Nl. 29. , SamMg w 22. M 1865. 9. IahrPNF. (Bcilagc zur „Laibachcr Zeitung.") Die „Blätter aus 5irain" erscheinen jeden Samstag, uud ist der Pränumcrationsprcis ganzjährig 2 fl. österr. Währ. Lied. , Seit ich Dir gesehen In das Angc t'lar, Ist die Welt verändert Um mich wunderbar. Heller blüh'n die Blumen Auf der grünen Hald, Und gehciinnißvoller Rauscht der duntlc Wald. Aus den Wolken neiget Sich ein Engelsbild, Durch die Lüfte fäusclt's Süß uud traucrmild. Seit ich Dir gesehen In das Auge tlar; Schau', wohin ich blicke Ich Dich immerdar! DllS Wacher Kloster >cr Ulftllinerinnen. Von Leopold Kordcsch. (S ch l u ß.) Wir finden es angemessen, hier die Reihe aller Oberinnen, welche der Laibacher Klostergcmeindc der Ursulinerinncn seit dem Einfühlungsjahre derselben, nämlich vom Jahre 1702 bis auf den heutigen Tag vorgestanden, folgen zu lassen: 1. 51. Margaritta Eleonora, vom Jahre 1702 bis 1709 i 2. HI. Nosalia Gräsin von Lanthieri vom Jahre 1709 bis 1730; 3. HI. Carolina von Vöckh vom Jahre 1730 bis 1742; 4. HI. Agnes von Prckherfeld vom Jahre 1742 bis 1768; 5. HI. Aloisia Freun von Schmidhoff vom Jahre 1768 bis 1774: 6. HI. Cäcilia Freiin von Possarelli vom Iab« 1774 bis 1777: 7. HI. Salesia Frciin von Werncckh vom Jahre 1777 bis 1783: 8. HI. Antonia von Puchenthal vom Jahre 1783 bis 1789; 9. HI. Ignatia Muil äe Melack vom Jahre 1789 bis 1797; ! 10. HI. Antonia von Puch enth al vom Jahre 1797 ! bis 1803; 11. HI.AloisiaUming vom Jahre 1803 bis 1627; ^ 12. U. .^'averia von Petersen vom Jahre 1827 ! bis 1339: 13. HI. Johanna Frciin von Zierheimvom Jahre 1839 bis 1842; 14. N. Ioscfa Aloisia Pctritsch vom Jahre ^ 1842 bis 1858; 15. HI. Johanna Frciin von Zierheim, am 13. Juni 1858 znm zweiten Male als Oberin gewählt, steht dcm ehrwürdigen Convcnte der Ursulinerinncn, so wic dcm Cchul-und Industrial-Unterrichte als Obcrlcitcrin noch gegenwärtig mit großcr, anerkannter Umsicht vor, als eine würdige Nachfolgerin der im Jahre 1858 am 6. Juni verstorbenen Oberin '. Mater Iosefa Aloisia Petritsch, die wegen ihrer ausgezeichneten Verdienste um den Schul-Unterricht von Seiner 'Majestät dem Kaiser mit dem österreichischen Franz Josef-Orden dckorirt worden ist. ^ Gegenwärtig zählt das Fraucnkloster der Ursnlinerinnen ! in Laibach im Ganzen 41 Klosterfrauen, von denen sich 28 ! dem Schul-Unterrichte widmen und in dreizehn geräumigen z Schulzinuncrn Unterricht ertheilen. Nur zwei von den sämmt-^ lichen Klosterfrauen sind Laienschwestern. ! Diese Mädchen Industrial-Hauptschule wird in die äußere ! und innere Schule abgetheilt. Tic äußere Schule umfaßt 4 ! Schultlassen und eine Wiederholungstlafsc, ferner die Industrial-! Schule, worin die Mädä:cn verschiedene, sehr schöne weibliche ^ Handarbeiten lernen, so daß dicse Schule eine wahre Kunst-, schule genannt werden kann, denn die fertigen Arbeiten und ! kunstvollen Stickereien aller Art, die bei den öffentlichen Scme-! stral-Prüfungen jedesmal znr Linsicht vorliegen, sind zum ^ Theile wirklich prachtvoll. ^ Die innere Schule, die im verflossenen Jahre in allen ! Klassen 147 Schülerinnen zählte, wird ebenfalls in 4 Klassen, ! eine Wicdcrholungsllasse und Industrieschule eingetheilt, aber , es werden darin die Kostmädchcn außer allen jenen Gegen-^ ständen, welche für die Hauptschulen vorgeschrieben sind, auch ^ in der italienischen und französischen Sprache, in der Geographie, ^ in der Natur- und Weltgeschichte, im Zeichnen, im Klavicrspiele, im Gesänge und endlich in allen feinen weiblichen Handarbeiten ^ unterrichtet. ! Die Schulen-Oberaufsicht führt Herr GeorgSawaschnik Tomherr und fürstbischoflicher Consislorialrath, die Direktion die Frau Oberin HI. Johanna Freiin von Zierhei m, und in den Religions-Untcrricht theilen sich die Herren Michael Potoönit, Wcltvricster und Beichtvater des Convcntes der Ursulinerinnen, und Mathias Hoöevar, Weltpriester, welcher Letztere in der äußern Schule, Ersterer aber in der innern Schule als Katechet fungirt. "i4 - ^ Es besieht für die äußere Schule in diesem vortrefflich ^ geleiteten Lehr-Institut auch noch die Wohlthat, daß die Schule- ^ rinnen von der dritten Klasse an unentgeltlich am Unterrichte der italienischen Sprache Theil nehmen können. Mädchen armer Eltern erhalten von Zeit zn Zeit vom ^ Kloster aus die alten abgelegten Kleidungsstücke und Schuhe ^ von den Kostmädchen der innern Schule, die sich in Kostmädchen, > welche Kost und Quartier im Kloster haben, und Kostmädchen, , welche im Kloster bloß die Mittagskost erhalten, Abends aber ' zu ihren Eltern oder Verwandten nach Hause gehen, eintheilen. > Ebenso werden arme Schülerinnen mit Büchern, Echreibmate- ! rialcn und sonstigen Echulreauisiten vom Kloster aus betheilt. ! Ferner darf schließlich nicht unerwähnt bleiben, daß die i würdige Kloster-Vorsteherin, wie dieß in allen Frauentlöstern der Brauch ist, Geld und Lebensmitteln an wahrhaft Arme und Dürftige austheilen läßt. ^ ______,___ ! Nach diesen Aufschlüssen über die Stiftung des Laibacher Klosters der Ursnlinerinen und dem nähern Eingehen über das z ersprießliche Wirken dieses Frauen-Ordens erübrigt uns nur noch in einigen Fcderzügen eine Beschreibung der Klosterkirche zu entwerfen. Die der allerheiligsten Dreieinigkeit geweihte Kirche der ^ Ursulinerinnen ist ohne Widerrede, was den cdlen, erhabenen , Vaustyl anbelangt, die schönste und prächtigste Kirche von ! Laibach. Nimmt sich schon die schöne Fa^ade der Kirche vom , Kongrcßplatze äußerst imposant und malerisch aus, so erregt ^ dieses Gotteshaus in Innern noch mehr die Bewunderung des Beschauers. Es liegt eine so schöne Harmonie, eine so erhabene ' Einfachheit, eine fo wohlthuende Symmetrie in diesem Tempel, > daß das Auge mit Wohlgefallen darauf ruht. Schon die acht chortragenden Säulen beim Eingang der Kirche machen einen angenehmen Eindruck. Wie harmonisch ist das Schiff der Kirche, 5 wie stolz erhebt sich die Kuppel über dem groß dastehenden, ! marmornen Hochaltare, wie hell fällt von den kreisrunden ^ obern und den vielen untern Fenstern rechts und links das ! Licht in das Gotteshaus, so daß es dasselbe zu dem hellsten > und freundlichsten in der Stadt macht! Was die andern fünf Eeitenaltäre betrifft, fo können ! ,dieselben freilich den herrlichen Marmoraltärcn der St. Jakobs- ^ tirche oder den Altären der Dom- und Iranziskanerlirche nicht Stand halten, auch die Gemälde sind von mindcrm Werth, aber der Totaleindruck, den der stolze, kühne Bau diefer ^ Klosterkirche auf den Besucher ausübt, ist jedenfalls ein erhebender und mächtiger. Der erste Seitcnaltar vom Eingänge links ist der Gottesmutter, der zweite der heiligen Ursula geweiht. Ncchts, der Kanzel vii--u-vi8, befindet sich der NccL Homo-Altar, de? heiligen Ursula gegenüber der Altar des heiligen Augustin, i und dem Marien-Altar gegenüber der Altar des heiligen Fran- ! ziscus de Paula. Der ^cco Homo-Altar stört offenbar die Harmonie der Altäre, was nicht der Fall sein würde, wenn unter der Kanzel auch ein Altar angebracht werden könnte. Chor und Orgel nehmen sich vortrefflich aus und ist die Orgel ein besonders vorzügliches Werk. Rechts und links in , der Chorhöhe sind vergitterte Gallerien angebracht, die bei Kirchen-Andachten von den Klosterfrauen und Kostmädchen eingenommen werden. An den vorzüglichsten Feiertagen des Jahres ist diese Kirche theils durch natürlichen, theils durch künstlichen Blumenflor und mit schönen Stickereien der Altartücher und Altarpölster geschmackvoll und reich geziert. Wäre sie wie die Dom-, die St. Jakobs-, St. Peters-, die Franziskaner- und die neue Tirnauertirche von zwei Thürmen flankirt, so müßte sie von Außen den imposantesten Prospekt gewähren. Schade, daß diese Kirche mit ihrer kolossalen Höhe zwischen den zwei Klostergcbäuden, der Clausur und dem Kuraten- und Schul-hausc, eingeengt steckt und nur von der Fa^ade aus sich dem Auge präsentirt. Sie ist unbestritten die schönste Vauzierde des Congreßplatzcs. Das Klostergebäude selbst ist groß und geräumig, aber, von der hohen Gartenmauer umfriedet, dem Blicke der Längenfronte nach gänzlich entzogen. Auch das auf der andern Seite an die Kirche angelehnte Kuraten- und Schulhaus mit den dreizehn Lehrzimmern ist ansehnlich und enthält gegen die Gassenseite zu im ersten und zweiten Stocke die Wohnungen der zwei früher genannten Klostcrgeistlichen. Hinter der Kirche und dem Kloster dehnt sich ein großer, sehr hübscher Garten ans, mit einigen schönen, schattigen Obstbäumen besetzt, von angenehmen Spazierwegen durchkreuzt, und theilweise in nutzbringenden Gemüsegarten, theilwcise in einen angenehmen Lust- und Ziergarten abgetheilt. Vodnikianll. Vodnik's Korrespondenz mit Siauve. Im „Vodnikalbum" ^) finden wir indem Aufsatze: „Vodnik als Archäolog und Historiker", der kundigen Unterstützung gedacht , welche unserem gelehrten Landsmanne der französische Kriegskommissär Eiauvc, Mitglied der celtischen Gesellschaft in Paris, bei den archäologischen Untersuchungen, hauptsächlich aber bci Entzifferung der römischen Inschriften, deren Lesart Vodnil mit kritischer Hand festzustellen sich bemühte, angedeihen ließ. Das trainische Landesmnseum enthält einige Briefe Siauve's an Vodnik, welche nicht allein wissenschaftlich interessante Daten, sondern anch Beziehungen auf Vodniks Bestrebungen und Lebensverhältnisse sowie auch Beweise enthalten, wie unsere vaterländischen Bestrebungen von einem freisinnigen Franzosen gewürdigt wurden und welche Verehrung über die Grenzen seines Vaterlandes hinaus unser hochsinniger Mäcen Baron Z 0 is genoß, daher wir diese Briefe hier in wortgetreuer Uebertragung folgen lassen. Armee von Italien. Laib ach 19. Sept. 1809. Etienne Marie Eianve, Kriegscommissär. An den Herrn Professor der Geschichte Vodnit. Ich übersende Ihnen, Herr Professor, eine Abhandlung I über die Slaven von einem ihrer Collegen zu Paris, an der > —.....- ^ - sie Vieles zu berichtigen finden werden. Sie würden etwas ! sehr Nützliches thun und mich zu unendlichem Danke verpflichten, ! wenn Sie sich die Mühe nehmen wollten, Ihre Bemerkungen ! zu diesem Werkchen in lateinischer Sprache zu machen. ! Ich grüße Sie freundschaftlich > Siauve. ^ Mantua 12. Juli 1810. Mein theuerer Professor! Ihr Brief hat mir um so größeres Vergnügen gemacht, da er mich über das Schicksal unseres ehrenwerthen Freundes des Baron Zois beruhigte: die Götter > haben ihn uns erhalten und ich hoffe, er wird uns auch in ! Zukunft behilflich sein, unsere wissenschaftlichen Entwürfe, zu vollenden. Ich freue mich über Ihre Fortschritte in den Alterthums-Wissenschaften, Sie werden mir Tank wissen, daß ich Ihnen den Geschmack daran eingeflößt habe. Wissen Sie, daß Ihre Erläuterung des von Meran nach Innsbruck übertragenen Steines ! mir sehr wohlgefällt! Was die Siglcn der ersten Zeile betrifft, so könnten sie auch zwei, von dcr Ihrigen verschiedene Auslegungen zulassen, die erste, in Iwnoroin äoinus äivinas, die zweite, in iionoi'Lin Oßormn Osarnni. Noch ist Ihre ! Auslegung ebenso wahrscheinlich. Das Monument ist von großem Interesse für die Geographie und Geschichte, und könnte Stoff zu einer interessanten Abhandlung liefern. Es scheint, daß Meran oder 8tMo U^i-M813 eine Vormauer oder Grenze zwischen Gallien und Ger- ! Manien oder der Region der Vsuäeiiei gewesen sei. Man kann es wenigstens muthmaßen durch die Profession des ^oiißtus, der damit betraut war, die Abgabe von vierzig für Hundert, 1^6 - II - ^DlVIUic' 1INN - I^tt ' X ' I^NAM U^8I^10 - 15l' 00H I I.V6 - II' 1^1^ NX - 00KM0VI^N I^RII^ - VV?^ ' 511.10 ?II881N0 I. 1) - v ' I) Man findet sie wohl in dcm eisten Band von Linhart, Seite 308, aber die Uebersetzung ist fehlerhaft, und das Sigcl. das die Eigenschaft des Ecnturio ausdrückt, fehlt, abgesehen von andern Fehlern. Es ist mir die Idee gekommen, hinsichtlich Ihrer cin Schreiben an den Herzog v. Ragusa zu richten, zu dem Zwecke, Sie seiner Excellenz auf das wärmste zu empfehlen: aber ehe ich es thue, möchte ich Ihre Ansicht darüber hören. Wer weiß, ob cr Sie durch seine Freigebigkeit nicht m den Stand setzte, Ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu beenden? Andererseits könnte cr Sie auch als Professor der Geschichte freigebiger besolden lassen, als die österreichische Regierung es that. Lassen Sie mich nur machen, für mich felbst vermag ich nicht zu sprechen und zu handeln: doch fühle ich mich gut gcnug, Andere anzucmpfcblen. Ehe sch meinen Brief beende, sprechen wir noch cin wenig über unsern würdigen Freund, Baron ZoiZ; ich wuhtc durch Herrn Cernassai (?), dcr mit seiner Gemalin die vorzüglichsten Städte Toscana's und Odcritalicns bereiste, daß der Baron vergangenen Winter viel gelitten hat, ich erfuhr aber anch, daß cr sich gegenwärtig besser befindet, und Sie können nicht glauben. welchen hohen Werth ich auf seine Wiedergenesung lege. Männer von scincm Schlage sollten gar nie sterben. Ich habe 5ie Wahrnehmung gemacht, das; der Baron Zois, um zugänglicher zn sein, seine Thüren im Winter oder vielmehr im Herbst und Frühling offen stehen läßt, ein Verfahren, das ihn dem ganzen Einflüsse der Strenge des krainischcn Klimas ausseht, während scincm Zustand doch fortwährend eine Temperatur noth ^ thäte, welche die Transpiration befördert. Könnte er nicht mit Hilfe der ausgezeichnetsten Dichter (Schriftsteller?) Deutschlands und eines Thermometers die feinem Zustande zu aller Zeit am meisten zusagende Atmosphäre herstellen? Aber in diesem Falle müßte sein treuer Bediente, der große Jäger, so zu sagen als Schild-wache in scincm Vorzimmer festgesetzt werden. Der Name des Gastwirthes, wo Herr Alard seine Ochsen eingestellt hatte, und wo sich das Denkmal des Durrius der > Petronia und ibrcr Tochter Marima befindet, und das Sie in ! das Haus des Herrn Zois übertragen zu lassen wünschen, ist Merk; trachten Sie also darnach, mir die Zeichnung jenes Denkmals zn schicken. Vergessen Sie auch nicht die Uebcrsctznng des ! Werkes .iber die Karte von Peuttinger. Da es scheint, daß der i Herr Haupt-Zahlungsanwciscr (Oi-äonnatkur en ('lief) Aubemar seine Kar.zlci noch in Laiback hat, so können Sie, wie Sie schon sonst gethan, sich seines Siegels und seiner Eouverts bedienen. ! Ich werde in den nächsten Tagen das Vergnügen haben, i dem Herrn Baron Zois zu schreiben, inzwischen sagen Sie ihm > in meinem Namen alles Angenehme und bezeugen Sie ihm ! vor Allem, wie viel Antheil ick an seiner Genesung nehmc, > und wie sehr ich es wünsche, das; die Verhältnisse mich wieder nach Laibach rufen. ! M. Alard, der gegenwärtig mein Privat-Secrctär ist, vereinigt sich mit mir, dem Herrn Baron das Gebührende zu entrichten, und er beauftragt mich zugleich, ihn Ihrer Erinne- i rung zurückzurufen. Leben Sie wohl, mein lieber Professor, ich ! würde noch nicht schließen und einen viel längern Brief schreiben, ! wenn heute nicht der Tag wäre, wo der Courier nach Mailand ! und Paris abgeht. Vom ganzen Herzen umarmt :c. ?. 8. Ist es wohl U^XINN in der 0tcn Zeile der Inschrift des Durrius? Es sollte N^XIN^N sein. Ist auch II^VI^I88INN für Wt6iioi88imi ein Ausdruck, der richtiger ! wäre? Doch kann auch inlolieiZsiins angehen. Ich danke ! Ihnen für die Zeichnung von Nstuiiuni, ich möchte wohl ! wissen, ob die mit d—d—k—1) markirten Spuren von Ge- ^ mäuer Mauern anzeigen, die ebenso gebaut sind, wie jene des ! Umkreises? Bewegen Sie den Herrn Baron, an dem höchsten ^ Theile cin Taglio machen zu lassen. ^ Verona 28. August 1811. ^ Mein theurer Professor! > Vor mehr als einem Monate ließ ich Ihnen eine kleine > Medaille Constantins, mit Umschrift in illyrischen Caracteren, durch den Herrn Trouct, Lieutenant im 8. Regiment der ^ leichten Infanterie, zukommen. Ist es Ihnen gelungen, sie zu entziffern und zu erklären? ^ Wissen Sie, das; man Ibre Auslegung des Schlusses der ^ Inschrift von Innsbruck angegriffen hat; ich werde versuchen, ! sie zu vertheidigen, als ob sie mein eigenes Werk wäre, denn ich ziehe sie jener des gegenwärtigen Consuls vor. Haben Sie die Güte, die Copie der Rückseite der Inschrift ' der 8tllmin. (^tk6i'i8 zu torrigiren mit folgenden Wortrn: I. - 81^N10 H0NVN010NI ! iä eöt ^ewnisilsi und nicht ^eroiukii, wie ein Gelehrter in Paris es angibt; die letzten Earactcre sind so verwischt, daß man Mühe hat, sie zu lesen. Es ist, wie die Inschrift des „Tabularius" im Garten des Herrn Barons; ick habe meine letzte Abschrift verloren, und kann mich nun nicht damit zurecht finden; ich würde Sie gern bitten an dieser Ergänzung zu arbeiten, aber Sie werden keine Zeit dazu haben. Sie haben, mcin lieber Professor, die Zeichnung des Monumentes, dessen Inschrift Sie mir zufchickten, aus den Augen verloren. Ich arbeite gegenwärtig an der Beschreibung eines Tempels des Mithras, wenn Sie etwas über diese Gottheit haben, schicken Sie es mir. Geben Sie mir Nachricht von unserm theuren Baron, und wenn Sie über cin Exemplar von „Linhart" verfügen können, so schicken Sie es mir, ich habe einen unterrichteten und fleißigen Ucbcrfctzcr gefunden. Ganz der Ihrige. Deutsche Inschriften an Haus und GeMH. Den obigen Titel führt cin, soeben (1865) bei Herz in Berlin erschienenes Büchlein, welches, eine sehr interessante ^ Sammlung von epigrammatischen und mitunter bedeutungsvollen Sprichwörtern und Inschriften aus älterer Zeit bringt, und zwar: I. An Häusern, II. in den Häusern, III. an und in Wirthsbänsern, IV. am Hausgcräth, und V. an und in Kirchen. Dieß erinnert uns an einige derlei Inschriften und Sprüche, die wir hier in Kram bemerkt haben. In Laibach nämlich ist am rechten Laibachufcr nächst der Raanbrücke, an einem ein Stock hohen Hause cin sehr gutes Frcsco - Gemälde der Mutter-gottes mit dem Kinde und des heiligen Nicolans, welches Mld wahrscheinlich vom berühmten Maler Qualia , der die Malereien in der Domlirche ausgeführt hat, oder von eincm seiner Schüler herstammt. Unter diesem Bilde steht der Spruch: Feuers und Waßcrs Macht vergeht, Wann nns Maria Zchntz und Nicolai hilss Vcystet 32. Die Zahl 32 deutet ohne Zweifel auf daV Jahr des vorigen Jahrhunderts, in welchem jenes Bild gemalt wurde, denn vor dieser Zahl ist die Stelle, wo wahrscheinlich die Zahl 17 stand, mit Kalk übertüncht. Ein zweites, gutes, altes Wandgemälde ist an eincm, ein Stock hohen Hause in dcr Elephantcngasse zu sehen, welches den, über eincm brennenden Hause, mit dcr Fahne und dem Wassereimer schwebenden, heiligen Florian darstellt, unter welchem die Worte stehen: H, Floriane Tu großer Held, Dich hab ich ;uin Fcucröbcschtzcr bstcldt. Nebenbei ist als Curiosum zu bemerken, daß der h. Florian an diesem Bilde in der Mitte seiner Fahne seit Jahren ein Feuer-Assecurations-Zcichen trägt. Im Dorfe Geweihten Brunn anf der Untertrainer Straße waren bis vor Kurzem an dcr Außcnfeite des Torfwirthshauses von anspruchsloser Hand die drei Walleudcn nach Emaus als Wandgemälde mit dem sinnig gewählten Texte: „Herr blcib bei uns, denn es will Abend werden!" In Wcirclburg endlich bestcbt eine Vrunnquelle mit fol-glüdcr in Stein gehauenen Inschrift: Ich hcißc Koniiischek-Qucllc, Time ;nr Ercniiclum; jeder Kehle, Doch meist der Weixcllmrgcr Stadt, Die mich allhicr verschönert hat. H. C. Verantwortlicher Redacteur I. v. Kleimnayr. — Druck und Verlag von Ig«. v. Hleinmayr t5 F. Vamberg in Laibach.