" Wienstag Ven ^ Uännev 1833. N a i b a ch. <^ le l>, unserm letzten Blatte mitgetheilten höcbst erfreulichen Nachrichten über den glücklich übcrstanDcnen Krankheltsanfall Sr. Majestät, des jüngcrn Königs von Ungar« und kaiserlichen Krön. 'prinzen, waren für die bekümmerten Bewohilcr dieser Provinz um so beglückender, als die durch Verfügung der hochwürdigsten Herrn Ordmarien sowohl zu Lailach als Klagenfurt angestellten öffcnt» lichen Gebete um Abwendung 0er Gefahr, sich gleich» zeitig mit den heißen Dankopfern für die Hulo des Himmels vereinigten. — Mögen solche herbe Prü-fungsmomcnte fortan von dem Herzen unsers viel-geliebten Monarchen und seiner allcrdurchlauchtig-sie» Famittcllgliede» abgewendet bleiben l TNicn, vcn 27. December, . Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserinn, Ihre k. k. Hoheiten der Erzherzog Franz und Seine durchlauchtigste Gemahlinn, die Frau Erzherzoginn Sophie- und Ihre k. k. Hoheiten der Prinz und die Prinzessinn von Salerno beglückten gestern Abcndö das t. k. Hofburgtheatcr mit Ihrer Gegenwart, wo Sie von dcm zahlreich rersammclten Publicum mir unbeschreiblichem Jubel, in den sich die herzlichste Freude über die Genesung. Sr. Majestät des jüngcrn Königs von Ungarn und Krön« Prinzen mischte, empfangen wurden. (Oest. B.) M-eihafcn von Trieft. Am 29. December und den darauf folgenden -Tagen wurde die letzte (Zolülme der k. daierischen nach Griechenland bestimmten Truppen, und eben so der R^st dcö Trains und Fcll?geraihes eilige« schifft. Das zu Pirano befindliche Geschwader ist derrit, nach (Zsrfu und.Nauplia abzusegeln, inglci- chen auch die griechische Deputation. Sie werden begleitet von den Kriegsschiffen der drei verbünde-ten Mächte, tie gerade in unserm Hafen vor Au« kcr liegen^ alö der k. briltischen Fregatte „Madagascar," ter russischen Fregatte „An na" und der französischen Corvette „Cornelia." Diese Kriegsschiffe werden zu Brindisi landen, ,um -dort Se. Majestät, den König Otto und die Rc-gen'tsckaft an Bord zu nehmen. Am Bord d,es : „M ckd a ga s c a r'< wurden deßhalb scl)'.' geschmackvolle (Kmricbtungen schon vorgenommen. , Die letzte Trurpcnabthcilung und der Rest des Trains ward auf folgenden österreichischen und gric« chischen Handelsschiffen eingeschifft; österreichische: die Brigantinen, Milnarese, Slefanino, Pillade, Brillante, Artaserse, und das Trabac-colo, Carlo; griechische, die Brigantinen : Filocteti, 7lristomenc, Deme» trio,'Hy dra, und die Goclcttcn: Cleopatra und San Caralambo. T e u t s ch l a n v. Berlin, i3. December. Man spricht seit einigen Tagen von einer neuen Anleihe, derrn Si« cherstcllung durch die Grundsteuer geschehen soll. Diese betragt für Preußen über ,« Millionen, und auf ein solchcö Unterpfand würden sich allerdings mit Leichtigkeit hundert Millionen, rrenn es seyn müßte, ouleihcn lassen. Gewiß ist, daß man ernstlicher als bisher auf den möglichen Krieg denkt. In Tborn ist die Landwehr einberufen worden, und die Mannschaften wurden durch kriegerische Anredeil zur Treu?, Tapferkeit und Ausdauer aufgefordert. Gleiche Befehle sollen schon in beiden Preußen ergangen, und den Regimentern Danzig als Sammelplatz angewiesen seyn. — Welcher Gc. ,o fltNlung MHII aucb seyn m3ge — die Thatsache, dasi der Friede Europa's ganz allein durch das Sy. sieln der Mäßigung und Gerechtigkeit erhalten wird, welches die auswärtige Politik Preußens bezeichnet, spricht für sich selbst. — Seit einigen Tagen arbei. tet 'der»Tclegraph versuchsweise. Es ist ein neues Schauspiel für uns, und mit Verwunderung starrt „^,e'^cnge auf die wunderlichen Zeichen, d,e ge-bcunnlhooll sich den erstaunten Blicken zeigen. Uebri. g^ns wird mit Bestimmtheit versichert, daß die Telegraphen auch für die Privatcommunication herge« geben werden sollen. (Korresp. v. u. f. D.) V e l 9 l c n. Das Journal d' Anvers vom 2a. Dec. sagt' „Der Thurm der (Zitadelle ist dicsen Mor« gen umgestürzt. Das Feuer hat im ehemaligen Baglio gefangen, ist aber wieder gelösä)t worden. — Wir haben keine neuen Facta zu melden, da srir den kühnen Arbeiten des Genie's und der Artillerie nicht vorgreifen wollen. Folgentco erzählt »nan jedoch über den Angriff auf den Halbmond. Die Desccnte war glücklich zu Stande gebracht; die Arbeiten waren versteckt,, und weit gediehen; ei blieb nichts mehr zu thun, als einige Metres des Grabens auszufüllen. Jetzt bemerkte aber der Feind diese Arbeit und richtete sein Feuer auf diese Seite, wodurch eine große Anzahl Mneurs getrof« sen wurde. » Brüssel, 22. December. 6'niem ossicicllcn Documente zufolge, welches den Verlust oer Fran^ zoscn genau destlmmt, hatten dieselben bis zum lg. 3. M. ^53 verwundete, und 5c>7 Todte; ^ietz« tcre waren entweder in den Transcheen geblieben, oder in Folge von Amputationen gestorben; die Anzahl der Kranken beläuft sich sür die ganze Armee auf io»6, worunter 3o5 Fieberkranke. — Die Division schwerer französischer Kavallerie, unter dem Commando des Generals Gentil St. Al« phonse, welche in Grammont und Umgegend can-tonnirt war, wird nach Frankreich zurückkehren. Sie fangt heute ihre Bewegung an und wendet sich auf Maubeuge. Der Moniteur belge enthält folgenden ossiciellen Bclagerungsberichi, dalirt Antwer. p,en 22.December: »Das Feuer der Bresche- und der BelagerungSbatterie ist gegen Tagesanbruch sehr heftig geworden, so wie das der Belagerten, welche mit geringen Ladungen Bomben werfen, die in diese Batterien fallen und Zerstörungen ange« richtet haben. Das Ilintenfeuer, welches die Be» lagerten hinter den Resien der Brustwehr der Va« stion Nr. 2 hervor durch Schießscharten unterhalten, die aus Erdsäckcn gebildet werden, ist nicht mörderisch. Die Bresche ist sehr vorgerückt; sie hat die Mitte der linken Face der Bastion geöffnet: die masl'irteMauer ist zerstört; man bemüht sich nun. mehr, die Gegcnstrcbungen zu zerstören, die noch die Erde hält. Man vcmuthct, daß morgen die Bresche practicabcl seyn werde. Allein die rechten Flcml'cnfcucr der Bastion Nr. i sini noch nichl zum Schwelgen gebracht. Die unterirdische Dcscente des Grabens, und die offenstehende sind bis zum Mauerwerk der Eontrescarpe vorgerückt. Der große Mörser hat heute acdt Bomben geschleudert, deren Wirkung durch ihr Einwühlen und ihre Explosion außerordentlich ist. Ein diesen Morgen cmgekom« mener Deserteur hat erklärt, daß er Zeuge dcsFal« les der ersten Bombe gewesen, welche eine Aus< Höhlung von 5 Metres in der Oourtine zwischen den Bastionen i und 5 gemacht habe, und dercn Platzen Entsetzen unter ber Mannschaft verbreitet, die den Dienst gehabt.« (Allg. Z.) Der Monitcur belge erzählt auch in sei« ner Ptivatcorrespondenz aus dem französischen Hauptquartiere Berchem vom 24. December 5 Uhr die neuesten Begebenheiten auf folgende Wei« se: „Der Oberst Auvray, Unterchcf des General« stades. der gestern um 3 1)2 Uhr auf die ur Rückkehr des nach dem Haag gesandten Eourricrs auf der (Zitadelle kricgsgcfangen. Der Marshall verlangt die Uedcrgabe der Fortk Lillo und Lief-kenshoek: willigt König Wilhelm in diese Uederga-be, so legt die Garnison die Waffen auf dem Gla« cis nieder und wird nacl) der holländischen Gränze geführt, wo ihr die Waffen zurückgegeben rrndcn. Im F^lle der Weigerung wird die Garnison als kl'iegZgefangcn nach Frankreich geführt, und in Offiziere, hinzu gerechnet werden. Berichte des Schissslicutenantä Hernoux setzen mich in den Stand, Ihnen über das Schicksal der in der Capitulation nicht mitde« gnffenen Kanonierboote bestimmte Auskünfte zu ertheilen; es ist nunmehr gewiß, daß vier dersel« ben beim Tete'd e< Flanore von ihrer Mannschaft versenkt, und sieben, so wie zwei Dampfschisseim Polder von Burght, ebenfalls von den Holländern selbst verbrannt worden sind. Alle Mannschaften dieser Kanonierboote begaben sich nach dem Tete« de-Flandre, wo sie jetzt mit den übrigen dort be-findlichen holländischen Truppen kriegsgefangen ' sind. Empfangen Sie !c." Man fand in der Citadelle cine Million Pa» l tronen. und bei loo,00QKilogrammePulver, nebst Ledensmitteln auf sechs Monaie. (B. v. T.) Frankreich. (Couvricr francaiö.) Hr. Aguado hat die griechische Anleihe in cinem Preise ühernom. i2 men', der 9^ bis 96 Franken beträgt. Die Atlleihe sieht unter der Garantie von Frankreichs England und Rußland, zu einem Drtttcl von jeder dieser Mächte. Hr. Simon v. Eichthal, Bankier des Münchener Hofs, ward mit Vollmachten zu dieser Unterhandlung beauftragt. Die Anleihe zerfällt m zwei Theile; der eine von 40 Millionen ist kefi» nitiv, der andere von 2» Millionen ist facultative nach Wahl der griechischem Regierung- Die Opc» ration ist übrigens der legislativen Ratification des Tractats unterworfen, in dessen Gemäßheit wir Garanten Vavon sind. Die englischen Kammern und die russische Regierung find bereits vollständig beigetreten, Generallieutenant Solignac schiffte sich in Calais nach Dover ein, an Bord deS Dampfpacket^ boots Herzog, von Wellington. Er war von einem Generalsiabe von ,g Personen beglcitcr, worunter eilt Marechal de EampunL mehrere Obrisien. Das Packetbcot war ausdrücklich zur Ueberfahrt des Ge-nerals geschickt worden, der in OnglanV nicht ans Land steigen wird; er wird in einem Dampfschiffe der Regierung, das ihn bei Dover erwartet, nach Oporto gebracht werden. (Auch in Ostende wur-- den wieder ein P.iar hundert Mann angeworbener Truppen für Don Pedro eingeschifft.) Mg., Z.> Spanien, Nach der Madrider Zeitung vom i5. Decem» 5er wurde Fernandez del Pino, von der Kammer ron Pastillen, an die Stelle des zum Gouverneur des Rathes von Indien ernannten Gasrang a .^cl >n-to,-iln zum Gnaden- und Iustizminister ernan-u, und der Marincminister Ulloa bis zur Ankunft des Hrn. Cruz mit dem Portefeuille des Kriegswesens beauftragt. Französische Blätter versickern, daß das Cabmen von Madrid eine Maßregel ergrissen habe, welche alle spanischen Flüchtlinge, die sich auf der Pyrenäengränze bcsinden, wie diejenigen, welche sich einstellen werden, um in ihr Baterland zurück zu kehren, dcr Verbindlichkeit enthebt. Qua« rcmtäne zu halten. V 0 rtuga l. Die Lissabancr Zeitung vom 20. Ncvemberent, hält ein offizielles Schreiben des Biscomte San« tarcm an den Grafen de Laurenz?, welchem zu' folge der Admiral Parker sich darüber beklagt hat, Latz man auf den Raven geschossen habe. Don, Miguel hat indessen Befehl gegeben, den Offizier, welcher daran Schuld trug, vor ein Kriegsgericht zu stellen. Nachrichten aus Lissabon melden, daß die Mi' guelisten die Stadt Porto fortwährend bombarci-ren. Die Truppen werben pünctlick bezahlt, und der Dienst leidet aus keinerlei Weise. Auf Don Pedro's Seite hingegen macht der Mangel schreck-liche Fortschritte. Die Batterien an der Mündung des Deuro haben drei Schiffe von der Expedition, welche die Einfahrt rersuchtrn, in den Grund ge« bohrt. - (B. v. T.) M e .v i c 0. Die Elberfelocr Provinzialzeitung enthält Nach« stehendes unter der Uebcrschrift: Entdeckung wicbtiger Minen in (Zhili: „Dcr A^uca-no., ein offizielles Wochcnbl.itt, welches zu Lima, ersclieint^ theilt in seiner Nummer vom 9. Juni i532 das folgende offizielle Actcnstück mit: ,,„I ll-tendanz von (5 0 q u i mb 0 « Sere n a, ain 7, Juni ,5Z2. 2ln den Minister des Innern :c. Gine wunderbare Entdeckung von Silbererz hat in der Gebirgöl'ette'von Topiapo, Chanarcllla und Mole genannt, stattgefunden. Man versichert, daß die Adern unermeßlich sind.MSeit dem 22. Mai hatte man deren 16von mehruni) weniger g»oßcmReich< thu,,-» entdeckt. Reisende, welche sich an Ort und Stclle befanden, steigern die Anzahl sogar auf 5 Pesos angekauft wurde, erwies einen wahren Werth von loas) Pesos. Au» ßer daß das (Zrz sich m ungchcurcr Masse vorsin-det, zeigt dasselbe einen ganz ungewöhnlich hohen Gebütt. (B- v. T.) Uevacteur: ^r. ^av. Meinrich. Verleger: Pgnat Al. Evler v. Aleinmallr.