N. 234. Prsnumllatl »»»pltl» : Im «omptoir ganzj. fi. 1», h,lbl. fi. k,«». Flll die Zustellung !n« H«>»« h«Ml. «ill. Mil bei Post zanzi. fl. Ik», halkj, ft, ?.<», Donnerstag, 12. Oktober. Insertion«,rH»»: y«i Nel»e 3«l«»te « p, « gette» «5 li.. «lehne p« Z«. °rdenllich,n Professor der Geologie an der l. k. Uni- Mität Wien allergntidigst zu ernennen geruht. llonrad-Eybesfeld m. p. Erkenntnis. «, . Aas l. l. Landesgrricht Nici, als Pressa-richt hat au» ^?llllq d„ , f Stalltsanwaltschaft rrlaimt. dass drr Inhalt ^ W Nr, <^!l ber periodischen Druckschrist ..Wiemr aNgrmeinr A'""«" lMittllssblnlt) vom 2. Oktober 1882 enthaltenen Arti-lchtn « ^^ Aufschrift „Eine Interview mit einem österreichi-Hl »sfne^l sunoen Sinne des Volles, wenn e« sich darum handelt, Friedensstörern das Handwerk zu legen. Wir hatten schon öfter Gelegenheit, auf verschie. dene seltsame Erscheinungen auf dem politischen Gebiete hinzuweisen. Zu diesen ist nun wohl auch die Thatsache zu zählen, dass jüngst in einem ..liberalen" Vereine der Provinz ganz ernsthaft der Antrag ge-stellt wurde, die «liberale Partei" solle sich mit der conseroativen zu einer nationalen verbinden. Natürlich würde dies das vollständige Aufgeben des liberalen Programmes voraussehen. Insbesondere aber schlugen d,e Redner vor. auf die sechsjährige Schulpflicht und die Sonntagsheiligung einzugehen, als Concession an die Eonservativen. Man weiß, wie qerade die angeb-liche. von der Majorität geplante Vernichtung des Volks, schulwesens da« beliebteste Thema der Opposition bildete; wie diese die Aufhebung der achtjährigen Schulpflicht ge« radezu als ein Verbrechen bezeichnete. Man muss sich nun angesichts jener Kundgebung liberaler Kreise sagen: entweder schadet der Volksbildung die Herabsehung der Schulpflicht nicht, dann hatte die Opposition Un-recht, so viel Lärm zu schlagen, oder die sechsjährige Schulpflicht ist wirklich ungeeignet, dann zeigt sich, dass d,e Opposition das Partei.Interesse höher stellt, als jenes des Staates und der Bevölkerung. Zu diesem Dilemma führt naturnothwendig jene von einem live« ralen Vereine so warm empfohlene Taktik. Es ist gut, wenn man sich derlei merkt, falls wieder einmal die Opposition über die Preisgebung der Schule zetern sollte. Zur Lage. Der Zusammentritt des Eisenbahnrathe« beschäftigt heute fast sämmtliche Wiener Blätter. Die «Neue freiePresse" bemerkt: «Die erste Sitzung des Staats. Eisenbahlnathes hat heule stattgefundn. Bei der principiellen Haltung, welche wir gegenüber der Verstaatlichung der Eisenbahnen stets eingenom» men haben, können wir die Wirksamkeit dieser con» sultativen Körperschaft, die vermöge ihrer Zusammen, setzung die Iiueressei, der Production und Consumlion wiedlrspiegelt, nur mit Sympathie begrüßen... Schon in der ersten Sitzung wurden dem Eisenbahnrathe sehr wichtige Vorlagen gemacht. Zunächst wurden die Grund» züge vorgelegt, nach welchen die bereils eingeführte Esmäßigunq der Personentarife erfolgt ist. Die ein« schlägige Tabelle zeigt, wie lief einschneidend diese Reform war. — Die «Presse" schreibt unier anderem: «Was den Inhalt des dem Eisenbahnrathe vorgelegten «Reformtarifes" betrifft, so haben wir schon hervorgehoben, dass derselbe im Durchschnitte sich als eine Ermäßigung der bisherigen Tarife um 10 pCt. darstellt. Im wesentlichen beruht der Tarif auf dem Principe der weitestgehenden Ermäßigung der Massengüter-Transporttarife. Hervorzuheben wäre noch, dass der neue Einheitssatz zum Theile, und zwar bei Entfernungen von über 160 Kilometer, sich niedriger stellt, als der deutsche Pfennlgtarif.' Das «Neue Wiener Tagblatt' fagt: «E» wurden vier Vorlagen eingebracht. unter welchen die wichtigste die Reducierung der Gütertarife betrifft. Die anderen Vorlagen beziehen sich auf die Aufstellung von Grundzügen filr die künftigen Fahrpläne, auf die Begutachtung des feit Juni d. I. eingeführten Per-sonentarlfes und endlich auf die Feststellung, von Glundzüyen, nach denen die Vergebung und die Offertverhandlung von Lieferungen und Arbeiten vorzunehmen wären. Der neue Gütertarif umfasst nicht blos die Masseu'(Waggon-)Llldungen. sondern auch Eilgut, und normiert hier für gewisfe Eonsumartilel einen eigenen Tarif und einen solchen für Stückgüter, welcher wieder in zwei Classen zerfällt. Die Reform bezieht sich weiters auf die Special« und Ausnahm«» tarife. Die Preisreduction erstreckt stch auch auf die Manipulations- und Lagergeldgebüren. was durch die Vereinigung aller jener Bahnlmien, welche die Staatt-bahnen umfaffen, und durch die hiedurch bedingte Vereinfachung der Administration leicht ermöglicht wirb." Die «Tribüne" bemerkt: «Schon die erste Sitzung hat gezeigt, dass, obwohl dem Eisenbahnrathe nur ein consultative« Votum zusteht, die Mitglieder desselben gesonnen sind, die ihnen zugewiesene Aufgabe mit Ernst zu verfolgen." Auch in der Provinzpresfe wird das neue Wahl-reformgefeh lebhaft discutiert. Mit Ausnahme jener Blätter, die grundsätzlich an allem mäkeln, wa« von der gegenwärtigen Regierung ausgeht, bezeichnen fast sämmtliche Journale das erwähnte Gesetz als die Beseitigung des im böhmischen Großgrundbesitze tief elnpfundenen Uebels der Partei-Umtriebe, als die politische Emancipierung des kleinen Gewerbsmannes^ als rin ebenso bedeutsames wie heilsames Moment in der Entwicklung des österreichischen Verfassungslebens. — Der, Mählisch-schlesische Korrespondent" Iimileton. Das neue Vrünner Theater. (Schluss) "th'll^N "" Thaler selbst ist ein großer, vor. blln l5k ü' " sich nach Stil und Decu!atiunsw.s" länglichen Viereck eingeschlitbeu. Das '^lnlich V7j überragt das Gebäude, aber nicht so un-l° " j»n M. .«.bl" Wagner.Theater in Bayreuth. !""" Nund U b'" ^ '"'"" gegiebelten Maliten. ^""-n "^lchern „,,t Sgraffito zwische„inne, seinen NMiinder„ ei»> «f?."'" ^"' ausgesetzten Flam- 3" hauvlw". b"ltt" Kuppelw.rlung anstrebt. ^ ^uffU^l an der vorderen Schmalfei.e hat k""len N.. °"^' die unter den auf Pfeiler und i>"Nen L°"°" ^"' «"s leeren mündet d^VteUes?" Ioyers. dessen Giebel sein figure,,- !," ^ebiiukp« °"". Diesen Giebel überragt das Dach Schwan,« "", ""em iNundbugen. welcher Putti """ zu s„nen Füßen hat. während auf den horizontalen Enden des Daches andere Putti Schilde halten, denen dle Worte: «Nem Schönen eine Stalte" — «Den Musen ein Heim" eingeschrieben sind. Flan-liert wird die Auffahrt von zwei säulengeschmückten Nebenportalen, welche Bogenfenster über sich haben, auf dessen Segmentgiebel zwei Allegorien der Schau» fpiellunst Platz genommen. Uehnlichcn plastischen Schmuck haben auch die übrigen Risalilfenster. Außer den genannten stehen dem Publicum noch zwei triumph-bogenarlige Seitenportale zur Verfügung, während in das Bühnenhaus em eigenes, architektonisch um-! rahmles dreitheiliges Thor führt. Da» Bühnenhaus springt etwas vor und diese Verbreiterung ist aus praktischen Gründen bei der rückwärtigen Hälfte des Gebäudes beibehalten. An der Langseite haben die obersten Fenster von mehr quadra-tischcm Verhältnisse einen Sgrasfilo.Fries zwischen sich, die untersten bogig abgeschlossenen heben sich bescheiden von der Rustica ab, die dazwischen liegenden des Hauptstockwerles aber haben Säulen« und Giebel-schmuck. Der vordere schmälere Theil des Gebäude« hat sechs, der rückwärtige neun Fenster Seitelifa^ade. Die kleinen Niveauverschledenheilen zwischen vorne und rückwärts sind durch vorgelegte Stufen ausgeglichen. Der Balkon ist von einer Balustrade eingefafst und eine solche dient auch als Attika über dem Kranz-gesims des Gebäudes. So viel vom Aeuheren. Die Vorhalle, welche die ganze Breite des se-bäude« einnimmt, ist mäßig gewölbt, auf dass das Treppenhaus desto überraschender, freier und schwungvoller auf den Eintretenden wirke, und einen freundlichen Vittdluct wird e« auch sicher Nicht verfehlen. In der Gabelung und im becorativen Grundgedanken ähnelt es einigermaßen der größeren Treppenanlage unseres Opernhauses, was ihm kaum zum Nachtheile gereichen wird. Auch die polychrome Wirkung mit dem Nef- und warmrothen Stuckmarmor der größeren Säulen verspticht eine heitere und gefällige zu werden. Der Zuschauerraum ist etwa« kleiner als der dem Wiener neuen Burgtheiter zugemessene; die drei Logenreihen übereinander differenzieren sich architektonisch durch Pilaster, Karyatiden und ornamentierte Säulen. Der breiten und beauemen Treppen, welche Zu- und Abgang vermitteln, sind drei; jede führt ohne laby-rinthisches Dunkel und Gewirre bald und sicher ins Freie. Und nun sollte ein Techniker, und zwar der vielseitigsten Einer, das Wort ergreifen; ich kann nur mit laienhaften Andeutungen diene». Das ganze Haus bis in den entlegensten Winkel erhält elektrisches Glühlicht, wie folches noch nirgends und niemals im gleichen Maße zur Beleuchtung von Innenräumen zur Verwendung gekommen. Dasselbe stammt durch Vermittlung einer Pariser Gesellschaft sozusagen aus der Werkstatt Edisons, kommt billiger als Leuchtgas zu stehen und kann mit seinem gesummten Apparat gegen festgesetzte Annuitäten ins Eigenthum der Commune Briiml übergehen. Der Bühnenraum begnügt sich nicht mit Einer Eisencourline, der dem Zuschauerrund gegenüber befindlichen nämlich, sondern wahrt sich mit einem ähnlichen Fallschirm auch gegen den rückwärtigen Eingang, so dass die Bühne vollkommen in sich ab. geschlossen werden und ausbrennen kann wie ein Kalk-osen. Auch sind im Augenblicke der Gefahr diese Eour- Laibacher Zeitung Nr. 234 lW4 12. Oktober l«»k erwartet mit Zuversicht, dass dieses Gesetz insbeson< dere in jenen zahlreichen Kreisen, die bisher durch die Höhe dcs Census vom Wahlrechte in die Reichsvertretung ausgeschlossen waren, lebhafte Genugthuung hervorrufen werde. Die „Neue Zeit" bezeichnet dasselbe als einen in jeder Beziehung erfreulichen Fortschritt. Von den Landtagen. Wien, 9. Oktober. Zu dem Berichte des niederösterreichischen Landesausschusses über das Volks-schulwesen ist von demselben ein Anhang über die niederösterreichischen Volks- und Bürgerschulen sowie über den gewerblichen Fortbildungsunterricht im Schuljahre 1880/81 vorgelegt worden. Diesem Specialberichte ist zu entnehmen, dass in Niederöstcrreich 1305 Schulen bestehen, darunter 55 achtclassige Bürgerschulen und 1250 all» gemeine Volksschulen. Im abgelaufenen Jahre wurden 20 Schulen neu errichtet. Außerdem bestehen 108 Privatschulen, von denen jedoch nur 54 das Oeffent» licbkeitsrecht besitzen. Die Zahl der im schulpflichtigen Alter stehenden Kinder betrug 297.162, von denen 284.192 öffentliche Volksschulen besuchten, während 10.020 in Privatschulen und 7219 in Mittel« oder Fachschulen unterrichtet wurden. Generelle Schulbesuchs - Erleichterungen wurden an 473 Schulen gewährt, individuelle Erleichterungen in den Sommermonaten an 2424 Kinder im 13. und an 24<;3 Kinder im 14. Lebensjahre zugestanden; vom Schulbesuche im 14. Lebensjahre wurden 5627 Schüler befreit. Das Durchschnittsprocent der Schul» Versäumnisse stellte sich auf 9 97 pCt., und es wur-den von den Vezirksschulräthen in dieser Richtung 16,047 Straferkenntnisse gefällt. Die Summe der Geldstrafen belief sich auf 9331 fl., die der Arrest-strafen auf 3685 Tage. Die Zahl der Lehrer betrug an den öffentlichen Volks- und Bürgerschulen 3455, die der Lehrerinnen 900; von den ersteren waren 34, von den letzteren 5 ohne Lehrerzeugnis. Ueber die Tüchtigkeit, den Fleiß und das Verhalten der Lehrkräfte sowie über ihre Lei« stungen iu Erziehung und Unterricht kann im allge« meinen nur Gimstia.es gesagt werden. Im Lande bestehen 37 Aezirks-Lehrerbibliotheken. welche von den Lehrern zumeist fleißig und mit vielem Erfolge benützt werden. Außerdem werden von den Lehrern an mehr« classigen Schulen Hausconferenzen gehalten und die Bezirks-Lehrerconferenzen nach Vorschrift befucht. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass mehrere Bezirks-Schul« inspccwren auf dem Lande öfter eingehende Conferen« zen abhalten, an welchen gewöhnlich die Lehrer eines Gerichtsbezirkes sich freiwillig betheiligen. In einigen Bezirken wurden Obst- und Gemüsebaucurse abgehal« ten. an welchen sich die Lehrer sehr zahlreich und mit vielem Erfolge betheiligten. Hier muss es dankbar anerkannt werden, dass der niederösterreichische Landes' ausschuss die n.iederösterreichischen Landes-Wanderlehrer zur Abhaltung dieser Curse bereitwilligst zur Verfügung stellte. Das Gesammterfordernis für die laufenden Auslagen der Schulen betrug im Jahre 1880 für das Land Niederüsterreich 2.311.818 si.. für Wien 1.513.590 Gulden, für 1881 wurden beziehungsweise 2.394,697 si. und 1,599,660 st. präliminiert. In Niederösterreich bestanden im Schuljahre 1880/81 in 15 Bezirken gewerbliche Fortbildung«- schulen^ und betrug der Aufwand für diefelben 113,460 fl. 68 kr. Die Unterrichtserfolge werden im allgemeinen als befriedigend bezeichnet. Prag, 10. Oktober. Im Landtage theilt der Oberstlandmarschall mit, dass laut Eröffnung des Statthalters Se. Majestät der Kaiser die Aenderung der Landesordnung inbetreff der Virilstimmen beider Rectoren fanctioniert habe. Fürst Lothar Metter-nich ist durch Krankheit am Erscheinen verhindert. Bischof Schöbt wohnte der heutigen Sitzung bei und leistete die Angelobung. Auch der Rector der böhmi» schen Universität, Dr. Tomek, wc»r bereits in der heutigen Sitzung anwesend. Aus Budapest wird unterm 10. Oktober gemeldet: In der heutigen Abgeordnetenhaus-Sitzung erklärte auf eine Anfrage Mocsärys wegen des Arbeitsprogrammes Ministerpräsident v. Tisza, er werde in der morgigen Sitzung alle Gesetzentwürfe aufzählen, wrlche während der Ferien von der Regierung vorbereitet wurden, und dann auch seine Ansicht bezüglich der Erledigung derselben bekannt geben. Herr v. Tisza beantragt die Wahl eines Administrationsausschusses, Handelsminister Baron Kemeny die eines volkswirtschaftlichen Aus-schusses und Cultusminister v. Trifort die eines Fundationalausschusses. Diese Anträge werden angenommen. — Mocsäry brachte folgende Interpellation ein: Was veranlasste den Herrn Minister des Innern, im Presöburger Comitate das Standrecht anzuordnen, ohne dass um dasselbe vom Municipium angesucht worden wäre? — Polonyi meldet eine Interpellation wegen des Zustandes der Szolnoler hölzernen Theiß-Brücke an, respective ob der Minister gesonnen sei, dieselbe eventuell durch eine eiserne Brücke ersetzen zu lassen, des ferneren, welche Verfügungen der Minister getroffen, um sich die Ueberzeugung zu verschaffen, dass die allgemeine Sicherheit durch den gegenwärtigen Stand der Brücke nicht gefährdet sei, überhaupt ob der Minister Maßregeln getroffen, um jederzeit von dem Zustande der Brücke gründlich unterrichtet zu sein. — Minister Baron Gabriel Keminy beantwortet die Interpellation Geza Polonyis dahin, dafs er gleich bei Uebernahme des Ministeriums den Zustand der sämmtlichen Brücken der ungarischen Staatseisenbahnen durch Fachorgane untersuchen ließ. Die Szolnoker Theiß-Brücke sei in einem vorzüglichen Zustande. Die Ersetzung der Holzbrücken durch eiserne könne nicht im Handumdrehen bewerkstelligt werden. Er behalte sich vor, auf den diesbezüglichen Theil der Interpellation zu einer späteren Zeit zu antworten. — Polonyi nimmt die Antwort des Ministers zur Kenntnis, beanständet jedoch das Wissen der Fachorgane der Regierung. In Beantwortung der Interpellation Mocsürys erklärt Ministerpräsident v. Tisza als Minister des Innern vor allem, dass er die Publicierung des Sta-tarialverfahrens nicht angeordnet, sondern die betreffen« den Vollmachten dem Regierungscommissär zu dem Behufe ertheilt habe, um nöthigenfalls von denselben Gebrauch machen zu können. Es sei die Pflicht des verantwortlichen Ministers dafür Sorge zu tragen, dass die Behörden in außergewöhnlichen Fällen über die geeigneten Mittel verfügen, um der drohenden Ge. fahr allsogleich begegnen zu können. „So lange ich hier auf diesem Platze bin", fuhr der Minister fort, «werde ich nicht auf die persönliche Freiheit der even- tuellen Räuber, Mörder und Vrandleger Rücksicht nehmen, sondern die Habe und das L^ben friedlicher Landesbürger beschützen und gegebenen Falles immer glelche Verfügungen treffen." (Zustimmung.) Schließlich bemerkt noch der Minister, das« die Agitationen M Pressburcier Comitate allmählich größere Kreise Men, indem in mehreren Ortschaften diefes Comitates Ruhe-störungen vorkamen, dass jedoch die Meldung der Blätter stark übertrieben gewesen sei. — Mocsäry spricht sich vor allem abfällig über die antisemitischen Agitationen aus, da dieselben kein praktisch politisches Resultat haben können; auch constatiert er, dass me in den Blättern gebrachten Nachrichten über die Press' burger judenfeindlichen Demonstrationen zumeist un» wahr und stark übertrieben gewesen seien. Er pstM der Regierung bei, dass selbe die Ruhe und den Frle/ dt'n drr Landesbürger zu beschützen verpflichtet se'» könne aber solchen Bianco-Erlässen schon deshalb telneswcgs zustimmen, weil die persönliche Freiheit der Bürger nicht nur geschützt, sondern auch resvectiell werden muss. Die Antwort des Ministers befriedige ihn nicht. — Das Haus nahm die Antwort des M' nisters mit überwiegender Majorität zur Kenntnis. -7 Nach der öffentlichen Sitzung constituierten sich ^ Sectioneil des Hauses, bei welcher Gelegenheit die liberale Partei in allen Sectionen den Sieg davontrug- Vom Ausland. Ein am 8. d. M. veröffentlichtes Decrct des Präsidenten Grcvy verfügt die Einsehung einer außel' parlamentarischen Eisenbahn « Commission» welche Fragen der allgemeinen Eisenbahnvrrwallung zu prüfen hat. Sie besteht aus dreißig Mitgliedern — der Mehrheit nach Senatoren und Abgeordnete, doch auch Verwaltungsbeamt^n — unter dem VorW des Vautenministers. Ihre Vicepräsidenten sind "" Unterstaatssecreläre des Bauten- und des Fin^ Ministeriums. Die Commission wird. wie der Bauten' minister in seinem Vorschlagsberichte sagt, eingeladen werden, ihre Arbeiten zu beschleunigen, und die ew Frage, welche ihr unterbreitet werden wird, soll da definitive Betriebssystem des sogenannten EisenbaY^ netzes sein, dessen Betrieb gegenwärtig nur durch p^ visorische. von Halbjahr zu Halbjahr verlängerte V" träge geregelt ist. ,« Die italienische Botschaft in Pal' ist bekanntlich seit Jahr und Taa., nämlich seit dew durch die tunesische Affaire veranlassten Rücktritte V' Generals Cialdini, unbesetzt. In letzter Zeit war "^ davon die Rede, dass der italienische Botschafter '" Petersburg Ritter v. Nigra den Pariser Posten, ^ er durch viele Jahre innegehabt, wieder erhalten 1^' wogegen sich einige französische Blätter mit aM Herbheit verwahren zu müssen glaubten. Der P"ll! Correspondent des „Petit Lyonnais" berichtet nun "v eine Unterredung mit dem General Cialdini, in ^ , cher auch die Canoidalur Nigras berührt wurde. ^ die Frage, ob er nach den bekannten aggressiven Art>l der französifchen Preffe Nigras Ernennung noch ^ möglich halte, hätte der General erwiedert: „Ich 9"" auch, dass man ci»e neue Persönlichkeit wählen nM'^ An Candidate!, mangelt es nicht. Wie Sie wissen, ^ man von den Herren Alfieri, Corti und Farini 8 sprochen. Auf alle Fälle ist die gegenwärtige Situ^g höchst nachtheilig für das gute Einvernehmen, roe»« zwischen den beiden Nationen herrschen solle. H«, schafft damit schließlich Schwierigkeiten, die in A" tinen nicht einer befangenen Menschenhand überantwortet, sondern fallen auf den leisesten Ruck im Nu kraft hydraulischen Druckes und anderer mechanifcher Vorrichtung, wie denn auch, um sie gegen Flammen und Hitze widerstandsfähiger zu machen, sich alsbald ein sie berieselnder Sprühregen einstellt. Und damit Rauch und stickender Qualm nicht von der Bühne in den Zuschauerraum dringe, gewährt ihnen ein offener Durchschlag auf dcm Schnür» und Rollenboden freien Abzug zu den feitlichen Oeffnungen des Daches der Quasikuppel hinaus. Das sind nur die wesentlichsten praktischen Neuerungen, durch welche sich der Brünner Theaterbau hervorthut; dass Heizung und Ventilation auf der Höhe ihrer Aufgabe stehen, dass die Sicherheitslampen nicht fehlen, dass die Thüren nach außen sich öffnen oder platt an die Leibung, an die innere Seitenfläche der Orffnung sich drückend, gleichsam sich ganz verlieren, versteht sich von selbst. Das Haus ist groß, bequem, geräumig in allen seinen Theilen; man fühlt sich nach dem ersten Betreten desselben orientiert. Die Erzeugung des elektrischen Olühlichtes vollzieht sich außerhalb, eine Gasse oder vielmehr einen Garten weit vom Theater entfernt. Den Decorations» malern und ihren Farbentöpfen ist im Hause selbst kein Saal, kein Winkel eingeräumt. Ueberblicken wir das alles, so ist wohl kaum zu verkennen, dass das Arünner Theater einen Markstein wldtt in der Geschichte des Theaterbaues wie in der ^lnwictwng d°z modernen Schauspielwesens überhaupt. -_______ (Presse.) Ein Zeitungs-Iubiläum. Die „Neue illustrierte Zeitung" * hat mit 1. Oktober d. I. ihr „kleines" Jubiläum, ihre erste Decade gefeiert. Aus bescheidenen Anfängen hat sich dieses schöne österreichische Unternehmen zu einem nrohen Bilderblatte, einer illustrierten Zeitchronil ersten Ranges emporgeschwungen. Wer immer das jüngst ausgegebene erste Heft des elften Jahrganges zur Hand nimmt, dem wird sich sofort die Ueberzeugung auf. drängen, dass das verschwenderisch Gebotene die strengste Prüfung geradezu wünscht und glänzend besteht. Wer überhaupt nur im entferntesten einen Begriff von den bedeutenden Schwierigleiten hat, welche ein derartiges Unternehmen gerade auf dem Wiener Boden zu bewältigen hat, der wird der umsichtigen, opfermuthigen Leitung der „Neuen illustrierten Zeitung" nicht allein aufrichtige Anerkennung zollen, sondern auch mit den Leitern des Blattes über die im Inlande wie in der Fremde schwer, aber siegreich erkämpften Erfolge desselben volle Genugthuung empfinden. Weber als Ver-lagsort noch als Vertriebsstelle, weder als literarifcher Sammelpunkt noch als Kunstmarkt im allgemeinen, befindet sich Wien in so günstiger Lage wie Leipzig, Stuttgart, Paris und London, die Centralstellen anderer großer Bilderzeitungen. Die „Neue illustrierte Zeitung" musste sich vor einem Decennium alle ihre Existenzbedingungen mühselig schassen, allmählich unter großen Opfern die besten literarisch.lünstlerischen Kräfte * gu beziehen durch die hiesige Buchhandlung Jg. v. Klein-mayr Hi Fed. Bamberg an ihre Fahne fesseln, Schritt für Schritt den s^ — und was am schwierigsten war — gegenüber , übermächtigen, von den gegebenen buchhändler«!^ Factoren naturgemäß unterstützten Concurrenz ^, außen, das Vertrauen eines weiten Leserkreises ., obern. Da galts harte Arbeit, rastlose Sorge. "' wegtes Zielbewusölsein! Wie war es mit dem A'^ Vilderdruck vor zrhn Jahren bestellt und welche P"^ Illustrationen gehen heute aus den Schnellpresse» ^ „Neuen illustrierten Zeitung" hervor! In der ^ wir können das große Verdienst dieses Blattes '"^ Förderung der heimischen Holzschneidekunst mcht 8 ^ hervorheben; das xylographische Atelier desselben, ,^ unseren besten und flottesten Holzzeichnern ^dlen^, unter der Leitung eines unserer ersten HolM künstler eine Stätte tüchtigster Schulung ^0^,'^ Ebenso erfolgreich wie die Mitarbeiterschasl .^, trefflichen artistische» Stabes hat sich die ..-"eur ^'l strierte Zeitung« auch jene der beliebtesten ^ A» des In. und Auslandes zu sichern verstanden. ^, nur flüchtiger Blick in die letzten I^H"^ » ,, da um diese Ueberzeugung zu gewinnen, ^r / isO" eine nennenswerte' Reihe von glänzenden luel".^ Leistungen, vornehmlich auf dem Gebiete der "S ^,-den Literatur, welche, für die ..Neue illustt er j„ tung" geschriebn, aus deren Spalten 'h"' ^a> die weitesten Kreise gefunden haben und zu A^M rilät gelangt sind. Wir greifen da Laubes „Kleine Prinzessin". Ernst "^ ^pl'S Hieronymus Lorms „Späte Vergeltung", »- -" ' ^iaibacher ZcltUug Nr. 234 1W5 12. Oktober Uj«2. l chleit gar nicht existieren. Fernerhin glaube ich, dass' "ne neue Persönlichkeit in Paria gut aufgenommen werden würde, denn sie läme hiehrr'ohne Vorurtheile, «no lhre Stellung wäre ungleich leichter als die des Heun v. Nigra." . Aus Eonsta ntin ope l wird unterm 9, Oktober Achtet: Die bereits signalisierte Note, welche Lord Esserin in Beantwortung der Note vom 2b. S^ptem. ver an die Pforte gerichtet hat. betont writers die Nothwendigkeit, die gegenseitige Frenndschast und das »egenseitige Vertrauen zu sichern. Die Verabschiedung u englischen Armee und die lheilweise Räumung legen ^ Verpflich,ung auf, die englische Occupation bis' zu >ln Z'itftnnklc zu verlängern, wo die militärischen ?^eitkläft. dass Arabi für die ärgsten der von seinen Leuten °"nbte„ verbrecherischen Acte verantwortlich ist. Dir Mlschen Truppen werden vun morgen ab des Polizei- > ^"ms enthoben werden. In Mxaudrien vermehr,», Meiwillige. di« sich aus den verschiedensten Nationali' ^N rekrutieren, täglich die Reihen der Pulize Regierung sncht die Beduinen zur Niederlegung ^ "r lhnen von Arabi übcrgebenen Waffen und Mnni- ! li» /" zwingen. Die mit der Entscheidung über die ^'UHrnchten Entschädigung«'» betraute internationale "'"mission wird sich Ende dieses Monates ver- Oagesneuiglieiten. den, ^ (Hofnachrichten.) AnS Wien wird unter /" "- d. M, gemeldet: Se. Majestät der Kaiser . r>' gestern vormittags den japanischen Priuzcu Ar«., Mva No^Myu empfangen und demselben später im, ass, . der japanischen Gesandtschast einen Besuch ab- ^ der ^^' ^ H^ute nachmittags statteten Se. Majestät! l Kaiser Sr. Majestät dem Könige von Griechen-...d einen Besuch im „Hotel Imperial" ab uud em< glissen Allerhüchstocsseu Gegeubesuch in der Hofburg, "hre Majestäten der König von Griechenland, seit, ^"'2 ^^" Serbien stalteten Sich heute gegen« heut^ s"^ ab. Sc. Majestät König Georg empfieng! ^/ ""chmittags auch Se. Excellenz den Minister des Die ^^ ""b des Aeuftern. Grasrn Kälnoly, — ^ ^auer des Aufenthaltes Sr. Majestät drs König» abk»^ b°" Griechenland. Allcrhüchstwclcher gestern dürst ^ '"^guito aus Gmunden hier eingetroffen ist.^ iu^! kaum "nige Tage überschreiten, Se. Majestät ber ,« ^ ^'^ Ankunft Ihrer Majestät dcr Königin und ^ ^"'glichen Familie abwarten und sich alsdann teil? "^ ""ch ^^"" begebru, um sodann die Heim« ' "°ch Athen vill Nrind'si anzutreten. 8 d m^'^ Hoftafel in Schönbrunn am Sonntag, den «Zacks l' ^""" geladen: Se. Majestät der König von ^ Ce "'' Se. W„, Hoh^ Prinz Wilh lm von Preuße,,.' l>"d "''.Hoheit Prinz Arisugawa von Japan. Se. l, "nd ^f^eit Erzherzog Karl Ludwig. — die Suiten ^'Würdenträger: ^r Hoftafcl am 9. d.M.: Seine t'iz^l'g", Adolf Pichlers ..Geschichten aus der Per-hart- ' ^ beideu Novellen der unglücklichen Elise Lin-tulni,',»,""'"" "'^ -I'" Sturme des Lebens"; dazu Nll^r werlvolle Arbeiten ans der Feder eines Auzen« Aoi tt>"""u»erling. Rosegger. Hugo Wittman,,. Große, ^n'e/° '""""' Nordau.'Wachenhusrn. Grasiger; ztaftft^^" Kraszewski. Bettina Wirth, Byr. Rank, ^chrilln n 'kszalh^ kurz von den meisten bedeutenden gien/zUern der Jetztzeit. Bei solchen Leistungen dass" , .?enn auch mit sehr natürlichen Dingen zu, ^trrnel, ^l^ des Patriotismus, all welchen das 'il den ertt""' '"' Bewusstseiu seiner schwierigen Lage, ein ilnn,. " Jahren appellieren musste, nach und nach wusste w ^""ehmendes Interesse des Publicums treten kannte' ^lch^ beu wahren Wert des Gebotenen er-^utbia? c'" ^^r Gunst belohnte. Solchermaßen ^rden ' ''^ b" ..N^ue illustrierte Zeitung" das ge-Me h .""« ste hrule ist: em Vilderblall auf der ^>"M ?^' "^"ll. schlagfertig, vortrefflich in der Ü? best-., N- ^"arischen und iUnstratiurn Stosses. "Ur auf >,z)""e der heimische» Kunstpstege beflissen. V'nenz " ;'^' Wege war es den Leitern des Unter, ^strierte« A, ^" ^^"n cin wahrhaft gediegenes ^" Theils?"" i" geben, welches, von der da'uern-^l. ein'z^'e ^s Pnblicums unterstützt, erwarten ^rneichz ^"^^ '" iednn gebildeten Bürgerhausc 3',Familie ^x"' ^ ^u sein. Eines großen Opfers in ^'llllw" ,„s7?"f es da nicht. Die «Nrue illustrierte d.>''ljähria' 5«^"^t"-ig "ur 8 si-. halbjährig 4 fl., 5.!"on sm." ^ N- und ist zu abonnieren in der Expe« """licks« "^ I^ter Bezirk, Renngasse b) und in Buchhandlungen des In- und Auslandes. ! Majestät der König von Serbien und Se. k. Hoheit Prinz Wilhelm von Preußen, — die Suiten und Hof. Würdenträger, — (Personalnachrichten.) Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident Graf Taaffe ist am 9. d. M. morgens vor dem „Hotel Imperial" vorgefahren, um Sr, Majrstät dem Könige von Griechenland seine ! Aufwartung zu machen. Da Se Majestät nicht anwefend war, hat der Herr Ministerpräsident seinen Namen in das aufliegende Buch eingezeichnet. Se. Majestät der König ist infolge dessen nachmittags um 4 Uhr beim Ministerium des Innern vorgefahrrn. hat jedoch Seine Excellenz den Herrn Ministerpräsidenten "icht angetroffen. — Aus C'ütlno wird unterm 9. Oltober gemeldrt: Im Laufe des gestrigen Vormittags nahm der Herr Ackerbauministcr Graf Fallenhayn die Vorstellung drr Civil- und Militärbehörden, des Podestü., einer De« putation dl-g Comizio agrario in Ragusa entgegen und besuchte sodann die Insel Lacroma. Im Lause des Nachmittags besuchte Se, Excellenz das Omb a>Thal. Heute vormittags fuhr der Minister in Gesellschaft des Statt. Halters zu Wagen über Eanali. woselbst das Terrain für die Wasserregulierima. besichtigt wurde, nach Castel' nuovo und oon da per Schiff nach Cattaro. das festlich beflangt ist, Nachmittags wurde zu Wagen die Ebene in Hupn besucht, und wurden die Ueberschwemmung> gebiete von zwei Wildbn'chen begangen. Die V.wohner der umliegenden Ortschaften hatten sich z»m Empfange eingefunden — Sc. Excellenz der Herr Generalmajor Freiherr von Horst ist, wie dir „Grazer Zeitung" meldet, sammt Familie zu bleibendem Aufenthalte in Graz eingetroffen. — (Artistisches Atelier im k. und k Reichs - Finanzministerium.) DaS t, und l «Neichs-Finanzministrrium hat bekanntlich ein artistisches Atelier inS Leben gernfeu. welches alle Neuerungen auf dem Gebiets des Grldzrichemvesens ausmerliam zu ver» folgen und zu prüfen uud die hieraus gewonnenen An» schauungen im Interesse dcr heimischen Erzeugung von Wertzrichs" aller Alt zu fructifiriercn h,»t. Das l. und k, Ministerium hat nun ein Rundschreiben au die betreffenden Behörden dahin erlassen. dass sie die Geld« institnte, Emnmunen lc.. kurz Körperschaften, welche Geldzeichen emittieren, anf das genannte Atelier auf« merlsa»! macheu wollen, welches den diesbezüglichen An« frageu ger» nachkommen wird. — (Zur Ueberschwemm ung in Tirol.) Ans Predazzo wird unterm l(>. Oktober berichtet: Der Statthalter ist gestern hier angekommen und begibt sich heute bis Morua, welches in diesem Bezirke am schweiften heimgesucht wurde. Sodlinn begibt sich der Statthalter gea.ru daS Elsch-Thal zurück. — Aus Cavalese wird unterm selben Datum gemeldet: Der Statlhalter und der Landeshauptmann gelangten heute bis Mliena, wo der VelegriuoiBach und der Avisio mehr als zwanzig Häuser gänzlich zerstört und alle Brücken weggerissen haben. Aus der Hin< uud Rückreise wurden alle beschädigten Gemeinden des Fleims-Thaleb mit Unter, stühungen aus der kaiserlichen Spende versehen. — (Im Theater in Sarajevo) wurde am l. d M, die erste Opernvorstellung gegeben. Unter i lebhaftem Applaus lam Flo tows „Stradella" zur > Aufführung. DaS Theater war in allen Räumen ausverkauft und nian fah in dem wohlbesetzlen Hanfe so manchen, dcr zum erstenmale in feinem Lrben der Ausführung einer Oper beiwohnte. — (Die russischen Krönungsmäntel) Die Petersburger Polzhändler-Firma Grünwald hat. wie russische Blätter berichten, vom russischen Mini-sterium deS kaiserlichen Hofes den Auftrag erhalten, zur Krönung zwei m,t Hermelin gefütterte Purpurmäutel für Ihre Majestäten den Kaiser uud die Kaiserin uud aus gleichem Materiale verfertigte Theile eines kolossalen Baldachins und Hcrmeliuteppichl' für die Thronstufen herzustellen. Zur Vergebung dieser Bestellung war eine Concurrenz auSgeschriebeu, aus welcher sich die bedeutendsten Pelzhäudlcr NusSlands bethciligten. Die vom Kaufmanue Grünwald vorgelegten Hermslin-felle erhielten den Preis. Die Hermelinselle sind aus eiuer Partie von 100.M0 Stücl ausgewählt uud wer. den so kunstvoll zusammengefügt, dafs es unglaublich erscheint, die ganze gleichförmig weihe Fläche des Pelz. werles sei aus lausenden kleiner Felle zusammcngescht. Für die Theile zum Baldachin sind circa 30.00^ Fell. chcn nölhia Dcr Baldachin wird mit goldenen Eiufas-sungcn und reich in Gold grstickteu Wappen. Namcns-zügen und Kronen verziert sein. — (Ein französisches Pompeji.) Im Departement La Vienne wurde ein.' alte gallisch-rönnsche Stadt aufgedeckt. Eisenbahuarbeiter stirhen vor rinem Monate etwa beim Graben auf eine cemrntierte Mauer uud benachrichtigten hievuu die Ingenieure, welche nebst mehreren Archäologen sich an die Stelle begaben. Die Entdeckung erwies sich als hochbedeutsam. Bis heute sind aus 7 Hektaren ein Tempel (70 Meter Facade. 114 Meter Länge), cin Theater mit Stufen und 90 Meter breiter Bühne, ein Bad mit wohlelhalteuen Wasserbecken Kanälen. Ruhebänken. Fußboden, ferner Häuser. Gast. Höfe und ganze Straßen blohgelegt. In den Häusern, welche mit Ornamenten verziert sind. befind'» sich zahlreiche Geräthe aus Thon. Stein und E'jcn. Die Aus- grabungen werden fortgesetzt, und wirb. wenn nöthig, damit die Stadt intact bleibe, die Eisenbahnlinie verlegt werden. Im Mittelalter stand auf diefer Erdschicht über der Stadt eine Kloster-Dependenz. — (Wie Noriac Besuche machte.) Pa« riser Blätter werden nicht müde. Anekdoten von dem kürzlich verstorbenen Schriftsteller Jules Noriac zu er» zählen; eine recht charakteristische ist folgende: Jules Noriac liebte es nicht sehr. Besuche zu machen, Vines Tages war er jedoch gezwungen, bei einem Börsianer eiill Verdauung»-, recte Neconnaisjance-Visite abzustatten; er begibt sich demzufolge gegen 2 Uhr zu demsel« ben, in der sichern Hoffnung, ihn um diese Zeit nicht zu Hause zu treffen, da dies die Börsenstunde ist. Lr tritt in die Porticrsloge. «Herr X, ?" — «Im ersten Stock," — Noriac zieht eine Karte aus der Tasche. — „Herr X, ist zu Hause." beeilt sich der Portier zu sagen. — „So?" versetzte Noriac. indem er die bereits an einer Ecke eingebogene Karte wieder einsteckt und zum Staunen des Portiers eiligst das Haus verläfst. „dann will ich hoffen, dass ich ein anderesmal glücklicher bin." — (Ein Enthaltsamer.) Aelterer Herr (einem jüngeren im Coupe ein Glas Wein anbietend) : „Ein GlaS Wein gefällig?" — Jüngerer: „Danke sehr. ich trinke nicht!" — Aelterer: „Darf ich Ihnen vielleicht eine Cigarre anbieten?" — Jüngerer: „Danke sehr, ich rauche nicht!" — Aelterer (nach dem Aussteigen von seiner Familie angefangen): „Darf ich Ihnen meine Töchter vorstellen?" — Jüngerer: „Danke fehr, ich heirate nicht !" — (Alpenbutter-Geschmllck) kann auf einfachem Wege künstlich dargestellt werden. Das Mittel ist völlig harmlos und besteht darin, dass man in das leere Bntterfass einen Sack — am besten aus dichter, reiner Leinwand — gefüllt mit den würzigen Kräutern der Almwiesen oder eines Gemisches von Steinbrech. Waldmeister, Nuchgraß !c.. hineinhängt und das Gefäß fest schließt. Beim Buttern töunen ouch kleinere, bis auf den Boden reichende, ähnlich gefüllte Säckchen ver« wendet werden. Die Butter erhält den würzigen Geschmack und erzielt demzufolge höhere Preise. — (Eine Christin als Sultan in) Vor kurzem starb in der Stadt Marokko eine der Gattinnen bei Sultans Sidy Muley Hassan und wurde ihrem anf > dem Sterbebette geäußerten Wunsche gemäß prunllos und in einem entlegenen Winkel des Palastgartens bestattet. Die Verstorbene soll nämlich, wie man sich in Marokko erzählt, als Christin geboren und die Tochter eines spanischen oder italienischen Hufschmiedes gewesen fein, der, nm sein Glück zu machen, nach Marokko aus-gewandelt war, Aber trotz deS Reichthums und des Glanzes, der sie umgab, blieb die Verstorbene im Geheimen dennoch treu dem Glauben ihrer Väter, in dem sie nun auch starb, Sie lieh sich daher eine eigene Grabesstätte bereiten, um nicht unter Andersgläubigen ruhe» zu müssen. Auf ihren Gatten soll die Verstorbene stetS im christenfreundlichen Sinne einzuwirken gefucht haben. Kinder ließ sie keine zurück, Locales, ürainischer Landtag. l i. Sitzung am 3. Oktober. — Beginn 10 Uhr 10 Min. Vorsitzeuorr Laudeshauplmann E,af Thurn; am Regirrungstische der Herr t. k. Lcwdetprafident Wlullcr und der Herr k. l. Regierungssecretär Graf Pace. — In Ergänzung unseres neulicheu Berichtes über diese Sitzung ist über die Verhandlungen derselben Nachstehendes noch nachzutragen. Abg. Dr. Schaffer erstattet namens des vereinigten Finanz- und Velwallungsausschusses Bericht über verschiedene Angelegenheiten, betllsfend oie Mllllär-Einquarlierung. Der vereinigte Finanz- und VerwaltungsausjchujS stellt nachstehende Anträge: Der hohe Landlag wolle beschließen: 1.) Der Landesllusschuss wird ermächtigt, vom 1. April 18X3 un ois auf weiteres die Differenz, welche sich zwischen dem von der Stadtgem^inoe Lal» bach für die Unterbringung des Eadre des l. k. krain. Landwehr.SchühenbalaiUous Nr. 25 im Hause Nr. 9, siöluerstruhe, zu zahlenden Iahresmielzinse und der hiefür geleisteten ärarischen Vergütung ergibt, dann im Folle einer Steigerung des dermaligr>, für das Auginentatiousmagazi» Nr. 8, B^l1hausgass»>, zu ent-lichtl'nden I.lhresmielziusrs auch diesen erhöhten Aufwand aus dcm Landesfonde zu brstreilen, beziehungsweise der Sladtgrmeinoe zu vergüten. 2.) Der Lanoesausschuss wird angewiesen, beziehungsweise ermächtigt, m Absicht aus die von der Stadlgemeinoe Lailiach auf eigene Kosten zu erbauenden Infaulencluserne für drei Bataillone und den Negimenlsstab: u) ein Uebereiukommen mit der Stadtgemeinde Laibach des Inhaltes zu treffen, dass fie zur Befriedigung aller »hrer aus diesem Kasernenbaue und au5 der Bequartierung der nach der jetzigen stabilen DiL-location des l. k. Militärs etwa an datz Lnnd Krain zu stellenden, also auch den InstandhullungK- und Veiwallungkauswaud velrrfsenden Ansprüche während Laibacher Zeitung Nt. 234 1996 12. Oktober 1882. der zugleich mit der Periode der ärarischen Vergütung dieser Kasernenunterkünfte beginnenden Dauer von 25 Jahren eine Pauschalsuboention bis zu höchsten« jährlich 37l ) fl. aus Laudesn.itteln zu erhalten habe. d) Falls ein solches Pauschalabkommen ad a) nicht zu erreichen wäre, so bat der Landesausschuss unter Vorbehalt der Ratification des Landtages das Nebereinkommen mit der Stadtgemeinde Laibach zu dem aä ll) bezeichneten Zwecke auf eine bei Einrech-nung der Äerarialvergülung sich ergebenden 5^/, vroc. Vruttoverzinsung ihres mit dem Landesausschusie zu vereinbarenden thunlichst herabzumindernden bnstel» lungs'Kos"naufwandcs, welche Verzinsung sonnt auch das Entölt fiir den Erhaltungs- und Verwaltungs» Kostenaufwand in sich begriffe, und mit der weiteren Bedingung abzuschließen, dajs eine Erhöhung, welche an der jetzt zugesicherten Nerarial-Einquartierungs' qebür im Laufe jener 25jährigen Periode eintreten sollte, die entsprechende Abminderung der Zuzahlungen aus Landesitntteln zur Folge haben solle. c) B^i Fehlschlagen solcher Vereinbarungen hat der Landesausschuss unter Vorlage der Anträge, um mittelst einer aus Landesmitteln per Mann und Tag des stabilen Emquartie^ungsbelages zu gewährenden Aufzahlung zur AerarialvergiUung die dem § 23 des Einquartierunasgesehes vom 11. Juli 1879, R. G. Bl. Nr. 93. eichprechende Vertheilung der Einquartierungslast zu bewirken, dem nächsten Landtage Bericht zu erstatten. 3.) Der Landesausschuss wild angewiesen, beziehungsweise ermächtigt, für die Zeit von Michaeli 1879 an bis auf weiteres die Differenz, welche sich bei den Unterkünften für die ;u den Gagisten zählenden Militärpersonen, dann bei den sonstigen von den Truppenkörvern benöthigten Räumlichkeiten — jedoch mit Ausschluss der von der Stadtgemeinde Laibach für die Beistellung der Möbel gezahlten Beträge — zwi« schen den von der Stadtgemeinde zu zahlenden Mietzinsen und der hiefür geleisteten ärarischen Vergütung ergibt, aus dem Landesfonde zu bestreiten, beziehuugs« weise der Stadtgemeinde zu vergüten. 4.) Die gemäß der Anträge 1 und 3 bis Ende 1882 sich ergebenden Auslagen sind aus den Casse-beständen des Jahres 1882, die auf das Jahr 1883 entfallenden aber aus dem beim Voranschlage des Landesfondes pro 1883 ausgewiesenen Ueberschusfe zu bedecken. 5.) Die Mittheilungen inbetreff der vorübergehenden Einquartierung werden zur Kenntnis genom« men und der 2andesaussck>uss wird angewiesen, die bezüglichen Erhebungen noch weiter zu vervollständigen und sodann in der nächsten Session im Sinne des Landtagsbeschlusies vom 5. Oktober 1881 Anträge zu stellen, eventueU einen den Gegenstand regelnden Ge» setzentwurf vorzulegen. 6.) Die Mittheilungen, betreffend die Vergütung für die Mitglieder der Militärtaxcommissionen, welche die Gemeindevorsteher in dieselben entsenden, werden zur genehmigenden Kenntnis genommen. Sämmtliche Anträge werden ohne Debatte angenommen. (Fortsetzung folgt.) — (Wohlthiitigleitsconcert für die durch Hochwasser Beschädigten in Tirol und Kärnten) Am Montag, den 16. Oktober, um halb 8 Uhr abends findet das von uns bereits erwähnte Wohlthätig« keitsconcert zum Besten der durch Hochwasser beschädigten Gemeinden in Tirol und Kärnten, veranstaltet von der philharm. Gesellschaft in Lai« bach unter der Leitung des Herrn Professor Josef Iöhrer. statt. Das Programm lautet: 1.) Prolog, verfasst von Dr. Fr. Kees bacher, gesprochen von Frl. Marie Winkt er. 2.) Anton Rubinstein: „Die er« wachte Rose", gemischter Chor. 3.) Eh, de Beriot: An. dante und Allegro aus dem 7. Concert für Violine mit Clavierbegleitung; vorgetragen von Herrn Karl Bürger. 4) F. Mendelssohn.Bartholdy: Phantasie, 0p. 28, für das Pianoforte, gespielt von Frl. Paula Loger. 5. u) F. Menoelssohn-Nartholoy: „Es weiß und räth es doch leiner", d) Heinrich Esser: „Frühlingslied", Lieder für eine Sovranstimme, gesungen von Frl. Caroline Witschl. 6. a) Anton Rubinstein: Adagio, b) David Popper: Tarantelle. für das Violoncello mit Clavier« begleitung. gespielt von Herrn Rudolf Hodel. 7.) L, v. Beethoven: n) „O grausam war mein Vater", d) „Der schönste Bub' war Henny". c) „Der treue Iohnie". schottische Voltslieder für Frauenstimmen mit Clavier-, Violin» und Violoncellbegleitung, 8.) Rob. Schumann: „Zigeunerleben", gemischter Chor mit Soli und Elaoier-vegleituna; Soli gesungen von den Fräuleins Fanni Kordin, Marie KriSper und den Herren A. Razing er uul) C. Till. — Preise der Plätze: Ein Cercle« sitz 1 ft. 50 lc.. ein Sperrsitz 1 fl., ein Galleriesih 1 fl. 50 kr., Stehplatz 50 kr. Einlcittskarten find in der Handlung des Herrn C. Karinger und abends an der Casse zu haben. (Cerlveni Glasbenil) bringt in sei- ?!!^ m^'"°^"""""" "ne geschickt gearbeitete latei- N<^ 3 ! !. wr gemachten Chor von D a n i e l Feig e l. A ^tUche TheU bringt A^keln über Palestrma. über den Orgelbau, über die ü^rnm«th°d« be im Ge sangsunterricht, Eorresftondenzen und verschiedene Nachrichten. Bei dem europäischen Congress für den litur« gischen Gesang in Are zo (in der ersten Hälfte des Mo« nates September) war dem Oktoberblatt zufolge der hiesige Cäcilienverein durch den hochw. Herrn I Gnjezda vertreten. — (Die Orgel schule) des hiesigen Cäcilien-Vereines besuchen im heurigen Schuljahre 19 Schüler; soeben übersiedelt diese Anstalt in daS Haus des Herrn Dr. Ahazhizh am Alten Markt, wo sie passendere Lokalitäten gemietet hat. — (Promenade musil in Tivoli.) Heute nachmittags von 4 bis 5 Uhr spielt die Musikkapelle des vaterländischen Infanterieregiments Nr. 17 bei Schloss Tivoli. Das Programm lantet: 1) „Marche de la Garde Imperiale du Czar de la Nussie" vou 2. Mayer; 2.) Ouvertüre zur Oper „Die Zigeunerin" von Valfe; 3) „Colosseum". Polka mazur von I.N.Kral; 4,) Poutvourri aus dem Ballett „Sardanapal" von Hertl; 5.) „Melodien". Quadrille von Ioh, Strauß; 6.) „Entweder — oder", Polka schnell vo» Ioh. Strauß. — (Aus Trieft) wird unterm 10. d. gemeldet: Hrute vormittags fand die Eröffnung der temporären Mollerei Ausstellung statt. Zum Empfange des Statt« Halters fand sich das Präsidium des Ausstellungs» comitcs ein. Beim Eintritte in die Gallerie richtete der kaiserliche Rath Kaltenegger eine Ansprache an den Statt« Halter, in welcher er auf die Entwicklung. Bedeutung und Zukunft des österreichischen Molkereiwesens hinwies. Nach der Erwiderung des Statthalters wurden die ausgestellten Producte eingehendst inspiciert und hierauf die Molkerei«Collectivausstellung im Gebäude II besichtigt. Die temporäre Mollerei'Ausstellung soll am 15. Oktober geschlossen werden. — (Landschaftliches Theater.) Für gestern hatte die Direction dad von H. Förster nach dem Englischen bearbeitete dreiactige Schauspiel «Der polnische Jude" gebracht, welches vor nur schwach besetztem Hause (— namentlich wiesen Fauteuils und Sperrsitze bedenkliche Lücken —) in Scene gieng. Die in diesem, die Geduld des Publicums auf eine strenge Probe stellenden Stücke beschäftigten Personen thaten ihr Möglichstes, das an den mannigfachsten Gebrechen der Mache leidende „Schauspiel" über Wasser zu erhalten. Es erntete Herr Tauber als «Kaspar" ob seineS trefflichen Spieles reichlichen Beifall. Weniger gelungen war die Leistung des Herrn Au spitz als „Bürgermeister Mathias", der wohl in den Momenten ruhiger, an sich haltender und sich bemeisternder Darstellung recht brav war, doch in den leidenschaftlichen Ausbrücher, insbesondere in der Scene des Entlarvtwerdens , mit seinem Organe in die Brüche gieng. — Sehr hübsch brachten Frl. Germain (Annette). Herr Horwitz (Christian Böhme) und Herr Ewald (Walter) ihre kleinen Rollen zur Geltung. —(A. 17. Verzeichnis der Beiträge für das Monument deS Dr. Johann Vleiweis Ritter v. Trstenisli in llaibach. Herr Franz Oblat, Rechnunasrath in Sarajevo. 1 fl.; Herr Nikolaus KriZaj. Pfarrer in Godovii. 2 fl.; Herr Mathias Obresa, Pfarrer auf dem hl. Berg, 2 fl. 50 kr.; Herr Stan, «vranc, Pfarrer in Metete. 2 fl. — Gesammelt und eingesendet vom hochwürdigen Herrn Domherrn Andreas Eebasck: Herr M. Hoievar 3 fl,; Herr Johann Gogala 5 fl.; Herr I. F. 2 fl.; Herr Andreas Alijaniil, Domherr in sslaaenfurt, 5 fl.; zusammen 22 fl. 50 lr. Neueste Post. Original'Teleqramm der „Laib. Zeitung." Budapest, 11. Oktober. Unterhaus. Auf die In- terpellationen betreffs Pressbnrgs und der Tisza» Eszlaer Affaire antwortete Tisza, er werde niemals Ausschreitungen dulden, die Bewegung könnte eventuell zu einer socialistischen sich zuspitzen. Betreffs Sanierung der sogenannten Iudenfrage legte die Regierung ein Ehegeseh, ein Wuchergeseh und eine Revision des Ge-werbegeiehes vor. Zu anderweitigen Vorlagen aus Anlass der Tisza-Eszlaer Affaire fei bei der lobens» werten Haltung der Bevölkerung kein Anlass. Der Iustizminister erklärt, er werde rücksichtlich der An-klaae gegen den Staatsanwalt Havas das Geeignete verfügen. Wien, 11. Oktober. Die „Wiener Zeitung" publiciert die Allerh. Handschreiben, womit die Delegationen für den 25, o. M. nach Budapest einberufen werden. Prag, 10. Oktober. Ihre k. und t. Hoheiten Kronprinz Rudolf, Kronprinzessin Stefanie, Prinzessin Gisela und Se. königl. Hoheit Prinz Leopold sind heute nachmittags vom Bubentschrr Bahnhofe aus nach Teschen abgereist. Innsbruck. N. Oktober. Nachdem im bin« blicke auf den Umstand, dass eine momentane Gefahr für die einzelnen Ortschaften nicht mehr besteht, die in den inundierten Gebieten in größerer Anzahl deta» chierten Mannschaften des Militärs und der Landes, schützen abgezogen wurden, hat das Central-Hllfs-comite Vorkehrungen getroffen, dass diese Arbeitskräfte aus der arbeitsfähigen Bevölkerung im Bedarfsfalle von auswärts erseht werden, damit keine Stockung in den nothwendigen Schutzarbeiten eintrete. Das Comite hat weiteis angeordnet, dass die Herstellung der ganz« lich zerstörten Bri'cke an der Reichsgrenze'bei Laffaro sofort in Angriff genommen werde und die einleitende» Schrille bet allen belheiligten Factoren gemacht, damit auch rücksichllich einer Correction der Nieliz, des Eifacks und der Etsch an jenen Stellen, wo der Eisenbahnlörper und die Straßen zerstört oder beschädigt wurden, eine Einigung erzielt werde. Landcs.Ausschussuntglird'Dr. Graf und Bezirks-hauptmann Ritter v. Hebenstreit wurden vom Central-hilfscomile in das Hochpusterthal entsendet, um dort an Ort und Stelle unter Zuziehung der dortigen In-gemeure insbesondere über die Frage der Uferschutz-beulen an der Rienz, der Regulierung der Wildbäche und üuer die Aufforstungen durch Verhandlungen nut den betheiligtcn Gemeinden Daten zu sammeln und aus Grull^ der gemachten Erfahrungen ihre Anträge der Centrale unterbreiten zu können. Die insbefondere durch oic viele» Erdabrutschungen, Murbrüche und Weg' schwrmmungen verursachte totale Zerstörung von Grundstücken veranlasste den Landesausschuss, die Frage anzuregen, ob es nicht mit Rücksicht hierauf geboten sei, bei der Regierung, und zwar beimFinanznnnisteriuin die geeigneten Schritte zu machen, um eine Rectifies rung des durch die neue Grundsteuer-Regulierung aus die Dauer von 15 Jahren fixierten Catasters sofort zu veranlassen, damit ein den thatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Ofterat geschaffen werde. D«e hierüber in Wien eingeholten, wenn auch vorerst nur privaten Anfragen wurden dahin beantwortet, dass e>n specielles Reichsgesctz votiert werden müsse und es sind daher bereits die Einleitungen getroffen, um alle» hiezu erforderliche Material zu beschaffen. Agram, 10. Oktober. Se. Majestät der Kaiser genehmigte die Errichtung eines pharmaceutischen Curses hierselbst mit 1. Jänner 1883. — Der Inartkulle-rungsausschuss nahm in der Generaldebatte die Zuschrift des Banus an; in der Specialdebalte ergeben sich infolge eines Nmendements Bartolovic' Schwierigkeiten. Newyork, 9. Oktober. Der Hamburger Po>'' dampfer „Herder" ist bei dem Kap Race untergega"/ gen. Der Schiffbruch erfolgte während eines Nebels-Die Passag'.ere. die Mannschaft und die PoslMi wurden gerettet, nach St. Johns geschickt und der Fü/" sorge des deutschen Consuls übergeben. Man befürchtet, dass die übrige Ladung des Schiffes gänM verloren sei. Kandel und Volkswirtschaftliches. Rudolfswert, 9. Oktober. Die Durchschnitts'Prcise stellt" sich aus dem heutigen Markte wie folgt: ____. st., ll. st^5 ------ ' v. Weizen pr Hektoliter 7 58 Eier pr. Stiick . . — Korn » 4 88 Milch pr. Uiter . . ^ ^ Gerste „ 4 88 Rindfleisch pr. Kilo . ^ A Hafer . 2 44'Kalbfleisch ., ^ ^ Halbfrucht „ " ^-1 Schweinefleisch „ "" ^ Heiden „ — — Schöpsenfleisch „ "" 30 Hirse „ — — Hähndel ftr. lvlück . ^ A Kukuruz „ 5 21 Tauben « . ^- ^ Erdäpfel pr.Meter.gtr. — -- Heu pr. 100 Kllo . "" Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . -^ " Erbsen „ — — Holz, hnrles, pr.Cubik' „ Fisolen „---------Meter .... 2 " Rwdsschmlllz pr.Kilo - 88 - - weiches. „ ^. ^ Schweineschmalz „ W Wein, roth., pr.Hcktolil 1° ^ Speck, frisch, „ «0 — weißer, „ l" Speck, geräuchert, ., — 80 ^ 'Angekommene Fremde. Am 11. Oktober. „„d Hotel Ttabi Wien. Raumann, Winterholler, Schwager " Küstncr. .Nflle,; Kolitsch, Beamter, s. Frau, und Klöcl, "" Nailinn, Kfm.. München. ..^, Hotel lklcfant. Dr. Naaz. l. l. Vergarzt. Idria. — N"v""^ Gurlfcld. - Schaszler. Apotheker. Haldcnschaft. - ""^l l. l. Obcrlieutenant, Nudua. — Steingraber, Director chemischen Productenfabril, Wiener-Neustadt. — Zd»r», ^ aenieur. Mittecburg, - Simon, Hopfenhändlcr. .^""''^d Ohr. Fabrikant; Äidic, Hammer. Iacobi, Vodmcar Äruck, Kaufleute, Wien. Verstorbene. „ ° '« M Z« « ^° 355 7U.Mg. 737-30 ^14-2 windstill bewSflt ^o N 2 . N. 734 9N ^.19 2 NO. schwach fast hell" 2 . Ab. 735 07 ^1-l 3 NO, schwach zicml. hc't" ^e Morgens bewölkt, tagsüber angenehm, sonnig? st" „ M Nacht. Das Tageimittel der Wärme 4- 1b-6«, um "" dem Normale._____________ __^_——^ "« Verantwortlicher Nebacteur: Ottomar Vanlber 1997 Course au der Wiener sörfe vom 11. Oktober NM. ^a« ^m 0,^^ C°ur«bi°..e > Oelb Ware y «ta,t«.««lehe«. N«?««.l.......7L»5 7710 ^"°"rn,tl ... , 77 55 77.7« l»«o3 !»^ Slaat«l,,e . 2«) fi, ilg i«, iz« - l»«Ü A ""'«el in« , 134.- ,34 eo l««r Et»»»«»,, . . ioo „ 170 75 ,7, „. °"'«tNttN,chllNt . ptlSt, 84- 35- 0eN^«?°lb«ntt. steuerfrei . ,5 40 ,K.^ ^Q?» ^""nte. fteuersre« . »370 »2 «5 °°». «olbrentl «°/. . . . , „9 4« 11» «0 ' 1,^^'' ^° .... 8? 15 8730 ^>. /""l, llü'ft. ö.W.S. ,84 75. 135 l!5 ' ^,>'bah»-Pl!oriläte« . . 90 40 !»o ?c> ' Elaa,«-Obl, (Nn«. Ostb,) ,10 - ,10 50 ,, „ ,, vom I. 187« 94 kl, a« e°/, Nebenbi!ln«che..... «« — »8 ft« 5°/n!tcme»v<>r»Vanatcl . . üg — 99 — 5«,, ungaiischt...... »L50 9» »5 Andere öffenil. Anlehen. Donau«Ntg,»i!l,se 5"/„ ,00 fi. . 1,5 75 ,,«s.c> dto. Nnltihe ,»?«, stcuclftei , in» 7l. ,v4 z!5> Vlnlchen b. Stadtgemeinbe Men IU3 «« ,04 IU Nnlthcn d. Stablaemeindt Wien (Silber obci Gold) ....-------—- Plämien»Nnl.b.Eladtg«m.Wi«n l«4 5« l« — Pfandbriefe Vobencl. allg, österr. 4'/,»/o GoId 118 30 1,» e<> dto. in 50 « « 5»/n . luo — :oo »s, dlo. in 50 « , ">'/, °/° «« ! dt«. in 50 . „ 4«/<, . «!! 80 »4 »« blo. Plämien»SchuldverIchi.3»/o ,00 — ,0l,50 O«st. Hypotheleubanl ,oj. 5>/,°/n l»<» »5> — — Ocft..llng. Bant veil. 5°/, . . ,^l> 5»'^ ,c/,"/<> . . ,U0 40 ,0'>! ?!> blo. « 4»/n . . »450 94 70 Nng. al>g,Nobenclebit^«ctieng«l. in Pest in »4 I.verl. 5>/,°/o - —'^ - Prioritäts» Obligationen. (für loo ft.», Hlisal'ülh'Weftbahn l. «imilsion !»? «0 »8 — i>ttd>nant>i<7 — Flanz°H»I si. e u Geld Ware Ocste«. N»ldn,tfibllhn . . . . >« 70 ,03 - Sicbenbüsgcl.......9, 70 gz zy Staatsdahn ,, Lmisfion . . . >», — i», — Sübbahn ^8°/,......„;... ,,45<» « ^.V>/,......!I»'Ü(, ,1, __ Nn«. «ali,. »ahn.....94 51. ,4.75, Diverse llofc (pll Stils). Etcbill°1e 10« fi......174«b 174 7>> tty.»,'°!c 40 st...... ^75 ,« ^ Mut'c'ls.rolt l« n...... ,875 ,Z,^ Salui'i'olc 4» Vosc !l« N..... ^_ ^_ W,,!däh, i!0 st, . . . .,»'60 ^.^ Vanl Actien Gtüil). Ban,'<»c!ell!chc>lt. Wieners» ft. I, ^____ B>'»lu>,'>lin, Wicncl, ,00 N, , , 11^.75 ,,7 — Ndncl.>«nfi,, Oeft.iiuoft. S^U"/,, ^»3 5l. «>'»l 50 !i»dl, «»st. s. Hnnb u, G, ,u0 ft, »11 uo»ili ,0 .. «llg. z!uU ,1. . . . z,o« — !«(,»-— «iocrmPtü'Ges., Nilberöst. 500 ff ^75 — H8u — Hypolhclcxd., öst. v»0 ss. 25"/« «t, —-— —-— Vänderva»! öst. zil/u st. G. 50<>/„!i. ^.^ ^.^ Ocstcrr.°l!„g. «anl.....«z<» — 8«, — Unionbaxl l<«! fl......,^ >,0 1.5 2«» --------------------------------------Held Da.« Nctien von Transport» Nnteruehmungen (pn Elült), «lbltchl.Bahn «00 fi, Silbn . — — — — «Isöl»' stiumonittahnzooN.Silb. ,70 7Ü l?l lc> «uIsi8'Tcpl,»z> 5,n ,Slil..1>rol,III,:n.BarcierH!!.zeuoN,S l!»s. — »z« — Aalz.ttllrl^ubwig.A «ooft, swchclIenv«rss'slNb. von st. . . — — - -— KaschaU'Odcrb. Eiftnb. ll<»o!l. S. 147 ?b 148 25, >!emberg»al)N'Ge!ell. ^00 ft. KW, . . ,?,-— 171 K0 tloyd, ösl.^ung., Triesl üvofl.HV.'. «?4 — «7» — 0efterr, Nolbr<,eNb, i!ON fi. Elld. llü 75 «l<, 25 dlo. (lit, U) ^00 st Silb» . »41 l5 »41 75 Pr^g.Dürer Vijcnb. I5>0 st. Silb. 55— b« s,o «udoll < Bah» üuu ft. Silber . i65-»5 l«K?s> Nlcbe!,l'U!,,cr «tiscnb. «00 fi, S 1««— i«ü'5>0 E,«aatOc,!»'iib,,!»i' w<» >l. ö, W , 345 «5 »4ü 75 «ilbb«hn «X» fi, Sllbe» . . . »4« — ,4» üo Sl!b.«orbb, «n-b . . . —'— —-— Tr»n«port»OeleMchast ion st. . 10» — 103 — TurnaU'sralup «05, fi. ö, W, . — — — — Ung.nali,, 2lsenb, ^0«fi. Gilb« I«L'b« »«3 — Ung »lorbofibabn z,Ol» fi. Gilb« l«3 «b 103'« rln,.Nestb.l«»»b.<»!»<) wost.S, l«ü — 1»« — Inb«ftrie.«ctie« (per Gtü und Stahl»Inb, in Wien «>u ft. — — — — ».........4? 5l, 47 « Petersburg.......—-^ —.^ Valuten. Ducaten........ b«5 e«? l>0»stranc«»Vlülle..... »47. »4« Silber......... -- - _ Deutsche Meich«banl»l>l«». . . 5» g^ «,4^