EINZELPREIS: wochentüSf 10 Rpt N Samftag-KoflBti^ Ift Rpl Miurget Bntung Amtliches Organ des SfIrischen Heimatbundes Verlag und Schriftleitung: Marburg a. d. Drau, Badgassc Nf, 6, Fernruf: 25-67, Erscheint wöchentlich sechsmal als Morgenzeitung (mit Ausnahme der bonn- u. 25-68, 2^9. — Ab 18 Uhr (6 Uhr abends) ist die ächrittleitung nur auf Fernruf Feiertage). Bezugspreis (im voraus zahlbar) monatlich RM 2.10 einseht Zustell- * Nr. 28-67 erreichbar. — Unverlangte Zuschriften werden nicht rückgesandt. — gebühr; bei Lieferung ira Streifband zuzüglich Porto; bei Abholen in der (je- Bei Anträgen Rückporto beilegen. —^ Postscheckkonto Wien Nr. 54.608. schäftsstelle RM 2.—. — Anzeigen- und Bezugsbestellungen in der Verwaltung. ?tr. 220 TRar&uro a. 5.2>rau, 3reitaa. 5.0tptem6rr I94i 8i. Sadrgano England verlor Im August 537.000 brt Im Finnitchm M««rbusoii rund 200 Schiffe der Bolschewisten versenkt oder beschädigt Erfolgreicher Verlauf im Osten Wlcdtr sw«i Biit*nfracht«r mit 10.000 bri vvniicKtot — BQmb*R< vp|ltr«lf«r aiif Flugplalx «m SuMkanal A II s de III F ii h r c r h a u p t u a r t i c r, 4. September. Das Oberkommando der Wehrmacht s[ibt bekannt; Im Osten verlaufen die Kampfhandlungen weiterhin erfolgreich. In der letzten Nacht versenkte die Luftwaffe im Seegebiet von The Wash zwei britsche Frachter mit zusammen 10.000 brt. Andere Kampfflugzeuge bom. bardierten Hafenanlagen an der Ostküste der Insel. Ein Angriff deutscher Kampflugzeuge in der Nacht zum 4. September auf den Flugplatz Abu Sueir am Suezkanal war besonders erfolgreich. Bombenvolltreffer zerstörten das Rollfeld und setzten Unterkünfte sowie Munitionslager in Brand. Kampfhandlungen des Fj^indes üt>er dem Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bei Nacht statt. ' Kriegsmarine und Luftwaffe versenkten im Kampf gegen die britische Versorgungsschiffahrt im Monat August 537.200 brt feindlichen Handelsschiffsraums. Schwm Verlnile de« Felndos Berlin, 4. September. Die Sowjets hatten an der gesamten deutschen Ostfront in den Kämpfen des 2. und 3. September wiederum schwere Verluste an Soldaten, Fahrzeugen und j sonstigem Kriegsmaterial. So erl>eutete eine deutsche Division In den Kämpfen dieser beid^ Tage in unübersichtlichem Gelände insgesamt 1000 sowjetische Kraftfahrzeuge aller Art. In der ganzen Breite ihres Kampfab. Schnittes brach gestern eine deutsche Infanteriedivision im Norden der deutschen Ostfront in die sowjetischen Stellungen ein. Die Bolschewisten versuchten vergeblich, durch hartnäckigen Widerstand das ungestüme Vordringen der deutschen Infanteristen aufzuhalten. In allen Teilen des Abschnittes der deutschen Division wurden die Sowjets unter schweren Verlusten aus ihren Stellungen geworfen. Trappeilransporler im Seeaeblet um Dessl In Brand gewonen Berlin, 4. Scpleinbcr. Auch am 3. September belegten Sritifdjc Dcriuftc ^ur Sc« berichtet wird, sind südlich von Viipuri, in der Nähe von Sae^mkte, nach harten Kämpfen große Mengen von Kriegsma. teriai von den finnischen Truppen erbeutet worden, darunter ein ganzer Eisen-batinzug und zwölf Panzerwagen. Von Konteradmiral Die britibchc Admiralität hat im Welt-krieß, wie in der späteren Literatur zu-Kcgehen wurde, gelegentlich schwere Schiffsverlustc, soweit sie sich verlieiin-lichen ließen, nicht veröffentlicht. Um das englische Volk nicht zu beunruhigen, wurden auch über die HanJelsschiffs-verluste unrichtige Angaben gemacht. Der amerikanische Atlniiral Sims schildert in seinen Erinnerungen den Verlauf seiner Unterredung mit dem Ersten Lor d der Admiralität, Jeilicoe, der ihm die wirklichen Verluste nannte: >Sie waren Jrci-bis viermal so hoch, wie man nach den ungenauen Pressenachrichlcn erwarten konnte. Ich war geradezu bestürzt. Ich hatte mir nie so etwas SchrccUliches vorgestellt.« Ähnlich wird auch im jetzigen Kriege verfahren, immerhin ist es schon von an ben. Im Seegebl.t um Oesel wurden zwei!" . ' sowjetische Truppentransporter von je Waidgebiete noch lange von 5(M)0 brt durch Volltreffer in Brand gc- Mannoriieiin an seine Soldaten »Die Z«lt Ii! noch nicht dai um das Schwert mit dem Pflug zu verteuschen« Helsinki, 4. September. Feldmarschall Mannerheim richtete seine Truppen folgenden Aufruf: »Soldaten l Die alte Reichsgrenze au1 dem ien. Niederlage der Sowjets auf dem kareliicliBn Islbmus Beträchtliche Kriegsbeute der Finnen Bereits lO.OOO Gefangene Helsinki, 4. September. Aus dem finnischen Hauptquartier wird gemeldet: Der Feind, der sich zäh verteidigte, ist auf dem karelischen Isthmus völlig geschlagen worden. Die alte Reichsgrenze i.Ht auf der ganzen Länge erreicht worden. Die in unsere Hände gefallene Kriegsbeute ist beträchtlich. Bisher sind bei den letzten Operationen registriert worden: Viele Hunderte von Autofahr, zeugen, nahezu 2000 Pferde, viele Dutzende von Kampfwagen, etwa 300 Geschütze verschiedener Kaliber, unzählige Mengen leichter und Infanteriewaffen. Die Zahl der Gefangenen wächst von Tanr zu Tag und hetA^t bereits «egen 10,000, Die Säuberung des westUcnen l\nre"sc''en Isthmrs von z'^rstreuten feind. liehen Abteihui^en wird fortgesetzt. Wie ferner von der finnischen Front dem wahren Charakter des twlschewisti-schen Wesens zeugen werden. Meine Soldaten! Ich danke einem jeden von Euch für Eure glanzvollen Heldentaten. Die Vorsehung des Allermächtigen möge unsere Armee segnen, die zum zweiten Male innerhalb von anderthalb Jahren für die Freiheit ihres Landes gekämpft, gelitten und geopfert Itat. Von uns wird weiterhin Ausdauer gefordert. Die Zeit ist noch nicht da, um das Schwert mü dem Pflug zu vertauschen. Ein neuer Morgen steigt immer lilarer vor uns auf umd verleiht uns neue Kraft, um uns aus dem gegenwärtigen Weltsturm zu einem dauerhaften Frieden hindurcluu-schlagen.« Vernichtete Sowjetflotte Eine Woche long im Finnischen Meerbusen brennende Schiffs roste, umhortreibende Boote und Leichen Helsinki, 4. September, Amtlich wird mitgeteilt: Die gewaltigen Ausmaße des Dramas, das sich Ende August im Finnischen Meerbusen abgespielt hat, wird man wohl niemals mit Sicherheit feststellen können, die Zahl der versenkten und beschädigten Sowjetschiffe beträgt 'annähernd 200, Etwa eine Woche lang sind die brennenden Schiffsreste und umhertreibende Boote, Flöße und Leichen Beweise gewesen für die ungeheuerliche Vernichtung, die die sowjetischen See-streiticräfte und Seetransporte erlitten, und die durch die deutschen und finnischen See. und Luftstreitkräfte sowie wirkungsvolle Minensperren verursacht wurden. Außer dieser großen Vernichtung sind feindliche Schiffe bei der Besetzung der Inseln In der Bucht von Viipuri und des Hafens Koivisto (Björko) versenkt und beschädigt worden. Als letzte Ereignisse konnten gemeldet werden die Torpedie-runp eines Transportschiffes von 200') brt in der Meerenge von Koivisto, Artil- lerievolltreffer auf drei Schiffe sowie die Kaperung eines Dreimastseglers und zweier großer Prähme, die mit Munition und anderem Material, u. a. optischen Apparaten und Maschinen voll beladen waren. London voll Sorge um die Sowjel-slreilhritte In der Ostsee N e w y 0 r k, 4. September. Die USA-Nachrichtenagcntur United I^ress meldet aus London: »Man macht sich Sorgen über das zukünftige Gleichgewicht der Seestreitkräfte in der Ostsee, da die Sowjets den Verlust von Reval zugegeben haben und die fleulschen behaupten, daß sie auch Baltisch-Port eingenommen haben. Bisher beherrschte die Sowjet-Flotte den Finnischen Meerbusen, aber der unaufhaltsame Vorntarsch der Deutschen "i Lande bedroht jeden sowjetischen Flottenstillzpunkt auf dem F.stland. Oleichzeitis: mit Leningrad wird aiicli der groRe riottenstützpimkt Kron-slailt bnlroht, obwohl er eine der mächtigsten Marinefestungen der Well ist.« a. D. Carl lägert Interesse, auf die selbst von der britischen Ailiniralität zugestandenen Kriegs-schiffsverluste näher einzugehen. Danach gingen bis zum 31. Mai dieses Jahres verloren: 2 Schlacht'schifte, 2 Flugzeugträger, 8 Kreuzer, 18 Zerstörer, 30 Unterseeboote, 20 Hilfskreuzer und eine große Reihe kleinerer Schiffe, darunter allei;i 13 Minensuch- und Unterseeboot-Abwehr-fahrzeuge. Die zwanzig verlorenen Hilfskreuzer entstammten der Handelsmarine; es waren schnelle Schiffe, die bis zu 20.0(X) brt und mehr Raumgehait aufwiesen. Sie fanden yerwendung im Geleitzugdienst unü im Schutz überseeischer Handelsstraßen. Die ilreißig verlorenen Unterseeboote sind bei den verschiedenen Unternehmungen, die zahlreichen sonstigen Fahrzeuge in dem dauernden Abwehrdienst gegei üeufsche Allgriffe verbraucht worden. An der Vernichtung der gesamten aufgefiihrlen britischen Schiffsmengen hat die italieni-schü Kriegsmarine ruhmreichen Anteil genommen. Auf deutscher Seile Kar auch die Flugwatfe hervorragend beteiligt. Im übrigen haben Über- und Unterwasserkräfte in dem Vernichtungskampf gegen den Feind gewetteifert, auch der Leistungen unserer Zerstörer und Schnellboote in dem dauernden Kleinkrieg sei gebührend gedacht. Mit dem Stärkevcrhält lis von 1:10 ist unsere kleine Marine der englischen ^entgegen-getrcten. Aus der zuerst verspotteten deutschen Strcitmacht, der man die Art ,\dmiral Scheer« ist erst wochenla lg nach dem 5fBismarck«-Ge-feclit aus ieneni Meere zurückgekehrt. Fr hat dort Monate hindurch Kreuzerkrieg geführt und dabei 152.000 brt. darunter einen ganzen Geleitzug mit 86,000 brt, versenkt. Und da sei ferner nur a i die drei Meldungen des OKW vom 31. Juli, vom 3. und 8. August erinnert, wonach die Engländer in drei fürchterlichen Schläge« 240.ü(X) brt verloren. Die gewaltige Versenkung britischer Ton;iage dauert fort, wenn auch immer weniger Schiffe England anlaufen. Durch deutsche Unterseeboote, Flugzeuge und Oberwasserstreit-kräfle wurden im Juli d, J. 407.600 brl SeHt 2 »Marburger Zeitung« 5. September 104! Nummer 220 britischen Handelsschiffsraums vernichtet und nun im August 537.200 brt. Dazu kommen aber noch die btxJeutenden Verluste durch Minenoperationen, di« in diesen Zahlen nicht enthalten sind. Die deutsche Kri^gsimarine und die Luftwaffe beschädigten überdies eine große Anzahl feindlicher Handelsschiffe schwer, die für den Handelsverttehr stets lange Zeit ausfallen. Und schließlich ist auch in den obigen Verlustziffern diHchste, haben wiederholt neutrale Schiffskapitäne erklärt, ein schnelles Handelschiff sei viel sicherer, wnassen Dreieck« der Nordsee au«. Flugzeugangrilfe bis auf den weiten Oaean erganzen ihn auf das vorteilhafteste, und das stark ofifensi<\'e Vorgehen der deutschen Seekriegleitung wird uns sicher auch weiterhin von wichtigen Erfolgen unserer Überwasserstreitkräfte hören lassen. England kann in normalen Jahren etwa eine Million brt an Schiffsneubauten leisten. Die Tätigkeit seiner Werften ist jetzt durch die dauernden Luftangriffe, durch die Reiparaturen torpedierter Schiffe auf das schwerste behindert. Auch die Werften der Vereinigten Staaten sind durch englische Schiffsreparaturen bereits stark in Anspruch genommen. Sachverständige schätzen die Gesamtschiffbaukapazität von England und den Vereinigten Staaten zusammengenommen auf jährlich bestenfalls etwa 2 Millionen brt. England hat von den Handelsschiffen der verschiedensten Staaten ziusammen-gerafft, was es irgendwie bekommen konn^. Weitere Vermehrungen durch diese'Art von Ergänzung sind nicht mehr möglich. Heute stellt jede Handelsschiffsversenkung für das Inselrcich einen nicht mehr auszugleichenden Verlust dar. Man versteht Churchills düsteres Urteil, man ersteht, daß die Versenkungen in diesem Umfaage nicht weitergehen können, ohne Englands Widerstandskraift auf das schwerste zu treffen. Ente MlgilicMe tftr lliHener «larlMInnl Rom, 4. September. Bei den ersten Luftkämpfen, die an der UVraine.Front zwischen italienischen und sowjetischen Luftstreitkräften stattfanden, wurden, wie ein Sonderbericht_ erstatter der Agenzia Stefani von der Ukraine-Front meldet, von italienischen Jägeirn insgesamt elf sowjetische Flugzeuge abgeschossen, während die Flugzeuge des italienischen Expeditionskorps keinerlei Verluste erlitten. Eine italienische Flakbatterie erzielte mit dem vollständigen Abschuß eines sowjetischen Verbandes von fünf Bombenflugzeugen, die die italienischen Stel'ungen zu über_ Iiiegen versuchten, einen großen Erfolg. England wird anf die Dardanellen geheizt Der „Vorschlag" ein«t USA-Admirals — ScharfM lUrkUchai Echo Ankara, 4. September. Die USA-Agentur United Press veröffentlichte vor kurzem einen Artikel des ehemaligen Generalstabschef der USA-Marine, Admlral Stlrllng, in dem dieser behauptete, daß die Deutschen auf dem Seewege die Petroleumquellen am Kaukasus angr^fen könnten, und daQ die Türkei, um dies zu verhindern, den Engländern die Meerengen öffnen müsse. Im gegenteiligen Fall würde es notwendig ^n, die Meerengen anzugreifen und England würde damit Erfolg ahbon, da die jetzige Lage nicht der des vorigen Krieges gleiche. Der Rundfunk Ankara bringt zu die- ser Auslassung, die ebenso ein Beweis für den nordamerikanischen Dilettantismus in der Beurteilung europäischer Fragen wie für die maßlose Agressions-politi'k der Männer um Roosevelt ist, einen Kommentar, in dem er sein Erstaunen darüber ausdrückt, daß ein Mann, der einen so wichtiRen Po«ten in der USA bekleidet habe, derartige Betrachtungen aufstelle. »Wenn dieser Mann derarti« unwissend ist«, so erklärte der Sender Ankara, »werden wir ihm kurz und bünd'>: eine Antwort Reben, um ilni aufzuwek-ken. Nach der MeercnKekonvcntion stellt die Kontrolle über die MeerenRen Zwei SowjetdvisloBen anigerlelieii Schwer« Verlust« des Gegners im mittleren Frontabschnitt B e, r 1 i n, 4. September. Deutsche Panzerkräfte vernichteten bei den Kämpfen im mittleren Frontabschnitt der Ostfront am 1. und 2. September die Masse der 293. sowjetischen Schützendivision. Die sowjetische Divisk)n versuchte, den Vormarsch der deutschen Panzerkräfte durch einen flankierenden Angriff zum Stehen zu bringen. Das Vorhaben wurde jedoch rechtzeitig erkannt. In kühnem Entschluß schwenkten die deutschen Panzerkampfwagen ein und nahmen ihrerseits die sowjetische Division in die Zange. Die Bolschewisten wutxlen vernichtend geschlagen. Eine von ihnen besetzte Ortschaft wurde genommen. Die Bolschewisten hatten in diesen Kämpfen schwere blutige Verluste. Außerdem wurden nach den bisherigen Zählungen 1500 Gefangene eingebracht und große Mengen sowjetischen Kriegsgeräts erbeutet, darunter 37 Geschütze, zahlreiche Panzerkampfwagen, Kraftfahrzeuge und andere Fahrzeuge. In mehrtägigen Kämpfen wurde im mittleren Kampfabschnitt der deutschen Ostfront die 108. sowjetische Panzerdivision von deutschen Truppen eingeschlossen. Trotz mehrfacher Ausbruchsversuche der sowjetischen Panzerverbände wurde die Division bis auf geringe Restteile auf. gerieben und vernichtet. Die Verluste der Bolschewisten an Gefallenen, Gefangenen und an Kriegsgerät sind noch nicht zu übersehen. Von den deutschen Truppen wurden zahlreiche sowjetische Panzerkampfwagen erbeutet. An mehreren Stellen der mittleren Ostfront kam es am 3. Seotemb'er erneut zu heftigen Kämpfen, in deren Verlauf die Bolschewisten wiederum vergeblich starke Panzerverbände einsetzten. Im Zusammenwirken aller Waffengattungen wiesen die deutschen Truppen alle Angriffsversuche unter schweren sowjetischen Verlusten ab. In den Kämpfen die. ses Tages wurden in diesem Abschnitt der deutschen Ostfront insgesamt 95 sowjetische Panzerkampfwagen, darunter sechs schwere Panzer, vernichtet bzw. erbeutet. In dem Abschnitt einer einzigen deutschen Division verloren die Sow-1 jets allein 62 Panzerkampfwagen. Erfolge der Itanenischeii Luftwaffe 18 feindliche Flugzeuge abgeschossen R o m, 4. Septeinber. Der italie.iischc Wehrniachtbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauiptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe setzte hn Verlauf des gestrigen Tages ihre kühnen und wirksamen Aktionen fort und brachte dem Gegner beträchtliche Schäden und Verluste »öei. Bombenflugzeuge trafen mit Bomben schweren Kalibers Hafenanlagen von Tobruk, Befestigungsanlagen, Kraftfahrzeuge und Batterien im Gebiet von Marsa Matruk. Jagdverbände griffen im Tiefflug in der Umgebung von Sidi Barani staike Ansammlungen motorisierter Einheiten und Depots an, wodurch zahlreiche Kraftfahrzeuge verschiedener Typs in Br^nd gerieten und mehrere Explosionen hervoi-gerufen wurden. Auf dön Flugplatz von Sidi Barani hatten unsere Jäger zahlreiche Flugzeuge am Boden mit MG-Feuer belegt. Anschließend haben unsere tapferen Flieger im Kampf mit feindlichen Luft- streitkräften achtzehn feindliche Apparate brennend zum Absturz gebracht. Bei dieser glänzenden Aktk>n zeichnete sich t)e-soncters die unter dem Befehl von Oberstleutnant der Flieger Mario Bonzano stehende Gruppe von Jagdfliegern aus. Andere Verbände von Bombern und Sturzkampffliegern gingen in der vergangenen Nacht gegen die feindlichen Stützpunkte von Malta vor, wotjei tsedeutende Ziele getroffen wurden. Bei La Valetta geriet ein Dampfer durch Volltreffer einer schweren Bon.be in Brand. Drei Flugzeuge sind von den vorgenannten Aufträigen nicht zurückgekehrt. An der Landfront von Tobruk heftige Artillerietätigkeit. Der Gegner machte einen Einflug nach Derna: Einige Opfer unter der nvusol-manischen Bevölkerung und einiger Schaden an FVivathäusern. In Ostafrika keine nennenswerten Ereignisse. Pressc-Hoffmann-Wagenborg-M. Unsere Soldaten umjubeln Führer und Ducc Beun Besuch im Haui)liiuartier des Oberbelchlsliabers des Heeres einj^iß und allein den Signatarmächten zu. Wenn man heute diese Durchfahrt nicht frei benutzen kann, dann lieKi der Grund hierfür nicht in irgendeinem Verbot für die Meerengen, sondern die Ursache ist die Unsicherheit der Meere au-ßerlialb der Meerengen. Stirling hat hat reellt, wenn er behauptet, daß die jetziKe Lage von der des Weltkrieges verschieden ist. In der Tat vermeidet die britische. Flotte den Kampf, da sie nicht die Überlegenheit besitzt. Ein Mann, der einen so bedeutenden Posten bekleidete, müßte sich darüber im klaren sein, zu welchen Verdrehungen derartige AuslassunKcn führen können, die auf das Leben eines Staates abzielen, der freundschaftliche Beziehungen mit seinem eigenen Land unterhält.« Der Abgeordnete Atay veröffentlicht in dem offiziösen Blatt »Ulus« einen Artikel mit der Überschrift »Zwei merk-würdijre Stimmen aus Amerika«, worin Kleichfalls die Erklärunffcn des Admirals Stirling und ein Artikel des »Washing-tan Star« über die MeeerenRcn behandelt werden, Atay hebt die Unwissenheit Stirlings über die Meerengenkonvention hervor und fährt fort: »Wir betonen besonders, daß derartige Artikel die Folgen einer grenzenlosen Unkenntnis der allgemeinen Lage und der Lage der Türkei im besonderen sind. Wenn sie nicht der Unwissenheit zuzuschreiben wären, dann könnte man derartige Auslassungen auf den Wunsch zurückführen, einen Versuch zur Störung der normalen Beziehungen zwischen der Türkei, England und Sowjetrußland zu unternehmen.« « Nadi schreibt in der Zeitung »Cunhu-riyet«f, daß augenscheinlich dem einstigen Generalstabschef die elementarsten Kenntnisse fehlten. Um vom Mittelmeer zu den Dardanellen zu gelangen, müsse das Ägäische Meer durchfahren werden, was der englischen Flotte heute übel bekon>men würde. Man müsse dazu die Vorherrschaft in der Luft haben. Zu dieser Erkenntnis brauche man weder Adntiral noch Generalstabschef der Marine zu sein. Die britische Flotte habe dies am eigenen Leib versipürt, als die Deutschen eine griechische Insel nach der anderen beseti^t hätten. Bezüglich der Behauptung Stirlings, daß England dabei siegreich vorgehen würde, erinnert Nadi an die Tatsache der völligen Niederlage Englands und seiner Alliierten bei den Dardanellen im letzten Krieg. Die Zeitung »Washington Star« schreibe ferner in einem Kommentar zu dem Vorschlag des ehemaligen USA-Qene-ralstabschefs, daß die Dardanellen internationalisiert werden müßten. Augenscheinlich, so entgegnet Nadi, habe die Zeitung keinen rechten Begriff von der Bedeutung dieses Wortes. »Internationalisieren« heiße nicht, ein Privilegium an einzelne Mächte, z. B. England oder die ^wjetunion erteilen, sondern ausnahmslos sämtlichen Mächten die gleichen Rechte einzuräumen. Man wisse im allgemeinen, daß die nordamerikanischen Staatsmänner große Schwätzer seich, so schreibt die Zeitung »Tasviri Efkiar«. Die USA-Presse und die USA^taatsmänner müßten sich einmal klar darüber werden, daß die Zeit zu ernst sei, um unbedacht alles auszusprechen, was einem gerade durch den Kopf gehe. In der heutigen Zeit sollten d-ie Worte der verantwortlichen und ivichtverantwortlichen Männer wenigstens von der elementarsten Vorsicht diktiert werden. Der Artikel des »Washington Star« scheint mit Gewalt Unruhe heraufbeschwören zu wollen. »Aksam« meint: »Wir können uns nicht vorstellen, daß eine Person, die einen derart hohen Posten in einer so Kroßen Nation einnahm, in solcher Weise herumreden darf. Die verrückte Idee, die USA zu veranlassen, daß sie England zu einer Aktion gegen die ihm verbündete Türkei anstiften, konnte nur in einem außepordentlicii schwachen Gehirn entstehen.« Hngo Bmckmaiin gestorben München, 4. September. Der bekannte Verleger Hugo Bruok-mann, ein alter Mitkämpfer des Führers, Mitglied des Deutschen Reichstages und des Reichskultursenats, Senator der Deutschen Akademie, Vorstand des Deutschen Museums, Vorsitzender der l)eutsch-italienischen Gesellschaft In München usw., ist infolge Herzschlages im 78. Lebensjahr geslorbeo. /.Nummer 220 »Marburger Zeltungr 5. September 104t Seite 3 fln den Erzbischof von Canterbury Off:^ner Brisf •in«t finnischen Pfarrers an das Ofoarhaupt dar anglikanitchan Kirch# Helsinki, 4. September. Von der finn.'ächen Ostfront schreibt der evEngcliSche Pfarrer A. Rantamaa einen ofienen Brief an den Erzbischof von Canterbury. den die Zeitung »Sou-men SOzialidcmokrattü« (das Organ der f^oz'a'.demokratischen Partei Finnlands) veröffentlicht: »Angesichts einer von den Bolschewi-stcn geschändeten Kirche schreibe ich diesen Brief und richte ihn gerade an Sie, das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, weil Sie sich in eine Sache eingemischt haben, die auch mich, den jungen finnischen Pfarrer, tief erschüttert hat. Ich sehe eine Kirche, die Kreuze Christi s'nd abgerissen. Warum? Weil hier zwei lahrc lang die Bolscliewisten geherrscht haben. Wir Finnen als Nachbarn kennen ilas. Aus der Ferne könnte es vielleicht anders aussehen. Aber in 20 Jahren des Mi^stehens der Sowjetunion sollte die Kunde von deren Stellung zur Kirche auch in der übrigen Welt bekannt geworden sein.« Der finnische Pfarrer beschreibt sodann das geschändete Gotteshaus. Der Altar wurde zur Theaterbühnenkulisse, ein piano, rote, beschriebene Sloffetzen, statt der Altarbilder Schlagwörter des Gottlosen Verbandes, statt der Kirchen-hänke eine Tanzfläche, an der Wand eine Bar. Vor der Orgel der Platz für Balalaika und Ziehharmon'ka. »Die Sakristei«, so heißt es dann wörtlich, »wo die Geistlichen, wie Sie, Herr Erzbischof, wohl wissen, sich zu stiller Andacht sammeln, wurde von den Sowjets als Abort benutzt. Ich habe Aufnahmen gemacht, damit ich es durch sie beweisen kann. Auch der Grundstock des Glockenturmes diente den gleichen Zwecken. Auch dieses habe ich photo-graphiert, damit man die Wahrheit nicht vergesse. Aber das ist noch nicht alles. An einer Seitentür waren Bilder gemalt, die nur der Phantasie einer betrunkenen Hetäre aus dem Bordell enstanden sein können. Dabei stand ein Text, der den Kulturstand und die Denkweise der bolschewistischen Armee beleuchtet. Ich nahm auch davon Bilder. Ich glaube zwar nicht, daß sie irgendwo abgedruckt werden, aber sie werden mit Tausenden von anderen Beweisstücken, die unsere Armee erhalten hat, ein iJcht auf die Moral der Sowietarnice werfen. Auf dem Friedhof ein Bild der Verwüstung und übelster Grabschändung. Aber es war noch etwas anderes, was mir noch größeren Schmerz bereitete, das ist Ihre Aufforderung, Herr Erzbischof, an Millionen Mitglieder der englischen Kirche, in den Gotteshäusern und geheim für sich für den Sieg und den Erfolg der »tapferen Sowjetarmee« zu beten. Sie haben unwissende Menschen aufgefordert, für die Waffen zu beten, die gerade unschuldige Zivilpersonen in den baltischen Ländern getötet haben, die nach dem ersten Weltkrieg besonders durch die englische Politik gebildet wurden. Wir Finnen kennen gut den Bolschewismus, der die Familienbindungen zerreißt, die Kinder von ihren Eltern nimmt und die Frauen erniedrigen und schänden läßt, wie es in der Sowjetunion üblich ist, Dinge, über die die englischen Diplomaten wohl Bescheid wissen. Ich als Pfarrer fürchte die ntoralische Verantwortung, die Sie als »protestantischer Bischof auf sich genommen haben, als Sie Ihre Aufforderung an Millionen Menschen richteten, die den wahren Charakter des Bolschewismus nicht kennen können. Es gibt einen Gott, der wird einmal von uns allen Rechenschaft fordern. Dann werden wir uns treffen und werden den Tausenden von Pfarrern und den seit dem Jahre 1917 von den Bolschewisten ermordeten Christen begegnen, deren Blut nach Rache schreit. Wir werden auch den Pfarrer treffen, dessen Kirche hier geschändet steht und der in diesem Krieg für Freiheit und Christentum sein Leben ließ. Zur Verantwortung werden auch diejenigen mächtigen Herren gezogen werden, die Tausende von Menschen ins Unglück gestürzt haben. Dann wird auch die Frage entschieden werden, ob man die Sache des Bolschewismus im Namen Christi segnen dürfe.« Die ersten KrieosvenHenslnediiilleii Hr Frauen Überreichung; durch Dr. Ley Berlin, 4. September. Der ^'ülircr hat nach Abschluß des zweiten Kriegsjahrcs einer Anzahl vow Krauen, die in Rüstuiigsbetrieben unter besonders schwieHgen Verhältnissen kriegswichtiKC Arbeiten leisten, die Kriegsverdienstmedaiile verliehen. Die Überreichung erfolgte im Rahmen eines feierlichen Betriebsappclls in einem Rü-stungsbctricb im Westen Deutschlands, auf dem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley in Oegen^^art von Frau Scholtz-klink vor der-gesamten Belegschaft des Werkes fast hundert Frauen aus westdeutschen und norddeutschen Gauen die Kriegsverdienstmedaiile persönlich anheftete. In seiner Ansprache betonte Dr. Ley, dali die Ehrung allen schaffenden Frauen gelte, die als leuchtendes Vorbild ilire Kräfte im Dienste des Vaterlandes einsetzen. In diesem Kriege gebe es keinen Unterschied zwischen Front und Heimat. »Arbeiter und Soldat gehören un-4crtrennlich zusammen. Sie stehen in engster (jcnicinschaft vorbehaltlos im Kampf um die Behauptung unseres Volkstums. 'Zu ihnen hat sich als treuer Mitkämpfer die deutsche Frau als Arbeitskameradin gesellt, da sie sich dessen hcwul.lt ist, daK auch sie in diesem totalen Kries: nicht müßijr sein darf.« Diesen Frauen Reite der durch die Verleihung der Kriegsverdienstmedaille zum \usdriick Kebraclite Dank des >:csam-tcn deutschen Volkes. Ramplflugzeng versenkte ein sowjetisches U-Boot Berlin, 4. September. Bei bewaffneter Aufklärung im ^>v:liwar/.en Aleer versenkte ein deutsches Kampfflugzeug durch Bi)mbcn-irefior und durch das Feuer seiner Bordwaffen ein sowjetisches U-Boot. »Etwa Kilometer westlich der Krimkustc beobachteten wir plötzlich ein sowjetisches U-Bcot«. so berichtete der deutsche FluKzeuRführer nach der Rückkehr in seinen Heimatharen, ^>lch sab soiort den Befehl, das U-Boot anzuflie-vreti. Mit mehreren Bomben und unseren Bordwaffen griffen wir die Sowjets im riefiluj; an und unsere Bomben cxiplo-(Perten hart an der Backbordseite des n;x)tes und rissen ihm die Bordwand auf. \^'cniü:e AtiKenblicke später Icjite sich das sowjetische U-B menarbelt mit den Achseamächten« Sofia, 4. September. | Die außerordentliche Tagung des Sobranje wurde am Mittwoch' nachmittag durcii Ministerpräsident Prof. Filoff eröffnet. Die ReKierun.irsniclirlieit trat dann zu einer vertraulichen Sitzung zusannnen, lim die Berichte der einzehicn Minister entgejfcnzimehmen. Ministerpräsident Drof. Filoff sprach über die Aufjraben der Außenpolitik und gab einen Bericht über die allgemeine politische La^ie Jjs Landes. Die bisheriRe politische Linie der ReuicruiiK. namentlich was die en.tre Zusammenarbeit mit den Achsenmächten anbelange, werde unbeirrbar fort-cesetzt werden Bukarien könne mit Zuversicht und Ruhe der Zukunft entgc- jjenseheti. Außenminister Poipoff ßaJ# Erklärungen ül>er die Außenpolitik unJ Itmenmiiiister Gabrowski über die Inner-politische Lage ab. BcMrafleMnarscIull Ritter vo* Leeb 65 lakre Oliickwünsche des Führers an den ver, dienten OI)erbefch!shaber der Heeresgruppe Nord Führerhauptquartier, 3. September. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat aus seinem Hauptquartier dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord, Generalfeldmarschall Ritter von Leeb seine Glückwünsche zum Ö5. Geburtstage mit einem Handschreiben durch .seinen Chefadjutanten der Wehrmacht übersandt. U.a. würdigt der Führer in dem Hand-schreiben mit herzlichen Worten die Verdienste des Feldmarschalls während des Krieges und gibt der Hoffnung .\us-druck, daß er sich in Gesundheit auch weiterhin der Führung der Heeresgruppe widmen kann. Der Generalfeldmarschall Ritter von Leeb begeht seinen 65. Geburtstag am morgigen September in seinem Haupt, quartier an der Ostfront. RmeritrenUrSger Major Scliwarliai vor den Feind gefallen Berlin, 4. September. Als Bataillonskommandeur in einem Infanterieregin>ent hat Major Heinrich Scbwarting, Inltaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes, am 26. August 1941 bei Kotly seinen Eiihsatz für Führer und VaterlaiKl mit dem Tode besiegelt. Major Schwarting ist im Zivilberuf Rektor und wurde am 8. September 1888 in Lintel bei Hude geboren. Bereits der Weltkrieg sah ihn als Leutnant in vielen Schlachten an der Westfront in vorderster Linie. Bei Ausbruch des großdeutschen Freiheitskampfes eilte er sofort wieder zur Fahne. Die holte Auszeichnung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes verlieh ihm der Führer für sein beso-nderes tapferes Verhalten in der Schlacht bei Beaumont in Frankreich atn 9. Juni 1940, Als Kompaniechef stürmte der datnalige Hauptmann Schwartirvg nur mit seinem Koiiipanie-tiupp und einigen Stoßtrupps die von einem zähen Gelmer verteidigte 'Pont Gaudron Ferme. Bei dem Sturm v^'urdc ei" kurz nacheinander durch Infantcrie-schüsse fünfmal verwundet. Nacl. seiner Wiederherstelluns: Htt es Major Schwerting nicht lange in der Heimat. Der Beginn des FeldzuRCs ffeuen die Sowiets sah ihn bereits wieder an der Front, "wo er jetzt als Bataillonskonmiandeur in einem Infanterieregiment den Soldatentod fand. Die Iranzösisclie Freiwilligenlegion Paris, 4. September. •■Xm Mittwoch abend fand im Hoi der Kaserne in Versailles, in der die französische Freiwilligonlegion zur Bekamp, lung des F^olschewismus Aufstellung genommen hatte, die feierliche Fahnenübergabe statt. Der Vorsitzende de^ Organisationskomitees, Deloncle, über, reichte die Wauweißrote Fahne, die in goldenen Buchstaben in Französisch die Inschrift »Ehre und Treue« trägt, dem Oberst Ducros, der die Freiwilligen befehligt. Deloncle erklärte dabei: Möge diese Fahne auf den Schlachtfeldern ■ ini Osten neben den deutschen Fahnen als das Symbol weben, das zeigt, daß z\sei große Völker im Kampf gegen den BoL schewismus vereint sind. Oberst Ducros erwiderte, er nehme diese Fahne mit Stolz und Rührung in Anwesenheit des deutschen Botschafters entgegen und er schwöre, daß diese Fahne auf dem Wege der Ehre und der Treue hochgehalten werde ,.6enos8in Cliorclilll" N e w y 0 r k, 4. September. Die Liebedienerei der Londoner PJuto-kratie vor dem blutrünstigen Stalin wird durch einen bezeichnenden Zwischenfall illustriert, den Associated Press berichtet. Winston Churchills Gattin besuchte die. ser Tage eine in London neueröffnete bolschewistische Agitationsausstelluiig. Sie stellte an einen der Ausstellungsführer mehrere Fragen. Dieser legte das bekundete Interesse in seinem Sinne ans und redete Churchills Frau prompt mit »Genossin« an. Die Zeiten sind eben längst vorüber, in ».lenen Winston Churchill seine jetzigen Freunde als »eine Bande vaterlatidsloser X'ersrhwörer aus der Unterwelt« und y.c.'^au als >\jene dunkle, finstere, teuflische Macht, die ihre Bestrcbiingeii darauf richtet, alle zivilisierten Länder m\ verseuchen« liczerchnetc. Seft« 4 »Marburger Zeitung« 5. September 1941 Nummer 220 VOLK und KULTUR Deutsche BUhne im Unterland Zur EröffnimK des Marlmrger St«Htlieaters In diesem Monat wird das Marburger Stadttiieater mit der fcstllclien Auffüli-rung von Beethovens »Fidelio« seine Spielzeit 1941—194J eröffnen. Es ist sichtbarstes Ziehen eines unbändigen deutschen issen und als hohes Zeichen des nationalsozialistischen Leistungswillens öffnet das Mart>urger Thealer nun mit einem ständigen Fnsemble seine Plorlen und lädt ein: Kommt zu uns. Volksgenossen aus der Untersteiermark Wir pflegen und wahren die Kunst unserer Väter. Das Marburger Theater wird dieses Erbe hüten und immer bemüht sein, vorbildlich auf seinem Posten zu stehen. Die deutsche Bühnenkunst hat sich nun /u den Trägern des kulturellen Aufbaues in der Untersteiermark gesellt. Sie wird sich mit Meisterwerken der (>pcr, mit den schönsten Operetten, mit dem klassischen Schauspiel und dem Volksstüok an die Untersteirer weiKien. Das Marburger Theater wird zum un-tersteirischen Volk sprechen — denn es gehört ja diesem VoJk. Vorhang auf zur ersten Spielzeit! Die Leitung und die Gefolgschaft des Theaters Ist sich der großen und verantwor-tungsvoHen Aufgabe bewußt, die ihr übertragen wurde. Es gilt, nach diesen langen Jahren der Unterdrückung deutsche Theaterkunst zu vermitteln. Dank und Anerkennung für diese Arbeit möge das Interesse und der Besuch der Marburger in ihrer neuen alten, ewig deutschen Kunststätte sein. Wir sind überzeugt, daß das Marburger Theater mit seiner einsatzbegeisterten Gefolgschaft ganz bedeutend dazu beitragen wird, um dem Willen des Führers gerecht zu werden: Dieses Land wieder deutsch zu machen. DiaEindrück^derkroftt sehen Künstler Die kroatischen Künstler, die auf Einladung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels. 14 Tage In Deutschland weilten, sind wieder in Agram eingetroffen. Sie äußerten sich in begeisterten Wer. ten über die Liebenswürdigkeit und Gastfreundschaft, mit der sie von Reichsminister Dr. Goebbels und den verschiedenen kulturellen Einrichtungen des Reiches aufgenommen wurden. Fast noch eindrucksvoller als diese Achtung, die den Künstlern als Kroaten entgegengebracht worden sei. wäre jedoch das Bild der Arbeit und Ordnung gewesen, das ihnen im ganzen Lande begegnet sei. Auf keinem Lebensf^ehiet seien die geringsten Spuren des Krieges festzustellen gewesen. Insbesondere sei das kulturelle Schaffen in ständiger Aufwärtsentwicklung begriffen, als ob nicht zur glei. chen Zelt die deutschen Waffen einen Entscheidungskampf von weltgeschichtlicher Bedeutung auszufechten hätten. Die Künstler unferPtrlchen ferner die reichen praktischen Erfahrungen, die sie gewonnen hätten und die Ihnen beim Aufbau der kultureilen Einrichtungen und Organisationen In Kroatien sehr zugute kommen würden. Intematloiiale nimlniiistscliau in Venedig »Heimkehr« — ein großer Erfolg Wer von der Höhe des Campanile die Stadt Venedig unter sich liegen sieht, wer das tausendfach schattierte sanft» Rot der Dächer und die Geschlossenheit des Stadtbildes in sich aufgenommen hat, wer die liebenswürdige Gelassenheit des italienischen Lebens und die feier. liehe Anteilnahme der Zuschauer an jeglichem Geschehen miterlebte, der weiß, woher immer wieder der besondere Reiz kommt, den jedes Filmfestspiel In Venedig mit sich bringt. Der Film »Heimkehr« (Wien.Film Ufaleih) erzählt die Geschichte einer Gruppe von Menschen, die in einem polnischen Dorf den Terror erlebte, den im September 1939 alle Deutschen in Polen durchleiden mußten. Hundert Mal haben wir in den Zeitungen von den Ent, rechtungen, Diebstählen. Ungerechtigkeiten. Grausamkeiten, Mißhandlungen und Morden gelesen, die das Schicksal dieser ihrem Volkstum treuen Menschen dar. stellten; auch d'e Wochenschau hat uns das Ergebnis dieser Handlungsweise der Po'en gezeigt. Was wir bisher aber noch n'chf erlebt haben, war die narh einem teufli^rhen Plan verlaufende Entwicklung d'eser Untaten, war d'e Reaktion d'eser schmerrenden Schläfie auf den Einyelnen. Deshalb konnten wir bisher nur den Verstand sprechen 'nssen wenn w'r v'^r-brannte deutsche Schulen und d'p Le'. her der f*efÖteten Deutsrhen im F'lnib'ld vorüberziehen s!»hcn. letzt dagegen spricht da^ Gefühl nrt, stTk. Denn es sind plötzlich k^'ne Fremden mfhr die leiden, sonder»' F^mil'en. deren All-tn" wir durch d'e Hnndlu"** dr>s F'lm'^ Vinnen, dpfpn Hoffnungen. Wünsche Pl^'ne i'nd Charaktere uns off'^nbar s'nd. Fre'Mch zeigt dieser Film keine Ausnahmenaturen, sondern Menschen, wie sie eben in Polen gwirkt haben als deutsche Bauern, Handwerker, Ärzte, urKl gerade das macht ihn umso ergreifender. Und diese Volksdeutschen wollen heim, sie wollen ins Reich, sie haben keine anderen Wünsche, im Gegenteil, sie verlieren Haus und Hof, haben Gat. ten, Bruder oder Kinder tot zurücklassen müssen und sehen ein Leben voller mühsamster Arbelt vor sich. Sie erlauben es sich nicht, dem Verlorenen nachzutrauern und zu jammern. Sie verfallen nicht in den Fehler, sich das künftige Leben als einen ewigen Feierabend vorzusteL len, sie kommen sich auch nicht vor wie Menschen, die besonderer staatlicher Förderung bedürfen, sondern sind glücklich, frei zu sein von den Knechtungen einer artfremden Umwelt, glücklich, deutsch zu sein und in einem Lande tu wohnen, in dem jede Ackerkrume, jeder Grashalm und jeder Baum deutsch sind. Der Spielleiter Gustav Udcky hat nach dem in jeder Hinsicht vorbildlichen Drehbuch Gerhard Menzels ein Filmwerk geschaffen, das jeder Deutsche sich ansehen wird, weil seiner ein ganz besonderes Erlebnis wartet. Die prägnantesten Köpfe unter den Darstellern sind Paula Wessely, der man diesmal auch nicht in der kleinsten Phase Worte oder Gesten zumutet, die ihrem hohen Können nicht tremäß s'nd. Peter Petersen, der in vollblütiger Echtheit zeigt, wie sich ein »Akademiker« in den Volkskörper einfügt. und Attila Hörbiger, der die Schwere Aiifcabe. einen fast schwach werdenden Charakter zu zeichnen, mit vorbildlicher Men«rhllchVelt meistert. Hans.Hubert Gensert. ^ Gründungsv^fSanunlung der Kro-itl«clien Akademie. Die Kroatische Akademie hielt am Mittwoch in Agram ihre Gründungsversammlung ab. Die Akademie hat die Aufgabe, im Inlande der Hebung der allgemeinen Volksbildung zu dienen, im Auslande aber durch Zweigstellen die Kenntnis des kroatischen Wesens. der kulturellen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes sowie der kroatischen Sprache zu verbreiten. + Auf der Internationalen Fihnkun't-*chau in Venedig werden drei Kulturfilme der Wi^n-Film zur Vorführung kommen, und zwar »Flößer«, »Dorfmusik* und »Das Bergbauernjahr«. 4ktkätU Ooethe ohne Zeremonie Goethe hatte nach seiner Italienischen Reise Christiane Vulpius kennengelernt und nahm sie in sein Haus auf Bekanntlich lebte er siebzehn Jahre mit ihr zusammen und ließ sich dann erst mit ihr »offiziell« verbinden. Vorher wurde in Weimar recht ausgi^ig über diese »Gewissensehe« geklatscht, zumal man Christiane Vulplu«, Goethes »Bettschatz«, wie Frau Rat Goethe In Frank, fürt sie betitelte, nicht als ebenbürtig ansah. Einmal wurde Goethe von einem Bekannten gefragt, warum er eigentlich nicht heirate. Goethe erwiderte; »Ach, es ist Ihnen noch nicht bekannt, daß ich längst verheiratet bin?« »Wie? Das Ist doch ...« »Doch, doch!« entgegnete Goethe. »Allerdings nur so, nicht mit Zeremonie!« tfftfffff Uosttutiikit! BetChwerdM wegen unregeL mäßiger Zustellung der »Marburger Zeitung« bitten wir nicht an uns direkt, sondera sofort an das zuständige Postamt zu richten. Änderungen der Anschrift (Adresse) bitten wir ebenfalls zwecks Vermeidung von Unterbrechungen in der Zustellunj; solori an das zuständige Postam- bekanntzugeben. »MARBURGER ZEITUNO« Vertriebsabteilung DER BRENNENDE _SOMMER ROMAN VON DORA ELEONORE BEHRKND (5. Fortsetzung) »Da gab einer nicht viel draU'f, ob 'ne Handvoll Fischer weniger auf Lachs fuhr. Das blieb sich egal. Das Loben ging so mehr seine eigenen Wege. Jeder mußte sehen, wie er durchkam. Dor Wärter blieb denn bei seinem Geschäft, bis er eines Tages unten lag, kopfüber, und welche haben gemeint, es is der Suff. Die and<;rn ribcr glaubten, daß es der Turm war, weil sie ihm den Namen angehängt haben. Na, wie es auch war. Den wird er nu behalten müssen.« »Das wird er«, spricht Will, »daran ist nichts zu ändern. Mord bleibt Mord. Ob es die Fischer gewesen sIikI oder der tote Wärter. Was einer sich kocht, muß er auffressen.« »Muß ser, Herr Oberleutnant; aber nu is Zeit, die Wand kommt hoch, und da werden Sie was zu hören kriegen, wenn ich meine Sirenen loslaß. Das klingt denn wie aus 'm höllischen Grund.« »Großartig, und eigentlich freu' ich mich darauf, denn es bedeutet Aibwechsilung. An Abwechslung scheint es hier ein bißch zu fehlen. Also, gu'n Abend, Kamerad/ »'n Abend, Herr Oberleutnant.« Der Wärter sclitägt die Hacken zusam-iTit'n i'pJ watpt im Sand davon. U'ill Schönbiich macht kehrt und geht über die flache Düne der Landstraße zu, an der das Gasthaus liegt. 6 In der Veranda saß der alte Schönbuch-Kowahlen, nicht gerade, daß er sehr alt war — (k)en sechzig, aber das Leben schien mit ihm nicht besonders umgegan^ gen zu sein. Trotzdem er ein vornehmes, ja elegantes Gesicht hatte, wirkte er e'n wenig ruinenhaft. Die Stirn war hoch u id •kahl, und in ihr stand die rechte Augenbraue buschig und fast weiß, während die linke, tief herabgezogen, das Einglas hielt. Dief^es war grün und gab seiner ganizen Erscheinung etwas Bizarros. Äußerst gepflegt war er gekleidet, die Wäsche weich und fein gemustert, zu grauen Plusforts ein dunkleres Jackett. Sein Gesicht hatte die 'etwas fahle Dunkelheit brünetter Menschen, die schon zu verbleichen beginnt, während Nase und Kinn immer mehr einander cntgegenge-wachsen waren, so daß der Mund zwischen ihnen nur eine schmale helle Linie bildete. Der Schönbuch-Kowahlcn saß aufgeräumt und munterer als während der langen Autofahrt am Tisch mit der gewürfelten Kaffeedecke. Im Pozellannapf vor ihm lagen zahllose Zigarettenstumniel. Er drehte sich die Zigaretten wohl selbst, denn gerade als Will zur Veranda heraufkam, ließ er ein blankes Nickelkästchen in die Tasche gleiten. »Fabelhaft nett hier, was, Pater?« sagte WIH und zog sich einen Stuhl heran, kloffte dann auf die gewürfeltv- Decke. »Kellner und Bier?« frug der Alte ironisch. »Zieh dir den Zahn aus, Kellner schläft, und Bier is nich mehr. Die Bude schließt um neun.« »Gott's Donner! Es gibt doch nach neun Uhr noch Menschen.« »Fischerkneipe, hinter dem Kolonialwarengeschäft, man kann da bis morgens saufen und noch länger. Weiß nicht, oto da« dein Fall ist.« »Gott, warum nicht, wenn es sich üo macht.« »Es muß sich eben machen. Du hast recht, denn bloß sich das Zeug literweise durch den Hai« laufen lassen — na, Geschmackssache! Aber wenn's dich gelüstet, geh rauf in meine Stube, Da steht 'ne Pulle Ruin im Kleiderschrank, auf alle Fälle.« »Allemal!« Will ging ins Haus und stieg die hölzerne Treppe in die Höhe. Dann hörte man seine Schritte im Flur krachen. Er brachte außer der Flasche zwei Waschtischgläser. — »Auf dein Wohl, Pater!« »Das deinige.« »Brr!« machte Will und stellte das Glas hin. »Gerade wie Sekt aus *m Kaffeetopf, schmeckt vollkourmen stillos.« »Gott, stillos! Stillos Ist eigentlich das meiste. Das braucht man erst gar n'cht zu schmecken.« »Erlauibe mal, wie versteh' Ich dich?« »Nicht besonders schwierig.« »Gellt hier nicht los.« Der alte Schönhuch verzog den M'muI und zeigte eine Reihe goldener Zäh.v. »Was Stil ist, weißt du vielleicht?« »Ungefähr. Entweder Messing und Glas, besseres Aquarium, oder krummbeinig mit geblümter Seide. Muß immer zusammenpassen.« »Sehr richtig. Es muß Überhaupt iimner zusammenpassen.« Heikles Gebiet, das mi-t dem Zusammenpassen! Will machte »hm« und wandte die Augen aib. Bloß nicht von den alten Sachen reden. »Hm, sagst du und denkst dabei an Dinge, dk mir ungeheuer fernlagen. Ich begehe keine Unzarthciten. Rühre ungern in einer Suppe rum, die versalzen war, und darum —« »Fortgegossen wurde«, meinte Will und verzog den Mund. »Bom, lieber Pater, mein Irrtum.« »Gut, also bleiben wir bei Aquarium und Buntgeblümtem. Ich bin von Grund auf gegen Sentimentalitäten.« Will war die Gedankensprünge des Alten gewohnt, der gerade, wenn er besonders ausgeräumt schien, Krafuses und Glattes durcheinanderredete. Auch sein Leben war sozusagen kraus und glatt, denn wenn ei-n alter Mann erster Kreise es für richtig hält, mit einer Dame — Hausdame — Gott wie nennt sich so was alles — zusammenzuleben, wenn er dieses nicht in der Verschwiegenheit einer Berliner Gar^onwohnung tut, sondern auf seinem provinzbekannten Bes'tz, dann kann man es wahrhaftig so nennen, nur daß er, Will, hier keine Worte zu verl'e-ren halte. Fs stnnd ihm dieses ni"ht an, aus vielerlei Gründen. Nummer 220 vM?rbtjr|*er Zeltutif*« 5. September 1?i41 ^c5 AUS STADT UND LAND Prassberg und die Goldingalpe Von der Schönheit des Saniitales und Ihrem Dichter Praßberg gehört zu den anmutigsten Siedlungen an der Sann; es liegt in einem flachen, von West nach Ost sanft abfallenden Talbecken, das der Oberlauf des Flusses in einem leichtge-krünimten Bogen durchquert. Im oberen Sanntai steht Praßberg an Anmut und Freundlichkeit, an historischer Vergangenheit, an malerischen Reizen der Landschaft und an Tüchtigkeit der Bevölkerung keinem anderen Marktflecken im Tale nach. Sobald das Auto auf der Fahrt von Cilli durch die enge Schlucht ober Le-tusch durchgeschlüpft ist und sich ein klein wenig von der schäumenden Sann entfernt hat, erscheint auf einmal der Marktflecken mit den schmucken, zu beiden Seiten dicht an die Straße sich drängenden Häusern, mit der stattlichen Qcorgl-Kirche und der von felsiger Höhe über VValdesgrün, über Hopfenfelder und spärliche Weingartenüberreste auf den Markt herahbllckenden Goldingalpe. Waldwirtschaft und Holzhandel nehmen hier ihren Anfang; äußerst zweckmäßig gebaute Flöße und die sie bedienenden Flößerknechte mit dicken Stricken, kleinen Äxten und großen Bohrern werden als bezeichnende Erscheinimgen der ganzen Gegend immer zahlreicher, Bildstöcke, Kapellen und Kirchen, die dem St. Nikolaus geweiht sind, tauchen in immer größerer Zahl auf. Knapp vor der Einfahrt in den Markt steht so eine Ni-kolaus-Kapelle. Der Heilige verheißt nur bedingt Schutz und Schirm mit den Worten: Den, der mir ein Opfer gibt, fürwahr, beschütz' ich allerorten immerdar! Dementsprechend ist auch das Verhältnis der Praßberger Flößer zu ihrem »Heiligen« vertrauensvoll und realistisch. Auf der Holztafel, die St. Nikolaus in der Hand hält, liest man die Verse: Beschütz' Im Wasser uns vor dem Garaus, wir bitten dich, St. Nikolaus! Für deine Ehre auf dieser Wdt haben wir alles wohlbestclit. Das alle Walirzeichen von Praßberg, das in den bis 1146 zurückreichenden Urkimden neben Praßberg auch Wans-perch, Proßberch, Praibtsiperch, Praus-perch, Praensperch, Bräsperg und Presberg heißt, zeigt auf blauem Feld drei Kirchtürme »auf einem dreipichleten Perg«, Diese drei Bühel sind schon längst abgetragen und verbaut; nur mehr die Bodenschwellc, auf der am Westende des Marktes die Pfarrkirche steht, ist zu erkennen; ein aufgelassener, heute noch ummauerter Friedhof. Die Grenzen des einstigen Burgfrieds, zu dem 63 rustikale und 19 dominikalc Untertanen gehörten, sind genau angegeben in der »Markt-Friedensiberai-tungs-Festlichkeit«, die für das Jahr 1801 der Markts^'ndikus Fr. Hofbauer niedergeschrieben hat. Burg und Jagdschloß. die den Heunburgern und dann den Cillier Grafen gehörten, sind schon längst verschwunden; aber die zahlreichen Kirchen der Umgebung, St. Nikolaus in Liffai, St. Urban auf dem Praßberger I^'broll südlich der Sann, dann Schönacker, HeiHgenkreuz, St. Mihael, St. Radegund am steilen Hang der Goldingalpe und St. Rochus am Fuße der Alpe, lassen auf Wohlstand und Reichtum schließen, deren Spuren an den netten Bürgerhäusern in Praßberg heute noch kenntlich sind. Unmittelbar hinter dem Markt steigt die Goldingalpe, heute Praßberger Ahn genannt, über steile, mit Wiesen, Wald und Bauernwirtschaften bedeckte Hänge bis zu den kahlen Felsen des Donnerers (Boskowetz) und zur glattgescliorenen Kuppe des Bärenkogels (Medvediak) auf. Eine karstähnliche Hochebene breitet sich oben aus mit zahlreichen tiefen trichterförmigen Abgründen, aber auch mit saftiggrünen Al-penweiden, mit vielen, auch im Hochsommer nie versiegenden Wasserlachen und Tümpeln. Sie gewährt vom Bärenkogel oder vom Donnerer au» eine herrliche Nah- und Fernsicht auf die gesamte Bergwelt, die das Sanntal von der Ojstritza bis Steinbrück einschließt, ebeenso auf den Bachern und die österreichischen Uralpen mit der Schwanberger Alpe und dem Hocli-schwab. Praßberg mit der Sann und der Goldingalpe bildet das Glanzstück in der Reihe herrlicher Landschaftsbilder vom Logartal bis zur Einmündung der Sann in die Save; darum hat es auch seinen Dichter: Bei Praßberg, nördlich im Gebirg, in vulgo Hebers Grundbezirk, da Stent ein I<1eine8 Haus; ein kleines Haus mit Schindeldach, mit einem einzigen Gemacli — das ist mein Vaterhaus. Karl Vodovnrk-Siegenfeld. der Dichter von Praßiberg und der Goldingalpe, ruht seit 1884 auf dem St. Peterer Friedhof in Graz, wo er den Abend seines Lebens mit seiner Frau Julie, einer geborenen Grazerln, ^eren Mädchenname von Lenkhard war, verlebt hat. Wenn man seine Gedichte »Das Schulhaus zu Praßberg«, »An die Heimat«, »Wiedersehen«, »Der Sonntagsmorgen«, »Mein Vaterhaus«, »An meine Mutter«, »An die Sann« in der freien Berglandschaft von Praßberg mit Hingabe liest, wird man einen liebevollen, zärtHchen Sänger finden, der reine, echte Anhänglichkeit zu seinen einfachen und armen Eltern, zu seinem Geburtsort und Heimatland in Liedern ausklingen läßt, die mit ihrer schlichten, wohlgefälligen Sprache und ihrem leichten Rhythmus sofort den Weg zum Herzen finden, aber auch das Herz der gefeierten Landschaft erschließen. Das iPreislied auf das »Schuihaus zu Praßberg« beginnt mit den Worten: fn Praßberg an der Sann, da steht ein schmuckes Haus, da ging ich jemals oft als Knabe ein und aus, hier fiel in meine Brust des Wissens erstes Licht, und was ich da gelernt, vergessen hab' ich's nicht. Und das Gedicht schließt also: Ob weit hinaus ich flog, ob Schönes ich erlebt ob ich ein Glück erjagt, ein edles Ziel erstrebt, es Itniipft sich alles doch, mit Andacht denk ich dran, ans traute, schmucke Haus zu Praßberg an der Sann. Seine Bergheimat an der sonnigen Goldingal'pe preist der Dichter; Da lebt ein Volk, so bieder und gut, und pflÜRt das Land mit freudigem Mut; und weidet die Herden und betet und singt, und Icennt nur das Stück, das die Arbeit ihm bringt... Drum ist dein Gebild auch so lieblich und schön, mit Kirchen und Burgen auf Hügeln und Höh'n, mit wogenden Saaten, mit rankendem Wein, mit Wiesen und Wäldern und Alpengestein. Dr. Fr. M. Bunte Klänge für Arbeitskameraden Werkkonzert für Kleinbetriebe in Marburg Das Amt Volkbildung des Kreises Marburg-Stadt lud Mittwoch, den 3. September die Gefo^gschaft von 22 Marburger Kleinbetrieben zu einem Werkkonzert ein. Im Versaininlungssaal des Steirischen Heimatibundes hatten sich rundOOOArbeiis-kameraden eingefunden. Der Leiter des Amtes Volkbildung Kam. Fischbaeh erläuterte Sinn und Zweck der Werkkonaertc und wies auf die nattonalsoizialistlsche Anschauung über Arbeit und Freizeit hin. Ein Musikzug de^i Reichsarbeitsdienstcs, der sich schon einige Woche,i in der Untersteiermark befindet, führte ein abge- rundetes Programm vor. Die Verbin dun gs-vvorte siprach Kamerad Adolf S i e g ü. Frische Märsche und lustige Walzer klangen durch den Saal und fanden den Weg ihrer Bestimmung: sie gingen zum Herzen des Einzelnen. Der starke Beifall | legte Zeugnis dafür ab. Damit war auch der Zweck der Veranstaltung erreicht,' jedem Kameraden nach schwerer Arbeit! einige fröhliche Stunden zu bereiten, Musik zu bieten, die ihn ^erfreut, Klänge zu hören, die aus der Heimat stammen und neue Kraft und Freude zu weiterer ^ Arbelt zu gebe.i. Versammlung in Stalnztal Unlängst fand in Stainztal, Kreis Lattenberg, ©ine öffentliche Versaralung statt. Mehrere Hundert Volksgenossen eilften herbei, um Ausfühnaigen über dai Geschehen Zeit entgegenzunehmen. Die Webnnannschaft marschierte geschlossen auf. Nach der Begrüßung durcli OrtsgruiJipenführer Gutmacher sprach Kamerad KI a m p f e r über die Not, in die das deutsche Volk nach 19JS geriet. Die Juden arbeiteten gegen das Volik, das immer tiefer ins Elend sank. Einzig dem unerschütterlichen Glauben des Führers an sein Volk kann man das heutige Deutschland verdanken. Anschließend sprach der Leiter des Führungsamtes II m der Kreiiführung Hans H a r i n g. Er erinnerte an das große Ringen unserer Zeit. Es ist der gigantische Kampf des nationalsozialisiti-schen Deutschland gegen die Waffen des Bolschewismus und der Plutokratic, deren Ziel lediglich die Vernichtung des schaffenden deutschen Volkes ist. Auch die Untersteiermark hat diesen Vernichtungswillen in den 2.3 Jahren am eigenen Lei'be spüren müssen. Heute känvpft un-sere Heimat an der Neuordnung Europas mit. Die Ausführungen der beiden Redner wurden durch verständnisvollen Beifall begleitet. Jeder der Anwesenden trug neue Kraft und neuen Glauben nach Hause. Welche Berufe wählen unsere Kinder? Sobald die Schulzeit vorUber ist, stctlt sich für eine Anzahl Jungen und Mädchen die Frage der Berufswahl. Wenn auf dem Lande die Erntearbeit vorbei ist, wird diese Frage für die Mehrzahl der nicht mehr schulpflichtigen Landkinder entschieden. Diese Entscheidung bildet zurzeit den sich ständig wiederholenden Gesprächsstoff in den Familien, wo ein Junge oder Mädchen sich für einen Beruf zu entschließen hat. Das Zeitalter der Technik beeinflußt heute bei den Jungen die Neigungen und Wünsche. Die Industrie sucht Nachwuchskräfte und wirbt dafür besonders stark. Und so mancher Junge vom Lande macht sich da unrichtige Vorstellungen über seine Zukunftsaussichtcn, wenn er als Lehrling in einen Industriebetrieb eintreten will. Die kriegsbedingt stärkere Nachfrage lockt sogar oft zum Antritt eines Arbeitsverhältnisses, das ungelernten Arbeitskräften rasch guten Verdienst verspricht. Wie es dann nach dem Kriege wird, wenn notwendigerweise zeitbedingte Industrieaufträge fehlen, wenn die Nachfrage nach Arbeitskräften deshalb abflauen muß, daran denkt man oft nicht. Daß dann ein Teil der noch nicht lebenserfahrenen Landjugend deshalb der Arbeit und sogar dem Leben auf dem Lande entfremdet sein kann, das überlegt man meist wenig. Und doch wäre es besser, bei der Entscheidung in Fragen der Berufswahl in erster Linie davon auszugehen, den Jungen einem seinen Fähigkeiten und .Anlagen entsprechenden Berufe zuzuführen, der ihm auch gute und gesicherte Zu- mBsma mm Skizze von Fritz N ö 11 e Seine Feinde lieben, ist nicht jedermanns Sache und für einen Soldaten keine Lebensregel; aber die Feinde durch Pfiffigkeit besiegen, gilt überall für erlaubt. Das dachte ajuch der alte Blücher, als er »ich am 3. August 1802 aufmachte, Stadt und Fürstbistum Münster für Preußen zu besetzen, zumal er wußte, daß er kein willkommener Gast war. So trat denn richtig an der Landes-grenie ein Notarius auf ihn zu und überreichte mit wohlgesetzten Worten ein Protestschreitoon, in dem man sich den Einzug der Truppen verbat. Blücher hörte die Rede an, brach das Siegel auf und las nickend das Schreiben. »Dies geht gegen meine Ordre, Herr Notafius«, sagte er, »was machen wir da?« Der Notar zuckte die Achseln und wollte mit einer Verbeugung Abschied nehmen, denn er hatte seinen Auftrag erfüllt. »Geduld«, sprach Blücher, »Ihr mögt es nehmen wie Ihr wollt, von heute an seid Ihr preußischer Untertan wie ich, und l.ands'.cute sollen einander helfen, zumal der eine ein Notar Ist — was denkt Ihr also über den Fall?« »Ich bin Münstcraner«, sagte der Mann. »Rocht so, und deshalb gehört Ihr nach Münster.« »Gewiß ...« »Köant Ihr reiten?« Der Notar wußte zuerst nicht, was er antworten sollte, erkannte dann aber die Freundlichkeit, die in der Fra,ge steckte, und sagte: »Etwas!« »Dann ist uns geholfen«, meinte Blücher, ließ ein Reservopferd heranbringen, zwei Dragoner sprangen hinzu, ho-ben den Notar in den Sattel, und fort ging's. Der Notar wußte 2?unächst kaum, wie ihm geschah. Er erwartete, Blücher wür.le ihn über allerlei Heimlichkeiten ausfragen, die dem Generalleutnant — Feldmarschall war Blücher damals noch nicht — zustatten kommen könnten. Doch bald erkannte der Notar, daß sich der preußische Kommandeur nur nach den Gelegenheiten erkundigte, nach denen ei'n Krieger in einer gastlichen Stadt Verein Krieger m einer gastlichen Stadt Ver langen tragen durfte. Es erga'b sich denn auch rasch unter munterem Lachen und Frohsinn ein schönes Einverständnis. Und unweit der Stadtgrenze hielten sie vor einem Kruge an, begossen die Bekanntschaft und ritten weiter. In Münster hatten sich indessen an der Straße, auf welcn^r der Einmarsch zu erwarten war, die Bürger versaniiuelt, um durch eisiges Schweigen persönlich Protest einzulegen. Die Truippen rückten unter den Klängen des Hohenfriedberger Marsches ein — das rührte die Bürger aber ganz und gar nicht. Nun folgte die Ehrenkompanie — die Bürger nahmen keine Notiz davon. Dann kam der Stab — »Winken!« sagte Blücher zum Notar und hob die rechte Hand. Und was Blücher nicht gelungen war, das gelang dem Münsteraner an seiner Seite. Denn als der mit dem Arm zu wedeln begann, kam Gruß auf Gruß, und damit war der Bann gebrochen; auch die verärgertesten Seelen merkten, daß zwar nicht der heilige, doch der richtige Geist in die Stadt Einzug hielt. Der Mond im Erdschatten Heute findet eine Teflverdunkelung des Mondes statt Eine Mondfinsternis ist immer ein reizvolles Naturschauspiel, ob es sich dabei um eine teilweise oder volllstän. dige »Verdunkelung« des nächtlichen Himmelsgestirns hanielt. Der griechische Philosoph Thaies war der erste, der auf die Entstehung der Mondfinsternisse durch den Erdschatten hingewiesen hat. Wie entsteht nun eine solche Ver_ finsterung des Mondes? Sie kann nur dann eintreten, wenn der Mond, von der Sonne aus gesehen, hinter der Erde steht. Von der Erde aus gesehen, befin'^en sich dann also Sonne und Mond auf entgegengesetzte Seiten, in der Stel'ung der Opposition. Das geschieht zur Zeit des Vollmondes, aber auch nur f^ann, wenn der Mond s'ch gerade in oder nahe an e'nem Knoten seiner Bahn befindet. Eine Sonnenfinsternis ist stets nur auf e'nem kleinen Teil der Erde sichtbar, da ja der Mondschatten über die Erde hin- gleitet — eine Mondfinsternis dagegen kann man auf der ganzen Erdhälfte sehen, die dem Monde zugekehrt ist. Sie dauert auch bedeutend länger als eine Sonnenfinsternis, da der Mond zur Durchwanderung des weitaus größeren Erdschattens bedeutend mehr Zeit braucht als die Erde zur Durchwanderung des kleinen Mondschattens. Bei der Verfinsterung des Vollmondes schiebt sich der Erdschatten wie eine schwarze Scheibe von Osten gegen Westen in die helle Mondscheibe und schneidet ein kleines, allmählich größer werdendes Stück aus ihr aus. Nach etwa einer Stunde ist die Mondschebe völlig vom Erdschatten bedeckt, die Finsternis also »total«. Dabei wird freilich erkennt, lieh, daß die Scheibe nicht vö'lig schwarz ist, sie erscheint am Rande rötlich gefärbt, manchmal schwächer, manchmal intensiver, sodaß auch bei völliger Verfinsterung immer ein matter Lichtschein zu sehen bleibt. Diese Erscheinung wMrd durch die Brechung des Sonnenlichtes in der irdischen .Atmosphäre hervorgerufen, denn der Mond ist nur von einer kaum nennenswerten Lufthülle umgeben, die für e'ne L'ch^bre-chung nicht ausreicht. Die völlige Verfinsterung des Mondes dauert ungefähr l'/i Stunden, danach wird die zarte Mondsichel wieder am Ostrande sichtbar und vergrößert s'ch rasch, bis wiederum nach einer Stunde die Mondscheibe wieder voll und rund erg'flnzt. Am 5. September, also heute, der auf Scfie 6 »MarburRer Zcitunp« 5,. Sefvtember 194T-- Nummer 220 kunftsau$sichten bietet." Dies aber ist der Fall bei allen mit der Landarbeit und dem Landleben verbundenen Berufen. Viele Bauern und Landwirte führen ihre Söhne dem eigenen Berufe zu. Der Hoferbe muß Bauer oder Landwirt sein, so will es das altüberlieferte ungeschriebene Gesetz, und das ist auch richtig. Nur dort, wo mehrere Söhne sind, wird man den einen oder anderen ein Handwerk ergreifen oder studieren lassen. Warum soll ■ es aber dann nicht gerade ein Fach sein, das dem vom Lande kommenden jungen Manne später die große Genugtuung der Land- und Dorfver^undenheit bietet? Es gibt eine reiche Auswahl von Berufen für )ede Bildungsstufe, die gerade auf dem Lande gute und sichere Aussichten bieten. Unentbehrliche Landhandwerker gibt es viele, man denke ja nicht nur an Schmiede, Wagner und Sattler, sondern auch an Mechaniker,-Schlosser, Tischler, Klempner und alle die. verschiedenen Bau-hen mir ,tIs 'geringe Lichtein-büße erkennbar wird. Abschied der St^re Von a'len Vögeln,;d'e,den großen Zug g.gen Süden m'tmachen, sind d e Stare f'ie einigsten. Noch glauben wir uns in dos Sommers Glanzzeit, noch reiften nicht einmal alle Früchte, da gemahnt yns m't rauher Auffälligkeit der kleine schwarze Ges':*lle. dem wir im März für_ sorclich die Nester bau'en und dessen Gezwitscjier wir als einen der ersten FrllhlingS'irrüße beiubeln, an der schönen lahres^cif En^le. D"e Stunden rollen, und wo wir 'n j:erf1^r>c:em "Sefbstbrtruf' uns niö^l)'"n -Hf^r .,rr '-(''•tc- rische Instinkt des Züßvoi;els keine Schonung. !•> muß nach Süden, sein Weg ibt weit, sein Flug ist verhallnis-mäßig langsam, drum ist er gezwungen, zeitig sein Sommerlager bei uns abzubrechen, und in den ersten Tagen des Septemtier tritt er d^Mi Marsch — richti' ger den Flug an. Im ersten Drittel des September um Maria »ziehen«, so hc'ßt es im Bauernspruchc, »die Schwa'beii fürt«. Dcmnach ist es nicht das erste Anzeichen des scheidenden Sotnmers, »wenn die Schwalben heimwärts zieh'n«. Vor ihnen noch zjehcn die Stare. !:s ist sehr interessant und lehrreich, jetzt die 'Reiserüstungen zu beobachten. Nicht nur unsere Sportswelt, sondern auch das Tierreich »trainiert«. In gewaltigen Dauerflügen üben sich ganze VogclvöL ker die Schwingen zur großen Krafllei-stung ein, und d'e diesjährigen Hiergeborenen, denen der Mecresflug zum er_ sten Male bevorsteht, müssen sich an die straffe Disziplin gewöhnen, die während der Reife herrscht. Ein elnhe'tlicher Wille »beflügelt« alle, die kund'ge Erfahrung eines Wepa-ganda der Bundesführuug und die Leiter der beiden Führungsämter in der Krcis-führun;; MarburK-Land teilnahmen. Ortsgruppcnfülirer Adolf 0 r ö g 1 ehrte den durch Mörderhand gefallenen Zellen-führer Witijmami. Anschließend spr.ich der Leiter des Hauptarbeitsgcbi^tes I'ropaganda iu der Bundesführun.g, Ka merad T u 11 c r -über die 'Grundsätze des Nationalsozialismus und rechnete liiit den (iejrnern dieser Weltanschauung, die den Aufstieg des deutschen Volkes nicht dulden wollten, ab. Mit der Führerehrung wurde der Appell geschlossen. m. Mitglledskaftei! In GoHdiM*!: In der Ortsgruppe tiolldcjrf. Kreis" Pettau fand durch den OrtSKruppenführer die Verteilung der Mitgliedskarten statt, die den Mitgliedern üb«t Hire Blockführer ausgehandigt wurden, *m. Schulungen des Amtes .Volkswohlfahrt im Kreide Luttettt)erg. Am 3. Scp-lember fand die zweite Scliulunj^ der Hilfsstelle »Mutter und Kind« in Bad Radein statt, bei der Kreisamtsleiter S c h i c h o über die weltanschaulichen Grundlagen der na1ion:ilsozialistischen VolksvvohlfalirtspfliCge sprach. Die Vol'ks-pflegcrin des Kreises Ix-liandelte Betreuungsfragen, während der Arzt des Oe-sundheitisamtes, Dr. H a r i n g, einen durch Lichtbilder erläuterten Vortrag über Pflege unvl Nährung der Säuglinge hielt. m. Der Kampf gegen einseitige Säug-lingSernährung. Zur zweiten Mütterberatung des Amtes Volkswohlfahrt und des Gesundheitsamtes in Kreuzdorf wurdea statt den vorgeladenen 50 Säuglingen deren 92 vorgeführt, dazu 12 Kleinkinder. Bei durchschnittlich gutem Gesundheitszustand waren Rachitisfälle zu verzeichnen. Da die Kinder Spuren einseitiger Ernährung zeigen, wurde von dem untersuchenden Arzte, der Hilfsstellenleiterin und der Säugl'ngschwester eine umfassende Erklärungsar'beit über die Säuglingsernährung und Säuglingspflege eingeleitet. m. Unbekannter Toter, Am .^0. A'i-Kust PMl wurde in der Nähe des Stein-bruchs am Scliloliberg in Cilli eine bisher unbekannte männliche Leiche aufgefunden. Be.sondere Merkmale des I n-ten: ca. 40 .lahre alt, 175—180 cm sroH. stark entwickelt, etwa S5 kg sdjwer, ovale Kopfform, braune, etwa n ein lange Haare, lückenliaite grolic Ziilmj. wovon im Oberkiefer drei und im L'mcr-kiefer zwei Zähne fehlen. Bekleuhmc:: b'n"pr.- ei4ire^hi,r:c'r Stoffrock. lJ, i;raue Lederhose, ijrauc. gewirkte Woil- zeji. Ferner wurde* eine braune SchwehislederakteTitaschc. eine braunlederne, mehrfächerige Geldbrieftasche, eine braunlederne LeKitimationstasche. ein Paar graubraune Herrensocken und eine Pistole Marke »FN«, Kai 7,65 mit dazugehöriger schwarzlederner PiJito-lentasche und Laufbürste gefunden. Zweckdienliche Angaben über den unbekannten Toten sind an die Staatliche Kniminalipolizei-Dienststelle MarburK. Tegetthoffstraße M, Tel. 27-77 oder an den nächsten Gendarmerieposten zu richten. m. Unfall eines Kindes. ln rk>brofzen bei Marburg entglitt dem 8-jährigeu Arbeiterssohn Friedrich .lurantscbitsch beim Holzhacken die Axt, wobei er klaffende Schnittwunden an drei Fingern der linken Hand erlitt. Das Deutsche Rote Kreuz überführte ihn ins Krankenhaus. m, Sturz vom Wagen. In Prepole bei St Johann am Draufeld ereignete .vich gestern ein schwerer Straßenunfall. Der 16-jährige Gastwirtssohn Johann Türk fiel von einem Wagen unter das Hinterrad. das über ihn hinwegging. Türk erlitt hiebe! einen Bruch des linken Oberschenkels. Er wurde vom Deutschen Roten Kreuz ins Marburger Krankenhaus gebracht * m. Hundert kroatische Arbeiter nach Italien eingeladen. Aus Agram wird berichtet: Der ständige Delegierte der faschistischen il^artei bei der kroatischen Regierung Dr. Coselschi besichtigte Einrichtungen des kroatischen Arbeiterverbandes, wobei er in einer Ansprache auf die Verbundenheit zwischen Faschismus und Ustascha-Bewegung hinwies und hundert, knoatisclie Arbeiter m einem ^such nach Italien einlud. VOR DEM RICHTER Gerechte Sühne für unmenschliche Grausamkeiten Das Urteil im Sondergerichtsprozcß gegen die polnische PoHzeibegleitmannschaft des Oborniker Ver^chlepptenztiges Nach zehntägiger, mit gespanntestem Interesse verfolgter Verhandlungsdauci fällte gestern das Posener Sondcrgericht in dem Verfahren gegen die 28köipfige polnische Polizeibegleitmannschnft des Oborniker Verschlepptenzuges das Urteil. Durch diesen Pro-zeß wurden die im einzelne! schon geschilderten abscheulichen Bluttaten gesühnt, die von ehemaligen poilnischen Polizeibeamten und Hilfspolizisten in den ersten Septembertagen 1930 an 672 wehrlosen Volksdeutschen auf dem 250 Kdometer langen Internierungsmarsch von Gnesen bis dicht vor Warschau verübt wurden. H-undertfach verhängte Todesstrafen, die in der Praxis der deutsehen Justiz wohl für alle Zeiten einmalig dastehen werden, kennzeichnen die cil-menschte Handlungsweise des polnischen Mordgesindels in ihrer ganzen Verworfenheit. Die beiden Hauptschuldigen, der ehemalige Polizeihauptmann Niewiarowski sowie der ehemalige polnische Hauptwachtmeister Blotny, wurden als Oewalt-verbrecher des Mordes in je 133 Fällen und der , gefährlichen Körperverletzung mittels lebensgefährdender Behandlung im Amte in 672 Fällen für schuldig befunden und in jedem vier Fälle zum Tode verurteilt. 16'Angeklagte wurden als Gewaltverbrecher clor gefährlichen Körper-verietzu lg im Amte in 672 Fällen und des Mordes in je einem oder zwei Fällen für jeden Fall zum Tode verurteilt. Acht An-seklagte wurden wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Weitere zwei der Angeklagten wurden freigesprochen, da sie nicht an dem Zuge teilgenommen hatten. Die Bluttaten und Drangsalicrungen, die während dieses Zuges begangen worden seien, so führte der Vorsitzende des Sondergerichls aus, stellten noch die Greueltnten in den Schatten, die am Blutsonntag in Bromberg verübt worden s'oien. Man wolle es kaum für möglich halten, daß Menschen solcher Schändlich-ikeiten fähig seien, aber durch Zeugenaussagen sei erwiesen, daß es sich um keine Ut0(p:c handle. Das Sonderßericht habe mit detut^cher Gründlichkeit vlie Sachlage geprüft. Das Urteil sei eine perechte Sühne für die unmenschlichen Grausamkeiten, die an unschuldigen wehrlosen Menschen auf dem ersten Oborniker Ver-schlepptenzug begangen worden seien, der heute vor zwei Jahren in Gnesen begonnen habe. \umnipr 2?0 »Marbisrger Zeltung« 5. September 194! Seife 7 WIRTSCHAFT IIIIIHHIIIIIIIIIIIItlllllllllllilllllllllllllliluiinillllltllllllUllllllllllllltlllllllllllllllllllllltllllllHIHiniHIIIHIIHnHnilHIHHIIIItniiHIINIIIHHmill Kornkammer Ukraine Das wichtigste landwirtschaftliche Oefertet der Sowjetunion Die Ukraine ist mit ihrem fruchliiaren Humusboden das wichtigste landwirtschaftliche Gebiet der Sowjetunion. Sie erstreckt sich vom Generalgouv*;rnenicnt 1200 bis 1300 km tief bis ans Asowsche Merr in die Sowjetunion hinein. Im Tal des Dnjeprs, an dem auch die Hauptstadt Kiew liegt, dehnen sich die fruchtbarsten Gebiete aus. Unter der Sowjetwirtschaft hatte die Ukraine zunächst sehr an ihrer Fruchtbarkeit eingebüßt. Die Erträge wa. len stark rückläufig und erst in cen letzten Jahren stiegen sie wieder an, nachdem das Kollektiv_System lanjfsam auf. gelockert worden war. Am 31. Dezember 1940 ist es nahezu rxanz gefallen, vJenn nunmehr sollte die Bezahlung der Kollektivbauern nach der Leistung und nicht mehr nach der Kopfzahl erfolgen. Ohne diese Beseitigung eines wesentlichen Merkmales der sowjetischen Kol. lektivwirtschaft wäre selbst nach Ansicht der Sowjets eine weitere und erst entscheidende Leistungssteigerung nicht zu erreichen gewesen. Angebaut werden Getreide aller Art, In verstärktem Maße Mais und Hirse, sowie die kautschukhaltige Pflanze Kok>Sagys, dazu die Hackfrüchte Zucker, rübe und Kartoffel. Die fruchtbarsten Gc_ biete sind Dnjepropetrowsk, Sumsk, Stol- tawa und Tschernljow. Der Getreideer. verschiedene Verkehrnteuern die ümsütze, die unter das Grunderwerbateuergesvetz, Beförde' rungsteiiergesetz, Rennwett- und Lotteriege-setz, Versicherungsteuergesetz, Kapitalver-kehrstcuergesetz Teil I (üesellschaftsteuer — nicht zu verwechseln mit der jugosl. Gesellschaftssteuer, die der deutschen Körperschaftsteuer entspricht) fallen, und die Vergütungen im Sinn des $ 12 Ziffer 3 des Körper-schaftsteuergesetzes (d. s. Vergütungen jeder Art, die an Mitglieder des Anfsichtsrats, Ver trag je ha liegt hier bei 16 dz, für Zucker- waltungsrats, Grubenvorstands oder andere rüben bei 200 dz. Im Durchschnitt liegt Überwachung der Geschäftsfühnmg c>r Oe,reideer.raK je ha bei 14,6 dz. lü, Kartoffeln je ha bei 108 dz und Zucker- ......... lüben be 180 dz. Im Vergleich dazu wer. den in Deiüfchland im Durchschnitt je ha geerntet 23,1 dz Weizen, 180,4 dz Kar. toffeln und 313,4 dz Zuckerrüben. Dabei ist der Boden in der Ukraine durchwegs besser, bei guter Bewirtschaftung lassen sich also die Erträge noch ganz bedeutend steigern. Aber nicht nur das wichtigste Kornland der Sowjet-Union ist die Ukraine, sie ist auch das bedeutendste Viehzuchtgebiet der UdSSR. Im Jahre 1940 sollen allein 2534 Kolelktiv.Viehfar. men und 14.887 Kollektiv-Geflügelfarmen gegründet worden sein. Vom Stand der deutschen Landwirtschaft ist die Landwirtschaft der Ukraine noch weit entfernt, obwohl sie viel günstigere Boden, und Klimaverhältnisse hat. Die Arbeitskräfte werden nicht rührig angesetzt, die Ma_ schinen vernachlässigt, da« Vieh nicht gepflegt, die Äcker schlecht gedüngt. Bei einer rationellen Wirtschaftsweise muß der Humusboden der Ukraine Rekorderträge erbringen. Das deutsche Umsatzsteuerrecht in der Untersteiermark Von Steuerinspektor Hans Koblin$er Wolter# Steuerbefreiungen Kapitalumsätze Steuerfrei sitÄ gemäß § 4 Ziffer 8 die Kreditgewährungen und die Umsätze von Geldforderungen (z. B. Wechseln und Schecken) von Wertpapieren, Anteilen an Gesellschaften und sonstigen Vereinigungen, Banknoten. Papiergeld, Geldsorten und von inländischen amtlichen Wertzeichen. Insbesondere sollen dadurch die wichtigsten Bank- und Börsenumsätzc, die zu einem wesentlichen Teil der Börsenumsatzsteuer oder Wechselsteuer unterliegen, befreit werden. Bei den Bank- und Börsenumsätzen (§ 32 UStDB) gehören zu den steuerfreien Umsätzen die Lieferungen von Wertpapieren, Devisen. Zinsscheinen, Wechseln, Avalen, die ein Unternehmer im eigenen Namen ausführt, die Prolongationen, die Inkassi, die Kreditgewährungen und der Kontokorrentverkehr (Diskonto- und Komhardßcschäfte, Zahlung»- und ('herweisungsverkehr). Die Befreiungsvorschrift ist eine sachliche und nicht etwa eine persönliche. Es sind von der Umsatzsteuer die im § 32 UStDB aufgeführten »Bankumsätzec befreit, ohne Rücksicht darauf, wer sie tätigt und oh sie innerhalb eines Bankgewerbes ausgeführt worden sind. Anderseits sind jedoch nicht alle Umsätze im Bankßcwerbe steuerfrei, z. B. der Verkauf von Scheckbüchern, die Safemieten. Bei Kreditgewähnmgen sind die für die Hingabe eines Darlehens als »Entgelt« gezahlten Darlehenszinsen nehst Auslagen und Unko-ftenersatz steuerfrei. Unter Kredite im Sinn dieser Vorschrift sind nur die Geld- (Kapital-) Kredite, nicht aber auch die sog. Warenkredite zu verstehen. Daher ist z. B. bei der Vorauslieferung von Waren gegen Dreimonatsakzept der dem Vorausliefercr zufließende Preiszuschlag steuerpflichtig. Als die wichtigsten Arten der Geldforderungen werden die Wechsel- und Scheckfor-derungen im Gesetz genannt. Steuerfrei sind auch hier der Ersatz der im bankmäßigen Wechsel- und Scheckverkehr entstehenden Kosten, wie z. B. Wechselspesen, Porto und Eernsprechgebühren. Zu den begünstigten Forderungen gehören auch alle anderen reinen, gesicherten oder ungesicherten Geldforderungen (z. B. Mypothekarschiilden), nicht aber die Forderungen auf geldwerte Leistungen. Tritt z. B. ein Unternehmer eine Kaufpreisforderung entgeltlich ab, so muß er das hierfür vereinnahmte Entgelt trotz der Be-freiungsbestimmting des § 4 Ziffer 8 UStü versteuern, vorausgesetzt, daß der Unternehmer nach den Isteinnahmen versteuert und eine andere Befreiungsbestimmung einschlägt. Diese auf den ersten Blick merkwürdige Tatsache wird jedoch sofort klar, wenn wir den Tatbestand in die zwei miteinander verflochtenen wirtschaftlichen Vorgänge — Gegenleistung für eine frühere Leistung und Abtretung der Forderung — zerlegen. Die Vereinnahmung des Betrags für die Abtretung der Kaufpreisforderung ist gleichzeitig auch die nach § 4 Ziffer 8 UStG nicht begünstigte Gegenleistung für die vorangegangene Leistung an den Empfänger der Lieferung oder sonstigen Leistung; mit anderen Worten, durch das Entgelt für die Abtretung der Kaufpreisforderung wird zugleich das Entgelt für eine frühere Leistung nicht vom Leistungsempfänger, sondern von einem l)ritten — dem Emplänger (Akzeptant) der Kaufpreisforderung — gezahlt und vom Zedenten vereinnahmt. Das gleiche gilt lür den Verkauf eines Kundenwechsels zur Diskontierung. Zu den Wertpapieren gehören die Forde- rungspapiere (z. B. Obligationen), die Mitgliedschaftspapiere (z. B. Aktien) und die sachenrechtlichen Papiere (z. B. Hypothekenbriefe). Darunter fallen nicht die bloßen Legitimationspapiere (z. B, Sparkassenbücher, Pfandscheine). Die Steuergutscheine I und II nach dem Neuen Finanzplan sind zum Teil Wertpapiere, zum Teil Zahlungsmittel. Hingegen sind die Losumsätze (z. B. Lotterielose) umsatzsteuerpflichtig, weil ein Los steuerrechtlich nicht als Wertpapier, sondern als Quittung über einen Betrag für den Kauf einer Gewinnaussicht (Hoffnungskaut-Olücksvertrag) zu behandeln ist. Steuerpflichtig sind die Umsätze von außer Kurs gesetzten Wertzeichen und Geldsorten (Briefmarken- und Münzenhändler). Umsätze, die anderen Verkehrssteuem unterliegen Vorschriften sind derzeit in der Untersteiermark noch nicht anzuwenden. Steuerfreiheit ist gemäß § 4 der Anordnung zur Durchführung der Einführungsverordnung des Chefs der Zivilverwaltung in der Untersteiermark vom 30. Juni 1941 (Verordnungs- und Amtsblatt S 245), soweit und solange die im § 4 Ziffer 0 UStG bezeichneten Gesetze noch nicht eingeführt sind, trotzdem gegeben, wenn entsprechende Abgaben nach gleichen oder gleichartigen Bestimmungen des jugosl. Abgabenrechts bestehen, z. B, die Gebühr nach Tarif-Post 12 des iugosl. Gebühren- und Taxengesetzes für die Übertragung unbeweglicher Sachen). • In die gestrige Fortsetzung hat sich ein sinnstörender Fehler eingeschlichen. Im letzten Absatz der ersten Spalte soll es richtig heißen; » ,,. oder der Gasdruck geändert oder das Gas in einer zwischengeschalteten, den Leitungszusammenhang (nicht Leistungszusammenhang!) nicht unterbrechenden Trok-kenreinigungsanstalt entschwefelt wird.« WirtechaftsnoHzen X Ausweis der Deutschen Reichsbank. Der Stand der Deutschen Reichsbank gibt nach dem Ausweis vom 30. August 1. l. folgende» Bild: Anlage der Bank in Wechseln, Schecks, Lombards und Wertpapieren 17.730 Millionen. Deckungsbestand an Gold und Devisen 77 Millionen, Bestände an Rentenbankscheinen 277 Millionen und sonstige Aktiva t.939 Millionen Mark. Der Umlauf an Reichsbanknoten beträgt 16.502 Millionen und der Bestand der fremden Gelder 2326 Millionen Mark. X Ablieferung ungarischer Privatanleihen im Reich. Dieser Tage hat das Reichsbankdirektorium eine Bekanntmachung über die Ablieferung ungarischer Privatanleihen erlassen, die im Deutschen Reichsanzeiger Nr. 204 vom 2. September I. J. veröffentlicht ist. Darin werden die Stücke von 52 namentlich angeführten Anleihen — soweit sie sich am 10. Mai 1940 im Eigentum deutscher devisenrechtlicher Inländer befanden — zur Einlie-ferung bei der Dresdner Bank. Berlin, oder bei der Länderbank Wien A. G., Wien, aufgerufen. X Schweinelteferungsverträge im Reich auch 1942. Durch den Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft ist für das Jahr 1942 die Weiterführung der Schweinezuchtaktion mittels Lieferungsverträge in Reich 5 4 Ziffer 9 UStG befreit zur Vermeidung verfügt worden. t>ie neue Aktion wird w«e-von Doppelbelastungen eines und desselbeii ! der beträchtlichen Umfang haben; ste soll all^e Tatbestandes durch die Umsatzsteuer und 1 Gebiete des Großdeutschen Reiches umtas- TURNEN UND SPORT lllllllNIIIIIIIIMIIIIHIIIIIIIIMHIIIIIIIttllimHIIIHIIIiniillllll IWHHWIMIHWIHIIIHIIiHIIIIIIIIIIIIIHIHIIIIHIIIIIHlllllIIIHilMIIMlIlHIIIIIIHillHIl^ Marburg gegen Ciili Sonntag Beginn der Pflichtspiele der Fußballer Im Rapid-Stadion wird es am kommenden Sonntag wiederum einen großen Fußballkampf geben. Die Sportgemeinschaften Marburg und Cilli eröffnen den Reigen der Pflichtspiele um die steiri-sehe Fußballmeisterschaft und treten so unmittelbar in den Mittelpunkt des' all. gemeinen sportlichen Inlerosscs. Marburgs Sportgemeinschaft wird, wie be. reits bekannt, Rapid vertreten, deren EU gerade in den letzten Spielen zu voller Kampfstärke aufgelaufen ist. Auch die Cillier entsenden ihre beste Formation, in der durchwegs Klassespieler zum Einsatz kommen werden. Man kann also nach Tag und Jahr wiederum einen mit. reißenden Punktekampf am grünen Rasen erwarten. Im Vorspiel treffen die Fußballer der DJ von Marburg und Cilli aufeinander, deren Begegnung gleichfalls einen span. nenden Verlauf verspricht. Radfahrer auf der Bachern-strasee Das sonntägige erste große Radrennen auf der 15 Kilometer langen Bachern-straße Reka—St. Heinrich besitzt alle Anzeichen, ein erstrangiges sportliches Ereignis zu werden. Die besten Rennfah. rer aus der Untersteiormark werden sich in diesem schwierigen Bergrennen ihr Stelldichein geben und ihr Zu)sammen-treffen läßt auch einen aufreibenden Kampf erwarten. Marburg, Cilli und Windischgraz werden die aussichtsreichsten Wettbewerber stellen, die nun erstmals auf dieser neuep Bergstraße ihr Können aufzeigen wollen. ♦ 7. September Bachern-Bergrennen. Start 9 Uhr, Oasthau« Lebe, Reka. 6448 Sport in Pettau Auch in Pettau lebt der Sport mächtig auf. Verunstaltung reiht sich an Veranstaltung. Meute. Freitag abends, findet wieder ein Fußballkampf statt, der die dortige Soldatenelf und die FiiRballer der Sft>ortgemeinschaft Pettau als Ogier sieht. Da das erste Treffen ein 0;0-Un- entscbiedcn erget)cn hatte, sieht man dem Rückspicl mit umso gröliercm Interesse entgegen. Spielleiter wird auch diesmal 0. S a m u d a sein. * Die Mehrkampfmeisterschaften der Ostmark am Wochenende auf tlem WAC.Platz werden aus allen Gauen des. Bereiches stark besL'hickt. Im Zehnkampf verteidigt der Rapidler Bucher den Titel und im Fünfkampf der Männer der Bre-genzer Toth, der im Vorjahr für WAC startete. Titelverteidigerin im Fünfkampf der Frauen ist Wanda Nowak (WAC), die auch heuer wieder erste Anwärtcrin auf die neue Mristerschaft ist. ; Denjt*cher Schiedsrichter für Slowakei —Kroatien. Nach längerer Pause findet am 7. September in Preßburg mit der Begegnung Slowakei—Kroatien wieder ein Fußballän-derspiel statt. Die beiden Nationen haben sich auf einen deutschen Unparteiischen geeinigt und um 'viie Entsen-dunp eines Schiedsrichters gebeten. : Neues Leben wird in den nächsten Wochen auch im griechischen Snort. der durch die Kriegs- und Nachkriegsverhältnisse stark in Mitleidenschift gezogen wurde, wie'der Einzug halten. Mn. Die Futtermittellieferung für diese Schweine wird sich diesmal je abzulieferndes Tier auf 100 kg Gerste und 2(X) kg Zuckerschnitzel stellen. Diese Futtermittel werden ab Oktober dieses Jahres geliefert werden können. Als Ablieferungstermin für die Schweine aus der Aktion 1942 sind die Monate Februar bis Juni vorgesehen. Ein Viertel der Ver-traiTSschweine wird in den ersten beiden Monaten Februar und März 1942 zur Ablieferung abgerufen werden. Das Mindestgewicht, das die Vertragsschweine bei der Ablieferung aufweisen müssen, ist diesmal mit 110 kg angesetzt. Im übrigen hat sich an der Praxis der Durchführung der Verträge gegenüber dem Vorjahr nichts geändert. X 9500 Hektar jüdischen Grundtiesttzes in einem ungarischen Komitat enteignet. Aus dem Bericht des Verwaltungsausschusses des Komitats Pest für den Monat August geht hervor, daß im laufenden Jahr in diesem Komitat 9500 Hektar jüdischen Gaindbesitzes 7u bodenpolitischen Zwecken enteignet würden. Die (Übergabe des ehemaligen jüdischen Grundbesitzes an nichtjüdische Landwirte soll im Laufe dieses Herbstes erfolgen. X Meldung kroatischer Auslandschukfner. Im Sinne einer Verordnung des kroatischen Finanzministeriums fordert die A gramer Handelskammer alle kroatischen Schuldner, die ausländischen Gläubigern gegenüber Verpflichtungen haben, auf, ihre Schulden bis zum 12. September I. J. anzumelden. X Arznei- und Heilmitteiuntersuchungsin-Mitut in Agram. Das kroatische Amtsblatt bringt ein Ge.setz über die Errichtung eines Arznei- und Heilmitteiuntersiichungsinstituts in Agram. X Straffere Textitt>ewfalBchaftung in Italien. Nach einem im italienischen Amtsblatt veröffentlichten Gesetz sind alle Textilfasererzeu-gungsstiitten verpflichtet, 75«/i» des von ihnen hergestellten Materials, ausgenommen Seide, an Betriebe abzugeben, die technisch zur Herstellung von Einheitsstoffen geeignet sind. Gleichzeitig damit wurde eine Tabelle der vorhandenen Textiltypen angelegt. Alle in dieser Tabelle enthaltenen Stoffe, die mehr als 20"/« Wolle oder Baumwolle enthalten, fallen unter das im März dieses Jahres verhängte Verkaufsverbot. AUS AUER WELT a. Vier K^er in einem Jahr! Innerhalb eines Jahres gebar eine Frau in Feldkirchen zweimal Zwillinge, innerhalb von 12 Monaten schenkte die junge Mutter also vier Kindern das Leben. a. Kinderwagen BO Meter tief abge« stürzt Kind unversehrt! Bei einer Begegnung mit Spaziergängern entglitt einer Frau aus dem Rheinland im Zillcr-tal auf der schmalen Straße am Rande der Zillerklamm der Kinderwagen. Fr rollte die steile Strabe rasch abwärts, stürzte über den Straßenrand in die Meter tiefe Klamm und wurde dabei vollkommen zertrümmert. Glücklicherweise blieb das Kind bei dem Stur/, kurz unterhalb der Straße an einem Busch hängen und konnte unversehrt geborgen werden. a. »Trauerflugzeug« streut Asche 'ns Meer. In dem von vielen Wirren geschüttelten Australien hat man sich e'ne neue Form der Beisetzung ausi^educht. die auf »romantische« Gemüter ihre Wirkung nicht verfehlt. Fine Firma in Sydney läßt regelmäßig Flüge über dem Ozean mit einem besonderen Fln^ztüi: ausführen, das die Asche des Versto'-benen an Bord nimmt und sie dann über den Stillen Ozean ausstreut. Diese neue Art der »Beisetzung« soll keineswegs kostspielig sein, sie kostet für den Anfang nur zwei Dollar. Dazu tritt das Honorar für den Geistlichen, der die Asche begleitet. Das Flugzeug ist völlig schwarz angestrichen und unglaublichcr-wcise mit \'erzicrungen nach .^rt der üblichen Leichenwagen versehen. a. Hund rettet Kind. In einem Dorf OberUaliens arbeitete ein Bauer mit seiner Frau auf dem Felde; sie hatten ihr achtjähriges Töclitcrclien zuhause gelassen, damit es auf den kleinen vierjährigen Bruder aufpasse. Aber das Kind ging zu einer Freundin in der Nachbarschaft, um zu spielen, und als dcrKleijie sich allein sah. wurde es ihm zu lany:-wellig und er zog allein durch die Felde los. Als die Fltern abends zurückkehrten und das Kind nicht fanden, suchten sie lange vergeblich. Per verzweifelte Xu-ter wollte bereits die Behörden benacii-richtigen, als der Hund des Hauses, triefend und mit Schlamm bedeckt, eitrrat und immer wieder bellend und aufgeregt den Vater offenbar zum Mitkonimci aufforderte. Die.ser folgte dem Hunde in großer Besorgnis zu einem hreitoii Graben. An dessen Rand .saLI vergnügt der Kleine. Fr .spielte mit Schlamm lUid hatte keinerlei Schaden erlitten. Entgeltliche Mitteilungen (Aaler Vtrantvortoif d«r SchrUtloltnnt) * Amwfii^er? DW. Optik E. Peteln. Seite 8 >Marburger Zeitung* 5. September 1941 Nummer 27y> Kleiner Anzeiger JeJes Wort kostat 10 Rpl. dat («ttcMirDckU Wert n Rpi. Der Wortvrali eilt bi< iiHiiiiiiiuiimiiiimiiniMiiiiiiiiiiiiiillllllllinillillllllltlll D_, ^ ffni bei SlellenKeiochcp 15 Kpi, rflf ZuNndum «on K*nnworibrlel«n verdw SO Rpi Porto herechntt. Anialfea.AnnahmigcItliiBi Am Tef« vo/ Rrtchelnen qm |6 Uhr. tKlel«« Ah» werden nur crsea Vortiniendun* de» Betrüget («uch lo cttllliep F^''ltlmarlten) Bufttnommen Miniiesfcebühr för eine 'fiflnf Anzele« ffM ! . Hüufih Möbel für Herrenzimmer oder Wohnzimmer und Küthe zu kaufen gesucht. An^rebote an Spedition ».Merkur«, MelÜnger-strnßc 12. 6-173-3 2ii yfffruti/fft Ottomane, gut erhalten, billig /u verkaufen. Tegetthoffstraße Nr. 83-1. 6478-4 iu fiJiifht Wohnung und Kost für zwei Mauptschülerinnen (12 und 16 jährige), für 15, September, wird für Marburg gesucht. Angebote an Ing. Hans Endl, A\arbiirg a. d, Drau, t)bere-llerrengasse 4, l-ernruf 2405. ____ 6110-6 Ehepaar sucht sofort gut möbliertes Wohn- und Schlafzimmer. Angebote unter »Nr. I8()6.J10 Uhr, der zweiten 11 Uhr. — Eintrittspreis 20 Kpf. A4AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA A A A KINO BRUNNDOHF ««Das sündige Dorf NEUE WUCHENIACHAU Vorslellung^en: {rden Frt ta^ '30, Sanistag 18 20.30 Sonntaif 15, 18, 30''i0. 'H6 fwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwjwwrwwwww iiau|iisciihlliciLei Aiiluu ücrscliack, SL