Lmbllcher Zeitung. Nr. 1«2. Präiiumerationsprei«: Im Lomptoit ganzj. fl. 11, halbj. N. 5.50. ssüi die Zustellung ins Hau« halbj. 50 Ii. Mit der Poft ganzj. fi. 15, halbj. ft. 7.5«. Freitag, 17. Juli Ins«»tl onsgebilht bls io Zellen: imal «« tt., 8m.8«li., »m. 1st., sonst Pi.Zeile im. 6lr.,»m.»lr., »m lUlr. u.s.w. Insertionsftcmpel jebesm.Zol,. 1868. Amtlicher Theil. Kaiserliches Patent vom 1l. M 1868, womit die Landtage von Böhmen, Galizien nnd Lodo-merien mit Krakau, Dalmaticn, Oesterreich nnter nnd W der Euns, Salzbnrg, Stcicrmark, Kärnten, Krain, Änlowina, Mähren, Schlesien. Tirol, Vorarlberg Istrien, Gorz und Gradisca, dann der Stadtrath uon Trieft auf den 22. August 1868 an ihre geschlichen Versammlungsorte einberufen werden. Wir Frau) Joseph der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn und Äöhmcu, König von Dalmatien, ^roatlcn, Slavonien,Gnlizicn,Lodomcricn nnd Illyrien; ilonlg von Jerusalem :c.; Erzherzog von Oesterreich ; ^ro^yerzog uou Toscaua und Kralall; herzog uon Lothringen, Salzburg, Steher, Kärntcu, Kraiu und oer Bukowina; Großfürst uon Siebenbürgen; Mart-Mf uon Mähren; Herzog uon Ober- nnd Nieder-schlesteu, von Modcna, Parma, Piaccuza nnd Gua-stalla, von Auschwitz nnd Zator, uon Teschcu, Friaul, Nagusli nnd Zara; gefürstctcr Graf uon ^aböburg nnd Tirol, uon Kyburg, Görz und Gradisca; Fürst von Tricnt uud Bri^cu; Aiarkgraf uou Ober. uud Niederhaust und in Istricn; Graf uon Hoheucnibs, Feldkirch, Vregcnz, Sonnenbcrg zc.; Herr uon Trieft, von Cattaro uud auf der wiudischeu Mark; Groß-wojwod der Wojwodschaft Serbien :c. :e. thun kund und zu wissen: Die Randlage von Böhmen, Galizicn und Lodo-Mlrien mit Kraken, Dalmaticn, Oesterreich unter und ob der Cnns, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain, Bukowina, Mühren, Schlesien, Tirol. Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradisca, dann der Stadtrath von Trie,t sind auf deu 22. Augnst d. I. in ihre gesetzlichen Versammluugsorte ciuberufen. Gegeben in Unserer taiscrl. Haupt» uud Residenzstadt Wien am cilften Juli des ciutausendachthundcrt-achtundsechszigstcn, Unserer Ncgicruug iin zwanzigsten Franz Zg^h m. p. Auertzperss .... i.. Taaffe .». l. Plener «... l>> Hafner.».,, GMra m. ... Brestel m. ,.. Berger m.,.. Herbst»..,.. Potocki "'.>... Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung uom I I. Juli d. I. allerguädigst zu vcrfügcu geruht, daß die Vertagung des Neichsrathes bis zum 17. October d. I. verlängert werde. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung uom 29. Iuui d. I. den Privatleuten der Präger Uuiucrsität Dr. Dominil Ull-manu znin außerordentlichen Professor des österreichischen civilgcrichtlichcn Verfahrens und des Handels- und Wcchsclrcchtes an der dortigen rechts- und staatSwisscn-fchaftlichcn Facultät allcrgnndigst zu crucnncn geruht. Hafner >». l>. Der Minister des Innern hat den Ingcnicnr der k. ungarischen Berg-, Salinen, Forst- und Gütcrdircc-tion in M. Szigcth 5tarl Watzka und den Vanadjunctcn ;n Graz Ignaz Häußlcr zu Ingcnicnrs für dcu Staatsbaudienst in Stciermark ernannt. ?lul 15. Juli 18(iij wurde iu dcr t. l. Hof-' inid Staats- druckcrci da« XXXVÜl. Stücl des NsichsgfsilMattcö auSgegebcu nnd uerscudrt. Dasselbe enthält unter Nr. W daö (Arsch vom 2. Juli ift<;8, detnfftnd die uou Hypo-lhetaranstallcu auSgc^beuru Pfaudbrieft; ^tr i»^ daö Grsch uom 3. Ilili I^i«, wodurch dcr Finanz miiüstcr fiir dil' im Noichüralhc untrclcueu Künign'iche und ^'andrr ,;nui Abschlüsse ciurö Uebcreinlommeniü mit dcm Finanziuiulstür sür dic ^.'äudcr dcr unssarisch^n Krour iu Vctrcfi dcss Stcmprl:, Grbillneu- uud Tarivcs^is enuach' tigt wird; ?ir. W die Kundmachuuq des ssiiicmzministtriuiuö uom >l Juli 1«W illirr die Ermachliquug des Ncbcuzollll.ntt'ö zweiter Classe zu Kroustadt iu Bülimeu zur Austrittöbehandluuli vou Bier; Nr. W dai! Gesetz vom <;. Juli 18W wumit rim» Advocate»-orduulig eiugcfilhrl wird. (Wr. Ztg. Nr, 1«.'' uom !5. Juli.) Nichtamtlicher Theil. Czcchijche PrcßMündc. Prag, 12. Juli. (Deb.) Es hat iu hicsigeu nichts weniger als antilibcralen 5treifcn fchr peinlich berührt, daß einige Wiener Iourualc in der Uebcrfchwcuglichkcit ihres Liberalismus sogar die hiesige, wie sie meinen, „verfolgte" nationale Presse gegen die vorgeblich dra- conischc Strenge unserer Preßbehörden in Schutz nehmen zu müssen geglaubt. Die allzu weich gestimmten nnd zart fühlenden Herren übersehen zuvörderst, daß sie durch ihr uuzeitigcs Mitleid der nationalen Publicists den besten Porwand liefern, sich über die Matthcrzigkcit des deutschen Liberalismus aufzuhalten, dem sie ohnedies längst jcde Energie der Thatkraft abgesprochen haben. Glaubt inan denn wirklich, daß eö auf die Dauer möglich war, gegen den bereits ins maßlose gestiegenen nationalen Prcßuufug ohne jegliche Ncprcfsiomaßregcln anfzutommcu? Möge mau doch nicht außer Acht lassen, daß mau es hier durchaus mit Ausuahmsmaßrcgclu zu thuu hat. Bor allem ist die czcchisch-uationalc Opposition eine wahrhaft unerhörte, ja ohne Beispiel in der Geschichte. Es ist keine Opposition, die sich gegen eine Ncgicruug oder eine regierende Partei richtet. Hier steht nicht Princip gegen Princip im Kampfe, sondern hier habcn wir es vielmehr mit einer Opposition zu thuu, die gegen die Gesammtheit der übrigen Völker Oesterreichs, ja direct gcgcu den gesunden politischen Sinn des ganzen civllisirteu Europa sich kehrt; cS ist, mit einem Worte gesagt, eine Nacenoposition, die im durchbohrenden Bewußtsciu ihres Nichts, uud lediglich geleitet uon einem Gefühle der Verbitterung gegen das Ocutschthum, sich und das ganze übrige Oesterreich mit aller ucrfassuugSmäßigcu Freiheit und Selbstständig-kcit ohne Zögern unter dem Lcicheusteiue deö russischen Despotismus begraben würde, wenn nur ihrem In-grimmc dadurch Genüge geschieht. Nichts ist natürlicher, als daß iu dem Grade, als die Unmöglichkeit hervortritt, ihre politischen Utopien zu realisiren, auch ihre Vcr-zwcifluug sich steigert, uud daß, je lauter die Vcrdam-muugsurthcile ihres uusiunigcn Gcbahrens an ihr Ohr dringen, iu ihren Orgaucu uur um so mehr eine Wuth zum Dnrchbruchc kommt, gegcu deren wahrhaft dcmora- . lisircndcn Einfluß auf den Bolksgeist man leider durch» auö nicht in der Lage ist, jene gelinden Mittel in Anwendung zu briugcn, welche im constitutionellen Leben sich sonst so wirksam beweisen. Die Wunden, welche die Freiheit schlägt, werden am sichcrslcu durch die Freiheit geheilt; ganz besonders aber werden die schädliche» Wirkungen der Prcßfrciheit durch nichts sicherer als eben wieder durch die freie Presse paralysirt. ES springt aber alsbald iu die Augen, daß, wenn diese Wahrheit auch allcuthalben für die ganze übrige Welt ihre volle Geltung hat, doch Vöhmcu hier entfchiedcu eine Ausnahme uon der Negcl biloet.j iiaibacher Mlisterien. Local - Novellc. Erstes Capitel. Ein folgen schwerer Verlust. In o.^^ ei» schöner Mait^, so schön, als ein Maitaq das N,."^' "c" ^"' '^ Sonnenstrahlen hadcn über sie b^iunm dercil. nachdrücklicher zu 9a back'. ^^ nachdrücklich genug, um die Bewohnt wbach S gl lch denen der Tndstädte iu die Mauern ;u baunen; vielmehr und die mehr oder minder schatten Wege qegeu ^o,cnbach, dem Mekka aller Kaffcelieb. Haber, dicht gefüllt mit Spaziergängern, welche in mäßigem .Tempo, eifrig discnttireud oder gemüthlich plaudernd, 'sich dem Ziele zu bewegen. Geschniegelte Lions, zierlich frisirten Damen angelegentlich Hof machend, als wären sie dazu commandirt, gesetzte Garens, die trotz ihrer zwanzigjährigen Arbeiten "uf diesem Felde noch immer keine Noscn gepflückt, Müt-l^r mit emer wohlorgauisirlcn Tchaar kleiner nnd größerer Sprößlinge, dereu Erzeuger den jüngsten an der Hand sUhrt, während die zwei ältesten, taum aufgeblühte Rosen, eine kokette Avantgarde bilden; zwei wüthende Politiker, die sich wegen Meinungsdiffereuzen täglich mehrere male den Krieg erklären, mn" eben so oft Frieden zu schließen bartlose Jünglinge, die in der verschwiegenen Einsamkeit uu-gestört das verbotene Vergnügen des Rauchens genießen wollen; verliebte Brautleute, die sich den Himmel ihres bevorstehenden Glücks ausmalen; endlich zwei junge Galten, dle mi eifrigsten Nebesgespräch jeden Moment durch einen im Wege liegenden Gegenstand an das Irdische gemahnt werden, — dies sind so ziemlich die Resultate einer Analyse der vor uns wandelnden Masse. Doch halt! Ganz unten in der Netorte bleiben noch zwei Geschöpfe übrig, zwei Wesen, denen inan das ihnen von rechtöwegen gebührende Prädicat „Fräulein" nicht gerne in's Gesicht sagt, weit eö fast wie eine Satyre klingt; sie hören deshalb viel lieber das Wort „Frau" oder ' „Madame" nnd corrigircn niemanden, der es gebraucht. Seit Jahren sieht man sie diesen Weg wandeln, stets um dieselbe Tageszeit, stetö im eifrigsten Gespräch und, wenn wir nnsern Äugen trauen dürfen, stets denselben Strumpf in der Hand; sie occuvireu stels denselben Platz und halten hier gleich Wachtschiffen iu der Meerenge der Dardanellen, strenge Revue über alle passirendcn „Flotten," um bis iu ihr Innerstes mit ihreu Falkenaugen zn dringen. Heute ist der Gegcnstaud ihrer Kritik das oben er^ wähnte Ehepaar- schon habm sie die weibliche Hälfte nach allen Seiten zergliedert uud bringen nun anch die männliche unter ihr scharfes Eecinncsser. Eben war die mitunter zerrissene Eolonne an jene Stelle gelangt, wo eine Tafel jedem, der es lesen kann und will, erklärt, daß „hier das Reiten verboten sei." Doch Hute sich ja der Fußgänger, auf den ihm dadurch zugesicherten Schutz zu vertrauen; hätten das die Spaziergänger gethan, so wäre durch den Reiter, der mit dein Wind inn die Wette in dem Momentc vorbeischoß, als das besprochene Megärcnpaar im eifrigen Disput arglos vorbcihnscheu wollte, die Gruppe uickt gesprengt worden. Eine drastischere Illustration zu der Aufschrift konnte man sich wohl nicht denken; in gerechter Entrüstung über die Mißachtung des geschriebenen Verbotes, sielen die beiden „Damen" sofort in Ohnmacht, erholten sich aber erstaunlich schnell, als niemand Miene machte, ihnen beizuspringen. Der Reiter sprengte indeß, unbekümmert um daö durch seine, allen Verordnungen Hohn sprechende Handlungsweise hervorgerufene Erstauen, Roscnbüchel zu, stieg dort ab lind übergab das schäumende Roß dem herbeigceilten Stall, knechte. Wer war dieser Reiter? Diese Frage vermochten selbst die beiden Fräulein nicht zn beantworten, ein Beweis, daß derselbe ein eben in Vcnbach angetommcner Fremder war, denn sonst hätten die beiden sicherlich nicht nur seinen vollen Namen, sondern auch seine vollständige Biographie gewußt. Die Spaziergänger hatten Roscnbiichcl erreicht und wählten ihre Sitze in dem geräumigen Garten. Der beliebte Vergniigungsort zählte heule eine fast überraschende Menge von Gästen; ein Blick belehrte jeden, daß sie fast ausschließlich der lüww vol<^ angehörten oder sich wenig-stellt doch zu derselben zählten. Man convcrsirte sehr lebhaft, wie ein uubestiuimteö Gesumme, ähnlich dem eines Bienenschwarmes verrieth, nur dann nnd waun zeugte ein helles Gelächter, untermischt mit einem zarten Gekicher, daß beide hier vertretenen Geschlechter sich amüsirten. Es herrschte also im Garten eine cmimirte Stimmung, namentlich an einem der Tische in der Nähe des Pavillons. Hier saßen mehrere junge Leute, Helden des Tages nud Tanzbodens, auch des Champagners, Söhuc von guten Häusern nnd deshalb auch von einer gewissen Beach> ttlng in der Gesellschaft, auf die fie foust ill Ermanglung anderer Vorzüge hätten verzichten müssen. Diese Art juu-gcr Leute besucht übrigens derlei Vcrguil'gimgöorte selten ohue Absicht und Plan; sie werden vielmehr magnetisch angezogen durch irgend eine auffallende Erscheinung, welche entweder der Halb- oder der Bühnenwelt angehört nnd ill welche verrannt zn seilt bald zum kcm ton gehört. Unweit vou diesen Jünglingen saß allein an einem Tische ein junger Mann, eine echte Havanna rauchend und von Zeit zu Zeit an einem Glas Vier nippend, das ihm nicht zn munden schien. Auf den ersten Blick erkennen wir in ihm den kühnen, unbekannten Reiter. Mit eine," «u^ drucke von Sarkaömuö lind geistiger Ueberlcgeuhctt «l,"'"^ er die Gruppe der junge» Leute und ei,« genmMay'ges 1200 Die Czecheu bilden gewissermaßen die gepachtete und streng nach außen abgeschlossene Doinäne zweier oder höchstens dreier ezcchischcn Ionrnale, die denn auch ihr von dcr Natlir sclbst ihnen verliehenes Privilcginm nnf die gewissenloseste Weise nusbcntcn. Darf man sich daher wundern, wenn dcr Ezechc, der teinc andere Stimme zu hören bekommt, alö die dcr „Narodni Listy" oder des „Narodni Pokrok," znlctzt „ans die Worte dieser seiner Meister schwört," wenn er diese Ionrnalc als scin Oralcl ansieht nnd endlich die N!>lch seines harmlosen Ncscns mit dein Drachcnblnt des HasscS gegen alles Dentschthnin, welches man ihm als den gc schworcncn Widcrsaä)er seiner eigenen Nationalität hinstellt, mit dem bittersten Ingrimm gegen eine Regierung eintauscht, von dcr man ihm täglich mit dcr unverschämtesten Zuversicht vorpredigt, daß sie nach nichts gieriger lechzt, als nach seinem Gut nnd Blllt, daß sie nichts eifriger anstrebt, als seinen Namen, seine Nationalität nnd spräche von der Erde zu vertilgen? ^ Es cnlstcht die Frage: Wie will man sich der so offenbar heillosen nnd destructiven Inflncnz einer derartig ausschließlich ftrivilegirtcn Ionrnalistit erwehren, die, waS das allcrschliinmstc ist, ja viel schlimmer noch als der cbcn angcdcnlcte Umstand, daß sie mit der vollen despotischen Willkür des Alleinherrschers ans ihrem Terrain wattet, es längst ausgegeben hat, die Mitlel einer loyalen Opposition in Anwendung zn bringen, ihre Waffen nnr ans der Rüstkammer dcr Lüge, der Verleumdung wie dcr ruchlosesten Verdächtigung holt? — Nicht die behördlich mit Beschlag belegten Nummern der ezcchisch-uationalcn Organe sind hier als maßgebend anznschcn, sondern welche Nnmcr eines ezcchisch« nationalen Organs man auch immer znr Hand nähme, so wird man unzweifelhaft die traurige Ueberzeugung darans schöpfen, daß das nnseligc Geschäft des Ver-hctzcns einer Nationalität gegen die andere, des Auf-slachelns aller bösen Leidenschaften wohl noch nie in rücksichts nnd schrankenloserer Weise geübt worden ist, als es hier geschieht. (Nachdem nun dcr Correspondent des wcitcrn auseinandergesetzt,, daß die gegen die Alisschreilungen dcr czechischcn Presse ergriffenen strengen Maßnahinci' im ganzen erfolglos bleiben winden, schließt er folgendermaßen:) Sollte es denn absolnt unmöglich fein, der czechischcn Pnblieistik wieder anf dein Wege der czcchischcn Pnblieislit entgegen zn treten? —Nur Anfklärnng thnl dem armcn, beoaucruswerthcn Volte Noth; — man halte sich dessen versichert: Gelingt es einmal, das Polt über das Verderbliche und Heillose in den Tendenzen seiner Führer anfzuklären, so wird es ihm wie Schuppen von dcn Augen fallen, und all' jene nnfcligcn Poltergeister, die bisher so erfolgreich es in die Irre zu führen sich abgemüht nnd noch abmühen, werden wie Nacktgcsvcnster vor dem scharfen Strahle der Sonne zerstießen. Die Gründung eines größeren czcchischcn Glattes, das. im Preise äußerst mäßig gehalten, im Sinne dcr Perfassnng wirken würde, wäre wahrlich eine Anfgabe, dcr größten Opfer von Seiten östcrrcichi-fchcr Patrioten werth. Die Wehrgcjehsrage. Drei Tage danertcn in Pcst die Besprechnngen dcS Wchrgcfetzausschnsscs mit dciu Hcrrn Kriegsminister, der von General Bcncdct nnd dem Oberstlieutenant Horst begleitet, dcn Sitznngcn beiwohnte; letzterer ließ mit seinen gediegenen Fachkenntnisscn, wclchcn er anch einen klaren, beredten Ansdruck zn geben wnßtc, einen sehr angenehmen Eindrnck znrück. Am Montag reisten die Herren, begleitet vom Minisicrpräsidcnten, nach Wien, nm in Betreff des vereinbarten Entwnrfcs die allerhöchste Willensmeinnng einzuholen. 2c. Majestät dcr Kaiser, welcher dcn ganzen Monat in Ischl znbringen wollte, kehrte deshalb nach Wien znrück, und ans demselben Grnnde hat anch Freiherr von Beust seine Badc-reisc nach Gasteiil anfgcschobcn, um uoch dcr unter dem Vorsitz Sr. Äiajcstät dcs Kaisers stattfil,dendcn Mini-slerconfcrenz beiznwohncn. Es scheint, wie ocr „P. Ll." bemerkt, daß die anf-getanchlen Differenzen nicht nnübcrwündlich waren nnd die Mehrheit des Ausschusses zn dcr Einsicht gelangte, daß die gegenwärtige Zeit nicht geeignet sei, nm ganz ncne Truppcnformationcn, wie z. B. nngarischc Artillerie-Regimenter, welche nie nnd zn keiner Zeit nach Nativ' nalitäten gebildet wlirden, cinznführcn. Dcr Schriftführer des Ansschnsscs, Kcrlapolyi. wird jedoch einige Äcühe mit dem Protolol'l haben, wenil dasselbe alle diucrgircndcn Ansichten, auch jene dcr Minorität, aufzunehmen bcrnfen wäre. letztere wird ucr-mnthlich ein ^iinoritütsuotnm abgeben und hicbei anch die in dcr Delegation aufgetauchte Frage, daß die Ans-gleichsgesctze ausdrücklich leinen geineinschustlichcn Kriegs« minister erwähnen, nelicrdingö aufs Tapet bringen. Indem der Ministerpräsident Graf Andrafsy bei seiner Absicht bcharrt, dcn Wehrgcsetzcntwurf noch vor der Vertagung durchzusetzen, so werden die Volksvertreter anf cim solche wohl ganz nnd gar verzichten müssen. Von den jetzigen Debatten über die Slener-gcsetzc kann man die Folgcrnng anf die Dancr dcr Debatte übcr einen in alle Verhältnisse des Volkes so tief einschneidenden Gesetzentwurf füglich ziehen. Wenn erstere bis 25. Juli dancru, wird das Wehrgcsetz sechs Wochen in Anspruch nehmen, lind es wird nicht nur die äußerste Linke Mann für Mann Reden halten -sondern auch die linke Mille gegen jede Ucbcrslürznng und Eile compact sich erheben. Die Berathung über dieses Gesetz wird jedenfalls scharfe Gegensätze zn bc-kämpfen haben. - Die äußerste Linke rüstet sich tüchtig zn diesem Kampfe; die mittelst Zwang erfolgte Abführung Böszcrmcnyi's in das Gefängniß hat dieselbe mehr denn je in Harnisch versetzt. Die ofsiciellen Candidature!! im gesehgebelldell Körper Mnkreichs. Paris, N. Juli, (N. Fr. Pr.) Nach vorhergegangenen langen Anscinandcrsctzungcn besteigt Piearo die Ncdncrbühnc nnd gcht nach knrzcn Bemerkungen zu seinem eigentlichen Gegenstände: den officiellen Candi-datnrcn, übcr. Als er dicsc brennende Frage zn behandeln fich anschickt, wird es mit cinemmalc todtenstille in dcr Kammer. Dieses Stillschweigen ist jedoch ein offenbar feindseliges nnd scheint nnr der Vorläufer eines znr Entladung bereiten Zornesansbrnchcs zu sein. „Wird man denn immer nnd ewig bei diesen officicllcn Can-didaturen beharren? fragt Picard. „Wahrscheinlich, wiewohl die Willcnsändcrnngcn zn jenen Dingen gehören , die dcr Herr Staatsminister aus Erfahrung kennt." Ronhcr empfängt diesen ersten Hieb mit einer schlecht verhehlten Bewegung der Uugcduld. „Wcuu dic Regierung," fährt Picard fort, „die osficicllcn Eandi datnren anfgcbcn wollte, sie würde sich und nns cinc große Last abnehmen fachen ans dcn Bänken dcr Majorität), dcnn sie würde dadnrch zeigen, daß sie endlich einmal ernstlich das Land zn Rathe ziehen will. Was sind dcnn eigentlich diese offiziellen Eandidatnren?" Das ist es, was Redner, Schriftstücke in dcr Hand, nntersnchcn will, uud er verliest zu diesem Behufe ein Schreiben des Mairc von Montlu^ou, iu welchem dieser seine Entlassung gibt uud das mit folgenden Worten schließt: „„Die Regicrnng will fortfahren, ihr Wahl an Slcllc jener dcr Wähler zn setzen."" HcrrBarochc endlich, hcntc Iustizministcr, hat eines Tages selber gesagt: „„Wir wollen, daß das allgemeine Stimmrccht in un« seren Händen sich befinde, damit es nicht in dcn euri-gcu sei."" (Ja wohl! Ja wohl! Sehr gut! auf der Rechten.) Oics sind die offiziellen Candidaturcn, während doch die Regierung unr einschreiten sollte, nm dem Gesetze Achtnng zn verschaffen nnd die gute Orduung zu wahreu, auf diese Art ciuc vollkommene Neutralität zwischen dcn verschiedenen Eandidatcn beobachtend." Redner richtet nnn einen Appell an die Ehre dcr Dcputirtcn dcr Majorität sclbcr, wclchc Gleichheit in einem loyalen und freien Kampfe wollen müßten. Andererseits erblickt cr in dcm gcgcnwärtigcn System eine Gefahr für die Regierung, dcnn von dem Augenblicke angefangen, wo sie ihre Begünstigung zurückziehe odcr vcrwcigcrc, schaffe sie sich einen Widersacher, nnd von da bis zu einem Feinde sei nur ein Schritt. (Lachen; Vewcgnng.) „Meine Herren," sagt schließlich Picard,' ..Sic haben wohl alle zweifelsohne die Ueberzeugung, daß Sie, wie wir, dcr nnvcrfälfchtc Ansdruck des Volkswillens sind; eines nnr scheidet uns daher, ohne Ihncu z» nützen: die officicllc Eandidatur. Leisten Sic denn Ver-zicht darauf; Sie können nicht glauben, daß sie es ist, die Ihre Ernennung bewirkt; nnd wenn sie für sich allein diese Kraft hätte, so würde ihnen ihre Ehre gebieten, sie znrückznweifcn. Beseitigen Sie dieses Hinderniß, das nns auseinandcrhält; dcnn, damit nnser Land die Freiheit genieße, brancht cS eine in voller Unabhängig« keit ncwähltc Kammer!" Der Ausstand m,s Kreta. Dic ncucstcu Berichte aus dcm Oriente stellen dic krctcusischc Insurrection als vollständig erloschen dar. Die Führer haben, heißt es, begriffen, daß sie von dein lange gcnng schmählich mißbrauchten Enropa nichts mehr crwarteu können, nnd gaben in Folge dessen die Ne bcllion sclbst anf. Pctroponlali, von dcm so viel gc' sprochen wurde, hat sich mit dem Rest seiner Bande, welche die hellenischen Journale stcls zu ciucr ganzen Armee auspufften, nach Hellas eingeschifft, und nnn herrscht Lächeln spielte um seine Lippen. Seine ganze Erscheinung, seine elegante Toilette und der ganze Gesichtsansdrnck verrietheu, daß er dcn gebildeten Ständen angehörte. Ein blonder Schnur nnd Kncbelbart beschattete seine nicht un-schönen Züge, ein Haar von gleicher Farbe sah in leichten Lücken unter dem Cylinder hervor. Der Mciun — er tonnte nicht über 30 Jahre zählen — mnßtc durch sein Exterieur im ersten Augenblicke anf jedermann einen günstigen Eindruck machen, dem dcr cigenthiimlich lauernde Blick entging, welcher momentan aus seinen Angen schoß. Das Gespräch am Nebentische schien ihn weniger zn interejsiren, als eine Damengrnvpe in der Mitte des Mariens, welche in Anbetracht des Umstcmdcs, daß sie ans Lai-bachcriuneu bestand, reizend genug wcir, selbst dcn Fremden anzuziehen, dem solche Erscheinungen nicht fremd sind. Unser Mann verwandte daher leinen Vlick von jenen« Tische. Das Gespräch der jnngen Lente wnrde immer lebhafter. Die jungen Herren halten Bouteillen-Weine bestellt nnd sprachen denselben wacker zu, so daft man sich bereits unwillig nach dcm Tische nmznseheu begann, als das Gelache ter jenes Stadium erreichte, das mau — aus melchem Grnudc, bleibt dahingestellt — das homerische zn nennen beliebt. Das war übrigens nnr Wasser anf die Mühle der jnngen Herren, sie wnrdcn immer lauter nnd nngcbcr-dia,er. Plötzlich erhob sich ein schlanker, jnnger Mann mit bereits geröthetem Gesichte, nm cmzndenten, daß er sprechen wvlle. „Vravo, Leopold! 8i1oul,nim, meine Herren! Leopold will etwas loslassen! tönte es von allen Seiten. Statt zn reden, zog der als Leopold angesprochene jnna,c Mann ein Portemonnaie hervor, entnahm demselben ein Päckchen, und ließ es conrsircn. Tofort legte sich der Lärm, es trat Stille ein, denn der Inhalt des Pockets erregte bei allen ein augenscheinliches Interesse. Unbemerkt erhob sich anch dcr Fremde am Eeiteutische und warf einen flüchtigen Blick daranf; dann lachte cr geringschätzig vor sich hin, stellte sein Bierglaö bei Seite nnd lich sich ebenfalls Vontcillcn-Wein bringen. Das Päckchen hatte die Nnnde gemacht nnd gelangte an dcn Eigenthümer zurück; dieser verwahrte eo sorgfältig in der Brieftasche nnd zog dann ein Papier daraus, ent faltete cs nnd rief: „Meine Freunde, ich bin überzeugt, daß wir ^ulrc, U0U8 sind!" Ein homerisches Gelächter begleitete diese Anrede des offenbar etwas angeheiterten Leopold. Als es j?ch einigem maßen gelegt hatte, fnhr er sort: „Dci wir also cmtr« umi« sind, nnd alles, was <'ntr0 U0U8 gesprochen wird, anch d"lz^nan in Rom ans eine würdige, znglcich aber nngi^c ^prachc von Seite Oesterreichs nicht gefaßt icm mocht^. Diesen Eindruck scheint man aber in Rom mll)t zur Schau tragen zu wollen; man affectirt Glcich-g'ltigtett und läßt sich in eine Kritik der hiesigen Ant-wort cm, welche nach päpstlichen Begriffen an inneren "5ldcr,pruchcn kranke. Indessen soll die römische Cnrie gegen den österreichischen Protest dennoch nicht so unempfindlich sein, wenn man auch äußerlich gleichgiltig scheinen nnd dnrch eine so naive Kritik den Schlag ab» ä"«chkn w,ll. Man glanbt sogar in unterrichteten Gelsen bcstumnt zn wissen, daß die Kurie einer Annäherung an Oesterreich nicht nnr nicht abgeneigt sei, sondern die Bcrständiguug gcradczn suche. Sollte man in Rom zur Emstcht gelangt sein, daß Oesterreich durch eme so verletzende Opposition sich „icht cinschnchicrn lassen werden? — (ZusammcntrittderDclcgationc n.) Die Delegationen sollen nach übereinstimmenden Meldungen nngarischer Iouruale im Monat September oder October znsammcntreten, und zwar würden sie diesmal ,n Pest tagen. Wenn man auch die Augabe des ^crmlns für richtig halten wollte, so müßte man doch Zweifel darüber aussprechen, daß die Delegationen in Pest tagen werden. Nur bei einem Sessionswcchsel wäre dlc Verlegung des Berhandlnngsortes aercchtferigt; dies 'st aber hier nicht der Fall, da in fortlaufender Session die Delegationen zum zweiten male znfammcntrctcn. ... m's.^!" " datSnicdcrlcgungc n.) Die „Mor- ^?^-. dnngt die Mitthcilnng, deren Veslätignng "°^'".^zuwarten ist, d«ß i.n Rcichsralhe einige angekündigt werden. In Folge ^ la> ae" Ne,choraths-Sessioncn. welche jede andcrwei- ^. ^, . ""Möglich machen, sollen nämlich mch- rcic Abgeordnete gesonnen sein. ihr Mandat nicdcr.znlc- ^' .7"" "cnnt die Abgeordneten Sturm, Kramer, Scyfritz, Banhans. . "^ ^>- Juli. (D c m c n t i.) Die „Wr. Abdpst." ^^'^- I'" Pariser „Univcrs" begegnen wir einer Diener Eorrcspondcnz mit vermeintlichen Enthüllnngen Mer dlc Bewegung in Oesterreich gegen die päpstliche ^uocnlion, d,c den Ursprung dieser Bewegung ans ein geheuncs (w-cnlar des Ministers Dr. Gistra an die ^tathaltcr.'""'ckznführcn trachtet, in welchem diese angeblich anfgcfordcrt werden sollen, die Gcmcindcucrtre-Ulngcn zn Adressen gegen die Allocution zn veranlassen. ^..^^^" sündigt offc'ibar ans die geringe s^m md"^s"^ ^"'" "'" "ut hierortigen Per-^stüv r'^ "^!^ ""'" " " wagt, ihnm ..ans l^dNach^^^^^ .z"trestend^ heben, die gewiß mcht absichtslos vorgebrachte Unt - stellung des clcncalcn Pariser Blattes noch besonders zn- rückzuwciscn. Prag, 15. Juli. ^)i. Fr. Pr.^ (Verbote) Den Vereinen Sokol und Oul wurden Massenausflügc po-Uzcilich untersagt. In Iungbuuzlau ist ein czcchischcs Aceting angekündigt. Der Redacteur der „Narodni", ^übl, wurde gestern dnrch einen Gcrichtsdicncr zur Ab-uußung seiner Strafe in das Gefängniß geführt. - 15. Juli. ^N. Fr. Pr.> (C 0 nfis ca ti 0 u.) „Narodni Listy" wnrdc heute confiscirt. Das Blatt brachte einen scharfen Artikel über deutsche jüdische Industrielle, Dormitzcr, Primbram, Porgcs, weil drei Arbeiter entlassen worden waren. (Indcnhetze?) Pest. (Uebernahme der Gc st ü t e. ) Der ungarische Handclsministcr hat den Rcichstags-Abgeord-neten Baron Albert Banssy nach Wien gesendet, um an den vorläufigen Verhandlungen über die Modalitäten der Uebernahme der ärarischcn Pferdezucht-Anstalten aus dem Ressort des k. k. men; in gleicher Weise wurde Dr. Wilhelm Zlamal, weiter der Section für Thicrsanitätswcscn im Ministerium für Volkswirthschaft, in einer längeren Mission nach Siebenbürgen entsendet, um die an der moldauischen Grenze befindlichen Contnmaz-Anstalten, deren gründliche Reorganisation ein wichtiges Glied in der Kette der zu ergreifenden Veterinär-polizeilichen Maß' nahmen bildet, zu besichtigen nnd deren Uebernahme zu bewerkstelligen. — (Zwischen der ö st erreich isch - nng a> rischen Monarchie und Serbien) soll, wie der „P. Ll'" meldet, über administrative Angelegenheiten ein Staatsocrtrag abgeschlossen werden. Die Verhandlungen sind schon im Zngc uud hat sich die ungarische Rcgicruug für die Aufhebung der Eonsnlargerichtsbartcit ansgesprochcn. - 15. Juli. >N. Fr. Pr.^ (Gegen die In-d c n.) Die Unghvarcr Congregation hat den Beschluß, die Iudcu zu vertreiben, trotz des ministeriellen Protestes anfrcchterhaltcn. Die einzige Modification, zu welcher sich die Congregation verstand, besteht darin, daß die Answcisuug auf die seit dem Jahre 1861 cingewan-dcrtcn Juden beschränkt werden soll. Uusland. Aschaffcuburg, 15. Juli. (DenkmalS - Uevc r-gabe.) Dienstag wurde das Denkmal für die im Jahre 1806 hier gefallenen österreichischen Off'cicrc und Soldaten dnrch den Bezirtsgerichtsdircctor Kurz im Namen des Comite der Stadtverwaltung übergeben. Der Redner betonte die geistige Fortdauer der natio-ullleu Zusammengehörigkeit mit Oesterreich, er feierte die Tapferkeit nnd Vaterlandsliebe der Gefallenen, sprach für die Versöhnung aller Stämme Dcutschlauds und schloß mit Vcrsichcrnngcn der Treue gegen den König und Segenswünschen für Deutschland, für Oesterreich nnd seinen Kaiser. Der Bürgermeister Will, das Denk-lual übernehmend, pries das neue Oesterreich als einen Vorkämpfer der Freiheit. Paris, 15. Juli. (Im g esctzg c bcu d cn K ü r -per) sagte Marschall Nicl, die Anfhcbung der sechs großen Gcneralcommandcu wäre uuvorsichtig, weil man rasch vom Fricdcusfußc zum Kriegsfuße übergehen können müsse; heute genügen fünf (?) Tage zur Formirnng der Armcccorps und Äuömarschbercitschaft: Frankreich müsse sich in solcher Lage befinden. ^ (DieNeisc dcsKönigs derBelgicr) nach Plombi'N'cs, wo er mit dem Kaiser der Franzosen zusammentreffen soll, wird immer wahrscheinlicher. Es soll sich in neuester Zeit ein sehr vertraulicher Verkehr zwischen diesen beiden Souveränen einspönnen haben. — Eine andere Meldung will wissen, König Leopold werde sich im nächsten September nach Tonrnai begeben, um Sprcngnngcn in der dortigen Eitadcllc znr Nicoerlegnng der Fronten nach der Gemeinde VartcS hin bcizuwoh-ncu. Es heißt, der Kaiser der Frauzosen werde zur Erwiderung des Besuches, welchen er im vorigen Jahre von dem Könige der Belgier erhalten, bei diesem Anlasse nach Tournai lommcu. London, 10. Juli. (Lord Napicr of Mag-dala), schreibt ein Correspondent der „A. A. Ztg.", ist ein kaum mittelgroßer einfacher Maun, in dessen fleischlosem, energischem Gesicht sich die Einflüsse des indischen Klima's stark bcmcrklich machen, weniges und graues Haar, obgleich nur ein Fünfziger, also jung für einen englischen General, kleine lebhafte Angcn, dem äußeren Anschein nach dnrchans das Lob rechtfertigend, welches der Herzog v. Cambridge seiner seltenen uud seltsamen Bescheidenheit im Oberhansc gezollt hat. Je früher er nach Indien zurückkehrt, desto besser für ihn. Wie es heißt, wird er noch in diesem Monat abreisen. In Indien dürfte sich bald ein weiteres Feld für seine Energie finden, als in Abyssinicn. Die ncncstcn Fortschritte der russischen Eroberung in Inner - Asien haben die KricgSlust in den militärischen Kreisen Indiens wieder znr lichten Flamme angefacht, und was die hiesigen Zeitungen auch schrcib.u mögen, die Ueberzeugung, daß über kurz oder lang ein Zusammenstoß zwischen den britischen nnd den russischen Strcitträftcn auf den mittelasiatischen Hochebenen nnumgänglich sei, gewinnt anch in England täglich an Grund nnd Ausdchuuug. Selbst der Gedanke, daß sich England nicht lediglich defensiv verhalten, sondern den vorrückenden moskowitischcn Horden auf halbem Weg entgegen kommen müsse, wird uicht mehr als abenteuerliche Chimäre behandelt. Von der polnischen Grenze, 10. Juli. (R u s-! ificirun g.) Sämmtlichen Lehrern nichtrnssischcr Nationalität im ehemaligen Königreich Polen ist der Bc-fchl zugegangen, bis spätestens 1. Jänner 1869 bei der Prüfuugscommission für russische Sprache in Warschau ihre Prüfnng abzulegen, da mit dem genannten Tag in allen Schnlcn des bisherigen Königreichs Polen ohne Ausnahme die rnssischc Sprache alleinige Unterrichtssprache sein wird. Aber nicht allein an den öffentlichen Schulen jeder Kategorie, sondern anch an Privatinstitn-ten, sowohl für Knaben als Mädchen, wird allein in russischer Sprache unterrichtet werden, und es können vom I. Jänner 1869 an in diesen Schnlcn nur solche Lehrer uud Lehrerinnen beschäftigt werden, welche eine Prüfung im Russischen bestanden haben. Der frühere Erlaß ist durch den neuen Ukas aufgehoben worden, und es wird keinem Lehrer die Prüfung erlassen. Hagesnemgkeitm. — Se. l. k. apostolische Majestät sind Mittwoch, den 15. d. M., Morgens vo» Ischl in Wien angekommen. — (Ueber Vohörmenyi's Verhaftung) bringen die Vlütter folgendes: Am 13. d. gegen halb 10. Uhr Vormittags begaben sich zwei Beamte des Preh-gerichtes, welchen in geringer Entfernung ein Sicherheits-commissär und vier mit Gewehren ueisehene Trabanten sola/ ten, in die Vaitl'sche Villa, i» die Wohnung Vohonnenyi's, und fordctten denselben zum Autritl seiner Hast auf. Aü« hörmenyi eillärte den Beamten, daß er ihnen nicht folgen werde, da er gegen den Vollzug des Urtheiles appelirt habe. Die Beamten ihrerseits erwiderten, daß sie den Befehl zu seiner Verhaftung haben, und ließen nun den Commissar mit den Trabanten unter die Thüre treten. Beim Anblick der Bewaffneten erklärte Böhormenyi: „Meine Herren, der Gewalt muh man weichen," und bestieg anstandslos den bereilslehcndcn Fialcr, welcher ihn in die Trabantentaserne in das für den Angeklagten fchon früher in Stand gesetzte Zimmer brachte. — (Sie bcn bürg isch c Universität.) Slatt« gefundene Verhandlungen wegen Erlichtung einer Universität in Klaufeuburg sind vollständig beendigt und ist die so« soltige Activirung der sicbenbürgiscken Hochschule eine beschlossene Thatsache. Bezüglich der festgestellten Iahresgehalie erfährt man, daß die ordentlichen öffentliche Professoren an der genannten Universität 3000 st., die außerordentlichen aber 1500 fl. beziehen werden. Gleichzeitig hört man, daß auch die Gehalle der Professoren an der Pester Universität geregelt werden, wo die ordentlichen Professoren nur 1300 fl. die auheroldenllichen 1000 fl. Iahresgehalt beziehen, eine Tysleunsirung, welche wohl noch aus den Zelten Maria Thercsia's hetstammt. — (Sir 3lobert Napier.) Das englische Palla» ment constillmle sich am 11. d. zum Comiii' über die Bot« schaft der Hiöni^in und den Vorschlag zur Bewilligung einer jülnlichen Pension von 2000 Pfd. Sterl. für Sir Nobert Napier und seinen nächsten männlichen Erben auf Lebenszeit. Mr. Dioratli zeigte dabei an, dah der General als „Lord Napier of Magdala" zur Paicswürde erhoben wor-ren sei. Das Votum wurde per Acclamation unter allge» mei»em Beifalle von beiden Seiten res Hauses bewilligt. — (Ein schreckliches U n g l ü c!) ereignete sich am 18. Iu»i in einer der belebtesten Straßen New'Vorls. Zur Löschung »ineö im fünfte» Stocke des Hauses Nr. 53 Bowely auögebrochenen Feuers waren mehrere Dampffeuer« spritzen in dcsjen Näh.' aufgestellt, vermittels! welcher auch nach kurzer Zeit die Flammen vollständig unterdrückt wurden. Als das Feuer aufgehört halte, ließ der Maschinist oie Spritze Nr. 9, welche vor der Thüre des jetzt von einer coglischen Direction gemiethete» Sladtlhcaters poslitt war, aufhöre» zu arbeiten. In demselben Augenblicke explodilte der Kessel derselben, die Trümmer der Spritze flogen mit furchtbarer Gewalt unter die herumstehende odei gerade aus dem Theatcr kommende Menge, lötteten vier und verwun« octen 82 Persons,, von welch letzteren seitdem „och mehrere a/storbcn sind. Die Verwundeten wurden im Stadthospitale untergebracht. Die Explosion soll dadurch entstanden sein, dah der erst seit kurzem angestellte Maschinist den Damps-probirhahn nicht gehörig beobachtete und daher einen zu starken Druck auf den Kessel wirken ließ. Locales. — (Schützenfest in Wien.) Wir freuen uns, mittheilen zu können, dah unsere Stadt bei dem Feste in Wien durch die ansehnliche Zahl von 12 Schützen vertreten sein wild, welche unter Laiback's Schützenbanner am Fest» zuge theiluchimil werden. Den Laibacher Schützen werden sich »och beiläufig 12 Schützen auS Trieft und 10 aus Göcz anschließen. — (Die Mus ikprüf ung) der Schule der phil> harmonischen Gesellschaft findet am 27. Juli statt, und zwar im 3tat!)haussaale, welcher zu diesem Zwecke durch den Herrn Äürgerimister bereitwilligst zur Verfügung gestellt wurde. — (Philharmonische Gesellschaft.) Die in der Beliebtheit unsers Publicums stets wachsende Som« merliedertasel des Männerchores findet, wie wir vernehmen, am 1. August im Vahnhofgartcn statt. Wie alljährlich, werden auch heuer nur Mitglieder Zutritt haben. — (Concert.) Das Abschiedsconcett des Herrn Violinisten I. Sora, welches am Mittwoch im landschast. lichen Theater gegeben wurde, war nicht so besucht, als man bei der Beliebtheit des Concertgebers hätte vermulhtn können. Indtssen mag wohl ein gerade kurz vor der Concertstunde losbrechendes Gewitter viele Besucher abgehalten haben. Herr Sora spielte das 7. Veriot'sche Concert und zwei Fantasien und erntete den ungcheuchelten Beifall des Publicums durch sein schönes Spiel. Frl. Eberhart und Herr Ander sangen erstere eine Arie aus Nstorga, letzterer die Wasserrose von Kücken, beide zusammen ein Duett aus Don Sebastian. Frl. Eberhact schien uns den Abend gut diöponirt und sang die Arie aus Astorga mit viel Aus« druck. Wir wünfchc» dem Concertgeber, der uns verläßt, alles Glück auf feiner neuen Laufbahn, und insoweit der Menfch über scin Schicksal selbstsländig einzugreifen ind-r Lage ist, wird es ihm nicht fehlen, bei fortgesetztem Fleipe und Studium. 1202 — (Drillinge.) Güster» Nachmittag um 5 Uhr wmbe silic Frau im lii^sl^en GebHrhaose von Drillinge» entbunden- alle d,ei, vollkommen lrbenssä'bi^e Knaben, wouou jedoch zwei todt zur Wrlt tanlen. Da die drei Knaben stark und groh waren, so dürste slch der Tod der zwei jüngeren durck de» Umstand c,tlären. dah die Mutter an Vlatleln erkrankt war. — (Na ubv e rsuch.) Gestern Nachmittag 5 Uhr sak in der Tabaktrafik im ,mn!t>n gros;>n Mann. Voll Angst veiflrchlc sie die Thüre wieder zu schließen, allc!» der 11»belai>!>le d>a»g mil Gewalt ein, Noelwältigte da,"! Märchen, band ihr die Hänt,e und hi'lt ihr unter D-ohunge» den M»nd und die Augen zn, wahrend er gl'ichzeitig nach d»m G^lde oerla:>gte. Al«, da^, Mädchen ihm dieses nicht nachweise,, konnte, weil sie nicht wisje, wo cö von tet lZigcnihüme'.in aufb^wlihrt iei, versuchte der Gnliur die versperlte Lade h^rauoznzill)^!, in tcr er wahtschlinlich Geld vermuthete, al« glücklicheiweise zwtt MädcktN an ra<' Fester llopslcn. Zwar enlfloben dics,l ben sogleich wiedln mit dem Nuse: „Ein Gespan !" doch aber wurde der sich nicht nnhr sicher lüblente l)iä«bcr cadurch ucranlaht, oon ieincin Vorhaben abzustehen uud die Flucht zu ergreifen, waö ihm auch, da dae Maschen uo^ Echiect hall) todt nnd allhrdsM an de>' Ha'»den geslsj It war. u».-gchindcrt gelang. Ein von lcm Mädchen a>igl'!!!ill>er Herr scknill ihr die Fessiln von dt» Händen i diiselbt wellle ,sä>'» haben aus dem Hause t>lt>n slh.'n. Die kl>elgl>ä)fte» Nachsor-schlingen si,,d li„gclei!ll. um leü frechen Gilinelü babbast zu wcldei'. — (Di ö c es >, n v > r ä n d e r u » g c n.) Herr Matthäus Kozuh lomml al? Dechant nach Alt^^ck u^d Heir Malhic.ö S t r u c e l j al^ Dechant nach Gotische.': Hc,r Anton Ieriua, Pfarrer in Iaueibura,, wu-de in Ruhestand vmcht; H^ll Mathias Kuheli, Hili-zglisllichcr in Mickelslllt.n, kommt in ssleichll Eigenschaft nach St. Marcin. — (Vürenjngd.) Die „Klgflt. Ztg." belichtet: Ansangtz voiiger Woche eischie» i>u Rosüibach - Thale cin Vär, welcher eimnl Vauer 9 Aienenstöcle uelwüslele' uud 7 Echase zernh. Der 80 Iahie alle Iäg.r Mtschina, welcher schon 13 Bllren gesa»>,-,e", legte nun vorigen Mittwoch Eisen, um auch diesen Meisler Petz zu erwischen. Die Elfen, mil slarlVn Stacheln versehen, sind dem zu sangenden Objllle lntiprechlnb s,roh, sie wiegen eines 90 bis 100 Pfund. Am nächsten Tage ging M. um nackzuseben, und wollte die Ei!cu mit Ncisig mehr zuseck.n. Da, o Unglück, schlug eines der Eiseu zusamme» und znschmcllelte oem Greise den Aim. Ans sein Jammergeschrei e,schien ciu holztnecht. der wollte ihm beisplingen, gerielh in das zweite Eisen, das ihm den Fuh zerbrach. An dim Auflommen des allen Iägei«? wird gezweifelt. Meister P,l; aber wirtb' schaft< sie sich fahlN, zu Weicher Zeit vie Flucht. — (Aus Tuff er) wird geschrieben: Nicht geringes Aussehe» erieglr hier die am 8. Juli erlolgle Anlunst deö bekannte» Maroniten-Hänpllings Ioussuff Karam V>y, wel« chec durcd s»iüe Hildenlhaten gpgea die tüiliiche Uebcrmachl sich vor einige» Jahren einen großen illus crwolven hat. Tetfelbe begibt sich nach Nom u»d von da zurück nach Syne», wo er über 80.000 Maronittn heilfcbl. Einacsendet. Vor linigeii Jahren wurde ein Gefeft publieirt uud in diesem das Mitnehme» der Hunde in öffentliche Kaffee« haus- und Schanllocale dann Gülle» unterfagl und Dawider.' handelnden mit einer Strafe von 5 fl. gedroht. Es ist mir nicht erinoeilich, ob gedachte gesetzliche Vorschrift nur filr eine gewisse Zeit oder für bt ständige Dauer tundgemucht wnrde, so viel aber weih ich heule noch posiliv, dah wenige Wochen nach Pudlieirung obiger Verordnung, diese von den Herren Hundcdesitzel» wenig und seit sehr langer Zeil und auch gogeuwZttig gar nicht mehr beachtet wird. Die Hunde geuireu sich auch nicht im mindesten, die Besucher öffentlicher Kaffee- und Gasthauslocalitäten zu mo-, le>tiien und bald dttfer bald jener Dame das Kleid zu verunreinige» — zu bcjchä'cigen. Es isl wahrhaft recht uedauellich, das; von Seile der Hundebesitzer den ges.tzlichcn Vorschiiften in dieser Bezieh» ung so wellig Rechnung getragen und wenigstens den Da-mcn gegenüber nicht diVfe jchuldige Nncksichl beobachtet wird; noch bedaueilicher aber isl e^, daß die b'lujenen Olganc dem Gesetz»' nicht jene Achtung verschaffen, llxlche derailige öffentliche Aufforderungen ausschließen wüld>>. ^. Ucnrstr Psjl. Tricst, 16. Juli. Gcstenl A!>cllds erschien fol-gclldc^l Proclain: ,,MitliürM! Uni dic von dcn Beljör-den iin Intcrcsse dcr öffentlichen Rnhc getroffenen Maßregeln zn untelstülM lind den Erfulg der Schrille zu fordern, welche daö Mnnicipinm nicht nlir zn diesem Zwecke, soildern auch in der Adsicht liereitö nntcrnoin-incn hat nnd auch fortsetzen wird, um so schnell wie möglich uud soweit es das Gesetz gestatten kann, die Frcilasfnng jener Bürger zu erlangen, gegen welche auf Grund der jiingslcn, höchst deklagcnöwcrthen Vorfalle, nnt denen sich die compelcntrn Bchörden eifrig bcschäf-tl'gcn, eingeschritten wurde, ist es unerläßlich, daß Ihr, o Mitbürger, durch Eure Haltung einen Bcwcis jcneö Geistes der Mäßigung gebt, der Euch immer bcseellc uud Elircn dcncidcnöluerthcn ^ilihm l'ildct. Wenn jedoch die Militärbehörde cincrseitö ganz licreitwillig ist, Euch mit gcciguekli V^ttclu gcgcn jede Unbill zn schützen, kann ich nicht nmhin, Ench zn empfehlen, auch Eurerseits zur Aufrechterhaltung jener Stille nnd Ruhe bei-zntragen, die uuler den gegenwärtigen Umständen so nothwendig sind, indem Ihr uor allem jede Zusammenrottung oder lärmende itundgcbuug vermeidet, welche in irgend einer Weise die öffentliche Ordnnng stören könnte, an deren Ucbcrwachung sich gestcru zur allgcmmicn Befriedigung die k. k. Truppen betheiligt haben In Abwesenheit des Podeslü: Der erste Bieepräsidcnt Dr. I. r>. Bascggio." Köln, 15. Juli, Der „Kölu. Ztg." wird ans Paris gcschricbcu, daß die spanische Negieruug gcni thigt gcwcscn sei, die ganze Marine - Infanterie aufznlösen; Königin Isabella sei so ängstlich, daß sie zu jeder Gc-waltmaßrcgcl ihre Zustimmung gibt; nur die Verbannung des Herzogs lind der Herzogin von Moulpcnsicr mußte ihr abgerungen werden. Florenz, 15. Inli. (Sitzung der Dcp u t irtcu k a m mer.) Auf der Tagesordnung steht der Gesetzentwurf wegen Znrückerstattung der Rente an zwei Prinzessinnen ans dem Hausc Äourbon, dic gegenwärtig an kaiserlich österreichische Printen vermahlt sind, Art. 2 dieses Gesetzentwurfes verpflichtet dcu italienischen Staat, die von 1860 bis 1^68 fälligen Interessen im Betrage von 2,218.000 Fr. anszuzahlcn. Cordova opponirt gcgcn diesen Artikel und sagt, der Wiener Vertrag habe leine rückwirtendc Kraft. Ministerpräsident Mcnabrca lind Buoncompagni vertheidigen den Artikel ans politischen nnd höheren Anstandsrücksichten. Erispi bekämpft dcn Artikel, welcher, nach dem Miu-ghclti für denselben einsteht, schließlich von der Kammer gebilligt wird. Paris, 15. Inli. Die „France" sagt, General Prim hat London verlassen und begibt sich nach dein Contincntc. London, 15. Inli. In Irland haben gestern wieder Religionstrawallc stattgefunden. Madrid, 15. Juli. Es wird versichert, daß der Herzog von Montpcnsicr morgen nach Lissabon abreisen wird. — Es herrscht allgemeine Nnhe. Telegraphische Wechsclcourse. vmn I(i. Juli. 5pne. MctalliqueS 59.30. — sperc. MclaÜlqueö »ril iviai^ uud 'lioncmlirr-Hiuscn 5ii».20. — 5>pnc, National Anlehcn «4 N), -- 1^>n Klaniii.iiüll^» «l).20. — ^nüluciir:» 747. — sn'dilaeUei, 217.20 — ^uoon N4. — Silber 1115.0. - -^ l D»cu».u b,ij« Handel und ^olliswirthschastliches. Weschäftsevträgnisse der Nationalbank. Dic Na- lioualbauk vcruffeutlicht focben die Orschliflsertl'ägnisse inl erste» Semester d. I. Darnach belicf sich die Borschreibuug vom Gewinn dcij Jahre« 1k(i7 auf 7!)? kr., und eiü betrug der C'rlrag dcs Ee>comptegeschäfteS 1,48'.).2W fl. 32 kr., der des Dar-lehüniigcschäfleö 0Il>.401 fl. 42 kr., der des HypolhcllN'-Crcditge-schäftc^ l)30.>'52 fl 5>0 kr., ferner die Prouisio» uou Vaulainuei sliugeii 25 5l>!'> sl. ?5i!i kr., die Erlrägiiiss«: durch Devisen: und verschiedene Ocschäfle ^12.02!» si. l17.5) N,, Zinscu uon dein Steuer anlehl-ii l?.6(»0 fl,, uon deu Carl-^ndN'igbahnaclien 20<:.72ii fl. 75 tr.. üüii dril Effecten deS NeselUefondö 44^.728 fl «2 lr. Die (Äesammlsliuiinc der C'Nrälniisse belief sich auf 4,057.380 ft. 40 tr. ^auün betrugen: die C'iiilulninensleuei' 410,191 fl. 5.5, tr, die Rcgicauölageu und Slcmlielgl'biihr filr die Vanlactien-Co». pon« 403 ^94 st. 1 5 tr., die Noteiifabrieationssostcn 78.524 st, 83 5> kr., die siperecliligcn Zins»'» des Vanleapilals filr ein halbes Jahr zu 18 fl. 37'5 le. per Aclie 2,75 st., die Superdim« dende zu 1 st. 02 5 kr. per Actie 243.750 fl. Sonach beträgt die Gesamimdiuideude filr jede der 150.000 Aetim 20 fl. Dem Nc-seroefmid wurden 100 28l! st. 11 kr. überwiesen und s>5.0^4 fl, 3^ 5 kr. auf drli Ocwinil i» das ;U','ite ZennPer übertragen. Ttetti» als (^ouclivrellzliafen für Trieft. Nachdem die preußische Negicning c»? augnucssen fand, die Flußzulle, welche Schiffe uon Swinemünde nach Sttttin zu zahlen hatten, aus-;nhedrn ll»d die sogeucmnleu Se^zöllc um 50 Proccut zu reduci-reu, so wurde seitens der londoner Echiffahrer clu befouderes Aiigl'umcrk auf den erwähnten Hase» gcrichl.'l, von welchem mau glaubt, daß er Trieft und Fiumc eine verderbliche Ooncurrcuz bereite» werde. Vei dem llinstnnde, als die Giitcrtrmiöporttosteu auf den preußischen »nd uorddeulschen Eisendahiieu bedentlNd hi'raba/setzt werden, dürflr Stettill der ausschließende Verbindnng?» Hasen ;wischm Cügland nnd Oesterreich, rcspcetivc Ungar» werden. Die Entfcninng von Pest nach Trilst ist »ugcjä'hr 357 und »ach Stellin <>'r Mnstekommcllc Fremde. Am 14. Inli. Htadt 3ttlcn. Die Hernn: Huffman, t. k. Rittmeister, vo» Lachst». — Schwarzbcrg. Fabrikant, vo» Salzburg, — Sche-nerlr, Mechaniker, aus Wiirttmbn'g. - Ott, Kobrr, Kanfl,, nnd Lüwy, Nelf., von Wie». - Schwcigcr, Handels,» , uo» Prag. — Knmp, Vcdcrcr, u»d Stalzer, Fabrita»t, vo» Gott-,'chee - Orwasüdy, vo» U»gar». Elefant. Die Hnre»: Brilli. t. t. Hauptmann, u»d Pirii, Privalirr, von Trust. Niedcrkorn, l, l. Hanplschnldircctur, von Rlivigno, - Oütlermann, itanfi». -- lingerer, Kanfm, vmi Wien, - Pureb, Privatier, uon Karlstadl. Vaiebischer »of. Hcrr Clcincnti, Ingcnicr, a»S Ilalicn. Hlaisev von Vcstcrreirl,. Die Herren: Walesty, Gntsbrs., vc>n Graz — Zwrl, Lehrer, uo» Hüflri». Mohre». Die Hcrrcn; Faidiga, Bürgermeister, von Sodcr^ic, - Kovac, Privatier, vo» Allenniarlt, « 1! .^ 5 Z 8 " 3^- ^ .. ^'° ' <> U.'Mg?" 325.8.» '-si3'« wl»dstill ttNe ^7 1 n »i a l> r. Vinsenbenchi. Wie»», 15 I»li Die Börse verlief i» fester Halttmg, besoiiders für die besser bezahlten zinslvagenden Staatsfonds und Lose; anch Iudustriepapierc pcnlicipirte» au der günstigeren Teudrnz. Devise» und Valuleu schlösse» billiger zu habc». Geld flüssig- Geschäft beschränkt. Deffentliche Tckuld. ^. des Staates (für 100 st,) Geld Waarc Iu ö. W. zu 5pEl. für 100 st, 5i<.30 50,50 dcüo v. 1.1«^ .... «0.25 60,35 delta rückzahlbar (l.) . . . 94.— 94.25 Silber-Auleheu vo» 1864 . . 69.25 «!9.75 Silbera»l.1«»!5 (Fres.) rückzahld. i» 37 I. zu 5 pCl. für 100 fl. ?3. - 73.50 Nat.-Aul. mil Iän,'Cl)»p. zn 5"/, «4.30 K4.40 „ „ „ Apr.-Toup. „ 5 „ 04.15 «4.25 Pietalliques....., 5 „ 59.» 59,25 detto mit Mai-cloup. „ 5 ,, 59.30 59.5" detto.....,,^i.. 53- 5325 Mit Verlos, v. 1.1839 . . . 1^7 50 1^7.75 „ „ „ 1854 . . . K0.- 8l'.50 „ „ „ I860 zu 500 st. 88.10 8320 „ „ ,,„18M„100., 9?.- 97 50 „ „ „ 1864 „100,, 96.45 96 55 Gomo-Ne»te»sch, zu 42 !.. »u«l. 23 — 23..',0 Domai»eu 5pcrc i» Silber 105,25 105.50 L. der Kranla»der (fnr 100 fl.) Gr.-Entl.-Oblig. Niederiisleneich . zu 5"/« ^.- 86,50 Oberüsterreich . > „ 5 „ 88.— 89.— Gcld Waare Salzburg .... zu 5°/, 87.- 88.- Böhmen .... „ 5 „ 91.50 92.50 Mähre» .... ,. 5 „ 88,5,0 89.— Schlesien......5 „ 88.50 89 50 Stelcrmart . . . „ 5 „ 80.75 87.50 Uügaru......, 5 „ 76.75 77.25 Tcmescr-Baual . . „ 5 „ ?g.-> 74.50 Croatie» uud Slavonic» „ 5 „ 76.— 76,50 Galizie» .... „5 „ «8. - 68.50 Siebeiibürgcu ... „ 5 „ 70.50 71.25 Bukoviua .... „ 5 „ 67.25 67.75 Una. m. d. B.-6, 1867 „ 5 .. 73.- 73.50 Tem,N.m.d.A,-E. 1867 „ 5 „ 72,80 73.— ^ , Actic» (Pr. Stils), Nlllionalbaul...... 747.— 749 — iiais^v Ferdiuands-Nordbllhn zu)000st. ö. W.....1935.—1940 - Kredit-Anstalt zu 200 fl. o. W, 214.— 214.— N.ü,Escom..O.s.zl'500st.ö.W. .28.- «30.— Statöeifcnb.-Gcs. zu 200 si.CM, oder 500 Fr...... 25840 258.50 Kais. Elis. Vnhn zu 20<. ,.. EM. 162.50 l<^3.— Süd,-»ordd.Ver.-V.200„ „ 15l'.25 150.50 Geld Waare Süd.St.-,l.-ueu.u.z.-l.E.200fl. 184 30 184.50 Gal.Karl-Lnd,-V, z.20«fl.EM. 211.- 211.25 Böhm. Wcstbah» zu 200 fl. . 155.— 155.5" Oest.Do».-Dampssch,-Gcs. Z-H 528,— 530.— Oesterreich. Lloud in Trieft Z Z 243.— 245.— Wic».DamPfm,-Aclg, . ' . 3?o.— 380.— Pester Kettenbrücke .... 445.— -150 — Anglo-Austria- Bank zu 200 fl. 147.— 147.50 Lcmberg iizcruowitzrr Actien . 184.75 185,25 Pfandbriefe (für 100 fl.) National- j bank auf > vcrloßbar z» 5"/» 98 50 98.76 C. M. 1 Nationalb, auf ö.W.verlosb. 5 „ 93 85 94.--U»g. Bod.-Crcd.-Anst. zu 5'/, „ 9^.25 92.75 Allg. üst, Bodcn-EreditrAustall vcrloöbar zu 5°/« i» Silber 100.50 101 — Uose (pr. Stttä.) Ered.-N.l.H "O.z.iWst.lj.W. 135.— 135 50 Dou.-Dmpfsch.-G.z.100fl.EM. 93.— 94.— Sladtgem. Ofeu „ 40 „ ü. W. 30.— 91.— Estcrhazy zu 40 st. EM. 175.— —.— . Salm „ 40 „ „ . 43.— 44.- Geld Waarc Palffy zn 40 fl, EM. 32.- - 33.- Elary „ 40 ,. ,. . 3150 32. - St. Gc»ois „ 40 „ „ . 30,50 31.— Windischgrätz „ 20 „ „ . 22.— 22,f»0 Waldstrin „ 20 „ „ . 22,50 23. - Äcglcvich „ 10 „ „ . —.... 14.50 Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 14.25 14.75 Wechsel. (3 Monate.) Augsburg für 100 fl südd. W. 95.— 95.30 Frankfurt a.M, 100 st. delto 95.25 95.50 Humburg, für 100 Mark Ba»lo 84 — 84^25 i'olidoii für 10 Pf. Sterling . 114— 114.25 Paris für 100 Franks . . . 45.25 45.35 <5l>urs der Geldsorten Geld Waare K. Münz-Ducateu . 5 fl. 40j lr. 5 fl. 41 lr. Napolcousd'or . . 9 „ »', „ 9 „ 9 „ Nuss. Imperials . 9 „ 32 „ 9 « 33 „ Vereiusthlller . . 1 „ 68 „ 1 „ «8j ,< Silber . . m „ 25 „ 111 „ 50 „ Kraiuischc Gruudcullamlugs-Obllgatiouc», Pri" vlltuotumlg: 86.50 Gcld, 90 Waare,