Deutsche Macht (Krüöer „HiMer Zeitung"). Wichet« leb«» B»K»«rA»H »»> »»»»>», nirttll %a» UfUt füi Ctlli ant Z,«ell»ng tat H«»« vtonotlMb >. —M* merttljvtzrig fl. l.SO. l)aIfc|älJTlg ft. t.- , S««zjijhrig (I. ch. . M» tlr »ntrr BUtt »He te»ta!es»ca kncncf»t*ituici M 9a- u* UflilM »» fitwmoi 4>mra». k. «»»wtlti»!»», Hme»,. «. e«-ttHBsi6«» >rt ltct*ct»-l>,»-» portofrn — TO.sulmjtf Mitn irtchl — Unttam ^nitnSnnjtn nickl »««t.__ Ar. 57. Cilli, Donnerstag, den 16. Juli 1885. X. Jahrgang. Die Künftige Opposition. Lbzwar die Hundstage erst am 19. Juli Kguinen und mit 10. August schließen, so sehen mr doch bereits an verschiedenen Expectoratio-vt tue Wirkungen der Sommersonne. Wie fiiifo die Pythia unter dem Einflüsse der del-Mchen Dämpfe ihre Orakelsprüche verkündete, v wnsiagen unter der Julihitze offiziöse Pro« ibdtn Dinge, welche die dosen Deuifch-naiiona-Ik» zur Raison dringen sollen. Die Federhelden bei TispositionSfondS befolgen übrigens hiebei zu; das Doppelspiel der Priesterin Apollo». verstehen ihre Sätze so einzurichten, daß ich sowohl die Liberalen wie die Deutsch-natio-calta dadurch getroffen fühlen konnten, wenn iu nicht büßten, daß das fchier anakreontische Ktzücken über den politischen Parteistreit der Dntschen die reine Heuchelei sei, und daß «S jir commandirten Arbeit der Versöhnungswahr-iagrr zehore, Alles auszubieten, dem neuen Par-I«ente eine gleich ohnmächtige Opposition zu ichalten, die. wenn sie auch hundertmal als factiös tqeichnet wird, mit einer Lammsgeduld De->c»chigungen erträgt und ihre Temperanzeigen-tiwjtfn mit ftaatsmännischen Erwägungen moti-m. Zon der schärferen Tonart, oder sage» von den Deutfch-nationalen, sind solch« Mo-«oirungen nicht zu erwarten, wohl aber bittere Lauheiten. die gewiß schwerer zu ertragen icm werden, als die oiSherigen Proteste der Vem^ic" Linken. Erfreulich ist «S, daß nun auch ,m Lande in «inen Vernunft, in Deutschland, die össiciö-im Ablagernngsplätze der Reibe nach verschmin-d». vo schreibt ein einflußreiches Berliner klau: „Die Vereinigte Linke ist todt; ein Theil tirb sich von ihr lösen; die gemäßigte» „Alt» i&tTttich«," welche die österreichische Staats-in« in Pacht genommen haben, werden einen mm Clud bilden, die übrigen vereinigen sich jimt „Deutschen Club." um ihr Programm « Volke zu propagiren. „Oesterreich muß Born grünen Tische. Auch mich halte im vergangenen Winter jm ersten Mal da» Spielfieber geschüttelt, nährend ich bisher von dieser Krankheit ver->chont geblieben war. Mit leidlichem Gelde und ixsini Mäßigungsvorsätzen dampfte ich also »och Nizza und von da nach dem MolochStem-*! aus Monte Carlo. Unwillkürlich schnürrte rh meine Brust zusammen; eS war, als ob tu Weihrauchswolken des Götzencultus schon km Eintritt in jene Säle mir den Athm bnehmen wollten. Da standen sie, die verhäng-»Wollen grünüberkleideten Altäre; an jeder ßn« der viereckigen Tische thronte der Crou-pin mit seiner langen Holzkrücke in der Fluth gen Gold» und Silbermünzen herumschaufelnd. i» den Langseiten glützerten die aufgestappelten S»ld- und Silderhaufen, die verführerischen vanknotcn. Eine internationale Versammlung engedlicher französischer. spanischer und russischer Herzoginnen und Comtessen war auf Stühlen >!» den Trentetisch vlacirt: fast jede hatte hmter sich einen oder zwei Cavaliere, die bei kltmen Irrungen im Mein und Dein der ho» unrten Einsätze mit ihren Interventionen für ihn?zme huriig bei der Hand sind. deutsch sein." — Diese werden dem Cadinet Taaffe nach wie vor das Budg-t verweigern, jene werden nach einem Jahre wohl schon eine Brücke gefunden haben, die zur Budgetbewilli-gung hinüber führt. Die Deutsch-nationalen werden die sactiöse Opposition" sein und bleiben die Anderen haben sich schon von ihnen ge-schieden, weil sie nicht deutsch-national sind, nicht fürder „factiöS" fein, vielmehr die Staats-Partei repräsentiren wollen. Die unmittelbare Folge wird ihre Verschmelzung mit dem Coro-nini-Club fein, und fchon das erste parlamen-tarische Scharmützel wird zeigen, daß dieser österreichifche Club das Zünglein an der Wag« fein und die größte Macht an sich reißen wird. Chlumetzky und Coronini — das sind die Häupter deS nächsten CiSleilhamschen Mini-steriumS. Und was wird das Ministerium Chlu-metzky-Coronini dem deutschen Volke bringen i Direct nichts. ES wird die Wege deS Grafen Taffee nicht wandeln, den es gestürzt; eS wird aber auch die Wege der alten verfassungstreuen Cadinete meiden — denn Herr v. Chlumetzkh wird nicht vergessen, daß er acht Jahre das Brod der Opposition gegessen. I n d i r e c t wird dieses Ministerium dem deutschen Volke geben, wa» ihm im Laufe der Jahrzehnte entrissen ward. Neue Wahlen und Wahlord-nungen werden die Machtverhältnisse tm Abgeordnetenhaus« verschieben, die antideutschen Parteien in die Minorität drängen; und daS neue Ministerium wird keine Cabinetsfrage stellen, in welcher es nicht auch des Vertrauens des „Deutschen Clubs" sicher wäre. Die Deutsch, nationalen aber müssen wissen: die nationale Erziehung des deutschen Volkes und zielbewußte Germanisation wird kein österreichisches Mi-nisterium mehr besorgen; die LeidenSjahre aber haben gezeigt, daß es genug ist. wenn ein Ministerium sie gewähren läßt, dann können sie selbst besorgen, wa» ihre Pflicht gegen ihr VolkSthum erheischt: dem Abbröckeln des Deutschthums Einhalt zu thun. Ich entschloß mich zunächst zu einem Ein-satze von fünf Napoleons auf Rouge: und sieh da. ich gewann. Mit affenartiger Virtuosität schleuderten die EroupierS die Gewinne auf die Einsätze, ein wirreS Durcheinander beHand-schuhter Herren- und Damenhände griff und scharrte auf der Tafel herum; aber, wo waren meine zehn Napoleons hin ? In deutscher Schüch-ternheit wagte ich bei der Bank allerhöflichst zu reclamiren; indessen näselte mir der Ober-priester kurzweg zu: I'outes le« migss »out payöes, prenez bieu garde de votre mise' ; ein flüchtiger Hohn von zwei nachbarlichen Vi-sagen schien diese Abfertigung zu accompagniren. Ich bescheidete mich und wagte mich nunmehr mit zehn Napoleons auf Noire. Ich habe abermals gewonnen. Nun war mir aber aus einer Spielgramatik über das Glück einer Serie womit die Fachgelehrten die Aufeinanderfolge einer und derselben Farbe bezeichnen, Beleh-rung geworden; ich ließ also stehen. Der Cru> pier wars die erste Kartenreihe mit 32 — faul — Verlust fast sicher; doch nein die zweite Reihe schloß mit 31 ab — also 40 NipoleonS warteten meiner. Todeömuthig mischte sich mein« Hand in d«n ChaoS, ich hatte schon die Finger über meinem Eigenthum«, da benahm Wenn wir auch dieses Horoskop nicht in allen Punkten unterschreiben möchten, so glauben wir doch in demselben Vieles zu finden, was den Eifcr der Officiösen, die Bildung eine» deutsch-nationalen Clubs zu diScreditiren, begreiflich erscheinen läßt. Zur Bildung eines deutsch-nationalen tzluös im ASgeordnetenhanle. Rede des Prof. Marek . gehalten in der Versammlung des deutschen Vereine» w Graz am li). Juli. Ge«hrte Herren! Gestatten Sie auch mir, meiner Ansicht über die Bildung eines deutsch-nationalen Clubs im Abgeordnetenhaus« mit einigen Worten Ausdruck zu geben. — Es steht außer allem Zweifel, daß die Anerkennung der Nothwendigkeit, der Bil-dung eines deutfch-nationalen Clubs im Abge-ordnetenhaufe sich immer mehr und mehr Bahn bricht, und daß der zur Thatsache gewordene Club in allen Gauen Deutsch-Oesterreichs mit großer Fr«ud« begrüßt werden wird. Wenn wir jedoch genau die Sache erwägen und mit den gegebenen Verhältnissen rechnen, wenn wir die ganz« Schar d«r Abgeordneten de» deutschen Volke» einer strengen Musterung unterziehen, wenn wir sie nach ihrer Gesinnung und Vergangenheit ins Auge fassen: so er» scheint eS gar nicht wünschen»werth. daß all« auS der Wahlurne hervorgegangenen Adgeord-neten deS deutschen Volke« sich zu einem deutschen Club vereinen. Ein solcher allge-meiner deutscher Club würde un» nie daS wer-den was er uns sein soll, was er uns sein muß. Es wäre nur wieder die ver-einig te Linke; die Firm a w ü r d e g e-wechselt, das Gefchäft bliebe das-selbe. Man könnte mir allerdings entgegnen, daß diese Vereinigung,. diese Verbindung nur auf Grund eines bestimmten Programm» ge-schehen müßte. Wie viele präcise Programme sind nicht schon im Laufe der letzten Zeit «nt- plötzlich «ine verdrängte Schulter mir den Aus-blick, und ich konnte nur soviel eben noch er-schauen, wie meine guten 40 Goldstück« in da» MammonSresrrvoire der „Comtesse" zu meiner Rechten verschwanden. ,A.h, madame", wagte ich zu flüstern, ,c'st ä raoi!* — ,Non, non, raonsieur, vous vous trompez*, tönte eS graziös zurück und zugleich mustert« mich mein Nachbar zur Linken von echt pariser Färbung mit herausfordernder Miene vom Kopf bis zu den Füßen. Kochend vor Wuth, aber wehrlos zog ich mich an die Sp«is«tafrl de» anstoßenden Re-staurantS zurück. Neben mir nahm ein älterer Mann Platz; feine herzliche Ansprache in gu-tem Deutsch, wiewohl er Moskau sein Heim nannte, hatte ihm bald meine Sympathie er-obtrt, denn auf gemeinsamen Campagnefeldern schließt man sich leichter an als im sorgenfreien Alltagsleben. „Ja mein Lieber," erwiderte er auf mein Klagelied über das eben Erlebte, „Sie sind noch Fremdling in diesem Rummel, und Ihr Provinzgesicht hatte die alte Stamm-garde des Sündentische» schon bei Ihrem Ein-tritt durchschaut." - „Wie!" replicirte ich, „Stammgäste am Trentetisch, wie ist da» mög» lich, also sind diese Leute entweder sehr reich 2 morsen worden? Und wie viele sind gehalten oder vielmehr nicht geholten worden? WaS ist auS dem Programme der..Druschen in Oester-reich". daS im Sophiensaale in Wien unter allgemeiner Begeisterung angenommen wurde, ge« worden ? Wie oft ist die dort angelobie Soli-darilät oller Deutschen selbst in der vereinten Linken in Brüche gegangen? — In einem solchen allgemeinen deutschen Club würden wieder jene da« Uebergewicht haben, die da« Lavieren, da« 'Nachgeben, das ewige Hoffen auf ein besser Wollen und Wer-den zum Grundsatz erhoben haben; die den Gedanken im äußer st en Fall, die Schiffe hinler sich zu verbrenne» und selbst die letzte Brücke abzureißen, entschieden perhorreScieren, die so weit deutsch sind, als eS sich mit ihrer Zukunft, aus die sie warten und warten werden, verträgt. Diese Majorität würde die Thatkraft der jungen, muthigen, zu Allem entschlossene n Mäliner lahmen, und die deutsch-nationalen Ab« geordneten würden sicherlich iu kurzer Zeit vor die Alternative gestellt werden, entweder au« Disciplin, sich vor den Grundsätzen der ehema-ligen Linken zu fügen, oder gegen die DiS-ciplin auf eigene Faust zu handeln und au» dem Club auszutreten. Dies würde aber beiwei-ten mehrunfererSache schaden, als wenngleich anfangs die verschiedenen Elemente sich schei-den und zwei Clubs bilden, den deutsch-natio-nalen, und einen zweiten den wir vielleicht den deutsch-liberalen nennen können. Dadurch wür» den sich die Deutsch-nationalen ihre Selbständig-keit, ihre Aktionsfähigkeit bewahren, und der liberale Club könnte sich ohne Anstand durch die liberalen Elemente der andern Nationalitäten verstärken, was unserer Sache durchaus nicht schaden würde; denn der Satz, der öfter hier ausgesprochen wurde, es liege nicht daran, od die — Liberalen ein paar Mitglieder mehr oder weniger zählen, »st entschieden unrichtig. Wo nur die Zahl der Stimmen entscheidet, kann oft selbst eine Summe den Ausschlag geben. Daö Verhältnis, in dem die beiden Clubs stehen müßten, ist nicht schwer zu bestimmen. Der deutsch-nationale Club muß die Avantgarde bilden; er muß dem Feinde dicht an der Ferse folgen; er muß seine Schwächen sorgsam aus-kundschaften und rücksichtslos aufdecken, er muß den Feind in Einzelgewichten zu schwächen und zu demoralisieren suchen. Daaegen muß die alte Garde den Rücken der kühnen, kampfberei-ten Schaar decken, sie muß sich an der Bcgeiste-rung der Jungen aufrichten und selbst auch zu tühiien Thaten fortreißen — lassen ! Und kommt es zur Entscheidungsschlacht, denn müssen deide Heeressäulen concentrirt auf dem Kampsplatze stehen und für die gute deutsche Sache auch den letzten Mann zu opfern imstande sein. ^ Daß dits in entscheidenden Augenblicken der Fall iein wird, können wir mit Zuversicht hoffen. Jeder Abgeordnete de» deutschen Volkes, und können tätlich Aderlässe verschmerzen, oder sie wissen die spielcatbala, wie man Tag sür Tag mit Gewinn abziehen kann?" „Kerns von Beiden. luon chere, diese ganze Coulisse hau-tiri vielmehr in allen Spcialitäten grober und feinerer Gaunerei, sie anectirt fremde Einsätze wobei stets etliche Zeugen für die Legalität ihrer Mache zur Hand ist: sie scheuen wohl auch vor einem kühnen Griffe in die Rocktasche eines ausgeregten Spieler» nicht zurück; da die Sippe aber flott spielt, auch ab und zu einen Gimpel als neues Opfer herbeigeschleppt, so bleibt sie von der Polizei ungeschoren. Manche stguriren wohl auch als Associe irgend eines Croupiers, und nun mögen Sie sich Ihr Unheil selbst interpretiren!" Ich wurde nicht weniger erregt ob des Gehörten; zugleich zog mich unwillkürlich eine Stimme des Herzen« zu meinem väterlichen Berather hin ; hatte doch auch seine Casse. wie er sagte, anfänglich in ähnlicher Weise leiden müssen! Und erst ganz kürzlich wollte er den Kinderschuhen im Spiel entwachsen sein. Was konnte mir momentan Glücklicheres begegnen, als höfliches Erbieten, beim Nachmittagsgefecht mir secundiren zu wollen? Eine Flasche Champagner, gemeinsam geleert, besiegelt unsern Bund, und am Arme des „p-»tsche Wacht" mag er nun ein deutsch-nationaler oder deutsch-vberaler sein, hat vor der Wahl die heilige Pflicht übernommen, die Interessen seines Vol-kes mit allen gesetzlichen Mitteln zu wahren und zu fördern; thut er es nicht, so wird ihn das nun mündige deutsche Volk. daS sich seine? Lage vollkommen bewußt ist, als einen Mein-eidigen, als einen seine« Vertrauen» Unwürdi-ge» hinwegfegen. Stehen aber die Abgeordneten de« deut-scheu Volkes in Augenblicken, wo e« sich um das Wohl und Wehe ihre« Volke« handelt, einig da. so können wir getrost einer besseren Zu-kunft entgegenblicken; wir können hoffen, daß aus dem Chao« der selbstsüchtigsten Beftrebun-gen auS dem Chaos egoistischer TrennungSge-lüfte dennoch in einige«, großes freies Oesterreich erstehen wird, in dem die Deutschen zum Wohle deS Ganzen zu neuer Macht und Größe gelangen müssen ; denn ihre Führerschaft bedeutet ja nicht die Unterdrückung der übrigen Nationalitäten; im Gegentheil sie bedeutet ihre Emporhebung zur Gesittung und Freiheit. Von diesem Standpunkte aus unterstütze ich die beantragte Resolution auf Bildung eines deutsch-nationalen Clubs im Abgeordneten-Hause, weil ich die Bildung eines solchen Clubs sür eine absolute Nothwendigkeit halte. Je stär-ker er wird, desto besser! Nur müssen die Män-ner, die ihn bilden, echt deutsche Männer sein, Männer, die rücksichtslos ohne Coquettiren nach Oben oder Unten, nach Recht» oder Links sich dem Kampfe für die hochheiligen Interessen ihres Volkes weihen. Wundschau. ^D i e Fr e u n d schaftd e r D eu tsche n) beginnt bei den Tschechen im Werthe zu steigen, je länger letzteren dieselbe verweigert wird. Jetzt schlagen sie schon ein Compromiß sür die Pra-ger Gemeinderaths-Wahlen vor. ohne mehr ans der früheren Forderung zu bestehen, daß die Deutschen sich vorher vom deutschen Schulver-ein« lossagen, d. q. sich selbst aufgeben sollen. Beim Zusammentreten deS Reichsrathes in der ersten Hälfte des September wird die ganze Haltlosigkeit und Schwäche der Rechten an den Tag kommen. Dem Grafen Hohenwart selbst wird die Äußerung in den Mund gelegt, die ganze Position der Rechten sei bedenklich. Wenn aber diese dem Ministerium nichts mehr zu bie-ten Hai. so dürfte ihr vice versa auch nichts mehr geboten werden. sDas neu« Abgeordnetenhaus.) Eine Statistik der Berufsarten, die sich mit den neugewählten Abgeordneten beschäftigt, er-giebt folgende Resultate: Der neuen Legisla-tur-Periode gehören an: 6 Minister in Aclivi-tät und 5 Minister außer Dienst, 1 außer«-deutlicher Gesandter a D., 1 SectionSchef a. D., 2 Hofräth« vom Obersten Gerichts- und Cassa- neuen Freundes betrat ich frifch und guten Muthes wiederum da» Spielparquel. Daß mein Begleiter ev pass-tnl einem jungen Mann an der Eingangsthüre etwas zuraunte, konnt« m inen Frohsinn nicht stören. „Versuchen wir einmal mit dem Roulette", meinte mein Füh-rer. „das bietet ungleich mehr Chancen." Eh dien! Also fünf Napoleons auf die Transver-fale ,Isi> sii derniers' und zugleich 1t) Gold-stücke auf die Mittelkolonne wurden von mir riSkirt. Schon tönte der ominöse Schlußrus: „Rien nv va plus", als mein Begleiter kramps-hast schnell seinen Oberkörper quer über die Tafel beugte und einen simplen Fünf-Frank-thaler auf das jenseitige Feld der Paire pla-cirte. Die Kugel siel auf 32, meine beiden Sätze hatten reüssirt, und zwar die Transver-fale mit 25 und die Mittelcolonne mit 20 Na-poleons. Aber entsetzlich — dte fünf Goldstücke waren auf die Paire verschoben worden; don wurden sie vom Crupier nun «insach auSb«-zahlt und von dem angeblichen Pinteur blasirt eingestrichen. Kampflustig legte ich mich mit meinem gebrechlichen Französisch inS Zeug, auch mein Freund secundirte mit einigen Ausrufen von Scandal und himmelschreiender Wirthschaft, doch was halss, die Identität jener fünf Pie- 1885 tionShofe und 2 Hofräthe vom Verwaltung»^-richtShof«. 2 active Hofräthe und l Hoftath a. T. 2 Legationsräthe a. D.. l Consul a. 1 Landeshauptmann. 2 KreiSgerichtSpräsidenle». 3Oberlandc»gerichtSräthe, 1 O bei finanzrath a.?., 1 Stallhaltereirath in Activität und l statt» Hallereirath a D. l SanitätSrath, 2 La»ve»-gerichtSräthe, I Bezirkscommissär und 1 (?«• richtSauScultant (Adalbert Gras Schuabn»!. Ferner vom Beamtenstande noch: l Eisenbab»-General-Director und I Eisenlahn-Dircur a. D. l Forstrath, l Wirlhschaftsrath. I Bau-rath, l Magistrats- und l Handelskammer-Secretär, 1 Fabrikbirector und 1 Zuckerfabrik-Ober-Inspector. Der Beamtenstand ist demnach im neuen Hause in der numerischeu Slär e von 46. und zwar durch 37 Staatsbeamte (wovon 24 in Activität und 13 außer Dienst). 2 öffeal-liche Beamte und 7 Privatbeamte vertrete». Der L e h r st a n d ist im neuen Abgeordneie» Hause durch 22 Mitglieder repräsentirt. und zwar durch 10 Universität»-Professoren. 7 Gymnasial-Professoren. 1 HandelSakademie-Ti-rector, 2 Oberrealschul-Directoren, 1 Realschol-Director, l Lehrerseminar-Director, und l Realschul-Professor. Geistliche zählt das neue Haus 24, davon sind: 1» römisch-katholisch. 2 griechisch-katholisch, 1 Consistorial-Archima»-drit, l ruthenischer Domherr, l Suppeliiile»-dent und ein 1 Bezirksrabbiner. Ferner zählt das neue Parlament: 19 Industrielle, 3 ?aa-quierS, 4 Kaufleute. 8 Notare. 41 Advocakn. 7 Aerzte. 1 Apotheker, 3 Schriftsteller unb Journalisten, 1 Civil-Jngenieur. 120 Guttbe-sitzer, 41 Realitätenbesitzer, 6 Privatiers, 1 Buchdruckereibesitzer. 1 Baumeister. lPHotogra-phen und 1 Schneider. Von den 351 Gemahl-ten haben 103 den akademischen Grad „To<-tot" erlangt. Endlich umfaßt f as Hau»: 5 Fürsten, 1 Landgraf, 36 Grafen. 1 Coole, 31 Baron« und Freiherren. 47 Ritter, 2 Edle von und 8 mit dem Prädicate „von". Frankreich. sE i n r e p u b 1 i k a n i s chet M a n i f« st.J Ein von den republikanische« Gruppen erlassener Wahlaufruf spricht sür eine Beschränkung de» Militärdienste» in den mit den Ersordernissen der nationalen Vertheidigung verträglichen Grenzen, sowie sür wirthschasllich« Reformen, namentlich für eine Abänderung bei AbgabewesenS und für die ernstliche Herstellung des G.eichgewichtS im Budiet aus. In Bezi^ auf die Frage der Trennung der Kirche rom Staate heißt e» in dem Wahlaufruf: wenn e? bezüglich die>es Punktes Metnungsverschiede«-heilen in der republikanischen Partei gebe, so könne man doch in Uebereinstimmung fern üb« ein« Politik, wklch« die Freiheit des Gewissem respectiren, aber entschieden ein Priesterthum bekämpfen wolle, welche» unter der Maske der Religion nur eine Vereinigung aller der publik feindlichen politischen Parteien sei. Tat Manifest verwirst «in« jede äußere Politik Der cen mit meinem Satze konnte ich nicht erweise». In meiner Alteration hatte ich die Mittel«-lonne außer Augen gelassen, hier mußte« ja 20 Napoleons meiner harren, doch da« kleine Ouadratfeldchen war eine leere Städte. Äith-loS will ich nach meinem Secundamen iwi-schauen — siehe da. er war verschwunden. Aber ich wollte nun unter keinen Umstand-« als geschlagener Feldherr den Kampsplay :vi-men. um 20 Napoleons hatte man mich ^e-prellt, ich mußte aus der Bankcasse mich bezahlt machen. Am sichersten aus eiasacher Chance, also 15 Napoleons auf die Roage. Die rothe 18 wurde geworfen, fünfzehn Na-poleons mußte die Bank mir auszahlen. Äber-mal» wühlte ein wildes Quodlibet oiclgeftal-tiger Finger auf der Platte herum, aber seit und zähe hielt ich meine 30 Goldstücke in bn Hand. Doch in diesem Augenblicke kreischl et von zwei Seiten auf mich ein: ,0b woasieiv. ce nest pas ä vous donnez-rnoi toute de soite les rnonnais.* Ich war sast sprachlos diese« beiden Pariserinnen gegenüber; ich wende mich zu der Galerie um Bestätigung meines legale» Eigenthums, indessen überall kalte» Achselzucken. Doch noch nicht genug, es drohte der Kamps auch noch international zu werden, denn eine 1885 ilbeitteuer, indem es eine würdige, fest« Politik »erlangt, und schließ« mit einem Appell an die republikanische Einigkeit gegen die Monar chisten. Korrespondenzen. Wir». 14. Juli. (O--E.) ^Ein kleine» jivchelbad.j Boskowitz heißt der liebliche CtI. wo Sonntag deutsche Turner, welche die Koimtagsrube zu einem Ausflüge benutzten, von fanatischen Tschechen mit Steinwürfen tractirt mürben. Ein deutscher Turner wurde nicht un-nheblich an der Brust, ein Anderer am Auge «nletzl. Es wider» uns in der That an all' die Einzelheiten zu erzählen, welche bei diesem lkuchelbad ev miniature Seitens des rohen tschechischen Pöbel« vorgefallen sind. Es genügt schon die nackte Thatsache, daß biedere deutiche Männer in Oesterreich kaum mehr einen Ausflug »achen könn n ohne die Rohheiten fanatischer Tschechen fürchten zu müsfen. Marburg, 13. J»li. (Orig.-Cor.) sP h i1« harmonischer Berei it.] Die am 12. Juli im Burgsaale abgehaltene Schulschlußfeier zeigte neuerlich den erfreulichen Beweis, daß der ge» nannte Verein unier der artistischen Leitung In»es Musikdirector« Adolf Binder, im abge-bu>enen 4. Vereinsjahre ersprießliches leistete. Durch daS Jnslebenrnfen der Musikschule wurde l^>er auch einem langen allseitigen Bedürfnisse abgeholfen: dieselbe wurde im abgelaufenen Jahre von 130 Zöglingen freq,«tirt und Er-Wie die schönsten Hoffnungen, fo daß eS der Stadt Marburg an Nachwuchs von musikali-schtn Kräften mcht fehlen wird. Die vortrefflich Miete Schule unter dem Musik - Director JUolf Binder im Vereine mit den übrigen tüchtigen Lehrkräfte dürften im künftigen Jahre durch Errichtung einer Abtheilung für Cello Md einer Bläferfchule eine gewünschte Erwei-lerung erfahren. Dank der Munisicenz der kiadtgemeinoe, welche für die Erhaltung der-selben jährlich die beträchtliche Summe von 80ü fl. widmet. Bei der Production am 12., der gegen 300 Musikfreunde beiwohnten, h itte »an Gelegenheit zu sehen, was die Schüler eiier wohlorganisirten Musikschule nach 1-, 2», Z- und 4-jähriger Frequenz zu leisten im Stande fad. — Der philh Verein in Marburg ist e«. «elcher den Kunstsinn für Musik in unserer Stadt geweckt bat, und in diesem Sinne auch rostlo# thätig ist. DaS Programm der Pro-d»:»on umsaüte folgende Nummern: I.Largho «n Händl. vorgebracht von den Schülern ver Z. ». 4. Violinclaffe. Lehrer Herr August Sai-t«t. 2. Tuet?. Gesang der Meermädchen aus Lberon, vorg. von Sophie Fütz »nd Karoline Riidler. !. Classe. Lehrer Herr Manich. 3. Lieb ohne Worte von Bokaer, vortgetr. von Älions Handl, 3. Classe Violinschule. Lehrer Herr Musikdirector A. Binder. 4. Mein Lieb' I wohlbeleibte Dame aus Neapel behauptete barsch ihr Vorzugrrecht auf daS Streitobject. 7'ir wenn sollten die Bankbeamten entscheiden? Äciuibirlen ja doch einer jeglichen Jnterren-lionspartei zwei männlich« Zeugen! Fünf Mi-Wie» lang tobt« das Zungentournier, dann fällte der Bankareopag folge,iden falomonifchen ßpruch: 1) Dem Pariser Damenpaar wird dt« Beule ver 30 Goldstücke zuerkannt; 2) die Italienerin deren Anrecht ditto als klar erwie-st« «scheint, empfängt aus der Bankcasse bo-noris causa 30 Napoleon»; 3) wurde ich mit der stierlich ernsten Mahnung abgefunden, daß «im ich noch einmal an fremden Gel»»« mich «ergriffe ich alsdann toute de suite und sans &soo8 » la porte gefetzt w«rd«n würd«. Ich war für imm«r befriedigt und konnte »«a Augenblick kaum erwarten, in dem mich »er Bahnzug «n die Heimath zurückführen würbe. Als ich in der Garderobe nach meinen Pelzrock langte, hatte ich noch die freudige Ueberraschung im Foyer meinen moSkovitifchen Mentor in Compagnie mit den zwei Pariser Damen und der Italienerin mit einigen Ga-laus in traulicher Conversation lustwandeln zu sehen. H. W. »putsche Wacht ' lingSplätzchen von Mendelfohn, gef. von Jd« Badl. 3. Classe Gefangschule. Lehrer Musik-director A. Binder. 5. Romanze von Jean Becker, vorgetr. von Gustav Scheikl. 4. Classe d«r Biolinfchul«, Lehrer Herr August Satter. 6. An den Mai. zweistimmig«» Liei von A. Cate, gesungen von Th«r«fe Vivat und Mari« Schneider. 3. Classe Lehrer Herr Musikdirector Binder. 7. Benedictus auS der L-äur M«ss« von A. Binder, vorgetragen von den Schüleri-nen der 2. und 3. Gesangclasse und der Schü-lern der 2. und 3. Violinclass« unt«r gefälliger Mitwirkung einiger Mitglieder deS philharmonischen Vereines. Ncch Schluß der Production wurde durch den Vereinsvorstand, Herrn Bür-germeister Dr. Ferdinand Duchatsch, an die Erschienenen «ine feierlich« Ansprache gehalten und sodann die Prämienvertheilung vorgenom-men. Durch die Acquisition des MusikdirectorS Adolf Binder, welche für den Verein «ine vor-zügliche gewesen, und dessen musikalisch« und pädagogische Kenntnisse allseil» Anerkennung fanden, ist d«r Verein in der Lage, den großen Anforderungen, welche an denselben Hierort» gestellt werden, in jeder Hinsicht vollkommen zu «ntspr«chen. Auch als Compositeur hat Bin-der außerordentliche» geleistet und fei vorläufig »ur die beim 3. Vereinsconcerte aufgeführte F«ftouv«rtüre für große» Orchester sowie die ö-aur Messe, von welcher wir ein Bruchstück „das Benedictus" bei der Schulschlußfeier zu hören bekamen, besonders erwähnt. Die Auf» nähme derselben von Seite des Publikums war eine äußerst beifällig«, und «s follen in der nächsten Concertsaison mehr«r« skiner Composi-tionen zur Aufführung gelangen. St. Marriu bei Erlschstci», 13. Juli.(O.-C.) [Die eingeklagtenDenunciation»-koste n.] Die im vorigen Jahre gegen einen hiesigen Beamten und einen k. k. Hauptmann inscenirt« DenunciationSaffaire, welche sich fo-gar vor dem Strafgerichte abspielt«, dürfte wohl noch in aller Erinnerung sein; «benso auch die Rolle, die hiebei die einzelnen Mitglieder des diesigkn Denunciantemlubs spielten. Die ganze Angeleg«nh«it fand nun kürzlich bei dem hiest-gen Bezirksgerichte ein sehr interessante». bezeich-nendeS und drastisches Nachspiel. Der hiesige Oberlehrer Jurkoviö war nämlich, — wie ebenfalls bereit» bekannt. — einer derjenigen, der, ohne mit den betreffende« denuncirten Herren persönlich bekannt gewesen zu sein, den bezüg» lichen Angeber nicht nur zur Klage und resp. Anzeige heranguirt«, sondern gleichfalls unbe-rufener Weise sogar noch eine dritte Person, nämlich «inen gewesenen AdvocaturSbeamlen behuss Aufnahme eine» Vertreters für den An-§eiger nach Pettau schickte. Bisher wäre alle» glatt und ganz nach d«n Regeln bewährter und geübter Denunciant«» abgelaufen. Als jedoch die besagte DenunciationSaffaire, wie alle übri-I gen, ein klägliches Ende nahm und, wie ge- Körpergewicht und Gesundheit. Vom hygienischen Standpunkte gilt eS zwischen gesundheitswidriger Aufschwemmung einerseits und gefundheitSgemäßer Wohlgenährt-heit anderfeitS in dem Sinne zu unterscheiden in welchem im Schlachterladen durch prüfenden Fingerdruck die Waare alt bloßes Dunst- oder Kernfleisch abgeschätzt wird. Bon diesem Stand-punkt läßt sich auch die Freude der liebenden Gattin nicht theilen, welche sich rühmt, ihren Ehemann, der als Junggeselle trotz des bekann-ten „guten kräftigen Mittagstisches" mager und elend aussah, nunmehr durch bloße Hausmanns-kost fchon beinahe pausbäckig und um so und so viele Pfunde schwerer herausgefüttert zu haben. Solcher Laienhaftigkeit gegenüber geht aber der Zweck der folgenden Ausführungen Dr. P. Niemeyer«, welche wir der „DidaSca-lia" «ninehmkn. dahin, durch Mitthkilung «iner festen Richtschnur zur relativ«« Beurtheilung des Körpergewichte« anzuleiten, zu welchem Zwecke die Statistik des Lebensversicherung»' scches dient, indem sie für Erwachsene folgendes Gefetz liefert: Bei einer Körperlänge von 150 Centimeler beträgt das Normalgewicht 50 Kilogramm und wächst mit jedem Centi- 3 wohnlich, mit einer Riesenblamage endete, da gab e» große Trauer und Zähnel.iirschen im Hause Pervakien. Die Fais'ure der De-luncia-tion spielten die unschuldigen Lämmer und Nie-mand wollte bei der Mittellosigkeit d*s Denuu-ciationSwerkzeuges etwas vom Zahlen wissen. Ebenso auch Jurkovic. AlS nämlich der Advo-caturSbeamte seinen letztgenannten Ciialuica-bruder wegen Vergütung seiner Reisekosten nach Pettau mahnte, wies ihm Jurkovic die Thüre. Da jedoch bei Kreuzung materieller Interessen die nationalen. Gemüther ausnahmsweise sehr empfindlich sind, so trug auch der Er-Advoca» tursbeamte kein Bedenken, bezüglich der fragli-chen Reisekosten gegen seinen Busenfreund Jur-kovic klagbar aufzutreten. Bei der kürzlich hier-über stattgefundenen Gerichtsverhandlung wurde nun auch richtig Jurkovic zur Vergütung der besagten Reisekosten verurtheilt. Daß diese Ver-urtheilung «in« neu« Riesenblamage im perva-tischen Lager selbst bedeutet, leuchtet wohl von selbst ein? sie giebt un« jedoch auch den wich-tigen Beleg dafür, daß hier Beamtendenuncia-tionen vollkommen planmäßig inscenirt werden und daß diese wi« auch au» den Denuncialio-nen im heurigen Jahre hervorgeht, insbesondere Jurkovic al» nationalen Sport betreibt. Wir müs-sen wiederholt fragen, ob «s mit d«n TiSciplinar-vorschriflen veceinbarlich ist. daß Volktfchulleh-rer den bewußten Sport treiben u. j. in «iuem Land«, das den flovenifchen Traumreiche bis-her noch nicht incorporirt ist? Giebt e« gegen dergleichen unruhige Querkopse denn gar kein Mittel sie zur Raison zu bringen 1 Haben wir da al» ruhige Staatsbürger nicht da» Recht, competentenort» energisch Abhilfe zu verlangen ? Wir wollen nicht» anderes, als Ruhe und Frie-den. daher es unseres Erachtens wohl das beste wäre, dem Genannten einen Dienstort anzuweisen, an welchem eS keinerlei deutsch« Denunciation»-Objecte giebt! Kleine Hyronik. [Unerfreuliche» Rekrutirung»' ergebniß.j Die letztjäyrigen Rekrutirungen. welche sich auch auf die vierte Altersclasse er streckten, haben daS physische Ungenügen derselbe erwiesen und daher numerische Abgänge im Ar-meematerial zur Folge gehabt. Nunmehr will der Kriegsminister die fünfte AlierSclasse ein-berufen, wenn der Reichsrath zustimmt. [WaS e in vornehmer Name werth ist.] Die Londoner hohe Gesellschaft befand sich unlängst in nicht geringer Aufregung; etwas Unerhörtes, nie Dagewesene» hatte sie bis in ihre tiefsten Tiefen erregt und aufs Aeußerste empört. Man denke, eine von einer oer ersten Familien des Landes abstammende Dame, die Lady Granville Gordon. die Schwägerin de« Marquis von Huntley. eine der reichsten Feudal-Herren Englands, hat in der englischen Haupt- Meterlänge ein Kilogramm. Demnach hätte der Normalmensch so viel« Kilogramme zu wiegen, als Centimeter über einen Meter groß ist. Zu diesem ersten Lehrsatze ge-sellt sich ein zweiter, welcher uns darüber be-lehrt, daß e» bei hygienischer Ausbesserung drr Körperfüll« durchaus nicht zunächst aus Mitwir-kung de» Magens, aus tüchtige» Essen und Trinken abgesehen werden darf, sondern daß die Hauptrolle dabei der Brustkasten mit dem in ihm arbeitenden Athmungsorgane. also das Luftholen, spielt, nämlich: die unter der Achsel gemessene Brustweit« steht sowohl zur Körper-länge al» auch zum Körpergewichte in be-stimmte« maßgebenden Verhältnisse: im Mini-mum beträgt sie die Hälfte, im Mittel zwei Dritttheile der Körperlänge, für jeden da« Mittelmaß übersteigenden Centimeter Brust-umfang vermehrt — für jeden unter dem Mittelmaß bleibenden Centimeter vermindert sich das Normalzewicht um bis zu zwei Kilo-gramm. Um sich in dies« Lthrsäye rasch hin-einzudenken, bedars ich nur noH der Richtig-stellung der ebenfalls m cnrrenz in diesem Fache zu groß wird. Den« es giebt auch im reichen England genug Fa-milien mit hochklingenden Namen und — absolut tonlosen Portemonnaies, deren Damen unter Umständen sich vielleicht geneigt fühlen konnten, dem illustren Beispiele der Lady Gran-ville-Gordon zu folgen und ihr Concarrenz zu machen. [FortschrittderElektrotechnik.) In London findet eben eine Ausstellung neue-rer Erfindungen statt, aus der namentlich die elektrotechnische Abtheilung hochinteressant ist. Unter den hier zur Anschauung gebrachten neuen Erfindungen sei erwähnt, die Verwendung der Elektrizität d->zu, eine Kugel im menschlichen Körper ohne Sovd^ zu localisiren. Bon Nutzen ist auch eine Lampe sür zahnärztliche Opera-tionen ; sie ist im Munde des Patienten zu pla-ziren und ein Druck auf einen Knopf an ihrer Rückseite genügt, um das Licht zu erhalten. Eine Lampe für Wundärzte setzt sie in den Stand, in das Innere des Körpers zu blicken, wenn ein Einschnitt gemacht ist. Eine Neuerung jüngsten Datums ist die Idee, Waaren durch Telegraph zu versenden, ein System, daß eine Firma ein» zuführen sucht. Wenn si h dies als möglich her-ausstellt, so wäre dies allerdings eine Umwälzung de« commerziellen Verkehrs in Aussicht. In das gleiche Fach schlägt die Erfindung, sechs Depeschen auf derselben Linie in einer Geschwiu-digkeit von vierzig Worten in der Minute z't telegraphiren. man wissen, daß die« ganze System beim stärksten Mann nicht mehr als ein Zehntel ins Gewicht fällt. Weit gefehlt wäre <« vollends, den Fettgehalt in Anschlag zu bringen, indem selbst bei einem Falstaff die gesammte Klum-penmaße nur den zwanzigsten Theil de« Gan-zen ausmacht. Wie verhältnißmäßig leicht über-Haupt die festen Bestandtheile und Organe, außer dem Fett also auch MuSkcln, Gehirn, Leber, Milz wiegen, lehrt gleich der Augen-schein von Körpern, an denen sie in ihrem trockenen GewebSstsffe durch Präparation voll-ständig erhallen blieben, der bekannten Mu> mien! Nun wohl! Alle« in Allem wiegt solch' ausgetrockneter Leib nicht mehr al« 13 bi« 15 Pfund, ein Thatbestand, au» dem sich nun wie von selbst die Folgerung ergiebt, daß nicht die festen, sondern die flüssigen Bestandtheile, oder wie'« die Naturgeschichte im Allgemeinen nennt, der Wassergehalt da« persönliche Ge-sammtgewicht zusammensetze». In der That wird schon da« Blut allein auf etwa 20 Pfund veranschlagt, und volle vier Fünftheile kommen herau«, wenn man dazu die in verschiedener Mischung überall mehr oder weniger reichlich angehäufte Säftenmaße rechnet, an die man „Z>e«tsche Mach'." [6 ine gräflicheMörderin.^ Neapolitanische Blätter erzählen: „Die Gräfin Di Belgiojoso di« Gattin de« gleichnahmigen in den Abruzzen reichbegüterten Deputirten, hat eine Nichte von außerordentlicher Schönheit, die eine Mitgift von drei Millionen Lire besitzt. In diese Nichte verliebte sich der Sohn de« Güter-Verwalters der Gräfin und hielt auch um ihre Hand an, die ihm von der Tante rundweg ab-geschlagen wurde. Das Pärchen beschloß zu fliehen und sich heimlich trauen zu lassen, woran e« jedoch von der fürsorglichen Tante gehindert wurde. Die Gräfin stellte ihren Güterverwalter wegen des Benehmens seines Sohnes zur Rede, und in dem Wortwechsel, der nun folgte, ergriff sie einen Revolver und erschoß den Verwalter." [D i e E h e A d e l i n a P a t t i 3.] E« mag ja manchmal seine Schattenseiten baden, der Gatte einer „Diva" zu sein, vor welcher die ganze Welt huldigend aus den Knien liegt; indessen bietet dieses G'schick auch gewisse Annehmlichkeiten. mögen dieselbe» auch oft erst spät, etwa bei der Trennung des glänzenden Sternes und deS simplen Erdenbürgers, die irgend ein Zufall, eine Laune zusammenknüpfte zum Vorschein kommen. Da hat beispielsweise der französische Gerichtshof dem Gestirne zweier Welttheile". Adelina Patti vor Kurzem endlich t e» Gefallen gethan, di« Fesseln, welche sie au den Marquis de Caux banden, für immer zu lösen, indessen wurde der eben so reichen als schönen und — sparsamen Dame diese Frei-lassung etwas theuer angerechnet, indem si« zu 35.000 Francs jährlicher Rentenzahlung an ihrem ci-devant Gemahl verurtheu wurde. Lange sträubte sich die Sängerin, welche schon sür einzelne Vorstellungen 20.000 bis 25.000 rancs eingenommen hatte, gegen dies« harte «ntenz, schließlich gelangte sie aber doch zur Einsicht, daß ihr Widerstand vergeblich fei, und da sie von dem Marquis de Caux trotz seiner Allüren als Lebemann voraussetzen konnte, daß er ohne unvorhergesehene Zufälle noch gut 25 bis 30 Jahre leben kann — der Marqui« befindet sich im besten ManneSalter — fo einigte sie sich mit ihm dahin, ihm eine Summe von 400.000 Franc« auszuzahlen, mit der er sich für seine gesammte Lebenszeit befriedigt erklärte. Die Patti aber machte dabei wie ersichtlich, ein gutes Geschäft: 400.000 Franc« bedeuten doch höchstens 20.000 Francs Rente, während sie zu einer solchen von 35.000 verurtheilt war. Ob dem Marquis mit dieser Zahlungs-niodalität gedient sein dürfte, ist zum mindesten zweifelhaft; daß er aber von Madame Adelina Patti keinerlei Nachlieferungen, welche ihm eine Fortsetzung seines luxuriösen Lebens gestatten, zu erwarten hat — dafür stehen Alle ein, die der Diva practische Ansichten in Geldsachen kennen und dieselben ebenso anstaunen wie ihre wunderbare Stimme. Der arme Marquis de Caux! [Geistliche a u f d e m B i c ycl e.j Wir ja auch denkt, wenn man von saftigen oder zähen Fleischgerichten spricht. Ja diesem Zusammenhange nun ergeben sich die Diagnosen Vollsastigkeit oder Säftenmangel al« Gradstu-fen des Ernährungsstandes, sowie al« Folge-rungen au« der Ziffer de« Körpergewicht«. Wenn die Phisiologie unseren Körperhaushalt mit einem lebenden Ofen vergleicht, fo leuchtet ferner ohne Weitere« ein, daß Speise und Trank in ihrer Eigenschaft al« Heizstoffe nur dann ordentlich „in Fleisch und Blut übergehen, wenn auch das Athemorgan in seiner Eigen-schaft als Blasebalg und Schürherd der Ver-ardeitung der Zufuhr gewachsen genug ist, um wie der gute alte SchulauSdruck lautete, di« „Kochung der Säfte" zu vollziehen. Praclisch bewiesen wird die oben im zweiten Lehrsatze ausgesprochene Hauptrolle der AlHmung durch die Thatsache, daß Sänger und Sängerinnen auch wenn zu Anfang saftlos, einen starken Beitrag zum Contigente der Dicken liefern. In meiner einstigen Kran'encasseaarzt-Stellung, so erzählt Niemeyer, hatte ich meine liebe Noth mit einem 30jährigen, engbrüstigen und faden-dünnen Schriftsetzer, dem bei der Gesundheit«-Widrigkeit seine« Berufsleben« nicht zu helfen 1885 lesen in einem amerikanisch«» Blatte, daß ftdtf-zig Geistliche ihre Ferien mit einander z» ver» bringen beschloßen haben, und zwar aus rm<: Reise per Belocipede .i >5 leerenstafe abgebüßt hatte. Er trat ,n eine Vei» schanke und erblickte in oerselben seine» Bruder, auk dessen Zeugniß hin er verurtbeilt wvroa war. Ohne ein Wort zu sagen, trat er nwß*. zogenem Messer vor den Bruder hin und i es ihm ins Herz, so daß dieser sofort ioMzu-jammenbrach. Der Mörder rntf^rnte sich schien-nigst und ist bis jetzt noch nicht gesunden. [Das Mädchen mit dem K a n i n -• ch e n a u g e.s Der französisch' Ärzt Tr> fljtl' | bett hat an die Pariser Akadeaiie ein I hreidei ] gerichtet, worin er von einer merkwürdig» Operation Mittheilung machte. Ein junges Mi:» chen mußte auf einem Auge in Folge von Hn-vortrete.! des Augapfels aus seiner Hödle nno grünen Staar operirt werden. Dr. Ehildea nahm das Auge aus der Höhle un^ ersetz» ti durch ein unter gehöriger Vorsicht einem milchen frisch aasgeschnittene?. Die Uebenra mz geschah am 5. Mai und am 26. Mai na&r'f es sich an seiner neuen Haftstelle bewegte sich und zeigte eine fast normale Eonsistenz: Du transparenten Theile sind kaum getrübt. I« Ersolg, sagt der Operateur, ist sehr zusriede» stellend; da« Kaninchenauge sei jedenfalls t>m« ' Glasauge vorzuziehen, und nichts besage, da? es nicht auch noch zum Sehen tauglich werde. Die Bestätigung für das Letzter« müßte jeden-f„llß »och sehr abgewartet werden. [F ü r B r i e s m a r k e n s a m m ler.j?n Fürst von Monaco hat nunmehr auch eigene Briefmarken, nachdem er latflje genu.) sich mit französischen hatte behelsen müssen. [R a ch e i st s ü ß.j Die „Truth" bringt «inen spaßigen Beleg für die Erbitterung M Herzogs von Cumberland gegen Preuße». Er hat di« Lieferung de« beim Bau seiner groß-artigen Treibhäuser in Gmunden nöthigen Eiicn-werkS einer Leipziger Firma übergeben mit der ausdrücklichen Bedingung, daß die bei deren Herstellung zu verwendenden Arbeiter keine Preußen seien; der beaufsichtigende Ingen»!« aber durfte nicht einmal feine Ausbildung m Preußen empfangen haben! [Gemüthliches auS Conftaati-nop«l.j Die Sich'rheits zustande in Conilann-nopel sind gegenwärtig wieder höchst undefricZi-gend. Diebstähle und Raubanfälle werden «it immer größerer Dreistigkeit in den Straßen der türkischen Hauptstadt ausgeführt. So wurde j. L. das in dem sehr belebten Tophans-Viertel ge-legene Haus eines mohamedanischen Marine» officier« am letzten Dienstag am bellen Tage ausgeplündert. Ja einer der letzt«» Nächte gegen war. Eia«S schönen Tages nun wurde er von ungefähr al« Prachttenor entdeckt. au«gebi'det und «ach etwa Jahresfrist erkannte ich in de» wohlgenährten Bühnenkünstler den einstmalig«» SchwindsuchtS-Candidaten kaum wieder. Ebe«'s preist in ein» beachten«werthen Schrift die &> sanglehrerin Marquise Ciccolini Singübungenali heilkräftige Cur wider Säfte.Blutmangel und trockene belegte Stimme, w,e sie ja bei Saftlofen oft genug zum „»rankheitsdild«' gehört. Wenn jüngst «ine Münchener Schulgroße Bergsteigen al« Specialcur für Bolliastigi rühmte, so muß ich meinerseits sie sür SaftWe ebenso warm empfehlen. Erkannten doch hygu-nisch-einsichtige Akademiker, wie Dr. Sra»« schon läuast bei der sogenannten Höhealiutt« für Brustschwache al« eine Hauptsache o« durch Bergsteigen unwillkürlich gesteigerte Loü' athem, besonder« mit den Lungenspitzen, die-sem „Hauptluftmagen," wie wir sie aem«. Entledigt sich der Dicke bei dies«« ja auch durch bie Luftwege massenhaft Wasserdams austreibenden Exercitium seine« Ueberjchuiset bi« zu dem Grad«, daß er zu „Fettfleck" j» sammenzuschrumpfen fürchtet, so bringt e« bei 1885 2'/i Uhr wurde ein Mann auf dem Heimwege vom Cafe chantant in Pera in der Straße Uazidji von zwei Leuien, die sich ihm als Polizei-Asien «en vorstellten. unter Tovesandroh-ungni, welchen durch Waffe» Nachdruck verliehen wurde, gezwungen. Alles, wa« er bei sich trug, herzuaebei'. Dieselben Strolche haben vor einigen Nachten in einer andern Straße einen glei-chen Streich ausgeführt. Die Polizei bemüht sich, insbesondere jener Verbrecher habhaft zu «erden, die behufs leichlerer Ausführung ihrer räuberischen Absichten Polizei-Uniform anlegen, bisher gelanpte jedoch noch keiner dieser Pseudo-Agenien in ihre Hände. [Höhere Tochter.^ „Nun Papa, wirst Tu zufrieden sein! Da sieh mein Zeugnis: Na-tionalokonomie, sehr gut; Astronomie, gut; Äquarellmalen und Musik, befriedigend !" — Papa: „Schön, recht schon. Wenn nun Dein Zukünftiger noch etwas von der Haushaltung versteht. Kochen un - Maschinennahen kann, jo werdet ihr eine glückliche Ehe führen." [Vom K ü s i e n.s „Warum wohl die Frauen sich so viel unter einander küssen und die Männer nicht?" — „Das ist ganz einfach", mein« da« hübsche Lie'chen, „Manne, haben rtwas Besseres zum Küssen Frauen nicht." (S o m m e r-M odebericht.j Ta« An-imecheudste „in Hut-n" ist auch dies Jahr wie» der — ein hübsches, sreundliches Gesichtchen. Locates und Arovinciates. Cilli. IS. Juli. [Evangelischer G o t t e S d i e n st.s Tonntag den IS. d. M., wird in der hiesigen evangelischen Andreaökirche ein regelmäßiger Sonesdienst abgehalten, wobei Pfarrer Aug. Km^zner nach Anleitung des Bibelwortes I Cor. I, 23. 24. über Christenthum » nd Bildung" predigen wird. [Die Sommerliedertafel deS Cillier Männergesangvereines.j welche am verflossenen Samstage im Gartensalon des Hotels „goldener Löwe" abgehalten wurde, erfreute sich des denkbar zahlreichsten Besuche», wtlcher nicht müste wurde, di« tadellosen Vor-nage unserer wackeren Sänger durch wohlver« dienten Applaus auszuzeichnen. E» wallet« aber auch ein ganz besonders günstiger Stern über diesem Liederabend, der eine seit Jahren nicht über-troffen« Animirtheit entfesfellt«. DaS Programm entbielt diesmal fast durchwegs leichtere Chöre, die jedoch den verschiedenen Geschmacksrichtun-ge» vollauf Rechnung trugen. Den Reigen der-selben eröffnete „der deutsche Sang" von E. Echmolzer, eine zarte, duftige Komposition, deren Melodienfülle nicht nur bestrickend sondern auch begeisternd wirkte. — In der „Mamachl" von Fr. Abt entzückte Herr Professor Kreipner durch sein nit ganz beson-deiem Empfinden gesungenes Tenorsolo, des-gleichen im Brummchore „DaS Bild der Rose" Saftlosen überhaupt die Kochung der ©äste ordentlich in Gang und läßt ihn nach langer Zeit wieder vom Schweißausbruche „die Stirn küsse«". Indessen sah ich solche Heilbedürstig« auch aus mäßig hügeliger Landschaft, wo sie eine wasser- luft- und beivegungsfreundliche Cur. natürlich ohne Arstnik- oder Weinkneipe-rei, gebrauchten, nach zwei Monat um 20 schreibe zwanzig Pfund schwerer geworden zu-röäkedren. Nicht minder thut eS die brustweitende Uebung deS Schwimmen» und Ruderns, welche an die Scholle gebundenen Schwindsucht»-Candrdaten, wenn sie nur freiwillig ausharren, »ollen Ersatz für auswärtig zu betreibende „Klwiacuren" bietet. Zu Anfang kostet es allerdings Kampf mit ängstlichem Vorurtheil und Besorgniß, ob des im Augenblicke offenbaren Schlechtdekommens. Doch tritt hier gerade die Wage beruhigend in» Mittel, und zwar mit folgender an Recruten sich durchgängig wiederholender Feststellung: Zu Anfang wirkt der stramme Dienst auf den bisherigen brustlahmen Stuben- und Schulbank-Hocker allerdings so angreisend, daß er vom Fleisch« fällt. Bald aber macht ihm die durch fleißige Uebung de» „Brust heraus" geschürte „J>ent|o-ner, Chormeister Dr. Stepischnegg und Au»-cultant Kapun mit Humor gelungen wurde und herzliche Lachsalven entfesselte. — Die Zwischenpausen wurden von der Cillier MusitoereiiiS-kapelle durch schwungvoll executirte Weisen aus-gesüllt. jSchulschluß a» der hiesigen gewerblich enFortbildungSschule-l Vergangenen Zonntag fand im Beisein f ä m m t-licher Mitglieder des Schulaus-s ch u ss e s, d e» M i t g l i e d e S der Grazer Handel»- und Gewerbekamm er I. Traun. deS AmtSvorstandeS I. H u t h, sowie m e h c e r e r L e h r i» e i st e r der Schluß des gewerblichen Schulunterrichtes statt. Aus dem umsassenden Berichte deS Leiter» der Anstalt erfuhren wir unter anderen, daß die Schule, welch« von 166 Lehrlinge» und Gehilfen frrquentirt wurde, im Beginn des letzten Schnljahres ,hre vollständige Organisa-tion erfahre» hat und sich demnach in eine» Vorbereitungscurs und zwei Classen der ge-werblichen Fortbildungsschule gliedert. Nach der Berichterstattung des Schulleiters ergriff der Obmann des SchulauSfchuffes. Bürger-meister und kaiserl. Rath Dr. I. Neckermann da» Wort. In markigen Worten schilderte er di« Bedeutung des gewerblichen Schulunter-richtes und versichert«, daß die Stadtgemeinde Cilli, den Werth der schulmäßigen Ausbildung de« Gewerbestandes ganz erfassend, auch der gewerblichen Fortbildungsschule volles Augen-merk und volle Sympathie entgegenbringe. Dem Lehrkörper der Anstalt zollte er sür die opser-willige Thätigkeit warme Worte des Dank«» und muntert« schließlich die Zögling« auf, sich in eigenem Interesse unverdrossen auch der Schularbeit zu unterzithen, sowie durch ein correcte» Benehmen zu zeigen, daß in ihnen ein hoffnungsvoller tüchtiger Geiverbestand heran-wachs«. Hieraus folgte die Besichtigung der au«-gestellten Schülerarveiten. Was diese AuSstel-lung, die übrigens bis 20.Ö.M. dauert, anbelangt, so können wir nur behaupten, daß sie geradezu überraschte und allgemeine», wohlverdiente» Lob ersuhr. Wir behalten uns v^r, nächsten» darüber Kochung der Säst« „neues Blut durch Mark und Adern rinn«n," und mit d«m gewonnenen Plus von vier bi» sech» Centimeter Brustum-fang nimmt, obig-m Lehrsatze entsprechend, auch das Körpergewicht um so und so viel Pfunde zu. Der jetzt förmlich aufblühende Einjährige läuft auch noch Abend» den verzärtelten Al-tersgenossen von Civil im Schwingen de» Tanzbeins den Rang ab, auf die Gefahr hin, anderen TageS gleich wieder frühzeitig „an-treten" zu muffen. Für Kinder gelten die oben verzeichneten Lehrsatze in verjüngtem Maßstabe ebenfalls. Leider zog sie noch nicht in» Bereich seiner Prüfung der dänische Pädagoge Herr Malling-Hausen Vorsteher des Taubstumme -Instituts zu Kopenhagen, dem wir die ersten umfassenden, jahrelang täglich fortgesetzten Untersuchungen über die wichtige Erscheinung der periodischen Gewichtschwankung verdanken, ein« Erscheinung deren Kenntniß dilettantische, Gewichtsprüfer davor bewahren wird, einerseits bei festgestelltem Rückgange gleich Zeter ander-seit» bei Zunahme gleich Hallelujah zu rufen, die überdies ,m Ganzen und Großen di« B«-stätigung liefert, daß nur ein fo veränderlicher Vorgang wie die „Kochung" dieser Säfte da- ausführlicher zu berichten, können aber nicht rtmhvt, namentlich den -G«werbekr«iskn schon jktzt den Besuch derselben nicht bringend genug anzuempfehlen. Mit ganz besonderer An«rken-nung sei auch schon heute des Lehrkörpers ge» dacht, dessen aufopfernde Thätigkeit und Bienen-fleiß solche Ersolge zu erzielen vermochte. [Sparcassagebäude.s Der für den Bau dieses Gebäudes in Aussicht genommene Platz vor dem Bahnhose ist nunmehr in den Besitz der Sparcaffe übergegangen, und dürfte mit dem Baue wohl noch Heuer begonnen werden. [Cillier M u f i k f ch u l e.s Gestern fand im großen Casinosaale eine Musikproduction der Zöglinge der Musikschule statt. Wir werden über di«,«lde in d«r nächsten Nummer auS-fuhrlich berichten und bemerke» für heute nur, vaß die jugendlichen Concertanten stürmischen Beisall ernteten, und daß der Leiter der Schule, Herr Cap lmeister Mayer, zu den schönen Er-folgen allieitS beglückwünscht wurde. [K i r ch e n c o n c u r r e n z A u S s ch u ß.s In diesen Ausschuß wurden am verflossenen Sonntage folgende Herren gewählt: kaiserl. Rath Dr. Neckermann, Dr. Carl Higers-perger, Franz Bahr, Franz Jesernigg und Svetel. [SchulseN-I Wir werden ersucht mitzu-theilen, daß das Schulfest Donnerstag, den 16. d. Nachmittag 4 Uhr, am großen Glacis statt-findet. Der Ausmarsch der Kinder erfolgt um '/, 4 Uhr vom Graset-Gebäude aus. Der Zug g.ht dann unter klingendem Spiele durch die Herreiizaffe über den Hauptplay und die Post-gasse. — Die iu Aussicht gestellten Eßwaren weroen in der Mädchenschule (Parterre Gra-fei-Gebäude) Vormittag von 9—12 Uhr vom Damen-Comitv entgegengenommen. [Vom Blitze erschlagen.j In St. HermagoraS, GemeindeSl. Christo? bei Tüffer, wurden am Nachmittage vom 12. d. zwei Ochsin vom Blitze erschlagen. [E i u Opfer der S a n n.] Am 11. d. fand ver Dorsrichter Johann Pousche zwischen Heilenstem und Topole ei» circa sünszehnjähri-ges Mädchen am Ufer der Sann angeschwemmt. [Lebensgefährlich verletz tj Am 12. d. gegen 1 Uhr früh wurde der Besitzers-söhn Franz Golouschek aus Megonitz (Ge-meinde Greis) von dem Geschirrdreher Gorichek mit einem Prügtl zu Boden geschlagen und lebensgefährlich beschädigt. [K > n d e S m o r d.s In Klutschar owetz Ge» richlSbezirk Frida», gebar eine zwanzigjährige Bauerntochter zur Nachtzeit auf offener Straße, erwürgte da« Kind und vergrub dasselbe im Schweinstalle. [Warnung vorFälschung!) Statt Malioni'» Gießhübler reinster alkalischer Sauer-brunn wird dem Publicum häufig andere» Wasser in Gießhübler und anderen Flaschen al» echter Gießhübler, oft zu höheren Preisen aufgeschwindelt. 'Nur die genaue Beachtung de» bet ms Gewicht fallen kann. An Knaben von durchschnittlich zwölf Jahren un» ganz norma-lem Befinden stellt« Malling folgende Wandlungen fest: Abends kann das Kind bis zwei Pfund schwerer sein al» Morgens, und Morgen» di« zu anderthalb Pfund leichter al» Abend», von einem Abend bi« zu anderen kann e» bis zu einem Pfund zu- oder auch bi« zu drei Viertelprund abnehmen. Ein Fünftel de» Jahres hindurch (Mai di« Juli) zeigt sich ein Stillstand ln der Zunahme und hierauf sogar ein Verlust bi» zum Doppelten der bi» dahin berechneten Vermehrung. Doch auch außer dieser Zeit kann sich plötzlich aus sech» di» vierzehn Tage ein Nachlaß und erheblicher Verlust einstellen, ohne daß hieraus etwa wieder ausgleichend Steigerung folgte. Eine deutliche Uebereinstimmung zeigt sich von fünf zu fünf Tagen zwischen den Wärmeschwankungen einer-seit» und den Gewichtsschwankungen anderseits. Ueberhaupt vollzieht sich die ganze Gewicht»* Vermehrung im Laufe des Jahre» so ungleich-mäßig, daß wirkliche Vermehrung wohl nur in einem fünften Theil des Jahres erfolgt, in der übrigen Zeit aber Verlust und Ersatz mit-einander abwechseln. 5 unverletzten OriginalverfchlusseS, l». Kork mit Seitenbrand Mattoni« Gießhübler, und der gesetzlich geschützten Etiquette ..MattoniS Gieß-hübler" kann vor solcher Schädigung bewahren. Constatirte Fälschungen werden nach der neuen Gewerbe-Orbnung gerichtlich verfolgt und die Namen der Fälscher veröffentlicht; die Consu-menten und Freunde meines Brunnens sind im eigenen Interesse ersucht, vorkommende Fäll« bekannt zu gtben. Heinrich Mattoni, Gießhübl-Puchfteia. sSchröckl's VergnügungSzüge.j Anläßlich der Ferien arrangirt das Schröckl'sche I. Wiener Reisebur«au «inen Vergnügungszug mit äußerst ermäßigten Fahrpreisen von Kanijsa nach Fiume, Trieft nach Venedig und betragen die Fahrpreise der 14 Tage gil-tigen Tour- und Retourkarten nach Fiume oder Trieft 2. Cl. fl. 12. — 3. Cl. fl. 8. — Nach Trieft und Venedig 2. Cl. fl. 24. — 3. Cl. fl. 16.50. Die Abfahrt erfolgt Sonntag den 19. Juli l. I., Vorm. 10 Uhr 30 Min. Aus der Hinfahrt nach Trieft findet der Besuch der weltberühmten, in allen Räumen elektrisch be-leuchteten AdelSberger Grotte statt. Alles Nä-here enthalten die Plakate und die ausführlichen Programme, welche in unserer Expedition und am Bahnhofe gratis erhältlich sind. Literarisches. [„$ rutsche Wochenschrif t,"] Organ n für die gemeinsamen nationalen Interessen Oesterreichs und Deutschlands. Herausgegeben von Dr. Heinrich Friedjung. Wien, I. Tein-faltftraße Nr. 11. Inhalt von Nr. 28.. vom 15. Juli 1885. Der Ausgleich mi« Ungarn. Vnjfa. — Gesetz und Verordnung. Bon Hem-ruh Mandl. — Die Erledigung der braunschwei-gischen Erbfolgefrage. Von Karl Pröll in Berlin. — Ein handelspolitischer Irrthum. — Not« malarbeitstag und Arbeitslohn. Von H. Fr. — Zwei Wochen auS der Geschichte der Deutsche« in Oesterreich. — Feuilleton : Ein Jubilar. Von Gustav Schwarzkops. — Literatur. Theater und Kunst. Augenblicke. Von Friedrich Adler. — Plodersam! Von P. K. Rosegger. — Auch ein Biograph. Von Otto Brahm. — Novelle: Hoch oben. Von I. Dery. — Bücherschau. — Probe» nummern gratis und sraoco. Eingesendet. An die Redaction der „Deutschen Wacht" in Cilli. Gestützt auf die Bestimmung de« $ 19 Pr. Ges. ersuche ich um Aufnahme nachstehen-der Berichtigung. s.,Z umCapitel derBerichtigun-g e n."J In der Nummer der „Deutschen Wacht" vom 12. Juli 1885, wird unter obiger Auf-schrist gesagt, ich hätte an die „Deutsche Wacht" eine Berichtigung eingeschickt nach der Devise: »sifecisti, nega;* ich wäre nämlich laut eines A m t « b e r i ch t e S am 25. Juni in der Post-expositur in Marburg erschienen und hätte zwei slovenisch adresirte Briese ausgegeben. „Die „Poftmanipulantin — heißt es sodann — wollte „ihm ein slovenisches Recepisse ausstellen, Herr „Decko verlangte jedoch, ihm deutsch zu rece-„pissiren. . . Herr Decko wird es uns nicht „übel nehmen, wenn wir einem A m t S b e -„richte mehr Glauben schenken, al« einer „aus seiner Feder geflossenen Berichtigung." Dem gegenüber muß ich bemerken, daß meine Berichtigung der Wahrheit vollkommen entspricht, wogegen die citinen Worte der „Deutschen Wacht" unrichtig sind. Nachdem sich die „Deutsche Wacht" aus einen angeblichen Amtsbcricht beruft, welcher die Wahrheit ihrer Worte bestätigen soll, begab ich mich heute, den 14. Juli auf daS k. k. Postamt in Marburg (am Bahnhofe) und dar den Herrn k. k. Oder-postverwalter, mir die Auskunft zu geben, ob denn wirklich ein AmtSvericht eine solche Un-richtigkeit enthalte, um im bejahenden Falle die Unrichtigkeit der Erhebungen durch sosortige Consrontation meiner Person und des Aufgebers der Briefe, welche» ich gleich mitgenommen hatte, mit der Postmanipulantin feststellen zu „Pn»tsch, Wacht." lassen, eventuell um Einleitung neuerlicher Er-Hebungen und Richtigstellung des Amtsberichte« ansuchen zu können. Vom Herrn k. k. Ober-postverwalter erfuhr ich, daß der Amt«-berichi solches, wie dieS die „Deutsche Wacht" behauptet, nicht enthält' und daß insbesondere mein Name in dem Amtsberichte. der sich der-zeit jedoch bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft befinde, nicht genannt ist. 3ch erkläre daher nochmals, daß ich niemals ein deutsches Recepisse verlangt habe, daß ich am 25. Juni über-Haupt nicht aus der Post (weder auf dem Houptpostamte am Bahnhofe, wo die Briefe aufgegeben wurden, noch in der Postexpositur am Hauptplatzei war, und die Briefe am 25. Juni nicht selbst ausgab, oder daß solche« der Amtsbericht enthalte. Ivan Deöko. Marburg, 14. Juli 1885. SotkswirtyschaMiches. Region«,l-Auskellung in Marburg. Marburg, im Juli >865. Nach langer Zeit wieder findet bei uns eine landwirthschastliche Regional-AuSstellung statt, deren Veranstaltung wir, da sie im Interesse der Volkswirthschaft gelegen, auf da« Freudigste begrüßen. Derartige Ausstellungen haben ihren guten Zweck. Sie bringen nicht selten den conseroati-ven Geist deS Landmannes zur besseren Ueber-zeugung und letzterer Hinwider findet dabei nicht nur die beste Gelegenheit, die gelungenen Früchte seines Fleißes, den Stolz seines Bieh'tande« oder die Erfolge eines anderen Betriebszwei-ges seiner Wirthschaft zur allseitigen Würdi-gung zu bringen, sondern er kann auch durch Be-sichtigung anderweitig «»«gestellter Erzeugnisse, durch Erkundigung über andere vorgesührte, ihm besser und zweckentsprechender scheinende Wirthschaftseinrichtungen manches Nützliche und Praktische für seinen Haushalt erfahren, daS er wieder nutzbringend in seiner Wirthschaft ver-werthen kann. Die Ausstellung bietet ihm aber auch gleichzeitg die beste Gelegenheit, die durch Sorgsalt und vielen Fleiß erworbenen Natur-producte, welche er nun »i der Ausstellung all-gemein zur Anschauung gebracht hatte, an gute Käufer zu bringen. Dieser Umstand ist nicht zu unterschätzen, ja er erscheint als eine sebotene Nothwendigkeit ;ur Hebung deS VolkSwohlstan-des. mit dem Vortheile, daß der Consument seine Bedürfnisse, soweit es eben angeht, durch den Produzenten zu decken sucht, wodurch der eine seine Producte entsprechend besser verkauft, während sie der andere wieder entsprechend bil-liger einkauft, und dadurch dem wuchernden Ueberhandnehme» des Zwischenhandels, der sich aus Kosten der beiden andern bereichert, ein Damm vorgeschoben wird. Die theilweise Beleuchtung über den Werth einer Ausstellung mögen unsere Landwirth« wohl beherzigen und eine thunliche Beschickung oder wenigsten« eine gründliche Besichtigung dersel-ben in ihrem eigenen Interesse nicht unferlafsen. Di« Ausstellung findet in den geräumigm Re-staurativnslocalitäten, dem angrenzenden, ge-schlosfrnen ArbeitSräumen und in dem großen, eingefriedeten Hofraume de« Bränereibesitzers Herrn T h o m. Göy in den Tagm vom 26. bis incl. 30. September d. I. statt. Dieselbe setzt sich zum Zwecke die land- und forftwirth-schaftlichtn Erzeugnisse, sowie die damit ver-bundenen Gewerbe (soweit es der dazu vorhan-dene Raum gestattet) der zu dieser Region ge-hörigen Bezirke St. Leonhard, Wind-Feist» itz, Mahrenberg, Windischgraz und Schonstein zur Anschauung zu bringen. Außer den genannten Bezirken tonnen sich an der Ausstellung noch jene Vereine beteiligen, deren Thätigkeit sich auch über die Region hinaus erstreckt. Zur Ausstellung und Prämirung gelangen daher: 1. Landwirthschastliche Nutzthiere. 2. Produkte der Land- und Forstwirth-schaf», deS Obst-, Wein- und Gartenbaue« und deren Industrien. 3. Erzeugnisse der übrigen Industrie- und Gewerbezweize und 1885 4. Schulwesen. Als Prämien stehen in Aussicht - Staat preise, silberne und broncene Gesellschan«-Medaillen. Ehrendiplome und Geldpreise. Anmeldungen werden entgegengenommen und Anmeldebogen ausgefolgt in der Ausnel-lungStanzlei — Viktringhofgasse 8 — von 9 bis 12 Uhr vormittags. Der Anmeldungstermi» schließt mit Ende August. ZulassungSc-rtinkatt. welche für den Aussteller gleichzeitig als Legi-timation zu gelten haben, werden bis längsten« 10. Sept. üdermi telt werden. Mit der Ausstellung wird auch eine Wein-kosthall« verbunden und stehen d«n die»b?züg-lichtn Ausstellern sowohl Special- als auch Collectivdogen zur Verfügung. Daraus reflecti-rende Aussteller haben solches di« längste»« Ende Juli dem AuSstellungScomite anzuzeigen, damit die Vorkehrungen behufs Aufstellung der nöthigen 5!ogen rechtzeitig getroffen werden können. A. Zt. [Eröffn ungderLocalbahn spiel-f e l d - R a d k e r S b u r g.f Am 12. d. fanS in Gegenwart deS Statthalters Baron Kübeck. des Landeshauptmanns Grasen Wurmbrand. det Präsidenten des Verw^.ltungsrathe« derSüdbahi. Baron Hopfen. deS LauveS-AuSschusse« Grafen Allem« und mehrerer höherer Beamten der SaS-bahn die feierliche Eröffnung der Localbahi-strecke Spielfeld—RadkerSburg statt. An der-selben betheiligten sich weiterS die Spitzen und Vertretungen aller Corporationen der durch die Bahn berührten Bezirke. Die Theilnahme der Bevölkerung auf der Strecke war eine überm« rege. Der Eröffnungszug wurde in jeder Zla-tion mit Jubel empfangen. In Radkersdurz fand eine Festtafel m:t 80 Gedecken statt, dn der Bürgermeister Dr. Fuhrmann, gemahnend an ein verheißungsvolles Kaiserwou anläßlich der Anwesenheit Sr. Majestät vor zwei Jahren, dat nun erfüllt sei, auf den Monarchen ein dreimalige» Hoch ausbrachte, in welche« dieAnweienden ledhm einstimmten. In Anerkennung d«r Verdienste, welche sich die Süddahn um da« Zustandet»«, men dieser Bahn erworben hat, wurde dem Ge> neral-Director Schüler und dem Oberbauralh Prenninger da« Ehrenbürgerrecht der Markige-me.nde Mureck verliehen. gourse der Wiener Aörle vom 15. Juli 1835. Goldrente...........109L5 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 83.05 „ „in Silber . 83.65 Märzrente 5°/# ........100.10 Bankaclien...........871.— Creditactien..........286.20 London . . wista........124.50 Napoleond'or.......... 9.87 k. t. Münzvucaten........ 5.SS 100 Reichsmark.........61.10 Pränumcrations-Einladullg. Mit 1. Juli 1885 eröffneten wir ein neue« Abonnement auf die „Deutsche Wacht" und machen hiezu die ergebenste Einladung. Die geehrten Abonnenten werden dringend ersucht, die Pränumeration ehestens vorziutth-Mfn, damit in der Zusendung des Blatte« keine Störung eintritt. Da« Abonnement beträgt für Cilli mit Zustellung monatlich 55 kr., vierteljährig fl. 1.50, halbjährig fl. 3.—; für AuSwän« mit Poswer-sendung vierteljährig fl. 1.60, haldjährig fl. 3.2'> flV Inserate $ finden bei der stet« steigenden Auflage unsere« Blatte« die weiteste Verbreitung und werden billigst berechnet. HochachtungSvollst Die Administration der „Deiitschru wacht". _aufläge ooi.v.y, v v *. . * eiln bfuti&en «lattet überhaupt; tifcerdtm erscheinen lleberse»ungen in im611 fremden Sprachen. 453— ■ | Pik Modeuwekt I Illustrirte Zeitung für Toilette und £>aiibarbfiten. Alle 14 Tage II fl eine Nummer. Preis vierteljähr- vWl/' li-b M >.?5 7S Kr. Jähr-|ff f lich erscheinen: mJk%A 24 Nummern mir Toiletten und Mumm» Handarl^eilen, enthaltend flegen M m \ 2*h<0 Abbildungen mit Äeichrei-M I m bun9 welche das ganze Gebiet \ M 9 MM der Garderobe und Leibwäsche wi sür Tamen. Mädchen und Kna- dm, wie sür das zartere Äindesalter umfassen, ebenso die Leibwäsche für Herren und die Bett- und Zijchwälche K., wie bie Handarbeiten in ihrem zailzen Umfange. li Beilagen mit etwa '200 Schnittmustern für alle Mgenftände der Garderobe und etwa 400 Muster-Loizcichnungen für Weib- und Buntstickerei, Namens-Chiffren:c. Wmmemenls werden jedeneit angenommen bei allen Buchhandlungen m>d Poftanstalten. — Probe-Rum-«rn gratis und sranco durch die Expedition, Berlin W, Potsdamer Strab- 88; Wien l. Cperngafie 3. passen für jede Hand, ermüden nicht ^ den Schreibenden, gleiten sanft und angenehm auch über das rauheste Papier. Zu Imlx'ii t»«*i JOH. RAKUSCH, Hsrrengasse Nr. 6, Vor Schabensraß schützt einzig und allein Zacherl's Mottenpulver. Echt nur in Originalflaschen «it Name und Schutzmarke. Zu haben hei Kaufleute», wo diesbezügliche Plakate iu der Auslage hängen. linirt, 30 kr., lOO Couverts hiezu 21 kr. zu haben bei JOH. RAKUSCH, Papierhandlung, Herrenassse 6 Hopfen-Hürden und »chr.nes. reine» Schilfrohr zur F.m-uicutiic derselben liefere ich in jedem Quantum Her billigst und solid und erbitte nur rechtzeitige Aufträgt-. 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Di« Krankheit wird häusig mit anderen Krankheiten verwechselt, wenn aber ver Leser sich die fol-gende > fragen vorlegt, so wird er im Stande sein, zu entscheiden, ob er an einer solchen Krankheit leide: Fühle ich nach dem Essen Beschwerden, Schmerzen, oder Schwierigkeit im Athmen? Ueberkomnit mich ein dumpfes, drückende« Gefühl, begleitet von Schläirigkeit? Sind die Augen geldlich i Sammelt sich Morgens an Gaumen und Zähnen ein dicker, klebriger Schleim an, begleitet von einem schlechten Geschmack im Munde? Ist die Zunge belegt? I t die rechte Seite aufgeblasen, als wenn die Leber anschwölle? Ist Verstopfung vorhanden'! Werde ich schwindlig, wenn ich mich plötzlich aus liegender Lage erheb? ? Sind die Nieren-absonderungen spärlich und dunkelgefärbt, und lassen sie. nachdem sie etwas gestanden, einen Niederschlag zurück? Gährt da» Essen im Ma-gen bald nach dem Genuß, und entstehen Blä-hungen oder häufiges Aufstoßen'? Ist häufiges Herzklopsen vorha den? — Diese verschiedenen Symptome treten zwar vielleicht nicht zusammen aus, der Kranke leidet aber an ihnen nachein-ander, je nachdem die schreckliche Krankheit sortschr.itet. Ist das Leiden ein altes, so tritt ein kurzer, trockener Husten ein, d-r später von Auswürfen begleitet wird. Im stark sortge-schrittenen Stadium der Krankheit nimmt die Haut ein schmutziges, bräunliches Aussehen an, und Hände und Füße sind mit kaltem, klebri-gen Schweiß bedeckt. Mit dem Fortschritt der Erkrankung der Leber und Nieren stellen sich rheumatische Schmerzen ein, bei denen die ge-wohnliche Behandlung gänzlich erfolglos ist. Diese« Leiden entsteht aus Unverdaulichkeit oder Dyspepsie, die man durch oaS Einnehmen einer kleinen Tose einer geeigneten Arznei beseitigen kann, wenn man sie gleich beim ersten Erscheinen der Krankheit gebraucht. Es ist daher äußerst wichtig, daß die Krankheit sofort bei ihrem ersten Auftreten richtig behandelt wird, da eine kleine Arzneidose daun noch genügt, das Uebel zu heilen: selbst wenn die Krankhnt schon Wurje'k gefaßt hgt, sollte man mit dem Ge-brauch der richtigen Arznei so lange fortfahren, bis die letzte Spur des Uebels ausgerottet ist, .der Appetit wiedec zurückkehrt und die Ver» dauungSorgane wieder gänzlich hergestellt sind. Tas sicherste und wirksamste Mittel gegen diese Krankheil ist unstreitig der „Shäker-Extract". ein vegetabilische» Präparat, welches bei allen untenstehend angegebenen Apothekern zu haben ist. Dieser Extra« greift die Krankheit in der Wurzel an und entfernt sie mit Stumpf und Stiel aus dem Körper. Personen, welche an Verstopfung leiden, benölhigen „Seigel's Ab-führ-Pillen" in Verbindung mit dem „Thäter-Exlraet". Seigel's Abführ-Pi llen heilen Verstopfung, bannen Fieber und Erkältungen,< befreien Kopfweh und unterdrücken Gallfucht. Sie sind die sichersten, angenehmsten und zu-gleich die vollkommensten Pillen, die bis jetzt angefertigt worden sind. Wer dieselben einmal versucht hat, wird gewiß mit deren Gebrauch fortfahren. Sie wirken allmälig und ohne Schmerzen zu verursachen. Preis I Flasche Shäker-Exlracl' fl. 1.2V 1 Schachtel „Seigel's Abfuhr-Villen" 50 kr. Eigenthümer des „Shäker-Extract A. I. W h 11 e Limited in London, New-Dork. Vertreter der .^iruia, sowie Eentral-Versandt: I. H a r n a, Apotheker in Kremsier, Mähren. Steiermark: Cilli: I. Kupserschmid. Adolf Marek. Graz: Apotheke „zur St. Anna", A. Stühlinger. Feld» bach: König. Leoben. Joh. Pferschy. Marburg: W. König. Josef Noß. Pettau. Admont. Brück a. d. Mur. Fürftenseld. Gonobitz. Gleichenberg. Hirtberg. Kindberg. Deutsch-Landsberg. Leibnitz. Praßberg. Radkersburg. Rottenmann. Stainz und Waiz. 8 „ptvtsch, Nacht." 1885 X^inln«lunu:. Das gefertigte Comite ertaubt sieh hiermit, alle GOntier und Kiuderfieunde zu bitten, bei dem um Donnerstage (16. Juli) stattfindenden NchulfeNto reeht zahlreich zu erscheinen, um Zeugen der grossen Freude zu sein, welche sie durch ihre grossmüthigen Spenden geschaffen haben. v»s Scliulfest-Comite. In der gemischten Handlung dc» Gefertigten wird ein tüchtiger Comis, welcher der deutschen und slovenischen Sprache inlehtig ist. aufgenommen. Die mit der Postmanipulation bewanderten haben Vorzug, Sehwarzenbach bei Bleiburg, Kirnten August Löachnigg. Wohnung 2 Zimmer sammt Augehör ist sogleich zu vergeben. — Anfrage in der Administration. «52 1 Gr«'gor Koritnik, Bau- uud Möbeltischler in Gaberje Nr. 3. eiupfiolt sich zur Anfertigung aller in sein Fach einschlagenden Arbeiten. 487—2 Leistung* sah isse INSPECTOREN acceptirt eine renomirte Lehens- und Feuer-Assecuranz-Gesell-sehaf't. Antrüge unter ,.Veraicherang" L. poste restante (iru/. erbetun. 400—2 JUL. johannseI Kautschuk Stampiglien Erzeugung & Qravieranstalt Graz, Jungferngasse Nr. 2. 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Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Rakuaeh in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max Besoxsi.