Deutsche Macht (Kruker „EiMer Zeitung"). striche!»« je»«» stwnerstt» nk So»»>», moritnl ,»» Tostet fit» Silli »>! •jdtDing !»» H»»» mtMlIM fU —J15. eittt«Ti«i»iinj vierl-Ij»!>i>z l l.M, holdiädri» st. ».10, st. «.40. Die tin»»In» R»n»re T tt. Onftnlt «ch Torts! kci »fttre» wud-rh»l»»«t» ai!i#ttchtii»« Rabatt, ünfmattl nrt«m Zirler»!« fit »nl« 81»« «st» b?d?u!n>»?» fauvtrtfpctiin«»« »«» I». ttat «ullonbe« an. «edicti»» Heirexg. g. »dmin«IU»tto» Herren». #. CStfAfhui*» »e» Wetacteml »glich. »t! «>>«n»da»e »er So«»- un» -inerl«ge, «»» #—1» Uln ««- **» »—• Übt f)i4ariit«a«. - «Klomatisnca »ortofm. - JRomifrrijrte wer»«» »ichl ,»rii»ae>e»d«. — st»°»»me .^Ii>e,d»»«e, »lchi dcriickstchüq«._ Nr. 83. Cilli, Donllrrstag, dc» 18. CcMcr 1883. VIII. Jahrgang. £iti verhängnißvolles Wort. In Prag ist vorgestern mit einem ge-wissen Eclat eine Broschüre ausgegeben war-den, deren Zweck es ist. die Wirkungen der berüchtigten Gregr'schen Broschüre: „Ein ver-hängnißvolles Wort" zu paralyüren. Man versichert, daß die Gegenschrift sich des Patronats des Tscheskiclub ersreut. Der telegra-phisch avistrte Inhalt derselben widerstreitet dieser Annahme in der That nicht; denn dem-selben zufolge plaidirt die Broschüre für den Clam'schen Sprachenantrag und bemüht sich, den „verhängnißvollen" Ausspruch des Herrn Tr. F. L. Rieger („Jeder gebildete Tscheche muß deutsch können") zu rechtfertigen. Jnter-essanrer. als der verhängnißvolle (1) Ausspruch, ist indeß die Art und Weise, wie Herr Nieger dazu gekommen ist, die in derselben sich knnd-gebende bessere Einsicht zu erlangen. Herr Rieger hatte nämlich nicht immer eine so hohe Meinung von der Bedeutung der deutschen Sprache, und wenn er auch nicht so dumm-sanatisch war. ein Gesetz zu verlangen, welches den Tschechen die Erlernung der deutschen Sprache geradezu verbietet, so war doch chauvinistisch genug, die Einführung des deutschen Sprachunterrichtes an den tschechischen Schulen von jener des tschechischen Sprachunterrichte» an den deutschen Schulen abhangig zu machen, und er begründete diese seine Auffassung mit der — Gleichberechtigung. Also auch Herr Rieger fand eS die längste Zeit gerechtfertigt, daß die Tschechen gegenüber der deutschen Sprache national-fanatischen Ostracismus in Anwendung bringen, so lange die Deutschen nicht gezwungen werden, tschechisch zu lernen, »nd er that dies, trotzdem er nicht ohne Holla stnd Schadenfreude betonte, daß sich die der deutschen Sprache kundigen Tschechen eben we- tzt» Abenteuer in Kgypten. ES war im Winter 1809 und 1870, als ich, auf einer Reis« zur Erforschung des Nil-thals begriffen, die kleine Stadt Ossiut in Ober-egypten erreichte. In meiner Begleitung befand sich nur mein LandSmann Gardet. Ich sprach die Landessprache fließend, und hatt« mich so in die Sitten des Orients eingelebt, daß ich «ich mit den Bewohnern desselben aufs beste verständigen konnte. Dasselbe war mit Gardet der Fall, der seit drei Jahren mein Reisege-fährte war und ebenso viel Gewandtheit wie Muth besaß, dabei aber den nicht ungewöhn-lichtn Fehler hatte, daß er zu viel schwatzt,. DieS veranlaßte mich zuweilen, ihm meine kleinen Pläne so lange geheim zu halten, bis sie zur lusführung reif waren; im übrigen aber konnte ich mir keinen zuverlässigeren und liebenS-würdigeren Reisegefährten wünschen. Wenn wir in Ort« kamen, wo höhere Be-amten ihren Sitz hatten, versäumten wir nie. denselben unsere Aufwartung zu machen. So «ar es auch in Ossiut der Fall, wo wir in dem Gouverneur Achmet Bey den UrtypuS eines vornehmen Orientalen, einen Mann von vieler Würde und höflichen Sitten trafen. Er war ein Türke von Geburt, aber, wie er uns sagte, schon seit zwanzig Jahren in Egypten wohnhaft. Wir besuchten ihn in seinem Palast, wo wir gen dieser Kenntniß im Vortheile befinden ge-genüber den Deutschen, welche aus Abneigung gegen das tschechische Idiom nicht tschechisch lernen und in Folge dessen an ihrer Verwend-barkeit Einbuße erleiden. Urplötzlich änderte jedoch Herr Rieger seine Ansicht Er ließ die Forderung des tschechischen gegen die Deutschen auszuübenden Sprachenzwanges fallen und be-schränke sich darauf, seinen tschechischen Lands-lentcn die Pflege des deutschen Sprachunter-richtes an'S Herz zu legen, ohne „im Namen der Gleichberechtigung" zu verlangen, daß auch die Deutschen mit gleicher Sorgsalt den tschechischen Sprachunterricht pflegen sollen. — Dieser Umschwung der Ansichten vollzog sich zur Zeit, da Se. Excellenz der Leiter des Justizministeriums, Herr Dr. Prazak, in Prag verweilte. Damals war es bekanntlich auch, daß dieser Herr Minister an die tschechische Universitätsjugend die ernste Mahnung richtete, gegen die Staatsprüfungsoronung nicht zu de» monstriren, da dieselbe im Interesse der tsche-chischen Bewerber nm Aemter und Anstellungen liege. Deutlicher mochte und dürfte sich wohl Se. Excellenz in einer Ansprache nicht aus-drücken, von der vorauszusehen war. daß sie der Veröffentlichung zugeführt werden wird. Im vertraulichen Gespräche mit vertrauten Freunden hat aber Herr Dr. Prajsak verstand-licher gesprochen. Er hat — es wird dieS von einer Seite versichert, die es wissen kann — erklärt, daß sich der zur Zeit an den tschechischen Mittelschulen herrschende, durchaus man-gelhaste Unterricht im Deutschen bereits in Bedenken erregendem Grade geltend machte und beklagte es tief, daß es bereits anfange, an verwendbarem Beamtenmateriale unter den tschechischen Studierenden zu fehlen. Die Stu-denten, meinte er, verlassen die Schulen, ohne ordentlich deutsch gelernt zu haben. Infolge ihn, auf «inem herrlich gestickten Divan, in reicher Umgebung sitzend fanden. Bei unserem Eintritt stand er auf, nöthigte uns, nebm ihm Platz zu nehmen und eine Nargileh mit ihm zu rauchen. Nachher zeigte er ui?S verschiedene Kostbar« leiten seines Hauses. Unter diesen befand sich «in prachtvoller, reich mit Silber beschlagener Sattel, den ihm der Pascha von Egypten geschenkt hatte. Als ich die äußerst kunstreiche Silberarbeit ansah, fiel mir auf, daß eine Satteltasche, welche mit Münzen gefüllt zu sein schien, verschlossen war. Achmet Bey bemerkte, daß die Tasche meine Aufmerksamkeit erregte, und sagte, er bedauere, daß er sie nicht öffnen tönn«, weil d«r Schlüssel verloren sei; sie ent° halte ein« Anzahl interessanter Gold- und Silber-stücke, di« er gleichfalls vom Pascha zum Ge-schenk erhalten. Nachdem er den Sattel wieder seinem Diener übergeben, sührte er uns nach seinem Wohnzimmer zurück, wobei er seinen Arm vertraulich in den meinigen legte und, nachdem er mir forschend ins Auge geblickt, mit leiser Stimme anhob: „Ich will Euch etwa« im Vertrauen mit-theilen. Ich bin bestohlen worden." Nach diesen Woten hielt er inne, um zu sehen, welchen Eindruck diese Eröffnung auf mich mache, und fuhr dann fort: „Etwa vor vier Wochen schickte mir mein dessen gibt es in Böhmen fast nur einsprachige Abiturienten; Abiturienten, die nur deutsch und solche, die nur tschechisch verstehen. Die tschechischen der deutschen Sprache mächtigen Bewerber, welche sich bisher gegenüber den deutschen Mitbewerbern im Bortheil befanden, werden dadurch im Vergleich zu ihren deutschen Mitbewerbern in Nachtheil gebracht, da die Kenntniß der deutschen Spracht ein unbevingt nöthiges Erforderiß für di« Erlangung von Aemtern und Würden bildet, was man von der tschechischen Sprache doch wohl nicht auch behaupten kann. Vielfach ist man in Böhmen schon genöthigt, über die mangelhafte Kenntniß der deutschen Sprache ein Auge zuzudrücken, und es ist ein offenes Geheimniß, daß nur die kleinere Hälfte d^r fünfundzwanzig während den letzten Jahre ernannten richterlichen Be> amten — während dieser Zeit ist not* bene nur ein einzige* Deutsch, r ernannt worden — correct deutsch kann. Von sechs derselben wird mit aller Bestimmtheit behauptet, daß sie deutsch nicht einmal orthographisch schreiben können; acht derselben schreiben wohl ohne orthographische Fehler aber mit dem Sprechen geht es ihnen schlecht. Nur elf sind der deut-schrn Sprache vollkommen mächtig. Diese und ähnliche Erwägungen sind es, welche Herrn RiegerS EhauvmismuS ein wenig curirten und das „verhängnißvolle" Wort zur Folge hatten. Herr Rieger sieht nunmehr cin. daß die Tsche-chen deutsch lernen müssen, da sonst die Herren Minister beim besten Willen nicht im Stande wären, der Aemtergier der tschechischen Bewer-ber gerecht zu werden. Man sieht Herr Rieger ist ein Practicus. Bruder aus Constantinopel ein goldenes Schmuck-kästchen, das mit einem festen Damascenerschloß versehen war und sehr werthvolle Schmucksachen enthielt, welche er mir seit langer Zeit ver-sprachen hatte. Ich hielt eS so werth wie meinen Bart, und zeigte eS nur wenigen Personen, um meine? Schatzes sicher zu sein. Dennoch ist eS mir gestohlen worden. In dem Kästchen befand sich ein Siegelring mit einem Opal von unschätzbarem Werth; ferner allerlei Edelsteine, von denen ich einige an die Frauen meines Harems verschenkte, den größien Theil jedoch, namentlich die Diamanten, zurückbehielt. Ferner lag der Schlüssel zu der Satteltasche in dem Kästchen. Nm es sicher zu bewahren, stellte ich es des Nachts unter mein Kopfkiffen; von dort ist eS verschwunden, und bis jetzt gelang eS mir nicht, auch nur eine Spur des DiebeS zu entdecken. Ich möchte Euch die Sache ver-trauen, da mir bereits aus Cairo gemeldet wurde, daß Ihr ein Mann von ungewöhnlichen Kenntnissen seid; wenn es Euch gelingt, den Dieb ausfindig zu machen und daS Kästchen wieder herbeizuschaffen, will ich Euch den dritten Theil der Juwelen überlassen." Ein sosches Anerbieten war zu verlockend, als daß ich nicht hätte darauf eingehen fallen. „Gut," sagte ich. „Ich will die Sache übernehmen und versuchen, Euch wieder zu Euerem Eigenthum zu verhelfen." 2 Pro stittiris. Unter der Ueberschrift: „Spanien und Teutschland" bringt das „Deutsche Tageblatt" einen Leitm-tikel, welcher die Grundlagen des engeren Anschlusses der beiden geiiannten Staaten erörtert und zugleich eine ebenso sachkundige, als interessante Kritik des von Castellar und den französischen Radicalen vielfach oentilirten Gedankens einer „staatlichen Verbindung" der lateinischen Racen enthalt. Mit Rücksicht auf die für die Frage eines französischen Revanche-Kriege« höchst wichtigen Beziehungen zwischen Spanien und Deutschland ist dieser Artikel i n st r u c t i v e r, als alles über diesen Ge-genstand bisher Geschriebene. Der Artikel lautet: „Es ist das Wesen des Radikalismus, überall mit Abstraktionen zu rechnen. Wohin man blickt, findet man diesen Satz bestätigt. Auch das Nationalitätsprincip hat dazu her-halten müssen, eine solche radicale Deutung und Erweiterung zu erfahren. Gegen die Be-rechttgung dieses Principes wird man an und für sich nichts einwenden können, sobald man unter Ration nicht irgend einen allgemeinen Begriff, sondern etwas historisch Gegebenes versteht. So haben wir in Deutschland unsere Einigung kraft des Rationalitätsprincipes voll-zogen, aber innerhalb der historisch gegebenen Grenzen, haben wir Elsaß-Lothringen zurück-genommen, aber nur weil wir es zum Schutze unserer Grenzen brauchten und weil nian es uns einst in den Zeiten unserer Schwäche ge-raubt hatte. Niemand denkt daran, Oesterreichs Selbstständigkeit zu verkümmern oder etwa von Rußland die Ostseeprovinzen zu fordern. Ganz anders der Radicalisnius, wie er uns an un-feni Ostgrenzen in der Gestalt des P a n s l a-v i s m u S entgegentritt. Dieser beansprucht womöglich die in Deutschland noch wohnenden 70.<>00 Wenden als Angehörige des großen slavischen Zukunftsreiches. Nicht auf Grund der wirklichen Thatsachen, sondern auf Grund eines sprachwissenschaftlichen B e-g r i f f e S , des Begriffes der slavisch redenden Volkerfamilie. Wie wenig sich dieser Begriff mit dem des eigentlich Nationalen deckt, erhellt schon auS dem einen Umstände, daß die Bulgaren bekanntlich slavisch sprechen, aber t a-t a r i s ch e r Abkunft sind. Auch im Westen spukt ein ähnlicher Ge-danke, die Phrase von der „Verbrüderung der lateinischen Stämme". In Spanien wie in Italien ist er das Schiboleth der Republikaner. Selbst in diesem Momente, wo Spaniens König in Paris eine so unerhörte Beleidigung erlitten Achmet Bey rieb sich vor Vergnügen die Hände und erwiderte, er wolle mir jeden dazu erforderlichen Beistand leisten. „Dessen werde ich allerdings bedürfen; denn ich muß die Erlaubniß haben, jedes Haus in Eurem Gebiet zu betreten, und außerdem dürft Ihr niemandem mehr etwas über den Diebstahl mittheilen." Damit war er einverstanden, und fertigte sogleich den Befehl aus, welchen ich verlangte. Wir trennten uns hierauf, und ich sagte Gardet, der von meiner Unterredung mit Achmet Bey nicht« gehört hatte, daß ich einige Tage in Ossiut bleiben werd«, bat ihn jedoch gleich-zeitig, gegen Abend mit dem Boot weiter ström-aufwärt« zu reisen, wo id) ihn nach vier oder fünf Tagen zu Pferde einholen wolle; dabei ließ ich absichtlich durch ihn aussprengen, ich befände mich gleichfalls an Bord des Bootes. Gardet war an solche Anordnungen schon gewöhnt. Nachdem ich diese vorläufige Bestimmung getroffen, eilte ich z« Achmet Bey zurück und ersuchte ihn, mir das Zimmer zu zeigen, in welchem der Diebstahl verübt worden. Es be-fand sich im zweiten Stockwerk seines Hauses, und man ! konnte in dasselbe nur durch zwei andere Zimmer gelangen. Nachdem mich Achmtt Bey dahin geführt, bat ich ihn, mich allein zu „Zutsche Macht." hat, wollen die radicalen Madrider Organe nicht von dieses Parole lassen. Nicht aus pa-triotischen Gründen der Vornehmheit ermähnen sie ihr Publicum zur Ruhe, sondern damit „Spanien nicht das Spiel Deutschlands mache, das so geschickt den Brand der Zwietracht zwi» scheu die lateinischen Racen geworfen habe." Es ist dieS eine Auffassung, die ganz des Herrn Eastelar und seiner Freunde würdig ist. für welche, wie für alle Radicale, die Welt-gefchichte stets erst mit dem heutigen (eigentlich sogar morgenden) Leitartikel anzufangen scheint. Was der Panslavismus für praktische folgen haben würd«, sehen die kleineren sla-vischen Völker bereits allmählich ein: die Alleinherrfchaft Rußlands. Ebenso würde die „Verbrüderung der lateinischen Racen" nichts anderes bedeuten, als die Suprematie Frank-reich» über dieselben. Schon Ludwig XIV. hoffte auf diese „Eintracht", als er beim Tode des letzten spanischen Habsburgers jubelte, jetzt gäbe es keine Pyrenäen mehr. Was ihm mißlang, erreichten dann auf eine Reihe von Jahren die erste Republik und der erste Na-poleon. Man lese einmal nach, wie es mit den „lateinischen Racen" in den von der ersten Republik errichteten „Töchterrepubliken" stand, mau erkundige sich bei den Kämpfern von Sa-ragossa, was sie von der von den damaligen Affranceaados (Franzosensreunden) praktisch vertretenen „Eintracht der lateinischen Racen" hielten nnd man wird wissen, was von dem ganzen Begriffe zu halten ist. Wenn man die wirklichen Verhältnisse be-trachtet, ergibt sich, daß diese Racenverbrüde-rung geradezu die nationale Selbstständigkeit aufheben muß. Gerade die anscheinend sich entfernter stehenden Völker sind aufeinander an-gewiefzn und durch diese Verbindung des Ver-schiedenen wird die Mannigfaltigkeit und Fort-entwickelungsfähigkeit im europäischen Organismus erhalten und der Uebermacht irgend einer einzelnen Nation vorgebengt. Diese Noth-wendigkeit hat die südslavischen Staaten zur Anlehnung an das dentsch-österreichische Bünd-niß geführt. Sie hat im l 7. Jahrhundert das katholische Frankreich gezwungen, sich mit den Protestanten zu verbinden und Spanien aus Leben und Tod zu bekämpfen. Sie schließt Italien und Teutschland an einander. Sie hat auch den König Alfons vermocht, seine Reise nach Deutschland zu unternehmen. Sie kann vielleicht einmal Deutschland nnd Frankreich einander nähern, um zu verhüten, daß der europäische Contiuent nur noch wie eine blo-kirte Insel inmitten des britischen Seekouig-reiches lieg«. Was nun besonders Spanier und Fran-zosen anbelangt, so gibt eS gewiß wenig Böl° lassen, um das Zimmer in Ruhe untersuchen zu können. ES war sechzehn Fuß lang und breit, und hatte nach der Ost- und Westseite keine Thüren. Mit rothen Tapeten war es geziert, die fest an der Wand anlagen. Der Plafond bestand auS Balken, welche mit Brettern verbunden waren. Ein mit Damast bekleidetes Ruhebett stand an einer Wand, während Ottomanen mit ver-schiedenen Mustern die Winkel einnahmen. An der Nordsette befand sich die Eintrittsthür. AlS ich diese sorgfältig untersuchte. fand ich. daß per hölzerne Riegel ohne Geräusch geöffnet werden konnte. An der Südseite befanden sich zwei nicht große Fenster, die aber immer noch Raum genug gewährten, um einen Mann von mittlerer Größe einzulassen. DaS eine war vergittert; von dem anderen war das Gitter fortgenommen worden. Ich untersuchte die Fensterschwellen, fand aber weder den Anstrich verletzt, noch Theilchen von Sand oder Erde, die ein Ein-Brecher dort wahrscheinlich zurückgelassen hätt.. Endlich untersuchte ich den Fußboden. Er bestand aus rothen und blauen Ziegeln, auf denen man nirgends Fußtritt« entdecken konnte. Auf mehreren Stellen lag sogar dicker Staub. Meine erste Untersuchung war fruchtlos ausgefallen. Als ich die Treppe hinabstieg, kam mir Achmet entgegen und fragte begierig: „Habt Ihr die Spur?" 1883. ker, die so grundverschieden sind, wie diese beiden, wenn man von den radicale» Iourna-listen und Demagogen der großen Städte nd-sieht. Man könnte vielleicht behausten, daß der wahre spanische Cbaracter mit dem deutschen weit mehr innere Verwandtschaft bat. wie mit dem französischen. Verdankt doch auch Spanien uns Deutschen, daß es sich wieder semer großen Vergangenheit sreuen kann. Wenn nicht Den-tsche die Welt von der Herrschaft des franzö-Iischen Geschmackes befreit, würde man schwer-lich durch die ganze Welt hin vor zwei Jahren den Todestag des großen Ealderon gefeiert haben. Ja, der eigenthümlichste dichterische Genius des neueren Spaniens. Fernan Cabal-lero, ist die Tochter eines Deutschen. Uns wenigstens erschein, selbst diese zufällige phy-sische Verwandtschaft für das Verhältniß beider Nationen bedeutungsvoller, als die geistige Kindschaft, in welcher etwa Herr Castelar zu den französischen republikanischen Schwätzern und Freidenkern steht. Daß sich aber Spanien» uud Deutschlands politische Interessen nirgends kreuzen, liegt aus der Hand. Spanien und Deutschland haben dieselben Erinnerungen an einen glorreichen Unabhängigkeitvkamps gegen Napoleon. Ob in Afrika die spanischen uud französischen Interessen Hand in Hand gehen, müssen die Spanier selber wissen, wir bezwei-seln es. Für die innere Politik Spaniens aber bedeutet der französische Einfluß: Erneuerung der Revolution, Hemmung des kaum erwachten materiellen Gedeihens. Bürgerkrieg. Deutschland steht gottlob so mächtig da, daß es sich selbst genug ist. Wenn die spani-schen Radicalen sich daher einbilden. Deutsch-land habe um des eigenen Vortheils willen „den Brand der Zwietracht zwischen die latei-niichen Racen geworsen", so ist das eine Thorheit. ebenso groß, wie die des Begriffes von der angeblich vorher bestimmten „Eintracht" jener Racen. Auch die Spanier selber werden vermuthlich klug genug sein, dieses beides — und zwar zu ihrem eigenen Besten — zu begreifen." Anndschau. [(Kommentare z u den Rieger-schen V e r s ö h n u n g s r e d e n.j In Königs-seld bei Brünn wurden an der vom deutschen Schulverein daselbst errichteten Schule Fenster- scheiden eingeschlagen. Den B...... welche das nationale Heldenstück vollzogen, geichah Nichts. — JJn Lann haust als Director der Zuckerfabrik ein sicherer Mikulejky. der ein großer Tscheche vor dem Herrn ist. und einen ge-radezu sauattscheu Haß gegen alles Deutsche hegt. Kürzlich erschien in seiner Kanzlei ein Ich erwiderte ihm: „Geduldet Euch — Allah wird das Verbrechen nicht ungestraft hin-gehen lassen." Es dunkelte bereits, als ich die Außenseite des Palastes zu untersuchen begann. Er war von länglicher Form, von Osten nach Westen gebaut. In der Nähe desselben befand sich ein riesiger Palmbaum, welcher doppelt so hoch war. als der Palast, und von dessen Mauern kaum zwei Schritte entfernt stand. Zunächst untersuchte ich die Fenster des unteren Zimmers. Bis an ihre Schwelle reichte eine nackte Mauer. Ich bückte mich auf den Boden, um zu sehen, ob nicht eine Leiter angebracht sei, und saud dabei Fußtapfen. Sie waren tief eingeprägt, als rührten sie von einem Sprunge her, g-rade unter deul unvergitterte» Fenster des zweiten Stock-werks, und von dieser ersten Spur leitete eine andere nach dem Dorfe. Sie hatten sämmtlich eine Eigenthümlichkeit, die in dem lehmigen Boden gut zu bemerken war: die Hacken waren tiefer eingeprägt, als die Zehen. Es wurde jetzt ganz finster, und ich begab mich nach dem Palast zurück. Um Fragen zu vermeiden, suchte ich alsbald mein Zimmer auf. »o ich ungestört über meine Entdeckungen nachdenken tonnte. Ich gelangte zu folgenden Schlüssen * der Dieb mußte zu den Personen gehören, welchen der Schmuck gezeigt worden war. Wie ich mich bereits bei Achmet erkundigt, waren dies nur 1883 ÄJosterbruder aus St. Veit in Oberösterreich rnd bat um eine frommt Gabe zu Gunsten des nm« der Verwaltung seines Ordens stehen-den Spitals. Der Herr Director gab ihm — mliöflichf Worte und den Rath zu Deutschen Titeln zu gehen, da er (der Herr Direktor) keine« Deutschen EtwaS gebe. Der Kloster-druDre erwiderte: „Ja. mein lieber Herr, unser lllofter frägt auch nicht nach der Rationalität i&rt Kranken und die 189 Tschechen, welche im ■ legten Jahre in St. Veit in Pflege kämmen, fwflen auch nicht nach der Rationalität der Zerzte und Wärter: sie waren sehr froh in [mserem deutschen Kloster Ausnahme zu finden." I>rr Herr Director, sagt ein unS vorliegender Bericht, schämt sich. Gegeben hat er aber trotz-dem nicht Einen Deut. [Gekündigte Freundschaft.^ Wir omdoliren Sr. Excellenz dem Herrn Cnltus-»id wie sein officieller Titel lautet — auch ^ llMerrichtsminister? Die Weigerung des Herrn Statthalter« in Oberösterreich die Auslegung zu l «cceptiren, welche die Clericalen der Schulnovelle zuenüber anwenden, um die Zulässigkeit der ipeistündigen Sonntagsschule zn erweisen, hat den Zorn der oberösterreichischen Clericalen mächtig angefacht. Das Organ des Herren Bischofs Franz Joses Rudigier kündigt Herrn Laron Conrad. dem es anerkannt liberale Gesin-nng (Wer lacht da — nicht?) zum Vorwurfe «cht, die Freundschaft der Clericalen. — Die klerikalen sind unersättlich. Merkwürdig an der -lichc ist nur. daß die Clericalen ihrer Unzufriedenheit mit dem Herrn Cultus- und Unterrichts-«mistet in besonders ungestümer Weise meist dann Lust zu machen pflegen, wenn sich Herr Hras F. Schönborn aus dem Brünner Statthalter-Posten unbehaglich zu fühlen ansängt. Daß dies zur Zeit der Fall ist, wird Niemand überraschen, der sich die gewissen Wahlscandale im Groß-gmndbesitze vorAugen hält. Der GemüthSruhe W Herrn Baron Conrad ist wohl Nichts so wichtig als — daß eS dem Herrn Grafen Schön-dorn >n Brünn recht wohl ergehe. Wie seltsam die Ereignisse zusammenhängen. [Erzwungene Versöhnlichkeit.) Cine entnüchternde Illustration der Versöhnlichkeit der krainischen Sloocnen, welche aus Anlaß der Zerification der Mandate der vom Großgrund-Wille in Krain in den Landtag entsendeten dnlischen Abgeordneten von der officiösen Presse iter den grünen Klee gepriesen wurde, bildet die nunmehr erwiesene Thatsache, daß der utionale Club mit allen gegen die Eine Stimme des Abgeordneten v. Schneid bereits beschlossen hatte, die beregten Mandate gemäß dem Antrage des Verificationsausschußes zu einige sehr vornehme Personen des Orts, die er mir namhaft gemacht. Er mußte ferner ein sehr muthiger Mann sein, da er eS gewagt hotte, das Kästchen unter dem Kopfkissen des ■ii Waffen in der Nähe schlafenden BeyS zu «Minden, und er mußte außerdem stark fein, oei! er sich im Fall der Entdeckung auf seine Nste hätte verlassen müssen, um zu entkom-wn. Den höheren Ständen mußte er ferner ifym um deswillen angehören, weil er sonst den «enh der geraubten Juwelen schwerlich so «sch erkannt hätte, um sich zu deren Entwen-tmg, die doch immer ein großes Wagestück Hieb, verleiten zu lassen. Nun entstand aber d» Frage: wie kam er in das Zimmer? Ohne 3»nsel stieg et nicht durch das Fenster, denn iii Fußspuren deuteten von dort weg. ferner rußltn diese, weil die Hacken tiefer eingepreßt oaren. von rückwärts gekehrten Schritten her» sichren. die scheinbar den Zweck hatten. Nach-sorschungen irre zu leiten. Dieser Umstand be-mi, daß der Dieb ein listiger Mann gewesen sein mußte. Hieraus wandte ich mich in meiner Phan-lafie wieder dem Zimmer zu. Wenn eS feststand, daß er weder durch die Thür, die Wände oder den Fußboden eingedrungen war. so mußte er durch die Decke herabgestiegen sein. Dabei lim mir jedoch zugleich folgendes, noch nicht l echobene Bedenken. Konnt-' er sich in dem .Deutsche Macht." annuliren. Es bedürfte des gewaltigen EinflußeS der Via inajor, welche, wie wir seinerzeit m-ldeten. zu Gunsten des Rechtes eingreifen muffte, um die Majorität deS nationalen ClubS von ihrem frühern Beschluß? abzubringen. Es war erzwungene Versöhnlichkeit. Kroatin,. sDie doppelsprachigen Wappenschilder.) Vorgestern Morgens erfolgte in Agram die Herabnahme der dop-pelsprachigen Wappenschilder uud die Ersetzung derselben durch Wappenschilder ohne Umschrift. Der Conflict ericheint somit vorläufig beigelegt zu sein. Schon die nächste Zeit dürste die Ent-Hebung des köuigl. Commissärs und die Er-nennung des Banus bringen. Daß man jedoch, so ruhig momentan auch alles zu sein scheint, dem Landfrieden nicht recht traut, beweist der interessante Umstand, daß man die neuen Wap-peuschilder durch eine Jnfanterie-Compagnie bewachen läßt. Arantrcich. [U m s ch w u n g.J Die Gemüther haben sich wieder abgekühlt und die Politik ein ruhigeres Tempo angenommen; die Straßentumultuanten, die zwei Stunden lang Frankreich repräsentirten, zogen sich wieder in ihre Schlupfwinkel zurück. Ihr Patriotismus hat Frankreich eine neue empfindliche Demüthi-stung verschafft, der Geist von ihrem Geiste, General Thibaudin, mußte das Kriegsporte-feuillc niederlegen und General Campenon, ge-wesener Minister im Cabinet Gamdetta, trat an seine Stelle. Der Umschwung ist inzwischen ein solcher, daß ein Pariser Blatt die Sensa-tionsente ausbrüten konnte: JuleS Fern) würde mit dem deutschen Reichskanzler eine Entrevue haben. — In Tonking ergeht es den Franzosen insoferne besser,als sie in Anbetracht der feindlichen Stimmung Chinas direct mit den Seeräubern, den Herren des Ro»hen-Fluß-Deltas, enen Vergleich getroffen haben. Das Geld hat hiebei die Hauptrolle gespielt. Inzwischen machen die Franzosen in Hiaterin. dien neue Eroberungen. Sie ha°»en vom Könige von Cambodga das Zugeständn.ß ausgewirkt, daß die Erhebung der indirekten Steuern im ganzen Königreiche fortan durch die stanzösischen Behörden erfolgen soll. Kgyptn». [C o n st i t u t i o n a l i § m n s.s Im Lande der Pharaonen wurden die letzten Spuren der Revolution durch eine Amnestie weg» gewischt. Dieser Act des Khedive Teosik erobert ihm die Sympathien weitester Kreise. Die Was)* len zu der Notabelnkammer finden Ende dieses statt. Der Zusammentritt der gesetzgebenden Körper erfolgt Anfang nächsten Monates. Das Zimmer versteckt haben? Dies wäre nur hinter den Tapeten möglich gewesen, dieselben waren, wie früher schon bemerkt, nicht nach orientali« scher Sitte lose, sondern fest an die Wände ge-klebt, so daß sich niemand dahinter verstecken konnte. Aus allem, was ich erforscht, fand ich nur: daS Kästchen wurde durch einen starken, listigen Mann gestohlen, er kam durch das Dach und ging auf dem gleichen Wege fort. Ferner gehörte wenigstens der, der den Plan zu dem Diebstahle gefaßt, den höheren Classen an. Bei diesen Punkten blieb ich stehen und überließ mich der Ruhe. Am nächsten Morgen untersuchte ich die Deck« mit einer Stange und fand ein Brett, welche» nachgab. Ich ^stellte eine Ottomane auf die andere und hob das Brett mit Leichtigkeit ab. Dabei entdeckte ich an dem Nebenbrett ein winziges Fetzchen blauen Kaschmir. So klein dasselbe war. leistete eS mir doch große Dienste, denn ich sah auS seinem Material, daß ich recht hatte, wenn ich vermuthete, daß der Dieb den höheren Ständen angehörte, nnb ich wußte zugleich, daß der Mann ein blaues Gewand trug. Der kleine, abgerissene Fetzen, von dem er ver-muthlich gar nichts wußte, konnte ihn nicht verhindern, den Rock ferner zu ttagen. ich konnte mich daher nach einem solchen Kleide umsehen. Ich stieg in die Höhlung und fand dort am 3 Nilland wird sonach wieder ein konstitutionell regiertes Land sein. Kleine Eöronik. [Todesfall, j Am 12. d. starb aus Schloß Sonnegg nächst Laibach Josef Maria ReichSgrof von Auersperg, Mitglied des österreichischen Herrenhauses, im 72. Lebensjahre. Der Verstorbene war der Stammhalter der gräflich AuerSperg'sche» Linie in Krain. Die Bestattung des Leichnams fand am 15. d. in der Familiengruft auf Schloß AuerSperg statt. [Skrejschowsky ■{■.] In Wien verschied am 14. d. I. S. Skrejschossky. D ben. Auf seine Frage, ob ich noch sonst etwa» bedürfe, antwortete ich: „Alles was ich nöthig habe, ist ein voll-ständiger türkischer Anzug, der mich in den Stand setzt, für einen Eurer Verwandten aus Stambul zu gelten. Im übrigen könnte ich Euch schon jetzt für den Erfolg einstehen." Der Anzug wurde mir gebracht, und ich legte die reiche Kleidung eines türkischen Groß-Händlers an. Während diese Verkleidung vor sich ging, erregte eS einigermaßen meinen Ver- 4 Direktion für ihre, von Wien nach Budapest versetzten Beamten eingerichtet. Mit der Leitung deS LehrcurseS ist der Beamte Anton Hermann betraut. fDie Sammlungen für ISchia) haben in Deutschland bis zum 2. d. M. einen Betrag von 520.869 Mark 29 Pfenigen ergeben. [Ein siebzigjährigerGr-isj Lord Buchan, stieg vorige Woche für daS Connthian Stelling Hunters Flat Race in den Sattel und steuerte den vierjährigen FuchSwallach „Reversible" in diesem Zweimeilenrennen zum Siege. lDa » Stin> mrecht der Frauen.) Die Anhänger der Frauen-Emanzipationstheorie werden mit Genugthuung die Thatsache regi-striren, daß da« neue österreichische Gemerbege-setz auf gewerblichem Gebiet« da« Stimmrecht der Frauen proclamirt. B«i Beschlüssen der Genossenschaften haben nämlich diejenigen Frauen, die als Witwen oder überhaupt als RechtSnach-folgerinen ihrer Ehemänner im Besitze eineS handwerksmäßigen Gewerbes sind, dieselben Rechte wie die männlichen Mitglieder desselben Gewerbe«. Thatsächlich gaben bei den neuen VorstanvSwahlen bereits Frauen ihre Stimm-zettel für die ihnen genehmen Candidaten ab. Ob weibliche Genossenschafter auch selbst als Vorstandsmitglieder wählbar sind, darüber, wie über zahlreiche andere Einzelheiten des neuen Gesetzes ist man vorläufig noch zweifelhaft. Auf Anregung aus Handwerkstreisen wird sich der Magistrat Wiens demnächst mit der Frage be-fassen. ^Polnischer Patriotismus.) Kras-zewSki hat zu Gunsten des polnischen Theaters in Posen auf jedes Honorar für seine auf dieser Bühne auszuführenden Stücke verzichtet; auch Graf Al. Fredro, Antoniewicz und ander« Schriftsteller haben dem Theater eine gleiche Begünstigung gewährt. JDa» Unglück vonSunderland.) jestibül der freien Bibliothek in Sunder-land soll zur Erinnerung an das Unglück, durch welches im Juni daselbst 186 Kinder das Leben verloren, ein Denkmal aus weißem Marmor er-richtet werden. Dasselbe wird eine trauernd-Mutter mit einem todten Kinde auf ihren Knieen darstellen. s„Per S ch u b!") E« wurde oftVeranlas-sung genommen, darauf hinzuweisen, wie inhu-man di« specifisch-österreichische Institution deS „Schildes" ist und wie wenig dieselbe mit den modernen Anschauungen von dem Rech:« der per-sönlichcn Freiheit harmonirt. Auf die gesetzliche Beseitigung dieser Institution mit allen Kräften hinzuarbeiten halten wir für di« Pflicht eines jeden Freundes der Freiheit, denn der „Schuf," stellt es in das Belieben des Polizeibeamten, einem gänzlich unbescholtene» Meuschen, der keiner Ge- dacht, daß mir Achmet Bcy unter allerlei Vor-wänden riet, meinen Revolver nicht zu mir zu stecken. Ich behielt letztere nichtsdestoweniger und nahm noch zwei Pistolen mit Feuerschlössern dazu, welch« er mir als zum Anzug gehörend reichte. Ein forschender Blick verrieth mir als-bald, daß lie Steine an demselben fehlten. Als die Verkleidung vollständig bewerkstelligt war, ging ich in das benachbarte Städtchen, erkun-digte mich beiläufig, ob nicht irgend wo ein armer Schlosser wohne, und begab mich, als mir dies bejaht wurde, geradenwegs nach der Wohuung desselben. Ich vermuthete, der Dieb würde sich wohl bereits an einen solchen Künstler gewandt haben, um das gute DamaScenerschloß deS Kästchens öffnen zu lassen. Ich zog den von Achmet erhaltenen Schlüs-sei des geraubten Kästchens hervor und zeigte ihm den Schlosser, wobei ich gleichzeitig die Frage an ihn richtet«, ob er wohl imstande sei. mir genau einen solchen Schlüssel, wie die-sen. anzufertigen. Beim Anblick des Schlüssel» zeigte sich der Mann sichtbar überrascht. „Was fordert Ihr für diesen Schlüssel?" fragte er sogleich sehr eifrig. „Wozu wünscht Ihr ihn zu kaufen ?" er-widert« ich. „ES ist ein solcher Schlüssel bei mir be- ..peutsch-IWacht." setzeSoerletzung sich schuldig gemacht, blos weil er momentan beschäftigungs- und subsistenzmittelloS ist, eine große Schmach anzuthun! Nachstehende Tragödie aus dem Wiener Lebe» spricht für unsere Behauptungen: Vor einigen Tagen brachte der Wiener Polizeirapport in lakonische Kürze die Meldung, daß sich ein dreiundzwonzigjähriges Mädchen. Namens Elisabeth GaiSreiter, welches .für den Schub behandelt war," im Polizeigefangenhause erschossen hab«. Frl. Elisa-b«th GaiSreiter, einer achtbaren Familie in Bay-ern entstammend, beliebete bei dem Caffertier Szobo die Stelle ein«r Cassierin. Der jugendliche Sohn deS Eaffeesiders verliebte sich in daS schöne Mädchen. daS sein« Liebe erwiederte. Die Eltern wollten die Liebschaft nicht dulden und entließen die Cassierin. Doch der jugendliche Verliebte blieb den Verboten und Wünschen seiner Eltern ungeacht im Verkehr mit dem Mädchen, welches kümmerlich von ihren Ersparnissen lebte und einen anderen Posten suchte. Der Caffeetier rief die — Polizei zu Hilfe, und diese gab sich wirtlich dazu her. auf die ihr geläufige Art zu intervenieren Sie ließ das arme Mädchen, da eS subsistenzlos und «in« ihr in Aussicht gestellte Stelle als Bonne schon besetzt war, trotzdem sie sagte, daß sie von Haus« bestimmt Geld erhalten werde, in das Poliz«igefangenhaus behufs vorläufiger Jnternirung dortselbst überführen und stellte ihr die schubsweise Transportirung nach ihrer Hei-mat in Aussicht. Elisabet GaiSreiter hat sich aber auS Kränkung über die ihr angethane Schmach, als sie den Zellenwagen, in welchem sie in Gesellschaft von Dirnen und Dieben ins PolizeigefangenhauS war tranSportirt worden, verließ, erschossen. Zwei Tage darauf traf der erwartete Geldbrief ein. der als „unbestellbar" nach Bayern zurückexpedirt werden mußte. sN i h i l i« m u 8.! In Rußland hat der Nihilismus nun auch Einkehr in die Frauen-klöster gefunden. Acht Ordensdamen sind in Warschau wegen nihilistischer Agitationen ver-haftet worden. sEine erschreckendeAnzahl.) Wie die „Neuesten Nachrichten" in München hören, liegen zur Zeit nicht weniger als siebennndzwan-Todesurtheile beim Justizministerium zur Bescheidung. [6 i n R i e s e u st r o m.) Die Forschung»-expedltion, welche den Lauf deS JukonstromS in Alaska verfolgt«, theilt mit, daß sie den Strom in einer Länge von 2000 Meilen hinabfuhr. Derselbe soll einer der größten Ströme der Welt fein und eine um 50 pCt. größere Waffermenge führen als der Mississippi. Seine Breite soll an manchen Stellen 7 Meilen betragen. (?) Modethorheiten.) Die Spinne ist augenblicklich das — Modethier unserer Damen- stellt worden, nnd seit zwei Tagen mühe ich mich vergeblich ab, ihn passend zu erhalten," sagte der Schlosser. „Abdallah Effendi hat mir achtzig Piaster geboten, wen» ich ihm ein Käst-chen öffne, zu welchem ein Schlüssel wie dieser gehört." „Wer ist Abdallah Effendi?" fragte ich scheinbar gleichgültig. „Still — da kommt er! Sagt niemand, daß ich gegen Euch deS Auftrages erwähnte, denn ich habe bei Allah geschworen, darüber zu schweigen." Ich nickte dem Manne zv, daß er von mir nichts zu besorgen, und verließ den Laden nach-dem ich den Schüssel zu mir gesteckt hatte. Von dem gegenüberliegenden Bazar konnte ich Abdallah Effendi ungestört beobachten, ohne von ihm gesehen zu werden. Da stand der Mann! Er war groß und von herculischer Stärke, mit kleinen, zwinkernden, dunklen Augen in einem dunkelblauen Kaschmierüberwurs ge-kleidet — just der Stoff, von dem ich ei» Pröb-chen in meiner Tasche hatte. Ich war fest von seiner Identität mit dem Diebe überzeugt, als er von dem einäugigen Schlosser Hassa El Ke-bir mit dem Ernst und der Forschermiene eines Mannes stand, der einen zweiten ein Geheim-niß anvertrauen muß und entdeckt zu werden fürchtet. Als er den Laden verließ, folgte ich ihm von Ferne. Um ihn in fein Haus treten zu 1883 weit, welche die Modethorheit der Pariserinnen nicht ruhen ließ und zu heldenhafter Nach-eiferung anfeuerte. In Paris tragen die Damen in dieser Saison Hüte in Form von Spinnge-weben, in denen schöne Kreuzspinnen thronen, und verwenden die Spinnen^estalt zu Brachen. Nadeln, Boutons. Agraffen u. f. w. Seit wenigen Tagen tritt auch, wenn vorerst noch schüchtern, in Berlin die Spinne als Mode-artikel für Damen auf. und vorgestern trafen wir — fo lieft man in einem Berliner Blatte — in der Leipzigerstraße die erste Dame, welche auf der linken Seite deS kleinen Sammetkragcns ihres HerbstpaletotS ein« silberne Spinne von empörender Naturtreue der Form trug. Gestern sahen wir in der Friedrichstraße bereits drei Damen mit diesem „Schmuck", und in zwei bis drei Wochen wird das Ungeziefer als Schmuck-gcgenstand in Berlin triumphiren, und diejenige Dame auffallen, welche nicht für Spinnen schwärmt und sie irgendwie an ihrer Toilette verwendet. Eine eigenthümliche zoologische Wandlung hat der Modegeschmack unserer Damen durchgemacht. Erst waren eS die Vogel, welche, als Hutschmuck austauchend, sehr bald in der Gestalt der Eule als Brocheu. Ohrringe, Agraffen, BerloqueS sich Eingang verschafften und zum Theil heute noch das Feld muthig behaupten. Dann folgten die Säugethiere, und das Unglaubliche, es ward Ereigniß: das Schwein wurde salonfähig und avancirte zum Damenschmuck. Nun kommt das „krauchende Ungeziefer" an die Reihe, und entsetzt stehen wir vor einer neuen Geschmacksverirrung, welche uns die traurigsten Schlüsse ziehen und die schlimmsten Befürchtungen hegen läßt. Man denke nur daran, daß eine Spinne für di« Frau der Gegenstand deS größten Abscheu» und furchtbaren Entsetzens ist, aber die Tyrannin Mode ist mächtiger als das individuelle Gefühl deS einzelnen Weibes, und willig beugt sich dasselbe unter das Joch der Modethorheit. Was haben wir zu erwarten, wenn das Ungeziefer noch mehr zu Ehren kommt, als dies jetzt schon bei Beginn der Modelausbahn der Fall ist! Die Feder sträubt sich, die furchtbaren Ver-muthungen niederzuschreiben, die man leider nicht ohne Grund zu hegen oerechtigt ist; denn in der Mode gelten alle Mittel, und je barocker, je rasender und widersinniger eine neue Mode ist. um so mehr Anhänger und Verbreitung findet sie. Hoffen wir. daß der Rest des „guten Geschmacks", der unseren Damen trotz Schwein und Spinne geblieben ist. fie verhindert, auf dem Gebiete des „Ungeziefer - Schmuckes" noch deS Weiteren zu extravagiren. sA u s Liebe z u in F r i tz.) In einem böhmischen Städtchen trat kürzlich eine junge Jüdin, um die Schwierigkeiten ihrer Lerheira- sehen. Darauf nach dem Palaste zurückkehrend, sagte ich meinem Wirthe, ich s«i dem Dieb« auf der Spur; er wohne in der Nachbarschaft deS Abdallah Effendi. und dieser müsse durch irgend eine Botschaft für kurze Zeit aus seinem Hause entfernt werden. Als Grund dazu gab ich an, daß ich von diesem nicht beobachtet zu werden wünschte. Ja Wahrheit sürchtete ich jedoch den Zorn deS Mannes, der in Wuth gerathen mußte, wenn er sah, daß er überlistet war. Am nächsten Tage wurde er nach Mansalut geschickt, und sobald ich seiner Abreist gewiß war, begab ich mich nach seinem Hause und drang ohne Hindernisse bis zu dem Harem vor. Dort hielt ein Eunuch Wache; diesem las ich meinen Paß vor und ließ sogleich ein Zwanzig-Piasterstück in seine Hand gleiten, um sein Ver-ständnis zu schärfen. Mit einiger Ueberredung und durch e»n zweite» Geldstück trug ich den Sieg davon und gelangte in dem Harem — diese» verborgen« Paradies. wo. wie ich vermu-thete, daS Kästchen versteckt sein mußte. Ich trat in ein großes, geschmackvolles Zimmer und fand in diesem drei von Abdallahs Weidern und zwei von seinen Kindern. Sie schrieen bei meinem Anblick so laut auf. daß ich sürch-tete, der Eunuch werde sich seiner Pflicht erinnern und mich niederstoßen. E» gelang mir indessen, ihre Furcht zu beschwichtigen, indem ich 1883 thung mit einem Christen aus dem Wege zu räumen, zum Christenthum über. Bei der Taufe sagte der Pfarrer dem Täufling die Formel vor: .Ich trete aus Liebe zu Gott zum Chri-stentbum üb«." — „Ich trete aus Liebe zu spritz zum Christenthum über/' oariirte der Täufling, mit einem zärtlichen Blick auf den Bräutigam, die Formel. In der Meinung, daß die junge Dame in der Zerstreutheit den Na-men ihres Bräutigams dem Namen Gottes sub> stltuirt habe, wiederholte der Pfarrer nochmals mit starker Betonung die Formel. Aber zum z-oeiten Male erklärte die wahrheitsliebende Braut, „daß sie auö Liede zu Fritz" den Glaubens' Wechsel vornehme. Erst als sie darauf ausmert-sam gemacht wurde, daß von dem Nachsprechen der Formel ohne jede Aenderung ihre Aufnahme in die katholische Kirche abhängig sei, fügte sie sich und sagte endlich: „aus Liebe zu Gott!" s G i f t m l s ch e r i n. j Die Liverpooler Polizei fahndet auf eine Frau Namens Ca* lharine Flannagan, welche im Verdacht steht, im Lause der letzten zwei Jahre nicht weniger als fünfzehn Personen, deren Leben sie oersi-chert hatte, behufs schnellerer Erlangung des Versicherungsbetrages, durch Gift in daS Jen-seits befördert zu haben. sEinige interessante rußische Eheprocesse^ wurden in der jüngsten Zeit im Csaratow'schen Bezirksgerichte verhandelt. Ein junger Mensch, NumenS Skworzoff. war der Biegamie angeklagt. Bei den Verhandlungen erschienen beide Gattinnen deS Angeklagten, beide hübsche junge Frauen. Die Erste gab ihre Aussagen unter einem Strome von Thränen ab, versicherte schluchzend, daß sie auch noch jetzt ihren Mann glühend liebe und sich sehr glücklich schätzen würde, wenn man ihr denselben zurück-gäbe, da die schwierige und zweideutige Lage, in welche sie sich jetzt befindet, für sie unerttäg-lich geworden sei. Die zweite Gattin gab eine ähnliche Erklärung ab und sagte dem Gerichte, daß sie ihren Mann von Herzen liebe und ihm längst den Betrug verziehen habe, deu er an ihr verübt, als er sie bei Lebzeiten seiner ersten Frau geheirathet. Die Geschworenen fällten nach einer kurzen Berathung ein freisprechendes Verbiet Tin gewisser Medwizkij. der im selben Gericht angeklagt war, daß er gleichzeitig drei Frauen geheirathet hatte, wurde gleichfalls frei-gesprochen. ^Einen wahrhaft classischen Lpfermuthj hat unlängst im Dienste der Kunst eine Schauspielerin deS Theatre Fran^aiS, Mademoiselle Dudley, bewiesen. Anläßlich der Premivre von Albert Delpit's „Maucroix" ließ sich die genannte Künstlerin sechs Vorderzähne ausziehen und durch künstliche ersetzen, um ein durch die Stellung der natürlichen Zähne hervorgebrachtes Lispeln zu entfernen. ihnen fagte, ich sei ein Verwandter ihres Man-«es und habe den Auftrag, ihnen die Ordre vorzuweisen (wobei ich meinen Paß entfaltete, da ich voraussetzen durfte, daß sie nicht lesen konnten), daß ich ein Kästchen in Empfang neh-men soll«, welches er vor wenigen Tagen ge-kaust habe. Sie steckten die Köpfe zusammen, flüsterten miteinander, sahen mich um die Ordre au und entschlossen sich endlich, das Kästchen auszuliefern. Sie zogen es aus dem Versteck unter einer Ottomane hervor, auf der sie saßen, und reichten es mir. Ich nahm es ruhig in Empfang und beeilte mich nach Erledigung meines Geschäfts keineswegs, den Harem zu verlassen, da es mir in der Gesellschaft dieser bildschönen Fraue«, die in der That alle Schilde-rungen orientalischer Schönheiten in deu Schatten stellten, ganz wohl behagte. Ich schlürfte auf ihr« Einladung ein Glas Scherbet, gab ihnen die Lrdre für ihren Mann, steckte das Kästchen in meinenKaftan und kehrte nach Achmet BeyS Palast zurück, wo ich den kostbaren Schatz einst-weilen in meinemLimmer verbarg, ohne von seiner Wiedererlangung etwas verlauten zu lassen. Ge-gen Abend packte ich meine europäischen Kleider in ein Bündel und brachte dieses nach einem Gebüsch vor der Stadt. Dann kehrte ich zurück öffnete das Kästchen, nahm ein Drittteil der „Mtjtz- N-scht.« fHyperbel . . .) Ich sage Ihnen, unser Botanischer Garten ist so groß, daß für di« fleischfressenden Pflanzen eigens gekocht werden muß. fWörtlich aus einem Amts-blatte.] Da« Gasthaus zu HickelSberg ist auf sechs Jahre zu verpachten. Dem Pächter steht das Recht zu, Gäste zu beherbergen, zu schlachten und zu speisen. Der Magistrat. I© t i in Schneider.) Kunde: Sie. Mei-ster, wann bekomme ich endlich meinen neuen Anzug? Schneider: Wenn Sie den alten bezahlt haben. Kunde: Erlauben Sie, so lange kann ich, offen gestanden nicht warten. Deutscher Schntverein. Danksagung. Die gefertigte Schulleitung spricht der Ge-sellschast, welche am 30. September im Gasthofe „Erzherzog Johann" zu Gunsten des Weihnachtssestes der deutschen Schule in Lich-tenwald 6 fl. 20 kr. sammelte, den besten Dank aus und bestätigt den Empfang dieses Geldes. Lichtenwald, am 15. October 1883. Die Leitung der deutschen Schule: I. W e rm u th. Locates und Irovinciales Cilli. 17. October. sO r d e n s ü b e r g a b «.) Sonntag, den 21. d. M. Mittags 12 Uhr findet im Rath-saale deS hiesigen Magistrates durch den Herrn Statthaliereirath Haas die Decorirung des Stadtpfarrers und infulirten AbteS Herrn Anton Wretschko mit dem, diesem jüngst ver-liehenen Orden der eisernen Krone in feierlicher Weise statt. sGewerbegenosstnschaften.) Die hiesige Kaufmannschaft hat gegen die Constitmrung einer Genossenschaft, welche die Schnitt- und Specerei'Waarenhändler, Eisenhändler, Buch-Händler und Galanterie-Waarenhändler umfassen sollte, Protest erhoben und denselben damit motioirt, daß daS Genossenschaftswesen für ihre hierortigen Verhältnisse nicht passe; auch bestehe für die Handelslehrlmge und Practicanten bereits eine Sonntagsbandlungsfchule. welche von den Kaufleuten erhalten werd«, die Mitgehilfen aber seien sämtlich Angehörige des Handels» Krankenvereines in Graz oder Laibach. Was jedoch das Schiedsgericht betreffe, s» zögen sie es vor, ihre allfallsigen Streitsachen durch die bisher dazu berufenen Behörden zur Austragung gelangen zu lassen. Dieser behördlich aufgenom-m«ne Protest wird vorläufig der Handels- und Gewerbekammer in Graz vorgelegt werden. iEin abgekühlter Caplati.J Herr »ostonski in Hochenegg hatte durch Dr. E. Glantschnigg gegen den Pfarrcaplan Lednik Juwellen heraus und stellte es unt«r «ine Otto-mane. Am nächsten Morgen ritt ich auf dem Pferd«, wtlcheS mir Achmet zur Verfügung gestellt, nach dem Gebüsch, befestigte das Bün-del mit Kleidern an den Sattelknopf, ließ da« Pferd in der Obhut eines Knaben, indem ich ihm befahl, meine Rückkehr abzuwarten, ging nach Haufe, frühstückt« mit Achmet und lud ihn dann ein. mit mir spazieren zu gehen, wobei ich hinzufügte, ich sei überzeugt, ihm noch heute zu seinem geraubten Eigenthum verhelfen zu können. Dabei sorgte ich dafür, daß mein Wirth seine Pistolen zu Hause lich. wohl wissend, er werde eS bereuen, mir für die Wiedererstattung einen fo beträchtlichen Antheil der Juwelen ver-sprochen zu haben, wenn das Kästchen erst wie-der mit den ganzen Inhalt in seinem Besitze sei. Wir plauderten ganz unbefangen zusammen, bi« wir das erwähnte Gebüsch hinter der Stadt erreichten; dort schwang ich mich rasch auf mein Pferd, indemich drn Knaben einig« Piaster zu-warf. „Und jetzt, mein Gastfteund," sagte ich zu Achmet Bey, „laßt uns Allah preisen, denn ich kann Euch sagen, Euer Kästchen ist wiedererlangt. Ihr findet es. nebst dem Schlüssel, unter der 5 in Hochenegg die Klage wegen Uebertrctung gegen die Sicherheit der Ehre angestrengt. Als nämlich zu Ende August d. I. der zur „Ver-herrlichung" des PatrociniumSsestes von srom--men Psarrkindern in Hochenegg aufgestellte, mit einem slavischen Fähnlein gar schön ge-zierte Maibaum auf Anordnung des Gemeinde-Vorstehers nach Verlauf des Festes in Anwe-senheit einer größeren Menge von Zuschauern gefällt wurde, kam der Pfarrcaplan Lednik herbeigestürmt und bemühte sich, der Scene durch eine Standpredigt im Sinne des Wallen-stein'fchen CapuzinerS ein bewegtes Relief zu geben, indem er über „Religionsstörung" und andere gottlose Dinge zettert«. Unter den ficht-lich gut amüsirten Zuhörern befand sich auch Dr. Hostonski; dieses längst ungnädig ver-merkte Pfarrkind apostrophirte der hitzige Ca-plan mit dem erregten Ausrufe: „Sie da sind der größte Hetzer im Orte." Welchen Eindruck dieser Wetterstrahl auf die versammelten Pfarr-kinder machte, konnte Herr Dr. Hostonski nicht bestimmen. Um jedoch denselben die schädliche Illusion zu benehmen, daß ein „geistlicher Herr" heutzutage noch ungestraft in ehrenrüh-riger Weife die christliche Liebe zum Nächsten verlängnen dürfe, strengte er die Ehrenbeleidi-gungsklage an. Die Verhandlung über dieselbe, welche heute stattfand, endigte damit, daß der Herr Caplan zu 10 fl. Geldstrafe und zum Kostenerfatze verurtheilt wurde. — Hoffentlich wird dieser kalte Wasserstrahl seine Wirkung thun. s M u s i k a l i s ch e s.) Der jugendliche Clavieroirtuose Ferruccio Benveimto-Busoni, welcher vor einigen Jahren mit seinen Eltern hier domicilirte, wird am 21. October in Graz im Rittersaale des Landhauses ein Concert geben. sE i n Bär.) Wie man uns aus Tüsser meldet, wurde bei Maria Graz ein großer Bär von mehreren Bauern gesehen. Herr Witthalm aus Tüsser hat die Fußspuren des Meisters Petz gefunden und gemessen. Nach den Auf-zeichnungen des genannten Herrn beträgt die Breite der Tatzen 16 und die Länge 21 Cen-timeter. sErfror«n.) Der beim Grundbesitzer RochuS Klemenfchek in Sulzbach bedienstet« Knecht Mathias Kraj, welcher sich am 4. d. auf der Alpe verirrt hatt«, wurde am 7. d. er-froren aufgefunden. ISelbstmord auf den Schienen.) Jakob Sabota, Rekrut des untersteirischen Infanterieregimentes Nr. 87, legte sich, einen Rosenkranz in den erhobenen Händen, bei Graz auf die Schiene» der ungarischen Westbahn; als man den Zug zum Halten gebracht, fand man den Kopf deS Selbstmörders bereits vom Rumpfe getrennt. Ottomane des Zimmers, welches ich bewohnt habe. Bewahrt es diesmal besser!" „Aber Euer Lohn i" fragte Achmet ängstlich, da er meine List zu ahnen begann. „Habe ich nicht diese Kleider, daS Pferd und die Pistolen?" sagte ich darauf. „Doch Ihr solltet auch noch den vierten Theil der Juwelen haben!" rief Achmet. „Vorgestern versprächet Ihr mir den dritten Theil," erwiederte ich. „und da ich fürchtete, daß mein Antheil auf ein Achtel zusammen-schmelzen oder vielleicht ganz verschwinden würde, wenn es von Eurer Willkür abhinge, so nahm ich mir ein Drittel selbst. Den Rest nebst dem Opalrioge, findet Ihr sicher aufbewahrt in dem Kästchen. Und nun sei Allah mit Euch!" Dabei spornte ich mein Roß und flog da-von. während Achmet nach seinem Gürtel griff, seine Pistolen zu suchen. Da er sie nicht fand, eilte er rasch zurück, um sich des Kästchens zu bemächtigen. Ich gelangte glücklich zu Gardet. Der Ertrag der Juwelen setzte uns in den Stand, unsere Reise noch bedeutend auszudehnen. Einige der prächtigen Steine brachte ich selbst nach Hanse und erinnerte mich noch lange deS goldenen Kästchens Achmet BeyS und meines Abenteuers in Ossiut. 6 [ X o b in den Flammen.] Beim Grundbesitzer Michael Povaly zu St. Veit ent> stand durch die Schuld des blödsinnigen Sohnes Feuer und wurde das Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude sammt allen Vorrathen eingeäschert. Die emundachtzigjährige Mutter de« Eigenthümers fand ihren Tod in den Flammen. IBesti alität.] Gute Weinjahre haben zumeist auch eine traurige Erfcheinung im Ge-folge, nämlich die der zahlreichen Sonntagsrciu-5cht der durch letzteren oft geweckten Bestialität. Unsere Stadt war bereits am verflossenen Sonn-tage der Schauplatz eines empörenden Falles von Roheit, die zuin Theile gewiß der „Heuri-ge" mit verschuldet haben dürfte. Auf der Strecke zwischen dem Hirschenwirth und der Stadt Graz wurde nämlich am Abende der Jnfunterist Carl Petra» von zwei Burschen aus Lava muthwil-lig überfallen und mit einem Ho'^scheite durch einen wuchtigen Hieb auf den Kopf zu Boden geschlagen. Der Getroffene liegt lebensgefährlich erkrankt darnieder. sKirchenaub.] In der Pfarrkirche zu Maxau wurden drei Opferstöcke erbrochen und der darin befindliche Inhalt (circa 2 fl.) gestohlen. Im Verdachte der Thäterschaft steht .in Drahtbinder. sRaub.] Vor einigen Tagen wurde der Hausbesitzer Josef Marhart in BitterSbach, als er früh am Morgen nach dem Bahnhofe ging von einem unbekannten Manne überfallen. le> bensgefährlich verletzt und seiner Barschaft von 10 fl. beraubt. Literarisches. sTauffig's WienerHauSfrauen-Kalender.! Der 5. Jahrgang dieses im Verlage von Moritz Perles in Wien «schie-neuen Kalenders weist nach allen Richtungen eine so bedeutende Bereicherung seines Jnhal-teS auf, ^ daß man daraus schließen darf, wie vollständig diese Specialität unter den Kalen» dern sich die Gunst der Familien zu gewinnen wußte. Den vielen schon bestandenen Rubriken wie dem beigehefteten Wüschebuche wurden Vonnerkblälter für die Festtage der Familie, für Adressen der Hausarbeit«, für die dem Dienstpersonal« übergeben?» Haushaltungsgegenstände angereiht. Was den belletristischen Theil des Buches anbelangt, so befinden sich darin treffliche Abhandlungen von Ottilie Bondq: ..Mutter und Kind"; von B. Reu-man»: „Ueber das Wirtschaftsgeld"; von Dr. Wilh. Roth: „Ueber die Pflege der Haut"; eine reizende Dorfgeschichte: „Der Dickkopf-bauer," von Jenny Neumann; ein Essay: ..Madchenträume." von Adele Crepaz, und damit auch die kleinen Lieblinge nicht leer aus-gehen, eiu liebliches Märchen: „Die Stern-schnuppen." von Anna Azwanger. Der Kalender ist mit neuen Lettern und schönen Vignetten in schöner Ausstattung erschienen und kostet trotz des größeren Umfanges nur V0 Kreuzer wie seither. ^ Illu strikte Jagdzeituna. 1 Schmidt & Günther's Leipziger „Jllustrirte Jaydzeitung" 1884 Nro 2, herausgegeben vom königl. Oberförster Nitzfche. enthält folgende Artikel: Zum Fang des Raubzeuges. Von E. von Wolffersdorff (Schluß). — Die Bekaf-sinen-Jagd. Vom Oberförster Ouensell. — Allerlei alter Jägeraberglauben über heilsame Eigenschafteu des Wildes. Von Eduard Rü-diger. — Zur Schrotschußfrage. Von Ferdinand Probet. Büchsenmacher zu Darmstadt. — Bei. träge zur Thiercharacteristik. Von Rudolf Mi-nuth. — Ein Urtheil über das Tefchner-Ge-wehr. Von A. Bauer. — Mancherlei. — Illustration: Schreiender Hirsch mit Mutter-wild. — Eiu Bild aus der Brunstzeit. Von F. Brzozowsky. — Inserate. - Die Jllustrirte Jagdzeitung von Schmidt und Günther in Leipzig erscheint an, I. und 15. des Monats und kostet bei den Buchhandlungen halbjährlich M. 3. Bei den Poftanstalten viertelj. M. 1.50. Macht Eingesendet.*) Zu kWUM mit W d. Rapier wird ein Partner gesucht. Man ersucht höflichst. Namen und Adresse des Pr»porienten in der Administration in erfragen und allßlllige Erklirongcn daselbst ,o hinterlegen. Wir machen hierourch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren Kauf-t» a » n & Simon in Hamburg besonders aufmerksam. Wer Neigung zu einem interessante» wcnig kostspieligen Glücksversuche hat, dem kann die Betheiligung an der mit vielen und bedeutenden Gewinnen ausgestatteten staatlich garantirten Geldverloosung nur bestens em-fohlen werden. ^Interessant] ist die in der heutigen Nummer unserer Zeitung sich befindende Glücks-Anzeige von Samuel Hekscher »vn. in Hamburg. Dieses Haus hat sich durch seine prompte und verschwiegene Auszahlung ver hier und in der Umgegend gewonnenen Beträge einen dermaßen guten Ruf erworben, daß wir Jeden auf dessen heutiges Inserat schon an dieser Stelle auf-inerkfam machen. Herichtssaat. DienStag. 16. October fExcesse gegen Juden.] Vor dem hiesigen Gerichtshöfe fand heute die Verhandlung gegen 21 Personen aus der Gegend von Paradeis bei Pettau statt, welche sich am 5. September d. I. an den Excessen gegen israelitische Handelsleute betheiligt hatten. Den Vorsitz vei dieser Verhandlung führte der Kreisgerichtspräsident Hof-rath Heinrich«, Wolanten waren: LGR. Dr. Galle. Gerichtshof'Aojnnct Dr. Eisenzopf und Genchtshof-Adjunct Toplak. Als Schriftführer fungirte Dr. Kuder. Die Anklage vertrat St. A. S. Wagn«. Die Vertheidigung hatten die Advocaten Dr. HigerSperg«, Dr. Sajovitz. Dr. steplschnegg und Dr. S«nec übernommen. Auf dem Gerichtstische lagen diverse corpora dclicti ausgebreitet. Zwei Gendarmen bewachten die Angeklagten. Als Diabolus rotao «scheint Veit Ko2el vulgo Poptz. Derselbe befand sich am 5. September in Vi^nica. wo er mit den r. voltirenden Croaten Wein trank. Mit ein« Kacke bewaffnet, zog er dann am Abende deS gleichen Tages in Gesellschaft d« Croaten üb« die Grenze nach ParadeiS; dort harangnirte « die Bauern und bedrohte diejenigen, die sich dem PlünderungSzuge nicht anschließen wollten. Er rief: Ich bin der Teufel und w«de Jeden hin-schlachten, der zurücktreten sollte. Im Nächste-henden reproduciren wir in Kürze den Sachver-halt. Zu Viönica (Croatien) wurden am 5. Sep. temb« die Häus« der israelitischen Kaufleute A. Klein und N. Heiner von croatischen Land-leute» gestürmt, demolirt und geplündert. Die Weine wurden theils auS den Kellern geschleppt, theils ausgetrunken. Bei diesen Excessen waren auch mehrere Bewohner aus Paradeis in Sttier-mark zugegen, u. zw. theils als müssige Zu-schauer, theils als Conknebanteu. Auch nahmen sie einzelne entwendete Gegenstände üb« die Grenz? nach ihrer Heimat mit. Die Kund, von diese,, Judenverfolgungen hatte sich schnell bei den steirischen Grenzbewohnern verbreitet. Noch am Abende des 5. Sept. wurde daS Pfa«dorf St. Barbara in der Kollos der Schauplatz eines gegen den dortigen israel. Handelsmann Moriz BlaS gerichteten Gewaltactes. Ungefähr zehn Croaten waren mit Beilen und Aexten bewaffnet üb« die Grenze nach ParadeiS gekommen und gingen nun von Haus zu Haus, weckten die Leute und theilten denselben mit, eS sei nun erlaubt, die Juden zu verfolgen. Auf diese Weise trieben sie die mannliche Bevölkerung zu-sarnmen. welche ihnen theils freiwillig, theils kingeschücht««, Gefolgschaft leistete, um angeblich die Auslieferung deS Jsraeliten Klein, welcher sich nach St. Barbara zu seinem Schwager Moritz Blaö geflüchtet hatte, zu begehren. Die mit Aexten und Beilen bewaffneten *) Zur zorm und Inhalt ist di« Redaction nicht oerantivottlich. 1883 Croaten wußten auch die Paradeif« zu über-reden sich mit ähnlichen Waffen zu versehen. So zog denn eine 40 bis 50 Mann starke Menge, nachdem sie zuvor bei dem Weingarts-hause des Herrn Carl Sirna in ParadeiS Sturm geläutet hatte, gegen St. Barbara, woselbst sie auch den Meßn« zwangen die Feuerglocke zu lauten. Unt« Anführung der Croaten begann nun der Angriff auf da« Haus des Moriz Blas. Mit Beilen und Kreuzhacken wurde die an der Vorderfront deS HaufeS befindliche Ge-wölbethüre eingeschlagen. Während die Croate» unter Geheul die Auslieferung deS Juden A. Klein begehrten, begab sich ein Theil d« Ex-cedentcn nach der Hosseite des Hauses, woselbst sich die Wohn- und Schlafzimmer d« Hau», leute befanden. Thüren und Fenst« wurden zertrümmert. Balken und Gitter auSgehoben und Steine verfchieden« Größe in die Wohn-räume geschleudert. Moriz Blas schoß mit einem Revolver zum Fenster hinaus, worauf die Angreif« wieder nach Vorne zu dem Ge-wölbe eilte». Diesen günstigen Augenblick be-nutzte Moriz Blas zur Flucht mit den Seinen durch den Garte». Im Gewölbe wurde inzwischen das ganze Waarenlager zerstört, die Stellagen zertrümmert und von den Leuten die ihnen gerade in die Hände kommenden Gegenstände davon-getragen. Eine aus drei Mann bestehende Gen-darm«ie-Patrouille, welche unvermuthet erschien, machte e.idlich dem Treiben ein Ende. Sammt-lichen Croaten gelang eS jedoch, begünstigt durch die finst«« Nacht, mit den gestohlenen Waaren üb« die nahe Grenze zu fliehen, wahrend eine namhafte Zahl der beteiligten Steirer verhaftet und 21 davon, meist Bewohner von Paradeis und Umgebung, theils weqen Ver-brechenS der öffentlichen Gewaltthätigkeit 4. u. 5. ^alleS, theils wegen desselben in L«bindung mit dem Verbrechen deS DiebstnhleS angeklagt und vom Gerichtshofe zu nachstehenden Kerker-strafen verurtheilt wurden: Veit Kozel 18 Mo-nate, Georg Kelz und Josef Vidovic je 1 Jahr, Ioh. Vogler, Mich. GabeS, Franz Emazic, Ios. Potocnik, Andreas Hrenko und Marcus Gabrovec je 6 Monate, Ioh. Koletnik I I Monate, Josef Koletnik und Ioh. Herzog je 5 Monate. Josef Smerzic sen., Mich. Koletnik Philipp Bra«u-ek. Mich. Arnej^ie je 9 Monate. Ios. EmerZic jun. 4 Monate. Johann Friebau« 2 Jahre. Jacob Zumbat und Jacob Mlak« je 10 Monate und Josef Meizenovi,': 7 Monate. Schließlich müssen wir bemerken, daß der Staatsanwaltschaft und dem Untersuchungs-gerichte für die rasche und gründliche Durführung d« Voruntersuchung die vollste An«kennung gebühre, denn feit den Excesse» gegen die Jude» bis zur Schlußoerhandlung v«gi»gen kanm sechs Wochen. Mit Rücksicht auf die Verleitung durch die au» Croatien herüber gekommenen Revol-tanten war der Gerichtshof in d« Lage über die Verurteilte» die MilderungSparcgraphen 54 und 55 St. G. in ausgedehntem Maße anzuwenden. Volkswirtschaftliches. sErntebericht aus Ungarn.] DaS ungarische Amtsblatt v«öffentlicht folgenden Erntebericht über den Zeitraum vom 4. bis 11. d.: Die AckerungS- und Anbau-Arbeiten wur-den im Allgemeinen unter günstigen Umständen zu Ende geführt. Die Saaten gedeihen schön, nur an einzelnen Orten sind dieselben in Folge d« dort herrschenden Dürre schlecht aufgcgan-gen. Die Kartoffel-Ernte kann im Ganzen mitte!» mäßig stellenweife ab« auch gut genannt wer-den, obfchon auS einigen Gegenden, namentlich aus den oberen Comitaten und 1 den Comitaten jenseits der Donau, üb« Faulniß d« Knollen Klage geführt wird. Die Rüben-Ernte ist mit wenigen Ausnahmen gut ausgefallen. Die Tabakpflanze hat im Allgemeinen eine schwache Mittel- und nur hie und da ein« gute Ernte geliefert. Die Weinlese ist. besonders was die Quantität anbelangt. großentheiS mit gutem Erfolge im Zuge, übrigens an mehreren Orten auch bereits beendet. 1883 ,.Z>e»tsche Macht Goldrente . ... ' Einheitliche Staatsschuld in Noten »in Silber S9.L0 79.0SI ■ Märzreote 5% .......92.85 1 vankactien ..... . 839.— > tzreditactien........ 285.90 London wista .....120.10 • Ravoleond'or . . 950.— ! k. f. üvtünzducaten . ... 5.70 I iOo Reichsmark...... 58.85 Dr. Behr S r Nerven Gxtract, , ein slU'i Heilpftanjen »ach eigen» 'J viel Kode Mreilttcr Sxtract, welcher sich seit vielen Jahren als vortrefflich«« Mittel qegen Nervenkrank» britrn, wie: Nnwenschmer-}tu, Miqräne, Ischia«. «reu,» __.... und Stüctenmarksckmer,«», 'Z-ttAzr.f Spiltpst,, vähmungea.Gchwä» ckkjustände u. Pollutionen dcwadrte. gern« «iid Tr Äehr t Nerven-Srtract mit bestem Er-feige angewendet gegen: Giebt nnd Rheumatismus, Steifheit der Muskeln, «elenkS-nnd Muskel - RKeumatismus, nervöse» ttopfs («CKUC piX«*lKirni in WW«rtnt-S»rmiiu S Gliick I« Kermr-Zicaretten mit fratiiftbatnii tnliallt. »»«OD« tut!,...!««»; ..IlB Blick iu «Mi Himael", trfpfialn Cvof «t irto. «xrrrtt. tirtt (IoIIkhoh tufonun«* fufl« nur 2 I Vil kr., ki fltTfcntunj nit P»ft IN It. nctr für odmAitl u>k fstlw«*»*«' Central-V er s en dungs-Depöt Wien, IT., RTX. Ans dem ÄmtsKtatte. Kundmachungen. Curatell-Berhän» gvng über Johann Hofbauer, 25 Jahre alt. von Praßberft wrgen WahusinnS. Curator ad aeium Thomas Hofbauer dortselbst. BG. Ober-dvrfl. — L i c i t a t i o n e ii. I. exec. Feilbietunqen der Realitäten der Maria Lesjak Urb. Nr. 882 A. L. ad Slnfenfttin. Schätzw. 720 fl. am 18. Cctober BG. Pettau. — Ter Eheleute Fra»z und Maria öch in Trieben. Schätzw. ls«) fl. am 19. October BG. St. Leonhard. — DeS Thomas Cafutta in Gruschtaberg. Tchätzw. 48<)0 fl. am 19. October BG. Pettau. Des Johann HanMiü in Wernsee Schätzw. 7L» fl. am 20. October BG. LutLndrrg. — Des BlaS und der Barbara Gruschenegg in > Pou/.e Schätzw. 1261 fl. 72 kr. am 20. Oct. VG. Gonobitz. — Der KanfschtllinMordeninq pr. 1000 fl. auf der Realität der Eheleute Geori; und Maria Ferk in dem KG. Pößnitz-ho'ni am 24. October BG. Marburg I. D. U. Erinnerungen. Berjährungsanerken-nung und Löschunflsgestattung von Forderungen »ach Ku^ligunde Triueaus, Theresia Jlschnig. Maria und Helena Posgan, Tagsatzung am 2l. November BG. Marburg l. D. 11. — Johann und Franz Essenko Tags, am 31. October BG. Zliarburg l. D. U. — Johann Goinik. Rauchfangkehrer Tags, am 22. October BG. - Franz. _ Kourse der Wiener Aörie vom 17. October 1833. Wiohtig für Aemter. Notare, Advocaten, Speditions- und Handelshäuser etc. flUM (WfllfOf«#. dauerhafter und billiger als Metall- oder Kaatgchukstempel. Patentgesnch eingereicht. C«lltalold. will seit mehreren Jahren — besonders in Frankreich, England und Amerika — zu Cliches verwindet and hat sich widerstandsfähiger und dauerhafter erwiesen, als Kupfer oder Metall, da selbst bei einer Auflag« voll einer halben Million kaum merkliche .Sporen von Abnutzung sich zeigten. Celluloid gestattet die Verwendung aller U Farben, selbst wenn dieselben ätzende FlQssig-J keilen enthalten, also auch vuu unvergänglichen N Kiruiss- (Buchdruck-) Farben oder CopirUrben, H wältrend bei vulkanikirteni KauWhuk nur die leicht verwitternden Anilinfarben Anwendung finden können. Celluloid-Stampiglien kennen dalier noth in der Buchdruckerpresse verwendet werden. Stampiglien ans Celluloid empfehlen sich besonders dort, wo deren Abdruck unvergänglich bleiben soll (auf Vollmachten. Cessionen, Urkunden etc.); also vorzüglich bei Aemtern, X'itaren, Advocaten, Spediteuren. Handlungs-liAusern ll s. w. Nachdem sich ferner auf Tuch, Leder oder Leinwand gute Abdrfleke erzielen lasse», so empfehlen sich diese Stampiglien auch sOr Gewerbetreibende zur Markirung ihrer Erzeugnisse. Preis« von 2 fl. aufurärta. Bestellungen für Cilli und Umgebung bei Johann Rakusch, Cilli, Bachdruckdrei, Papier- und Schreibmaterialienhandlung. W Pi-elseimruntr gratis and franco. 500.000>lark im günstigsten Falle, ferner 1 Gewinn von 3DO OOO Mark. 1 a 200 000. 2 ä 100 000. I a 00 000 1 a 80 000. 2 a 70 000 I a 60 000, 2 a SO 000, 1 a 30 000. 5 a 20 000. 3 a 15.000 26 ä 10 000. 56 a SOOO. 10h ä 3000, 25» ä 2000 fl a I500, 515 » 1000.1036 a 500, 00 .. 200 63 ä 150. 2S020 a 145 Mark, lf.340 Gewinne a 121 100. 04, «?, 40. 20 Mark bietet die neueste, verbesserte und vom Staate garantirte G< Idlotteric, somit 50.500 Gewinne und eine Präme im Betrage von 9,290,100 auf nur 100.000 Losen. Ziehuug 1. Classe 4000 Lose betragend, 157.000 Mark. Haupttreffer 50.000 Mark, Haupttreffer 2. Cl. 60 000. 3. Cl. 70 000. 4. Cl. 80.000, 5. CL 90 000, 6. Cl. 100.000, 7. Classe eventuell 500 000 Mark. Zur ersten Classe kostet ein (ame« OrlcIiialloM Jlark oder II. S 50. ein halben fl. 1.7A und ein viertel !»© kr. Dieselben werden gegen Einsendung des Be-tiage« und auch unter Foataachnahuui direkt, in verschlossenen Couverts per Poet versandt und tur genauen Orientirung amtliche XiehungNpline jader Bestellung gratia beigefügt, sowie nach jeder Ziehung sofort jedem Loosinliaber amtllrhe fiewlnn-llate gesandt. Die Bestellungen treffen bei Unterzeichneten so zahlnich «in, da» die Aufträge baldigst, spätestens aber bis zum '29. October I88Z direct zu senden sind an &Ü9— 5 Hermann Schwarzschild, HaüDl-Lotterie-Bnrcan, HAMBURG. Frachtbriefe mit oder ebne Unterschrift, zu haben bei Joli Rakuscli, Cilli. Haupt-Gewinn event. 500,000 Mark. Glücks-Anzeige. Die Gewinn» garautirtd. Staat Elnladuzig zur Betheiligung an den Gewinn-Chancen der vom Staate Hamburg garantirten grossen Geld-Lotterie, in welcher 9 Millionen 620,100 Mark ■lohar gewonnen werden mfiaaen. Die Gewinne dieser vortheilhaften Geld Lottehe, welche plangemiiss nur lOO.OOOLoose enthält. sind folgende, nämlich: Der gröaate Gewinn ist ev. 600,000 Mark PräjBte 300,000 M. 1 Gew. ä 200,000 M. 2 Gew. a 100.000 M 1 Gew. ä 1 Gew. a 9 Gew. ä 1 Gew. ä 2 Gew. ä 1 Gew. k 6 Gew. a S Gew. k 20 Gew. a 66 Gew. a 106 Gew. a 253 Gew. i 00,000 M. 80,000 M. 70.000 M, 80,000 M 60.000 M. 30,000 M 20,000 M. 16,000 M. 10,000 M. 6,000 M. 3,000 M. 2000 M. 6 ew. a 1500X1. 616 Gew. ä 1000M 1036 Gew. ä 600 M 60 Gaw. ä 200 M. 63 Gew. k 160 M. 29080 Gew. ä 146 M. 3460Gmr.il 124 M. 00 Gew. a IOO M 3050 Gew. a 04 M. 3960 Gew. a 07 M. 3950 Gew. ä 40 M. 3960 Gew. ä 20 M. im Ganzen 60600 Gewinnste und kommen solche in wenigen Monaten in 7 Abtheilungen zur silehereia Entscheidung. Die erste Gewinnziehung ist amtlich festgestellt und kostet hierzu das ganze Original-Los nur 3 fl. 50 kr. das halbe Original-Los nur I fl. 75 kr. das viertel Original-Los nur 88 kr. und werden diese vom Staate garantirten Ori-ginal-Looae (keine verbotenen Promessen) gegen frankirt« Einsendung des Betrages selbst nach den entferntesten Gegenden von mir vet^ aandt. Jeder d-ir Betheiligten erhält von mir neben seinem Original-Los« auch den mit dem Staatswappen versehenen Original-Plan gratis und nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Die krnMm u. Ver&eiiiluM der &ewiMielier erfolgt von mir direct an die Interessenten prompt und unter strengstor Verschwiegenheit. Jede Bestellung kann man einfach auf eine Posteinzalilungskarte oder per recom-mandirten Brief machen. Mfc- Man wende sich daher mit den Auftrüge» der nahe bevorstehende» Ziehung halber, bis zum 31. October <1.1. vertrauensvoll an 0~7—U> Samuel Vlecitscher sen., Banquier und Wechsel-Comptoir in Hamburg. Z. 5106 Pr. Kundmachung. Vom k. k. Krcisgcrichts-Prtaidium in Cilli wird bekannt gemacht, dass bei demselben wegen Sicherstellung der Bespeisung der eigenen gesunden nnd kranken Sträflinge und Häftling«, dann jener des hiesigen k. k. städt. del. Bezirksgericht««; ferner wagen Sicherstellung der Brodlieferung (Qr das Jahr 18S4 die Offert- und zugleich Minuendo» Verhandlung am 25. October 1883, Vormittags 10 Utir in der Amtskanzlci der Hilfaärater-Vorstebung (Kloster-geb&udc. IT. Stock) abgehalten werden wird. Hiezu werden die Unternehmungslustigen mit dem Beifügen eingeladen, dass jener Licitant um die Uebernahme der HästUngsspeisung eine Caution von 1000 fl. r in Spar-cassabücheln oder in Staatobligationen, letzter« nach dem Courswerthe des Verhandlungstages, zu Handen des Herrn Licilations-Comniissärs zu erlegen haben wird, die etwaigen Offerenten aber, die mit gleichen Cautionen belegten, gut versiegelten Offerte bis zum Beginne der Verhandlung zu überreichen haben. Die Vcrpstegsnortn, die Speisetabellen, dai> Karkt-preiscertificat. and die übrigen Beding risse können bis astn Verhandlnngsfege täglich während den ge-üsthnUehen A ist** tun den ia der Aiptskanzlei des Herrn mlfyfoter-Vbrtwlsers etstgfsenen werden. Präsidium des k. k. Kreisgerichtes Cilli. am 10. October 1883. L. S. X3:eiiixiels.ez in/f. 8 JVutsitf Wacht." 1883 Wir beehren uns hiermit anzuzeigen, dass der j^usstoss unseres Sc3a.anlr"bleres am 15. Octo"ber a_ C_ beginnt, und sehen geneigten Austrägen mit Vergnügen entgegen. Bürgerliches Brauhaus In Pilsen g-eg-r-ü_».a.ot im Xalxre 1642. Hauptdepöt in GRAZ bei F. SCHEDIWY, AlllM'IlKtrilMMP 35. (Nachdruck wird nicht honorirt) in grosser Auswahl Johann Rakusch in Cilli 578—3 Kürschner in Laibach empfielt »ein grosses Lager von Pelzwaaren aller Art in staunend billigen Preisen. Versandt gegen Nachnahme. Nichtconveniercndes wird zurückgenommen. Beperaturen und Verbrämungen werden aufs Gewissenhafteste ausgeführt Ein a~a.stäoad.le"ea iuCitd.cli.ori. von angenehmen Aeusseren wünscht in einem Privathanse als Stntamicta oder Kinderwärteria unterzukommen. Näheres in der Expedition