Ru«»er 11. Wett«». >en 13. Mirz 1904. XV. gatir^an; Erscheint jeüenj&anntag. Sreil Mt «fttau mit Zustellung in» Hau«: Monatlich «0 K. vi.rteljähria K 8.40, holdjShna K 4.80, ganzjihch K 9.-, mit Poftv,rl,ndung im Inland«: Monatlich 8ä h, oierieljihrig K ».60, halb,ährig K 6.—, gan^jShng K 9.60. — «itjrliuJtuiniiwni 20 h. Handschriften Bxrbtn nicht zurückgestellt. «attn^igungen^illigst^erechnet^—^eiirä^siad^erii»ansch^ul^ Zu den KezirKevertretungswaMen. A» tzie Wähle? Im Großgrundbesitze« erging feiten« bet Wahlkomitce« folgender Wahlaufruf in deutscher und flovenischer Sprache: < . ' - ) ' • • ' . Verehrliche Wähler des Großgrundbesitzes! » o Die Bezirk»vertretung«wahl für den Großgrundbesitz findet Montag, den 14. März d. I. um S Uhr vormittags in der Kanzlei der Bezirksvertretung in Pettau statt. Die abtretende Majorität der BezirkSvertretung ist sich dessen schem ganz wohl bewußt, daß sie dank ihrer rückschrittlichen Gesinnung, ihrer Mißwirtschaft i« Straßenwesen, in Weinbauangelegcnheiteu und .besonder« ihrer rückständigen Gesinnung auf dem Gebiete der Volk»-schule das Vertrauen der Wähler vollständig eingebüßt hat. Was habt ihr Wähler an» dem Großgrundbesitze euch »ach der letzten Wahl vor drei Jahren, als die Bezirksvertretung ihr »«t antrat. erw«rtet? Zahlt ihr darum enre Steuern, damit nicht nur nicht« geschieht, sondern sogar alles auf der abschüssigen Bahn des Rück-schritte« abwärt« gleitet? Sind deshalb Leute al« Kandidaten aufgestellt worden, um einzig und allein ihren selbstsüchtigen Zwecken zu dienen und eigene Borteile zu fördern? Da« kann doch nicht gewollt sein, daß diejenigen Recht behalten, welche beständig „los von Graz" schreien, denn wir wollen gerade so »ie ihr Steirer stin und bleiben; wir brauchen mcht nach «roin und Kroatien zu liebäugeln, wir wollen auch nicht unser zukünftige« Zentrum in Laibach wissen! Wir alle brauchen eine wirtschaftliche und fortschrittliche Bezirksvertretung, eine Vertretung, welch« vor allem den dem Bezirke zukam» menden Einfluß auf da« Bolksichulwesen nicht au« der Hand gibt, vor »0 bi« 40 Jahren haben die bäuerlichen Besitzer alle noch die deutsche Sprache ebenso gut beherrscht wie ihre Muttersprache. Wozu werden denn für die Schulende« Bezirke« so riesige Summen ausgegeben, wenn die '" * " ' " ' "" ~ ' *" C1*— "" V * " »tlche kerung und ihre engsten Genossen. Wir wissen wohl, mit welchen Mitteln bei der bevorstehenden Wahl unsere Gegner arbeiten; sie betreiben einen Stimmenfang, der in Form und Wirkung seine«gleichtn sucht. Wenn sie einen Wähler nicht auf ih»- Seite bekommen, so stellen sie ihm einfach ein Mandat in Aussicht, wenn dich Kandidatur auch von HauS au« ganz aussichtslos ist. Wir haben e« nicht nötig, zu solchen hinterlistigen Mitteln zu greifen, denn unser winkt diesmal denn doch der Sieg! In letzter Stunde erfahren wir ein niederträchtiges Wahlmanöver, da« von einem Gegner ausgeht, der sehr gerne mit der Bezirk». Vertretung Geschäfte möcht nnd dem eS unter der bishrrigeu Vertretung sehr gut ging. Der Mann behauptet nämlich, Peitau fei überschuldet und wen» ihr unsere Kandidaten wähle«, so wird dann der Bauer herangezogen werden, der Eiadt Pettau die Schulden zu zahlen! Nun, die Stadt Pettau ist günstiger daran al« die meisten anderen Städte und weist Heuer bei einer 40'/»>gen Umlage einen Überschuß von 19.000 Kronen auf. Und auch für die Zumutung, verehrte Wähler, seuch für so denkschwach zu halten, könnt ,hr euch schönsten« bedanke»: denn wer von euch wird denn solch boshaften Unsiu» glaube», daß der »Bezirk die Schulden der Gemeinde» zahlt?! Werde» vielleicht die Ge-meii'de» im Bezirke Tilli jetzt auch die Schulde» der durch Deüto, Sernec und Kosem verschuldeitii Sillier BezirkSvertretuug bezahlen? Solche Verdrehungen der Wahrheit und dumme Erfindungen richten sich zum Glück selbst und wir wissen, daß ihr nunmehr unsere Kandidaten jetzt nur umso sicherer wählen werdet. Wählt daher, ihr Männer au« dem Großgrundbesitze, wirtschaftlich und fortschrittlich gesinnte Großgrundbesitzer und wählt ohne Rücksicht auf die Nation! Denn nur durch einträchtiges Zusammenwirken wird das erreicht, was erreicht werden soll, nämlich wirtschaftlicher Aufschwung und gegenseitige Verständigung in allen Interessen! Al« Kandidaten wurden folgende Großgrundbesitzer de« Bezirke« Pettau deutscher und flovenischer Nationalität aufgestellt: — 2 — V. Hellin Franz Großgrundbesitzer in Sterntal Baron Kübeck Max . . Schloß Ankenstei» v. Pongratz Guido . . Schloß Dtruou Purg Martin . r. Inrovetz Schampa Jakob . . Jnvanzen Schosteritsch Franz „ . St. Veit Straschill Max „ „ Rann Ulm Max „ Schloß Sauntfch Wrabel Josef jun. » . Uut.-Belovleg Windisch Andreas „ , LeSkowetz An die verehrliche Wählerschaft aus der Gruppe der höchstbesteuerten für Handel und Industrie I Die Wählerverfammlung vom 7. d. M hat nachstehende Herren al» Kandidaten für die am Dienstag den 16. März l. I. in der BezirkSvertretungSkanzlei stattfindende Wahl i» Vorschlag gebracht: Fürst Josef, fceskosehegg Franz, flutter Simon, Fürst Konrad, Leskosehegg Josef, Ornig Josef, Kasper Johann, |Uatzun Jakob, Dr. R. v, Fiehtenau S. Sima Karl. Wähler, versammelt euch um 8 Uhr morgens im Bastlokole .Osterberger" trab vereinigt eure Stimmen auf die vorgeschlagenen Kan-dibale». — Erscheinet pünktlich, denn »ur bie rechtzeitig erschienenen Wähler können sich an ber Wahl ber Kommission beteiligen unb die Zusammensetzung ber Wahltommission ist für bie Wahl e »tscheibenb! Der Wahlausschuß. Unb nun pro 6omo! An ben verantwvrtlichen Schriftleiter unseres BlatteS gelangte uachsteheiche »Berichtigung" i« Privatwege: „An bie Redaktion der „Pettauer Zeitung" in Pettau. Mit Bezug aus ben § 19 be» Preßgesetze» ersuchen wir um folgenbe Berichtigung ber im Leitartikel vorn 28. Februar 190t Nr. 9 enthaltene» Angaben in der nächsten Nummer ihres Blattes: .Es ist unwahr, daß unter alle» Bezirke» der Steiermark der Bezirk Pettau bie höchsten Bezirksumlagen zahlt, baß bie Steuerträger hier bie höchsten Bezirksumlagen in Steiermark trage» müssen, vielmehr ist es ivahr. baß viele aiibere Bezirke in Steiermark viel höhere Umlagen bezahlen müssen. So war im Jahre 1903 an Bezirksumlage» vorgeschrieben im Bezirk Arufels 38, Deutschlanbsberg 37. Drachenburg 40, Friebberg 50. Fürstenfelb 37, St. «alle» 59. Gröbmrag 50, Jrbning 40, Liezen 4b. Luttenberg 36. St. Marein 40. Mariazell 50. Mureck 40. Obbach 45, Oberburg 40, Oberwöl, 50, Stainz 46. BoitSberg 40, Kirchbach 42. St. Leonharbt 60. Pöllau 50, Ran» 42. Schönstem 33. Wiz 45. Hartberg 35. Franz 32. Friedau 34, Leibuitz 34. Lichtenwalb 35. Winbisch-Feistritz 35 unb im Bezirke Pettau 30»/,. Pettau, ben 1. März 1904. Der Bezirksausschuß." Diese „Berichtigung" trägt weber irge»b welche Unterschrist irgenb'eines Mitglirbes ober Beamten ber BezirkSvertretung, noch eiu amtliches Siegel ober sonst ein Zeichen, baß ber Bezirksausschuß von Petlan biese .Berichtigung" von amliwegen verlangt habe. Sie würbe baher, ba der ß 19 Preßgesetz Absatz 2 nur vön „amtlichen Berichtigungen" sprich», in ber letzten Nummer beS Blattes nicht aufgenommen. Sie würbe auch in bieser Nummer nicht aufgenommen worden sei», da sie. wie nochmal gesagt, kein Merkmal trägt, welche» sie als eine .Amtliche Berichtigung" erkennen ließ, wenn nicht die .Sübsteirische Presse" in ihrer Nummer 19 vom 5. März 1904 einen, offenbar von der „Berichti» gungsseite" inspirierten Leitaufsatz gebracht hätte, in welcher die „Pettauer Zeitung" in bei» gewöhnlichen Sauhaltertone be« klerikalen Blatte» ©er bewußten Lüge geziehen worden wäre, ehe bie „Sübsteirische Presse" unb ihre Informatoren noch wissen konnten, ob bie erst einen Tag später, d. i. am 6. März erscheinende Nummer 10 die „Berichtigung" bringen werde oder nicht! Freilich war für die .Sübsteirische Presse" die Sache schon im vorhinein ein .gef»ndeneS Fressen", an bem sie sich auch weiblich gütlich tat t Um aber bie Leser ber „Pettauer Zectung" nicht barüber mi Unklare» zu lasse», daß eS uns vernünftigerweise allein schon nicht einfalle» konnte unb anstanbShalber auch nicht einfiel, bie Höhe der BezirkSumlagen falsch anzugeben, bloß uni Stimmung zn mache», sei angeführt, daß in der über die Höhe der BezirkS-Umlage» ein,^holten Jnfor-mativn die Ziffer .30«/," so flüchtig geschrieben war. daß sie für „50»/," gelesen werde» konnte und auch so gelesen wnrde. Das war eiu Irr-tum und er wurde von den Steuerträgern auch sofort al« solcher erkannt und aufgesaßt l Freilich ein Blatt wie die „Südsteiriiche Presse", der jeder Begriff über journalistischen Anstand schon längst abhanden gekommen ist. wirb eS nicht verstehen, baß sich anständige Blätter bewußter Lügen alS Waffe gegen politische ober wirtschaftliche Gegner schon aus dem einfachen Grunde nicht bebienen, weil sie mit Sicherheit auf eine Be» richligung rechnen können; weil ferner bewußte u»b von ben Lesern sofort al« solche erkannte Lügen gerabe baS Gegenteil von bem Resultate erzielen, auf das man beim Schreibe» eine« Artikel» rechnet unb weil austänbige Zeitungen kein Vergnügen baran finben, sich „berichtigen" zn lassen, wie Blätter vom Schlage ber „Südsteirischen Presse", die. wenn e» ihnen so i» den Kram paß», den Gegnern alle möglichen Verbrechen oi» zur „Brandstistuug" hinaus vorwerfen und e» bei ihm Dickhäutigkeit unb ihrem vollständigen Mangel an journalistischem Anstand« für sehr schneidig halten, wen» sie gerichtlich z«m Widerrufe ihrer Gemeinheiten gezwungen werden. Wa« die Inspiratoren zum Leitaussatze der „Sudstei-rischen Presse" vom 5. März Nr. 19 anlangt, so mögen sie sich ei»stwe>le» de» vorstehende» Wahlaufruf gut ansehen. Wir aber ioerden ihnen demnächst noch deutlicher »achiveisen. daß die Leistungen der Pettauer Bezirksvertretung in der letzten Amtsperiode nicht einmal die 30»/, Bezirks-Umlagen wert sind nnd die Art annageln, mit der sie zur bevorstehende» Wahl Stimmenfang betriebe», wobei sie von dem uns mit Unrecht vorgeworfenen Mittel der „bewußten Lüge" den allerauSgedehntesten Gebrauch machte». Wochenschau. Nach einer dreimonatlichen Unterbrechung trat da« Abgeordnetenhau« am 8. März wieder zusammen. Man kan» nicht sagen, daß ei» an-derer Geist unter den Abgeordnete» in« Hau« ein-gezogen sei. obgleich die inneren und äußeren Verhältnisse förmlich da« »Sein oder Nichtsein' dieser Volksvertretung predige». E» ist nicht mehr Unwille gegen eine Volk«-Vertretung, welche da«Geld nicht wert ist,da« sie kostet, ei ist bereit« ein wachsender Groll, der sich tiefer und tiefer in die Wählerschaften einsrißt, die sich um alle ihre Hoffnungen aus ein wirtschaftliche« Besserwerde» nicht bloß betrogt» sehe», sonder» mit nur mehr schlecht verhaltenem Jngrimme bis unläugbare Tatsache vermerken, daß diefe Volksvertretung nicht nur nicht» getan hat. um die schweren Laste» de« Volke« zu mildern, sondern mit ihrer unverantwortliche» Kleinigkeitskrämerei dem Volke neue Lasten aufgebürdet hat, die e« früher nicht zu tragen hatte! Und dieser Groll, um nicht mehr zu sagen, beginnt sich bedenklich zu äußern! Schon denkt da« Volk an Selbsthilfe, wie die zahlreichen Ta-gütigen und Versammluugen volkswirtschaftlichen Charakter« in letzter Zeit bewiesen, in welchen sich da« Volk nicht mehr wie sonst in erster Linie an feine gesetzmäßigen Vertreter, sondern direkte an die Regierung wende». Und nicht einmal mehr im Wege der Bitte, sondern der direkten Forderung! Tiefe« Zurückstellen der Volksvertretung als den mit der oberste» Staatsgewalt gleichbe-rechtigten Faktor der Gesetzgebung und al» alleinige Vertretung des Prinzipe« der Volks-rechte gegen die Kronrechte, sollte denen zu denken geben, welche noch so viel Selbstbewußtsein besitzen, um eS zu fühle», welche Stellung sie ver-liere», wem, sich da« Volk nicht mehr an da» Parlament alb dem einen gesetzgebenden Faktor, sondern direkte an die Regierung wendet, die in einem konstitutionellen Staate doch nicht mehr ist al« der dem Volke verantwortliche Teil de« au-deren gesetzgebende» Faktor«! Aber davon hat der Großteil der öfter-reichischen VolkSvertretnng keine Ahnnug; er hat sich daran gewöhnt, zu betteln, uni für sich etwa» zn erreichen, wa« seinen persönliche», nicht aber den Interessen de« Volke« frommt. Wa« nützt es. wenn die tschechische Ob-struktio» die Rekrutenvorlage verhandeln läßt? Tut sie e« nicht, nun so wird die vo» der Krieg«. Verwaltung angesprochene Anzahl Rekruten aus Grund des § 14 au«gehobe» und den Assentierten SonntagAlauderet- Wen» Se. Exzellenz der Herr Minister-Präsident den Bericht über den Verlauf de« Marbnrger Weiubautage« liest, dürste er sich wodl verwundert krage»: .Schau, schau, warum ist denn mir da« »och nicht eingefallen? Ei» Antrag einstimmig angenommen, trotzdem daß Dr. Wolffhardt. der Baron Morsey und der — fff Malis mitstimmten?" Natürlich Exzellenz i Ware» Sie dabei gewesen und hätten Sie sich durch die 840 Sorten steirischer Weine durchge. kostet, beile Hände hätten Sie bei der Abstim-mung über die Resolution gegen bic Zollbegünsti-gung italienischer Weine aufgehoben und auf die Einfuhr ungarischer Weine sofort eine hohe Surtaxe zu legen beschlossen, daß unsere Nach-barn in Tran« au« der Haut gefahren wäre». Und da hätten Exzellenz Ihre» Herrn Kollege» Pista Batet noch obendrein einen Riesendienst geleistet, denn weder die Szederkeny-Fraktion noch die Ugron- und Kossuth-Partei. selbst nicht einmal die fromme VolkSpartei würde» ohne Haut in den Sitzungen erscheinen können und bi« ihnen eine neue gewachsen ist, hätte die Regierung«partei alle Gesetzesvorlagen bereit« bewilligt und au« den besonder« dicken Häuten der wildeste» Obstruktionisten hätte man noch immer Trommelfelle gerben können, auf welche — 3 — wird eS wenig »ätze», ob da« Parlament dann nachträglich seine Bewilligung gibt oder versagt. Da» waS dem Volke so dringend not tut. die Erledigung der brennendste» wirtschaftlichen Fragen, diese Arbeit ist von diesem vollständig gelähmte» Parlamente nicht mehr zu erwarte». In Ungar» ist eine Wendung einge-treten, die selbst der, welcher sie herbeiführte, nicht voraussah. I» dem Augenblicke. alS Graf Tifza die Mehrheit für den Antrag auf Abänderung der Hausordnung behus« Niederwerfung der Obstruktion für sich hatte unb im Namen der Gefanitregierung die mentonsche Verhandlung des Antrage» verlangte, erhob sich der Vize-Präsident der Kossuthpartei Koloman Thaly zu einer kurzen Rede, in der er die Regierung ebenso wie die Obstruktion bat, im letzten Augenblicke Frieden zu schließen und tue Rekrutenvorlage zu behandeln, den» er nehme nicht die Vera»:»or-tuug auf sich, daß daS harte Lo» der tauende zurückbehaltenen Reservisten in» Ungewisse ver-längert werde! Daraus erklärte Gras TiSza im Namen der Regierung, daß er den Antrag auf Abänderung der Hausordnung zurückziehe, wen» er vo» allen Seite» de« Hanse« die Verpflichtung erhalte, daß die Vorloge: Volirrvng der Rekrute» für 1903 binnen kürzester Zeit bewilligt werde! Unter brau-fendem Beifalle gab Zhaly dem Minifterpräsi-beuten den Handschlag. Die Erregung war io groß, daß die Sitzung suspendiert werden mußte. Al« sie wieder aufgenommen wurde, gab auch Ugron Eiderklärung und ebenso die Volkspartei, die Rekrutenvorlage durchzulasseu! Die Rekruten-vorläge kam am 12. März, also gestern auf die Tagesordnung. Die Rekrutierung pro 1903 dürfte daher »och im März beginnen. Auch in Osterreich beratet ma» darüber, ob die Obstruktion durch eine verschärfte Anwendnnq verschiedener Paragraphe der Geschäftsordnung nicht lahmgelegt werden könnte. Diese Hoffnung ist eine vage: ein neuer .tschechischer Star' ist mit Graf Sternberg in« Hau« am F»anzen«ring eingezogen und sei» erste« Auftrete» verspricht noch manche .vergnügte Stunde". — So ei» Gallimatthia« wie sich der Mann in feiner Jungfernrede leistete, wurde selbst in den besten Zeiten de« .heiteren Eduard' nicht gehört. — .Der hat hier noch gefehlt!' rief Abg. Glöckner unter stürmischer Heiter-seit. Tschechische Kravalle in Prag. In Prag dauern die tschechische» Ausschreitungen nicht nur fort, sondern steigern sich täglich. die zurückbehaltenen'dreijährigen HonvebtambonrS mit Vergnügen losgeschlagen hätten. Wenn übrigen« der Herr Präsident in der nächsten Sitzung unsere« Parlamente« anstatt der Rekrutenvorlage einen Antrag ans Abhaltung eine« österreichischen General-Weinbaulage« aus den Tisch de« hohen Hause» niederlegen und die Dringlichkeit mit der Au»sicht auf ein paar tau-send Kostproben der besten Marken, die i» Öfter-reich überall ungetrunken in denn Kellereien herumliegen, begründen wurde, dürsten bloß ein paar Temperenzler dagegen stimmen. Am dritten oder vierten Tage aber wäre die Stimmnng bereit« eine so günstige für die Staat«notwendig° leite», daß eine glatte Erledigung sicher zu er-warten wäre. Die tschechische Obstruktion wäre schmerzlos begraben und da» hohe Hau» würde sicher mit Volldampf arbeiten. Aber freilich, wem nickt zu raten ist. dem ist auch nicht zu helfen. Wie oft haben ver-ständige Leute schon gegen die ungeheuren Au»-lagen gewettert, bie eine Flotte kostet, aber ganz vergeben». Jetzt schießen unb torpedieren Russen unb Japaner sich gegenseitig bie sündtcuren Kriegtschiffe zusammen unb Hunderte von Millio-neu gehen badurch verlöre», ohne daß einer der beiden Kriegführenden feiner guten Absicht, den andern unterzukriegen, auch nur um einen Schritt näher gekommen wäre! Am Freitag abend» kam e« zum offenen Kampf» zwischen dem Pöbel mit und ohne SlacShandschuhe» und der berittene» Wache, die mit Steinen und Bierflaschen beworsen wurde. Gegen 9 Uhr wurde Militär requiriert. Da« g. Pionierbataillon und da» Bataillon 1/91 gingen mit gepflanztem Ba-jouett vor und säuberten den WenzelSpIutz, HalbeSkadro» de» 13. Dragoner-Regimente« hatte ebenfall» Arbeit. Auch da» Militär wurde mit Kohlenstücken beworsen. Seit letzten Sonntag wurden bereit» 73 Individuen dem Strafgerichte eingeliefert. An der deutschen Universität wurde» die Vorlesungen geschlossen. An der tschechischen Universität wurde der Semesterschluß vollzogen. Im anatomischen Institute der deutschen Universität wurde» 25 Gendarmen untergebracht, um e« gegen die Zerstörungswut de« tschechische» Mob« zu schützen. Die tschechischen Abgeordneten aller Parteien hatten am 10. März eine Bera-tung. in welch« ein Aufruf an die tschechische Bevölkerung beschlossen wurde, tu dem es unter anderm heißt: .Im Augenblicke, da wir in Wien den entscheidenden Kampf gegen die Regierung Körber» führen, da wir alle Kräfte anfpanneu. um den Beweis zu erbringen, daß in unserem Kampfe es bis zum Äußersten kommen wird, sind die Präger Demonstrationen eine willkom-meiie Gelegenheit gegen die königliche Hauptstadt Prag und deren Bevölkerung, nicht nur die Deutschen außerhalb Böhmen«, sondern alle aus-zuHetzen, welche Willen« wäre», dem böhmischen Volke gegenüber gerecht und freundschaftlich zu fein. E« habe» daher nur die Regierung und die Deutsche» eine» Nutze» von den Vorgängen in Prag." ES ist unmöglich, in wenig Worte» frecher z» lügen, infamer zu heucheln und den Ifchechi-scheu Janhagel wirksamer gegen die Deutschen Prag« zu Hetzen, al«. indem man ihm sagt, er möge doch lieber Ruhe halten, weil er mit den Angriffen auf Gut und Lebe» der Deutschen Prag« diesen und der Regierung bloß einen Gefallen erweise. DerWelnbamagln Marburg wurde programmgemäß am 6. d. M. eröffnet und war der Besuch ein geradezu glänzender zu nennen. Erschienen waren unter andern al« Regie-ru»g«vertre»er: Herr Hofrat Baro» Hammer-Purgstall. Stattholtereir.Gras Mari»« Alten,4, al« Vertreter deS LanbrSauZschusse« G,af Franz Altem«. der Vertreter de« »iederösterreichischen De Russe» baue» eine Bahn über den Baikal-See; wenn das EiS schmilzt, sällt der ganze Krempel i»S Wasser. Die Japaner be-schießen Wladiwostok; ber Spnß kostet sie nach russisch« Berechnung g»t 100.000 Rubel und wa« haben sie erreicht? Ein arme« alte» Weib haben sie erschossen, ba» znbem an ber ganzen Sache unschulbig ist. Da» heißen bie Herren .Kulturmissionen" ! Unb gerade die srömmsten Zeitungen schwärme» für solche Kulturmissionen, während sie gegen Weinbautage, die für eine der edelsten Kulturen, die Weinkultur, in die Schranken treten, hetzen, als gälte eS eine Jagd auf Schwarze wie in Afrika. Auch auf der Balkanhalbinsel sinb ver-schieden? „Kulturmissionen' im Gange. Ihre Ausgabe ist eine eblere al« die der Millionen in Ostasien; sie wolle» die verschiedenen christlichen Völkerschaften vom Drucke der türkischen Willkür-Herrschaft befreien, die, wie die .Kulturmifsiouäre' behaupten, .eine Schmach de« 20. Jahr-hundert« ist.' Um diese« schöne Ziel zu erreiche», plündern die christlichen Komitalschi ch r i st l i ch e Dörfer, zünde» sie dann an unb ermorben bie Männer, welch« ihr Hab unb Gut verteidigen unb gebe» Weiber und Kinder — ben türkischen Soldaten Lande»au«schusse« J^erb. Reckendorfer, Wien, deS Lande«ou»schufse« tu ftraiti Wanderlehrer Gom-bar, die Reich«rat»abgrordneten: Dr. Wolffhardt, Malik und Baron Morfey, die Landtagtabyeord-neten: Bürgermeister Ornia. Dr. Kokoschinegy, v. Kodolitfch, Pfrimer, Aotfchewar und Schwei-ger; der Obmann bei Verbandes der landwirtschaftlichen Gesellschaften in Österreich, viele Mitglieder der f. f. Steierm. Landwirtschaft»-Gesellsast, Vertreter der Weinbanvereine Marburg. Pettau und Luttenberg und eine große Zahl Vertreter anderer landwirtschast-licher Gesellschaften. Vereine und Verbände. Die Weinbauer, sebst die großen Besitzer waren, wie schon gesagt, in einer so große» Zahl anwesend, daß der Saal zu enge wurde und trotz der Hetzereien der .Südfteirischen Press?" waren auch zahlreiche slovenische Weinbauer ge-komme», in der richtige» Erkenntni», da» ihre Interessen denn doch auf einen allgemeinen Wein» bautag ebenso gut gewahrt werden wie die der dkntschen Weinbauer, die der Schuh ganz genau dort drückt, wo er ihre» slovenischen Nachbarn weh tut. Der Bürgermeister von Marburg, Herr Dr. Schmiederer, begrüßte al» Präsident de» vor-bereitenden Ausschüsse» die zahlreich Erschienen»»! auf da» herzlichste, insbesondere die Vertreter der Behörden und der verschiedenen Körpeischas-ten und gab dem Wunsche Anödruck, daß olle. Stadt und Land, der Großb,sitzer wie der Kleinbesitzer zusammenstehen mögen, um jene Be-dingnngk» festzustellen und sie in eine einheitliche Form zu bringe», die beim Abschlüsse de» Hau-delsvertrage» mit Italien geltend gemacht werden müssen, nm die Existenz der steirischen Weinbau-prvdnzenten nicht aus» äußerste zu gefährden. Sodann erklärt er den Weinbautag für er-öffnet. Der RegierungSabgeordnete Hosra» Baron Hammer-Purgstall wünscht der Versammlung den beste» Erfolg und versichert, daß die Regierung, soweit e« in ihren Kräften liege, stet» zur He-bung de» Weinbaues der Steiermark und zum Wohle de» Lande» überhaupt mitwirken werde. Der Vertreter de» LandeSauSichusseS Graf Attein» weiset aus die Tätigkeit deS LandeSau»-sldusse» bezüglich der Bekämpfung der Reblau» hin und auf die Opfer de» Lande« zur Hebnng de« Wein baue», während Abg. Dr. Wolffhardt feiner Befriedigung darüber lebhaften Ausdruck verleiht, daß trotz aller Verhetzung auch die Slo-venen so zahlreich erschienen feien, die wohl einsehen, daß nur ein Zusammengehen aller Na- preis, welche die Weiber schänden und die Kinder verkaufen. Die Ehristendörser. welche au» Angst vor den Türken nicht mittun, werden von den christ-liehen Komitatjchi zerstört; die aber, deren Männer aus Furcht vor dem Revolutionskomitee mit den Komiiatfchi halten, werden dann gleich-mäßig wieder von den Türken zerstört I — Wenn diese christliche» Knlturmisfionäre einmal ihre Arbeit getan haben werde», wird eS keine christlichen Dörser und keine christlichen Bewohner mehr darin geben, welche die Segnungen der Befreiung vom türkischen Joche erleben. Da» christliche Europa rann stolz auf seine Kulturarbeit da unten sein! — Eine hervorragende Kulturnation sind die Tschechen I — Sie haben es sich in den Kops gesetzt, auch die Deutschen zu kultivieren. Sie fangen damit bei den deutschen Studeuteu, al» die deutfchen Kulturträger, an. Sie werben cin paar taufend von Haß und Branntioei» begeisterte Söhne Libnssa» letzter Güte an. um Radau zu inachen und verteilen unter diese tschechischen Baichi-Boziik» tschechische Jungfrauen, die ent-weder schon al» Ammen gedient haben, oder sich sür diesen Knllurberns vorbereiten. Den Amazonen fällt die Ausgabe zu, deutsche Kouleurstudeule» — anzuspucken. Wenn diese dann stehen bleiben, um sich den jmigsränlichen Geiser von den Kleidern zu wischen, dann hat da» Gros der — 4 — tionen und aller politische» Parteien im harten Kampse »m die eigene Existenz siegen könne. — Sohin wird die Tagesordnung in Erledi-gung gezogen. LandeSweinbaudirektor Rekendorfer spricht »um erste» Gkgenstande: .Weinzoll-Klaufel." Mit klaren, oft von Beifall unterbrochenen Worte» legte er die Nachteile der Weinzollklaufel klar und die schweren Nachteile, 'velche dem österrei-chische» Weinbau? daran» entstanden und die nur wieder durch di? Abschaffung der Weinzollklau-sel behoben werde» können. Der Verkehr mit Weinreben müsse gesetzlich geregelt werden. Er bespricht die „Vermehrung", die sogenannte „Ver-besserung" der Weine, deren Vertünstelung lc. Nur der reine Traubeniast. der alkoholisch ver- 8ährt, ist Wein, alle» andere ist kein Wein. Die irzeuguug von Kunst- und Halbweia sei gesetzlich ganz zu verbieten. Im Verkehr? soll d?r Wein nicht »ach dieser oder jener beliebte» Qualität bezeichnet werden, sondern e» muß di« OrtSbe-zeichnnng eingeführt werden. Schars geht er den Weinhändler zu Leibe; diesen müsse verboten werde», fremde Weine unter österreichischen Na-men zu verkaufen und sie sollen gehalten fein, die Weine rein und unverfälscht zu verabreichen, wie ihn Gott wachsen ließ. Zum Schlüsse spricht er die Hoffnung au», daß die Weinbautreibenden nicht zugeben werden, daß wieder ein Handel»-vertrag geschlossen werde, der gegen ihre wirt-Ichastlichen Jntereffen ist. Die zweistündig? Rede wurde mit großem Beisalle belohnt. Herr Girstmayr meint, daß die Behörde» dem Weinbauer nicht ungünstig gesinnt seien, daß aber vor allem da» eine notwendig sei, an maßgebende Stelle» Männer zu setze», die sür de» Weinbau auch Verständnis habe». Er ver-langt ein .Markeiischntzgefetz," damit eS nicht vorkomme, daß in Wien bereit» „Neuer Luttenber-ger" ausgeschenkt werde, ehe in Lnttenberg die Trauben ansangen reis zu werde». Schließlich verlangt er. daß die Einsuhr ungarischer Weine nach Österreich niit einer Auftaxe belegt werde, wie der österreichische Zucker bei der Einsuhr nach Ungarn. ES spricht darauf I. LeSkoschegq — Pettau, der da« Vorgehe» der LaiidivirtschastS-GeseUichaft in Angelegenheit der Weinzollklansel bemängelt. Der Vertreter deS Landesausschusses vo» Krain Herr Gombac bespricht da» Thema in längerer Rede und polemisiert gege» die Ansicht de» Vorredner»: vorläufig mit Ungar» vereint vor-zugeheu und wiederholt feine Rede da»» in slo-venischer Sprache. tschechischen Kulturarbeiter die Ausgabe, über dir deutschen Studenten herzufallen, wobei ihnen eingeschärft wird, mindesten» zehn gegen einen zu stehen, um den Sieg zu verbürgen! Wird diele tschechische K»lliirba»de durch ausgerücktes Militär a» ihrer Kulturarbeit ge-hindert, weil die tschechisch, Polizei doch nur dazu da ist. tschechische Kulturarbeit zu schützen, — dann haben die tschechischen Abgeordneten die Ausgabe, im ReichSrate gegen die Vergewaltigung de» tschechischen Volke« zn donnern, zu obstruiere«, und den Ministerpräsidenten zu stürze»! Den» Herr v. Körber hat nicht die schneid, die Obstruktion zu „vernichten", wie sein Herr Kollege Gras Tifza in Ungarn. Er hat'S auch gar nicht nötig diese Schneid, denn er denkt sich: „Laß die Leute reden und die Hunde belle» !" mit dem § 14 kann man auch regieren. Es wäre auch schade um Herrn v. Körber, denn kinen ebenso billigen al« vielseitigen Minister-Präsidenten kriegt Österreich doch nicht mehr. Er ist Ministerpräsident, Minister de« Innern und Iustizminister zugleich nnd da? alle« bloß um die einfachen Gebühr?» eine» Miiiisterpräsi-denten! — Ei» solche» Minislerwnnderkind zu halten, ist Pflicht aller Steuerträger im Kaiser-!»me Österreich, denen er zwei Ministergehalte und die dazugehörigen Pensionen erspart. Er lebe hoch I F. Abgeordneter Malik spricht üb«r die Tätig-keit de» Weiiikiiltur-AuSichiiffe« im ReichSrate, wobei «r die tschechische Obstruktion dafür ver-aiitwortlich macht, daß jede B" — in seiner gewohnten n»gemein anziehenden und »istruktive» Ait. Nach dem Voitrage erfolgte die Prämiierung der zur Kostprobe eingeschickte» Weine. Abend« Festvorstklluug im Stadttheater und Konzert im Saale Götz. Auch der zweite VerhandlungStag hatte sich eine« guten Besuche» zu ersreuen. An die Reihe der Referenten kam der Wanderlehrer Herr Goriöan und feine Au«fühiu»ge» gipfeln in eminent praktischen Ratschläge» für die Wein-Produzenten sowohl wie für die den Weinbau fördernden Faktoren. Wrnige und gute den Boden- und klimatischen Verhältnissen entsprechende Sorten ; billige Veredlungen und die Ermöglichung. daß der Weinbauer sich selber solche ziehen und schafft» saun, daß den besten Winzerfchnlern ' Gelegenheilei, geboten todte, eigene Webtchulbetriebe anzufange»; der Weinbauer soll dahin gebracht werden, sich in dieser Beziehung selber helfen zu könne», dann wird man ihm am besten ge-holst» habe». Dit Weinernten Frankreich» be-sprechend kommt er zu beut Schluss,, daß. wenn die »eueu Handrl»v,rlräge die Tatsacht, daß auch Frankreich sthr viel Wein produziere, außer Rechnung lasst», dann werden wir mit der Zeit nicht blo» mit italienischen, sondern auch mit französischen Wiuen überschwemmt werben. Reicher Beifall lohnte den Vortragenden. Ein Antrag, die Regierung zu ersuche», die Schul, gärten zu subvtntionitTt», wird einstimmig an-genommen. Da» nächste Referat: „Wie sollen wir mit Rücksicht ans d:n neuen Weinbau unsere Wein-bertiiuiifl unb Weiiibehanblnng in Zuknnst ein-richlt»' — hatte Herr Direktor Zweifler und et erledigte seine Ausgabt in der bekannnten instruk-tioen Weise, bie ebenso leicht verständlich ist. al» sie stet» da» Praktische berücksichtigt und jeden Überfluß an schönen Worten und gedrechselt,» Sätzen meidet. Der reich, Beifall, den der Bor-tragende erntete, mag ihm sagen, daß er da» Richtige getroffen hat. Am Rachmittage de» 7. März wurde dann die feierliche Verleitung der Prämien vorgenom-men und die übrgnebli,betten Weine verlizitiert. AUS Stadt und Tand. (Äranunj.) Gksteru den 12. März fand in ber hiesigen Hauptstadtpfarr^ und Propstei-kirch, zum hl. Georg die Trauung de» Fräulein» Lina H i n tz,. Tochler de» Herrn Woldernar H i n tz e, Realilälenbesitzer» und der Frau Karo-line Hintzt, geb. Fürst, mit Herrn Dr. Kon» rad Für st, dem ältesten Sohne de» Herr» Kourad Fürst, Ebes de» Weingrohhandlung»-Hause» E. Fürst & Söhne in Pettau und der Frau itaroline Fürst, geb. Schwab, statt. Am 9. März ivurde in den schön ge-schmückten Turn- und Speisesäleu de» deutschen Mädchenheime» die ZöglingiprÜsung in der ästhetische» Gymnastik, dem systematischen Tanz-unterrichte zur körperlichen Au«bi:bu»g der Jugend, abgehalten. Der Tuntsaal. indem auch die von de» Ha«Shaltu»gSschüleri»»r» ausgezeichnet zubereiteten Erfrischungen auf Anrichttischen geschmackvollst ausgestellt waren, würbe von einer großen Zahl Festgäste an« allen Berufsschichte» au«gesüllt. Wir erblickte» den Herrn k. k. Bezirkshanpt-man» Anton vo» Undcrrain, den Herr» Bürger-Meister Ioies Ornig mit d,m Schulautschnssr. mehrere» Gemeinde- und Stadtschnlräte». den Herrn Bürgenneisterslellvertreter Franz Kaiser, den Herrn Bezirksrichter Dr. Franz Glas, Herrn Stadtarzt Dr. Franz von Mezler. Herrn Rechtsanwalt Dr. August von Plachki und viele andere erlesene Gnste. Unter den Klängen unserer tresflichen Stadtkapelle, die Herr Kapellmeister Sknbanek leitete, betraten über 60 Zöglinge in weißen Kleidern den Saal und tifUtrii sich unter ber Leitung ihre» vorzügliche» TanzlehrcrS, Herrn Eduard Eichler, paarweise mit anmutigen Verbeugungen vor. Schon diese» erste Austreteu der Mäbche» ließ hoffe», daß mau nur schöne Erfolge zu sehen bekommen wird. Und man wurde nicht ent» täuscht. Die äschetischen Körverübungen mit einer Schlnßgruppe wurden sehr nett gebracht und auch von den kleinste» der Kleinen graziS». man v rzeihe ei» Fremdwort, ausgeführt. Ruu «rate» die HauShaltungSichülerinne» vor uud tänzle» eine Quadrille franyaise in Original-Aufführung so hübsch, daß sie kein Ballett beffer zustande brächte, schon beShalb nicht, weil kein solches so viele jugenbliche Gestalten zur Ber» sligung hätte. Rauschender Beifall lohnte Herrn Eichler sür seinen Erfolg. ES folgte: Kleine» Ballett, „Pas-de-trou", mit Benützung der Arie LndwigS XIII. DieS wurde besonder» von der dritten Dreierreihe so reifend getanzt, daß man diese die „Sterne" de» Abends nannte. Die bei,-galisch beleuchtete Schlußgruppc erinnerte an« Feettr.ich. Diese Nummer mnßte »och einmal getanzt werden. Zum Schlüsse wurde» solgende Nandtäuze getanzt: .Rheinländer, Polka franoaise. Polka mazur und Schnellpolka." Räch einer Pause, in der sich die junge» Damen bemühten, ihre Gäste liebenswürdig zu bewirte», folgte ei» flotte« Probekräuzche» und die junge Truppe, die zum erstenmal im Feuer stand, hielt sich so wacker, daß sich mancher Landsturmina»» nicht enthalten konnte, auch einmal ein Tänzchen zu „unternehmen." Herr Bürgermeister Ioies Oruig dankte dem Herrn Tauzmeister für seine Be-mühniigen und ein Zögling überreichte ihm ei» Ehrengeschenk. Herr Professor Sichler dankte für die Ehrung, betonte, daß ihm nur wenig Unter-richlSstiinden zur Beistigniig gestanden waren und schloß mit dem Rufe: „Heil dem Deutsche» Mädchenheime!" (Verlast) Die bei Herrn Josef M u r s ch e tz bedien stete Magd Theresia A ii t e l zeigte am 9. b. M. an, daß sie eine Zehnlronennote ver-lote» habe und bittet den ehrlichen Finder um Abgabe de» Gelde» bei der SicherheitSwache. (Tierquälerei) Donnerstag kam der Be-sitzer Anton Trstenjak au» RadiSlofjeu mit einem mit Schweinen beladen?« Wagen von Luttenberg zum hiesigen Biehmailte. Bo» zwei Pferden, die den Wagen zöge», tvar da» eine so krninni, daß e» sich nur mehr mit Mühe vor-wärt» schleppte. Da da» arme Ti,r furchtbare Schnierzen litt und der Besitzer da« Tier trotz-dem unbarmherzig vorwärts trieb, wurde er vom Wachmann Storr beanständet, angezeigt und ob Tierquälerei vom Stadtamte bestraft. Foulard-Seide von 60 Kreuz, bi« sl »-70 p. Met. f. Blusen u Roben.Fran-fo und schon versollt int Hau» geliefert Reiche Mu> sterauSwahl umgehend. Seiten k'adrikt. Uenned^rg. Zürich. Sin »shrhsft v»tk«iü»tiche« Hausmittel, welche» in viele» Familien seit mehr al» 60 Jahren stet» vorrätig gehalten wird, ist die Prager Hau«Ialde de» B ffrag-ner, 1 f Hoflieferanten in Prag, geworden. g sind. Dafür Angebotene» weise zurück. Mau hüte sich vor Täuschung. Nur echt mit Schutzmarke „drei Tannen". Paket 20 und 40 Heller. 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KrKaterwein beseitigt Verdsuungs-stirungen end wirkt fördernd auf die Neubildung geiuaden Blutet. Durch rechtzeitigen «ebrauch des Kriuterweines werden Mage.iäbel meist schon im Keime erstickt. Man sollte nicht säumen, ihn rechtzeitig zu gebrauchen. Svmptome, wie: Kepfsokmerzen, Aufstossen, Sodbrennen, Blähungen, Übelkeit mit Erbrechen, bie bei chronlsohen veralteten Megeeleiden um so hestiger auftreten, verschwinben oft nach einigen Mal Trinken. Äinbln»rKnns»»n b",n »nangenebme Folgen, wie Beklemmung, SIUt,IvrrflvpsUNg Nenklopfee. 8C>sfl».>ik.ii. sowie Blutstauungen in Leber. Milz unb Psortaberlyftem (Himerrholdal-leiden) werben burch Sräutenvein oft rasch beseitigt, »räuterwein bebebt Unverdaullchkelt unb entfernt burch einen leichten Stuhl untaugliche Stoffe aus bem Magen und ben Sebärimn. Hageres, bleiches Aussehen, Mut-mangel, Eutkrästnag^'V eines frankhasten Zustande« ber Leber. Bei Appetltleal|kelt, unter ner-väser Abspannung unb GcmOthsvirstlmmunf, sowie häufigen Kopfschmerzen, schlaflosen Nichten, stechen oft selcht Perionen longsam dahin ■W Sräuterwein gibt ber geschwächten Lebenskrast einen srischen Impuls. ■S" Kräuterwein steigert ben Appetit, befirbert Berbauung unb Ernährung, regt ben Stoffwechsel an, beschleunigt bie Blutbilbnng, beruhigt die erregten Nerven und schafft neue lebenelnet. Zahlreiche Anerkennungen unb Danf« schreiben beweisen bie» Krintnwela ist zu haben in Flaschen k n. I.M unb fl. iu ben Apotheken von ?etta>, rntlenberg, vara»din, Robit»d>, Halbm-bnrg, MnrecK. WlnlUdi-feUtTttx. fionobltt, Cilll, Ulindiscft-taadi-btre, marbnrg u. s. w sowie in Sttitnaark unb ganz «iterreld»-Ungarn in ben Apotheken. Auoh v«ri»nd«t di« Apoth«k« In PETTAU 8 und mehr Fl«««h«n Kriut«r-w«ln tu Origin«lpr»l»»n nioh all«n Ort«n OaUrraloh.Ungern« |C Vor Nachahmungen wird gewarnt. '^WG Man verlange ausbrücklich HM-Huvsrt vlrie^sodon -M» KräHterfPeia. 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Annoncen für »H« In- and Kalender «te. bworgt am Rufe eett 38 Jahren ' Journale, FaobM bw>t and hlUljrten »» mich zu schlitzen, trat er au meine Seite Aber da wurde die Tür auch schon von draußen so schnell geöffnet, daß Fräulein Leonie tiueu Stoß bekam, und Onkel Schöller er-schien, von dem Oberförster geleitet, auf der Schwelle. Eilige Vorstellung, ebensolche Berueignng erfolgte, wo'>ei der Cnkcl aber offenbar niemand recht sah, außer seiner Nichte, die sich jevt vor den Mengen allen am liebsten geflüchtet hätte. Er rief: „Na. da ist sie ja! - Potzblitzgranatr»! Muß der alte Onkel da mitten im Winter in solcher barbarischen Malte in den.Harz reise», um ei» Fräulein Walter aufzufinden, das in Wirklichkeit feine leibhasiige Nichte Öerta von Waldthanieu ist. Solch ein Mummenschanz! — Na guten Tag, Mädel, was bedeutet der Unsinn, he? —" Ich wollte antworte», wollte ans ihn zueile», aber ich brachte fehl SBoit über bie Sippen, und meine Kniee zitterten. — .Onkel" — stammelte ich endlich, — .lieber Onkel — - „Ia, ituit füll der .liebe Onkel' tvoljl nleich ein Gesicht so iiift wie lauter Honlg machen, was? Glaub » schon; — aber" - nnier-brach er sich bann plötzlich. ..wa -»? Was ist das? tiann ich denn meinen allen Gingen tränen? Sind Sie es wirklich, lieber Rolf — ? alter Junge? Was ist denn das für ein .Komplott?" (£r umarmte meinen Rolf säst väterlich, nnd der flüsterte ifiut schnell einige Worte ins Ohr. verblüfft sah Onkel il», an, dann umarmte er Avis vv» neuem, als wollte er ihn zerdrücke», und während fein Gesicht strahlte, bestaun der alte .Herr, unbekümmert Um die jetzt ins Nebenzimmer stetretene» Zeuge», mir die gleiche Liebkosung z» teil werde» z» lassen, das; mir der Atem verging. .Kleiner Racker. war das vielleicht die i» deinem Brief erwähnte .Überraschung? Konntest du das nicht gleich sagen? Und ob ich einverstanden bin, fragst du? Naliir-lich! Meiner könnte mir lieber sei»." Rolf flüsterte mir mit einem Blick ins Rebeinimmer zu: „Darf ich?' Ich ant« wortele: „Erst will ich beichten." (fr zog mich saust mit stch: .Das kannst du nach» her aneh, mein Liebling. etwas Schlimmes wird's wohl nicht sei».' Und da stände» wir auch scho» im Nebengemach, wo sechs Augen gespannt ans uuS drei blickten, denn Onkel war natürlich a» unserer Seite. (kr hatte Rols bei» fällig zugenickt, der letzt das Wort er-griff: .Mit Bewilll-guugdesöerriiOberst von Zchöller stelle ich de» verehrte» An-weseude» meine liebe Braut vor!" .Die nicht Herta Walter heißt," fiel der Onkel eifrig ein, „sondern meine leib« liche Nichte, Herta vonWaldthanfenist." DerEindnlck.de» diese Worte machte», war gross; mehrere „Ah's" »iid .OH'S" des Erstaunens w»r-den hörbar. Tann gratnlier-le» Oberförsters »»S mit einer aufrirfni« ge» Herzlichkeit. Sie hatten so halb »nd Mu.t.r ....d Sind. halb ans dem Bor-hergehende» die Wahrheit entnommen. Leonie wurde bald blaß, bald rot nnd wollte eben das Zimmer verlasse», doch der Oberförster rief i» glücklicher Harmlosigkeit: .Willst wvhl Wei» herauf holen laffe»? Bleib mir hier. daS besorge ich selbst." Leoilie kam mit sauersüßem Lächeln näher: ihr Glückwunsch ftel etwas stockend ans, dann wandle sie sich knrz ab. Sie tat mir leid in diesem Augenblick; vielleicht aber ko»»te diese E»ttä»fchu»g ihr eine heil-sanie Lehre sei», de»» offenbar hatte weniger ihr Herz, als ihre Eitelkeit einen Stoß erlitten. Nach einige» Mimite» bat Fra» Oberförster. Onkel »löge ihr Gast fei», und ohne Zögern willigte dieser anch ein. Mit ihrem feinen Takt hatte sie längst heraus-gefühlt, daß wir untereinander noch manche» aufzuklären hatte», und so bat sie nnS drei, im Salon ei» »»gestörtes Beisammensein zn genießen, bis man »ns rufe» werde. Ich atmete a»f. Nun sollte endlich alles klar werde». Das gab »»» ei» Erzähle», ei» Krage» »nd Erkläre». Der gute, nicht« weniger als diplomatische Onkel siel natürlich gleich mit der Tür ins Hans wegen des Blöd sinns, wie er meinen Namenswechsel nannte, doch Rols wehrte ab: „Onälen Sie Herta nicht, Herr Oberst: ich glaube sie zu ver-stehe». Sie scheute sich, als adeliges Mädchen eine Stelle als bezahlte Gesellschafterin anzunehmen." .Stelle — bezahlte Gesellschafterin —? Was soll das Heine»? Ich verstehe das nicht. Hier im Hanfe? Meine Nichte, die Be-fitzeri» von mehreren Millionen Mark — ?" Ieht war eS an Rolf, verständnislos von einem 51111t ander.> z» blicke», bis ich, mir ein Herz fassend, Worte fand: .Ench beide, aber besonders dich, nieinen Rolf, habe ich »nt Berzeihmig zn bitten. Ja, ich bin reich, so reich, das, dn frei nach Gefalle», ohne Sorge deiner Kunst lebe» kannst. Es war z» beglückend, dein lauteres Herz z» prüfe», den» ich wurde ia »ur darum das arme firihilei» Walter, weil ich um meiner selbst willen geliebt werden wollte. Ich war, vielleicht mit Unrecht, geneigt, alle mir dargebrach- te» Huldigungen der Menschen auf Rech i!»»g meiner Verhältnisse zu fetzen; ich wollte einmal alle konventionellen 3ei fein abschütteln,woll te mit nach Gefallen eilten Wirkungskreis schaffe». Daß ich es dir, lieber Onkel, ebenfalls verheimlichte. hatte feine Griinbe, beim bu würbest alles getan haben, um mich a» der Diirchführnng meines Planes zu hindern." „Stimmt," schaltete der Onkel lako-uisch eiu. Der gute Onkel! Welche heillose Verwirrung hätte er wohl angerichtet, wen» er einige Tage früher hier herein-geplatzt wäre. Ich »lichte lächeln und fuhr fort: „Ich fand hier eilte Heimat und liebe Meufche». die mein Borurteil ins Wanke» brachten. Und seltsam, ich faub vor allem hier diesen gewissen lieben Je-mand, der eine Rose stehe» ließ, »m ei» unscheinbares Blümchen zu wählen." — Meine beiben Zn-Hörer waren mit großer Spannung meine» Worte» ge folgt. Rolfs ehr-licheS Erstaitiie» beglückte, rührte und beschämte mich zn-gleich. Ich ergriff feine beiden Hände: .Rolf, kannst dn es mir verzeihen, daß ich es anch dir verschwieg?" Er sah mich forschend a». Da»» antwortete er einfach: .Ich will nicht mit dir rechten, ob dn unrecht getan oder nicht. Kiir mich bleibt nur bie beglückenbe Gewißheit bestehen, baß eine gütige Vorsehung uns für eiunuber bestimmte, unb baß bas von mir ber Rose vorgezogene Blümchen gerabe ein Veilchen ist, ba» mich, den Rinder mehr beglückt als es die schönste Rose hätte tun können. Du, mein Lieb, wähltest übrigens in mir ia auch einen gegen dich blutarmen Künstler — ich glaube, wir sinb quitt!" Natürlich erfuhr Onkel nun auch, wie Rolf hieher gekommen, wie wir uns kennen gelernt und wie sich feine Aussichten gebessert hatten Daß ich darauf zu meiner verehrten Frau Oberförster eilte, ihr alle» zu beichten, daß sie mich iu bie Arme schloß itiib, mich herzlich küssenb. mir alle Heimlichtuerei verzieh, was mich außerorbentlich beglückte, mich ich »och erwähne». Das schnell improvisierte ver-IvbinigSmahl verlief äußerst gemütlich, vo» keinem Mißton gestört. Bon S 0 ,11> 11 itt au n. (fflit OitbidiM -+ Y 43 > ■*- tas; MiihlittgS. von einem Eilboten briiachrichtigt, als liebe Gäste Im ^vslfjjnfjr, Wenn die Bkiiune grlinen. svll »»sere Permcihlinig erschiene». erhöht« die ?re»de »vch besonders. Tas gab nun ei» , statislttdc», »»d wir mnöte» gleich fest verspreche», am der H»chzeits- i u «w 5 2 ![fp t Ihändeschiikteln. ei» Rrage» »»d Antworte», das mich iiümnigtc, reife aiich im Waldhanse »»d bei MiihliugS als Gäste ei»z»srh-wie auch MiihliugS herzlichste» Anteil a» »»serm Gliick »ahme», j re». A»ch a» utrilie gute Obermann wnrdc ei» langes Telegrami» ter 41 «ufactcW. d' > iir uoui Wichtigsten iu Mritiitms jcutc. Sie su!l, iüciiii »ie uiill.oiulii seiner in meiner Nähe ihre Heimat linden. — Tcr nsttc Clurvfürfler hatte nun schient besten Wein geopfert. Mit Innigem Ängenzwinler» erhub er sich, und seine Gefühle klau-ge» i» folgendem Trinkspruch au«: „Perehrte Gäste! Ehe ich mein Hoch mit linier liebe» Brautpaar ausbringe. mich ich Ihnen ein Bekenntnis ablegen: Ich »mute nämlich leider entdecken, daß ich meinen Beruf verfehlt habe, denn, obwohl ich in ihm alt nnd grau geworden, sind mir jetzt doch einige Schnitzer unterlaufen, die fo Vcv talentvoll« Hffiziersbttrt^e riiiem erfahrenen Weidmann nicht > mehr passiere» dürsten. Hat da «&> seit Wuchs» der bewußte flciitc . ' I«, ' Zchelm mit Pfeil »nd Bogen » ganz »»bemerkt i» der Nähe mei lles Hanfe», 10 L'OWrtid SKeuit miir unter Null, ans dem An-stand gelegen »nd ohne Jagd- // ichei» oder sonstige Erlaubnis einen mir »»geflogenen Vogel mitten i»S Herz getroffen. Tas ist aber noch nicht alles. Habe besagte» Pogel immer sür eine weine Taube angesehen, um erst jetzt zn erfahren, daß ich im Irrtum gewesen bin, daß es gar keine Tanbe, sondern ein prächtiger Goldfasan ist Ru», es ist we »igstenS alles gnt ausgegangen, und trotz dem draußen noch Winter herrscht, grünt i» den Herzen unseres Braut paares der hol-de Zriihling. Möchte es im-nier so bleibe».' Mit diesem Wunsche erhebe ich mein GlaS: Unser liebeS Brautpaar lebe hoch!' Harmonisches Gläserklingcn antwortete. Mein Rolf »nd ich iahen uns glücklich lächelnd an, und wie unsre Gläser, so klangen anch unsere Herze» in dem Wunsche zusammen: .Ja. möge es i» im« immer Frühling bleiben, lichter, sonniger Frühling!" lim (i«tcn bringt et tlncn etrniifc X«t tHcmralin in da» haut. Um acht Uhr abtr sollen Tl« MOgd« mit ihm Waich« rollen. / lliti neun Udr au» 6er «rnnertl Volt kr »al kühle (Biet httbrl. Um zehn die lOnädl /I» hole» au» dem Kuttcr und -^inö. jv'Uc. kille!" bis 'Kutter macht. I^KiU». fillc!" da» PÜbchen lacht. ? Zuteilt die Peinchen, (irbt den Stint, i.'icflt in Mutter» Schon so warm, ilnnb», noch ist für dich die Welt. Ämter» Arm, der so Ire» dich hi»t! «ill», kille! ich kitzle dich sacht! Hille. kille, mein Kindchen, gib acht' Mtülic nur lustig mit Hellem Blick, Ju mein t*übche», mein hichste» Aliirk. Vtimich v»i> ("rtniitndorfcr, der neue bäurische Prrtrl>r»mi«isite. t'alicrn würd» durch Abtr«»nung der *»cikelir»aii stallen vom Ministerium de» *iuft»ru ein Beekehr»mtnisterinm gebildkt. d.i» am l. .'aunar in Wirksamkeit getrelen ist. An sein» Svitz» wind» der bi»I,erig» R^nisterialra» Heinrich von ^raiieuborfer b»r»i«n Am ^!7. 2ri>teiitbci> Ifvisi <» HO», »inem kleinen ober-bfilUii'chc» Crt», al« Loh» eine» Bolkischullehrer« geboren, widmeie »r !ich der !tl»chi«wisse»ichait. Aachdrm er seiur ursprüngliche Absicht, sich i» Mes! al« Rechi»aiiwalt ni«der »ach UKiiiichtn ,urückg»k«hrt war. trat er beim ,^i»k,ilat d.r bayrischen P»rkel,r»a»stali«u ei». 1^« in das Mimsterini» de« Ä»t»r» berufen, bewahrt» er sich iu der I^olae in allen Gebieten de» Berk»hr«w»i»n« und erhielt IH'.ii) di« Leitung der Mini-sleria>verkehr»ableilung. Zu den letzten zehn fahren gab e« keine wichiige »oiiscrenz der deutsche» Regierungen in Siseiibahn« »nd Postiik. PersSnlich ein schlichter. liebe»»wiir. diger. gerader ilharakter, fehlt ihm jede bureaukratisch» Anlage und Neigung Grob. Mutter. .Wie konnten Zi« e» »oagcn. nein (tu, meine I uit--— gestern abend In dem dunklen («»men ,» küssen>' . Herr ,Aa, je^ w» ich sie bei läge gesehen, wundere ich mich selbst darüber." Großartig .hin denn dein Br.V tigam auch »in Automobil ?" -„ZelbsiverstÄnblich! Ich habe über. Haupt noch nie einen tlrnutigum oh», Vtuluinobil gehabt!" (sine treue Braut Sir »loben Varilai» w»rde in bei Zchlacht an dein tfritfe» gütlich verslumiurlt. in dein er de» rechte» '.'Irm unb »in P«i» verlor, vor seiner Abreiie au« (j»g land hatte er sich mit einer schünen, jungen Toni« verlobt; nach »einer Aer-wundung schickte »r einen freund zu derselbe», Ircfi ihr sei» Unglück a»j»i-gen »nd rrbot sich, ihr «»rlvrechen ihr zurückzugeben .Lagen Sie ihm." ant. worlete da» Mädchen, .dab ich ihn mit Freuden heirate, wenn nur noch so viel von seinem Körv»r in ihm ist, da« seine Seele iu ihui bleibt." N. SarktUcnfnIat. ttin halbe« Pfund Zardellen werden gereinigt, i» zwei Teile» von den Wrflien abgerissen »nd etwa» vom 'chansten.da»hris,t ans»hniichst»n?»il der Sardelle» bei-i»it»ft»l»gt. Tan» ichntidet man ir-gend eine Sorte vo» in Marinade gekochtem gisch XiJisHU «>» Hecht. Aal. -ianderie. i» läng. n»i eis Uhr ruht der brave ich neu die sich cMfttttilKnbrn diel leufiertit'ii »nd wagKchte» Mrlhtn (e: ii itine »lume. !) itliie iltsliiflicit (auch ,1aiIn). 1) Um lverkai>I»lokal, J. £. Anslösungen an» voriger .......... tet VOfiPfieipht: Laerichi»si»fatirer. D K Weib. lltatl in 3 ,'jiiiteu. Bchachlöfuuiirit: Nr, »». Tfi f«. i> * » T f * ~tl ii : f e(c, Nr, T .1 i tl. i. |, i T <1 •»— tl 4 rlf. » i — fllle ■Urtfiie ovi»e»alien BttnntnionHche IKetaltion von Ornft Pl«lls»r, aedruckt und herau»geged«» »0» Greiner k Hseisler in «tuttgart