Macher O Zeitung Nr. 85. Vr«num«rall«n»pr«i«: Im Lomplolr «nnzj. N. l,. halbj. N. 5-ü'i. Mi vic Huftellung «n« Hau« halbj. «, ll. Mit »« Post g»«,j. fi. lb, h«lbj. st. ? 2l». Freitag, lu. April. Inlll»«o««»eb«bl: ys» Nein« Insen>t« bl» p, Ht)^7l3 4 Z« sGß »H^ llvildnholungtn Pl. Z«i« Ueberzeugung haben wir fchon vor drei Jahren, ^ von der ersten „Papstwahldepeschc" die Rede war, ! bilser Stelle wiederholt und sehr bestimmt auSge» ?, - unsere lirchenpolilische Frage ausschließlich ^ tinc innere Frage behandelt werden. Ihre Ueber-h,^ng auf das Gebiet der großen Politik, wofür die ^mistischen Officiösen der WilhelmSstraße neuerdings rill»? ^utcm Säbclgerasscl plaidierten. erachten wir — ^."herausgesagt — für einen politischen Fehler. Nicht >l>tll. katholischen, sondern auch altlatholische Mächte G,s,^ dadurch nur allzu leicht verletzt, weil alle den '^lspunkt festhallen, daß religiöse Fragen als innere Angelegenheiten zu betrachten seien. So allein entspricht es dem modernen Staatsprinclp, das in dem absoluten Gesetzgebungsrechte ausreichende Mittel zur Abwehr hier. archlscher Uebergriffe bietet. Macht Deutschland von dieser Waffe richtigen und ausgiebigen Gebrauch, dann kann es für seine Staatslenker nicht von entscheidender Bedeutung sein, wer immer in Rom die Tiara trägt. Auf das Haupt eines Ohibelllnen wirb sie ja ohnedies «lcht gelangen." Die Wiener Abendpost bemerkt? „Die etwas nervöse Hewegung, welche einige Tage lang die europäische Presse ergriffen hatte, ist seither einer ruhi-geren Stimmung gewichen. Das wesentlichste Verdienst dabei gebührt sowohl der französischen Presse, welche sich in seltener Einmülhigkeit beeilte, das tiefe Friedens-bedürfnis Frankreichs und den Verzicht des französischen Volks auf die Ideen des Vergellunaslricges zu consta» tiercn. als den inspirierten Auslassungen ministerieller preußischer Blätter, die das Vorprallen des berliner Organs, dessen Auslassungen in den jüngsten Tagen zu so vielfachen Commentaren Anlaß gegeben, jedes offi cicllen Rückhaltes zu entkleiden bemüht sind. Nachdem bereits die Nordd. Allg. Ztg. den Ausführungen der ,.Post" eine objective und zum mindesten die imminenten Kriegsbefürchtungen zurückweisende Darstellung der politischen Situation entgegengesetzt, sieht sich das letzt« genannnte Blatt heute genöthigt, seinen sensationellen Artikel selbst auf eine lediglich individuelle Meinungsäußerung zurückzuführen und den Zusammenhang des. selben mit der Auffassung der leitenden Kreise in Ab-rede zu stellen. Jedenfalls aber darf bei der Vcurlhei. lung der Zwischenfälle nicht übersehen werden, daß die allarmierenden Ausführungen der „Post" in Preußen selbst vielfache Verstimmung hervnrgcrufen haben. InS< besondere die nalionalliberale Partei scheint sich mit Ent» schiedenheit gegen die frivole Art und Weise zu erklären, in welcher die ernsw, Fragen des europäischen Friedens von dem genannten berliner Blatte erörtert worden sind." Die National. Zeitung sagt: ..Wir sind nicht im Geheimnis der auswärtigen Beziehungen des Reiches und der Verwicklungen, die demselben etwa entstehen könnten. DaS aber, was in dem Artikel der .,Post" vorgebracht ist, reduciert sich auf Unterstellungen und Vermuthungen so vager Art. daß für Entschließungen des Augenblicks auch nicht der geringste Anhalt darin geboten ist und diese Ausführungen sich selbst in das Gebiet unbestimmter Conjecturalpolitil verweisen. Wir sind überzeugt, daß, wenn die Reichsregierung sich an die Wachtsamtelt und den Beistand des deutschen Volkes wenden wollte, sie demselben bestimmte, greifbare Thatsachen vorlegen würde. Wir dürfen uns zunächst an die ernsthaften Garantien halten, welche das ungetrübte Einverständnis der drei nordischen Großmächte dem curopäi. schen Frieden bietet, Garantien, auf welche noch in den allerletzten Tagen die accreditierten Organe der großen Mächte mit allem Nachdruck hingewiesen haben. Natürlich bleibt es jedem Preßorgane unbenommen, seine Auf. fassung der Lage dem Publicum mitzutheilen; wir müs« sen aber der öffentlichen Meinung darin beipflichten, daß namentlich der Schluß deS Artikels den Anschein einer Mittheilung vonseite der Staalsleitung selbst annimmt, ein Anspruch, der in solchen tiefgehenden 3r«gen entweder gar nicht oder mit aller Bestimmtheit erhoben wer« den muß." Die Kreuzzeitung schreibt: „Der Kriegsartikel der „Post" hat. wie wir hören, in politischen Kreisen ein höchst peinliches Aufsehen erregt; nicht als ob mau die darin enthaltenen kriegerischen Hypothesen in dieser Nrt für berechtigt hielte, sondern gerade deshalb, weil die Grundlosigkeit derselben klar zutage liegt, mithin in dem seltsamen Schriftstück ein dreister MiSbrauch der öffentlichen Meinnng zu erkennen ist." Die „Kreuz, zritung" fügt hinzn, dasi gerade in den höchsten Kreisen die MiSbilligung des Artikels am entschiedensten hervor» trete, und in der That wird derselbe nach den Abferti« gungen, wie sie ihm vonseile der preußischen halbamtlichen nnd außeramtlichcn Presse zuthcil geworden, wohl als abgethan zu betrachten sein. — Die wohlwollende anerkennende Art, in welcher die „Post" zurechtgewiesen wird, darf wohl als ein Beweis dafür angesehen wer-den, daß es sich hier nur um Verzweigungen eines und desselben Zcitungsstromes handelt, welche, auf kurze Zeit scheinbar ausrinandcrgehcnd, doch sehr bald wieder ver« eint weiter fließen. Ueber das Bedenkliche dieser Art von Zcitungspolitil, mit der einen Hand übertrieben böses Wetter und mit der anderen wieder besseres zu lnachcn, haben wir uns schon ausgesprochen. Auf die ^änge ziehen solche Mittel nicht oder wirken anders »l« beabsichtigt war." In der französischen Presse wird natürlich auch den thatsächlichen Angaben dcr „Post" lebhafter Wider-sprnch entgegengesetzt. So schreib! die ..Rev. franf": „Obgleich die deutschen Staatsmänner erstaunlich gut wissen, was sie von der «age und Politik Frank-rcichs denken sollen, scheut sich die „Post" nicht, hin» sichtlich unseres Landes und seiner Stimmung die Be. sorgnifse ihrer Leser z« wecken. Zum Glück wimmelt der Aufsatz von falschen Angaben und unrichtigen Schlüssen und man kann darin nur einen miöglückten Versuch sehen, auf uns den Acrgcr abzuschütteln, den man in Preußen darüber empfindet, daß Oesterreich und Italien sich nicht in den erbitterten Kampf gegen das Papstthum haben mitfortrcißen lassen. Wir werden jedoch auf einige Punkte, welche das berliner und, wie es heißt, ministe-riclle Blatt ins Auge faßt. antworten. Die in Deutschland für die Remonte unserer Co> vallerie gemachten Pf erde laufe, welche dort so viel Lärm verursachten und die deutsche Regierung bewogen, die Pferdcausfuhr zu verbieten, waren so unwichtig, daß unsere Regierung tcinen Augenblick daran gedacht hat, ihrerseits dasselbe zu thun. Die einzigen, die darunter Feuilleton. Zigeuner-Cllen. Novelle von N. Bau mann. (Fortsetzung.) hiw ^ie llelne Ellen hatte der Mutter erstaunt zuge-d°chV'° verstand noch nicht recht den Sinn der Worte, licht se Uluben sich tief in ihr H;rz ein. Sie wußte ^' warum ihr Blut seitdem hoch aufwallte, wenn die llitke. ^ Dorfes ,Zigeuner.Ellen" riefen, warum sie Ktt. .. bei dem Namen, den sie sonst so ruhig gebul-^ ». ^men Hände zornig ballte und heftig den an. Indern mit Schmähworten vergalt, ^i, ^ war noch ein lleineS Mädchen, als ihre Mut-sit ail Mt *"" Sehnsucht nach der Heimat, starb, als ^Ntts » ^'^" mußte in der Hütte, lange stürmende shtrn °aK hindurch, wenn der Vater mit andern Fi-ilttrn^" Strande auf die Ueberreste der vom Sturm Hter ?"en S^^ w^c^ die das tobende Meer ""d t,?/l"« als Eigenthum zu Füßen warf. Einsam >"il> HAM" hatte sich dann ihr kleines Herz gefühlt llillt/"ve Sehnsucht nach der Mutter Liebe es er. ^uria.°^l Wellen, was flüstert und murmelt ihr so °> M^ln""""am aus der Vergangenheit? Die httt ^Mochter hat Thränen in den Augen. Sie '"" auf und stützt das Kinn auf die Hand und blickt hinaus auf die weite, dunkle Flut, die so still, so verlockend und doch so grauenvoll da vor ihr liegt. Sie strengt daS Auge an. weit hinaus zu schauen in die däm> mernde Ferne. ES forscht der suchende Blick nach einem Segel, doch leinS ist sichtbar am weiten Horizont. ..Noch kommt er nicht," denkt sie und legt sich wie» der zurück in den Kahn, wie ein müdes Kind, das einen Augenblick auS dem Schlummer erwacht und jetzt fort« fahren will zu träumen. Und fo träumt sie weiter. Sie sieht sich als kleines Mädchen an Sommerabenden wunderbar ausgeputzt, mit bunten Tüchern und alten verblichenen Bändern der ver storbenen Mutter am Strand auf dem Meersand tan. zen, so wie die Mutter eS sie gelehrt. Die kleinen, nack. ten, braunen Füße springen hin und zurück und stiegen leicht über den Boden hin, als berührten sie ihn kaum; sie neigte sich vorwärts, sie beugte sich zurück, der kleine Körper ist so geschmeidig und biegsam. Auf einem um» gelehrten Kahn sitzt ein schöner, schwarzäugiger Fischer-lnabe. Er sieht lächelnd auf die llcmen Füße und ruft: „Hüte dich, daß du dich an keinem spitzen Stein schnei, dest." Und sie hüpfte plötzlich hin zu ihm, zupfte ihn, schelmisch lächelnd, an seinen braunen Locken und ist flink wie ein Fisch hinter dem Kahn verschwunden, daß er sie nicht haschen kann. Jahre sind verschwunden, ste ist groß und schlank geworden, der Fischertnabe seit Jahren auf die Sec ge< gangen. Sie pflegt seine schwache Mutter, ihre Nachbarin, die einsam zurückgeblieben und ersetzt ihr die feh. lende Tochter. Da lehrt der Sohn zurück, kaum früh genug, um die letzten Worte der Mutter zu hören. Er findet die Gespielin an dem Sterbebette, die Muller seg» net sic beide und wünscht sie für immer vereint. Er er« füllt den Wunsch der sterbenden Mutter, er ist ja Ellen gut von Kindheit an und findet Trost in ihrer Liebe. Sie wendet ihm ihr ganzes, heißes, liebesehnendeS Herz zu, sie ist glücklich in seiner Nähe, sie ist stolz auf ihn, er ist der schönste und kühnste von allen jungen Männern im Fischerdorf. Doch das Glück dauert nur turz, zu kurz für ihr liebebedürftiges Herz. Er muß wieber « fort, hinauf aufs Meer und Jahre werden wohl oer- M gehen, ehe er zurücklchrcn kann, doch dann soll sie sein » Weib werden. Die Abschiedsstunde ist da. « ^ W „Wirst du mich auch vergessen?" sagt sie und sieht « ihm ängstlich fragend ins Gesicht. « Er zürnt ihr fast über diese Frage. » Ich werde dich lieben, so lange Blut in meinen » Adern" stießt," ruft er ihr zu und springt in den Kahn, » in dem ihn die andern Fischer an Bord des Schiffes » Und einsam bleibt sie zurück am Strand. Sie hebt die Hand über die Augen, die Sonnenstrahlen fallen » blendend aufs Meer. Sie sieht dem Kahn nach. bis er W kleiner und kleiner wird. Er schwenkt noch einmal mit dem Hut, sie winkt leise mit der Hand und dann wen. bet sie sich um. D So geht sie langsam den stillen Strandweg hinaus ^ längs den Fischerhütten, zwischen umgekehrten Boten und langen Reihen zum Trocknen ausgehängter Fische hin- M 614 leiden, sind die deutschen Züchter, denen der auswärtige Markt geschlossen worden ist. Seit vierzehn Tagen werden gewisse übcrrheinische Blätter es nicht müde, zn wiederholen, das; die Nationalversammlung das Militärgcsctz sozusagen hinterrücks, inmitten der Verfassungsdebatten votiert hat. Es ist gewiß nicht die Schuld unseres Parlaments, wenn die Berathung über unsere neue Verfassung die allgemeine Aufmerksamkeit mehr gefesselt hat als diejenige über die Heerescadrcs. Was eine heimliche Vermehrung unseres Effectivbestanoes anbelangt, so ist die Angabe falsch. Unsere Organisierung dirgt keine Geheimnisse wie diejenige Steins ill Preußen vor dem Jahre 18U5, und jedermann kennt das Maximum der Mannschaft, die wir unter die Waffen stellen können. Artikel 2 des Militärgesetzes, welcher den Bestand unserer Armee auf Friedcnsfuß festseht, bricht solchen Behauptungen die Spitze ab. Die Einführung des 4. Bataillons hat an diesem Bestand nichts geändert, sondern nur zur Folge gehabt, daß, um die bestehenden Cadres beibehalten zu tonnen, drei Compagnien per Regiment unterdrückt wurden. Die Anklage ist also eine ganz nichtige und scheint in die Familie jener vom Zaune gebrochenen Zänkereien zu gehören, die wir nach der deutschen Nation zu benennen pflegen. Das dreifache, „unter der Aegide des Papstes" zwischen Oesterreich, Italien und Frankreich zu schließende Bündnis endlich ist eine höchst eigenthümliche Erfindung. Frankreich denkt nur an seine Wiederaufrichtung, und es gibt in der Nationalversammlung keine Partei des Krieges. Alle unsere Bemühungen richten sich auf unsere inneren Reformen, und wir können nicht daran denken, aus der Lage hervorzutreten, welche uns, was die auswärtige Politik betrifft, durch die letzten Ereignisse angewiesen worden ist. Wir haben in diesem Augenblick kein Uebereinkommeu, kein Bündnis zu schließen. Es wäre möglich, daß die auderen Mächte sich im Hinblick auf näher oder ferner liegende Eventualitäten einigten; wir aber dürfen der uns durch die Macht der Umstände gebotenen Zurückhaltung nicht untreu werden. Und wenn Frankreich Bundesgenossen suchen müßte, so würde es sie, so lange es unter der Republik lebt, nicht auf die Empfehlung des Vaticanö hin wählen. Dessen mag Deutschland versichert sein. Die berliner „Post" hätte daher besser gethan, ihre Leser mit den mehr oder minder phantastischen Betrachtungen, denen sie sich hingegeben hat, zu verschonen. Wenn es nützlich ist, die Einwohner eines brennenden oder mit einer Feucrsbrunst bedrohten Hauses zu wecken, so ist es dagegen ein schlechter Spaß, Feuer! zu rufen, wenn nicht der Schatten einer Gefahr vorhanden ist/' Telegraphische Landtagsberichte vom 13. April. Kärnten. Der Landespräsident erklärt auf die Interpellation Petritsch und Genossen wegen Sistieruug der Stcuerefecutionen bis nach Einbringung der Ernte, daß die Regierung die ungünstigen Zeitverhältnissc nicht verkenne, aber die Interpellation nicht unbedingt nut Ja beantworten könne. Die Regierung werde die nöthige Rücksicht nehmen und von Fall zu Fall nach Ermessen Zufristungen gewähren. Zugloch wurde die Verfügung getroffen, daß die Gcmeind^rsteher Dringlichkeitsfälle zur Kenntnis der Behörde tnmgcn. Mähren. Milischka überreicht einen Gesetzentwurf betreffend die Gründung und Erhaltung gewerblicher Fortbildungsschulen. Der Statthalter beantwortet eine Interpellation wegen der noch nicht erfolgten Neuwahl des aufgelüsten Bezirksstraßenausschusses von Wallachisch- durch. Sie geht langsam vorwärts, den Kopf gebückt, die Hände vor der Brust gefaltet. „Sieh, Zigeuner.Ellen!" hört sie die Fischerleute vor den Thüren mit einander flüstern. „Ober ihr wohl treu bleibt? Was will er mit der braunen Dirne, sie gehört nicht zu uns." »Zigeuner.Ellen!" ruft laut ein naseweiser Fischer» junge. Sie hört es, sie fllhlt das Blut heiß zum Herzen strömen, sie fühlt dunkle Glut auf ihrer Stirn, doch sie bezwingt sich und blickt nicht auf und fchaut nicht zurück nach den Spöttern. Sie geht den Pfad zum nächsten Hügel hinauf und von da, ohne sich nach dem Meer zu. zurückzuwenden, hinab in daS dunkle Tannenholz, dort wirft sie sich auf die Erde und weint heiße, heiße Sehn« suchtSthränen. Wieder erhebt sich die Träumende, sie wischt mit der Hand über die Stirn, als wolle sie einen schmerzlichen Gedanken, der plötzlich aufgetaucht, verjagen. Sie hat die Worte nicht vergessen: „Was soll er mit der braunen Dirne, sie gehört nicht zu uns." Sie haben sie drei Jahre gequält, seitdem sie sie zuerst gehört, sie wurden ihr nachts im Traum wie von fremder Stimme ins Ohr geflüstert, sie hatte sie tags wieder« holt. bis die Stirn ihr schmerzte und sie sich gewaltsam zwang, nicht mehr daran zu denken. ..Er sagte, ich werde dich lieben, so lange Blut in meinm Aden, fließt," spricht sie wie zum Trost zu sich selbst und wendet sich gedankenvoll dem Dorfe wieder zu. (Fortsetzung loht.) Mescritsch. Dieser Ausschuß wurde von der Statthaltern im Einvernehmen mit dein Laudesausschussc unter dcm 31. Juli 1874 wegen mehrfältigcr Oronungswidri.'/ leiten und Unzukömmlichkeiten in der Straßeiwcrwaltuug und namentlich wegen auffallender Unregelmäßigkeiten in der finanziellen Gebarung aufgelüst. Im Interesse und zur Sichcrstrllung der entsprechenden Straßenvcrwaltung für die Zukunft wurde die Dauer der eingeleiteten provisorischen Administration bis Ende April 1875 festge« stellt und die Neuwahl des fraglichen Ausschusses vom Vczirtshauptmanne bereits unter dcm 3!. März 1875) für den 20. April angeordnet. Zur Vorberathuug des vom Landcsausschusse vorgelegten Verhandlungsactes über die Petition der Marktgemeinde Rozuau um Erhöhung zur Stadt und Einrcihnng ill den Stäotcwahlbezirt Walla-chisch-Mcseritsch wird, weil diese Vorlage eine Aenoeruug der Landtagswahlordnung betrifft, die Einsetznng eines eigenen Ausschusses beschlösse», ebeuso zur Berathung der von der Regierung mitgetheilten Motive für die Nicht-saiictionicrung des Gesctzeutwurfes wegen Uebergabc der Pfarrarmen-Institute in die Gemeindeverwaltung. Stcicrmark. Der Abg. Neckermann interpellierte wegen der Regulierung der San, indem er die Gefahr betonte, welche sich bei längerem Zögern ergeben könnte, und die Vorlage des diesbezüglichen Entwurfes noch in dieser Session forderte. Der Abg. Schniocrschitz interpellierte die Regierung wegen Aufhebung der Grenzsperre gegen Kroatien. Zum belgisch-deutschen Conflict. Die Antwort, welche das belgische Cabinet auf die im gestrigen Blatte mitgetheilte Note derocutschen Regierung gab, lautet nach der wiener „Tazespresse" wie folgt: Graf o'A spre m o nt - L yn oe n an Grafen Per -poncher-Sedlnitz. Brüssel, 26. Februar 187Ü. In der Einleitung recapituliert die Note die drei Veschwerdepuntte der deutschen Negierung. Diese sind bekanntlich: 1. Die Sympathiekundgebungen des belgischen Episkopats für den deutschen. 2. Die Adresse eines Ilcvicalcn WohllhätigleitSvereins an den Bischof von Paocrvoru. 3. Die Untersuchung gegen den Kesselarbkiter DucheSne-Poncelet, welcher sich dem Erzbischofe von Paris zu einen, Attentate auf Bismarck angeboten hat. Die Note antwortet auf jede dieser Beschwerden besonders. aä 1. Die belgischen Bischöfe haben zwar den Col-legen in Deutschland ihre Sympathie ausgedrückt, doch geschah dies bereits zu Anfang des in Deutschland aus-gebrochenen Eonftictes. Es wurden dann hierüber zwischen der brüsseler Regierung und der deutschen Gesandtschaft Erklärungen ausgetauscht und deutscherseits wurde seitdem weiter keine Bemerkung gemacht. Aehnliche Demonstrationen seitens des Episkopats haben sich auch nicht wiederholt und kommen auch in den jüngsten Hirtenbriefen »licht vor. aä 2. Die Adresse war nur von zwei Mitgliedern des aus zehn Personen bestehenden .Ausschusses unter» zeichnet. Die Adresse ist vom 30. November 1874 da« tiert, während das Comitö zum letzten male im Mai desselben Jahres versammelt gewesen war. Das Eomil6 des llericalen Wohlthäligkeitsveremes lehnt die Verantwortlichkeit für jede andere Publication, als feinen regel» mäßigen Jahresbericht ab. Die zwei Mitglieder haben die Adresse auch ohne jegliches Mandat vonseilen des Comit« s, also ganz als Privatleute gezeichnet. ad 3. Ein eigenes der Note beiliegendes Erpos6 behandelt den Fall Duchesne ausführlich. Die Note felbst constatiert diesbezüglich blos, daß außer der Zumuthung welche deutscherseits dem Palizeioirector in Brüssel ge-macht wurde und welche der mittlerweile von seinem Urlaube zurückgekehrte deutsche Gesandte Herr v. Balan auf das entschiedenste verdammte (^ouäamnu), die bel« gische Regierung leine Maßregel vernachläßigte, welche die deutsche Gesandtschaft gewünscht hätte. Man habe geprüft, ob es nach Landesgesetzen möglich sei, gegen Duchesne gerichtlich vorzugehen, und als diese Frage verneint ward. habe man deutscherseits weder Erstaunen noch Mißfallen kundgegeben. Vonseite der brüsseler Polizei wurde die deutsche Gesandtschaft in Brüssel sodann benachrichtigt, daß Duchesne einen seiner Freunde in Aachen zu besuchen gedenke. Herr v. Valan dankte in einem eigenhändigen Schreiben dem Polizeidirector für die Mittheilung, wie überhaupt für den Eifer und die andauernde Aufmerksamkeit, welche die belgische Polizei in der Sache an den Tag lege. Die belgische Regierung beruft sich somit auf das Zeugnis der deutschen Verlre. tung, daß sie fortwährend auf der Hut stand, um einen wahnsinnigen Anschlag zu verhüten. „Belgien — führt die Note wörtlich fort — lM seinen internationalen Pflichten allezeit gewissenhaft ent» sprochen. Bei Erfüllung dieser Aufgabe findet Belgien die kräftigste Stütze in seinen freien Instilutonen, die sich seit bald einem halben Jahrhundert bewährt haben und die unerläßlichen Bedingungen seiner Eristenz geworden sind. Diese Institutionen sind eS, welche der belgischen Regierung gestattet haben, alle die Schwierigkeiten zu bewältigen, mit welchen die Leitung eines freien Volles verbunden ist. Diese Institutionen haben die konstitutionelle Mo«' archie auf eine unerschütterliche Basis gestellt. Nicht minder wohlthätig wirltc aber der Einfluß dieser In>tl< tutioncn nach außen hin. Wir müssen eS anderen über-lassen, festzustellen, in welchem Maße Belgien dazu beigetragen Hal, das monarchische Prinzip zu befestigen, das parlamentarische System zu entwickeln, welches heule allgemein angenommen ist, und endlich daS fundamcnlak Problem aller modernen Regierungen zu lösen, das Problem: wie die Ordnung mit der Freiheit zu vereinigen sei. Abgesehen davon indessen darf die Negierung ihre feste Ueberzeugung aussprechen, daß, trotz der Irrthümer ^ und Mißbräuche einzelner, die belgische Nation im großen » Ganzen leinen bessern als den eben gewühlten Weg ein-schlagen konnte, um würdig und gemeinnützig den Platz auszufüllen, den ihr die europäische Ordnung angewiesen. Die durch die Verfassung gewährleisteten Freiheiten sind, H weit entfernt eine Quelle der Schwäche für die Regierung zu« sein, ein Element der Kraft für dieselbe, zu verleihen ihr die ^ Fähigkeit, über ein Voll, das seit den ältesten Zeiten gewohnt ist, seine Angelegenheiten selbständig zu besorgen, eine überzeugende Gewalt (uuo action MguHgivu) aus'D zuüben, welche tausendmal mehr geachtet und tausendmal V wirksamer ist, als es restrictive Gesetze sein könnten. 9" > diesem Systeme allein fand Belgien in den Zeiten revo- > lutionärer Bewegungen die Kraft, eine Haltung einzu- > nehmen, für welche ihm Europa Danl zu wissen saM'V In diesem Systeme fand Belgien die Kraft, die »n-> strengungen der Internationale zu paralysieren, deren » Doctrine», ans Tageslicht gezogen, vor dem gesunden Sinne « der Voller erliegen mußten — fand eS die Kraft Milz"' ^ wirlen, daß die Gefahren beschworen wurden, welche den Grundlagen der Gesellschaft drohten — fand eS endli< die Kraft, auf seinem eigenen Gebiete allen Aussch"«' tungen und Ueberspanntheiten entgegenzutreten." Von diesem Standpunkte nun wünscht die belaM Negierung die deutsche Note vom 3. Februar beurtheilt z" sehen. Zwischen zwei Nachbarstaaten kommen allerdiF mitunter Meinungsverschiedenheiten vor, aber die belW Regierung habe nie gezögert, ihren Einfluß aufzuvilte"' um die Ursachen gerechter Beschwerden zu beseitigen o°" rechtzeitig hintanzuhalten. Die Note beruft sich dara«I< daß der Minister des Auswärtigen erst im vorigen I«^ von der Höhe der nationalen Tribüne herab an den??' triotiSmus der Nation appelliert hat, damit jeder in^ nenl Kreise all' die Rücksichten beobachte, welche Oelg't" dem Auslande und ganz besonders Deutschland sch^!' das Nachbar, Freund und eine der Garanticmächte ll'' Der gesetzgebende Körper habe damals diesem AuM der Regierung seine Zustimmung ertheilt und die ^ gierung sei bereit, nochmals ihre Stimme zu erheb^ falls sich dies nothwendig erweist, um die Bande ^ Freundschaft inniger zu gestalten, welche Belgien ^ Deutschland knüpfen. (Schluß folgt.) Politische Uebersicht. Laibach, 15. April. Die ungarische Regierung ist, wie der ,I.U Lloyd" meldet, bestrebt, auf allen Gebieten die m^ sten Reduktionen durchzuführen; fo auch in den A^. ben für Staatsgestüte. Da nemlich die Erfap" gemacht wurde, daß bei staatlicher Manipulation " , diesem Gebiete kaum Ersparnisse zu erzielen sein d" , ten, wünscht die Regierung — wie „Ellenör" eN^ — von den Liegenschaften des mezöhegyeser StaatSgeil" l 0,000 Joch zu verpachten, wodurch hoffentlich eine bed/ tende Summe aus dem Ausgabenetat entfallen w' — Das ungarische Oberhaus hat den OeA entwurf über die Pensionierung der Vol' schult ehrer, ferner die Gesetzentwürfe über ErW"'" der Licenzgebühren fur ausländischen Tabak, über P " zierung und über die Stempelpflicht der börsenW gerichtlichen Documente und Urtheile unver" dcrt angenommen. — Das ungarische Abgeor neten ha us erledigte mehrere in Schwebe gewesene v ragraphe der Stcuergesetzentwürfe so ""^, Rechnu»>gsbericht für 1809. Hiemit sind die V"Y" lungsgegenstünde vorläufig erschöpft und werden M Commissionen arbeiten. ^e Die deutsch-bel gische kontroverse, "^ so vielfach zur Beunruhigung der öffentlichen ^' c ausgebeutet worden, ist von dem Gebiete journals' , auf das Gebiet parlamentarischer Erörterung üb^u^ gen. Fast gleichzeitig wurde sowohl dem englisch^ ^ dem belgischen Ministerium gegenüber die St"» > ^, zum Gegenstände parlamentarischer Iuterpcllatlone ^ macht. Die osficiellen Aufklärungen, welche diese ^zch pellationen zur Folge hallen, lounlen selbsto"!' ^i-nur im Sinne fast völliger Beschwichtigung der u „. vierten Aufregungen der letzten Tage abgegeben '^ Das baicrischc Ministerium hat nn " ' ^ Sr. Majestät des iiönigS den den, Landtage ""0 ei. Entwurf eines neuen Wahlgesetzes M'"?" ' Zcl' Man schreibt darüber der ..Augsburger Allacn'el""^ tung": „Die Kanuner schien freudig aufznathn'e - ^,, dieses Alpdrucks eutlcdigt wurde, eine Aufgabe "0^ ^ zu sollen, für die es leine Lösung gibt, "",'M-t'ö"' dcm Cultusministcr zu reden, bei der gcge'" ^ss> Zusammensetzung des Landtags lein Schein 615 "ung auf das Zustandekommen solcher Gesetze besteht. "« vlerzehngliedriae Ausschuß hat sich drei Vierteljahre ll'l« mit dieser Sisyphusarbeit geplagt und wollte jetzt, >n grabend des Landlaasschlusscs, da er den Stein 2 m? ^ "^^ hinaufbrachte, ihn unbearbeitet vor «"Plenum bringen. Diesem durfte bange sein vor dem, °l»s da uoch hätte sich ereignen können, uud die jetzt Mögen mitleidige That der Regierung ist für die «wmer eiue That der Erlösuug." ll«t .^ britische und diefranzösische Ncglirung Msslen sich über die Einsetzung einer Kommission zur 'Mligen Prüfung des Project« über die Herstellung des UMtunnels. — Das englische Oberhaus nahm die <«u über die Erfindungspatente in dritter Le. W an. — „Times" und „Daily News" veröffent. Wu die ihnen vom Comit6 für auswärtige Anleihen ^«ctheilten Documente bevor der Bericht des Comity's dt m . Unterhaus gelangt war. Wegen dieser Verletzung dll« ^'^^tgien des Parlaments wurden die Drucker vor 's Unterhaus geladen. — Cochrane beantragte im MerbMse, die englische Regierung möge die petersbur. ulr Konferenzen zur Lossagung von der SeercchtS.Decla- "«on iin pariser Friedensvertrage von 185tt benutzen. "M einer prachtvoll beleuchteten Galcggimlle postierte . ^tmusik eine eigens componicrtc Widmungscantatc ,^ »nd wllrdcn von dcr Escadrc l»nd dem in« Hafen 7^e>ldm, ,„^ bengalischem Feuer erleuchteten Lloyd-^"pfer zahllose Raletcll abgebrannt. Die Volksmenge i, ^ >n enlhnsiastische Hochrufe aus lind mehrere Musik-"Mc,l ez.ecutikrten die Volkshyinne. An Bord dcr.Mi. 2^" angelangt, von wo aus sich ein erhabener An< ^ auf die Beleuchtung darbot, besichtigte dcr Kaiser ^ .bezaubernde Schauspiel und hörte die auf der Oa-Kantc ausgeführten Musikstücke an, während sich diese, üilÜ ^"i^hligcn Barken gefolgt, der „Miramar" ge< ^Ut hatte. Um 12 Uhr nachts lehrten die Barken so t die Galcggiante wieder nach den Quais zurück und ^ ble Aevültcrnng in bester Ordnung nach Hause. ES ^lscht allgemeine Befriedigung über dic dem Kaifer .gebrachte fchöue Ovalion, welche die kühnsten Erwartn übertraf. Die Stadt Zara hat das Möglichste ! ^u, um die Anwesenheit ocS Kaisers in der würdig-bll! ^ ill feiern. Einen der interessantesten Momente blnk ^ auf Kosten dcr Gemeinde auf dem Exercier-z) «^ dcranstalletc große Volksfest, zu welchem die . bleute auS den unlliegenden Ortschaften erschienen «re„. G^„ 12,000 Bauer» uud Bäuermnen in ihren ft Aschen Nationaltrachten, die Manner athletische Ge-»lit Ü' ^chstülnmig, breitschulterig, hatten sich nm große, Mi ^ dalmatincr Wein gefüllte Fässer und um lodernde Feuer, über welchem Schafe am Spieße Htcn wurden, gelagert. Als gegen 1 Uhr dcr Kaiser bere?"' ^weilte er nur kurze Zeit auf dcm für ihn ^ Uctcn Sitze. Se. Majestät traten unter dic einzelnen l« '^n. und beobachteten den dalmatinischen National« ^ bcu jtolo, welcher bei Gusla-Vcglcitung getanzt sl«^' ^^' Majestät redeten mehrere Leute theils in sicher, theils in italienischer Sprache an. Die Menge te>, ^ EnthllsiaSlnu>j ergriffeu; die alten Leute weiu-^t>>! ^ Freude, viele Männer bezeugteu ihre Freude ^ra s ' ^^ ^ ^^'"' ^°^^" ^ö auf die Erde warfcu, tiefe, ^nuntanzten und unausgesetzt ^ivio Oar» nusa" ^^K-Majestät dcr Kaiser sind um 11'/. Uhr im ^a,» gelegenen, herrlich decorierten Hafen in Pago siH^sfcn, von dcr dichtacdränglcn Voltslnengc cnthu» ^tias/ ""fangen und von den» Bürgermeister chrcr-t^'t begrüßt worden. Der Kaiser lobte, in Erwioc« ^"dcr Ansprache dcs Bürgcnncisters, die Emsigkeit be», ^°l)"cr. Durch einen Triumphbogen mit leben-tz^^llcndlichcn, sinnbildlichen Orurpcn erfolgte die l>ie lzss^^^' fortwährcuocm Jubel dcr Vcvölleruug durch koV"'llcklcn, mit Blunicu bestreuten Gassen in die dcr ^ ^^' I>" Gc,nciudchause fand die Huldiguug stylt )!"chtcit, des Gcnleindcralhcs und dcr Behörden ^chli^od""" cinpsing der Kaiser den Gouverneur Fl'u,,, ^oäry und dic Vorstände der Sccbchörde von ^Aüs^' ^^ aus den, Lloyd.Danipfcr „Lucifer" zur tigte ,,.. ^ ^^ Majestät einlangten. Dcr Kaiser bcsich. ^lft w, ^ ^ Schnleu, allwo einzelne Schüler gc-'»'d dio ^"' ^^""" bie Nonuenkirchc, das Salziuagazin Vchen wÄ'.''"'' """^ die Einschiffung, unter stur-Better "McdSovationen der Bcvöllcvung, bcl heiterem Rückfahrt von Pago nach Zara be< "e Bcwohncr von Arbe auf mit Fahnen gc- chmückten Barken die passierende kaiserliche Yacht mit Pistolenschüssen. Unterhalb Earlopago erhob sich ein Vorawind, dem die „Miramar" tüchtig widerstand. Der Lloyd-Dampfer „ttucifer," auf der Rückfahrt begriffen, salntierte die kaiserliche Jacht. Nachdem sich dcr Wind gelegt, erfolgte die ttaudung >„ Zara, woselbst der Kaifer von der am User angesammelten Volksmenge abermals stürmisch begrüßt wurde. Das Erscheinen dcs Kaisers in Arbe und Pago hat anf die dortige Bevölkerung einen tief ergrcisendeu Eindruck gemacht. — (Zur Kaiserreisr „ach Galiziln,) „Dzicnil" erfährt, daß Se. Majestät der Kai s e r am 4. August die Reise nach Galizien antreten und dort vierzehn Tage verweilen werden. In Lembcrg wird Se, Majestät vier Tage Utrweileu. Die brodyer Vemeindeoerlreluug richtete an Se. Majestät den Kaiser die Vitte, anch Vrody mit seinem Besuche zu beehren - (Se. l. Hoheit Erzherzog Nlbre chl) traf am 5. d. um 10 Uhr abends in Arco ein und stieg in seiner Villa ab, wo der hohe Hcrr einige Wochen zur Stilrlung seiner Gesundheit verbleiben wird. In frllher Morgenstunde macht oe» Erzherzog eine Promenade durch den herrlichen Pa,l und Gar: ten, auögezeichuet durch die schöne und große Auswahl iimucr-grllneudcr Gewächse und besonders seiner OraugeubUumc, die trotzdem, daß sie im letzte« Winter, bcr, wie anderwärts auch hier rauher als gewöhnlich war, im Freien gestanden sind, nicht« gelitten habeu, ja sogar schiim FrUchte tragen. In späterer Tagesstunde unternimmt der Herr Erzherzog AuSflllgc zu Pjerd. — (OPPolzcr« «lubeule«,) Heute um halb 11 Uhr vormittag« fiudel iu dcr wiener Aula die Feier der EullMung des Bildes weiland Professor Ritter von Oppolzer, Grlluders deß unter dem Protectorate des Kroupriuzeu Rudolph stehenden Verein« zur Pflege lraulcr Studiermoer m Wien stall, - (Verlraucuslu » d gcliuug,) Bor einigen Tagc» h,,l dic Ueberreichung der seinerzeit im «Ncucu Frcmbcublatt" vcr-össeullchleu Anerlennungeadresse an den Vrafen Lamezan au-lilfllich .seiner Rede im Prozesse Ojcnheim stattgefunden. Dir Adresse wurde iu geschmucluollcr '/lnsstaltnüg nul li331 Unter' schrifleu vou Äilrgeru aus deu vcrjchndcustcu >ijc>ufslrciseu hcl-rilhrcud uud mit den Adressen der Uulcrzcichuclcn versehen, dem Olafen Lamczan iu seinem Bureau übergeben. — ( Kirchendiebstahl.) Iu der Nacht vom 7. auf den 8. d. M. wurden, wie die „Crazer Ztg." erzählt, aus dcr Pjarr^ lirche hl. Dtcisaltigleil, im Gcrichlsbezirle Prltau, die Moustranze, da« Ciborium mit den geweihte» Hostie», mehrere Allartilcher uud silmmtlichc Kerzeu nud beuchter im Ocsammlwerlhe vou 273 fl. czestohlcu. Der Dieb, Josef Kuic, ein mchriuals abgc strafte« Individuum au« der Ortschaft Lichtcneg, wurde tags-darauf vou den Vaucrn iu Zogeudors bei Marburg aufgegriffen und dem Gerichte eingeliefert. - (Explosion.) Nm ltt. d. mitlags ercigütte sich iu der Rojc»»0'Kaseruc iu Trieft folgeuber Ullglllclsfall: lliu 14j«h» riger Kellnerjuuge spielte iu der Marlelenderei mit Kapseln und ließ auch eine blinde Patrone explodieren. Dicse eulzUndete elue in der Nähe liegende, größere Quantität Pulvers und dirscö ci» Faß Spiritus. Line fUchterlichc Detonation erfolgte, die Maucru dcr Cantine barsten, ciu Theil des Plafonds stllrztc eiu, Solda-teu die im obere« Stackwrrle aus dc» Äellen lagen, wurden vou diesen iu die Höhe geschleudert, und fast alle Fenster dcr Kaserne, sowie die dcr umliegenden Häuser zertriimmert. Da« enlstandcnc Feuer wurde sofort vou den Soldaten gelöscht, Dcr unglückliche Knabe erlitt schwere Vrandwnlidcn am ganzen Kärpcr uud licgt hoffnungslos darnieder i bcr Marketender wurde vou einrm Holzblocke fchwcr verletz», u»d erlitt auch Vrandwundeu; seine Gattin wurde uur leicht verletzt, Locales. gum Schlch der Weingärten. Wir erfüllen im Iutcrcsse des Wciubaucs in Krain nur eiueu Act dcr Pflicht, iudem wir bei Beginn dcs Frühjahres dic wciubaulrcibenden Besitzer unseres Heimatlandes auf dcn Ausruf des Herrn Dr. H. Vogel, Gcneralsccrctär dcr ^audwirtljschastsvercine in Elsaß, betreffend den Schutz dcr Weingärten acgcn Frühlingsfröste, aufmerksam machen. Der erwähnte Aufruf lautet: ..Zahlreich sind die Gefahren, welche dcm edelsten Zweige der ttandwirthschafl, dcm Weinbau, vom ersten Erwachen dcr Begelalion angefangen das ganze Jahr über drohen, bis die Natur dcm Weiustocke wieder gc stattet, die Ruhe dcs Winterschlafes zu genießen. Welcher Winzer kennt sic nicht, die Gcspcnstcr, die da unter dcn verschiedensten Namen auftreten: drn rothen uud schwarzcu Brenner, dcu Traubcuschimmcl (oidium), Rußthau (^wupol-ium vitic olum) und Rost; wer tcnut nicht die Ncbcnstichlcr (li^lldnUs d0wiLti), die Traubcuwickler (wrtlix uv^liil), Heu« uud Sauer-wimner; wer hätte nicht gchörl von dcr verwüstenden Reblaus, welche in Frantrcich fast ein Drittel aller Weinberge zerstört hat, nach dcr Schweiz, Oesterreich und Italien übersiedelt ist und unn auch dic dcutschcn Grenzen bereits überschritten hat! Doch schlimmer noch als all diese Calamitälen, die uus glücklicherweise bis jetzt auch stcts nur in kleineren Dimensionen bclroffcn, wirken — die Frühlingsfrösle! Ihre Verheerungen treffen ganze «änderstrichc; sie rauben in Stunden Millionen von Werthen! Mit Tücke über-fällt diefer Wolf in sternenhellen Nächten und in den Stunden kurz vor dem Sonnenaufgang die zarten flau» migen Knospen und Vlllten; kaum bem schützenden Mutterarm durch die verlockende Frühlingssonne ent« schlüpft, zerstört er die unzählbaren jungen seben und damit die Hoffnungen lausender Familien des unermüd« lichen Winzerstandes! Wie ein Lauffeuer durchstiegt des andern Tages die tlunde von dem Unglücke das Kano und verbreitet Trauer in allen Kreisen — denn eine der bedeutendsten Quellen des Wohlstandes, der sich durch die Hand des Weinbauers in die zahlreichen Kanäle und Kanälchcn des socialen Verkehrs verbreitet, ist mit einem male vernichtet! Doch es ist ein Mittel gefunden, das Unglück ab. zuwenden! Jeder Winzer weiß, daß Fröste nur in sternenhellen, windstillen Nächten eintreten, wo die Erd« wärme ungehindert in den unendlichen Weltenraum aus» strahlen kann, und die Kälte also die jungen Schösse ohne Widerstand trifft. Sind Wollen am Firmamente, so ist dadurch gewissermaßen eine schützende Wand gebildet, welche die Erdwärme hindert, zu entweichen, und somit die Frostlcmperatur vermindert. Es kommt also nur darauf an, wenn in jenen kalten Frühlingsnächten und »Morgen Wollen fehlen, solche künstlich zu erzeugen, ein wärmendes Tuch auszubreiten über unsere Pflegekinder, deren Früchte uns dafür erlaben werden. Solche Wollen können durch Rauch erzeugt werden, Vor allem kommt es dabei darauf an, oiefen Rauch möglichst nahe am Boden zu erhallen. Es darf alfo lein heißer Rauch sein, denn der steigt, weil er leicht ist, in die Höhe, sondern es muß ein schwerer, kalter, dichter Rauch sein. Alle Brennmaterialien, die große Hitze und Flamme erzeugen, sind zu dem Zwecke darum nicht zu gebrauchen. Bei vorgenommenen Persuchen zeigten sich Unkräuter, die man feucht auf Haufen setzte und mit Pech oder Theer vermischt hatte, als recht günstig. Vorzüglich sind ferner die Neßler'schen Räucherkerzen und auch Torf. Doch was würde eS helfen, wenn auch der eine oder andere fleißige Winzer auf feinen Rebstöcken solche Rauchwollen erzeugen wollte. Es wilre vergeblich; jede Luftströmung würde den erzeugten Rauch auf das Grundstück des Nebenliegers verwehen. Soll ein durchgreifend sicherer Erfolg erzielt werben, so ist es nöthig, daß alle Winzer ohne Ausnahme sich der Mühe und den kleinen Unkosten des Räuchern« unter» ziehen. Es ist zu dem Ende nothwendig, daß bereits jetzt in allen weinbautreibenden Orten ein förmlicher Rauche-rungSdienst organisiert wird, der in Activität tritt, sobald die Gefahr droht. Die Gemeindevorsteher oder sonstige intelligente Bürger sollen zu dem Zwecke ihre Mitbürger zu Besprechungen versammeln. Es soll Berathung gepflogen werden über die zu verwendendm Materialien, dieselben müssen beschafft werben, unter Umstünden unter Kostcnzulage der Gemeinde. Die Plätze, wo die Feuer anzubringen sind, müssen genau bestimmt und ein fürm-licher Feuerwachl'Turnus eingerichtet werden, so zwar, daß jede Gemeinde zur Zeit der zu befürchtenden Fröste ihre Mannschaft auSfendet, welche den Rauchmantel au«-bereitet, sobald das Thermometer gegen den Gefrierpunkt herabsinlt. ES ist ferner erforderlich, daß die Nach-baraemeinden sich zu gleichem Zwecke mit einander verständigen, so daß eine ganze Kette von einem Ende de« Elsaß zum andern sich bildet, die durch die Macht der Vereinigung und der Intelligenz dem gefürchtcten Felnde Widerstand bietet. Liebe Winzer! Laßt diesen «ufruf nicht ungehör: verhallen! Tretet mit Einmüthigleit zusammen, dem bösen Elemente zu wehren! Laßt in Rücksicht darauf allen Parlcizwist oder Familiengroll, wo solche existieren sollten, fahren; gebt unserem Lande ein Beispiel von dcr Macht, die Einigkeit erzielt, und der Erfolg wirb eure Entschlossenheit und euren edlen Gemeinsinn krönen. Wir ersuchen alle landwirthschafllichen Vereine, die wichtige Sache zu unterstützen, sowie die Herren Orts-uorslcher, Lehrer und andere intelligente Männer, zur Ausführung mitzuwirken." — (Aus dem Verein «Iebe«.) Schon vor mehrt«« Jahre», uamentlich aber in neuester Zeit, haben sich in vielen Ortschaften der üstcrrcichisch'UNgarischen Monarchie Militilr« Pclcraneu vereine gebildet; sogar in llciucren Vilirlten uud Ortschaften, iu Gebirg«- und Thalgegenben sind derartige Vereine im Eulfteheu begriffm, deun e« mag wohl i» Oesterreich' Ungarn wcnigc Ortschaften geben, i« delicn nicht Vliinner wohnen sollten, die fl»r ztaiser uud Vaterland die Wuffe «"rage« haben. In gegenseitiger inniger Verbrildcrung verfolge» die au« alten Soldaten, aus bewiihrlen Kriegern bestehenden Vereine einen p». triolisch-humanilllrcn Zweck, uemlich die UnlerftUhuna. hilf«bcdurl« tiger Kriegelamcradeu uud die Lrwcckung und Erhaltung de« plllriotische« Gcfllhle« bei der Jugend, die heute oder morgen ausnahmslos nach dcn vesiimmungcn dcs neuen Wehcgesehe« ,n die Reihen des l l. Heeres einzutreten berufen ni,rd. E,n solcher Verein consti'uicrte sich soeben unter dem Vanner «Erster lraini, scher Militür-Velcianenvcrein zu Domzale." Die h. Laudlsregie-ruug sllr «rain Hal die Stalulen desselben bereits genehmigt und dieser Verein ist soeben in drr Organisierung begriffen. Der hu» maue Zweck und die geschmackvolle Uniformierung lassen Hofs««, daß dlescr vom Herru Johann 3t i e d l, Strohhulsabrilantm in Domzale, angeregte Vereiu kebensfilhigleit haben wird und mit Sicherheit darauf zu rechnen ist, daß hohe Gönner, namenl-lich au« Mililärlreiseu, dieser Verbrüderung hilfreich unterstützend unter dic Arme greisen und dem Vlrtine beitteltn wndt«. - ei 6 Am 14. April abends um 7 Uhr fand im Gasthause „plr Vereinigung" i« Laibach llber Anregung mehrerer Militärveteranen eiue Versammlung statt, die ziemlich zahlreich besucht wurde. Znicck dieser Versammlung war die Grllndung eine« Militär-Veteranen - V er c ins in Laib ach, analog jenen, wie sie ii, anderen Provinzen Cislcithaniens bereit« bestehen. Herr Simon I a l führte das Wort, stellte den Anwesenden unter Vorlesung der bereits uon ihm verfaßten Statuten die Nützlichkeit und Zweckmäßigkeit eines derartigen Vereins in Laib ach vor, und glaubte dic Versicherung »„«sprechen zu liinnen, baß ein solcher Verein allseitigen Anklang finden werde. Herr Loboda erwiderte aus diesen Vortrag in schwungvoller Rede, daß unter der Firma „Erster lrainischer Militär-Veteranen-Verein" in Dom» zale bereits ein Veteranen Verein vom Strohhutfabricauten Herrn Riedl gegründet sei, daß der Sitz dieser VcreinSdireclion vor» läufig iu DomZale sei, iu kurzer Zeit aber nach Laibach verlegt werde, und daß dieser Verein bereit« die Genehmigung der poli-lischcn LandeSbehürdc erhalten habe. Herr Loboda eröffnete ferner den Anwesenden, daß der Verein in DomZale bereits über 200 Mitglieder zähle und Herr Aicdl zum Loinmaudantcu des Verein« ernannt wurde, sowie daß dem Vereine bereits Hede«' tcnde pecuniäre Mittel zur Verfügung stehen. Der Redner bc> schrieb ferner die Eleganz der Adjustierung und führte zuletzt au«, daß bei solchen Umständen die Gründung eines zweiten derartigen Vereins in der kleinen Provinz Kram weder möglich noch räthlich sei, und daß nur ein einziger Verein gedeihen könne. Nach dicfer Aeußerung wurde die Gründung eineß zweiten Vereins in Laioach aufgegeben und der Antrag de« Herrn Loboda zum Veitritte in den domZaler Militär-Veteranen-Verein von sämmtlichen Anwesenden mit großem Beifalle einstimmig angenommen. -Die Statuten dieses Vereines bestehen aus 44 Paragra.' phcn: §z 1 bis 8: Namen und Zweck de« Vereines. §§ 4 bis 11 : Mittel zur Erreichung des Vercinszweckes und Ärt ihrer Aufbringung. §§ 12 bis 23 : ?lrt der Bildung und Erneuerung dieses Vcreiues. §§ 24 bis 3l: Rechte und Pflichten der Mit» glicder. tzZ 32 bis 38: Wahl und Obliegenheiten der Vereins-ll'itnng. 8s 39: Schlichtung tcr Streitigkeiten. 8s 40 biß 43: VcreinSverlrelung. 8 44: Auflösung des Vereines. — Das Dienstreglcment enthält 6? Paragraph?, u. z. §§ 1 bis 22 : Organische Bestimmungen. §H 23 bis 43: Dienstesverhal-tungen. §§ 44 bis 58: Administrativbellimmungen. tz§ 59 bis 67 : Adjustierungsvorschriften. — (Für die städtische Musikkapelle) haben gespendet: Herr Draschler 2 ft., Oftindische Compagnie 21 fl., Herr Sigmund Schneider 5 fl. — (Einheimische Kunstwerke.) Der hiesige Ga« lanteriebuchbindcr Herr Karl Eifert wird sich an der Welt< ausstcllnug zu Philadelphia belhciligcn. Drei Meisterwerke gingen au« feinen Händen hervor, die zweifelsohne dic Bewunderung des Publicum« wachrufen weiden. Zwei Kunstwerke sind aus Kork« hol; angefertigt: „Kaiser Max von Mexico" und die „Harteu» sccue ans Faust" (Faust, Grctcheu, Mephisto und Martha). Er-liercS Bild ist au« 22 Stückchen Korlholz geschaffen und bringt das sprechende Porträt d.'ö unglücklichen Sprossen aus dem Hause Habsburg-Lothliugcn. Das zweite kann in jeder Beziehung als Kunstwerk ersten Ranges bcznchnet werden. Die geuanutcn vier Personen, die Laubc, Bäume, Gesträuche, Blumengruppen und d«e Kirche im Hintergründe sind meisterhaft ausgeführt. Das dritte Kunstwerk stellt ein Blmncubouquct, aus Vaumschwämmen angefertigt, vor; die auf dem Bouquet sitzenden Thiercheu, Schmetter-ling und Flug?, tonnten nicht natürlicher nachgebildet werden. Herr Eifert beabsichtigt, diese drci Kunstwerke vor ihrer Absen-dung nach Philadelphia in L a i b a ch zum Vortheile des hiesigen Feuerwchrfuudcs und ini Schillers einslocale in Trieft zur allge» mcincn Ansicht auszustellen. Wir machen Kunstfreunde schon heute ausmcrtsam, die Bcsichtiguug dieser Kunstwerke ja nicht verabsäu-men zu wollen. — (Die Singspielhalle Steidler) eröffnete gestern im Glasfalon der Casinorestauration den projectierten Eyflus ihrer Productioneu unter recht günstigen Auspicien; der Glassalou war mit Gästen dicht beseht. Die Gesellschaft besitzt iu der Persou des Diteclurs dieser Gesellschaft eine tüchtige komische Kraft, führt eine gute, lebendige Vollsliedcrsängerin (Frl. Zieg ler) und eine pikante, interessante Chansonettensängeriu (Frl. Boda-navic) ins Treffen. Der Gesellschaft gelang e«, die anwesenden Gäste durch einen langen Zeitraum von vier Stundeu mit amü» santeu Piece» zu unterhalten. Herr Ehrfeld hat mit dem Engagement der Singspielhallc Steidler einen glücklichen Wurf gemacht. — (Äus demBeamtenverei u.) Im Monat März l. I. wurden beim ersten allg. österr.-ung. Veamtenvereine 483 Stück neue Lrbeusversicherungsantläge über 5,43.874 Gulden Kapital und 700 fl. Rente ciugcbracht. Zum Abschlüsse kamen 377 Verträge mit einem versicherten Kapitale Per 336,476 fl. und einer Rente von 400 fl. Der Versicherungsbestanb mit Ende März betrug 24,510 Verträge über eine Kapitalsumme von 22.381,109 fl. und Renten von 47,033 fl. Hievon sind Kapitals-Versicherungen im Gesammtbelragc von 700,586 fl in Rück-dcckung gegeben. Infolge von Todesfällen seit Beginn des laufen» den Jahres sind 68 Versicherungsverträge erloschen und mit den» selben 44,700 fl. Kapital und 600 ft. Rente fällig geworden. Dir Prämieneingang pro März war mit 47,190 fl. vorgeschrie, ben. Ein neuer Localausschuß, respective ein Spar- und Vor-schußconfortium, wurde in Nilolsburg ins Leben gerufen. — (DerPersonenverlehr auf de« Eisenbahnen.) Um die bisherigen M'ßstände im Petsonenverlehre der Eisenbahnen für die Zukunft möglichst zu beseitigen, wird im l. l. österr. Handelsministerium eine Zusammenstellung aller Unzutümm« lichleilen u,>.d Mißstände, die im Perfoncnverlehre bis jetzt be> merkt wurden, angefertigt, um sie zur Beseitigung den Vahnver-waltungen bekanntzugeben. Die von einigen Blättern colportierte Nachricht, daß einige Bahnvcrwallungen für die nächste Sommer, sllisou die bisherige Begünstigung für Tour- uub Retourfahrten möglichst beschränken wolle«, um das Reisepnblicum zur Abnahme von Fahrkarten für die Hin« und für die Rückfahrt zu nöthigen, erweist sich als unrichtig. — (Einliefe rung ste ckb rie fl i ch V er fo l gt e r.) Au« Anlaß des vorgekommenen Falles, daß ein unu einem Strafgerichte steckbrieflich verfolgtes Individuum uach seiner Aufgrei» fung mittelst SchubeS, da» heißt mit gewöhnlicher Schubbeglei-tuug an da« betrtffende Gericht befördert worden ist, sind die Gemeindevorftäudr, insbesondere jene der SchubstalionSgemeinden erinnert worden, daß nach 8 175 und tz 177 der Strafprozeß» ordnung steckbrieflich verfolgte Individuen und überhaupt wegen Verbrechen oder Vergehen aufgegriffene Personen nicht abzuschieben, sondern binnen längstens 48 Stunden unter sicherer Bewachung, in der Regel von der Gendarmerie, an das nächste Gericht einzu' liefern sind. — (Aus dem hiesigenSchwurgerichtssaale.) Am 6. d. M. hat die Tchlußverhaudlung gegen Andrea« Po-renta vulgo Virtovec au« Oberschischla und Josef Tomas au« St. Veit wegen de« Verbrechens dc« Betruges begonnen. Den Vorsitz führte Herr LGR. Ievnilar, als Votauten fun. gierten die Herren LGRR. n. Zhuber uub Baron Rechbach, al« Schriftführer Herr Landesgerichts'AuScultant Visnilar. Gegen Parenta lautete die Anklage auf Betrug durch falsche Vorspiegelungen und Wechselverfälschung; gegen Tomas vulgo Pintar eben auch auf Betrug durch fingierten Kaufvertragsabschluß. E« wurden 27 Zeugen vernommen. Die Vertreter der beiden An» geklagten stellten die betrügerische Absicht ihrer Clienten in Abrede. Die Geschwornen beantworteten von den ihnen vorgelegten sechs Fragen fünf einstimmig mit nein; die sechste Frege jedoch wurde von 6 Geschwornen mit ja und von den übrigen 6 mit nein beantwortet. Infolge diese« Verdiclcs wurden die beiden Au. geklagten freigesprochen. — (Die „ Krainer Viene") bringt in ihrer heurigen vierten Nummer: 1. eine vorläufige Mittheilung Über das Riech -organ der Biene uon Dr. Wolff auS kinbenhof bei Dresden; 2. eine tabellarisch Beantwortung der FraZe: „Wie ist der Honig zu verwerthen?" unter Angabe der verschiedenen Arten der Bereitung von Meth und Honigwein; 3. einen beleh» renben Artikel über den scharfen Frühlin«fchnitt und das Zeideln von A. Töplcr; 4. die Fortsetzung de« Artikels zur Faulbrutfrage; 5. Vereinsnachrichten zur Hebung der Bienenzucht in Steiermark. — (Aus der Vadezeitung.) Im Kaiser. Franz-Iosefsbad zu Tllffer herrscht die grüßte Thätigkeit, um alle« für die am 1. Mai stattfindende Saisoneröffnung vorzubereiten. Insbesondere wird au der Vollendung eines neuen Cur» und Speisesaales, von Lese», Damen- uud 14 Wohnzimmern gearbeitet, während mit der Herstellung eines neuen Eurvassius im söge» nannten MUHlhofe begonnen wurde. Dabei siud Zimmer- uud Bäderprcise den jetzigen Gcldvcrhältnissen entsprechend bedeutend ermäßigt worden, fo daß man ein nettes, kleines Zimmer im ersten Stocke des MühlhofeS, mit schöner Fernsicht, um 50 kr. täglich bekommen kaun. Neueste Post. Zara, 15. April. Gestern abends wurde die S^ wieder freiwillig illuminiert; die Volksmenge duraM' die Straßen in schönster Ordnung. Die Gemeinde^ waltung überreichte dem Kaiser ein sehr geschm»»»' ausgestattetes Album mit den Merkwürdigkeiten «"' Ansichten von Zara. Um 7 Uhr früh reiste St. M jestät bei heiterem Wett« und ruhiger See nach Z<^ vecchia und Sebenico unter Hochrufen des zahlreich v"' sammelten PublicumS, welche« in begeisterte AcclM tionen ausbrach, ab. Der Kaiser spendete an UM' stützungen 2900 Gulden, darunter 1200 Gulden «" Armen von Zara. ,. Verona, 15. April. Der deutsche Kronprinz!" mit Gemalin gestern früh Innsbruck verlassen. D" lronprinzliche Paar wird heute an dem Garda»Set»"' weilen und Freitag abends in Verona eintreffen. ,. Berlin. 14. April. Die „Post" kommt noch«" auf ihren Kriegsartikel vom !). April zurück; sie »^ jeden Schein der Officösität desselben zurück und ^ Häuptel, die Beunruhigung der Gemüther datlere w» seit dem 9. April; sie laste fühlbar seit Jahr und M auf allen Verhältnissen und jedermann zeige mit FilM dorthin, wo die Unruhe residiere. Die Warnung^ hätten einen reellen praktischen Zweck. Die aufrichW Friedensfreunde in Frankreich wüßten jetzt, wohin "1 Kriegspartei ihres Bandes steuere. Ein rauh klingend" Wort zur rechten Zeit beuge rauherem vor; habe «" Artikel der „Post" vom 9. April kriegerisch gellun«" so habe er sich ein, wenn auch bescheidenes Verdienst ^ die Sache des Friedens erworben. . Paris, 15. April. Die ..Agence HavaS" btM net die Meldung über Veränderungen im diplomalW Corps als verfrüht; vor der Rückkehr des Mililst" des Aeußern au« der Gironde wird diesfalls nichts ->" schieden. , Telegraphischer Wechselkurs oom 1b, April. ^ Papier - Rente 70 45 — Silber - Nente 74 7tt. - l«A staats-Anlehen 111 7b. — Vanl-Actien 958. - Lredit««U N3-50 London 11130 — Silber 103 40. Kl. Mün,-^ caten 524 - Napoleonsd'or 888'/,. — 100 Reichsmark "«"' Wien, 15. «pril. 2'/, Uhr nachmittags. (Schlußc«'A ilrebitactien 233 50, 1«60er Lose 111-75. 1864er Lose Is»",, österreichische Rente in Papier 70 50. Slaalsbahn 301-—. "» bahu 197- -. 20. Franlenstücke 8 88, ungarische Lreditac"'. 221 50, österreichische Francobant 51 25, österreichische AnylaU 133 50. Lombarden 144- , Uuionbanl 111 50, austro-olicll»«»'" Gaul — —. Lloydactien 445-—, austro-ottomanische Bank ^ türkische Lose 55-40, Lommunalanlehen 105-50, EgyM 170-50, Gedrückt. Angekommene Fremde. Am 15. April. Hotel Vtadt Wien. Zimmerman», Triefl. — Faber, ToM' — Beran und Hirsch, Reisende; Ruß, Kfm., und Rack, lv", — Llasmann. Üfm., Vicberfcld. - Persche und Perme, ^ vate, Rudolfswerth. — Odörfer, «gram. — Satori, VeaN"" Nleiburg. ^, Hotel Elefant. Gteidler und Meier. Wien. - Perlo, s^ — Weidlich, Beamter und Duller, Hof. — Harmg und Uns" Vraz. Hotel Europa. Mesuit, Baron, Trieft. — Vlaraß, Mann. Mohren. Iglit und Nnsel. TarviS. Meteorologiiche Beobachtungen in Laibach^, I "Z O M ° -5 W 6U. Mg. 739.4, ^'il NO.'schwHch heiter 15, 2 „ N. 735.78 -s- 8? NO. heftig heiter ^ 10 „ Ab. ' 737.8o 4- ^ ' 3iO. milßig ! heiler ! .. Ueber iltacht E,«b,ldung auf stehenden Gewässern, M°l» . ganz heiter, starker Reif. tagsUber windig, heiter, gegen Ä" theilweise Bewölkung, mondhell. Das Tagesmittel der «va'" -j- 3-7°. um 3 7° uuter^dcm Normale. Verantwortlicher Redacteur: O t l o u, » r V ambers ^l>vst>N^Vt^ Wie«, 14. April. Bei im ganzen unlkugbar befestigter Tendenz war der Verkehr doch wenig belebt. Die Speculatiouspapiere hoben sich „m 1 bis 2 fl Bahn"" ^vr^NVl»-^».. notieren meist etwas höher, Prioritäten waren getheilter Tendenz. Rente war zur um ','. pLt. erhöhten Notiz begehrt. Gelb Ware Gelb «va« «tlb War« G«ld N'?ß Mai- ) ^, (.....70 65 70 80 «lrcditaustalt........23!< 75 234 - Oefierr. Nordweftbahn .... 15«- 156 50 GiebenbUracr 77' ^ Februar-) ^^"" (.....70 65 70 80 Erebitanflal!, ungar.....222 25 222 75 Rndolfs-Vahn.......148 50 144- Slaatsbahn ' ' 140' - !4l Jänner-) ^-.h„«„., ( - - - 74 80 74 90 Depositenbank.......,39-- 140-- Staalsbahn........3A»-- 302- Sudbahn ü 3°/, . IN 7b l^,ga «pril- ) Sllberrente ^ . . . 74.^ 74.70 Escompteansialt......800- 805.- Sllbbahn.........,44- 14425 .. 53— Ung. «odencredit . . . . 86'80 87-- a..,^ «0«" 5 W.ener «lommuual. Nnlehen . 92 bl) i)2 75 Elisabeth-Wefibahl. . . . " . 188^ 188-50 Ducateu 5N 22'/ lr. b st-K „ «Llisabeth.Bahn (Linz-Bubweiser Prioritäten. Napoleusd'or .' .' 8 ,,' 8« , S . ^.' «ctien von Vaulen. Strecke) ......... - . Llisabeth.-V. 1. E«. .... 9350 94- Preuß Kassenscheine I 63' ' ! ,, «a ^ ««ld wa« Ferdinands-Nordbahn . . . I960 1^5- Ferd.-Nordb.-S.......10470 105- Gilber . 103 40 '«103 - "" ^'g'°«""l........134.^ 134 25 Franz. Joseph - Bahn .... 16650 167- Franz-Ioseph-B.......97-50 98' ' ' , «.«. «°ü «^". »........"^"' "2'50 3emb..