— CrfAetnt wvch«ntN«h itrefma!: «Donnerstag und Sonnfaa frÄH.---------- •b<» »l -flnUiMnoio«« wert*» fo> der WiwnJhw e^\n btDlqVt« ^rftflbrfn mtaeaen<|(ito«aii e«natMil!<: FRrda» Inland rterteHistrifl Dln 25.—, daldsüdriq Dln >0.—. «a»«st^r'.- via loo.—. **t *<«• H»»la>d — ««jeln« *tw/n Dia (PoStnica plaöana \ gotovini.) Nummer 102 DonnerStaq den 21. Dezember 1922 4. l47.lJabrqanu Eine radikale Wahl-rrgierung. Wenn wir in unserer vorletzten Folge die Be-trachtungen über die Regierungskrise mit der Ansicht schloffen, daß schließlich doch das Oberhaupt der radikalen Partei, der alte, gewiegte Staatsmann Pasic, oben bleiben werde, so geborte eigentlich recht wenig dazu, zu diesem Schlüsse zu gelangen. Die radikale Partei siihlt sich als die wahre B:r-treterin «es alten Königreiches Serbien und es tonnie nicht angenommen wcrden, dag sie sich in ein« Zeit, da die Auflösung des Parlamentes reif geworden war, in den Hintergrund begeben und die Zügel aus den Händen hätte legen sollen. Pas l gelang es durch äußerst geschicktes Ma-növrieren, die Demokraten aus dem Spiele auszu» schalten. Er bekam vom Könige die Bollmacht, eine Wahlregierung zusammenzustellen, da» Parlament auszulösen und Neuwahlen auszuschreiben. Mit ener» gischer Hand schnitt er das verworrene Gewebe der Streitigkeiten und der unfruchtbaren Verhandlungen durch und stellte ausschließlich nur radikale Minister in sein Kabinett ein. Sein Beginnen sieht sich ein» fach genug an und trotz deS diktatorischen Beige-schmcckes war eS in der unendlich verwickelten und zerfahrenen Situation vielleicht das Allcrklügste und eine befreiende Tot. Die radikalen Blätter, auch Stojan Prolic, sreuen sich über die Lösung und meinen, die radikale Partei habe ihre einstige Frei-heit zurückgewonnen und den Ballast von sich geworfen, der ihr nur zum Schaden war. WaS jedoch überraschen mußte, war, daß mit den anderen Demokraten auch Pali? bisheriger eifriger \ HeisterpKotograptjien. Von Ubald Tartaruga, Wien. Die Im Jahre 1867 tn London gegründete „Dia» lektifche Gesellschaft" war tie erste ernste Steile, die sich mit der Lehie de» amerikanischen Spiritismus wissenschaftlich beschäftigte, aber das Resultat ihrer Prüfungen war ein für die denkenden Anbänger der neuen Lehre ziemlich klägliche». In Surepa hatte ja der Spiritismus keineswegs so leichtes Spiel wie drüben in Ueberkee. Zahlreiche vernünftige Menschen bitten Neigung, stch den neu verkündeten Lehren und Anschauungen aus ihrem nicht befriedigten metaphysischen Bedürfnis heraus avzuschließeu, aber sie sehnten sich nach objektiven Beweisen. Und so sehen wir seit den fünfziger Jahren, wo der moderne Spiritismus zu uns herüber kam, feine gläubigen Apostel bestrebt. Beweise für die Material!« faticn der Geister zu suchen und zu geben. Sie be-grüßten eS angesichts der zahlreichen Entlarvungen von Medien daher mit Begeisterung, al» da» Mitglied der Royal Society, der berühmte Chemiker William ErookeS, daran ging, ihre Behauptungen einer neuer» lichen wissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen. ErookeS war kein Scharlatan, seine mit minutiöser Genauigkeit ausgeführten Versuche stellte» hochinteressante Gewichts-Veränderungen fest, die er auf eine geheimnisvolle „psychische Kraft" zurückführte, aber diese psychische »rast stützte bloß die Annahme, daß eS noch unerforschte Energien gäbe, also das, was der von der „dialektischen Gesellschaft" geschaffene „moderne OkkultiSmuS" erklärt, nicht aber die Lehre von der Materialisation der Seistlr. Mitarbeiter, der schon mehr zu den Radikalen als zu den Demokraten zählte, mit über Bord ging, der UnterrichiSminister Pnbuevic. DaS RegierungSsqstem nannte sich ja PaSic-Peibieeo l. DaS Blatt ver ob» geschwenkten Ljubljznaer Demokraten, der Slovenski Narod, meint nicht ohne Genuß, Pas ö habe Pri» b'ievic weggeworfen wie eine auSgeprcßie Zitrone, er habe ihm den Rücken gekehrt wie dem Mehren, der seine Schuldigkeit getan. Dieser Schritt sei für Pribitcoie umso demütigender, als es PaSic nicht einmal für notwendig erachtete, die Gruppe dieses Demokratenführers auch nur zu fragen, ob sie. etwa geneigt sei, in daS Wahlkabinett einzutreten. Pribikevii sei in den Winkel gestellt und ihm jede Hoffnung genommen worden, in der nächsten Zukunft eine führende Rolle zu spielen. Wir jedoch sagen, cS mußte die Ausschaltung dieses Ministers überraschen. Bei näherem Zusehen wird sie aber verständlich. Pribiccv i führt einen starken Flügel der demokratischen Partei an. Seine Ueber» nähme hätte den demokratischen Klub sprengen müssen, wozu sich seine Anhänger jedenfalls doch nicht verstehen wollten. Mit den Demokraten als solchen aber wollten die Radikalen eben nichts mehr zu tun haben. Das war vorläufig entscheidend. Die Demokraten, die sich solange in ihrer staatSerhaltenden Rolle gefiele» und der Opposition lauter als jede andere Regierungspartei ihr Anathema znschricn, werden nun eine Zeitlang die Süßigkeiten der Opposition selbst auszukosten haben. Schon jetzt macht sich in der Schreibweise ihrer Blätter ein beträchtlicher Umschwung bemerkbar. Sie sind nicht mehr die Regierung. Pasic hat sie, um einen ihrer eigenen ZeitungSaiiSdrücke zu verwenden, in der Tat klug „ausgespielt". Den» sie find nun diejenigen. Mit um so größercr Vehemcn» warfen stch In-folzedessen die werbenden Spiritisten auf die „Geister-photographiea". ES ist ja einleuchtend: Wena e» gelang, die tn den Seane-n erschienenen Geister der Ver-storbenen zu photographieren, so konnte sich jedermann von der Richtigkeit der beireffeudcn Vorgänge über-zeugen und nicht behaupten, daß alle» bloß Humbuq sei. Geisterphotographien waren bereits seit dem Jahre 1855 bekannt, wo eine amerikanische spiritistische Zci-tung meldete, daß man nun endlich so weit sei, diesen LirblingSwunfch ihrer Anhänger zu erfüllen. Ein Me» dium, welches feinem bürgerlichen Berufe nach Phota-graph war — man kannte damals nur die Daguerreo» typie —, hatte nämlich daS Bild eine» Knaben auf» genommen, auf dessen Schultern sich alsbald im Bilde ein wolkenkratziger Lichtstreifen senkte. Trotz der sorg» fälligsten Untersuchungen sei man nicht imstande gewesen, dieses Phänomen physikalisch oder chemisch zu erklären. Dann wurde eS aber wieder still bis zum Jahre 1864. Da trat der bedeutendste aller Geiste,Photographen, der Graveur Mun ler, auf den Plan. Er hatte al« Dtlet-tant daS Photographenhandwcrk erlernt und nahm eine» Sonntags sein eigenes Konterfei auf. Als er dasselbe entwickelt hatte, befand stch neben ihm eine andere Gestalt. Mumler erklärte stch diese Erscheinung, wie er sagte, damit, daß die betreffende Platte nicht retn gewesen fei, und daß sie noch, wie die» bei dem damals angewendeten Lollodiumverfahren sehr häufig vorkam, die Spuren eine» früheren Bilde» getragen habe. Al» diese Geistergestalte« auch dann neben dte von ihm aufgenommenen Bilder traten, wenn er die „strengsten Vorbereitungen" getroffen hatte, gelangte er zur Ueber-zeuzung, daß hier eine Kraft im Spiele sei, die der mit denen zusammen man nicht regieren konnte. Sie nehmen tn ihren Hintergrund das Odium ihrer RegicrunzSzeit mit sich, die mißglückte Dinarhebung und verschiedene andere Dinge. Der Finanzminister ist gegangen, die Bemühungen seimS Gehilsen Plavsik haben ihren praktischen Wert verloren, es wcrden andere Männer die Leitung der Finanz» Politik übernehmen. Freilich ist das radikale Wahl« kabinett ein Provisorium, es wird nur die dringendsten laufenden Geschäfte erledigen und die Demokraten werden wieder kommen. Aber eS hat den ganzen Wahlapparat in den Händen und das ist viel. Auch für unS Deutsche bedeutet es einiges, weil keine der hierländischen Parteien sich nun mit der Regierung identifizieren kann und diverse Mittelchen mit jener Leichligkeit und Unverantwortlichkeit anwenden darf, wie sie es tun könnte, wenn sie als Regierungspartei oberste Instanz wäre. Wenigstens bei uns wird es also richtiger zugehen können. Unsere liebn, Nachbar». Das Zagrebec Tagblatt besaßt sich in seiner Folg? vom 16. Dezember l. I. mit einer sensationellen Meldung des Wiener „Tage»", für deren Stichhältig» keil die Schriftleitung de» W-ener Blatte« ausdrücklich die Haftung zu übernehmen erklärt. Diese Meldung laute«: „Die Beograder Oeffentlichkeit wird durch Nachrichten aus Rom alarmiert, auS denen hervor-geht, daß die OffizierSgruppe der Faschisten den Krieg gegen Jugoslawien vorbereite. SS stehe ein Angriff auf Dalmatien bevor, das Italien zu annek» tierea beabsichtige. Die Bordereitungen würden ganz offen getroffen und die jugoslawische Gesandtschaft in Rom habe darüber bereits feit einiger Zeit fort» lausende Berichte nach B-ograd erstattet. Es sei auch eine Militärkonvention zwischen Mussolini und Horthy Mensch mit seinen armseligen Mitteln nicht beherrschen könn». Und nun schlugen er und die Spiritistenavostel großen Lärm, so daß sein Atelier einen ungeheuren Zulauf zu verzeichnen halte. Verschiedene Ungläubige wollten nun erkennen, daß Mumler einen ganz bestimmten Geist vorrätig habe, der stch auf den meisten Bildern rnilphotogra» pbieren lasse, und so kam eS 1869 zu einem Prozeß. Mumler wurde tn New Aork wcgen Betruges angeklagt und verschiedene Photozraph-n erklärten, daß man solche Geister sehr leicht auf die Bilder zaubern könne. Andere dagegen setzten stch für Mumler ein, sie hätten seine Manipulationen genau überwacht und nicht» Schwtndclhaste» bemeikt. Da» Ende war, daß er frei» gesprochen wurde. Der Richter erklärte zwar, daß er persönlich von der BetrugSabstchl deS Angeklagten über» zeugt sei, doch vermöge er ihn Mangel» genügender Beweise nicht zu verurteilen. DieS bedeutete Wasser auf die Mühle der Spiri« listen, von denen stch bald viele fanden, die in den Getsterbildern eigene Verwandle genau kennen wollten. Wenn man sich solche Photographien ansieht, kann man stch angestchl» der heutigen Filmtechnik nicht eine» Lächeln« erwehren. Jedermann kennt jetzt die klaren, scharf ausgeprägten visionären Gestalte», wie man sie im Kino fast tn allen Vorstellungen findet. Die Mumler» Geister find jedoch kaum mehr al» schleierhafte Gebilde mit verwischten Zügen, in denen man allerdings, wenn man eben befangen Ist, alle und jeden zu erkennen vermag. Das Geschäft florierte und e» entstanden „Filialen" in Europa. So etablierte sich 1872 ein ge» wisser Hudson in London, dann etwas später ein Pho« tograph namens Parker. Den Genannten ging es je» «fite 2 fillitt Zeitung fhlMKT 102 zustandezekommen, wonach sich die ungarische Re-gierung verpflichtet habe, acht Divisionen an der Nordg-.enze Jugoslawien» ausmarschieren zu lassen. Aul italirnijchen Munition«zentren seien bereit» große Mengen von Munition nach Ungarn geschickt worden. Man sieht in Rom de« Besuch« de« ungarischen Falchistensührer« Friedrich mit großer Spannung entgegen." Wenn man diesen Bericht kaltblütig überdenkt, so kommt man unschwer zur Erkenntnis, daß er den Plänen, die in den heißen Konventiktln der ita« lienischen und ungarische« Faschisten reifen mögen, sehr wohl entsprechen kann. Die Beruhigung, in die sich bic jugoslawische Öffentlichkeit durch die Erklärungen Mussolinis gelegentlich seiner RegierungS. Übernahme wiegen ließ, ist allgemach geschwunden und man weiß jetzt, daß die Politik der Vcrilän-digung und der Berträge von Mussolini und seinen Anhängern wobl am allerwenigste» durchgesührt wnden wird. Wenn in Italien von einer Politik der Kraft die Rede «st, so kann kein Zweifel darüber bestehen, daß sich ihr« Entfaltung vor allem gegen den jugoslawischen Nachbar richtet. In Ungarn, wo man daS tausendjährige Reich nicht verschmerzen kann, treffen die faschistischen Plane aus daS innigste Verständnis und «S ist nur ganz natürlich, daß sich die nationalen Gruppen Italiens und Ungarn« in einem gemeiniameo Ziele getroffen haben. Die große Gefahr besteht darin, daß sie in beiden Ländern die Regierungsgewalt absolut und ungehindert in den Händ?n' haben und daß die inneren Hemmungen, die sich der Ausführung der Pläne tntgegtnstellen, sehr gering sind. D>e nalio-nale Ber»ücklheit ist in Italien ins ungemessene ge-stiegen. Mussolini hat vollmachicn in den Händen, wie sie noch kein anderer Staatsmann jmals gehabt hat. Unser Staat hat an seinen Grenzen keine Freunde, rundherum nicht. Im Ernstfall? würde er vielleicht die bittere Erfahrung machen müsse«. daß die Treue, die er bewährt, auch bei denjenigen den Lohn nicht finden wird, die er sür Freunde ansieht. Ja der Politik wiegt sie leicht und es wird Schacher damit getrieben. Manchen mag es vielleicht sogar in den Kram passen, die Welt von der Unerlräglichkeit der großen Probleme durch ein kleineres Kriegsfeuer abzulenken. Allzuschwere Befürchtungen an diese Nachrichten anzuknüpfen, wäre trotzvem löricht und eine Ber-kennunq »er gegcuwirligen Lage in Mitteleuropa. Nicht weil sie «hre Anschlage nicht durchführen wollen oder können, werden di« »lieben Nachbarn" Ruhe geben, sondern weil sie eS nicht wagen dürsen. Bar» läufig noch nicht. Europa wird sich trotz seiner Rüstung?» nicht sobald auS seinem Wundfieber zu eine« neuen Kriege austreiben lassen. AlS ernste Gcsah>enze>chen muss«» solche Meldungen aber be» achtet werden. DaS Zagreber Tagblat«, daS der Wiener SensalionSnachricht größere B-deutung bei. mißt, als wir eS tun würden, meint zum Schlüsse des ihr gewidmeten Leitartikels: Sollten diese verwegenen Absichten wirklich in die Tat umgesetzt werd«,: Jugoslawien steht gerüstet doch bei der englischen Skepst» recht schlecht. Dagegen riß der Pariser Baguet im Jahr« 1873, von dem berühmten M.dtum Firma« unterstützt, die leichigläubigeren Franzosen mit sich fort. Aber auch seine Herrlichkeit wäh„e nicht lange. Der Potiz«iphotograph Lombard besuchte ihn unter falschem Namen und verlangte. mit dem Geiste seiner verstorbenca Malter zusammen ad» gebildet zu werden. Buguet sagte zu. Mein alt er die Kasteite in den Apparat einführen wottte, fW Lombard über ihn her, entriß ihm dieselbe und trug ste ,ur Polizei. Hier stellte man fest, daß stch der zu zitierende «eist schon früher auf der Platte befanden habe. Da« Arsenal den Gegenstand der staai« bildende Charakter de» polnischen Volkes solange war, friiche Nahrung geben. In de» neueren re-pudlikanischen SiaatSwejen ist es noch niemal» ge-ichchca, daß e,ue Paitei, der infolge de« Vorspieles zu diesem tragischen End« trotz aller Erklärungen oie Schuld zugeschrieben werden wird, so gegen daS Staatsoberhaupt auf'tand. Dies bedeutet eine Hölle von Leidenschaft und Ehrgeiz. In den anderen europäischen Republiken ist der Staatspräsident eine Repräsentationssigur, die von allen Parteien leicht ertragen wird, weil kiese Stelle auch einen Partei, mann hoch über die Parteien erhebt. PoMilche Nunöiqau. Inland. Die neue radikal« Regier»»,. Di? neue Regierung ist auS nachfolgenden Mi-nistern zusammengesetzt: Ministerpräsident Rikola Pasik; Minister fürGefetzeSauSgleich Marko Trifkovlö: Kultusminister Ljaba IovanooiL; verkeh! »minister Dr. velizar Jankovit; Außenminister Dr. Momöilo Nincic; UntcrrichtSministcr M« i Trifunov i; Jastiz-minister Dr. Laza Markovö; Minister für Volk«-gefundheit Dr. Slavko Mileiii; Minister für öffent-liche Arbeiten Nikola Uzuneviö; Minister für Agrar-«form Krsta Mileiik; Post- und Telegrapbenminister Belja Vukitev i; Kriegsminister Petar Pejii; Mini-ster für Wälder nnd Bergbau Dr. Milan Sr« Meldung, daß der deutschösterr-ichische Nationalist demnächst aufgelöst und bereits zeitig im Frühjahrs Neuwahlen statisinden sollen, entspricht nicht den Tatsachen. Für die Regierung bez«. die Mchrheittparleien besteh» keinerlei politischer Grund, di« Vornahme der Neuwahlen zu beschleunigen. Die Mehrheit hat sich bei der Erledigung der so bedeut-samen Gesetzentwürfe, die den Nationalist in den letzten Wochen beschäftigten, al« durchaus leistungs« fähig un» al» auch für die Lösung der schwierig»«» Parlamentarischen Aufgaben ausreichend erwiesen. Wenn man sich in de» letzte» Tagen trotzdem mit der Frage voa R-uwahlen beschäsiig'«, so geschah das zunächst lediglich im Hinblicke aus die Rolwe.:-digkeit. eine Reihe von B.stimmungen dcr Wahlord-nung abzuändern, die sich als unzulänglich erwiesen haben. Die Z^ratungen hierüber sind noch nicht ad. geschlossen und bevor ihr Ergebnis nicht vorliegt, kann auch die Frage der Vornahme von Neuwahlen nicht als aktuell gelte». Am Sladt und Hand. Der Geburtstag seiner Majestät des Königs würd« in ganz Jugoslawien feierlich be« gangen. Alle größeren One prangten in Farben, wobei sich in Slowenien besonders Eelje un» Ma-ribor hervorgetan haben. An die Dienftgeber in Slowenien und Dalmatien Die Wahlen für d> n PokvjninSki zavod za nameöccnc« v Ljubljani (Pensionsanstalt sür Privatangestellte) sind vor der Tür. Die PensionS-anstatt, in der die Privat- und zum Teil auch öffentliche Beamte (nicht Staatsbeamte) obligatorisch versichert und dersn Mitglieder anch ihre Arbeitgeber sind, ist eine eminent wichtige soziale Einrichtung, d«ren Ziel die Sicherung der Altersversorgung und die Unterstützung der Witwen, Waisen, dcr beschäf-tigungsloseu und kranken Angestellten »st. Die Pcnfionsanstalt in Ljubljana, deren Wirkungskreis sich über Slowenien und Dalmatien erstreckt und der sich wahrscheinlich auf das ganze Königreich ausdehnen wird, besitzt schon heute ein ungeheures Vermögen, das sich in einigen Jahren auf unzefähr eine halb« Milliarde Kronen erhöhen wird. Da» Vermögen Bilden die Prämien, die zum Teile von den Angcstetilin, vor allem aber von ihren Arbeitgebern regelmäßig eingezahlt werden. Von gewisser Seit« wird schon geraume Zeit systematisch dahin gearbeitet, daß die Wirtschaft in dieser liockbedeutsamen Jnsti-tntion in die Hände von Exvonemen einer gewissen Clique komme, die daS Vermögen bei Institutes zu ihren parteiischen wirtschasi!>ch?n Zwecke» auS» nützen würde. Gegen diesen Anschlag haben sich dir Dienstgeber in einer unpo'iiischen Front zusammen-fteichlossen. Die Dienftgeber werden gtwarnt, gewiss«» Leuten aufzufitzen, welche die Nichiinsormiertheit der Oifsentlichkeit ausnützen und unter verlchiedenen Decknamen von Fachgruppen für die Kandidatenliste ihrer Partei agitiere». Vermählungen. Am 3. Dezember wurde Herr Karl SaM, Bürstenmacher in Celj« mit Fräulein Maria Pilz, Grundbesitzerslochlcr aus Prnggern in Odersteiermark, in der evangelische» EhriituSkirche getrau?. Einige Wochen vorher (am 2l. Oktober) hat sich ein anderes Mitglied der geschätzten Familie Säger Fräulein Sager, in Hamburg mit Herrn SchisfSkapitän Wilhelm Kraemmer vermählt. — Am 14. Dezember fand in Gotische« die Vermählung des Herrn AloiS Verderber mit Fräuleiu Fanny Hönigmann statt. Kirchenkonzert. Die evangelische Gemeinde in Maribor veianstallet zugunsten des ploltstan-iischen Dialonissenhauses in Rovisad am 2l. De-zenber, abends 3 Uhr, >n der evangelisch?» ChriftuS-rirche ei» Kirchenkonzert mit nachiolgendem Programm: 1.) Orgtlvorspiel. 2.) Fr. Schubert: »Gott meine Zuveisichf (Pialm23) für Männeichor mit Klavier-begleilnng. 3.) G.F-. Händel: Rezitativ und Arie C^argo) sür Bariton, S.'llo und Ocgel. 4.) Hermann Frisch: »Am Abend vor Weihnachten" sür gemischtes Oichester mit Klavierbegleitung. 5.)a) Fr. Schuber«: „Oie Allmacht; l>) C. Löwe: „Epiriio santo", bk'de sür Sopran und Klavier. 6.) n) L. van Beet-hoven: Adagio molto espressvo, aus der Sonate op. 24 ; d) R. Schumann: „Träumerei", beide iür Violine und Klavier. 7.) F. Mendelssohn: „Es wird «in Stern aus Jakob ausgehn', aus dem Oratorium „Etytistiul" sür g«-mischte» Chor mit Klavierb«. gUiiung. — Di« musikalische L ilviig hat Herr Hermann Fnich; mitwirkend: der Damen» uud Herrenchor deS Marburger MännergesangvereineS. Frau malie U.baczck, Frau Fanny B andl Pelikan, di« Herren L. Fioiian und Willy SchöNherr. Konzert des Danubius-quartertes am 28 Dezember. Oieses erstklassige Quarten (W enerMännergesangverem) vcr-anstaitet aus allgemeinen Wunich am 28. d. M. ein zweites Ko»> zert im großen Saal« drS Hotels Union. D-e Lorieagiordnuu.a ist voll'ländiq neu und uwj >ßi lauter köstlich« Schlager. DaS Jnterrss« für dieie Veranstaltung ist groß und allgemein. Der Kar. tenvorverkauf findet in der Tabak-trafit der Frau Kovai, Aleksan« drova cesta, statt. Eine Bitte der Aerm-sten. Es nähern sich Weih- nachten und das Reue Jahr. Die Aermst« unserer Armen, die Blinden, bedürfen allgemein« Unterstützung und sie wevden sich daher an all« edlen Herzen, ihnen diese angedeihen zu lassen. Auch die kleinsten Gaben sind willkommen. Unterstützung«« beiträgt mögen an den Blinden UnterstützangSverein (Podporno druö'vo slepihl in Ljubljana, Wolsova ulica 12, gesendet werden. Die Namen der edlen Spender werden in der Presse veröffentlicht. Dinarwährung tn Geschäftsbüchern. Einer Verordnung des HandelSwinisterinm« zufolge (Amtsblatt Nr. 115 vom 3. November l. I ) müssen alle Anstalten, die zu «iner Veröffentlichung ihrer Rechnungen verpflichtet sind, Bücher und Abschluß-rechnungen vom 1. Jänner 1923 an in Dinare« sühren. DaS Verhältnis 1 : 4 gilt sür die gesamten ln Kronen ausgedrückten Aktiven und Passiven ohne Rücksicht auf das Datum der Eintragung. Alle Gesuche um die Bewilligung der Einreise dieser oder jener Partei (fremder SiaatSbürger) aus dem Auslande in das Königreich SHS sind zufolge eines Zirkuläres der Gebiets-Verwaltung für Slowenien schriftlich, richtig gestempelt (3 und 5 Dinar) im Wege der zuständigen politischen (Polizei) Behörden an die GcbielSverwaltung einzu» reichen. Amtliche Bestätigungen dürfen den Parteien als solchen zu dem erwähnten Zwecke nicht mehr ausgestellt wcrden. Dies wird für die Betroffenen zur Kenntnisnahme und Darnachachtung verlautbart. Einmischung von Zivilpersonen in Militärische Amtshandlungen. Die Gebiet«» verwaliung sür Slowenien, Abteilung sür innere Angelegenheiten, verlautbart: Einem Berich'.e des Kommandos der Draudtvision gemäß müssen Offiziere und alle militärischen Vorgesetzten im Interesse der Aufrechierhal'ung der Ordnung und der Disziplin im Heere ihre dienstlichen Pflichten nicht nur im Dienste und in den Kasernen, sondern auch außer Dienst und außerhalb der Kasernen durchführen und in jedem einzelnen Falle einer Verlctzung der DiS-ziplin und deS Ansehens unserer Armee durch MiliiÜr-Personen unverzüglich gegen die Schuldigen auch aus der Straße und in öffentlichen Lokale» auftreten. ES ereignete sich aber in letzter Z-it öfters, daß Offiziere einzelne «oldaten auf der Siraße he» stellten, sei es wegen Nichtgrüßens, unanständigen Benehmens, wegen vorschriftswidriger oder zerriss«n«ner Momur oder auS irgendeinem anderen Grunde, und daß sich bei lolchen Gelegenheit«» unberufen« Zivilpersonen darüber aufregte» und an Ou und Stelle zugunsten d:s Hergestellte» «nzuschreucn v«rsuchten, wobei sie oem Vorgesetzten die Ausführung seiner Dienstpflicht erschwerten und ihn in eine sehr unangenehm« Lage brachten. Damit ähnliche unliebsame Botkommnisse sowohl im Jnteress« drS Ansehen« unseres H-«r«», wie im Interesse des Publikums sclbst in Hmkunst vermieden werden, wird daS Publiku» dringend aufmerksam gemacht, sich nicht in militärische Dienst-aigelegeliyeiten hineinzumischen und die militärischen Funktionäre bei drr Durchführung ihrer dienstlichen Rechte und Pfl chten nicht zu behindern, weil durch «in Wlch-S Vorgihen nur jenen geholfen wild, welche die Ordnung und die nötig« Disziplin in unserem Heer« zerstören wollen. Fahrraddiebstahl. Am 18. d. M. um circa 8 Uhr nachmittags wur»e vom Hausflur des Gasthauses „Zum Hirschen- ein Fahrrad entwendet. OSRAM NITRA Die W/M Lichtfülle der* 'Osram-Nilra -£air.p^ bei geringstem Stromverbrauch istj unübertroffen. iiir« OSRAM NITRA Seit« 4 Sillter Zeitung Nummer 102 Die Spuren be« Diebe« führten gegen Dolgopolje. Elkennungs'e chen Marke Kosmos Nr. 50718 rückwärts Dunlopmantel, vorne neuer weißer Manicl. Lenkstange auswärt« gebogen, bei den Holzgriffen fehlt die rechte Schraube. Bor Avlaus des Rade« wird gewarnt. Die Friseurgefchäfte sind am 24. d. M. von 8 Uhr früh bis 6 Uhr abends geöffnet; am 2b. den ganzen Tag geschlossen, am 26. von 8 bi« 11 Uhr vormittags offen. Aufgelöste deutsche vereine. Nachge. nannte deutiche Vereine in Celje wurden aufgelöst: Arbeilerturnverein .Freiheit", „Deutscher verein" und „Eillier Radfahrerverein". Um Mchverständnisfea vorzubeugen, sei festgestellt, daß der „Deutsche Ber. ein" natürlich mit dem „Politisch-wirtschaftlichen Verein der Deutschen" nicht identisch ist. Die ge-nannten Bereine wurden aufgelöst, weil die gesctz-lichen Bedingungen sür ihre» Bestand nicht mehr jatrtffcn. Ueber die Bedrückung deZ slowenischen Schul-vescnS in der Benetia Giula llaqt dir Ljub« ljmaer Jutro in feiger Folge vom 14. December, indem er u. a. schreibt: I» allen slowenischen Schulen dcr julischen Provinz ist bereits Italienisch als Un-terricht?ge^enstar.d eingeführt worden. Im Frühjahre müssen alle nichlilalienischen Lehrer ohne Ausnahme eine Prüfung auS dem Italienischen ablegen. Die Sntnationsltsierung der Slowenen geht mit Boll-dampf und plangemäß vor sich. Einteilung der Postämter in Slawe- nien. Das Post- und Telegraphenministerium hat - > dieser Tage die Durchführungsverordnung über die Einteilung der Post, Telegraphen- und Telephon-ämter m Klaffen erlassen. Nach dieser Einteilung fällt Celje in die I. Klasse. Neue Stempel sollen am 1. Jänner 1923 dem Ber kehre übergeben werden, und »war zu 5, 10, 20 und 50 Para und zu 1, 2, S, 5, 10, 20, 50, 100, 250. 500 und 1000 Dinar. Eine liebenswürdige Gattin. Bom Kreisgerichte Eelje wurde die 28 jährige Bäuerin Angela Rihter auS Skomer im Bezirke Konjice zu zwei Jahren schweren Kerkers verurteilt, weil sie am 22. September l. I. ihre« Mann Lnion Achter, während er schlief, mit einem Beile einen lebenS-gefährlichen Hieb in das Besicht versetzte, um ihn auf diese Wctie zu beseitigen. Der 8MIllb „^Yoboda" veranstaltet Samstnir, 23. Dezember, Im Saale Hotel Skobcrnc eincu Sportabend Hlezu werden alle Freunde de» Klub« freandliehst eingeladen. Anfang« Vi* Eintritt s Dinar Sehr gut erhaltener Mädchenpaletot 2 wei&se Pelzgarnituren. sind billig abzugeben. Glavni trg 3, II. Stock. Das beste und praktischeste Weihnachts- und Neujahrsgeschenk v' Ist eine Amerikanische Singer-Nähmaschine erhältlich in unserem eigenes neuen Vtrkaufslokale in Maribor, £olska ulica 2. Vertreter für Celje Josip Rojc, Mechaniker Preäsrnova ulica 10. Singer-N*)*in Singer-o.i Singer-z-i™ SiHgßf-Ersatibestandteile uaw. Ciy, Q-p« Nähmaschinen für Fa-Ölllg "1 "miiiea wie auch fOr alle gewerbliche Zwecke. Yerkanf gegen monatliche Raten (24 Monate) Eigene Mechanikerwerkstätte für die Reparatur aller Systeme von Nähmaschinen. Vertretung in allen grösseren St&dten. SS. SEBMÄy Celje, Kralj Petrova cesta 10 Niederlage BERSON empfiehlt sein reichhaltiges Lager in Herren-, Damen- und Kinderschuhen Gummiöbsaiz erkalten JKr Schufiirtrk dauerkasi A ele^sof welche billiger sind als Lederdoppier. Nr. 33-36 36-38 39-40 41-42 43-46 47-48 X 28.— 36.- 40.- 52.- 60.- 72.- pi 5 Schi Schreibmaschinen | fabriksneue und D gebrauchte Maschinen Farbbänder, Kohlenpapier, Durchschlagpapier, Reparaturen Ant. Rud. Legat, Maribor Slovenaka ulica 7, Telephon 100 Jjeiratsantrag. Rüstiger, charaktervoller Witwer, in Jen SOer Jahre», mit 2 Mädchen, Besitzer von Realitäten im Werte von 1,000.000 Krohen (250.000 Din), Kleinindusltieiler, Musik -freund, sucht Bekanntschaft mit einer hübschen, wirtschaftlichen, gutherzigen Dame mit entsprechendem Vermögen. Freundliche nichtcmonvme Zuschriften mit Bild wollen an die Verwaltung des Blaües gerichtet werden unter .Lebenssymphonie 28473". Holz-, Blech- und Metall-Bcarbeltungs- Maschinen und Werkzeuge sowie Transmissionen, Motoren, Dreschmaschinen nnd Pflüge ständig auf Lager bei Karl Jetzbacher A.-G, Zagreb, BSÄJSt Generalvertretung der Zimmermann-Werke in Chemniti, A. B Motoren-Gesellschaft in Wien-Guntramsdorf, Arthur Hauser & Schweissanlagen. !. C.-Co., & W Angenehme Weihnachten! Glückliches Neujahr! 1923 R, Qrobelnik Damen-, Herren- und Theater- Friseur. Puppenklinik Haararbeiten. .. Parfumerie. j Bonbonkocher (Zuckersieder) der am offenen Fooor trockene Ware erzeugen kann, findet dauernde Stellung. Offerte mit Zeugnieabechrift und Gehalts-anspracli sind einzusenden an die Verwaltung des Blatte«. 28482 Weintässer jeder Grösse, verkauft solange der Vorrat reicht, die Firma J. Augustin, Ljubljana, Sp. Siäka, Sv. Jerneja cesta 231. Herrn Apotheker Gabriel Piccoli in Liubljana. Dr. L. Färber, Stabsarzt in Görz, hat Piccoli's Eisenhaltigen Wein Patienten, welcho seit langer Zeit nervös waren, immer mit bestem Erfolge verschrieben. Aufträge werden prompt gegen Nachnahme ausgeführt. Möbl. Zimmer eventuell mit Verpflegung, sucht junger Herr. Anträge an die Verwaltung dps Blattes. 28483 Kleines Häuschen mit grösserem Garten oder etwas Grund, in der Umgebung Celje zu pachten gesucht. Gefällige Anträge an die Verwaltung des Blattes, asi76 Regelmässige Verbindung Ton Bremen über Southampton, Cherbourg nach New York durch die prachtvollen amerikanischen Regierungadampfer der United States Line« XHchste Abfahrten: Amcnca........X Jan. 7. Fabr. President Harding . . 6. Jan. M. Febr. President Roosevalt . 17. Jan. *8. Fabr. George Washington 21. Fab. 28. Mirl Verlangen Sie Prwpette nnd Segeliis ten Hr. 144 UNITED STATES UNES Beograd, Travnlcka ui. I und alle bedeutenden Konntflros Masciiiosciireibunterricht nach dem Zehnfingersystem, in Slowenisch und Deutsch, erteilt Frau Fanny Blechinger, Levstikova ul. 1. Trucker. Terltger und HerauS«eder: B«riin»b»chdr«cktrei „Eeleja' in Selj». — Jeraritwortlicher Schriftleiter: Fran» Schauer.