-34, Donnerstag den 25. APril 1833. Wäpstliche Staaten. 'Bologna, 11. April. Drei Compagnien teö k. k. Infanterie. Regimentes, Prinz Leopold von Sicilicn und eine halbe Batterie FeldartiNerie brachen gestern nach einer Anwesenheit von mch» rcren Monaten nach dem lombardisch.venetianischen Königreiche auf? die andern drci Compagnien mit dem Reste des Geschützes werden morgen in eben derselben Richtung abziehen. Noch am 9. wohn-ten dieses Bataillon, s» wie auch jenes des noch dahier verbleibenden RegimentcK, Hohenlohe»Lan« gcnburg, einer großen Parade bei, zu der eigens dt, wa» > rcn d« Pocken. Baron Chasse dagegen lcrdet be« siandig am Fieber, und kann seine Wohnung nicht verlassen. Amsterdam, ,,. April. Im Haag wurde gestern sabinettsrath gehalten, so, daß man den Konig als völlig hergestellt betrachten kann". (Mg. Z.) N e I F i e n. Brüssel, 10. April. König Leopold wird ^nach Kräften daraufhinwirken, die gegebene Ga« ^U'Ntic von Frankreich und England baldigst vollzogen zu sehen, oder den Ausgang dieses unauflöslichen Haders seinen Waffen zu überlassen. Die letzte Unterredung, die der König mit Sir R. Adair gehabt, soll streng in diesem Sinne gewesen seyn. Der englische Gesandte hatte darauf eine Zusam- i54 menkunft mit dcm General Goblet, und expcdir-te Depeschen an seine Regierung. Auch werden sirenge Musterungen in der Armee fortgesetzt, und in der letzten Hälfte des Monats wird der König eine Re^se durch Flandern machen, um alle dort liegenden Truppen selbst zu inspiciren. Mg. Z.) Frankreich. (Journal du haut et das Rhin.) Un< ^efäh>r, 3oo polnische Flüchtlinge vomMilitairstande ^ haben sich heimlich aus dem Depot von Besangen c-ntternt und nach der Schweizer Gränze gewendet. — Zwei Flüchtlinge, die nach den Frankfurter Vorfällen hier (in Straßburg) angekommen, wurden in Gcmäßheit erhaltener Befehle von den Behörden sogleich nach der Schweiz gewiesen. Der gelehrte Grieche, Hl.Adamantos (Zoray, der längst Frankreich zu seinem Vatcrlande gemacht hatte, ist zu Paris in einem Alter von U5 Jahren ' gestorben. Gr ist Verfasser von zwei Bänden unter dcm Titel: Ia Hloi'^ ot la I?ulin^u6 cl'^.riätotu, und besorgte auch eine Ausgabe des Plutarchs. ^r hat seine treffliche und zahlreiche Bibliothek Griechenland vermacht. Das Aviso versichert, es seien keine «ndern Arbeiten im Arsenale von Toulon befohlen als die« jenigen, welche nöthig sind, um die zwei Linienschisse Nestor und Stadt Marseille in (Zommissons' stand zu versetzen. (Allg. Z.) ' Der Moniteur vom il. April enthalt folgen» den Artikel: „Die russische Escadre lag am 2a. März noch iin Bosphorus vor Anker, Es ist übrigens zu bemerken, daß seit dem 24. Februar, als dem Tage, an dem die Note erlassen wurde, wodurch die Pforte von der russischen Gesandtschaft die Entfernung dieser Escadre begehrte, der 26ste der einzige Tag war, wo die Richtung des Windes den russi« schcn Schissen erlaubt hätte, aus dem (Zanal auszuführen, und in dieser Epoche hatten die Ercig» nisse von Smyrna große Schwankungen in den Delibcrationen dcs Divans erzeugt. — Sobald der französische Botschafter erfahren hatte, daß ge» tachte Stadt aufgehört habe, die Autorität desSul» tanä anzuerkennen, beeilte er sich, an Ibrahim Pascha z-u schreiben, um ihn auf die Folgen einIr Thalsache aufmerksam zu machen, die von seiner Seite so feindselige Absichten auszudrückcu schien. Zu gleicher Zeit befahl er dcm franzosischen Gene» ralconsul zu Smyrna, seine Flagge abzunehmen; ticsc mit dcm englischen Minister, der an seinen Consul ähnliche Weisungen ergehen l!eß, verabredete Demonstration hat ^ine entscheidende Wirkung hervorgebracht. — Der provisorische Gouverneur, den das Volk im Namen Ibrahi-m's mstallirt hatte, ist freiwillig zurückgetreten; der türkische Gouver« neur hat seine Functioncn wieder angctrcten, und Alles ist zur Ordnung zurückgekehrt. Ibrahim P a sch a hat übrigens in seiner Antwort an Admiral Roussin erklärt, daß das in Smyrna Vor« gefallene ohne seine Theilnahme Statt gefunden habe. Cs ist ganz gewiß, daß keine bewaffnete Macht (der Aegyptier) in dieser Stadt sich gezeigt. hat. — Am 20. März kannte man in Konfian« tinopel weder die Weigerung Mehmed Ali Pascha's, die durch die Goelette la Mesange nach Acgypten sscbrachten Vorschläge anzunehmen, noch die Absendung von Vollmachten dieses Pa< scha's an seinen Sohn Ibrahim, um den Frieden auf die früher zu Alexandria zwischen dcm Vicekö-nig und Halil Pascha, Bevollmächtigten Sr. Hoheit, festgesetzten Bedingungen alsoglcich zu unterzeichnen." lOcst. B.) Aus Algier enthält der Moniteur folgend? Nachrichten l „In den ersten Tagen warfen sich die (arabischen) Stämme von Bcniacoub und (Zharfa, angereizt von dcm Bei von (Zonsiantine, auf den Stamm Beniourgine, der sich den Franzosen be« standig ergeben bewiesen, und raubten ihm eine große Menge Vieh. Die Stellung dieses Stam« mcs, der fünf Stunden von Bona entfernt, und überdieß durch den Fluß Seybouse von dicserStadt geschieden ist, machte eine rechtzeitige Unterstützung von dort nicht möglich, und die beiden erster« Stämme, dadurch kühner gemalt und von dcm Bel von Konstantine fortwährend angereizt, wie« dcrholten ihren Ucberfall am i5. März, wobei sie mit noch andern Stämmen vereinigt, im Ganzen i2uo Pferde stark waren. Gleichem Anfange stell« ten sich 200Feinde in der Ebene auf; kaum erblickte sie jedoch der bekannte Iussuf, als er, ohne auf ihre Zahl zu achten, auf sie losrannte, jedoch zu s.incm Glücke durch das dritte afrikanische Jäger-Regiment und eine Insanterieabtheilung unter dem Befehle des Obersten H)crrcgaux Unterstützung "' hielt. Die 200 Araber zogen sich bei Inss"fs An« Näherung zurück, doch nur in der Abstcdt, ihn in einen Hinterhalt zu locken. Dieser halte aber ihre List durchschaut, vermied die »hm gelegte Schlmge, und griff sodann den Fcind von Neuem an, der mdcß eine Verstärkung von noch 200 Pferden cm ,35 sich gezogen hatte. Dennoch zurückgeschlagen, stellten die Araber sich nunmehr hinter den Höhen von Hypone auf/ wo sie 5uo Retter zurückgelassen hat« ten, welche jetzt ein Gewehrfeuer begannen. In diesem Augenblicke langte der Oberst Perregaux mit seinen Jägern an, und Iussuf stürzte sich abermals auf den Feind, dcr sich nun in der größten Unordnung auf die ^Flucht begab, und viele Torte zurückließ, während er eine große Anzahl Vcrwun« deter mit sich fortschleppte. Seitdem unterwarfen sich wieder mehrere Stämme, theils in Folge die« scr Niederlage, theils im Vertrauen auf dcn Schutz, den der General U;er allen Stämmen gewährt, die sich den Franzosen anschließen, während dcr Bei von Konstantine die in iftmeü-,'Nachbarschaft wohnende Bevölkerung sich immer mehr entfrem» det. Um so mehr ist zu hoffen, daß diejer Bei in Kurzem genöthigt werden wird, die Oberherrschaft Frankreichs anzuerkennen." (Ocst. B.) Eö herrscht in dein Departement der Marine eine große Thätigkeit, welche man der Lage dcr Dinge im Orient und der bcuorstehenccn Expedi» lion nach Konstantine zuschreibt. Frankreich besitzt in diesem Augenblicke 120 Kriegsschiffe aller Größe in der See, welche i6l)2 Kanonen tragen; in den Häfen liegen 176 nut 63c»8 Kanonen. Darunter sl->5 ,5 l,'cwass!lct>,' Dampfschiffe, und 7 neue sind in den Wcrncn, wcucn 4 im Laufe des Jahrs fertig werden. (Prg. Z.) CN'oNiritanme». In einer Versammlung des Gemeinderaths von London wurde eine Petition an beide Häuser des Parlaments um Abschaffung dcr Sclaverei in den britlischen Colonien beschlossen. Im Laufe der Verhandlungen hierüber behauptete ein Hr. We« sion, es würden noch jetzt jährlich 60 bis 70,000 Ncgcrsclaven aus Afrika weggeschleppt, und von diesen seyen im vergangenen Jahre ü^oa nach den brittischen Kolonien gebracht worden. Die Agenten Don Pedro's sind fortwährend h'cr geschäftig. Der Mercury, der 5ao Mann und 600 Fässer Schichpulvcr an Bord hat, segelte gc' sicrn aus den Dünen nach Oporto ab. Gin anderes Schiff von 5a0 Tonnen wird am 10. in Boulogne seyn; die Agenten behaupten, es sey eine bedeutende Menge Geld abgesendet worden, die Don Pcdro in Stand sehen werde, die Flotte zu befriedign. Der Albion vcm c,. April enthält Folgendes: "Heute Nachmittags erzählt man allgemein, daß die Unterhandlungen über die belgisch-holländische Frage eine ungünstige Wendung genommen ha» bcn, uno daß weniger Wahrscheinlichkeit als je« mals vorhanden i,l, ein schleuniges Arrangement zu Stande zu bringen. Wir dürfen daher erwar« ten, von einer neuen Blockade der Schclde und vielleicht von irgend einer andern tyrannischen Aus« Übung der Gewalt zu boren, welche unsere Ueber« legcnhcit zur See uns verleiht. Wir gehörten niemals zu denen, welche glaubten, daß die Erneuerung der Unterhandlungen mit Holland zu einem günstigen Resultate führen würde, ohne daß Lord Palmcrston sich vorher zu einigen Zugestand, nissen bereit erklärte. Dieß hat, wie w r vernehmen . Se. Herrlichkeit nicht thun wollen, und die Regierung, statt das Unrecht des Ministers einzu« sehen, scheint entschlossen, bei Maßregeln zu ver-harren, welche dem Handel unsers Landes größern Nachtheil gebracht haben, als dem Hollands, so groß und unverantwortlich letzterer auch gewescn ist.« (Oest. B.) London, den 9. April. Das Transportschiff «Wanlius« ist am 6. d. M. von Porto in Potts» mouth angekommen; es war am 1. d. M. von dort abgesegelt, nachdem es 279 Mann gelandet hatte. Am 27. v. M. hatten ungcfähr 3o Schiffe ihre Ladungen an'Z Land gebracht. Mehrere Ossi-cicre Don Pedro's waren am Bord des ,,Manlius sien Wink nach Konstantinopel zu marschircn. Man schätzt die Zahl der nach der Türkei deordericn Truppen auf 25i,c>oo Mann. Würden diese früh genug, und vor der Ankunft der Araber dlcHaupc-siadt besetzen können, so dürfte Ibrahim Pascha's Spiel schr gefährlich werden; wäre aber dieß ni l t der Fall , so könnte sich wenigstens ein langrvieri, ger Krieg in der Türkei entspinnen, denn im In» nern der europäischen Provinzen hat der Sultan noch viele treue Anhänger. Unter solchen Umständen ist es für unsere Truppen von größter Wichtigkeit, die Engpässe des Balkans, und die festen Plätze Silistria und Schumta innc zu haben, auch heihc es, daß der Sultan Befehle erlassen habe, sieun« fern Truppen zu übergeben. Seit voriger Woche smd Licferungscontratte zur Verpflegung der Ar» wee an der Donau und der Escadre abgeschlossen woroen, wobci die Stärke der Truppen nach dem Kriegsfuße in Anschlag gebracht ist. (Alig. Z.) St. Petersburger Zeitungen melden aus St; Petersburg vom 7. April: (Zin Cour-ricr, der am 2. d. M. angekommen ist, bringt aus Konstantinipel Nachrichten, die bis zum 19. März reickcn. -?ln diesem Tage erwartete der Dlvan die Antworten Mchmeo Ali's auf die ihm gemachten Vorschlag?. ^bvah»m Pascha stand mitdcmHaupt« Heere in Kiutahia. Einige Abtheilungen hatten ver« schicdcne Puncte inne, einer Seits in der Rich» tung von Aidil^' Guzel'Hissar und Magnesia, auf dem Wege nach Smyrna; anderer Seits gegen Brussa und Kaisarieh in Kapadocien. Die voll« kommenste Nuhe heischte fortwährend in Konstan. tinopcl. Das Geschwader des Oontrc - Admirals Lasareff lag auf der Nhede» von Bujutcere vor An« ker. Am 1. (i3 ) März gab cer Scrasticr, (Zhos-?ew» Pascha, dem General» L Ne-Admiral ^asaress, uuo der russische Mi'üstcr Herr v. Butenieff, eingeladen waren. Der Seraskier bracdtc die Gesundheit Sr. Majestät mit folgenden Worten aus: „Auf das Wohlseyn des Kaisers Nicolaus, des aufrichtigen und großmü« thigcn Freundes des Sultans Mahmud." (W. Z.) Ogmanmschcs Neich. Nach den neuesten bis zum 27. März lautenden Nachrichten scheint es keinem Zweifel zu unterliegen, daß die Pforte willens ist, auf die von Mehcmeo Ali ausgesprochenen, durch den Cabi-nettssccrctair desRciu-Gffendi, Ncschid°Bci über< brachten Ausgleichungs < Vorschläge, welchen zufolge ganz Syrien und der süoliche Theil von Eara-manien bis an die Kctce des Taurus zur Statthat» terschaft vot'. Aegypien geschlagen werden sollen, einzugehen, um die der Hauptstadt durch das weitere Vordringen Ibrahim Pascha's drohende Gefahr zu beschwören. Obgeoachier (Habinctcssecrctair ist in Begleitung des Hrn. v. Varennes, ersten französischen Bolschaftssccrctairs, in's Hauptquartier des ägyptischen Feldherrn abgegangen, um mit ihm über diese Vorschläge zu unterhandeln. Admiral Roussin glaubt sich, da die russische Eöcadre, nn« ter oen veränderten Umftänoen, den Bosphoruö nicht verlassen hat, nicht mehr an die mit der Pfor. tc am 2l. Februar abgeschlossene (Zonvention gebunden; auch dürfte es ihm wohl, auch ohne die« ses Auskunftsmittcl, schwer geworden seyn, die im Namen seiner Regierung übernommene Vcr-psticktung, den Viccköing von Uegyptcn zur Annah. me der, sehr bcschräükendcn B^oingl'.rlgen, die ihm von der fsan!,onschcn Kolschoft, kraft jener