Ar. 46. Sonntag am 8. Zum 1879. IV. Jahrgang. Cillier Pränumerations-Bedingungen. Für «iÜi: , Mit Pvst-«omiim----.ss versroduiig: Erscheint jeden l.fio 9krtdt mlbitfr scannt | (Fiitzrlnt Nummern 7 fr. £»IHHrij ... *•— f«|bHl(ng ...».» Donnerstag und Sonntag Inserate werden angenommen II »» I4f»rtitl«n kr „(tu» txr- ttagaffr Rt. * lvi^riickrrn von Z,»»n» «»»»Ich). Morgens »»»««, InKrale sät lii ,.4iUi« ä*it»»a" »»: ». Wolt tl an» f tualincm'. Jof. *kh-teich in «i*i, A. CviKllt ant irtoite. k ■a IOwa, t). M»I« . >j«ituaj< • ».jcatat in ViitaA. • Wohtwossende Neutralität. Eine der legten Thaten des halbvergaugencn Minister« Lasier war die Umänderung de« Be-griffe«: „v e r fa s s u n q «1 r t u". Wir waren gewohnt, die Berfassungspartei de» Reich«rathe« in jener geschlossenen Schaar der deutschliberale« Reich«doten zu erblicken, welche von der die Ver« fassung aufrichtig liebenden deutschen Bevölkerung mit dem Austrage in da» Parlament entsandt wurren und mit dem Vorsätze in dasselbe ein-traten, an derVerfassung unverbrtich-lich festzuhalten, keineBerkürzung, keine einschränkende Abänderung zu dulden. Den Gegensatz, durch welchen der Begriff der Versassungspanei erst recht plastisch hervortrat, bildete» alle jene Abgeordnete«, denen die Verfassung im Herzen ein Gräuel war, welche überhaupt nur in den Reilt«roth traten, um sie gelegentlich zu beseilißen, oder wenigsten« im föderalistischen Sinne d. h. durch Au«deh»u«g »er Autonomie der Münder aus Kosten der Eom« peteuze« der Reich«gewalt abzuÄndern. Die E'st'n standen mit ihrer ganzen Ueber« zeugung auf dem Boden der Verfassung und fanden in ihr den Gedanken, welcher sie Alle zu einer starken, einigen Partei umschloß, bereit i» fortschrittlichen und untergeordneten Fragen sich und dcr Regierung im Interesse der Einigkeit Concessionen zu machen, aber auch bereit, jeden Angriff auf ihr Schidboleth die Verfassung, in geschlossenen Reihen zurückzuweisen; die letzteren kamen, weil ihnen die bestehenden Staat«grund-gesetzt kein andere« Feld für ihre verderbliche agitatorische Thätigkeit einräumten, wollten sie dieselbe nicht, wie die Ezechen und eine Zeit laug die Polen und Tiroler Ultramo»tanen, überhaupt einstellen. Die Ersten wäre» «der auch größtentheil« entschlossen, alle durch die Verfassung gewährten Rechte auszunützen, um eine nicht bloß der Form, sondern auch dem Wesen nach parlamentarische Regierung in Oesterreich zu etablire« ; die Letzteren kamen entschlossen, j«de Lücke in der Verfassung auszunützen, um diese zu schädigen, um da« „System', wie sie e« nannten zu stürzen. Die Regierung hatte die Erklärung abge-geben, eine parlamentarische zu sein, sich nui auf die VerfassungSpartei stützen zu wollen und erinnerte selbst daran, daß sie im gegebenen Momente wissen werde, sich vom tarpeischen Felsen zu stürzen. S» standen die Verhältnisse bis in da« Jahr 1876: die Verfassung«!? irtei fühlte sich al« ein Ganze«, erfüllte ihre Pflicht, unterstützte da» Ministerium und vertraute oems-lden »ei n auch theilweise zagend, doch «och ei»mülhig die Her-Handlungen mit Ungarn an; die Gegner standen unerschütterlich auf dem Boden der aiKgesprochenen »der versteckt lauernden Opposition. Al« die um das Wohl der «steircichisarn Völker besorgten Abgeordneten durch die ersten Mißerfolge de« Ministerium« in den Au»-gleichSverhandlungen mit Ungar» verstimmt waren und sich dasselbe gezwungen sah. die Ma-jorität zu suchen, wo sie dieselbe fand, um s-ch zu halten, damals geschah eS, daß Minister Lasser die ebenso unrichtige al» unglückliche Definition der Verfassungstreue gab. .Verfassungstreu^ er-klärte er, „ist jeder Abgeordnete, dcr seine» Sitz in diesem Hau>« einnimmt.* Hiemit wurde die Partei offiziell abgedankt! da« Ministerium selbst ocrläuzucte ihre Existenz- berechtigung al« selbststäovige Partei und ver' setzte ihr damit den Gnadenstoß. In der Partei selbst ward der Glaube an ihren Lebenszweck erschüttert; nachdem ihr tet einigende Gedanke geraubt war, mußt: st: astmättg in Fraktionen zerfallen, die sich nur mehr schwer finden konnten. Die Folge brachte keine Besserung in diese ticf beklage nSwerthe Lag«. Die Regierung stützte sich in dcn wichtigste» Fragen, wie jenen de« Ausgleiche», de« Berliner Vertrage» u. s. w. auf Majoritäten, dir zumeist von verfassungsfeindtichen Elemente« gestellt wurden, eine Thatsacke, welche freilich nicht gceig-net war, die alten einst so treu bewährten An-Hänger zur Gefolgschaft aufzufordern. Da« traurig: Bild der Zerklüftung bot schließlich die einst io stolze, wältige Versassu.-^»-partei de» Reichemthe» uad nur L .cytcr Stunde fand sich das liberal« Ätai ansetzen in der Gruppe der 11- Oceupatjo^tgrgncr zusamm:«, darunter .unnib ein treuer Diener de« Staate». ver Wellenschlag der stürmischen Bewez« uugea im Parlamente mußic seine Ring« auch in der Bevölkerung ziehen, aber nunmehr, da dem Volke wieder da« Wort gegeben ist, tritt die Gegeubewegang ein. Da» V»tk Oesterreich», weiche» beieelt ist »oa der Liebe zum Baterlande und nncrschüttcrlich festhält an de« Gedanken eine» einheitlichen und mächtigen Staate«, hält an der alten, tief eiigewurzelten Ueberzeugung, an dem Ge»anken der Einheit und Zusammengehörig» keil aller verfassungstreuen Elemente fest, e» kann und will nicht glauben, daß die Männer an der Spitze der Staatsverwaltung, die Männer de» Vertrauen» der Krone und der Bevölkerung, ihre Feuilleton. Riedergefunden. Novelle von Harrtet. (9. Fortsetzung.) Anton betrachtete in stummen Entzücke» die Geliebte, die so frühling»frisch vor ihm stand und von der urplötzlitz aller Ernst gewichen «ar. „O mein Sonnenblick! jubelte er auf: „Der arme Bruder würde uo» doch nicht für gottlo« halten, könnte seine, au« demjErdenlebcn geschiedene Seele au« den lichten Höhen auf un« Herniederschauen und wahrnehme», daß Du Dir von der Himmelskönigin Schutz und Segen erflehen willst." „Zu de« ewige« Bunde, den unsere Herzen schloßen/ flüsterte Justine ihren Arm in den des jungen Manne« legend. Die Waldkapelle lag im tiefste« Waldes« schatten und war von drei riesigen Atzornbäumen völlig eingeschlossen, die über dem gothischen Sän-lenthor, da« den Eingang in da« kleine Steinha»« bildete, ihr griineS Dämmerlicht woben. Heiligster Naturfricde waltne iidcr der Kapelle und die schönen Worte Steinhtiicr'S mußten bei dem An-blick der Züricher Waldkapelle unwillkürlich durch die träumende Seele de« einsamen Wanderer» ziehen: „Tröstend spricht dir Einsamkeit, Ihm so liebreich zu. Selbst da« grüßte Erdenleid Lindert sich zur Ruh! Auton und Justine hatten im Walde un-zählige Ephcuranken gepflückt und au» denselben einen riesige» Kranz geflochten; jetzt wurden noch einige bunte Waldblüthe« in da« grüne Geflechte befestigt und dann eilte da« junge, glückliche Paar nach der Sapelle, um da« Bild der Himmel«königin mit dem Blumcngewindc zu schmücken, io da« die reinen Herzen so viel goldige Träume und Zr» ku»ft«pläac hineingeflochten hatten. In der kleine« Kirche herrschte tiefe« Däm-merlicht, da« man wohl ein ewige« nennen konnte, da «»ßer »er Nachtzeit in dem geweihte« Raume «ie »ehr al« da« gleichmäßig graugrüne Licht erzielt wurde, da« ja der Wald o«d die Ahorn-bäume um den Got»e«tempel woben! Mit ftrahle»de« leuchtenden Blicken, die sich tief ineinander tauchten, in dene» Seele u«rd Seele, da« unergründlich geheimnißvvlle Zwiegespräch süßer Liede flüsterte, traten die Iugendgespielcn zu dem Altar, der da» Bild Maria« enthielt; Justine beugte sich weil v»r und wollte eben den Kranz mit Anton« Hülfe um den Golvradmen de« Ge-mälde« schlingen, al« ein schmerzlicher Seufzer, der hinter dem Mädchen ouSgtstossen wurde, da«-selbe ausblicken lies. Dicht hinter de» jungen Leuten kniete in einem Kirchenstuhle eine Dame. Anton und seine Geliebte konnten dieselbe nicht so leicht bei ihrem Eintritt in dcn dämmerigen Raum gewahren. — Die Fremde hatte vorhin da« Haupt in den Händen geborgen, und ihre Seele mochte wohl ein heiße« Gebet in der einsame« Waldkapelle zu dem Schöpfer aller Weltcn emporgesandt habe«, denn die blauen Augen schimmerten im feuchten, thränen-schweren Glänze. Justine »ich von dem Altar zurück; der Kranz sank auf die steinerne« Stufen desselben, die ei« verblichener r«thsammetener Teppich deckte. Die Dame erhob sich i« dem Kirchenstuhl, aber statt die Kapelle zu verlasse«, trat sie vor da« Mädchen und den Iüngliug. E« war eine hohe Gestalt io elegantcn Trauergcwtndcr«. Ein blriche«, ernste« Gesicht da« von blonden Haare« umrahmt war, umschloß ei« feiner schwarzer Strohhut mit langen Erßpe-Schleife«. „Meine Anwesenheit soll nicht da« fromme Werk zseier junger, gläubiger Seelen stören da» klang so sanft von den Lippen der Fremden, und da Justine den Blick voll und groß zu ihr aufschlug, durchzuckte da» Mädchen eine wunderbar süße Empfindung. „Sie hätten un» n cht in der Au«schmlickung dc« Bilde» gestört," sagte sie rasch, „aber, der schmerzliche Laut.....* Justine hielt einen Mo« joritdt erlangen und kann frisch uad fröhlich die I d e t n Hohenwart« ins Leben rufen? Denn dieß ist die un» au«bleibliche Folge. Man »uthet also unserer Regierung nicht mehr und nicht weniger al« den Selbstmord zu, und damit richtet sich diese Zumuthung wchl selbst. Die Handhabe für die gegnerische« Machinationen oder biidet da« Programm der 112; da« wird weidlich ausgenützt, um täglich den Staat«» dienern zuzurufen: Ihr »erdet doch nicht für Einen der 112 stimmen! d. h. Ihr werdet wol un« wohlwollend neutral unter-stützen! Al« ob diese« Programm die obsolute Gegnerschaft gegen jede verfassungstreue Regierung bedeuten würde, al« ob die jetzige Regierung schon erklärt hätte, daß sie diese« Programm durchau« nicht acceptire. Wir aber, wie Alle welche de» eben «usge-zählten Gegnern nicht angehören. wir bilden die Eme, geflossene Verfasjung«partei, jene große Mehrheit von Staat«bürgern. welche nicht« an» streben, al« die Größe nnd Wohlfahrt de« konstitutionellen Oesterreich. Diesen Sinn hat heute noch der Begriff der Verfafsung«partei und in diesem Sinne besteht sie bei un« heute noch un erschüttert un» unge« schwächt. Mag auch manche Differenz in dem rascheren oder langsameren Borwärt«, in den Wegen, welche wir zur Entwicklung einzuschlagen haben, hervor-kommen, so sind da« häu«liche Streitigkeiten, welche wir uutcr un« au«tragen. Wir lassen un« nicht verhetzen, »ir halten zusammen und mit un« die verfassungstreue Beamtenschaft; sie hat ein Herz für Oesterreich und sie sieht mit klarem Blick die Gefahren, in welche sie unsere Gegner durch gleißende Verlockungen und persönliche Berläumdungen führen möchten. Pa to «o gre tako hitro. —o— Politische Rundschau. öilli, 7. Juni. In den Bureaux de« österreichischen Finanz« Ministerium« beschäftigt man sich derzeit mit der Zusammenstellung de« Staatsvoranschlage« für da« Jahr 1880. Diese Arbeit ist Heuer um so wichtiger, al« der Finanzminister schon in seiner Budgetrede die Absicht angekündigt hat. in der nächsten Session de« Reich«rathe« eine Reihe von Steuervorlagen zu unterbreiten. Die Berathungen über diesen Punkt sind kaum über da« erste Stadium hinau« gediehen. Dagegen dürfte die Ersparung«-Kommission bald wieder zusammentreten, um neuerding« den Versuch einer Reduktion im Aus-gaben»Budget zu unternehmen. Die Angaben über den möglichen Erfolg dieser Mission geh?n weit »»«einander. Während »on mancher Seite behauptet wird, daß eine weitere Einschränkung der nicht- militärischen Aufgaben in bedeutendem Maße ohne wesentliche Schädigung der Verwaltung nicht möglich sei. wird von anderer Seite die Ersparniß. welche ohne jede Gefahr noch vorgenommen werden kann, aus fünf Millionen Gulden beziffert. Außer dem Voranschlage »erden im Finanzministerium auch die Rechnungsabschlüsse für da« I,hr 1877 umgearbeitet. Da« Ageordnetenhau» hat bekanntlich eine deiailliertere Motivierung der Rechnungen ge> fordert. Diesem Wunsche wird nunmehr entsprochen. Die Borlagen mer»e« dann de» obersten Rech-nung«h«fe zug-sendet, der sie zu überprüfen und zu genehmigen Hot, bevor sie dem Abgeordneten-Hause vorgelegt werden. Der ungarische Reichstag wird in nächster Woche geschlossen und am 2. Oktober l. I. »ieter eröffnet »erden. Die .Nordd. Allg. Ztg." bestätigt, daß anläßlich der goldenen Hochzeit de» deutschen Kaiser« eine umfassendere Amnestie mit Berücksichtigung der »egen Majestät«beleivigung Verurteilten erlassen werde. — In der Plenarsitzung de« Bnnde»ralhe« vom 6. Juni wurve der Antrag Baiern« zum Elsaß'Lothring'schen Verfassung«, gesetzt, daß kein regierender deutscher Fürst Statt« Halter von Elsaß-Lothringen sein dürse, von der Mehrheit (darunter Preußen) zwar angenommen, da aber eine Uebereinstimmung nicht erzielt wurde, so konnte der Antrag nur im Protokoll vorge-merkt »erden. Der Sonder>Au«schuß de« deutschen Bunde«» rathe« beantragte einen Gesetzentwurf über da« Gütertarifwesen deutscher Eisendahnen, wonach demReiche eine gleichmäßige Bestimmung de» Tarifspstcm« vorbehalten wird. Gegen die Benach-«Heiligung der deutschen Produktion durch au«-ländische Erzeugnisse ist ein besonderer Schutz vorgesehen. Die günstigen Tarife für au«lä»dische Erzeugnisse gegenüber den inländischen erlöschen mit End« 1879, wofern der Bnndesrath dieselben bi« 1. December genehmigt. Staat«verträge bleiben von dieser Bestimmung unberührt. Die Revolution wagt ihre Brandsakel jetzt sebst in M»«kau zu schwingen. Die Einwohner de» finden sich in Folge der täglich sich, wiederholen-den Brände in der größten Aufregung. Am 25. Mai versuchte ein junge«, äußerst nett ge» kleidete« Mädchen in der Nikit«kajagasse eine revolutionäre Proklamation an die Mauerwand zu heften, wurde jedoch dabei von einem Dwornik «m Forst; di« tiefe Stille, die ring«um herrschte wurde nur dann und wann durch einen leise» Vogelgesang unter« brachen, den ein sich zur Nachtruhe bereitender Fink oder Bachstelze dem Nachbar, al« freundlichen Abentgruß schlaftrunken zuzwitscherte. „Wie beneiden«werth," fuhr die Dame fort, „sind die Menschen, die Heimath«rechte an die« Land knüpfen, da« ich nur im Fluge durchreise." „Ich liebe die Schweiz unbeschreiblich, doch mein — unser Geburt«lan» ist sie nicht; wir kamen erst vor neun Jahren nach Zürich!" plauderte Justine lebhaft weiter. „Wohl mit Ihren Eltern?" forschte die Fremde. „Nur mit meinem Vater, denn ich habe leider keine Eltern «ehr — hatte nie da« Glück eine Mutter zu besitzen." Die drei Menschen hallen eine breite Lich« tung erreicht. Hohe Waldbäume bildeten da ein grüne« Thor, durch d»S man die Fabrik Gothen« und die Villa überblickte; der Garten lag wie zierlicher Blumenleppich gerade zu ihren Füßen au«gebreitet nnd ein sich terrassenartig abstufender grüner Hügel führte au« der Lichtung in da« kleine Eden. Daß unser Eanbldal Dr. ftoregger den „Nn» lioualen" sin Dorn im Auge, wissen wir schon lange, aber erbärmlich kleinlich sind die Lerdäch-ti>ungen, die diesmal der ,S>ov. Nar." ausspricht. Nachdem kein billig denkender Mann nur da« Geringste, wa« gegen Dr. Foreggcr vorgebracht werden könnte, anzuführen weiß, ist der Bericht de« „Slov. Rar." s»sorl mit verläumderijchcn Moment?» zur Hand. »Foregger habe durch die Wahl in den ReichSralh nur seinen persönlichen Vortheil gesucht. Er sei Berwallungsraih geworben, wo er es nur konnte." E» ist die« ein so alte« und albenx« Lieb, daß nur von Solchen gesungen werden kann, die von der Stellung Dr. storeggerS keine blasse Ahnung haben. Wir könnten Hunderte von Fällen -uszählen, in denen Dr. Foregger kei.ie Opfer scheute, seinen Wahlorlen und seiner Lateista^t zu nützen, während unsere Gegner nicht eine ein» zige Thatsache, die selbflsiicht-ge Zwecke durch sein Reich«raih«mandal verfolgen ließ, ausweisen können. Wa« die Subvention der „Eillier Z.'it»ng" von 3—400 fl. betrifft, so bedauern wir höchste«?, daß die» nicht wahr ist. obzwar unsere Abo uicute»-zahl der de« „Slov. Nar." wenig nachgeben dilifie, und der pekuniäre Erfolg de« Unternehmen« ein immerhin f« erfreulicher ist, daß wir keiner aus-wärtige» Unterstützung, sei cS in Rubeln o er Gulden, bedürfen. E« näre zan; gut, wenn dcr .Slov. Rar." etwas vorsichtiger wäre mit seinen Eorrespoiidenten, die Alle« gerne negiren möchten, damit wir nicht besonder« auf da« Sprichwort zu verweisen brauchen: ,Plus negare potest asinus (Juain probare philosophus.4 Buntes. «Panama Canal.) Herr Ferdinand »VN Lessep « nimm«, wie die „France" meldet, die Ausführung de« Panama-Canal« definitiv in die Hand. Er wird schon i.t einigen Tagen den eisten Ausruf zu Zeichnuiige» erlassen und sich im Sep. tembcr nach Panama begeben. Gine verunglückte Luftfchifffabrt) Der „Melbourne AeguS" schreivt: Am Ostcr-Montage enlging der französische Lustschiffer Estrange mit knapper Roth einem schreckliche» Ende. Er «ar in einem öffentlichen Garten i» dem Bullvn „Aurora", mil welchem er der Sage nach, zur Zei« des deutsch-franjösichen Kriege« Depesche» j» besördern pflegte, in Gegenwart vieler Tauseiide von Zuschauern glücklich uufgeiliegcn uio h ule die Höhe von etwa 1^ Meilen erreicht, ai« sein akflug. da der Fillschirm mit ins Sp el kam. v'Eslrange« fiel schließlich glücklicher Weise auf einen Baum nnd wor, wenn auch für einige Augenblicke bewußtlos, doch ohne ernstliche Verletzungen dnvo, gekommen. Da« Entsetzen der Zu^chruer war un!l«schr«iblich. Viele warfen sich auf die Knie um für den Un. zltlcklichen zu beten, wüyrenv andere nach der Unglück«stätlc rannten, wo si.' den vermeintlich Todten am Lebe» und fast unvn letzt fanden. V' Estrange» ist keine«weg« enimulhigt und beal« fichtigt mil der „Aurora" oder einem Ersatzballon «eitere Luftfahrten auszuführen. Gin schlauer Dlovak.) Trotz de« Jagdverbote? hatte jüngst in P-st a- s dem Wochen-markte ein Llovak aus dem Reutraer Comitat einen Hafen, und zwar einen lebenden, zum Ver» kauf gebracht. Da« Auge de« Gesetz.s wacht aber auch dort, wo der slorukische Eompalriot e« nicht ahnt. So geschah es denn, daß der zappelnde Lampe die Aufmerksamkeit eine« EonstablerS auf sich zig, der denn auch nicht unterließ, mit schreck« lich ernster Miene dem «lovok.n begreiflich zu machen, welcher großen Uebertretung er sich schul« dig gemacht, indem er in der Schutzzeit Mldpret verkaufe. Der arme Slovak schien sich resignirt in sein Schicksal zu fügen und ließ sich ruhig ein« führen. Der gute Man» war jedoch nicht auf den Kopf gefallen un» unterwegs ließ er plötzlich de» Hasen lausen, der zur nicht gelingen Ueber-raschui'g der Passanten durch die Gissen jagte. Ob e« Jemandem gelang, den Flüchtling zu er« haschen, wissen wir nicht, wohl aber, daß unser Slovak sich diesen Borsall zu Nutze machte. Al« ihm nämlich dcr Eonstabler darüber Vorwürfe machte, laß cr das corpus delicti, dcn Hafen, entschlüpfen ließ, antwortete er: „to jo nicht Haa«. sondern Setz." — „Was. eine Katze? — »Ja, seltene, schöne katz, drrum hob' verkaufen woll'n." Schließlich mußte der Eonstabler sich damit zufrieden geben, denn er konnte ja nicht de» Beivei« erbringen, daß da« corpus de-licti wirklich ein Hase und nicht - eine Katze ge-wesen. Tie soeben erschienene K ummer 36 des illustrirten Familienblattes „Tie Heimat", IV. Jahrgang 1879 enthält: Da« Abenteuer deS alten Assessors. Sine Ad-venigeschichle von August Becker. (Fortsetzung.» — An Anton Ritter vo» Schmerling. Gedicht. Bon Ludw Aug. Franks — Kein Glück. Eine Pariser Erinnerung von Dr. Max Norbau. — Illustration.- Gustdaun, oberhalb Klausen in Südtirol Nach d«r Natur aus Holz gezeichnet von A. Peisker — Der Schmied von Gufidaun. — Der Regenschirm. Sine Studie. Von I. Wimmer. — Türtische Erlebnisse und russische Schicksale. Geschichte eines Mitgenommenen. Von Dr. Adrian Schücking. XXI. - Meine Reise nach Eetewayo's Residenz. Bon Dr. F. Muller, — Illustration: Es regnet. Gezeichnet von M E. Edwards. — Der alte Student in Amerika. Von einem alten Studenten — Aus aber Welt. sDer Spiel, kultus in Japan. — Zwei Bosnier in der öüerreichi-schen Armee — Hecht und Geier. — Steiennärkischer Kunstverein ) — Es regnet. (Bilderklärung > Adonne-ments aus die „Heimat" vierteljährlich l sl. 20 kr. <2 Mark), mil Postversendung l fl. -15 kr. — auch in Heften *20 kr. (3 > Pf ) loin 15. und letzten eines jeden Monates ) Durch alle Buchhandlungen und Postanstalte» iu beziehen. (Verlags Erpedition der „Heimat". Wien l. Seilerstätte 1.) Verzeichnis der im Mo ate JJiai in Cilli gelauste» Kinder. Pirtv ek Ferdinand. Wolf Gabriele. Krajnc Felir, Bader Abdon Mar. öan>'- Johann, Kvas Jobann, lw>« Johann Bre<«r Johann. Hriber et Anna, Wogq Heinrich, Perisih Adolf. Bukovnik Anton. Zaver>,ul Weyher Wand» Maria Louise Hermin«. Ich« W-Ihelmtne Antonia, Oripin^ef Fecdinand. Kru^ic W>I Helm ^alob. Fl»rlan< i>- Aloisia, Ko^at Adols. Glin^ek Antonia. Mernik Adolf. Re >u> Rosa, Kra^ovic Antonia, ^ellgo Antonia Elisabeth, Euri Pauline. Verstorbene im Monate Mai. Sakoufcheg Kaspar, Fleifchermeister. 59 I.. Her»-beutek-Wassersucht. RadUek Anton. Jmoohnerinskinb. 7 M. Schwäche. Levi'nit Emilie. k. k. Landesaerichlv raths-Gattin, 44 I, Wunden. Kalander Maria, Jn-wohnersiochter. S I., Divhthenlis. Pozeb Vinzenr. Seiler, 22 I.. Gehirnschlag Peternel Franz. Taglohner. 5«, I.. Epilepsie. Radej Mathias. Taglodner. S0 I.. Darmkatarrh. Frajle Joses. Taglöhner. M I.. Emphysem. Zupan Johann, Kutscher. 7^! I.. Wassersucht. Sau ck Maria, Taglöhnerin 47 I.. Pleuritis. Patrizio Vi«i, qvens.erlehrling. l« I., Tuberkulose. Mo nil Blas. Taglöhner. «5 I.. Typlms. Tienstl Maria. Taglöhnerin, 70 I , Asthma. KraSovic Maria. Vergolderstochter, S M. Schwäche: Zgagliardich Martin, f. k. Landwehrift, »5 I., Lungen Enl,a»dung. Marinla Franzista. Tag-löhnerin. 33 I.. Wassersucht. Radej Georg, «euschler, 52 I.. Todtschlag. Koro>ec Blas, Taglöhner. 06 z., Typhus Langer/ek Maria. Dienümagd L« I., Tuber-kulofe. Poto6, Kom ft. 5.87, Gerste fl. U.50, Haser fl. 3,77, Kukuruz, fl. -M.0, Hirs« fl. 6.50, Haiden fl. 4.92, Erdapfel fl. 2.15, p«r 100 Kilogramm Heu fl. 2.—. Kornlagerstroh fl. l.<3, Weizenlagerstroh fl. 1.25, Streustroh fl. —.90 Fleisch preis« pro April 1879. 1 Kilogramm Ri ndfleisch ohne Zu-vag« 52 kr., Kalbfleisch 6 » kr , Schweinfleisch 60 kr.. Schöpsenfleisch 40 kr. i Wiener Frncht- und Mehlbörse vom 7. Juni. (Orig.-Telg.) Man notirte per 100 Kilo qramm: Weizen Banaler von fl. 10.45—11.—. Thei^ von fl. 10.70-11.40, Theiß schweren ton fl. O.IO-10.50, Slovakischer von fl. lo.OO—11.25. di». schw. von fl. 9.20—10 2». Marchselder von fl. 10.S0—11.40, Wala> chischer vo» fl 7.40-9.40, Usanee pr» Frühjahr von fl —— — Roggen Nyirer- und Pesterboden von fl. 6.95—7.30, Slovokisch«!- von fl. 7.15—7.40 Anderer ungarischer von fl. <.95—7.20, Lesterreichischer o»n fl. 7.—.—7.50 Gerste Slooakische von sl. 7.20— 7-60, Ll'erunqarisch« von fl. 6.70—7.30. vesternchischer von fl 7.20.—7.50, Futtergerste von fl. 5.---5.(30 Mai« Banater oder Theiß von fl. —. —.—, Internationaler von fl. 5.60—5.65. Einquantin von fl. 6.— —6.:!0, auf Lieferung pro Frühjahr von fl. — .— — —. Hafer ungarischer Merkantil von fl. 5.S5 6.30, dto. gereutert von fl. 6.45—7.—, Böhmischer »der Mährischer von fl. .---.Usanee pro Frühjahr von fl. —.-. Rep» Rübser Juli - August von fl. 13.25.—1350, Kohl Augu'i-Sevtember von fl. 13 50 —14.—. Hülsenfrüchte: Haidetornvonfl.6.25—7. Linsen von fl. 10 — 22.— Erbsen von fl 7.--12.— Bohnen von fl. 7-9.—. Rüb « öl: Raffinirt prompt von fl. 35.-35.50. Pro Jänner, April von fl —---—. Pro September, December von fl. 34.--35.50, Spiritu«:Roher prompt von fl. 29.— —29.25. Jänner, April von fl. —.--. Mai, August von fl. —.--Weiz « nm « hl per 100 Kilogramm: Rummero 0 von st. 22-.—23.—. Nummero I von fl. 19.75—21.25, Nummer» 2 von fl. 18.--19.—, Nummero 3 von fl. 15.50—16.50. Roggen m e h 1 pr. loo Kilogramm: Nummero 1 von fl. 13.25—14.25 Nummer» 2 von fl. 11.25—12.4k Course der Wiener Igörse vom 7. Juni 1879. Goldrente...........79.65 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 67.60 „ „in Silber . 69.3Ü 1860er Staa'.«-Anlehen«lose .... 126.60 Bankaclien........ . . . 835.— Creditaclien........... 266.25 London............116.— Silber ............—.— Navvleond'or.......... 9.25 t. k. Münzducaten........ 5.50 100 Reichsmark.........57.— Ankunft und Aßfatirt der Eilen-öabnzüge in ^illi. W i e n - T r i e st: Ankunft Abfahrt ...........11.26 11.34 Mittag. .......... 3.34 3.40 Rachmilt Gemischter Zug ..........5.22 5.33 AbendS. 12.07 Nachts. Triest - Wien : 6.37 Früh. Gemischter Zug 9.03 Bormilt. ............ l.— 1.06 Nachm^ 4.3S Mit 1. Jini 1879 begann ein neue« Abon« nement aus die wöchentlich zweimal erscheinende „KMer Zeitung". Der AbonnementspreiS betrügt: Für Villi mit Zustellung ins Haus: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig » 6.— Mit Postversendung (Inland): Bierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Ationnenten, deren Abonnement mit 31. Mai d. I. zu «Snde ging, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Ziiseiivung keine Unterbrechung eintrete. Administration der „Cillier Zeitung." Beilage zur Nr. 46. der ..Cillier Zeitung". Damen seien. Bei beiden Mädch:n fand man Re-volver und scharfe Revolverpatronen. Nur dem General - Gouverneur, General - Adjutant kürst Dolgorukoff. dessen Gemahlin Protectorin des genannten Institut« ist, ist e» zu verdanken, daß jene« Institut niä,t gesperrt wurde.' Heute fan» man in vielen Gassen ver Stadt anonyme Briefe, in welchen dcr Stadt mit einem zweiten schreck-lichea Brand« gedroht wird, fall» die beiden ver-hafteten Mädchen nicht baldigst freigelassen würden. Der Brandstifter einer großen Feuer»brunst in dem Lhamownilscher Stadttheile wurde in der Person eine« zwölfjährigen Schüler« aus der Station der Nischegoroder Eisenbahn unweit Moskau eruirt und verhaftet. Derselbe war durch einen älteren Herrn zu seiner That veranlaßt worden. Wie an« Salonich und Monastir gemeldet wird, hat der griechische Aufstand in Thessalien dtmerkcnswcrthe Dimensionen angenommen. In Mirzelia bei Trikala haben kürzlich mehrere griechische Insurgertenbanden die türkischen Posten niedergemacht; dieselben wurden aber zwei Tage darauf von zwei Bataillonen türkischer Nizam« total niedergemetzelt, wobei die Türken JJOO Platin verloren. Räch Trikala sollen 72 Insurgenten-köpfe aus 3 Karren gebracht worden und nur 2 oder 3 Verwundete entkommen sein. Im Cpiru« beschränkt sich die griechische Bevölkerung vor-läufig auf Demoistralioncn. Aus Zypern herrscht nach einer Reuter schen Depesche dumpfe Gährung unter dcn Griechen. Die britischen Behörden haben eine furchtbare Missethat begangen: sie haben zwei griechischen Popen, welche aus Befehl de» britischen Commissär« in Famagusta eingesperrt worden, die Bärte ab-geschnitten, wie e« »a» englische Gesängmß-Rtglt-ment vorschreibt. Darüber h rrscht Unwille bei den Griechen der Insel und große« Gelächter unter den Mohamedaner». Wie au« Athen gemeldet wird, hat stdf ein etwa 400 Mann zählender Trupp albanesischer Irregulaier der Stadt Almyro bei Volo bemäch-tigt und droht die Stadt zu plündern uns die dortige Kaserne anzuzünden, fall« ihm nicht der rückständige Sold «»«gezahlt werde. Kleine Chronik. Cilli, 8. Juni (Dr. Foregger,) der Donnerstag Nach-mittag mil dem Eilzuge hier eingetrofscu war, hat sich hente zvm Parteitage nach Graz begeben. O „Rarod" wie „naroden" klingt daS!) Der „Siov. Nar." berichtet, «aß Sann-tag in Rann eine Wähler-Versammlung stattfinde, bei welcher der Reich«rath«ka»didat für Städte „Das ist mein, unser H im," sagte Justine unwillkürlich stehen bleibend. „Und Sie müssen wvhl in da» reizende Tu«kulum zurückkehren?" Die Dame streckte den jnngen keuten die Hand entgegen: „{'eben Sie wol)'!" ihr Blick konnte sich nicht loSretßen von dem holden Mädchenantlitz. „Morgen verlasse ich bereit« da« schöne Zürich," fügte sie leise hinzu. „O, da will ich Ihnen einen Strauß meiner schönsten Rosen pflücken, er soll Ihnen eine liebe Erinnerung sein. Bitte kouimen Sie mit un« in den Garten." Da» junge Mädchen saßte mit warmen Druck die Hände der Fremden, die sich zu dem blonden Kopf niederbeugte und ihn sanst gegen ihre Brust zog; die räihselhaft süße Empfindung übermannte beide, und widerstand»lo« solgte die Dame dem jungen Paare über den Hügel nach dem Garten. IX. Goihen schritt hastig in dem kleinen Arbeit»-zimmer der Fabrik auf und nieder. Eine leiden-schaftliche Erregung zuckte über die sonst so kalten wie in Erz gegossenen, starren Züge. Der heutige Tag war ein rechter Unglücketag für ihn; schon in den ersten Morgenstunden traf die schlimme Nachricht ein, daß ein Schiff, welche» er mit bedeutender Waare nach B. gesandt oerun-glückt sei. Dcr Verlust war ei» sehr großer, und da ein Unglück selten allein kommt, so brachte und Märkte aufgestellt werden soll. Der „Slov. Rar." will wissen, daß die Bewohner Rann« den Landt«g»abgeordneten ZaiderSiö al« Eandidaten poussiren wollen. Da» genannte Blatt fabulirt daher, daß öniderSic al« Candidal dcr gut osterr-reichischen Partei über den preußisch deutschen Dr. Foregger leicht stehen werte, zumal letzterer da« Programm der 112 unterschrieben Hütte, daher die ganze Beamtenschaft wider sich haben müsse. E» wäre wahrhaftig an der Zeit, mit so läppischen Epitheton« wie „preußisch »rutsch", die nur Naivität oder Bornirtheit au»sprechen kann, aufzuhören. Glaubt der „Slov. Rar." damit etva» Vernünftige« zu sagen, oder durch solch blöde Zchlagworte klar denkende Menschen ander» stimmen zu können? Und wa« die Ansicht betrifft, die Beamtenschaft würde für keinen Eandidaten. der da» Programm der 112 unterschlieben hätte, stimm:» können, so müssen wir ilber die Allwissenheit de« „S>'ov. Rar." staunen; kennt er vielleicht schon da« Pro-gramm der Regierung? Weiß er. »<>ß die 112 unter allen Umständen gegen dieselbe Stellung nehmen werden? Ein Gegner der Regierung ist in erster Linie Derjenige, der die Verfassung nicht anerkennt, und die k. k. Beamten werden gewiß nie und «immer für einen nationalen Verfassung»-gegner eintreten. ^Tanzprüfnng.) Der hier weilende Tanz-lehrer G. Doix hält Sonnabend den 14. d. im Easinosaale eine Prüfung seiner Schüler ab. (Dcr Sängeransfing) nach ?em Schloß-berge findet morgen Sonntag 3 Uhr Nachmittag, fall» da« schöne Wetter nicht umschlagt, statt. (Einundzwanzig Kinder» standen oder richtiger saßen «m Mittwoch in Wien vor Gericht unter der Anklage, nahe an hundert Diebstähle venibl zu haben. Sie waren alle geständig und wurden mit Strafen in allen Abstufungen von fünfzehn Monaten bi« zu drei Tagen Einschließung verurtheilt. tRfNf Telegraphenstation.) Der Herr HandelSmioister hat mit Erlaß vom 24. Mai 1879 die Errichtung einrt, durch den Schweiß vieler hundert Menschen ei kaust wurde, ihn halle eine einzige Minute unwiederbringlich dem von seinen Untergebenen niemals geliebten Herrn entrissen. Gothen sank in den L-Hnsessel, der vor dem Arbeilspulle stand, ein dumpfes, schmerzliche« Stöhnen entrang sich seiner Brust: nicht um sei-n.twille:, Halle er nach großem Rei^thume gefahndet, wa« lag ihm an dem Golde, da» fein Lebensglück untergraben. Nur Justine sollte eine reiche, vor-nehme Dame werden; die Blume, die er in die Wüste seine» Dasein« gcpflanzl, sie wußte nur in Licht uud Sonnenschein ihre zarten Blätter zu ent-fallen. Diese Blume war ein geraubte» Kleinod im gestohlene» Gut, an dem viele heißen Thränen eine» armen Mutterherzen« hafteten, konnte dem Dieb nicht Glück und Segen bringen. Walfried zuckte aus: so viel Widerspruch auch in feinem ganzen Charakter lag, so vielen Schwächen und Irrungen derselbe unterworfen war, die (Diebstähle.) Am 26. v. M. zwischen 6 und 7 Uhr Abends wurde dem Grundbesitzer Marku« Felizian in Gorica. Gemeinde Doberna an« dessen ver'perrler Wohnstube und den darin befindlichen ebenfalls versperrten Kleider - Kasten Kleidungsstücke und Silbergeld entwendet, wodurch er einen Schaden von 46 fl. erlitt. Dem Thäter soll man be eil» auf der Spur sein. Nacht» zum 31. v. M. ist dem Grundbesitzer Anton Saniö in Stattenberg. Bezirk Winb.-Fetstritz au» versperrtem Stalle mittelst Einbruch eine schwere, 4 Jahre alt.» Kuh im Werthe von 70 fl. durch unbekatm'.e Thäler entwendet worden. .,Slovenski Narod" und leine lkorre-spondenten. Der blasse Neid, daß unsere hiesigen Wähler mit ihrem bisherigen Abgeordneten vollkommen zufrieden waren, daß sie eingedenk seiner Verdienste um den Wahlort, feine» energischen, korrekte» und zielbe-wußten Auftretens im Reich«raihe. wie in den Delegationen, denselben wlider ersuchten al« «un-did.il aufzutreten, wirft bei unseren nationalen Gegnern bereit» giftige Blasen. So versucht ein Sairop de» „Narod" mil wenig Witz und viel Be-Hagen sich über unsere Verhältnisse zu ergehen, der Wahrheit in« Gesicht zu schlagen und im gewohnten verläumdnischen Weltteilen seine E.mbaltanten um einige Pferdelängen zu überflügeln. Mit dem bekannten Ehrentitel „naäi nemskutarji" beginnt er seine wasserfarbne Expekloration. Wir wissen, daß wir l»i einer Polemik mil dem „Sloo. Narod" auf keine besonder« zarle Formweise rechnen dürfen, de«halb mögen e« unjere Leser verzeihen, wenn wir ad und zu un« auch in ttnn« grobkörniger» Worten ergehen sollten, obzwar wir der Zoologie entnommene Ausdrücke, wie sie der „Naroil" gerne dem „Laidacher Tagblatte" gegenüber anzunehmen beliebt, nie gebrauchen werden. E« gihö'.t die ganze Uavrrfrorenheit eine« nationalen Heißsporne» dazu, über Personen, deren Wirken über den Parteien st?hl, die sich einer allgemeinen Liebe und Achtung erfreuen, deren strenge Rechtlichkeit so hell strahlt, in einer Weise zu sprechen, die jede» 5chickiichkcis»gefühl beleidigt. „Schnell fertig ist die Jugend mit dem W?rt", sagt ein Dichter und ein Junge dürfte e« sei», der gedachte Inveklioen auSspiichl. Wenn dcr Schreiber »e« -berichte« sich selbst und seine Parteigenossen beschwichtigend meint Dr. Neckermann hätte keine Sympathien unter der Landbevölkerung, so dürfte er wohl von einer an-genehmen Illusion befangen fein und wir glauben nicht zu irren, wenn wir behaupten, daß Dr. Neckermann unserer Landbevölkerung eine riel sympathischere Person ist al« der weniger bekannte Dr. Voänjak mit seiner banalen Phrase von den an-die Wand gedrückten Slovenen. schwerste Schuld seine« Leben«, die Sünde an der Freiin von Sasenek. ließ sich nichr au« seinem Gedächtnis verwischen; e« gab Slunden wo die Reue i» den tiefsten Tiefe« seiner Seele heraufdämmerte, diese Empfiadu-lg, die sie freilich nur in leisen Schwingungen durchzilterle, war da« edelste Gefühl in dem w lb bewegten Ehao« von sträflichen Verirrunze», die sie auf sich geladen hatte, und senkte einen befruchtende» Tbau in da» liefe Iuiere de» Manne« mit den kalte», eherne» starre» Zügen." Goihen erhob sich von dem Lehnsessel und setzte seine Wanderung durch da« Zimmer fort. Die Lust i» dem kleinen Raum wurde ihn, immer enger und bedrückender; da» einzige Fenster, da» nach dem Hofe ging, bot einen einförmigen Anblick un» Gothen wollle frische, küble Aoendlust einathmen; so verließ cr denn da» elvsame. abgelegene Arbeit«gemach, in dem er schon neun lange Jahre den harten, schweren Kampf de» Leben« ourchgekostet. — Hier hatte er alle sorgen und Mühen allein getragen, hier mußten sie auch geba.inl bleibn, denn drüben in dcr Villa, die mil allem Comsorl dc« Reichthumes au«iestattet war. durste sich keine schwere Sorge hineinstellen, dort lebte und achmcle ja sein Sonnenstrahl, da« junge hohe Mädch.m. (Fortsetzung folgt.) ♦NO " i i Gt) 1 o 1*5 Ck> Ck> » V£sSs A po «* N « c A U 'S «© » es V Q >2? I 2 3 »?«c 2 »• Y99"M«n« — r> aT -s ^ f * C t- t. - 3» tr sr * s sZZSLxZZ !S 1 I 1 •js-f -f ••!•• .ff.« z..H.. »s | ! | g?.g i i « » I g« «r S> R v» « !s i i n •5| -- -f-f: • • af I -i'-i-tli 'Sfif i 4 £-5 Z-Z « s xiasH* SIS s 2 £ 3 ssac S3I3 1 8 g* - S I Pii X N X u M 9 « 8 1 1 s -i ' 3 S 5 S 3 V m z z 5i • » 1*1 'f -la -- -5|* •§ ■ f««j§||c! «SaS Z Sdi32*sr A £ s-& SH .§. .1 1 0 4 • ® O f..« im.lil 1 M * =s5h« nifi» . jSifl 9t riifti! ? e S ■ * sasi sM iss IIP 2 | I o 5 e ■ AL > ? . .3 | g " * s ® jf1 P2 K -i 3 5 X i « e Z i s2*sai is i lugsiii 2 § i i s s s ' s s> i« ii » «*g ■i5!a #■ s» i i ä f., a L" g „ j '8 1 I c d ^ 'S? ..1 f ®5 1 ? « ?.j -*!a H« • |U ili • ss? . |Jl sS •" >£21 . II -i -lW • *1 S ****s ri iSss £ -K '|g|^5 » . s a-s g b -L -SJ?| L •g O -S*® 53 «5 g St||«g|s: = I MM 5 lilili " Ws« siffci?! SSfiS i issi= i sSiss i fi§52 1 £l«. § J_Lb'' 88~1 s«Sl;gxn 2 SSSsi.i t39sl2»?9 5 «sn— r.«^o 1 ili« 5"S!!|i i|ii5«||ii»!ii £ » SS ü es r s s I l W ?s "X 3 £ "V fe2 s s- !§" S _?_S?_t52 I 88 1 S II § iiii» iiiiiifir ssa?5irK2JJ7 t 1|SE77!P3,m: i i i s I s.sj[!rs_ 2 s sss SS_I1_1B§ sg.gssgarg:gssa"ii I i Z- •II iiZSBSS« - «als*' sf 5" "||-----I........ jf----feg...... •;»•••-ffi...... 5 %• ! w — s??. .|gfe s ,Eli »15?« = 5 § & .»«ä A s = i*£sSS2;:2S832!; I "lili-SKKI I B < a C-^ * Sa2;«i?sS5 S Silfc, • as?el«.4il 8l 1*8 fiillfllfl) SS» SftKKM «SS^SS« . J. i •1 • ♦ • «5 a J gf g'l 1 |I s c » 4 2 S-* 5 S »=SfÄ Ii .KZ C <3 £ tÖC _cl VÄ 4» /a B At| s|fia mitsf* __O v ?. 'SVZ. »»ZKZSSZKs^S Ci t - oc *3 5 Ö u T Kleine Anzeigen. Jede I» dleae tubrlk eingeschaltete Annonce bis zu i Zelle* Raum wird aift 15 kr. berechnet. Anskfinfte werden in der Expedition diesen Blattes bereitwilligst und unentgeltlich ertheilt. 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Mitglieder dieses Vereines im Namen des Ausschusses geziemend einladet 1 Der Vereins-Vorstani Güter, Villen, Hänser, Oekonomien, Weingärten, industrielle Unternehmungen, etc. etc. werden durch das ionz. VCTmittlan£s- n. Anstnusls-Bnrean Plantz, Cilli zu billigsten Preisen angeboten, woselbst auch diesbezügliche Auskünfte gerne ertheilt werden, so auch jedes in mein Fach einschlagende Geschäft reellst besorgt wird. F. Pacchiaffo Cilli, Hanptplatz 113 empfiehlt sein Juwelen-, Gold- u. Silterwarenlager. Complett eingerichtete Cassetten fflr 6 Personen, echt 13-lsith. geprobtes Silber von fl. 76*— aufwarte. Einkauf und Eintausch von Juwelen und alten Gold- und Silber-Gegenständen zu den höchsten Preisen. Reparaturen werden billigst und schnellstens verfertigt. 5:54 Ein solider, verlässlicher. mit guten Zeugnissen versehener, ledig oder verheirateter, kinderloser Mann findet in dem hiesigen neu eingerichteten Daupf-und Wannenbade vom IS. Juli ab als Badewärter dauernde Anstellung. Auskünfte hierüber ertheilt auf nur mündliche ! Anfragen aus Gefälligkeit Herr Karl Mathea, Brau- j erei and Gasthof „zur gold. Krön«" in Cilli. 'JJ8 .i Spielwerke ■4—200 Stücke spielend! mit oder ohne Eipression, Mandoline, Trommel, Glocken, Castagnetten, Himmelstimmen, Harsenspiel ic. Spieldosen 2 bis 16 Stücke spielend! mmmm album«, Schreibzeug«^ semer Nttefsaires, Photographie-huhkasten, Brief- be schwerer, Blume nvasen, Cigarren-Etui«, Tabak»-dosen, Arbeitstisch«, Flasche», Bieraläser, Porte-monnaieS. Stühle ic., alles mit Müftk. Stets das Reuest« empfiehlt üi6 4 I. H. Heller, Bern. DU- All« angebotenen Werke, in denen mein Name nickt steht, find sremde; emp. Jedermann direkten Bezug, illustr. Preislisten send« sranco. m s Oillier* Mftnner-Oemang--Verein, Zu dem am Sonntag 8, Juni, Nachmittags 3 Uhr stattfindenden Ausflüge nach dem Schlossberge werden die P. T. unterstützenden Mitglieder höflichst eingeladen. — Bei ungünstiger Witterung findet der Ausflug den nächstkommenden Sonntag statt. Die Vereinsleitung. Prämiirt Cilli 1878. Die yon Prämiirt Cilli 1878. JOHANN RAKUSCH Cilli, Herrcngasse 6 empfiehlt «ich zur Anfertigung aller Gattungen Druck-Arbeiten in moderner Ausstattung. Oeffentliclier Dank. Mein ehftutib Mario Haas litt schon mehrere Jahre an Mageakrampjen derart, daß sie fast nicht» mehr esie» ko»«k und große Schmerzen erleid«» mußte, auch durch sortwdhrentxs Erbrechen so von Kräften kam, daß sie deiitazerig würd«. Ta so viele angewendete Mittel nichts gebolsen hatten, gebrauchte sie zuletzt das „BRESLAUER UNIVERSUM" und dieses bewirkte schon beim Gebrauch des ersten FlSschchens, daß die Mag«nkrämpi« ganz auldWkn und beim zweiten Zläschchen, daß sie obne Beschwerde Alles essen konnte und die verlorenen urortt ;nririRrhrltn. Ich danke daher Goit dem Allmächtig««, d«r dem ^reSlaner Unioerson solch« Heilkraft gegeben und nüchstdem dem Erfinder dieses Mittels. Herrn Oscar Silbcrfieia in ipreslau, vom ganzen Herzen. •/oAonn Hanm in f.'fsrnnH. Psarre Schiffern in Steiermark. Anm<!' war segensvoll für die innere Entwicklung des Reiches. Handel nnd Gewerbe, Künste und Wissenschaften »ahmen einen erfreulichen Aufschwung. In diesen Zeitraum fäll« auch ei» trauriges Ereigniß. Es war am 18. Februar ISö3. Tcr Kaiser hatte in Be-gleitung des Grafen O'Tonnel anf der damals bestandenen Bastei in Wie» eine« Mittagsspaziergang gemacht. Iu der Nähe des alten Kärntner-Thores lehnte sich der Monarch über die Brüstung und blickte in dcn Stadtgraben. Da stürzte ein wahnwitziger jnnger Mann sich auf denselben und versetzte ihm mit einem dolchartig geschliffenen Messer einen Stich in das Hinterhaupt. Der mit der größten Heftigkeit geführte 5toß dnrchdrang den Rock und die Eravatte prallte aber an dcr Schnalle dcr letzteren ab und nnr die ö Linien betragende Spitze drang in dcn Hals ein. Graf O'Tonnel warf sich sofort auf den Menchelmörder und ei» wackerer Wiener Bürger, Herr Erlenreich, half dcn zu Boden geworfene» festhalten, bis die Wache herbei eilte und denselben festnahm. Der Kaiser, dcr heftig blutete, trocknete sich das Blut mit einem Tascheumche nnd begab sich nach dem Palais des Erzherzogs Albrecht, woselbst der erste Verband angelegt wurde. Vo» dort f»hr er nach der Hofburg, wo er von dem enthnsia-stischeu Jubel der znsan»nengeströ»lten Bevölkerung begrüßt wurde. „Beruhige« -ie sich." sagte der Kaiser beim Verlassen des Wagens zur Menge, „ich theile nur das Schicksal meiner braven Soldaten." In dem im Jahre 18.',3 ansgedrochenen Krimkriege nahm Oesterreich auch Antheil. Durch seine im Jahre 1851 ausgeführte Besetzung der Moldau und Walachei, so wie seine Vanheinahme für die Erhaltung der Türkei, wurden dic Bewegungen der Russen gelähmt und der Friede beschleunigt. Um diese Zeit hatte der Kaiser auch seinen häuslichen Herd, sein Familicnglück begründet, indem er dic in lieblichster Jugend-blüthe strahlende Prinzessin Elisabeth, die am 2-1. December 1837 geborene Tochter des winelsbachischen Herzogs Maximilian Josef und der Herzogin ^.'ndowika zum Traualtare führte und den Völkern Oesterreichs eine Kaiserin gab. Am 21. April traf die Kaiserbraut in Linz ein, wo sie von dem Monarchen empfangen und begrünt wurde. Am nächsten Zage erfolgte dic Ankunft in Wien, stürmisch jubelnder Empfang von «eile der Bevölkerung ward der Prinzessin, bereu mädchenhafter Zauber alle Herzen thauen machte, zu theil. Am 24. April zwischen 6 nnd 7 Ilhr Abend» erfolgte dic Trauung in dcr Hofbnrgkirche bei den Augustinern zu Wien. Oeffentliche und private Festlichkeiten verschönten diesen Freu-denlag. Zahlreiche Akte dcr Wohlthätigkeit schufen eine bleibende Erinnerung. Der Wiener Gemeinderath hatte eine Sammluug veranstaltet und von dem Ergebnisse nicht nur die Armen Wiens betheilt, sondern auch 40 Brautpaare mit einer Aussteuer von ie 500 fl. beschenkt. Der Kaiser selbst, dessen schrankenlose Mildlhäligkeit bereits sprüchwörtlich geworden, hatte 200.000 fl. den Armen gewidmet. Ebenso hatte die Kaiserin 50.000 fl. von ihrer Morgengabc zur Vertheilung an Bedürftige anweisen lassen. Eharacteristisch kür dic Herzensgüte des Monarchen ist das Handschreiben, das er an den Minister Bach erließ, als er von den geplante» Festlichkeiten in de» Kronländern erfuhr. Dasselbe lautete: „Lieber Minister Bach! Ich bin in Kenntniß gelangt, daß in niehrercn Provinzen die Absicht bestehe, den Tag Meiner Vermählung durch verschiedene Festlichkeiten, namentlich durch öffentliche Beleuchtung feierlich zu begehen. co sehr mich jede Darlegung srohcr Theilnahme bei diesem Anlasse erfreut, so läßt Mich die in vielen Orten Herrichende Theuerung dringend wünschen, daß jene Mittel, welche auf ähnliche Freudensbezeugungen verausgab» würden, dcu Werken der Mild-thätigkeit zur Linderung unverschuldeten 'Nothstandes zugewendet werden. Ich beauftrage Sie diesen meinen Wunsch allgemein zu verlautbaren. Der anerkannte nnd bei so vielfachen Gelegen« heilen immer neu bethätigte Wohlrhätigkeitssin« meiner Unter-thaneu gibt mir die Ueberzeugung, daß sie Meinen Erwar-tungen in dieser Richtung nachkomme» nnd daß somit dieser Tag auch für die Aermsten ein Tag der Freude werde, wie Ich es aus vollster Seele wünsche." Dieser glückliche» Ehe, die heute durch das silberne Hoch' zeitsfest verklärt wird, entsproßten vier Kinder. Frau Erzherzogin Sophie, geb. am 5. März 1855, gestorben am 29. Mai 1857. Frau Erzherzogin Gisela, geb. am 12. Juli 1856 seit 20. April 1873 mit Prinz Leopold von Baiern vermählt. Kronprinz Rudolf, geb. am 21. August 1858 und Frau Erzherzogin Marie Valerie, geb. am 22. April 1868. Schwere Zeiten kamen neuerdings über Oesterreich. König Viktor Emannel nahm 1859 die Politik seines Vaters wieder anf und fand in den« Franzofcnkaiser Napoleon III. eine» mächtigen Bundesgenossen. Die Schlachten von Montebello, Magenta nnd Solferino. die für die Tapferkeit der österreichischen Armee ein ehrendes Zeugniß gaben, gingen verloren. Man glaubte allgemein, daß Napoleon seine Siege verfolgen und den Krieg mit Oesterreich noch fortführen werde. Allein der französische Kaiser ließ sich vo» seinem Glücke nicht berauschen, er traute der Kriegsgöttin nicht. Und gewiß hatte er auch Grund genug dazu; Oesterreichs militärische Hülfsquellen waren durch die verlorenen Schlachten »och lange nicht erschöpft. Napoleons Armee aber, die durch die blutigen Schlachten wohl noch mehr gelitten hatte, konnte nicht so leicht ergänzt werden. Das Fesiungs- viereck zu bereunen, schien auch wenig Aussicht aus Erfolg zu haben, da die Oesterreicher den Verbündeten jetzt auch an Zahl überlegen waren. Den am 8. Juli abgeschlossenen Waffenstillstände. dcn Napoleon selbst anbot, folgte ani 10. November der Friede voil Zürich, in welchem Oesterreich die Lombardei, mit Ausnahme der Festungen Manlua und Peschiera und noch einigen Gebietstheilen an den Franzose»>Kaiser abtrat. Unser Kaiser aber bemühte sich den erlittenen Perlust durch Beförderung der inneren Wohlfahrt Oesterreichs, durch zweckmäßige Entwicklung dessen reicher geistigen nnd matericllen Kraft durch Verbesserung der Gesetzgebung und Verwaltung möglichst zu er-setze» und die äußere Machtstellung des Reiches zu wahren und zu mehren. Dankbar für die zahlreichen Beweise von Patriotismus und Opferwilligkeit der Bevölkerung gewährte er nunmehr dem Reiche eine konstitutionelle Verfassung. Mit dem Oeloberdiplome des Jahres 1860 und dem Februarpatente von 1861 begann eine neue Periode unseres Staatslebens. Der Kaiser theilte freiwillig die gesetzgebende Gewalt mit den Vertretern de* Volkes. Das Jahr 1864 führte österreichische Herres-Kontingente nach schlcswig Holstein und Jütland. Ans den Wahlstätten Ober-Selk, Oversee, Beile nnd in anderen kleineren Gefechten wurden die Dänen siegreich geschlagen nnd dem alten Ruhmeskranze öfter-reichlicher Tapferkeit neue Lorberblätter eingefügt. Auch unsere Marine, die ihr rasches Aufblühen dem Bruder des Kaisers dem Erzherzog Maximilian dankt, erregte hier zum erste» Male stau-ueudes Aufsehen. ^ Ein Geschwader unter dem Oberbefehle WüllerSstorfs war in der Nordsee erschienen. Hier wurde zum erstenmale dcr Name des Linienschiffs - Eapitäns und Commandanten Wilhelm von Tegetthoss genannt, der die dänische Flotte bei Helgoland ntit überraschender Kühnheit angriff und erst durch den Brand seines Flaggenschiffes »Schwarzenberg" sich bestimmen ließ, in die Elbe-mündnng zurückzuweichen. Zwei Jahre später, im Jahre 1666. kamen wieder trübe Momente über unser Vaterland. Preußen, dessen alter Eisersucht aus Oesterreich, der Deutsche-Bund, in dem es nicht selbst als erste Macht agiren konnte ein Gräucl war, stichle denselben aufzulösen nnd Oesterreich aus Deutschland zu verdrängen. Es schloß mil dem Könige Viktor Emannel ein geheimes Bündniß und im Juni des schweren Jahres 1866 begann der Doppelkrieg in Böhmen und Italien. Aus den Schlachtfeldern Böhmens erlag unser Heer unter Benedeks Führung in blutigen Kämpfen, die am 2«;. Juni bei Turnau und Podol begänne» und nach sieben Tagen mir der Schlachl bei Königgräz oder Sadova am 3. Juli das Schicksal des Feldzuges entschieden. Die ttübeu Ereignisse, welche in rascher Entwicklung die Invasion bis vor die Thore Wiens brachten, fanden in dem Prager Frieden vom 23. August ihren Abschluß. Oesterreich war im Norden besiegt, aber selbst der Feind konftatirte in seinen Kriegsberichten den zähen Widerstand der Oesterreicher bei Podol. bei Turnau, bei Trautenau, bei Jicin. Er anerkennt die Vorzüglichkeit dcr österr. Artillerie in der großen Schlacht bei Königgräz, wie die todesverachlende Tapferkeit des unglücklichen Oberfeldherrn, den das vorschnelle Urtheil der Welt ebenso rasch verurtheilie, al» es ih» einst, »ach einer ehrenvollen Laufbahn von zwanzig Jahren, hochzuschätzeu Anlaß hatte. Im Süden der Alpen jedoch, in Italien, welches 1846—1849 der Schauplatz von Radetzkys Siege» war. behaupteten unsere Waffen den alten Ruhm. Erzherzog Albrecht, der Sohn des Siegers von Aspern schlug in der ruhnivollen Schlachl vom 24. Juni den übermächtigen Feind. Dcn Siegen Preußen» und der Vermittlung Napoleons ver-dankte Italien die wohlfeile Erwerbung Venedigs und des ganzen Landes vom Mincio bis an die frianlisch käriitiicrischen Pässe. Aber dic Freud.' über dieses Gcschciik von fremder Hand war nicht nur durch dic Niederlage bei Kustozza, sondern noch mehr durch die Schmach dcr italienischen Flotte bei Lissa bitter vergällt. Der EScadrc-Cominandant Zcgetthoff vernichtete die Schiffe „Re d'Jtalia" und „Palestro", während der Rest dcr Flotte in dcr Flucht ihr Heil suchte. AUc Welt sprach von dem Sieger >md die bedeutendsten Sccmächle der Welt. England uud 'Nord-amerika zollten ihm da» uneingeschränkteste Lob. Schmerzvoll für da» Kaiserhaus war auch das Jahr 1867. Erzherzog Maximilian, der älteste Bruder des Kaisers, welcher sich im Jahre 1864 sammt Gemahlin als freierwählter Kaiser nach Mexiko, dem Lande, welche» durch Eortez für dcn Habsburger Kaiser Karl V. entdeckt wurde, dahin eingeschifft hatte, starb als Gefangener seiner republikanischen Feinde, .zu Oucretaro dcn Tod durch die Kugel, gefaßten MuthcS, als Märtyrer seiner Ideen, im Zliche gelassen von dem Heere Napoleons, der ihm jene verhäng-»ißvolle Krone aufgedrungen. Nach den Stürmen des Jahres 1866 brachte dcr Ausgleich mit Ungarn im Jahre 1867 dcn nothwendigen innern Frieden und eine Fülle neuer Gesetze empfing durch den Kaiser ihre Sank-tion. Eines dcr wichtigsten darunter ist die allgemeine Wehrpflicht. Von nun ab nahm in Oesterreich Ungarn, wie seither unsere Monarchie heißt, da» Versassungleben einen immer rascheren Gang, und viele für da» Blühen und Gedeihen nnscreS Baterlandes ge-»offenen Einrichtungen entfalte» bereits ihre segensreiche Wirkung. Unter der mchr al» dreißigjährigen Regierung unseres erhabenen Monarchen entstanden Schöpfungen, die den Vergleich mit den Besten und schönsten der übrigen Well nicht zu scheue» brauchen. Auf einem Schienenwege von 31.895 Kilometern braust das Dampfroß über dic gigantischen Bauten der Neuzeit durch dic Lande, während der elektrische Fttnke in einer Ausdehnung vo» 46.7«4 Kilometern die Orte durchblitz«. In der Hebung der Volksschulen, deren Zahl im Jahre 1875 bereit» 30.006 überstieg, gewann die Monarchie die sicherste Grundlage ihrer Wohlfahrt. Die Mittelschulen wurden vermehrt. Realgymnasien crrichtct und neue Universitäten gegründet. Zur Förderung des Handels und Verkehrs wurden Gewerbe-schulen ins Leben gerufen. Die Grundlage des österreichischen Gewerbelebens, die Land-wirthschaft, nahm und nimmt einen imitier größeren Aufschwung. Ackerbaumaschinen mannigfachster Art verwandeln immer größere Strecken unbebauten Landes in fruchtbares Nahrungsland. Ein besonderer Zweig der Laudwirthschast, wie die Viehzucht, die Bienenzucht, nimmt einen auch im Auslande geachteten Auf-schwung. Dazu gesellt sich dic gewinnbringende Arbeit im schooße der Erde, welcher, abgesehen von dcr Gewinnung dcr edlen Me* talle nnd der wichtigsten Nahrungwürze, dcS Salze», vor allem stets neue Lagerstätten der Steinkohle, dieses LcbcnSlteros des Fabrikswesens, erschließt. Die Industrie selbst aber, steht trotz aller Unbilden dcr Zeit, die sie getroffen, aus gleicher Höhe mit dcr dcs Auslandes und wird in vielen Zweigen von keinem anderen Staate annähernd erreicht. Dies zeigt im hellsten Lichte die im Jahre 1«73 in Wien veranstaltete Weltausstellung. Künste und Wissenschaften, die seit Aeonen in Oesterreich ihre liebevollste Pflege fanden, entwickeln sich durch die Mnnisizenz de» Kaisers zu immer höherer Vollendung. Und man darf ohne die Vorzüge anderer Staaten zu verkennen, stolz behaupten, daß Wien gegenwärtig der Brennpunkt, das mittelalterliche Florenz, für Kunst ist. Dic Wiener Universität besitzt einen Weltruf. Das Hofburg-theatcr gilt für die gefammte deutsche Bühnenwelt als da» Eldorado der Kunst. Musik, Malerei, Bildhauerei ste,en aui gleicher stufe der Vollendung. Die monumentalen Prachtbauten Wiens überflügeln alle» Bestehende. Eine stattliche Reihe vo» Dichtern. Künstlern und Gelehrten leuchtet über die Grenzen des Vaterlandes hinaus. ES gibt keine Landeshauptstadt oder größere Provinziali'tadt, in welcher nicht mindestens ein Staatsbau ausgeführt wurde. Wien selbst aber dankt seine ganze Pracht, die es zur schönsten Stadt des ContinetttS macht der Gnade des Monarchen, welcher der sladt die bestandenen Wälle und Glaei» zum Geschenke machte. Verschwunden sind die Basteien, die Stadtgräben und aus dem vor dem Schottenchore gelegenen GlaciS ragt ein Ban in dic Lüfte, dessen monumentale Schönheit und Herrlichkeit, dcn spätesten Geschlechtern bekunden wird, mit welcher Liebe nnd Treue die Völker an ihrem Monarchen Kaiser Franz Josef 1. hingen. Die Votivkirche, die über Initiative des Erzherzogs Ferdinand Max ans Anlaß der glücklichen Errettung des Kaisers gegründet wurde, zu deren Baue die Völker aller Kroy, länder beigetragen, findet an dem Tage, der ein glückliches Fa. milienleben von 25 Jahren mit der Jubelfeier der silbernen Hoch zeit zum zweiten Male segnet, ihre doppelte Weihe. Unzählbar sind die Summen, welche da» Herrscherpaar all jährlich zur Linderung dcr Noth, zu gemeinnützigen Vereinen, sür Kirche», Schule», freiwillige Feuerwehren und spitaler widmet. Die Völker kennen und preisen die Güte ihres Monarchen und nach dessen selbst gewählten Wahlspruche , \ir 1»us unitis* stehen auch sie in Noth und Gesahr in Glück n tD Freude ein-müthig zusammen. Niemals war Oesterreich in seinen Lebcnsbedingnngen so sicher, so fest gestellt, niemals war seine Freundschaft von de» sremdcn Staaten so gesucht wie gegenwärtig. Das sturmerprobte Reich hat alle Wandlungen gliicklich überstanden. Seine unversiegbare Kraft, stets von Neuem bewiesen, und der Monarch konnte nach einer 25jährigen Regierung mit vollem Rechte sagen: „Nach wechselvollen Schicksalen und schweren Kämpfen steht Oesterreich, int Inner» sich verjüngend, nach Außen achtang-gebietend da: aus allen Gebieten dc» öffentlichen Lebens sind die Schranken, welche der freien Bewegung entgegenstanden, beseitigt nnd die Wege betreten, welche zur Lösung der großen Aufgabe führe» : Zur Einigung der Volker OcstcrrcichS, zu einem mächtige», vo» dcn Ideen des Rechtes und der Freiheit getragene» Staate." Und wie im Jahre 1873, als der Kaiser am 2. Dezember sein füiifundzwaiizigjähriges RegierungSjubiläuut feierte, in sämml-lichen One» des Reiches Freude und Jubel laut wurden und die Millionen treuer Unterthanen Glück und Segen sür das Kaiserhaus erflehten, so erstehen auch heute die Völker des Lebens ungetrübte Freude für Kaiser nnd Kaiserin und deren erhabene Familie. Möge das erlauchte Herrscherpaar noch viele Jahre unt vereinten Kräften zum Wohlc aller Völker deren Geschicke lenken und der silbernen Hochzeit»feier die goldene folgen! BcranlwoNlicker Rtdatlnir Ätar tfrsajji. „Eillier Zeitung". ""3*c Truck und Verlag von Zoliann Uakusch in Cilli. Beilage ;u Nr. 33 der