eAriftlritixg: ▲ ▲ Verwaltung: ««thauSgaffe Nr. » A A ^ W«tb«*Sflaff»»?. •"•"l H"' M fl ■ ^ HSr ^1 >aaI| /I4 JL ■ II er"t"'3: iWiii X* .Xnii* »M»t- (tfetut ▼ ▼▼▼■ ▼ ▼ ■ ~ W ™ ~ ▼ ▼ V ^ ▼ iqirtfM»™ nM»» so.Mo a«lt gegen uns zu haben sind. Diese Parteigruppe kann in unserem Wahlkreise dann Bedeutung er-langen, wenn es ihr gelingt, ander» national un-verläßliche Elemente an sich zu ziehen. Mit diese» Verhältnissen haben wir Deuische zu rechnen. Diese ungünstigen Umstände können nur wettgemacht und ausgeglichen werden, wenn wir unsere besten Kräfte einsetzen, wenn wir eS nicht beim schwächlichen Wünichen und Sehnen bewenden lassen, sondern Den festen, eisernen Entschluß be-künden. daS Cillier Mandat dem Deutschtum zu erhalte». Und wir werden stark und trutzig sein und bleiben, wenn wir un« jene ManneSzucht bewahren, die uns durch alle Fährnisse und Kämpfe bis auf diese Tage geleitet hat. „Freie Schule". Cilli, am 4. Dezember 1906. Die römisch-päpstliche Geistlichkeit bekämpft mit allen erlaubien und unerlaubten Mut-ln in Wort und Schrift den Verein „Freie Schule' und r«ft den ganzen kleiikalen Heerbann zum Kampfe gegen diese« Verein aus. AngesichiS dessen erscheint eS angezeigt, dar-zulegen, wie sich d e Geistlichkeit anderer christlicher nach: „Suche deine Anlagen zu erkennen und zu vervolllommnen, handle unentwegt nach Recht und Pflicht und übe Duldung und Menschenliebe". In seine» hervorragenden theologisch-wissen-schaftlichtn Abhandlungen stellt sich uns Herder als Apostel deS freien Gedankens dar, sühit alle« Schöne und Erhabene in Sprache und Poesie aus den Charakter de« Volke« und der Zeiten zurück, und weist jeden übernatürlich,n Eingriff mit aller Entschiedenheit ab. Er konnte eS nie begreifen, wie man einen Menschen seiner Religion, d. h. seines Verhältnisses zu Gott, weaen verfolgen könne. Er sagt hieiüder in seinen „HumaniiätSdriesen': „Von Kindheit aus ist mir nichiS abscheulicher gewesen, als die Verfolgungen eines Menschen wegen seiner Religion. Wen geht diese R-ligion an, als ihn selbst?' Zeige» schon diese Worte von echter Gewissens-freiheit u«d Duldung, fo erreicht die Entfaltung feiner ReligioiSauff^ssung ihren Höhepunkt in den Worten: »Welch ein gioßeS Thema zu zeigen, daß m?n. um zu fein, wa« man fein soll, wever Jude, noch Araber, noch Gn flammenden Begeisterung jener Zeit; jedoch eS waren nur Worte und keine Taten und so sehen wir, wie da« Volk von den Klerikalen wieder ein« geschläfert wird, fo daß ,S möglich wurde, hie neuen Schulgebäud», wie zum Beispiel in Haida, nicht nur zu eröffne», sondern auch von Klerikale» einweihen z» lasse». Vorsichtig, wie e« die Art der schleichenden Klerikale» ist, wurde ein Erlaß nach dem anderen zu ihren Gunsten von den ver« klerikilisierte» Behörden erwirkt, nicht schnell auf-einander, nein, langsam, nach und nach, damit da« Volk nicht aufmerksam werden soll'». So konnte eS kommen durch die Unachtsamkeit auch den kleinsten Vorstößen des Ülerikiii^mu« gea'nüber. daß da4 freiheitliche Reich«volk«ichulftes'tz I» dieser An verstümmelt werd»» konnte, daß »in» hkutige Schule vor der Konkordat«schule nicht da« geringste vorau« Hai. Ec bespricht die Ver-klertkalisierung der Universität. i.uf welche Höge der Kultur ein von pfäffifchem Geiste durchdrungene« Volk kommen kann, beweist er an dem Kirchenstaat, der daS tr.ffende Beispiel für römische Kulturarbeit ist. Ueberall, wo die Romkirche nach weltlicher Macht strebt, sieht man, wie unsäglich daS Volk darunter zu leiden hat, wie eS oft an den Ran» de« Ruin« gebracht wird. Anstatt au« allen diesen Beispielen i» Oesterreich neue Lehren zu ziehen, läßt man e« ruhig zu. ja unterstützt e« fogar. daß di» Schule — der Grundpfeiler aller Kultur — von de» Klerikalen mit Beschlag belegt wird. Der Redner begrüßt in dem Vereine „Freie Schule" ein Boll-werk der G»iste«fre>heit und fordert alle freiheitlich Gesinnten au», in Emiakeit »>n Kimpf Menschennatur. Zum Zw.ck ver Humanität ist unsere ganj»Na>ur, ist unser aufrechter Gang, sind unsere feineren Sinne und Triebe, unsere Vernunsl und Sprache. Kunst und Religion un« gegeben. 'Religion ist innige R chtschoffenheit. Die reine Chr>stu«religion heißt: Gewiss-nhafiigkeit in allen menschlichen Pflichte», reine Menschengüte und Großmut. Wie die Natur einen einzigen großen OrganiS» muS bildet und vom Stein d>S zum Menschen eine zusammenhängende Entwicklung b schreibt, so ist auch die M nschheit ein etnzgeS große« Individuum, welche« allmählich, von Etus« zu Sius», fortschreitet und der Vervollkommnung enigegenstreb». Dieses fortschrittliche Sireden zu unterstützen, zu sördern, ist ein Postulat der Humanität. Licht, Liebe. Leben, in diese» drei Worten ist sinnig und eindrucksvoll der Grundakkord der Huma-niläl angeschlagen. Licht im Geiste. Liebe im Herzen, da« ist der Inbegriff echten und wahren Leben«. Wir alle, die wir kraft unserer Bildung i« Dienste deS humanen Gedank-n« stehen, wollen Licht und Freiheit für alle! Der Blinde ist der Unireie. Wir wollen nicht ein Volk von Unmün-digen oder Haldwilden, die in den F'ffel» deß Aberglaubens, des Einnentruges, der religiösen Seite 2 qegen die rückschrilllich» Macht Rom« zu führen. Entschließungen, Umschriften n. s. w. sind aber keine Williamen Mittel, de« Gedanken muß die Tat folgen; die wirksamst» Tat ist die ginz» liche Befreiung von der Romkirche. Er schließt feine gediegenen Abführungen, indem er der Hoff« nnng Au«druck gibt, die letzte Folgerung de« Ver-eine» .Freie Schule" möge fein: ,80« von Rom l'. Herr Pfarrer Galbauer begrüßt die Grün-d»ng ver Orl«grupp» und fordert alle freiheitlich Gesinnten ohne Unterschied der Parteirichlung zur Mitarbeit an den hohe» Zielen de« Vereinet aus. In einer überau« geistvollen Rede bespricht er feinen Standpunkt betreff de« Neligion«umerrichte« in der Schule. Er tritt für die Pflege einer wahren Religion ein, die jedoch durchau« nicht in de« Verzapfen von Dogmen uns in der Unterstützung von Aberglauben besteht, die nicht gelehrt werden kann wie ein» Wissenschaft, sondern die tief im Herzen empfunden weroen muß. Er ist der Ueberzeugung, daß die Bewegung, welche die freie Schule in« Leben ge-rufen hat. nicht auf halbem Wege stehen bleiben kann, sondern daß die Kiöiuna de« Werke« erst durch die Befreiung be« Volke« von der Knecht-schuft Rom« erfolge« muß. Au« diesen Reden geht hervor, daß Geistliche anderer christlicher Bek«nnl«iss» i« dem Wirken de« mehrgenannten vereine« eine Entchriftlichung der Jugend nicht erblicken und auch nicht befürchte«. Politische Rundschau. pu W»hlä»der««g beschlösse». Der 1. Dezember deS Jahre« 1906 wird für alle Zeite« ein ewig denkwürdiger Tag in der Geschichte unsere« Kaiserstaal»« bleiben. Er leitet eine der größten Umwandlungen, die .unsere innerpolitisch« Geschichte kennt, ein und wenn auch da« Hkrrenhau« noch Stellung zu den durch die Wahlreform aufgerollten Fragen nehmen muß, so unterliegt e« doch keinem Zweifel, daß da« Herren-hau« höchsten« in Kleinigkeiten an den gefällten Entscheidungen noch Aenderungen vornehmen kann. Dir e«lschetde«de Abstimmung ergab eine Mehr» heil von 194 gegen 63 Stimmen. Von den 425 Abaeordneten enthielten f i ch jedoch 166 Abgeordnete der Abstimmung. E« hat also nicht die Mehrheit de« Abgeordneten-hause« die Wahländerung beschlossen. Durch die mit der Wahländerung geschaffene Lage wird den Deutschen gebieterisch eine neue Richtung ihrer Politik aufgedrängt. Oesterreich hat am I. Dezember den Weg der Umgestaltung zum Völker» bunde und zur Selbstverwaltung feiner Volk«stämme beschulten. Auf dem Wege zu diesem Ziele werden die Deutschen die erbittertsten und leidenschaftlichsten Kämpfe, gegen w Ich« die bi«herigen «in Kind«rspiel waren, durchzukämpfen haben und dieser Kampf wird von mancher Seite ««»sprechend der Wucht der Massen, die nun in« Treffe« geführt werden, mit Mitteln geführt werden, die an den Umsturz i« Rußland erinnern. Gin sko»enischer Waylfieg t« Kärnten! Wenn man den ftrichttn sloornischer Blätter glauben da>s ist in Unierdraubnrv, dem st irische« TraduionSiyrannei. der fozial«« Miß-xistenz stecken bleibe«, unv erbärmlich zugrunde geh««. Nein! Wir verlangen eine «nisprtchende Erziehung Aller zum freie« Vernunftgebrauche und erstrebe« die vesähigung und Gkwöhnuag jede« Einzelnen zur freien Uebung d>r Menschenrechte und Eisüllung der Menschenpflichten. Um diese« zu erreiche«, müssen wir folgerichtig dahin wirk«», daß den Arm««, Unbtmittelten die Möglichkeit geboten wird, ihre« Kind«'« «in« eni» fp-echende Bildung zuteil werden zu lassen. Dadurch wirke« wir direkt für eine friedliche Lösung der soziale« Frage, die heute alle übrigen Fragen um-schlingt. E« handelt sich dabei auch um die Er-ziehung de« Volke« zur F eiheit. Die Freiheit ist eine Ehimäre. so lanq« nicht der soziale Friede, die einheiiliche Enifaliung der nationalen Arbeit g sicher« ist. Daß aber der soziale Friede gesichert bleibe, daß die revolutionären Strömungen ad^t-dämmt und dem ruhiaen Bette traf,voller, aber ruhiger überlegter Eniwicklung durch geduldige, »««dauernde Arbeit zugeführt und für den Fort-schritt nutzbar g«machi werden, dafür tan« am meiste« die Schule wiik««. Die Bildung ist eb«n ei« Kapital, dat reiche Zins«« trägt und weil der W»cht- Nachbarorte, die bi«her deutsche Mehrheit der Ge» meindevertreiung in sloveniiche Hände übergegang««. Im dritte« Wahlkörper soll«« die Slovenen mit 100 Stimmen über 62 deutsche, im zweiten Wahl« körper mit 30 Stimmen über II deutsch« g'fiegt haben. Im ersten Wahlkörper siegten die Deutiche« noch knapp mit 12 gegen I! slooenische Stimmen. Würd« sich di« Nachricht bewahrheiten, so läge aller Grund zu tiefer Trauer vor. Man müßt« di» Gründe diese» nationalen Rückgänge« aufvecken und durch nachhaltige Unterstützung d«« Deutschtum« in Unterdrauburg einen Wände! in de« gegen» wältig so ungünstige« Zustande herbeizuführen trachten. Kie Alpenkänder and die chnneindewaßlen in Ztndwet». Schon wiederholt >st in den alpen» ländlichen Blättern daraus hingewiestn worden, daß e« dringend notwendig und im Interesse der Alpenländer selbst gelegen ist, wenn da« Deutsch-tum in Budwei« von vier au« auf da« werktä-ligst« unterstützt wird. Buswii« ist «in Bollwerk de« Deutschtum« nicht nur für da« südliche Böhme«, sondern ist auch von äußerst» Wchiig-feit für die angrenzenden Gebiete Ober- und Nieder-österreichi. Der »Deutsch« Böymerwaldbund". der in Buvwei« seine« Sitz hat, bild»» mit sein r viel« s»itig»n nationalen und wirtschaftlichen Tätigkeit einen sicheren Schutzwall g«g<« die Tschechisierung dieser Gebiet». Bei den in der Zeii vom 6. bi« 14. Novembkt l. Z. vollzogen.» Gemeindewahlen in Budwei« g lang e« den Tschechen nach einem vierzigjährigen Kampfe, den drillen Wahlkörper zu erobern, mdem die lfchechische Kandidatenliste mit 2012 gegen 1916 deutsche Stimmen durch-drang, also mit einer geringen Mehrheit von 96 Stimmen. Und fragt man «un. woher diese Majorität kommt, so muß man sagen: »Von den einigen Hundert fingierte» tschechischen Wählern (meist Taglöhnern), welche Herr Dr. Zalka zur Wahlurne sandte." Wv ist dieser Dr. Zaika? Er ist der größte Deutschenhasser, er ist deijenige, der unsere deutschen Alpenländer mit den Erzeugnissen der „Akiienbrautrel in Budwei«", d«r .Budweiser Eittttigwarenfadrik". der „Buvweiser Dampfbrol» däckerei" u. f. w. überschwemmt. Die deutschen Alpenlänber bilden da« Hauptadsatzgebitt dieser Artikel, von un« au« schöpfen die tschechisch«« Mach«r von Budwri« bttn Reichtum, den sie zur Unterdrückung unserer Stammesbrüder verwenden. Zur Täuschung der deutschen Kundschafte« iüdren diese Jndustri»-Uitternehmunzen deutsche Firmen-titel. korrespondiere« deutsch »nd entsende« deutsch sprechende Reisende, die in Budw'i« al« die ärgste« tschechischen Agitatoren austrelen. Wir Deutsch«« d«r Alpenländer habe« dazu beigetragen, daß da« Deutjchluin in Budwei« bei den letzten Gemeinde-wähle« eine Niederlage erlitten ha», indem wir e« duldeten, daß un« tschechische Rtisknde die ge« nann«»n tschechischen In ustrieerzeu,misse in unsere deutsche Gaue v«>pflanzt«n. Woll«« wir nicht mit-schuldig s«i«, daß da« Deutsch»»« in Südtvzmen weitere Einbußen erleidet, «üssen wir aus da» entschiedenste darauf dringen, daß die erwähn»«« Budweiser tschechischen Aritkel au« den Alpen-ländern so schnell wie möglich verschivinden. Ein dentscher Kultnrönnd in Hesterreich. Professor Lehmann Hohenverg—Weimar, Herau«-geber de« „Recht«hori-, hat eine» Aufruf zur Arme, wenn er gebildet und dadurch konkurrenz-fähig im beste« Sinne ist, »igtnllich aufhört, »t» Armer zu fein. Wir wirken aber auch indirekt dafür, indem die ärmeren Klassen, sobald ste eine entspreche«!»» Bildung empfange«, auch gesitteter und zugänglicher werd'« und demzufolge leichter zu behandeln sind. Der Pöbel muß durch die Schule en>pöb.lt werden. Der Polizeispeß allein machl ion nur noch pösel-hafter und staai«g«fädrlicher. Bildung slltigt, Un-wissenheil demoralisierl. verliert. Allerding« umfaßt der Begriff „Humanität" auch alle« übrige, wa« zum Wohle der Menichheit gereicht. Seit ihrem ersten Dasein web» di« Menschheit ununterbrochen am Webstudl der Kultur. Wa« ste webt, ist ihre Geschichte, ist die Off nbarung ihrer selbst. Jebrr Fad'«, d»n sie sp nni, b>ld»t ein»« Merkstein in der Elttwick'Ung d.« Begriffe« Mensch-hett . .. Und so lange wird die Menschheit spinnen und weben, bi« sie die ganze Summe idrer Fähig» feiten in Tatsachen au«g»iponnen und drrarst >ll den Vollbegriff ihrer selbst oerwir licht und erschöpsl hat. C. M .. y. Nummer 97 Gründung eine« allgemeinen Knliurbundr« erlasse». Ein Sehnen nach einer gesunde« Kulturpolitik in naiionalpädagogischer wie in sozialreformerifcher Hinsicht regl sich ja allerwärl» in d,ulschen Landen. Nur fehll e« an einem festen Grund-Programme, an der einhiitlichen Weltanstauung und Lebensauffassung und. wa« am meiste» zu bedauern ist, an der organisatorischen Mitarbeit der deutschen Wissenschaft. Und in Oest«rreich? — Un« »u» sie erst rech» not. dies» Organisation deutscher FortschrittSarbeit, die Vereinigung aller freie« Denker und willigen Kulurarbeiter zu eine« großen Bunde unter Führung der freien Wissen-schast, einem Kultur bunde, auf Dessen sichere« Grunde eine große freie dtulsche Bolkepartei auch i« polnischen Kampf« höchstmögliche Erfolge erreichen und un« Deuifchen jene« Maß polnischer Macht und Freiheit sichern müßte, da« un« kraft unserer wirtschaftlichen und allgemein k»lt»r«lle« Bedeutung zukommt. Eine solche umfassende Organisaiion würde den kulturellen Wert der Deuischösterreicher erst in« rechte Licht setze». Vielleicht finden sich recht bald «in paar lüchiige Mensche«, dir sich die Organisation eine« »dentsche« Kulturbund«« in Oesterreich" angelegen sein lasse». Em Volttrat au« wissenschaftlich hochgebildete«, freien, in ernster Kulturarbeit erprobte« Männer» vält« den Bund zu leiten. Wir haben unser Augenmerk vor allem aus die Fragen der Rassen-Hygiene, der Konstitu»on«hygi,ne zu richten, an-dererfeit« aber dafür zu sorgen, daß die Grund-laaen de« geltenden Recht« einer scharfen Kritik vom I Standpunkte neuzeitlicher wissenschaftlicher Ethik und Kuliu Politik unterzogen werden. Wir müssen den Grundursachen unserer allgemeine« Uniüchtigkeit nachspüren und zum innersten Kern all der falschen Systeme und soziale« Uebel vor-dringen, an denen unsere Zeit krankt. Dr. Risler— Rtichtnderg. Die 12. Gruppe der Wahlkreiseiuteiluug. In d»r Erörltrung der 12. Grupp» der neuen Wahltrei«eimeilung, die Sieiermark, Kärnlen und Krain umsaßt, brachte Abg. Dr. Ploj die b-kannien Wünsche der Slovenen vor. die dahin abziele«, da« Cillier Mandat durch Zusammenkoppelung der Sia't mit slooenische» Marki.n zu einer leichten Beute der P roaken nderh«ii«-Bericht-»»staiier Abg. Wastian geht von der Entstehuna«-geschichte de» st»b«nt«n slooen sch.n Mandat-« sür da« steirische Unterland au» und erklärt, daß durch die stattgefunden« brutale Bergewaltignng der Deuifchen eine starke Ve>«ehrung der Beunruhigu»z und eine peivaltige Erditteinig herbeigeführt wurZe. Di« österreichische Regierung sei seit Taaffe «it rührender Zänlichkeii zu einer Sachwalterin b«r Slooe««« heruniera'sunk.n. Die slooenische» Politiker sehen ihr Glück nur auf den Trümmern Oesterreich«. Bei ihn»» dat der großillycische nnd großslavi>che Staat«gedanke stark» Wurzel gefaßt. Die slooenische« nationale« Bistcebuage« wären nie«al« so sehr in die Halme geschossen, wenn sich die Regierung nicht alle Mühe gegeben hätie, de« flovenischen Volke beizubringen. Die sloveaische Geistlichkeit betreibt die Politik mindesten« «it de«-selben Eifer, wie ste ihren Amt«pfl> iten obliegt. Unter diesen Umständen ist da« V-rlang»« «ach einem Kanzelparagraphen sehr begreiflich, denn j» weiier di« Basi» ruck,, aus der sich da« polnische Lebe« ausbaut, um so geiährl'cher werde die Wirk» samkeit der P iester i« dieser Richtung. Man g.he daran, di« deutsche Amitzsprache bei d<« Gerichie« au« Uniersteteimark uns Krai» vollständig zu be-seitipen. Die Justtzoerwaltuig arbeit» aus bi» sloviniich» Univtrsiläi hin. Abg. Voufek (Soo.): E« wär» Pflichl de« Staat»«, »in» solch« Unio»rs,>äl zu erricht««! Adg. Wastian: Natürlich, au« deutschen Sfuer-geldern! W nn die Slovenen eine Univeifiiät haben wollen, sollen sie sich diese nur au« eigenen Mitteln grü den. Die Uniersttirer haue> da» Herz,n«bedürsn.«, den Goiifcheern bei der Erlangung de« b«r«ch'igten Änp uche« zur Seite zn stehen. Ohne di» Deutsch«« würde Kram so ziem« Nummer 97 lich auf dem kulturellen Standpunkte Galizien» stehen. (Widerspruch bei den Slovenen^ Durch da» 7. Uovenifch« Mandat iverde dem Kräftefpiel in Unteisteienuark »in übertri«b«n»r Autdruck ge« geben. Er bitte deshalb, feinen MinvriiätSantrag anzun«h«eu und an Stelle de» frei werdenden 7. flovenifchen Mandate« in Uatersteiermark «in 5. deutsche» Mandat der Stadt Graz zu schaffen. Er richte an alle Deutschen die Bitte, den Deutschen in Untersteiermark beijustehen, damit ihnen »in neuer Schlag erspart werde. (Lebhafter Beifall.) Ein Autrag de» freisinnigen Slovenen Plantun bezweckt die Ergatterung eine« Mandate» für di» Slovenischliberalen. Abg. Voufek bezeichnet di-Forderung der Deutschen al« frivol und spricht unterstützend zu de« Antrage Ploj auf weitere Ver» mehrung der flovenifchen Mandate. Abg. Seifriz (D. Vvlk«p.) bemerkt, e« fei ganz unrichtig, wenu behauptet werde, daß die Slovenen in «ärnten durch Die Wahlrefor« irgendwie zurückgesetzt werden. Di» einzige Partei in Kärnten, welche Ursache habe, darüber zu klagen, daß di» Wahlrefor« für sie keine Besserung der Lerhältnisie bringe, feien Die fortschrittlich gesinnten Deutschen. Abg. Dr. Pom«er nahm sehr eingehend gegen di« Behauptung von der kulturellen Gleichwertigkeit der Slovenen mit ten D«utschen Stellung uns hob die vielen Beispiel» von außerordentlicher Roheit in der flovenifchen Intelligenz unv in d»r floveni-fchtn Bau»rnb»völk»rung hervor. Zu« Beweise der unglaublichen Roheit, mit der die Dentschen in der flooenischen Hetzpresse behandelt werden, verla» Redner zahlreiche Stellen au» den betreffenden Blättern. Ueber Sustersii, Suklje und Ploj woll' er nicht sprechen; sie haben sich gegenseitig entlarvt und »« fei dabei zu Vorschein gekommen, daß sie sich lang» nicht gewaschen haben. Redner hab» einen gewissen Akt, der sich mit der Person und Vergangenheit de» Dr. Ploj b-fchäfiigt, auch in di« Hand bekomm«». Au» Vorsicht habe »r Er-h»buiig»n pflegen wollen, ver Abg. Stein habe aber vorgeschossen und müsse nun diese Sache weiter autztragen. Von Ploj hätte «an nwariet, daß er aufspringen und seinem Gegner an di» Gurgel fahren werd». Er fei ab»c bei diesen Angriffen auf feine Ehre ruhig dagesessen. Abg. Po«mer beschäftigte sich dann mit dem Abg. Korosec und dessen Aufrua» über di» Rinnet Polizei und führte au«, daß diese Anfragen roll von Lügenhaftigket, Entstellungen und Ehrabfchneidungen und daß der ganz« Ton unanständig und «ine« Priester« un-würdig war. Auf Grund «in«r Reihe von Dat«n der Kriminalstatistik zeigte er di» ungleich größer» Häufigkeit von Raub- und Trunkenheitsexzessen, von Diebstähleu, Körperverletzungen usw. bei den Südflaven und besonder« b»i der slovenisch»n Be-»ölkerung. Er polemisierte gegen den Antrag Ploj, warnte vor dessen Annahme und schloß, indem er die Wahlrrsorm mit »in»m Kartenhau« »erglich. Man ziehe »in »inzige« Karlenblatt h»rau» und da« ganz» stürzt zusammen. (Beifall.) Bei der nun folgenden Abstimmung wird di» 12. Gruppe unter Ablehnung der Zusatzaniräne in der Fassung de« Au«schuss»« angenommen. (Beifall.) Aus Stadt und Land. Erster Aammermufikutend. Am 28. v. M. fand im großen »onzerifaale de» Hotel „Mahr" der erst« vom Musikoereiu veranstaltete Kammer» musikabrnd statt, zu dem sich die musikliebenden Kreise Cilli« in erfreulich großer Anzahl einge-fundtn hatten. Die Vortrag«ordnung zeigte, daß unsere ausübenden Künstler, Fräulein Prafch (Klavier) und Herr Schachenhoser (Geige), denen sich al« dritter Herr «und. rned. Max Hesse au« Graz (Cello) zugesellte, kühn an di» höchsten Auf» gaben herantraten. Verdient schon ernste« Streben nach hohen künstlerischen Zielen an und für sich Anerkennung, so müssen «ir umsomehr mit Be-friedigung feststellen, daß da« Wollen hier von de« besten Gelingen gek>ö»t war. Da» Zusam« tnenfpiel war ein vorzügliche», alle 3 Instrumente zeichneten sich je nach der thematisch»» Entwick-lung durch di«kr»t»« Zurückhalten und andererseit« wieder durch plastisch»« H»r»ortret»n au«. Von d»m so häufig vorkommtndeu Fehler solistischen Hervordrängen« einzelner Stimmen hielten sich alle Partner iu gleicher Weift fern. Fräulein Prafch a« Klavier, anmutig in Haltung und Erscheinung, bot neuerlich ein« tadellose Leistung, vorzüglich in D«cht der Technik, klar und ungekünstelt in der Auffassung. Wenn da« Klavier bei d»n groß»n Steigerungen i« »rst»n Satz» de« Trio« von Tschaikow«ky di» Tonstärck« drr im Oktaveneinklang vereinten Str«ich«r nicht erreichte, so liegt der Grund dafür im Instrumente selbst, welche» in den hohen Lagen krine« brfonder« vollen und anhaltenden Tone« fähig ist. Herr Schach«nhof«r bewährt« sich al« brillanter, - temperamentvoller Sologeiger, dessen; musikalisch« Eigenart ^besonder« in den beiden modernen W«rk«n, Schütt'» Violinsonate und Tschaiko»«ky'« Klaviertrio, wirkungsvoll zur Geltung kam. An Herrn Max H«ss« möchte ich vor all«m seine vornehme Auffassung und die ruhige von jeder Geziertheit sich freihaltend«, warm« Tongebung rühmend hervorheben. An der Spitze der Vortrag«ordnung stand der Großen Größter: Beethoven.^ Allerdings nicht d«r reife Beethoven, fondern der junge, werdend«. Al« da« c-rnoll-Trio g«fchass«n würd« (1793), stand Beethovtn unter dem unmittelbaren Einfluß« Haydn«, dessen Schüler er war. Haydn'« Namen tragen di« Widmung«« dieser ersten Klavieririv«, Haydn'« Geist ist e«, au« dem sie geboren sind. Thematik, Form, instrumental« Behandlung lassen deutlich den Einfluß de« Meister« erkennen, aber in einzelnen Teilen sieht man bereit* den Schüler über feinen Meister hinauswachsen; in«be-sondere da» breit«, schwungvolle Seitenthema de» letzten Satze» atmet ganz echt Beethoven'schen Geist. Gerade hier hätte ich in der Wiedergabe gern noch etwa« mehr Schwung und Seele fühlen mögen. Schütt gibt in feiner Bivlinsonate feiner lieben»würdigen musikalischen Natur keinen Anschein von Tiefe und ge» rad« durch die ungezwungene Natürlichkeit erzielt er seine besten Wirkungen. Frisch und leb«n»voll schwingt sich da» anmutige 6-dur-Thema de» ersten Sitze« empor, unstreitig di» best«» der ganzen Sonate, während di« wetteren Sätze an Ursprüng» lichkeit der Gedanken wie an Empfindung etwa» zurückstehen. Hört man nach Schütt da» Trio von Tschaikov»ky, fühlt man so recht, wa» «in« wahre musikalisch« Individualität ist. Die früher fo belikbte Phrase von der .internationalen Musik* ist längst in ihr«r platten Oberflächlichkeit uud Hohlheit er» kannt. Heute weiß man, da» Rasse und Nation der Boden sind, au» dem jede echte Musik entquillt. Tschaikow«ky ist »in echter Russe, sozusagen ein in Töne übersetzter Turgenjew — der gl«ich« tief» melancholische Zug. dieselbe große Sehnsucht nach innerer Befreiung. Wie im Schlußteil die beiden Hauptthemrn wiederkehren, zuletzt im Klavier von einem leise pochendt», allmählich aussetzenden Rhytmu« begleitet, während di» Mklodi» in still»n Seufzern erstirbt, glauben wir ergriffen den letzten schwachen Schlägen eine« unruhvollen Herzen« zu lauschen, da« nach manche« Kämpfen und Sehnen endlich Ruh und Frieden findet. Da« ist gefchüpft au« den Tiefen der menschlichen Brust, da« ist echte Kunst. — Wir danken dem Musikverein für diesen schönen Abend und hoffen, daß die weiteren diesem vielverheißenden Ansang bald würdig sich anreihen werden. Kerbstliedertufel »es Wänuergesangverei»» „Liederkrauz". So wie alle Jahre, verunstaltete der Männergesangverein .Liedertranz" auch heuer eine Herbstliedetiasel, bei welcher Herr Ernst Eckl al« Vere>n«sangwart den Dirigentenstab schwang. Die Au«wahl der Scharlieder war mit großer Sorgfalt getroffen worden und trug da» ihre dazu bei, daß der Besuch der Veranstaltung sich zu einem außerordentlich erfreulichen gestaltete. Der große Saal des Hotel „Stadt Wien" war frühzeitig dicht gefüllt und viele Besucher sahen sich dadurch um den gesuchten Kunstgenuß gebracht, daß sie keinen Platz mehr fanden. Es war ein in allen feinen Teilen bestgelungener Abend, dem für den Verein ein besonder« festliche« Gepräge dadurch aufgedrückt wurde, daß eine Widmung des Herrn Organisten Jnlerberger. unsere« rühmlichst bekannten beimischen Tondichter«, und zwar ein Vollgesang mit Orchester» begleuung gebracht werden konnte. Die kunst-gerechte Wiedergabe der einzelnen Lieder hat un« neuerlich den Beweis erbracht, daß der Männer« gesang«verein „Liederkranz" in feinem künstlerischen Streben nicht erlahmt ist und eS an eifrige« und gründlichem Studium nicht fehlen ließ. Besonders die wirklich sehr gefällige Wiedergabe be» noch wenig bekannten Chores „Am Waldrand" (Wo die Sonne brennt) mit seinen vielen rythmischen Schwierigkeiten war un» ein voller und schöner Bkwei« hiefür. Reichen Beifall fand der Chor „Vergangen- («it Streichquartttt) von Johann Seite 3 Pach», dessen einschmeichelnde Melodie «inen tiefen Eindruck hinterließ. Dem Liede «Wie die wild« Ros' im Wald" fehlt e« nicht an Grazie und auch der aus vielseitige» Verlangen gebrachte Chor „Nachtzauber" gefiel außerordentlich. Durch charak-teristifche Wiedergabe erfreuten die Chöre: „'S an-zige Sträußerl" von Gräfin Buttler-Studenberg und „Ausweg" von I. Wahrer. Der Chor „I« Winter" bringt die Offenbarung einer tiefempstn-denden Künstlerfeele. E» ist Herrn Jnterberger sehr geglückt. Die düstere Winterlandschast durch da» immer erklingenDe C — bald al» Orgelpunkt, bald al» liegende Stimme — in Tönen zu malen und mit den schönsten Harmonien zu umranken. Herr Kapellmeister Moriz Schachenhoser instru-menlierie mit seinem Verständnis und Geschmack die Orchesterb-gleilung. Unter lebhaften Beifalls» bezeugungen überreichte der Obmann Herr Koro-fchetz Herrn Organisten Jnterberger zum Zeichen de» Danke» und hoher Anerkennung «inen Lorb«r» kränz mit schwarzrotgolden«? Schleife. Reichen Beifall ernteten auch die Mustkeinlagen und di« wacker» Musiker sehn sah sich durch den sich stet« erneuernden Beifall genötigt, vi«l« Zugabt» zu machen. Herr Eckl hat als Sangwart auch diesmal wieder fein reiches Können, feinen unermüdlichen Fleiß und feine edle Begeisterung für daS deutsche Lied, daS feine Sänger unter feiner tüchtigen Leitung fo trefflich zu Gehör brachten, an den Tag gelegt. Hoffentlich bietet uns der Männergesang-verein Liederkranz in Bälde wieder einen so schönen, »enußreiche» Abend. Iulfeier »es Turnvereine«. Wie bereit» mitgeteilt, findet a« 8. Dezember um 8 Uhr abend» in Hotel „Siadt Wien" die Julfeier de« Deutschen Turnvereine« mit folgendem Programm statt: Be-grüßung durch Den Sprechwart Herrn Aistrich, Jul« rede, turnerische Voiführungen und Stuhlpyramideu, Scharlied: «Hast du dem Lied der alten Eichen", Julbaum und Verlosung. Schlußrede, Gesang: „Wacht am Rhein". Die Zwischenpausen werden von unserer Stadikapelle ausgefüllt. Für den Glück«-Hafen ist bereit« ein« Reihe schöner Geschenke ein« gelangt. Srneunuugeu im 7«st,erkehrs»ie»ll,. Zu Post-Oberoffizralen wurden ernannt: die Post-offiziale Artur Kropsch in Marburg, Stanislau« Wolak in Leibnitz, Gustav Gollit sch in Cilli, Rudolf Tesi«aier in Pettau und Aloi« Bahamer in Marburg. Z>e»tsch»ölKischer Keyilseuverland. Am Sonntag den 9. Julmond« um 7»3 Uhr nachmittag« findet im Verband«heim Gasthof zum „Stern" oi» M o n «t « v »r f a m m l u n g statt und werden die Mitglieder dringend ersucht pünktlich und vollzählig zu erscheinen. Äweiguereiu ßtlli de« Allg. Deutschen Sprachvereine« hat sich einer von Wien abgehenden Bewegung angeschlossen und an die drei deutschen Minister Eingaben gerichtet, in welchen dieselben gebeten werden, durch Einflußnahme auf da« Amt«-deutsch die Bestrebungen de« Vereine« zu fördern. cheschiftseröfftmttg. Der Hotelier Herr Johann Terschek hat anschließend an seine Gasträume an Stelle der bestandenen Fleischbank und de« daran anstoßenden GeschästSlokale« ein Delikatessengeschäft, verbunden «it einer Frühstückstube, errichtet. Der Geschäftsraum ist elegant eingerichtet und enthält außer dem Verkaufsraum deS Delikatessengeschäftes vier lauschige Nischen sür Sitzgäste. Der geschmackvollen Ausstattung fehlt es nicht an einem ge-wissen grobstädtischen Zuge.' DaS Geschäft bietet auserlesene Delikatessen aller Art, sowie treffliche Weinsotten. insbesondere Schaumweine, von denen wir die Wiener RathauSseller-Weine, sowie die Schaumweine der Firma Kleinoschegg besonders hervorheben. Auch vorzügliche« Märzen- und PilSnerbier gelangt zum AuSschank». Di» Eröffnung erfolgte am 1. d. M. und Herr Terschek, bekannt durch feine Geschäftserfahrung, tut fein Möglichste», um in seinem neuen Unternehmen der Bevölkerung etwas Gediegene« zu bieten. A»it«»g«»efett Sonnabend ist in Marburg zum erstenmale ein neue« Blatt, „Marburger Presse", erschienen; e« führt den Untertitel „Deutsche« Organ für Untersteiermark" und er-scheint zunächst dreimal wöchentlich. Al« verant« wörtlicher Schriftleiter zeichnet Herr Hermann Krauth. In erster Linie will da« Blait de« Gemeinwesen dienen, nach dem e« sich nennt, und den deutsche» und freiheitlichen Charakter Marburg« gegenüber der schwarzen und roten Internationale und den Uebergriffen der Slovenen wahren. Eine neue kräftige Vertretung der nationalen, wirtschaft« Seite 4 liehen und sozialen Interesse« soll auch den deutsche« Volksgenossen im Süden Steiermarks in »er „®l. Pr.^ erstehe». Peter Rofeyg»r und Dr. Wilhelm Ki»nzl sind in der vorliegend»« (Stoff< n»ng«numm»r mit zwei poetischen Originalbei-trügen vertreten. Aulfeier der deutfch-ölüische» Vereine gtffi«. Wir uiachen nochmal« aus oje am Freitag den 7. d. M. 8 U?r abend« i« Verband«heim deS deuifchvölkiiche» G-Hil'enverbande«, Gasthof »Zum Stern- staiifinbende B»dera«ung der deutschvölkt-fchen Vereine C ll « ausmerkiam Kiue entmenschte Mutter. In Doberna bei Lad Neuhau« hat die V>fiyer«tochter Franzi«ka Paink ihr neugeborenes Kind dadurch getötet, daß ste es bei den Füßen erfaßte und in zwei Teile riß. D e Leichenteil« verbarg sie in ihrem Bette. Di« entmenschte Mutter wurde dem Kreisgerichte Cilli eingeliefert. Keftlielkung. In einem vor längerer Zeit erschienenen Berichte schilderten wir den Raubanfall an einem Photographengehilfen und ermähnten tziebei, daß das Gerücht den Infanteristen S nt-jure als den Täter bezeichne. Wir sind beut» in der Lage feststellen zu können, daß nicht Sentjure, fondern zwei andere Infanteristen sich dieser Tat schuldig gemacht haben und der entsprechende» Strafe zuaefü rt wurden Keta»»e»kurse. L >ui einer Kundmachuna des st'telmälkiiai'N Lande«au«schusie« kommen für den am 1. Feder 1907 beginnenden fünimon etlichen Hebammenkur« an der Graz,r medizinischen Fakuliät 15 Stipendi.n zu je SV K aus Landes-Mitteln zur BasiebimQ. Außerdem bestreitet der Landessond di» Prülung«- und Diplomtaxen. Weilers werden für einen im Jahre 1907 an der Hedammenschule in Laibach fta»find»noen fünf» monatlichtn Kurs mit flootnisch«r Unfrrichisspracht zwei Stipendien zu je 120 E verliehen, wobei jedoch di« Prüfung«- und Diplomtaxen au« Etaenem zu b«streit,n sind. Die näheren Bedingniss» können i» der Kanzlei der Bezirksoeriretuna C lli einqe-sehe« werde», während die »i^»nhä»dig geschriebenen Gesuche bis längstens 15. Dezember l. I. bim steiermürkischen Land»«au«schusse in Sraz einzu-bringen sind. War»»«g »or der Au«wauderuug «ach Ztr«stlie». W>r erachten es über Mititilung n von zuftänoigrr Seit« für gibot«», die inttr«fsi«rten Bevölkelungekieise darauf aufmerksam zu machtn, daß Personen, welch« nach dem brasilianischen Staat« Sao Paolo auswandern wollen, um sich daselbst auf Rrgi'rungskosttn als Ansiedler nieder-zulassen, ihr Gru»dstück keinesweg« unentgeltlich bekommen, fo»d»rn für dasselbe gleich bei Beginn der Ansiedlung ei» Fünftel des Gefamipreises, d. i. ungefähr 450 K, bezahlen müssen und daß der Rest in Jahresteilzahlunae» vom End« des zweiten Betried«jahre« an ohne Rücksicht auf das Erntr-ergebni« getilgt werden muß. Für Taglöhner und Arbetter ans de« K^ffeeplantagen sind die Aus-sichten der Auswanderung nach Sao Paolo nach wie vor ungünstig und »üflen daher Personen, welch« i» einer derartigen Beschäftigung in diesem Staate ihren Erwerb suche» wolle», vor der Aus-Wanderung dahin nachdrücklich gewarnt w«rden. Südmürüische P»lt»baut i» Hraz. Stand am 20. November 1906: Antetlsvermögen von Z930 Mitgliedern 403.660 K, Epareinlagen von 2703 Parteien z» 4'/^v.H.4, 185.379 k,Kontokorrent-Kr-dttoren 256 469 X, D-bttoren 836.352 E, Darleihen 1,709.160 E, Wechsel und Dtvifr« 1 SV8.722 E eigene Einlagen 491 486 E. Wert-p.ipiet» 347 653 K, B mk^ebäude 262.500 E, Reieivtiond« 42.321 E, Geldveikehr im November 2,089.077 E. Eine »eitere Aolge de« Kaiser scheu Ausammenbruche«. D.e Gold- und Sfverwaren-fitma Gspalit M zahlungsunfähig geworden und hat ihre Zahlungen »ingestelli. All em-in wird dieser Ko, kur« al« Folgeeifcheinung de« Kaifer'fchen Krache« betrachtet u»d ist dies auch Taifache. Ein Wechielgiro >ür Kaiser hat Herrn Sipaltl zu diesem Enijchluß a.t'ieden. Aeamteu-^tcrb,Kasse. Der Verwaltunfisau«-fchuß be« neugegiünveten B reines hat in s-inkl «rsten Sitzung am vorigen Sam«tag üder Ersuch n einer Reit»« bedeutender Beamienvere nigungen, die ihren Anschluß in «utstcht ..»stellt c-aden, b«ichlosf»n, den Termin >ür den Bei.ritt osne ärztliche Unier-suchung bis 15. Dezember zu erstrecken. Dieser Termin ist e»)güliig und kann nicht mehr ver-länger» we be». Da dem V-r«ine ichon jetzi nahezu 500 Personen deigetrrten sind, erscheint das Unter- nehmen gesichert. Der Beitritt steht jedem Beamten, Beamtin oder Beamten«witwe offen, sofern sie das 50. Lebentjahr noch nicht überschritten haben. Der Jahresbeitrag beträgt 4 E 50 h. Umlaae für jeden Sterbefall sowie die fedr nieder bemessene Einschreibegebühr, di» sich nach dem Beitrinsalter richtet. Dagegen leistet die Sterbekasse nach Ablauf eines Karrenzjahre« eine Zahlung von mindest,»« 500 E an die Hinterbliebenen Der Beitritt steht sowohl den Beamten a«s auch ihren Ehe, attinen offen. Auch die Angehörigen der frri n Berufe, wie Aerzte. Schriftsteller IC., die ei» festes Ein-kommen beziehen, können ebenfalls deitreten. Alle Anfragen sind an die Kanz!ei des Prioatbeamten-vereine«, Sraz Hans Sach«gasse. Ecke Hamerlin-gaffe zn richten. Tierseuche» i« Zlatersteiermart. E« herrscht: Räude: Bezirk Pettau: in Zirkowetz (bei Pferden.) — Rotlaus der Schweine: Bezirk Lultenberg: in Ober-Ravkersburn; Bezirk P ttau: in Friedau, Haidi«, Kartschooina, Patzing und Eaboszen. — Schweinepest: Bezirk Gonobitz: in Verhole; Be-zirk Pettau: in Frieda»; Bezirk Rann: in Kap'llen, Lotsch, Groß Obresch und RiegelSdoef. — Wuikrantheit: Bezirk Gonob'tz: in Gorolift M A«hr- uud Aiehmärüte i» Zlutersteier-»«rt. Äm 6. Dezember zu Saldenhoten im Bez. Mayrenberg, Leuifchach im Bez. Arnfels, Jahr» unv Biedmärkte. Rann bei P-ttau (öchweinemarkt). Felddorf tm Bz. Diach^nburg, Ltchtenwald. St. Nikolai i. S. im B z. Leidnttz, Jahr« und Biehmäikte. Am 7. Dezember zu Unt»rpul«aau im Bez. Windifch-Feistiitz, (Lchweinemarki.) Am 10. Dez mber zu St. E^y»i im Bez. Marburg, Javr« und B ehmarkt. Dodooa im Bez. Ran», Jahrmarkt. Fürstenfeld Jahr- und Ätebmaikt. Gr. klein im Be,. Leibnitz, (Stehniehmaiti) Am 11. Dezember. Friedau (Stweinemarkl.) Am 12. Dezember zu Pettau (Borstenviebmark), Stad.l-dors im Bezirk Dracheichursi, (Borstenviehmarki), Marburg Jah-maitt. Am 13. Dezember zu Gairach im Beznk Tuffer. Heil. Kreuz im Bezirk Oberravker«burg, Siudenitz im Bezirk Windisch-Feistritz, Jahr- und Biehmärkte. R nn bet Pettau (Zchweinemarkt). St. Peter bei Königsberg im Bez. Drachendurg, Jahr- und Biehmatkt. Krifail. (Verschiedene«.) Am 3. d. M. wurde da« Gemeindeau«fchußmitulteo Herr Ernst SuSnik zu Grabe getragen. Der Verstorbrne war ein Mann, der stets dem Fortschritt huldigte. — Vor einigen Zjqcn löste sich auf der hl. Alpe nur wenige Schritte vom Kirchlein entfernt eine große Eteinlaotn« und vernichtete unter Krachen und Tosen ein schönes Stück des unterhalb stehendtn Wald»«. Die Rutschung war schon vor einig»« Jahren vorhergesagt worden. — Am hiesigen Bahnhof« verbrannt» ein mit Blechgeschirr beladener Frachtwage» trotz der eisrigsten Lösch-versuche bi« auf die Achsen. Da« Feuer entstand durch Funke» aus der Lokomoiive und zwar während der Fahrt zwischen Hrastnigg und Tnfail. Das Geschirr war für Ja;.an bestimmt. Moutprei«. (Gutsverkauf.) Die Herr-fchaft Mo»ipreis wurde um 800.000 E an »in» italienisch« Gesellschaft verkauft. In de» letzten vier Jahren der vierte Besitzer. -7-- Am 25. v. M. abend« fand in Montprei« eine Rauferei unter den Bursche» statt. Etner schlug dem Slhneider Videk mit einem Klotz derart üb«r den Kops, daß d«r Getroffen» nach einigen Stunden st«rb. Der Mörder wurde in da« Gefängnis nach Lichtenwald gebracht. Nachdem dies in diesem Jahr der fünfte Fall von Rauferei ist, wob«i schwer« Verletzungen vorkamen, »are ein« exemplarische Bestrafung sehr am Platze. Meiteust»!«. (Vortrag.) Am 29. v. M. hielt h e> im Gasthoie Teppei Herr Lehrer Marien« au« M>nd»n in Westphalen vor einer ziemlich zahlreichen Zudör.rschajt »inen anziehenden Vortrag üb»r »Da« D»uischi»m in Rumänien^. Nach einer kuizen geschichtlichen Einleitung ging der Vor, tragende fosort auf di» B,d»utung d ü Deuischtuuis in Rumänien >n kultureller und wirtschaftlicher Beziehung über und schilderte besonders die Or-ganisation und die Tätigkeit d>r deutsch»» Kolonie in Bukarest und Rimntcu Valcii, woselbst Derselbe durch längere Zeit als Lehrer an den d»utsch»n Schulen tätig war. Der Redner konnt» nicht g»-nug Wort» finde», um di« Täiigkeit der D-utschen unv idre geachtete Stellung in raS richtig» Licht zu setzen. Er zeigt» auch, wi» überall die Deut-schkn selbst unter d»n schwierigsten Verdältn'ssen, ihr Vo.ktium hoch halten, wie ste kein» Opfer scheue», u» ihre Rindern di« Vorteile eilet Dtut* Nummer 97 fchen Schul» teilhaftig werden zu laffen und welch bedtuttid« Summen manch« beisteuern muffen, um diese» Zweck zu »rr»ich»n. Mit besonderer Wär«e gedenkt er der wackeren Siebenbürgir Sachsen im Norden Rumäniens und der birderen St.wad»a in der Dobruticha, die nun schon durch 140 Jahre mitten unter den Rumänin und Ruffe» ihr« völkisch« Eigenart unverfälscht erhalte« habe« und sich durch ihren Fleiß z» einem bescheidenen Wohlstand emporgearbeitet haben. Die Anwesend« lauschten mit Ausmerksamkeit den A»ssühru«gen de« Redner« u»d zollten ihm zu« Schlüsse des mehr al« einstündi^e« Vortrage« reichen Beifall. ?ragerh«f. (Tod aus den Schienen.) Am 3. d. M. kurz nach 12 Uhr mittags wurde beim Verschieden des Zuges Nr. 164 der Kuppltr-Parti«füHr»r Fr. Reich au« Auegg bei Pragerhof, wo »r »in kleine« Anwesen besitzt, von »in»r ab-rollenden Wagenpartie überfahren und auf grüß« liche Weis» getötet. Nach Angabe eine« Arbeiter« der Bahnerhaltuug, der in der Näh» beschäftigt war, stand Reich zwischen hen Schienen des Ge-leises Nr. 9 und bemerkte nicht die herankommenden Wagen. Er wurde von einem Puffer ersaßt und sa unglücklich auf eine Schiene xeworfen, daß Kopf u>d Arm von den Rädern zermalmt wurden. Die Leiche des Unglücklichen wurde in die Toienkammer n ich Kerschdach üdersühri Er hinterläßt eine Witwe mit zwei kleinen Kindern. D.e beim Verschieben beteiligten Per on^n triffr keinerlei Oerf lutden. o t. Aiarriu bei Krkachitei«. Am 28. v. M. g«»l«n 3 Uyr nachmiitag« entstand in Rodufcher» berg im Weingarihause der Eheleute Andreas und Antonie Krioec ein Schadenfeuer, welche« da« kellirgebäude samt Presse, dann dio»rf» Heu- und Fechsungsoorräte zum Opfer fiel»». Lchaubühne. Drei Hrlebuiffe eiues Aetektivs Unsere Zeit wird iutm r hastender und nervöser. Das breite behagliche Eichausleben schwindet immer mehr dahin. Man schmaucht nicht mehr sei« Pfeif-chen, ist selbst schon der Zigarre üb rdrüsstg ge-worden und bevorzugt die kurze Zigarett«, mit der man in ein paar Zügen zu Ende ist. Auch auf der Bühne scheint sich diese Wandlung einleben zu wollen. An Stelle der di«her breit dahinfließenden Handlung und Erzädlung nistet sich die Sensation«-mache ein. die mit kurzen zusammenhanglose» Ka-piteln und Eff. Aus dem Innern der Baustellen dürfen die Dachtraufen und Meteot-wä8ser nur unterirdisch auf die Strasse geleitet werden. 6. Bis zum Zeitpunkte der erfolgten Strassenkanalisierung dürfen Versenkungs- (Sicker-) Gruben zur Aufnahme der aus dem Wirtschaftsbetriebe stammenden Schmutz- und Abfallwässer zur Ausführung gelangen. 7. Risalite im Höchstmasse von 06 m vor die Hauptmauerflucht tretend, sind zuzulassen, demnach darf vor diesen die Vorgartenbreite auf 4 4 Meter herabgemindert werden. 8. Die Aufstellung von Lusthäusern in den Vorgärten wird nicht gestattet. 9. Aschenbehälter (gemauerte) sind bei allen Objekten herzustellen. 10. Die Herstellung von Dachwohnungen, insoweit dieselben vollkommen feuersicher angelegt sind und durch gesicherte Gänge den unmittelbaren Ausgang in den freien Hofraum gestattet wird zugelassen. 11. Es dürfen nur mindestens ein Stock hohe flauser erbant werden. 12. Der an das Strassennetz zur Ausscheidung kommende Grund ist unentgeltlich in das Eigentum der Stadtgemeinde zu übergeben und ist seitens des Bauwerbers, beziehungsweise Eigentümers der Baustelle die grundbücherliche Einverleibung dieser Bedingung auf seine Kosten zu veranlassen. Gegen diesen Beschluss steht der binnen 14 Tagen von dem der Verlautbarung folgenden Tage beim gefertigten Stadtamte einzubringende Rekurs an den steiermärkischen Landesausschuss offen. StiMitauit Cilli. am 26 November 1906. I25SS Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. 00 o Wir offerieren nnsere vorzügliche »Glanzkohle, bestens »er-tiert, gegen Haarzahlung zn nachstehenden Preisen: Stückkohle per 100 kg K 210 Grobkohle „ „ „ . K 2-— Nusskohle „ „ „ K l*50|l Für Zustellung ins Haus erhöhen sich obige Preise am 15 Heller pro 100 kg. Bestellungen für den Lokal verkauf sind au die Betriebsleitung unseres Konstantia-Schachtes in Petschounig bei Cilli zu richten. H552 Direktion der Bohemia-tiewerkschaft,