Laibachcr Donnerstag den 15. November Wien. Der lönigl. französische Vothschaf-teV/ der wohl einsieht, dai; bci diesen Umständen für seinen Hof von hieraus nicht die mindeste Theilnehnnmg gegen eins, daß mit dem Frühjahre der Arkg ^wische» Frankreich auf der einen, und England und Preussen auf der andern Seite erklärt seyn werde. Der l. k. Herr Obristlieutenant von Kavalar, welcher zu Faskowce m der Buckowine die k. k. Stuttereien und das Remontlvesen besorgt, hatte in dsr Moldau 1502 Stück Pferde fü« die in GaUizien liegenden Regimenter in Kauf gehabt, und wirklich 4200 Stück Dl,-tattn voraus bezahlt, Diest Pferde wurden den ?5 September in ZaUeszezik erwartet, weswegen auch schon me Mannschaft von aNen 6 Regimentern ! zur Uibernahme dastlbst eingetrosseli war Allein der erst angekommene Bassa zu Iassyhat alle Vorstellungen des Herrn von Kavalar, diese Pferde ausfolgen zu lassen, aus dem Grunde abgelehnt, daß die Pforte ihrer selbst bedürfe; tvobey er aber befahl, dem Herrn Oberst' lieutenante die ganze Summe des vorläufig ausgezahlten Geldes, bei Todesstrafe, wieder richtig und baar zurückzustellen. Am 28ten dieses verstarb lü unserer Nachbarschaft der Fürst Mm Va-chiani ehemaliger General der Kavallen «ndVanns in Kro,tnn, m 6s Jahre seines Alters. Der FeldmarschalLaudon wird sich bcn Winter über zu Prag aufhalten, und die Vestung Pleß wird mit Kriegs-yon'ath aller Art reichlich versehen. ^ Deutsche Oper und deutsches Or^ ^ chester—beyde haben ihren Abschied erhalten. Auch mit dem Deutschen Schauspiele fangts an zu hapern. Stc phani, die Theattvhcldinn Sakko , und Stierl sollen ihre Quartirgelber einge/ büßet habcn. Man sagt, daß unser Kaiser, der nun die Impressa des Kriegs thcaters auf seiue Schultern zu laden hat , die Schaubü hne der friedlichen Thalie mit allen ihren helferllden unk hadernden Huldinnc:: in Vn'pachtuüg geben werbe. Man sagt, dah die Truppen in den Ocsierreichisch.n Niederlanden so viel möglich- nach dem Luxemburgischen verlegt werden sollen, weil es geschehen köun'.e, daß sie im Frühjahr nach Böhmen marschircn müs;ttn. All jene Holländer, die sich zu Antwerpen niederlassen, bedauern izt selbst am meisten, daß sie sich dcr Sche'dcfrciheit so sehr widcrsczten. Von Wien wird eine neuc Zci> tnüg, unter dem Titel: die Lügenzei» tung angekündigt, bereu Verfasser al-lcs berichtigen wollen, was aus Wien Falsches geschrieben und auswärts.gedruckt wird; wozu die Verleger Swff genug sinden werben; besonders bc^ ^.en Seegefechte.! auf dem schwarzen Meer, die man posttaglich vorfallen, und härmn nach Gefallen die TürkeNj heute siegen und morgen in Grund schießen laßt. t Aie hiesigen beyden Hauptthea« ter haben die Herren von Weinbren,l »er, Baron Wezlar, und Stephanie ber Aeltere in Pachtung genommen. Damit aber das Publikum nicht schleck)» tev bedient werden möge, so wurde die Aufsicht dem einsichtvollen Präsidenten der StudicnkommissionBaron von Swie- Mann stieß jüngst auf 100O Türken. So stark wenigstens schäizte man ihre Zahl. Es entstand ein hitziges Gefecht, welches über anderthalb Stunden dauerte, und in welchem bald jene, bald diese zurück geschlagen wurden. Die Nußen faßten endlich neuen Muth, und sielen mit solcher Wuth über die Türken her , daß sie alles erlegten, was ihnen vor die Klinge kam. Sie erhielten den Sieg, so daß sich ihnen noch 4OQ Mann gefangen ergaben, unter denen sich auch einige an. schnlicke Offiziere befanden; ,sd Tur. ken blieben auf dem Platze, und die übrigen wurden vertrieben. So endigte sich dieses Scharmützel zum Vortheile der Rußen. Laibach. Dieser Tagen hat man Z Stunde von hier zu Straschischa nächst Krai.l-burg eine Räuberbande von 9 Personen gesanglich eingebracht, der Sage nach sollen sie auS den Veuetianischen seyn, und von da aus soa Dukaten aus dem ^ Kopf des regierenden Herrn dieser hon» neten Gesellschaft gesezt seyn, die nä, here Auskunft vcrhoft man nächstens ^ geben zu können. - Den i2ten kämm Herr Friede! Divekteur der hiesigen Schaubühne mu einem Zuwachs von 8. Personen an, worunter sich eine vortreftiche Sängerin Mlle. Hoffman, und ein bekannter sehr geschickter Sänger Nnbcns benn, den. Die ohnehin schon gut bestellte Gk sellschast findet sich nun im Stande die tresiichstcn Schauspiele, und auch gu.e Singspiele zu geben, l Wird alle Donnerstag auf dem Platzt 183. in det von Klemmayer" schen Buchhandlung ausgegeben.