für Vaterlands Künste Wissenschaft und geselliges Leben. M^ ROI« 8««n8t«3 Ä^n 18. V^Q0««dOr. 1847, Jahresbericht über 5ie Kleinkinder-Dewnhranjtalt in Laiblich am . Schlüsse des Militär-Jahres 18^7. -«^»it dem heuligen'ZeilungS-Blaice erfüllen wir die Pflicht der .Dankoarkeic, dem wohlthätigen Publikum Lai' bach's über die-Gebaiung ^inc jenen Spende» Rechnung zu legen, die im Laufe deö' Mi!/iär - I>chreö 1847 der Erhal-Mng der Klciiikmder-Be'V^Hrä'iistali gewidinet wurden. Sind Ulrich die Emvfange dieseS' Jahres um ein Un bedeutendes hinier jenen des vorigen Jahres zurückgeblieben, was theils in den bedrängten Zeitverhälcnissen, theils in dem Umrande seinen Grund Hai, das; im Jahr l846 einige Legate als ausi.rordeliiliche Einnahms-Rubrik eingingen, so war doch die Anstalt andererseits so glücklich, ihre Auslagen dadurch vermindert zu sehe», das; ein ungenannt seyn wollender Wohlthäter die Auslagen der Verkostung von 60 der ärmsten Kinder auf sich nahm, wodurch es wieder möglich wurde, au der Schuld,für den Ankauf des Hauses eine Ab-WagS-Zahlung zu. leisten und dem ersehnten Ziele deS schuldenfreien 'Besitzes jener Nealilär naher zu rucken, das wir bei gleich gloßjliulhiger Unterstützung der guien Sache in wenig Jahren zu erreichen hoffen dürfen. Laibach am 12. December 1847. Irische Mahrchen und Sagen. Von C. von K. lll. Die begrabenen Deine. (Fortsetzung.) ^DlN kühlen Dämmergrau eineS schonen Sonntags im Iunimonai machte sich Schorejche Hower (Georg Howard), schön angethan mit einem vollständigen Anzug ^) nebst einem Paar suük.'l'iaa/lneucr Rc>s;lederschuhe, aus seines Vaiers Hütte, die gar niedlich lind heimlich am Mer ber Flesk, i«, ^erry. Lande, u»cer HoUunder- und Elchen-bäumen versteckt lag, auf den Weg, um noch zu rechter ) So zerlumpt und abgerissen derIiländer in der Woche herumlaufen mag, so vj,l hält ^ darauf, an Sonn- und Feiertagen schmuck und mtt einem ganzen Rock auf dem Lcibe sich sehen zu lassen- Zeit zur Frühmesse im Dorfe Abbey - Dorney zu kommen. Das wenigstens hatte Schoresche seinen Aeltern als Zweck seines weiten GanaeS angegeben, hinter dem aber das betagte Paar, wie es sich mit heimlichem Lächeln gegenseitig zu verstehen gab, alö der Fortgehende die Thür zumachte, noch einen andein, weltlicheren vermuih.te. Was an jenem Margen, wahrend er mit leichtem, frohen, Tritt hurtig über Heide und Gräscr schritt, ihm zu obeist in den Gedanken war, ob die Kirche, wo er an der Seice einer kleinen blauäugigen, blondhaarigen Beterin während deö Meßopfers und der langen Predigt knien sollte, oder die Tenne des Kreu^wirchöhauses, wo er den Nachmiltagötanz mit ihr zu eröffnen gedachte, mag um so leichter unuiuersuchl bleiben, als plötzlich ein ganz absonderliches Begebniß ihn Liebe und Andacht vergessen li^ß und seinen Tag gewaltsam ganz anders ausfüllte. Wie er eben ein niederes, heidebewachsenes Geländ entlang trabte und eine alle Weise vor sich hin pfiff, kam er an einen hohen Damm, den Schwarzdorngesträuch über.-wuchs, aus d^m da und dort der verwesende Stamm einer allen Eiche oder Buche hervorragte. Schoresche suchte mit den Augen am Raine hin eine Stelle, wo er leicht hinaufsteigen könne, fand eine und hielt sich eben an einem Zweige, um sich hinaufzuschwilige», alö er auf der andern Seile ein Geräusch und ein Rascheln in den Büschen hörie, wie wenn Jemand sich durchdrängte. Er stellte sich mit dem Fuß auf einen Binsenbusch, um den Erdaufwurf vollends hinaufzusteigen, alö er plötzlich mit einem laucen Schrei in das Feld rückwärts purzelte; denn was erblickte er zuobeist auf dem Damm, hinwandelud und just zum Hmabspringen ansetzend? — zwei wohlgestaltete mittelg'.oße Beine ohne Leid oder Kopf! Es sah gerade aus, als ob sie ein wenig ober'm Knie abgejchintlen worden wären, und ohne das; etwas ihre Bewegungen lenkie, kletterten sie und sprangen sie und wanderten sie das Moor entlang mit so wohlbem?sscnen Schrillen, als ob der erste Tanzmeister i» Kerry ihr G.he» und Hüpfen beaufsichtigte. Sie gehörten augenscheinlich einem Maime an, wie sich nicht allein an ihrer Gcstalc u„d Große, jondern auch an dem Slück weißer Easimirhose zeigte, welche am Knie über eilN'N saub.rn seidenen Strumpf geschnallt war. Die Schuhe waren vorn viereckig abgeschnitten, von Corduan, und mit altvaterischen silbernen Schnallen geziert, wie man dei« — 402 — gleichen schon seit der Urgrosi?aterzeit nicht mehr in jenen» Lan-deslheil getragen hatte. Sie waren langsam an Schoresche vorbeiae wandelt und dem Nachstarrenden schon auf Stein-wurfsweite entrückc, ehe er sich von seinem Erstaunen so weil erHolle, um an's ?lufstehen zu denken, was er linglam und fast unwillkürlich lhac, wahrend er immer unverwandt den Beinen nachschaute und nur still bei sich auSrief: «Heilige Muilergocce)! wach' ich oder träum' ich?" Die Beine hatten sich nun schon so weit emfernc, das; er merkte, sie würden ihm bald ganz aus dem Gesichc kommen, wenn er ihnen nichc nachsetzte; er liest also Abbey - Dorney und seine Lockungen fahren ui.d handelte ohne längeres Bedenken jei-Nem neuen Einschluß nach. Wer wollie sie alle aufzählen, die »Oh» und „?lt)",uu,d »Potztausend'' und „^llleu'elc," die S ch o r e j ch e 'n von Zeil^u Zeit eiuichlilptten, a!5 die Beine übel einen Graben hüpften, säuberlich die beste» Stellen durch einen Snmpfsleck oder Moorstich aussuchten oder duich ein Geblisch sich drängten! Es dauerce nichc lanqe, so schloß sich ihm ein Nachbar an, der nach Listowel den Pfairer zur Kindlaufe hatte holen wollen, der Versuchung aber »ichc widerstehen konnce, mit nachzulaufen und zu erfahren, was eö für ein Ende mic der verwunde» lichen Erscheinung n^hinen n.'e>de. Ein Schmid und ein kleiner Iunae, d^r Jenen für einen Reisenden halle holen sollen, um des Letzcern Pferd einen ausgegangenen Hufnagel einzuschlagen, machten bald ebenfalls die Jagd mit. Ein Milch, madchen stellte ihre Kanne» ab und einige zerlumpt Buben gaben ihr Schleuderballspiel auf, als die Wunderjäger heran kamen, und bis sie in die Nahe von Listcwe! gelangten, war der Schwärm der Mitlaufenden, trotz der fiilhen Morgenstunde, beieits so angewachsen, das; er aussah, wie die Gemeinde eines Dorfkirchleins, die zum Vormiccags--Gottesdienste zieht. Es war gar ergötzlich anzusehen, als sie an die Gewässer des Flesk gelangten, wie zait und zierlich die Beine von Schrillstem zu Schi'iltstein sich setzten, ohne auf die schönen Seidenstiümpfe ein Hleckchtn zu bringen. Sie nahmen nun behenden Ganges ihren Weg querfeldein, während der Schweif der Neugierigen immer langer sich nachzog und immer laurer in seinen Ausrufungen der Verwunderung sich vernehmen lies;. Nach scharfein Zugehen stiegen die Beine in ein enges Waldthal hinab, wo das verworrene Knieholz und Dornge» strüppe, und das dichtverschränkle Erlenaezweig den Beinen derer, die einen schweren Körper mic sich schlappen mußten, das Wandern nicht .den lustig machte. Die beiden selbstständigen »Spazierhöl;er," von keiner solchen Traglast behindert, kamen naiürlich leicht über solche Schwierigkeiten weg. Sie hüpfcen über das niedere Gestrüppe oder ichlüpften gleich behende unter den astigen Armen der Eichen und Ulmen, die sich über den Weg streckten, durch, während die Eifrigsten des nachhängenden Schwarms in einem forrdie Stirnen und Nasen an dic Aeste stießen, oder ihre zerfetzten Kleider durch Schlehen-dusch und Dornstrauch zerrten. Mehrere, ermüdet und geärgert von der Hatz, blieben bald dahinten, während Andere, die kein Wo und Wie des Ausgangs, oder gar einen schlim» men vor sich sahen, sie ängstlich ganz aufgaben. Tausend Vermuthungen über die Beine machten sich laut und gelcend. Einige sagten, sie hätten sie ein oder zweimal wie Halt machen >ehen, und gewiß würden sie nicht viel weiter gehen; Andere schwuren darauf, sie gingen ja schneller mit jedem Augenblick, und sie würden sicher nicht anhalten, bis sie an's Shannonufer kämen. Viele meinten, es seyen gar keine Beine, sondern nnr Gestalcen davon, und sie würden immer fort drauf los gehen und gehen, bis in die Nacht, und sie Alle dann in irqend einen Wald oder Einöde führen, und dann chäce sich wohl gar der Boden unter ihnen auf, oder ein Smünwind fegte sie forc, daß man me wieder etwas von ihnen höice. (Schluß folgt.) >"u Die Gutta Bercha. (llus der „Gegenwart.") Es finden sich in der Natur Substanzen, die dazu bestimmt scheinen, in der Anfertigung von Ulensilieu und Be-kleidungsgegenständen große Veränderungen zu bewirken. Zu diesen Substanzen gehört die Gutia Percha, deren Einführung in Europa im Herbst.e des Jahres 1843 zum er-sten Male von der londoner Hs>cil;!v ol' /VN5 einer Untersuchung unterworfen wnrde. Dr, Mo « cg o m m eri e erzählt die Geschichte der Entdeckung derselben auf folgende Weise: »Während meiner Anwesenheil in Sincapore im I. 1843 bemerkte ich in den Händen eines malayischen Holzhackers einen Parang (Arc) mit einem Stiel, der aus einem nur völlia, unbekannten Stoffe gearbeiiei mar. Ich befragte den Mann über den Scoff, und er ancwortece, es sey „Gutta Percha", eine Substanz, die man nur in siedendes Wasser zu tauchen und von der Hitze durchdiingen zu lassen brauche, um ihr eine beliebige Form zu geben; sie werde dann so weich und geschmeidig wie Thon, und nehme, wenn sie er-kalie, ihre frühere Härce und Sprödigkett wieder an." Die Entdeckung wurde dem Gesundheitsbureau in Cal-cutca, darauf der Londoner Societät mitgetheilt. Der Baum, der die Gutta Percha lie'ert, kommt auf verschiedenen Puncten der Insel Sincapore, so wie in den dichten Wäldern, welche die äußersten Enden der malayischen Halbinsel bedecken, sehr häufig vor. Der fragliche Baum heißt bei den Eingeborenen von Sarawak, denen die Eigenschaften seines Saftes unbekannt sind, I1l»!<>. Er erreicht eine ansehnliche Höhe und einen Durchmesser bis zu 6 Fuß. Er ist in Sarawak lind vermuthlich in ganz Borneo sehr häufig ;n finden. Er soll einer der arößlen Bäume in den Wäldern seyn, in welchen n' vorkommt. Sein Holz eignet Nch, wegen seiner Weichheit und Pcrosiiät, nichc zum Bauen ; allein >.me Fiucht liefert .in dickeö Oel, daS die Eingeborenen als Nahrungsmittel qebrauchen. Die Methode zur Gewinnung der Gucca Percha ist folgende -. man fällt einen Baum und befreit ihn von seiner Rinde, wo dann der verborgene Saft aus der beschädigten Oberfläche hervorquillt und, der Luft ausgesetzt, gerinnt. — 4tt3 - Die Gutta Percha besitzt merkwürdige Eigenschaften. Bei einer Temperatur von 50 Grad (Fahlelch.it) ist Üe so harl wie Holz. Ihre Zähigkeit ist groß, il, Masse sieht sie wie Horn aus und mhlt sich auch eben so an. Ihr innerer Bau ist etwas faserig. — Steift die Wärme, so wird sie geschmeidiger, ja, weich ,vie Wachs. Sie läßt sich dann mic einem Messer zerlegen und wieder zusammenfügen, wo dann die Theile so fest zusammenhalten, als wären sie nie von einander getrennt worden. Welche Form man der Gucta Percha im Zustande der Weichheit gebe» mag. so behält sie dies/lbe bei, wenn sie erkaltet. Die Gulla Percha stellt einer ausdehnenden Kraft einen starken Widerstand entgegen, allein sie zieht sich, einmal ausgedehnt, nichc wieder zuiammen. In ihrem natürlichen , harren Zustande läßt sie sich nur mit Schwierigkeil zerschneide» oder zersägen. Wenn man sie anzündet, so brennt sie sehr hell. Es bleibt uns noch übrig, Einiges über den verschiedenen Gebrauch der GutlaPercha ^u sage». Die Auflösung derselben wird bei der Fabricacion wasserdichter Z>>uge angewendet.^ In ihrem festen Zustande wird sie von de» Malayen besonders zu Anfertigung der Stiele von alleihaoo Werkzeugen benutzt. Die Gulta Percha verspricht in einer A»zahl von Fälle» einen Ersatz des ^edeis abgeben zu kömie». In England sind be-reitS sechs Patente auf verschiedene Anwendungen, die man von ihr machen kann, ertheilt worden. Man gebraucht sie als Ingredienz bei Mörtel und Kur, bei Bändern, Papier u. s. w ; ma:> verwendet sie als Stellvertreter des Kautschuks. Das wichtigste Patent aber hac sich Herr Hancock zn verschaffen gewußt. Er erhält nämlich dadurch, das; er sie mit dem Kautschuk und mic einem andern — »Iiinawan" genannten — Stoffe verbindet, eine elastische, wasserdichte und im Wasser unauflösbalr Materie, die, ie nachdem die Gulia Pncha einen größeren oder gei'iiigeren Theil der Compo-sition bildet, jeden Grad von Elasticität und Härte annimmt. Eben so läßt sich durch diese Mischung e>» ganz eigener, poröser und schwammiger Stoff erzeugen, den man gebrauchen kann, um s-essel, Macratzen u. s. w, damit zu stopfen. Nicht welliger werden Uhrfedern, Agraffen, Gürcel, Kmebä'nder daraus gemacht. Bei gehöriger Modificacion des Processes erhält die Gurca Percha eine solche Härte, daß man sie statt Elfenbein verwenden kann. In diesem Zustande läßt sie sich auf tauftndeile» Art gebrauchen. Die Gurra Percha liefert auch vortreffliche Stämpel, wie sie bei Anfertigung von Miin-zen und Medaillen erforderlich sind. Anekdotisches. Von G u st. Ach o n st» die Wade und __ o Schrecken! — riß ihr ein ganzes Stück — Watra heraus. — Der schlechte Markt. Ein jüdischer Knabe stand auf dem Markte mic einem Kar,-en voll Löffel und bot diese feil. Ein anderer kam und fragte: „Na. Jacob, wie gehtS?" — Der Gefragte erwiederte mic den Achsel» zuckend: „ Wie solls gaihn?! Wie den Kranken, alle Stunde einen l? ö ffe!."" Brosamen aus der Vergangenheit. Die Turniere wurden vom Jahre !066 (nach Gesetzen geordnet) immer zahlreicher. Im Jahre ll77 kamen in Sachsen l6 Ritter und im Jahre 124 > auf einem einzigen Turniere zi< Nuys 60 Ritter ums Leben. Bisweilen starben einzelne nicht an Wunden, sondern erstickten vor Hitze , in ihrer schweren Rüstung, oder eS einstand aus Eifersucht ein ernstlicher Kampf. So zeigt die Gräfin von C I e r m o n t auf einem Turniere im, Jahre 1234 Vorliebe für den Gra° fen Florenz von Holland. Ihr Gemahl griff diesen an, sie todteren sich wechselseiiia u»o die Gräfin st^rb nachher an Gram und Kränkung. Deßhalb verboten die Päpste auf mehreren Kirchen - Versammlungen die Turniere. Das letzte Tur: nier war 1597 in Frankreich. Kein im Turnier Umgekommener erhielt eine Stätte mehr in geweihter Erde, so daß Frauen wohl nach Rom pilgeicen, um von, Papste Aufhebung dieses GeselieS zu ei stehen. Ein Kunststück Pinetti's. Dieser berühmte Künstler der natürlichen Magie wurde von der Kaiserin Katha» rina II. bei seinem Aufenthalte i» Petersburg aufgefordert, seine Kunst auf eine noch nie gesehene Weise zu zeigen. Er gehorchte und lud nach Verlauf einiger Tage die Kaiserin, und wen sie mitzubringen für gut befände, persönlich ein, in einem Saale, der ihm eingeräumt worden war, zu erscheinen. Die Kaiserin kam und fand drn Saal schwarz ausgeschlagen, die Fenster behängen, und nur eine Beleuchtung von wenigen Kerzen erhellte das Ganze. Ein einem Galgen ähnliches Gerüste war an einem Ende des Saales angebracht — an diesem hing — Pinetti. Nach einer kl.inen Weile warf er eines seiner Beine von sich, dann daü andere, eben so die Arme, dann den Kopf, zuletzt sprang der Rumpf herunter, vereinte sich schnell mit den getrennten Gliedern und —Pineiri stand in Lebensgröße da. — Das Ganze w^r so täuschend und zligl.ich so schaudervoll, das; die Kaiserin ihm ein ansehnliches Geschenk überreichen und gleichzeitig ihm andeuten ließ, ihr Reich zu verlassen." Feuilleton. 5 Oper. -— Es aibc noch eine Oper, und zwar er-fl'eueü sich deiselb.n unsere nächsten Nachbarstädce Fiume und Görz alljähilich, abwechselnd mic einem, in seiner Aic recht guren Schauspiele. Wir haben zwei Repertoire 5.>Z Overn - Personals jener beiden Städte vor u»s, und lesen, daß die Oper zu Fiume aus einer Prima Donna, und em" — 404 — Seconda Donna, dann aus zwei eisten und einem zweiten Tenor, aus einen, Vaiiion und zweien Bassisten, weiteis aus einem Chormeist?r und l6 Choristen beiderlei Geschlechtes bestand. Die Oo-r ^u ^>ör; haue zivei Piime Donne und eine Seconda -Donna, einen eisten und einen zweit, n Tenor, vier Bassisten, einen Cho>.Meister mit 9 Chorsängern, und ein ausgezeichnetes Oichester, wooon eilf Individuen n,ii der iDper auö Icalien nach Görz kamen. Das Reper-loir der Opern war a,ewäbll, der C>»lrirc?0leis aber 20 k>., und im Abonnement l2 kr. — Wie können die Unlernelnn.r dabei in jenen kleinen Städten ihre Nechnuna. finden? Das ?llcannn, dürfre leicht zu erforschen, und — nachzuahmen seyn. — Der Safran — welcher in Nieder. tDesteireich gezogen wird, ist nach Angabe der Kenner der beste in aai,z Cnrop.i und wird leinen innein Güte N'ea<<> von den ?luö-landein sehr häufig gesucht. Bei allein den, ist seine Cultur nicht so ausliebreiier, alö> sie ei> verdienie und aller Wahrscheinlichkeit nach seyn könnte. — Bisher wird diese Pflanze in nicht unansehnlicher Men^e um Rarelöbach, Meissau, C'g^ gcndors, Kirchbeiq, um Waaram, dann im so^enunuen Tüll-nerfeld, lln, öosd^if, bei Molk u. s. w. qebauc; in kleinern Parthien findet man selbe in schweinbarlk, SckracceiNh.il, Burqschleinq, Oberplank u s. f. Man kann aus diesem jchlie-s;en, dasi der Bedarf des Safians in Oesterreich noch immer in sehr hohem Grad die Erzeu^un^ übe, steiac, das; sehr viel davon ans dem '.'luölan^e einaefüdrc iveid,»!, mns;, und das? daher eine grösiere Verbreitung seiner Cnlcur sehr benoihi-aend wäre. Schatze im Morgenlandc. — Die qiöiire Zierde des prachtvollen Delhi >,meldei die »Wiener Zeilschrist)" ist der kaiserliche Pallast, in einem höchst geschmackvollen Styl aus röchlichem Granit erbaut, im Innern mit Gold und Azur decorirt und von an'ern glänzenden Ornam.nien funkelnd ; die dazn aehö'iaen Marstalle können lt>,s>0() Ps«lde fassen. In den unaeheuren, auöaedehnie» Vc,i Madien eihebl slch ausiel' vielen andern, duich Piachc und Umfana, auö^e-zeichneten Bauten dei „Godain Koielai," ein prachtvoller Pallast, unter dessen zahlreichen Gemachern der Saal der Gesandten das meiste Scaunen erregt; er ist mit Krystall ausaeleal, von der Decke herab jchwebt ein Kronleuchter von schwarzem Krystall, und bei völliger Beleuchcuna, wähnt man sich hier in ein Feenschlcs; rers.tzt. Noch zi, den Zeilen deö Le-goux de Flaix befand sich darin der »Pfauenchron" von ovaler Form, uncer einem Palmbaum angebracht, der ihn mit breicen Blattern überwölbte; auf einem Zweige desselben, nahe an der Krone, sas; ei„ Pfau, der die Flügel zum T-hion-Himmel, ausbreitece. Pfau und Palmbauin waren von Gold und so kunstreich und zarc gearbeitet, daß sie bei dem leisesten Lüftchen zu wehen und zu wallen schienen. Das incen-slve Grün der natürlichen Pfauenfedern war durch den Glanz kostbarer Smaragde wiedergegeben, die Früchte des Palm-baumes durch funkelnde Diamanten aus Golko"da, so de< wundecungswürdig der Nacur nachgeahnn, das; der Beschauer, auch wenn er sonst keine W-chlHeiwandischafc für Diamanten fühlte, sich versucht fand, sie >n jeden, Augenblicke doch als Früchte zu pflücken. — Panna, die Hauptstadt des DiamaN' lendistricces, enthält einige schöne Tenipel, in der,!, einem sich ein Idol nnt diamantenen Augen von unermesuichem Weich befindet Das ganze Tafelland, einige Meilen in der Nun^e »m die Hauptstadt, soll von Diamancenlageln strotzen, der Boden desselben ist an einiaen Plal)en drei bis zwölf ^UN in der Tiefe röthlich, an andern braun, und enthält, wo man Diamanten findet, öager vr>n kleinem Geröll. Nach den Beobachiungcn der ^,'euce, lv^Iche sich mit dem Aufsuchen der Diamanien beschäftigen und grösirentheils Rahpoots sind, reaenerirt die verschwenderische Natur vierzehn bis fünfzehn Jahre "ach gänzlicher Ansbencuna einer s? kostbaren Stelle dieselbe auts Neue zu einen, vollständigen Diamancenlager. Oin Wahres Niesenboot — >u>>d in einiger Zeit anf den, Hudson erscheinen. Es >oll 400 Fus; in der Länge haben (der „Henderik Hudson," daS längste bis jetzt, hat nur 340) und die Hin - und Rückfahrt nach Albany in einem Tage, l 2 —. 18 Stunden, machen. Nuslvartigo Kunst- und Theaterrevue. -s- In Düsseldorf wird cinc Gcmäldegallerie errichtet weiden. Der Verein, d^r ,,u diesem Bchufe sich bi!l>sle. zcihit geqenwärlig schon 166 ?1?itglieder, die insgesammt 1000 Reicl'sth^ler jährlich hierzu beisteuern. Sehr löblich! Düsseldorf hätte einen solchen rül,mlici>en Entschluß schon längst ausführen sollen, denn es isi langst als eine Kunstschule bekannt. 5 Die Direcloren des Olmüyer Theaters, die Herren Fr. Blum und Iul. Pohl. bei denen unser unverqeßliche Komiker Moldt enga- 1 ftirt ist. den eine Correspondenz i>, der ..Thealerzeitung" lDoppelnummer / 292 und 293) den Liebling d.s dortigen Publikums nennt, werden zu Ostern, nach dem Schluß der Saüon. mit den besten Mitgliedern ihrer Gesellschaft einen Kunstäusfluq nach Krakau machen, -j- He^rr Pigall, die ..österreickisch? Nachtigall", befindet sich ye-genwärtiq in Wien, >?o er noch immer von der Necensentenwelt sehr an« gereindet wird; ja, es ist gleichsam Mode. auf ihn zu sticheln; dessen ungeachtet bleibt Pigall in seinem Gesangsgenre unübertroffen. 1- Man spricht, dasi Oir^ctor Pokorny im rünfliqen Frühjahr oder Sommer seine Opernmitqlieoer zu entlassen qesonne» se». Mit der Frau Lutzer wird er jedenfalls noch früher brillante Geschäfte machen, die nun bald auftreten wird Sein Theater i» der Leopoldstadt soll er dem Direclor Löwe in Mainz überlassen. Verbürgen laßt sich indeß uon diesen Nachrichten über Pokornu keine. -s In dem nahe bei Würzburg liegenden Orte Zell hat man kürzlich eine riescnmäßige Schnellpresse verfertigt, welche in der Stunde 6UNN Abdrücke liefert. Die Maschinenfabrik tragt i?ie Firma: „KönlA -s- Die viel aevrieseoe Jenny Lind befindet sich bereits in Stockholm, Ihre Landsleute scheinen aber nicht besonders von ilir bezaubert zli seyn. sondern wollen, wie der «Ungar" sagt, soaar vo» ihr das gewisse-<:>!,ii' c>1>!>c!lll' bemerkt haben, was man bei Cantoren „heiser« nennt. Noch so ein einträglicher englischer Herbst, wie dieser, und sie würde nur noch eine Rolle vortrefflich singen — »Die Stumme von Porlici" — sagen die Neider. -p Herr Saphir reis'l nächsser Tage »ach Prehburg. um bort eine humoristisch? Vorlesung zu geben. Gewiß wieder zu irgend einem wohlthätigen Zwecke. 1- Luigi Ferrari in Venedig h.,t das Standbild des Marco Polo in Marmor ausgeführt. Dasselbe zeigt sich dem Veschauer in le« bendiaer Charakteristik, mit dem Nuder in der Hand, das Haupt mit ei° nem chinesischen Vvitzhute bedeckt Auch eine Marmorstalue dieses Künli« lers , den für den Sieg dankenden ^.' a v i d vorstellend, wird sehr gerühmt, -s- Man liest in Wienefblättern, daß die berühmte französisch? Tragikerin Rahel zuverlässig noch im Laufe dieses Winters in Wien eintrifft, ^m dort zu gastiren, Gut für die französischen Wiener! 1- In Paris sind vom Jahre 1830 bi? 18'<5. also im Zeitraum von 13 Jahren, nicht weniger als 3879 neue Slückc aufgeführt worden; lie Mehrzahl davon bildeten Vaodrvilles. °7 Der ausgezeichnete Malerkünstler Thaddäus Mayer vo» Praq, der auf Empfehlung Sr. k. Hoheit, des Herrn Erzherzogs Stephan, in Gleichenderg für t>ie Großfürstin H e l e n e von 3i u si I a n o gearbeitet hatte, erhielt einen ehrenvollen Nuf vo>, dieser Fürstin . nach Zt. Petersburg zu kommen. Mayer ist ein Schüler der Wiener Kunst-Akademie. -j- Der Erfinder der Zvrechmaschine, Herr Faber, ist nach sechsjähriger Abwesenheit wieder in Wien anssekommen. Er w,,r in Amerika, zuletzt in England, sckeiüt aber keinc glänzenden Geschäfte gemacht zu haben. Leopold Kordes ch. Verleger: Ignaz Alvis Gdler v. Kleinmayr.