„/nIheN, Wihlß«», flr M." VI» Jahrgang «r. «». Freitag, S. J«U tSSS. Die ins ^Marburger Zeiwns," erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — siir Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig Sfl., vierteljährig Ist. 50 kr; für Zustellung Hau» monatlich W kr. — mit Postverfendnng: tianzjcihrig 8 si., halbjahrig 4 si., vierteljahrig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Tinschalwng mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige . Die zlvei Schwadronrn Hußaren. die zut Velvältigung der B auer nun ruhen von Marliurg nach Lnibach beordert lvv'den. haben am ö. Zuli Morgens ilirrn Rückmarsch angetreten. Die Ruhe scheint zwar h. rgestellt zu sein, innerlich ist sie cS aber nicht. Die Bauern find durch die erwahntkn Vorfälle mrhr aufgeregt, als man es glaudkn möchtet die Idee „vom alten Rechte" ist ihnen wieder ganl^ und gäbe geworden und sle scheinin sehr bereit, dieselbe zu vertheidigen. Der Landes-Präsident wird vielleicht nach Wien belichten, daS Land ist pazifizirt. den Leuten ist der Sinn sür Ordnung, Ruhe und verfassungsmäßige Zustände beigebracht; daß dem ablr nicht so ist, weiß Jeder, welcher Land und Leute kennt. Die Parteien Rumäniens liegea sich wieder einmal in den Haaren und die wechselseitigen Bejchimpfungen in den bezüglichen Blättern haben, nachdem sie schon längst die Grenzen jeder Schicklichteit und jede» AnstandeS überschrktten. ihren Gipfelpunkt erreicht. Die Art der Bertheidigung der Angegriffenen ist jener der Angreifenden vollkommen entsprechend. E» wird mit VaterlandSlirbe. Anhänglichkeit an den Thron und die Person deS gürfien n. dgl wie mit einem Spielball nach allen Seiten so lange l)iN' und herg«worfcn, bis sich da» Spielzcng irgendwo verliert, und schließlich all die schönen Tugenden und iZlgenjchastcn zu unbekannten Größen werden Aus Bosnien kommen lvenig erfreuliche Nachrichten. Während die Psorte über die Art und Weise berülli. tvie sie die öhristoher dieser Ton gedrungen ivar. ein. indem er dRS Pseisen und Heulen von Zeit zu Zeit eriönen ließ. Die Anlivorten lvurden deutlicher und. sich mehr und mehr nähernd, nahmen auch sie den Charakter eines schauerlichen Geheuls an. Die Frauen erbebten vor diesen gräß« lichen. kaum thielischen. geschweige denn menschlichen Lauten, aber ihr Muth ivurde nicht dadurch erschüttert. Plötzlich zuekte ein schwacher Lichtstrahl vor ihnen an der feuchten, dunkeln, von grünem Moder überzogenen Wand hin und gleich daraus erblickten die grauen, welche einzeln hinter dem Bergmanne hergingen. dienst zu leisten. Der Oberst der Mannschaften setzte dem General Letona die Ansprüche derselben auseinander, welch« Letztere indtß diese Ansprüche nicht nur abschlug, sondern auch d,n OberstlN verhaften ließ. Darauf zogen die Freiwillinen nach Puerto Principe, woselbst es ihnen gtlang. ihren Obersten in Freiheit zu sttzen und den General zum Gesangeaen zu machen. Man befürchtet,, die Freiwilligen würden den General erschießen. Zur GU«der«i»g der Bvlkspartei. I. Marburg. 8. Juli. Angesichts der unermüdlichen Rührigkeit, welche im anderen Lager derrfcht. müssen wir eS tief beklagen, daß nicht allein die Gejammtpartei dtr Kreifinnigen noch immer die Hände in den Schooö legt, sondern auch der fortgeschrittenste Theil derselben — die VolkSpartei — sich nicht zu regerer Thätigkeit ermannen will. Und doch ist diese Thätigkeit dringender als je gebottn und solllen wir doch von den Gegnern schon gelernt haben, was eine umfassende, stramme Gliederung der Partei vermag: wie einzig diese Gliederung im Stande ist, die Streitkräfte zu sammeln, zu ordnen, zu üben für den Kampf, in welchem die trrfflich geleitete Kraft und daS Bewußtsein derselb/n der Muth — entscheiden. Unser Bereintrecht ist noch sehr beschränkt, erschwert die Bildung der politischen Bereine, verbietet jeden unmittelbaren Verkehr und jeden Verband derselben, verbietet auch die Gründung von gweii^vereinen — aber trodalledem ist diejeS Recht dennoch ein Mittel, welches mehr benützt werden ^llte. welches bei richtigem Gebrauch die Grundlage schaffen kann für die gewünschte, ja unerläßliche Gliederung der Bolkspartei. Wie das BereinSrecht ungeachtet seiner Strenge die Marburger. Grazer, Stainzer und Eillier nicht gehindert, politische Vereine zu bilden, so hätte dieS auch in den übrigen Städten und Marktflecken deS Landes geschehen können. Wie Feldbach jetzt beschlossen, einen politischen Verein zu gründen, so mögen auch die übrigen Großgemeinden der Steiermark einsehen, daß vor Allem auf diesem Wege für die Hebung det politischen Lebens gewirkt werden muß. Bon den genannten Vereinen soll die Bildung neuer angeregt wer» den. Mitglieder dieser Vereine müsjen in die Nachbarorte stch begeben, dort öffentliche Borträge halten über die Bedeutung politischer Vereine, über die Rothwendigkeit. dieselben zu bilden; ste müssen Volk^versamm luugen einberusen zu diesem Zwecke. Die politischen Bereine müffen sich die größten und wichtigsten Orte in der Nähe auswählen, um dort ihre Thätigkeit fortzusetzen und eine selbständige Thätigkeit derselben zu ermöglichen. Rohitsch. Rann. W.« LandSberg, Gonobitz. W.Graz mit Schönstein wären Gemeinden, wo Mitglieder deS Cillier BereinS austreten sollten. W Felstritz. Saldenhofen« HohenmautheN'Mahrenberg. St. Lorenzen. St. Leonhardt H. Dreifaltigkeit. RadkerSburg. Pettau hätten die Marburger zu übernehmen. In Spielfeld-Ehrenhausen-Straß, Mureck. Leibnitz könnten Graz und Marburg zusammenwirken. Stainz müßte EibiStvald. Schwanberg. D.-LandSberg. VoitS-berg. Köstach übernehmen. Feldbach müßte die Gründung politischer Bereine in Fehring. RiegerSburg. Fürstenseld. Hartberg versuchet,. Die schwierigste Aufgabe hätte Graz, waS sowohl den Umfang deS WirkungS-kreifeS. als auch den Charakter der schwer erregbarer, Bevölkerung desselben betrifft und müßten vorerst Wildon, GleiSdorf. Weiz. Froljnleiten-Peggan. Bruck. Leoben. Judenburg und Rottenmann in'S Auge gefaßt werden. Gelänge an diesen Orten die Bildung der Bereine, dann müßten auch diese ihre Nachbarschaft für die politifche Bewegung zu gewinnen trachten. ein phantastisches, gespensterhaftes, schreckliches Gebild in dem Gange. Grausiges Erstaunen feffelle ihre Füße an den Boden, ihre Augen in der außerordentlichen Erscheinung. Eine ungewöhnlich lange, spindeldürre Gestalt mit spinnebeinühnlichen langen Armen imd Beinen, um welche, wie um dünne Stecken, ein armssligeS, zerfetztes BergmannSkleid schlotterte, die dürren Hände, mit den langen, fleischlosen Fingern wie spitze Vogel-krallen anzusehen, daS Haupt von dünnem, langen, schneeweißen Haar in einzelnen Loden umflattert, von deffen nntcrer Partie ein langer, glänzend weißer Bart auf die Brust niederfloß, mit seiner scharf gebogenen, großen Rase, ebenfalls dem Kopfe eineS Raubvogels ähnlich. Aber man vergaß diese Aehnlichkeit wieder vor der erdfahlen, grauenhaften Farbe dieser Züge und vor dem wahrhaft gräßlichen Auedruck deS halb erloschenen, lialb düster glimmenden AugeS. dessen Blick auS tiefen Höhlen lvie in Asche zerfallene Brände einer Ruine hervorstach. Die Erscheinung kam in rasender Eile heran, und da sie so ,venig Stoff hatte, schien sie wirklich Mehr zu schiveben. als zu laufen. 3n der Nähe ging ihr Geheul in dil deutlichen Worte: „Brod! Brod!" über. Sobald daS gespensterhastk Bild brmerkte. daß der Obersteiger Begleitung hatte, wich eS schnell wieder zurück; der alte Ambrunn hatte aber ein mächtiges Stück Brod auS dem Sacke hervorgezogen, streckte eS dem Schachtgespenste entgegen und schrie: „Hier ist Brod. Rabe! Komm', komm' und sürchte Dich nichl! Die Erstere hat Dir den Ring der Königin gebracht, weither ; er ist da. Du wirst ihn haben! und daS geraubte Gold ist auch wiedergebracht. Du lvirft'S mit dem Ringe versiegeln und dem Könige abliescrn. Deine U«. schuld ist erwiesen. Dein Name lcuchtet alS der eines lLhrenmauneS. Kathinka wird Dich nicht vergiften: sie büßt ihr Verbrechen im Kerker." Das Gespenst stand eine Minute lang dem alten Bergmanne gegen-über still, unbeineglich. einem Schemen gleich, aber die kleinen Äugen glühten wie Kohlen auf dte vier Menschen, dann stieß eS plötzlich einen so gellen, sürchterlichen Schrei auS. daß die drei aus'S Höchste aufgeregten grauen ebenfallt schreiend zusammenbebten und eiiier Ohnmacht nahe waren. Unwillkürlich umfaßten sie sich und starrten die gräßliche Gtstalt an. Diese ließ nun die Worte erschallen: Den Ring! Her den Ring! Aurelie. Karoline. gebt den Ring! Gibt Brod! Brod! Brod! Ich verhungere!" Lemischte Nachrichte«. (Zur Menschenschlächterei im Großen.) Major Forberg. welcher von der englischen Regierung nach dem Festlande gesandt worden, um die beste Maschinenkanone. inSgemein Kugelspritze, aufzutreiben, hat eine solche. Patent Montigny. in Belgien gekauft. Die Maschine ist mit 37 Läusen versehen, welche auf einem zweirädrigen Fuhrwerk ruhen. Sie faßt 370 Patronen und wird von Einem bedient, der nichts alS eine Kurbel zu drehen hat. Sämmtliche 370 Patronen fallen »n einer Minute abgefeuert werden können. Mer BildungSzustand in Frankreich.) Pinet. »^Offizier des öffentlichen Unterrichts". Inspektor deS SchulwefenS. Delegirter an der Central Schulverwaltung, in jedem Falle alfo ein Mann von bedeU' tendem Namen und Einfluß im Bereiche der französtschen Volksbildung, hat eine Geographie für Volksschulen herausgegeben. DaS Buch liegt iN dritter Auflage vor und ist vom Unterrichtöminister durch Abnahme einer Anzahl Exemplare ausge^ichnet tvorden. Mit Grund, dtnn eS enthält unter Anderm folgende Stellen: „DaS heut' zu Tage so berühmte Kali« fornien gehört zu MeLlko; seine Haupstadt heißt San Franziska.— Ferner: Leon, an dcm Ufer deS Niagara See'S. deffen Wasserfall berühmt ist." -- Sodann; „Franz I. fügte durch seine Heirat mit Anna v. Vre-tagne (Mutter seiner Frau Klaudia!) die Bretagne zu Frankreich." — „JidtS Kind — sagt ein gefälliger Vorredner — »velcheS dieses Büchlein besitzt^ erhält durch dasselbe hinreichende Kenntnisse." Wir denken, tvenn ein französischer Schulinspektor solchen geographischen Unsinn schreibt, so ist eS nicht zum Verwundern, tvenn der einfache Franzose den deutschen Rhein als Grenze Frankreichs betrachtet. (Schutz der Maultvürfe.) Wahrend man an vielen OUen noch immer nicht einsehen gelernt hat. wie unvernünftig eS sei. die Maul-würfe zu Verfolgen, hat die Forstverwaltung in Preußen soeben eine be. deutende Anzahl von Maulwürfen zum Ztvecke der Vertilgung der in den Wäldern hausenden Larve» schädlicher Insekten ankaufen lassen. (Zur Frauenfrage.) In der Jahresversammlung deS „Allge-meinen Vereins für VolkSerziehung und Berbefferung deS FranenloseS zu Sluttgart" berichtete u. A. Kapp auS Zürich über die Stellung der tveib-lichen Studiercnden an der dortigen Hochschule und sagte: Die tveiblichen Studierenden der Medizin (deren Zahl bereits 12 beträgt) eriverben sich durch ihren bienenartigen Fleiß die volle Theilnahme der Prosefforcn. ebenso wie sie sich durch ihre sittliche Haltung den männlichen Studierenden gegen-über Achtung zu verschaffen wiffen. Bon den akademischen Senaten der verschiedenen deutschen Universitäten, namentlich der baierijchen, badischen und preußischen, lauten die Berichte an den BereinSvorstand. welche in der Versammlung vorgelesen wurden, dahin, daß sich die Universitäten außer Stand gesetzt sehcn. ohne Btwilligung der betriffeuden Regierungen tveibliche Studierende zuzulaff n. und deutete besonders daS Schreiben der Breslauer Universität darauf hin. daß zu einer solchen,Reform die Geneh. migung des Ministeriums vorher ertheilt sein müßte. Die Bertreter beschlossen, geeignete Schritte hiefür zu unternehmen. Marburger Berichte. (Aus dem S ch ul meist erleb en.) Die geehrten Leser lverden sich erinnern, daß die „Marburger Zeitung" vor Kurzem eimn Aufruf zu Gunsten deS ehemaligeti L^hrerS zu St. Johann aus dem Draufelde. Herrn Franz Maurus, gebracht. Der österreichische Beamtenverein über-sandte durch seinen Bevollmächtigten Herrn Ingenieur I. Unger in Marburg „Barmherziger Gottl" raunte Aurelie Karolinen zu. „ES ist die. Stimme, es ist die Gestalt ui'screS VaterS. lvie sie mir ivie auS einem Traume in der Seele auftauchen. Er lebt, er ist'S, dieser Unglückliche." „DaS ist kein lebendes Wesen. daS ist sein Geist!" versetzte daS Mädchen schier außcr sich. „Nicht doch. Kind! ivie sollte ein Geist so nach Brod schreien? Wir gehen der Lösung dieses RäthselS entgegen." Hier ist etivaS Brod!" sagte der Bergmann zu der Gestalt. „Und im Sacke liab' ich noch mehr Brok> und auch Fleisch und Wein. DaS sollst Du im Elisabethen Schacht haben. Rabe. Fort! Flattere voran, lvir folgen Dir! Dann erhältst Du auch den Ring, hörst Du. den Ring der Königin! Und auch daS Dir grftol)lene Gold! Begreifst Du'S?" Wiederum stieß daS Schachtgespenst einen unheimlichen Schrei auS und ivieder hörten die gcängsligten Frauen daS Geheul: „Brodl Brod! Fleisch! Wein! den Ring! daS Gold! Aurelie und Karoline! Im Elisabethenschacht! Fort, zum Elisabethenschacht!" Und das Stück Brod dem Obersteiger entreißend und eS Verschlin-gend. wic ein Wolf, stürmte der nnheimliche Schachtbeivohner voraus und die Andern nach> DaS ivar eine ivilde Hepe in den schrecklichen Gangen! Das ging siber Stock utid Stein, bald durchgezwängt durch enge Spalte«, bald auf allen Vieren gekrochen durch niedrige Löcher. Aber diese grauen waren durch die Liibe zu Heldinnen geivarden; sie folgten dein Gespenst und dem Bergmanne unverzagt durch Dick und Dünn, durch daS schier endlose'Labyrintlz Von einem Gange in den andern, immer vorwärts auf der grausigen Jagd. „Kein Mensch aus der Welt sände diesen Weg." sagte der alte - Bergmann zu den Frauen. ..Wer stch hier hereinwagte, müßte ohne Gnade umkomtNkN. E, allein kennt da jeden Schritt nnd Tritt." Endlich war der Gang vor ihnen mit Hölzern und Steinen versperrt. „Wir sind am Ziel!" sagte Ambrunn. „Jenseits dieser leichten Wand ist der Elisabctyenschacht; dort sind die Verschütteten Ruft jetzt aus LeilieSkräften und legt zu gleicher Zeit Hand an." Die Frauen stürzten herzu und rissen Holzer und Steine fort. Sie entwickelten Kräfte, ivie Riesinnen auS der Götterzeit. Dazwischen stießen sie ein Helles Geschrei auS. de» bedrä>ßteu Greise jwaazlg Gulden. Herr Ludwig Maur««. der wegen eines Augenleidens bn seinem Batcr fich aufhält, ginn nach Pettau. behsb das Geld, taufte um 3. sl. Lebensmittel und verwahrte daS übrige in seiner inwendij^en Rocktasche. Auf dem Heimwege wurde He^r L Maurus von einem so stürmischen Regenguß überrascht, daß er in Sieben-dorf bei dem Halbhübler S.übernachten mußte. Er schlief in der Trnne; um 10 Uhr wurde er in Folge mehrerer Belastungen seiner Brust wach und bemerkte eine Gestalt, die sich rasch entfernte. Herr Maurus begehrte Einlaß im Zimmer und gewahrte dort, daß ihm die 17 sl. gestohlen worden. — Der Gauner befindet sich in gerichtlicher Haft. (Giftmord.) Der Wundarzt in St. Leonhardt, Herr Adolf Planer, machte neulich die gerichtliche Anzeige, daß Johanna Gollob. Dienst-magd beim Grundeigner Simon R. an Gist gestorben — wahrschlinlich in Folge einer strafbaren Handlung, da m demselben Hause schon ftülzer ein ähnlicher Fall sich ereignet. Die gerichtSärztliche Untersuchung ergali, daß der Verdacht begründet sei. Die Eingeweide wurden nach Graz geschickt, um chemisch untersucht zu werden. (Sur Errichtung der Weinbauschule.) Der LaudeS-ousschuß hat bekanntlich den Ankank der Pickardie zur Cirichtung der stei-ermärkischen Weinbauschult von der Bedint^ung abhangig glmacht. daß vollkommen gutes Trink- und Nuj^wasser" beschafft werde. Die ersten Bohrversuche waren fruchtlos; der irtzte. aus LandeSkosten in der Nahe der Iiegnerschkn Tenne vorgenommen lilfcrte daS gewünschte Crgsbniß: Vierzehn Klasrer tiis stießen die Arbeiter auf gutes Wasser und wurde dann noch eine Klafter tieser gegraben. Dieser Brunnen liegt sechshundert Schritte vom Wohngebäude entfernt. (Zu den Gemeinde tva hl en.) Die zweite Wählerversammlung am Dienstag war schwächer besucht, als die erste. In Abwrsenheit deS Berichterstatters Herrn Brandstätter gab Herr Professor Rieck Ausklärung über den Standpunkt, welchen der provisorische Wahlausschuß bei Auf-stelluna des Grundsatzes 6 des Pr0'»ramms (Marktpolizei) eingenommen. Herr Rödling hob die Dringlichkcit deS richtigen Maße« für den Wein-Verkehr hervor. Ueber die svlgenden Punkte dk» Pr0j,ramms berichtete wieder Herr Brandstätter und ivuidlN dieselben in der ursprünglichen gaffung angenommen, nachdem Herr Rödling noch besonders ülier die GesundheitSpolizri. Arirdhos und Neubautt«. und Herr Stopper über die Errichtung einer freiwilligen geuerwelir und über die Schulfrage. Herr Profeffor Rieck über die Betheiligung der Gemeindemitttliedcr cm öffent-lichen Leben gesprochen. D-r Obmann dcS WahltlnSichuffcS. Herr Karl Reuter, stellte und begründete im Namen desselben den Antrag, keine Kau-didatenliste zu entwerfen, die verschiedenen Wahlkörper rinzuberufen und die Kandidatealistrn. welche aus diesen Bcrsammlungen hervorgegangen, bekannt zn geben. Herr Professor Rieck ivünschle. eS möchtsN sich Kandidaten melden und sich verpflichten, für dicseS Programm einzustehen. Herr Brandstätter meinte, e» soll Jed«l. der in der Probewahl durch, dringt, die Zustimmung geben, daß er die Wahl annehme. Nachdem noch die Herren: Stopper. Rödling und Ricck daS Wort ergriffen, wurde beschloffen, den dritten Wahlkörper auf SamStag, den ziveitei» auf DienS-tag, den ersten auf Donnerstag AbendS einzuberuf.n. (Wühlerversammlung.) Die Mitglttder des GemeindcauS. schuffes sollen gestern beschlofftn haben, eine Wählerversammlun^ einzu-berusen. die morgen Abends im großen Speisesaal deS Kasino stattfindet. Letzte VvA. «efetzaed»^ durch das Volk angenomme« «prde». , - ^ Vieekbnig von Egypten hat die schleunigfte N»r«»hrz»«g «'.»ZK.'"""" Eingesandt. MSchl« dit grSvlein m der Schillttftraßi lh« «lavittttiid«». imlche die grSßlichsle Marlerspule vul^o L-ierkaslei, wie bidere Spbire«-Musik klingle an»Rückftcht für die unverschuldeteRachdarsidasl ulcht min-disten« bei vrrschlosseuin Fcnsieru spielen? SinRachbar. Gingesandt. Nachdem mir Herr Ritter v. Pift-r i« der «i,gelege»l,«il «ei«» «naben hlulSiigttche Genuglbuung in drr »o« mir b'gibrtei, gorm geleistet hat, so sieije ich> um eine» Bewrit meinet verfthnlichen Eharattert zu gedin, von der gerichtlichen Klage ob ««d erkläre hiermit den unlieb, sameu Gegenstand sür abgrtdan. Marc» Gingesandt. An den anonymen Birsasser der Aandidotenliste in Rr. Sl der „Marburger Zeitung " Wir liaden «esiauiit, daß eben jeht bei der Reuwahl de« «eaelnde. auSschuffeS. die den Wählern der Kärntnervorftadt Gelegenheit geben sollte, eine verstärkte Vertretung anzustreben, eine Kandidatenliste zu Tage g'sördert wird, die nicht nur jede vermehrte Theilnahme dieser Borstadt an der Vertretung ausschließt, sondern unS auch noch das einzige Mitglied. Herrn Baron Rast, streicht und zum Ersatzmann degradirt. Wir wünschen dem Herrn Berfaffer dieser Kandidatenliste, er möge bei der Waht nur sehr viel Thätigkeit entivickeln. geben ihm aber gleich« zeitig die Versicherung, daß wir mit unsern Stadtgenoffen jenen Weg gehen werden, welcher uns beliebt. Mehrere Wähler der Kärntner-Borstadt. An die Wähler Marburgs. Die mir in mehreren Wahllisten zugedachte Kandidatur sü? die Gemeindevertretung lehne ich dankend ab. Dr. I o s. S t re i nz. In dem letzten Blatte der „Marburger Zeitung" finde ich unter de» zur Wahl in die neue Gemeindevertretung vorgeichlagenen Ausschußmit-j^liedern nnch meinen Namen. Indem ich für daS mir von dem unbe-kannten Wahl Komitv geschenkte Vertrauen höflichst danke, erkläre ich hiermit, daß ich eine Wahl in die Gemeindevertretung nicht annehmen kann, da mir Mkine BtrufSgeschäste nicht gestatten, mich mit der nöthigen Aus« opferung den Gemelndeaugelegenheiten zu widmen. Josef Iedliöka. „Bernhard! Eduard! Karl l Hoho!" so ersch.lUte eS von den schönen Lippen, und der. alte Bergmann vereinigte seinen Ruf mit dem iltrigen. ja. das Gespenst schien zu wissen, um waS ls sich hnndelte. eS stieß fort und fort jrncS heulende Geschrei auS und enlsernte eben jo gut Hölzer und Steine, wie die Andern. Nicht lange, und eS wurden Stimmen von jenseits vernommen. „Hütfe! Rettung!" erscholl's hülien und drüben. Die Bersperrung tvurde auch dort ibeggerissen und nach ivenigcn Auge»' blicken jubelten sie einander in die Arme, an die Lippen, an die Herzen zum seligberauschenden Kuffe. Aurelie a^i deS Gatten Lina von Eduard umschlungen. LieSchen ohnmächtig vom OberbergMtister geljalten. Die Stimme des SchachtgrspeasteS brachte die Seligen wiedrr in die wirkliche Lage der Dinge. „Brodl Fleisch! Wein! Den Ring! Das Gold! *Aurclie und Karoline!" heulte eS. „Was ist das?" fragte Liebhcld. „Wer ist dirse schauderhafte Ge-statt? Ein Wahnsinniger?" „Unser, Euer Retter, mein labender, offenbar »vahnsinniger Vater, das berüchtigte, so sehr gesürchtete Sch»^chtgkspknst " „Dein lebender Va»er?! Wer löst dicsco Rälhsel?" „Das vermag ich allein hier." sagt? d,r alte Oberstkiger. indern er dem gierig zugreifenden Wahnsinn',,en die versprochenen LcbenSlnittcl ver-abreichte. Dieser setzte sich seitab auf den Trürnmerhausen und vr,schlang die Speisen mit thieriicher Gierdr, ohne sich um rtwaS tveiter zu bekümmern oder Ausmerksamkclt auf die um itin geführten Reden zu vcrrathen. „WaS ich bereits im Berggericht bekannt," snhr der Obeiftkiger foit. „brauche ich hier nur zu n'ilderholen. um AileS aufzuflärcn. Die ver-diente Strafe kommt mir recht, zumal Mein ^'erbrechen beute meinem armen Jungen daS Leben gekostet hat. Derweil der Verrückte skintn Hunger siillt. und der ist gioß. denn er t)at. seit ich in Haft bin. nicht» zu essen b,kommen und hätte verhungern müfftn. tvenn Leberechl nicht den tollen Posten grspiclt hättk derivril also erzähl' «w. »vie dac^ Alle» gekommen. „Ich hatte mich mit der Kathinka, die im Haust deS OberbergmeisttrS Holdrat als Magd diente und >mS diesem mit der Tochter Marie, als diese den Bergmeister Schönebeck heiratete, in d-ssrn HauS zog. vkrlobt und war ihretwegen einem hübschrn braven Mädchen, mit welchem ich Jahre lang Umgang gehabt, untreu geworden; denn diese Kathinka war ein ver^ülirerischeS Geschöpf. Na1)her geschah mir ganz recht, daß sie den Bergmeis^ter briratete. als dkffen junge Frau auS Verdruß über die entdeckte Leidenschaft ihreS Mennes zur Magd gestorben war. Der Berg-meisler ivar aber mit der Llovakendirne nuch betrogcn; sie hatte mich und ihn hintergangkn. und auch mit dem Georg Theodora vertrauten llmgang gel)abt. at» sie noch mit ihm zusammen in deS Oberbergmeisters Hause ivar. ja der Grieche hatte mehr Getvalt über sie. wie ein anderer Mann. Der Olicrbergmeister gerieih über daS falsche Weibsbild mit jlinrm Schiviegersoltne in arge Feindschaft, welche Theodoro benuKte. um daiauf srine eigenen Pläne zu bauen. Er beschwatzte daS treulose Weib, dcm Bergmeister daS Vorräthige Gold mit Hsilse seines RirigcS zu stehlen; dann wollte er sie nachkommen lasseri oder sie abbolen. Von diesem Ä-ierhältniß Theodoro'S zu Kathinka wußte ich aber damals nichts; ich war eben Mit Blindheit geschlagen, so gut wie Herr von Schönebeck, und so ivurdkn »vir denn beide betrogen. Eigentlich verdienten »vir'S auch nicht besser. Denn wie ich meiner Braut, jo war er seiner Frau deS ziNibelisch schönen, schlechten WeibSbildS ivegen untren geworden, und drr Grnm über solche Untrene halte mir die Braut und ihm die Gattin t^etödtel. Ich habe GolteS Strafgericht späterhin, alS ich hinter die Schltchtigkeit Kathinka's und Theadoros kam. wohl eingesehen, aber da- -malS war mein Herz noch voll blinder böser Rachbtgierde gegen meinen Borges.tzten. Herrn von Schönelieck, lind daS wnßte Theodoro und ver-führte Mich mit der Vorspiegelung, er handle im Auftrage deS alten Hi^rrn von Holdrat — ich tv«r dumm genug, da« zu glauben, iveil er bei diesem AlleS galt — daß ick ihn versteckt?, als er lieimlich hierher kam. ja ihm aus alle mögliche Weise zum Diebstahl deS GoldeS brhülflich Ivar. r«ur nm Schönebeck in'S Verderben zu bringen. DaS aber ahnte ich Nicht, daß auch deö BergmeisterS eigene Frau mit dem nichtswürdigen Griechen gegen ihren Mann Verschivoren tvar. Der Diebstahl wurde so «schickt aus.'.esührt. daß Niernand eine Ahnung i?onr Thäter hatte; nnr Herr von Schönebeck musz — ich iveiß nicht wie. dahinter gekommen seii». oab sein Weib, welchem er so viel geopfert, dabei betheiligt sei. und er ist schivach genu.i getvesen. sie deffen in'S Gesicht zu beschuldigen. Daran j hat sie ihn vergiften wollen. l^Fortfetznng folgt) Rt. S84. ^«»d«ach««s 459 Womit zur allgemeinen Ken>wiß gebracht wird, vaß in Folge Sihunysbeschluffeß der Stadtgemeindevertretung in Marburg zur Hintanhaltung von Uebervorthe»lu«gen de» Publikum» durch schlechte» Gewicht vom 10. Juli d. 3. angefangen an Wochenmarlt» tagen am Hauptplaße zunächst der Frauenfäule eine Neine Dezimalwage zum allgemeinen unentgeltlichen ^brauche unter Aufficht der städtischen Polizei aufgestellt sein wird. Mit dieser Kundmachung findet man e» auch für zweckmäßig, gleichzeitig eine Re Publikation der kais. Verordnung vom 21. Jönner 1657, R. G. B. N. 22, womit da» niederösterreichlsche Maß und Gewicht in dem Herzogthume Steiermark al» allein gesetz liche» Maß und Gewicht erklärt wurde, vorzunehmen. ' Vom 1. April 185S angefangen haben in dem Herzogthume Steiermark ^ie niederösterreichischen Hohl-, Län«en- und Gewichtsmaße, namentUch die niederösterreichische Maß, der niederösterreichische Eimer, der niederösterreichische MeKen, die Wiener Klafter und die Wiener Elle, dann da» Wiener Pfund und der Wiener Zentner, mit ihren Nnterabtheilungen, al» die allein gesetzlichen ^Maße und Gewichte zu gelten. Da» Berhältniß der genannten niederösterreichischen Maße zu den bi»her ii» dem Herzogthume Steiermark noch gebranchten wird in folgender Weise festgesetzt: Längenmaße. Die niederösterr. Elle ist gleich V.89996 alten steirischen oder sogenannten Weber-Ellen ^ „ „ „ 0.5000V Ellen im sogenannten steir. Salzkammergute. Die alte steirische oder sogenannte Weber-Elle ist gleich 1.11116 niederösterrelch. Ellen. Die Elle im sogenannten steir. Salzkammergute „ 2.00000 „ „ Getreidemaße. Der niederösterreichische Metzen ist gleich 1.52590 Brückte Achteln. „ „ „ „ 2.Slö25 Cillier Schaff. „ „ „ „ 0.60417 Eibi»walder Vierteln. „ „ „ „ 0.40000 Enn»thaler Metzen. ^ „ „ „ 0,76295 Grazer Vierteln. „ „ „ „ 0.87500 Judenburger Vierlingen. „ „ „ „ 0.71111 Marburger Vierteln. „ „ „ „ 0.75000 Stainzer Vierteln. „ „ „ „ 0.95057 Boit»berger gestrichenen Vierteln. Da» vrucker Achtel ist gleich 0.655ö5 niederSsterreichischen Metzen. Da» Ällier Schaff ... „ 0.48229 „ „ Da» Eibi»walder Viertel „ 1.^517 „ „ Der Enn»thaler Metzen . . „ 2.SV000 „ „ Da» Erazee Viertel . „ 1.31070 „ „ Der Judenburger Vierling „ 2.66667 „ „ Da» Marburger Viertel „ 1.40625 „ „ Da» Stainzer Viertel . . „ 1.38833 „ „ Da» Boit»berger gestrichene Viertel „ 1.05200 „ „ Alüßigkeit»maße. Der ntederösterreichische Eimer ist gleich 0.1 steirischen Startin. ^ „ „ „ 2 Cillier Eimern. Die „ Halbe „ 1.511 Halbe Bier im Enn»thale. Der steirische Startin ist gleich 10 niederösterreichischen Eimern. Der Cillier Eimer „ 0.5 „ „ Die baierifche Halbe Bier im Enn»t^ale ist gleich 0.6619 niederösterr. Halbe. Zm öffentlichen Kaufe und Verkaufe ist der Gebrauch anderer al» der unter betkichneten Maße und Gewichte von obbenanntem Termine an bei Strafe der Konfi» kation de» Maße» oder Gewichte», und im Wiederholungsfälle bei einer Geldstrafe von Einem bi» fünfundzwanzig Gulden verboten. — Jeder Käufer ist übrigens berechtigt, die Anwendung de» unter l. bezeichneten gesetzlichen Maße» uud Gewichte» zu fordern und ist seiner Forderung bei Vermeidung o^lger Geldstrafe gehörige Folge zu geben. Im Falle der Nebertretung dieser Anordnungen ünd die Erkenntnisse von den zur Ha«dhabung der Gewerbsvorschriften in erster Jnstam berufenen politischen Behörden zu fällen, gegen welche der Rekur» an die politischen Oberbehörden nach den bestehenden allgemeinen Borschriften frei bleibt. Schließlich wird noch bekannt gegeben, daß die Herren: Zirkelschmiedmeister Hein rich Völkner und Faßbindermeister Franz Pichler al» Zimentirer in der Stadt Marburg aufgestellt find, welche Zimentirung und Rezimentirung vornehmen. Stadtgemeindeamt Marburg am 1. Juli 1L69. Der Bürgermeister: I. Banralari. z. S4Z. Knndmachnnß» Die 10. Sitzung der Bezirksvertretung wird anmit aus Montag den IL. Z«li 18KL Vormittags Uhr anberaumt. Tagesordnung: 1. Antrag des BezirksausschuffeS. wegen gänzlicher Aufhebung des Kon- kordateS sich mit einer Petition an daS t. k. Ministerium zu wenden. 2. Rechnung und Rechenschaftsbericht für das Jahr 1868. 3. Berifizirung der Wahl des Herrn Karl Reuter zum Mitglied? der Bezirksvertretung. 4. Tutachten über die Petition um Errichtung eineS k. t. Bezirksgerichtes in St. Lorenzen an der Kärntnerbahn. 5. Rechtfertigung der den Gemeinden Gams, Rosbach, TresterniK. Iello» vetz. Hl. Kreuz. Johannesberg. Zmollnig und Lembach ertheilten Be« willigung zur Einhebuug höherer Gemeindeumlagen f. d. I. 1869. 6. Antrag des Bezirksausschusses auf UeberseKung des Mauthschrankens in Zellnitz bei Faal. 7. Antrag des Bezirksausschusses aus. Einleitung der Verhandlungen für die Pößnitzregulirung. 8. Antrag deS Bezirksausschusses aus Revision der Dienstbotenordnung. 9. Antrag des Bezirksausschusses aus Aenderung des Bezirksvertretungs- Gesetzes dahin, daß der ObmanN'Stellvertreter zugleich Mitglied des Bezirksausschusses zu sein habe. 10. Wahl von fünf Mitgliedern für den Bezirksschulrath. 11. Antr^ des Bezirksausschusses auf Erklärung der Zusahrtsftraße von der Maria Raster BezirkSstrahe zum Bahnhofe Feistritz als Bezirks-straße zweiter Klasse. 12. Antrag des Bezirksausschusses, dem Lehrerverein zu Marburg zur Errichtung einer Bibliothek einen Beitrag von 50 fl. zu t?ewilligcn. 13. Antr^ des Bezirksausschusses, der Gemeinde Zierberg den angesuch-ten Berkauf einer Grundpanelle zu bewilligen. 14. Gesuch der Gemeinden St. Cgidi und Graßnitz um Bewilligung zur Bereinigung in eine OrtSgemeinde unter dem Namen „St. Egidi in Windischbüheln".' 15. Antrag des Bezirksausschusses, sich wegen Abschreibung des Gebühren. Aequival^ntes vom Erträgniß des Jagdrechtes an das k. k. Finanz-Ministerium zu lvenden. 16. Antrag des Bezirksausschusses auf Auflassung der Jodlbergstraße als Bezirksstrahe. Bezirksausschuß Marburg am 3. Juli 1869. Konrad Geidl, Bezirksobmann. Lws Vtdlor'VsrLAwaliwt! aus Anlaß der bevorstehenden Gemeinderaths. Wahl findet statt am Samstag den d. M. Abends 7 Uhr im Safino - Speisesaale. Eine zahlreiche Betheiligung wäre dem hochwichtigen Gegenstande angemessen. 449) . Mehrere Wahlberechtigte. zur Gemeindevertretung finden statt: Für den III. Wahlkörper Samstag den 10. d. M. Abends 8 Uhr., ,. II. Wahlkörper Dienstag den 13. d.M. „ „ „ I. Wahlkörper Donnerstag den 15. d. M. „ in Thomas Götz's Bierhalle. Der Zutritt ist nur Wahlberechtigten des betreffenden Wahlkörpers und allsälligen Kandidaten aus dm übrigen Wahlkörpern unter Vorweisung des Wahlzertifikates gestattet. 447)_______Wahl-Somits. Nr. 2403. Kundmachung. (443 Mit dem Erlasse des hohen Ministeriums für Landesvertheidigung und öffentliche Sicherheit vom 18. Mai d. I. Z. 2669 ist die Durch» führung der diesjährigen Stellung in dem Zeiträume vom 15. August bis Ende September 1869 angeordnet worden. Es wird demnach von Seite deS gefertigten Stadtamtes hiermit bekannt gegeben, daS jeder Stellungspflichtige der zum Erscheinen bei dieser Stellung verpflichteten Altersklassen, d. i. die in den Jahren 1849, 1848 und 1847 Gebornen. im Laufe d. M. entweder bei diesem Amte oder dem Borstande seiner HeimatSaemeinde bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zur Dauer von zwanzig Tagen schriftlich oder mündlich fich zu melden habe. Stadtamt als politische Behörde Marburg am 1. Juli 1869. Der Bürgermeister: Bancalari. TurnvereinAMarburg. Am Sonntag den 11. d. M., bei günstiger Witterung Ärnsahrt nach Hl. Geist. Aufbruch um halb 5 Uhr Früh vom Cafs Pichs per Wagen zum „Schotl" oberhalb Zellnitz; Weitermarsch zu Fuß nach Hl. Geist ; Rülkkehr nach Marburg über Hl. Kreuz, St. Urban und den Felsen, keller. Zur Betheiligung werden die ?. I. unterstützenden Mitglieder des Bereines freundlichst eingeladen und gebeten, ihre Theiluahme gefäl' ligst bis heute Abends bei Herrn Grubitfch (Herrenaaffe, Kaufaewölbe zur ,.Sonne") zu erklären. Die Turner, welche die Fahrt nach Hl. Geist nicht mitmachen, werden Nachmittags um halb 2 Uhr von der Turnhalle aufbrechen und den andern bis nach St. Urban entgegenkommen. 448)_Der Tnrnrath. Sonntag den 11. Juli Nachmittag wird sich die beliebte Südbahn» Werkstätten-Kapelle unter Führung ihres belvährten Dirigenten und zahlreicher Begleitung nach Hber-Rothwein „zur Linde" begeben und alloort mit den gelvähltesten und unterhaltendsten Mnfikstücke'n, unterbrochen von Pöllersalven unter Leitung des Pickerer-Generals. das verehrte Publikum zu erfreuen sich bemühen. (446 Der außerordentlich glänzende Erfolg im vorigen Jahre ermuthigt den Gefertigten, zur geneigten Theilnahme auch Heuer wieder seine höflichste Einladung zu machen, und empfiehlt sich diesfalls mit guten Wei« nen und Speifen, dann ausgezeichnetem ganz frischem Bier, so wie promp« tester Bedienung und ein jeden Augenblick mögliches Tänzchen, einem hochverehrten Publikum zu zahlreichem freundlichen Besuch. Rothwein am 8. Juli 1869. Karl Joch, Gastgeber. 444) Ein Lehrjunge für eine Bäckerei in der Ctadt wird aufgenommen. Anzufragen im Compoir dieses Blattes. 2 Msusr ^arrsukMö. Ausverkauf. Der Ziest der noch »orhandenen Maaren mird heute u. ttwrgkl» zu den denkbar niedrigsten preisen veräußert. Sellins» »»«rixen ? Vkr 1 (450 kerrenj!!««»« ^r. I l Z, öem l)skv pieliii KvKenal»«!'. Zolinelövr S«N»Nivim. Ein 6-octaviges Fottepiam ist zu verkaufen. — Anzufragen: k. k. Kadeten«Institut im Offiziers-Speisesaale. ' (442 Verantwortlicher Redakteur: Franz Wie»thaler. Ä)ruck und Verlag von Eduard Zanfchitz in Marburg