„Mheit, W»hlst«»», Ittdi»! str All,.' SS Kr»ttag, IS. J»li RWVV VI. Jahrgang Die »Marb«rger Seitiinst" erschein» jedkn Sonuta^. Mittwoch «nd Freitag. Preise - für Harburg: ganzjährig t! fl., halbjähug 8si.. vierteljährig 1 ft. S0 kr: für Zustellung tns Hau» »««atlich lv tr. -- «ttPoswersendung: ganzjährig 8 f!., halbjährig 4 si., vierteljahrig S fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird l»ei einmaliger Einschaltung »tt h.iz»n»al»ger mU lv. bei dreimaliger mit Stt tt. l,erechnet. wo^u für jedesmalige vinschaltnng L0 tr. Inseraten Ttempelgebilhr kommen. Aur ^kschichte des Tages. „Die Erhaltung des Weltfri edens l iegt für die «üchste Aeit ivrsenllich in Oesterreich» Hand, sagt die ^Berliner VArsenzeltung,- denn eine Gefährdung desselben droht von tei» «er andere» Seite, als von der Frankreichs, und Frankreich, das nicht U»sslcht auf einen anderen Buiidesgenofsen hat. als Oesterreich, ivird vereinzelt nlcht die Waffen ergrelfrn. Natürlich hätte nach der preußischen Meinung Ocherreich von einem Kriege an granfreichs Seite nichts zu hoffen. Alles zu fürchten. Rußland, defst« Allianz mit Preußen der Besuch in Paris nicht gelockert, sondern zuverlSsiigkn Nachrichten zufolge »eseutlich gekräftigt und ausgebildet, tvürde in solchem Falle nicht blos Oesterreichs Streitkraft? i»» Scht^ch halten, sondern auch die AnziehungS-krast ans verwandte Ttätnme in verstärktem Maße üben, welche sich un-lä»gft ßterraschkNd geltend gemacht. An einem Angeubliete tvürde die vo» Anßen ermuthigle und gestüKte Bewegung zerstSren. was in vielen Monden miihevolier Arbeit zusammcugrknüpst ivorden. Oesterreichs Au« schluß an Deutschland fällt zafammen mit der Erhaltung des Friedens, und dieser mit Oesterreichs Selbstuhaltung." Die preußische» Blätter beantworten insgesammt den neu-lichen Artikel der „Wie»er Abrndpoft-. worin diese sich über die ver-letzende Sprache der preußischen Blätter gegen Oesterreich beklagte. Sie leugnen, das die preußtschen Blätter Anlaß zu solcher Klage ge^^ebeu. und vechcheru, daß ihnen nichts envünschter wär?, als »venn es Herrn v. Beust gelä^e. aus Oesterreich eiuei» vcrsaffungSmäßigen Mtisterstaat zu mache». Vir zweifeln sehr an Ver Aufrichtigkeit diese» Bersiche-ruug. Ein innerlich gefestigtes, wahrhaft freirs Orsterreich. zu dem die Velt Bertraucn saßt, ist die stärkste Gefahr für tie Bestrebungen Preußens. Die sogenannte Wielopolski'sche Partei, welche die Rettung Polens nur im innigen Verbände mit Rußland erblickte, besteht zwar längst nicht mehr; die Ereignisse der Jahre 1863 und 1864 und die darauffolgende wilde rufstfche Schreckensherrschaft haben ihr den Tode»« stot vers^t ; trotzdem spukt aber in ganz Polen nnd auch ia Galizien hie nnd da noch immer eine Prt von Allslaven Partei. welche bei deu gegenlvärtigen Umständen einige Beachtung verdienen dürste In politischer Beziehung haben sich die Polen nicht nur iu Galizien. sondern auch iu den russischeu und preußischen Landestheilen in ztvei Parteien grnppirt. deren eine, und zwar die an Zahl übertviegeizd größere, für die Aukuuft Polens im österreichischen Kaiserstaate einen geeigneten Stützpunkt stnden zu können glaubt und d'ßhalb eine schnelle nnd gründliche Kräftigung dieses Reiches nach Innen uiid Außen sehnlich und aufrichtig herbeilvünfcht. Diese Parte» machte nie diese oder jene Einrichtungsform des österreichi-schen Staates z»i ihrem ausschließlichen Programm. Mag der Einheits« staat, die Ziveitheilung oder die Bundesstaats Partei die Oberhand tiehalten, das ist den Polen ziemlich gleichgiltig. lvenn nur der Ausschwung Galiziens, die Heilung der sein Inneres erschütternden sozialen Wunde«, die zeitgemäße geistijle und lvirthschastlich nationale Gntlvicklung sämmt-licher Zustände des öffentlichen und Privatlebens von der Regierung und der ReichSoertretuug gefördert »Verden. Die zweite, an Zahl äußerst schwache, aber theiltveise sehr rührige Partei verztvcifelt, wie an der Aukuuft Oesterreichs überhaupt, so auch au der Möglichkeit eines von Seite Oesterreichs für die poltusche Rationalität zu getvürtigenden Schutzes und au dem guten Willen der Regierung sowie der dentschen Mehrheit, das polnische Ratlonal Interesse zu sördern. Es ist nun eine durch die Er-fahrung fest^stellte Thatsache. daß solche Elemente unter den Polen stch zuletzt dem Glaubensbekenntnisse des Markgrafen Wielopolski zuwenden und das Heil PolcnS in eiitem gewalsamen Umstürze der jetzigen staat-lichen Orduuttg in Ost (Europa erkennen wollen, der zues auf-gefaßt werden Was in de» Zeiten der Unfreiheit gegen dieses Recht verübt worden. ä«dert «ichts an demselben: es war immer nnd ist noch ein nnveränßerliches Recht des Landes und wird zurückgefordert, sobald die Gelegenheit gekommen. Dem jetzige» Reichsrathe ist die Avfgabe geworden, hie Verfassung abzuändern nnd zn verbessern uud dar»« ver-langen wir, daß das Schnlwesen als selbständige Angelegeuheit des ein-zelne» Landes erklärt werde. Der Unterricht als Neichssache im onsgedehnteste» Sinne des Wor« tes hat nnsere Bildnng Nicht geföedett — nicht allein nicht, weil »»ter Bach «nd seinen Systeme jedes Keimchen der Freiheit erstickt wnrde — sondern anch ivegen des Widerstreites der Verhältnisse selbst. Die öwei-theilnng des Reiches ist nnn Grundgesetz desselben geworden. Wir Steier. matter z. B. sehen aber nicht ein. warn« wir bei dieser Gliedernna des Reiches über Fragen, deren Entscheldnng ihrer «reiaenste» Nnt»r ge«äß Sache des La»des ist, mit lvertreter» anderer Lä»der berache» tollen. Wir Steiermärker z. B. sehen nicht ei», warum wir uns «it Ruthenen, Ezechen, Tirolern ... im Reichsrathe über Augeleße»heite» hernmschlagen sollen, die wir in der Landstnbe zn Graz schneller, freist»« Niger und dem Willen des Volkes entsprechender zn ordnen vermöge». Oder glaubt mau denn, wir Steiermärker z. B. würde» de» jetzige» Einstuß der Geistlichkeit auf die Schule «och länger dnlden würde» die Wirksamkeit der Geistlichen nicht ans den Unterricht in der Glanbens-lehre allein befchränke«, falls die geändei^te Verfassnng das gesa««te Schulivesen als eine Sache des Landes ansschridet dadnrch das Konkordat. sotveit es die Schule betrifft, aufhebt? Glaubt uoch Ie«aud, wir Steiermärker z. B. ließeu uns freiwillig iu die kaum abgeworseueu Fessel» schmieden, welche Czechen. Tiroler nnd ihre Parteigenossen a»s den übrigen Ländern anch künftig uoch nnd versassnngsgemüß so gern« tragen möchten? Btsürihtit Jemand, unser Landtag, der in Folge der geänderte» Verfassuug die beften Kräfte des steirischen Volkes vereinigen nnd z» de» fortgeschrittensten Vertretuuaen der Westhälste zählen würde — dieser Landtag würde anch einer so verzweiselt aeranmen Zeit bedürfen, wie der Reichsrath, bis er die als bringend erkannte» Gesetze gegeben? Be» sürchtet noch Jemand, dieser steiermärkische Landtag würde die Hände in D r Kntscher war sertig. „Fünfnndzivanzig. Ener Gnaden, sind Sie auch »ufriedeu?" Ver Barou antwortete »ichts. „Der Friedrich ist ei» Tenselskerl!" stüsterten die Leute." „Ader war es recht von ihm?" m inte Einer; „der Baron hatte ihn doch ansiändia behandelt." „Kriegslist ist erlaubt." ivnrde ihm erwidert. „Und ivorin lag denn der Anstand des Barous?" fragte ein Dritter. „Es hatte ihn g'kitzelt. den braven Menschen sUbst dnrchgehanen zn haben, sagen zn können: was wollt Ihr? ich habe einen prenAschen Drsgoner dnrchgeprügelt!" „Wollt Ihr schweigen!" rief der ^ldhüter. Im selben Angenblick öffnete sich die Schennenthür; aber nnr der Kntscher Friedrich trat herans. Drinnen in der Schenne rief kläglich die Stimme des Barons: „Vit«, komm' z» mir!" Dieser ging zn seine« Herrn. „Der rothe Panl schä«t fich." stüsterten die Lente; „er will stch nicht vor u«s seheu lasseu." „Ader was wird nn« mit dem Friedrich werden? Er macht fich nicht einmal davon. Er könnte es, kein Mensch hält ihn; er ks»»te sogar die Ehristine mitnehme». Keiner würde es ih« »ehre». Was »eag er nnr haben?" Der Friedrich war mit bleichem Gesichte ans der Schenne getreten; aber ans diesem Gesichte lag ein rnhiges Bewnßtsein. Er blickte über den Hof hinweg, »ach je»er Gege»d. aas der n»a» ihn znr Befreinng seiner Verlobten hatte hervorsiürze» sehe». Er schien zn erwarte», daß von dort Jemand ko««en werde. Zwei Männer erschienen da; der Kntscher gi»g ib»en entgegen, sie kamen z» de« Hausen der Lente Es waren der alte Pfeifenhannes »nd der Scharfrichter Andreas Gran«a«». „Wo ist das Gericht, das de» Mord der Baronin n»ters»cht?" fragte Eesterer die Lente. Ma» zeigte ch« di« Gerichtsst»be. nnd er lenkte sei« Schritte dort-hin. Der S^rfrichter nnd der Knts^r folgte» ihm. de« Schoo» legen und ruhig zusehen, wenn die von ihm geschaffenen Gesetze langsam, oder mangklhaft durchgeführt werden, oder gar mit dem Papiere vermodern? Die Ech«ld«« der e«r»pHtsche« Vtaate«. Die SchuldtN fast sämmtlicher europäischer Staaten haben seit dem Jahre 18SZ eine ungeheuere Vermehrung erlitten. Der Betrag von bei' läufig 18.000 Millionen Gnlden, den sie damals erreichten, hat seither einen Zuwach» von über 9000 Millionen erhalten, und übersteigt demge-«äß gegenwärtig der Gesammtbetrag derselb/, st., für Rnßlaud 2S fl.. für Portugal 21 fl.. für Spanien 16 fl.. für Itali'N 16 fl.. für Oesterreich 12fl. für die Türkei 10'/. ?. Hieraus erfleht man. daß der Kredit, den England trotz seiner unge-henren Staat»schuld genießt, beinahe vier Mal so ^roß als der ist. wel-^u dif türkei hat, nnd Preußen braucht für dasselbe Kapital nnr halb soviel und noch weniger Zinsen »u zahlen, als Oesterreich oder Italien. Es ist »ahrlich die höchste seit, daß anch in Oesterreich die nüihiaen Reformen auf allen Gebieten d.s wirthschattlichen Leben» iu wettesten Sinne des Wortes ergnffen werden. Hiezu bedarf e» nicht nur eine» gnteu Willeu». sondern vor Allem der richtigen Erkenntniß der llrsachen unserer staatlichen lledel und großer Thatkruft. nm das Erkannte auch durchzusützreu. Die glückliche Ankunft Oesterreichs liyt iu der freieften Gntwicklnug de» gefammten staatlichen nnd wirthschaftlichen Leben» Oesterreich hat. so wie ^» jetzt beft»ht, uoch Alle» in Ach, wa» e» dazu befähigt, einen der ersten Plätze unter den Kulturstaaten einzunehm n. E» defißt einen mit noch zahltosen nich» behobeneu Schätze» a«»gestat»eten „Anch der Scharsrichter k" flüsterte» abermals die Leute »»ter ein« ander mit Graue» und Schrecken auf de» Gefichtern. Im Sarge. Schwer und langsam zogen die Wolke« in dunkler Sommernacht dahin; nnr dann und »an» zitterte fast mela»cholisch da» schnell wieder verschwindende Licht eine» einzelnen Sternes hi»d»rch. Z» dieser Nacht schritt der Pfeifenhannes dnrch den Wald, i» dem er jede» Weg kannte, an jedem Wege jeden Vanm. Er überliest sich tiefe» Geda»ke«. ^Ia, Gewalt geht vor Recht." »oare» seine laut ausgesproche»ea Gedauke». ^Da» war immer so »»d wird auch wohl immer so bleibeu. Der Sch'vache, dem das Recht ge»om«e» wird, jammert »ad lamentirt darüber; der Mächtige, der es ihm genommen hat. lacht ihn au», und die Welt lacht mit »h« uud büttt Ach vor dem Gewaltigen, und der Richter dri^ sei» Siegel dara»f. So war es immer »nd so wird es bleibeu — Wird e» ? Da» arme Mädchenl Sie ist die Mörderin! rufen die rechten Mörder, »ud alle Welt weiß, daß sie nicht die Mürderi» ist »»d kennt die rechten Mörder und rnft doch mit: ja. sie ist die MSrderi». »nd al» solche wird der Richter sie köpfe» laffe». uud man wird sie auf da» Schaffst führe» nnd Zu ihr fpreche»: n»en» Du al» reuige Sünderin stiebst, ss t»»» Gott Dir — vieUeicht Dei» Verbreche» verzeihe». — Und ich — »nd ich? trage ich »icht zuletzt allein die Schnld? Warnm mnßten die Scharfrichter die Edelle»te werde»? U»d da ste es wnrden, hatte» ße »UN a»ders Vl»t. andere Nerve», waren Ae andere Mensche»? Wod»rch »»terscheidet sich den» der Eoelma»»'vom Scharfrichter? U»d — . we»» n»» der Scharfrichter sich ein Vermöge» z»sam»»e»getöpft »nd sich da»o» ein Rirtergnt gekanft hätte, »ad daan de» Adel Hinterdrei», wäre er dem» et» »»derer, ei» beff^ Edelmann geworden, als er dnrch «ch »»d die alte Lstte geworden ist. — Aber wa» treibe ich mich da mit Voden und bildung»fähige Völker, welche unter dem Schutze freier Ein-richtnngen den Weg de» zeitgemäßen Fortschritte» mit sicherer Aussicht wandeln «ud au» der gegenwärtigen Nothlage, so gefährlichste auch scheint, wieder siegreich hervorgehen können. Vermischte Nschrichteu. (Ein Seiden- uud Klach » baum.) Eiu iu Neworlean» erscheinende» Blatt meldet die Anssindung eine» Strguche» in Peru, welcher geeignet sein soll., da» E^euguiß der Seidenraupe und den Alach» z« ersetzen. Der amerikanische Koasnl zu Lambayeque in..Peru schreibt; „Der Strauch erreicht die Höhe von drei bi» vier Fuß. Die Seide ist in Kapseln enthalten und übertrifft an Feinheit und Dauerhastigkeit die dc» Seidenwurme». Der Stiel dieser Pflanze liefert außerdem eiuen langen nnd glänzenden Faden, der schöner und stärker al» der beste Flach»faden sein soll. In geringer Menge ist dieser Faden bereit» von den Indianern zum Weben verwendet worden, und man lobt trotz .der UnVollkommenheit der Arbeit die Schönheit de» Zeuae». E» werden jetzt Vorbereitungen getroffen, um den Anbau dieser Pflanze im Großen ju bewerkstelligen." (Gericht»koften.) Durch die gerichtlichen Versteigeruugen werden oft unverhältnißmäßige Kosten verursacht — nicht, nüri^n Oesterreich, sondern auch in anderen Staaten. In dem Mainzer Wochenblatt flnden wir ein Beispiel. Durch eine Anzeige voa si-ben Zeilen, die wenigsten» einund-zwanzig Kreuzer kostet, kündigt der Großherz. Gericht»vollzieher Schilz an. daß er einen Hammer (!) in Vollzug eine» Urtheile» zwaug»weise versteuern werde. Wir vermuthen. daß e» kcin Dampfhammer und auch kein Walzhammer ist, der versteigert wird, sondern ein ganz gewöhn« licher Hammer, der achtzehn bi» dreißig Kreuzer kostet, und bei der Versteigerung natürlich um den halben Prei» abgeht. Wie groß mag also der Gegenstand der Klage gewesen sein?! Und wegen eine» solchen geringen Betrage» setzt man da» ganje Gericht in Bewegung, ergeht ein Urlheil, wirb die Pfändung vo^enommen. eine Anzeige erlaffen und schließlich da» Pfand Versteigertl Wir sollten meinen, daß e» zweckmäßig wäre, hier ein andere» Verfahren einzuschlagen. beziehung»weise die Gesetzgebung abzuändern. (Rundschreiben de» deutschen Schützenbuade».)^ Das nachstehende vom Vorstand de» deutschen Schützenbund» zu Leipzig ^ am 27. v. M. beschloffeue Rundschreiben ist jeUt an die verschiedenen Schützeuvereine versandt worden: „E» war in Folge der Ereignisse de» vorigen Jahre» Zweifel darüber entstanden, ob e» gerathen sei. da» dritte Bn»de»schießen schon im nächsten Jahr, und namentlich in Wien, abzu» halten. Da sich nun der Bunde»vorstand in einer am 11. Juni in Leipzig deshalb gepflogenen Berathnng dahin erklärte: daß von dem Beschlüsse, welchen der Gesammtausschuß am 20 Juli 18SS in Bremen gefaßt hat, nicht abzugehen sei. auh der Wiener Gemeinderath zu erkennen gegeben hatte, daß er seinerseits ebensall» an dem Festjahr festhalten wolle, so verbinden wir mit dieser Anzeige die Aufforderung au alle Mitglieder de» Bunde», in ihren Kreisen schon jetzt darauf hinzuwirken, daß die Theilnahme str da» Fest geweckt werde, damit der deutsche Schützeubuud iM nächsten Jahr au» allen Tiieilen unseres gemeinsammen Vaterlands erue zahlreiche V-rtretung nach Wien senden kann. Unsere Buade»schießen sind gestiftet zur Förderung de» im ß. 1 der Satzunge» »«»gesprochenen Zwecke»! „Verbikdnng aller deutschen Schützen. Vervollkommung in der Knust de» Luchsenschießen» und Hebung der Wehrfähigkeit de» deutscheu Volkes." Diese» Ziel »st durch die hinter un» liegenden Ereignisse.Uicht verrückt, es find die Motive »icht beseitigt worden, welche 1861 z»r de» »»uA^n Gedanke» her»m? E» kommt jetzt aaf A»deres an. Wie iß da» Mädchen zu retten? Wie sind die Beweise herbeizuschaffen? Die Mörder And der rothe Paul mit seiner Sippschaft; aber er selbst hat es »icht getha». dazn fehlt dem Schurken der Math. Seine Kinder habe» es ««»führe« mufle». er hat ih»en nur die Gedanken dazn gegeben. Freilich, der Wilibald ist ein abgefeimterer Schnrke al» er — hm. der hat schon adelige» Blut in seinen Adern, von der Mutter her — und der ist der eigentliche Thäter; das war mein erster Gedanke, uud der Kiedrich bestätigt e» jetzt uud will es beschivöreu. Aber meine Gedanke» sind kein Veivei». und wie werden sie den Friedrich zum Eide lassen, der mit der Braut vom Hofe gelaufen ist, und dem sie da» Mädcheu »»» ^r gestohlen haben und morgen doch noch durchprügeln werden?" — Der Bewei». l)er Bewei»! Ich muß ihn haben, heute Nacht noch! Finde ^ ihu da »icht. so ist» vorbei Sie begraben die An»a da hat der Mensch einen anderen Sinn, der Rohe, wie der Verrückte ; dem Einen thut sich da» ^erz auf, dem Andern kauu auf einen Angenblick der Kopf klar werden. Und sie hatten sie lieb. Vielleicht glückt e» mir da. Aber für wen suche ich deu» den Bewei»? Er »»terbrach sich mit seinem heiseren Lachen. Dann sprach er weiter: „Den alten Baron ^ er war ei» rechter, echter Edelmann, uud iveun er sich die beiden Söhne ansah, die doch nicht seine Söhne ivaren. »nd die plumpeu Knochen nnd die lireiten. dicken Hände nnd Füße und die Nase», die Nasen, die nicht lang »verde« nnd sich nicht biegen wollten, »»d wenn er dann zuerst wüthend geworden ivar. dann lachte er auf einmal hell auf: Mein Fleisch nnd Blut! Mein adelige» Fleisch nnd Blut! Ist das nicht eine ivahre Ironie de» Schicksal»? Ironie de» Schicksal»! Da mnß ich nnn hier Beweise suchen, nm mein eigene» Fleisch »nd Blnt dem Scharfrichter zu übe liefern, nnd der Scharfrichter ist wieder sein Fleisch nnd Blnt. Wnnderbare Ironie de» Schicksal» ! könnte der alte Herr ansrnfen. wenn er noch lebte. Und ön»zpe» si»d sie Alle, de» alten Edelmannes, wie mein Fleisch nnd Blnt. Und da bi» ich a» mei-»em Ziele!" — (Aortsetz»ng folgt.) / Eründuna des dkutschtn SchühenbundkS führten. Deshalb, Schützen, uns zur Förderung der Zwecke unseics Bundes beitraj',en, soviel ln unseren Kräften steht. Unskr Ziel wird er»eicht wkrden trotz angenbliiklicher Spal-tunqen und trotz der verschiedenen Meinun^^en darüber, wre das am schnellsten und btsten jjeschieht." (Schulwesen in Sachsen.) ANi^g-htud von dein Grundsatz. d»iß, um gute Schulen zu erhalten, zunächst gute Lthrer nothwendist sind, hat Sachsen sür die Lehrerbildung u» umfuffender nnd z'itizemäßer Weise gesorgt, und an der Lepziger Hochschule wo die Erziehungsfunde als Nissenschaft begründet, vollgiltig Sitz und Ltimme hat, befindet sich auch eine Abthkilung sür Lehrerbildnng. In dieser Anstult werden die künftigen Schulamtsbklverber sowohl in der Llhre oon der Unterrichtskunst und der Vrzilhung untenviesen. als auch in der Ertheilung von Unterricht praktisch geübt. Für die Bildung von BolksschuUehrern befitzt Sachsen 11 Austalten. 9 evangelische Lehrerseminare und 1 evangelisches Seminar sür Lehrerinnen, jonie ein StMinar zur Ausbildung von Lehrern katholischer Konseffion Es kommt somit bei einer Bevölkerung von 2.348 994 Seelen bereits avs 213.090 Seelen ein Seminar — ein sehr günstiges Verhält' niß. Das Lehrerinnenseminar zu ltallenbcrg hat einen dreijährigen Unter-richtsknrsns und nimmt seine Zöglinge erst mit dem 17 Jahre ans. Es sind meistens Töchter höherer gebildeten Familien und haben schon vor ihrer Anfnahme eine sorgsame Erziehung nnv guten Unterricht genosseu. An ferneren höheren Unterrichtsanstalten befitzt Sachsen fieben Realschulen mit 10S Lehrern und lS92 Schülern, und elf Gymnasien mit 1V1 Lehrer« und 2S52 Schülern. Obgleich die Gesammtausgabe bri diesen Anstalten die hohe Snmme von 232,936 Rthlr. erreicht, so hitt doch die Staats» kaffe znr Nnterhaltnna derselben im laufenden Berwaltungsjahre sogar mit Einschluß der Anschüsse sür die Realschulen nur S2.788 Thaler beizutragen gehabt fester reichische und preußische Lokomotiven.) Ans Petersburg tvird geschrieben, daß dort am 30. Jnni eine Wettfahrt zwischen Lokomotiven der Borfig'schen Fabrik in Berlin und der Sigl'schen aus Wien stattgefunden habe. Beide Maschinen waren Achttuppler von ganz gleicher Banatt; dieselben zogen eine Last von 600 Tonnen auf einer Steigung von 1 zu 125. Situi»A ü«r H» 7. Kl. v«r»tor d«v»v kr»» seb. 7»eI«rt8eke»ck»Ier, »ur »Ilen kronnäen unä V«k»vvt«n ikrea k»?»lioboi» uvÄ tivfgsiüdlt«» V»ale «»ZV Ze»rdur? »m 10. 1867. Sonntag den 14. d. M. AtstllschistS'Liitpirtit ,M Liite" i» Nith»ti». Gammelplatz um 2'/, Uhr Nachm. beim Perto'scheu Stöckl in der Mag 358) dalena-Borstadt Z. > KsPki»a. Vtttllis «i Tißnd«»«ti«>. Ans freier Hand find 75'/, Startin Eigenbauweine, uämlich 70 Star-tiu aus dem vorzüglichen Wiener- und Rosbachergebirg von den Iahren 1864,1865 nnd 1866. dann 5'^ Startin Luitenderger 1862er znr Flaschen fnliniw geeignet, zu billigen Preisen zu verkaufen und ist das Nähere ans Gefälligklit bei Herru Notar Ritter Vitterl v. Testenberg in Marburg zn erfahre». (352 Zu verkaufen (357 find um sti>r billigen Preis wegen schneller Abreise der EigenthnMtrin: eine ganz «ene Garnitur poÜtirter Einrichtungsstücke nud zwei schön-doppelläufige ).igdg'wehre. Anzufragen Viktringhos Gaffe Nr. 36. l. stock Bom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht . Es fei über Ansuchen der Erben die freiwillige Veräußerung der znm Lerlasse der am 16. Mai 1867 verstorbenen Realitätenbesttzerin Kran Viktoria Uebeleis gehörigen ^hrniffe, als: Weine, nnd zwar: ») bei der Weingattrealität in der Gemeinde Posrnck » 34 Startin 1866er » 6 ' 1863er ! Posrncker Gebirge. 7 " 1864er ! 1'/, « Rothwein. K) Bei der Behanfung in der Kärutnergaffe zu Marburg» 27V, Startin 1866kr) 6 1865er k aus dem Zerusalemer Gebirge, 16'/, .. 186Ser ^ Haus, ' Keller' und Zimmer. Einrichtnngsstücke. Wäsche. Bettzeng, leere Fäffer u. s. w. bewilliget urd zu deren Vornahme die Tagsatznng in der Gemeinde Posrnck ans den VG. J«li l. Ä. Vormittags von 9—12 Uhr und Nachmittags vo» S—6 Uhr, nöthigenfalls anch a»f de» darau^lgenden Tag, uud iu der Kärutuergaffe zu Marburg auf den MV. l. Z. Vorm. von 9—12 Uhr und Nachm. von 3—6 Uhr und die darauffolgenden Tage mit dem Beifatze angeordnet worde», daß die feilzubietenden Gegenstände nnr um oder über deu vo» den Erbsinteressenten unter Beiziehung eiues beeidete« Schätzmannes bei der Tagsitznng bekonnt zu gebenden Ansrufsprets, u. z. die Weine gegen ssj^lkichen Ella., der Hälfte des Meiftbothes, die übiigen Fahrniffe aber gegen soglrihe Barzahlung aa den Meistbietenden hintangegeben werden. Marbnrg am 28. Jnni 1867. Elsenbahn-Fahrordnung für Marburg. ««ch «»ei: ««ch Teie»: «bfgtzet: « Uh.' SS «i» ArSH. »dfatzrt: 8 Ntz» 14 «m. ße»tz. 7 Uhr .'t Mi« S Ntze 4S «m. «bends. ««ch vill«ch: «dfahrt: 9 Utze Früh. Die gemischte« Alß» »erke^e« tSgtich i> d«e >lcht,«g »ach Wiex: Teieß: »dfatzet: 1Z Uke 34 «i». »bfchet. I Uhr SZ »t». Die Eil»ü«i »lefetztt, t«ßlich z»is^ W»»« »«d Titiß. Rckch Vi»»: U«ch Teieß: «ach Z Utze 46 «,>. «»ttag«. »bfOhrt: 1 Utze SZ «i». «ittsg«. Verantwortlicher Redafieur: Frguz W»eettz.»ler. «. «». O. S Ds«ck u«d Verlag v«« Ed»aeh Z»»schitz i» M«rt»eß.