k. 31. prannmera Wr Laibach -Zustellungin»^ Mit der Post: ration-prcisk: ^ ^ ^ Jnsertion-preisr Ein- . - — ^ sus Donnerstaq, 7. Februar 1878. — Morgen: Ioh. v. M. LieS^'/?.'/^L H.Mra. l: tzanzj-hr. fl.lS. __________' '___________ ^ ^ ,r>sen bi« 5 Zktten ro kr. / 71 Alks dem Abgtvtdnetenhause. I» der Dienstagssitzung wurde vom Ministerpräsidenten das an ihn gerichtete kaiserliche Handschreiben verlesen, laut welchem Se. Majestät mit Rücksicht auf die dringliche Nothwendigkeit der Fortführung und Beendigung der Ausgleichsverhandlungen das gegenwärtige Ministerium von neuem, ms Amt berufen hat. Fürst Auersperg schloß daran eine Darlegung der Vorgänge, welche die Demission des Ministers und die Reactivierung desselben zur Folge hatten. Er bezeichnte die Demission des Kabinetts als eine konstitutionelle Pflicht, nachdem das Ministerium die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß wesentliche Punkte der Aus-gleichsvorlage auf die Zustimmung des Parlaments' nicht rechnen können. Se. Majestät habe, an den Patriotismus des Ministeriums appellierend, dasselbe aufgefordert, wieder ins Amt zu treten. ständigung. „ ^ , gelingen. Der Ministerpräsident schloß, betonend, baß- die Minister mit Hintansetzung jeder Rücksicht auf ihre Person der allerhöchsten Aufforderung folgeleisteten, mit der Bitte, das Haus möge mit thunlichster Beschleunigung an die Fortsetzung der Ausgleichsverhandlungen schreiten. Die Erklärungen des Ministerpräsidenten machten sichtlich tiefen Eindruck. Das Haus ging sodann zur Tagesordnung über. Abgeordneter Blaas referierte über den Antrag. des Abgeordneten Sturm wegen Revision des § 18 des Wehrgefetzes. Der zur Vorberathung diese- Antrages eingesetzte Ausschuß bringt folgende Resolution in Vorschlag: „Die Regierung wird- ersucht, die Verordnung des Ministeriums für Landesvertheidigung vom 10. August 1877, betreffend die Ausführungsbestimmungen zum Z 18 des Wehrgesetzes vom 5. Dezember 1868, einer Revision zu unterziehen uno diese Verordnung dahin abzuändern: 1.) Daß die Verwendung der im ß 18 des Wehrgefetzes bezeichnten Wehrpflichtigen zu Dienstleistungen für Kriegszwecke nur im Kriegsfälle oder doch nur im Falle einer für den unmittelbar bevorstehenden Krieg an-geordneten Mobilisierung, keineswegs aber auch bei einer Mobilisierung ohne Kriegsfall einzutreten habe; 2.) daß die Verwendung dieser Wehrpflichtigen zu ihrem bürgerlichen Berufe entsprechenden Dienstleistungen für Kriegszwecke auf den Aufenthaltsort oder doch auf das Gebiet des politischen Bezirkes, in dem sie sich aufhalten, beschränkt werde; 3.) daß die nur zur Zurückstellung klassifizierten (vorerst noch untauglichen) Wehrpflichtigen vor definitiver Entscheidung über ihre Tauglichkeit zum Kriegsdienste nicht in die Kategorie der im H 18 des Wehrgesetzes bezeichneten Wehrpflichtigen eingereiht werden." Dieser Antrag wurde nach kurzer Debatte angenommen. Präsident Rechbaner schloß hierauf die Sitzung mit der Bemerkung, er glaube, daß, nachdem dem Hause nun wieder ein konstitutionelles Ministerium gegenüberstehe, die unterbrochene Arbeit über die AusgleichSvorlagen wieder fortgesetzt werden könne, und er stelle demnach auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung, Freitag den 8. d.: Bericht des Ausschusses über die Ausgleichsvorlagen, über die Abänderung des Bankstatuts, die Achtzigmillionen-Schuld, den Zolltarif und die Besteuerung der Mineralöle. Die innere Lage. Wir wollen im nachstehenden die Stimmen der hervorragendsten Wiener Blätter über die durch die Reactivierung des Ministeriums Auersperg geschaffene Lage resümieren und uns dann erlauben, unsere eigene Meinung als die eines streng objektiv urtheilenden und von reinem Patriotismus beseelten Staatsbürgers beizufügen. Die „Presse" spricht die Hoffnung aus, das Abgeordnetenhaus werde an die rein sachliche Bera-thung und Beschlußfassung der einzelnen Ausaleichs-fragen schreiten und sich von jenem Geiste der Billigkeit und Versöhnlichkeit leiten lassen, an den der Ministerpräsident appelliert hat. Sie wendet sich dann gegen jene Tendenzen, welche dm Ausgleich als Ganzes ins Auge fassen und die Beschlußfassung auf dieses Ganze richten wollen. Sie legt die Unmöglichkeit des Bekämpfens gegen eine gesetzlich bestehende Staatsform — den Dualismus — dar und hebt hervor, daß die Frage nach der Annehmbarkeit des Ausgleichs sich überhaupt nur beantworten lasse, wenn die einzelnen Posten geprüft und das Fqcit gezoaen worden ist. Dafür, daß sich für Oesterreich aus dex Ausgleichsrechnung ein Vortheil oder doch kein Schade ergebe, habe das Parlament mit dem Beschlüsse vorgesorgt. daß nur alle Ausgleichsvorlagen gleich» zeitig ins Leben treten können, wodurch unsere' Reichshälste vor der Gefahr bewahrt bleibt, die eine oder die andere Post dem ungarischen Partner gegenüber anerkannt zu haben, ohne daß seinerseits die entsprechende Gegenanerkennung erfolgt wäre. Die „N. fr. Pr." kommt auf die Behauptung zurück, das Ministerium fei kein parlamentarisches mehr, seit die Beschlüsse (doch wol nur der Klubs, nicht deS Parlaments!) über die Finanzzölle gefaßt wurden. Da eine Verständigung mit der Ver-fafsungSpärtei nicht erfolgt se,, so könne das Ministerium seinen Rechtstitel nicht mehr vom Parlamente, sondern nur von der Krone ableiten, die JeMeton. Asrslh Emmgeliunr und Talmud im türkischen Parlamente. I« der Sitzung: am 24. Jänner, unter dem Vorsitze deS Präsidenten Hassan Fehmi Efendi, erhvb sich der Abgeordnete von Janina, Mehmed AK Bey, um von der Tribüne herab einen Antrag zu begründen. Mehmed Ali Bey liest seine Rede. E» prüft mit vieler Gründlichkeit die Ursachen, warnm die Türkei in der Civilifation so zurück sei,- statt vorwärts zu schreiten. Die Ignoranz und oie-Armuth — daran leiden, sagt er, die Völker des» Reiches. Die Gründe davon sind zu suchen in dem Mangel an Schulen, an einem rationellen Unterrichtssistem und in der Verschiedenheit der Gesetze/ die im Lande herrschen. Der Redner zählt die verschiedenen, das Eigenthum betreffenden Gesetze« aus und sagt: „Die vielen verschiedenen Gesetze sind weit entfernt davon, das Eigenthum zu garantieren. Denn das Volk kennt sie ja nicht und die Beamten interpretieren sie ganz nach Gutdünken. Kauf und Verkauf von Grund und Boden sind beinahe unmöglich. Jemand aus Janina, wenn er ein Stück Land bei Adrianopel besitzt, kann es nicht verkaufen, wenn er sich nicht selbst an Ort und Stelle begibt. Es kommt oft vor, daß man wegen dieser Schwierigkeiten sein Eigenthum lieber ganz fallen läßt; denn man weiß, daß ein Stück Land, welches drei Jahre lang nicht kultiviert wird, nach einem bestimmten Gesetze als ein Land ohne Eigenthümer angesehen wird. Ist das gerecht? Und dann, wozu die Verschiedenheit des Gesetzes in Beziehung auf die Testamente der Muselmanen und der Christen? Ein Gesetz soll einfach und identisch sein für alle. Ich schlage daher vor, daß mein Antrag auf Aenderung dieser Gesetze einer Kommission zur Prüfung zugewiesen werde." Saady Efendi: Ich weise prinzipiell die Debatte über Mehmed Ali's Antrag zurück. (Zustimmung von verschiedenen Seiten.) Mehrere Deputierte zugleich verlangen das Wort. (Lärm.) Mustapha Sidki Efendi, Deputierter aus Bosnien: Ich weise diese Debatte zurück. Sie ist ein Attentat auf das geheiligte Gesetz, den Schm. Saady Efendi: Hier sind sehr wichtige Gründe maßgebend. Wie könnten wir ohne den Scheri testieren? Mustapha Efendi aus Bosnien: Der Scheri ist vollkommen! Abgefaßt mit Genauigkeit und Loyalität, genügt er allen Anforderungen der Justiz. Er bildet die Grundlage unserer Gesetzgebung und kann einem Wechsel nicht unterworfen sein! HaflK Mehmed Efendi: Ich Protestiere gegen' die Rede Mehmed Ali Bey'S. Sie tangiert den Scheri. Der Hodscha Mustapha Efendi: Jeden Tag hören wir in diesem Kreise die Worte: Europa hat dieses so gemacht und wir nicht; Europa hat jenes so gethan und. wir müssen eS auch so machen. Europa ist zivilisiert und wir müssen ihm die Civilifation entlehnen, und was weiß ich, was sonst noch. Aber sagt man mir auch ein wenig, wo diese Civilifation in Europa zu finden ist? Und wer hat sie Europa geliehen? Sind eS nicht wir? Die Griechen und die Araber zum Beispiel! Wir sind hier alle vereinigt, um Gesetze zu machen. Hier gibt es Muselmanen, Griechen, Armenier und Juden! Aber alle zusammen wollen wir Ein Volk bilden und Ein Gesetz haben. Es gibt nichts anderes als Muselmanen, mit Recht Muselmanen, Muslim und Gairi-Muslim; das ist es, was ich kenne! Wir haben das Gesetz des Scheri, das ist gut für alle. Wir haben nicht mebr, als Em Buch, den Koran! Es gibt das Evangelium... (Verschiedene Unterbrechungen. — Lärm.) Minister seien nur mehr Vertrauensmänner der Krone und können nicht erwarten, daß das Parlament ihnen in dieser Eigenschaft das gewähren werde, was es ihnen verweigerte, als sie noch seine Vertrauensmänner waren. Das Blatt glaubt auch nicht an die Willfährigkeit des Parlaments, und hofft von dem Patriotismus desselben, daß es dem bisher eingenommenen Standpunkte getreu bleiben werde. Die „Deutsche Zeitung" glaubt, schon die frostige Lautlosigkeit, welche nach den Worten des Ministerpräsidenten im Saale herrschte, möge ihm klar gemacht haben, wie das Parlament, wie selbst die treuesten Anhänger der Regierung die neueste Ausgleichspolitik derselben beurtheilen. Wenn beute die Annahme des Ausgleichs als Pflicht oer Loyalität dargestellt werde, so ändere dies an der Sachlage nicht das Geringste. Dadurch, daß die Regierung vermöge ihrer gründlich verfehlten Führung der Verhandlungen die Krone in die peinliche Nothwendigkeit versetzt habe, nunmehr den Wunsch nach schleunigster Annahme des Ausgleiches auszusprechen, verliere der Ausgleich nichts von seinem schädlichen Charakter, und das Odium eventueller Conslicte im Falle der Unausführbarkeit falle nur auf das Ministerium, das nun auch deu letzten Schein einer „parlamentarischen" Regierung abgestreift habe. Das „N. Wr. Tgbl." zieht aus der Erklärung des Ministeriums noch weiter gehende Konsequenzen. Das Ministerium vertrete, streng genommen, nicht einmal den Ausgleich, denn es habe kein Programm, es habe das Hans ausdrücklich nur um die Berathung, nicht um die Bewilligung des Ausgleichs gebeten. Dem Kabinette liege es zunächst daran, zu constatieren, daß das Abgeordnetenhaus die streitigen Ausgleichspunkte annimmt oder ablehnt. In letzterem Falle wäre eigentlich die nothwendige Folge eines parlamentarischen Sistems die Auflösung des Reichsrathes, diese sei aber wol kaum wahrscheinlich, auch wäre auf die, die Krone ins Spiel ziehende Erklärung des Ministeriums eine Adresse an die Krone die richtige Antwort, aber diese werde wol auch nicht erfolgen. Das Ministerium habe sicher ein Opfer gebracht, als es sich entschloß, die Geschäfte noch einmal zu übernehmen, nun sei es aber am Parlament, Opfer zu bringen. Es ist sicher, das der Ausgleich der österreichischen Bevölkerung große Opfer auferlegt, daß der Dualismus, durch eine Zwangslage ins Leben geführt, die Entwicklung der Monarchie gehemmt, die Machtstellung Oesterreichs geschwächt, einen unheilvollen Zwiespalt in Der Präsident: Ich muß der Kammer bemerken, daß religiöse Diskussionen hier verboten sind. Ich bitte Sie, sich an diese Regel zn halten. Der Hodscha Mnstapha Efendi: Nein, nein! Ich spreche ja nicht von Religion. — Ich sage nur, daß es einen Koran und ein Evangelium gibt. Gibt es noch ein anderes Buch? So sage man es... . . Mehrere Stimmen: Den Tavrat (Pentateuch.) Der Hodscha Mnstapha Esendi: Gut! Der Tavrat und das Buch der Israeliten (zu einem israelitischen Abgeordneten gewendet). Wie nennt man es? Mehrere Stimmen: Den Talmud! Der Hodscha Mustapha Efendi: So ist es! Und der Talmud! Nun, das sind vier Bücher. Der Scheri, der ist aber das alles zusammen. Was verlangt inan weiter? Kann man nur denken, daß wir den Scheri durch ein anderes Gesetz substituieren werden? Wir würden dem nie znstim-men. —- Der Hodscha, welcher sehr fließend spricht, beweist im Verlaufe seiner weiteren Rede, daß der Scheri keine Veränderungen zulasse und daß er das Glück der Muselmanen und Armenier seiner Provinz ansmache. Naasy Efendi: Die Testamentsfrage wird ebenso wenig dnrch ein Gesetz geregelt werden unser politisches und wirthschastliches Leben geworfen hat. Als das erste Decennium des Ausgleichs zu Ende ging, war das Gefühl und die Stimmung der Bevölkerung in den Worten znsam-menznfassen: Nicht nur keine Mehrbelastung, sondern Erleichterung der unerträglichen Last! Aber aus der Publicistik ertönte als Gegenruf: „Laßt alle Hoffnung auf Erleichterung fahren, aber an dem Schlagwort: Keine Mehrbelastung! könnt und müßt Ihr festhalten." Man fand sich auch in diese so nachdrücklich gepredigte Resignation. Die Ausgleichsverhandlungen begannen, sie wurden bis auf die Frage der Finanzzölle fortgeführt, ohne daß es zum Bruch zwischen Ministerium und Parlament oder doch Verfassungspartei gekommen wäre. „Keine Mehrbelastung" war schon lange nicht mehr die Parole, der Opfer wurden uns genug zngemuthet, nun sollen die Finanzzölle, deren Bedeutung für die Volkswohlfahrt sicher keine tiefgehende genannt werden kann, den ganzen Ausgleich zum Scheitern bringen. Man müßte, um conftquent zu sein, aus dieser von den Blättern so einstimmig betonten Sachlage den Schluß ziehen, wenn Kaffee nnd Petroleum nicht besteuert werden, so sei der Ausgleich annehmbar, und kein Bruch zwischen Verfassungspartei und Ministerium, kein Experimentieren mit dem Chaos eines staatsrechtlichen Interregnums mehr möglich! Anderseits aber muß man fragen, wie denken sich denn die Vertheidiger des parlamentarischen Sistems, die scharfen Kritiker des Ministeriums die Entwicklung «ach einer vollständigen Ablehnung des Ausgleichs? Nirgends finden wir eine Antwort auf diese Frage. Wir unsererseits, wenn wir auch die neueste Zwangslage aufs tiefste beklagen, halten denn doch die Errungenschaften der Verfassung höher als das — im Vergleiche zu dem ändern geringste Ausgleichsopfer der Finanzzölle. Die Lage im Orient. Der „Presse" gehen über die Bedingungen der Waffenruhe von ihrem Spezialkorrespondenten in Tirnowa einige interessante Details zu. Darnach soll vor allem die Uebergabe der bulgarischen Festungen als Vorbedingung aller Verhandlungen bis Mitte d. M. erfolgen. Widdin wird den Rumänen übergeben, die anch Nikopolis besetzen werden. Die Waffenruhe ist aus unbestimmte Zeit abgeschlossen, inzwischen werden m Adrianopel die Friedensverhandlungen gepflogen. General Jgnatieff, der dieselben russischerseits führt, können, als wir uns alle zu einer und derselben Religion bekennen. — Abgesehen davon sieht der Redner nicht ein, warum die Gesetze, betreffend das Eigenthum, nicht geändert werden könnten. Ein Mitglied: Ich acceptiere nicht den Ausdruck Mehmed Ali Bey's, daß die Ignoranz bei dem türkischen Volke herrsche, sowie ich nicht alles acceptiere, was er bezüglich des Eigenthums gesagt hat. Ami - Scheherli - Sade: Wie will man die Testamentsfrage für die Muselmanen regeln ohne den Scheri? Werden wir etwa in die Kirchen oder in die Synagogen gehen, um zu testieren? Und dann:. Seit kurzem ist es beinahe hier Mode geworden, zu sagen, daß wir keine Wissenschaft und keine Schulen haben. Eines Tages ^wird jemand gar Vorschlägen, die Medressen (Semi-narien) seien auch zu schließen! Seit Sultan Mahmud hat man in Konstantinopel mehrere Schnlen errichtet, z. B.: die Marineschule, die Militärschule rc. Fünfzig Jahre sind vergangen und noch haben diese Schulen keinen Professor produciert. Bis auf deu heutigen Tag mußteu wir die Professoren aus Europa kommen lassen. Mit den Medressen aber ist das nicht so. (Schluß folgt.) wird Rußland auch auf dem Kongreß vertreten. Die Zustimmung zu demselben, rücksichtlich zur Einladung nach Wien, ist von Deutschland, Italien, Frankreich und England bereits ertheilt worden. Rußland hat bekanntlich den Kongreß „im Prinzip" angenommen, eine weitere Aeußeruug war noch nicht eingetroffen. Wahrscheinlich wird jeder Staat durch zwei Bevollmächtigte vertreten sein. Wir hätten also einen zweiten Wiener Kongreß. Es bleibt nur zu wünschen, daß die Interessen Oesterreichs, welches in der orientalischen Frage dnrch Geschichte und Lage ein entscheidendes Wort zu sprechen hat, mit jener Entschiedenheit gewahrt werden, welche die Zukunft unserer ohnehin noch immer von inneren Kämpfen aufgewühlten Monarchie erfordert. Zn dem düsteren Bilde, das uns die Kriegswirren an unserer Südgrenze darbieten, gesellt sich als erheiternde Episode die unfreiwillige Komik, mit welcher die Nachkommen der tapferen Spartaner und der weisen Athenienser auf dem Kriegstheater debütieren. Gibt es in der That etwas Komischeres, als die aufflammende Kriegsbegeisterung, das Ueberschreiteu der Grenze, in der festen Zuversicht, die wehrlos darniederliegende Türkei könne sich nicht vertheidigen, und dann die „Bestürzung" über die Nachricht, die Türkei betrachte diesen militärischen Spaziergang über die Grenze als Kriegserklärung, und ihre Flotte werde alsbald erscheinen, um die griechischen Küstenstädte zu bombardieren? Darob ruft nun das Vaterland des Leonidas die Hilfe der Mächte an! Zwar ist es wahrscheinlich, England werde intervenieren und das mnthwillige Kind, das mit dem Feuer spielen wollte, vor Schaden bewahren, aber der „Nimbus" des „sich selbst befreienden" Griechenland ist unrettbar verloren, der Freiheitsdrang ist zu sehr „von des Gedankens Blässe angekränkelt'^, als daß er noch, wie zur Zeit des ersten Befreiungskampfes, die Sympathie Europa's wachrufen könnte. Tagesneuigkeiten. —> Die Steuereiugängeim Jahre 18 7 7. Die Steigerung in den Einnahmen, welche schon in dem Ausweise über die ersten zehn Monate zu constatieren war, hat anch in den letzten beiden Monaten des Jahres angehalten und namentlich bei den indirekten Steuern ein namhaftes Resultat ergeben. Es sind nämlich im Jahre 1877 an direkten Steuern fl. 91.064,000 eingegangen. Im Jahre l 876 betrugen diese Einnahmen 90.818,000 Gulden. Der Erfolg im Jahre 1877 ist daher um fl. 246,000 günstiger, als jener im Jahre 1876. — Die indirecten Abgaben lieferten im letztverflossenen Jahre ein Reinerträgnis von fl. 171.109,000. Im Jahre 1876 waren bei diesen Einnahmszweigen ein-gegangen fl. 166.842,000. Es ist daher hier der' Erfolg 1877 günstiger als jener im Jahre l876 nm fl, 4.267,000. — Bei beiden Steuergattnngen zusaminengenommen beziffert sich das Reinerträgnis im Jahre 1877 um fl. 4.513.000 höher als im Jahre 1876. Das Verhältnis zu den Eingängen des Vorjahres hat sich in den Monaten November und Dezember bei den direkten Steuern um 40,000 Gulden günstiger gestaltet, als in den ersten, zehn Monaten, während das Plus gegen das Vorjahr bei den indirecten Steueru in den beiden letzten Monaten des Jahres 1877 um fl. 2.147.000 zu-genommen hat. Was das Gesammtresnltat betrifft, so hat sich das Verhältnis gegen den Ausweis über die ersten zehn Monate um fl 1.187.000 gebessert. — Erfroren. Der Auszügler Simon Pern-egger von Hochleitnergut zu Vorderdainbergau, Bezirk Windischgarsten, saß am Sonntag, 27. v. M., wie dies häufig der Fall war, im Schoiswohls Gasthause zu Gaisrigl und trank eine große Quantität Fusel. Spät nachts trat er den Heimweg znm genannten Gute an, kam aber nicht nach Hause, sondern wurde am Montag als Leiche neben dem Weg aufgefimden. Die sanitätspolizeiliche Obduction ergab, daß er infolge übermäßigen Genusses von Alkohol nicht mehr im stande war, seine hochgelegene Wohnung zu erreichen, sich in den Schnee schlafen legte und erfroren ist. — Zweifacher Raubmord. Ucber einen in der Nacht vom 31. Jänner zum 1. Februar in Pram vollbrachten zweifachen Raubmord wird der Linzer „Tagesp." geschrieben: „In einem außer- halb des Ortes Pram allein stehenden kleinen Hause wohnte der Benefiziat Herr Johann Wiesbauer (emeritierter Pfarrer von St. Georgen bei Obernberg, geboren im Jahre 1796 zu Christianberg in Böhmen) nebst Wirthschafterin und deren altem, beiläufig 9i>jährigem Bruder. Am Morgen des 1. Februar wollte der Barbier ins Haus und fand es verschlossen. Dies fiel ihm auf, er ging zu den nächsten Nachbarn, und als sie nun uni das Haus herumgingen, bemerkten sie, daß von rückwärts in das Haus eingebrochen worden sei. Die Nachbarn wählten nun denselben Weg und fanden im Vorhause die Wirthschafterin, nur mit einem Hemde bekleidet, erschlagen und die Hacke neben ihr, während im Zimmer der Benefiziat, schwer uud lebensgefährlich verwundet, bewußtlos lag, welcher am 2. d. M. um 4 Uhr morgens au deu erhaltenen Verletzungen starb. Alle Kästen waren geöffnet und selbst der Strohsack herausgerissen. Der Thäter ist offenbar rückwärts eingestiegen, hat sich in das Zimmer des Benefiziaten geschlichen und denselben schwer vorletzt. Die Wirthschafterin muß ein Geräusch gehört haben und wollte in das Zimmer des Benefiziaten gehen und dort nachsehen, wurde jedoch vom Räuber niedergemacht. Ihr alter Bruder blieb uu-verfehrt, weil derselbe so schwerhörig ist, daß er vom ganzen Vorfälle nichts wußte. Der Thäter kann nur Eine Person gewesen sein, weil mau um das Haus herum nur die Fußspur eines Mannes fand, welcher Schuhe mit schmalen Absätzen und breitem Vorfuße trug. Nach der That hat der Thäter sich noch am Brunnen gewaschen, wie ein dort gefundenes Tuch zeigt, in dem er sich abtrocknete. Der Thäter muß mit den Lokalverhältnisseu sehr vertraut gewesen sein und gewußt haben, daß der Benefiziat erst vor einigen Tagen seine Jahres-reute Pr. 400 fl. erhalten hat. Außer einigen: Silber dürfte der Thäter sonst nichts weiter gefunden haben. — Der Großvater Papst Pins' IX. wurde 93 Jahre alt, sein Bruder 90 uud seine Mutter 98. Der Papst ist gegenwärtig 85 Jahre alt. — Sonntagsseier in England. Im Feuilleton der „N. fr. Pr." erzählt M. M. v. Weber nachstehende hübsche Episode von dem Besuche des Kaisers Nikolaus in England (1844). Der Kaiser wünschte die berühmte Fabrik von Patrieroft zu sehen. Nun lassen wir den Feuilletouisteu den unerwarteten Verlauf erzählen, den die Sache nahm: „Der eisenköpfige, sreiherzige Alt-Englands-Mann James Nasmyth hatte schon lange vorher widerwillig den Kopf geschüttelt und von „Bedientendienst beim moskowitischen Tyrannen" gesprochen, wenn von diesem Besuche die Rede gewesen war. Und er traute seinen Augen uud Ohreu nicht, als eines Sonntags morgens ein Adjutant und Kammerherr des Kaisers vor die in tiefster englischer Sabbathrnhe liegende Fabrik und sein Wohnhaus fuhr, sich durch einen vorausgeschickten Jäger laut als Fürst K.......... anmclden ließ, sporenklirrcnd zu ihm emporstieg, von einem Diener gefolgt ins Zimmer trat und den Besuche des Kaisers für den Nachmittag ankündigte. Dabei hatte der Hofmann erst beim Eintritte in das Hans die Zigarette weggeworfen und die Atmosphäre derselben in Nasmyths Salon mitgebracht. Dem Meister war über alles dies schon der Kamm geschwollen, und er hatte mit nur mühsam behaupteter Ruhe geäußert, „daß es ihm leid thue, wenn der Kaiser beim Besichtigen der Fabrik wenig Bemerkenswerthes sehen werde, denn sie stehe wegen des Sonntags still." Der Kammerherr hatte hierauf mit seinem sardonischen Lächeln erwidert,! „es müsse doch ein Leichtes sein, sie auf einige Stunden in Gang zu setzen. Die Gnade seines Herrn, des Kaisers, sei dem Meister für diese Gefälligkeit gewiß." Während dieser Aenßernng hatte der vornehme Russe aus einer ihm von dem hinter ihm stehenden Diener präsentierten Bonbonniere genascht und, die Absätze zusammenschlagend, mit den Sporen geklirrt. Da war dem Meister die Galle übergelaufen. „Herr," hatte er ihn angefchrien, „die Gnade meines Herrgotts ist mir lieber als die Ihres Kaisers! Und wenn ich auch ein solcher Lump seiu wollte, für ihn am Sonntage arbeiten zn lassen, so würden meine Leute keine solchen Lumpeu sein, für ihn am Sonntage zu arbeiten!" Todtenbleich war der Höfling vor deu dröhnenden Worten und funkelnden Augen des zornigen freien Mannes zurückgeprallt und hatte nur uoch schüchtern die Frage gewagt: „Würden Sie und Ihre Leute denn auch für Ihre Königin nicht Sonntags arbeiten?" Worauf Nasmyth, bei dem angesichts des entsetzten Schranzen der Humor schon wieder das Uebergewicht gewann, erwiderte: „Villeicht, weil sie eine hübsche, junge Frau ist, und Gott will, wie der Franzose sagt, was das Weib will. Aber ich bin gewiß, sie wird es nimmermehr wollen!" Und der Kaiser von Rußland hat die Riesenhämmer von Patrieroft nicht gesehen." Lokal- und Promliziai-Angeleyenheiten. — (Zur Agitation der nationalen Partei.) Die „Cillier Ztg." ergreift aus Anlaß der bevorstehenden Landtagswahlen das Wort, um die Führer der nationalen Partei in Steiermark zu erinnern, daß höhere Politik in der Landtagsstube nicht am Platze ist und man sich dort um die innere wirthschastliche und kulturelle Pflege des eigenen Landes kümmern möge, Hand an die Verbesserung des Gemeindewesens, der Armenpflege, der Volksschule, des Verkehrswesens und der Landwirthschaft anlege; daß man den Nationalitätenhader beiseite lasse, denn dieser schaffe nichts Gutes und hemme die Vollendung des Ausbaues der österreichischen Verfassung. Das genannte Journal konstatiert, daß die letzten Landtagswahlen in Krain einen erfreulichen Umschwung zur Folge hatten nnd betont, daß Oesterreich glänzend nnd mächtig dastehen könnte, wenn die im Größenwahn lebenden nationalen Parteiführer einer zwecklosen Provinzpolitik entsagen und einer gesunden österreichischen Politik sich anschließen würden. — (Zu dem Feuer wehr-Kränzchen,) welches am 9. d. in den Sälen der hiesigen alten Schießstätte stattfindet, wurden auch die Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft und des Laibacher Turnvereines eingeladen. — (Wünsche und Beschwerden.) Dieser-tage wurde ein im hiesigen Jnqnisitionshause befindlicher Sträfling in Begleitung eines Aufsehers, ersterer in Sträfliugskleidung gehüllt und die Feuerwehrmütze mit Schnur uud Abzeichen auf dem Kopfe tragend, auf hiesigem Platze gesehen Kappe und Abzeichen der freiwilligen Feuerwehr sind Bestand-theile eines Ehrenkleides, und ivir richten im Namen einiger Feuerwehrmänner an die Vorstehung der genannten Anstalt das Ersuchen, den in Untersuchung^ oder Strafhaft befindlichen Individuen das Tragen von Uniformstücken oder Abzeichen der Feuerwehr nicht zu gestatten , — (Der Hebammen kurs) beginnt an der hiesigen geburtshilflichen Lehranstalt am 1. März l- I. Jene Schülerinnen aus dem Kronlande Kram, welche sich um die iu diesem Sommersemester zn verleihenden sistemisierten zwei Studienfondstipendien von 52° fl. 50 kr. ö. W. fammt der normalmäßigen Vergütung für die Her- uud Rückreise in ihr Do-mieil zu bewerben beabsichtigen, haben ihre dies-sälligen Gesuche unter legaler Nachweisung ihrer Armnth, Moralität, des noch nicht überschrittenen 40. Lebensjahres, dann der intellectuelleu nnd Physischen Eignung zur Erlernung der Hebammenkunde! zuverlässig bis zum 18. Februar d. I. bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft zu überreichen, wobei bemerkt wird, daß die des Lesens in deutscher Sprache unkundigen Bewerberinnen nicht berücksichtiget werden. — (Ueberprüfungskommission.) In Krain, Kärnten und in der Steiermark wird für die Dauer des Rekrnten-Stelluugsjahres 1878 mit dem Hauptsitze in jeder Landeshauptstadt je eine Ueberprüsungskommijsion aufgestellt. — (Der Verein derAerzte in Krain) hält am nächsten Montag, den 11. Februar, seine Monatssitzung ab. Programm: g) Innere Angelegenheiten, darunter Verleihung der Löschnerstif-tuug, daher laut Statuten mindestens die Gegenwart von zwölf Mitgliedern nöthig; l>) Vorträge: >.)Herr P. von Radic: Medieiualia aus der sürstl. Auers-perg'scheu Bibliothek; 2.) Operateur Jpavic aus Rudolfswerth: Beitrag zur gerichtlichen Medizin; 3 ) Professor Valeuta: Demonstration einer seltenen Mißbildung. — (Faschingschronik.) Sonntag den >0. d. M.: Tauzkräuzcheu des Laibacher Militär-Veteranenvereins im Glassalon der Kasinorestauration. — Mittwoch den 13. d. M.: Geschlossene Hausunterhaltung in den Restaurationslokalitäten des Hotels „Europa" (Damen in Haustoilette). — (Eine Concipistenstelle) ist bei der hiesigen Finanzdirection zu besetzen. Gesuche find binnen vier Wochen beim Präsidium der Finanzdirection in Laibach zu überreichen. — (Landschaftliches Theater.) Gestern ging der „Seekadett" zum fünfteumale bei vollem Hanfe über die Bretter. Im letzten Acte wurde Frau Directrice Fritzsche (Titelpart) von einem Unwohlsein befallen, infolge dessen das Duett ausfiel. — Der auf einer größeren Gastspielreise befindliche bestbekannte Wiener Operettensänger Herr Albin Swoboda wird Ende dieses Monats auf hiesiger Bühne dreimal gastieren. — Fränl. Nnscha Butze ist an einer heftigen Halsentzündung erkrankt, befindet sich jedoch seit gestern besser. — (Jubiläum.) Das deutsche Obergymnasium zu Brünn in Mähren feiert am 16. und 17. Juni l. I sein 300jähriges Gründungsfest. Das aufgestellte Festcomite ladet alle ehemaligen, derzeit noch lebenden Schüler dieser Unterrichtsanstalt zur Theilnahme an dieser Jubiläumsfeier ein uud richtet unter einem an dieselben das Ersuchen, demselben nachstehende Daten bekannt geben zu wollen: Vor- und Zuname des ehemaligen Schülers, dessen Geburtsort und Geburtsjahr, Anzahl der an diesem Gymnasium zugebrachten Studienjahre und Schulklassen, dessen gegenwärtiger Wohnort und dessen gegenwärtige Berufsstellung (Amtscharakter, Gewerbe oder sonstige Beschäftigung). — (Fenster- und Kesselflicker.) Den Bewohnern des Distriktes Auronzo in der Provinz Belluno, Königreich Italien, wurde mit den, Handels-ministerial-Erlasse vom 4. Mai 1857 die Ausübung des Fenster- und Kesselflickens in den Krouläudern Krain, Tirol, Salzburg. Oesterreich ob der Enns, Steiermark und Kärnten im Herumziehen mit Ausschluß der Städte und jener Ortschaften, in welchen sich gewerbsmäßig befugte Glaserei und Klempner befinden, gestattet. Ueber die angeregte Frage, ob die den genannten Bewohnern gestattete Ausübung des Fenster- und Kesselflickens auch jetzt nach Abtretung Venezieus noch zurecht bestehe, hat das Handelsministerium sich in Uebereinstimmung mit der Anschauung des Herrn Ministers des Innern dahin ausgesprochen, daß es nach dem Wortlaute des österreichisch-italienischen Handelsvertrages vom 23. April 1867 und nach dem Schlußprotokolle zu diesem Vertrage die Zulassung der Bewohner von Auronzo zum Betriebe des erwähnten Erwerbszweiges als ganz gesetzlich anerkenne. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Am 2. d. M. verspürten die Bewohner von Inn sbru.ck um 8 Uhr 34 Minuten abends ein mäßiges Erdbeben. — Touristen diene zur Nachricht, daß Am- thors „Tiroler Führer" in neuer Auflage erschienen ist. — In der Nacht zum 1. d. M. wurden der Pfarrbenefiziant Johann Wiesbauer zu Pr am in Oberösterreich und seine Wirthschafterin ermordet. Der Raubmörder dürfte eruiert werden. — Statthalter Ritter v. Widmann in Linz gab ein Ballfest, dem mehr als 300 Gäste beiwohnten. — In Oberösterreich stehen Schlittenwettfahrten auf der Tagesordnung. — Die kärntnerifche Sparkasse hat aus dem Reservefoude des Jahres 1877 zu hunranen und wissenschaftlichen Zwecken den namhaften Betrag von 53,370 fl. bewilligt (darunter zum Bau eines Bereinshanses für eine Mädchen-Arbeits-schnle, und Volkskiühe 20,000 fl., Bau-Auslagen für die Acker- und Bergbauschule 17,710 fl.). — Infolge des am 10. November v. I. in der Station Ossiach der. Rudolfsbahn stattgefundenen Eifen-bahmunglücksfalles wurden der Stationsbeamte Richter und der Wächter Moser zu je drei Monaten verschärften strengen Arrestes vernrtheilt. — Die Schulpfennig-Vereine in Kärnten entfalten eine lobenswerthe Thätigkeit, in erster Linie bei Betheilung armor Schulkinder mit Winterkleidern. — Der Stadtbeleuchtungsfond in Klagenfurt erzielte im Jahre 1877 einen Ueberschuß von 4582 fl. — Der Schulpfennigvereiu zu St. Veit in Kärnten zählt 81 unterstützende Mitglieder; es wurde 1877 eim» Betrag von 148 fl. zur Anschaffung von Lernmitteln und Schreibrequisiten verwendet. — Der steiermärkische Fechtklub iu Graz zählt 48 Mitglieder und 45 Schüler. — Wie der Grazer „Tagespost" mitgetheilt wird, soll der Bau der be-reits-in allen Details vermessenen Bahnstrecke Mürzzuschlag-Neuberg demnächst in Angriff genommen werden. — Am 11. d. hätte in Leoben die erste heurige Schwurgerichtssitzung beginnen s llen. In der Erwägung jedoch, als bis heute nur zwei Anklagen vorliegen, wird die erste Sitzung erst am 6. Mai l. I. beginnen. Glücklicher Schwurgerichts-bezirk Leoben! — Die Grazer „Tagespost" bringt einen längeren Artikel über die ungünstige volks-wirthschastliche Lage in der Steiermark. Dieses Nachbarland zählt nicht weniger als 46 Sparkassen, mithin entfällt auf je 26,000 Einwohner eine SparkLsse. Im Borjahre haben die Einlagen 26.2 l 1,000 fl. und die Rückzahlungen 27.253,000 fl. betragen, der hypothezierte Gesammtschuldenstand im der Steiermark beziffert sich derzeit mit 83 Mill. Gulden, im Jahre 1876 sind 7973 Exeeutionen bewilliyt worden, es gibt sich demnach ein wohl- zubeachtender volkswirthschaftlicher Rückgang kund. — Die freiwillige Turnerfeuerwehr in Graz besteht aus 102 wirklich thätigen Mitgliedern, der Verein selbst zählt 754 unterstützende Mitglieder, das Inventar repräsentiert einen Werth von 9030 fl. und der Unterstützungsfond besitzt ein Kapital von 1988'fl.'— Der Turnverein in Marburg ver-rechNete im Jahre 1877 1648 fl. Empfänge und 1235 fl. Ausgaben. Marburg wurde als Vorort deS innrrösterrsichischen Gauverbandes erklärt. — (Jahr- und Biehmrärkte in der nachbarlichen Steiermark- im Monate Februar:) in Rann am 14>- Sachsmfeld 14.» KranichSfeld 14., Ponigl 14.» Fautsch 16., St. Nikolai im-Sausal 16-, Unterkostrrinitz l6. Witterung; Laibachr» 7. Mbruar. Morgens Nebel, dann heiter, windstill. Tempemtnrr morgens 7 Uhr — 9 4», nachmittags 2 Uhr -j- 12° 6. (1877 I- 4 s°: 1876 - 10° 0.» Barometer 747.31 mm. Düs gestrige Tagesmittel der Temperatur — 3 9°, um 3 4» unter dem Normale. Angekommene Fremde am 7. Februar. Hotel Stadt Wien. Ritter v. Langer, Herrschaftsbesitzer, Poganitz. — Ritter v. Savinscheg, Gutsbes., Möttling. — Graf Thurn, Herrschastsbes, Radmannsdors. — Ur-bantschitsch, Höflcin. — Ritter v. Gariboldi, k. k. Hauptmann, sammt Gcmalin, Wiener-Neustadt. — Fischer, Breilsching und Prinz, Kflte., Wien. Hotel Elefant. Jhue, Bergdirektor, Hrastnik — Skubitz, Generalrcpräsentaiit der Versicherungsgesellschaft .Austria', Graz. — Kowatschitsch, Dechant, Treffen. — Bahman, Assecuranzbuchhalter, Graz. — Supantschitsch, Littai. — MIakar, Pfarrer, Hönigstein. — Ziauscheg, Steueramts-Oberinspcktor, Stein. — Rößler, Kaufm., Stuttgart. — Kerschevani, Dörnberg. Baierifcher Hof. Weißenberger, Lyon. Verstorbene. Den 4. Februar. Anton Hribar, Arbeiter, 27 I., Zivilspital, Lungentuberkulose. Den 5. Februar. Leopoldine Kasteliz, Schuhmacherstochter, 3 Mon., Schellenburggasse Nr. 4, Fraisen. Den 6. Februar. Dr. Med. Franz Gogala, gew. BezirkSwundarzt in Weixelburg, 73 I., Zivilspital, Marasmus. Lebensmittel-Preise in Laibach am 6. Februar. Weizen 9 fl. 75 kr., Korn 6 fl. 18 kr., Gerste 6 fl. — kr., Hafer 3 fl. 41 kr., Buchweizen 6 fl. 18 kr., Hirse 6 fl. 18 kr., KlMirutz 6 fl. 8 > kr. per Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 5 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 94 kr, Schweinsett 80 kr., Speck, frischer 68 kr., geselchter 72 kr., Butter 80 kr. per Kilo-gramm; Eier 2'/, kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 52 kr., Kalbfleisch 56 kr., Schweinfleisch 52 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 23 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter. Theater. Heute bei ausgehobenem Abonnement (gerader Tag): Zweites und letztes Gastspiel des Herrn Christians Mar-ziali, erster Bariton vom Scalatheater in Mailand: Faust (Margarethe). Große Oper in 5 Acten von CH. Gounod. Telegramme. Wien, 6. Februar. Der Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses genehmigte den Dispositionsfond mit 15 gegen 7 Stimmen, nachdem der Ministerpräsident die Nothwendigkeit desselben wiederholt dargelegt hatte. Anträge auf Verwerfung oder Einstellung nur des vierten Theiles für das erste Quartal wurden abgelehnt. Berlin, 6. Februar. Reichstagseröffnung. Die Thronrede hofft, zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn werde eine Vereinbarung bezüglich des Handelsvertrages gelingen, und daß ein baldiger Friede die Grundsätze der Konstan-tinopler Konferenz zur Annahme bringen und dauernd sicherstellen werde. Die verhältnismäßig geringere Betheiligung deutscher Interessen im Oriente gestattet der Reichspolitik eine uneigennützige Mitwirkung an der Verständigung der be-theiligten Mächte über die künftigen Garantien gegenüber der Wiederkehr von Wirren im Oriente und zu Gunsten der christlichen Bevölkerung. Inzwischen könnte die vom Kaiser vorgezeichnete Politik ihr Ziel bereits insoweit erreichen, als sie wesentlich dazu mitgewirkt hat, daß der Friede zwischen den europäischen Mächten erhalten wurde und Deutschlands Beziehungen zu ihnen allen nicht nur friedliche, sondern durchaus freundschaftliche blieben und mit GotteS Hilfe auch bleiben werden. Athen, 6. Februar. Die Vertreter der Mächte verbürgten sich, Phräus werde nicht bombardiert, falls-käne Armierung stattfindet. Es ist daS Gerücht verbreitet, Lpbart gehe mit fünf Panzerschiffen und 8000 Mann nach dem Busen Volo. Morgen, 8. d. M., nachmittags um 3 Uhr wird beim Magistrate die Verhandlung zur Vermiethung der Wohnung im zweiten Stock im Schlosse Tivoli stattfinden. (45) §taätmagistrat Aaibaek am 7. Februar 1878. Großer Ausverkauf von Resten, so auch billigster Verkauf des gut sortierten Warenlagers bei (17) 13—IS <77. i « < , Laibach, Rathausplatz Nr. 7. Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Ltofs und zu möglichst billigem Preise empfiehlt v. Hamann, Hauptplatz Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an-gesertigt und nur bestpassende Hemden verabfolgt. (23>8 Eine Wohnung mit vier Zimmern sammt Zuaehör ist sür Georgi d. I? im Hause Nr. 4 alt, 8 neu, Petersstraße, zu vermischend Anfrage beim Hausbesitzer. (44) 3—1> Die emeine Herr. Lekrerzeiiung"» herausgegeben von Direktor Heinrich in Prag, erscheint jede Woche und zieht sämmtliche Schulverhältnisfe des Reiches in Betracht. Die Haltung des Blattes ist'' streng objektiv. Prknumerationspreis halbjährlich 2 fl? ö. W. — Man abonniert bei der Administration in Pragx Nr. 185. (41) 3—2 Spitzwegerich-Zast. Dieser unschätzbare Saft dient als vorzügliches Heilmittel für Brust- und Lungenleiden, Bron-chial-Verschleimung, Husten, Heiserkeit re. Eine große Flasche sammt Anweisung kostet 80 kr., eine kleine Flasche sammt Anweisung 60 kr. Depot für Kram bei Victor v. Irvküerx, Apotheker „zum goldenen Einhorn" in Laibach, Rathausplatz Nr. 4. (28) 15—3 Wiener Börse vom 6. Februar. Atllat»-sL«U. Papierrente........... Silberrente........... Volbrente............. Staat«lose, 18SS. . . „ 1854. . . » 1860. . . 18S1. . - Orxuleatkaft»»«»- Oilisoti»»«». «alizien.............. Siebenbürge» . . . ' L-meser Banat . . . Ungarn ............... A»k«b«>> Donall-R-gul.- Lose Una. Prämienanlchen Wiener «nleheu . . . Arik» ». «redltanstLlts.H.u.». ««c-MPte-Ges^n.r. . Nationalbaul' . .. . Vol.raetm-o,««. Msöld-Bahn . . . . . Donau-Dampsschisf. «lisabeth^orwahll . FerdinandS-Nördb. -Sraur-S-lqch.Bar« . Sali,, »arl-rndwigb. kemberg - E»rnow>tz > Aotzd-Äeseüschast - - Geld 6?'«, 7S-.5 Sbr — 108 7S 1 » r» 1»1 SV IS»- ?L SV iS 77— 78— 78-7S W3-7L 78-7S 87'7» z»0'5v 810— rieso S79— !§>,-— ,SSL iri 7s »47 — li» »04 — Ware 84'L «7-90 7L75 »Kt >0« 2! II- SV — 140- 8N7S 77 «0 7S5.il 79 2S I01-2S 79— »S»'7S 81» 117 — 9«^- ie«-so ISSV 142 — L17L I22-SV 4VS Nordwestbah» , . . Rudolst-Bayn . . . Staatsbahn............ Südbahn............... 'ng. Nordostbahn . Vsaaätries«. Bodenkreditanstalt in Gold............ in österr. Währ. . Natiooalbank.......... Ungar. Lodenkredit- . Sttsabethbahn, l.St». ' erd.-Noit>b. >. Silber ranz-Holepb-Babn. , alIz.».Lubwigb,l.S. Oest- N-r»w-st-«abn Sie»«nbürger Bah« . «taatSbahn.l-Südbahn »!> Perz. » -Priiatkif«. «reditanstalt .... «udolMI«»». - - London ........... <«Us»rtn>- Dxlaten ............ 2V Franc» .......... >00 d. Reichrmark Silber.............. Geld IIN'SO II7-S» 262»- 78-7S IlL'üv >ui 25 8^50 St- 92ro >S9» 100 — 8SS0 SSL« 1L1-7L 111 LO SL- 182 -ISS« N8IL LS9 9«2> L8 0 IVS so W«k 111 — 117'7i i!62-LO^ 79-2S' IIS — 10«-»»- »S-«» »4-2»- »Z-— 10L-— »«10- IV0S» SL7L SS-7« isr«- II» — i«»«k ^i»-»r «r Ü8-S» 1,SL«- Telcgrafischer Änrsbericht am 7. Februar. Papier-Rente 64 60. - Silber-Rente 67 70. — Gold-Rente 75 80. — 1860er Staats-Anlehen 112 50. — Ban«. actien 808. — Kreditactien 228 75. — London 11835. — Silber 103-70. — K. k Münzdukaten 5 50. — 20-Francs-Stücke 9 44. — 100 Reichsmark 58 25. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.