51. KZlmstag den 18. December 1830. M Vas wohWatise Mblicum in Naibach. 23ei dem nunmehr herannahenden Jahreswechsel hält sich die Armen-Institutscom-misswn verpflichtet, die hierorts schon seit mehreren Jahren zum Besten der Armen bestehende rühmliche Sitte, sich der sonst gebräuchlichen lästigen Neujahrsgratulationen durch Erlaßkarten zu entbinden, mit der Bitte hiemit in Erinnerung zu bringen, daß die wohlthätigen Bewohner der Hauptstadt der vorbclobten Sitte noch fortan huldigen, und durch die zahlreiche Abnahme der Erlaßkarten ergiebige Gaben auf dem Altare der Armuth niederlegen wollen. Diese Erlaßkarten können von heute angefangen, im Comptoir des Armen-Institilts-Cassiers, Hc.rn Leopold Frören reich, gegen den gewöhnlichen Erlag von 20 kr. für die Person, ohne jedoch der gewohnten, bisher so rühmlich bewiesenen Großmuth der mildthätigen Stadtinsassen Schranken zu setzen, erhoben werden. Die Namen der Neujahrs-Gratulanten werden in gedruckten Verzeichnissen der Zeitung beigelegt, und der eingegangene Geldbetrag wird besonders bekannt gemacht werden. Von der Armen-Instituts-Commission zu Laibach am 14. December i83o. Nas ^öLein im Aasig. Ich brüte düster ' Den Tag entlang, Und mein Geflüster Ist hohl und bang. Wann wirst du wieder Mein Aufenthalt? Du Haus der Lieder 3 Geliebter Wald! Ich möchte singen, Doch ach! — m«m Lied Kann nur gelingen Im Waldgtbiet. Zwar goldig Eisen Umgittert mich, Und süße Speisen Erhalte ich. Vin doch gefangen Im engen Haus.' Nutzlos Verlangen Treibt nach hinaus. Kann ich nicht schweben Ob Berg und Thal, Eo ist das Leben Mir eine Qual. Drum brüt' ich düster Den Tag entlang, mein Geflüster Ist hohl und bang. Hugo vom.Schwarzthal e. DD 5 V ie S o m e t e n, Nit besonderer Rücksicht auf jenen ,, w elcher i832 sichtbar seyn wird. Der Comet besteht aus einer kreis - oder eyrun-en Scheibe, dem Kopfe des Cometen, die größcen-heils aus einer so durchsichtigen Atmosphäre besteht, aß sie selbst die kleinsten Sterne nicht verfinstert, aber latürlich nach der Mitte zu an Dichtigkeit und Un-urchsichtigkeit zunimmt. Oft befindet sich in der Mit-c ein viel kleinerer Kern, der sich durch seine größere dichte und Undurchsichtigkeit von der Atmosphäre un-erscl^eidet. An die Scheibe schließen sich oft an, zwei der mehrere mannigfaltig gestaltete Sch.uei,'e, Bärte, Zaare, die sich verändern, und deren Länge nicht sel-en Millionen Meilen beträgt. *) Auch an Farbe sind ,ie Cometen sehr verschieden, zuweilen haben sie ein llberweißes, zuweilen ein feuerrothes Licht. Ihre Ge-talt ist sphäroidisch, d. i. an den Polen eingedrückt, nie unsere Erde, so daß der größere Durchmesser der Zonne, zugekehrt ist. Sie schwimmen meistens in ei-icr feinen durchsichtigen L'lchthüll?, N)«Ke«n nbcv scheint !in ausgebildeter Weltkörper zu seyn. Jene durchsich« !ige Lichthülle besteht aus de.' Anhäufung des feinsten iichtsiosses, der den Weltkörper dis zu einer Höhe von nehrcren Tausenden Meilen umgibt. **) Außerordentlich bewundernswerth ist die Schnelligkeit des Licht, Nahles bei den Cometen; denn bei dem Cometen des I. 1811 hatte man Gelegenheit die Geschwindigkeit seines Lichtstrahles zu bemerken, da er in einer Secunde seinen Strahl über eine Million Meilen hervorschießen oder zurückziehen konnte. Höchst wahrscheinlich war einstens der unendlich Zroße Weltraum mit Weltenstoff übersättigt, welcher durch einen Wink der Gottheit sich hierauf hier und dort vereiniget, und Weltmassen in der Menge, die ader mehr in einem flüssigen als festen Zustande müs-scn gewesen seyn, gebildet hat; und welche sogleich hierauf nach ihrem Entstehen mit der ihnen von der Gott^ heic mitgetheilten Geschwindigkeit, und mit der von ihr ihnen gegebenen Richtung in den Weltenraum hin- ') So hatte der Comet vom Jahre 17U einen Schwoif von 7 Millionen Meile», der vom I, 1769 hatte einen'Schweif von ^) Millionen und jener vom I. is^l von 20 Millionen Meilen. "1 S° erstreckte sich die Lichthülle des Cometen vom H. 17^ über ihn bis zu einer Höhe von 8 tausend Meilen, ^ind bei fiNN Kometen'vom I, 18^7 sogar auf 2^ tausend Meilen. 202 eingeeilt sind, in dem sie sich um einen gewissen Cen-tralpun'ct oder Sonne bewegen. So drehen sich die eilf Planeten um unsere Sonne als ihren Mittelpunct in den ihnen bestimmten Bahnen. Andere, wahrscheinlich noch unausgebildete Weltkörper, irren theils, in elliptischen oder eyrunden, theils in parobolischen oder hyperbolischen Bahnen in dem Weltenraume umher. Dieß sind nun Comcten. Einige von ihnen gehören zu unserem Sonnensysteme, sie bewegen sich in Ellipsen um dieselbe, ihr« Bahnen sind berechnet, und wir wissen genau ihre Sonnennähe und Sonnenferne. *) Andere bewegen sich, in Parabeln und Hyperbeln, sie gehören nicht zu unserem Sonnengebiete, sie laufen durch den unendlichen Weltraum so lange, bis sie in die Nahe eines andern Weltkörpers kommen, der ihre Schwungkraft zernichten, oder sie zu einer Vereinigung mit ihm zwingen kann. In unserem Sonnengebilte das doch nur ein sehr kleiner Theil dcr unendlichen Schöpfung ist, bewegen sich schon an 125 berechnete Cometen. Von diesen wandern in dem Raume zwischen der Sonne und dem Merkur 2,'i, in dem Raume zwischen dem Merkur und der Venus H3, in dem Raume zwischen der Venus und der Erde 27, in dem Ran-me zwischen der Erde und dem Mars 20, und jenseits des Mars sind schon 5 gesehen und berechnet worden, Lam'bert setzt die Zahl aller Eorneten, »vcicye zwi- schen der Sonne und dem Saturn dahinwandern, aus 12,000, und die Anzahl allerjzu unserem Sonnengebiete gehörenden auf eine Million. Ja, Hr. Staatsrath Schuberth und Professor Wurm haben in dem Raume von der Sonne bis zum Uranus, und von Uranus hinaus mehrere tausend Millionen solcher Weltkörper nach allen nur möglichen Richtungen ausgerechnet s welche unser Sonnengcbiet durchwandern. Wie gro^ muß daher das Heer der Cometen seyn! Seit Christi Geburt dis auf unsere Zeiten sind schon viele Cometen gesehen worden, von denen einige außerordentlich prachtvoll, hinsichtlich ihres Lichtes und Schweifes waren. Von allen diesen kam aber keiner der Erde recht nahe. Um so mehr ist die Erwartung aller Astronomen auf jenen Cometen gespannt, der im I. i^>22 sichtbar seyn wird. Er wird unter allen Himmelskörpern der Erde am nächsten kommen. ') So vollendet der Enlo'sch« Comct vom I. 1819 seine Vahn in 3 Jahren und n5 Tagen, der von Olbers im I. l8l5 entdeckte in 73 Jahren, der Halleyschc Comet vom I, 1682 in 76 Jahren und 6 Monaten, und dcr bekannte Comet vo>» Jahre 18n in 3383 Jahren. Letzterer Eomct hatte also seit Moses und Scsostns Zeiten die Erde nicht gcschcn, und von allen Erzeugnissen der Menschen wohl nur die Pyramiden wiedergefunden. Ob er b>i seiner Wiederkunft im I, Ilfts unsere Erde noch in diesem Zustande finden werde, ist «un dem unerforschlichen Gründer des ZAcltalls allein betanitt. 253 Dieser Comet ward zuerst im Jahre 1819 bemerkt, wurde aber vom Hauptmann Aiela in Prag genauer beobachtet und seine Bahn untersucht. Hauptmann Biela fand, daß er sich in einer.eprunden Vahn um die Sonne bewege, und innerhalb 2535 Tagen oder sechs Jahren und 49 Wochen seinen Lauf vollende. Er ist derselbe, den man schon im Jahre 17 ?2 und darauf im Jahre 1805 bemerkte. Als ihn Hauptmann Biela am 2?. Februar 1826 beobachtete, erschien er wie einklei-ner runder Nebel mit einem äußerst feinen Lichtpuncte in der Mitte s im Monate May zeigte er sich ungemein scluvach, ohne einen kennbarcn Kern, an dessen Stelle man blos einen dichc eingehüllten Schimmer bemerkte. S ch röter maß am 8. December 1805 dessen Durch, mcsser, und fand ihn nur 50 Meilen groß. Er isi der zweite bekannte Comet, welcher nicht aus den Gränzen unsers Sonnengebietes weicht, und seinen Lauf in einem kurzen Zeiträume vollendet; indem er denselben seit dem Jahre 17 72 schon achtmal begonnen hat. Bei seinem Hineilen zu der Sonnenferne, wobei sein Laus immer langsamer wird, und der nur in der Sonnennähe am geschwindesten ist, näherte er sich am 22. Juni 1829 dem Planeten Jupiter und dessen Trabanten, durch deren Anziehungskräfte die Lage seiner Vahn gegen die Erdbahn merklich verändert, und sein Lauf zur nächsten Sonnennähe, zu welcher er am 27. November 1822 kommt, um mehrere Tac>e verkürzt wird. Die Vahn dieses Cometcnhat 22^ Millionen Mei-ttn im Umfange,- ihr längerer Durchmesser hat il»6, und der kleinere 96 Millionen Meilen. Sienähert sich der Erdbahn auf zwet Puncten, den ersteren wird er am 29- October, den zweiten am 27. December 1822 berühren. Nun aber, trifft die Erde erst am 50. November auf den Punct ihrer Bahn ein, den der Co-mct am 29. October verlassen bat, mithin läuft er ihr mchr als ein Monat voraus. Dazu kommt noch, daß der Jupiter in dem Laufe dieses Eometen große Störungen bewirken, und seine Bahn wahrscheinlich wieder verkürzen wird*) Gesetzt aber, daß auch beide Welt-korpcr zu gleicher Zeit nuf dem Durchschneidungspunc-te ihrer Bahnen einträfen, so würde der Comet noch' immer H06? Meilen von der Erde entfernt fcpn. Allein wenn der Comet auch in diesem Puncte seiner Bahn erscheint, und die Erde hat denselben nur eine Stunde lang verlassen, so ist sie schon über Itz000 Meilen von ") Ms Vcweiä. 5asj der Jupiter wirklich großen Einfluß auf diesen Kometen hat, sichre ich hier die Versicherung der Astro,-nomen >-,n, welche es genau berechnet haben, daß dieser Co-»net bci seinem friihern Erscheinen noch außerhalb der Erd-bahn gelaufen, und durch die Störungen des Jupiters seine Balm im Jahre 1826 uin 5l Tausend Meilen mehr der Erdnah» geiwyen hat. demselben fortgerückt, und kann daher nicht einmal von seiner Lichthülle berührt werden. Hätte aber der Iu« piter dießmal auf ihn keinen Einfluß — was kaum glaublich ist, da er am 22. Juni 1829 durch stin Tra--bantengebiet hindurch ging — so würden wir am 30. Noveniber 1352, wo er sowohl der Erdbahn, als der Erde selbst am nächsten ist, das schönste Schauspiel genießen, welches den Blicken der Sterblichen auf der Himmelsbühne vergönnt war; indem noch nie ein Weltkörper der Erde sich ^000 Meilen weit genährt hat. Wahrscheinlich würde dann die Erde vermöge ihrerAn-ziehungskraft ihn in ihre Nähe festbannen, und ihn nls zweiten Trabanten oder Mond um sich herum ihre Vahn anweisen. Nach einer genauen Berechnung, und angenommen, daß der Eomet genau 6 5j^ Jahre zu seinem Umlaufe braucht, wird er nach 565 M maligen Umläufen, also nach einem Zeitraume von 2W5 Jahren, auch einmal am 50. November sich der Erdbahn bis aus die geringe Entfernung von 4067 Meilen nähern; aber selbst dann bleibt die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens noch sehr problematisch, da der mächtige Jupiter durch seine Anziehungskraft diese Come-tenbahn bald verlängern, bald verkürzen kann. Die Furcht vor einem Zusammentreffen mit diesem Cometeu muß aber noch mehr verschwinden, wenn man erwägt, daß er sich bisher noch nicht in einer genau begränzten Scheibcngestalt dargestellt hat, und er also wahrschein« lich zu den unausgebildeten Cometen gehört, der erst jüngst, vielleicht vor einigen Jahrhunderten dem großen Schöpfungsraume entschlüpft ist. Er scheint daher kein fester Weltkörper wie die Planeten, sondern eine Welcmasse zu seyn, die größtentheils aus zusammengedrängtem Lichtstosse besteht, welcher nach dem Kerne zu immer dichter, je weiter aber von demselben entfernt, um desto lockerer wird. Als feste Masse aus zusammengeballtem Wcltcnstoffe kann er einen Durchmesser von kaum 15, höchstens 20 Meilen haben, deßwegen könnte dichr Weltkörper, wenn cr auch einstens auf die Erde fallen würde, nur einen kleinen Fleck auf ihr be-' decken ohne auf derselben weder in ihrer Bewegung um ihre Achse und um dcn Sonncnkörper, noch in der Richtung derselben gegen diesen eine Veränderung hervorzubringen. . ' Braun — r/ D e r A r a r a t Hr. Professor Parrot, dessen Untersuchungen über den Ararat bereits erwähnt wurden, bestieg denselben am 25. September 1829, begleitet von dcm Geistlichen Abojan, fünf Bauern und zwei 20'Z russischen Soldaten. Sie erreichten den Gipfel am 2?» gegen drei Uhr Nachmittags. »Die Reise,« sagtPar« rot, «war sehr schwierig, und ich verdanke den. glücklichen Erfolg des Unternehmens vielk.cht bloß dem Eifer der beiden Soldaten und des Einen der Bauern, da die vier übrigen nicht im Stande waren, uns zu folgen. Vom ersten Tritte, den wir auf dem gefror-nen Schnee thaten bis zum Gipfel, mußten wir uns fortwährend mit einer Hacke Löcher einhauen, um die Fusses darein zu setzen, was beim Herabsteigen noch nö-thiger.war, als beim Hinaufsteigen. Die Aussicht über einen unermeßlichen, mit schlüpfrigem Eise bedsckten, durch tiefe, finstere Schluchten unierbrochenen Abhang hatte selbst für mich, der ich an dergleichen Scenen gewohnt war, etwas wahrhaft Schaudererregendes. Das Wetter war herrlich; wir brachten die Nacht mitten in der Eisregion, in einer >!Ä!N!l: vi« 8^lLl»!i«, 6aä Duell, ä«-I>:ÜI,, cla5 (^uncel-t, o6llr 6i« ^n^U^run^; nac!^ li^ni I<',lin7,Ü5i5c'liLN cles 1' kü 2uIon , liüldeai^citc'.t v on ^s. 1''. (^L^IIi. ^,egi85eur 6e5 LlÄncliscken 1^ko2-tür« xu I^aibac^. M a O r i ch t. Da mit dcm Schluße dieses Monates das-zweite Semester der Laibacher Zeitung zu Ende aehet; so,werden sämmtliche ?. ^. Herren Pranumeranten, welche slch noch mlt dem Pränumeratlonv-Ben-age, desgleichen auch all diejenigen löbl. Bezirks- und Herrschafts-Gerichte, welche sich mit lhven.Einschaltungs-Beträgen im Rückstände befinden, hofilchst ersucht, selben ehestens berichtigen zu wollen. . Laibach am 17. December i83a. ^ , Nevacteur^FrT^av. Heinrich. Verleger: Mnaz M. Gvler v, Aleinmaur>