MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES ;S"iH Id' Ä3'" ÄS»* IrJs' 'Ä'rr, »TS:..."7„ i.\° osiss; Oeschlfitstellen In CilH, Marktplatz Nr. 12. Fernruf Nr Vund in pK' UnMli««.« Nr 2^ Pprnr«f wr «ä SW "r.f monatlich RM 2.10 (ein chl. 19,8 Rpf PostfeitunRSRebühr) und 36 Rpf Zuslell-______ _ ' '° Un|«rtor*a«e Nr. 2, Fernruf Nr. «9. ^fT lebUhr. Einzelnummern «erden nur xeeen Vorelnsend ng des Elnzelpreiie« und der PorloauslaKen zuKttendet. —Jahrgang Marburg-Draa, Montag, 18. September 1944 Einzelpreis 10 Rp! Abwehr und Gegenangriff Einheitlichkeit an allen Fronten des deutschen Verteidigungswerkes rd Berlin, 17. September Eine Geaamtbetrachtunq der Laqe an allen Kamplironten laßt eine überall qe-«teiqerte Abwehr erkennen, obwohl der Feinddruck an keiner Front nachqelas-een, sondern sich eher noch verechärft hat. Hieran ist erkennbar, daß Sidh die aufi der neuen Totalisieruiiq des Krieqe« entfilehervden Kräfte bereits auszuwirken beqinnon. Unsere Abwehr wird demnach nicht mehr improvisiert, sondern nähit sich bereits aus der Tiefe unseres dicht besiedelten und industriell auf seine Höchstform gebrachten deutschen Räume«. Damit erscheint die Gesamtlag© bereits bedeutend weniger kritisclt aio noch vor einigen Wochen. An der Westfront gewinnen die An-glo-Amerikaner nur eehr geringen Boden, der ihnen sogar in den meisten Fällen wieder abgenommen werden konnte. Die Kämpfe bei Aachen sind in diesem Zusammenhang äußerst erbittert, und jeder Schritt, den der Feind ■weiter nach Deutschland hinein vordringt, muß mit Str&men von Blut erkauft werden. Ein weit wichtigeres Ereignis bedeutet , die Bildung einer zusammenhängenden Frontlinie zwischen Epinal und der Schweizer Grenze. Die aus Süd- und Südwestfrankreich zurückgezogenen deutschen Verbände haben hier nun die Westfront von der Scheide-Mündung bis zur Schweiz gebildet. Der Vorteil einer so verkürzten und den deutschen Kraftquellen sehr nahe gerückten Linie liegt auf der Hand, und es bedarf schon einer um ein Vielfaches größeren Kraftanstrengung des Feindes, wenn er nun gegen die neue Westfront angehen will. Gleichzeitig geht aus der Mitteilung des Wehrmachtberichtes hervor, daß damit die Absetzbewegungen der deutschen Besatzungsttuppen aus Südfrankreich ihr End« erreicht liaben. Eine ganze Zeit lang — es mögen etwa 10 bis 14 Tage gewesen sein — hat sich das Gros der Südfrankreich-Truppen noch auf dem Plateau von Lan-gres gehalten und dort eine Auffangsstellung bezogen, auf die sich alle Verbände zurückziehen sollten, die infolge längerer Marschwege oder Behinderung durch Banden nicht rechtzeitig Anschluß gefunden haben. In der Tat erwies sich die vorsorgliche Maßnahme der deutschen Truppenführung als sehr wertvoll, denn täglich langten Marschgruppen in Regimentsstärke und so^ar darüber in der Auffangsstellung von Langres an. Der Feind konnte alle diese Bewegungen nicht verhindern, weil offenbar seine Kräfte nicht zu einer vollen strategischen Ausnutzung seines Durchbrucherfolges an der Kanalküste ausreichten. Erst vor drei Tagen erfolgte ein großangelegter anglo-amerikanischer Angriff gegen das Plateau von Langres, der jedoch ins Leere stieß, well die deutschen Truppen inzwischen befehlsgemäß ihre Frontlinie zwischen Epinal und der Schweizer Grenze bezogen hatten. Alle diese taktischen Nebenerfolge der deutschen Seite zeigen nicht nur die allgemeine Kraftverstärkung und die Tatsache, daß sich unsere Verbände nach der verlorenen Schlacht wieder im alten Kampfgeist gefunden haben, sondern auch daß die Machtmittel und Möglichkeiten des Feindes begrenzt sind. Inzwischen fliegen wieder die führerlosen deutschen Luftminen der V 1 über den Kanal und gehen im Raum von Groß-London nieder. Auch damil ist eine seit langem gehegte Hoffnung des Feindes zerschlagen worden, der geglaubt hatte, daß die Besetzung der belgischen Kanalküste gleichzeitig jede weitere Bedrohung Deutschlands ausschließen würde. In Wirklichkeit bedürfte es nur eines einige Tage dauernden Rücktransports der für die V 1 benötigten Geräte, und das so überaus störende Feuer der V 1 konnte fortgesetzt werden. Die Engländer, die auf Anraten Ihrer militärischen Stellen bereits vor drei Tagen eine großangelegte Aufräumunqsaktion in London begonnen hatten, werden kaum erfreut darüber sein, daß alle ihre bisherigen Erfolge zu keiner Entlastung von der Vergeltungswaffe geführt haben. Die großen Schlachten im ilalienlschon Raum und im Norden der Ostfront dauern inzwischen mit unverminderter Hnf-tigkeit an. In Italien ist das Kampfge- schehen natürlich sowohl räumlich, als auch in der Zahl der am Kampfe beteiligten Verbände bedeutend kleiner als an der Ostfront. Dafür besteht aber in Italien keinerlei A«sweichmöglichkeit, und oftmals entbrennen hier um einen Berggipfel die erbittertsten Kämpfe, während an der Ostfror^t immer nach einer Seite oder in die Tiefe dss Kampffeldcs hinein ausgewichen werden kann und Gegenstöße oftmals eine viel günstigere Ausgangslage , wiederherstellen. Beide Kampfplätze haben jedoch die Tatsache gemeinsam, daß ein beliebiges Raumgeben nicht mehr erfolgen kann. In Italien würde dies ein Einfluten des Feindes in die Po-Ebene zur Folge haben — hierfür stehen schon feindliche Panzerkräfte in Resprvestellungen bereit — und im nördlichen Abschnitt, der Ostfront würde das die Besetzung des größten Teiles der baltischen Staaten durch die Bolschewl-sten bedeuten. Beides liegt nach der gan7en Anlage der europäischen Ge-samtverteidigung nicht in drr Absicht der deutschen Truppenführung. Deshalb ist auch hier auf diesen beiden Kriegsschauplätzen «in Ansteigen der deutschen Abwehrkraft zu spiiren, so daß das gesamte deutsche Verteidigungswerk einen einheitlichen und gescMocsenen Charakter zeigt und damU die Überzeugung vermitteln muß, dfß alle großen operativen überlegungan nunmehr wieder in der Hand der deutschen militärischen Führung liegen. Wettbil4 Verwundete beim RUstungsfachmann Obermeister Hdhne, der erste Träger de;, Ritleikreuzes zum Kriegsverdienstkreuf, erklärt Verwundeten beim Besuch in einem Rüstungswerk einen neuen Panzer- kdmpfwagen Zvei Stimmen Yon der Grenze Was man in Köln und in Slraßburg zum nähergei-ückten Krieg sagt Moskau und die Türkei Vorrücken von Sowjetspitzen nacii der türkischen Grenze dnb Genf, 17 September Nach einer Meldung des Kairoer Rundfunks dringen von Varna aus Spitzen der Sowjettruppen nach der türkischen Cfrenze vor, um nach Radio London angeblich den griechischen Partisanen Unterstützung zu bringen. Daxu wäre nur zu sagen, gegen wen sollen d:e Partisanen Unterstützung erhalten? Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland genügt der Sowjetunion keineswegs und die sowjetische Presse hüllt sich im allgemeinen in ein tiefes Schweigen über die Türkei. Die »Iswestja« nahm in einer internationalen Ubersicht das Blatt vom Mund und gab ihrem unverhüllten Erstaunen über deren Haltung Ausdruck, Die »Iswestja« betont, daß efne solche türkische Politik einfach imbegrcifUch sei und darauf hindeute, daß bestimmte Persönlichkeiten in der Türkei vollkonn-men den Sinn für die »Realitäten« verloren hätten. Ein weiterer scharfer Angriff wird von dem führenden sowjetischen Blatt gegen die türk'sche Pre*-e gerichtet, die e-klärt habe, daß nur die Tü'kei imstande sei, Ordnung in die Verhältnisse auf dem Balkan zu bringen. Diese Herren, so heißt es wörtlich, müßten schon ve're'Hen, daß die Sowjets sie nicht vorher gefragt hätten. Von den türkischen Pressestimmen ist besonders die des »Tasvire Efklar« bezeichnend, die darauf hinweist, daß die Anglo-Amerikaner in keinem Falle bei Problemen, die sich auf Ost- und Südosteuropa beziehen, den Wünschen des Kremls zuwidergehandelt hätten, und sie würden das auch niemals tun. So se'en die Fragen der balfsthen Staaten, Polen und Finnlands, geregit worden. Die Sowjetunion habe auch das Schicksal RumSniens und Bulgariens diktiert. Das i«t ein deutl'ches Abrücken von der Meinung, als ob die Anqlo-Amerikaner je wüten« gewesen seien, den Balkan-ansp üchen der Sowjets entgegen zu treten. Nnrh srhwed'srhen Meldungen aus amerikanischer Quelle soll die Sowjetunion im Beoriff stehen, von derTü'"kei zu v(«'-l'ol1"fir1if«i DoppeNniel und ihren Verrat an der Nation tu hiif^rn. Soweit sie nirht selbst die Konsenuenzen auis ihrem Handeln gpTooen haben, Ist ihnen der GenVksrhuß sicher Zwei Stimmen au« dem deutschen Westen mögen verzeichnet sein, um ein Bild der festen Haltung jener Bevölkerung zu geben, die dem Krieg und seinen Schrecken in die Augon blickt. Die erste steht im »Westdeutschen Beobachter« zu lesen, in dem Reichsabgeordneter Schwaebe u. a. schreibt; * »über Nacht hat sich das Bild der Städte und Dörfer unseres Gaues verwandelt, die Vorboten des näherkommenden Krieges sind da und gemahnen uns daran, wie unlöslich mit des Reichos Sch'cksal das jedes Einzelnen von uns verbunden ist, Wie geläufig uns auch die Rückziiqs-bilder von allen europäischen Krietra-schauplätzen sein mögen, so empfindet ] sie doch selbst das härteste Soldaten-J herz von neuem und diesmal anders, wenn ts sich um die eigene Heimat handelt. Noch nie wurde uns die Größe und Leistung unserer Kriegführung so sinnfällig klar wie in diesem Augenblick, in dem wii daran dnaken, daß nach der Lage von 1939 Deutschland schon seit fünf Jahren der Schauplatz de« Krieges sein müßte! Dem militärischen Genie des Führers verdanken wir, daß die gefährliche und den Kleingläubigen damals aussichtslos erschrliiende Lage so verwandelt wurde, daß sich der Krieq immer mehr von unseren Grenzen entfernte und schließlich soviel tausend Kilometer jenseits des Reiches ausqe-tragen wurde, daß manche unter uns 1 seinen Ernst und seine Bitterkeit bereits verqessen hatten. Zwei lange Jahre hat der Feind gebraucht und dabei Ströme von Blut lassen müssen, bevor er einen Standort erreichte, der auch heute noch für uns wesentlich günstiger als der Ausgangspunkt diese« Krieges ist. Hat den Gegner schon der Marsch vor die Reichsgrenzen die Elite aller seiner Armeen gekostet, so weiß er, welches Blutbad für Ihn der Einfall ins Reich bedeuten würde! Darum frohlockt a^ich nur seine für die Dummen berechnete Massenaaitation. Insbesondere in England machen die Wissenden besorglo Gesichter und die wenigen vernntwortll-rhen Männer auf der Insel sind bemüht, den Optimismus r.u dämpfen. Wenn der Feind glaubt, mit den militärischen Erfolgen der letzten Wochen auch Einbrüche in d''e Moral unseres Volkes erzielt zu haben, so wird ihn ' ' 'e kommende Zeit eines Besseren belehren. Er selbst ist es gewesen der durch den unverhüllten Haß seiner Kriegsziele, durch den Luftterror gegen Frauen und Kinder und durch das grau-I samo Beispiel gegenüber den verrate-j nen kleinen Stiiaten die Nation a'jf Ge-' deih und Vercierb zusammengeschweißt j hat. Ist ein Feind aber erst einmal so er-I kannt, dann wird der Kampf zum Selbst-■ zweck und der Haß ist das oberste K'icjQ^r el Wo es nur die Alternative gibt: Kampf oder Vernichtung!, hat auch der Schwache kein© Wahl. Die wohl ausgeklügelten Berechnungen der Fednd-ayilation verlieren ihre Wirksamkeit. Wir kampleoi, we.il wir müssenl Wir kämpfen weil wir leben wollenl Das ist oie Slinunung in Deutschlanid.a ★ Als zweite Stime sei folgend«« au« einem Leitartikel von Franz Moraller ri» tiert, der in oen »Slraßburger Nachrichten« sieht: «Wen ge Tag« haben genügt, um ua« herauszureißen aus dem letzien .vavkel UHU Gebüigenheit, den un« der Krieg bis dah.in noch gelaissen hati«, und uns vor eine Schicksaialrage zu «tollen, die um nichts weniger gewicüh« und entscheidend ist als jene, ci« «tcm an der Ustgrenze des Reiche« erhob«* hat. Uber Nacht ist der Xne^ in uiis©r« unmittelbare Nah© geitonimen, aber über Nacht stand auch unser Grenzvoik auf, nicht, um vor ihm d-avauzuiaulen, sondern um ihm entgegenzutreten und iiim die Stirn zu bieten. Wie ein Blitzschlag d e Dämmerung einer Lancacuait plötzlich erhellt, dciß sie für e.nen Augenblick in fast 8cli.ruerzender Helle vor un« liegt und in allen Einzelheiten sichtbar ist, so durchzuckte uns die st-honungs-lüso Erkenntnis, dali von nun an uex Kampf nicht meiir alle n eaie :>ache unserer Soldaten ist. die in fernab i.^jen-den fremden Räumen operieren, soiu ein daß jetzt um die Gienzen de« Reicht« geht und um d'-Visionen starker Streitk äfte gingen metu als zwei Drittel ihrer Mannschaften alt Gefangen© und Verwundete verloren. Sechs Divisionen starke Streitkräfte mui-ten H ihter Mannschaften einbüßen. Die feindlichen Verluste betragen im Kampfabschnitt Lungling 35 000 Mann, Im Abschnitt Temghue 10 000 Mann und im Lamo-Abschnitt 15 000 Mann In diesen Abschnitten gingen dem Feinde &l»o rund 70 000 Mann verloren. Auf japanischer Seite gab es 1500 Gefallene. Fe'ndkreurer im Pazifik qewanke«. Während der feindlichen Landungsoffen-sive gegen die Insel Pillliu der Pnlnu-Gruppe lief ein fcindlichei Kreuzer am Samstag vormittag auf eine M'ne und sank nach einer heftigen Explosi«n. Seite 2 ♦ Nr. 262 ♦ Montajj, 18. September 1944 MARBURGER ZEITUNG Sprengboofe im Einsatz Das neue Kampfmittel der Kriegsmarine rd Berlin, 17. September Deutsche Erfindergdbe hat den Einzel-kampfern der Kriegsmarine eine zweite, neue, überaus wirkungsreiche Waffe in die Hand gegeben. Es handelt sich, wie ergänzend zum WehrmAchtbericht am Freitag erstmalig gemeldet wurde, um Sprengboote. Ihre Entstehung ist ähnlich wie die des Einmann-Torpedos, Fußend auf schon vor dem Kriege gewonnenen Erkenntnissen entwickelte sicii der glückliche Einfall eines Konstrukteurs zu einem writeren Kampfmittel, das, zunächst improvisiert eingesetzt, dann frontreif verbessert, in seiner vernichtenden Wirkung dem Ein-Mann-Torpedo nicht nachsteht, es eher übertrifft. Zwei Boote, in denen Je ein Führer sitzt, operieren zusammen. Das Kommandoboot, das einen erheblich größeren Aktionsradius besitzt, macht in dem ihm zugewiesenen Seegebiet unter den feindlichen Schiffsansamralungen besonders lohnende Ziele ausfindig. Nach genauer Anweisung des Sprengbootfahrers tritt dieser dann allein mit Höchstgeschwindigkeit die Fahrt gegen das vorgesehene Schiffsziel an. In einer Entfernung von 200 Metern und näher betätigt der Fahrer einen Hebel, der ihn entgegen der Fahrtrichtung ins Wasser schleudert, wo er sich mit Hilfe einer Schwimmweste und einer Art KleinfloO über Wasser hält, bis er von dem Kommandoboot aufgenommen wird. Das Sprengboot setzt mittels einer Gerad-Idufeinrichtung die Fahrt fort und detoniert bei der geringsten Berührung mit dem feindlichen Schiffskörper. Da das Sprengboot fast einen einzigen Sprengkörper darstpllt, ist die Wirkung seihst bei gut gepanzerten Kriegsschiffen, wie Kreuzern, vernichtend. Die Boote, deren Einsatz überall an der Küste möglich ist, sind mit großem Aktionsradius ausgestattete kleine flache, außerordentlich schnelle imd wendige Fahrzeuge, die einem flachgehenden Rennboot ähnlich sind. Am Ende ist eine Sitzlück»» für den Fahrer eingebaut. Ihre größte Waffe Ist ihre Geschwindigkeit. Bei der überaus hohen Fahrt, die sie laufen, kiinnen sie allerdings an dem weiß schäumenden Gischt des Hochwassers erkannt werden. Nach ihrer Entdeckung haben sie daher mit konzen-trierteslem Abwehrfeuer aller Maschinenwaffen der in der Nähe stehenden feindlichen Schiffseinheiten zu rechnen. Bei der in letzter Zeit zunehmend sich ver- Bulgarien eine Warnung Eine Belgrader Stimme dnb Belgrad, 17. September Aus dem tragischen Beispiel Bulgariens müsse Serbien seine Lehre ziehen, schreibt ,,Obnova", denn Bolschewismus und Monarchie könnten nicht nebeneinander bestehen. Der Prozeß der Bolsche-wisierung ermögliche die Zerstörung der Jahrhunderte alten Grundlagen des bulgarischen Vollmes und stürze es in eine Wirklichkeit, die schwer und blutig sein werde. Die langjährige Speichelleckerei vor dem Bolschewismus, wie sie in Bulgarien gepflegt wurde, trage jetzt ihre Früchte. Bürgerkrictt in Sowjet-Polen dnb Stockholm, 17. September ^^Iach Berichten aus den von den Sowjets besetzten Gebieten ist der Kiimpf aller gegen alle entbrannt. SosnkowsJtis Agenten werden von den Sowjetpolen dreier Morde an Ve tretern des sowjetpolnischen Komitees, die männliche Bevölkerung für die Armee Zymierskis ausheben wollten, beschuldigt Ebenso sollen die Agenten der Londoner Exilpolen an ihre Anhänger unterzeichnete Appelle gerichtet und sie zu Sabotageakten aufgefordert haben. Zwei junge Bauern und Führer der Baueinpa tei seion im Bezirk Rezyszkow ermordet worden. Darauf folgte d'.er Ermordung dos Pioniermajnrs Kripiwnicki, eine« Offiziers des Bauernbataillons im Bezi-^k Zamorsc. stärkenden Abwehr durch Zerstörer und Korvetten, die mit Jagdbombern operieren, gehurt Mut bis zur Selbstaufopferung dazu, die gestellte Aufgabe zu erfüllen. Selbst bei Nacht, wo die Jagdbomber mit Scheinwerfern die See ableuchten, sind die Fahrer keine Minute vor Entdeckung sicher. Aber auch die massierteste Abwehr vermag die Jungen Fahrer nicht davon abzuhalten, ihre Sprengboote in unmittelbare Nähe des Zieles zu steuern und es zu vernichten. Mut und ständige Todesbereitschaft zeichnen diese Männer aus, die sich mit keiner Waffe gegen Angriffe zur Wehr setzen können. Der Sinn Ihres Eintatzet liegt Jedoch nicht In der Selbstaufopferung, vielmehr darin, mit frisch gewonnenen Erfahrungen erneut gegen den Feind zu fahren und ihm neue Schläge und große Schiffsverluste zuzufügen. Zusammen mit den Eln-Mann-Torpedos haben die Sprengboote In wenigen Wochen In Seegebieten, die vom Feind absolut beherrscht werd«n, Erfolge gegen die feindlichen Kriegt- und Transportschiffe erzielt, die ein neuer Beweis für den ungebrochenen Vernlchtungswillen des deutschen Einzelkämpfers zur See sind. 10000 Opfer des roten Mob BolschewiatUches Schrecken~.<}]{iment in Frankreich dnb Genf, 17, September Der bolschewietisohe Terror hat in Frankreich in den letzten Tagen bedeutend zugenommen. In den Departements Jura und Ain haben Terroristen die »vierte Republik« ausgerufen. Es kam hierbei zu zahlreichen Varhaftungen von Priestern, Betriebaführern und Werk-moisternt die Inhaftierten wurden zu 25 —30 Personen in eiine Zelle gepfercht. Die Mahrzahl der Gefangenen wurde zum Tode verurteilt und anschließend in ihre Schwerpunkt der Kämpfe bei Aachen Zusammenhängende Front an der Burgundischen Pforte von unseren Truppen bezogen — V l-Feuer auf London fortgesetzt — Voller Abwehrerfolg bei Warschau — Erbitterte Abwehr im Nordabschnitt Der OKW-Berichf Führerhauptquartier, 17. September Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Beiderseits Aachen setzte der Feind seine starken Versuche, unsere Front zu durchbrechen, fort. Mehrere Angriffe gegen die Südfront der Stadt scheiterten. Besonders erbittert wurde im Raum von Stolberg gekämpft. Gegen den Feind, der nordwestlich Echternach über die Sauer vordrang, sind eigene Gegenangriffe in gutem Fortschreiten. Beiderseits Nancy gehen die harten Kämpfe weiter. An der Burgundischen Pforte haben unsere Divisionen nach erfolgreicher Abwehr aller Durchbruchsverauche der Nordamerikaner eine zusammenhängende Front zwischen Epinal und der Schweizer Grenze gebildet. Auch nach dem Eindringen des Feindes in das völlig zerstörte Brest halten sich eine Reihe von Stützpunkten und Widerstandsnestern. Das V l-Feuer auf London wurde fortgesetzt. In Italien setzten die Anglo-Amerika-ner auch gestern ihre Großangriffe fort. Sie scheiterten nördlich und nordöstlich Florenz nach hin- und herwogenden Kämplen unter hohen Verlusten für den Feind. Der Monte Veruca wurde im Gegenangriff dem Feind wieder entrissen. An der adriatischen Küste verwehrten hartnäckiger Widerstand und Gegenangriffe unserer tapferen Grenadiere und Fallschirmjäger ein Vordringen des Feindes auf Rimini. 35 feindliche Panzer wurden vernichtet. Britische Jagdbomber griffen am 16. September in der Adria das deutsche Lazarettschiff ,,Bonn" an. In Süd-Siebenbürgen schlugen deutsche und ungarische Truppen bei Torenburg und Neumarkt heftige Angriffe der Bolschewlsten zurück. Durch eigene Luftangriffe wurde der feindliche Nachschubverkehr schwer getroffen, zahlreiche Fahrzeuge zerstört. Zwischen Sanok und Krosno setzte der Feind seine Angriffe unter Einsatz neuer Kräfte fort. Sie wurden in harten Kämpfen abgewiesen oder im Gegenangriff aufgefangen. Nordöstlich Warschau errangen Truppen des Heeres und der Waffon-^f, sowie ungarische Verbände gegen die erneut angreifenden Sowjets einen vollen Abwehrerfolg. 31 feindliche Panzer wurden vernichtet. Südwestlich Mltau brach eine gepanzerte Angriffsgruppe in die feindUchen Stellungtyi ein und rollte sie auf. Gefangene wurden eingebracht. Im Nordabschnitt der Ostfront tobt die erbitterte Abwehrschlacht weiter. Die unter hohem Menschen- und Materialeinsatz geführten Angriffe der Bolsche-wisten wurden im Zusammenwirken mit Verbänden der Luftwaffe im wesentlichen abgeschlagen. Nördlich Bauske sind Gegenangriffe im Gange. In den letzten drei Tagen wurden hier 234 sowjetische Panzer vernichtet. In Luftkämpfen durch Flakartillerie und durch Luftverteidigungskräfte der Kriegsmarine verloren die Sowjets gestern an der Ostfront 96 Flugzeuge. Bei Tage warfen einzelne feindliche Flugzeuge Bomben auf Bremen—Klop- penburg, nachts in den Räumen Braunschwelg und Rheine und auf ungarir schem Gebiet Im Raum von Debrecen. Ergänzend zu den Wehrmachtberich' ten wird gemeldet: „Bei Sanok hat die mitteldeutsche 96. Infanteriedivision im-ter Führung von Generalmajor Dürklng in sechstägigen Kämpfen alle Durchbruchsversuche des Feindes durch Ihre Standfestigkeit und Tapferkeit zum Scheitern gebracht. Generalmajor Dürklng fand dabei den Heldentod." Im Raum südlich und südwestlich der Burgundischen Pforte hat sich in den Kämpfen der letzten Tage das IV. Luft-waffenfeldkorps unter Führung des Generals der Flieger Petersen, insbesondere die 198. Infanteriedivision unter Oberst Schiel, durch vorbildliche Standhaftig-keit wiederholt hervorragend bewährt. Bei den harten Kämpfen südlich des Wirz-Sees hat sich das Jägerregiment 23 einer Luftwaffenfelddivision unter Führung des Eichenlaubträgers Oberst Weimer durch besondere Tapforkelt und Standfestigkeit ausgezeichnet. Verhinderter Durchbruch auf Rimini Lettische Freiwillige bewähren sich in der Nordschlacht Das Oberkommando der Wehrmacht gab am Samstag bekannt: Der Schwerpunkt der Kämpfe Im Westen lag gestern wieder im Raum südlich und südöstlich Aachen. Mit zusammengefaßten Infanterie- und Panzerkräften versuchte der Feind dort über Stolberg nach Nordosten durchzubrechen. Nachdem der Gegner unter stärkstem Mate-rialeinsatz zunächst geringen Gcländege-winn erzielen konnte, brachten ihn unsere Gegenangriffe zum Stehen. 27 feindliche Panzer wurden dort abgeschossen. Südlich Aachen bis in den Raum südlich Nancy scheiterten zahlreiche, oft mehr-.fach wiederholte feindliche Angriffe. Besonders erfolgreich waren unsere Abwehrkämpfe im Raum von Vesoul, wo der Feind bei seinen vergeblichen Angriffen hohe Verluste erlitt. In dem völlig zerstörten Brest leistet unsore tapfere Besatzung trotz schwersten feindlichen Feuers und andauernder Luftangriffe dem immer wieder anrennenden Gegner verbissenen Widerstand. Die Hafenstädte ar der südenglischen Küste lagen auch am gestrigen Tage ohne Unterbrechung unter dem Feuer unserer Marineküstenbatterien. Bei dem bereits gestern gemeldeten Angriff britischer Schnellboote auf ein deutsches Gelelt nördlich der westfriesischen Insel Texel wurden nach abschließenden Meldungen insgesamt drei feindliche Boote versenkt. An der italienischen ^ Südfront setzte der Feind im Raum nördlich Florenz seine Durchbruchsversuche während des ganzen Tages in verstärktem Maße fort. Gegenüber dem zähen Widerstand unserer Divisionen gewann er nur geringfügig Boden. Die Einbruchsstellen sind abge- riegelt. Auch an der adriatischen Küste verhinderten unsere Truppen erneut den vom Feind erstrebten Durchbruch auf Rimini. In Südsiebenbürgen warfen deutsche und ungarische Verbände den bei Torenburg und am Miersch vorgedrungcuien Feind zurück. In den Ostkarpaten scheiterten mehrere sowjetische Angriffe. Bei Sanok und Krosno zerschlugen unsere Divisionen wiederum die mit starken Kräften geführten Durchbruchsversuche der Bolschewlsten, 27 sowjetische Panzer wurden abgeschossen. Nordöstlich Warschau warfen Truppen der Waffen-/^ und ungarische Verbände eingebrochenen Feind zurück. Ip den Räumen von Bauske, Mqdohn und Walk setzten die Sowjets, unterstützt durch Panzer und Schlachtfliegergeschwader, ihre heftigen Angriffe fort. Unsere Divisionen vereitelten in erbitterten Kämpfen Seite an Seite mit lettischen Freiwil-Ilgeiiverbänden und in hervorragender Zusammenarbeit mit starken Kräften der Luftwaffe alle feindlichen Durchbruchsversuche. Eingebrochener Feind wurde in sofortigen Gegenstößen zurückgeworfen. 87 feindliche Panzer wurden vernichtet, Jäger und Flakartillerie der Luftwaffe brachten 92 sowjetische Flugzeuge zum Absturz. Im Seegebiet vor der nordnorwegischen Küste wurden durch Marineflak, Sicherungsfahrzeuge und Bordflak eines deutschen Geleits vier feindliche Flugzeuge abgeschossen und ein sowjei "hes Schnellboot versenkt. In der vergangenen Nacht richteten britische Bomber einen Terrorangriff gegen Kiel. Einzelne feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Berlin. Die Abvsetzbewefiungen in Finnland Allein unte. dem Gesichtspunkt der eigenen Sicherheit Das Oberkommando der Wehrmacht gab am Samstag ferner bekarmt; ,,Als Finnland in der Nacht vom 2. bis 3. September an Deutschland überraschend die Aufforderung richtete, die Truppen bis zum 15. September aus Finnland zurückzuziehen, standen die deutschen Divisionen, die bisher Mittelfinnland verteidigt hatten, fast 400 Kilometer von den Häfen des Bottnischen Meerbusens und über 600 Kilometer von der nordfinnisch-nor-wegischen Grenze entfernt. Schon die reine Marschzeit erforderte ohne Behinderung durch den Feind bis zur Bottnischen Bucht 20 und bis zur norwegischen Grenze mindestens 30 bis 35 Tage. Der Feind, der diese Forderung gestellt, und das finnische Oberkommando, das sie angenommen hat, wiißten, daß sie unerfüllbar war. Die Erfüllung dieser Forderung wurde noch dadurch erschwert, daß der Gegner durch ununterbrochene Angriffe das Absetzen unserer Verbände verhindert hat, Die deutsche Armee in Finnland wird daher auch nach dem 15. September sich bei allen Bewegungen und Maßnahmen nur von dem Gesichtspunkt ihrer eigenen Sicherheit gegen jeden Angreifer leiten lassen." Heimatort« gebracht, um dort öffentlicl erschossen zu werden. Ein besonders scheußliches Verbrechen ist in St. Claude an einer Jungen Postangestellten begangen worden. Die Terroristen rissen ihr die Kleide^ vom Leibe, tätowierten sie mit Hakejikreuzcn luid führten «ie noch durch 17 Dörfer. Schließlich hat der Direktor der Marmor-werke von Molingen, ein Hochgradfrei-maurer namens Grincae. sie mit zwei Schüssen' in den Kopl getötet. In Viiy wurde der Bürgermeister verhaftet, well er die Weisungen dei französischen Regierung befolgt und die Terroristen bekämpft hatte. Bei der Folterung tnuchte man seine Hände in kochendes Wdsser und zerschmetterte »eiin vom Weltkrieg her verletztes Bein mit Fußtritten. In Orgelet im Jura wurde der Bürgermeister General Carscher, ein 74jähriger Großoffizier der Ehrenlegion, verhaftet, gefoltert und verstümmelt. In Dompiarre im Jura wurde .der 78jährige Bürgermeister verhaftet. Man zerschmetterte seine beiden Beine mit Hammerschlägen. In einigen Orten veisuchten die Terroristen, Geständnisse zu erpressen, indem sie die Hände der Gefolteiten zwischen Kopier-preasen spannten In St. Julien wurden dem der Miliz angehörenden Bürgermeister die Füße «uf zu Weißglut gebrachten Kohlenschaufeln verbrannt. In Paris wird die Zahl der vom kom-munisüechen Mob Gemordeten auf mehr als 10 000 geschätzt. In manchen Bezirken der Stadt stehen vor den Revolutionstribunalen soviele Fälle zur Aburteilung, daß jeder Fall in wenigen Minuten erledigt werden muß Die Todesurteile werden In Paris sofort auf den Straßen und öffentlichen Plätzen vollstreckt. Hackzells Zustand verschlechtert. Der Zustand des in Mockau erkerankten finnischen Mirüsterpräoiiidentein Hackzell hat eich verschlechtext. In der Agäls versenkt. Die Bordflak eine« deutschen Dampfers versenk te in der Agäis südlich der Insel Santorin ein britlAchee Krieqsfahrzeuq nicht genannten Typs. Sieben Mann der Besatzung wurden al« Gefangene eingebracht PK-Krie£iberlch(er Vollinjoiet (All — Schj Deutsche Gebirgsjäger In den Karpaten ' GobirgshaubiLzen eröffnen einen Feuerschlag Drutk II Viailay Morburgei Veilags u Ürui kriiM Gn mbH- Veringilaitung Gyitti Bnumg>irtnQi Hauptirhrlftlaitung Anton Garsrhark hpirtp Ir Mariiurg • <1 Drau M«r1n b Ivf Z«lt ffli Anrnloan dla Praiilltl« Nr 3 aOltlo Zerstörter Wiener Barock Unersef/liehe Kurstschätze als Opfer der Anjjlo-Amerikaner Der geplatzte Rock Eine Abend« sang Adelina Pattl, die berühmte Koloratursängerin, zusammen mit dem italienischen Buffo Ferranti in einer großen sJcaiidiinavischen Stadt. Eben hatte sie, von Ihrem Partner geführt, die Bühne betreten, als jemand aus dem Vorzimmer diesem nachrief, die Rückennaht seines Rocke« wäre weit aufgeplatzt. Es war zu spät, umzukehren, da« Publikum hatte die beiden schon erblickt, und so blieb dem armen Ferranti nicht« übrig, al« neben der stürmisch begrüßten Kollegin bi« dicht an die Rampe vorzutreten und mit dem Singen zu beginnen. Aber der Gedanke an sein Mißgeschick bedrückte ihn so sehr, daß er da« heilere Lied wie etnenTrauergesang vortrug und die Pattl ihp schon nach wenigen Takten besorgt zur Rede stellte. »Was haben Sie denn heute?« «ang sie, indem sie den italienischen Text de« Duette« verließ und ihre Worte geechickt der Melodie anpaßte. »Sie sind ja ganz verzagt! Kein Mensch belacht Sie heulol »Bgu aJlon Heiligen!« eiw.derto i'er ranli auf die gleiche Weise, mir ist dei Rock geplatztl Und wann d e Leute jetzt nicht lachen, so werden «ie e« nachher zu meinem Schaden umso ausgiebigei tunl« Bei dieeem unerwarteten, mit so viel Wohllaut gesungenen Austausch persönlicher Gefühle brachen der Dirigent und die Mitglieder de« italienlachen Orchesters in heftige« Lachen aus Die Zuhörer in den-vordereten Reihen bemerkten diec und lachten auch, und schließlich bewegte sich der ganze Saal in stürmischer Heiterkeit. »E« ist wunderbar«, schrieben am nächsten Tag die Zeitungen »mit welch unwiderstehlichem Humor Ferranti vorzutragen weiß! Ohne auch nur ein Wort de« Textes zu verstehen, wn:den die Zu-' hörer zu endlosem Gelächier hingerissen . . .« M. Ü. Aus dem Kulturleben Wenn wir auch aus faßt fünfjähriger Erfahrung wx-sen, daB es den anglo-amerikanifichen Terrorfliegem nur auf die Verwiislung und Vernichtung alles dessen ankommt, wa« einer Kulturnation wie der deubschon an steinernen I>enk-mälem wertvoll ist und oft für die ganze kulturellompfimlcnde Welt eine unersetzliche Kostbarkeit darstellt, eo krainpft «ich da« Herz doch immer wieder in «chnierzvollem Zorn zusommen, wenn «ich (tie srhier endlose Liste dieser Gangstertaten weiter verlängert. Jetzt war Wien an der Reihe, und es l«t leider nicht allzusrhwer, «ich vorzustellen, welche furchtbaren Spuren Minen und Spreng'lmmben in der kostbarsten Schatzkammer de« deutschen Barocks liintorlasfien halben und wieviele Zeugen eiuwüriiiger Vergangenheit vernichtet wurden, dje oft genug l>ei wichtigen Ereigniesen der Reiciisgeschichte Pate gestanden haben. Der Ballhau6.platz, von dem au« viele Jahrhunderte lang die politischen Geschicke der Donauuionnrchie beatimmt wur'> | : hen Kulturgeschichte. Unsere I Feinde haben oft genug botont, daß man es liiat uuu ■djmLU) U^lerreiciiern« gut meine. Nun, die Bombentrichter in Wiens Barockbauten sind e(in ungleich deutlicherer Bescheid. Man weiß drüben offenbar wenig davon, wie fest und unlöslich die OfaLmärker zimi Reich gehören, wie sollte die Murder-corporation etwas wissen von der unersetzlichen Schönheit Wien«, die da« Abendland begeisterte, als man drüben, jenseits des Ozeans, überhaupt noch nichts von solchen Schätzen ahnte. „Nur tapfere Völker haben eine wirk-IJclie Geschichte. In den großen Prüfungen des Völkerlebens sehen wir, wie die kriegerischen Tugenden das Entscheidende sind. Ganz richtig nennt ein alles Wort den Krieg das ,examen rigorosum' der Staaten." Dieser Aussprach »tammt von dem großen deutschen Historiker Heinrich von Treitschke, der als Professor an den Universitäten Fredburg im Breisgau, Kiel und Berlin mit seinen Vorlesungen sehr erfolgreich war und zu den großen nalioiialpolibiechecn ErzJehern unseires VoJke« gehört. — Treitschke wurde Schcrl-Bilderdianit im September 1834 zu Dre«dtin geboren und starb Lm April 1894 in Berlin. Sein Hauptwerk ist die fünfbändige »Deutßcho Geschichte im 19. Jnhrhiundeirt, die auf Jahrzehntelanger Forschungsarbeit beruht, die erste umfaftsonde I>arstenunq diese« Zeitraum« verkörpert und nebem der politischen Geschichte, auch alle Äußerungen netlonalon Lobeout schildert Der Führer hat dem Historiker Dr. Karl Richard Ganzer für seine Werke über deutsche und europäische Geschichte das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz verliehen. Im Ringen um ein neues Geschichtsbild hat Ganzer schöpferische Leistungen geschaffen, die der besten Tradition deutscher Wissenschaft würdig sind und bahnbrechende Bedeutung besitzen. Darüber hinaus veröffentlichte Ganzer im Kriege Schriften, die Millionen deutscher Menschen Weggenossen im Existenzkampf für Volk und Reich geworden sind. Im Auftrage des Führers überreichte der Reichsdozentenlührer Gauleiter Dr. Scheel der Witwe des im Osten gefallenen Wissenschaftlers die hohe Auszeichnung, die damit zum ersten Male an einen Geisteswissenchaftler der deutschen Hochschulen verliehen wurde. Professor Hans Pfltzner schenkte aus Anlaß des 125. Geburtstages von Clnru Schumarvn einen Originalbrief der Künstlerin der Clara-Schumarui-Oberschule in Königshütte, die «dch bewußt der Aufgabe widmet, das Andenken ihrer Nn-menspatronin zu pflegen. Die Jüngste Technische Hochschule deH Reiches in Linz wird mit Beginn des kommenden Wintersemesters Ihre Rau-ingenieur-Abteilunq eröffnen und Himlt die Zahl Ihrer Studenten verdoppeln. MARBURGER ZEITUNG Montag, 18. SeptembT 1944 * Nr. 262 * Seite 3 Obstkonser ven Was dabei zu Die oft vertretene Ansicht, Obstkon-aerven ließen «Ich nicht ohne Zucker einmachen, ist sehr irrig. Im Vertauf mehrerer Jahre ^abe ich s&mtllches Kern-, Stein- und Beerenobst ohne jegliche Zuckerzugabe sterilisiert, ohne dflß ein Glas aufgegangen wäre. Viele Leute lieben das Eingemachte überhaupt nicht sehr süfl und können dann meist auf eine Nachzuckerung verzichten. Dies gilt in erster Linie für Süßkirschen und Birnen. Bei nicht so süßen Früchten zum Beispiel bei - Johannisbeeren (Ribiseln) und Stachelbeeren gibt man kurz vor dem Gebrauch den Zucker zu, indem man den Saft mit demselben aufkocht und über die Früchte gießt. Nach der Abkühlung ist alles gut durchgezogen. Sollte große Eile nötig sein, kann man auch mit ungekochtem Zucker durch Einstreuen süßen. Der Rest des Eingemachten darf dann allerdings nicht mehr allzulange aufbewahrt werden, sonnt komt er leicht, besonders bei warmor Witterunn, in Gärung und ist gesundheitsschädlich. Meine Erfahrungen und Feststellungen gehen dahin, daß Birnen, SüRklrsrhen, Mirabellen, Renekloden sowie süßo Pflaumen ohne Zucker wie frische Früchte schmecken. Zu beachten Ist nur, daß die gewaschenen und geputzten Früchte recht fest In die Gläser eingeleot und mit abgekochtem, erkaltetem Wasser Übergosen werden. Dabei ist ein Auslaugen ausgeschlossen. Die EicrablicfernnfJspfUrht Versäumnisse ichleunlast nachholen Das Eierwirtschaftsjahr geht mit dieser Kartenperiode am 17. September zu Ende. Eine Reihe landwirtschaftlicher Betriebe hat bereits größere Eiermengen über das vorgeschriebene Soll hinaus abgeliefert und sich damit erhebliche Prämienbeträge verdient. Andere Geflügelhalter sind jedoch noch im Rückstand. Das ist eigentlich kaum verständlich, denn die aufzubringende Mindestzahl ist durchaus erreichbar und die Notwendigkeit, die gerechte Versorgung der Bevölkerung einschließlich unserer Soldaten aufrechtzuerhalten, wird wohl niemand bestreiten. Die säumigen Ablieferer werden daher bei den zuständigen Stellen keine milde Beurteilung finden. Fehlmengen werden sie nachliefern, also von der eigenen Ration nehmen müssen, wenn nicht bei schweren Vorstönen das Verbot der Geflügelhaltung auf die Dauer von mehreren Jahren ausgesnro-chen wird. Wei auf dem Gebiet der Eier-ablieferung noch etwas nachzuholen hat, muß dies also schnellstens tun. ohne Zucker beachten itt Das Ndchtüßen kann auch mit Süßstoff vorgenommen werden, wenn nicht genügend Zucker vorhanden ist. Dan Süßstoff löst man in einigen Tropfen heißen Wasser auf und fügt sie dem Eingemachten zu. Der Saft darf dabei nicht aufgekocht werden. Beim Gebrauch mit Süßstoff muß man Vorsicht walten lassen, denn ein Zuviel gibt den Früchten leicht einen bitteren Geschmack. Da» Mengeverhältnis ist gewöhnlich auf den Packungen angegeben. Süßstoff dient aber nur dem Geschmack, und hat keinerlei konservierende Eigenschaften. Den Süßstoff tchoa beim Einkochen hinzuzufügen ist daher rweckloi. Auaschlaggebend für das Einmachen, besonders ohne Zucker, ist der richtige Zeitpunkt der Bmte. H. Plock, G«u-Obstbauoberlnapektor Nun weiii|{»r Die Septembertage kommen, die Nichte werden länger und sind von starkem Tau begleitet. Die Natur kündet den Herbst an. In der schönen Herbatsonne werden die Früchte gut ausreifen. Wir müssen uns auch vor allen Dingen mit dem Gießen umstellen. Wir gießen nur auf die Gemüsebeete, was dringend notwendig ist, wie zum Beispiel Kohlsim- linge, Radiesbeete, bei großer Trockenheit Salat — und später Buschbohnenbeete. Im allgemeinen soll aber das Gießen nach und nach eingestellt werden. Nicht KU frühe Haaehiullenitc Reichlicher als im Vorjahre sind in verschiedenen Gebieten Deutschlands die Haselnußstr&ucher mit Früchten behangen. Bedauerlicherwelse werden die Haselnüsse immer wieder unreif gesammelt. Man wundert sich dann im Winter, daß die Nüsse taub sind, das heißt keine Kerne enthalten. Es ist zwecklos, Nüsse, die nicht die braune Farbe zeigen, für den Winterbedarf einzusammeln. Sie halten sich nicht. Kriegsflotten auf dem Bodensee Seegefechte mit den Franzosen währenjd der RcTolutionskrie^e In diesen Tagen sind es gerade 14.5 Jahre, daß auf dem Bodensee gegen die Franzoeen das erste regelrechte Seegefecht stattfand, dem in den folgenden Jahren weitere folgten Die Schiffahrt auf dem See wurde durch längere Zeit völlig lahmgelegt. 1799 hatte nämlich der Oberst Williams in Bregeni eine Kano-nenboot-Flotille gebaui, die dann unter dem Befehl des Erzherzogs Karl gegen die Franzosen kämpfte I>er Aufwand für diese Flotte betrug monatlich 80 000 Gulden. Die Franzosen rüsteten daraufhin gleichfalls eine Bodenseeflotte aus. Es war nicht das erste Mal, daß auf dem »Schwäbischen Meer« Kriegsschiffe zum Einsatz gelangten. Bereits im Jahre 1454 war von österrelchlecher Seite e!ne schwer bewaffnete Botlensee-Fregatte erbaut worden. Ihr folgte im Jahre 1523 I eine ebenfalla für kriegerische Operationen ausgerüstete Galeer«. Größere Kampf Handlungen wurden jedoch von diesen Schiffen nie baitrittan. Ein weiterer FlotteneLnsatz erfolgte im Dreißigjährigen Krieg. Die Schweden eetzten mehrere grofte Kriegsschiffe auf dem Bodensae ein, die an dem Kampf um Konstant einen entscheidenden Anteil hatten Während die Schweiz auf dem Bodensee niemals kriegerischen Lorbeer zu ernten suchte, unterhielt sie um die Mitte dec 10. Jahrhunda:-U auf dem Genfer Se>e eine ziemlich zahlreiche Krier^s-flotte, die von einem srhwelzarlsrhen »AdmiraU befehligt wurde, über eigene Werftanlagen verfügte und Ihre Offiziere in einer eigpnen Seekadettcnachule ausbildete. Diese Flotte bestand bis zum Jahre 1753, Wirbelstürme fiber den USA Wie aus Newyork gemoldef wird, haben die Wirbelstürme, dl© über Mexiko wüteten, auch den Süden der USA ziemlich arg mitgenommen. Durch die Stadt Newyork feqte ein Regonslurm mit einer Geschwindigkeit von etwa 150 Kilometer Stund™geschwindigkeit. Er riß ganze Alleen um und versetzte die Wolkenkratzer in merkbares Schwanken. Ströme flössen durch die St aßen und ergossen sich in wahren Wass^rfÄllen 'n die niedriger gelegenen Stadtteile. An manchen Stellen stand die Flut bis zu e'neinhalb Meter hoch. Schwere Seen brandeten gegen die atlantische Kü.?te. Frachter wurden an Strand geworfen. Der vom Unwette' angerichtete Schaden ist beträchtlich Dei Rio Grande, der Grenzfluß zwischen den USA und Mexiko, «teigt noch Immer. Die bedrohten Gebiete wurden in größter Eile geräumt und die Bevölkerung in sichere Gcegonden gebracht, Allenthalben wird an einer Verstärkung dar Uferschutzbauten gearbeitet. Kohlenmeiler in BerMn Der Bevollmichtigle für den Nahverkehr läßt im Bereich Groö-B-rllns eine Anzahl von Kohlenmeilern errichten, deren Produkllon für die Holzkolil« Ge-i neratoren genutzt werden soll. Das Holz, I das In den Meilern zu Holzkolile verschwelt wird, s'ammt zum größten Tt-il I aus Hau.itrümmern. Natürlich wird hiezu I nur solches Holz verwendet, drts sich I nicht mehr zu irgendwelchen Baniwrk-I ken 'Verwerten läßt. Krlegigef^ngcnc holen das Holz au« den Trümme-s äften und scheffen es zu den Meilern, dlt* an verkchrsmäßlg günstigen Sammelpunkten stehen Da es zum Betr'ab fii'ver Meiler zunächst keine Fachleute gab, hat man an anderer Stelle freigewordene Arbeitskräfte in zwölftägigen Lehrgingen In einer besonderen Ausbildung!-schule für diese Arbelt fachlich geschult, sodaß sie nun ihre Aufgabe bereits sachkundig verrichten können. Welche prak-tleche Bedeutung die Verschwelung von Trümmerholz hat, mag man daran erkennen, daß mit der aus einem vierstöckigen Wohnhaus gewonnenen und sonst unbrauchbar gewordenen Holrmenge ein Personenkraftwagen ungefähr eine Strecke von 30 000 kra zurücklegen kann. ★ Bin Kind stürzte Ina offene Messer. In i Stein, Kreil Hechingen (Württemberg) zog ein acchs Jahre alter Junge, der mit leinen Eltern auf einer Wiese bei der Heuernte war, «einem Vater unbemerkt das Meiser aus der Tasche, weil er sich vermntHch eine Rute abschneiden wollte. Auf dem .Wege zu einer nahen Hecke itolperte dei Kleine über einen Drflht und «tipR s.ich beim Fallon da"? Messer, i das er Inzwischen geö'fnet hatte. In die Brust, Unglücklicherweise wurde dabei die Hauptschlagader getroffen, so daß das Kind verblutete. Wespenstich In die Zunge, Dieser Tag« hatte ein Mädchen aus Jesau bei Iglnu (Sudelenyau) im Garten einen Apfel gepflückt unrl ihn zu essen begonnen, ohne zu bemeiken, daß sich in die Frucht eine Wespe hireingel essen hatte. D*s MÄdchen wurde in die Zunge ge-itochen, rüe in kur-^er Zeit so stark anschwoll, dnfl da» Kind ru ersticken dron'e. F.s wu de im Krnnkenhans gerade noch in letzter Minute gerettet. Ein Hühnerei im anderoa. In Spemitz Im M«'kienburtji<>chen legte ein Huhn der Leghorn: cifiüe, das schon häufir; l" er ir, eines GAnseeis im Gewicht b's übe' 200 Gramm neleqt hatte, neuer-d'pgi ein El, das als Inhalt etw.i fünf Lft7ol Eiwe ß, ein Dotter und auft^rflem noch ein Hühnerei von normiilor Größe aufv/l««. Sport und Turnen Vor dem Herbttsportwettk&inpl In diesen Tagen hat in großen Teilen des Reiches die Jugend Jiren zweiten Herbstsportwattkampf durchgeführt. Von den aportUchen Leistungen liegt zwar das Gesamtresultat noch nicht vor, doch lassen Einzelergebnisse darauf schließen, daß die Leistungen gegenüber den Vorjahren nicht zurückgegangen sind. Wer bei den Veranataltungen, bei denen sich Tausende von Jungen und .Mädeln aus den Reihen des Jungvolks und der Jung-mädet auf den Sportplätzen tummelten, ein krltiaches Auge warf, konnte feststellen, wie lebendig, bewegungsfroh und sportbegeistert unsere Jugend geblieben ist. Erfreulich ist darüber hin?jus die Erkenntnie, daß der E nöhrungszu-stand und die Gesundheit durchweg in Ordnung ist. Um den Nachwuchs b 0 Leistungsnadeln. Aur^ in den anderen Somir.er'aaprn der Mä dei stand der Sport mit an Stelle ! So konnten allein in den Moniten Jiil und Augu«t 600 Lei«tung«nnde!n ausg" geben werden. Kehraus Im Berliner Bad-port. Mii dejn Wettbewerb »Rund um die S^h llrr Promenade« wu'de am Sornt?g di<' diesjährige Straßenrennzeit in clc Reichs-hauptfitadt abgeschlossen. In der Hiupt-klaise über 25 Runden (32,5 km) in Abwesenheit von Sa»ger, Runkel, r ft.r-land und Spring, der fln ßire G'-'-itI Dresden) in 1:12,58 und 16 Funkle zv^m "^lege. Bestleistungen von Hein und '"1 Wllhelm-^liaven gelang &3 Oly.'uii.T-cieger Hein (Hamburg) in einer Scriö guter Wür^e de enst vor we;; g-n Tagen von Storch aufg<'stel!te eu-op r^ he Jahrwiiestteletunq im Ham-nerv.'crfr n vo^i .55,43 aul 5.S,5ti zu vf-rb'- sf i n, In einem «tot« spannenden Lau! ünc^- 10 000 Mßter kam Altme, ster Syring i V\'i[tpn-ber) auf .'11:36 Minuten, cne ZcU, dia ebenfall* Jahresbefttlpisturig bed. In der Slowake) k m es zu einem erneuten Zusammentreffen zwis h- n den Meistern der be.den letzlcn J.ih-s >K Bratislava und dei A m.Kj-Elf. Br.i slav.i B'egte nach hartem und > ridom Spiel mit 2:1 (0:0) Toren. I LICHTSPIEL-THEATER j C^FUr }u(irnril. nieht luatltii flD FQr JuBindl. untir 14 1^. nicht tUDt>it(*n. ■URO-LICHTSPIELE. Heilte 15. 17.30. 19.45 Uhr Fcrnrul 22-19. Der Ufa-Farbtilm (Ein deutsches Volkslied) mit Krirtipf Sfldcrbaum, Carl Raddatz, Paul KlinKur und Ger-niana Paollcri □□ Sonil?. Dienstaz u. Mittwoch, 12 45 Uhr- Dorit Krevilc, Ida WU^t, Paul Richter In „lunglrau giigen M*lnch", nln luttleet Kri«K i» _den Schweiber nerecn.__ ESPLANADE - LICHTSPIEIE. DI» Nacht aar Vpr«t!tunq Ein Rlne-Film mit VIvlana Romince, Oeorirc^ PlnmRnt, Q. d<> Snr, Paul Amlot und Cnin. Appollon! □ Ab Dlen^taB, den 19. Sept. der Film Dir Optlmitll LICHTSPIEIE eR'JNNDORr Montau bis Donncr*tae ledcn Tac um 19J5 hr: ?0 Minuten Auf^nthnll. CH Mon-tre bl' Doprerrtn? leden Ta? um 17.30 Uhr- Jugtndprosrimm I. lUROllCHTSPIELE OLLI, Snch erfoltd Mittwoch den 20. September 1944, um 16 Ulli, auf dem StHdtlscbrn Friedhofe In Drau-weller Varburr-Drau. den 18. Sep-tenihe'- 1944. In tiefer Trauer: Frani Wirttl, Eheratte: Stanlilaut, Sohn, und alte Ubrieen Verwandten. Tief bettUhl reten w'r Nachricht, daB unser cellebter und sorcfamer Vatei, Herr Dr. Anireas K'^'on'srhnn Sni'K tobtril I R. sm IC Sepltmhet Im 74. Le-bensla!) rlöli'ich für Immer entsch'fien itt Die Br'rtÜPitr.r findet den 16. Sistrn- her, um ifl l'hr sm Stnrttfrted-hof in Drauwfiler statt. Marbura, Pct'su Attara. Wien. Et'flln. f-aibach. den Ifl. Septembe; 1944. Andrias, Fiiü., SOhoe. Mar«n-ka Tochtf. niiI alle Ubrifen Verwandten. Q'ZtHur.ts*-J«ttriirln tUr d!* „M. I." t'itM Ainlf^'?ft ertiflll ..M Z " In •1 Pet'.au. A Sei'oiiiT!*hr((3* wird au(eenfinim*n. A(Jr« .e In der U. Z. 7143-6 ^'"vtblnNir rer 'ulo t nesucht fUr üb.t- und Wf'iibaufChu'e Marhui? !> d. ^ n-'-" 71D8-0 I..... ■ I II " .................» .M» I ZU Gl SÜC.- tr I •»♦t 'n'er h!irr, 7121.« d.-i'^trd , riPl Z. 7149 8 r. .1« c ^m'w . - Wi.hptiirhe. Va^chner 20, y "iintr 4. Jüchen tlrtfr Oft'' Offen» »" III die M 3c;ltl*rlfl !,uihf bei rettsr fri r i't'Ur'r' 7 i'isier j. Sch f f ■!e'> ur.d Ve i'üsKun? i'-i ehr. ^'tirtei .,W!ft^chaft»tchu>" an ö f 71«l-8 fn!. . ili" FUr die liehevnl'e Innife An-teilnahtce an'üDlich des schweren Vertu^tei meiner f'eben Oaltin und unir.es guten J4ut-lerls, Frai; UfftULA tfiBATH, sowie tUi die ■ chönen Krant-ui"1 r!iimer, und da' letzte Oe'elle darkon wir allen herzlichst lr'he-f' im Sopnln» von 7—9 Uhr. 2. N r>i"«i|.. iim'ttt ftschBfts al'.en Werktagen von t—" ' VI II 15—19.30 Uhi 3. C?ckir von 6.,30—13 L'Ui und von 15 30—19.30 Uhi, . .<.■ ,...10—13 Uhr 4. ^ «.icliitiijar, tiltbir und Wiirst*rz»ui*r von 7—12.30 Ihr und von IC—19 jO Uhr; Sfiastag von .30—Lh und von 15—19.90 Uhr Montaj gani-'3rii Betrh'o?'fn. ! von 7.30—12 Uhr und von 14.30—19.30 Uhr; t'.woch und Samtfag von 7.30—12 Uhr und von 14.30—01 '.'hT. n, und Crtlktr von II—12 30 Uhr und von Ii—1P..10 Uhr. 7. K4(ien':B:^rt*'ntichlft« von 7—12 Uhr und von 13—18 L'iir P.ü'f P?;e'iLn? gilt riebt für ?ewerbliche B»tr'ebe, bei welctie? i«s beh'en und Frauei; 5ß Stunden •'-■he"!'b'ich -u b'T'-irt'i'en Dif n^'ien PfHchtvf'lt".iifiieH*n tretet Montag, den September 1944, In Kraft. 36S2 Knaul. KUNDMACHUNG SchafterdcB NoU gi'nufitn «oi: die Mörlichkelt ge-"!ep wert'rn, ihre persönlichen Angelegenheiten vor den Dienststellen zu erletligen. ohne In ihrem Arbeitsein atz le D>ri-:'.bcfrelBnr in Anspruch netiinen zu mllsen. Aus Mrtfm Oruude werden ab 19. September I. I. bei den nienst'teHen: Rrnihfungsamt B. Wift^chattsamt, Wohnungsamt. Abt. FamÜienuPterhalt, sämtlichen Beiirk^diens'stel-i»n und slmtllrhen PoüreidlenstJtellen zusitzllche Dlenst- abgehalten, und rwar: Sonnta* van 9—12 il>tr, Dlinilai mhI Frellai kis >1 Uhr. Marburg, am IQ September 1944. 3697 Der Polizeidirektor' Dr. w a I I n * r. Otr OberbOrgermelster der Stadt Marburg-Drau: Knaus. /■' .V' ..f V Das fi. M"}!: ^ >ris- kroft jftii'i ni- . ■ ■ t- fcrti\,'.fif ■t. ' e beUcnnfsn A' ' zur Lr- neueren^ c'~i Ki.^ - r- von und zur Csjsn A'.^:f- wio 7, ß. K l''.. n, sir-' f noch ti; n f j V, - In jecidr iU l- ; i;. J O H ^ N r I A. 5-: DIR OBERBURIEIMIIITER DIR ITAOT MARiUlO Dr. An alle Pcrftouen, dls m Marburg Woh'nu«]^ tucheo Aus letebenem AntaB weise ick mit allem Nachdruck darauf hin, daB Zuzug nach Maibutk nur nach vorher bei mir einecholter ZuzuKsgeachmlguoK erlaubt ist. Wv ohne diese ZuzugSKenebmigung nach Marburg kommt kann hier keine Wohnung erhalten und muB damit rechnen, wiedar abceschobfn tu werden Ohne Zuzugsgenehmigung köni.en nur im Aibeitsein»nnnlc*rhfllfÄihtei langen poliz'ji-lichen Meldebchörden (auch hinsichtlich Rcisebesciiüiuigungen usw.), Arbeitsämter und Krankenkassendienststellen im Gebiete de StSd'e Graz und Marburg (Drau) die D'cn^istundon für den Sonntag- und Ahenddienst an den Sonntagen von 9 bis 12 Uhr under Oherbürgei-meisler der Stadt Marburg tpilt iipfl mit: »An« gegebenen Anlaß weise Ich mit allein Nachdruck darauf hin, daß Zuzug nach Marburg nur nach vorher boi mir eingeholter Zu/.ug«-gnnehm'.gunq erlaubt Ist. Wer ohne diese ZuzuqFfjenehmigTing nach Marburg kommt, kann hier keine Wohnung erhellten und muß damit rechnen, wie8a Kriegsveidi.enatkreuz II. Klas« mit Schwertern erhielt der Gefreit« Franz Pulko aus Pabenstein, Ortsgruppt Lichtene rStndi und Land Marburg. Den Biind fürs Lehen haben geschlossen; Oskar Wolf mit Maria Pfeifer, geb. Kos; Josef Erlemann mit Maria Widowitschj Alois Makowetz mit Maria Korenak, geb. Boroniki Edmund Nabunsky mit Else Saizowj Alois Lubetz mit Stefanie Berger; Franz Leskowschek mit Rosaiie Schrimpfj Josef Gospoda-ritsch mit Anna Ramotj Johann Beribak mit Antonie Markowitsch. Erlachsteln. Im hohen Alter von 93 Jahren starb die älteste Einwohnerin dei Ortes, die Auszüglerin Anna Seinkar wohnhaft in Pickern Nr. 11. Ferner starben der 79jährige Florian Turnschek in St. Michael und das Kind der Eheleute Nowak. Den Eheleuten Stefan und Angela Drame, Landwirte in Schnecken' dorf 33, wurden Zwillinge, und zwar zwei Töchter, geboren. Das Standesamt melde! im Bereich der Ortsgruppe 16 Geburten, acht Knaben und acht Mädchen. Anderburg. Das Standesamt meldet für die zweite Septemberwoche drei Geburten und zwar drei Knaben. Es wird verdunkelt von 20 bis 6 Uhrl Die Mädchen A •« i 24 in der J. vJl ROMAN VON E M M U N G E N A S T NactiJrucksrecl«; Wlllieltn Heyne Verlac In Dresden Sie ließ die Tür wie gewöhnlich um einen Spall oflenstehen, so daß sie das ganze llnus überhören konnte. Sie trat in eines der offenstehenden Fenster U'ul horte über «ich leifics Wispern. Es kam aus Biankas und Gudruns Zimmer, das genau über dem ihren lag Doiin trut sie ins Zimmer zurück. Durchs Tal hallten Glockrnisch'age. Ingelfingens Turmuhr schlug die zwölfte Stunde an. Während der letzte Schlag vorhallte, tönte der dunkle Ton der Standuhr aus dem großen Zimmer mit den verglasten Regalen durchs Haus und dann der helle Klang der kleinen Uhr iintet dem GUis-e^urz im Salon, in dem das Klavier s'nnd. Der Salon l-ig, wenn man vei der IIuks-pforte stand, rerhts nn erhöhten Eidqe-srhoß, also im qleichen Stockwerk wie Mamas Zimmer. Inde'f'sen beendet'^ Hianka ihren Bericht. Sie hfttt'-n die Kopfkissen zusam-mergeschobon und Innfm di .hl nebenein-anr'er auf welchen Pfühlen. »Du, der Vetter wiid abreisen«, flüsterte Gudrun erschreckt. »Diese Powen wirr< er r,ich nicht gef-nllen lassen.« Bianka lachte vergnügt in sich hinein. »Glaub das ja nicht, GudrunI« wisperte sie atemvoll. »Von Liebe und von Küssen und so, ach, da versteht er nicht die Bohne' Und das Sonderbire ist, Gudiun, daß er doch, wenn er mit uns allen zusammen ist, ein so reizendei Unterhalter sein kann! Zu zweit aber, nein, da ist er ein fürchterlicher Kindskopf.« »Aber die Po-^^en vird er sich nicht gefallen lassen,« »Großer Gott! Er weiß es ja gar nicht I« »Und du hast in deinem blauen Abendkleid so schön ausgesehen, Bianka!« »Er ist ein fürchterlicher Kindskopf!« Zwischenfälle Am folgenden Morgen erschien Ot-fried Morell als erster vor dem Hause. Die M.igd Mathilde halte den Fiüh-stückfitisch bereits gedeckt. Ein schöner Frühsommertag kündete sich an. Morell ging im Garten umher, spähte zum ersten Stock hinauf und hörte den Lärm der Mädchen im Badezimmer Dann jrai zuerst Stelanie aus dem Haus, und kurz darauf Gabriele, B anka und Gudiun, Er begrüßte sie mit lauter Freude und schien sich in aupofzeichneter Stimmung zu befinden, wennnleich er das Lärmen und Lachen im Badezimmer auf sich be-zonen hatte. Er bildete sich nämlich ein, daß Bianka ihren Schwestern davon berichtete, daß sie mit ihm zum Tanz in den Plauerhof gegangen «ei, jedoch nicht mit ihm, sondern mit einem anderen ge- tanzt habe. Die Mutter erschien nicht zum Frühstück. Die Mädchen richteten ihm Grüße von ihr aus. Sie hatten sie wie jeden Morgen, wenn sie liegen blieb, vor dem Frühstück in ihrem Zimmer besucht. Gudrun brachte ihr eine Tasse T*Äe und eine Semmel. Schließlich nahmen alle Platz. Die Magd Mathilde hatte die Kaffeekanne auf den Tisch gestellt. Bianka führte das Wort. Gabriele war schweigsam, Stefanie betreute Gudrun. Ringsum in den Wipfeln schlugen Finkenhähnchen und Meisen, und hier und da flog der Schwärm weißer Tauben vom Schloß durch die Au und passierte mit pfeifenden Schwingen den Garten. Im Klebwald rief der Kuckuck. Bianka sprach von den Schönheiten des Pfauenhof«, und über diese und ander« Erzählungen kam man darauf zu sprechen, daß das Frauenhaue für ein Hotel wie geschaffen sei, und zwar für solche Gäste, die ein ruhiges und abgelegenes Haus einem mondänen Hotel vorziehen. Morell meinte, daß er schon öfters daran gedacht habe, und zwar in Verbindung mit der Frage, was einmal mit den vier Schwestern sein werde, wenn die Mutter, was Gott verhüten möge, unerwartet sterbe. Man müsse sie In gleicher Welse sachgemäß untersuchen und beantworten Da man im Durchschnitt nur sechs Monate vom Jahre Gäste erwarten dürfe, also von April bis September, müsse der Gew'nn so groß sein, daß sich ein solchcr Betrieb auch lohne. Wenn man mit täglich sechs bis acht Gästen rechne und für jeden einen Pensionspreis von etwa sechs Mark veranschlage, so ergebe sich eine Einnahme von durchschnittlich monatlich eintausend Mark, es werde aber bestimmt mehr sein. Er schätze, daß man bei richtigem Wirtschaften mindestens acht- bis zehntausend Mark im Jahr einnehmen werde. »Ach-nein!« rief Gudrun seufzend aus. »Bestimmt, GudrunI Es wird sich loh-nenl« »Nein-nein, keine fremden Menschen sollen hier ins Hausl Ach-nein, Vetter Otfriedl« Aber Morell gab nicht nach, setzte vielmehr Gudrun auseinander, wie man durch Umwandlung des Frauenhauses in eine vornehme Pension zu gutem Gelde kommen könne. »Ach-nein«, wiederholte Gudrun, und die anderen Schwestern wechselten vielsagende Blicke untereinander »Doch-doch!« entgegnete Morell mit Nachdruck und begann seine Pläne von neuem zu entwickeln »Nein-nein!« rief Gud'"un aus. »Es ist doch nur ein Plan! So begreife doch!« Gudruns Augen füllten sich mit Tränen, »Das ist doch unser Hausl« rief sie mit der ihr eigenen, stets nur halblau-i ten Stimme. »Gewiß, wir brauchen nicht alle Zimmerl Aber ebensowenig ist ' doch notwendig, alles Entbehrliche zu f Geld zu machen! Ach, wenn alle Menschen alles Entbehrliche zu Geld machen würden, Vetter Otfried, bliebe ihnen ja das Schönste verschlossen.« »Ich rede ja nicht davon, etwas zu Geld zu machen, sondern davon, mit etwas Geld zu verdienen,« »Wir sind doch keine Hoteliers, Vetter Otfried!« Nun stimmte Bianka ihr helles Lachen an und meinte, daß eine Pension gai nicht in Frngft komme, we:l man steh nur in Talenten üben dürfe, die einem gegeben worden. »Unser Großvater hat das Haus In der Au erbaut, wir alle sind darin geboren, und wi» werden es nicht untergehen lassen. Wenn in Ingel-fingen ein Hotel oder eine Pension fehlt, dann sollen eben Leute vom Fach sich das Geschäft nicht entgehen lassenl« Nichtsdestoweniger givg man nachher vergnügt und guter Dinge auseinandei. Einzig und allein Gabriele trug ein bedrücktes Wesen zur Schau. Stefanie hatte die Hosenschürze bereits an. Nun fiet7te sie einen breitrandigen Strohhut auf, betrat den Garten und begab sich zur Spalierobstonlage. Während sie r'fls Geäst auszuputzen und von allerlei Spinnweben und fauligen Basten zu reinigen begann, trommelte es plötzlich in wilden W'rbeln in einer Rüstergnippe. Stefanie bückte sich sofort nach Steinen, eilte zu den Bäumen und warf die Steine mit slchürcr Hand in die Kronen.