Vereinigte Lalbachcr Zeitung. ^7^ Z8. Gedruckt bey ^qnaz Aloys E?l>u o. Kleinmayr. Dienstag den 22. Juli 1817. I n n l a n d. ^ Laivach den 19. Mi. gellte Nachmittags gegen 4 Uhr find Se. ^rzell unser allgemein vcrebrter Herr Landes-gouverneur, Jullus Graf von ^trassoldo, zur Sreude der hiesigen Bcwo'wer, vou 0cr nach ^v'en unternommenen Reise im besten Wohb leyn wieder allbter eingetroffen. fortgesetzte Wirksamkeit de- Laibacher Haupt- Wohltbattgfeits» Vereins. Vom 10. bis 2». Juni sind an die Laiba-sher ^tadthezirksarmen Zcxxi Portionen Nnm-wrter Suppe vertdeilt, und 12 kränkliches«, «wlduen, welchen der Genuß benannter Gup' pe mcht zuträglich lst, s,pd b:sher durch flei-nc Geldbenefizien pr. ? unh 4 5'reutzer taglich Unterstützt worden. Dem durch Hagelfchlag neuerdings ver-Mwcklen Krupper-Bezirke im Neustadt« «er !«relse wurden unter dem 29. Funi 5oc> Mulden den 3. Juli aber überbaupt für tue ^rftlgfien Insassen vbgenannlen Kreiies 1^ fetzen türkischer Neitzcn und i5 Metzen Ha-1^.'. A^^ ^ MZtNing, uni dem ousdruck. rnts^ 3'^"' ""^ wohlthätigen Gebers M ^erV"'' ^ ?. aus den MlUeln d n'2 Pf Salzes zu Hülfe kam. Demnach wurden aus der Haupt - Vereinskaffe an die auswärtigen Hülssbe^ucftiqen seit dem 16. Juni 2929 ss. 42 kr.M.M. (die Naturalien ungerechnet) abgegeben. Wien. Die EtZnbe Galiziens hatten auf den» jungem abgehaltmen tsndtaZe beschlossen, Gr. Maj. hnrH eine Deputatiyn, für die dem Lande ertheilte ständische Orgainsotion und den beglückenden Besuch desselben, die Gefühle des Dankes ersurchtsvoll darzubringen. Diese Deputation war Sr. Maj nach Teschen. entgegen gekommen, und hatte hier am 30 ^nni tzle Eyre, sowohl bei Sr.Maj. dem Kaiser, al5 dei Fhrer Majestät der Kai« ferun, in einer feyerllcken Audienz ihre ehr« erbtethige Huldigung darzuocingen Ihre Majestäten befanden sich am i. Fuly in Biala, und waren am 3. in Podgorcze eingetroffen. Von dort haben Sie die Reise «ach Meliczka und Bochnia fortgesetzt. Ueber--all erhielten MerhöchMeselben zahllose Beweise inniger und erfurchtsvoller Unterbanen-liebe. (W. Z ) Ungarn. Ein etwas verspätetes Schreiben aus Großwardein meldet: daß daselbst in der Woche nach Pfingsten , den 3o. und 3i. May der voroelfiießende Äöiöß-Hluß so angeschwollen sey, daß das Wasser in den Häusern aus und eingefiossen , und d«e ,Leute auf die Böden sich zu fiückten gezwungen habe. .Mckrere, selbft von guten Materialien erbaute, Häu« ser und Mauern wurden von d?r Gewalt oes Wassers weggespült, cder scbr besckädtget. In der Kirche des Nonnenklosters halle man mit Kähnen fahren können. Auch die Brücke wurde zerrissen und unbrauchbar gemackt. Die Lebensmittel wurden nach diesen Unglück zu einem unerhörten Preis cmporgetrieben, so daß ein Kübel Wcitzcn mi« 90 bis ^5 fi., und türkisches Korn um 65 st, Hader um 25 ft verkauft wurde. Ein gemeiner Laib Brod kostete 6 bis 8 fl.; nun aber drückt die Hoffnung auf eine reiche Ernte «uch hier die Fruckipreise gewaltig herab, uud die Kornwucherer mögen darüber verzweifeln. Ausland. Frankreich. Paris vom 29 ^uni. Der Artikel 9g. der Wiener Kongreßakte 5n Vetteff der Herzogtbümer Parma und Pia- «enzalworuder sich bekanntlich so viele Gchwie- «igtmen erhöhen, daß Spmuen obgedachter Akte sein Unterzeichnung verweigerte,) hat nun seine Vollziehung erbalten. Durch eine hier zwischen den in obgedachtem Artikcl be: nannten Höfen von Oesterreich, 'Rußland, Frankreich, Spanien, England und Preußen unterzeichnete ^onvenilon wurde festgesetzt, daß obgenannteHerzogthümer nack dem Tode Fhrer Maj- der Kaiserinn Marie kouise Ihrer Maj,lat der Infantin Marie Lomse (ehemaligen Königinn von Hctrurien) und ihrer oirckren und männlichen Descendenz, mit Äusnahine der am linken Poufer in den Staaten Gr. k k avosiolischcnMaj. enklooir« ten Distrikte (was oercits lm ^ongreßlnstrus mente ftipuiirt ist) anbeim fallen sollen. In Ermanglung obgcdactner männlichen Descendenz treten'dte Reversibilitatsrechte des Hau« ses Oesterreich und des Königs von Sardinien auf obgedachte Länder m der Kraft. Inzwischen werden ihre Maj. die Infantin Marie Louise in den derselben in der Kon-arcßakte zugesicherten Besitz des Fürsttntbu?ns Lucca gesetzt, uud erbalten zugleich die rückständigen Renten von 5aa,00o Fr , welche derselben in- mehrenvabnter Akte versichert worden. Nebrigens ist Oesterreich das per? manente Besatzungsrecht iu der wictitigen Festung Piacenza eingeräumt. Fn Fvlge dieser Ncbereinknnft tritt Spanien okne weitern Vorbehalt der am 9. 5nni i8i5 in Wien un-terzeichileten Kongreßakte bei. Der König hat dem Geinedepartement ^ aufs Neue eine Summe von 800,000 Guld. zu wohlthätigen Zwecken und zur Vertbele lung unter die Dürftigen bewUliget. Etne gleiche Summe erhielt das Departement de l'Orne von der WodlthatiZkeltdes Konias^ Man wollte wissen, daß die lchten diplomatischen Zusammenkünfte, welche bei ^or» Wellington vor seiner Abreise aus Piris Vta« gefunden baben , ewe abermahlige VernNude« rung der Okkupationsarmee beabsichtigte»' (K. ?.) Portugal und Brasilien. Eine cngMche Brigg, welcke '-: Havr« eingelaufen ist, f^at die Nac5ncht mtt ge. bracht, daß bei ibrer Abfaßt aus Ma"^ bao am 4. May in gedachter Gtadt alles ru. big war und die Einwobneran vem "UM^ vou Fernambuco nicht dcn gcringste», ^y" genommen hatten. , ^.^ OeffeMche sowohl als Pclyatnachclcylw bestättigen immer»ehr, baß der Nuftubr zu Hernambuco von keinen um sich greifenden Folgen ist, und bald unterdrückt seyn wird. Man rechnet viel auf die stets geprüfte Trene der Neger Regimenter jener Provinz, die unter dem Nabmen der Enriquez bekannt sind. Sckon dieser Nahme ist cin k»b. Als nemlich, während die Spanier das Königreich Hortu-gaU ssa Jahre lang beherrschten, die Hollan-der sich der Provinz Fernambuco bemei-siert hatten, trug ein Neger Enriquez und selne Gefährten vorzüglich zur Rückkehr der Kolonie unter den portugMchen Zepter bei, und seitdem werden als Belohnung die dortigen Regimenter freyer Neger stets Cnriquez genannt, und die Offizierstellen in denselben nüt Nachkommen des wirklichen Enriquez besetzt (W. Z.) Der Generaldirektor Martinez, das Haupt der in Feruambncausa.ebt'ochenen Empörung, dem die ganze erecutive Macht bis zur Er-wablungeir.es Kongresses, dessen SitztnFer-nambuc scyn soll, übertragen ist, ist kein Portugiese, sondern ein Italiener aus Parma gebürtig, welcher in Preßburg die Mineralogie studierte, in Wieneln reiches Fraulein heiratbete, und demnächst nach Spanien berufen ward, um unter sehr vortheilhaften Bedingungen die Administration der Südame«-rikanischen Bergwerke in Potosi zu übernehmen. Nachdem cr sich dort ein großes Vermögen erworben haNe, begab er sick beim Ausbruche der Revolution nach Brasilien, don wo aus er aber immcr seine Verbindung mit der Regierung iu Buenos - Ayres , und dem Generaldirektor derselben, Puyercedon, ber ein genauer Freund von ibm ist, unter« hielt, und die Revolution vorbereitete, de-«en Ausbruch erfolgte, sobald die Truppen gegen Montevideo aufgebrochen waren. (B. v. T.) Großbritannien. Am 27. In.'i ist die weitere Aufbebung der Habeaskorvus-M« vom !. >sy d ^. (an welchem Tage die bisherige Aufhebung zu Ende gedt) bis zum !. März,^«8 mdem Unterbause des Parlaments zu"i dritt.-n Mahle verlesen, und mn einer großen Scinnnen Webrdeit angenommen worden. Nach dem Eouner war die Nachricht ei- niger Norhamerikanischen Zeitungen, tzatz bee Vize - König von Meriko, Abodaca, si<^ füc unabbailgig erklärt habe, so wenig gegründet daß vielmehr die Insurrektion in Meriko größ-tenthcils unterdrückt ist. Diekönigl. Trup, pen, versicherte ein zu London eingegangener direkter Vrief aus Verakruz vom t0. April, hatten in den letzten drey Monatben crlle be« festigten Posten der^uiurgeinen erobert; letzten kämen Sckaarenweise zum Vize -. Könige um sich in Folge des ihnen nngebotbenen Pardons zu unterwerfen, und die Straße vo» der Hauptstadt nach Veracruz, welche man sonst nur unter Bedeckung vn einigen ,c«x, Mann bcceisen konnte, sey fetzt w sicber, daß die Post jede Woche regelmäßig obne alle Eskorte bin und hergehe; ein Transport vo« lono retchbeladenen Maulthieren sey kürzlich, nur von 40 Soldaten begleitet, sicherzn Veracruz angekommen, (W Z.) Dänemark. Kopenhagen vom 28. Juni. Am 26. fanden am Nachmittage einige Unruhen zwi« schen den Befangenen im Ebristiansbavener Zuchthause Statt. Ehe diese gestillt waren, brach ein Feuer aus dem Dacbe dieses Gebäudes aus, wodurch die Unordnung vermehrt wurde, so daß die Gefangenen aus dem im Hofe befindlichen Raspelbause Gelegenheit erhielten, auszubrechen. Es war nun unmöglich, das Feuer zu löschen, welches in kurzer Zeit das ganze Vordergebaude nach dem Martte zu, in welchem die Kirche lag, verehrte, so daß nur die Grundmauern stehn blieben. Mit Hülfe des Militärs wurden die Gefangenen nach dem Krankendause gebracht. Der durck den Brand verursachte Schaden wird, wie in der Skilderie angeführt wird, au? 3 bis 400,00a Ntblr gereckmet. 2 ie Meuterer hattsn die eisernen Stangen von den Fenstern losgebrochen, und die Vorübergehenden, auck das Militär, nüt Steinen geworfen Sobald Wackc herbeigeeilt war, wnrde auf die Hartnäckigsten geschossen; anck kamen einige ArNllerie-Glücke an, und ein Paar Kartatschenschüsse unter die Meuterer mackten bald den gedörigen Eindruck. Man hatte die Allarm ? Trommel geschlagen und Uc ga:.ze ^wdt war w He- ibegung gefomm cn; 'ble Ruße ward indeß bald aufs völligste bergcsicNt, Gestern wurde Gtandrecht über die S ' ulkigen gehalten und heute sind verschiedene derselben hingerichtet worden; ein Paar der aufrührerischen Verbrecher sotten beiden auf sie gerichteten Flinten-und Kartätschcnschüs-fen getödtet oder verwundet in dem dortigen Gebäude verbrannt seyn. (S. Z.) Rußland. Am 24 Imnus find i5re ksnigl, Hobei-t Naqezustand verletzt und vor das Assisen-zerickt von Brüssel, weickcs ^ack dem Art ,8. des Gesetzes vom 20. April »so hierin für kompetent anzusehen ist, verwiesen wird, «m über verschiedene ibm zur Last gelegte LKat'achen, d»? sich als Verbrechen quali-S^ren, vernommen und gerichtet ;u werden. Da die berichte einmabl mit der Einleitung Hieser Rechtssache beauftragt worden sind, so stnd die V^rsiaMnngen darüber, so la»t ge fie nicht durch Begnadlgunqs -odcr Abo-litionsbriefe des Königs ni.-dcrg?schlagen werden, in dcn vorgeschriebenen Rechtsformen fortzusetzen. Man versichert, daß zufolge einer von der Regierung aetroffcnen Verfügung, die in d^r bekannten Verordnung des Königs von Hrank« rc^ich begriffenen Franzosen bis zum -,. des na.chstfommenden Monats August , das Ge iet des KönlgFeichs der Niederlande räumen müssen. (W. Z.) Vermischte Nackri bten. Zu München wurden, einer Bekanntmachung der komgl. Polizeidireftion vom <;. Iul» zufolge, am 2 undZ.d fünfzebn Backer mit Strafen belegt, weil sie das T^rod nichk im geborigen Gewicht gebacken hatten ''l lch Mehlbändl^r wurden wegen nicht tarifmäßiger, jedoch unschädlicher Vermischn»., des RoZgenmebls und Verbcrgung von Mehloor-rätkeu bestraft. — Einige '.luterkäuser, die sich an einem gewissen Ort«: nicht gc^nlich benahmen, wurden von der Obrigkeit öffentlich mit 25 Gwckprüg,'ln bestraft — .^ic Verfertigung der ssroac für den Kaiser von Hayti, Heinrichs (Cdristopb) ist einem ^eip^ zige'.- Künstler übertragen — Zn Paris uad ln der Gegend haben sich seit 8 Tagen drei Äonnvuckercr aui Verzweiflung übcc das Fallen der Getr^idepreise erdängt. —^ 3u Mainz siel am ^. )nli auf dem Fruchtmarkt plötzlich di Frucht so sebr, daß der M'w'l-preis des Malters Korn (beiläufig 3 . s« Staar) 9 fi. l6 kr und des 'Malters Weizen zu ,.fi«stc,nd —Der Fürst Vlücker traf aM 28. Iuny von Karlsbad zu Brcslau ein. Aus St Helena waren zu London Nachs lichten bls zum » Mai angekommen, die aber des dortigen Gefangenen mit keiner Sylbe erwähnen ^ Die Hitze war in London so groß, daß am 23. v.M mcbrcrc Pferde in der Nabe dieser Stadt todt zur Erde fielen. Wechsel-kou rs in Wien ^ am »5. Fuly »817. Con^entionsmünze von Hundert 3^6 Zs'i ß