreichischen Staatseisenbahn-Gesellschaft. Von dem Werthe der gesammten Steinkoblen-Production entfallt auf jeden de* beim Steinkohlenbergbaue heschaftigt gevvesenen 7.812 Arbeiter die Quote von 397 fi. 86 krn. Pie im westlichen Felde des Gniben-Coinp]exes der k. k. osterreichiseh®11 Staatseisenbahn-Gesellschaft im Vorjahre angelegten zwei neuen Schachte Bressol| und Engerth wurden bis Schluss des Jahres 1869, und zwar ersterer bis a 76-2, letzterer auf 58-3 Klafter niedergebracht; diese bei dem grossen Schacht querschnitte von 140 Quadrat-Fuss jedenfalls grosse Leistungmuss nur der Anweiidung des bei diesen Schachtabteufen ausschliesslich venvendeten l)ynamites zuSe sehrieben werden. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. In den Verhaltnissen der Stein-kohlenbergbaue liat sich eine Aenderung nicht ergeben. Die einzige productive Zeche bei Landau wurde mit 5 Mann betrieben und Heferte S.942 Centner Steinkohlen, welche zum Preise von 37 krn. in der Nalie der Grube abgesetzt wurden. Der tagliche Baarverdienst eines Hauers und Forderers bet»*ug 70 kr. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Die Steinkohlenforderung Mieb imJahre 1869, wie bereits Seite 15 ervvahnt, in etwas gegen jene desVorjahres zuriick. Im Jahre 1868 vvurden gefiirdert......................... 11,700.569 Centner . „ 1869 „ „ . 11,347.704 „ daher im letzteren Jahre \veniger um ... • . . 352.865 Centner. Der Werth dieser Production blieb sich aber in Folge des eingetretenen Stei-gens der Verschleisspreise nahezu gleich, denn sie iiberragte im Jahre 1869 jene des ^orjahres noch um 4.599 fl. Des naehsten und vorziiglichsten Grundes des Zuriickbleibens in der Stein-^oblenerzeugung, namlich des Arbeitermangels, vvurde bereits Seite 72 envahnt. Fiir den Kohlenbergbau in der Gegend von Nurschan macht sich aber auch n°ch eine andere Calamitat fuhlbar. In dieser Gegend herrscht namlich, und zwar lnsbesondere in der warmeren Jahreszeit, ein nach Angabe der Aerzte durch den Bestand vieler grosser Fischteiche bedingtes Fieber (Malariafieber), welchem namenllich die einge\vanderten zahlreichen Berg- und Hiittenarbeiter unterworfen sind, wahrend die eingeborenen Be\vohner der Orte weniger und seltener hiervon beriihrt 'verden. Diese Krankheit nimmt von Jahr zu Jahr an Ex- und Intensitat zu, so zwar, dass nach einer eingesehenen iirzllichen Zusammenstellung, bei den dortigen Stein- 0 nengruben des westbohmischen Bergbau- und Huttenvereins, des Dr. Pankraz Ur|d der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft allein die Zahl der Kranken sich imJahre 1867auf. . . . 644 „ „ 1868 „ . . . . 904- „ „ 1869 „ . . . . 1.088 le'; leider mehren sich aber auch jahrlich diese Krankheitsfalle mit todtliehem Ausgange. Alle Folgen dieses Uebels — als die Benachtheiligung der Werke, der Bruder-a 11» ferner der Familien der Erkrankten, die das Mitgefiihl im hoehsten Grade a,llegenden Leiden der armen Kranken — sollen nicht weiter besprochen, sondern nur " enigen ZifTern dargethan werden,wie sehr dadurch die allgemeinen wirth-scW'tlichen Interessen geschadigt sind. Wird namlich angenommen, dass jeder Fieberkranke nur durch 7 VVochen der ^rbeit entzogen und seines Verdienstes verlustig wird, so berechnet sich fiir den ranken der Verlust von 42 Arbeitstagen und fiir das Jahr 1869 bloss bei den oben Senannten drei Gruben ein Entgang von 45.696 Arbeitstagen. Es ist aber diese nanme erfahrungsgemass eine massige und bierbei unberiicksichtigt, dass der Kranke iu derRegel nocli langereZeit nach seiner Genesung nicht imStande ist, e Kenntniss desselben gelangt var, die betreffenden NVerksleitungen z ur Liefei'unS der erforderlichen Daten aul'gefordert,und soli nachErhalt derselben nichts versaumt \verden, um in geeigneter Weise zum Zvvecke zu gelangen. Ein weiterer Grund der Minder-Production an Steinkohle lag auch in dem Umstaude, dass mehrere Bergbaubesitzer, \velche in den Vorjahren namhafte Quanti-taten gefordert hatten, im Jahre 1869 entweder gar nicht, oder nur \venig gelordert haben, und zvvar wegen verschiedener innerer Hindernisse, vvorunter theilweise auch die zu bobe, ausser Verhaltniss mit den vorhandenen Vorhereilungsbauen ge" standeue Forderung des Vorjahres, sowie ausgehrochene Grubenbrande u. s. w. So bat beispiels\veise der Bergwerksbesitzer Franz Hyra, vvelcher im Jal*1® 1868 269.432 Centner Kohle gefordert hatte , im Jahre 1869 nur 25.738 Centnei fčirdern konnen , und musste Franz Wanka den Bau in seiner JoseH-Steinkolden-zeche bei Bras, die im Vorjahre nocli 81.893 Centner lieferte , in Folge ausgebi'0' chenen Gruhenbrandes ganz einstellen; Fiirst Lobkowitz lerner erzeugte s*at* 26.357 Centnern des Vorjahres im Jahre 1869 nur 6.672 Centner und die von Stark schenErben erzielten bei den, friiher bedeutende Quantitaten Kohle liefernden, Gruben niichst Tremošna im Bezirke Pilsen im Jahre 1869 gar keiue Erzeugung’ Aus iihulichen Ursachen torderten die starksten Producenten des Jahres 1868, nan>' lich die Prager Eisenindustriegesellschaft und Graf Sternberg zusammen im Ja^lie 1869 um 475.882 Centner weniger. Die vorberiihrten Verhaltnisse, ferner der Umstand, dass ungeachtet der s° sehr gesteigerten Nachfrage um Mineralkohle nocli immer mancher Besitzer die Vorauslagen zum bessern Aufschlusse und zur raisonmassigen Inbetriehsetzung sem®1 Grubenfelder scheute, hatte in den Wintermonaten des Jahres 1869 in der That eine Kohlennoth zur Folge, \velche insbesondere in den —die lebhaftest betriebene11 Gruben zuniichst umgebenden — Gegendendes politiscben BezirkesMies zuTage ti at und auch zu vielfachen Besclnverden fiihrte. Ueber die dariiber eingeleiteten Erhebungen konnte den Beschwerdefuhi'8r im Wege der politiscben Behiirde nur der Rath gegeben werden, dass sie sicli l>m kiinftig ibren Kohlenbedarf bauptsachlich in jenen Zeiten (Spatsommer und Herbs0 decken mogen, wo die Vorrathe an den Gruben sicli haufen, auch die Preise n'e's* niedriger sind, weil zur VVinterszeit die Kohlenwerksbesitzer zuvorderst fiir die friedigung der grosseren Abnehmer, und zvvar nicht nur auf Grund der eingegall§e nen V ertrage, sondern in Berucksichtigung dessen Sorge tragen miissen, dass del bedeutende Vorauslagen bedingende constante und schvvunghafteBetrieb derGruben ^0ss durcb den Absatz des Productes im Grossen ermbglicht ist. Da hoffentlich die vor einiger Zeit scbon an sammtliche Kohlenbaubesilzer, »nter Hinweisung auf die sonstigen gesetzlichen Folgen, erlassene Auiforderung zur ^betlninliehsten Einleitung des Baubetriebes in den vielen, bisher unbebauten Gru-henmassen und Grubenleldern nicht ohne Wirkung verbleiben wird, ferner weil Vollendung vieler energiscb fortgesetzter Aufscbluss-Tiefbaue immer naher riickt “nd weil endlich die Beseitigung der inneren, imJahre 1869 aufgetretenen Betriebs-^hidernisse l>ei den oben aufgezahlten Gruben aucli ernstlicb angestrebt wird, liissl Sleh mit Recht erwarten, dass dem beklagten koblenmangel baldigst abgeholfen sein wird. Die ervvahnten Tiefbauanlagen sind : 1. zvvei Sehiicbte im Sehurffelde des westbohmischen Bergbau- und Hiitten-'e|eins bei Lielm (politiseber Bezirk Mies), welche eine Tiefe von 108 Klaftern erreichen sollen; 2. ein Schacbt des Fiirsten Thurn-Taxis in der Gemeinde Skuruian (^Bezirk Pilsen), vveleher bis 100 Klafter und 3. ein Schacbt des Dr. Franz Pankraz bei Niirschan, weleber aucli bis 160 Klaiter niederzubringen ist. Bei jeder dieser Anlagen sind bereits umfangreiche Taggebaude errichtet, ^8Sserhaltungs-Dampfmascbinen von 70 bis 72 W. Zoll Cjdinder-Durebmesser, 16 bis 20zblligen Pumpensatzen (von 200 bis2i»0 Pferdekriiften), feruer gekuppelte foidermaschinen von 80 und 60 Pferdekraften zur Aufstellung gelangt, und sind 6‘ese Anlagen aueh scbon durcb Fliigelbahnen mit den bestehendeiiLocomotiv-Berg-Wei'kseisenbahneu in Verbindung gebracbt. Die derzeitigen Schacbltiefen betragen: beim westbohmischen Bergbau- und Biittenvereiue 62 Klafter, beim furstlicb Thurn-Taxis’sehen Baue 46 Klaiter, beim r' Pankraz’schen Baue 67 Klafter. Es diirfte mit dem Hauptschacbte des \vestbohmischen Vereines scbon im 'abie 1870 das mit 77 Klaftern Tiefe, 3>/a W. Fuss macbtig erbohrte Hangendflotz erieicht und soiveit aufgescblossen worden sein, dass zur Zeit bereits eine Fftrde-l“Ung stattfmden kanu. Nach gliicklich erreichtem Ziele und bevverkstelligter Vorrichtung hofft der "estb6hmiscbe Bergbau- und Huttenverein 4 und die furstlicb Thurn-Taxis'sche B^ube mindestens 2 Millionen Centner bester Kohle auf den Markt bringen zu bbrinen. Ein vvesentlicher neuer Aufscbluss ist — im Jahre 1870 — aucli in den Brubenieldern der Gebruder Ritter v. Klein bei Blattnitz bevverkstelligt vvorden. °n dem bis 30 KlafterTeufe niedergebracbten, mit den erforderlichen VVasserheb-»nd Fordermaschinen versebenen Scbacbte aus werden ebestens die Vorbereitungs-eiten zum Abbaue des 6 Fuss macbtigen-Koblenflotzes beginnen, und ist dort a d die Forderung grosserer Quantitaten Kohle zu ervvarten, vvelche durcb jene ®Us mehreren, in dem nordlicben Tbeile des Pilsener Koblenbeckens neu eroflheten auen nicbt unerbeblicb vermebrt \verden kanu. Andere bedeutendere Stiirungen sind im Grubenbetriebe dieses Berghaupt-mannschaftsbezirkes im Jahre 1869 nicht vorgekommen; es blieben namentlich auch die auf dem machtigen Steinkohlenflbtze zu Bras im Badnitzer Bergreviere uuige' henden Bergbaue biervon unberiihrt, und wurde durch eindringlicbe Untersuchung derselben die Ueberzeugung gevvonnen, dass von Seite der dortigen Werksleitungen — in Beobachtung der bestehenden speciellen Vorschriften — die moglichsten An-strengungen gemacht werden, um durch den, allerdings kostspieligen Abbau mit Versatz den schadlichen Folgen der friiher ubliehen verderblichen Abbauweise vor-zubeugen. Ein bis nun im Bezirke nicht gekannter, Besorgniss erregender Feind des Steinkohlenbergbaues — das Auftreten schlagender NVetter — hat sich leider auch irn Jahre 1869 gezeigt, und zwar auf der am siidwestlichen Bande der Pilsener Kohlenmulde, in der Nahe von Staab gelegenen Grube der Mantauei Ge\verkschaft, \velche auf den drei oberen, fette Kohle fiihrenden Hangend-Fldtzen baut. Z\vei Falle von Explosionen schlagender Wetter waren in Aufbriichen am dritten, sogenannten Niederflotze vorgekommen, aber weil die davon Betroffenen nur leichtereBescbadigungen erlitten hatten, nicht zur Anzeige gebracht worden; spatei durch Zufall hieriiber in die Kenntniss gelangt, ermangelte die Berghauptmannschaft * nicht, die niithige Erhebung sogleich einzuleiten, und auf Grund derselben an die VVerksleitung Weisungen zu erlassen, bei deren streng aufgetragener Einbaltung zu erwarten steht, dass Explosionen thunlichst vermieden oder docli moglichst getalif' los bleiben werden. Der Hauptabsatz der Steinkohle beschrankte sich auf das Inland, und ei-scheinen als die starksten Consumenten dieHutten der PragerEisenindustrie-Gesell' schaft zu VVilkischen und Niirschan, welche imJahre 1869 nahezu 3 MillionenCent' ner derselben verbrauchten. An dem Absatze ins Ausland betheiligten sich die Kohlenbaue zu Bras mit.............................................. 82.700 CentneM. Dr. Pankraz mit..................................................... 600.000 n die Prager Eiseninduslrie-Gesellschaft mit.......................... S64.000 » die Mantauer Gevverkschaft mit...................................... 388.000 * der \vestbohmische Bergbauverein mit................................ 212.600 » Fiirst Thurri-Taxis mit............................................. 112.000 » Albrecht und Seifert mit............................................. 90.000 » die Miroschauer Ge\verkschaft mit.................................... 60.000 „ die Kohlemverke bei Merklin in der Wittuna mit....................... 24.100 » zusammen . 2,123.800 Centner, demnach vorzugsweise die im siidwestlichen Theile des Pilsener Beckens und an der bohmiscben Westbahn gelegenen Graben. Ueber Furth in Baiern gingen nach der Elisabetbbahn zu 236.980 Cent' ner und nach Tirol 117.320 Centner. Viele und freudige Erfolge envarten die Kohlenwerksbesitzer von der, durcli ^•e Kaiser Franz Josefsbahn bereits liergestellte, Verbindung der Hauptstadt Wien llut dem Pilsener Kohlenliecken. Die Erfiillung dieser HofFnungen bangt wobl vor AHem von dem Verlialten der Eisenbalinverwaltungen beiNormirung der Frachtsalze ah> indeni diese allein entscheiden werden, ob die Pilsener Kohle mit den nordlich '0n Wien gelegenen Koblengruben wird in Concurrenz treten kiinnen. Sichere Aussicbt auf Absatz, und zwar namentlieh der eoaksbaren Steinkohle '0n Littitz, Liebn und Mantau, gewabrt aber der Bedarf a n solcher Kohle fiir die Hnl • 0|'eisenge\vinnung in Steiermark, sobald nur die im Baue begriffenen, eiue directe Verbindung herstellenden Eisenbabnen vollendet sind. 100.000 bis 500.000 Centner Steinkolil en liaben erzeugt die Unternehmungen: des Anton Ziegler................................110.35)6 Centner., der freiherrlicli v. Riese’sehen Erben .... 140.253 „ des Andreas Ziegler...............................143.241 „ von Albrecht & Seifert......................... 164.649 „ der Miroschauer Gewerkschaft......................197.756 „ „ Hofowitz-Saliger'scben Gesellschaft . . . 266.457 „ „ v. Stark’schen Erben.......................... 360.757 „ * Stark-MetžiFschen Gewerkschaft .... 436.562 „ ,, Stark-Liewald’schen „ .... 450.337 „ 500.000 bis 1,000.000 Ce n tner die Unternehmungen: des Fiirsten Thurn-Taxis........................ 527.928 Centner, „ Grafen Wrbna.................................. 558.605 „ „ Westb. Bergbauvereins......................... 711.290 „ der Mantauer Gewerkschaft....................... 797.370 „ und iiber 1,000.000 Centu e r die Unternehmungen: des J. U. Dr. Franz Pankraz................... 1,284.309 Centner, „ Grafen Sternberg............................ 1,462.531 „ der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft . . 3,390.901 „ Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die Steinkohlen-P r o d u c t i o n stand im Jahre 1869 im unmittelbaren Berghauptmannschaltsbezirke in ^•049.003-5 Centnern im Werthe von 637.645 tl. 15'/2 krn., war somit um ^•248 Centner geringer als im Vorjahie 1868, olnvohl ein Mehrertrag von •3^3 tl. 40-5 krn. gegen das Vorjahr sicli herausstellte, weil der Durchschnittspreis er Kohle von 20-4 auf 20-91 kr. gestiegen ist. Von der gauzen Steinkohlenerzeugung entfielen auf die Baue: des Fiirsten Schaumburg-Lippe . . 1,349.845 Centner, „ Freiherrn von Silberstein . . . 880.429 „ der Miiller’schen Gewerkschaft . . . 618.709 „ des Rudolf Manger.................... 137.186 „ der Franzisca Pfeifer................ 30.000 „ des Johann Goder.......................... 13.523-5 „ L von Pfeifer und Bzehak.................... 11.046 Centner des Wi]helm Volkel . ................ S.480 „ „ Freiherrn von Kaiserstein . . . 2.285 „ „ Heinrich Mastnv............................ 500 „ zusammen , . 3,049.003-5 Centner. Sammtliche angefiihrte Bergbanunternelimungen befinden sich, mit Ausnalime des zuletzt angefiihrten von Heinrich Mastny, im neugebildeten nordbohinisclien Kohlenreviere, und \vurde die gesammte Erzeugung von inllindischen Etablisserr.ents verbraucht. Hingegen befindet sicli das Koblenvverk des Heinrich Mastny bei Horensko in einem isolirten Steinkohlenbecken, und es dienen die erzeugten Kohle" vegen ihrer minderen Qualit;it nur zuin Brennen des miteinbrechenden Kalksteines, velcher als Diinger von den Land\virthen verwendet vvird. Heinrich Mastny erzeugte im Jahre 1869 10.000 Centner gebrannten Ksilkes. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Unter den Steinkohlen-Producenten Mahrens nimmt die Rossitzer Steinkohlenge\verkschaft mit ihrem aus der Segen-gottes- und Gegentrummzecbe bei Bossitz und der Franziscazeche in Padochau geforderten Kohlen-Quantum von 2,239.172 Centnern den ersten Bang ein. Ilir zunachst folgen: Freiherr von Rothschild, die KaiserFerdinands-Nordbiihn Gesellscbaft und die Liebegottes - Steinkohlengewerkschaft, welche aus il>rel1 Kohlengruben bei Mahrisch-Ostrau, Pfiwos und Witko\vitz, respective Zbeschau gleichfalls iiber eine Million Centner gefiirdert haben, dann die Actiengesellschal der Innerberger Hauptgewerkscbaft, deren Forderung aus den von Johann u11^ Anton Miiller erkauften Steinkohlenbergbauen bei Zbeschau und Oslawan beinahe 900.000 Centner erreicht bat und endlich der Fabricant Max Drucker in Briinn, del aus der Ferdinandszeche bei Bitschan nach glaub\viirdigen Mittheilungen aucli iil)er 100.000 Centner Steinkoblen gefordert haben diirfte. Die Coaks-E rzeugung belief sich im Jahre 1869 auf 715.178 Centner Dabei betheiligten sich die in Mahren gelegenen Kohlenvverke des FreiheI,n von Bothschild mit 348.330 Centnern, die Nordbahn mit 98.882 Centnern, ^ie Rossitzer Steinkohlengewerkschaft mit 250.000 Centnern, die Liebegottes-Ste|M kohlengevverkschaft mit 17.001 Centnern und die Actiengesellschaft der lnnerbei'gel Hauptgewerkschaft mit 965 Centnern. Die letztere Gesellscbaft strebt fiir denBetliek ihrer Eisenwerke in Steiermark eine Erhohung der Kolilen- und Coaks-Produd1"1’ an, und will zu diesem Behufe in derGemeinde Zbeschau eine entsprechende A|lZil Coaksofen nach dem Gobiet’schen Svsteme erbauen. Der Bossitzer Eisenhuttengewerkschaft soli es gelungen sein, mit den v011 der Bossitzer Steinkohlengevverkschaft aus gewaschenen Kolilen erzeugten Coak5 ein graues Boheisen zu erblasen und dadurch beimHochofenbetriebe a>lssC‘ giinstige Besultate zu erzielen. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Steinkohlen-Producti0" Schlesiens hat im Jahre 1869 abermals einen Fortschritt nachgeviesen; ^el,n walirend im Jahre 1868 die Gesammt-Production sicli auf . . 13,049.873 Centner hezifferte, erreiehte dieselbe im Jahre 1869 14,766.371 „ daher gegen das Vorjahr melir um.................................. 1,716.498 Centner. Auch ist der durchschniltliche Verkaufswerth eines Centners Stein-kolile von 21-43 Kreuzern auf 23.26 Kreuzer gestiegen, ungeachtet mehrere Millionen Centner dieser Kohle aus Preussisch-Schlesien mittelst der Kaiser Fer-“inands-Nordbahn nach Oesterreich eingeluhrt vvorden sind. Die obige Kohlenerzeugung vertheilte sicli auf 10 Unternehmungen, und zvvar m|t einer Erzeugung: von 500.000 bis 1,000.000 Centnern a) auf die graflich Larisch’sche Grube in Peters\vald mit . 581.604Centnern „ erzherzogliche Grube in Karwin mit.................... 666.126 „ O n „ verpacbtetenfreiherrlich vonRothschild'shenGruben in Orlau und Dombrau init.................................. 829.141 „ von 1,000.000 Centnern und dariiber (0 aut die Zwieržina"sche Grube mit........................... 1,055.121 „ e) d „ verpachtete fiirsterzbischofliehe Grube in Orlau- Lazy mit....................... ........................... 1,079.438 „ f) auf die furstlich Salm’sehe Grube in Polnisch-Ostrau mit 1,398.872 „ !)J » „ graflich Larisch’scbe Grube in Karwin mit . . 1,656.112 „ h) » n graflich Wilczek'sche Grube in Polnisch-Ostrau mit 1,970.113 „ „ freiherrlich von Rothschild'schen Gruben in Polnisch- Ostrau und Hruschau mit..................................... 2,124.222 „ k) aut' die Gruben der KaiserFerdinands-Nordbahn inMichal- kowitz, Polnisch-Ostrau und Hruschau mit.....................3,40o.622 Hierbei wird zur Aufklarung angefuhrt, dass die freiherrlich von Rothsehild-suben Steinkohlengruben in Dombrau, Orlau und Poremba an eine Gesellschaft, deren Mitglied jedoch Freiherr von Rothschild selbst ist, verpachtet wurde, daher in ^em Ostrauer Reviere zwar bloss 9 Kohlenvverksbesit/.er, aber 10 selbststandige ^'oducenten bestehen. Von besonderer Wichtigkeit, namentlich fur die Eisenindustrie und MetalI-"aaienlabriken uberhaupt, erscheint die Unnvandlung der Ostrauer Steinkohle in Coaks. Bei den inSchlesien liegenden Kohlengruben sind in 142 0efi;ii 594.752 Cent-,lei Coaks im Gekhverthe von 270.948 tl. 95 krn. erzeugt worden. Hiervon kommen: a) aut die Grube der KaiserFerdinands-Nordbahn in Hruschau........................................ 27.602 Centner a 47 kr. auf die Grube des Grafen Larisch in Peterswald 40.178 „ a 50 „ c) » „ furstlich Salm’sche Grube in Polnisch- Ostrau ........................................... 109.120 „ a 40 „ d) auf die graflich Wilczek'sche Grube in Polnisch- Ostrau ........................................... 142.716 a 58 „ e) auf diefreiherrlichvonRothschildschenGruben «) am Jaklo\vetz ...........................184.742 Centner a 41 kr. j3) in Hruschau........................... 120.394 „ a 39 » zusammen . . . 894.782 Centner a 48'8 kr. Hierbei muss aber erwahnt vverden, dass die fiirstlich Salin’sehe Grube ihre Coaks zumeist an das eigene Eisen\verk in Blansko, die freiherrlich von Rothschild" schen Gruben aber zum grosslen Tbeile an das eigene Eisen\verk in Witko\vitz abgeben, wodurcli sich auch der geringere Verkaufspreis erkliirt. n) Braiinkohleu. (Hierzu Tabelle VII. 21.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. U|1,el jenen 10Bergbauunternehmungen auf Braunkohle, welche — nach dem im Jabrel869 eingetretenen Hinwegfalle des \vegen ganzlichen Ausbaues der aufgeschlossenen Kohlenmittel aufgelassenen Jaulinger Koblenwerkes nachst St. Veit an der Triestmg. — in Nieder-Oesterreich noeli aufrecht verblieben sind haben 100.000 bis 800.00® Centner Braunkohlen erzeugt die 4 Werke des Berg\verkseigenthiimers Heinricli Ritter v. Drascbe, namlich: 1. zu Hardt bei Gloggnitz 386.482 Centner; 2. zu Zillingdorf und Lichtenworth bei Wiener-Neustadt 107.088 Centner; 3. zu Giillenberg bei Pottenstein 310.172 Centner; 4. und zu Thallern bei Mautern und Krems 421.000 Centner. Bei sammtlichen Bergbauen wurden 1,271.621 Centner Braunkohlen, daher um 148.170 Centner oder um 118Pereent mebr alsimVorjahre gewonnen. DerGesaniml' geldvverth dieser Production von 238.673 tl. 38 krn. bat jenen des Vorjahres 11111 21.063 fl. 63 kr. iiberstiegen, \voraus sich nur ein Zuwachs von 9-8 Percent ergibt* \veil der allgeineine Dnrchsehnittspreis (von 18-8 krn. per Centner) um 0‘6 kr. niedriger sich bezifferte. Uebrigens ist der Verschleisspreis der Braunkohlen bei gar keinem Werke u irklich gefallen, sondern bat sich-im Gegentheile derselbe bei mehreren Braun-kohlenbauen auf ahnliche Weise und aus denselben Ursachen, welche beziigl^'1 der Steinkohlen angegeben wurden, um 1 bis 2 kr. per Centner gehoben; die hiernach auffallige Erscheinung, dass dessenungeachtet im grossen Durchschnitte der mittlere Braunkohlenpreis des Jahres 1869 fur die niederosterreichischen W erk® um die oberwahnten Kreuzerbruchtheile geringer sich herausslellt, findet ihre Er-klarung darin, dass fast die ganze Summe der im Jahre 1869 stattgefundenen Mehi' Production an Braunkohlen auf Rechnung der Werke in Zillingdorf und Grillenberg kommt, welche jedoch eben die geringstvverthige Kohle erzeugen und bei welcl>eI1 die beziiglichen Local-Verschleisspreise per 12 und 13 kr. unverandert gebliebeii waren. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Von den viei Braunkohlenunternehmungen dieses Landes ist jene zu Wildshut wegen Aushau^s der bisher ers-chlossenen Kohlenmittel giinzlich ausser Betrieb gestanden; Lei den fibrigen drei Unternehmungen im Hausruck-Kohlenreviere aber hat in Folge der bereits Seite 2 angefiihrten Ereignisse eine bedeulend geringere Kohlenabnahine 'on der Kaiserin Elisabelh-Westbabn und der anschliessenden koniglich baierischen Staatsbahn stattgefunden, wodurch die Production an Braunkohlen, welcbe im Ganzen n,i'bt mehr als 3,183.499 Centner erreichle, gegen jene des Vorjahres eiuen Minder-Ausfall von 720.649 Centnern oder 18-4 Percent erlitt. Dieser Ausfall trifft ausschliesslicb die selbst unter jenen in den ijsterreichisch-Ungariseben Liindern noch verhaltnissmassig wenigen Unternehmungen, \velche jahr-mehr als 1,000.000 Centner Kohlen erzeugen, einen hervorragenden Rang e|nnehmened - Braunauer Balin und die Eriiftnung neuer Absatzwege durch diese Bahnen koinmen. Zur Ermiiglicbung eines vortheilhafteren Betriebes ist uberdiess eine Fusion derWolfsegg -Traunlhaler Kohlenvverksunternehinung mit der einzigenansehnlicheren UachbarliehenKohlenwerksunternehinung desGraleil Arco-Valley, welche es ubrigens bisher noch nicht zu einer volle 100.000 Centner erreichenden Production gebracht hat> im Zuge. Das Minderergebniss des GesammtgeUhverthes (402.637 tl. 1 kr.) der ober-•'sterreichischen Braunkohlenerzeugung beziffert sich mit 96.928 fl. 62 krn. oder ^®'4 Percent des vorjahrigen, nachdem auch der erzielte Durchscbnittspreis (12-6 kr. fiir den Centner) sich um 03 kr. niedriger gestellt hat. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die seit Jahren im Aufsclnvunge ^egriffene Braunkohlenforderung, vvelche nun ausschliesslicb in den Privatbesitz gelangt ist, und 2.572 Arbeiter — niimlich 2.134 Manner, 301 Weiber und 137 Jun- L gen — beschiiftigte, ergab im Jahre 1869 eine Menge von 4,974.533 Centnern mit einemWerthe von 1,201.40!) tl. 69 krn. umi dem Durchschnittspreise von 24*1 S krn. perCentner; hieraus resultirt eine abermalige, wenn auch gegen die letzten Jahre verminderte, aber immerhin nicbt unbedeutende Zunahme in der Menge u|n 290.501 Centner, im Werthe tim 127.372 tl. 27 kr. und selbst im Mittelpreise um 1-22 kr. An obiger Koblenforderung haben sich betbeiligt mit einer Erzeugung von 100.000 bis 500.000 Centner Braunkohlen: die Unternehmungen der Carl von Mayr’s Sobne in Sihveg bei Judenburg und des Fiirsten von Schwarzenberg in Feeberg bei Judenburg; mit einer Erzeugung von 500.000 bis 1,000.000 Centnei Braunkohlen: die Unternehmungen der k. k. priv. Neuberg-Mariazeller Gevverk-schaft zu Urgenthal und zu Wartberg, des Franz Ritter v. Fridau am Miinzenberge nachst Leoben, und des Franz Mayr Edlen von Melnhof im Dollinggraben, am Moskenberge, im Seegraben und am Veitsberge nachst Leoben; und von 1,000.000 Centnern und dariiber: die Unternehmungen des Heinrich Ritter von Drasche im Dollinggraben und Seegraben nachst Leoben und der steirisclie" Eisenindustrie-Gesellschaft zu Dietersdorf, Fohnsdorf, Dinzendorf und Sihveg. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die Produ c ti on an Braunkohle erreichte im Jahre 1869 die Hohe von 9,987.642Centnern, bob sich daher gegea jene des Vorjahres um 1,157.987 Centner. Der nach dem ermittelten Centner* preise (11*29 kr.) am Orte der Erzeugung berechnete Geldwerth der Braunkohlen-Production von 1,127.892 11. 33 krn. iiberstieg jenen des Vorjahres um 146.39” A-89 kr. Die grossten Erzeugungsmengen, d. i. mit mehr als einer MiH*on Centnern, weisen die Kohleiibaue der Voitsberg-Koflach-Lankowitzer Mulde und deren Fortsetzung bei Rein nachst Graz, dami die Berghaugruppe im siidsteirisclien machtigen Braunkohlenzuge ostlicli von Sagor nachst Trifail, Hrastnigg Tuffer nach. Die Baue im KohlengebieteEibiswald-Wies, dami die Kohlenwerke der Bud1' berger Mulde (im Bezirke Cilli) erreichten die Production von einer Million nicM> erschwangen sich aber auf die Erzeugung von iiber 500.000 Centnern. Aber auch in den genannten Kohlenrevieren erzielten die grossere Producti011 nur einzelne Unternehmungen. Die Zalil der Unternehmungen iiherhaupt, die sich an der Braunkohlen-Production betheiligten, belauft sich auf 61, \vahrend die iibrigen 39 Unterne mungen keine Erzeugung ausge\viesen haben. Die Biaunkohlemverke , welche mindestens eine Jahreserzeugung v°n 100.000 Centnern erbracht haben, sind nacbstehend verzeichnet. 100.000 bis 500.000 Centner haben erzeugt: der Lignitbau in Rein bei Gradwein ob Grad des Jacob Syz........................................................... 131.200 Centner der Braunkohlenbau Wolfsgrube in Vordersdorf, Bezirk Eibisvvald, des Joseph Prattes et Compaguie................... 153.285 « die Braunkohlenbaue in Buchberg des Franz Julius Friedrich............................................................ 196.829 Centner die Braunkohlenbaue in Trifail der Vodestollner Gevverk- scliaft mit.......................................................... 221.795 die Braunkohlenbaue in Eibiswald der Hermine von Diick (ehemals ararisch)............................................. 246.074 die Braunkohlenbaue von Heinrieh Ritter von Drasche m den Bezirken Tiiffer und Lichtenwald............................... 251.222 „ der Braunkoblenbau in Buchberg des Johann Schuscba . 264.000 „ der Lignitbau in Schaflos bei Koflach des Moriz Ritter v. Horstig.............................................................. 286.763 „ der Lignitbau in Voitsberg der Gebriider Sprung . . . 290.500 „ der Lignitbau in Lankowitz des Johann Pendl und Compagnie............................................................ 305.770 der Lignitbau in Piberstein bei Lanko\vitz des Heinrieh und der Caroline Mitsch...............................................318.049 der Lignitbau in Schaflos bei Koflach des Franz Xaver Satter............................................................... 322.960 der Lignitbau in Voitsberg der Wiener Volksbank . . . 326.621 „ die Braunkohlenbaue in Trifail von Maurer's Erben . . 338.649 „ 500.000 b i s 1,000.000 Centner h a b e n e r z e u g t: die Braunkohlenbaue zu Gouze und Bresno im Bezirke uffer derBerg- und Hiittenwerks-Actiengesellschaft Store . . 746.023 „ die Braunkohlenbaue derTriester Steinkohlengewerkschaft Hrastnigg und Doli im Bezirke Tiiffer............................. 843.613 der Lignitbau in Lanko\vitz der Lankowitzer Kohlen-Compagnie............................................................ 959.670 die Lignitbaue der Graz-Koflacher Eisenbahn- und Berg- »augesellschaft...................................................... 996.959 1.000.000 Centner und dariiber haben erzeugt: die Lignitbaue der Vordernberg-Koflaeher Montan-Indu-stfiegesel!schaft in Graz.......................................... 1,964.983 zusammen . 9,164.965 Centner. Der Rest der Braunkohlen-Production von 822.677 Centnern entfallt auf /t) " Ve,'sehiedene Unternehmer mit einer Jahreserzeuguug unter 100.000 Centner. Der Durchschnittspreis der gesammten Production bat sicli gegen das °'jahr 1868 um 0-18 kr. tiir den Centner gehoben. Eine kleine Preisherabsetzung ani 0-04 k,.. ^von auj' jj,. ^ erfubreu die Voitsberg-Koflacher Lignite; ls"alder Kohle seblug jedoch im Preise von 16 krn. per Centner Wiener Ge-'Vlcht auf 19 kr. auf, sowie aucb die Braunkohlenbergbaue in der Bucbberger uide und im machtigen Koblenzuge Trilail-Hrastnigg-Tiiffer, bei vvelchem sicb kleiner Ruckgang in der Jahreserzeugung gegen das Vorjahr ergab, bessere B|*!aulspreise erzielten. Bucbberger Kohle bob sicb im Durchschnittspreise von 11-51 krn. auf 12 94 kr. und die Kohle im Tiifferer Bezirke von 16-27 krn. auf 1719 kr. Die Absatzverhaltnisse der untersteirischen Braunkohlenwerke wurden dadurcli wesentlich gefordert, dass sich die grosseren Werke durch hergestellte Werkseisenbahnen eine unmittelbare Verbindung mit der Siidbahn und hierdurch eine unbehinderte und billigere Kohlenforderung gescbaffen haben; zu diesen Werken (Bresno und Hrastnigg) zahlen nunmehr aucb die Werke in Trifail, veleli® eine solcbe Berg\verkseisenhahn nahezu vollendet haben. Ausser an den bisherigen Hauptkohlenabnehmer, die Siidbahngesellschaft, geht nun Trifail er Kohle aucb nach Laibach und Triest. Die Triester Steinkohlengewerkschaft Hrastnigg setzt den grossten Thei ihrer Erzeugung an Stiickkohle an die Siidbahn ab, kleine Partien Stiickkohle werden aucb nach Agrain, Stuhhveissenburg und Pest abgegeben. In ^eU Hrastnigger Fabriks-Etablissements findet die Kleinkohle eine gute Verwerthung< aber aueli nach den obgenannten Orten und nach Ober-Steiermark wird Kleinkohle versendet. Die Berg- und Hiittenvverks-Actiengesellschaft Store venvendet die P10 duction ihrer Baue in Gouze fast ausschliesslich zum Betriebe des Eise" raffininverkes Store; von der in Bresno erzeugten Kohle wird die Stiick- un Mittelkohle hauptsachlich an die Siidbahn, theilweise an Eisenvverke in Ober- »n Unter-Steiermark abgesetzt und aucb zum Kalkbrennen vervvendet. Ueberdiess Grieskohle nach Bedarf an das Eisenwerk Store abgegeben. Von dem Baue des Heinrich Ritler von Drasche in Gouze bei Markt Tiiffer wird die Kohle zumeist a11 die Eisenhiitten in Kapfenberg, Kindberg und Krieglach im Miirzthale in Obei Steiermark verkauft. Die Buchberger Kohle findet als Stiick- und Mittelkohle hauptsachli® bei der Siidbahn Abnahme, ausserdem bei der Glasluitte in Liboje, bei eimS611 Thonwaarenfabriken, bei Kalk- und Ziegelbrennereien der llmgegend Ver\vendung> sie wird auch im Localverschleisse und nach Cilli abgesetzt, und auf weitere En fernung per Balin bis Marburg, Pettau, Kanischa und Stuhhveissenburg in^el schleiss gebracht. Eibiswalder Kohle findet zum grossen Theile bei dem Eisenraffinirvverkeir Eibiswald, bei den Glashiitten der Umgegend, der Papierfabrik nachst Deutschla11^ berg, bei der Messingfabrik in Frauenthal und im Localverschleisse Absatz un Venverthtinff. Die Eibiswalder Kohle findet aber auch im \veiteren Umkreise Absatz *" (1 J 0 indem sie auf der Landstrasse bis Leibnifz und von da auf der Siidbahn an ^ Zuckerraffinerie in Graz, die Maschinenfabrik von Korosi auf der Andritz und »a Uibelbach, ja selbst nach Wien verfiihrt wird. Bei dem wahrend regnerisch® Herbstwitterung schlechten Zustande der Eibiswald-Leibnitzer Strasse, vvodui® die Verfrachtung oft fur langere Zeit unterbrochen oder gehemmt ist.sind die satzverhaltnisse wesentlich beeintrachtigt und wird nur die Anlage einer Kohlenbah bierfur eine Abhilfe bringen. Die Lignitbaue bei Gratwein und Rein des Jacob Syz in nordostlicher Fortsetzung der VoitsbergerLignitfliitze siad nur zur Deckung desBrennstoffbedarfes tur die eigene Papierfabrik in St. Stefan bestimmt. Im Voitsberg-Koflach-Lanko\vitzer Reviere werden nicbt unerheb-1'clie Mengen der Jabres-Production bei den im Reviere selhst bestebenden Fabriks-Etablisserrients verbraucbt und bierdurcb am besten vervverthet. So verwendet die Vordernberg-Koflacber Montan-Industriegesellscbaft die a,ls 'tiren Gruben inLankowitz,Pichling und Barnbach erzeugten Lignite ausschliess-zum Betriebe ihrer Eisen\valzwerke inKremsund Pichling, und verkauft nur die Kohlen von ibrem Baue in Untergraden an die Graz-Koflacher Eisenbalin- und Berg-baugesellscbalt. Das KobIenwerk in Piberstein desHeinrich und der Caroline Mitsch Jiefert seine Kohle nur fiir den Bedarf des eigenen Eisen-Puddlings- und Walzwerkes in Gradenberg. Zudem consumiren in derUmgegend mebrere Fabriks-Etablisseraents, als eine Papierfabrik, eine Lederfabrik, 3 Glashiitten, Sensen- und andere Hammer, gross-artlge Kalk- und Ziegelbrennereien, viele Kohle aus den zunachst gelegenen Lignitbauen. Der Verkauf der in den Handel kommenden Voitsberg-Koflacher Kohle wird jetzt zum grossten Theile durcli die Graz-Koflacher Eisenbalin- und Bergbau-Sesellschaft vermittelt, welche als der den Verkaufspreis im Grossen beherrschende Kchlenhandler des Kohlenrevieres angesehen werden kann. Als Hauptabsatzort die Voitsberger Lignite diirfte bis jetzt wohl die Landeshauptstadt Graz gelten. Bei den Braunkohlenbauen \varen im Jabre 1869 3.654 mannliche, 239 weib- Arbeiter und 34 arbeitende Kinder, im Ganzen 4.016 Arbeiter, gegen das ^0|,jahr um 373 Arbeiter mehr beschaftigt. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Die Braunkohlenerzeugung betrug; im Jabre 1869 . . . 1,071.090 Centner im Werthe von 229.304 fl. » „ 1868 . . . 1,034.744 „ 191.596 „ s°mit im Jabre 1869 mehr um 36.346 Centner im Werthe mehr 37.708 fl. Ungeaehtet des grossen Brennstoffbedarfes bei den Eisenvverken in Karnten, ^'e‘ "elchen die 1'ossile Kohle seinerzeit weitaus den Vorrang vor den Holzkohlen ®'nngen muss, bat erst die Neuzeit begonnen, Vorbereitungen zur Erschliessung von zen zu machen und der fossilen Kohle die ihr gebiihrende Balin zu brechen. Die im Lande bestehenden Koblenvverke suchen durcli neue Verleihungen an ^Usdehnung zu gewinnen, die grosse Flacheri des Landes deckem^e Tertiar-Forma-*lon 'st mit Freischurfen gedeckt und den Jahren 18i>9 und 1870 gebiilirt das Ver-^■enst, f{ir (]je hisher viel zu wenig beachtete Braunkohle eine neue Aera gegriindet Zl' baben. Es herrscht bereits bei den vielen Schiirfungen auf Kohlen eine rege 1 batigkeit und sclion tur das Jahr 1870 diirfte der Vervvaltungsbericht mit hGheren eransatzen erscheinen sowie die Naclnveisung liefern, dass das Streben zur Auf-^bliessung von Kohlenflotzen und Herbeisehaffung eines billigen Brennstofles seinen °hn gelunden babe. Von den im Jahre 1869 erzeugten Braunkohlen kommen auf die Bezirkshauptmannsehaft Volkennarkt 965.293 Centner » » „ „ Klagenfurt . 80.280 „ „ „ „ „ Wolfsberg . 23.917 „ „ „ „ St. Veit . . 1.600 „ Ilire Verwendung finden die Braunkohlen zur Zeit bei den Eisenvverken, Fabriken und Ziegeleien des Landes, und wird auch ein verhaltnissmassig grosser Theil zur Zimmerbeizung, besonders in Klagenfurt vervvendet. Eine Production zvviscben 500.000 und 1,000.000 Centner \veist eine einzige der Hiittenberger Eisenwerksgesellscbaft gehiirige Unternebniung zu Liescha und Filippen mit 874.512 Ctrn. aus. Dieserzunaehst steht nur jene des Georg Grafe** Tburn zu Homberg und Miss mit einer Productions-Menge von 50.000 Ctrn., wi»h" rend die Ausbeute aller iibrigen Unternebmungen 5C'.000 Ctr. nicbt erreicbt. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die Braunkoble bildet in Krain eineii der bauptsaehlichsten Gegenstande bergmannischer Thatigkeit, denn wahrend dei Wei*th der erzeugten Braunkohle im Jahre 1868 die Summe von 362.786 fl. 60 krn-erreichte, steigerte sieh im Jahre 1869 deren Productions-Werth bereits 454.403 fl. 9 kr. Wie rasch die Gevvinnung dieses vor kaum dreissig Jahi’el' noch \venig beachteten fossilen BrennstolTes auch in diesem Theile des Alpenge' bietes gestiegen sei, geht aus nachstehender, die Ergebnisse der letzten zelin Jal're umfassender Zusammenstellung hervor. im Jahre Braunkohlenerzeugung Geldwerth Mittelpreis 1861 . . . 909.460 Centner 152.977-28 fl. 16 8 kr 1862 . , . . 848.168 „ 153.916-80 „ 181 » 1863 . . . 1,098.502 n 184.310 71 „ 16-7 * 1864 . . . . 1,220.166 rt 204.984-64 „ 16-8 . 1865 . . . 1,186.949 » 199.167*61 „ 16-78 „ 1866 . . . 1,403.512 244.929-60 „ 17-45 * 1867 . . . . 1,752.719 306.231 11 „ 17-47 „ 1868 . , . . 2,148.217 n 362.786-60 „ 16-88 „ 1869 . . . . 2,580.409 rt 454.403-09 „ 17-61 „ Die Erzeugungsmenge und deren Geldwerth bat sicb sonaeh in der obigen Periode nalie verdreifacht, und diirfte die Entwicklung des krainerischen Braun-kohlenbergbaues in dieser Beziebung sicb wiirdig jener der anderen osterreichiscliel* Liinder anreihen. Beziiglich der Hohe der Erzeugung steht das Kohlenwerk Sagor mit eii>cr Erzeugung von 2,318.802 Centnern im Werthe von 422.580 fl. in erster Reil*e’ welchemsich da?|j. Kusehel'sche Etablissement zu Johannesthal mit einer Erzeuguno von 183.121 Centnern und 21.058 fl. 92 krn. Geldwerth, die von FridausC*ie Kohlengrube bei Tschernembl mit 39.743 Centnern Erzeugung und die Gottscheer Bergbaue (derGebruderBanzingerundeinigerkleinerenGewerken) mit 35.841 Cen* nern (mit je 7.948 fl. 60 krn. und 2.298 fl. Productions-Werth) anschliessen' Die Erzeugung der iibrigen Kohlengruhen im Bezirke Stein, Rudolfswerth und Ade':’ berg war nur sehr untergeordneter Natur. Beriieksichtigt man, dass Sagor semen in einem Flotze von 10—20 Klaftern Machtigkeit aulgehauften Kohlenschatz unter der Thalsohle erst aufzuschliessen ^eginnt und dass die Kohlenfliitze von Gottscliee und Tsehernembl aiiBedeutung erst Sewmnen kiinnen, wenn das in landwirthschaftlicher und bergmannischer Beziehung SOwichtigeUnter-KraindieEisenbahn erhalt, welche die Verbindung z\vischenLaibach und Karlstadt (beziehungsweiseFiume) lierstellen soli, so eroffnet sich fiir den krai-llei'ischen Kohlenbergbau eine Aussieht, wie sie kauin bei einem anderen Zvveige der Montan-Industr ie Krains glanzender sich gestalten diirfte. Der Mittelpreis der Braunkohle sclnvankte wiihrend der letzten neun Jahre z'visehen 16 7 bis 18-1 kr. per Centner, und es ist kaum zu zweifeln, dass eher eine Pfeissteigerung als ein Biiekgang in Aussieht stelie, um so mehr, als ein Tlieil der krainerischen Braunkohle den untersten Eoeenschiehten angehort, und in eine Classe m|t den sehr geschiitzten Istrianer Kohlen gesetzt zu werden verdient. Der nachgewiesene Arbeiterstand der Braunkohlenbaue war ein um 233 1'uherer, als im Vorjahre. Als neuerlicherFortschritt muss dieEnveiterungdermitDampfkraft betriebenen continuirliehen Siebsetzmaschine von Sagor hervorgehoben werden, Avodurch in Ver-bindung mit einer an den Heizraumen der Zinkofen angebrachten Ventilations-Vor-•ichtung selbst die Beniitzung des Kohlenkleines allerfeinster Sorte ermoglicht wird. Ktistenland. Berghauptmannschaft Laibach. Im Kustenlande macht sich tur den Braunkohlenbergbau zwar kein so rascher, aber immerhiu continuir-licher Aufsclnvung bemerkbar, und zwar auf dem einzigen im Betriebe stehenden, der adriatischen Steinkohlen-Hauptgewerkschaft gehorigen KohIen\verke in Carpano. In den Jahren 1861—1869 bat der istrianische Braunkohlenbergbau nachfol-gende Resultate ergeben: 1,n Jahre Braunkohlengewinnung Gehhverth Mittelpreis 1861 . . 243.250 Centner 76.623 75 fl. 315 kr 1862 . . . 237.892 n 74.880-00 33 31-5 n 1863 . . . 375.394 » 118.193 91 n 31-4 n 1864 . . 478.065 150.583 00 rt 31-5 n 1865 . 389.588 51 122.719-59 n 31-5 n 1866 . . . 396.148 » 124.786-62 M 31-5 j» OO OS . 321.754 n 132.852 19 n 31-5 1868 . . 424.363 n 133.674-34 » 31-5 n 1869 . . . 537.420 9t 169.287-30 »» 315 r> Im Jahre 18G9 hat demnach die Mehrerz e ugung im Gegenbalte zum Vor-jahre 113.067 Centner im Werthe von 35.612-96'/a fl. betragen; ein Resultat, wel-c*les in Beriicksichtigung des nicht sehr bedeutenden Arbeiterzinvachses (6 Mann) ^°d in Anbetracht dessen, dass erst vor Kurzem mittelst einer Dampfmaschine iur die nt'vasserung der tieferen Grubentheile Sorge getragen werden konnte, von einer Utl>sichtigen Werksleitung Zeugniss gibt. WasdieimVergleiche zuden krainerischenBraunkohlen sich regelmiissig hoher stellenden Mittelpreise von 31 *S krn. per Centner betrifft, so ist es nicht nur die statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. 12 vorzilgliclie Qualit;it der tlea iiltesten Eocenscbichten angehorenden Kohle, sondeni auch tlie Nahe des Meeres und der leichte Verkehr mit den wichtigsten Kiisten-stiidteu (Pola, Fiume, Venedig, Ancona), welche dieseu Preis ermoglichen. Die im Norden des kiistenlandisehen Districtes gelegenen Kolilenbergbaue bei Skofle, Bezirk Sessana, sind immer noch ausser Betrieb, da die franzosisch-illi' rische Gesellsehaft immer noch jene Geldmittel aufzutreiben ausser Stande wai', \velche erforderlicli sind, um die \venn gleicb zalilreichen, docli wenig machtigen.den Cosina-, i. e. untersten Tertiiirschichten eingelagerten Kohleufliitze an der Recca mit einigem Erfolge wieder in AngritV zu nehmen. Eine Reconstituirung der Gesidl-schaft ist ubrigens in Aussiclit gestcllt. Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Die Erfolge der Braunkohlen' Production sind im Vergleiche mit den Vorjaliren mi n der giinstige gewesen. Die Ursachen dessenwaren unvorhergesehene Sclnrierigkeiten beim Bergbaue, dieGewal-tigung des Tiefbaues und die Nothwendigkeit vielfacher Vorricbtungsbaue, endlich der verminderte Absatz dieses fossilen Brennstoffes. Die ganze Hoflnung, die in Dalmatien vorkommenden grossartigen Braunkohlen' ablagerungennutzbringend ausbeuten zu konnen, beruht auf der allseitig gewiinscnten Eroffnung der projectirten Eisenbabn. Im Jalire 1869 wurden nur 7o.566 Centner Braunkohlen gewonnen. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Das Aerarial-Kohlenwerk in Haring lia* im Jalire 1869 die bisher noch nie erreichte Menge von 271.067 Centnern Braun' kohle gefiirdert und die Production des Vorjahres um naliezu 60.000 Centnei iiberholt. An die k. k. Saline in Hall wurden 163.770 Centner Und an Private zl,r Erzeugung von bydraulischem Kalk und Portland-Cement 134.435 Centner Kohle abgesetzt. Der durchschnittlicbe Verkaufspreis bezifferte sicli mit 31-55 krn. und die Gestebungskosten betrugen 16-7 kr. fiir den Centner. Die Gestehungskosten varen da-her um 1 kr. niedriger als im Vorjahre, wobei noch der Umstand zu beriicksichtige" kommt, dass die bedeutenden Neubauten im Jalire 1869 die kraftigste Mannsclia^ in Ansprucb genommen haben. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Im Jalire 1869 \vurden 1,11 Schlackenwerth-Lichtenstadter Kohlenbecken tiefer gehende Bohrungen untei-nommen, welche die kostspielige und wichtige Frage ldsen zu wollen scheinen, 0 das vom Duppaucr Basalte auslaufende, das Karlsbader Kohlenbecken von dem Schlacken\vertb-Lichtenstadter Kohlenbecken trennende Gebirge an das Erzgebn'ge unterirdiscb vollkommen anschliesst, oder ob in dem letzteren Becken die Flotze dei alterenBraunkohlen-Formation, allenfalls vom Basalte, nur iiberdeekt vorhanden und> wenn auch tief, erreichbar sind. Die Erzeugung von Braunkohlen hat im Jalire 1869, trotz des besondeis in der Niihe des Eisenbahnbaues fiiblbaren Mangels von Arbeitskralten, um 188-99^ Centner, gegen jene des Vorjahres mithin um naliezu 5 Percent zu genommen. Eine Erzeugung von 100.000 bis 500.000 Centneni wurde von 15 Unterneh-mungen erzielt, und zvvar : im E Ib o ge n er Bergreviere von dem von Stark’schen Mineralwerke za Liltmitz, von der von Stark’sclien Antoni-Zeche in Miinchhof, von dem Emanuel Nowolny’schen Bergbaue in Altrohlau, von der Anna-Gewerkschaft in Griinlas, von dem Rudolf von Haidinger'schen Bergbaue in Janessen Easchvvitz und Neusattel, von dem freiherrlich von Kleist’schen Bergbaue in Tiip-pelsgriin; im Karlsbader Bergreviere von dem Emanuel Novvotny’schen Baue in Altrohlau, von dem Baue der Thiiringiscben Bank in Dahvitz; im Falkenauer Bergreviere von dem von Stark'selien Minerahverke zu Altsattl, v°n dem Gustav Hocliberg’schen Minerahverke in Kahr, von dem Johann David von Stark'scheu Kohlenvverke in Unter-Reichenau, von dem von Stark’schen Minerahverke in Davidstbal, von dem Edmund Peterschen Bergbaue in Zwodau, von dem E- Budiner’seben Bergbaue in Haberspirk, von dem Radlerschen Braunkohlemverke 111 Unter-Reicbenau. Eine Erzeugung von iiber 500.000 Centner bat bisber noch n**'gends stattgefunden. Die Durcbscbnittspreise an der Grube ergaben sicli nach den vorliegen-den (wiewohl theihveise zu niedrig seheinenden) Daten fur das Karlsbader Revier 'mt 10./, krn., fiir das Elbogener und Falkenauer Revier mit 11 krn. fur den Centner. Bei sammtlichen Kohlenbergbauen waren 1.341 Manner, 130 VVeiber und Kinder besehaftigt, deren Summe 57-27 Percent des gesammten Arbeiterstandes eim Bergwerksbetriebe dieses Bezirkes ausmacht. Durch den in kiirzester Zeit zur Vollendung kommenden Bau der bobmi-schen Nordvvestbahn von Karsbad nach Eger und die eventuell zum Baue komande Babnlinie von Falkenau iiber Graslitz nach Chemnitz, sovvie durch die noth-"endig zu bauenden Berg\verksbahnen von den grosseren Werkeu zum Anschlusse an die Haupteisenbahnen diirfte, normale Verhaltnisse vorausgesetzt, ein immer melir znnehmender Aufsclnvung fiir die hiesigen Bergbauproducte anzuhoffen sein. An diesem Aufsclnvunge diirften die Bergbaue auf Braun- wie auf Lignitkohle theil-nehmen, namentlich aber diirfte sich der Absatz derselben in das Ausland giinstiger Sestalten, da die Mineralkohlen einzelner Werke des Falkenauer Bezirkes, ungeachtet fei' °B des schlechten Zustandes derStrassen bisherigen hohenFrachtlohne, sichdoch leht schon eiuige Absatzorte im Auslande gesicbert haben. So sind nach Sachsen v°n den von Stark’schen und den Radler’schen Kohlemverken zu Unter-Reichenau Eereits nahezu 100.000 Centner Braunkohlen geliefert worden. In Anhoffung des regeren Betriebes sind aber von einigen Werken aucli die 1'ierzunothigen Vorbereitungen, wie Aufschluss — und Ausrichtungsbaue — besonders ^ei den nahe derEisenbahn gelegenen Werken—.Absinkungen vonBohrlochern, Ab-Ieuten von Hauptschachten, Aufstellungen von Maschinen, Anlagen von Forder-Eahnen und dergleichen bereits im Zuge. Im Falkenauer Bergreviere sind im Jahre ^869 allein sieben Dampfmaschinen und drei Gdppel aufgestellt vvorden. Im Ganzen zabit dieses Revier iiber 12 Dampfmaschinen und vier Goppel von zusammen circa 200 Pferdekriiften, welche zur Kohlen- und aucli Erzforderung, zur ^asserhebung und fiir die Vorrichtungen behufs der zu vermehrenden Production dicnen. / Ueber dem Ausbaue der vorer\vahnten Schienemvege und dem anzuhoffenden regeren Belriebe der Kohlenbaue diirfte aueli noch eine Wendung zum Besseren da-durch eintreten, dassbeieinerseinerzeitigen, durch gesicherten Absatz bedingten Mas-senerzeugung die grosseren Werke in ihrem eigenen Interesse zur Einfiihrung eines den Regeiu der Bergbaukunst vollkommen entsprechenden , dabei die iirtliclien Verlialtnisse beriicksichtigenden Abbaues und zu sonstigen neuen Einfiihrungen werden gedriingt werden, wahrend die Besitzer der kleineren, in der Regel sebi' unwirthschaftlich betriebenen Bergbaue durch die Sachlage entvveder zum Verkaufe. oder zum Anschlusse an ein grbsseres Werk (eine Vereinigung unter sicb erseheint niclit leiclit wahrscheinlich) werden gez\vungen sein, da sie dann mit den grosseren Bergbauen, oder umfangreichereMassen-Complexe besitzenden Gewerkschaften oder Gesellschaften in keiner Beziehung werden gleichen Scbritt halten konnen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die Braunkohlen-Production des Jahres 1869 bat im Leitmeritzer Kreise....................... 18,996.658 Centnei > im Saazer Kreise............................................. 6,469.111 » im ganzen Berghauptmannscbaftsbezirke daber . . 23,465.769 Centnei betragen, und ist demnach gegen 1868 im Leitmeritzer Kreise um 2,687.379 Centnei und im Saazer Kreise um . ...................................... 1,238.093 » _ im Ganzen daber um . . 3,925.472 Centnei gesti e ge n. Der Durcbscbnittspreis dagegen ist von 7-2krn. imJahrel869 auf 6*8k*• gewichen. DerUmstand, dass mebrere grosse Bergbaue mit dem Jahre 1869 m die Reihe der Concurrenten eingetreten sind, dass in Folge der Absatzverhiiltnisse die grosste Fbrderung in einem verlialtnissmassig kurzen Zeitraume erfolgen musste, und dass die Bergbaue am reehten Elbeufer in Folge der, durch die bobmisc'ie Nordbabn verursacbten Aenderung der Verkebrsverhaltnisse, ihren Hauptabsatz01^ verloren batten und daber zu einerHerabsetzung ihresKolilenpreises von 30 krn. auf 23 kr. genbtbigt waren, diirfte diesen Preisruckgang verursacht haben. Der Absatz war gut, jedoch sehr ungleichmassig. In dem ersten Jabresviei'te' liatte er noch unter der Naclnvirkung der im vorjahrigen Verwaltungsberichte ange' gebenen ungiinstigen Verbaltnisse zu leiden. Sodann wurde der Fruhjahrsschifffali1* durch den ungewiihnlich zeitlich eingetretenen kleinen Wasserstand der Elbe bald ein Ziel gesetzt, so dass der Wasserverkehr von Mitte Mai bis Mitte October von kaum nennenswerthem Belange war. In den letzten drei Monaten des Jahres dagegen steigerte sicb der Kohlenbeda und erhob sicb der Verkehr sowohl aut’ der Eisen-, als auf der Wasserstrasse zu emer bedeutenden Hohe; allein der Mangel an Transportmitteln Seitens der Eisenbahnen gestattete den Werksbesitzern nicht, diese giinstige Conjunctur m so ausgiebiger Weise zu benutzen, als es ilire bergbaulichen Einrichtungen zuSe lassen hatten. Die KI a ge n liber hohe B ah n tarif e, Mangel an Transportmitteln und Kohlenverluste wahrend der Verfrachtung auf den Bahnen dauerten fort. Besondeis hoch ist derTarif der bohmischen Nordbabn, und nach dem zwischen der Staatsbahn. Aussig-Teplitzer und Nordbahn combinirten Tarife bezieht das Ausland die Braun-kohle auf gleiche Entfernungen billiger als die liings der Nordbahn befindlichen Abnehmer. Von der Gesammt-Production \vurden ausgefiibrt mittelst Verschiffung circa...... 6,316.800 Centner, „ Eisenbabn direct circa .... 5,468.800 „ „ Strassenfuhrwerk............. 28.406 „ zusammen . . 11,814.006 Centner; es wurden daher im Inlande, einschliesslich der bei den Berg\verken selbst verwendelen und nahezu eine Million Centner betragenden Kohle 13,651.763 Centner dieser Braun-kolile verkauft und verbraucht. Auf der Aussig-Teplitzer Balin wurden Braunkohlen aus den Aussig-Teplitz-Duxer Becken verfrachtet: fiir die Bahn selbst............................... 181.833 Centner, „ „ cliemische Fabrik in Aussig................ 1,120.400 „ „ diverse Parteien . ...................................... 396.000 „ „ weitere Abnehmer des Innlandes................. 5,256.680 „ zur Elbe...........................................6,316.800 direct fiir das Ausland........................... 5,468.800 „ zusammen . . 18,740.513 Centner. Hiervon entfielen auf das Aussig-Teplitzer Becken . . 17,026.755 Centner und auf das Duxer Becken................................... 1,713.758 „ Auf der biihmischen Nordbahn wurden 2,003.800 Centner Braunkohlen verfrachtet. Die auf Strassen ausgefiihrte Kohle wurde zur Halfte im Duxer und zur Halfte lm ^>‘iixer Bezirke gewonnen. Das Absatzgebiet und die Absatzorte haben sich nicht geandert. Die Preise der sachsischen Kohle haben keine wesenlliche Aenderung erfahren. versuchte Preiserhohung liess sich nicht halten. Bei sammtlichen Braunkohlenwerken \varen 4.331 Manner, 91 Weiber und 36 Kinder, zusammen daher 4.458 Arbeiter beschiiftigt. Die Lohnsverhaltnisse "urden bereits bei Schilderung der Arbeiterverhaltnisse angegeben. Sammtliche Werke hatten 52.738 Langenklafter Fordereisenbahnen, daher um 12.643 Klafter mehr als im Vorjahre, dann 40 Fordermaschinen von ZUsammen 865 Pferdekriiften und 51 W a s s e rh e b m a s c hi u e n von zusammen 1-378 Pferdekriiften, daher um 10 Fordermaschinen mit 270 und um 7 Wasserheb-maschinen mit 255 Pferdekriiften mehr als im Vorjahre, Die Lange der Locomotiv-Zweigbahnen im Leitmeritzer Kreise liat wie Vorjahre 8.320 Klafter betragen. Im Saazer Kreise ist die 1.500 Klafter lange Ullersdorf-Katzendorfer und die ^ Klafter lange Georgscbachter Zweigbahn bei Dux in Betrieb gesetzt worden. Durch erstere wurden drei und durch letztere ein Grossbergbau mit der Teplitz-Aussiger Hauptbahn verbunden. Er\vahnenswerth sind die im Bereiche des Braunkohlenbergbaues mit Halo-xy I i n u n d Dynamit, sowie mit dem Federkeile vorgenommenen Sprengungen. Nach einern Berichte des Bergverwalters Puryold wurde beim Abteufen d®s Britannia-Schachtes Nr. 3 nachst Mariaschein zum Sprengen eines sebr zahen, durch-aus bomogenen — in dicke Biinke mit zahlreichen, aber wenig geoffueten Absonde-rungskliiften geschichteten — grauen Thones Haloxylin und probeveise auch Dynamit angevvendet. Der kreisformige Schacht hatte einen Durchmesser von 12 Fuss. In der vvage-recht gefiihrten Sohle wurden gewobnlich drei (und bei zunehmender Zahigkeit des Thones auch mehr) lil — IG Linien weite und 30—40 Zoll tiefe Bohrlocher, in der Entfernung des halbeu Radius vom Mittelpunkte und in gleichen Abstiinden von einander, durch Rundbohren mit dem Lettenbohrei* in einer et\va 60 Grad gcgen die Stosse hin geneigten Richtung niedergebraeht. Die Herstellung eines solchen Bohrlocbes erforderte 25—30 Minuten. Die Ladung bestand aus 7 Zoll langen, mit eirca 7 Lotil Haloxylin gefullten Patronen von starkerem ungetheerten Papier. in welche die mit Kapsel versehene Zundschnur etvva s/4 Zoll tief eingefuhrt war. .Der ziemlich lockere Besatz bestand aus Ziegelmehl und \vurde oben mit einem die Zundschnur durehlassenden Lettenpfropfen geschlossen. Gewohnlich vvurden gleichzeitig drei Schusse weggelhan, von denen selu' . selten einer und nur dann versagte, wenn eine ungetheerte Zundschnur durch auf-fallende VVassertropten verldschte. Durch die gleichzeitige Entziindung vvurde dei Tbon iiber den ganzen Schachtcjuerschnitt bis zur Tiefe der Bohrlocher nach seinen Ablosungskluften so aufgelockert, dass er mit Hiilfe von Fausteln, Keilhauen und Brechstangen oline grosse Miihe in mehr weniger grossen Blocken herausgenonunen \verden kounte. Die gelockerteGesteinsmasse betrug durchschnittlich 226 Cubik-Fuss- Ein Herausschleudern des Thones wurde zur Sicherung der Mannschalt und zur Einhaltung des vorgeschriebenen Schaehtquerschnittes absichtlich vermieden. Die Versuche mit Dynamit wurden aufgegeben, denn es zeigte sich bald, dass es \veniger borizontal \virkte, sondern jeder Schuss einen Kegel nach oben heraus-zuheben strebte. Ueber den Federkeil und dessen Amvendung bei der Koblengewinnung 1,1 den Gruben der Karbitzer Kohlenbau-Gevverkschaft theilte Bergdirector F. A. KlaltS Folgendes mit: An vielen Orten war die unterschrammte und an beiden Stossen geschlit^te Kohle mittelst der ge\vohnliehen Keile entweder gar nicht oder nur mit grossem Miihe- und ZeitautVand hereinzutreiben, weil jede Ablosung in der First fehlte. Es wurden mitunter G, 8 bis 10 Keile neben einander in die Kohle parallel der First eni-getrieben und dennoeh keine Abtrennung derKohie bewirkt, weil dieKohle ober un unler dem Keile sich zu Mehi zerschlug und dann die Schlage auf den Keil ohne\VTirkung blieben. Zur besseren Forderung dieser Arbeit machte man zunachstdeuVersuch, di* unterschriimmten und umschlitztenKohlenvviinde mittelst Pulverhereinzusprengen; ",a-1’ aber nicht den ervviinschten Erfolg hatte, indem einestheils das Pulver sich mehrfach wirkungslos in den Russkliiften verschlug, anderentheils vvieder zu viel Koblenkleu' erzeugt wurde. An \vetterarmen Orten musste man uberhaupt hiervon absehen- n Viel giinstigere Resultate, als mit dem PuIver, erzielte man mit dem „Federkeile.“ Derselbe besteht aus zwei halbrunden, 10 Zoll langen, am starken Ende s/4 Zoll starken, am sclnvachen Ende ya Zoll starken schmied-eisernen Federn n a niid deni 16 Zoll langen, littelbarenBerghauptmannschaftsbezirke die Steinkohlen aus dem nordbohmischen Bergreviere, sowie die preussische Koble aus Waldenburg, im Bergcommissariats-bezicke dagegen die Steinkolile aus dem Pilsener Becken, dann das billige Holz und ausgedehnten Torfstiche der Braunkohle grosse Concurrenz machen. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Der nicbt bedeutenden Abnahme der Braunk ob 1 en-Produ ctio n liegen ohneZweifel dieConcurrenz der preussi-sclien und Ostrauer Sch\varzkohle und die iiusserst ungiinstigen Transportverbiilt-nisse zu Grunde. Die Thatsachen, dass der von mebreren Braunkohlen-Bergbau-unternehmern \viederholt beabsicbtigten Herstellung fahrbarer Verbindungsvvege nocli •mrner das VViderstreben der betreflenden Gemeinden gegen eine Beitragsleistung Zup Erhaltung dieser, aueb von ibnen stark beniitzten Fahnvege entgegcnstand, und dass der von Heinrich Bilter von Drasche gleicli bei der Anlage des neuen Maschinen-schaehtes in Luschitz gefasste Plan, diesen Schacbt mit dem Nordbahngeleise durch eine Zweigbabn in Verbindung zu bringen und eine eigene Verladestation zu errichten, an dem Verlangen der Nordbalm-Direction gescheitert ist, dass dei' Luschitzer Bergbau die ganzeri auf 6.000 tl. veranschlagten Erhaltungs-kosten fur die in Luschitz zu erricbtende formliche Babnstation iibernehme, liefern einen Beweis, dass es den Braunkoblen-Bergbauunternebmern selbst bei dem besten illen obne unverhaltnissmassige Opfer nicht miiglich sei, die der Erweiterung I*lles Absatzgebietes im Wege stehenden Hindernisse zu beseitigen. Deinnach liisst sicli aucli ein Au(schwung der Braunkohlen-Produetion nur in deni Falle erwarten, wenn in oder niichst den Braunkohlenbecken selbst neue, viel ennstolT verbrauchende industrielle Etablissements errichtet, oder die projectirten Eisenbahnlinien von Briinn naeh Ungarisch-Hradisch und Goding wirklich zu Staude kommen wiirden. Von den Braunkohlenbergbauen bat der fiirstlieh Salmsche iu Gaya am "'eisten, nanrilich 310.820 Centner gefordert. Ausserdem haben iiber 100.000 Cenlner e*zeugt: die Keltschaner Zuckerfabriks-Actiengesellschaft in Keltschan, die Marti-n|tzer Zucker- und Spiritusfabriks-Actiengeseilschaft in Tscheitsch, die Bergbau-Sesellscha^t Alois Scholz und Comp. aus den vom k. k. Familienfonde gepaehteten ®ei'gbauen in Scharditz, Batisehkowitz und Tscheitsch, Heinrich Bitter von Drasclie 1,1 luschitz und Budolf Kolisch Erben in Dubnian. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Der Bergbau auf Braunkohlen 'm ^ez>t'ke Freiwaldau mit seiner nur 1.973 Centner betragenden Jahres-Production, "elclie lediglich zur Ziegelbrennerei verwendet wurde, diirlte seiner Geringfugigkeit "egen und bei dem Umstande, als eine Erweiterung desselben nicht in Aussicht s*eht, kaum einer besonderen Beachtung \verth sein. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Fiir die Braunkohlen- 1 0 d ii c t i o n bestehen die alten Uebelstiinde — Mangel an Absatz, zum Theile 'Vegen schlechter Communication — fort. Die einzige im Betriebe stehende Unter-"elimung erzielte wcnig iiber 20.000 Centner Erzcugung. v) Aspliall. (Hierzu Tabelle VII. 22.) Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Fiir d as Jalir 1869 kiinnen im Allgemeinen nur Misserfolge der Bergwerksindustrie constatirt werden. ^ie Asphaltsteinbergbaue fristen ihr Dasein kiimmerlich; die vertheuerte Arbeitskraft und die last aul' Nuli sicli reducirende Naclifrage nacli diesem Materini bedrohen den Fortbestand dieser Unternehmungen. In Folge dessen \vurden \vcdei Freischiirfe auf dieses Mineral angemeldet, nocli neue Verleihungen nachgesucM, vielmehr sind bei der Fortdauer dieser Uehelstiinde Heimsagungen verliehener Ob-jecte zu befurchten, die den giinzlicben Verfall dieser Unternehmungen liei'beifiihl'en konnten. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die Kalksteine in den Gebirgen noi d westlich von Innsbruck, zvvischen dem Inn-, Leutasch- und Hinterauthale* entbalten an manchen Stellen einige Zoll bis 1 Fuss miichtige, dunkelgefarbtc« bituminose Schichten, die auf das inannigfaltigste gekriimmt und vemvorren sind- Vor Jabrhunderten schon wurden diese, ortlich „ Oelsteine“ genannten. zU Tag ausbeissenden Schichten von den Be\vohnern der Ortschaften Seeleld S c h ar n it z zur Erzeugung eines Mineralohles verwendet, und weit und breit "an derten die Verschleiser desselben, das Oehlfasschen auf dem Riicken, im Lande herum. Anfangs der 1840er Jahre bildeten sicli mehrere Privatunternehmungen> welche eine Venvendung dieser bituminsosen Gesteine im Grossen durch Erzeugullo von Aspbalt bezweckten. In kurzer Zeit \vurde ein bedeutender Grubenmassen Besitzsfand envorben, und Manipulations- und andere Taggebiiude wurden mit i'anl baften Kosten errichtet, weil man von der Asphaltgewinnung grosse Erfolge ervvar tete. Allein diese sanguinischen Erwartungen haben sicli nicht realisirt; die l>°'ie Lage derBaue, welche sich griisstentbeils 5.000 — 6.000 Fuss iiber der Meeresfli*^16 befinden, das sparliche Vorkommen der Aspludtsteine und die theueren Manipu'a tions-Kosten verscbeucbten eine Unternehmung nach der andern, und es sinil nul mehr vvenige Eigenlohner (Bauern der benacbbarten Gemeinden) zurfiekge' blieben, welche wiihrend einiger Sommermonate (oft mit Lebensgefahr), in diesea steilen Gebirgen Asphaltsteine gevvinnen, und aus denselben in der hochst primitive” Weise ilirer Vorfahren Mineralol und Asphalttheer darstellen. Die Erzeugung an roben Asphaltsteinen betrug- im Jahre 1869 nur 1.0®® Centner. w) Bergohl. (Hieizu Tabelle VII. 23.) Tirol. Berghauptmannschaft Hall. In der Nitlie vonTuenetto im Beži«ke Trient ist seit dem Jahre 1867 ein Lager von S—6 Decimal-Fuss macbtigen, se'u bitumenreichen, der unteren Kreide-Formation angehorenden Mergelschiefern elH Gegenstand bergmannischer Thiitigkcit gevvorden. Urspriinglich an Cavaliere Porcelli aus Brescia verliehen, ist dieser Bergbau 1,1 neuester Zeit in den Besitz einer Gesellschafl, „Societa anonima Brešana, Ca v e Combustibili f’ os sili, Sc h isti bituminosi ed Olii minerali del la Lombar dia, del la Venezia e del Tirolo“ iibergegan-Sei|> \velche Gesellschaft von Seite der politischen Behorde imSiune der bestehenden kesctze zum Gescbiiftsbetriebe in Oesterreich zugelassen \vurde. Im Jabre 1869 \vurden G.loO Centner bituminoser Schiefer gevvonnen, Um 960 Centner melir als im Jabre 1868, welche in einer gegen\varlig noch im ®au begriffenen Fabrik auf Mineralohle \veiter verarbeitet \verden sollen. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Die Bergahlunternebraung Krosno erfreut sich in Folge sacbkundiger VVerksleitung des besten Fortganges. H- Verhaltnisse und Ergebnisse der gesammten Bergwerks-Production. (Hierzu Tabellen VIII und X.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Bei ^Usammenfassung aller Ergebnisse des Bergvverksbetriebes ergibt sich: a) der Ge sammt-Gel d werth aller Producte des Bergbaubetriebes mit 608.248 fl. la krn., folglich um 47.565 fl. 31 kr. oder 8-5 Percent gross er, und der Gesammt-Geldwertli aller Producte des Hiittenbetriebes (die Ratfinirwerke ausgenommen) mit 176.106 fl., folglich um 24.026 fl. 23 kr oder um 12 Percent geringer als im Vorjahre. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. In Ober-°sterreich, \velclies — abgeseben von der in einer abgesonderten Darstellung eischeinenden Salzcrzeugung — bloss Producte des Bergbaubetriebes nachzmveisen ist deren Gesamml-Geldwerth.gegen jenen des Vorjahres um 96.640 fl. 12 kr. u^ei' um 19 Percent zuriickgeblieben. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die Zusammenlassung der ^'gebnisse der Montan-Industrie in diesem Berghauptmannschaftsbezirke zeigt, wie s*hon Seite 2—3 bemerkt vvurde, itn Jahre 1869 einen weiteren gunstigen 111 s e h w u n g selbst gegen die giinstigen Ergebnisse des Vorjahres in fast allen ^"'eigen sovvohl in der Menge, als in dem Productenwerthe, so dass bei 'nem Riickblicke auf die Ergebnisse des Jahres 1868 bei den Bergwerksproducten Ausschluss der Eisenerze und AlaunschieferJ eine Wertbszunalime von 67.648 fl. 70 krn. sich herausstellt. Diese Zunahme wird nur vermindert durch gauzliehe Einstellung des Nickel- und Kobaltbergwerkes um den Werth von................................................ 12.372 fl. 50 krn., durch die verminderte Alaunerzeugung um ........................... 18 fl. ■ und durch die Verminderung der Menge und des Wertlies der Anthracitforderung um.................................................. 1.434 „ 65 soliin zusammen um.....................................................13.825 fl. 15 kr-> so dass nocli eineZunahme des Gesammt\verthes eriibriget von 1,553.823 fl. 55 krn* Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die gesammte Bergverks-Production umfasste im Ja hi-e 1809: Eisenerze........................................ 38.967 Centner Bleierze (Schliche)............................... 3.517 „ Zinkerze (aufbereitete).......................... 13.069 „ Steinkohlen.................................... 119.125 „ Braunkohlen................................... 9,987.642 „ Der Geldwerth am Erzeugungsorte dieser gesammten Production aus dem Bergwerksbetriebe beziffert sicli mit 1,206.099 fl. 57 krn. Hiervon entfallen auf die Production: von Eisenerzen.............................. 11.434 fl. 35 kr. „ Bleierzen.............................. 15.681 „ — „ „ Zinkerzen............................... 9.610 „ 80 „ „ Schwarzkohlen.......................... 41.481 „ 9 „ „ Braunkohlen......................... 1,127.892 „ 33 „ zusammen . 1,206.099 fl. 57 kr. Gegen das Jahr 1868 ergibt sich demnach ein hoherer geringerer Werth der Eisenerze . . um 3.579 fl. 94 kr. — „ Bleierze . . „ 3.722 „ 40 „ — „ Zinkerze . . „ — 1.130 fl. 58 kr. „ Steinkohlen . „ 681 fl. 80 kr. — „ Braunkohlen . „ 146.397 „ 89 „ — und fiir die gesammte Berg\verks-Production eine Erhohung ihres Geldvverthes um 153.251 fl. 45 kr. Die Production aus dem Hiittenbetriebe war im Jahre 1869 nur auf R0*1 eisen (Frisch- und Gussroheisen) und auf eine geringe Erzeugung von Alalin beschrankt. Sie betrug: an Frischroheisen....................16.145 Centner „ Gussroheisen..................... 5.214 „ 21.359 Centner „ Alaun......................................... 3.409 „ Der ausgewiesenen Hiittemverks-Production entspricht ein Geld\verth a"1 Erzeugungsorte im Betrage von 99.860 fl. 2 krn., welcher sich auf die Roheise11 erzeugung mit...................................................... 75.997 fl. 2 kin' und auf die Alaunerzeugung mit..................................... 23.863 „ — ” vertheilt. Gegen den Geldwerth der Production des Vorjahres aus dem Hiittenwerks-betriebe ergibt sich eine Zunahme des Geldwerthes um 11.755 11. 64 kr. Der die Bergbau- und Hiitten-Production reprasentirende Gesammt- Wer‘h mit.....................................................1,305.989 fl. 59 krn. uberstieg- sohin jenen der vorjahrigen Production mit .... 1,140.925 „ 50 „ UD» den Betrag von............................................. 165.007 fl. 9 krn. Das Ergebniss der gesammten Production aus dem Bergbau- und Hiitten-betciebe war im Jabre 1869 ein befriedigendes, und geben die Ziffern der erreichten Productions-Mengen und Geldwertbe vollgilliges Zeugniss von einer gedeihlichen E»t\vicklung der Montan-Industrie in Unter-Steiermark. Karnten. Berghauptmannschaft Kiagenfurt. Die B e r g \v e r k s - P r o d u c-^'°n repriisentirte im Jahre 1869 einen Geldvverth von . . . . 1,588.077 fl. die Hiitten-Production „ „ „ ............ 4,864.835 „ daher die Summe beider Productions-Werthe........................... 6,452.912 fl. betrug. Von dem Gesammt\verthe der Bergl)auproducte entfallen auf: Eisenerze...................................... 521.239 fl. Bleierze....................................... 770.186 „ Zinkerze........................................ 64.670 „ Braunkohlen.................................... 229.304 „ Graphit ......................................... 2.649 „ Waschgold........................................... 29 „ Von dem Gesammt\vertlie der Production des Hiittenbetriebes ent-fallen auf: Frischroheisen ............................. 3,757.482 fl. Gussroheisen.................................... 49.126 „ Bessemergut.................................... 159.295 „ Reinblei....................................... 898.932 „ Werden nur die verkauflichen Berg- und Hiittenproducte nach iiirem Werthe ZUsammengestellt und hierbei die Werthe der Eisen- und Bleierze ausgeschieden, so ergibt sich der Werth der verkauflichen Montanproducte Karntens im Jahre 1869 mit •......................................................... 5,161.487 fl. o. W., ''iihrend der Werth der verkauflichen Berg- und Hiittenproducte Jahre 1868 ................................................ 4,565.092 „ „ „ » » 1867 ................................................. 3,427.563 „ „ „ » « 1866 ................................................. 2,879.476 „ „ „ * » 1865 ................................................. 2,408.860 „ „ „ • » 1864 ................................................. 2,289.048 „ „ „ »etrug. Das giinstigste Jalir fiir die Montan-Industrie Karntens war aber nachst dem Jabre 1869 das Jahr 1857, in welchem deren Productions-Werth die Ziffer von ^>630.397 fl. C. M. oder 4,861.917 fl. osterr. Wahr. erreicht hatte. Die Ziffer (les Gegenstandsjahres zu iiberschreiten, wird aller Aussicht nach dem Jahre 1870 gelingea, da viele Anzeichen fiir die weitere Erhohung und Ver* \verthung der Montan-Production sprechen und zudem eine consequente Bewegung auf der Balin des Fortsclirittes bei den Montanvverken Kiirntens unverkennbar zu Tage tritt. Kram. Berghauptmannschaft Laibach. Der G e s a m m t w e r t h der Bergbau-producte des Jahres 1869 fiir sich allein in Betraclit gezogen, belauft sicli li'r Krain auf' 674.671 11. 15'/t kr. Da dieser Werth fiir das Jalir 1868 945.921 fl-34 kr. betriigt, so ergibt sicli fiir das Jahr 1869 eine Minderung desselben UITI 271.250 fl. 19s/4 kr., welclie ihren Grund jedoch nicht in einem Riickgange der Production, sondern vielmebr in der abweiehenden Bewertlmng der Idrianer Queck-silbererze h at, fiir welche der Centnerpreis fiir 1868 mit 1 fl. 12-6 krn., fiir 18^9 aber mit 31-954 krn. eingestellt wurde. Beziiglich der Bergbau-Production der Privatgevverken allein ergibt sicli eine Zunahme des Werthes von 112.369 fl. 88/4 krn. in Abschlag, so ergibt sich d'e Summe von 1,782.411 fl. 16 krn., \velche, auf 2.761 Arbeiter vertheilt, fiir e'nen Arbeiter eine Quote von 645 fl. 56 krn. gibt, die im Vergleiche zu dem Ergebnisse des Vorjahres um 25 fl. 66 kr sich giinstiger stellt. Verglichen mit den friiheren Jahren zeigt sich die nachstehende Beihenlolge- Jahr Productionsquote fiir einen Arbeiter 1861 ............................... 482 fl. 30 kr. 1862 ............................... 473 „ 40 „ 1863 ............................... 527 „ 10 „ 1864 ............................... 613 „ 40 „ 1865 ............................... 490 „ — „ 1866 ............................... 498 „ 40 „ 1867 ............................... 692 „ 90 „ 1868 ............................... 619 „ 90 „ 1869 ............................... 645 „ 56 „ Da der Werth des Iliittenproductes der Natur der Sache nach ein viel biil'e' rer ist, als jener der Erze, aus denen die Hiitte mit grossem Materialaufwand Metalle gevvinnt, so stellt sich aucli fiir jene Jahre, wo die Hiitten-Production sich steigert, die auf' einen Arbeiter entfallende Werthsquote um so viel vortheilhafter, wie diess in den letzten drei Jahren sich zeigf, \vobei Idria mit seiner bedeutend, erhoh-te» Queeksilber-Produclion speciell den Aussclilag gegeben bat. Am meisten tritt dieser Umstand za Tage, \venn man die Werthsquoten, wie Slch dieselben fiir den einzelnen Arbeiter bei den grossten Montanwerken Krains (Idria und Sagor) herausstellen, vergleieht. Fiir Idria berechnet sicli die Produc-bonsquote per Mann ant' 901 fl. 69 kr., \vahrend in Sagor, dessen Hauptproduct ln Braunkoble besteht, die Quote nur den Betrag von 691 fl. 61 krn. erreicbt. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Fiir das Kiistenland stellt S|ch der Werth des Productes, das ist der in Carpano iin Jabre 1869 gewonnenen ^raunkohle, auf 169.287 fl. 30 kr., somit um 35.612 fl. 96 kr. lioher als im Vorjahre. Berechnet man fiir den genannten Bergbau die Productionsquote, so ergilit sich bei einem Arbeiterstande von 509 Mann der Betrag von 332 fl. 59 krn., "deber jenem von Sagor, um nahe die Hiilfte und dem von Idria um 2 Drittel nach-s*ebt; abgesehen von der geringeren Machtigkeit des Flotzes und den sclnvierigen ^auverbaltnissen beruht diess in dem Umstande, dass Carpano ein reines Koblen-flerk ist, welches sich mit keiner metallurgischen Nebeuindustrie beschaftigt, wie 111 Sagor, wo neben Braunkohle noch Zink und Blei im Werthe von 100.280 fl. erzeugt wurde. Vergleieht man die Productions-VVerthe und die auf den einzelnen Arbeiter * ntfallenden Quoten fiir die letzten 5 Jahre, so erhiilt man die nachfolgende Zahlen->'eihe: '^a'lr Productions-Werth Productionsquote fiir einen Arbeiter 1865 . 1866 . 1867 . 1868 . 1869 . 122.719 fl. 59 kr. 345 fl. 69 kr. 124.786 „ 62 „ 269 „ 51 „ 132.852 „ 19 „ 288 „ 55 „ 133.674 „ 34 „ 265 „ 75 , . . 169.287 „ 30 „ 332 „ 59 „ Das Ergebniss des Jahres 1869 war daher betreffs des auf einen Arbeiter eil,lallenden Productions-VVerthes auch im Kiistenlande ein sehr gunstiges. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Der Geld\verth der gesammten Pro-^uction des Bergbaubetriebes stelIte sich im Jahre 1869 auf 333.149 fl. ^‘/a kr., somit um 7.392 fl. \ kr. lioher als im Vorjahre. Ungeachtet bei denBergbauzvveigen, mit Ausnahme derGold- undEisenerzgewin-nung> eine Mehr-Production nachgewieseu wurde, resultirt aus dem Grunde kein hi>l>erer Geldw ertli, weil die Preise mancher Erze, vorziiglich der Kupfer- und Blei— c,ze vom Aerarialvverke in Klausen niedriger bezifFert wurden als im Jahre 1868. Der Geldwerth der gesammten HiiUen-Production ist, ob\vohl beim Silber und Gussroheisen eine hohere Productions-Ziffer erzielt \vurde, auf 499.174 fl. kr., also um 49.157 fl. 3 kr. gegen das Vorjahr gesunken. Diesen Ausfall ver- ursaclite aussehliesslich der Umstand, dass das Aerarial-Eisenwerk in Pillersee wegen Kohlenmangels nur kurze Zeit im Betriebe \var, weil der schneearme Wintel des Jahres 18(58/69 die Kohlenzufuhr auf der Schlittenbahn aus den vcit entlege|ien Thalern, an \velche das Eisemverk mit seinem BrennstofFe angewiesen ist, nicht im ausreichenden Masse zuliess. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Der Gesammtvverth der Berg-bau-Production erreichte im Jahre 1869 die Summe von 223.697 fl. 44 krn.» und iiber s ti e g jene des Vorjahres um 30.083 fl. 58 kr. Einer Verminderung der Forderung an Gold- und Nickelerzen, dana »n Sclnvefelkiesen steht eine Vermebrung von Eisen-, Arsenik- und vorzuglich >°n Kupfererzen gegeniiber. Der Gesammtwerth der Erzeugung des Hutteubetriebes beziffeDe sicli im Jahre 1869 auf 403.544 fl. 29*/a kr., und weiset gegen das .Tahr 1868 einen ho h er n Werth von 67.947 fl. 58 krn. nacli. Die Production an Edelmetallen, dann an Nickelspeise und Arsenik ist z"r‘|r gegen das Vorjahr, wenn auch nicht bedeutend, zuriickgeblieben, dagegen hatte die Vermehrung der Production von Frisch-, Gussroheisen und Kupfer, dann die gestic-genen Preise des Eisens und Arseniks hohere Productions-Wertlie geschaffen. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die gesammte Production desBerg' baubetriebes ergibt sicli fiir das Jahr 1869 wie folgt: im Werthe von Silber- und Bleierze 91.371 Centner 37 Pfund .... 1,749.935 fl. 813 km- Eisenerze 2,699.098 Centner.................................. 352.469 „ S5‘5 » Kupfererze 40 Centner............................................... 60 „ — ” Steinkohlen 21,051.239 Centner............................... 3,108.079 „ 66_______ zusammen . . 5,210.545 11. 3 krm Im Vergleiche mit den Ergebnissen des Vorjahres hat eine Productions Vermehrung stattgefunden bei den Eisenerzen um .... 274.361 5 Centner. bei den Kupfererzen um............................................... 5 » bei den Steinkohlen um....................................... 1,223.808 » wogegen sicli bei den Silber- und Bleierzen eine Productions-Verminderung uin 16.896 Centner 98 Pfund ergab. Der Werth der einzelnen Productions-Ziveige stellte sich hoher heraus: bei den Silber- und Bleierzen um......................... 66.347 fl. SO kr- bei den Eisenerzen um................................... 63.072 „ 205/ioj^ zusammen um . . 129.419 fl. 70s/io kr’ Niedriger war der Productions-Werth bei den Kupfererzen um............................................... 10 fl- bei den Steinkohlen um............................................ 53.685 zusammen um . . 53.693 fl. 33 kr-und ergibt sich hiernach eine VVerthserhohung der Production des gesanin>ten Bergbaubelriebes um 75.724 11. 37-5 kr. Der Hiitte n b e tri eb ergab nachstehende Production: Silber 29.354‘796 Miinzpfund im Werthe von ..... 1,588.080 fl. 57 krn. Blei š.688 Centner 87-5 Pfund „ „ „ 73.135 „ 18 „ G|atte 29.109 Centner 80 Pfund „ * „.................. 339.173 „ 61 „ Frischroheisen 772.029 Centner „ „ „ 1.S35.517 „ - „ Gussroheisen 140.763 Centner „ „ „ 798.633 „ — „ zusammen . . 4,634.539 fl. 36 krn. Gegen das Vorjahr fand eine Productions-Vermehrung statt: beim Silber uin 575-454 Miinzpfund, beim Blei um 1.656 Centner 79-5 Pfund, beim Frischroheisen um 64.706 Centner. Dagegen verminderte sich die Production: bei der Glatte um............................................ 2.475 Centner 40 Pfund be>m Gussroheisen um......................................... 68.395 „ — „ Eine Erhohung des Prodnetions-VVerthes ergab sich be'm Silber um...................................................119.167 fl. 11 5 krn. bei'n Blei um.................................................18.091 „ 68-5 „ heim Frischroheisen um............................................ 123.748 ; — „ zusammen um . . 261.006 tl. 80 kr., ^agegen ejne VVerthsherabminderung hei der Glatte um................................................. 61.508 fl. 2 kr. be"n Gussroheisen um........................................ 199.153 „ — * zusammen um . . 260.661 fl. 2 kr.; "cinach sich bei der gesammten Hiitten-Production eine VVerthserhohung um 3^5 fl. 78 kp herausstellt. Die gesammteBerg- und Hutten-Production reprasentirt hiernach einenWerth '0l1 9,845.084 fl. 39 krn., und ergibt fiir das Jahr 1869 eine Werthserhohung um 78-070 fl. is-s kr. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Ueberblickt man die Gesammt-eigebnisse des Berg- und Hiittenwerksbetriebes im Elbogener Berghauptmannschafts-hezirke, so lasst sich fiir das Jahr 1869 ein giinstiges Besultat in der Thatsache c°nstatiren, dass der Gesammtwerth der Production im Jahre 1869 um 400.710 fl. a'so um 47-4 Percent, gegen jenen des Vorjahres, zugenommen bat. Diesem giinstigen Resultate liegt vornehmlich tlieils die gesteigerte Eizeugung der Bedeutenderen oder weithvoIIeren Berg- und Huttenvverksproducte, — wie der ‘aunkohle um 5 Percent, des Frisch- und Gussrolieisens um 27-7 Percent, des innes um 52-5 Percent, der Uranerze um 25-5 Percent, des Urangelhs uin ^7 Percent, endlich der VVismutherze, von welchen melir als das 27fache des °*‘jahres getordert wurde — zu Grunde, tlieils nahmen hierauf die \vegen des gunstigen Standes der Industrie, lebhafterer Nachfrage oder guter Qualitat erzielten leren Verkaufspreise einzelner Producte Einfluss, z. B. die gestiegenen Preise des nnes; das geringeZuruckbleiben der Erzeugung einiger Mineralien oder Producte, B. der Sch\vefelkiese, des Schwefels, Eisenvitriols und Braunsteins, komite dieseu '1°% nur unbedeutend beeintrachtigen. Statist. Miltheil. XVIII. Jahrg. 3. Iteft. 13 Z Von dem Werthe der gesammten Bergvverks-Produetion, welche sich mit 1,432.588 fl. ergab, entfielen auf: Silber................................................ 14.970 fl. Eisen ............................................... 259.941 „ Kupfervitrio!................................ 12.163 „ Blei................................................... 2.978 „ Nickel................................................... 263 „ Ziiin................................................. 63.739 „ Wismuth.............................................. 302.607 „ Antimon ............................................... 1.492 „ Schwefel sammt Eržen.................................. 82.164 „ Uran ............................................... 133.920 „ Braunstein............................................. 2.600 „ Alaun .............................................. 119.584 „ Kohlen.............................................. 436.167 „ 1,432.588 fl. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Aus der Darstellung der Vei-haltnisse und Ergebnisse der einzelnen Zweige der Berg\verk s-Production geht hervor, dass dieselbe mit Ausnahme der Eisen-Production namhaft zu"e' nommen habe. Aucb der Geldwerth derselben ist gestiegen, denn er betrug 1,777.080 fl. gegea 1,610.412 fl. im Vorjahre; allein er ist nieht in einem » » 35 „ " ” „ Alaun - und Vitriol-Schiefer 21.785 „ 54 , „ „ „ mehr 4.347 „ 52 * auf Eisenerze . . 49.715 „ — „ „ „ „ „ 16.239 „ 6^ » „ Steinkohlen . 2,022.868 „ 86 „ „ „ 4.579 „ — ” „ Braunkohlen . 83 „ — „ „ „ „ \veniger 237 „ " 2,263.091 fl. 85 kr. Von dem Gesammt\verthe der Huttenproducte mit 733.773 fl. 50 krn. entfallen, auf Blei .... 12.000 fl. — kr., also gegen 1868 weniger 6.000 fl. — kr. » Antimon . . 33.747 „ - „ „ „ „ „ 29.979 „ — „ " Schwefel . . — „ — „ „ „ „ 189 „ — „ » Eisenvitriol . 106.765 „ — „ „ „ mehr 99.567 „ 25 „ » Alaun . . . 4.039 „ — „ „ „ „ „ 437 „ — „ . Kupfervitriol . 745 „ — „ „ „ . , 745 „ _ „ » Erischroheisen 250 496 „ 4 „ „ „ „ weniger 16.589 „ 29 „ » Gussroheisen . 329.981 „ 46 „ „ „ „ mehr 88.473 „ 31 „ ■ I -M ■■■ ■■■■ ... \ 737.773 fl. 50 kr. Aus diesen Productions-Werthen berechnet sicli bei den Steinkohlenbauen "•uf einen Arbeiter (es waren deren6.289besehaftigt) eineQuote von 321 fl. 65krn. teim Bleierzbergbaue, welcher 391 Menschen beschaftigte, 425 fl. 10 kr., dagegen Eisensteinbergbaue 159 fl. 85 kr.; welche letztere niedrige ZifFer aber darin ^egi'iindet sein mag, dass die von den Hiitten verarbeiteten eigenenErze fast durch-Sehend zu geringe bevverthet wurden. Viel hoher beziffert sich die Quote fiir die bei den Eisenschmelzhiitten be-schaftigt angefiibrten 430 Arbeiter, namlich mit 1.350(1., da der Gesammtwerth des ^°heisens mit 580.477 fl. SO km. sich ergiht;— hierbei ist wohl zu beriicksichtigen, dass *n demselben auch der Werth der verschmolzenen Erze mit einbezogen ist. Eine gleiche Ermittlung der auf einen Arbeiter entfallenden Produetionsquote ^ll ^'e iibrigen Productions-Zweige wiirde nur unriciitige Resultate liefern, weil die '°» Seite der Bergwerks- und Hiittenbesitzer, beziehungsweise deren Werksleitun-Šen> geschehene Vertheilung der zumeist beim Bergbaue und bei der Hiitte ab\vech-se^d verwendeten Arbeiter mehr eine \villkurliche und gewiss unverlassliclie ist. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Der Werth der gesammten eigvverksproducte betrug lrn unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke............ 754.976 fl. 94 kr. !m Bergcommissariatsbezirke.............................. 272.724 „21 „ jei'er der Huttenproducte !m unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke................. 261.993 „ 14 „ ‘m ®ergcommissariatsbezirke.................................. 75.038 „ 27 „ in Summe . 1,364.732 fl. 56 kr., Soni't zusammen weniger als im Vorjahre 1868 um . . . 53.032 „ 87 „ Werden jedoch die im Schwefelwerke zu Lukavitz im Werthe von 25.000 fl. e,zeugten Sauren und Chemikalien mit beriicksichtigt, so ergibt sich nur ein gerin- jeiep Erzeugungsvverth von 28.032 fl. 87 krn. und gegeniiber dem Ergebnisse des ahres 1867 noch eine Mehrerzeugung von 334.545 fl. 43 krn. Mahren. Berghauptmannschaft Olmlitz. Die Production, welche mit Aus-nalime der Blei-, Zink- und Kupfererze im Jahre 1868 einen sehr lebhaften Auf-ScWung erfuhr und im Jahre 1869 eine noch entschiedenere Steigerung envarten 13 4 liess, entsprach dieser Erwartung »icht, indem sich im Jahre 1869 nur d somit um 362 fl. 80-5 kr. mehr als im Vorjahre; davon entfallen nur 36 fl. 80'5 kr. auf die Massengebuhren und der grossere Theile mit 326 fl. auf Freischurl-taxen, was der bedeutenden Zunahme im Stande der Freischiirfe des Jahres 1869 entspricht. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Im Kiistenlande, wo die Massengebuhren auf 104 II., die Freischurftaxen auf 297 fl. sich im Jahre 1869 beliefen, zeigt sicli ein Mehrertrag um 7 fl., und z\var in Uebereinstimmung mit dem daselbst seitJahren vollig unveranderten Bergbaubesitzstande. Ueberblickt man das Steuerertragniss des letzten neuiijiihrigenZeitabschnittes, desseriBeginn nocli in dieZeit der Bergfrohne fallt, so zeigt sich folgendes, in mehr-facher Beziehung interessante Bild fiir K ra in und Kiistenland: Ja hi' Bergfrohne Massengebiihren Freischurftasen 1861 24.603-59 fl. 3.685 fl. 00-5 kr. — fl. 1862 19.586-02 „ 3.175 „ 84 99 1.380 „ 1863 — 4.479 „ 54 99 2.720 „ 1864 — 3.230 „ 94 99 1.970 „ 1865 — 3.077 „ 02 99 2.430 „ 1866 — 2.566 „ 45 99 1.962 „ 1867 — 1.910 „ 55-5 T) 567 „ 1868 — 1.816 „ 68'5 99 733 „ 1869 — 1.941 » 49 99 1.066 „ Es treten hier vorziiglich zwei Momente in den Vordergrund, einerseits di® durch das Gesetz vom 28. April 1862 sanctionirte Abschaffung der Bergfrohne unter gleichzeitiger Einfuhrung der Einkominensteuer und der Freischurfgebiihren. andererseits die gemiiss Allerhochster Entschliessung vom 24. Marž 1866 erlolgte Herabsetzung der Massen- und Freischurfgebiihren von 6 fl. 30 krn. und 20 fl- aU* je 4 fl. Wohl bat durch diese Verfugungen in den letzten drei Jahren, wie aUS obiger Zusammenstellung hervorgeht, das Bergwerkssteuer-Ertragniss sich sebi vermindert, dafiir ist es aber wieder ein« unleugbare Thatsache, dass dadurcb gleichzeitig die volkswirthschaftlichen[nteressen vvesentlich gefordert \vurden, indem gerade in diesen Jahren ein namhafter Aufsclnvung derMontan-Industrie eingetreten ist, was grosstentheils auf Bechnung einer miissigen, besser vertheilten und die Baulust nicht im Keime erstickenden Besteuerung zu setzen ist. Die E i n ko m me n s t eu er, welche vermoge des oben citirten Gesetzes u11 Jalire 1862 an die Stelle der Bergfrohne trat, ist ungeachtet aller Mangel, welche einer auf Eigenbekenntnissen beruhenden Besteueniiig ankleben, als ein Fortschritt zu betrachten, und zvvar nicht nur \veil dieselbe auf der natiirlichen Grundlage d®s Rein- (nicht des Brutto-) Ertriignisses beruht, sondern aucli weil durch diese ratio-nellere Besteuerung dem Staatsschatze aucli ein reichliclier Ersatz fur den Entgang der Frohne geboten ist, wie die folgende Zusammenstellung klarstellt: K ra in. Jahr Einkommensteuer Kriegszuschlag Zusammen 1865 16.575-765 fl. 6.630-31 fl. 23.206 075 fl. 1866 17.797-765 „ 7.119-105 „ 24.016-87 „ 1867 18.560-32 „ 7.424-125 „ 25.984-445 . 1868 20.681-64 „ 20.681.64 „ 41.363-28 „ 1869 19.860-85 „ 19.832-83 „ 39.693-68 „ Kiistenland. Jahr Einkommensteuer Kriegszuschlag Zusammen 1865 1.780-865 fl. 712-345 fl. 2.493-21 fl. 1866 1.342-85 „ 537-14 „ 1.879-99 „ 1867 1.575-23 „ 630-095 „ 2.205-325 „ 1868 1.722-70 „ 1.722-70 „ 3.445-40 „ 1869 1.705-75 „ 1.705-75 „ 3.411-50 „ Die Einkommensteuer sammt Kriegszuschlag betrug daher im Jahre 1869 fiir Krain und Kustenland 43.105*18 fl., somit nahe das Doppelte der im Jahre 1861 Verreelineten Frohne, und w(irde diese selbst nocli dana erreicht haben, wenn die seit dem Jahre 1868 unter der Rubrik Kriegszuschlag erfolgte empfindlicbe Mehr-besteuerung aut' das urspriingliche Mass zuriickgefiihrt oder ganzlich beseitigt 'vorden ware. Hierzu ist nur zu bemerken: 1. dass die oben aufgefiihrten Ziffern die von den Steuerbehiirden bemesse-nen. nicht die eingehobenen Betrage darstellen. VVie viel davon wirklich in die Steuercassen eingeflossen ist, liisst sich nicht bestimmen, da die Bergbehorden nicht mehr wie ehemals, \vo sie auch fiir die Einhebung der bemessenen Bergvverkssteuer verantwortlich waren, die quartaligen Biickstandsverzeichnisse mitgetheilt erhalten; 2. dass das Sinken der Gesammtsumme des Einkommensleuer-Ertriignisses (sammt Kriegszuschlag) im Jahre 1869 von 44.808-68 fl. auf 43.10a-18 fl. nur auf Kechnung des ararischenMontanbetriebes zu setzen sei, bei welchem einEinkommen-Steuer-Riickgang von 4723-50 fl. stattgefunden bat, wahrend bei der Einkommen-steuer der Privat-Bergbaue eine Erhohung von 3.020 fl. nachge\viesen ist; 3- dass demungeachtet die Gesammtsumme der von den Privatwerken einzu-tabenden Einkommensteuer von der Einkommensteuerquote des ararischen Berg-taues in Idria, \vegen der dortigen sehr vermehrlen Quecksilber-Production, noch tibertroften \vird, indem diese nicht weniger als 51-59 Percent der ganzen vorge-Schriebenen Steuersumme ausmacht. Da iibrigens nach dem Vorausgeschickten in Krain und im Kustenland e der Mehrbetrag der den Privat-Bergbauen im Jahre 1869 bemessenen Massengebiihren Und t reischurftaxen 369-805 fl., und der Einkommensteuer 3.054-50 fl., zusammen a'so 3,424.305 fl. betrug, so kann aueh in dieser Richtung das Ergebniss als ein efriedigendes gelten. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die bemessenen Bergwerksabgaben llaben im Jahre 1869, und zwar: Massengebuhren...............................................9.561 fl. 50 kr. » Freischurfgebiihren............................................6.141 „ — „ zusammen . 15.702 tl. 50 kr. ^etragen, und hat sich hiernach die Vorschreibung gegen jene des Vorjahres an Massengebiihren urn.............................................. 468 fl. 89 kr. » fVeischurfgebiihren um.........................................2.261 „ — „ zusammen um i 2.729 fl. 89 kr. erhoht. Ein giinstiges Ergebniss weist aucli der Ausweis iiber die wirklich ein-gebobenenBergwerksabgaben nacli, indem nacb demselben an Massengebiihren...............................................9.381 fl. 75 kr. „ Freischurfgebiihren........................................... 8.977 „ 64^ zusammen . 18.359 fl- 39 kr.. deber gegen die Vorschreibung mehr um....................... 2.656 fl. 89 kr. eingehoben \vurden. An Einkommensteuer sind 132.012(1. 89 kr. eingegangen, und stellt sich hiernacb dieGesammteinnahme anBergwerksabgaben sammt Einkommensteuer mit 150.372 fl. 28 krn. lieraus. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Eine Folge des sclnvunghafteren Betriehes ist auch die Z u n a h m e der Berg\verksabgaben, wiewohl dieselbe wegen gleichzeitiger Loschung mehrerer, in Folge Nichtrentabilitat frei\villig auf-gelassener, Grubenmassen sich nicht bedeutend herausstellt. Es haben namlich im Jahre 1869 dieFreischurfgebiihren um . 933 fl. 50 kr., die Massengebiihren............................................... 1.470 „ 32 somit die Berg\verksabgaben im Ganzen nur um................ 2.404 fl- 82 kr. oder um 7-39 Percent gegen das Vorjahr zugenommen. Was die im Jahre 1869 (tur den Beingewinn des Jahres 1868) eingehoben« Einkommensteuer per 13.838 fl. anbelangt, so bleibt dieselbe wohl binter dem im Jahre 1868 (tur das Jalir 1867) eingeflossenen Einkommensteuerbetrage Pel 21.823 fl., -also um 7.985 fl. zuriick, ali ein es scheinen in diesem letzteren Einkommensteuerbetrage auch jene Quoten mit inbegriffen zu sein, welche aut A|e von Stark’scben, aber im Bezirke der k. k. Berghauptmannschaft Pilsen gclegenen 4 Minerahverke entfielen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die im Jahre 1869 be" m e s s e n en B er g w e r k s ah gab en betrugen: an Massengebiihren.............................................. 22.296 fl- „ Freischurfgebiihren.......................................... 8.839j^ zusammen . 31.135 fl-> sonach gegen das Vorjahr mit....................................... 27.140j»_ m e h r um . 3.994 fl- V o r g e s c h r i e b e n waren: au Massengebiihren.............................................. 27.372 fl- „ Freischurfgebiihren........................................... 18.850 * „ Einkommensteuer sammt Zuschlagen............................ 29.39Jj^ zusammen . 75.617 fl- Eingehoben wurden: an Massengebiihren..............................................22.4/8 „ Freischurfgebiihren...........................................10.215 ,, „ Einkommensteuer............................................. 25.874j^ zusammen . 58.567 A- A b g e s c h r i e b e 11 wurden : an Massengebuliren........................................................ 483 fl. » Freischurfgebiihren....................................................2.125 „ » Einkommensteuer........................................................... zusammen . 2.608 fl. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. An Massengebuliren kamen zur Vorschreib ung im Jahre 1868 ................. 8.684 fl. 45 kr. „ „ 1869 ................................. 8.819 „ 8 „ aher im letzten Jabre um 134 fl. 63 kr. mehr; ari Freischurfgebiihren 'm Jahre 1868 ........................................................... 3.907 fl. » » 1869 ....................................................................... 5.381«, daher im letzten Jahre um 1.474 fl. mehr. Die Gesammtvermehrung dieser beiden ^ebiihren im Jahre 1869 betragt 1.570 fl. 36 kr. An Einkommensteuer sammt ausserordentlichen Zuschlag wurden laut fl er von den politischen Behiirden iiberkommenen Naclnveisungen bemessen: Jahre 1869 fiir die Bergbau- und Hiittenunternehmungen . . 29.296 fl. 18 kr., ltn ^egenhalte zu dem im Vorjahre bemessenen Betrage von . . 14.710 „ 43 „ mehr um . 14.585 fl. 75 kr. Diese Einkommensteuerbetrage vertheilten sich aut' die%einzelnen Productions-Zweige wie folgt: im Jahre 1868, ai)f die Steink o h 1 eng ru ben im politischen Bezirke Mies mit 4.290 fl. 7 krn. „ Pilsen „ 7.712 „ 45 „ ” » „ „ Pfestitz „ 465 „ 88 „ * » „ „ Kralowitz „ 1 „ 42 „ zusammen . 12.469 fl. 82krn.; aut die Bleierzbergbaue im politischen Bezirke Mies mit . die Min erahverke im politischen Bezirke Pilsen mit ” ” * „ „ Kralovvitz „ * » „ „ „ Strakonitz „ zusammen . 744 fl. 93 krn.; ai>f die Eisenwerke im politischen Bezirke Pilsen mit . . 86 fl. 25 krn., * * „ „ „ Pfestitz „ . . 101 „ 75 „ * » „ „ „ Blattna „ . . 56 „ — zusammen . 244 fl. — krn.; den Antimonbergbau im politischen Bezirke Pisek mit . 71 fl. 16 krn. im Jahre 1869 ai|fdieSteinkohlengrubenimpolitischenBezirkeMies mit 4.711 fl. 92 krn., „ Pilsen „ 19.593 „ 17 „ ” » „ „ Pfestitz „ 1.659 „ 20 „ * » „ „ Kralowitz „ 4 „ 8 „ zusammen . 25.968 fl. 37 krn.; 1.180 H. 52krn.; 680 fl. 10 krn. 41 „ 83 „ 23 „ — auf die Bleierzbergbau e im politischen Bezirke Mies mit . 1.995 fl. 33 krn. auf die Mi ne ral \v er k e im politischen Bezirke Pilsen mit » * * * * Kralovvitz „ n » » n n n Strakonitz „ zusammen auf die Eisenwerke im politischen Bezirke Pilsen mit „ „ „ „ „ „ Kralowitz „ 861 fl. 4 krn-l 41 „ 83 n 32 „ 47 rt 935 fl. 34 krn.; 178 fl. U kr«. 140 „ — * zusammen . 318 fl. H ^rn'’ auf den Antimonbergbau im politischen Bezirke Pisek mit . 79 fl. 3 krn- Bemerkt muss hierzu werden, dass die Einkommensteuer fiir die grBssten Bergbauunternehmungen dieses Berghauptmannschaftsbezirkes, niimlich jene dei PragerEisenindustrie-Geselischaft, dann der von Stark’schen Erben gemeinschattlic'1 mit der von den iibrigen Montanwerken dieser Besitzer zu leistenden Steuer bei Berghauptmannschiiften Prag und Elbogen zur Vorschreibung gelangen, ferner dass beziiglich der Eisenvverke im Jahre 1868 mir die fiir die Hiilten zu Griinberg UI1(^ Rožmital, imJahrel869 nur die fiir dasEisenwerk zuPlass und die in beiden JalneU aus der Verpachtung des graflich Sternberg’schen Eisen\verkes zu Bras erzielte» Steuerbetrage von den politischen Behiirden hieher bekannt gegeben wurden. Diese Bergwerksabgaben vvurden iiberhaupt nur fiir Privat-Etablissements v or-geschrieben, \veil schon vor Beginn des Jahres 18j^_ eingehoben wurden, ergibt sich eine Mehreinnahme im Jahre 1869 von.................................................1.170 fl. 29 krn- Die Vorschreibung hingegen war, und zwar im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke an Massengebiihren......................... 4.236 fl. 43-5 kr., „ Freischurfgebuhren.........................912 „ — „ m Summe...................5.148 fl. 43’» ^r' ’ *m Bergcommissariatsbezirke: an Maassengebuhren..............................1.016 fl. 82 kr., » F^eischurfgebiihren.......................... 1.643 „ — „ m Summe................... 2.659 fl. 82 kr. zusammen . 7.808 fl. 25-5 kr.; daher wurde im Jahre 1869 um 126 fl. 78 kr. mehr eingehoben als vor-&eschrieben, was in der Einhebung der aus friiheren Jahren stammenden Riick-stSnde seinen Grund hat. Wird zu dea oben angefiihrten eingebobenen Bergvverks- von...................................................O 7.935 fl. 3 krn. fl' Ie emgehobene Einkommensteuer sammtZuscblagen und zwar 1!n Un|Tuttelbareu Berghauptmannscbaftsbezirke mit....................................... 19.098 fl. 64-5 kru. lm ®ergcommissariatsbezirke mit . . . 6.179 „ 84 „ in Summe mit . . *) 25.278 fl. 48-5 krn. hinzugeschlagen, so ergibt sicli im Jaln e 1869 eine Gesammt- einnahme der vom Bergbaue eingegangenen Steuern von . 1) 33.213 fl. 52 krn. 'Velehe im Vergleiche zum Vorjahre 1868 per................... 31.249 „ 35-5 „ s'°h hoher herausstellt um.................................... 1.964 fl. 16-5 kr. Nach den von den Steueriimtern gelieferten Ausvveisen verblieben mit Schluss ^es Jahres 1869 an Massengebiihren, Freiscburfgebiihren und Einkommensteuer, zvvar im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke . . . 4.110 fl. 17kr., >ni ^ergcommissariatsbezirke............................................. 551 „ 58 „ in Summe . . 4.661 fl. 75kr., somit 14 Percent der gesammten Einhebung im Riickstande. Schlesien. Berghauptmannschaft Glmiitz. Der Ausweis iiber die im Verwal-*Ungsjahre 1869 bemessenen Massen und Fre i sc h u rfgebii li re n ergibt einen 11 'v a c h s von 189 fl. 31 krn. Gegeniiber derZunahme der Freischurlanzahl um250scbeintder obigeGebiih-^enzinvachs nichtim riehtigen Verhiiltnisse zn stehen; allein da ein bedeutender Theil r neuen Preiscliurfe erst im Laufe des letzten Quartals 1869 zur Anmeldung 8*!langte, so musste von diesen spateren Freischiirfen die Gebuhr vorscbriftsmassig aUcl> erst vom ersten Quartale 1870 an in Vorschreibung genommen vverden. *) Die Ziffern beziiglich der eingehobenen Bergvverksabgaben stimmen nicht ganz mit fiir ln ^er Tabelle XI, konnten aber nicht berichtigt \verden, vveil diese Ziffern nicht getrennt ^°n ®erghauptmannschafts- und Bergcommissariatsbezirk vorliegen. * ' . . K. A n h a n g. Statuten der Vordernberg-Koflacher Montan-Industrie - Gesellschaft. (Genehmigt mit Erlasse des k. k. Ministeriums des Innern vom 29. Mai 1869.) Zweck des Unternehmens. §• 1- Die allgemeine steierische Creditbank griindet im Vereine mit den Herren W e i s s und Fischhof und Dr. Oskar Pongratz eine Actiengesellschaft, welehe tan Zweck hat, die dem Herren Franz Grafen v. M era n gehorigen Montan-Entitaten lft Vordernberg und Krems, dann dessen Steinkohlenwerke zu Obergraden und Kotlach, sowie andere in Steiermark gelegene Eisen-, Hiiten- und Kohlen\verke zu er"’erben und zu betreiben. Firma der Gesellschaft. §• 2. Die Actiengesellschaft fiihrt die Firma: »Vordernberg-Koflacher Montan-Industrie - Gesellschaft", "elclie beim k. k. Handelsgerichte Graz protokollirt und von zwei Mitgliedern des ^ er"'altungsrathes oder von einem Mitgliede desselben und einem mit der Procura (*er Gesellschaft versehcnen Beamten dei-selben, oder von zwei mit der Procura 'ersehenen Beamten cumulativ gezeichnet wird. Die Procuristen haben ihrer Fertigung den Beisatz „per procura* beizufiigen. %■ 3- Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Graz. Sie ist berechtigt, auch an anderen Often Niederlagen zu errichten, deren Firma dann sowohl bei dem Handelsgerichte ^laz. als bei dem fiir den Ort der Niederlage zustandigen Gerichte registrirt wird. Grundcapital. §■ 4. Das Grundcapital der Gesellschaft betriigt drei Millionen funfhundert Tausend gulden osterr. Wahrung und kann nach Bedarf bis auf sechs Millionen Gulden osterr. Shrung erhoht \verden. Es zerfallt in Actien a 200 fl. osterr. Wahrung, welche auf den Inhaber lauten. §• S. Inhaber von Actien haben bei weiteren Emissionen das Vorrecht auf den ezug der neu emittirten Actien in dem Verhaltnisse ihres Actienbesitzes. Sobald aul'die Actien einBetrag von 40 Percent einbezahlt \vorden ist, werden hierfiir auf riiese Einzalilung und aul' den Iuhaber lautendelnterimsscheine nach dem Formulare A ausgegeben. Nach Einzalilung vou 40 Percent ist der Zeichner von der Haftung fiir d|e weiteren Zahlungen befreit. Die Inhaber der Interimsscheine haben die weiteren Einzahlungen in derHohe, in den Zeitraumen und an jenen Orten zu leisten, vvelche der Verwaltungsrath l>e" stimmen wird. %■ 7. Der Venvaltungsrath ist bereclitigt, die mit der Leistung der Einzahlungen saumigen Inhaber von Interimsscheinen, unterBeobacbtung desArtikels 22111. G. B-der bereits geleisteten Einzahlungen zu Gunsten der Gesellschaft fiir verlustig und die betreffenden Interimsscheine fiir ungiltig zu erkliiren. Dieser Beschluss ist unter Anfiihrung der Nummern der ungiltig erkla‘*ten Interimsscheine in der fiir Kundmachungen vorgeschriebenen Weise (§• 48) zu veroffentlichen. — Die Gesellschalt ist berechtigt, anstatt der ungiltig erklarten Interimsscheine, neue Interimsscheine zu emittiren und an der offentlichen Geldbo*se in Wien verkaufen zu lassen, um sich aus dem Erlose fiir den ausstandigen Beti11? zahlhaft zu machen. Die Nummern dieser neuen Interimsscheine schliessen sid' den Nummern der ausgegebenen letzten Interimsscheine an. §. 8. Sobald 40 Percent auf das Actiencapital von drei Millionen fiinfhundert T»u send Gulden osterr. Wahrung einbezahlt sind und die handelsgerichtliche Protokol lirung der Gesellschaftsfirma erfolgt ist, ist die Gesellschaft constituirt und diirlel1 die Interimsscheine an den offentlichen Borsen notirt werden. §• 9. Nach voller Einzalilung des Actiensbetrages werden die Interimsscheine ge?el’ Actien nach dem Formulare B umgetauscht. Die Actien sind mit Dividenden-Coupons auf die Dauer von zehn Jahren i'aC^ den Formularen C und D versehen. So\volil die Actien \vie die Interimsscheine \verden von z\vei Mitgliedern des Verwaltungsrathes und von einem, vom Verwaltungsrathe zu bestimmenden A»&e stellten der Gesellschaft, die Coupons von den,.vom Verwaltungsratlie zu bestimmel1 den Personen unterzeichnet. Die Actien und Interimsscheine werden aus eii'em Juxtabuche ausgeschnitten und mit dem Trockenstempel der Gesellschaft versehe11, §. 10. Die auf Ueberbringer lautenden Interimsscheine und Actien vverden durch d|e einfache Uebergabe ubertragen. Jeder Actioniir ist berechtigt, seine Actieu oder Interimsscheine bei der Casse Jer Gesellscbaft ztt hinterlegen und erhiilt dagegen eine, auf seinen Namen lautende Empfangsbestatigung. Die Form dieses Empfangsscheines und die Aufbewahrungs-gebiihr bestimmt der Verwaltungsrath. §. 12. Jeder Actioniir ist nur fur den Nominalbetrag seiner Actien haftungspflichtig Und nimmt im Verhaltnisse seines Actienbesitzes Theil an den Recbten und Verbind-lichkeiten der Gesellschaft. Vervvaltungsrath. § 13. Der Verwaltungsrath ist der Vorstand der Gesellschatt und vertritt dieselbe imSinne Artikel 227 bis 241 des H. G. B. Er besleht aus 8 Mitgliedern, kann jedoeh iiher Antrag des Ver\valtungsrathes auf 12 erboht werden. Diese Mitglieder flrerden von der General-Versammlung aus der Zalil der Actionare der Gesellscbaft §e\vablt. Von diesen miissen mindestens zwei Drittel ihren \Vohnsitz in Graz haben. §. 14. Fiir die crste fiinfjahrige Geschaftsperiode wird der Venvaltungsrath aus-nahms\veise unbescbadet der Bestimmungen des Artikels 227 des H. G. B. von den Griindern gewiiblt. Fiir den Fali der Erledigung einer oder mehrerer Verwaltungsrathsstellen 'viilirend der ersten fiinf Geschaftsjahre siud die vorervvahnten Venvaltungsraths-^‘tglieder berechtigt, die erledigten Stellen durch Wabl aus der Reihe der Actionare zu besetzen. §. IS. Vom Ende des fiinften Geschiiftsjabres angefangen, treten jahrlich drei \er-"'altungsriithe aus. So lange, bis sich die Reibe des Austrittes nach der Functions-Jauer gebildet bat, werden die Austretenden durch das Los bestimmt. Die austretenden Vervvaltungsrathe baben jedocb ibre Functionen bis zur ^ iederbesetzung ibrer Stellen fortzufubren. Die zuin Austritte Bestimmten konnen wieder gewiiblt werden. Im Falle des Ablebens oder Austrittes eines Venvaltungsrathes, vor Ablauf seiner Functionsdauer, wird dessen Stelle cinstvveilen von dem Verwaltungsrathe pfovisoriscb aus der Zalil der Actionare besetzt. Die definitive Ersatz\vabl erfolgt in der ersten darauf einberufenen General-^Wsammlung (§. 31 e1). Der in einem solcben FalleGewahlte tritt riicksichtlich des Eeitpunctes des Erloscbens seiner Functionsdauer an die Stelle des ausgescbiedenen ^envaltungsvathes. Statist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2.' Heft. 14 Jeder Verwaltungsrath hat vor seinem Amtsantritte fiinfzig Actien (beziehungs-\veise Interimsscheine) nebst den nichtfalligen Coupons in der Gesellschafts-Casse zu hinterlegen, welche wahrend seiner Functioasdauer und nach deren Ablauf bis zur Genehmigung der auf dieselbeu beziiglichen Rechnungen unveriiusserlich bleiben und nicht mit Pfandrechten belastet werden diirfen. §. 17. Der Vervvaltungsrath wiihlt aus seiner Mitte einen Prasidenten und einen Vice-Prasidenten auf die Dauer eines Jalires, welche \vieder wahlbar sind. Er handelt auf Grund collegialer Berathungen und Beschlusse. Er versamroeK sich, so oft es die Geschafte erfordern, und mindestens zweimal in jedem Monate. §. 18. In den Wirkungskreis des Venvaltungsrathes gehoren alle jene Gesch;ifte> welche nicht ausdriicklich der General-Versammlung vorbehalten sind; insbesondere aber sind dem Beschlusse des Venvaltungsrathes nachfolgende Geschafte vorbehalten: a) Die Systemisirung der Dienstpliitze, die Erlassung von Geschaftsordnungen> Dienst- und Betriebs-Reglements, die Ernennung und Entlassung sammtlicher Beamten und Diener der Gesellschaft, die Bestimmung der Cautionen, Gehalte, Tantiemen, Emoluinente und Gratificationen derselben. Das Dienst-Reglement wird die Bestiminungen enthalten, fiir \velche Dienst' platze dem Betriebs-Director das Vorschlagsrecht beziiglich der Besetzung »de* Entlassung von Beamten und Dienern zusteht. b) Die Ervverbung von Eisen\verken, Erzgruben und Kohlenbergwerken, die Er-richtung von neuen \Verksanlagen und sonstigen Baufuhrungen, endlich dei An- und Verkauf von Realitšiten iiberhaupt; c) die Errichtung von Fabriks-Niederlagen; d) die Ausschreibung von weitereu Einzahlungen auf die ausgegebenen Interim6' scheine; e) die Aufstellung allgemeiner Normen fur die Fructificirung der verfiigbaren Gelder der Gesellschaft; die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung; g) die Antragstellung an die Generalversammlung vvegen Auflosung der Gesell-schaft; h) die Aufstellung der Bilanz und die Antragstellung \vegen Vertheilung del Gescliaftsertriignisse tur die Generalversammlung. Audi ist der Venvaltung5' rath berechtigt, die Ausiibung seiner Befugnisse an den Betriebsdirector °der einzelne Beamte der Gesellschaft zu gevvissen Gattungen Geschaften zu iiber' tragen und ihnen hierzu die erforderliche Volimacht zu ertheilen. l9- Der Venvaltungsrath fasst seine Beschliisse mit absoluter Stimmenmehrheif-Bei Stimmengleichheit wird jene Meinung zum Beschlusse erhoben, welcher der Vorsitzende beigetreten ist. Zui- Fassung eines giltigen Beschlusses des Verwaltungsrathes ist erforderlich, dass alle in Graz an\vesenden und nicht zeitweilig von der Function dispensirten Mitglieder von der Abhaltung der Sitzung auf die von dem Vervvaltungsrathe fest-Zl*setzende Weise verstandigt werden und dass bei der Sitzung mindestens drei Ver-Waltungsriithe gegemviirtig sind. §. 20. Zur Fassung eines giltigen Beschlusses iiber die im 18, lit. b, c, d. e und / bezeiclineten Gegenstiinde, dann liber die Anordnung einer Abschlagszahlung auf die Dividende, dann Actien im Laufe des Geschaftsjahres nach Massgabe der be-katmten Geschaftsergebnisse, iiber die Besetzung des Postens des Betriebsdirectors Und General-Secretars oder iiber die Entlassung des Einen oder des Anderen ist mi|>destens die Anvvesenheit von SMitgliedern des Verwaltungsrathes und eine zwei-drittel Maj or i lat der amvesenden Vervvaltungsrathe, zur Besehlussfassung iiber die Antiagstellung wegen Auflosung der Gesellschaft aber iiberdiess eine dreiviertel-Majoritiit der anwesenden Venvaltungsrathe erforderlieh. §. 21. Feber die Berathung und Beschliisse des Verwaltungsrathes sind Protokolle aufzunehmen, vvelche von dem Vorsitzenden und Schriftfiihrer unterzeicbnet werden. In diesem Protokolle sind die Amvesenden namentlich anzufiihren, die sammt-lich gestellten Antrage und gefassten Beschliisse aufzunehmen. Auf Verlangen eines ^'tgliedes des Venvaltungrathes ist dessen, von dem gefassten Beschlusse abwei-chende Meinung zu Protokoli zu nehmen. Alle Ausfertigungen des Verwaltungsraths-Protokolls und der Ausziige aus den-selben sind von dem Prasidenten und einem Mitgliede zu beglaubigen. §. 22. Die Mitglieder des Vervvaltungsrathes erhalten fiir ihre Muhevvaltung eine tantieme von 12 Percent des nach Abzug der Spercentigen Verzinsung des einbe-^alilten Actiencapitals sich ergebenden Geschaftsgevvinnes. Der Vervvaltungsrath entscheidet iiber die Vertheilung dieser Tantieme unter se>ne Mitglieder. Generalversammlung. §. 23. Die Generalversammlung vertritt die Gesammtheit der Actionare und wird Voin ^erwaltungsrathe einberufen; sie ist entvveder eine ordentliche oder ausser- 01'dentliche. f 24. Die ordentliche Generalversammlung findet jahrlich in der Begel im Monate ^ai Statt, und zwar die erste nach Abschluss der Bilanz des ersten Geschaftsjahres. 14* Die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung erfolgt ausser-dem im Artikel 237 H. G. B. bestimmten Falle: aj wenn sie vom Verwaltungsrathe in statutenmassiger Form beschlossen wird; 6) wenn sie nach §. 31, lit. i von der ordentlichen Generalversammlung be' schlossen \vird; c) wenn vier oder mehrere Mitglieder des Venvaltungsrathes aus dem letzteren ausgeschieden sind, zum Zvvecke der Ergiinzungswahl. §. 26. Die Einberufung aller, sowohl der ordentlichen als auch der ausserordentlichen Generalversammlungen erfolgt durch eine dreimalige Veroffentlichung in den im §. 48 bezeichneten oflentlichen Blattern. Die letzte Kundmachung ist mindestens vier Wochen vor dem zur Abhaltung der Versammlung anberaumten Tage zu veranlassen und sind in derselben die 2U1 Empfangsnahme der Actien legitimirten Firmen, sowie die Gegenstande der \el' handlung bekannt zu geben. §. 27. Stimmberechtigt sind, und zvvar: 1. In jeder ordentlichen Generalversammlung jene Actionare, \velche bis laog' stens 1. Marz desselben Jahres zehn Actien, rucksichtlich Interimsscheine odei Empfangsscheine iiber zehn, nach §. 11 oder 16 bei der Gesellschaft erlegter Actien. rucksichtlich Interimsscheine, an einem der vom Venvaltungsrathe bestimmten Oite deponirt haben. 2. In jeder ausserordentlichen Generalversammlung jene Actionare, \velche spiitestens 14 Tage vor der Generalversammlung zehn Actien, rucksichtlich Interinis* scheine oder Empfangsscheine iiber zelin, nach §. 11 oder 16 bei der Gesellsc'13^ erlegte Actien, rucksichtlich Interimsscheine an einem von dem Venvaltungsrathe bestimmten Orte deponirt haben. Den Actioniiren, vvelche ihr Stimmrecht auf diese Weise nachgewiesen haben. vverden Legitimationskarten mit Angabe der Anzahl der von ihnen vertretenen Actien und der ihnen gebiihrenden Stimmen erfolgt. Die deponirten Actien, Interims- oder Empfangsscheine bleiben bis nach ab gehaltener Generalversammlung an dem oben envahnten Orte deponirt, und vei-pflichtet sich schon jeder Deponent durch die Hinterlegung, die deponirten Pap>eie nicht friiher zuriickzunehmen. Die Ausfolgung der letzteren erfolgt unter den ^°m Venvaltungsrathe zu bestimmenden Modalitiiten. Die Listen der stimmberechtigten Actionare mit der Angabe ihrer Actien un Stimmzahl werden den Actioniiren auf Verlangen verabfolgt und am Versammlungs orte aufgelegt. §• 28. Jeder Actionar ist zu so viel Stimmen berechtigt, wie viel Mal er zehn Actien besitzt, jedoch darf kein Actionar mehr als zwanzig Stimmen in seiner Person 'er einigen. Das Stimmrecht in der Generalversammlung kann vom Actionar sowohl per-sonlich als durch Bevollmachtigung eines anderen stimmberechtigten Actioniirs aus-geiibt \verden. Es darf jedocli ein Actioniir nicht melir als eine solclie Vollmacht abernehmen. Frauen, Minderjahrige, Curanden und juridisehe Personen kdnnen durch ■hren gesetzliehen oder den von ilinen bestellten Vertreter, der aber nicht selbst sbmmberechtigter Actionar zu sein braucht, ibr Stimmrecht ausuben. §. 30. In der Generalversammlung fiihrt der Pršises des Ver\valtungsrathes oder der Stellvertreter und in Verbinderung Beider, ein von dem Venvaltungsrathe envahltes M'tglied des Letzteren den Vorsitz. §. 31. Dem Wirkungskreise der Generalversammlung sind vorbebalten: a) Die Kenntnissnabme des Bericbtes desVerwaltungsratbes iiber denGeschafts-betrieb und den Stand der Gesellscliafts-Angelegenheilen, dann der Jalires-Bilanz und des Bericbtes des Revisionsausschusses und Bescldussfassung iiber die diessfalls gestellten Antrage; Beschluss iiber die Vertbeilung der Geschaftsertragnisse; c) die Wabl der Vervvaltungsrathe und der Mitglieder des Revisionsausschusses, der Letztere zur Pril tu n g der Rechnungen und der Bilanz; d) die Beratbung und Bescldussfassung der Statutenanderungen unter Vorbebalt der staatlicben Genebmigung; e) die Emission neuer Actien; f) die Aufnahme von Anleben fiir die Gesellschaft; 9) die Einberufung ausserordentlicher Generalversammlungen; h) Beschluss iiber die Auflosung der Gesellschaft und die Modalitaten der Liquidirung. §. 32. In der Generalversammlung vvird nur iiber jene Gegenstande verhandelt, Reiche in der Einberufungs-Kundmacbung bezeichnet sind. (§. 26.) Solche Antrage iiber zum Wirkungskreise der Generalversammlung geborige ^egenstiinde, welcbe von mindestens 20 Actionaren, die ibr Stimmrecht gemass i>- 27 nachgevviesen haben, bis liingstens IS. Jiinner desselben Jabres, in welcbem die Generalversammlung stattfindet, bei dem Verwaltungsratbe angemeldet vverden, Sll'd in das Programm der nacbstfolgenden ordentlicben Generalversammlung aufzu-r>ehmen. Ebenso durfen in der Generalversammlung selbst dergleichcn Antrage einge-^'acht werden, wenn sie von vvenigstens 20 stimmberechtigten Actionaren unter-stiitzt werden. Es darf jedocli, den Antrag auf Berufung einer ausserordentlicben Generalversammlung ausgenommen, nicht sofort entscbieden, sondern nur bestimmt "'erden, in welcber kiinftigen Generalversammlung solclie Autriige in Verbandlung nehmen sind. Zur Fassung eines giltigen Beschlusses der Generalversammlung miissen m derselben mit Ausnalime des naclifolgenden Falles wenigstens 15 Actionare gegen-vvartig, und die Amvesenden vvenigstens 150 Stimmen abzugeben berecbtigt sein. In Ermanglung dieser Zahl findet eine neueEinberufung der Generalversanim-lung Statt. In diesem Falle braucbt jedoch die oflentlicbe Kundmachung (§. 26) nur 10 Tage und die Hinterlegung der das Stimmrecbt begriindeten Aclien (Interims' Scheine) und beziehungsweise Empfangs-Scbeine (§. 27) nur fiinf Tage vor der Generalversammlung zu erfolgen. Die Giltigkeit der von einer solclien zum zffeiten Male einberufenen Versammlung gefassten BeschKisse ist an eine bestimmte AnzaW von Mitgliedern und von Stimmen nicbt gebunden, \velcber Umstand in der Einbe-rufungs-Kundmachung besonders zu envahnen ist. In diesem Falle diirfen nur liber jene GegenstšindeBeschliisse gefasst vverden, welche in der urspriinglicben Tagesordnung entbalten waren. §. 34. Die Bescbliisse der Generalversammlung vverden mit absoluter Stimmenmelu’' heit gefasst und stimmt der Vorsitzende mit. Bei gleicber Stimmenzabl wird jeIie Meinung zum Beschlusse erboben, welcber der Vorsitzende beigetreten ist. §, 35. Die Abstimmung erfolgt ent\veder durcb Abgabe von Stimmzetteln oder auf eine andere von dem Vorsitzenden beantragte und von der Generalversammluno angenommene Weise. §. 36. Alle Wablen gescbehen durcb scbriftliche Abstimmung mittelst Stimmzettel- Wird bei einer Wabl in Folge der ersten Abstimmung die absolute Stimroefl" mebrbeit nicbt erreicbt, so erfolgt die engere Wahl z\vischen den Mitgliedel'n’ vvelcbe bei der ersten Abstimmung die meisten Stimmen erliielten. In die engel'e Wahl \vird die doppelte Anzabl der nocb zu vvablenden Mitglieder gebracht. Erlialten z\vei in die engere Wahl gebraclite Mitglieder gleiche Stimmen, »o entscheidet der griissere Actienbesitz des Einen oder Anderen, und bei gleicl)em Actienbesitze das Los. f 37. Zur Beschlussfassung liber die im §. 31 sub lit. d, e und f envahnten Gegen' stSnde ist die Anwesenbeit von mindestens 20 Actionaren, welclie 200 Stimmen abzugeben berechtigt sind, und eine Mebrbeit von zwei Drittel Stimmen; zur Auflosung der Gesellscbaft aber mit Ausnabme des im Art. 240 des Handels-Gesetzbuches noi' mirten Falles die Arnvesenheit von mindestens 50 Actionaren, durcb vvelcbe mindestens die Halfte des Gesellscbafts-Capitals repriisent irt sein muss. und eine Mebrbe’* von drei Viertel Stimmen erforderlicb. Die statutenmassig gefassten Beschliisse der Generalversammlung sind fiir alle Actionare bindend. §■ 39. Ueber die Verhandlungen der Generalversammlung wird ein Protokoli gefiihrt, l'em das Verzeichniss der anvvesenden Mitglieder beigefiigt \vird. Das Protokoli wird '°n dem Vorsitzenden den Scrutatoren und dem Schriftfiihrer unterzeichnet. In das Protokoli sind sammtliche gestellte Anlriige, die gefassten Beschliisse und die Resultate der Verhandlung aufzunehmen. Bilanz, Gevvinn-Vertheilung, Reservefond. §. 40. Das Geschaftsjahr der Gesellsehaft beginnt am 1. Janner und endigt mit ^1' December. Wenn die Gesellsehaft im Laufe des Jahres ihre Wirksamkeit be-ginnen solite, so kann nach Ermessen des Versvaltungsrathes die erste Bilanz aucli mit dem 31. December desselben oder des nachsten Jahres abgeschlossen werden. f 41. Am Ende eines jeden Geschiiftsjahres wird von dem Venvaltungsrathe ein all-f?emeines Inventar der Activen und Passiven der Gesellsehaft aufges^llt und die bilanz gezogen, welche sammt den dazu geliorigen Erlauterungen 8 Tage vor der Generalversammlung in dem Gesellschaftslocale zur Einsicht der Actionare aufgelegt "'erden wird. Jedem stimmberechtigten Actioniir ist iiber Verlangen ein Exemplar der Bilanz auszufolgen. Von der jahrlichen Einnahme sind die Venvaltungs-, Erhaltungs- undBetriebs-kosten, und die erforderliclien jahrlichen Absclireibungen von dem Werthe des Material-Vermiigens in Abzug zu bringen, der nach Abzug aller dieser Posten ver-Dleibende Ueberscbuss der Geschaftsertragnisse bildet den Gewinn der Gesellsehaft. §. 42. Der Gewinn wird folgendermassen vertheilt: Zuerst werden 5% des eingezahlten Actieneapitals als Dividende fiir die Actionare ausgeschieden. Von dem nach Abzug obiger 5<>/0 eriibrigten Reingewinn ei’halten: nj der Vervvaltungsrath 12°/0 a's Tantieme; b) der Reservefond einen Betrag von \venigstens S°/„ und hoehstens 10o/<>; c) hierauf werden fiir die nach Bestimmung des Vervvaltungsrathes an einzelne Beamte der Gesellsehaft alienfalls zu vertheilende Tantieme hiichstens 5°/0 in Abzug gebracht; 'O der soliin verbleibende Rest wird unter die Actionare als Superdividende vertheilt. Die Auszahlung des den Actioniiren zukommenden Antheiles vom Reinerfrag' nisse findet jahrlich ani 1. Juli Statt. Der Vervvaltungsrath darf jedocb, sobald er von den Resultaten des abgelau-fenen Jahres hinreichende Kenntniss erlangt bat, den Actionaren friiher eiue Ab-schlagszahlung auf die Jahresdividende erfolgen lassen. Jeder Gewinnantheil, vvelcher nicbt binnen fiinf Jahren nach dem Tage, an vvelchem er zahlbar vvar, erhoben wurde, ist zu Gunsten des Reservefondes ver-fallen. §• 44. Die Gesellschaft griindet einen Reservefond, welcher durch die im §• ^2, iit. b bezeichneten Zuflusse allmalig bis zur Hobe von 2o°/o des Nominal-Actien-capilales anwacbsen kann. Der Reservefond bleibt Eigenthum der Gesellschaft. Wenn der Reservefond die vorbezeichnete Hobe erreieht liat und so lange er sicb auf derselben erbalt, werden die envahnten Zuflusse eingestellt. Wenn m irgend einemJahre das Reinertriigniss der Gesellscbaft nicbt binreicben solite, um S°/o auf das eingezahlte Actiencapital zu vertheilen, so \vird das Feblende aus dem Re' servefonde erganzt. Es ist iibrigens die Generalversammlung auf Antrag des Verwaltungsrat«eS berechtigt, aussergewobnlicbe Verluste aus dem Reservefonde zu decken. Siukt der Reservefond unter die oben bezeichnete Hobe herab, so beginnen die im §•. 45, lit. b ihm zuge\viesenen Beziige voa Neuem. Dauer, Auflosung und Liquidation der Gesellschaft. §. 4S. Die Gesellscbaft v ird auf unbestimmte Zeit gegrundet. Sie kann aufgeliist werden : a) wenn der Antrag auf Auflosung von dem Venvallungsratlie auf Grund eines statutenmassig gefassten Bescblusses oder von einer Anzabl Actiom*ren’ vvelche den Resitz von vvenigstens der Hiilfte des Actiencapitals ausweiseD miissen, gestellt \vird; b) wenn nacli Ausvveis einer endgiltigen festgesetzten Bilanz der Reservefond und die Hiilfte des jeweiligen Gesellschafts-Capitales verloren sein solite. In beiden Fiillen ist ungesaumt vom Venvallungsratlie eine Generalversam®' lung einzuberufen, bei welcher rucksichtlieb der erforderlicben Hobe des Actien-capitales und der zur Giltigkeit des Bescblusses notlnvendigen Stiminzabl die Voi— scbriften des §. 37 zu gelten haben. §. 46. Wird die Auflosung der Gesellschaft bescblossen, so bat die Generalversammlung iiber die Art der Liquidation nach Massgabe der Restimmungen des Handels" Gesetzbuches zu entscbeiden und die Licjuidatoren zu bestellen. Diese konnen »llS dem Yerwaltungsrathe oder anderen Personen gewahlt vverden. Solite die Generalversammlung die Bescldifcsfassung iiber diese Massregeln Merlassen oder den in dieser Beziehung von der Staatsvervvaltung gestellten Bedin-gungen und Anforderungen sich nicht unterwerfen, so lindet die Liquidation uach den Bestimmungen des Handels-Gesetzbuches Statt. Die Liquidatoren haben die Liquidation unverziiglicli zu beginnen und durch-zufuhren und der nachsten Generalversammlung iiber den Abschluss der Geschafte und die vveiteren Modalitiiten der Auflosung Bericht zu erstatten. Die von der Majoritiit der in dieser Versammlung anvvesenden, nicht zum Vor-stande gehorenden Aetionare ertbeilte Decbarge befreit sammtliche Vervvaltungs-fatlie, den Actionaren gegeniiber, von allem und jedem ferneren Nachvveis, so wie ^°n jedem Ansprucb wegen der erfolgten Liquidation. Die gleiche rechtliche Folge trilt ein, vvenn in der Generalversammlung kein b*i der Verwaltung unbetbeiligter Actioniir ersebienen ist und sicb dieser Fali in e,ner zweiten zu dem gleichen Zvvecke ausdriicklich berufenen Generalversammlung "‘ederholt bat. Mit der Ernennung der Liquidatoren bdrt die Wirksamkeit des Ver-"altungsratbes auf, ali ein die Befugnisse der Generalversammlung haben vvahrend ^es Laufes der Liquidation, jedoeli nur in Angelegenbeiten derselben, wie vvabrend ^ei' Descbaftsdauer fortzubesteben. Schlichtung von Streitigkeiten. §. 47. Streitigkeiten, vvelcbe sieli aus dem Gesellsehaftsverlialtnisse zvviscben den ^utionaren und den statutenmassigen Organen der Gesellschaft (§§. 13 und 23) oder lschen den letzteren unter einander ergeben, sind vor den ordentlichen Gericbten uuszutragen. Oeffentliche Kundmachungen. §. 48. Alle oflentlichen Kundmachungen der Gesellscbaft erfolgen mittelst dreimaligcr lschaltung in der Grazer und Wiener Zeitung und in vvenigstens drei anderen gesblattern des In- oder Auslandes. Die von den geschehenen Kundmachungen 'Ul laufenden Fristen beginnen mit dem Tage, der auf den Tag der ersten Einschal- 111 ^er Grazer und Wiener Zeitung folgt, und nur die Einscbaltungen in die iener Zeitung aussern rechtskriiftige Folgen. Aufsicht der Staatsvervvaltung. f 49. ^ Die Aufsicht der Staatsvervvaltung vvird durch einen l.-f. Commissar geubt, ^ei das Recht bat, allen Sitzungen des Vervvaltungsrathes und derGeneralversamm-nf? beizuvvobnen, und alle Bescbliisse, vvelcbe demselben gegen die Statuten oder ^egen die allgemeinen Geselze gefasst erscheinen, bis zur hoheren Eutscheidung zu ,sBren. Mit Riicksicbt auf die hieraus ervvachsende Geschaftslast vvird von der Ge-Glsehaft eine jahrlicbe von der Staatsvervvaltung zu bestimmende Pauscbalsumme 11 Staatsschatz entrichtet. * Statuten der Lankowitzer Kohlen-Compagnie. (Genehmigt rnit Erlass des k. k. Ministeriums des Innern, Z. 8750/761 vom 10. Juni 1869.) §• 1-Gesellschaftszvveck. Die auf Grund der gegenvviirtigen Statuten gebildete Actiengesellschaft den Zweck, Kohlenberg\verke, Revierstollen und Hilfsbaue zu Lankowitz, so\vie in* Koflach-Rosenthaler-Voitsberger Kohlengebiete uberhaupt zu enverben und auszu beulen, auch selbe zu veraussern. f 2- Firma. Die Firma der Gesellschaft lautet: „D i e L a n k o w i t z e r K o h Ie n' Compagnie“ und ist bei dem Wiener k. k. Handelsgerichte zu registriren. §. 3. Sitz der Gesellschaft. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wien. Alle nach den Statuten oder dem Gesetze erforderlichen Bekanntmacluingen derselben erfolgen dureh die amtlic^16 „Wiener Zeitung.« §. 4. Gesellschaftsfond. Der Gesellscbaftsfond wird auf eine Million Gulden 6. W.festgestellt unddureh 5.000 Actien, jede zu 200 fl. o. W., gebihlet. — Dieses Grundcapital kanil in Foloe eines von der Generalversammlung gefasstenBeschlusses mitZustimmungderStaats vervvaltung vermehrt werden. §. 5. Consiituirung der Gesellschaft, Interimsscheine und Actien. Bei der Zeichnung sind 10 Percent oder 20 fl. per Actie, weitere 30 Pei’cellt oder 60 fl. per Actie bis 1. Juli 1869, bei sonstigem Verfalle der bereits erleg*e® 10 Percent, zu erlegen. Sobald diese 40 Percent auf das Actiencapital einbe*8 sind, und die Firma bandelsgerichtlich protokollirt ist, ist die Gesellschaft constitu Die Gesellschaft gibt hierauf Interimsscheine iiber die fur jede Actie ein zahlten Betriige von 40 Percent oder 80 fl. o. W. aus, die auf Ueberbringer laute'1’ und die Zeichner der Actien sind der Haftung fur vveitere Einzahlung enthobeii* Die Inhaber Jer Interimsscheine haben die vveiterenEinzahlungcn in der Hohe Und in den Zeitriiumen zu leisten , die der Venvaltungsrath bestimmen wird; die Saumigen verlieren die geleisteten Theilzahlungen, und der^Vervvaltungsrath ist un-*er Beobaclitung der Vorschriften des Artikel 221 H. G. B. berechtigt, die beziiglichen Interimsscheine fiir ungiltig zu erklaren, welcher Beschluss sofort kundzumachen An die Stelle der ungiltig erklarten Interimsscheine konnen andere Interims-sclieine gegeben werden. Nach Volleinzalilung des Aetienbetrages werden die Interimsscheine eingezo-8en und dafiir die auf den Ueberbringer lautenden Actien ausgefolgt. §. 6. Die Actien und Interimsscheine der Gesellschaft \verden nach den Formularen 1 und 2 ausgefertigt, mit Coupons nach den Formul aren 3 und 4 versehen und mit ^er Firma der Gesellschaft von zwei Mitgliedern des Verwaltungsrathes unterzeichnet. §. 7. Vertretung und Verwaltung. Die Angelegenheiten der Gesellschaft \verden besorgt: aJ vom Venvaltungsrathe und b) von der Generalversammlung der Actioniire. §• 8. Vervvaltungsrath. Der Verwaltungsratli besteht aus fiinf Mitgliedern, welche von der General-'ersammlung aus den Actionaren gewahlt werden. Ihre Functionen dauern funf lre- Ausserhalb Wien wohnende Mitglieder konnen ihr Stimmrecht auf Mitglieder ?es ^ei’waltungsrathes (ibertragen, die in Wien wohnen; diese erhalten die Beziige rer Machtgeber fiir die Dauer der Vertretung. Seheidet ein Mitglied des Vervval-*Ungsrathes wahrend seiner Amtsdauer aus, so wiihlt der Vervvaltungsrath bis zur der nachsten ordentlichen Generalversammlung einen andern Actionar an seine Ci j. “ eHe. Die ausscheidenden Mitglieder des Venvaltungsrathes haben ihre Functionen s zur Wiederbesetzung ihrer Stellen fortzuluhren und sind wieder \vahlbar. §. 9. Der Venvaltungsrath besteht fiir die erste fiinfjahrige Periode, unterWahrung er im Artikel 227 H. G. B., Alinea 3. enthaltenen Vorschrift, aus den Herren: 0 lann Bliimel, Dr. Leopold v. Mayer, Carl Polley, Heinrich Saruba und Ignaz Wokaun. Vom Ende des fiinften Gesclniftsjahres angefangen, treten jiihrlich z\vei Mit-SHeder des Venvaltungsrathes aus; bis sich die Reihe des Austritles nach derFunc-^''usdauer gebildet bat, werden die Austretenden durch das Los bestimmt. Jedes Mitglied des Venvaltungsrathes bat dreissig Actien fiir dieDauer seiner Functionen zn erlegen, welche wšihrend derselhen unverausserlich sind. §. 11. Der Yerwaltungsrafh wahlt aiis seiner Mitte einen Obmann und dessen Steli-vertreter, er setzt seine Geschaftsordnung selbst fest, vertheilt die Gesehafte unter seine Mitglieder und versammelt sich iiber Einladung des Vorsitzenden mindestens einmal in jedem Monate. Er ist beschlussfahig, wenn drei Venvaltungsrathe anvresend sind; seine Be-schliisse werden nach Stimmenmehrheit gefasst, bei Stimmengleichheit gib* ^eI Vorsitzende den Ausschlag. Ueber die Verhandlungen werden Protokolle gefOhrt, die von dem Vorsitzenden zu unterzeichnen sind. §. 12. Der Venvaltungsralli kann einen Tiieil seiner Vollmacbten durcli eine spe* eielle Ermacbtigung einem oder mebreren seiner Mitglieder oder einem oder mel*" reren Beamten der Gesellscliaft zu einem besonderen Zsvecke iibertragen. §. 13. Der Venvaltungsratli vertritt und reprasentirt die Gesellscliaft als deren Voi-stand im Sinne des Handelsgesetzbucbes; insbesondere liegt ihm die Oberleitung aller Gesehafte der Gesellscliaft, die Ernennung aller Beamten, sowie die Bestim-mung der Wirkungskreise und Gebalte derselben ob. Ueberbaupt entscbeidet er 111 allen Fiillen, welcbe niclit ausdriicklich der Generalversammlung vorbelialten sind-Der Verwaltungsrath iiber\vacht die Geschaftsfiihrung der Beamten. §. 14. Die Mitglieder des Venvaltungsrathes erhalten eine Tantieme von yierPercent des nach Deckung sammtlicber Ausgaben, Absclireibungen und ehvaigen Verlusten. sowie nach Abzug der Amortisationsquote fiir die Actien der Gesellscliaft si0*1 ergebenden jšihrlichen Reinge\vinnes. 15. Die Kundgebung der Willenserklarungen des Verwaltungsrathes, soffie seine Zeicbnung fiir die Gesellscliaft, geschieht derart.dass die Firma der Gesellscliaft '°n wem immer geschrieben oder mit Stampiglie gedruckt wird und zwei MitgliederdeS Verwaltungsrathes darunter ihre Namen zeichnen. §. 16. Generalversammlung der Actionare. Die Generalversammlung findet regelmassig jedes Jahr im ersten Semester*11 Wien Statt und wird vom Vervvaltungsratlie vvenigstens vier Wochen vor den' ^ sammentritte mittelst Bekanntmachung der Gesellscliaft unter Augabe der zur ^et handlung kommenden Gegenstande berufen. Ebenso werden auch ausserordentliehe Generalversammlungen berufen, wenn diess der Vervvaltungsrath fiir nothwendig erachtet, oder eiiie Generalversamnilung beschliesst, oder die Aetionare nach Artikel 237 des H. G. B. die Einberufung ciner ausserordentlichen Generalversamnilung verlangen. §. 17. Die Generalversamnilung reprasentirt die Gesammtheit der Aetionare, und 'hre BeschHisse sind fiir die au- uud abvvesenden Aetionare verbindlich. §. 18. Stimmrecht. Der Besitz von je zvvanzig Aetien, beziebungsweise Interimsseheinen , gibt Eine Stimme in der Generalversamnilung. Alnvesende konnen sicli dureh schriftlich ^evollniachtigte Maehtbaber, \velche stiinmtahige Aetionare sein miissen, vertreten 'assen. Zur Ausiibung des Stimmreehtes miissen die Aetien, beziehungsweiselnterims-s«heine sammt Coupons langstens vierzehn Tage vor der Generalversamnilung bei erGesellschaftscassa in\Vien oder an einein vom Verwaltungsrathezu bestimmendeu ®*‘te hinterlegt werden. §. 19. Beschlussfahigkeit der Generalversamnilung. Die G eneralversaminliing ist besclilussfaliig, weun wenigstens ein Zehntel der aiisgegebenen Aetien, beziehungsweise Interimsseheine vertreten ist. In Ermanglung dieser Zalil von Stimmen findet eine neue Generalversammlung Statt. In diesemFalle brauclit die Berufung mir vierzehn Tage und die Hinterlegung ^er Aetien, beziehungsvveise Interimsseheine nur liinf Tage vor dem anberaumten Tage zu erfolgen. Die Giltigkeit der vor einer solehen zum z\veiten Male einberufenen General-Versamnilung gefassten Beschliisse, ist an eine bestimmte Anzahl von Stimmen nicht Sebunden, jedoch diirfen nur iiber jene Gegenstiinde Besehliisse gefasst vverden, Reiche auf der urspriinglichen Tagesordnung standen. §. 20. Der Bescblussfassung der Generalversamnilung sind folgende Gegenstiinde T°i‘hehalten: a) die Walil der Mitglieder des Verwaltungsrathes nach Ablaut' der Funetions- dauer der Mitglieder des ersten Venvaltungsrathes, dann jene der Rechnungs- revisoren und Protokollszeugen; ^ die Aenderung der Statuten; CJ die Vermehrung der Aetien, sowie die Aufnahme von Anleiben; 4) die Entscheidung liber Auflosung und Liquidation der Gesellschaft oder der Fusion mit einer Andern; die Bestimmung liber Bildung und Venvendung des Reservefondes; $ die Genehmigung oder Bemanglung der Bilanzen und Rechnungen; g) die Entseheidung iiber die Gebarung mit dem Amortisationsfonde, unbeschadet der Bestimmung des Artikels 248 des H. G. B. Diese Beschliisse iiber Abanderung der Statuten, iiber Vermebrung desActien-capitals, sowie iiber die Fusion der Gesellschaft mit einer anderen Unternehmung bediirfen vor ihrer Ausfiihrung der staatiicben Genebmigung. Die ersteGeueralversammlung priift und erledigt iiberdiess die Rechnungubel die Griindungskosten. Die Generalversammlung vernimmt den Bericbt des Vervva-tungsrathes iiber die Angelegenheiten der Gesellsebaft, sie wahlt aus ihrer Mitte einen aus z\vei Mitgliedern und einem Ersatzmanne bestehendenRevisions-Ausschuss, welcher die durch den Venvaltungsrath zu iibergebenden Rechnungen zu priife'1 und dariiber der nacbstjahrigen ordentlichen Generalversammlung Bericbt z11 erstatten bat. Sie beschliesst soliin iiberdie vom Revisions-AusschussegepriiftenRechnunge11 und ertheilt dem Venvaltungsrathe die etvva niithige Ermacbtigung fiir statuten-rnassig zulassige Gescbiifte uod Handlungen. §. 21. Leitung der Generalversammlung. Den Vorsitzin der Generalversammlung fiihrt der Obrnami des VerwaltungsvatheS und in dessen Verhinderung sein Stellvertreter. Die Rescbliisse der Geueraher sammlung \verden mitStimmenmebrbeitgefasst; bei gleicherStimmenzabl entscbeidet jene des Vorsitzenden. Ueber die Beschliisse der Generalversammlung wird ein Protokoli gefiih1*’ dem das Verzeichniss der An\vesenden und die Vollmachten der vertretenen Ad10 * der niire beigefiigt werden. Das Protokoli wird von dem Vorsitzenden und zwei von Versammlung gewžihlten Actionaren unterzeichnet. §. 22. Rechnungslegung, Dividende. Alljahrig wird das allgemeine Inventar der Activa und Passiva derGesellschaft aufgestellt und die Bilanz gezogen. Dieselbe ist 14 Tage vor der ordentlichen ^ neralversammlung im Gesellschaftslocale zur Einsicht der Actioniire aufzulegen u ist jedem stimmberechtigten Actioniir ein Exemplar der Bilanz iiber \erlangen^ erfolgen. Das nach Abzug aller wie immer gearteten Unkosten, sowie der aut 2 fiir jeden geforderten Centner eigener Kohle berechneten Amortisation sich el§e bende Reinertriigniss eines Jahres bildet den Gewiim der Gesellschaft. Von dem sich sohin ergebenden Gewinne wird der von der Generalversa®111^ lung zu bestimmende Beitrag fiir den Reservefond ausgeschieden, und von verbleibenden Reingewinne die im §. 14 festgesetzte Tantieme des Ver\valtungsra bestritten. Der Ueberrest wird als Dividende unter die Actionare vertheilt. Die Auszahlung der Dividende findet jahrlich am 1. Juli Statt; der *el tungsrath ist jedoch berechtigt, am 1. Jiinner jedes Jahres eine Abschlagszal auf die Dividende zu vertheilen, soferne die Gebarungsergebnisse eine Divi gewartigen lassen. f 23. Streitigkeiten- Streitigkeiten zwischen der Gesellschaft und ihren Actionaren oder zwischen ^er Gesellschaft und dritten Personen, inso\veit sie auf das Gesellschaftsverhaltniss Be?ug haben, sind bei dem competenien Geriehte auszutragen. §. 24. Auflosung der Gesellschaft. Im Falle der Auflosung der Gesellschaft vviihlt die Generalversammlung die kiquidatoren und bestimmt die Modalitaten der Liquidirung. Das realisirbare Vermogen der Gesellschaft wird nach Berichtigung sammt-Hcher Passiva unter die Actionare im Verhaltnisse ihres Aetienbesitzes vertheilt. ausgeubt. §. 25. Die der Staatsverwaltung zustehende Aufsicht wird im Sinne der Gesetze Statuten der Cillier Schurfgesellschaft. (Gcnehmigt mit Erlass des k. k. Ministeriums dcs Innern, Z. 19.200, vom 16. Februar 1870 ) A. Zvveck, Sitz, Name und Dauer der Gesellschaft. §• 1. Die Gesellschaft bildet sicli zu dem Zvvecke, in Unter-Steiermark durch Bol" versuche und andere Schurfarbeiten eventuelle Kolilenlager und sonstige nutzbaie Mineral-Lagerstatten aufzuschliessen, dieFreifahrung hierauf zu er\virken und sodanf* den ervvorbenen Besitz der nachgewiesenen nutzbaren Lagerstatten zu 'el vverthen. §• 2. Die Gesellschaft bat ihren Sitz in Cilli. %. 3. Die Geschiifte der Gesellschaft werden unter der Firma „Cillier Schur Gesellschaft41 betrieben, welche Firma gesetzlich zu prutokolliren ist. §■ 4. Die Dauer der Gesellschaft ist unbestimmt. §• .che Die Kundmachungen der Gesellschaft geschehen giltig durch die am 1 „ Wiener Zeitung“ und durch die „Grazer Tagespost.u B. Capital. §.6. Das Gesellschaft8capital ist zuniichst auf 12.000 fl. iisterr. \\ah|,in^ festgesetzt und wird durch Ausgabe von 240 Actien a 50 fl. gebildet. Es ^ jedoch der Generalversammlung vorbehalten, bis zur Erschiipfung von 50.1 iisterr. Wahrung weitere Actien auszugeben, wobei den Besitzern Actien erster Emission das Vorrecht zum Be/.uge der Actien der kiinftigen Efl>'sS1^ nacli Verhaltniss ihres diessfalligen Actienbesitzes vorbehalten bleibt; die Frist u die Modalitaten fiir die Geltendmachung dieser Vorrechte bestimmt der Aussd>us Sobald auf das Grundcapital per 12.000 tl. osterr. Wahrung 40 Pe*ce einbezahlt sein \verden, und die Firma nacli Vorschrift der Gesetze protokolih s wird, ist die Gesellschaft constituirt. Vor Beginn der Wii,ksamkeit der Gesellschaft sind 40 Percent des Nominal-"'eithes, d. i. 20 fl. osterr. Wahru ng auf jede Actie einzuzablen. Hieruber Berden auf Nameri' lautende Interimsscheine naeli beiliegendera Formulare ausge-fertigt, auf welchen die geleisteten Einzahluugen ersicbtlich gemacht \verden, §. 8. Die weiteren Einzahlungen haben in zwei Raten, jede zu 15 fl. osterr. Wahrung geleistet zu \verden, und bat der Verfallstag jeder Rate von dem Aus-schusse jedem Aetionare \venigstens ein Monat vor Verfall brieflieli bekannt gemacht Zu vverden. V §. 9. Wenn die Einzablung der Raten am bestimmten Verfallstage niclit erfolgt, so Slnd die siiurnigen Aetionare von dem Ausscbusse unter gleicbzeitig zu bestimmender Frist dreimal brieflieli zur Zahlung aufzufordern. Sind vier Wocben nacb Zustel-1 mg der letzten Aufforderung erfolglos verstrichen, so verliert der Inbaber des ^ierimsscheines den Anspruch auf die geleisteten friiheren Zablungen, und werden Hessen Interimsscheine als ungiltig erklart und zu Gunsten der Gesellscbaft a>nortisirt. §• 10. Die Ausfertigung der Actien findet erst nacb vollstandiger Einzablung ihres ^°nunalbetrages Statt; dieselben werden auf Namen des Besitzers lautend aus- gestellt. §• H- Die Actien und Interimsscheine sind mit fortlaufenden Nummern versehen und ^iissen bei allfalligem Weiterverkaufe girirt und bebufs der Umscbreibung im Haupt-Ucbe der Gesellschaft angemeldet werden. §. 12. Kein Actionar kann als soleber zu einer Zahlung iiber den Nominahverth seiner • ctien verhalten vverden. §. 13. An dem eventuell zu erzielenden Gevvinne participirt jeder Actionar nach 1 assgabe seines Actienbesitzes. C. Leitender Ausschuss. §. 14. ^ korstand der Gesellscbaft im Sinne des Handelsgesetzbuches ist der leitende Sschuss; derselbe bestebt aus zvvolf Mitgliedern, von denen sechs in der Stadt Sta*ist. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. 15 Cilli oderUmgebung \vohnen miišscn, und \vird auC dieDauer von z\vei Jahren durch relative Stimmenmehrheit von der Generalversammlung gevviihlt. Fiir die Functionsdauer des Ausschusses wiililt sicli dieser seinen Vorstand und Vorstandstellvertreter aus derMitte seinerMitglieder. Bei Abstimmungen, welche Gleichheit der Stimmen ergeben, entscheidet die Partei, mit welcher der Obma«n gestimmt hat. Der Ausschuss stellt seine Gesehaftsordnung fest, vollzieht die Beschliisse der Generalversammlung, iiberwacht die technische Leitung, verwaltet das Gesell-schaftsvermogen und entscheidet in allen Angelegenheiten, die nicht der Beschluss* fassung der Generalversammlung vorbehalten sind. §. 15. Der Obmann des Ausschusses ist auch zugleich Obmann der Gesellschaft und fiihrt als solcher stets den Vorsitz auch bei Generalversammlungen. Die Firma der Gesellschaft wird durch zwei Mitglieder des Ausschusses collectiv gezeichnet. D. Generalversammlungen. §. 16. Die Generalversammlung wird gebildet durch die amvesenden stimmberech-tigten Actionare, und muss eine solche mindestens jahrlich einmal, liber vier Wochen vorher vom leitenden Ausschusse zu ergehende Einladung und Bekanntgabe el geniigt, wenn die Einladung hierzu mit Bekanntgabe des Gegenstandes 14 1af>e vorher ergeht. Der Generalversammlung sind folgende Angelegenheiten vorbehalten: a) die Billigung der Vorschlage des leitenden Ausschusses beziiglich der in einem Jahre vorzunehmenden Schurfarbeiten; Aenderung der Statuten, vorbehaltlich der staatlichen Genehmigung; c) Prufung des Rechenschaftsberichtes des leitenden Ausschusses der gesellschaft-lichen Rechnungen und Beschlussfassung iiber die Vertheilung des allfalligen Reingewinnes; die Auflosung der Gesellschaft; O die Emission neuer Actien bis zur Erschopfung des vorher ervvahnten Anlage-capitals von SO.000 fl.; f) die Aufnahme von Darlehen; 9) die Beschlussfassung uber Verkauf des ganzen oder eines Theiles des geseli-schaftlichen Vermogens. §. 20. Jede Actie oder jeder Interimsschein berechtigt zur Abgabe einer Stimme bei Gcneralversammlungen, doch kann ein Actionar nicht raehr als zehn Stimmen auf Se>nen Namen lautend abgeben. §. 21. Abwesende Mitglieder sind berechtigt, ein anderes Mitglied der Gesellschaft schriftlich zur Stimmabgabe zu bevollmachtigen, doch kann kein Bevollraachtigter Eines oder mehrerer Actionare mehr als zehn Stimmen in Vollmachtsnamen fiihren. §. 22. Bei Wahlen und Beschlussfassungen iiberhaupt entscheidet die ganz einfache ^aj°ritat. Antrage uber Statutenanderungen, iiber Verausserung von Gesellschafts-^rmogen, sowie iiber die Auflosung der Gesellschaft bediirfen der Zustimmung Zvveier Drittheile der vertretenen Stimmen zur Annahme; ist. der Kaufer fiir das f>a»ze Gesellschaftsvermogen oder einen Theil desselben, ein Actionar, oder sind fs mehrere Actionare der Gesellschaft, so verlieren diese bei der Abstimmung iiber r eigenes Angebot ihre Stimmberechtigung. E. Technische Leitung. §. 23. Die Leitung der technischen Arbeiten wird einem Fachmanne ubertragen, "'^cher nicht Mitglied des Ausschusses sein darf, sondern diesem zunšichst verant-^‘•llich ist. F. Bilanz und Gevvinnstvertheilung. §. 24. Das Geschiiftsjahr der Gesellschaft ist das Kalenderjahr. Das erste Geschafts-jalir umfasst jedoch die Zeit von der Constituirung der Gesellschaft bis Ende 187 0. Am Ende jedes Geschaftsjahres wird vom Ausschusse auf Grundlage eines Inventars der Activa uud Passiva die Bilanz errichtet und der nachsten ordentlichen Generalversammlung vorgelegt. Die Bilanz hat mindestens achtTage vor der ordentlichen Generalversammlun§ im Geschiiftslocale zur Einsicht tur die Aetioniire aufzuliegen. §. 25. Der nach Abzug aller Unkosten sicli ergebende Reingevvinn wird nach dem Beseblusse der Generalversammlung an die Actionare als Dividende vertheilt \verden. G. Schiedsgericht. §• 26. Falls sicli aus dem Gesellschaftsverhaltnisse Streitigkeiten ergeben sollten,s0 unterwerfen sich die streitenden Theile der Entscheidung eines Schiedsgerichtes, bestehend aus z\vei Schiedsricbtern und einem Obmanne. §. 27. Die Schiedsrichter vverden je Einer von den streitenden Tbeilen gewiihlt, der Obmann aber durch die Grazer Handels- und Ge\verbekammer bestimmt. GeschieM die VVahl von Seite eines Streittheiles in der vom Ausschusse von Fali zu Fali ^ bestimmenden Frist nicht, so bestimmt der Gegentheil fiinf Actionare, welche den Schiedsrichter fur den saumigen Theil zu vviihlen haben. H. Auflosung der Gesellschaft. §• 28. Die Auflosung der Gesellschaft erfolgt ausser den im Gesetze vorhergesehenen Fallen (§. 242 H. G. B.): а) durch Verkauf des ganzen gesellschaftlichen Besitzes, б) durch Beschluss der Generalversammlung. Cilli, am 31. Janner 1870. Carl August Frey m. p. Ad. Meurer m. p. Moriz Sajovitz m. p. t L, Tal) e 11 e n, Erlauterung. In den Tabcllen sind die Gewichle bei den edlen Metallen (Gold und Silber) in W»ener Miinzptunden zu 500 Gramm oder i'7816165 Wiener Mark und die Geldvverthe in oster r.ieliischeu Gulden Silbennunze (gleich 2-5 Francs), bei allen anderen Bergwerkspro' ducten die Gewichte in Wiener Centnern zu S6‘001 Kilogramm und die Geld vverthe 1,1 ostpvreichischen Gulden Bank-Valuta eingestellt. Die in einzelnen Tabellen vorkomme>’^en Masse sind in Wiener Langen- und Quadrat-Klaftern ausgedruckt, wozu bemerkt wir > dass die Wiener Klafter 1.896 Meter entspricht. !• Uebersickt der m Ende des Jalires 1869 bestandenen Freischnrfe. L a n d A n z a h 1 der Freischiirfe Anzahl der Privat- Frei- 8eh(ir- fer Durch-schnitt der auf einen Privat-Frei-schiirfer entfal-lenden Frei-schurfe Bcrghauptmannschaft Aerar Privat S Zu- ammen Oesterreich unter der Enns St. Polten 493 493 54 91 Ofsterreich ob der Gnns . n * 615 615 8 76-9 Steiermark ) Leoben 2.548 2.548 57 44-7 1 Cilli 970 970 121 80 KSrnten . . Klagenfurt 9 422 431 101 4-2 Krain . Laibach 245 245 43 5*7 Kustenland . . . 75 75 5 15-0 D&lmatien Zaia 10 10 3 3-3 Tirol . . Hall 14 38 52 22 1-7 Saliburg » i 40 41 17 2-4 T h e i 1 s u m in e . 24 5.456 5.48(J 431 12-7 Praff i3 1.852 1.865 104 17-8 \ Elbogen . 2 675 677 165 41 Biihmen / Kominotau 2.711 2.711 241 11-3 Pilsen . . 1.932 1.932 97 19-9 ( Kuttenberg- ...... 767 767 76 101 Mahren Olniiitz 990 990 55 180 Schlesien n 618 618 29 21-3 Wcst-Gaiizien und Krakau Krakau 59 524 583 47 11-3 Ost-Galizien . . . Lemberg 313 313 24 13-0 Bukovvina n * 246 24C 12 205 T h e i 1 s u m ni e » 74 10.628 10.70 85( 12-5 Ilaiiplsuinmo . 98 16.084 16.18 1.28 12-6 Im Jahre 1868 . . 9i 8.672 8.76 1.13 7-7 Daher im Jahre 1869 mclir . 7.412 7.41 15 4 9 ■ ' ■N mi ukI ta! II. Uebersicht der bis Ende dcs Jahres 1869 ziim Bergbane vcrliehenen Rergwerksmassen. L a ti d Berghauptmannschaft Grubenmassen auf Gold und Silber Eisensteine Aerar Mineralkohlen andere Mineralien Zusammen Aerar Privat T a g m a s s e n auf Gold und Silber Eisensteine Aerar andere Mineralien Zusammen Privat W i e n e r Quadrat-Klafter Gesammttliiche der verliehenen liergwcrksniasson Aerar Privat Zusammen Anzahl der Privnt- Bergwerks- besitzer Oesterreich unter der Enns Ocsterreich ob der Enns . Stei krmark , KSrnten . , Kram _ _ ^fistenland ^ahnatien Tirol . Salzburg Bohme ®51iren .... ®clilesien............... " est-Galizien und Krakau ^st-Galizien................ ^ukowina . . . St. Polten Leoben Cilli . . Kiagenfurt Laibach Zara Hall . T h e i 1 s u m in e . Prag . . Elbogen . Kommotau Pilsen . . Kuttenberg Olmiitz . . Krakau . Lemberg T1) e i 1 s u m m e . Ilauptsiimnic . Im Jahre 1868 Daher im Jahre 1869 39 | mehr . weniger 288.51: 2.396.68S 2,403.454 4,800.142 5.088.654 5.088.654 12.544 188.160 2G9.696 75.264 37.632 583.296 37.632 770.182 378.378 288.512 25.088 25.088 614.656 139.374 794.350 489.216 62.720 4,154.624 383.880 2,724.255 2,056,135 62.720 149.069 10,082.61!' 1,524.880 2,108.176 2,158.352 50.176 3,443.771 2,549.069 5,848.990 725.448 1,108.086 2,281.21*-' 1,648.776 9,758.S41 2,830.549 2,322.577 401.408 131.192 27,057.079 34,859.354 2,280.344 8,2S9.324j.............. 12,895.767 2.849.106 15,642.673 1.964.107 2,512.743 326.144 150.528 445.917 465.248 909.608 .22,909.608 23,374.856 25,125.835 45,076.309 25.088 330.400 275.968 953.344 1,584.800 22,194.879 28,005.844 71,280.970 23,834.750 11,291.285 12,459.869 7,559.257 7,285.830 1,602.016 125.440 185,640.140 230,716.449 216,580.209 1,750.979 14,136.240 2,145.755 3,730.555 3,554.938 461.700 25.088 790.272 3S8.864 r,019.177 288.512 12.544 213.248 916.685 225.792 10,341.882 239.904 1,770.361 679.103 2,147.334 3,353.806 1,221.036 200.704 8,464.739 87.808 75.264 18,240.059 175.617 28,5S1.941 28.395.021 186.920 65.408 330.400 275.968 2,033.248 427.886 3,132.910 2,396.688 2,403.454 9,240.240 12,983.575 7,806.546 16,603.577 11,977.235 4,857.390 338.688 363.' 1,500.586 412. 66,084.106 25,055.363 100.352 29,955.857 33,088.767 37,213.198 4,124.431 28,321.40 31,271 .S35 73,446.537 28,263. 16,582.379 23,439.746 10,615.598 18,073.146 2.091.232 356.984 232,462.158 298,546.264 281,992.936 16,553,328 32.000 64.000 11.876 7,089.354 32.000 56.726 101.270 12.544 143.795 175.795 7,165.230 131.525 383.415 176.733 62.720 35.765 132.120 212.092 274.812 680.315 246.810 90.650 1,711.176 8,876.406 8,175.678 700.728 12.069 12.069 286.881 154.481 64.000 386.366 218.089 10.240 566 140 304.155 212.092 64.000 35.765 175.996 7,089.354 154.481 64.000 7,583.596 533.190 350.507 155.864 462.676 462.676 131.525 604.850 186.973 25.015 1.868 28.931 984.470 246.810 90.650 9,884.688 9,547.011 97.408 393.120 275.968 2,245.340 427.886 3,439.722 2,396.688 2,403.454 25,055.363 256.216 30.111,721 33,551.443 37,675.874 4,124.431 9,304.240 12,983.575 7,806.546 16,639.342 12,153.231 11,946.744 338.688 363.776 1,655.067 476.493 73.667.702 28,452.930 31,876.685 73,633.510 28,263.296 16,607.394 23,441.614 10,644.529 19,057.616 2,338.042 447.634 234,763.250 308,430.952 291,539.947 16,891.005 9,304.240 12,983.575 7,903.954 16,639.342 12,546.351 12,222.712 338.688 363.776 3,900.407 904.379 77,107.424 30,849.618 34,280.139 73,633.510 28,263.296 16,607.394 23,441.614 10,644.529 44,112.97 2,594.258 447.634 264,874.971 341,982.395 329,215.821 12,766.574 Durchschnitt der auf einen Privat-Berg-vverksbesitzer entfallenden Ber^vverksmas-sen-Fliiehen Qu»drat-Klaft**r 44 8 37 108 73 37 2 6 27 13 355 184 272 509 140 65 53 20 39 14 1.300 1.655 1.682 27 211.460 1,622.947 210.988 154.068 166.483 322.885 169.344 60.629 61.300 36.653. 207.515 154.557 117.194 144.663 201.881 255.498 442.295 532.226 488.657 167.003 111.908 173.329 13.034 III. Uebersicbt der wicbtlgsten im Jalne 1869 bei dem Bcrg uerksbetriebe (mit Anssdhlass der Mineralkoblenbergbaue) bestandcuen Ginrichtungen. L a d d ®esjerrcich unter der Enns 0es‘erreieh ob der Enns . Steiermark Karnton Kram Kiistenland Tirol Salzburg Mahren Schlesien . . . ' ' o'.'St'Galizi(‘n und Krakau l-Gu)izien Buki owina . Berghauptmannschaft St. Polten Y> Leoben . Ciin . . Klagenfurt Laibach . Hall T h e i 1 s u m r Prag . . . Elbogen Kommotau . Pilsen . . Kuttenberg Olmiitz . . Krakau . Lemberg Th e i Is u m r Ba.ii])tsuiuuic . Im Jahre 1868 . Daher im Jahre 1869 mehr . weniger Bei den Bergbauen Forderbabnen Eisen- Holz- ) 20.365 11.022 3.G13 4.698 2.609 8) 38.638. 1.736 37 2.185 114 650 43.450 1.860 20 S) 10.161 901 86.132 4.732 20.421 3.507 127.734 263 2.891 1.103 1.240 1.580 7.108 Fdrder- und Fahrt-maschinen mit Dampf- kraft VVasser- kraft thie- rischer Kraft Wasserhebmaschinen mit Dampf- kraft Wasser- kraft thie- rischer Kraft Men- schen- kraft Aufbereitungsmaschin Poch- eisen \Valzen- paare Muhi— la liter Stoss- herde Sieb- setz- niasehi- nen Bei den Huttenwerken Eisen- Hocb- ofen Andere Hoeh- ofen Halb- Hoch- ofen Ivrum- ofen Saiger- und Iios- seltir- herde Treib- berde Subli- ma- tions- tifen Destil- lations- oien Rosici fen Flarnm-o fen Retor- tenofen Amal- gamir- werke Laug- werke Ab- dampf- kessel Kristal* lisa— tions-K iisten Ex- Irae- tions- Appa- rate l 40 3 215 319 49 246 39 436 55 281 152 1 204 33 86 3 192 5 2 2.088 103 119 127 io) 44 31 i*) 7 18 4 6 784 21) 29 179 180 ) 1 102 54 48 167 6 120 41 344 470 477 4) H *) 7) 65 ,S) 140 169 23 40 17) 4 94 101 171 115 159 195 36 107 13 7 161 179 195 47 >8) 16 170 437 485 501 Ce-menta-tions-Ei liri ch-tungen 63 j) ^ — ■ -■ •------------------------ 1*704 Klafior Lo,nn.ftHV_r:.?AaTte" 5/860 ^,a^er.^Ir^e” Un<* Klafter sonstige Bergwerkseisenbahnen iiber Tags. 3) Daron 1.094 Klafter uber Tags. 4) Ueberdiess 10 Cupol- und 5 Besscmerdfen. 5) Ueberdiess ein continnirlicher Drehherd (Rundherd). 6) Ferner 3 Kalkofen und 1 Zinkentsilberungsapparat. 7) Ueberdiess 2 Bcssemer- und 2 RossiVsche Gebliiseofen. 8) Darunter le und 1 Kehrherd. J1) Ausserdem 2 Turbinen, 4 Dampfmaschinen, 8 Kohlenvvaschkasten, 6 einfache Reil *°£leich P- ............................. J . «ciutf.iicrw«scue um ocniemuigraben und 27 Kieswaschen. *4) Ueberdiess 4 Kebrherde. 15) Ausserdein 30 Setzsiebe. a« ordermaschine. Ueberdiess bestehen 8 Separations-Trorameln und 12 Schlemnmerke. =«) Ausserdem 7 Seperations-Trorameln. ~) Ueberdiess 2 Cupolofen. 3 Tie^ejgfen und abn. ) Kohlenmiihlen. ) Darunter 4 Liegendherde, 6 Drehherde und 1 Kehrherd. 1J) Ausserdein 2 Turbinen, 4 Dampfmaschinen, 8 Kohlenvvaschkasten, 6 einfache Reibgittcr\vaschen, 1 Spitzkasten-Apparat, 5 Separationslutten, 2 Tromraehvaschen und 4 Siebtroinmeln. **) Darunter 6 Rostflainmofen. Ueberdiess bestehen noch 11 Cupolofen, 180 Coaksofen ,1 Feinir- lei>* 1 luplojnk . ^eID renno^en- ) Nebstdem 1 Reibgitterwasche mit Schlemmgiaben und 27 Kiesvvaschen. l4) Ueberdiess 4 Kebrherde. ,0) Ausserdem 30 Setzsiebe. 16) Ueberdiess 4 Aufbereitungs-Dampfmaschinen, 78 Setzkusten und 2 Graphitvraschen. 17) Nebstdem 3 Trockcnofen. ,8) Ausserdem 2 Hammer, 1 Bleikanuner, 8 Maschincurohrvverkp und 5 Mengekisten. ,9) I)avou IV. 1. Uebersicht der im Jahre 1869 bestandenen Rergban-lInteroehiuaiigeD (mit Ausschluss des Salzbergbanes) und der von denselben bescbaftigten Arbeiter. Fiir deu Stel uk ohiiMi-Bergbau Fiir deu llrauiikohlcii-Bergbau F tir den Eisenstein-Bergbaii Fiir dle anderen llcrgbaue !'ur saimntliche Bergbaue I- a n d Berghauptmanu- schaft A r b e i t e r JI r b site r k Arb i t r j* r b e i t e r r b i t e r Unter- nehmungen Manner Weiber Kinder j i Zusammen Uuter- nehmungen Manner Weiber Kinder Zusammen Unter- nehmungen Man n er VVeiber Kinder i Zusammen Unter- nehmungen Manner VVeiber Kinder Zusammen Unter- nehiuungen Manner VVeiber Kinder i Zusammen Z i 1 Oesterreieh unter der Enns St. Polten . . 23 736 14 49 799 10 458 54 21 533 6 178 4 13 195 11 78 3 1 82 50 1.450 75 84 1.609 Oesterreich ob der Enns . n • o 13 13 4 652 2 11 665 1 1 2 2 8 667 o 11 680 Steiennark •. j Leoben .... i 12 12 12 2.134 301 137 2.572 14 1.930 60 73 2.063 6 29 11 40 33 4.105 372 210 4.687 ! Karnten . Krain Cilli 9 231 56 8 295 100 3.654 329 34 4.017 7 48 48 11 127 39 6 172 127 4.060 424 48 4.532 Klagenfurt . . 17 660 224 25 909 10 1.563 18 69 1.650 48 1.860 711 220 2.791 75 4.083 953 314 5.350 14 885 63 948 23 312 3 315 7 764 30 6 800 44 1.961 93 9 2.063 Kiistenland . Dalmatien . 2 509 16 509 2 509 509 Tirol . Salzburg Zara 1 48 3 67 208 4 4 1 5 5 52 3 17 72 Hall 2 162 162 2 208 14 1.009 16 73 1.098 18 1.379 16 73 1.468 3 104 10 1 115 7 435 11 446 10 539 10 12 561 Theilsumme . 35 992 70 57 1.119 162 9.162 976 244 10.382 66 4.343 92 159 4.594 109 4.308 810 318 5 436 372 18.805 1.948 778 21.531 ■ » r Prag 162 7.303 288 221 7.812 12 1.381 20 1.401 7 4.442 4.442 181 13.126 288 241 13.655 Bohmen . ) 123 1.341 130 68 1.539 26 10 2 12 39 863 8 24 895 188 2.214 140 92 2.446 Kommotau . . 2 5 5 519 4.331 91 36 4.458 16 16 16 12 86 24 110 549 4.438 91 60 4.589 1 Pilsen .... 46 5.906 191 192 6.289 1 7 10 17 6 180 30 101 311 16 512 9 85 606 69 6.605 230 388 7.223 Mahren Kuttenberg . . 13 1.782 13 26 1.821 13 339 16 4 359 6 99 99 20 751 51 802 52 2.971 29 81 3.081 Schlesien Olmiitz .... 7 2.956 214 170 3.340 18 627 6 16 649 18 1.374 17 1.391 10 217 11 6 234 53 5.174 231 209 5.614 "est-Galizien un(l Krakau . . 10 6.487 459 50 6.996 1 1 1 6 584 5 589 1 20 20 18 7.092 459 55 7.606 ®st-Galizien Krakau .... 9 1.433 214 10 1.657 7 358 13 23 394 12 1.238 207 87 1.532 28 3.029 434 120 3.583 Bukowina Lemberg . . . 5 15 7 11 33 6 99 14 113 1 150 150 12 264 7 25 296 3 63 63 1 113 113 4 176 176 T h e i 1 s n in m e . 249 25.872 1.379 669 27.920 680 6.661 250 145 7.056 106 4.164 45 180 4.389 119 8.392 235 277 8.904 1.154 45.089 1.909 1.271 48.269 Hauptsuiuiuc . 284 26.864 1.449 726 29.039 842 15.823 1.226 389 17.438 172 8.507 137 339 8.983 228 18.700 1.045 595 14.340 1.526 63.894 3.857 2.049 69.800 N- 2. llcbersicht der iiu Jahre 1869 bestandenen Hiitteii-Unterueliniungen (mit Ausschluss der Salz-S«idwerke und der Metall-Ralfinirnerke) uad der von denselbcn bcsckaftigten Arbeiter. L a n d Berghauptmannschaft Ffir die Roheiscngewinnung Fur die Oevrinnung der andercii Rolimetalle und Uuttenrobproducte Piir die Gcniiiiiung aller genanntcn Hulten-producte Unter- nehmungen A r b e i t e r Unter- nehmungen A r b e i t e r Unter- nehmungen A r b e i t e r Manner AVeiber Kinder Zusammen Manner \Veiber Kinder Zusammen Miioner AVeiber Kinder Zusammen Z a h 1 Oesterreich unter der Enns St. Polten 3 97 97 3 97 97 Steiernaark ) Leoben 23 801 53 22 876 18 18 24 819 53 22 894 l Cilli 2 35 5 40 29 29 3 64 5 69 Karnten . Klagenfurt . 9 723 21 10 754 27 209 62 271 36 932 83 10 L025 Krain Laibach 12 342 9 4 355 335 8 343 19 677 17 4 698 Tirol . 3 146 146 11 121 121 14 267 267 ” 2 117 1 118 105 2 107 9 222 3 225 Theilsumme . 54 2.261 89 36 2.386 54 817 72 889 108 3.078 161 30 3.275 Prag- 7 4.056 30 270 4.356 3 284 284 10 4.340 30 270 4.640 Elbogen .... 5 85 85 36 174 22 8 204 41 259 22 8 289 Bohinen Komraotau . . . 3 3 6 / Pilsen 9 383 12 35 430 18 211 10 221 27 594 22 35 651 \ Kuttenberg 8 426 4 430 2 40 40 10 466 4 470 Miihren Olmutz 12 1.849 28 78 1.955 1 65 65 13 1.914 28 78 2,020 Suhlesien „ 6 864 4 7 875 6 864 4 7 875 'Vpst-Galizien und Krakau Krakau 5 454 2G 474 2 126 8 134 7 580 8 20 608 Ost-Galizien Lemberg- . 6 122 6 128 6 122 6 128 " 3 305 2 7 314 66 66 4 371 *■ 7 380 Theilsumme . 64 8.544 82 421 9.047 66 966 40 8 1.014 130 9.510 122 429 10.061 Hauplsumme . 118 10.805 171 457 11.433 120 1.783 112 8 1.903 238 12.588 283 465 13.336 V. I. Uebersicht der l>ei dem Bcrgwcrksbetriebe im Jalire 1869 vorgekommenen todtlichen Arbeiter-Vcriiiigliickungen, nach den Betriebszneigen nnd den veranlassenden llrsachcn geschieden. Bei den Bergbauen a ul' In s a i g e r e n Sehachten bei der Fahrung auf der Fahr-kunst auf der Forder- schale oder in der Tonne auf der Fahrt durch Herab- durch pldtzli- durch Sturz durch Gesteins- chen Ver- die M a- bruch F order- den schinen oder der gefiisse Schacht auderen Schacht- Gegen- ulme standen Zusammen Auf Bremsbergen und in tonnlagigen Schiichten durch Herab-fallen ron Gesteins- stiicken oder auderen Gegen- stauden durch plotzli-chen Ver-bruch der K i rs t oder Uliue Zusammen In Stollen und Streeken bei der Schiess-arbeit mit 1‘ulver durch die Forder- gefasse oder deren Zugkraft durch Sturz in Schachte oder Geseuke durch Herab-fallen von Gesteins-stiicken oder anderen Gegen-standen durch bose Wetter durch pldtzli— chen Ver- bruch der schla- andere First gende bose oder Wetter Wetter Uliue Zusammen Auf Abbauorten und in Verhauen bei der Schiess- bei der arbeit Schranun mit arbeit Pulver beim Rauben der Zimmerung durch plotzlichen durch Verbruch Herab- durch fallen von Herein- Gesteins- der an- brechen st tičk en der First stehenden de> Ver- oder oder Gang- satzes oder anderen Ultue oder Ver- Gegen- Flotztheile bruches standen Zusammen Ueber Tags bei der Schraiuin-arbeit durch die durch Einsturz durch durch Forder- eines Dachein- Frstickung gefasse Maschinen des Tag- Gerustes sturz bei auf der oder bei eineni heftigein Gicht eines deren Zugkraft gebirges Hoehofen- gebaude Sturme Hochofens Zusammen Im Ganien Steinkohlen Braunkohlen Braunkohlen Eisensteine* Braunkohlen . . Eisensteine . . . andere Mineralien Andere Mineralien Steinkohlen . . . Braunkohlen . . Eisensteine . . . andere Mineralien Steinkohlen . . . Eisensteine . . . andere Mineralien Steinkohlen . . . andere Mineralien Im Canzen Steinkohlen . . Braunkohlen . . Eisensteine . . . andere Mineralien Total-Summe 6 14 i 1 4 5 1 20 19 2 tl 52 15 2 1 18 25 2 27 3 1 4 64 29 13 18 124 V. 2. Uebersicht der bei dem Bergwerksbetriebe im Jalire 1869 vorgekommenen sclineren Arbeiter-Verungliickiingen, nack den Betriebszweigcn und den veranlassenden llrsaclien geschiedeu. L a n d e r °esterreieh unter der Enn Oesterreich ob der Enns Steii krmark . Kiirnten Krain Salzbu rg 'imen . Mahri en ®chlesien ^aliiien *ui Gaiueu Bei den iergbauen aui' Braunkohlen Braunkohlen Braunkohleo Eisensteine . Braunkohlen . . Eisensteine . . . andere Mineralien Braunkohlen . . Eisensteine . . . andere Mineralien andere Mineralien Steinkohlen . . . Braunkohlen . . Eisensteine . . . andere Mineralien Steinkohlen . Braunkohlen Steinkohlen Steinkohlen Steinkohlen . . . Braunkohlen . . Eisensteine . . . andere Mineralien Total-Summe In saigeren Sc h ii c h ten bei der Fahrung auf der Fahrt durch llerab- fallen bei der Zimme-rung durch die Ftirder- gefaase durch Sturz iu den Schacht durch Ma- schinen ron Gesteins-stiicken oder anderen Gegen• standen Zu- sammen Auf Bremsbergen und in tonnlagigen Schachten bei der bei der Fahrung Schiess- auf den arbeit Bremsen- init bunden Pulver oder Gestellen durch die Forder- gefasse durch Sturz auf der Breins-bahn durch Herab- durch fallen plotz- von lichen Geatein*- Verbrucb stiicken der oder First anderen oder Gegen- Ulme stiinden Zu- sammen In S t o 11 e n und Streeken bei der Schiessarbeit mit Pulver mit Djrnarait bei der Fahrung durch Fali oder Stoss bei der Ziiume-rung durch die Forder- gefasse oder derea Zugkraft durch Sturz in Schachte oder Geseoke durch Ma- schineu eigenes Gezahe durch Herab- fallen von Gesteins- stficken oder auderen Gegen- standen durch plotzlichen Verbruch der First oder Ulrae der Vororte durch bose Wetter schla- geude NVetter audere bose Wetter Zu- sammen Auf Abbauorten und in Verhauen bei der Schiess-arbeit mit Pulver durch Herab- fullen bei der Ziuime-rung bei der Schramm-arbeit durch fremdea Gezahe von Gesteins- stiicken oder anderen Gegen- standen durch plotzlichen der First oder Ulme durch Herab- der rolien anstehen- des Ver- den satzes Gang- oder oder Ver- Floti- bruches theile Zu- sammen Ueber T a g s durch die durch Ffirder- Sturz durch gefiisse von Ma- oder hoheren schinen deren Orten Zugkraft durch Herab- fallen von Gesteins- •tiicken oder anderen Gegeu- standen durch Ab-rutschen de« Tag-gebirges durch achla- gende Wetter Zu- sammen 23 16 13 63 31 32 10 Im Ganzen 23 7 30 3 64 19 102 12 96 57 191 Vermogensstand der Bruderlnden zn Endc dcs Jalires 1869. L a n d Berghauptmann- schaft B r u d c r 1 a d e n Aerarial- Pri vat- Zusammen fl. kr. li. | kr. fl. kr. Oesterreich unter der Knns St. Polten . . . 148.955 10 148.955 10 °esterreich ob der Enns . „ ... 51.276 71 51.276 71 Steiermark j Leoben .... 20.929 38 602.835 12 623.764 50 Kiirnten K ra in . Cilli 144.266 54 144.226 54 Klagenfurt . . . 12.574 59 324.875 51 337.450 10 Laibach .... 98.889 39 54.18C 67 153.070 6 Kiistenland Tir°i .... 6.169 57 6.169 57 Hall 130.655 24 42.143 89 178.799 13 Salzburg ” 196.436 84 56.567 68 253.004 52 The ilsumme . 465.485 44 1,431.230 79 1,896.716 23 ( Prag- 244.795 98 580.081 75 824.877 73 Bohmen / Elbogen .... 124.213 68.305 192.518 Kommotau . . . 159.385 5 159.385 5 Pilsen .... 336.014 69 336.014 69 Mahren Kuttenberg . . 216.925 38 216.925 38 Schlesien Olmiitz .... 667.379 41 667.379 41 M •*.* 420.68-5 70 420.684 70 ^Vest-Galizien und Krakau Krakau .... 20.493 o 120.733 6 141.226 8 Ost-Galizien ®ukowina Lemberg . . . 4.572 64 4.572 64 40.139 28 40.139 28 T h e i 1 s u in m e . 389.502 2,614.220 96 3,003.722 96 Hauptsiiiuiiie . 854.987 44 4,045.451 75 4,900.439 19 im Jahro 1868 . . 1,284.603 46 3,119.006 95 4,403.610 41 Daher im Jahre 1869 | 926.444 80 496.828 78 i \veniger . 429.616 2 VIL Productions-Uebersichten der einzelnen Zweige des Bergbaubetriebes fiir (las Jahr 1869. VII. 1- L a n d Bcrghauptmann- schaft Anzahl der Unterneh- mungen Arbeiter Manner VVeiber Kinder Zusammen A n z a h 1 Kiirnten . . . Tirol .... Salzburg . . . Bohmen . . . Klagenfurt , . . Ilall i 1 2 G 51 108 4 o 55 108 » The il summ e Pmg 4 165 4 169 0 2 24 24 Haiiptsuiiiine . Im Jahre 1868 Daher im Jahre 1869 weniger . . 6 189 4 193 VII. *• Bohmen . . . ^ 1 Im Jahre 1868 . Prag Elbogen . . . j Kommotau . . . Kuttenberg . . S u m m e . *) 2 4.410 26 455 3 62 4.410 26 455 S 62 3 5) 8 6) 5 18 4.956 4.956 (rnehr < Daher im Jahre 1869 . < (weniger . *) Davon beschaftigten sich zvrei Arbeiter mit der Wa«chgoldgewinnung uud erzielten eine Auibeute T°n O'0** Miinzpfuud Waschgold im Werthe vod 29 fl. 2) Davon stand eine Unternehmung ausser Betrieb. 3) Davon stand eine Unternehmung ausser Betrieb. Golderz. Production G el d w e rt h Mittelpreis der Gevvichtseinheit am Erzeugungsorte Aerar Privat Zusammen Wiener Cent ner fl. kr. 15.234 25.691 11.234 25.691 26.468 8.734 25.627 94 27 34 kr. 96*8 kr. (89 kr. — 25 n.) 65 9 kr. 15.234 36.925 52.159 34.362 21 15.234 ■ 19-814 36.925 41.146 52.159 60.960 34.362 48.116 21 30 65*9 kr. 78*9 kr, 13 kr. 4.580 4.221 8.801 13.754 9 ^ilbererz. 91.371 333 61 91.371 *) 61 *) 333 1,749.935 1.010 13.960 82 19 fl. 15-2 kr. 16 fl. 55*7 kr. Erze. 41 fl. 88-4 kr. Schliche. 19 fl. 23*3 kr. 15 fl. 54*5 kr. 3 fl. 68-8 kr. 91.704 108.802 61 81 91.765 ' 108.883 1,764.905 1,692.603 82 31 17.098 20 17.118 72.302 51 *) 61 Cen n»ch Freib $) Davoa stanci auf Bauhaft *) Theil* in *>e»chaftigt. ner Erze und von srg in Sachaen ver en sieben Unterneh laltung aich bescb ■'riatung, theila mi den naeligewiesene kauft. mungen ganzlich a rankten. t Unterbau und Sohlichen 85*34 < usaer Betrieb, Vah Viederaufrichtung 'eutne rend trerbr r wurden um den Betrag von 3.574 fl. lie Arbeiten bei der achten lediglich ichener und wetternothiger Stollen Anzahl A r b e i t e r L a n d Berghauptmann- schaft der Unterneh- mungen Manner Weiber Kinder A n z a h I Krain Laibach .... 1 606 606 Im Jahre 1868 . Daher im Jahre 1869 weniger . . VII. 4. Oesterreich unter dor Enns . . Oesterreich ob der Enns . . Steiermark . . j Karnten . . . Krain .... St. Polten . . . n n . • • Leoben .... Cilli Klagenfurt . . . Laibach .... 6 ») 1 14 *) 7 10 5) 23 178 1.930 48 1.563 312 4 60 18 13 73 69 3 105 2.063 48 1.650 315 208 115 Tirol Salzburg . . . Hall n 2 S 208 104 10 1 The ihumme . 6G 4.343 92 159 4.594 Bohmen ... j Mahren .... Scblesien . . . Wcst - Galizien und Krakau . Ost-Galizien . . Bukowina . . . Prag Elbogen .... Kommotau . . . Pilseii .... Kuttenberg . . Olmutz .... M .... Krakau .... Lemberg . . . n • • . «) 12 0 26 ») 16 6 6 18 6 7 ») f> 9) 3 1.381 10 16 180 99 1.374 584 358 99 63 2 30 13 20 101 17 5 23 14 1.401 12 16 3U 99 1.391 5*9 394 113 63 Theilsumme . 106 4.164 45 180 4.389 Ilaiiptsuiiime . 172 8.507 137 339 8.983 Im Jahre 1868 Daher im Jahre 1869 |meh.r * 1 ' ( wemger . . *) Gestehuogspreis. *) Dieie Venninderuag de« Pi-oductions-Werthe« beruht nicht ao sehr tuf der gleichzeitigen Herabrainderung Productions-Menge, sondern viehnehr mm grossten Theile auf der yoq dem Vorjahre abweichenden Bew^r* u der Erie. 3) Ausser Betrieb. *) Davon standen a IJnternehinungen aus«er Betrieb- Qoecksill>ererz. P r o d u c ti o n Geld\verth Mittelpreis der * Gewichtseinheit am Erzeugungsorte Aerar Prirat Zusammen W i e n e r Centi e r fl. kr. ♦41.899 441.899 1) 141.204 50 31*9 kr. 465.627 465.627 524.814 57 1 fl. 12*6 kr. 23.728 23.728 *) 383.610 7 80-7 kr. Kiseaerz, 29.055 137.223 74.927 241.205 16.590 16.590 237.795 <,773.769 <,315.974 136.568 3,800.890 38 967 2,764.721 170.533 25.316 6,936.99j 2,699.098 12.061 379.517 115.798 1,308.195 286.206 141.186 23.714 126.099 5,091.874 12,028.869 9,027.872 3,000.997 136.568 3,829.945 38.967 2,764.721 170.533 137.223 100.243 7,178.200 2,699.098 12.061 379.517 115.798 1,308.195 286.206 141.186 40.304 126.099 5,108.464 12,286.661 10,801.641 1,485.023 43.678 780.348 11.434 521.239 50.355 54.966 19.552 1,481.575 352.469 1.086 49.715 20.571 152.108 85.987 31.797 6.434 37.137 737.307 2,218.882 1,808.952 409.929 31-9 kr. (61 kr. - 34-4 kr.) 20-4 kr. (6 kr. — 35 kr.) 29-6 kr. (25 kr. — 30 kr.) 18-8 kr. (15 kr. — 34-7 kr.) 29-5 kr. (16-5 kr. —46-4 kr.) 40-1 kr. (31-1 kr. — 47*2 kr.) 19-5 kr. (12 kr. — 30 kr.) 20-6 kr. 131 kr. (10-5 kr. — 25 kr.) 91 kr. (7-9 kr. — 10 kr.) 131 kr. (8 kr. — 25 kr.) 17-8 kr. (8-5 kr. — 41*5 kr.) 11-6 kr. (5-2 kr. — 20 kr.) 30 kr. (25 kr. — 40 kr.) 22-5 kr. (16 kr. — 28 kr.) 15-9 kr. (3 kr. — 32 kr.) 29-4 kr. (20 kr. — 31-5 kr.) 14-4 kr. 181 kr. 16-7 kr. 1-4 kr. 5) Hi *rTon waren 5 Unternehmuugen unproductir. ? ^*Von •tanden 4 Unternehmungen ausser Betrieb. ) Davon standen 24 Unternehmungeu ausser Betrieb. D«ron wurden 7 Unternehmungen vregen Mangela an Absatz bloss bauhaft erhalten. ^•*on stand 1 Unternehinung ausser Betrieb TIL 5. L a n d Berghauptmann- schaft Anzahl d er Unterneh-mungen A r b j i t e r Miinner Weiber 1 | Kinder Zusammen A n z a h 1 Karnten .... Klagenfurt . . . i 2 2 Krain Laibach .... i 106 18 124 Tirol Hall 5 792 12 61 865 Salzburg . . . n 2 305 11 316 Thei Isum m e . 9 1.205 30 72 1.307 Bohmen .... Prag 0 3 8 8 Buko\vina . . . Lemberg . . . i 113 113 T h e i 1 s u m m e . 4 121 121 Hauptsuinme . 13 1.326 30 72 1.428 Im Jahre 1868 . (mehr . . . Daher im Jahre 1869 < (weniger . . TIL 6- Steiermark . . Cilli *) 8 127 39 6 172 Karnten . . . Klagenfurt . . . 39 1.848 710 220 2.778 Krain .... Laibach .... 2 36 12 2 50 Tirol Hall 2 129 4 8 141 T h e i 1 s u m m e . »i 2.140 765 236 3.141 Bohmen . . . •! Elbogen .... 2 41 41 t Pilsen .... 6 317 7 67 Mahren .... OlmiiU .... 1 36 4 40 West - Galizien und Krakau . Krakau .... 5 163 4 167 T h e i 1 s u in m e . 14 557 15 67 639 llauplsiimme . 63 2.697 780 303 3.780 Im Jahre 1868 . ; (mehr . . . Daher im Jahre 1869 ■! *) Davou standen 2 Unternehmungen a us s er Betrieb. 2) Davon standen 6 Unternehmungen ausser Betrieb. 3) Hiervon gelnngten 97 Ctr. im Werthe vou 291 fl. zu Johannesthal in Krain zur Verhuttuug. Kupfererz. P r o d u c t i o n Mittelpreis Aerar Privat Zusammen Geld\verth der Gewichtseinheit a m Erzeugungsorte W lener C e u t n e r n. kr. 72.169 124.300 61.685 161.713 124.300 133.854 161.713 22.366 158.762 174.826 85 30 40 18 kr. 1 fl. 18 6 kr. (40 kr. — 12 fl. 73 kr.) 1 fl. 7-5 kr. (36 kr. — 2.fl. 50 kr.) 72.169 347.698 419.867 355.855 55 84-8 kr. 40 11.964 40 11.964 60 14.983 71 1 fl. 50 kr. 1 fl. 25-2 kr. 12.004 12.004 15.043 71 1 fl. 25-3 kr. 72.169 25.399 359.702 336.762 431.871 362.161 370.999 325.248 26 98 86 kr. 89*8 kr. 46.770 22.940 69.710 45.750 28 3-8 kr. ^leierz. 8.G3G ______ 31.625 3) 3.517 88.143 '*) 727 2.270 3.517 96.779 727 26.895 15.681 770.186 3.362 13.400 11 4 fl. 46 kr. (3 fl. — 4 fl. 50 kr.) 7 fl. 95-8kr. (6 fl.62-7 kr.—8 fl. 24-3kr.) ( 67*7 kr. Erze. t 5 fl. 74-7 kr. Schliche. 49-8 kr. (20 kr. — 3 fl. 50 kr.) 33.261 94.657 127.918 802.629 11 6 fl. 27-5 kr. 389 19.896 256 389 5) 19.896 256 2.978 166.216 1.435 45 7 fl. 65-6 kr. 8 fl. 35-4 kr. (4 fl. 75 kr. — 8 fl. 79 kr.) 5 fl. 60 kr. • • . 9.936 9.936 42.505 51 4 fl. 27-8 kr. (1 fl. 50 kr. — 5 fl. 50 kr.) 30.477 30.477 213.134 96 6 fl. 99-3 kr. 33.261 20.786 125.134 118.673 158.395 139.459 1,015.764 1,043.370 7 28 6 fl. 41-3 kr. | 7 fl. 47-2 kr. 12.475 6.461 18.936 27.606 21 1 fl. 5-9 kr. ‘) Darunter 566 Ctr. Bleisrliliche ) Hierron Murden 7.820 Ctr. im Werthe von 65.810 fl. in das Ansland abg-eseUt. Stat. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. 16 VIL 7. Nicke! L a n d Bcrghauptmann- sehaft Anznhl der Unterneh- mungen Arbeiter Manner Weiber Kinder 1 Zusammen A n z a h ( Salzburg . . . Bohmen . . . Im Jahre 1868 . Hall Elbogen . . . S u m m e . i «) 3 7 7 4 7 7 Daher im Jahre 1869 . 1 me^; • ( \vemger . VII. 8. liohmen . . . j Im Jahre 1868 . Elhogen . . . Kommotau . . . S u in m e . 11 *) 2 96 65 4 15 18 115 S3 13 161 4 33 198 Daher im Jahre 18(i9 mehr .... • VII. 9 Steiermark . . KS r n te ii . . . Krain .... Tirol .... Mahren . . . West - Galizien und Krakau . Cilli Kla^enfurt . . . Laibach .... Hall T h e i 1 s u m m e . Olmiitz .... Krakau .... T h e i 1 s u m m e . 5) 3 5 1 2 14 4 6) . . • • .) IS 6) U 14 4 18 1 6 647 199 77 8) 923 7 647 199 77 923 Ilaiiptsiiiniiic . Im Jahre 1868 18 661 199 81 941 Daher im Jahre 1869 . 1 me^.‘ ( weniger . l) Diese 3 Unternehmungen sind jedoch identisch mit den 3 Bergbauuuterncbmungen auf Silbererz, mit welchen di® Niekel- und Kobalterze vermengt vorkommon. Aus diesem Grande gelangten aucb die mit der Forderung voD Nickel- und Kobalterzen bescbaftigten Arbeiter hier uicht gesondert zur Nachweisung. Davon wurden drei Centner im Werth'e von 13 fl. 8 kr. uaeh Freiberg in Sachsen verkauft. 3) Davon stand cine Unternebmung ausser Betrieb . und Kobalterz. P Aerar o d u c t i Privat o n Zusammen Geldvverth Mittelpreis der Gewichtseinheit am Erzeugungsorte W i ener Cent e r j. kr 2.964 2.964 1.482 50 kr. 39 1 2) 40 174 32 4 fl. 35-8 kr. 39 2.965 3.004 1 656 32 551 kr. 8 901 8.901 8.242 50 92-6 kr. 39 ’ ' V 5.936 5.897 6.586 18 37-5 kr. Zinnerz. T~—. 36.800 36.800 38.480 41 1 fl. 4-6 kr. (1 fl. 2-9 kr. — 1 fl. 7 kr.) 12.371 12.371 *) 49 171 49.171 7 7 —-—L' ' 31.909 31.909 9 7 17.262 17.262 ? 7 Zinkerz. 13.069 13.069 9.610 80 73-5 kr. (70 kr. — 75 kr.) 18.584 79.877 98.461 64.670 65-7 kr. (20 kr. — 71-7 kr.) 4.266 4.266 2.885 88 67-7 kr. _______ 3.880 4.090 7.970 6.559 50 82-3 kr. (75 kr. — 90 kr.) ^ 22.464 101.302 123.766 83.726 18 67-6 kr. 282 282 94 80 33 kr. 171.732 7) 171.732 83.203 37 48-4 kr. (6 kr. — 80 kr.) .... 172.014 172.014 83.298 17 48-4 kr. 22.464 273.316 295.780 167.024 35 56-5 kr. 18.785 214.094 232.879 165.431 25 71 kr. 3.679 59 222 62.901 1.593 10 *) Ohne Wer hangabe. J Da?on stand eine Unteruehmnng ausser Betrieb. ) Arbeiter sind mit jenen der Bleibergbaue vereint nachgewiesen. ) Hiervon wurden 26.016 Ctr. im Werthe ion 12.503 11. 35 krn. in daš Ausland Ttrkaufl und 8.221 Centuer im Werth« »on 4.316 fl. 2 krn. an fremde inlandische Hiitten bgegeben. Anzahl der Unterneh- mungen Kinder Znsamnien Manner \Veiber Elbogen . . Im Jahre 1868 Daher im Jahre 1869 . Oesterreieh unter Elbogen . . Pilsen . . Bohmen . . S u m m e Im Jahre 1868 Daher im Jahre 1869 weniger . . VII. 12 Salzburg . Hall Kommotau . . Bohmen T h e i 1 $ u m m e Im Jahre 1868 mehr . Daher im Jahre 1869 . *) Davon sirni drei zugleich Silbererz-Bergbauunternehmungeu. 2) Hiervon \vurden 166*5 Centner ararischer Erze (zu 3*/2 Thaler das Zollpfund) nach Freiberg in Sachsen rerkauft und aueh die Erze der Privat\verke gingen grosstentheils dahin ab. Wismutlierz. p 1 o d u c t i o n Mittelpreis Aerar Privat Zusammen Geldwerth der Gewiehtseinheit 1 am Erzeu^ungsorte W i ener Cent e r n. kr. 489-63 6.340-00 2) 6.829-63 289.785 86 42 fl. 44-9kr.(40 fl. 34-3 kr.-42fl.50 kr.) 227-76 18-00 245-76 24.707 50 100 fl. 53-5 kr. | 261-87 6.322 00 6.583-87 265.078 36 58 fl. 8-6 kr. Antimonerz. 157 157 1.400 8 fl. 88 kr. 458 458 2.423 5 fl. 29 kr. (3 fl. 50 kr.— 6 fl. 10 kr.) 615 615 3.823 6 fl. 21-6 kr. 8.478 8.478 57.226 50 6 fl. 73-8 kr. 7.863 7.863 53.403 50 52-2 kr. | Arseuikerz. 6.705 6.705 3.888 90 58 kr. *) 4.450 4.450 1.112 50 25 kr. ŠLli-••• 23 23 46 2 fl. SuLL-• • • 4.473 4.473 1.158 50 25-9 kr. 11.178 11.178 5.047 40 45-2 kr. 5.677 5.677 3.309 70 90 kr. 5.501 5.501 1.737 70 — ) Wur e>» i'- i 271.065 95.118 86 35-1 kr. 24.958 18.314 43.272 28.338 48 5-8 kr. Uranei-z. 91-50 61-00 152-50 59.416 73 389 11. 61-8 kr. (334 11.—481 fl.) 94-28 27-32 121-60 46.957 386 fl. 16 kr. | 33-68 30-90 12.459 73 3 11. 45 8 kr. 2-78 - 1'Iiromerz. t 1.800 1.800 6.300 3 fl. 50 kr. * 1.800 1.800 6 300 - ^»Iframcrz. 372 372 1.41C S< 4 11. 1 kr. 372 375 1.411 5( — ) Beide sind zugleich Silbererzbergbaup und nur einer davon ist vorwiegeud Uranerzberg-bau* Vil. 17- Anžah] A r b i t e r L a n d Berghauptmann- schaft der Unterneh- mungen Manner Weiber Kinder Zusammen A I) 2 a h 1 Oesterreich ob (lerEnns . . . Krain .... St. Polten . . . Laibach . . - . l l 2 2 2 2 Theilsumme . 2 4 4 Bohmen . . . Elbogen .... 2 18 2 20 Im Jahre i 868 Ilaiiptsuiiiiiie . 4 22 2 24 Daher im Jaln e 1869 . i niehr ' ' ( \vemger . VII. 18. Oeslerreich miter (lerEnns . . . Steiermark . . Karnten . . . St. Polten . . . Leoben .... Klagenfurt . . . ») 10 4 2 16 4 3 1 1 1 81 17 5 Theilsumme . 16 97 5 1 103 Bohmen . . . Mii hren . . . Kuttenberg . . Olmiitz .... 12 b 666 181 - 51 6 717 194 Theilsumme . 20 847 7 57 911 Im Jahre 1808 . lluiiptsiimiiie . 36 944 12 58 1.014 Daher im Jahre 1869 . i me^‘.t | weniger . VII. 19. Alan" Steiermark . . Leoben .... 1 ,) ... Bohmen ... j Elbogen .... Pilsen .... 4 9 62 146 4 o 7 18 73 160 Theilsumme . 13 208 6 25 239 lin Jahre 1863 . . Ilaii|»(siiiiiiuc . 14 208 6 25 239 Daher im Jahre 1869 mehr .... J) Davon stand eine Unternehmung ansser Bctricb. Brannstein. P r o d u c t i o n Mittelpreis Aerar Privat jj Zusammen Geldwerth der Gewichtse!nheit am Erzeugungsorte W i a e r C e u t i e r fl. kr. 135 987 135 987 148 91 50 27 1 fl. 10 kr. 9-2 kr. 1.122 1.122 239 77 21-4 kr. 1.750 1.750 2.600 1 fl. 48-6 kr. 2.872 6.084 2.872 6.084 2.839 3.517 77 92 98-9 kr. 57-8 kr. 3.212 3.212 678 lr> 41 1 kr. G,'aphit. 180 12.824 20.120 754 12.824 20.300 754 15 783 17.489 2.649 2 20 1 fl. 231 kr. (40 kr. — 2 fl. 76 kr.) 861 kr. (85 kr. bis 1 fl. 30 kr.) 87-5 kr. 180 33.698 33.878 35.921 22 1 fl. 6 kr. 279.593 48.590 279.593 48.590 270.278 62.598 21 96-6 kr. (8-5 kr. bis 6 fl. 30 kr.) 1 fl. 28 kr. (1 fl. 10 kr. bis 1 fl. 52 kr.) • • • 328.183 328.183 332.876 21 1 fl. 1-4 kr. 180 361.881 359.594 362.061 359.594 368.797 369.132 43 97 1 fl. 1-9 kr. 1 fl. 2-6 kr. 180 2.287 2.467 335 54 0-7 kr. il,ul Vitriolscliiefer. 180.643 180.643 3.612 86 2 kr. 461.157 740.852 461.157 740.852 8.899 21.785 79 54 1-9 kr. 2-9 kr. (1‘5 kr. — 5 kr.) 1,202.009 1,202.00S 30.685 33 2-6 kr. 1,382.652 981.586 1,382.65, 981.58C 34.298 21.654 18 25 2-5 kr. 2-2 kr. 401.066 401.06( 12.642 94 0-3 kr. ) Die Arbeiter wurtlen mit jenen «les Parschlug-er UraunkohltMibergbaues vereinl nachgewieseu. VII. 20. Steinkohlen. L a n d Ofcsterreich unter der Enns °esterreich ob der Enns . Stoerinark.....................j Bolnnen Miihren ®ehlesien .... Wesl-Galizien und Krakau Berghaupt mann-schali St. Holten . . n n Leoben . . . Cilli . . . . T h e i I s u m m e . Prag . . Kominotau Pilsen . . Kuttenberg Olmiitz . Krakau . . . . T h e i 1 s u m in e . Haiiptsimiiiic . Im Jahre 1868 . Daher im Jahre 1869 mehr . Anzahl der Unter- nehmungen *') 102 2 46 13 7 10 249 Fordcrbalinen Forder- und Fahrt-niascliincn mit NVasserhebmaschinen mit Ventila- tionsma- schinen Aufbercitungsmaschinen Coaks- ofen Bri- quettes- Pressen Vrbe i t e r I’ r o duet o n Geldvverth Mittelpreis der Gewichlseinheit am Erzeugungsorte AnzaM der Unterneh-mungen, deren Erzeugung Eisen- Holz- Dampf- kraft Wasser- kraft thieri- acher Kraft Dampf- kraft Wasser- kraft thieri- acher Kraft Men- schen- kraft VValzen- paare Stoss- herde Kohlen- vraschen Sieb- setzma- schinen andere Separa-tions-und Sor-tirvor-rieh-tungen Manner \Veiber Kinder Zu- sammen Aerar Privat Zu- sammen 100.000 bis 500.000 500.000 bis 1,000.000 iiber 1,000.000 Wiener Klafter A n z a h 1 W i e e r C e n t u e r fl. | kr. Wiener Centner erreichte 9.032 14.573 2 2 1 1 7 736 14 49 799 1,021.369 1,021.369 313.113 67 30-7 kr. (28 kr.—70 kr.) 1 1 1.051 13 13 3.000 3.000 1.200 40 kr. 12 12 2) 8.295 8.295 2.737 35 33 kr. ') 28 5) 1.497 G) 39 1 3 231 56 8 295 119.125 119.125 41.481 9 34-8 kr. (24-4 kr.— 38kr.) 9.060 17.121 2 2 1 40 1 3 7 992 70 57 1.119 1,151.789 1,151.789 358.532 11 31*1 kr. 1 1 7) 52.815 40 1 42 \ . . . 5 7 7.303 288 221 7.812 21,051.239 21.051.239 3,108.079 66 14-7 kr. (91 kr.—19-6 kr.) 5 1 3 5 5 9) 5.942 5.942 2.193 35 37 kr. ‘0) 54.693 tl) 3.006 32 1 28 10 1 10 . . . • 5.906 191 192 6.289 11,347.704 11,347.704 2,022.868 86 17-8 kr. (10 kr.—30 kr.) 10 4 3 34.350 m, 2.575 8 2 3 1 2 1.782 13 26 1.821 3,049.003 3,049.003 637.645 15 20-9 kr. (10 kr.-29 kr.) 2 2 1 '«) 48.919 18 14 4 2 2 4 3 208 6 2.956 214 170 3.340 7,706.308 7,706.308 1,934.364 39 251 kr. (21-3 kr.— 28 kr.) 1 4 '4) 74.657 44 30 12 8 1 142 6.487 459 50 6.996 14,766.371 14,766.371 3,434.908 74 23-3 kr. 3 7 ■5) 17.661 244 10 4 18 1 1.433 214 10 1.657 1,413.048 1,572.784 2,985.832 433.013 64 14-5 kr. (5 kr.-25 kr.) 2 1 283.095 5.825 152 3 5 135 1 15 16 2 2 14 2 14 350 6 25.872 1.379 669 27.920 1,413.048 59,499.351 60,912.399 11,573.073 79 19 kr. 17 13 19 292.155 22.946 154 3 5 137 1 1 55 16 2 2 15 2 17 357 6 26.864 1.449 726 29.039 1,413.048 60,651.140 62,064.188 11,931.605 90 19-2 kr. 22 14 19 i,‘107.957 57,773.341 59,081.298 11,118.571 8 18-8 kr. - 105.091 2,877.799 2,982.890 813.034 82 0-4 kr. k ) Davon war 1 Unternehmung ausser Betrieb. 2) Anthracit. 3) Hiervoa 1 Unternehmung ausser Betrieb. 4) Davon 16 Klafter iiber Tags. 5) Davon 196 Klafter iiber Tags. 6) Darunter 7 Vorgeleg- und 4 einfache Haspel, dann 28 Handpumpen. 7J Davou 4.500 Klafter Locomotivbahn iiber Tags. 8) Hiervon 1 Unternehinung ausser Betrieb. 9) Anthracit. 10) Ueberdies8 bestehcn 19.519 Klafter g. not'v- und 2.120 Klafter Pferde-Berg\verkseisenbahnen iiber Tags. **) Ausserdem bestehen 2.509 Klafter ordmare Brettergestange. ,2) Davon 1 Unternehmung ausser Betrieb. ,J) Hiervon siud 956 Klafter Tag- und 47.963 Klafter Grubenbahnen ; von ersteren verden 140 Klafter und von letzteren 982 Klafter mit Pferden betrieben. Nebst diesen bestehen noch 6.463 Klafter Locomotiv-°^ahnen, welche theils die Rossitzer, theils die Ostrauer Kohlenbahn mit deu Hriptschachten der beziiglichen Kohlenreviere verbinden, aber nicht Eigenthum der Bergbauunternehmer sind. ,k) Hiervon 4.937 Klafter Tageisenbahnen, von denen 2.553 Klafter mit Locomotiven betrieben werden. ,5) Hierunter 8.606 Klafter Tagbahnen, wovon 6.080 Klafter mit Locomotiven befahren werden. VII. 21. Braniikolilcn. L a n d Berghauptmann- sohaft Anzahl der Unter- nehmungen Forderbahnen Eisen- Hulz- Wiener Klafter Fiirder- und Fatirt-maschinen mit Dampf- kraft \Vasser- kraft thieri-scher K raft \Vasserhebmaschinen mit Dampf- kraft Wasser- kraft thieri- scher Kraft Men- scben- kraft Ventila- tionsma- scliinen Aufbereilungsmaschinen Walzen- paare Stoss- herde Koblen- \viischen Sieb- setzma- schinen andere Separa-tions-und Sor-tirvor-rieb-tung**n A r b e i t e r \Veiber Kiuder Zu- sammen Production Privat Zu- sammcn W i e n e r C e n t n c r Geldweith Mittelpreis der Gewichtseinheit am Erzeugungsorte Anzahl der Unterneh-mungen, deren Erzeugung 100.000 Lis 500.000 500.000 Lis 1,000.000 liber 1,000.000 Wiener Centner erreiclite Oesterreich unter der Enns Oesterreich ob dor Enns . Steie: rmark . Kiirnten . Krain . ^ustenland Dalmaticn . Tirol . Bohmen Mahren . Sehlesien . Ost-Galizien St. Polten n n Leoben Cilli . . . Klagenfurt Laibach Žara . . Hall . . . Theilsumme Elbogen . . Kommotau Pilsen . . . Kuttenberg • Olmiitz . . . Lemberg . . Theilsumme Hauptsummc Im Jahre 1868 .... mehr . Daher im Jahre 1869 wemger io 4 12 100 17 14 2 1 2 2.571 3) 5-650 ) 21.911 ») 18.888 3.380 9.953 3 950 6) >°) 9.842 3.141 325 ‘5) 2.545 162 68.848 123 519 1 13 18 1 9.770 >7) 52.738 770 20) 6.323 M) 5.214 2.449 54 21.518 1.950 »8) 10.104 906 1.970 22) 206 «) 30 69.807 14.960 138.655 36.47) 7) 6 36 66 IS) i j 458 H 2.134: I 3.654 600 54 2 301 329 224 63 509 48 162 9.162 1.341 4.331 7 339 627 1 15 6.661 15.823 976 130 91 1.226 21 11 137 34 25 145 389 533 665 2.572 4.017 909 948 509 67 16 1.531' 4.45,s 17 359 649 1 17.438 271 1,470 1,199.359 1,271.621 3.183.499 4.974.533 9,987.642 1,071.090 2,580.409 537.420 75.566 541 23,682.821 4.00S.8S3 25,465.769 1.660 794.841 1,692.213 1.973 20.323 31,985.662 55,667.983 48,928.822 6,739.161 1,271.621 3,183.499 4,974.533 9,987.642 1,071.090 2,580.409 537.420 75.566 271.608 23.953.3S8 4,008.883 25,465.769 1.660 794.841 1,692.213 1.973 20.323 31,985.662 55,939.050 50,399.248 5,539.802 235.673 402.657 1.201.409 1,127.892 229.304 454.403 169.287 14.105 85.521 3,920.253 436.166 1,749.139 83 90.763 197.846 118 2.805 2,476.923 6,397.17 5,814.647 582.530 18-5 kr. (12 kr—30 kr.) 12-6 kr. (8 kr.—15 kr.) 241 kr. (5 kr. — 67*4 kr.) U-3 kr. (6*9 kr—19*6 kr.) 21-5 kr. 17-6 kr. (6-4 kr.—20 kr.) 31-5 kr. 18*7 kr. 31-5 kr. 16-7 kr. 10-9 kr. (10 kr. —12 kr.) 6-8 kr. (6-4 kr—24 kr.) 5 kr. 11*4 kr. (7 kr.—21 kr.) 11*7 kr. (11*4 kr.-14-5kr.) 6 kr. 13-8 kr. i kr. 11-6 kr. 11-5 kr. 01 kr. ) Davon eine Unternehmung ausser Betrieb, wahrend 2 andere bloss bauhaft erhalten wurden. 2) Hiervon 1 Unternehmung ausser Betrieb. 3) Ausserdein bestehen noch 12.787 Klafter zu den Kohkmverken gehorige Pferdeeisenbahnen uber Tags. 4) Bremsberge. 5) 15. 17 40 f>l®ich 'Julclu%:uuiun% aussc‘ uvirivu, >v Huiciiu »Ulici C uiuoft uauumt ctuaivru »uiucu. -j mcrruu t um«ucuuiuu^ aussci ocmc u. -j Ausserueui oesieuen nocn ie.101 mauer zu aen ivonienvverKen genorige rieraeeisenoannen ui>er Tags. *) tfremsberge. Davon 3.112 Klafter uber Tags. 6) Darunter 66 Klafter Tagbahnen. 7) I) ione n grosstentheils tu- Mosg ]ZUr Wasserhaltuuff* 8) Hiervon sind 39 bnternehmungen theils ganzlich ausser Betrieb gestanden, theils enhveder in Folge blosser Baubafthaltung oder uberhaupt unproductiv. 9) Davon 10.328 Klafter uber Tags. «°) Hiervon 1.054 Klafter uber Tags. ”) Von diesen dienen 13 zugleich zum \Vasserheben. >2) Hiervon wurdon die Kohlengruben einer Unternehmung ®ergb erbalten. U) Die Kuhlenwerke Liescha, Honiberg und Miss sind naeh Angabe der Bergbauptinannschaft mit KohIenwaschen, Separatioustrommeln und Wiegensieben versehen, uber deren Anzabl jedoeb keine Nachvveisung vorliegt. J*) Davon eine Unternebuiung ausser Betrieb. 15) Darunter 215 Klafter Pferde-Bergwerksei«enbahnen uber Tags. i«) Hiervou \varen jcdocl 6 V°n 237 Unternehmunoen ausser Betrieb. i?) Die Lange der Zveigbahnen fur Locomotivbetrieb betragt 11.145 Klafter. ,8) Mit Leitschienen. i9) Ueber die verhaltnissmassig Susgerst geringe Productions-Ziffer gegenuber der Arbeiterzahl wurde zvrar von der Berghauptmannsehaft keine Aufklarung ertheilt. aus einer fur andere Zwe. Kuttenberg Olmiitz . . Theilsumme Hauptsuiniue . Daher im Jahre 1809 . . mehr . weniger 52.159 60.960 8.801 441.899 91.371 394 91.765 108., 3,829.945 38.967 2,764.721 * 170.533 137.223 100.243 7,178.200 2,699.098 12.061 379.517 115.798 1,308.195 286.206 141.186 40.304 126.099 5,108.464 441. 465.627 17.118 12,286.664 10,801.641 1,485.023 124.300 133.854 161.713 40 11.964 12.004 431.871 362.161 69.710 3.517 96.779 727 26.895 389 19.896 9.936 30.477 158.395 139.459 18.936 2.964 36.800 12.371 13.069 98.461 4.266 7.970 123.766 3.004 8.901 5.897 49.171 49.171 31.909 17.262 171.732 157 295.780 232.879 62.901 6.829-63 245-76 6.583-87 615 6.70! 4.450 824 30.266 23 615 11.178 8.478 5.677 6.890 168.813 226.969 227.793 271.065 43.2 152-50 152-50 121-60 30-90 135 20.300 754 1.750 372 372 2.872 6.084 3.212 279.593 48.590 328.183 362.061 359.594 2.467 180.643 1,021.369 3.000 t) 8.295 119.125 180.643 46 1.157 1,151.789 21,051.239 1,202.009 60,912.399 31,985.662 1,271.621 3,183.499 4,974.533 9,987.642 1,071.090 2,580.409 537.420 75.566 271.608 730 1.005 23,953.388 4,008.883 5.942 25,465.769 11,347.704 1.660 3,049.003 794.841 7,706.308 1,692.213 14,766.371 1.973 2,985.832 20.323 1,382.652 981.586 401.066 62,064.188 59,081.298 2,982.890 55,939.050 50,399.248 1.735 1.735 2.800 608.248 15 404.005 51 2,011.898 2 1,206.099 57 1,588.077 674.671 15 169.287 30 14.210 72 333.149 82 225.697 44 7.400 7.400 7.400 6.750 7.235.344 68 5,210.545 3 875.023 99 1,753.856 22 2,263.092 55 1,027.704 21 2,348.446 82 3,523.770 72 626.755 84 53.639 38 52.121 53 17,734.956 ft) 24,970.300 23,217.189 1,753.11 1 ’) Anthračit. .) Hierin .M a»eh 29 «. .1. Jer Wer,b v„» geW„nnenen 0-045 Man.pfund W.scbg„ld en.h.Uen, s) MU Einschlass de« Werth.s Jer in diegem Berghauptmannsebaftabe.irke gewo,,neuen G..50 O, bi,«.!...,. Scbiefer pr. ..!«*« 50 k, .Her,« kS„,e ...h de,- VVo,,h derJn die.™ ier iu der dieasfalligen die Ang.be m.,geU. Wird jedoch de,- Mitte.prei, deue.ben jene,n der im E.bogener Bergh.upt.nann.ehafUb, ,irke gefSrderten Zi,,ner,e gleiehgehal.en, „ erhSht .i.h der Werth der Bergban-ProduCon de. K„n,„,utauer Bergh.uplm.»„.ch.ft.-B«.,rke. ant 1.TM.TH fl- kr.. je &e8>mmteu Bergbau-Production auf 24,983.240 fl. 94 kr. 5) Siehe Anmerkung 4. IX. Productions-Uebersichteii der einzelnen Zweige des Hiittenbetriebes fiir das Jahr 1869. L a n d Borghauptmann- schaft Anzahl der Unterneh- mungen Arbeiter Manner W eiber Kinder Zusammen Anzahl Tii-ol .... Salzburg . . . Im Jahre 1868 Hall S u m m e . i 3 Daher im Jahre 1869 vveniger . . . IX. 2. Tirol .... Salzliurg . . . Hall *> • . • . . 2 1 14 14 T h e i 1 s u m m e . 3 Rohmen . . . Pra£ i 284 284 Im Jahre 1868 Hauptsuuiuic . 4 293 298 „ , ( mehr . . Daher im Jahre 1869 . < (weniger . IX. 3- Krain .... Im Jahre 1868 , Laibach .... 1 120 120 Daher im Jahre 18G9 mehr .... Die Arbeiter wurden mit jenen fur die Goh1erzg-e\vinnung' vereint nachgeviesen. 2) Nebenproduct der Silber- and Knpferhutte zu Brixlegg. 3) Die Arbeiter wurden mit jenen fiir die Silbergevvinnuug vereint nacligewieseu. Gold. Mittelpreis der Gevvichtseinheit am Erzeugungsorte Geldwerth Aerai* Pri vat Zusammen kr. 0-5234 9-6942 14.677 21.574 13-6415 28-880 6-8886 3-9473 10-8359 7.306 0-1920 49.995 0-1920 1,638.076 0-2750 29.730-2120 126.373 3U 0-0S30 5.654-11 116 II. 20 kr. 572.089 532-52 as *n Kiirnteu gewonneu<> Wascbgold im Gewichte vou 0-045 Miinzpfunden wurde hereits bei der Bergbau-^roduction i ) Arbeiter oachgewiestn. ■ wurden mit jenen fiir die Kupfergewinnung rereint nacbgewicse». Stat. Mittheil. XVIII. Jahrg. 2. Heft. IX* 4. Frisch- und Gnss-Roheiscn. AnzahI A r b B i t e r Eisenhoch o fen ?roductions - M e n g e Produ c t i o n s - v i e r t h L a n d Berghauptmannschaft der Unter- Manner NVeiber Kinder Zusaramen Kalt im Betriebs- des Frisch-Roheisens des Guss-Roheisens Im des Frisch- des Guss- Betriebe wochen Gaiizcn gen Aerar Privat Zusammen Aerar Privat j Zusammen Roheisens Roheisens Frisch-Roheisen Guss-Roheisen A n z a h I \\ i e n e r C n t n e r fl. kr. fl. kr. rt. | kr. °esterreieli unter der Enns . . . St. Polten .... *) 3 97 97 1 70 34.463 34.463 6.179 6.179 40.642 129.763 50 46.342 50 176.106 3 fl. 76-5 kr. (5 fl. 50 kr. — 4 fl.) 7 fl. 50 kr. Steierraark ' Leoben 23 801 53 22 876 3 30 1.281 18.535 1,737.207 1,755.742 2.648 39.818 42.466 1,798.208 6.855.440 87 261.731 50 7,117.172 n 3 fl. 90-4 kr. (2 fl. 90 kr. — 4 fl. 15 kr.) 6 fl. 16-3 kr. (4 fl. 8-2 kr. —6 fl. 22-6 kr.) \ Kiirnten Krain . Ti^l . Salzburg Cilli Klagenfurt .... 2 9 12 35 723 342 5 21 9 10 4 40 754 355 5 4 2 18 9 7 'j 699 172 16.145 1,007.555 85.811 16.143 1,007.555 85.811 5.214 11.000 6.700 5.214 11.000 6.700 21.359 1,018.555 92.511 55.453 3,757.482 309.752 86 68 20.543 49.126 50.712 16 38 75.997 -) 3,806.608 360.465 6 3 fl. 64-1 kr. (3 11. 30 kr. — 3 fl. 94 kr.) 3 fl. 73 kr. 3 fl. 61 kr. (3 fl. 50 kr. — 3 fl. 64 kr.) 3 fl. 94 kr. 4 fl. 46-5 kr. 7 fl. 56-7 kr. (5 fl. 191 kr. — 7 fl. 75 kr.) Hall » 3 2 140 117 1 146 11S 1 1 3 7S 62 30.861 30.499 9.115 30.861 39.614 10.158 5.321 10.15S 5.321 41.019 44.93i> 102.979 155.440 95 80 75.201 37.247 50 178.181 192.6S7 45 80 3 fl. 33-7 kr. (3 fl. 23 kr. — 3 fl. 60 kr.) 3 fl. 92-4 kr. (3 fl. — 4 fl. 20 kr.) 7 fl. 40-3 kr. (4 fl. —. 7 fl. 50 kr.) 7 fl. T h e i 1 s u m m e . 54 2.261 89 36 2.386 15 66 2.432 79.895 2,890.296 2,970.191 IS.127 68.911 87.03S 3,057.229 11,366.313 66 540.904 4 11,907.217 70 3 fl. S2-7 kr. 6 fl. 21-5 kr. ( Prag 4.056 30 270 4.356 o 18 919 772.029 772.029 140.763 140.763 912.792 1,835.517 798.633 2,634.150 2 fl. 37 7 kr. (1 fl. 8C-8 kr. — 3 fl. 77 kr.) 5 fl. 67-4 kr. (3 fl. 61 kr. — 6 fl. 83-9kr.) Biihmen . ) Elbogen Kominotau .... 5 3) 3 85 85 3 3 3 152 65.747 65.747 11.600 11.600 77.347 204.122 64 54.732 44 258.855 8 3 fl. 10-5 kr. (3 fl. — 3 fl. 50 kr.) 4 fl. 71-8 kr. (3 fl. 3 kr. — 5 fl.) j Pilsen 9 383 12 35 430 4 7 290 81.532 81.532 71.322 71.322 152.854 250.496 4 329.981 46 580.477 50 3 fl. 7*2 kr. (2 fl. 88 kr. — 3 fl. 50 kr. ) 4 fl. 62-7 kr. (4 fl. 20 kr. — 5 fl. 50 kr.) Miihren ^°hlesien West-Galizien und Krakau . . . ®st-Galizien . ®ukowina Kuttenberg- .... Olmutz * n Krakau Lemberg- 8 12 6 *) 5 4) 6 426 1.849 864 454 122 28 4 6 4 78 7 20 430 1.955 875 474 128 3 4 1 5 2 18 6 3 4 26L 813 208 93 93 510 21.883 397.254 41.849 21.592 320 21.883 397.254 41.849 21.592 830 2.147 37.779 147.115 30.964 40.627 5.308 37.779 147.115 30.964 40.627 7.455 59.662 544.369 72.813 62.219 8.285 95.881 1,210.938 140.249 72.816 3.160 43 17 26 44 221.349 792.862 193.423 269.714 46.123 98 41 82 27 317.231 2,003.800 333.673 342.530 49.283 41 58 8 71 4 fl. 38 kr. (3 fl. — 6 11. 26 kr.) 3 fl. 5 kr. (2 fl. 66 kr. — 3 fl. 66 kr.) 3 fl. 40 kr. (3 fl. 8 kr. — 4 fl.) 3 fl. 37-2 kr. (3 fl. 30 kr. — 4 fl. 50 kr.) 3 fl. 80-7 kr. (3 fl. 50 kr. — 4 fl.) 5 fl. 85-9 kr. (4 fl. 95 kr. —6 fl. 89 kr.) 5 fl. 40 kr. (4 fl. 50 kr, — 6 fl.) 6 fl. 25 kr. (5 fl. 10 kr. — 7 fl. 50 kr.) 6 fl. 63 9 kr. (6 fl. 50 kr. — 7 fl.) 6 fl. 18-7 kr. (6 fl. — 6 fl. 36 kr.) » 3 305 2 7 314 2 3 87 16.822 16.822 1.152 1.152 17.974 63.571 10 12.068 35 75.639 45 3 fl. 77-9 kr. (2 fl. S5 kr. — 4 11. 3 kr.) 10 fl. 47-6 kr. Th eilsum ra e . 64 8.544 82 421 9.047 29 5) 69 2.920 510 1,419.028 1,419.538 2.147 486.630 48S.777 1,908.315 3,876.752 8 2,718.888 73 6,595.640 81 2 fl. 731 kr. 5 fl. 56-2 kr. Hauptsuuime . 118 10.805 171 457 11.433 44 135 5.352 80.405 4,309.324 4,389.729 20.274 555.541 575.815 4,965.544 15,243.065 74 3,259.792 77 18,502.858 51 3 fl. 47-2 kr. 5 fl. 66-1 kr. Im Jahre 1868 48 132 5.253 782.152 3,225.587 4,007.739 79.413 602.171 6S1.584 4,689.323 13,262.945 91 3,593.476 76 16,856.422 67 3 fl. 90-9 kr. 5 fl. 27-2 kr. ( inehr . . Daher im Jahre 1869 < ( vveniger . 4 3 99 701.747 1,083.737 381.990 59.139 46.630 105.769 276.221 1,980.119 83 333.683 99 1,646.435 84 « 43-7 kr. 38*9 kr. muDgen ^ ^aVoa stantl i Unternehmung ausser Betrieb. 2) Ausserdem vurde von dem Schmelzwerke in Heft die Erzeugung von 2i.88i Centnern Bessemergut (einschliesslich des oben einbezogenen Roheisenpreises) im Werthe von 159.295 fl nachgewiesen. 3) Sainmtliche 3 Unternehmungen (zu Kallich, Purstein und Schmiedeberg) standen au«*er Betrieb. *) Daron sind 3 tlnterneh-«ad £ ausser Betrieb gestanden. &) Hiervon wurden 8 Hochofen mit Coaks (zu Kladno in Bohmen und zu Witnowitz, Rossitz und Eichborn in Mahren), 3 Hochofeo mit Coaks and Holzkohlen (zu Reicbenau in Nieder-Oesterreieh und zu Jenbach in Tirol) und 2 Ilochofen mit Hoizkohlen, Steiukohlen und Coak* (zu Misling in Steierroark und tu Stefanau in Miihren) beachickt; deren Betrieb 2eugung sin^ jn t|em Teite im Detail angegeben. IX. 5- L a n d Berghauptinann- schaft Anzahl der Unterneh- mungen A r b e i t e r Manne r Weiber Kinder Zusamnien Anzahl Krain .... Tiro! .... Salzburg . . Bukovvina . . . Laibach ... * Hall T h e i 1 s n m m e . Lemberg . . i 4 3 83 102 80 1 2 84 102 82 8 265 3 268 1 66 66 llaiiptsiiiiiiiic . . Im Jahre 1868 ( mehr . . , Dalier im Jahre 1869 ' ( vveniger 9 331 3 33* IX. «• Bohmen . . . j Im Jahre Elbogen .... Pilsen .... Kuttenberg . . S u m m e l 868 1 1 1 5 2 10 2 7 2 10 3 17 2 19 Daher im Jahre 1869 mehr .... IX 7. Tirol .... Bohmen . . . Im Jahre Hall 1 Prag ..... i S u m m e . 868 2 ? Daher im Jahre 1869 iveniger . . . Die Arbeiler sind mit jenen bei der Kupfergewinnung vereint nachgewieseu. Knpfer. P r o d u c t i o n Mittelpreis Aerar Pri vat Zusammen Geldwerth der (iewichtseinheit ant Erzeugungsorte W i e n e r Centi e r n. kr. 1.563 1.56 77.371 49 fl. 50 kr. . 3.137 992 4.129 229*042 50 55 fl. 47 1 kr. (50 tl. 50 kr.—65 fl.) 103 3.254 3.357 171.918 21 51 fl. 21-2 kr. (43 (1.—51 fl. 53 kr.) 3.240 5.809 9,049 478.331 71 52 fl. 86 kr. 406 406 32.270 72 79 fl. 51 kr. | 3.240 6.215 9.455 510 602 43 54 11. 3.300 5.139 8.439 441.221 66 52 11. 28 4 kr. 60 1.076 1.016 69.380 77 1 fl. 71-6 kr. Kupfervitriol. 1.413 114 900 1.413 114 900 12.163 745 6.300 38 11 fl. 6 fl. 50 kr. 7 fl. 2.427 2.427 19.208 38 7 fl. 91-4 kr. ■ . . . 2.090 2.090 11.467 30 5 fl. 48-7 kr. 337 337 7.741 8 2 fl. 42-7 kr. 77 77 962 50 12 11. 50 kr. i 29.110 29.110 339.173 61 11 fl. 65-1 kr. 29.187 29.187 340.136 11 11 11. 65-4 kr. 31.647 31.647 401.456 63 12 fl. 68-5 kr. 2.460 2.460 61.320 52 1 11. 3 1 kr. ) ^ie Arbeitcr sind mit jenen be der Si ber{jewinuuug vereiut nachge \viesen. IX. 8. Berghauptmann- schaft Anžah! A r b e i t e r L a n d der Unterneh- Miinner \Veiber Kinder Zusamnien A n z a h 1 Kiirnten . . . Klagenfurt . . . 27 209 62 271 Krain .... Laibach .... 2 2 o Tirol .... Hall ... i 19 19 T h e i 1 s m m m e . 30 230 62 292 Bohmen ... j Prag Elbogen .... Pilsen .... 1 2 i 8 s Theilsumme . 4 8 8 Hauptsuiuuie . 34 238 62 300 Im Jahre 1868 1 mehr Daher im Jahre 1869 ) l weniger IX. »• Salzburg . . . Hall 1 3 3 Bohmen . .. . Elbogen .... 1 S n ra m e . 2 3 3 Im Jahre 1868 .... Daher im Jahre 1869 | me*ir ' / weniger *) Davon 420 Centner als Nebenproduct der Zinkhutte. 2) Die Arbeiter sind mit jenen bei der Silbergevnnnung- vereint nachgevriesen. Blei. P r o d u c t i o n Mittelpreis Aerar Privat Zusammen Geldwerth der Ge\vichtseinheit am Erzeugungsorte W i ener C e n t u e r n. kr. 8.874 54.715 63.589 898.932 14 fl. 76-3 kr. ‘) 759 759 9.159 26 12 fl. 6-8 kr. (11 11. 75 kr.—12 fl. 47*5 kr.) 1.637 1.637 18.825 50 11 fl. 50 kr. : 8.874 57.111 65.985 926.916 76 14 fl. 4-7 kr. 5.689 5.689 73.135 18 12 fl. 85*6 kr. 53 53 828 28 15 fl. 49-6 kr. • • • 1.000 1.000 12.000 12 11. 5.689 1.053 6.742 85.963 46 12 fl. 75 kr. i4.563 58.164 72.727 1,012.880 22 13 fl. 92*7 kr. 19.500 55.807 75.307 1,095.104 10 14 fl. 54*2 kr. 2.357 _ 4.937 2.580 82.223 88 61*5 kr. Nickel. 283 283 8.127 76 28 fl. 72 kr. Speise. 8 8 89 11 fl. 12 kr. Speise. 291 291 8.216 76 28 fl. 23*6 kr. Speise. 1:: 42*25 547*67 42*25 547*67 8.450 14.792 40 200 fl. Metali. 27 fl. 1 kr. Speise. 1 fl. 22*6 kr. Speise. i 42*25 256-67 42*25 256*67 8.450 6.575 64 — Metali. — Speise. ) Die Arbeiter sind mit jenen bei del' Bleierzgewinnung vcreiat nachgewiesen. ” n „ „ „ n rt Silbererigeffinnung „ L a n d Berghauptmann- schaft Anzahl der Unterneh- mungen Arbeiter Manner Weiber Kinder Zusammen Anzahl Bohmen . . , •! j Eibogen .... Kommotau . . . ii 2) 2 p o • • ■ ■ S u m m e . Im Jahre 1868 .... Daher im Jahre 1869 mehr . . . 13 ? IX. u. Krain Tirol West-Galizien und Krakau Laibach .... Hall T h e i 1 s u m m e . Krakau .... 2 1 130 7 137 3) . . ._ 3 130 7 137 1 91 91 nauptsiimme . Im Jahre 1868 Daher im Jahre 1869 J meh.1' ' • • ( weniger . . 4 221 7 228 IX. 12* Bohmen . . . | Elbog-en .... Kommotau . . . 8 1 4) Im Jahre 1868 . , Daher im Jahre 18t S u m m e . 9 7 .9 i mehl' • • j weniger . *) Die Arbeiter sind mit jenen bei der Zinnerzgevrinnung- vereint nachgevviesen. 2) Daron stand eine Unternehimmg ausser Betrieb. *) Die Arbeiter sind mit jenen bei der BIeigewinnung rereint nachgewieeen. Zinn. p o d u c t i o n Mittelpreis Aerar Privat Znsammen Geldwerth der Gewichtseinheit am Erzeugungsorte W i ener Cent n e r fi. kr. 299-40 262-13 299-40 262 13 25.258 22.806 78 70 84 fl. 47-7 kr. (81 fl. — 85 fl. 78 kr.) 87 fl. 561-53 561-53 48.065 48 85 fl. 59-7 kr. 390-76 390.76 24-061 4 61 fl. 57-5 kr. 170-77 170-77 24.004 44 24 fl. 2-2 kr. Zink. ji. * 17.356 1.344 17.356 1.344 215.605 18.695 4 12 fl. 42-2 kr. (12 fl. 4 kr. — 13 fl.) 13 fl. 91 kr. 18.700 18.700 234.300 4 12 fl. 52-9 kr. 14.627 14.627 146.270 10 fl. 33.327 33 327 380.570 4 11 fl. 41-9 kr. —■ • ■ 36.829 36.829 409.149 80 11 fl. 10-9 kr. 3.502 3.502 28.579 76 31 kr. 1 ^ismuth. r~~—— 16-48 5) 1-07 16-48 1-07 12.821 416 33 97 777 fl. 99-3 kr. (722 fl. - 819 fl.) 389 fl. 50 kr. 17-55 17-55 13.238 30 754 fl. 31-9 kr. 20-88 ' 15-52 36-40 31.110 12 854 fl. 67-4 kr. 20*88 2-03 18-85 17.871 82 100 fl. 35-5 kr. ) Die Arbeitei- ron 3 Unternehiiiungen aind bei der Silbererz- und jene der iibrigen 5 Unfernehmiingen bei der Wii-. niu^l(‘r*gewinnung- nachg;e\viesuii. ^^benproduct der Zinuerzeugung, daher auch die Arbeiter dort •inbezogen sind. I, a n d Berghauptmann- schaft Anžah1 der Unierneh-mnngen Arbeiter Manner Weiber Kinder Zusammen A n z a b 1 Bohmen ... j / Elbogen . . . Pilsen .... i i 25 H Im Jahre 1868 . Daher im Jahre 1£ S u m m e . 2 2i> 25! ( mehr . . 69 \ ( weniger IX. 14. Salzburg .... Im Jahre 1868 . Hall 1 8 8 i mehr . . . Daher im Jahre 1869 \ ( weniger n. Bohmen .... West-Galizien und Krakau . . . Im Jahre 1868 . Eibogen .... Krakau .... S u m m e . 3 1 35 8 43 4 35 8 43 Daher im Jahre 1869 weniger . . *) Die Arbeiter, welche iibrigen* nur zum g-erinjjsten Theile Hiittendienste verricbteten, erscheinen bei der Aut*‘uon' erzgewinnuug naehgewiesen. Antimon. P 0 d 11 C t i o n Mittelpreis Aerar Privat Zusammen Geldwerth der Gewiehtseinheit am Erzeugungsorte W i ener Cent n e r n. kr. 6 6 92 16 fl. 50 kr. Ant. crudum. 185 185 5.180 28 fl. Ant. regulus. —-LL 2.721 2.721 28.567 10 fl. 50 kr. Ant. crudum. 185 185 5.180 28 fl. Ant. regulus. 2.727 2.727 28.659 10 fl. 50-8 kr. Ant. crudum. 96 96 2.208 23 fl. Ant. regulus. 2.773 2.773 61.845 52 22 fl. 30-3 kr. Ant. crudum. 89 89 2.972 5 fl. Ant. regulus. 46 46 33.186 52 11 fl. 79*5 kr. Ant. crudum. Arsenik. 1.229 1.229 12.707 86 10 fl. 34 kr. ■1-1 1.868 1.868 9.340 7 fl. 3.367 86 3 fl. 34 kr. 639 639 - Sehvefel. —J 5.754 3) 5.754 26.731 38 4 fl. 64-7 kr. (411. 50 kr. — 5 fl. 55 kr.) 17.337 17,337 91.518 43 5 fl. 27-9 kr. (5 fl. 16 kr. — 7 fl. 28 kr.) 17.337 5.754 23.091 118.249 81 5 fl. 12-1 kr 20.928 7.045 27.973 147.395 98 5 fl. 26-1 kr. 3.591 1.291 4.882 29.146 17 14 kr. ) Die Arbeiter sind mit jenen der Schwefelkiesgevrinnung vereint nachgevviesen. ) Ueberdiess wurden 1U00 Centner Potte im Werthe von 2.908 fl. gewonnen. m Anžah! Arbeiter L a n d Berghaujitmann- schaft der Unterneh- mungen Manner Weiber j Kinder Zusammen A n z a h 1 Krain Laibach .... i Bohmen ... j Elbogen .... Pilsen .... Kuttenberg . . 3 13 1 70 166 30 8 78 166 30 Theilsumme . 17 266 8 274 Im Jahre 1868 . Haiiptsuiniiie . 18 266 8 274 Daher im Jahre 1869 ( me^r ( vveniger . . IX. 17. Bohmen .... Im Jahre 1868 . Elbogen .... 1 14 14 Daher im Jahre 1869 inehr . . . IX. 18. Steiermark . | Leoben .... Cilli 1 1 18 29 18 29 Theilsumme . 2 47 47 Bohmen . . . j MShren .... Elbogen .... Pilsen .... 0 limit/. .... 5 2 1 85 10 65 14 10 6 105 20 63 Theilsumme . 8 160 24 6 190 Im Jahre 1868 . Hauptsumme . 10 207 24 6 237 Daher im Jahre 1869 mehr .... Nebenproduct der Kupferhatte zu Skofie, daher »uch die Arbeiter hier n icht g-esoudert uachge\r e»en erscheinen. Eisenvitriol. P r o d u c t i c n Geldvverth Mittelpreis Aerar Privat Zusammen Gewichtseinheit a m W i e n e r Oentn e r ) 6.735J 6.735 10.776 1 fl. 60 kr. j 32.94i 96.135 9.000 32.941 96.175 9.000 33.459 106.765 13.500 1 fl. 1-6 kr. (1 fl. — i fl. 12-5 kr.) 1 fl. 11*1 kr. (95 kr. — 2 fl. 16 kr) 1 fl. 50 kr. 138.116 138.116 153.724 1 11. 11-3 kr. 144.851 60.532 144.851 60.532 164.500 103.333 75 1 fl. 13-6 kr. 1 fl. 70-7 kr. 84.319 84.319 61.166 25 57-1 kr. ^rangelb. t»7-73 C3-GI 67-73 63-61 74.503 69.971 1.100 fl. 1.100 fl. 412 4 12 4.532 - Alann. 1.514 3.409 1.514 3.409 9.084 23.863 6 fl. 7 fl. 4.923 4.923 32.947 6 fl. 69-2 kr. 23.483 633 4.011 23.483 633 4.011 110.684 4.039 26.071 50 4 fl. 71-3 kr. (4 fl. 49 kr. —5 fl. 75 kr.) 6 11. 381 kr. (6 11.—6 fl. 50 kr.) 6 fl. 50 kr. 28.127 28.127 140.794 50 5 fl. 33.050 32.026 33.050 32.026 173.741 158.531 50 25 5 fl. Ž5-7 kr. 4 fl. 95 kr. 1.024 1.024 15.210 25 30-7 kr. X. lebersicht dcr gesammten Prodaction des Hiitteiibetriebes (olnie jener der Salzsadirerke) und ibres Geldwerlhes im Jalire 1869. L a n d Oesten-eich unter dcr En Stei !‘ermark . Karaten Kram . Tirol . Salzburg Kohmen Miibren Schlesien West-Galizien und Krakau Ost-Galizien................. ®uko\vina . Berghauptniann- schaft Gold Silber Wiener Munzpfund Queck- silber Frisch- Guss- Roh- Roh- eisen eisen Kupfer Kupfer- Glatte Blei Nickel Zinn Zink Wis- Antimon Arsenik Sehwe- vitriol * muth fel Eisen- vitriol Ura n ge Ib Alaun ener Cent Geldwerth St. Polten . Leoben . • Cilli . . . Klagenfurt Laibach Hall . . . T h e i 1 s u m m e Prag . . . Elbogen Kommotau Pilsen . Kuttenberj Olmiitz . Krakau . Lemberg Theilsumrae Ilauptsumme , 'm Jahrc 1868 Daher im Jahre 1869 mehr weniger 10-217G 21-7446 31-9622 31-9622 42-7981 1.034-9040 76-1126 29.354-7960 10-5 30.465-8126 29.730-2120 735-6006 5.654-11 5.654-11 5.654-11 5.121-59 34.463 1,755.742 16.145 1,007.555 85.811 30.861 39.614 2,970.191 772.029 65.747 81.532 21.883 397.254 41.849 21.592 830 16.822 4,389.729 4,007.739 6.179 42.466 5.214 11.000 6.700 10.158 5.321 87.03S 140.763 11.600 71.322 37.779 147.115 30.964 40.62 7.455 1.152 488.77 575.815 681.584 105.769 1.563 4.129 3.357 9.049 9.455 8.439 1.413 114 900 2.427 2.090 29.110 29.187 31.647 2.460 63.589 759 1.637 5.689 53 1.000 72.727 75.307 2.580 Speise 283 Speise 283 Speise 299-40 262-13 Speise 8 Speise 291 Metali 42-251 Speise 547-67) ( Metali 42-251 { Speise 256-67) 561-53 390-76 170-7' 17.356 1.344 18.700 14.627 33.32 36.829 3.502 16-4S 1-07 l7-5i 36-40 crudura regulus 185i cruduui 2.721 ‘ regulus lS5i cruduui 2.727) reg-ulus 185 j cruduin 2.727! regulus 96i cruduui 2.773) regulus 89 cruduiu 46 1.229 1.868 639 5.754 23.091 23.091 27.973 4.882 32.941 96.175 9.000 144.851 60.532 84.319 67-73 63 61 4-12 1.514 3.409 4.923 633 4.011 67-73; 28.12' 33.050 32.026 1.024 176.106 7,126.256 37 99.860 2 4,705.540 1,328.008 7 499.174 55 403.544 29 14,338.489 30 4,634.539 36 ‘) 558.393 23 23.223 67 737.773 50 337.031 41 2,029.872 8 333.673 8 580.319 14 49.283 107.910 17 9,392.018 64 23,730.507 94 21,962.434 13 1,768.073 81 ) Hierin »st auch der Werth von 1.000 Ceutuern iu diesern Berghauptraannschaftsbezirke gewonnener Potte mit 2.908 11. enthalten. XI. llebersicht der im Jalire 1869 eingehobcnen Bergwerksabgaben. L a n d °esterreieh unter der Enns °csterreich oh der Enns . , Slei 'ermark KSrntcn . Krain Ul"i Kiistenland Dalinatien .... Tiro] _ Salzburg Bolu men Mah ren und Schlesien ^est-Galizien und Krakau st^Galizien und Bukowina Berghauptmannschaft St. Polten Leoben Cilli . . Klagenfurt Laibach . Prag . . Elbogen . Kommotau Pilsen . . Kuttenberg Oliniitz. . . Krakau . . Lemberg1 . Im Jahre 1808 , T h e i 1 s u m m e T h e i 1 s u m m e Hauptsuiimic Dahcr im Jalire 1869 Sjnehr . weniger Einkommen- steuer M a s s e n g e l> u h r e n F r e i s c h u i f g c b ii h r e n Z ii sam tu c ii Aerar Privat Summe Aerar Privat Summe fl. I kr. fl. 1 kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. | kr. fl. 1 kr. fl. | kr. 5.80C 79 3.002 86-5 3.001 86* ii • . . . 827 82‘ • • 9.633 65-5 55 80 3.481 43 3.48 43 2.15S . • 2.I5J . . 5.699 23 32.765: 32*5 171 37-5 1.592 64 1.764 1-S 17 4.596 75 4.611 75 39.146 9 4.842 27 5.302 14*5 5.302 14-5 1.702 75 1.70: 75 11.847 16-5 46.332 95-5 113 19 3.129 42 3.242 61 1.091 1.091 . . 50.666 56-5 52.93S 17 8S 1.630 46-5 1.718 46-b 1.023 70 1.022 70 55.681 33-5 59C 75-5 143 143 19 IS . . 752 75-5 5.642 63 624 36 567 50 1.191 86 12 133 i 45 6.979 49 3.949 74 136 44 139 53 275 97 118 118 4.343 71 152.928 43-5 1.133 36-5 18.988 99-5 20.122 36 29 11.670 20 11.691 20 184.749 99-5 132.012 89-5 728 25 8.653 50 9.381 75 62 8.915 64 8.977 64 150.372 28-5 13.838 55 766 42 9.166 33-5 9.932 75-5 8 2.487 82-5 2.495 82-5 26.267 13 25.873 74-5 22.478 53-5 22.478 53-5 10.214 67-5 10.214 67-5 58.566 95-5 30.684 3 8.597 63 8.597 63 4.357 59 4.357 59 43.639 25 25.040 74 5.175 67 5.175 67 2.730 58 2.730 58 32.946 99 157.195 75-5 10.911 98 10.911 98 4.640 4.640 172.747 73-5 2.805 58*5 7.305 36 7.476 55 14.781 91 235 12 2.876 94 3.112 6 20.699 55-5 421 49 43 80-5 840 69-5 884 50 1.038 16 1.038 16 2.344 15 387.872 79 8.843 83-5 73.300 89-5 82.144 73 305 12 37.261 41 37.566 53 507.584 5 540.801 22-5 9.977 20 92.289 89 102.267 9 334 12 48.931 61 49.265 73 692.334 4-5 511.701 89 12.340 34 89.021 54 101.361 88 350 88 27.137 22-5 27.488 10-5 640.551 87-5 29.099 33-5 3.268 35 905 21 21.794 38-5 21.777 62-5 51.782 17 2.363 14 16 76 XII. Uebersicht des Saliiicn-Ketricbcs im Jahre 1809. I. a 11 <1 Oesterreieh ob der Enns Steiermark................... Tir°| _ Salzbu burg ^ Lst-Galizien nnd Krakati Ost-Galizien Bukovina . Kflstenland Dalmatien Im Jahre 1868 P, roduction Steinsalz Sudsalz Seesalz Industrial- salz G el d \v er ih W i e n e r C e n t n e r II. kr. A r b e i t e r Manner Weiber Kinder Zusammen V e r u n g 1 ii c k u n g e n k* i elite schwere todtliehe Zusammen A u z a h I T h e i I s u m m e T h e i I s u m in e . T h e i I s u in in e . Ilauptsumiiic Daher im Jahre 1869 mehr . . weniger . 5.591 4.460 1,021.426 216.538 265.788 255.840 13.362 1,759.592 9.747 24.450 1,495.830 600.190 15.453 1,509.192 1,316.900 41.346 1.813 2.073 100 «) 124.978 1.320; 126.298 602.118 92.142 694.260 2,376.547 694.260 426.341 267.919 7.043 7.043 542.522 363.S49 4,830.070 1,195.204 1,196.429 1,330.368 7,898.378 3,041.443 199.515 11,139.336 ) 196.000 ) 39.520 235.520 19,926.929 20,826.343 1.401 396 118 37 1.442 483 50 1.975 1.899 1.329 1.248 300 7.49.“ 6.714 781 1.548 1.649 1.374 200 1.552 4 1(8 37 1.574 1.44 483 50 1.975 231 ) 4.521 1.829 6.350 10.799 151 43 179 1 194 426 3S3 49 Brudcrladen- Vermogen JI._____________| kr. 158 6S 185 17 2 20* 59.998 14.090 2.859 70.295 147.243 134.166 40.923 5.048 180.139 536 536 327.918 320.404 7.513 87 58 96 95 85 j ) ^berdiess vnrden noch 9.351 Cnbik-Fuss Salzsoole um dcn Betrag von 3.509 fl. 17 krn. verkauft. 2_) Der GcUhvortbbetrag- is t bei den See-Salinen des Kiistenlandes uud DaJmatiens nur nacb den Preisen berechnet, tu welcben das erzeugte Salz von Seite des Aerars ein-'V|r , wahrend bei allen ubrigen Salinen dieser Wertbbereebnung die Monopols-Verkaufswerthe zu Grunde gelegt \vu-rden. 3) Ausserdem fandeu noch 32 Manner und 15 Weiber zeittveise Verwendung. Uesteben keine Hruderladen.