Schristltitmlg: n krr^ A A . Lkrwaltmtg: athausqasse Nr. 5. MäSfi| A A HM AM A , RathauSgassc «r. 5 levkon Kr. 21, Uttrurtu. fl Kg Jä Tilerttn ttr.jil, Mmitn »»«»"«»J: Ts«lt4 ,«t» H ■ H| ||fl IH BB W Bezugsbediigmigen §§ Jlftlm fit ^ lllltm I sur.rs'K rUmm || ■■■■■■ V ■ ■IIIIII •»wsssya» W MI II1BIIII. rllllllllll. fc»::. okcnM. m. __^ m ^ W Et»g«le>!kte «6oaiiratiit» e(l|»ät!n<|c=-eoiiie 30.990. D ^ gell«?, dj» »ut abbeftett«nj Ar. S? Zu den Neuwahlen. In wenig«» Wochen steht die Wählerschaft vor der bedeutsamen Frage, wem sie sür die nächste Zu-kunst die Vertretung ihrer politischen und wirtschaft-lichen Interessen auf dem parlamentarischen Boden anvertrauen soll. Der Deutsche Nationalvcrbaud, die Bereinigung der Vertreter der deutschnational und sreiheitlich gesinnten Bevölkerung Oesterreichs, kann dieser Entscheidung mit ruhigem (Gewissen entgegen-sehen. Durch eine ernste, sachliche und entschiedene Anteilnahme an der Staatsverwaltung gelang es ihm, die politische Bedeutung des deutschen BolkeS zur Geltung zu bringen und jene Einflüsse zurück-zudämmen, welche mit allen Mitteln bestrebt find, daS deutsche Geltungsgebiet einzuengen und zu über-fluten. Mit redlicher Mühe war er auf die Erhaltung des einst unter schweren Opfern erkämpften Kimstitutionalismus, der freiheitlichen Güter des BolkeS und die Anbahnung einer geordneten von veralteten-bureaukratischen Hemmnissen frei werdenden Verwaltung bedacht. Aber auch in den großen Wirtschaftslage» war er seiner Pflichten und Aufgaben sich vollauf bewußt. Auf die Herstellung und Erweiterung auS-reichender Verkehrswege, deren Industrie, Handel und Wandel so dringend bedürfe», nahm er hervor-ragenden Einfluß und war ersolgreich bestrebt, den soziulen Forderungen der einzelnen Berufsstände die gebührende Berücksichtigung zuteil werden zulassen. So wie er pflichtgetreu den Bedürfnissen von Produzenten und Konsumenten entgegenkam, so wie gerade sein« Vertreter in der bedeutsamen Tenerungsfrage entschieden austraten und auf der Höhe der Zeit Aas Siegfried-Idyll von Wichard Wagner. «Zum Konzerte des Cillier Mnsikvereines am 9. April.) Ein richtiges Verständnis des wundervollen „Siegfriedidylls" des Bayreuther Meisters ist nur denkbar, wenn man sich in die Entstehungsgeschichte dieses Tonstückes versenkt. Franz Liszt's Tochter Cosima war in erster Ehe mit dem berühmten Tonkünltler Hans v. Bülow vermählt gewesen. Eheliches Glück war dem genialen Paar leider versagt geblieben. Richard Wagner, der mit dem Paare durch daS Ba es lächelden Sees und mit der süßen Ruhe in der herrlichen Natur harmoniert das heitere Lächeln des glücklichen, spie-lenden Kindes, dem sein großer Bater das erste Wiegenlied singt. Das Tonstück sollte am Morgen des Geburtstages zur Ueberraschung von Frau und Kinde zum ersten Male erklingen. Dazu hatte der Meister ausgewählte Musiker von Zürich eingeladen; das kleine Orchester, durch einige taugliche Luzerner-Kräfte unterstützt, wurde in aller Stille von HanS Richter in Luzern eingeübt; Richter übernahm bei der — vom Meister dirigierten — Aufführung selbst die Trompetenst'mme. Die sinnige Huldigung gelang vollständig. Am frühen Morgen des Festtages schli-chen die Musiker leise in den Jnneraum des HiuieS, aus den Stufen und Absätzen der zum obersten Stock iührenden Treppe wurden sie verteilt und unter Wagner'S Leitung durchtönten die duftigen Wei» sen, denen Liebe und Batersreude den ganzen zaube-rischcn Reiz innigster Gefühlswärme eingeprägt, die Räume des beglückten Hauses. Die Ausstellung der Musiker aus der Treppe aber veranlaßte die Kinder noch nach Jahren, dieieS reizende Idyll — in ihrer naiv-prägnanten Ausdrucksweise — die „Treppen-musik" zu nennen. Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 27 ne: Zeitung" begründet. WaS die Regierung über die eigentlichen Zwecke der tschechischen Obstruktion sagt, trifft den Nagel aus den Kops. Es wirkt ge-radezu wohltuend, einmal von dieser Seite mit ge-botener Schärft die Erpresierpolitik der Tschechen, insbesondere ihre Porteseuillegier, von der allein sie sich bei ihrem Herostratischen Treiben leiten lassen, gekennzeichnet zu lesen. Aber nicht von der eigentlichen offenen Ob-struktionspartei allein ist in diesem, man kann sagen Manische der Regierung die Rede, sondern auch von den versteckten Förderern jeder Obstruktion im öfter; reichischen Abgeordn-tenhause, von den Heuchlern, die der Oeffcntlichkeit gegenüber die Obstruktion verur-teilen, in der Tat aber alles tun um sie zu fördern. Es wird das Befremden ausgesprochen, daß die sla-vische Opposition bei ihren Angriffen auf die Sicher-heil des Verfassungslebens ein gewisses Maß stillschweigender Duldung, ja selbst unverkennbarer Unterstützung bei einer großen Gruppe gefunden hat, von der man erwarten durste, sie werde aus nationa-lem Gebiete eine vermittelnde Tätigkeit entfallen und insbesondere mit allem Nachdrucke dafür eintreten, daß die Existenzbedingungen sür das Hans des allgemeinen Wahlrechtes nicht untergraben werden. Ohne die Partei zu nennen, kennzeichnet mit diesen Worten das Manifest der Regierung das hinterhältige Treiben des fozialdemokratischen Verbandes. Die „Ar-beiter-Leitung" empfindet denn auch diese Peitschen-hiebe in ihrer vollen Schärfe und Ichreit laut aus. Was sie aber vorzubringen weiß, ist, von den nun einmal zum Hausrate unbedingt gehörigen Schimps-und Schmähworten abgesehen, nichts als kecke Ab-leugnung, die man nur einer Oeffentlichkeit zu bieten wagen kann, der die Borgänge im Abgeordnetenhaus unbekannt oder nur durch die Berichte der „Arbeiter-Zeitung" bekannt geworden sind. Was die Regierungserklärung in dem ange-sühnen Absätze von der sozialdemokratischen Partei sagt, trifft Satz für Satz und Wort für Wort zu. — So oft es sich im Abgeordnetenhause um irgend eine Frage drehte, in der die Slavische Union ihre obstruktioniftischen Absichten erkennen ließ, waren die sozialdemokratischen Stimmen sofort zur Hilse bereit. Wenn beispielsweise die Umstellung einer Tagesord-nung von einem Tschechischradikalen oder einem tsche-chischen Agrarier verlangt wurde, nur zu dem Zwecke, um den geordneten Gang der parlamentarischen Ar-beiten zu stören, so konnte ein solcher Antrag sicher auf die Stimmen aller Sozialdemokraten rechnen. Und als dann gerade im letzten Zeilraume der Ta-gung des österreichischen Abgeordnetenhauses die Drohung der Auslösung des Abgeordnetenhauses be-reitS für den Fall, als man von der Obstruktion nicht ablassen sollte, ausgesprochen war. hat gerade ein sozialdemokratischer Redner, der Abgeordnete Mo-draczek. mit einer 3'/, stündigen ObstruktionSrede eingesetzt. Hier trifft doch die Behauptung der Regie-rungSerklärung zu, daß die Obstruktion durch den DaS ..Siegsried-Jdyll' ist nicht nur eine Kom Position von Hinreissender musikalischer Schönheit, es atmet einen Geist der Läuterung, der Zartheit und Empfindsamkeit, der allein genügen sollte, um alle Schmähungen, die über WagnerS Charakter ausgestreut worden sind, zu widerlegen; nur ein Mensch, dessen innerste Seele von Liebe und Güte erfüllt war, konnte ein solches Idyll schreiben. Und noch dazu mit so einsachen Mitteln! Wenn Wagner für seine Tragödien ein Orchester von sechzig bis hundert Mann verlangt, so ist daS berechtigt. Im Siegfried Idyll hat er aber bewiesen, daß er Musik, die ebenso zart und melodisch wie die Schubert'S und ebenso reich an köstlichem Kolorit wie jeder Teil seiner eigenen Musikdramen ist, mit einem winzigen Or-ehester, das nur auS Saiten- und Holzblas-Jnstru-menten, einer Trompete und zwei Hörnern besteht, hervordringen kann. Die hauptsächlichsten Themen sind der „Sieg-fried"-Partitur entnommen, mit deren Vollendung er damals beschäftigt war. Diese bringt er immer wieder in mannigfalligen Kombinationen und Farben zum Ausdruck, bis sie glitzern und glänzen wie eine Kette von Juwelen. DaS alte deutsche Wiegenlied: „Schlaf', mein Kindchen, schlas" wird ebenfalls als ein Thema verwendet. Die Unschuld und Glückselig keit des KinderlebenS ist niemals so vollendet abge spiegelt worden wie in diesem Idyll. ES ist nicht etwa nur ein Wiegenlied für Orchester, es ist die Verkörperung der Vater- und Gattenliebe. Das „Idyll" war ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt und lange Jahre hindurch ließ es der tiom ponist nur gelegentlich spielen, um intimen persön ozialdemokratischen Verband eine unverkenbare Unter-tützung erhalten hat Solcher durch die Tat im Abgeordnetenhause bewiesener Gesinnung gegenüber wiegen noch so voll-tönende Verurteilungen der Obstruktion in der Presse oder in Wählerversammlungen gar nichts. Wie die ozialdemokratische Partei im österreichi chen Abge-ordnetenhause nun einmal gebaut ist, wird sie sür ;eden Obstruktionsschlag, an dem die Tschechen be-teiligt sind, schon mit Rücksicht auf ihre tschechischen Genosien zu haben sein, wie sie in der ganzen Zeit her, in der daS österreichische Abgeordnetenhaus unter der Erpresserpolitik der Slawischen Union litt, immer zu haben waren. Die theoretischen Ausein-andersetzungen über die „Verderblichkeit", über den „Wahnsinn" und wie man sonst in der sozialdemo fralischcn Presse die Obstruktion benennt, sind nichlS als leere Ausflüchte, bestimmt, die Wähler zu täu< chen. Das tatsächliche Verhalten im österreichischen Abgcordnetenhause kennzeichnet die sozialdemokralische Partei als parlamentSseindlich, weil für jede Ob-struktion hilfsbereit. —k. Politische Ruudschau. Inland. Die österreichische Regierung und der § 14. Bereits das Manifest, mit dem die österreichi-sche Regierung die Auslösung deS Abgeordnetenhauses begleitet hat, zeigt, daß sie an keinerlei absolutistische Abenteuer denkt, wie von sozialdemokratischer Seite behauptet wurde und dementsprechend wird sie sich auch daraus beschränken, den § 14, das kaiserliche Notverordnungsrecht, nur auf jene RegierungSvorla-gen anzuwenden, die unmittelbar im aufgelösten Ab-geordnetenhause obstruiert worden sind und deren Nichtgesetzwerdung zu einem bestimmten Termine mit schweren Störungen i» der staatlichen Verwaltung verbunden wären. Diese Gegenstände sind das Bud-gelpiovisorium, die Ausnahme eines Xiontokorrentvor-schusses und das Rekrutengesetz. Die Bankvorlage wird, wie die „Wiener Deutsche Korrespondenz" er-fährt, nicht mittelst deS § 14 in Kraft gefetzt werden, da die Regierung die Entscheidung in der Bankfrage unbedingt dem Parlamente überlassen will und die staatlichen Interessen hinreichend gewahrt sind, wenn der bisherige Zustand hinsichilich der Bank, wie seil dem l. Jänner durch ein Uebereinkommen mit der ungarischen Regierung provisorisch verlängert wird. — Diese Zurückhaltung der Regierung hinsichtlich der Anwendung des § 14 ist umso bemerkenswerter, als vor der Auslösung in parlamentarischen Kreisen vielfach der Wunsch ausgesprochen worden ist, daß die Regierung, wenn schon der § 14 in Anwendung gebracht werde, auch eine Reihe anderer Angelegen lichen Freunden einen Gennß zu bereiten. 1878 erschien die Partitur mit Hreu Cosima'S Erlaubnis bei Schott. _ Schneekönigin. Von Nelli Rojic-Plachki. „Ja gut!" sagte sie ausatmend, als sie endlich vor dem hohen Ankleidespiegel stand, in halber Links-drehung schon der Türe zugewendet. Am Boden kniete die Jungfer, steckte rasch »och ein paar Sil-berspangen in das Gewand der Schneekönigin und der Friseur musterte mit letzten SiegeSblicken den goldenen Haarbau, der unter der weiße» Pelzhaube in verschämter Neugier hervorlugte. Frau Mary hielt daS weiße Sammtlärvchen mit dem alles ver-hüllenden Spitzengeriesel in den nervöse» Händen und machte mit einem Schritte die halbe Links-drehung zu einer ganzen. Ihre innere Unruhe war größer, als sie es sich gestehen wollte. Und diese Unruhe ließ sie keine gesammelte Freude mehr sin-den an dem ebenmäßig jstilvollen Bilde der Schneekönigin, das der Spiegel ihr entgegenwarf. Nun doch kein Säumen und Zögern mehr. Alle ihre Pulse drängten. Der Zeiger der goldenen Rokoko-uhr wies aus zehn und unten wartete das Auto. Rasch die Röcke gerafft und hinunter. Der Chauf-fcur stand fahnbereit und öffnete den Wagenschlay, laut tutete das Auto, auf gleitenden Näde«, ftogdie Schneekönigin durch die lichtdurchstutcte Großstadtnacht. Ein seltsames Erlebnis wahrlich, dem sie ent-gegenfuhr! Vier Jahre waren nun vergangen, seitdem ihre Ehe in Brüche gegangen, seitdem die reiche heiten aus diese Weise erledigen solle und eS entbehrt nicht der Pikauterie, daß aus der Liste dieser Angelegenheiten sich auch die Steuerreform befand. Wie wurde bei den letzten allgemeinen Wahlen in Oesterreich abgestimmt? Bei den letzten allgemeinen ReichSratSwahlen in Oesterreich, die zum erstenmal aus Grund deS allgemeinen und gleichen Wahlrechtes vollzogen wurden, waren bei 5,526 203 Wahlberechtigten 4,617.360 giltige Stimmen abgegeben worden, wobei zu be-merken ist, daß nicht in allen Äronländern der Wahl-zwang eingeführt ist. Von diesen giltigen Stimmen fielen aus die deutschen nichtsozialistische» Kandidaten 1,253.810 Stimmen, während 518.508 Wähler für sozialistische Kandidaten stimmten. Bon den deutsch-bürgerlichen Stimmen fielen ans Christlichfoziale 542.505, Konservative 198.700, Deutschfreiheitliche Agrarier 132.978, Deutsche BolkSpartei 131.474, Deutsche Fortschrittspartei 103.315, Deutschradikale 89.096, Alldeutsche 24.352. Der Rest fiel aus Parteien. die im Abgeordnetenhaus? nicht vertreten waren. Der Nationalität nach stimmten: Deutsche 1,772.418 (38*38%) davon 518.508 sozial. Tschechen 1,075 696 (23-30%) 465. 061 „ Polen 650.872 (14 10%) „ 73 079 „ Ruthene» 600169 (13%) . «7.978 . Slowenen 179.021 (3*66%) „ 13.189 „ Italiener 121.906 (2 64%) „ 19.918 „ Kroaten 81.275 (1 77%) „ — ,. Rumänen 52.347 (1 13%) „ 823 . Zwisten 31.94t (0 68%) „ — Serben 11.783 (0.26%) , — Nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten waren So-zialdemokraten und Agrarier organisiert. Für die or-ganisierten Sozialdemokraten waren im ganzen 1,118.576 Stimmen abgegeben worden und für die organisierten Agrarier 847.196 Stimmen, wobei jedoch zu bemerken ist, daß außerdem noch 472.118 Stimmen von ländlichen Wählern abgegeben wurden, für Parteien, die sich nicht ausdrücklich als agra-rifch bezeichnen, jedoch in wirtschaftlichen Fragen mit den Agrariern gehen. Der Aufruf der Deutschradikalen. Die deutschradikale Vereinigung des Abgeord« netenhanses veröffentlicht folgenden Wahlaufruf: „An die deutschradikale Wählerschaft! Die Erpresierpolitik der Tschechen hat zur vorzeitigen Auslösung deS Parlamentes geführt. Die Abgeordneten des deutschen Volkes in Oesterreich haben nun die Pflicht, Über ihre parlamentarische Tätigkeit Rechen-schast abzulegen, und Sache der deutschen Wähler-schast wird es sein, Über das Soll und Haben der parlamentarischen Arbeit ein Urteil zu sällcn. Die deutschradikale Partei des Abgeordnetenhauses sieht dieser Prüsung mit redlicher Zuversicht entgegen, denn sie hat ihre Pflicht »ach allen Richtungen hin erfüllt. Sie war eine Volkspartei im besten Sinne des Wortes. unabhängige junge Frau frei in die Welt hinausgezogen war. Kränkung und Bitterkeit im Herzen. Eine häßliche Untreue war es gewesen, bei der sie ihren Man» ertappt hatte, nach kaum dreiviertel-jähriger Ehe. Und die Stimmen, die schon lange geflüstert halten, daß der elegante, leichtsinnige La-valier mit der etwas dnuklen Vergangenheit die reiche Waise nur ihrer Millionen wegen gefreit, hatten lauter und lauter geklungen. Frau Mary wollte die Stimme» nicht hören, weil sie in ihrer Seele so wehen Nachhall weckten. Dann war sie geflohen. Das Ausland, Frankreich, später England, sollten ihr die Heimat ersetzen. Erst war alles stillgeblieben kein warmer Liebesrus, der ihr folgte. Dann nach einem Jahre fast, der erste Brief von ihrem Manne, abbittend, reuevoll. Und später, nach langer banger Frist, allmählich wachsend an Zahl, Briese, Briese, ein mächtiger Ansturm erneuerten Liebes-werbens. Tausend Süßigkeiten und Schwüre, tau-send SehnsuchtSbetenerungen. Und sie hatten so echt und heiß geklungen, das künstliche Eismeer, daS Frau Mary um ihr Herz geschloffen, schmolz hm in einem warmen Strome von Liebe. Und da hatte sie endlich daS Wort geschrieben, das Hoffnungen gab sür eine Zukunft. Zukunft? Frau Man) wartete auf keine Zukunft mehr, sie wollte die Gegen-wart! Heim zog es sie mit unwiderstehlicher Gewalt und räsch entschlossen brach sie ihre Zelte ab. dem Sehnsuchtsruse zu folgen. Nun war sie da. gestern gekommen, mitten in den wogenden Faschingswirbel. Und die erste Komi-teeliste, die ihr mit einer Einladung ins Haus flatterte, wies seinen Namen. Redoute! Er würde da sein, ohne sie zu kennen und sie, sich an ihn her- v'iunnauT 27 Sie hat i« Plenum des Hauses, wie in allen Aus-schüfst« eine energische, positive Tätigkeit in allen jenen nationalen und wirtschaftlichen Angelegenheiten entfaltet, an denen das deutsche Volk ein Interesse halle. Sie ist aber auch zielbewußt und unnachgiebig alle» Aktiv««« entgegengetreten, welche ans eine Zu-rückdrängu«g und Schwächung des Deutschtums in Oesterreich hinzietteu. Der allgemeinen und richtigen Ueberzeugung, dich die Interessen des deutscheu Volkes in Oesterreich nur durch ei« entschlossenes Zusammenarbeite» aller deutschsreiheitlichen Parteien im Staate gewahrt und gefördert werden können, hat unsere Partei infoserne Rechnung getragen, als sie, ohne ihre Parteiselbständigkeit auszugeben, ihre parteipolitische Eigenart im Rahmen des „deutschen Nolionalverbandes' jederzeit zur Geltung zu bringen wichtc oder milideslens suchte. Sie hat ihre Partei« Politik mit der Politik der Gesamtvertretung des freiheitlichen Deutschtums in Einklang zu bringen verstanden und ist sich bewußt, mit dieser Selbst-beschrankung uuserem Volke eine« Dienst erwiesen zu haben, der alle einsichtigen und vernünftigen Eleme«te unseres Volkes zum Danke verpflichten muß. Dieser Politik wird die deutschradikale Partei auch in der nächsten Zukunft treu bleiben. Was sie vor den anderen deutschsreiheitlichen Parteien in Anspruch nimmt, ist das Lorrecht, im Kampse gegen die Feinde unseres Bolkstums als Sturmtruppe in den ersten Reihen zu stehen und so wiederum den Beweis zu liefern, daß sich in ihr treue Volksliebe mit jener gesunden stürmischen Lebenskraft verbindet, oh»e die das Deutschtum iu Oesterreich seines not« wendigsten und erfolgreichsten Elemente» entbehren mußte. So wird die deutschradikale Partei mit Hellem Mute und berechtigter Siegeszuversicht in den Kamps eintreten und hofft, daß ihre Wählerschaft, vom gleichen Geiste erfüllt, mit ihr am Wahltage nicht nur auf erhaltenen, sondern auch aus eroberten Festungen das schwarzrotgoldene Banner hissen wird. Heil dem deutschen Volke in Oesterreich! Wien, am 30. März l911. Die deutschradikale Vereinigung des Abgeordnetenhauses: Franz Bernt, Adolf GUicT ner, Dr. Joses Herold. Joses Kasper, Johann Stopp, Viuzenz Straus, Otto Stroy, Rudolf Löstl, Doktor Viktor Michl, Dr. Albert Ritter von Muhlwnlh, Rasael Pacher, Dr. Rudolf Sommer, Ed. von EtranSkl?, K. H, Wolf. Aus SUltit und Land. Tillier Gemeinderat. Am Freitag den 7. April 1911 um 5 Uhr nachmittags findet eine ordentliche öffentliche Ge-meindeausschußsitzuug statt, mit folgender Tages ordnung: Mitteilung der Einlaufe. anschlängelnd, wollte tasten an fein Herz mit zar-ten, weichen Fingern im Narrenkleide einer Schnee-königin und hineinblicken, ob ihr Bild da wirklich fo tief und groß eingewurzelt stand, und dann, wenn er sich verraten, seiner selbst kaum bewußt, die Larve vom Gesichte sich reißen und —-- Das Auto hielt. Der ungeboren gebliebene Ge-danke sank in den Schnee. Ueber die teppichbespann, ten Treppen schritt strahlend und voll ungeduldiger Hast die Schneekönigin. In dem hohen, weiten Saale stuteten Farbenpracht, sprühend toller Frohsinn. Siegessicher schritt die Schneekönigin durch die mun-teren Reihen und ihre Augen suchten einen. Und dort — war er es nicht? Der große schlanke Mann im Frack, mit der leicht vorgeneigten Haltung und der tiefen Rnnenschrift in dem seltsam bleichen, frühgealterten Gesichte! Frau Mary stand still und sah ihn an. Diese tiefen Furchen und schatten hatte sie in dem Gesichte noch nicht gekannt. Sollten Sehn-sucht und Reue all dies geschrieben haben? Und hatte diese Sehnsucht ihr gegolten und die Reue dem einen häßlichen Fehltritt, der sie damals fort-getrieben und an den sie nicht mehr denken wollte — ? Ihr Herz schwoll an in großem, gütigem Ver-zeihen. Und da stand sie auch schon an seiner Seite und sagte in müheloser Betonung der fremdländischen Aussprache, die ihrem Ohre in den letzten Jahren so geläufig geworden: , „Warum nur du so ernst und einsam hier nn-ter den vielen Frohen?" Er sah sie an mit seltsam matten, müden Augen. „Vielleicht — weil ich kein Herdentier bin und nicht gerne mit den Böcken meckere. Vielleicht auch aus anderen Gründen, schlanke Maske — xieuifche UachL Berichte des Rechtsaus schusses über: I. eine Eingabe des Leopold Gangl in Angelegen-heit der Verleihung einer Konzessiv» für den Per-sonentransport mittelst Automobilen; 2. die Eingabe der Kongregation der Mission zu St. Josef betref-fend die notwendigen Herstellungen an den Kapellen am Kalvanenberge; 3. den Rekurs des Johann Ravnikar gegen das Verbot des Stehenlaffens der Lastwagen in der Brunuengassc; 4. die Wahl eine« Mitgliedes in den Stadtfchulrat; 5. die Ansuchen de« Kaufmannes Johann Koß und des Hotelbesitzers Anton Neubrunner um Zuerkennung des Heimats-rechtes in der Stadt Cilli. Berichte des Bauausschusses über: 1. das Baugesuch des Gottfried Gradt; 2. das Baugesuch des Johann Rebek; 3. einen Amtsbericht über die Abrechnung hinsichtlich der Herstellungen im Wald-hause u«d -1. eine» Amtsbericht wegen Herstellung eines Kanales in der Herrengaffe. Bericht des Finanzausschusses über die Eingabe des Verzehrungssteuer »Abfindnngsvereines um Bewilligung der Ermäßigung desAbfindungSbetra-ges sür 1911. Bericht des Gewerbeausschusses über das Ansuchen des Ernst Fanninger um Bewilli-gung der Gasthausverpachtung an Franz Planinz. Bericht des MautauffichtSansschusses über das Ausucheu des Anton Kolenz um Bewilli-gung der Mautgebührenabfindung sür das Jahr 1911. Bericht deS WasserleitungsauSschufseS über die Eingabe der Gemeinde Umgebung Cilli uin Wasserabgabe für die Ortschaft Gaberje. Ehrenbürger-Ernennung. Die Gemeinde-Vertretung Fresen hat in ihrer Sitzung vom 3t). v. M. in dankbarer Anerkennung der Verdienste um die Förderung des DraubrückenbaueS und sonstiger Interessen der Gemeinde den früheren ReichsratS-abgeordneten Herrn LandeSgerichtörat Richard Marckhl, den Landtagsabgeordneten und Obmann der Bezirksvertretung Mahrenberg, Herrn Alois Langer, sowie de» langjährige», nunmehr in Rot-tenberg ansässigen Gemeinderat Herrn Andreas Wesonig, welcher zu den Kosten des Brückenbaues 5000 Kronen gespendet hat und der Gemeinde immer hilsbereit zur Seite steht, einstimmig zu Ehrenbürgern ernannt. Veränderungen im Iustizdienste. Der Justizminister hat den Bezirksrichter und Gerichts-Vorsteher Dr. Josef Dijak in Treffen nach Klagen-fnrt versetzt und ernannt zu LandeSgerichtSräten und BezirksgerichtSvolstehern unter Beladung an ihren Dienstorten die Bezirksrichter und Gerichts-Vorsteher Theodor Bezek in Jllyrisch-Feistritz und Franz Regally in RadmannSdors, zum BezirkSrich-ter und Gerichtsvorsteher Adolf Matzl in Ferlach, zum Bezirksrichter und Gerichtsvorsteher Dr. Georg übrigens, wenn du mich kenntest, würdest du nicht fragen!" „Ich kenne dich besser, als du glaubst — und schlechter als ich sollte," gab sie zurück und trat ganz nahe ihn heran. .Ich glaube alleS," lachte er mokant. „Du kennst meine Art zu küssen — und meine Westentasche und meine — Wohnung — stimmt«?" „Allerdings!" „Dann bist du eine unter vielen! Komm laß uns der Herde nachtrollen!" Er zog ihren Arm unter den seinen und schlängelte sich mit ihr in den tollsten Strudel hinein. „Aber nicht frivol werden," bat sie leise. „Ich bin nicht eine unter vielen! Du schienst mir wie eine Insel der Ruhe und des Ernstes mitten in all dem brandenden Karnevalsübermnte. Deshalb kam ich zu dir." „So! Sag mal, kleine Schneeflocke, bei wel-chem Onkel hast du deun fo pathetisch reden ge-lernt? Sprichst du nach „Schnitzler" oder nach „Bartsch" — das tut ihr doch alle, ihr Weiber — nicht?" „Der lose Ton liegt dir nicht," fazte sie trau-rig. „Wenn du mich kenntest, würdest du nicht so reden." „Ich kenn alle Gattungen Weib," antwortete er leichtsinnig, nur weiß ich noch nicht genau, bei welcher Spezies ich dich unterbringen kaun." „Bis du es weist, ist es vielleicht zu spät." „Du unterschätzest meine Kenntnisse. Ich bin sozusagen Meister aus diesem Gebiete und erfasse rasch. Du wirst staunen, wie prompt mein Stim- Seite 3 Poleusek in Ratschach für Treffen, den Richter Gustav Hödl in Friesach für Althosen. Ernennungen im politischen Dienste. Der Statthalter in Steiermark hat den Bezirks-kommissär in provisorischer Eigenschaft Dr. Franz Rossiwall, ferner die Statthaltereikonzipisten Dr. Franz Rattej und Dr. Josef Armand Edlen von Seltmann zu Bezirkskommissären und den Statt-haltereikonzipisten Max Stiasny zum BezirkSkom-misfär in provisorischer Eigenschaft ernannt. S0-Iahrseier des österreichischen Pro-testantenpatents. Am kommenden Sonntag feiert die evangelische Gesamtkirche Oesterreichs die 50-jährige Wiederkehr der Erlasfung des Protestanten-patentes, durch welches den Evangelischen die Gleich-berechtigung mit ihren katholische» Mitbürgern ge-setzlich zugesichert wurde. Auch die evangelische Ge-meinde feiert diesen Tag in einem Festgottesdienst, zu welchem jedermann herzlich eingeladen ist. Fünfjährige Gründungsfeier des Cillier Athletik Sportklubs. Die am Sams-tag, den 1. April in den Räumen des Deutschen HauseS unter dem Protektorate deS Bürgermeisters Herrn Dr. Heinrich von Jabornegg begangene Gründungsfeier des Athletik-Sportklubs brachte die-fem jungen Vereine sowohl einen glänzenden sport-lichen wie gesellschaftlichen Erfolg. Man mußte eine wahre Freude haben, als man sah, mit welcher Lust unsere deutsche Jugend an der Arbeit war und wie alleS klappte. DaS Programm dieser glänzend ver-lausenen Feier war ein in sportlicher Beziehung äußerst vornehmes und wurde durch die Mitwirkung des MännergesangvereintS Liederkranz noch bedeutend verschönert. Nach einigen einleitenden Vortrügen unserer Musikvereins-Kapelle konnte der Ob-mann unter den erschienenen Festteilnehmern beson-ders den Protektor Herrn Bürgermeister Dr. Hein-rich von Jabornegg, zahlreiche Gemeinderäte, Ver-treter der beiden Offizierskorps, sämtlicher Behörden, der GewerbestandeS und aller nationalen Vereine und Körperschaften begrüßen. Sodann trat die Herren-Fechtabteilvng des Vereines unter der Lei-tung ihres tüchtigen Fechtlehrers Herrn Pangertz aus und holte sich durch die ausgezeichneten Bor-führungen von Freiübungen und durch zwei tadel-lose Assauts reichen Beifall. Stürme des Beifalls löste erst das Damen florettfechten aus; besonders das Asfautssechten zeigte uns die elegante Art dieser Waffe. Die von der Herrenabteilung gestellten Pyra-mide» dürften, was Eleganz und Zusammenstellung betrifft, schwer übertrosfen werden. Glänzend waren auch die Banenpyramiden deS Jugendbundes dessen körperliche Ausbildung dem Athletik-Sportklube an-vertraut ist. Herrn Franz K r e l l gebührt jür seine große Mühe der aufrichtigste Dank. Das spottliche Gesamtbild am Schlüsse zeigte uns in seiner färben-prächtigen Zusammenstellung alle im Vereine ver-tretenen und ausgeübten Spottzweige. Reicher Bei-fall folgte jeder einzelnen Vorführung, ein Beweis, mungsregister zu reagieren vermag. Ich kann von E-dur an in allen Tonarten von Liebe reden." „Warum willst du mit mir von Liebe reden?" fragte sie ernst und ließ sich langsam in den blauen Atlasfauteuil hinter der lauschigen Palmengruppe gleiten, wohin er sie geführt. „Ihr Weiber wollt ja nur von Liebe hören," erwidette er und rückte knapp an ihre Seite. „Eine in Dur, die andere in Moll — aber der Schlußakkord ist immer derselbe." „Nur klingt er zuweilen furchtbar falsch," gab sie trocken zurück. „Du bist witzig, Schneeflöckchen," lachte er. „Nur sag', warum du mich so unentwegt ansiehst?" „Du hast Falten im Gesicht und bist blaß," antwortete sie leise. „Warst du krank?" „Oho. Schneeflöckchen. keine Intimitäten! Wir sind ja — im Ballsaal." „Schneekönigin," verbessette sie würdevoll und schob ihren Stuhl von ihm zurück. „Also Kälte in der Potenz! Brr!! — Sieh, Schneekönigin, ich möchte gerne der wärmende Strahl sein, der dich austaut," sagte er lüstern und neigte sich tiefer über sie. „Wenn Tauwetter kommt, muß ich verfchwin-den, da» weißt du doch!" „Wir tauen deine Schneehüllen fort, wenn nur der Kern bleibt! Dein Kern mnß schön sein," flü-sterte er begehrlich, du hast so prächtiges Haar und eine köstliche Nackenlinie!" Sie wich zurück und ihre Finger spielten ner-vös. „Bist du — Bildhauer?" fragte sie mit er» zwungener Ruhe. „Nein, aber Weiberkenner!" ©ciii 4 N; XtZX 27 daß sich das Publikum in vorzüglicher Weise unter-hielt. An die sportlichen Vorführungen schloß sich ein Tänzchen an, an dem sich Alt und Jung mit einer Lust beteiligte, als ob es Heuer gar keinen Fasching gegeben hätte. Unser Athletik-Sportklub kann aus den glänzend verlansenen Abend stolz sein. Er hat nnS gezeigt, was er in der kurzen Zeit seines Bestandes bereits geleistet und wir wünschen diesem jungen Vereine, der auch in nationaler und völkischer Beziehung immer seinen Mann stellt, daß er unter der Leitung seines tüchtigen Obmannes Herrn Franz Rebeuschegg sich auch weiterhin so glänzend wie bisher entwickeln möge. Musikverein CiUi. Das am Sonntag den 9. April im Deutschen Hause stattfindende III. Symphoniekonzert beginnt nicht wie letztens mitgeteilt wurde, um 6 Uhr abends, sondern erst um halb 8 Uhr. Zum Vortrage gelangen: 1. Grety: Onver-turc zu „L'epreuve villageoise. 2. Mendelssohn: Violinkonzert mit Orchester (Solo: Herr Kapell-meist« ©eifert, Dirigent: Dr. Rojie). 3. Wagner: Siegfried-Idyll. 4. Mozart: Symphonie in G«moll. Karten zu haben bei Herrn Georg Adler. Buch-Handlung, Hauptplatz. Personalnachricht. Wie wir der Fremden-liste der Grazer Tagespost entnehme», hat der Ehef-redakteur Richard Watzlawek aus Cilli in der Nacht vom Sonntag auf Montag im Grand-Hotel Wiesler zu Graz samt Gattin Absteigquartier genommen. Wir vernehmen, daß der Herr Ehes-redakteur die Reise nach Graz über Sachsenfeld an« getreten hat. Die Vermählung dürfte demnächst statt« finden. Auszeichnung. Erzherzog Eugen hat dem Photographen Herrn Siefan Walsa in Freuden-thal (Oest.-Schl.), der ja auch den Eilliern nicht unbekannt ist. für äußerst gelungene photographische Ausnahmen mit bestem Danke eine nnt Brillanten besetzte goldene Busennadel als Andenken überreichen lassen. Selbstmord. Samstag gegen 5 Uhr nach-mittags erhängte sich an der Gurte des Rollvor« hange« der in der Grazerstraße 16 wohnhafte Han-delSreifende Paul V1 f aus Mähren. Paul Blk trug sich schon längere Zeit mit Selbstmordgedanken und hat dies auch seiner Schwiegermutter gegenüber ge« äußert. Er litt an Hypochondrie und bildete sich immer ein. ein unheilbares Leiden zu haben. In einer solchen Gemütsstimmnng dürste er anch den Selbstmord verübt haben. Er hinterläßt drei un-mündige Kinder. Seine Frau ist ihm svor ungefähr vier Jahren mit ihrem Allerliebsten nach Amerika durchgegangen. Die Leiche des freiwillig aus dem Leben Geschiedenen wurde in die Totenkammer deS städtischen Friedhofes überführt. „Verheiratet?" „Maske, das ist indiskret!" Sie schwiegen einige Augenblicke. Plötzlich wen-dete sie sich mit rascher Bewegung zu ihm und rückte ganz nahe an ihn heran. „Du trägst einen schweren Seelenschmerz, ein großes SehnsuchtSweh," sagte sie tief und sah ihm in die Augen. „Das verbirgst du unter zynischem Reden, betäubst dich in tollen Mas-kenreigen. Sprich offen zu mir, ich bin eine — Schicksalsgenossin!" Er antwortete nicht nnd in seine kühlen Augen trat ein lauernder Ausdruck. »Dir fehlt etwas--," fagte Mary leise und langsam. „Ja, mir fehlt viel," antwortete er mit einer spöttischen Härte, die sie nicht begriff. „Aber — mir wird bald geholfen werden. Die Weiber brau-chen mehr als man geben kann — ich muß ein Ende machen! — In drei Tagen fahre ich nach England. Dort — liegen meine „Reichtümer". Selt-sam betont nnd zynisch klang das Wort. Das zarte Spitzentaschentuch in der Schnee« königin nervösen Hände riß mitten entzwei. Klang-los und belegt war ihre Stimme, als sie sich weit vorgebeugt, fragte: „Nach England? Fährst du häufig hin?" „Bisher nie! Ich mußte erst diplomatisch Terrain schaffen." Nun ist'S so weit. Ich kann mir holen, was ich brauche." „Und--wie tatest du das, was du diplomatisch „Tnrain" nennst?" fragte sie ganz leise und rasch. Bn*fftch?" „Brieflich — ja! — Durch prächtige Briese! Du hast keine Ahnung, was für herrliche klangvolle Briefe ich zu schreiben weiß!" Ehrung. Welcher Wertschätzung und Hoch-achtung sich der Direktor der Landeskuranstalt Ro-hitsch-Sauerbrunn Dr. Franz Mulli bei dem Großteil der hiesigen Bevölkerung erfreut, g-ht aus der Ehrung hervor, die dem Genannten Samstag den 1. April, am Vorabende feines NamensfesteS, zuteil wurde Die Freiwillige Austalts- und OrtSfeuerwehr, deren Hauptmann Dr. Mulli ist, brachte demselben einen glänzenden Fackelzug mit Musik. Vor der Wohnung des Direktors hatte sich außerdem eine stattliche Anzahl seiner Freunde und Verehrer vor-gefunden. Die Deputierte» unter Führung des Haupt-mannstellvertretns Kur i begaben sich in seine Woh-nung zur Beglückwiinschung. Der Hauptmann erschien hierauf vor dem Zuge, dankte in herzlicher Weise für die Ueberraschung und begeisterte Heilruse folgten seinen Worten. Unter den Klängen der Musikkapelle wurde Dr. Mulli samt Gemahlin zum Hotel Post geleitet, woselbst die große Stammtischrunde ein Fest-mahl gab. Die Feuerwehr hielt ebenfalls eine Kneipe ab. Rann a. Save. (Freiwillige Feuer» weh r.) Verflossenen Sonntag fand im kleinen Saale deS „Deutschen HeimeS" unter dem Vorsitz des Wehr-Hauptmanns Karl Schalon die diesjährige Hauptversammlung der hiesigen Feuerwehr statt. — Wehr-hauptmann Schalon begrüßte die fast vollzählig er-schienenen Mitglieder und erstattete sohin an Stelle deS krankheitshalber beurlaubten SchriflsührerS Hans Dengg in kurzer Schilderung über die nichtigsten Ereignisse im abgelaufenen Jahre den TätigkeitS-bericht. Hierauf erstattete Säckelwart Friedrich Kalb den Kassabericht, welcher mit besonderer Befriedigung zur Kenntnis genommen wurde. Mit lobender Aner-kennung spricht Wehrhauptmaun Schalon dem Säckel-wart für feine stets musterhafte Kassagebarung den Dank aus, woraus diesem einstimmig die Entlastung erteilt wurde. Bei der vorgenommenen Neuwahl deS Vereinsausschusses wurden in wesentlichem die bis-herigen Mitglieder wieder gewählt. Unter allfällige Anträge wurden mehrere Neuerungen zur Sprache und zur teilweise» Annahme gebracht, worauf zum gemütlichen Teile übergegangen wurde in welchem der rührige Kneipwart K n i e w a s s e r in launigster Weise sür die beste Stimmung sorgte. Richtigstellung. Wir werden ersucht richtig« zustellen, daß die Balgerei unter den Burschen aus der Bischosdorser Gegend, von der wir in der letzten Nummer berichteten, nicht in Bischosdors. sondern in Arzlin im Gasthause des Anton Randl und zwar zwischen Burschen aus Lubetschuo und Arzlin statt» fand. Die Gemeindewahlen in Laibach. Vom deutschen Wahlausschusse wurden für die Ge-meindewahlen am 23. d. nachstehende Kandidaten ausgestellt: In der ersten Wählerklasse: Camillo „In D-dur oder in A-moll? fragte sie plötzlich überlaut und mit unnatürlich klingendem Lachen. Erstaunt sah er sie an. „Hier in D-moll," sagte er trocken und legte ein Bein über das an-dere, daß die breiten Schleifen an den glänzenden Lackschuhen tanzten. Fröstelnd' saß die Schneekönigin neben ihm. Das feine Spiyentuch lag zersetzt in den nervös zuckenden Händen. Da sprang er in plötzlicher AuSgelasienheit in die Daseinsfreude. „ES lebe der Augenblick", rief er leichtsinnig und legte den Arm um ihren Leib. „Komm, Schneekönigin. lass' uns tanzen — tanzen — tanzen — Lass' uns daS Leben auskosten — das Leben — und diese eine tolle Nacht," flü-sterte er begehrlich und beugte sich wild und nahe über sie. so daß sie seinen heißen Atem spürte. „Nachher bin ich wieder der unfreie Sklave meines — Geldbeutels!" Ihre Rechte stieß ihn zurück, während die Linke hastig die weiße Samtmaske vom Gesichte rieß. Hochausgerichtet stand sie da. das schmale Gesicht wie aus Erz gehauen, nur die Augen brannten in den erstarrten Zügen. „Geldbeutel bedeutet — Frau!" sagte sie kalt und schneidend. Sei ruhig! Du sollst der Sklave deiner — Frau nicht werden! Die Tonart war ver-sehlt — Meister! Der Schlußakkord stimmt nicht --." Drauf lachte die Schneekönigin ein hartes, höhnisches Lachen, das sie nie zuvor gelacht, wen-dete sich und schritt hoheitSvoll an dem totenbleich gewordenen Manne vorüber durch die Übermut-schäumende, tollende Menschenflnt, die' hinter ihr lärmend zusammenschlug. Kalt und zu Eis gewor« den bis inS Herz hinein, schritt sie in die Nacht hinaus — Schneekönigin.! Pammer, Direktor der Krainischen Baugesellschaft; Julius Elbert, Kaufmann; Ferdinand Staudacher, Landesregieruugs'RechnungSoffizial. und Dr. Ferdi-nand Eger, Rechtsanwalt; im zweiten Wahlkörper: Dr. Edwiu Ambrositfch, RechtSanwalt, und Ferdi-nand Schmitt, Ingenieur; im dritten Wahlkörper: Franz Unger, Tischlermeister und Anton Reintdaler, Südbahn-Unterbeamter i. R. und Besitzer Ein deutscher Parteitag in Laibach. Sonntag nachmittags sand im Kasino ein zahlreich besuchter deutscher Parteitag unter dem Vorsitze des Landtagsabgeordneten Dr. Eger statt. Er berichtete über daS Wirken des Deutschen Volksrates in Krain in den vergangenen drei Jahren und wies nach, daß dieser eine umfassende Tätigkeit auf allen Gebieten deS nationalen Lebens entwickelt und zu allen ak«u-eilen Fragen Stellung genommen hade. Ueber seinen Antrag sprach die Versammlung dem Obmanne des Volkszählungsausschusses, Herrn Dr. OSkar Plautz. sowie dem Sekretär des Volksrates. Herr» Leo Snppantschitsch und seinem Nachfolger Herrn Ritter v Ohm für ihre hingebende Tätigkeil den Dank aus. Ueber Antrag aus der Mine der Versammlung wurde dem Vollzugsausschusse des Deutschon Volts-rates und seinem Odmanne Herrn Dr. Eger in de-sonders ehrender Form der Dank zum Ausdrucke gebracht. Fürst Carlos Auersperg erstattete über seine Tätigkeit als Reichsratsabgeordneter Bericht und besprach die durch die Auflösung des Parlamentes geschaffene Lage. Schulrat Dr. Binder schilderte die gro-ßen Verdienste des Landeshauptmann-SteUverlrelers Baron Lichtenberg, deS Landesausschusses Grasen Bardo und des HerrenhauSmitgliedes Baron Schwe-gel. Ueber seinen Antrag wurde der künftige Aus-schuß des Volksrates bevollmächtigt, ihnen de» Da»? in feierlicher Weise auszusprechen. ES wurden sodann Neuwahlen vorgenommen. Das Testament der Frau Iosefine Hotschevar-Mulley. Die in Gutjeld verstorbene Großgrundbesitzerin Frau Josesine Hotschevar hat zum Universalerben idres bedeutenden Vermögens ihren Neffen. LandeSgerichtSrat i. R und GutSbe-sitzer Karl Mulley in Oberlaibach. eingesetzt. Ihre Verwanbten unb eine stattliche Anzahl von Wohl-sahrtseinrichtungen unb Anstalten hat die edle Ver-blichene in großmütigster Weise mit Legate» bedacht. ES erhielten nnter anderem Legate: Der Verein der eer Frauen der christlichen Liebe des hl. Binzenz von Paul in Laibach 16.000 Kronen, die Lichten-thurnsche Mädchenwaisenanstalt in Laibach 20.000, daS Elisabeth-Kinderspital in Laibach 6000, die Kleinkinderbewahranstalt in Laibach 6000, der Volk« küchenverein in Laibach 3000. die Philharmonische Gesellschaft in Laibach 6000, das Waisenhaus in Gottschee 4000, das Spital der Barmherzigen Brü-der in Kandia l0 000, das Frauenheim, Verein sür erwerbsunsähig gewordene Erzieherinnen und allein' stehende Frauen gebildeter Städte in Graz 6000. der Wärmestubenverein und Asyl sür Obdachlose in Graz 6000, da« St. Anna-Kinberspital in Graz 6000, weiter ber Verein zur Unterstützung dürftiger deutscher Hochschüler aus Krain in Laibach 12.000. das Laibacher Schulkuratorium, Verein zur Förde« rung deutschen Schulwesens in Krain 50.000, ber Zwe»gverein be« HilsSvereineS für Lungenkranke in Ärain 20.000, der Kinberschutzverein des Gerichts-bezirkeS Gurkseld 15.000 Kronen. Frau Hotschevar setzte überbieS für die Errichtung von Studenten-, frommen und wohltätigen Stiftungen Kapitalien von über 400.000 Kronen aus. So hat die edle Wohl-täterin des LanbeS im letzten Willen ihr segenS-reiche«, ber leidenden Mitmenschheit gewidmetes Le« den in ber ihr stets eigen gewesenen Großmut und Milbtätigkeit würdig beschlossen. Ein verbrecherischer Rohaustausch. Aus Lichtenwald berichtet man uns: Der bei der Grundbesitzerin Agnes Koretie in Lichtenwald be-dienstete Knecht Anton Kodric stahl seiner Dienst-geberin ei» junges, kräftiges Pferd, verkaufte e« und erwarb hernach einen minderwertigen Gaul, den er in den Stall seiner Dienstgeberin nachts heimlich einstellte, um den Verdacht auskommen zu lassen, daß ein Austausch der Tiere durch einen Fremden erfolgt sei. Agnes Koretie erleidet hiedurch einen Schaden von 250 Kronen. Weiter stahl Kod« ric seiner Dienstgeberin einen Wagen im Werte von 60 Kronen. Als seine Gaunereien anS Tageslicht kamen, bedrohte er die Besitzerin mit einem Revol-ver, um sie in Angst und Schrecken zu versetzen. Sie ließ sich aber dadurch nicht abschrecken, die An-zeige zu erstatten, woraus Kodric von der Gendar-merie verhaftet und bem Bezirksgerichte Lichtenwald eingeliefert wurde. Als passendes Oftergeschenk seien Heuer die Lose der WohltätigkeitSlotterie des Bereine« „Süd- 27 Delttfche Wacht mark" allen Bevölkeruugskreisen aus das beste emp-sohlen. Für den geringen Einsatz von einer Krone bieten die Lose dieser anerkannt bestausgestatteten Lotterie die größten Gewinnstmöglichkeiten nnd dem Gewinner die Gewähr, einen wirklich brauchbaren Gegenstand zu erhalten, da er sich den Treffer im Werte des ihm zugefallenen Gewinnstes selbst aus« wühlen kann. Der wohltätige Zweck der Lotterie, deren Erträgnis bestimmt ist, wirtschaftliche Not in den Alpen- und Donanlandein, besonders im Falle elementarer Ereignisse zu steuern, macht die Teil-nähme an dem Glücksspiele des Vereines „Südmark" zu ein-r menschenfreundlichen Tat. Wer ein paffen-des Ostergeschcnk will, kaufe Südmarklose, die bei allen OttSgruppenleitungen zu haben oder durch die Lotteriekanzlei, Wien, 9/4, Dreihackengasse 4, zu beziehen sind. Fremdenverkehrausschuß Cilli. Da die Zeit der Vermietung von Sommerwohnungen allmählich herannaht und die Anfragen von aus-wärts sehr start einlaufen, ergeht hiemit an alle Patteien, die Sommerwohnungen zn vergeben ge-denken, das Ersuchen, sie bei den unten angegebenen AucknnftSstellen, wo entsprechende Drucksorten ans-liegen, unverzüglich znr Anmeldung zu bringen. Auch jene Parteien, die überhaupt die Absicht ha-be», im Laufe des Sommers Räumlichkeiten an Fremde zu vermieten, wenn auch der Vermietetermin im Juni nnd Juli erst erfolgen kann, iverden er-sucht, ihre Anmeldungen schon jetzt zu machen, da sich die meisten Fremden schon lange vor ihrem Ein-treffen durch Briefwechsel paffende Wohnungen sichern. Die Wohnnngsvermittlung geschieht kostenlos, nur ersucht der FremdenverkehrsanSschuß jene Par« teien, die eine bereits angemeldete Wohnung verge-ben oder anderweitige Verfügungen getroffen haben, diese fofort bei der Anmeldungsstelle anzumelden, um dem Ausschusse in rücksichtsvoller Weise seine Ausgabe zu erleichtern. AuSkunstSstelleu sind: Frttz Rasch, Buchhandlung; Kaffeehaus Merkur und Anton Stryeck, Stadtamt. Monatsausweis des Einlagenstandes gegen Kasjenlcheine und Einlagsdücher der f. k. priv. Böhmische» Unionbank: Stand am 26. Februar 1911 . K 80,203.296-78 .. .. 31. März.911 . . , 81,199.03816 daher Zunahme K 955.741 43 Neue Namen für den Hosenrock. Um für den nicht gerade sehr graziösen Ausdruck „Ho-senrock" einen wohlklingenderen Namen ausfindig in machen, hatte der „Confectionair" ein Preisaus-schreiben erlassen, auf daS er eine Unmenge von Borschlägen erhalten hat. Es finden sich darunter Bezeichnungen, wie: Sturmrock, Hygienarock, Emau-zipationSrock, Suffragettenrock. StimmrechtSrock, Spaltenrock. MaSknlinrock, Pautallongenrock. Asphalt-rock. Männirock, Palentine, Damenbuxen. Bnxenrock, Echreitkleid, Der Emanzipierte, Spreizer. Er-Rock. Renormalkleid, Körpersäulenetuirock, Pascharock, Roerenrock, Kombino, usw. Man sieht, die Einsen-der haben die Sache meist von der humoristischen Seite ausgesaßt und mit mehr oder weniger Witz ihrer entfesselten Phantasie die Zügel schießen lassen. Ein richtiges Schlagwort kurz nnd bündig wie das Wort Hoienrock, hat sich aber unter all de» Vorschlägen nicht gesunden. Das genannte Fachblatt hat deshalb von der Verteilung des ersten Preises Ab> stand genommen und die beiden Namen Kavalierrock und Amazonenrock prämiiert. Reliefkarte von Obersteiermark. Im Auftrage des Landesverbandes für Fremdenverkehr tn Steiermark hat der bestbekannte Maler Heilmann ein Aquarell hergestellt, das in 5500 Stucken ver-vielfältig» wurde u. zw. 500 Stück Kuiistblätter, die sich als Wandschmuck süc Hotels, Schulen, Kurorte u. s. w. eignen und 5000 Stück, welche für Tou» rislen bestimmt sind und gefaltet in der Tasche be-quem mitgetragen werden können. Der Beschauer sieht die Höhenzüge, Täler, Flüsse, Ortschaften, Schlösser und die Staatsbahnlinien wie von einer allcs überragenden Spitze, nördlich vom Dachstein stehend, als großartiges Gebirgspanorama. Es liegen vor ihm ausgebreitet daS Massiv des Dachsteines rnii seinen Eisfeldern und de» darüber ausragenden Ftlszinken, zu seinen Füßen die Wasserbecken des Hallstätter-, Altausseer- und Gruudlsees mit de« steil aufragenden Wänden des Toten Gebirges. Dann svl.st der Beherrscher des oberen EnnStales. der große Grimming mit dem deutlich ausgeprägten Ltierkar. Jenseits deS EnnStales erblickt man die Tanernkette mit dem Hochgolling im Hintergrunde. Bor diesem stehen die schönen Pyramiden des Hoch-steines und der breite Rücke» der Hochwildstelle. Lieblich ist der Eindruck in das Seewigtal mit dem Ober-, Hütten- und Bodens«. Westlich von der Hochwildstelle erscheint in langer Reihe die Kette der niederen Tauern mit den schön gesonnten Gipseln des Predigtstuhles, Knallsteins, GrieSsteinS, ReichartS und Seckauer Zinken, die das Auge des Bergfreunden entzücken. Einen Glanzpunkt des ganzen Werkes bildet die Darstellung des unteren EnnStales mit dem Bergkranz um Ädmont. Westlich vom Hochtor ragt die Spitze des kühnen Reichensteins in die Lüste. Oestlich erscheint der drcigipselige Buchstein mit seinem durchsurchten Hochplateau. Dann folgen die Haller-mauern mit ihren ausgebreiteten Karenfeldern. Au dem künstlerisch ausgesührten Reliefbilde wird jeder Alpensrennd seine helle Freude haben. ES wird nicht nur als Reisebehels gute Dienste leisten, sondern auch vielen als Erinueruugsblatt Und Zimmerschmuck willkommen sein. Das Knnstblatt kostet 3 Kronen (mit Porto 3 20 Kr.), während die zusammengelegte Taschenausgabe sich aus 60 Heller, mit Porto 65 Heller, stellt. Zu beziehen durch jede Kunst-, Buch-und Papierhandlung sowie an den größeren Bahn-hösen oder auch direkt vom Landesverbände für Fremdenverkehr in Steiermark, Graz. Hauptplatz Nr. 3. Vertrieb sür den Buchhandel durch Ulrich Meser's Hosbuchhandlung in Graz. Steiermark. Der wohlbekannte Führer durch die Sommerfrischen. Kurorte. Bäder und Hö-henstationen ist nunmehr in 10. Auflage erschienen. Er ist mit 142 Bildern geschmückt und enthält eine Reihe von praktischen Angaben über alles für den Fremde» in Steiermark Wissenswerte. Das Buch gibt Auskunft über die Sommerwohnuugen, Kur-orte, Bäder und Höhenstationen in Steiermark. Hur ! Orientierung über die Zus.ihrlSroute» ist diesem Taschenformat-Führer eine Eisenbahnnetzkarte beige-geben Der Lai.Desverbaud sür Fremdenverkehr in Steiermark hat tu allen großen Städten Europas Auskunstsstellen, die ben Sommersrischenführer an sie Besucher der Steiermark unentgeltlich ausfolgen. Tiiekt vom Landesverbaiide für Fremdenverkehr rn Steiermark, Graz, Hauptplatz Nr. 3 wird dieser Führer kostenlos, lediglich gegen Einsendung der Postportogebühr von 10 Heller in Briefmarken versendet Aufruf zur Gründung eines Naturschutzparkes in den österreichischen Alpen. Ju allen Kulturstaaten regt sich seit einer Reihe von Jahren der Wunsch, bemerkenswerte Natur-denkmäler, welche durch die unaushaltsam fortschrei-tende ökonomische Ausnutzung der Natur gefährdet sind, zu schützeu und zu erhalten. Als wirksamstes Mittel zur Erreichung dieses Zieles erscheint die Schaffung von Naturschutzparken, welche den Aus-schluß gut gewählter Gebiete vou jeder wirtschastli-chen Nutzung und ihre Erhaltung in einem Zustande anstrebt, der dem ursprünglichen möglichst nahe kommt. Die nordamerikanlsche Union ist in der Ber wirklichung dieses Gedankens durch die Schaffung ihrer großartigen Reservationen allen anderen Kulturstaate» vorangegangen; es folgten Kanada und Australien und im vergangenen Jahre hat die Schweiz das Val Cluoza im Unterengadin zum Na-tivualparke erklärt. In Oesterreich ist der Gedanke nicht sremd. Schon vor einem Bierteljahrhuuderte wurde von hochstehender und maßgebendster Seite die Schas-fung von Reservationen ernstlich erwogen und^ eine Reihe österreichischer Großgrundbesitzer hat Schon-gebiete eingerichtet, welche in bezug aus Erhaltung des Waldbestandes Naturschutzparken nahe kommen. In jüngster Zeit erfuhr der Gedanke der Schaffung von Naturschutzparken eine kräftige För° dernng durch die Begründung deS Vereines Naturschutzpark mit dem Sitze in Stuttgart. Durch die begeisterte Ausnahme, welche die Ziele dieses Ver-eines in den weitesten Kreisen der Bevölkerung des Deutschen Reiches fanden, ist derselbe in die Lage versetzt wurden, in erfolgreicher Weise die Schaffung je eines Naturschutzparkes in der Lüneburger Heide und in den steirisch-salzburgischen Alpen vorzubereiten. Wenn auch loeite Kreise Österreichs derzeit der Naturschutzbewegung noch serne stehen, in der An-nähme, daß unsere an Naturschönheite» so überrei-chen Länder einen solchen Schutz nicht brauchen, so dürste es doch an der Zeit sein, daran zu erinnern, welch gewaltige Veränderungen die natürliche Be-schaffenheit weiter Gebiete in den letzten Jahrzehnten schon erfahren hat und die Erwägung nahe zu le- gen, daß gerade der Umstand, daß wir noch Stücke wenig beeinflußter Natur besitzen, uns heute noch in die Lage versetzt, mit Ersolg schützend einzugrei-fen. Die Nachwelt wird es uns danken, wenn ihr speziell ein Stück herrlicher Alpenwelt unversehrt erhallen bleibt. DaS Gebiet der Alpen, welches der genannte Verein als Natnrschntzpark ausersehen hat, ist in jeder Hinsicht hierzu vorzüglich geeignet. An der Grenze Steiermarks und Salzburgs gelegen, ent-hält es LandschastSbilder von größter Mannigsaltig-keit und einen große» Reichtum an Erzeugnissen aller Reiche der Natnr. Es erscheint als eine Ehrenpsticht der Bevöl-kerung Oesterreichs, bei dem Schutze eines solchen Stückes heimischer Natur selbst werktätig mitzuwirken. Im die Tätigkeil des Bereines „Naturschutz-park" in Oesterreich zu sördern, hat sich bereits in Wien ein Aktionskomitee gebildet und ergeht nun-mehr au alle, welchen der Plan, ein heimisches Al-pengebiel späteren Generationen unversehrt zu er-halten, der Verwirklichnng wert erscheint, der Aus-ruf, durch Beitritt zu dem Vereme „Naturschutzpark" oder durch Spenden zur Durchführung beizutrage». Anmeldungen nimmt entgegen Kommerzialrat Wilh. Müller (Firma R. Lechuer), Wien I., Graben 31. Herichtslaat. Seinen Vater mißhandelt. Der 22jährige Fabriksarbeiter Florian Breuk aus Möllag geriet im Februar mit seinem Bat.r in einem Gasthause in einen Streit, bei dem es auch zu Tätlichkeiten kam. Aus dem Wege nach Hanse wurde die Rauserei fortgesetzt und in der Wohnung ging es dann erst recht los. Bei dieser Gelegenheit brachte Florian Brenk seinem Vater mehrere Ver-letzungen bei. Deshalb hatte er sich am SamSlag vor dem KreiSgerichte Cilli zu verantworten und erhielt eine sechswöchentliche Kerkerstrase. Ein vollzogenes Urteil aufgehoben. Im November 1910 brachte der Bergarbeiter Anton Cerar in Trisail dem Aufseher Martin Slap-nik, der ihn wegen feiner Faulheit zur Rede stellte, durch einen Schlag mit seiner Lampe am Kopse eine Verletzung bei. Beim Bezirksgericht: Tüffer wurde Cerar deshalb zu 20 Kronen Geldstrase ver-urteilt und bezahlte auch sogleich seine Strafe. Die Wuude. die dem Slapnik durch den Schlag mit' der Lampe beigebrucht wurde, begann nach einiger Zeit zu eitern nttb zog eine mehr als 20tägige Gesundheitsstörung nach sich. Daher wurde das erste Ur-teil ausgehoben und Cerar am 1. April vor dem Kreisgerichte Cilli wegen schwerer Körperbeschädi-gung zu einer Kerkerstrase in der Dauer von drei Monaten und 28 Tagen verurteilt. Hingesendet. Macks echter und so beliebter Kai-ser-Borax, ans deffen hohen Wert als antisepß- fcheS und als Toilettemittel erst jüngst ein Fachmann anläßlich der Beurteilung des neuen Wiener Hoch-quellenwafferS in den Wiener Tagesblättern hinge-wiesen hat, erfreut sich mit Recht immer stärkerer Nachfrage, sowohl bei Damen als auch bei Herren, namentlich auch beim Militär und bei allen Spvit-»reuudeu. Wir lenken deshalb die Aufmerksamkeit uuserer Leser aus die in der heutigen Nummer eni-halteue Anzeige von Macks Kaiser-Borax. vgggMr n . „_.| .Quelle Koh!«Bs*airr & I um nOI Tareuetnink. TH 1 JtS 1 bii.l'UI Vordiülitig und 6;olI<*i>cheel Qn ' fördernd. IM--:- es i ■ , lodU'ert: " cijroa- Ma^nkatarrü, Stahl« PS #*!*■•<(«• V«r«to|'fung, Brliskt-Oli« \?drin Kier.\ Leu r cKien, IMc Mit. ft>ii will, wasch! sich ttur im; «teckeilpferd- t?Me«mUchseife «Waite $t«f>u»ier») von Bergmann & Co., Tetschen a. E. In* Sliick |« >0 Heiter crhasttich ,a iOii »roldkl ». Xttgmtn anb VmlUmti legeic^iflca >c. Deutsche Volksgenossen! fördert das Deutsche Haus durch Spenden, Mitgliedschaft und regen Besuch. Dir Südiuarkbücherei im Slädchenschulgedäude ist an Werktagen Don 11—12 Ahr vormittags und von 3—5 Ahr nachmittags. an Sonn- und Feiertagen von 10—12 vormittags geöffnet. Wegen Reinigung bleiben die Amtsräume der SpäT- kasse der Stadtgemeinde Cilli sowie jeue vom Spar- II. V orschussverein Samstag den 8. April 1911 für den Parteien-Verkehr geschlossen. Danksagung. Schmerzlich getroffen durch das allzufrüh? Hinscheiden meiner innigstgeliehten guten Gattin, bezw. Mutter, Grossmutter, Tante, Schwester etc., der Frau Marie Zabukosek bitte ich Ifir die vielen beweise herzlicher und liebevoller Teilnahme während ihrer Krankheit und nach ihrem Tode, sowie für die vielen schönen Blumenspenden und die überaus zahlreiche Beteiligung an der Leicheufeier den herzlichsten und wärmsten Dank in meinem, sowie im Namen meiner Kinder entgegen zu nehmen. Josef ZabukoSek Echte Brflnner Stoffe FRÜHJAHRS- UND SOMMERSAISON 1911 Ein Coupon 1 Coupon 7 Kronen 1 Coupon 10 Kronen 1 Coupon 12 Kronen 1 Coupon 15 Kronen 1 Coupon 17 Kronea 1 Coupon 18 Kronen 1 Coupon 20 Kronea Da Cmsob zu Mkvuua Siloo-Aaia# K 30"— »owi. Cb.r*Uh«ritof(«, Toarij4«alodM, tlllin's---1---«tc. *4c. verModtt tu Fabriktprnwn k»ch n. f. w.. ,»»>« in eteicnnarl uso gan, CelKtmift-aKjat n in d<» «k»u>rle» Aue) orrfcstcn tu- «p-ly«lea >a liiai 9 uad «ehr Klaiche» «ilinierweiA Onqinalpeetlett Ila» alle» Orte« Oefterrcich-llll«»»«. tiil yiT Vor NHoliuliiiiuii|f«'ii wir« 1 jfewnrut! -WM Waa mlU|t a»»»rllcki,ch IltitMTt UlIrlrirNChen "*■ Kräuter-Wein. Nummer 27 Deutsche Wacht «eitt 7 mit 1 Zimmer und Küche und 2 Zimmer und KOcbe samt Zagebor sind sofort zu vermieten. Anzufragen Vereinsbucbdruckerei .Cel ej a*. Quargel Die «rate Neboteiner Klsefabrik J. Kndl & Sohn, Nebotein bei Olmtttz offeriert feinste Quargel, ab Oltnätz Nachnahme Nr. IV K l.SO, Nr. V K 1.80 per Schock. 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