Fitixi Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat ,: fattnw« bUu &, Set«*»«! 51«. II (brt«nr>«n) i ««z»,»»r»ise st» d« SaUmdi Mertestährl« 40 Dw, hawjährig « Di«, , i, tos p, btmrfUn Gebühr»» nttz»geng?nomme» f jährt« I« »l». gÄr da, «»»Um» entsprechende «ehöhang. «tnji!nummrr Din I'S« Ersch«i«t wöchentlich zweimal: Donnerstag feßb nnd Samstaq früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 41 Celje» Donnerstag, den 2U. Mai 1935 ] 60. Jahrgang Hitler spricht Mit größer Spannung hat die Welt am Dien»-tag abend auf die große Reichstagsrede des deut-schen Reichskanzlers Adolf Hitler gewartet. Alle Welt hat ausgrhvicht, als Adolf Hitler über Gleich-berechtigung und Rüstungen sprach. Begriffe, die von den Gegnern Deutschlands stets gerichtsnotorisch falsch ausgelegt und verdreht wurden. Anschaulich hat der deutsche Reichskanzler llargelegt, dzß europäische Staatsmänner in den letzten Jahren sich zu oft als Kunstreiter beteiligt haben, die auf den Ladenhütern der Politik herumritten, statt mit Ener-gie die Möglichkeiten der Gegenwart anzupacken. Die Frage des Staatsmannes kann nie dahin gehen, was früher einmal möglich gewesen wäre, sondern was heute möglich ist. Es genügt auch nicht, für Europa einen oder zwei Polizisten zu bestellen, statt sich selbst mit Kraft für einen neuen Weg einzu-setzen — wozu man allerdings einige Unbequem-lichkeiten auf sich nehmen muß. Httlers Reichstags-rede war ein Bekenntnis zum Frieden. Wir werden auf diese Rede noch zu sprechen kommen. Sejm ohne Deutsche? Die neut polnische Wahlordnung Von einem Mitarbeiter Posen, im Mai Bei den kommenden Sejm- und Senalswahlen wird die neue polnisch« Wahlordnung in Kraft treten. Aus den Einzelheiten dieser Reuordnung geht hervor, daß es nunmehr so gut wie unmöglich wird, daß die Deutschen in den beiden gesetzgebenden Körperschaften Vertretung finden. Seit 13 Jahren find diese Bestrebungen, die jetzt erfüllt werden, im Gange, und in dieser Jett ist der Einfluß der Deutschen mehr und mehr ge-funken. Der parlamentarische Einfluß der Minder-heit hat übrigens nie dem Einfluß in der Ver-waltung entsprochen- immerhin bot die Sejm-Tri« büne den Abgeordneten der Volksgruppen die Möglichkeit, vor einer breiteren Oeffentlichkeit ihre Wünsche und Rote zum Ausdruck zu bringen. Der praktische Erfolg dieser Debatten war selten groß. Jetzt wird aber auch dieser Rest vernichtet. Die neue Wahlordnung beseitigt die bisherige demokratische Wohl dadurch, daß sie den Vertretern der politischen und der beruflichen Selbstverwaltung die Benennung der Wahlbewerber überträgt und dem Wahler nur noch übrig läßt, einen Kandidaten auszusuchen. Die Kandidaten, die aufgestellt werden, dürften aber nur zu den Gruppen gehören, die bedingungslos hinter der Regierung stehen. Das bedeutet wieder, daß derSejmkeinendeutschen Vertreter bekommen dürfte. Für den Senat kann vielleicht erwartet werden, daß sich ein zu er-nennender Senator deutscher Abkunft darunter be-findet, aber das ist nicht gleichbedeutend mit deutscher Gesinnung. Die hier in Frage kommenden Kandi-dalen find zwar deutsch geboren, aber — wie der Generalsuperintendent Bursche — völlig polonisiert, ohne die geringste Bindung an jenes deutsche Erb-gut, das die deutsche Mmdaheit bewahren will. H. w-r. Nicht teutsche sondern tschechische . . . Die italienische Presse erhob wiederholt die An-klage, daß deutsche Fabriken an Abessinien Kriege Material lieferten. Laut amtlicher Aeußerung des obesjmischen Außenministers hat Abessinien von den unter französischer Leitung stehenden Skoda-Werken in der Tschechoslowakei und von belgischen Fabriken Kriegsmaterial bezogen. Seit dieser Verö schweigt die italienische Presse. Veröffentlichung Recht geht vor Gnade! Kowno bestätigt die „Begnadigung" Der litauische SiaalSvräftdent hal durch einen All vom >». Mai 1935 aus eigener Jnitialuu die Todesstrafen des KriegSgenchteS gegen Walter P r i e h. ^wald B o t l, Emil L«pa und Heinrich Wann» gat in lebenslängliche» Zuchthaus um gemmMl Die vier so „Begnadigten" haben kein Gnaden-«such eingereicht. Wer im Bewußtsein seines guten echtes ist. bleibt bereit, aus der Rechtsbeugung alle Folgerungen zu ziehen. Er will Recht, und nicht Gnade. Das Eingreifen des litauischen S t a a t s p r ä-s i d e n t e n erfolgte von ihm aus. Es brachte weder Gnade, noch Recht. Keine Gnade, denn lebensläng-liches Dunkel im litauischen Kerker bedeutet nur eine verlängerte Form des Todes. Daß durch diese Ab-Milderung das Recht der zu Unrecht Verurteilten in keiner Weise wiederhergestellt worden ist, braucht nicht erläutert zu werden. Rur da» Schlimmste wurde vermieden! Das Unwiderrufliche und nie wieder gutzumachende des Justizmordes von Henkershand. Das Justiz-verbrechen durch Anklage, Verfahren und Vollstreckung bleibt als solches bestehen. Vorläufig bleiben Hun-derte von Zuchthausjahren und mehr als hundert Existenzvernichtungen deutscher Volksgenossen zu Lasten des litauischen Staates gebucht. Sie wurden „verhängt" in einem deutschen Gebiet, das ein Fehl-urteil internationaler Justiz vom Reiche trennte, da» ein bewaffneter Handstreich in Abhängigkeit von Kowno brachte und das selbst im Rahmen der damals geschaffenen Notordnung einer Kette weiterer Rechtsbrüche unterworfen wurde und seither im Zustande der Rechtslosigkeit dahinlebt. Das Bluturteil des Kownoer Kriegsgerichtes und seine Bestätigung durch das oberste Tribunal bilden die Krönung. Sie ist nun nicht mehr zu überbieten. Die Geste des Staatspräsidenten Sme-tona hat daran nichts geändert. Das Recht ist erst dann wiederhergestellt, wenn die widerrechtlich ver-urteilten Memeldeutschen sich in Freiheit befin-den. Es muß und es wird wieder hergestellt werden! Balkanblock und Donautonferenz Die Konferenz der vier Mitgliedsstaaten des sogenannten Balkanblocks — nämlich Rumänien, Griechenland, Jugoslawien und die Türkei —, die vorsorglich noch vor den weiteren Besprechungen mit Mussolini über den Donaupakt in Bukarest abgehalten wurde, ist mit einem amtlichen Schluß-bertcht beendet worden. In dem Bericht ist vor allem von einem weiteren Ausbau der wirtschaftlichen und Verkehrsbeziehungen zwischen den Balkanstaalen die Rede. Für die Politik werden nur einige magere und recht allgemeine Sätze geopfert. Man begrüßt natürlich den Pariser Sowjetpackt und betont im übrigen, daß die Balkanstaaten fest zusammenhalten wollen und den Zusammenschluß möglichst noch zu erweitern wünschen. Mit der Kleinen Entente will der Block zur Sicherung des Friedens zusammen-arbeiten. In Fragen der Wirtschaft wurde folgendes beschlossen: o) die Förderung der Handelsbeziehungen inner-halb des Balkanbündnisses und auch zu anderen Staaten, b) Ausbau und Verbesserung des Verkehrs, c) Förderung des Reiseverkehrs, d) da» Studium von Bankfragen. Eine besondere Beachtung fand die Vorlage ein« Postobkommens, durch das günstigere Bezieh' ungen für den Verkehr zwischen den vier Ländern geschaffen werden sollen Außerdem wurde noch die Vorlage eine? Lufwerkehrsabkommens genehmigt. Henleins Wahlsieg Zu den sudetendeutschen Wahlergebnissen Auf die Wahlen in Ungarn und Jugoslawien folgte am Sonntag die mit größler Spannung er-wartete Neuwahl des tschechoslowakischen Parlaments, die wiederum auch für eine deutsche Volksgruppe — mit ihren rund 3.5 Millionen die stärkste außerhalb des Reiches — von entscheidender Bedeutung ist. Zvas hat die Wahlentjcheidung in der Tschechoslowakei Bedeutungsvolles und Großes gebracht > Die Sudetendeutsche Partei Konrad Henleins, des mutigen und zielsicheren Erneuerers, hat einen überwältigenden Wahlsieg errungen I Damit haben die Vorausjagen recht erhalten, die unter dem Ein« druck des sudetendeutschen Einigungswillens, der dem Volle durch den besonnenen Altioismu» eines Konrad Henlein erstanden wir, einen entscheidenden Durchbruch der Sudetendeutschen Partei (die Bezeichnung „Heimmfront" wurde staatlich verboten) und der von ihr vertretenen Anschauungen und Ziele heraufkommen sahen. Allen Anfeindungen und gegnerischen Maßnahmen zum Trotz hat sich die groß« Mehrzahl aller Sudetendeutschen zur Idee einer wahrhaften Volksgemeinschaft bekannt und damit allen Versuchen einer Zersplitterung des Deutschtums eine deutliche Absage erteilt. Der Ausgang der Wahlen ist in zweifacher Hinsicht von entscheidender Bedeutung: als Ergeb-nis und Markstein einer innervölkischen Amein-andersetzung und als Neukonstellation innerstaatlicher und innerpolitischer Krästebeziehungen, die nicht ohne Einfluß auf außenpolitische Entscheidungen bleiben können. AIs im Jahre 192U die letzten Parlaments-wählen stattfanden, war das Sudetendeutschlum zersplittert in eine Reihe sich befehdender Parteien, die bis auf wenige Ausnahmen die Sonderbelange gewisser Interessengruppen vertraten. Neben 19 So-zialdemokraten saßen 12 Landbündler. 11 Christlich» Soziale, 3 Gewerbeparteiler, 4 Wirtschaftsparteiler und 15 Vertreter der damals noch bestehenden DNSAP (Deutsche Nationalsozialistisch« Arbeiter-partei). Seit jener Zeit haben sich nicht nur starke Verschiebungen in der Zusammensetzung und Stärke der Parteien vollzogen, die durchwegs auf Kosten der Linken gingen, sondern zum ersten Male ist das Sudetendeutschtum in der Sudetendeutschen Heimat-front als ein geschlossener Machtblock aufgetreten, der gewillt ist, sein volles politisches Gewicht in die Wagschale der kommenden Entscheidungen zu warfen. Die Sudetendeutsche Partei Konrad Henleins mit rund dreiviertel aller deutschen Stimmen hat den gewaltigsten Erfolg errunge», der bisher einer deutschen Partei in der Tschecho - Slowakei vergönnt war. Er geht weit über die Bedeutung eines bloßen Wahlergebnisses hinaus, wenn man weiß, daß nach der Auflösung der DNSAP da» Sudetendeutschtum in sich zerrissen und ohnmächtig im Staate ein leichtes Opfer der jüdisch - marristi-schen und chauvinistischen Hetze war. Aus den Zer« setzungserscheinungen des vergiftenden Klafienkomp-fes und Bruderzwistes schien kein Ausweg. Da er- Seit- 2 Deutsche Zeitung ?tummtt 41 hob sich au» den Rechen des Sudetendeutschtum» I «in Mann, der selbst für sich nicht», alle» für sein I Volk wollt«. Er verstand e», ein Einigungswerk zu vollbringen, daß aus Recht und Gerechtigkeit be-gründet, dem Staat»volke keine Möglichkeit gab. mit dem Scheine de» Rechts gegen die Deutschen vorzugehen. Konrad Henlein sah voraus, daß er gezwungen sein würde, Wege im politischen Kampfe zu finden, die dem tschechischen Bolke die wirkliche Loyalität der Deutschen zeigten und andererseits im Kampfe um die natürlichen Rechte des eigenen Volkes das Verständnis und das Vertrauen seiner Anhänger zu besitzen. Er sah ein, daß nur ein politisch erzogene» und disziplinierte» Volk ihn verstehen würde. Er fing also nicht damit an, Versprechungen zu geben, wie andere Parteien und Programme aufzustellen, vielmehr be-gann er sein großes Erziehungswerk an dem su-detendeutschen Volke, das au» seiner wirtschaftlichen Verelendung heraus den „goldenen" Versprechungen der Monisten einen nur zu verständlichen Glauben geschenkt hatte. Konrad Henlein versprach nichts, aber er deckte die Schäden auf und verkündete eine Volk»gemeinschast, in der alle Volksgenossen, ob arm oder reich, als eine große Bluts- und Schicksalsge-meinschaft vereinigt sind. Immer zahlreicher strömten ihm die Massen des Volkes, vor allem aus den Reihen der Jugend, zu. Alle Versuche seiner Gegner, seine junge Bewegung in Mißkredit zu bringen, scheiterten an der unbeugsamen Rechtmäßigkeit seines Handelns und der unbeirrbaren Disziplin der Ge-folgschaft. So schien der Tag des Sieges, der alle Sudetendeutschen in einer großen Gemeinschaft zu-sommenschließen sollte, mit Gewißheit heraufkommen zu müssen. Rückschläge konnten den neuen Geist des erwachten Sudetendeutschtum» nicht mehr vernichten. Und gerade al» in der Zeit vor den Wahlen der Terror der Monisten am schlimmsten war, als die tschechischen Parteien um den Bestand oder Nicht-bestand der sudetendeutschen Heimatftont würfelten, als die Versuche einer Verbindung mit dem Bund der Landwirte an der Engstirnigkeit ihrer Führer scheiterten, da zählten die Uebertritte und Neuauf-nahmen in die SHF täglich zu Hunderten und Tausenden. Als die Wahlen auf den 19. Mai an-gesetzt waren, da gab es kaum für jemand mehr einen Zweifel, daß die „Sudetendeutsch« Partei" eine gewaltige Mehrheit erringen werde. Größer al» vielleicht erwartet, ist der Sieg der Sudetendeutschen Partei. Das Kräfteverhältnis der deutschen Parteien hat sich gewastig ^verändert. Mit rund 70 v. H. aller deutschen Stimmen erhielt die Sudetendeutsche Partei (Konrad Henlein) von rund 70 deutschen Mandaten (unter 200 Manda-ten des Abgeordnetenhauses insgesamt) 44 Mandate. Damit ist die Sudetendeutsche Partei nicht nur die Konzert im eigenen Heim Beispielgebend für das ganze Deutsche Reich wurde in Hannover erstmalig der Versuch gemacht, im großen Rahmen „Hauskonzerte" zu veranstalten. Es galt außerdem, den oft unter den traurigen Um-ständen lebenden Solisten wieder einmal Gelegen-heil zu geben, ihr Können vor einer interessierten Hzrergemeinde zu beweisen, ihrem Arbeiten Sinn und Lohn zu schaffen. Der Leiter der Landesftelle Süd-Hannover Braunschweig, Landeskulturwart Hur-hagen, wandte sich an die hannoverjche Bevölkerung und fand für seine Gedanken ernsthaften Wider-hall und weitgehende Unterstützung, so daß bereits nach drei Wochen in etwa 50 Familien solche Haus-konzerte stattfinden konnten. Je ein Pianist. Sänger und Geiger oder Eellist bestritten in sinnvoller Ab-wechslung ein ungefähr 1 '/.stündiges Programm vor vom Gastgeber geladenen Gästen, unter denen sich außerdem je ein Pressevertreter sowie Vertreter der Behörden befanden. Ein zwangloses Beisammensein, ganz einfach bei Tee und kleinem Gebäck, ließ den Abend festlich ausklingen und schuf noch ganz be-sonders jene beschwingte Stimmung, jene» Gemein-schaftsgefühl, das dem Künstler so wohltuend ist. wie e» anregend auf die Hörer wirkt. Wenn auch der Kreis der Gastgeber durch die Notwendigkeit einflußreichste und stärkste Partei im Sudeten-deutschtum, sondern auch (hinter den tschechischen Agrariern mit 45 Mandaten) die stärkste Partei im tschechischen Staate überhaupt. Es ist selbstverständlich, daß diese Tatsache von größter Wichtigkest sein muß für das Verhältnis des tschechischen Staates zu den Deutschen. Sie zeigt den Tschechen ein erstarkte» Deutschtum, das nach wie vor den Willen zur Zu-sammenarbeit mit dem tschechischen Volke hat. Es ist schwer abzusehen, tn welchem Maße der tschechische Staat den Willen hat. dieser Tatsache Rechnung Die vergangene Woche Der Deutsche Reichstag wird auf Dienstag, den 21. Mai, 20 Uhr. zur Entgegennahme einer Erklärung des Führers und Reichskanzlers einberufen. (15. Mai). In Breslau wird die Deutsche Süd-Ost-Ausstellung eröffnet. (16. Mai). In Berlin wird die 42 Jahre aste Katharina Wiedenhöfer, genannt Schwester Wernera, die in ihrer Eigenschaft als Provinnalsekretärin des Orden» der Vizentinerinnen eine Viertelmillion Reichsmark ins Ausland geschmuggelt Hot zu einer Strafe von 5 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und 140.000 RM. Geldstrafe verurteilt. (17. Mai). Generalfeldmarschall von Mackensen wird in Budapest begeistert empfangen. Während seines mehrtägigen Aufenthaltes nimmt er Gelegenheit, aste Kriegskameraden zu besuchen. (15. Mai). In Sowjet-Rußland wenden zwei deutsch» stämmige Pastoren und sechs deutsche Bauem zum Tode verurteilt, weil sie die aus dem Ausland stammende HungerhUse angenommen haben. (14.Alai) Marschall Josef Pilsudski stirbt im Belve dere-Schloß in Warschau. Ministerpräsident General der Flieger Hermann G ö r i n g nimmt als Vertreter Adolf Hitlers an den Beisetzungsfeierlichkesten teil. (12. Mai). Im tschechischen Außenministerium in Prag wird ein tschechoslowakisch sowjetrussischer Hilfeleistung»-pakt unterzeichnet. (16. Mai). Mussolini nimmt zum erstenmal öffentlich zur abessinischen Frage Stellung und verbittet sich die Einmischung auswärtiger Mächte. (14. Mai). In Moskau finden anläßlich des Besuches des französischen Außenminister» Laval französisch-sowjetrussische Besprechungen statt. (13. Mai). Der au» der Kriegszeit als „ungekrönter König von Arabien" bekannte Oberst Lawrence ver-unglückte mit seinem Motorrad. (14. Mai). Reichsdeutsche Studenten erforschen ein donauschwäbisches Dorf Im Sommer 1934 haben Studenten der Uni-versität Halle einen dreiwöchigen Studienaufenthalt in dem deutschen Dorfe BackoDobroPolje in der Batschka genommen und dort rassenkundliche und vererbungswissenschaftliche Studien angestellt. Die ersten Ergebnisse dieser Dorfarbest reichsdeutscher Studenten geeigneter Räume und wirtschaftlicher Freizügigkeit eine gewisse Beschränkung erfahren muß, so hat sich in diesen Hauskonzerten doch gezeigt, daß im Grunde für das Gelingen eines solchen festlichen Abends wesentlich, ja von ausschlaggebender Bedeutung die Kultur der Gastgeber ist. Eine Freude war es, wie der zarte Reiz mancher Musik, etwa eines Duos für 2 Geigen und Klavier von Haydn, der „deutschen Arien mit obligatem Instrument" von Händel, eines duftigen Schumann-Liedes hier in der Geschlossenheit eines Heims ganz anders sich zu entfalten und zu entzücken vermochte, als es auf einem Konzertpodium möglich ist. Dabei wollen diese Hauskonzerte keinesfalls Ersatz sein für ein Musizieren im Familien- oder Freudeskreis. Denn so unschätzbar der Wert häuslicher Laien-musik auch ist — manches schöne Wollen muß da-bei oft an den Grenzen des Könnens scheitern. Hier eine Ergänzung durch den Einsatz von Künstlern zu schaffen, ist gewiß eine Aufgabe, die es leicht macht, vorläufige kleine Mängel nicht tragisch zu nehmen und über Programmgestaltung, Auswahl der Solisten, Uebereinstimmung tn den Wünschen der Gastgeber und der Künstler und dergleichen in Ruhe Erfahrungen zu sammeln. Nach diesen ersten hannoverschen Hauskonzerten auf solcher Basis steht jedenfalls eine» schon fest: zu tragen. Der tschechische Staat hat die Mittel in der Hand, di« geeinten Kräfte de» Sudetendeutsch-wms zu neutralisieren. Die Folge wäre wie bisher Mißtrauen, Unterdrückung einerseits und Unzu-friedenheit und Widerstand andererseits. D« tsche-chische Staat hat aber auch die Möglichkeit, der po-Mischen Entwicklung entsprechend Rechnung zu tragen und damtt aus der Grundlage der Gleichbaechti-gung die in seinen Grenzen vereinigten Natio-nalitäten im friedlichen Zusammenleben und Arbeiten zu binden. in einem donauschwäbischen Dorf liegen jetzt gedruckt vor, und zwar — als ein weiteres besonders erfreu-liches Zeichen Volksdeutscher Zusammenarbeit! — in einem Sonderheft der in Novisad erscheinenden Zeit-schrist für ländliche Wohlfahrtspflege „Woge-Blatt" („Woge"-W?HIfak)rtsgenos>enschafl). Das Heft bringt die Unterfachungen der Studenten Hans Grimm, Werner Burchardt und Joachim Borth über Körpermessungen, Bevölkerungsbewegung und volks-tümliches Heilwesen in der Gemeinde Backo Dobro Potje. Es ist zu hoffen, daß diese vorblldliche und erfolgreiche Arbeit mit dazu beitragen möge, die guten Beziehungen zwischen dem jugoslawischen Staat und seiner deutschen Volksgruppe und dem Deutschen Reiche fördern zu helfen, und daß ähnliche Erhebungen von den in Jugoslawien einheimischen deut-schen Jungakademikern auch in anderen Orten fort-gesetzt werden. Die deutsche Gemeinde Backo Dobro Pol>e begeht im Jahre 1936 die 150-Jahrfeier ihrer Ansiedlung. Begegnung mit Südtirolern in Abessinien In einem Sonderbericht der „DAZ" aus Abessinien. der ein anschauliches Bild über die dor-tigen Zustände gibt, lesen wir auch folgend« Stelle: „Dieweil man sich mit dem Wirt in einer Hafen-kneip« Masfauas in mühsamem Italienisch über dies und da» verständigt, ruft einer vom Nachbartisch: „Sind Sie Deutscher?" Man schaut hinüber. „Ja." „Wir kommen au» Südtirol." Da sitzen drei im Kakhi der süditalienischen Divisionen, drei in italie-nischen Waffenröcken, drei junge Burschen aus Meran, Bozen und Sterzing. Drei von Ungezählten, die ausgesucht sind für den Kolonialkrieg in eine« mörderischen Klima, die hier auf afrikanischer Erd« eingesetzt werden für ein größere» Italien. Gute, treue und ehrliche Soldaten unter der Flagge Jta-lien». Sicherlich nicht die schlechtesten, die jedes Ge-spräch über militärische Dinge vermeiden, und die man nie dazu verführen könnte. Aber drei Menschen, die durch ihr Dasein ein stummes, unausgesprochenes Urteil vor aller Welt fordern. So fliegt ein harmloses Gespräch von Tisch zu Tilch in dieser schmutzigen Kneipe, da» erst der Abschied und Abend beendet. Aber da» Bild dieser drei Deutschen und ihrer namenlosen Kameraden leuchtet noch lange durch die Gedanken. eine neue — oder vielmehr in Vergessenheit ge-ratene Gesellschaftskultur ist hier im Werden be-griffen. Die „Kammer" der Fürstenhöfe und Adels-Häuser von 1600 bis zu Beethovens Zeit gab ja einer ganzen Musikgattung Namen und Sinn, und gleichzeitig mit der Verödung des häuslichen Must- Serens begann jene soziale und geistige Krise des Musiklebens, deren Folgen wir jetzt so mannigfach spüren. Die Wiederbelebung der Hauskonzerte nun als neuer Gesellschaftskultur verdankt bestimmt nicht le-diglich „Wohlfahrts"-Gedanken ihre Ausdrucksform, sondern sie entspricht dem Lebensgefühl eines ge-wissen Menschenkreises, der bemüht ist um eine ver-antwortungsbewußte Kulturpflege, dem die Kunst organischer Bestandteil des Lebens ist. G. R. * Leider wird neuerdings, auch in der Oeffent-lichkeit und auch hier bei uns. der Versuch gemacht, die prächtige Idee der Hauskonzerte — gleich begrüßt von Gastgebern, Gästen und Künstlern — zu verfälschen. Man erhebt die Forderung, diese Hauskonzerte von Mitgliedern der einzelnen Fa-milien selbst auszuführen. Damit verliert das kleine „Konzert" seinen Sinn: und der Dilettantismus in krassester Form feiert seinen Triumph, wenn man zu Hause nicht mehr für sich selbst und nächste Nummer 41 Deutsche Zeitung Seite 8 Oesterreichisches Mosaik Ctto Hab»b«rg und vararlberg In Hörbranz wollte man al» erste Vorarl-belgische Gemeinde den jungen Otto von „Oester-reich" zum Ehrenbürger ernennen, was aber vereitelt wurde. Hinter dieser Vereitelung sollen der frühere Bundeskanzler Dr. Ender und der jetzige Landes-hauptmann Winsauer stecken, die beide Anti-Hab»-burger sind. E»io Foradori . . . Italien hat sich ein« neue Methode zurecht ge-legt, um in Oesterreich noch festeren Fuß zu fassen. Nicht nur auf militärischem Gebiete, sondern auch wirtschaftlich. Die wirtschaftlichen Interessen Italiens vertritt der Italiener Ezio Foradori. Damit er die» bester tun kann, wurde er auf Wunsch Mussolini« eingebürgert, zum österreich. Staatsrat ernannt nud in den Finanz- und Budgetausschuß gewählt. Auch im sozialpolitischen und wirtschaftspolitischen Ausschuß fitzt dieser italienische Vertrauensmann, Korn-mentar. . . ttu« Südtirol Bei Schlunders in Südtirol, wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt, baut Italien einen großen Militär-Flugplatz. In Mals werden Ski neue Kasernen gebaut. Auch in Gries bei ozen soll eine solche errichtet werden. Der Militär-bahnhof von Sponding wird stark erweitert. Fast sämtliche deutschen Aerzte in Meran erhielten den Stellungsbefehl für Abessinien. Zensurierte Schulbücher in Oesterreich Die Bundesregierung hat angeordnet, daß im Lehrbuch der Erdkunde für Mittel- und Haupt-schulen von Fuchs-Slaner auf Sette 73 der letzte Absatz zu überkleben ist. Es heißt dort u. a.: „Oesterreich «st nahezu nur von Deutschen bewohnt; von 6.7K Millionen Einwohnern bekennen sich 97 Pro-zent zur deutschen Muttersprache . . . Das Bestre-den der Deutschen Oesterreichs, ihr Baterland mit dem Deutschen Reich zu vereinigen, wurde durch die Gegner des deutschen Volkes bisher vereitelt." Heiin»ehr-Unrnhen in Oesterreich Die Schwierigkeiten der österreichischen Regie-rung mit der Starhemberg-Heimwehr dauern un-unterbrochen a». Der niederösterreichische Letter der Heimwehr. Major Seeger, drohte mtt einem offenen Putsch. In Waidhofen an der Pbb» weigerten sich zwei Kompagnien, zu eierzieren; sie zogen durch die Stadt und verlangten in Sprechchüren „Arbest und Brot". Au» dem Marchfeld zogen in den ersten Maitagen Heimwehren mtt 45 Auto» und 12 Motorrädern nach Wien, um die Durchsetzung des bekannten „Komeuburger Programms" zu fordern und die „Totale Macht im Staate" zu verlangen. Amtlich „empfiehlt" man Mäßigung Wie bekannt wird, haben zuständige Stellen alle Schriftleitungen der in Litauen erscheinende Zeitungen aufgefordert, sich in den Pressevcröffent-Iichungcn gegenüber dem neuen Deutschland zu mäßigen, und unbegründete Angriffe zu vermeiden, „damit die schon gespannte Lage nicht noch eine Verschärfung erfahre." Freunde musiziert, sondern „für andere" „konzer-tiert". Dasselbe gitt auch von den sogenannten öffentlichen Schülerkonzerten unserer Musikschulen. Immer wieder haden wir uns in diesen Spalten ür das Musikmachen möglichst weiter Kreise einge-etzt — wir erinnern bloß an die letzte diesbezüg-iche Arbett über „Hausmusik" von SeppTausch-mann — immer wieder aber warnen wir auf das entschiedenste davor, „aufzutreten". Denn dann kann ein solcher Abend zur peinlichen Qual für die Gäste werden, erzieht er zu törichter Einbildung und — vergessen wir nicht die soziale Seite — nimmt er d«m Künstler Brot, das ihm durch diese kleinen Musikadende zukommen sollte. —tz. Das Leben ohne Musik ist einfach eine Strapaze, ein Eril! Nietzsche Musik ist klingendes Leben! Josef Ma>r Musik ist der Borbote eines Lebens jenseits der Qualen dieser arme« Erbe. Laval in Warschau Der französisch« Außenminister Laval unterbrach sein« Reise nach Moskau in der polnischen Haupt-stadt, wo er am Vorabend des Tode» von Marschall Pilsudsky am Bahnhof von dem polnischen Außen-minister Beck empfangen und zum Hotel gelettet wurde. Laval, der selbstverständlich von Marschall Pilsudsky nicht empfangen werden konnte, dachte anfangs, daß Marschall Pilsudskn nur an einer politischen Krankheit leidet und ihn nicht empfangen will. Die» war auch der Grund und die Ursache, weshalb die Zeitungsschreiber von einem „kühlen Empfang" geschrieben haben, der in einer Zeit, wo da« Oberhaupt de» Staate» auf dem Totenbett liegt, gar nicht anders als „kühl" sein konnte. lv-jähriger erschient den Kameraden weil dieser sein „nationale«" Gefühl beleidigt«. Wohin die Ueberzüchtung des Nationalismus führt, zeigt das Bild „Die Welt in Waffen", welches Europa heute darbietet. Dieses ins Krankhafte, ins Wahnsinnige übersteigerte Gefühl tritt leider auch schon bei der Jugend auf und artet oft in Tobsucht aus. Wie au» Beograd berichtet wird, hat in einer dortigen Elementarschule ein 10-jähriger Schüler, Sohn eine» russischen Flüchtlings, den 12 jährigen Franz Szekeres durch einen Pistolenschuß getötet, wett dieser ihn in seiner „nationalen" Ehre belei-digt hatte. _ „Bauer und Volk" Sine sudetendeutsche Ausstellung Mit einer landständischen Ausstellung „Bauer und Volk" wird der Bund der deutschen Land-jugend in der Tschechoslowakei vom 31. Mai bis 6. Juni vor die sudetendeutsche Oesfentlichkeit treten. Die Ausstellung wird ein Bild über zweitausend Jahre germanischen und deutschen Bauerntums im Sudetenraum entrollen. Mtt dieser Ausstellung soll aber auch gezeigt w«rd«n, was für Aufgaben das Bauerntum innerhalb des Sudetendeutschtums zu erfüllen hat, wie es diese Aufgaben bewältigt und welche Gefahren drohen, die es von der Erfüllung dieser Ausgaben abbringen könnten. Kurze Nachrichten «in Führer sudetenbeutscher Schutz arbeit Mtt Dr. Rudolf Funke, der dieser Tage in Prag im Mer von 68 Jahren gestorben ist, hat das Sudetendeutschtum einen der führenden Männer seiner Schutzarbett verloren. Unter seiner Führung ist am 2. November 1919derDeutsche Kulturverband gegründet worden, den er al» Obmann zum größten Voll»verdand des Sudeten-deutschtum» au»gebaut hat. Im Mittelpunkt aller seiner Bemühungen stand stet» der schütz der deutschen Menschen, der deutschen Schule und der deutschen Kultur. Sein Name wird mit der Ge-schichte des Sudetendeutschtum» untrennbar ver-bunden bleiben. Setzt die GeneralstLbe . . . Gut vierzig Jahre ist e» her, da mußte der Zar von Rußland aus einem französischen Kriegsschiff in Kronstadt die Marseillaise stehend anhören, das Lied der Revolutton gegen die Monarchie. Heute wird ein französischer Minister in Moskau mit der Internationale begrüßt, mtt dem Lied de» Klasfenkampfes gegen das Bürgertum, das gerade im heutigen Frankreich die bestimmende Macht ist. Wiederholt sich die Weltgeschichte mtt umgekehrten Vorzeichen? Aber der damaligen wie der heutigen Zeit ist eines gemeinsam: die Zusammenarbett der Generalstäbe Frankreich» und Rußland» — gegen Deutschland. Riesenflugzeug „Maxim »ortt" abgestürzt Das größte Flugzeug der Sowjetunion, „M aiim Gorki", das über 70 Personen an Bord nehmen kann, ist einer Katastrophe zum Opfer gefallen. Das Flugzeug startete mit einer anderen Maschine im Schlepp. Kurz nach dem Start unternahm der Führer des geschleppten Flugzeugs trotz dem Ver-böte der sowjetrussischen Luftfahrtbehörden, mehrere Luftkunststücke. Hierbei stieß er mtt dem Flugzeug „Maiim Gorki" zusammen. Beide Maschinen stürzten ab. Elf Personen der Besatzung und 36 Fluggäste fanden den Tod. Insgesamt haben bei der Katastrophe 48 Personen, darunter fünf Kinder, das Leben eingebüßt. Aus Stadt und Land E e lie Todesfall. In Graz ist am 19. Mai der Vizestadtpräsident von Eelje, der bekannte Großkauf-mann Herr Johann Ravnikar, im 62. Lebens-jähre gestorben. Die Leiche wurde nach Eelje über-führt. Der Verblichene erstellte sich unter der Be-völkerung allgemeiner Wertschätzung. Danksagung. Der Ortsausschuß des staat-lichen Kinder- und Jugendschutzes in Eelje sagt auch auf diesem Wegeden Gärtnern Gradischer, Z e l e n k o und I e l o v s e I recht herzlichen Dank für die Blumenspenden zum Blumentag am ver-gangenen Samstag. Au» der Umgebungsgemeinde. Die Banatsverwattung in Ljubljana hat den Voran-schlag der Gemeinde Eelje-Umgebung für das Jahr 1935/36 mtt einigen Kürzungen, vornehmlich bei den Ausgaben für die Straßen, bestätigt. Meisterschaftskampfe im Tennis. Wir haben letzhin mitgeteilt, daß die Tennisabtellung des Skikluds Eelje im Kampfe um die Staats-Meisterschaft im Tennis den Sportklub Eelje besiegt hat. Der nächste Gegner unseres Skiklubs ist nun der Sportklub „Ilirija" aus Ljubljana. Diese beiden Klubs treffen sich am kommenden Sonntag, dem 26. Mai, auf dem Tennisplatz nächst der evangelischen Ehristuskirche in Eelje. Für diese Kämpfe herrscht schon reges Interesse, treten diesmal doch die be-kanntesten Tenni-größen von Ljubljana auf. Unfall bei der Sannregulierung. Bei der Sannregulierung in Tremerje bei Eelje hat sich der erste Unglücksfall zugetragen. Etliche Felsstücke kamen in» Rutschen und stürzten auf den 28 Jahre allen Arbeiter Franz Platovsek aus der Umgebung von Vojnik. Der Verunglückt« erlitt einen Bruch des linken Beines und wurde durch den Rettungsdienst in das hiesige Krankenhaus gebracht. Bor dem Richter. Das Kreisgericht in E«lj« verurtettt« den 23 jährigen Anton Filipic aus Eelje, der am 28. März abends in der Näh« der Festwiese in Eelje den Besitzer Nachberger aus Slivno bei Lasko überfallen und beraubt hatte — 300 Dinar waren die Beute — zu zwölf Jahren schweren Kerkers. Unbekannte Kindesleiche. Am Dienstag nachmittag hat der Malermeister Anton Majcen unterhalb der Brücke in der Zrinjskega uiica nächst der Städtischen Volksschule eine stark verweste Kindesleiche gefunden, die mtt Stroh bedeckt war. Amtsarzt Dr. Rebernik stellte fest, daß es sich um einen Kindesmord oder um eine Totgeburt handelt. Wonnemonat Mai. Wenn einmal der Maienmonat da ist, dann denkt jeder Mensch an Wärme und Sonnenschein, an Blütenzauber und Natursteude und ist richtig im Innersten getroffen, wenn statt dessen ein bleigrauer Himmel trübselig über der Well lostet, kalter Regen niedergeht und Blumen und Blätter förmlich in der kästen Lust erstarren. So war e» in der abgelaufenen Woche wieder einmal gewesen. Der Regen, der am Don-nerstag in Eelje und im Sanntal den ganzen Tag andauerte, hatte in der Nacht zum Frettag ein be-denkliches Steigen der Sann und ihrer Zuflüsse zur Folge. Der Sannp«g«l in Eelje wie» «inen Wasserstand von zwei Meter über dem Normalen auf. Da» Wasser richtete bei der Sannregulierung in Tremerje beträchtlichen Schaden an. Am Frettag gegen Mittag begann das Wasser wieder zu fallen. Es ist eine traurige Feststellung, aber sie muß ge-macht werden: In Eelje und Umgebung verursacht nun schon ein eintägiger Regen ernste Hoch-wassergefahr. Das stimmt bedenklich ...! Pläne für das Armenhaus. Anläßlich des Pläne-Preisausschreibens für ein Armenhaus in Eelje sind eine Menge Arbeiten eingelangt. Das Preisrichterkollegium hat folgende Entscheidungen getroffen: 1. Preis: Jng. Architekt Vl-zdimir Music aus Ljubljana. Die Arbeit trägt da» Kenn-wort „Kriz". 2. Preis: Archttekt Drago Umek, Kennwort „W.—D.". 3. Prek: Ing. Arch. Emil Navinöek aus Ljubljana, Kennwort „1331". In die engere Auswahl kommen die beiden Arbetten „Eelje" und „Bio»". Die Entwürf« sind bi» zum 26. Mai im Sitzungssaale der Stadthauptmann. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 41 schaft Celje ausgestellt und jedermann zur Bcsichli-gung unentgeltlich zugänglich. Die preisgekrönten Arbeiten tragen die Namen ihrer Urheber, die an-anderen bloh Kennwort?. Die Urheber der nicht preisgekrönten Arbetten werden aufgefordert, ihre Änschriftcn zweck« Rücksendung ihrer Arbeiten ehestens bekannt zu geben. Ad 1ü. Juni übernimmt dir Stadtgemeindc Celje für die Arbeiten keine Haftung mehr. M a r i b o r Der „Bunte Abend" des Männergesang-Vereines war ein restlos künstlerischer und moiali-scher Erfolg des Vereines und seines Chormeisters Prof. Frisch. Das Publikum, das den großen Saal voll besetzte, unierhielt sich glänzend und dankte für die ausgezeichneten Darbietungen mit rauschendem Beifall. Eine eingehende Besprechung behalten wir uns vor. Tennis. Der Sportklub „Rapid" siegte in der Tennismeisterschaft gegen die Maunschast des I. S. S. E. Maribor mit 4:0. In der nächsten Runde spielt „Rapid" gegen den Sieger in der Klubmeisterschaft Eelje—Ljubljana. In der Fußball-Meisterschaft siegte „Rapid" gegen „Sooboda" mit 7:3. Die Pläne sür den Ausbau der Burg wurden vom Arch. Jng. Dev fertiggestellt. Sie sollen in Kürze von einer Kommission, an der auch der Landeskonservalor Dr. Stele teilnehmen wird, eingehend überprüft werden. Dem Kaufmännischen Kranken, und Unterstütjungsverein soll von der Pensionskasse in Ljubljana ein Kredit im Ausmaße von 3 Millionen bewilligt worden sein. Dieser soll zum Bau eines Sanatoriums für die Mitglieder des Bereines und die Privatangestellten verwendet werden. Verschiedenes. Der Armeegeneralstabschef Nedic weilte einige Tage in Begleitung seiner Ge-Hilfen dienstlich in Maribor. - Der Brauerei ..Union" wurden seit zwei Monaten l700Bie»flajchen gestohlen. Der Täter wurde in der Person des Franz Hrast ermittelt, der die Flaschen zu billigen Preisen verkauft hat. — Zum Liquidator der auf-gelösten „Naprednost" wurde an Stelle des Kreis-Hauptmannes Dr. Senekovic Herr Hofrat Kronvogel ernannt. Die Städtische Hilfsaktion, die bisher 210 Arbeiter aus den Mitteln oe» Fonds beschäftigte. mußte mangels an Mitteln 60 Arbeiter mit t. Juni kündigen. — An der Nordgrenze find im Monate April 8463 Personen eingereist. Davon waren 4097 Oesterreicher. 1934 Jugoslawen, 1840 Tschechoslowaken und 328 Reichsdeutsche. Ptui Die Frostschäden. Wir haben anfangs Mai über die gewaltigen Frostschäden berichtet, die im hiesigen Bezirk durch den starken Reif aufgetreten sind. Wir bringen heute hierüber genaue Zahlen: In den südlichen und südöstlichen tiefen Lagen sind die Obstbäume vollständig, in den höheren Lagen bis 80 v. H., in den östlichen, nördlichen und nordöstlichen Lagen bi« 50 v. H., in hohen Lagen bit Mv. H., die Weingärten in den (üb-lichen und südöstlichen tiefen Lagen bis 80v. H., in den höheren Lagen bis 30 v. H., in den östlichen, nördlichen und südöstlichen Lagen aber bis 10 v. H. abgefroren. Der durchschnittliche Schaden an den Obstbäumen beträgt 80 v. H, an den Weingärten 20. v. H. Der Gesamtschaden wird auf mnd 10 Millionen Dinar geschätzt. Schadenfeuer. Am 19. d. Ai. gegen halb 3 Uhr früh brach in Lt. Vid aus dem Draufeld ein Feuer aus, dem das Wirtschaftsgebäude des Besitzers Jakob B ezj a k zum Opfer fiel. Der Orts-feuerwehr und der Feuerwehr aus Ptuj gelang es, ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Die Löscharbeiten leitete Gauobmann Muzek. Im Wirtschaftsgebäude verbrannten auch fünf Schweine, während mehrere Schweine natge schlachtet werden mußten. Der Schaden beläuft sich auf 60.000 Dm, ist aber nur teilweise durch Versicherung gedeckt. Man vermutet Brandlegung. Wirtschaft u.Verkehr Italiens Staatshaushalt Die Kosten der AfrikaeTpedition Der italienische Finanzminister behandelt« vor dem Senat den Voranschlag für das Haushaltsjahr 1935/36. Bei dieser (Gelegenheit gab der Finanz-minister einen kurzen Ueberdlick über das laufende Haushaltsjahr und die Finanzpolitik des Faschis-mus, wobei er versicherte, daß die Regierung trotz der größten Unordnung und Unsicherheit auf den internationalen Märkten am Goldstandard festhalten wolle. Die öffentliche Schuld belaufe sich auf rund 128.3 Milld. L. Für 1934/35 ist ein Fehlbetrag von 2974 Mill. L vorauszusehen. Dieser Betrag ent-hält 620 Mill. L. außerordentliche Aufwendungen für die Oftafrikaeipedition, die bis Ende April entstanden sind. Die erhöhten Ausgaben sind nach den Angaben des Ministers neben den Kosten der Mobilisierungen vor allem auf das Defizit der Staatseisenbahnen von AX1 Mill. L. zurückzuführen. Trotzdem die Rüstungsindustrie auf voller Tourenzahl läuft und das stehende Heer in Bälde vier Jahrgänge mit 800000 Mann um-fassen wird, ist der Voranschlag der Ausgaben für 1935/36 um rund 1 Milld. L. niedriger, nämlich auf 19.645 Mill. L. angesetzt, dem voraussichtlich Einnahmen von 17.988 Mlll. L. gegenüberstehen. Daraus ergibt sich sür den ordentlichen Haushalt ein voraussichtliches Defizit 1935/36 von 1702 Mill. L Sämtliche Kosten der Afrikaerpedition (die sich nach den bisherigen Erfahrungen und bei dem derzeitigen Stand der Mobilisierungen auf monatlich etwa 200 Mill. L. belaufen) gehen zu Lasten des außerordentlichen Haushalts. Der Finanzminifter vermied es peinlich, auch nur anzudeuten, auf welche Weise der Fehlbetrag des laufenden und des kommenden Haushaltsjahre» gedeckt wird. Gutes Ergebnis der Südost-Ausstellung in Breslau. Bereits jetzt kann, wie aus Breslau gemeldet wird, von einem vollen Erfolg der Südost-Ausstellung gesprochen werden. Der Erfolg kann dann gesehen werden, daß die drei auf der Südost Ausstellung vertretenen Staaten, Bulgarien, Jugoslawien und Rumänien, überrascht sind über die Möglichkeiten, die sich ihnen in Breslau in marktpolitischer Hinsicht im Handelsverkehr mit Deutschland eröffnet hoben. In Bezug auj Polen lausen bereits Verhandlungen über private Sonder-kompensationsgeschSfte, so daß tatsächlich festgestellt werden kann, daß von Breslau aus zusätzliche Ausfuhr nach dem Osten in Gang kommt. Endergebnis: Fette Diäten Zur Internationalen Weizentonferenz in London Die Weizenkonferenz ist gestern in London zu° sammengetreten, um nach paartägigem Leerlauf wieder auseinander zu gehen. Die bisher abgehaltenen Weizenkonferenzen haben nicht das geringste Ergeb-nis gebracht. Die großen Weizenländer Kanada, Vereinigte Staaten und Argentinien, wollen einer Verringerung der Anbaufläche nicht zustimmen und unterbieten durch fabrikmäßige Herstellung von Weizen die Preise der europäischen Kleinprodultion. Die Teilnehmer an der Konferenz werden sich wegen der Ergebnislosigkeit weiter keine Sorgen machen, denn Konferenzen werden bekanntlich nicht einberufen, um ein Ergebnis, sondern um den Teil-nehmern fette Diäten zu bringen. Der Loiblpah befahrbar Auch ein Beitrag zur „Arbeitsschiacht" in Oesterreich Man schreibt uns aus Trzic (Kram), 19. Mai: Di« Loibl-Reichspraße ist seit gestern für den Auto-mobilv«rkehr frei. Auf der jugoslawischen Seite war sie schon am 19. April schneefrei; die Lawinen auf der Kärntnerseite konnten aber mangels Arbeits-Personals nicht entfernt werden und man wartete Regen und wärmeres Wetter ab. Ob dies für den österreichischen Staat rationell ist, kann ich nicht be-urteilen. Meine Ansicht ist allerdings, daß mit wenigen Arbeitskräften die Kärntnerseite schon vor drei Wochen leicht hätte freigemacht werden können. Der Staat verliert den Nutze« an der Benzinsteuer, wenn er nicht rechtzeitig für die Freimachung der international befahrenen Reichsstraszm sorgt. Cinkarna d. d. in Celje. Der Hauptoer-sammlung Zinkhütte in Cetje wurde die Bilanz für 1934 vorgelegt, welche bei einem Aktienkapital von 3 Millionen Dinar einen Reingewinn von 0.04 Millionen Dinar aufweist. Im Jahre 1933 betrug der Reingewinn (Ml Millionen Dinar. Deutsche im Ausland hört zu! Volksdeutsche Rundfunksendungen 23. Mai 16""— 17°°, Stuttgart: Jrauenstunde: „Sti deutsche Hausfrau und Dnltter in Südwtftafnka". Von Herta 24. Mai 18*—10*", T e utschlandsc n d er: Bom unbe kannten Deutschtum in Südafrika. Graf von Diirckheun -Montmartin. 27. «ai 10'5, Hainburg! Schulfunk: „Na Oftland will ivi sahnn". Höripielreib« von Heinrich Belmken. III. RUter nnl» Bauern. * Nachbarn „Wissen Sie, Herr Peters, daß Ihr Hund die ganze Nacht lang bellt?!" „Ja aber deswegen brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen — er schläft dafür am Tage ausgezeichnet!" Droger iegeb il fen »lieht Drogerie Weinberges, Zagreb, ilica ti Mestna obeina celjska naznanja Zalostno vest, da je dne 19. maja 1935 preminul njen dolgoletni podpredsednik gospod IVAN RAVN IKA R Blagega in zaslu2nega pokojnega, cigar izgubo bridko obZalujemo, ohranimo trajno v hva-leZnem spominu. Celje, dne 20. maja 1935. Praktikant für ein technische» Büro. jüngere Kraft au» Celje, wird geflucht. Nilher et in der Verwaltung de» Blattes. iuöbL Zimmer •onni£, separater Eingang, für ein oder iwei Personen abzugeben. Eventuell leere Zimmer. Frankopanska l/I. Eretklataigo Füllfedern u. -Halter in großer Auswahl, mit Garantie aas 10 Jahre ! Fachminnische Reparaturen in 24 Stunden. Buch- und Papierhandlung „D o-moTina", Celje, Kral ja Petra cesta 4ä •niier, Verleger «nd Herausgeber: Vereinsbuchdruckerei „Celtja" in Celje. — Verantwortlich für den Herausgeber und vera»UvrNkchkr Schriftleiter': i. B. Helfried Pa» in <«tj» F»r die Druckerei verantwortlich: Jofef Linhart in Ceije.