Nr. 120 Pränumlratlon«pleiss: Im Lomptoll ganzj. N. ll, halbl. st. 5'50. YUr bit Znftlllun, in« H«u« halbj, 50 lr, Mit der P^'st a^»N, st, ib, hald!. si, ?'5a. Montag, 26. Mai. In«at« bi» ,n « Ze man beinahe Umwälzung nennen könnte, bedingt nolhwendiariweise auch legislative Maßregeln, welche in erster Linie darauf Bedacht nehmen müssen, die Interessen der verschiedenen Classen in Einklang zu bringen und auch die Schwachen zu schützen. Es muss als ein bleibendes Verdienst der gegenwärtigen Regierung anerkannt werden, dass sie von Anfang an sich den nothwendig gewordenen Reformen zuwandte und trotz der vielen Schwierigkeiten, welche sowohl in der Sache selbst, wie in anderen Verhältnissen lagen, eine Neihe von wichtigen Fragen ihrer Lösung zuführte. Unter diesen ist die, welche den Gegenstand des er-wähnten Gesetzes bildet, sicher eine der wichtigsten. Die „Arbeiter.Frage", welche flüher wohl theoretisch discutiert wurde, ohne dass man praktisch zu handeln Wagte, findet hier eine sachgemäße Behandlung, für Welche in erster Linie die Arbeiter selbst dankbar sein Werden. Die Festsetzung der Maximalarbeitszeit und ber Sonntagsruhe ist eine Maßregel, welche von echt humanem Geiste beseelt ist und die wohlthätigsten Folgen haben muss. Das ganze Gesetz legt Zeugnis ab von dem zielbewussten Streben der Regierung, den berechtigten Ansprüchen und Interessen aller Stände zu genügen, und diesen Standpunkt der Wohlfahrts-politik hat Se. Excellenz der Handelsminister iu seiner wirkungsvollen Rebe in der Generaldebatte klar gekennzeichnet. Die Einwendungen der Opposition gegen diese social-wirtschaflliche Action vermochten daher auch keinen Eindruck zu machr.,, und die Redner fühlten wohl, dafs die Bevölkerung in diesen Fragen auf Seite der Regierung stehe. Wir lassen hier folgen den Bericht der 377. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 23. Mai. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet um 10 Uhr 15 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr v. Ziemiat» kowski. Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr von Prazat, Dr. Freiherr v. Conrad - Eybesfeld, Dr. Ritter von Dunajewfki und Freiherr von Pino. Abg. Matt us und Genossen beantragen, ein Ausschuss von 18 Mitgliedern wolle auf Grund der gewonnenen Erfahruugen eine Revision der Geschäftsordnung des Hauses vornehmen und entsprechende Vorschlage erstatten. Abg. Löblich fragt den Präsidenten, ob es möglich sei, noch vor der Vertagung des Hauses die von Steudel überreichte Petition, betreffend die Fleisch-theuerung, zu erledigen. Präsident erklärt, er werde trachten, dies möglich zu machen. Se. Excellenz der ffinanzmmister überreicht einen Gesetzentwurf, betreffend die Veräußerung von unbeweglichem Staatseigentum. Die Svecialdebatte über das VI. Haupt stück der Gewerbe-Ordnung wird fortgesetzt. Zur Berathung gelangt §96d (Kinderarbeit in Fabriten). Abg. Dr. Exn er bedauert, dass sein Antrag, die Arbeitszeit für jugendliche Arbeiter vom 12. bis zum 14. Jahre bei gewerblichen Unternehmungen mit sechs Stunden zu bestimmen, abgelehnt worden sei, wodurch eine übermäßige Anstrengung von acht Stun» den thatsächlich bei diesen Hilfsarbeitern platzgreifen werde. Er wünscht, dafs auch bei Fabrilsunter- nehmungen Kinder vom vollendeten 12. Jahre an verwendet werden dürfen und unterstützt im vorhinein einen diesfalls von einem Parteigenossen zustellenden Antrag. Abg. Matscheko bespricht das im dritten Alinea des § 96 b enthaltene Verbot, dass Frauenspersonen zur Nachtarbeit nicht verwendet werden dürfen und führt aus, dass dadurch sowohl die Industrie als auch die weiblichen Arbeiter empfindlich geschädigt und auch die Arbeiter mit Familien, die ohne Nachhilfe ihrer Frauen nicht imstande wären, ihre Kinder zu erhalten, schwer getroffen werden würden. Redner stellt einen Abänderungsantrag, dahin gehend, dass Frauenspersonen bis zum vollendeten !8. Lebensjahre zur Nacht-arbeit nicht verwendet werden dürfen. (Beifall links.) Abg. v. Pach er beantragt, dass im § 96 b als zweites Alinea Folgendes eingeschaltet werde: «Doch ist für eine neue Kategorie von Gewerbe-Unternehmungen die Verwendung vou Kindern schon nach vollendetem 12. Lebensjahre auf Grund einer im Verordnungswege zu erfolgenden Bewilligung des Handels« ministers zu leichten Arbeiten, jedoch nur bei Tag und nicht länger als sechs Stunden täglich, unbeschadet der Schulpflicht, zulässig, wenn die körperliche Eignung des Kindes zu diesen Arbeiten durch eiu ärztliches Zeugnis nachgewiesen wird." Redner motiviert diesen Antrag vom Standpunkte des Arbeiters, der der Unterstützung des 12- bis 14jährigen Kindes zur Erhaltung der Familie bedürse und vom Standpunkte der Kinder selbst, denen die Arbeit große Vortheile biete. Berichterstatter Graf Belcredi führt aus, dass der ganze Widerstand nur daher rühre, weil eben die Arbeitskraft der Frauen und der 12- bis 14jähngen Kinder billiger zu stehen komme und weist nach, dass der Ausschuss im Entgegenkommen der Industrie gegen» über das Aeußerste geleistet habe. Leider bethätige sich auch hier wieder der Sah: „I/appstit visnt on INU.Uß6klit." § 96d wird angenommen, die Anträge Pacher und Matschelo abgelehnt. Zu § 97 (Lehrlinge) bespricht Abg. Dr. Richter das Lehrlingswesen im allgemeinen, plaidiert für einen systematischen Fachunter« richt der Lehrlinge und erblickt in der Errichtung der Lehrlingsschulen, resp. Fachschulen für die verschiedenen Gewerbe, das einzig richtige Mittel zur Hebung des Gewerbe- und Handwerkerstandes. Man möge nachholen, was diesfalls bisher versäumt worden sei. (Bei« fall links.) Feuilleton. Aus dem Tagebuche eines Feldscherers. Ob ich studiert habe, fragen Sie? O gewiss! Awar nur das Trivium auf einer der in der bestan» denen Militärgrenze sporadisch gesäeten Volksschulen, basür aber unter emem sehr riaorofeu Pestalozzi, einem Ausgedienten Corporal, dessen Lehrmittel, obwohl nur ^ Lineal und Rohrstab bestehend, dennoch mehr Er-^Ig erzielten, als so manche Sammlungen, welche den ^ugendbildnern der Neuzeit zu Gebote stehen. Mein "aschofs Leoochowski zu willigen, „weil Preußen nicht auf die Wünsche des Papstes inbetreff der Erziehungsfrage eingehen wollte." Diefer Meldung gegenüber fagt die „Norddeutsche allgemeine Zeitung": «Nach einer Auökunft von unterrichteter Stelle habe der Papst in den Unterredungen mit Herrn von Schlözer über die anderweitige Besetzung des Erzbisthums Posen.Gnesen von einer Revision des gedachten Gesetzes gar nicht gesprochen. Die Abfertigung, welche der Cultus minister einzelnen Centrumsrednern wegen ihrer Injurien ertheilt habe, scheine auf den Papst verstimmend gewirkt zu haben. Die polonisierenden Einflüsse machten sich im Vatican wieder stärker geltend." (Im italienischen Senat) hat am 23. d. M. anlässlich der Debatte über das Budget des Auswärtigen Amtes Mancini in einer längeren Rede sich über die äußere Politik Italiens ausgesprochen. Der Minister schloss seine Rede folgendermaßen: „Die Regierung beharrt bei den Grundsätzen, welche die Directive ihrer auswärtigen Politik bilden und welche dahin gehen, die mit allen Mächten bestehenden herzlichen Beziehungen stets zu verbessern. Die wertvollen Bande, welche uns mit einigen derselben verknüpfen, sind für unsere vollständige Sicherheit und als Garantie der Wohlthaten des Friedens für Europa noth-wendig; sie sind allen Mächten nützlich, für keine derselben bedrohlich; das Ministerium wird die Verträge stets loyal beobachten; es ist entschlossen, die öffentliche Ordnung im Innern mit kräftiger Hand aufrechtzuhalten und jedes unüberlegte Attentat sowie alle aufrührerischen Kundgebungen gegen unsere Institutionen zu verhüten, welche die guten internationalen Beziehungen gefährden könnten." Lebhafter Beifall folgte den ministeriellen Erklärungen. (Zur Lage im Sudan.) Große Thätigkeit herrscht im englischen Kriegsamte und in den Arsenalen anlässlich der Vorbereitungen für die Expedition zum Entsatze Gordon's, welche im August aufbrechen soll, weil erst Ende Juli der Wasserstand des Nil so weit gestiegen ist, dass eine Armee von Nssuan stromaufwärts zu Wasser transportiert werden kann. Wenn das Unternehmen mit dem nöthigen Ernst betrieben we>den soll, muss jedoch die englische Armee bis zu diesem Zeitpunkt schlagfertig bei Nssuan stehen. Als Zweck für die Expedition wird die Rettung Gordon's angegeben; wer könnte aber heute behaupten, dass in zwei Monaten die Rebellion im Sudan nicht solche Fortschritte gemacht haben wird, dass England auch für die Vertheidigung Egyptens den Kampf aufnehmen muss? Uebrigens bestrebt sich England für seine Expedition nach dem Sudan, Verbündete zu gewinnen. Auch Abyssinien wurde zur Mitwirkung eingeladen. Ueber den Erfolg der Sendung des im Rothen Meere commandierenden Admirals Hewett nach Nbyssinien, welche eine abyssinische Diversion gegen den Mahdi bewirten sollte, lauten die Berichte sehr widersprechend. Nach den Mittheilungen eines Spccial-Correspondenten der »Daily News" vom 26. v. M. wäre die Aufnahme der britischen Mission bei dem Beherrscher Abyssiniens eine misstrauische und launische, bei der Bevölkerung sogar eine feindselige gewesen. Nach einer diesertage im Unterhause abgegebenen Mittheilung der Regierung war dagegen der Empfang in der abyssinischen Hauptstadt Adua ein gastfreundlicher, und wurde der König Johannes am 12. d. M. dafelbst erwartet. Die Bedingungen des Vertrages, welchen der englische Admiral dem Könige anbieten soll, sind die folgenden: Massaua wird als Freihafen erklärt; das Ländergebiet von Vogas'Senheit fällt Nethyopien zu; der Herrscher von Egypten ermöglicht die Ernennung eines Abuna; König Johann gewährt den Garnisonen von Kalabat, Kassala und Amadib jede mögliche Hilfe und gestattet ihnen den freien Durchzug durch sein Land; alle zwischen Abyssinien und Egypten entstehenden Streitfragen werden durch die Vermittlung Englands geschlichtet. Tagesneuigkeiten. Se. Majestät der Kaiser inspicierten am 23. d. in VöröLvar das dort dislocierte Lanoniehr-Lehrbatail' lon des ersten Landwehrdistrictes. Se. Majestät wurden daselbst von Sr. k. und l. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Josef, dem interimistischen Landwehrminister Baron Orczy, dem Staalssecretär FML. Freiherr v. Fejcrvüry, dem G. d. C. Ritter v. Graef, dem FML. v. Ghyczy und dem GM. Ielentsil empfan-gen. Der Monarch ließ zuerst cmnpagnieweise, dann bataillonsweisc sowohl in geschlossener als zerstreuter Gefechtsart nach Allerhöchsteigenen DispositionenUebun-qen vornehmen und versammelte hierauf das ganze Officierscorps, um o.msrlben Allerhöchstseine vollste Zufriedenheit an6zusp,echen. Um 9 Uhr kehlten Seine Majestät nach Budapest zurück. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Vrünner Zeitung" meldet, der Gemeinde Karlsdorf zur Kirchen« restaurierung eine Unterstützung von 100 fl. zu spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der „Bote für Tirol und Vorarlberg" meldet, der Kirchenver-waltung von Prada zur Restaurierung der dortigen Pfarrkirche einen Beitrag von 60 st., ferner, wie das ungarische Amtsblatt mittheilt, für die römisch-katholischen Gemeinden Pußta-Kereßtur und Ußapanyiti zu I. Heimgekehrt, wurde ich der Compagnie «Station T* des bestandenen 14. Grenzregiments zugetheilt. Diese, vom Stabsorte gar nicht weit entfernt, bot mit ihrer militärischen Idylle für mich, den Anspruchslosen, manches Angenehme. Doch wurde diese Idylle, besonders zur Sommerzeit, wo das Angenehme mit dem Nützlichen unauffällig vereint werden kann, von mitunter auch recht unangenehmen Controlbesuchen der Herren Oberofficiere unterbrochen. Um die Aprilgunst der hohen Herren wach zu erhalten, war man insbesondere auf das leibliche Wohl der hohen Gäste während ihres zeitweisen Aufenthaltes fehr bedacht; man kannt? zum voraus ihre Schwächen, was Speife, Trank und den sonstigen Comfort betraf, Wstete auch das Thurilichste, um sich den Mann, der der localen Verhältnisse wegen diese kleinen Aufmerksamkeiten annehmen musste, zu verpflichten. Der Oberst unferes Regiments nun, von dem es bekannt war, dass er resch gebratene Spanferkel zu einen, seiner 99 Leibgerichte zählte, beglückte einst unerwartet unsere Compagnie-Station, leider gerade zu einer Zeil, wo solch ein unschuldig quiekendes Rüsfel-thierchen auch mcht um ein Königreich im Dorfe aufzutreiben war. Die Gemeindeältesten, gestützt auf ihre klafterhohen, metallbeschlagenen spanischen Rohre mit dem massiven Messmglnauf, dlesen symbolischen Attributen der ihnen übertragenen Regierungsgewalt im Dorfe, zerbrachen sich vergebens ihre und ihrer Untergebenen Köpfe, um endlich' nach langem Suchen in den leider sehr evidenzlos angelegten Hausthier-Registern zu finden, dass im entlegenen Zigeunervierlel des Dorfes em broncefarbiger Abkömmling der indischen Parias wirk- lich noch ein, wenn auch entwachseneres Ferkel besitze, das, wenn auch zur Zucht bestimmt, dennoch dem Obersten und seiner Gourmandise geopfert werden müsse, lu oorporo verfügte sich daher der löbliche Ge< meinderath dahin; man bat, man befchwor, drohte und versprach dem braunen Abkömmling alles, der, in seiner Renitenz von Weib und halbnackter opalisierender Descendenz im Kampfe um sein Eigen unterstützt, die Herausgabe des Ferkels zu solch luxuriösem und in seinen Augen sehr frivolem Zwecke verweigerte; aber die Weigerung half nichts; einer der nächststehcnden Herren Gemeinderä'the ergriff kunstgerecht das ahnungs» voll quiekende Thier. Der Zigeuner, betäubt durch die Philippika der Gemeindeältesten, durch das Schreien und Weinen der um das Wohl des vierfüßigen Familiengliedes besorgten Kinder, wich endlich den auf ihn einstürmenden Einschüchterungen, indem er sich bloß wegen Lebens und Sterbens eine Art Empsangbbestätigung ohne Preisangabe, doch mit Berührung des erhabenen Zweckes, neben Versicherung baldigster Zahlung und Begleichung durch die Dorfväter geben ließ, gleichsam ahnend den mephistophelischen Spruch: Das sollt Ihr mir nicht zweimal sagen, Ich denlc mir, wie viel cs nüitt, Denn was man Schwarz auf Weih besitzt, Kann man getrost nach Hause tragen. Während die broncefarbenen Gespielen des ent» führten, dem Tode geweihten Ferkels sich die hellen Thränen, so gut es gieng, von den braunen Gesichtern abgangs von Hemdärmeln mit den bloßen Handflächen herabwischten. verzehrte der Herr Oberst recht behaglich das arme Opser seiner leckeren Gaumenlust, sichtlich vergnügt, denn er sprach diesmal sogar über Vieh« und Schweinezucht, ja als ein guter Trunk seine er- hebenden Wirkungen geübt, gab er zu seiner und seiner Suite besserer Verdauung gastrosophische, bisher bei uns in der Grenze nicht geahnte Reflexionen z»m besten. Alles war schier in Rosenlaune aufgelöst, weiß man ja doch, welche Wunder der Fürstenblick oder der Blick eines Hohen vermag, besondes als der Herr Oberst bei der freilich nur oberflächlichen Visite die Administration vorzüglich gefunden. Als der gute Herr einer ungefährlichen Wolke gleich weiter seines Weges zog, war im Dorfe aucl) die dem Zigeuner schuldige Leistung vergesst»; nie mand wollte sich opfern, niemand wollte zahlen, zudem Wufste man nicht, welchen Fond man zur Deckung dieser außerordentlichen Auslage heranziehen sollte. Der Zigeuner bat und betrieb mit Eifer das Incasso. wie Shylok auf seinem Schein beharrend, vor drw Dorfforum, doch fruchtlos, ja um endlich dieses Drim< gers los zu werden, ließ man den Grobgewordenen au Zahlungsstatt von festen Gemeinde-Panduren wiederholt an die Lust setzen, eine dort gebräuchliche, aber weiterhin unceoieibare Währung. Der arme Zigeuner endlich, selbst durch Steuer-Execution bedrängt, begab sich direct zu unserem He"" Obersten — dem Urheber seines Missgeschickes -^ '" den Stabsort und drohte hier unter Präsentation l>s» ominösen Scheines mit der Klage, wenn ihm n«^ sofort 30 Gulden ausgezahlt würden. Um durch o ' rabiaten Zigeuner in kein schiefes Licht zu g"A^ eingedenk dessen, dass man auch mit einem l5" irgendeine Sau aufheben könnte, zahlte der Gourma dem pfiffigen Mann mit dem Bewusstsein, "0A ' ein so theures Ferkel verspeist zu haben. Unser ^' pagnieort aber erfreute sich seither keiner besonn Glwde. . Laibacher Zeitung Nr. 120 IN17 26. Mai 1884. Echulzwecken und für die reformierten Gemeinden Nagy« Becskerek und Kakhentmürton zu Kirchenbauzwecken je 100 fl. zu spenden geruht. S?> k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf hat zur Bestreitung der Kosten einer Landpartie für die Zöglinge des k. k. Waisen-Haufes 200 fl. gespendet. — (Oesterreichische Gesellschaft vom «rothen Kreuze") Im Sitzungssaale des Land« Hauses in Wien fand diesertage die fünfte Bundesversammlung der österreichischen Gesellschaft vom „rothen Kreuze" statt. Den Vorsitz führte wegen Erkrankung des Präsidenten Baron Tinti der erste Bundes»Vicepräsident, Ee. Excellenz Graf Franz Meran. welcher zunächst der verstorbenen Delegierten Fürstin Johanna Auersperg einen warmen Nachruf widmete. Der Verfammlung wohnte bis zum Schlüsse der Protector-Stellvertreter, Se. k. und l. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig, an. Anwesend waren 32 Delegierte der patriotischen LandesHilfsvereine, 3l Delegierte der Patriotifchen Frauen HilfsVereine und 37 Delegierte bell österreichischen patriotischen Hllfsvereins. Dem Jahresberichte pro 1883 ist Folgendes zu entnehmen: Am 28. April d. I. hatte die österreichische Gesellschaft vom «rothen Kreuze" ihren 25jährigen Bestand erreicht. Am 28. April 1859 erfolgte nämlich die kaiserliche Geneh< nn'gung zur Gründung des österreichischen patriotischen hilfsvereins für verwundete Krieger. Militär-Witwen und »Waisen. Der Centralverein zählte 912. die Landes« HilfsVereine 9799 und die Frauen.Hilfsvereine 6597 Mitglieder; die von den Landes-Hilfsvereinen creierten Iweigvereine haben 36 094 Mitglieder. Der Vermögens-stand der Gefellschaft am Schlüsse des Jahres 1883 wird im Belichte mit 3 030 987 st. angegeben. Die Zweigvereine weisen mit Ende 1883 einen eigenen Ver-mögensstand von 82 831 fl. im Baren und 81460 fl. in Effecten aus. Die Gesellschaft hat bereits mehrere der wichtigsten Aufgaben der vorbereitenden Friedensthätigkeit vollständig durchgeführt. Speciell wurde die Ausstellung. Ausrüstung und Unterbringung von 31 Blessierten-Transportcolon» nen, die Aufbringung. Sicherstellung. Abrichtung. Be« Montierung und Ausrüstung der freiwilligen SanitätS« Mannschaft, ferner o'e Fertigstellung des Depots zur Unterbringung des rollenden Materials in der Ausrüstung für die Blessierten-Transportcolonnen in deren Standorten im Laufe des Jahres nahezu vollständig ausgeführt. Der Jahresbericht wurde ohne Debatte genehmigt, Worauf der Bundesleitung die Vollmacht zur Führung der Agenden des Jahres 1884 ertheilt wurde. Der Voisitzende erklärte sodann, mit Rücksicht auf fein Do> wicil (Steiermarl) und die dadurch bedingte weite Ent< fernung von dem Sitze der Centralleitung auf seine Ctelle als erster Bundes.Vicepräsideut resignieren zu Müssen. An seiner Statt wurde Se. Excellenz Graf Franz Falke nhayn gewählt Die Versammlung drückte auf Antrag des Barons Scrinzi Sr. Excellenz dem Grafen 3ranz Me ran für sein opferwilliges Wirken zu Gunsten ; der Gesellschaft durch Erheben von den Sitzen ihren Dank aus. Letzterer erklärte, die Tendenzen der Gesellschaft auch fernerhin nach Kräften fördern zu wollen. Zur ersten Bunoes-Vicefträsioentin wurde Frau Gräfin Marie TrauttmanSdorff gewählt, welche sich zur Annahme der Wahl bereit erklärte. Die Versammlung schloss unter Hochrufen auf Se. Majestät den Kaiser und das Aller-höchste Kaiserhaus. — (Ein Mittel gegen die Wuthkrank, he it.) Eine Entdeckung, die nicht geringes Aufsehen machen wird, hat der berühmte französische Physiologe Pasteur gemacht. Nach langen vergeblichen Experimenten ist es ihm jetzt gelungen, das Mittel zu entdecken, durch welches der Ausbruch der Wuthkrankheit bei Menschen verhütet und die Tullwnth nach erfolgtcm Ausbruch geheilt werden la»n. Das Verfahren Pasteur's beruht uuf dein „Limilia. siiuilidus ourimwr", dem Grundsahe der Homöopathen, denn das zur Anwendung gebrachte Mittel besteht in nichts anderem als in dem Wuthgift selbst. Pasteur impft das Wuthgift. daS durch wieder< holte Culturen in Affen bedeutend abgeschwächt ist. den Gebissenen ein und ist seiner Sache so gewiss, dass er solche Personen in den Zeitungen bereits aufgefordert hat, in fein Laboratorium zu kommen, wo sie sichere Heilung finden würden; in der letzten Sitzung der französischen Akademie der Wissenschaften hat der eminente Gelehrte über seine Methode nähere Mitthei. lungen gemacht. Bewährt sich sein System durch die Thatsachen, so Wird Pi,steur hinfort zu den großen Wohlthätern des Menschengeschlechtes zu zählen sein. Gehört doch die Tollwuth zu den fürchterlichsten Krank-heilen, von denen Menschen heimgesucht werden, und Ware doch der Triumph der Wissenschaft über sie nicht geringer, weil sie glücklicherweise nur höchst fetten auf« tritt. Wie rifrig man auch im Laufe der Zeiten nach einem Heilmittel gegen das entsetzliche Leiden gesucht und Wie verschiedene Wege man auch eingeschlagen hat, um an das erstrebte Ziel zu gelangen — die Wuthlrank-hcit spottete aller Bemühungen der sich mit ihr Befassenden, und von allen den vielen Mitteln, die von Ge-lehrten und Ungelehrten, gediegenen Aerzten und Quacksalbern. Professoren und Geheimmittel.Schwindlern versucht und empfohlen worden sind, hat sich lein einziges als wirlfam bewährt. Man wird den weiteren Mittheilungen über das Pasteur'sche Verfahren und namentlich den Ergebnissen der zu erwartenoeu Heil-versuche in wissenschaftlichen wie in Laienkreifen mit der größten Theilnahme und Spannung entgegenfehen dürfen. — (Geheimnifse des Agramer Nath< hauske ll e rs.) Seit einiger Zeit fand in Agram ein Gerücht Verbreitung, welche» die Bevölkerung in nicht gelinge Aufregung versetzte. Man erzählte sich. im NathhauSkeller sci eine Person längere Zeit be! Wasser und Brot eingesperrt, unter Umständen, die leb« haft an den Fall Barbara Ubril erinnerten. Hierüber wird von vertrauenswürdiger Seite Folgendes berichtet: Der Besitzer eines hiesigen verrufenen Hauses lieh vor rirca fünf Monaten seine Stief- oder Ziehtochter Namens Merkic verhaften, Seit dem Momente der Verhaftung ^ ist das Mädchen nicht mehr aus dem Rathh „ige Augenblicke später stand der Wllde auf dem Hochplateau, Jacques hatte eine fchwere Aufgabe übernommen; er musste dem vermeintlichen Rauber seines Glückes freundlich begegnen, wollte er seiner habhaft werden. Mit Ueberwindung zwang er sich dazu, Jean Loup die Hand zu reichen. Dieser stieß einen Freudenschrei aus; er zcig die Hand Jacques Grandin's an seine Lippen. „Komme," sprach Jacques, „lass uns hinabgehen." Jean Loup blickte rasch um sich. doch da er von keiner Seite irqend etwas gewahrte, was ihn hätte beunruhigen können, folgte er Jacques ohne Arg. Auf der letzten Stufe angelangt, fasste Jacques abermals nach der Hand des Wilden und zog ihn etwa hundert Schritte in raschem Lauf mit sich fort; sie waren nun auf eine hinreichende Strecke von dem „grauen Höcker" entfernt, fo dass es deu Gendarmen ein Leichtes sein musste, Jean Loup den Rückweg ab« zuschneiden. ..Johanna! Wasser!" fprach plötzlich der Wilde, stehen bleibend, und machte mit seinen Armen die Be« wegung des Schwimmens. Jacques begriff nicht, was Jean Loup damit fagen wollte. Er wähnte, dass dieser ihm erzählen wollte. Johanna habe sich im Flusse den Tod gegeben, und ohnmächtiger Zorn erfafstr ihn. „Gendarmen, vorwärts!" rief er mit lauter Stimme, und wie der Sturmwind brachen alle hervor und warfen sich auf den armen Wilden. Man war auf heftigen Widerstand gefasst, doch er lieh sich gefangen nehmen, ohne auch »ur ein Glied zu rühren. Jacques Grandin aber blickte er mit einem folchen Ausdruck stummen Vorwurfs an, dass der junge Mann sich in tiefster Seele erschüttert fühlte. „Führt ihn fort!" befahl Jacques Grandin in höchster Aufregung. Rafchen Schrittes entfernte er sich dann selbst. Ihm erschien plötzlich das, was er gethan, wie ein ehrloser Streich. Einige Stunden später schon erzählte man sich in Mareille und der ganzen Umgegend, dass Jean Loup endlich gefangen sei. „Eine schöne Handlung mehr, welche man an dem jungen Manne anerkennen muss," hieß es jetzt überall. Eine schöne Handlung! Jacques Grandin fühlte alles Blut in sein Antlitz steigen, wenn er nur daran lachte. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr 1^0 _____ IlN8 2ss. Mai 1884 Wie viel weniger. Wenn's Ihnen waS einreden will." Frau Danefch wird zu zwei Monaten schweren Kerlers und zum Ersah von zwanzig Gulden Schmerzensgeld und Verdienstentgang veiurtheilt. Sie nimmt die Strafe an, ersucht jedoch um einen Strafaufschub, da sie bringende Geschäfte zu besorgen hat. „Was haben Sie denn so nothwendig zu thun?" fragt der Vorsitzende. — „Ich bitt', ich hab' meine Wasch' am Boden." sagt die An« geklagte. Schon wieder eine Lücke in der Strafprocess-ordnung, welche dafür nicht vorgesorgt hat, dass eine Angeklagte aus der Haft entlassen wird, wenn sie Wäsche aufzuhängen hat! Der Strafaufschub wurde der Frau Damsch nicht bewilligt. — (Ein verkannter „Kreuzelschreiber".) Emile Augier, der berühmte französische Dramatiker, ist unlängst der Held eines kleinen, recht amüsanten Vorfalles gewesen. Er besuchte eine befreundete, gegenwärtig auf dem Lande in Villeggiatur lebende Familie, die ge» rade während des Aufenthalts Angler's einen neuen Zuwachs erfuhr. Der erfreute Vater begibt sich also tagsdarauf, von dem Autor der „Effrontcs" und einem andern Freunde begleitet, auf die Mairie, um die gesetzliche Geburtsmeldung zu machen. Der Adjoint des abwesenden Maires, ein braves, biederes Männchen, nimmt denn auch pflichteifrigst das Protokoll auf und wendet sich au Augier als ersten der Zeugen: „Ihr Name, mein Herr?" — „Emile Augier." — „Ihr Beruf?" — „Il0NN6ä6i6ttl08, Mitglied derAkademieFrantzaise." — „Gut," erwiderte nun der Beamte der Mairie, „Sie müssen jetzt dieses Protokoll hier unterzeichnen. Können Sie schreiben? Wo nicht, so machen Sie ein Kreuz l".... Man stelle sich die Heiterkeit dar, die trotz deS feierlichen Momentes nun losbrach, —-(..Jean, meine Karten!") Eine vornehme Dame hatte kürzlich einen jungen, hübschen Bedienten frisch vom Lande weg in Dienst genommen. Nach einigen Tageu fuhr die Dame aus, um Befuche zu machen, und als sie bereits im Wagen saß, bemerkte sie, dass sie ihre Visitkarten in ihrem Zimmer hatte liegen lassen. „Jean," rief sie, „ich habe meine Karten ver< gessen. Geh' und hole sie und behalte sie bei dir." Jean eilte in das Zimmer wieder hinauf, führte den erhaltenen Befehl aus und nahm feinen Platz auf dem Wagen wieder ein. Die Dame begann die Runde ihrer Besuche, und in jedem Hause, wo die Leute, denen sie einen Besuch zugedacht hatte, nicht zugegen waren, ließ sie durch Jean eiue oder zwei Karten abgeben. An dem letzten Hause sagte sie zu ihrem Bedienten: „Jean, hier gib drel Karten ab." — „Das geht nicht, gnädige Frau; ich habe nur noch zwei: Kreuz«Ass und Herzen-Sieben." — Der Bediente hatte nämlich aus dem Zimmer der Gebieterin eine Anzahl Spielkarten geholt. Locales. — (Die Section „Krain" deS deutsch, ö st erreich. Alpenvereines) hat gestern die Eröffnung des von ihr hergestellten neuen Weges zum schönsten oberlrainischen Wasserfalle, Pericnik bei Lengenfeld an der Rudolfsbahn, vorgenommen. Dieser Wasserfall kann vollständig umgangen werden und ist etwa sechs Kilometer von der Bahnstation Lengenfeld entfernt. — (Der Liederabend des Fräuleins Gisela Walter) Versammelle am Samstag abends in unserem landschaftlichen Theater ein kleines Publi. cum. Fräulein Walter verfügt über einen Mezzo-Sopran, der offenbar nach der Tiefe zu drainiert wurde, allerdings nicht zum Vortheile der Klangfarbe der sonst vollen Stimme. Fräulein Walter sang einige Lieder ganz hübsch, z. B. „DeS Mädchens Wunsch" und Hölzel's Lied ..Ich hab in der Brust ein Vögelein". Herr Lassen spielte mehrere Piöcen auf dem Claviere nicht ohne Geläufigkeit, doch fehlt seinem Spiele die Ruhe, die Klarheit des Au»drucks, in den zarten Stellen der duftige Anschlag und stellenweise auch die Pietät für den Meister, den er wiedergeben will. Der Dritte im Bunde. Herr Koller, kam gar nicht zum Vorschein, da er, wie vor seiner Plöce mitgetheilt wurde, nicht rechtzeitig aus Wien eingetroffen war — eine Mittheilung, die von dem Publicum mit sichtlich opferfreudiger Heiterkeit aufgenommen wurde. — (Unglücksfälle.) Freitag, den 23. d. M. abends gegen 8 Uhr fuhr ein mit Eisen schwer beladener Frachtwagen an der Einmündung der Gruberstraße in die Schiehstättegasfe an einem Baumstamme an und blieb derart sest stecken, dass der Fuhrmann desselben, Besitzer Anton Illklic aus Iskavas. ihn nicht mehr vom Platze bringen konnte. Da kamen ihm Josef Hrovat, Hausbesitzer in der Schiehstättegasse Nr. 13, und dessen Ehe-gnttm Maria Hrovat zuHilfe. Den vereinten Anstren. gungen gelang es. den Wagen wieder flott zu machen. Gerade in dem Momente aber. als die Pferde den Wagen endlich wieder von der Stelle brachten, glitt Frau Maria Hrovat so unglücklich aus, dass sie fiel und ihr im nächsten Augenblick das vordere linke Wagenrad über den Kopf gieng und sie sofort todt liegen blieb. Maria Hrovat war 63 Jahre alt. Der Leichnam der Ver« unglückten wurde in die Todtenkammer zu St. Christoph übertragen. — Der Fuhrmann Anton Kocmur stürzte Samstag, den 24. d. M.. vormittags in der Nähe von Laverca von einem mit leeren Kisten belabenen Wagen, auf dem ihn der Schlaf übermannt haben mochte, so unglücklich herab, dass er in schwer verletztem Zustande in das hiesige Spital gebracht werden musste. —sr— — (Ein Irrsinniger entwichen.) Vorgestern zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags ist der aus Laibach gebürtige 28jährige Anton PauZek aus der hierortigen Irrenanstalt über die UmfriedungSmauer entwichen. Pausek ist gemeingefährlich, und wird nach ihm gefahndet. —6r— — (AdelSberger Grotte.) In der Adels-berger Grotte herrfcht große Rührigkeit, um bis Pfing ften die Neuerungen, die seitens der Grottenverwaltung vorgenommen wurden, fertig zu bringen. Die Apparate zur elektrischen Beleuchtung, die zum erstenmale die großartigen Räume der Unterwelt erhellen werden, sind zumeist schon auf ihren Plätzen. Es ist anzuhoffen, dass die Bewunderer unseres unterirdischen Juwels heuer noch in größerer Anzahl, als dies bisher der Fall ge, Wesen, sich zum Grottenfeste in Adelsberg einftnden werden. — (Aus der Wochein) fchreibt man uns: Unserem neugewählten Bürgermeister Johann Men-cinger, Hausbesitzer in Feistriz, welcher während seiner kurzen AmtSwirksamteit schon vielfache Beweise von Energie und Thatkraft für das allgemeine Wohl gegeben, gebürt das Verdienst, durch feine Bemühungen die Bildung eines freiwilligen Feuerwehrvereines veranlasst zu haben, dessen Statuten von der hohen Landesregierung bereits genehmigt wurden. Derjenige, welcher die Wochein kennt, wird sich die Ueberzeugung verschafft haben, dass die Wochein bei einem Brande nur auf die eigenen Kräfte angewiesen ist. da die zu weite Entfernung von benachbarten Feuerwehren jede auswärtige Hilfe verhindert. Bedenkt man, dass sämmtliche, gegen 800 Nummern zählenden Wohn< und Wirtschaftsgebäude fast durchgehends mit Brettern gedeckt sind, welche der Verbreitung eines etwa ausbrechenden Feuers ungemein günstig sind, so können wir die Bildung dieses Vereines nicht freudig genug begrüßen und jedermann die Förderung dieses Vereines auf das wärmste empfehlen, — (Selbstmord.) Der 18jährige Besiherssohn Franz Logar aus St. Georgen wurde am 19 d. M. in einem Walde nächst der erwähnten Ortschaft an einer Fichte erhängt aufgefunden. Alle Anzeichen deuten darauf, dass der Genannte, welcher ein leichtsinniger Schuldenmacher und dem Trunke ergeben war. einen Selbstmord begangen habe. und zwar sollen ihn die häufigen Vorwürfe seines VaterS über sein Betragen bestimmt haben, sich das Leben zu nehmen. — (Vom Wetter.) Die Witterung war diese Woche im allgemeinen eine sehr conftante, obwohl wir hier in Laibach einige Regengüsse zu verzeichnen hatten. Dieselben waren jedoch localer Natur. Im übrigen war der Himmel die ganze Woche hindurch wollenfrei, die Temperaturen und der Luftdruck hoch. — Vorgestern war das Luftdruckmaximum fchon bedeutend tiefer und im Südosten Europa's gelegen; der Himmel überall heiter, die Temperatur in Mittel-Europa erniedrigt, Da jedoch daS Maximum zu verschwinden beginnt, so dürften auch bei uns die fchönen Tage schon gezählt sein. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 24. Mai. Die „Wiener Zeitung" veröffent-licht das Gesetz über die Veitragslelstung des Staats-schatzes zu den Kosten der Regulierung des Drauf lusses in Körnten und das Gesetz, durch welches in Valizien, Lodomerien, Kralau und der Bukowina das Recht zur Gewinnung der wegen ihres Gehaltes an Erdharz benutzbaren Mineralien geregelt wird. Wien, 24. Mai. Das Abgeordnetenhaus erledigte heute sämmtliche Gegenstände der Tagesordnung ohne größere Debatte im Sinne der AuKschussanträge. Bloß der Gesetzentwurf, betreffend die Regelung des Pfand-leihgewerbes, veranlasste eine etwa« längere Discussion, an welcher sich Redner von beiden Seiten des Hauses sowie auch der Regierungsvertteler betheilig-len. Vor Schluss der Sitzung kam noch eine Reihe von Petitionen zur Verhandlung. Der Präsident er. klärte hierauf, dass er den Tag der nächsten Sitzung im schriftlichen Wege bekanntgeben werde, und verabschiedete sich sodann in herzlichster Weise von der Versammlung. Die formelle Vertagung des Reichsrathes dürfte wohl erst nach Beendigung der Arbeiten des Herrenhauses erfolgen. Wien, 25. Mai. Der Saatenstandsbericht des Nckerbauministeriums constatie« im allgemeinen einen sehr erfreuliche Stand sämmtlicher Culturpflanzen. Budapest, 24. Mai. Se. Majestät der Kaiser wurden bei Allerhöchst ihrem Besuche der Ludovica-Alademie von Sr. k. und k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Josef, dem General der Ca-vlllierie Ritter v. Graef, Baron Nyary, Staalssecretär Baron Frjerväry. dem Commandanten und deu Professoren der Akademie ehrfurchtsvollst begittßt. Vor dem Eingänge des Gebäudes wmen sechzig Zöglinge on plows Mraäv aufgestellt, deren taktifche Ve-wegungen die Zufriedenheit Sr. Majestät erwarben. Hierauf nahmen Se. Majestät die Lehrsäle in Augen> schein und kehrten um 4 Uhr in die Ofener Burg zurück. Agram, 25. Mai. Der Banus ist von Vudap,st hier angekommen. Der Landtag soll durch Allerhöchstes Rescript auf den 5. Juni einberufen und dieses Rescript bereit« in den nächsten Tagen verlautbart werden. Nisch, 25. Mai. Die Skupschtina überreichte iu corpore dem Könige die Ndresse, welche die Thronrede vollkommen umschreibt. Der König dankte gerührt für die ausgedrückten patriolifchen Gefühle; nach den Un-abhängigkeitskä'mpfen begann nunmehr die Periode der Culturarbeit; der König ist erfreut über den patriotischen Geist der Einigkeit in der Skupschtina und reiht den heuligen Tag zu den glücklichsten seines Lebens ein, nämlich zu dem der Geburt seines Sohnes und dem der Wiederschaffung des Königthums. Enlhusiasti-scher Beifallssturm. Paris, 25. Mai. Auf dem Pöre Lachaise fanden im Laufe des heutigen Tages seitens mehrerer tausend Personen Demonstrationen auf dem Grabe der Com« munisten unter den Rufen: Es lebe die Commune! Es lebe die fociale Revolution! statt; es fiel jedoch kein weilerer Zwischenfall vor und wurde auch keinerlei Verhaftung vorgenommen. Brüssel, 25. Mai. Bei den heutigen, zum erstenmal nach dem neuen Wahlgesetze im ganzen Lande stattgehabten Provinzialwahlen verloren die Liberalen viele Sitze. Paris, 25. Mai. Aus Anlass der geplanten Kundgebung an dem Grabe der Communards im Pöre Lachaise hat die Polizei energische Maßnahmen getroffen , um jede Störung der öffentlichen Ordnung hintanzuhalten. Der Motivenbericht zur Revisionsvorlage wurde in der Kammer vom Ministerpräsidenten Ferry gelesen; derselbe betont die Nothwendigkeit, die Revision auf die angedeuteten Punkte zu beschränken. Die Verlesung wurde von der Majorität mit Beifall begleitet, aber wiederholt durch ironifches Gelächter feitens der äußersten Linken untelbrochen. Handel und Volkswirtschaftliches. Laibach, 24. Mai. Aus dem heutigen Markte sind erschienen: 14 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mll Heu und Stroh, 22 Wagen nnd 4 Schisse mit Holz (38 Cubitmeter). Nurchschnitts-Preise. Mlt,. M»,, «ttt^. «^gzj> fi.jlf, ss7,li, ss.,'lr. N,,ti. Weizen pr.heltollt, 7 80 8 33 Butter pr. Kllo . —85 —,- Korn , 5 53 6^40,Eier pr. Stück . . — 2------- Gerste . 4 87 5 32 Milch pr. Liter . - 8------- Hafer . 3 25 3 18 Rindfleisch pr.KIlo —,64------ halbfrucht .-------6?o!Kalbfleijch „ —66------- Heiden , 5 3 5 78! Schweinefleisch „ —74------ Hirse „ 5 53 550 Schöpsenfleisch „ —40-------' Kukuruz „ 5 40 5 47 Hähndel pr. Stuck — 45------ Erdäpfel 100 Kilo 2 32-------Tauben „ — 18------ Linsen pr. Hcktoltt. 9-----------Heu 100 Kilo . . 2 5 - - Erbsen . 9----------Vtroh „ . . 1 78------ Fisolen „ 10-----------holz, hartes, pr. — - Rindsschmalz Kllo - 96------- Klafter 7----------- Schweineschmalz , — 86------— weiches, „ 4 50 — — Speck, frisch , — 64-------Wem. roth., 100Uit,-------24 ^ — geräuchert „ — 74-------— Weiher . ------ 20 -- Angekommene Fremde. Am 24. Mai. Hotel Stadt Wien. Weinerdt, l. l. Hof. und Ministerial« Vcamtcr, sammt Familie, und Singer, Reisender, Wien. — Lach, Fabrilsdnector. Magdeburg. — Porzelius, Reisender, Passau. — Mauasz, Reisender, und Varna, Operateur, Buda» pest. — Millonig, Kaufm., Klngcnfurt. Hotel Elefant. Kooß, Vandialc! und Reilmayer, Kaufleute, Wien. Verstorbene. Den 23. Mai. Maria Hrovat. Hausbesihersgattin, 63 I., Schießstättgasse Nr. 13, infolge zufällig erlittener Verletzung durch Ueberfahrcnwerde». Den 24. Mai. Mathias Doktortt, städtischer Aufseher, 62 I., Vrunngasfe Nr. 1, Lungenentzündung. Den 25. Mai. Maria Tominc, Inwohnerin, 55 I-, Alter Markt Nr. 7, Brust Wassersucht. Lottoziehuugen vom 24. Mai: Linz: 87 90 84 30 77. Trieft: 40 86 90 11 78.____ Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7U.Mg.j 741.68 -j-10.0 NW. schwach heiter 24. 2 „ N. 738.10 >20.0 SO. chwach heiter 0,00 ___9 „ Ab.! 736.46 -1-14.1 NW. schwach heiter ? UMg 734.51 -s-10,6 ^SW. chwach heiter 25. 2 „ N. 732,48 -j-24.4 SW. chwach heiter 0.00 9 . Ab. 733.36 ->1?.8 SW. schwach heiter Den 24. heiter. Den 25. vormittags heiter, nachmittags nach 4 Uhr schwarzes Gewölle in NO. gegen O. sich verziehend, abends Wetterleuchten in O. Das Tagesmittel der Wärme an beiden Tagen -> 13,4« und -^ 17.0«, beziehungsweise um 2.1 unter und 1,8" über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I.^N a g li ö. 1019 Course an der Wiener Bork vom 24. Mai 1884. M« d«n 0^^ Kursblatt«.) Stucitö'Hlnlehe». ^° kl, «»Ibe'.c^ l........ßi,5 81-40 1554« ^",, Htaatllos« . «50 ^, 124-10 1<47V >««>«<,, ganzl! zao , 135-7'. I3»'i5 lM,« ,,,,„ ftünlti? 10^ « 144 8l^ 145 — l^«4esl^t. Nutenrenle, fteuerftci , »5 75 »l »0 llu«. Äoldrent« «°/. .... l„-9c> iz» 10 ' . 4«/, . . . . «I-ßL 8180 , Pipl«^n:c K»,^ . , . , «ß 55 bb'70 » ^lIeub..Änl. i^oft. ö,W.S. i«z-«l, ien-Vnl.k io<)ft.ö.W. 11575 iis 25 »'httb»«»g.»Losi 4«/u 1tX) fl. . . 1V4 30 114-eo Nlunbentl.. Obligationen (für 10a st. «..M.). «°/, böhmische.......108 50 -- "/«gattzisch«.......I01 50 105 - °> n,ährl<—I0«-z6 ° /° ?b«löfterrtichilch« .... ic4 50 1«tz - - l°/. ftciri!^e.......I04'b0 - — ^/° !ro>u,,«b« und slavonische . ion —il>z> -^/, lle!.>enbül«lsch< .... 1507510155 »elb w»»e 0°/, Ieme«var«Vanatn . . . 101 — ici-50 5°/, ungarische......10« — 10» K0 «ndere öffeutl. klul«hen. DcNliU'Meg.'iiose 5°/^ »o« ft. , li5 »I l15 7li d:e. «nleihe 187«, fteuersre! . 104-— 104 ?5 Aulehe« d, Stadtgemeinbc Wlen 102 - 10»' -«nlchen d. Gladtgemeinbe W,«,, (S,lb» ober Told) ....-------—>— Pllimien-Nul.b.Stilbtgem.wilN 1l7-?5 138 — Pfandbriefe »? 97-50 bto. lu 50 , , 4»/, . <>, 5c »5 — bt». Pl»l»ien.ychuloverschr.3»/, »«- 98 50 veft. Hypotbeleubanl I0j. L'/,'/, > ' ____ Oeft..un^. Vanf v«rl. b«/, . . 101 <0 lui-«l> dto. , «'/»'/«. . 10^ 4» 100 kl^ dto. _ 4°/, . . l,«.z,0 95 10 Nng. all«.Vobeuc«ebit.»ctiengks. in Pesl in 34 I. Verl. 5'/,«/» . 101 75 103 22 PrloritätS. Obligationen (für 100 fi.). «lilabethxWeilbahn 1. «mlsfion ic>8eo 10» — fferbi.iand^Norbbahn in Silb. 107 ^5!il/,»/„ , . lco 3l, 1«0 70 Qefteri. Nvrbweftbahn . . . . 1«4' - 1« 4« «biebeiibHlglr.....87 50 l»8'«0 Staatsbah» 1. «misston . . .!li»7 76 l«8 - Gübbahu k »"/,......144 7l Kk — , 0 l^«......>«3-5<: 1«!, 70 Un<,.««ali». «ah» . . . , 98 cl) «« — Diverse Lose (per Slüs», «rebitlose io«ff...... >7« ,»'.77 — /. Donau-Dampfsch. ino ss, I,«_______ ?a>bacherPliimien N...... i,.__ ,<,5o Valm-^ese 40 N...... 55.^ ^,.^ Vi,.<",'v5:«-!.'osr'«ft, , . .^s^ „.s,,, wald»^.. >' '^ ^ ^ '' . 2i'?5 ^'35 lDiu'. ' ^)l^V><:"!c ^ 1, , , 38-«0 3»'- «ank' «ctien (p« GtüH). ünglo^Oefie«. «"«l »00 fl. . . n,.«o H4 9» 8»ul«VeI»llschaft, Men« «0 ft. __ .^ oanlvcrein, Mener, 100 ll. . . ,o, 75 105,5 »bncl..«nft,0«fi.30!)ss.S.40°/« . . lrbt..«nft. f-Hand u. H. i«<, ss. ,w st. V. 50«/.«. w? ia,l07 4(, üefierr.^Una. Vnnl.....854 — !855 — Imonbanl 1U0 st- , . , . ,io7«»w3«a Unlehlabai'l «ll,i. 14« »l. . 14«—!,48 6b «elb Ware «ctien von Transport. Unternehmungen (per «tllck». «N>recht«»ahn ll«0 fl. Vilber . — — — — «lli>ld.ssium<>«.Vahi:«aoN.s!ilb. l78-c.a 178^5 «nlfig,.3epl.«isenb,«nosi.2«l.-------— - «öh«. 3torbbahn 15a fl. ... —------- , Weftbahn »00 ss. . . .-------... »nschttehrabn «isb, 50« ft. «Vl. »ic — 314 — , (U». 8) lla« st. . — .- -.-.. Donau » Dampfschiffahrt » Ves. Oesterr. 500 fl. EM.....»?» — «74 — vraU'Eis.(«at..T>l>..^,)»anst.«l —— . — l»!f»Vl>bendacherE,'^.^o0ss.S.____—- — Hüiabeih.Vahn 200 fl, «M. , . U4-i5 2347b ,. Liiiz'Äubwei« !iO0 fi. . . . -.-. ..— ,Tlzb,«Tirol.III.oft.«.____------ 0N. — «87-5!^ Hra,.«°Nach««,.«.«00st.ö.W, —. llahIenl,'>'r,^HisenI>, »00 ff. . . z8-»ü 39-«aschau-Oberb. »tisenb. «00st. S. 14,-75 l60 » ^cm!icig»«,ru«w.»Iafsv Visen» bahn«<»5 «udols < «ahn 300 fl. Silber . 180-35 ISb-bo Giedcilbllrger «siseub. »00 ft, S. i7«»fl.cs « >5i- ikieo Ihe0 1K3- -Nng.Wef!b.(«aab.Vray« ss. , «5-— -.>— «i!mbclbnw..«elhiz. I.8N st. 40°/° ^llbcmlihl", Pclvlns. u. V.-G. «« — ««50 MontaN'Gelells. öfterr.»alpine . ,u — 7^30 Prag« Visen-Inb.'Ves. «00 st. 195 — 1»« — Oalao.T