Nr. 242. Montag, 21. Oktober 1907. 126. Jahrgang. Mbacher Mma Vl^nnmclationKprcie: w'lit Voftvrrsendung: ganzjährig 80 li, halbjäbrig l5 l<. Im Kontor: ganzjährig L2 il, hlllbjllwg li li- Für die Lustellung inü Hau« ganzjährig 2 l!. — Inscrlll>ns,,lbühr: ssür fleine Inserare bis ,n 4 Zellen 50 k. grußers per Zeile 12 k; bc, öfteren Wied^huki»^» p^i ^eüe « k, Tic «Laibackcr ^eining» erscheint tüalich, mit «»«nähme d»r Tonn. und yeiorwae. Die Ndminiftration bcfi'ldel sich ttongresiplah ylr. 2, die Medaltton Dalmatingasse Nr, lU. Slirechstlinden der Redaktion u°n « l>i« lN Uhr vor- mitlan^. Unsraulicrte Griese wndfn nicht .u>c,^!io!!>l:>ri!, Mn!,!!jlripl!> nicht zurüclarstellt Amtlicher Geil. Den 18. Oktober 1907 wurde in der l. k. Hos- und Staats-druckerci das LX. Stück dcs Rcichsgeschblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Ten 18. Oktober 1807 wurde in der l. k. Hof. und Staats» druckerei das 1.1. Stück der rumänischen, das I^XXXIX. Stück der slovcnischcn und das XUI. Stück dcr rumänischen Ausgabe dcs NcichsgcselMattcs ausgegeben und versendet. Nach den, Amtsblattc zur «Wiener Zeitung» vom 18. Oktober 1907 (Nr. 241) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß. erzeugnisse verboten: Nr. 41 «klonitor» vom 6. Oktober 1907. Nr. 41 «I,' ^vvemr« üei ^voratoro, vom 10. Oktober 1907. Nr. 2 «tzkol8k? 0d2or. vom 1s. Oktober 1907. Nr. 1 (2) iossuth im Klub der Uu-abhängigkeitspartei gehalten hat, wesentliche Fortschritte gemacht habe. Die Unabhängigteitspartei habe weder einen Beschluß gegen die Quote noch einen Beschluß für die selbständige Pauk gefaßt. Ungarn wird diesen Ausgleich mit seinen staatsrechtlichen Eroberungen und kreditpolitischen Vorteilen nicht zurückweiseu. Weuu es das täte, würden sofort drei Krisen entstehen: eine Ministerkrise, eine Parteikrise und eine Reichskrise. Mit dem Vor-spauu der Kabinettsfrage dürfte der Ausgleich in Ungarn über die steilsten Paßhöhen hinüber-kommen. Im „Neuen Wiener Tagblatt" werden die Eisenbahnfragen im Ausgleich vou einem Fach-manne besprochen, der zu dein Schlüsse kommt, daß bezüglich der Bahnverbindungen mit Dalma-tien den berechtigten Wünschen Österreichs voll entsprochen worden ist, bezüglich der >iaschaii'Oder-berger Eisenbahn sind keinerlei Zugeständnisse gemacht worden, die vom österreichischeil Standpunkte zn Pedenken Anlaß geben würden. Bezüglich der Tarife ist den österreichischen Interessen entsprechend Rechnung getragen worden. Man könne also diese Abmachungen zn den Aktivposten der Ausgleichsbilanz zählen. Das „Fremdenblatt" glaubt nicht, daß die Vei-stimmnng in der ungarischen Unabhängigt'eils Partei dem Ausgleiche gefährlich werden könnte. Wie für Osterreich, fo ist auch für Ungarn der Ausgleich die Voraussetzung für jegliche weitere Entwicklung. Peide Staaten brauchen freieHände für die großeu Aufgaben, die sie im Innern zn erfüllen haben, beide können nur auf gesicherten Grnndlageu weiter ballen. Hüben nnd drüben erkennen alle besonnenen Elemente, daß jeder Ans-gleich der bisherigen Unsicherheit vorzuziehen sei. Auch die „Zeit" ist der Ansicht, daß die Op-Position der radikalen Elemente der Unabhängig-keitspai'tei dem Ausgleich nicht sonderlich gefähr-lich sein werde. Das Ideal der Selbständigkeit stand in den Augen dieser Herren so hoch, daß sie sich zn dcn schwersten materiellen Opfern, bereit erklärten. Nun erhält die Kossnth-Partei ein großes Stück Selbständigkeit. Nnd nun sind mit eins die radikalsten Idealisten im >!lnb kleinliche Rechner. Das „Illustrierte Wiener Ertrablatt" findet den oppositionellen Lärm in Ungarn unverständlich. Die Unabhängigkeitspartei könnte sich doch in der Ausgleichsfrage auf die Führnng Kossnths nnd des trafen Apponyi verlassen. Wenn diese beiden den Ausgleich unterschreiben konnten, wird er. sicherlich so gnt sein, daß ihn auch die audereu Mitglieder der Unabhäugigkeitspartei annehmen können. Das Platt meint, daß sich schließlich diese Ansicht anch durchringen wird. Die „Österreichische Volkszeitung" warnt die Ungarn, nicht länger mit der österreichischen Gnt-mütigkeit zu rechnen, die längst einer anderen Stimmung gewichen sei. Es werde die Anfgabc der Minister der Unabhängigkeitspartei sein, ihren Anhängern diesen Umschwung in der österreichischen Stimmung zu (Gemüte zu führeil. Das „Deutsche Volksblatt" meint, die Österreicher können die Entwicklung der Dinge in Ungarn ruhig abwarten, denn in finanzieller Beziehung würden wir bei einer Ablehuung des Ausgleichs durch den uugarischeu Reichstag zweifellos besser fahreu. Wir werden uns über die Ablehuung nicht grämen, denn wir haben die stärkere wirtschaftliche Rüstuug uud geuug Rechts- uud Machtmittel, um diesen Vorteil im Falle dcr Trennung für nns auszuuützen. Die „Neichspost" fordert uon den Abgeordneten eine strenge Prüfung des Ausgleichs. Man dürfe fich nicht darauf beschränken, die Abmachungen rein wirtschaftlicher Natur in Betracht zu ziehen. In diefer Hinsicht liege eine Besserung für Österreich klar am Tage. Aber nicm dürfe nicht übersehen, daß die gesetzliche Inartikulierung der Vertrags- an Stelle der Pündnisform auf dein Wege zur Treunung den größten Schritt bedeutet, der bis jetzt gemacht worden ist, nnd man müsse die Frage erwägen, ob die österreichische Regierung daraus im neuen Alisgleiche die richtigen. Konsequenzen gezogen habe. Die „Arbeiterzeitung" weist in einer Kritik der Ausgleichsvorlagen darauf hin, daß auf die Interessen der Agrarier uud aus ihre Wünsche, DeuMewn. Am Pranger. Von HjcrtHold Firsten. (Mchdrucl »erböte»,) Dnrch die großen Terrassenfenster des lanschi gcn FrüMickszimmers strahlte die Morgensonne herein. Draußen gleißten die weiten Rasenflächen, ranschten die alten Panmkronen, blühten in reicher Pracht die zweiten Rosen. Ein Springbrunnen schnellte seinen silbernen Strahl hoch hinan f. Auf dem Kiesweg davor ruhte gravitätisch eiu schwarzer Neufundländer. Helmut uud Mira lächelten beglückt in diesen Paradiesischen Frieden hiuaus. Sie hielten sich um fangen wie ein Brautpaar, ohne sich durch den Diener geniert, zn fühlen, der ab und zu ging nnd den Tisch bestellte. „Bitte gehorsamst, Frau Baronin, es ist ser diert!" Sie erwachten wie aus einem Traum. „Es ist gnt. Sie können gehen!" sagte Mira. Mit einer plötzlich wiedergewonnenen Würde schritten sie auf den Frühstückstisch zn. Als aber die Tür hinter dem braven Friedrich einschnappte, sprang dio junge Fran in überschänmender ^ianne dem Gatten an den Hals nnd bot ihm ihre lachendeil Lippen,. Dann setzten sie sich und rückten so lange mit ihren Stühlen zu einander, bis sie fast ganz an der Ecke der Tafel zusammenstießen. „Ist's schon acht Tage her?" fragte Mira. „Was denn, Liebchen?" „Daß wir verheiratet sind?" Mit zwei Fingern hob er ihr das 5tinn hock. „Närrchen —!" Die junge Frau machte ein sehr nachdenkliches Gesicht nnd seufzte. „Ach, ja — es ist doch wohl etwas länger her. Aber weißt du — ich mag gar nicht daran denken, wie lange es her ist —" „Warniil denn nicht, Mira?" „Weil ich mir dann immer sagen mnß, daß es eigentlich die höchste Zeit ist, venlünftig zn werden. Flitterwochen, die zwei Jahre hindurch anhalten" „Mit dem heranwachsenden Stammhalter vor Aligeil," scherzte Helmut. „Siehst du, Mällne — schon meiner Mutter rolle zuliebe müßte ich ganz ernst und gesetzt werden." Sie schob ihre Tasse voll ihm weg und rückte mit ihrem Stnhl nach. „Von heute, ab —", erklärte sie. Hundert Kobolde kicherten in dem reizenden Gesicht, das den mißglückteil Versuch machie, einen strengen, matv0' nenhaften Ausdruck anznnehmen. Der Herr Baron sprang anf, nahm den blonden Kopf Miras zwischen beide Hände nnd küßte sie stürmisch auf deu liebeil Mnnd. „Tschapperl, süßes — Tschapperl —!" „Liebster, ich bin so unbändig glücklich — so übermütig vor Glück, daß ich irgend eine ganz, ganz große Dmnmheit begehen könnte!" „Und ich bin so glücklich," sagte Hellmnt. „daß ich nur nicht genng auf meiue Weisheit einbilden kann. die mich zn dir geführt hat." Mira drohte ihm 'schalkhaft. „Es gibt Leute, die anders daniber denken —" „Gedacht haben," verbesserte der Baron. „Mama ist doch seit Freddys Geburt sehr lieb zu dir —nicht?" Die junge Frau blinzelte verschmitzt lächelnd vor sich hill. „Na ja —", sagte sie, „aber so 'n bißchen Scheidewand gegen die arme Gouvernante merkt man immer noch." „Verzeih ihr's, Liebling! Sie meint es sicherlich nicht, schlecht. DaS ist nnr die geboreile Prinzessin von Holm Berteilbnsch. Das steckt wie ein Drahtgestell in ihrer Seele nnd spreizt sie wie rillen Regenschirm." „Es tut mir auch nicht ein bißchen weh!" versicherte Mira fröhlich. „Wenn dn mich nnr lieb hast und Bubi, dann kann mich nichts auf der Welt mehr traurig machen." Er preßte seinen Mnnd auf ihre kleine Hand nnd sagte innig: „Dann also kann dich nichts anf der Welt traurig machen." Er sah nach der Uhr nnd tat sehr erschreckt. „O, ich pflichtvergessener Landwirt! Schon halb acht!" „Daß die schönsten Stuuden immer am schnellsten verfliegen!" schmollte Mira. „Sind das deine schönsten Stunden?" fragte er. Sie nickte eifrig. „Weiß ich doch, daß ich im ungestörten Alleinbesitz meines Glückes bin. Mama schläft noch, Bubi hat seine herzigen Gnckaugen anch noch nicht, aufgetan, die Leute überlegen es sich noch, mit lvelchcn WirtsckMtsfragen sic mich anödeil sollen ..." „Oho!" wehrte Hellmnt. „Als ob dn nicht eine ganz mnsterhafte kleine Gutsbesitzerin wärest!" Sie küßten sich, nnd Mira begleitete dcn Gatten zur Tür, ihren Arm fest nm seine Schulter, als wollte sie ihn doch noch znrückhalten. „Adien, Lieb! Bitte, schick mir meine Post ills Burean hinüber." (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 242. 2246__________ ________ 21. Oktober 1907. selbst wenn sie noch so töricht sind, Bedacht genommen worden sei. Die Regierung wäre aber wohl in großer Verlegenheit, wenn sie eine ähnliche Rücksicht für die Interessen der österreichischen Ar beiter nachweisen sollte. Für nnsere Industrie ware es von großer Wichtigkeit, daß die Arbeiterschntz-gesetzgebnng, die Arbciterversichernng und das Koalitionsrecht in Ungarn auf unser ohnedies wahrhaftig nicht hohes Niveau gebracht würden. Hiezu hätte man die ungarische Regierung im Interesse der. Gleichheit der Konkurrenzbedingungen verpflichten müssen. Politische Uebersicht. Laib ach, 19. Oktober. In seinen Erklärungen in der Unabhängigkeitspartei über den A usgleich zählte Handelsminister Kossnt h die Errungenschaften für Ungarn auf, die eine Verrückimg des österreichischen staatsrechtlichen Staudpunktes bedeuten. Die Regie-rnng kämpfte mit, ganzer Seele für die Selbständigkeit und Unabhängigkeit des Landes. Insbesondere anf den Schultern des Ministers >l'ossuth lastete die Pflichterfüllung mit besonderer Wucht. Er habe auf seine Unabhängigkeitspartei gerechnet. In der Bankfrage besitze die Regierung nnd die Partei volle Beschlnßfreiheit. Auf die Erhöhung der Quote mußten wir eingehen, weil sonst Österreich den, Vertrag nicht geschlossen hätte, die Lage des Landes aber die Abschließung des Vertrages erheischte. Der Minister erklärte schlichlich, daß er seine Stellung daran knüpfe, daß die Ausgleichs-vorlagen zum (besetze erhoben werden. Aus Rom wird geschrieben: Die öffentliche Meimmg Italiens ist durch die Streikbewegung der letzten Tage sehr stark erregt, da sie wieder einmal den Beweis erbracht hat, daß die sozialistischen Führer und ihre Orgaue keinen Ein fluß anf die Massen besitzen, die voll anarchistischen oder dein Anarchismus nicht unzugänglichen Minoritäten terrorisiert werden. Die Mißstimmung ist so allgemein und so tief, daß von ihr auch weniger vorgeschrittene sozialistische Elemente ergriffen wurden. Man verlangt namentlich fast einstimmig die Bestrafung des Personals der Staatsbahnen, so weit es am Streik teilgenommen hat. Eine Mitteilung aus Paris bezeichnet es als selbstverständlich, daß der rnssische Minister des Äußern, Herr v. Izvolskij, während seines dermaligen, anf etwa zehn Tage berechneten Aufenthaltes in Paris mit seinein französischen 5tol-leyen, Herrn P i ch o n , Begegnungen haben und Konferenzen pflegen wird. Da die hartnäckigen Gerüchte über russische Anleihewerbungen in Frankreich vielleicht dnrch den Besuch des Herrn v. Izvolskij eine neue Belebung erfahren könnten, weist man an unterrichteten Pariser Stellen darauf hin, daß derartige Melduugen heute genau so unbegründet wären, wie die vor kurzem an die Anwesenheit des russischen Finanzministers >wkovcev in Paris geknüpften. Es wird bestimmt versichert, daß gegenwärtig russischerseits keinerlei Schritte in Paris im Sinne einer Bewerbung um Plazierung einer Anleihe in Frankreich getan werden, auch uicht wegeu ciuer im Frühjahr 1WN aufzunehmenden Anleihe, wie dies mehrfach behauptet wurde. Der große finanzielle Bedarf Rußlauds für die Rekonstruktion seiner Kriegsflotte läßt allerdings eine russische Anleihe in nicht allzuferner Zeit als eine gar nicht unwahrscheiuliche Eventualität erscheinen; es stand aber weder die ganz private Reise des Finanzministers >tokovcev, noch steht der gegenwärtige Pariser Aufenthalt des Herrn von Izvolskij mit derlei Absichten in was immer für einem Zusammenhange und derzeit finden keine darauf abzielenden Verhandluugen statt. Das Vorgehen der spanischen Negie-r n n g in der m arokkanis ch e n Angelegenheit begegnet bekanntlich in der spanischen Presse und bei vielen spanischen Abgeordneten liberaler sowohl als konservativer Richtung starken Anfechtungen, indem es als ein schwankendes nnd kraftloses hingestellt und dein Wunsche nach einem aktiveren Eingreifen Spaniens Ausdruck gegeben wird. Ministerpräsident Maura erklärte bei verschiedenen Anlässen, dieser Kritik gegenüber bei seiner Haltung, die der Algecirasakte entspreche und den Interessen Spaniens besser, als die von den Kritikern empfohlene, diene, beharren zn müssen. Diese Lage beginnt in Madrid Gerüchte über eine sich vorbereitende spanische Ministerkrise hervorzurufen, deren Bestätigung indessen abzuwarten bleibt. Der (^ouverneur von German in P e r s,'e n Nnsret ed Tanley depeschiert nach Teheran, daß der Pöbel der Stadt ihn angegriffen habe, jedoch zurückgeschlagen worden sei. Infolge der Wahlen für den Provinzialrat seien Unruhen ausgebrock)en. Übelberüchtigte Leute hätteu aus der Lage Nutzen ziehen wollen, andere hätten die Staatsbank angegriffen. Tagesneuigleiten. — („Ehen werben sofort geschlossen.") Die Schnelligkeit, mit der die Gräfin Montignoso und der Klavierspieler Toselli den Ehebund schließen tonnten, gibt Veranlassung, ein Dorado aller Heiratslustigen zu verraten, iuo es noch viel schneller geht.. Allerdings ist die Reise dorthin etwas weiter, aber dafür werden Liebende, die sich nach dem Erstand sehnen, dadurch belohnt, daß man bei dieser Prozedur gar leine lästigen Weitläufigleiten zu besorgen hat. Dieses Paradies dcr Heiratslustigen ist Ieffersonoille in Indiana. Die Stadt macht durch die Schnellheiraten die glänzendsten GesMfte und hat es auf diese Weise zu einem großen Vermögen gebracht. Die reichsten Bürger von Ieffersonoille sind von Veruf Heirats-richter; sie haben ein so große» Einkommen, daß sie es in dieser Hinsicht mit jedem Minister aufnehmen tonnen. Der berühmteste dieser beneidenswerten Heiratsrichter hat bereits das Jubiläum der 10.000, Eheschließung gefeiert. Eine Tafel an seinem Bureau meldet verheißungsvoll: „Ehen werden sofort geschloffen." Ein anderer Heiratsrichter hat schon 5000 Paare ins Ehejoch gespannt. Sein Bureau liegt gleich am Landungsplatz der Fährboote von Louisville. Man kann es also gar nicht verfehlen, um so weniger, als die Eingangstür zu dem Hause rot, weiß und blau angestrichen ist und die einladende Inschrift trägt: „Liebende, die aus Kentucky entflohen sind, tonnen hier in den Stand der Ehe eintreten." Dieser fleißige Heiratsrichter ist ein gewiegter Geschäftsmann und beschäftigt in seinem Dienste eine Anzahl Schlepper, die viele Meilen im Umkreise Eisenbahnzüge und Schiffe mit wahren Luchsaugen nach durchgebrannten Liebespaaren durchforschen, die selten den Bemühungen der Heiratshäscher entgehen. Die Liebesleute werden dann von den Agenten nach Jefferson-ville gebracht, und während ein Schlepper den Erlaubnisschein besorgt, bringt der andere das Liebespärchen nach dem Heiratsbureau. Ganz ohne Umstände geht es hier doch nicht ab, im Gegenteil: es werden viele Zeremonien gewissenhaft beobachtet, aber das ist weiter nicht gefährlich, denn die Zeremonien werden nur deshalb in Szene gesetzt, weil jede von ihnen ein ExtraHonorar lostet. Die Zeremonien werden aber auch abgekürzt, wenn das Liebespaar nicht genügend Gelb hat. Doch auch bann werben so viele Zeremonien gemacht, wie eben die Barmittel reichen. Das Honorar steigt bis zu 400 Mark. Die Trauung tann auch außerhalb bes Bureaus, ganz nach dem Belieben der Liebenden, vorgenommen werden. Sie tann auch, ohne baß bie Heiratslustigen sich erst bie Mühe nehmen, bas Bureau aufzusuchen, ganz kurzerhand auf ber Brücke, die den Ohio überspannt, vorgenommen werden oder, wenn das Zu auffallend ist. auch unter der Brücke oder auf einem ssährboot in der Mitte des Flusses ober in einem Ballon zwischen Himmel und Erde. Der höfliche Heiratsrichter ist für alle Vorschläge zu haben, wenn nur sein Honorar gesichert ist. Er steht den Liebenden täglich bis Mitternacht zur Verfügung, ja, es ist sogar schon vorgekommen, daß er infolge Ueber-anstrengung lranl geworden ist, aber auch bann das Geschäft gewissenhaft besorgt hat. Er ließ die Liebespaare an sein Bett kommen und machte sie vom Krankenlager aus zu Eheleuten. Mehr Eifer in ber Ausübung des Berufs kann man wahrhaftig nicht verlangen! — (Der Eiffelturm als Uhr.) Man schreibt aus Paris: Der Eiffelturm verkündete bisher bie Mittagsstunde durch einen Kanonenschuß. Das soll jetzt besser kommen, nach Einbruch der Dunkelheit soll von Minut» zu Minute die Zeit durch ungeheure leuchtende Ziffern, die auf der ziveiten Plattform bes Turmes angebracht sind, angezeigt werden. Vor einigen Tagen wurden die ersten Versuche angestellt. Trotz des Nebels konnte man in weitem Umkreise die Ziffern lesen. Der Fall Vasilijev. Roman von Paul Dslar Hvcker. (95. Fortsetzung.) (Nachdruck uerbotcn.) „Wo sind die Herren?" fragte er hastig, aber ebenso leise. „Sie sinb in den kleinen Saal zur Linken eingetreten. Die Begegnung darf hier unter keinen Umständen startfinden. Spener würde zweifellos c^ wachen.." „Lassen Sie mich machen", sagte, Eckhardt, „ich verspreche Ihnen, das; Fränlein Spener rühßg bleiben wind." Er näherte sich Martha nnd fragte sie, ob sie sich kräftig genug fühle, ihm zu folgen. DierstätZer befinde sich unten, der inzwischen die Anszeichnnngen Va-silijevs wohl gleichfalls gelesen habe nnd hergckom men sei, nm mit ihr Rücksprache zn nehmen. „Nnd — Justus?" fragte Martha voll Angst. „Haben Sie keine Sorge, man wird ihn für heute in Ruhe lassen uni> auch morgen in schonendster Wcise vorgehen. Der Unglückliche dürfte ja kaum cim' Ahnung haben. — Aber mn nichts vorzeitig zu ver» raten, müssen Sie mir sofort von hier folgen. Doktor Mathien fürchtet, daß wir Ihren Bruder aufwecken." Willig stützte sich Martha anf Eckhardts Arm und lies; sich hinabbegleiten. Dcr Assistenzarzt leistete ihr, da sie sich noch matt m den Füßen fühlbc, von der anderen Seite Unterstützung. Mathien aber eilte vor» cms, nm die Herren im kleinen Saal so lange zurückzuhalten, bis Martha die Tür passiert hatte. Auf dcr Treppe traf er die Pflegerin im Gespräch mit dem Eoncierge. die höchst interessiert die seltsamen Vorgänge besprachen. Unwirsch mahnte Mathien die Schwester an ihre Pflicht. Sie solle zunächst einmal nach Herrn Spcr^r sohon, dcr vor Unruhe im Hans mzwvschen sicher erwacht soi. In der Loge dec> Concierge mußte Martha erst Platz nehmen, bevor Matln'en den Staai5anwalt her» überrief. Allo diese Vorbereitungen erhöhten nur ihre Spannung. Härte sie nun vollends eine Ahnung gchjabt, daß im Vestibül, unweit der Stelle, an der er schon früher einmal in armseligem Gewand, ein verfolgter Flüchtling in grausamster Herzensnot geharrt hatte, daß dort Johannes Vrake bloß des Wmkes gewärtig war, den ihm Dierstätter geben wollte, nm sich in ihre Arme zu stürzen. Mathien blieb, an der Treppe angelangt,, für ein paar Set'nnden erschöpft stehen. Er verwünschte den Tag, an dem er diesen. Karlsruher aufgenommen hatte. Der seltsame Krmikhmtsfall hatte ihn damals interessiert — irgend ein sichtbarer Erfolg war der etettrisäM .Nur, die er mit ihm vorgenommen, aber nicht znznschreiben. Die mannigfachen Aufregungen und Störungen, die ihm durch den sensationellen Prozeß in die Anstalt hereingebracht wurden, den Prozeß, in den die Geschwister Spener so unseliger-uxnse hineinverstrickt worden waren, konnten aber nur dem Renommee des Hauseis Mcmrepos scl^aden. Mit dem Kreisphysi^us, der ungeduldig seinen beiden Begleitern gefolgt iuar, und delr sich dein . legen vorstellte, halte er nnr eine furze Unterl>altung über Speners Leiden,. Dr. Grimm war auch noch gar nicht dazu ge^ kommen, über den eigentlichen Grund seiner Amvesen-heit irgend etwas verlauten zn lassm,, als man in der oberen Etage eine Tür aufreißen und mit hastigen Schritten jemand zur Treppe kommen hörte. „Was gibt's denn schon wieder?" rief Mathien gedämpft. Es war die Pflegerin. Auf französisch rief sie dem Anstaltsleiter zu: „Monsieur — das Iimmer elf ist leer — Mon» sieur Spener ..." „He, reden Sie — was wollen, Sie —" „Er ist fort! ... Das Iimmer ist leer, das Bett verlassen!" „Mein Himmel — aber das ist ja unmöglich! — Spener, der sich nicht rühren kann?" „So wahr ich hier stehe!" sagte die Französin, die von dem ausgestandenen Schreck cnn ganzen Leibe zitterte. Mehrere Stufen auf einmal nehmend, eilte Ma thieu die Treppe, empör. Der Gerichtsarzt folgte ihm. Anch der Eoncierge, der — seiner Loge beraubt — sich in dem Scitengang herumdrückte und die aben-teuerliche Vieldung gehört harte, schloß sich ihneu an. Die Pflegerin hatte sowohl in Justus Zimmer als auch im Korridor die elektrischen Lichter in Tätig keit gesetzt. Als Mathieu in Nr. 11 eindrang, war der ganze Naum grell erleuchtet. Aber tatsächlich war das Zimmer leer. „Sftener ist — gelMnt." brachte der Austalt-d. leiter ganz erschöpft hervor, „es ist ihm unmöglich, auch nnr ein Vnch zn halten . . . Das ist ja geradezu — ungeheuerlich!" „Ich war leise eingetreten," berichtete die Wärterin nicht lveniger aufgeregt, „lauschte, hörte aber kckne Atemzüge. Herr Spener stellt sich oft nur schla-send, meinte ich schon immer. Damit man ihn in Nuhe läßt. wahrscheinlich. Ich maclx? das ^-enstcr auf, wie es zur Nacht immer sein soll. nnd klemme den Haken ein wegen des Schneewindes. Da fällt aber der LichtsckMN von der Laterne ins Zimmer. Ich wende mich um, will nachsehen, ob Herr Spener nicht gestört wird. Da glaub' ich, ich^soll meinen Augen nicht trauen: das Vett ist leer. sofort mach' ich Licht, snche, suche, stürze ills Nebenzimmer — Herr Spenc'- ist nicht da. Und er kann sich doch nicht allein fortbewegen. Man möchte rein an einen Spuk glauben." (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 242. 2247 21. Oktober 1907. "- (Das Leben für die Wissenschaft.) Eine Wannte Chicagoer Dame, Mrs. Harnet Martyn. hat sich erboten, ihr Leben für die Wissenschaft Zu opfern, freilich >n der Hoffnung, daß die Wissenschaft ihr das Leben wieder-schenlen wird. Sie schrieb einen Brief an Professor George Poe, der einen künstlichen Atmungsapparat erfunden hat, wit dem er erstickte Personen wiederbeleben zu können hofft, Und bot sich ihm zu einem Experiment an, Professor Poe mußte diese» Opfer im Dienste der Wissenschaft freilich ablehnen. „Das würde bedeuten", erklärte er, „daß wir zu^ nächst die Dame absichtlich töten. Kein ernsthafter Mann der Wissenschaft wird sich zu solchem Tun hergeben. Es ist allerdings mein Wunsch, wenn ein derartiger Unglücks-fall eingetreten sein wird. meinen Apparat zu erproben. Es sind bereits so viele Tiere, die 20 Minuten lang für tot gelten muhten, damit wieder zum Leben -erweckt worden, daß ich nicht daran zweifle, daß der Versuch auch bei Menschen gelingen wird." — (Musil und Ha are,) Musik als neuestes Haarerhaltungsmittel, das ist die große Entdeckung, die der ,'Ml!n6slrel" gemacht hat und die englische Blätter mit Begeisterung aufgegriffen haben. Ein jeder hat wahrscheinlich schon gemerkt, daß ein Geiger mit einer Glatze eine ebensolche Seltenheit darstellt, wie ein kahlköpfiger Hornbläser eine gewöhnliche Erscheinung ist. Holzinstrumente wie die 3löte zum Beispiel scheinen dagegen leinen ausgesprochenen Einfluß auf den Haarwuchs auszuüben. Von dieser alltäglichen Beobachtung ist man nun ausgegangen, um die den Haarwuchs so außerordentlich befördernde Wirkung der Saiteninstrumente festzustellen und die Blechinstrumente in ihrer Schädlichkeit für den Haarwuchs zu kennzeichnen. Ein bekannter Londoner Konzertdireltor, der viel mit Musilern zu tun hat und fast alle großen europäischen Virtuosen kennt, erklärte die Tatsache für unwiderlegbar. Violinisten, Cellisten und Pianisten prangen im herrlichsten Lockenwald. Vsaye. Vurmester, Nivarde, NMa Elman, der Ecllist Gcrardy, die großen Pianisten Padcrewski und Stavenhagen, sie alle haben das schönste lange Haar. Bei Stavenhagen ist es besonders auffällig, daß der seine .Haare verloren hat. seitdem er nicht mehr spielt, sondern dirigiert. Die Künstler aber, die Mcssinginstrumente spielen, die Dirigenten von Blasorchestern strahlen im Glänze von ausgesprochenen Glatzen oder haben jedenfalls starke Ansätze zu einer Platte. Eine originelle Erklärung dieses Phänomens hat der Londoner Haarsftezialist Vasco gegeben. Er glaubt, daß der gewaltige Anprall von Tonmassen, der durch ein Orchester von Blechinstrumenten hervorgerufen wird, auf das Blut nnd Gehirn eine Erregung und schädlichen Einfluß ausübt. „Da das Waachstum des Haares hauptsächlich von dem Blutandrang zum Gehirn abhängt, so ist anzunehmen, daß eine Erhitzung und Erregung des Blutes schädlich wirken muß, während die sanfte Wirkung einer Geige das gesunde Wachstum der Haare viel ehcr befördern muß". — (Sangeslohn in Indien,) In Bombay ließ, so berichten indische Zeitungen, eine reiche Familie zu einer Hochzeitsfeier eine beliebte Sängerin — eine Nahtsch — aus Kalkutta lommen und bezahlte ihr für den Abend 15.000 Ruppien (1 Rupie ^ 2 X). Die Künstlerin sang danach zu gunsten einer von Lady Northeote gegründeten Wisenanstalt, wofür sie 0000 Rupien bekam. Außerdem wurde ihr eine Denkmünze überreicht. Am folgenden Tage aber legte der Richter Tschaadrawalar sein Amt als Verwaltungsrat der Waisenanstalt nieder, weil er „solches Geld" nicht annehmen wollte. — Man sieht, bah der Gesang in Indien zwar noch mit Gold bezahlt wird, daß die Hindus aber im Uebrigcn noch recht mittelalterliche Auffassungen haben. — (Die längste und die kürzeste Straße in Paris.) Wie aus Paris berichtet wird. ist soeben ein neuer Boulevard Raspail vollendet worden, der die stattliche Länge von 2730 Metern aufweist. Trotzdem ist er noch nicht die längste Straße in Paris: den Rekord hält vielmehr die alte Rue de Vaugirard, die nicht weniger als 3350 Meter lang ist. Im Gegensatz dazu mißt die kürzeste Straße der französischen Hauptstadt, die Rue des Degrös zwischen der Nue de Clery und Nue Veauregard, nur 5'75 Meter. —- (Ein billiger Watteau.) Bei einem Trödler in der Ruc Delambre zu Paris hängt ein kleines Bild, das einen mittelmäßig gemalten Marquis aus dem acht-zehn-len Jahrhundert darstellt. Auf einem darunter hängenden Zettel steht geschrieben: „Gelegcnhcitstanf, Echter Watteau. Preis: 6 Franken; wirklicher Wert: Beinahe 12 Franken." VolaI- und Provinzial-Nachrichten. Der I. allslovenische Kanfmannstag fand gestern vormittags und nachmittags im großen Saale des „Mestni Dom" unter zahlreicher Beteiligung von Kaufleuten und Handelsangestcllten aus dem ganzen Kronlande sowie aus den Nachbarländern statt. Der erste Vizepräsident des slovenischen kaufmännischen Vereines „Merkur", H«rr Lilleg. unter dessen Vorsitz die Versammlung stattfand, begrüßte die Teilnehmer, namentlich den Vertreter dcr t. t. Landesregierung Herrn Landcsregierungsrat K u -lavics, weiters die Herren Bürgermeister Hribar und Handelslammerpräsident L e n a r <-i c-, schließlich die Abordnungen der kaufmännischen Organisationen in Cilli. Görz und Trieft. Sodann erörterte er den Zweck und die Bedeutung des Kaufmannstages, der sich ausschließlich mit Standesfragen, vorzugsweise mit der Festigung der Stan-desorganisation der slovenischen Kaufleute zu befassen haben werde. Herr Lilleg verlas hierauf ein von Seiner Exzellenz dcm Herrn Handelsminister Dr. F o r t eingelangtes Schreiben, worin der Herr Minister dem Vereine „Merkur" für die ihm zugekommene Einladung dankt und dem Kauf-mannstage. dessen Beratungen von großer Bedeutung für die Entwicklung der kaufmännischen Organisation unter dcn Slovene» sein dürften, den besten Erfolg wünscht. Auch gibt der Herr Minister dem Vereine die Versicherung, die gefaßten Resolutionen einer ernsten Erwägung zu unterziehen nnd die Erfüllung dcr darin geäußerten Bestrebungen nach seinen besten Kräften zu fördern. — Das Schreiben Seiner Exzellenz wurde beifälligst zur Kenntnis genommen. Herr Landesrcgierungsrat Kulavics begrüßte den Kaufmannstag namens der l. l. Landesregierung fowie des Herrn Landespräsidenten Schwarz, erklärte, daß sich die Landesstelle für die Bestrebungen einer so bedeutenden Standesgruppe auf das lebhafteste interessiere, und schloß mit dem Wunsche, daß der Kaufmannstag seinen Zweck vollständig erreiche nicht nur zum Vorteile der Kaufmannschaft, sondern auch zum Nutzen der konsumierenden Bevölkerung. Herr Bürgermeister Hribar betonte, es sei ein gutes Zeichen, daß der I. allslovcnische Kaufmannstag gerade in die Stadt Laibach einberufen worden war, die sich durch ihren soliden Handel weithin des besten Rufes erfreue. Er erachte die Kaufmannschaft für einen der wichtigsten Stände jeder Nation, denn der Handel erhöhe den Wohlstand jeden Volles; Beweis dessen England, Beweis dessen aber auch die kaukasischen Länder, wo der Kaufmann der treue Begleiter des rnssischen Soldaten und des russischen Beamten sei. Der Herr Bürgermeister verwies ans die günstige geographische Lage des Landes nahe am Adriatischen Meere, deren Ausnutzung die Hebung des slovenischen Handels-wcsens zur Folge haben, aber auch eine Quelle des Wohlstandes des slovcnischen Volles bilden würde, (Lebhafter Beifall. Herr Handelslammerpräsibent L e n a r 5 i 5 konstatierte mit Befriedigung, daß die Handels- und Gewcrbelamincr von deren Mitgliedern immer häufiger in Anspruch genommen werde, und wünschte die Erhaltung dieser erfreulichen Beziehungen, die allein es ermöglichen, die Wünsche der Einzelnen kennen zu lernen und dann die geeigneten Schritte zu tun. Hierauf berichtete Herr Dr. Majaron über die Rolle des Handels in der nationalen, namentlich in der slovenischen Oelonomie und stellte am Schlüsse seines, mil Händeklatschen aufgenommenen Referates nachstehende Resolution: Vom Bewußtsein durchdrungen, dah der Handel jener wirtschaftliche Faktor ist, der dem slovenischen Volle Oucllen immer größerer Einnahmen erschließt, der imstande ist. es zum Wohlstande und durch Ausnützung dessen Ver-lchrslage und dessen Veranlagung zur selbständigen Geltung zu erheben, erklärt der I. allslovcnische Kaufmannstag. daß er die moderne Vervollkommnung des Handelswesens bis zu den höchsten Formen anstreben muh und will, und verlangt von allen berufenen Faktoren, nach allen Kräften die kaufmännische Verufsentwicklung des slovenischen Handelswesens im bezeichneten Sinne zu fördern. — Die Resolution wurde einhellig angenommen. Als der zweite Redner beleuchtete Herr Dr. Heinrich Tuma (Görz) die Bedeutung von Trieft für das flo-venische nationalwirtschaftliche Leben, worauf er nachstehende Resolution zur Annahme anempfahl: In Erkenntnis der Wichtigkeit und der Vorteilhaftigleit der geographischen, ethnischen und wirtschaftlichen Lage der Slovenen auf dem Territorium, das wir einnehmen, in weiterer Erkenntnis, daß dcr Mittelpunkt dieser Lage das größte und fast einzige kaufmännische und maritime Emporium Trieft ist, erklärt der I. allslovenische Kaufmannstag. daß er in der Entwicklung der slovenischen wirtschaftlichen und im besonderen der kaufmännischen Lage in Trieft die Garantie für eine bessere Zukunft in politischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht erblickt. — Auch diese Resolution wurde unter großem Veifalle angenommen. Herr Josef Smertnil (Cilli) referierte über das slovenische Handelswesen in Steiermarl und Kärnien, worauf folgende Resolution zur Annahme gelangte: Der I. all-slovenischc Kaufmannstag in Laibach bringt seine feste Ueberzeugung zum Ausdrucke, daß der allgemeine Fortschritt der Slovenen in Steiermarl und Kärnten vom Fortschritte des slovcnischen Handelswesens in Steiermarl und Kärnten abhängig ist. Zu diesem Zwecke ist cine allseitige Organisation der slovcnischen Kaufleute in Stciermarl nnd Kärnten anzustreben und zu fordern, daß ihnen das notwendige Fachschulwesen gegeben und daß eine eigene Handels- und Gcwcrbclammer für Untersteicrmarl errichtet werde. Hiemit war die Tagesordnung für dcn Vormittag erschöpft. Nachmittags um 3 Uhr ergriff als erster Rebner Hcrr Iofef Ul 6 atar (Trieft) das Wort, um über dic slovenische kaufmännische Ausbildung sowie über die höhere Handelsschule in Laibach zu referieren. Er beantragte zum Schlüsse seiner mit großem Beifalle aufgenommenen Aus' führungcn folgende Resolution: Dcr I. allslovcnische Kaufmannstag erachtet cs als notwendig, daß kaufmännische Fortbildungsschulen oder wenigstens eigene Handelslurse an den gewerblichen Fortbildungsschulen in allen Handelsorten, weiters niedere Handelsschulen in Laibach und in Trieft sowie an geeigneten Orten für Inner-, Ober- und Unterlrain, für Untersteiermart und für das Görzische gegründet werden. Mit besonderem Nachdrucke aber erklärt er. daß die sofortige Errichtung einer höheren Handelsschule ir? Laibach cine unumgängliche und dringende Notwendigkeit sei. und fordert alle maßgebenden Faktoren, namentlich aber den lrainischen Landtag auf, alle Vorkehrungen zur sofortigen Errichtung dieser Schule zu treffen: schließlich erklärt er es cils eine Notwendigkeit, parallel alles Erforderliche zu veranstalten, damit eine gleiche Schule ehestens auch in Trieft errichtet werde. Nachdem Herr Lanbtagsabgeordneter Sancin (Trieft) Aufklärungen über den gegenwärtigen Stand der Errichtung der höheren Handelsschule gewünscht nnd Herr Ul^alci! diesem Ansucheil in dem Sinne entsprochen hatte, daß die Angelegenheit zwischen der Handels- und Gewcrbelammer bereits ins Reine gebracht, aber im Landtage stecken geblieben sei, betonte Herr Handelslammersekretär Dr. Murnil, daß die einhellige Forderung der slovenischen Kaufmannschaft nach der höheren Handelsschule die bcste Aufmunterung für die Handelskammer abgebe, diese Schnle auch durchzusehen. Er machte noch auf die im nächsten Jahre in Prag stattfindende Industrieausstellung aufmerksam, die cin klares Bild der modernen industriellen Errungenschaften des böhmischen Voltes bieten werde, und ersuchte den Verein „Merkur", hinsichtlich eines zahlreichen Besuches dieser Ausstellung organisatorisch einzugreifen. — Herr Doktor Majaron konstatierte, daß dic Obstruktion im Landtage bisher die Errichtung der höheren Handelsschule verhindert hatte; er besprach sowohl die klerikale als auch die liberale Obstruktion, deren Charakter aber wohl auseinander zu halten sei. Redner habe sich verpflichtet gefühlt, Aufklärungen darüber zu geben, welche Obstruktion für die Nichterrichtung der höheren Schule verantwortlich gemacht werden müsse. — Sodann wurde die vom Herrn Ulöa-l a r beantragte Resolution einstimmig angenommen. Nun berichteten die Herren Leopold Fürsager (Radmannsdorf) und Karl M e g l i 5 (Laibach) über die Vorteile der kaufmännischen Organisation sowie über deren Ziele. Zu diesem Punkte gelangte unter Beifall folgende Resolution zur Annahme: In der Ueberzeugung, dah die kaufmännische Organisation auf standesfachlicher Grundlage für die Hebung sowohl des slovenischen Handels und des slovenischen Handelsstandes als auch für eine erfolgreiche Vertretung der allgemeinen Interessen des slovenischen Handels und für die Wahrung der Interessen der einzclncn Kaufleute überaus notwendig sei, spricht sich der I. allslovenische Kaufmannstag dahin aus, daß die bestehende kaufmännische Organisation gefestigt und durch Bestimmung von Vertrauensmännern sowie durch Gründung neuer kaufmännischer Vereine, kaufmännischer Kredit-und Geldinstitute in allen slovenischcn Gebieten ausgestaltet werde. Dcn Mittelpnnlt der slovenischcn kaufmännischen Organisation soll der slovenischc kaufmännische Ver-ein „Merkur" in Laibach bilden, der seine gewissenhafte Fürsorge der Erhaltung einer engen Fühlung unter den einzelnen Teilen der kaufmännischen Organisation dnrch Zusammenkünfte, gemeinsame Beratungen und Lolalvcr-sammlungen zuwenden möge. Ueber die Erfolge dcr Qrga-nisationstätigleit. über die Richtungen der künftigen Tätigkeit aber hätten allslovcnische Kaufmannstage zu beraten, die, als ständige Einrichtung, wenn möglich, in Zwischenräumen von je einem Jahre abgehalten werben sollen. Herr Ulöalar hatte zu dieser Resolution dem kaufmännischen Nachwüchse das Erlernen der italienischen Sprache ans Herz gelegt, damit die Position der slovenischen Kaufmannschaft in Trieft und in Görz gefestigt würde: Herr Rebel (Cilli) hatte eine alljährlich zu erfolgende Herausgabe eines Berichtes über den Stand der slovenischen Kaufmannschaft in allen von den Slovenen bewohnten Gebieten angeregt. Ueber den Standpunkt der slovenischen Handclsangcstell-ten berichtete Herr Ivan Voll (Laibach) und beantragte die Annahme folgender Resolution: Der I. allslovenische Kailfmannstag begrüßt mit Freuden die Tätigkeit des slo-vcnischcn kaufmännischen Vereines „Merkur", die darauf abzielt, die guten Beziehungen zwischen dcn Kaufleuten nnd dcn Handelsangestellten aufrecht zu erhalten, den sozialen Standpunkt der Handelsangestellten zu heben, ihre allgemeine und fachliche Bildung zu erweitern und sie in dieser Weise auf ihre künftige kaufmännische Selbständigkeit zum Gedeihen des slovenischen Handelswesens vorzubereiten, (Beifall.) Nach Annahme d>»ser Resolution berichtete als letzter Redner Herr Dr. Windi scher über die neue Gewerbeordnung und deren Einfluß auf den Handel. Er brachte nachstehende Resolution in Antrag: Der I. allslovenische Laibacher Zeitung Nr. 242. 2248 2l. Oktober 1907. Kaufmannstag spricht sich. in Erkenntnis der Notwendigkeit eines konsequent durchgeführten Schutzes des Handelsstandes, für die Einführung des Befähigungsnachweises für alle Zweige des Detailhandels aus und stellt die Forderung, daß die dem Schutze des seßhaften Kaufmannes und Ge-werbsmanncs dienenden Gesetze, wie das Gesetz über Autz» Verkäufe und das Gesetz über Detailreisen strenge und ohne unstatthafte Nachsicht gchandhabt lverden und baß unverzüglich das bestehende Hausiergesetz den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechend reformiert werd«. Der allslovenische Kaufmannstag erkennt weiters, daß zum Schutze der reellen Geschäftsführung und zur Erhaltung des guten Rnfcs unserer Platze ein Gesetz gegen die illoyale Konkurrenz, und zwar in einer Fo?m, die die Verfolgung einer wie immer gearteten unlauteren Geschäftsführung ermöglicht, dringend notwendig sei. Von der Notwendigkeit einer allgemeinen autoritativen Vertretung des gesamten österreichischen Handelswesens durchdrungen, fordert der I. allslovenische Kaufmannstag einhellig die unverzügliche Errichtung eines Hanbelsbeirates als standesfachliche Vertretung der Kaufleute, (Lebhafter Beifall.) Mit der Annahme dieser Resolution war die Tagesordnung erschöpft und der Vorsitzende, Herr Lilleg. schritt mit einigen Danlcsworten zum Schlüsse der Versammlung, worauf noch Herr Gabr«5ek (Görz) unter lebhaftem Händellatschen dem Vereine „Merkur", den Referenten sowie dem Vorsitzenden den besten Dank der Versammelten zum Ausdrucke brachte. Zur Versammlung war nebst 12 telegraphischen Begrüßungen ein Schreiben der nationalen Arbeiterorganisation in Trieft eingelangt, worin der Verein „Merkur" ersucht wirb, bei slovenischen Kaufleuten dahin zu wirken, daß sie sich im schriftlichen Verkehre mit den Kaufleuten in Trieft ausschließlich der slovenischen Sprache bedienen sollen' dadurch würden die Triestcr Kaufleute gezwungen sein, sich nach flovenischen Hilfskräften umzusehen, was unter anderem die «Kräftigung des slovenischen Elementes in Trieft zur Folge hätte. Eine Bergfahrt in den Steiner Alpen. Von A. C. (Fortsetzung.) Vald hernach beginnt bei Unter-Seeland die Straße zu steigen und endlich haben wir die Höhe erreicht, von der die Qber-Seeläuder Kirche entgegenwinlt. Das prächtige Tal weitet sich zu einem Alpenlessel aus, in dessen Mitte Ober-Seeland liegt, das zu den schönsten Punkten der Ostalpen gerechnet werden muß, Rechterhand der Straße liegt das Kasino, unser vermeintliches Nachtlager, allein, wieder eine Enttäuschung, denn die Auskunft, die wir da bekommen, lautet, trotz der vorgerückten Jahreszeit: „Vedaure, alle» von Sommerfrischlern besetzt!" Dieses Kasino ist eben eine Art Sommerkloster, in dem die Sünden winterlichen Epiluräertums abgebüßt werden; also nichts für müde Touristen, Achsclzuckcnb bedeutet man uns, in dem eine halbe Stunde entfernten, am Fuße des Seeberges gelegenen Stuller-Gasthaufe um Nachtlager nachzufragen; dort dürfte sicherlich, noch Unterkunft zu finden sein. Nun heißt es nochmals die schweren Rucksäcle schultern, die wir bereits aufatmend in den Händen gehalten. Doch auch diese letzte halbe Stunde eilt vorüber und die Pforten der Stuller-Herbcrge nehmen uns gastfreundlich auf. Bezüglich des Komfortes steht es allerdings dem Kasino nach, doch auf diesen verzichtet ja gerne der anspruchslose Tourist, wenn nur für sein leibliches Wohl vorgesorgt ist und das kann und muß man hier bestens bestätigen. Die Humordolle Strophe Baumbachs fällt mir ein, die da lautet: „Führt euch der Sommer Gäste zu, müßt ihr euch wacker regen, denn wenn man melken will die Knh, so muh man sie auch pflegen." Was das „Pflegen" anbelangt, so tat man wirklich das Möglichste, obwohl das „Melken" nicht in dem Maße geschah, wie man es in Touristenherbergen meistens zu tun gewohnt ist. Ein gemütliches Zimmer im ersten Stocke mit einem Holzballone nimmt uns auf — herunter mit den Genagelten, in die Ecke mit Vispickel und Rucksack! Unterdessen beginnt es zu dunkeln: aus den Tiefen des Waldes schaut uns die Dämmerung entgegen mit lebenden Augen. Von dem erwähnten Balkon genießt man eine einzigschöne Rundsicht in den prächtigen Alpenlessel, mit den ihn umrahmenden Felswänden der Seeländcr Koc>na. Wie still und schön ist der Abend mit seinen träumerisch ziehenden Nebeln, mit dem im Verglimmen begriffenen Licht auf den Felszinnen! Rosige Wölkchen steigen in das Grünblau des Aethers. Die höchsten Zacken der Felslämmc bluten in sattem Purpur, die schwarzen Ranb-derge im Westen von silbernem Lichte umsäumt, und über die weißen Schutt- und Schneefclder huschen zarteste Helio-troftschaUen — wahrhaft «in Vöcllinscher Farbentraum! Nie mit magischer Gewalt zieht es einen dahin empor. wo die Lebensspcnderin verborgen ihre Schimmer herüber-spinnt. Die Worte in'Gerhard Hauptmanns „Versunkener Glocke": „Ich bin der Sonne ausgesetztes Kind, das heim verlangt!", geben der uralten Lichtsehnsucht wohl den ergreifendsten Ausdruck . . . Die Fichten des Tales raunen, dann glimmt der Abendstcrn auf. Schwer läßt es sich von dem wundervollen Vilde scheiden und erst die Stimme des dienstbaren Geistes, das Nachtessen warte unser, weckt uns aus den Betrachtungen. So sind wir Menschen: Von Idealen ist man umfangen und vom geringsten Anlasse, der unser leibliches Wohl betrifft, lassen wir uns in die Prosa zurückstoßen. In der Veranda des Hauses sitzt es sich gar wohlig; allerdings haben wir neben und um uns eine Gesellschaft, die gerade nicht salonfähig ist und deren klotzige Hände von schwerer Arbeit des HolzlnechteZ erzählen. Samstag, ist es ja heute, darum geht es lauter zu. Neben unserem Tische wird ein Gespräch — geschrien. Doch was macht's — wir sind eben am Lande! Wer nicht gewohnt ist. alles mit Glacehandschuhen zu betasten, mit einem Worte, wer sich an die Derbheiten und Geradheiten des Volles anpassen kann, der findet hier Perlen und unter dem rauhen Kittel des Vergfohnes oft ein besseres Herz und Gemüt, als hinter der weißen Weste eines Stadtherrchens. Da werden gegenseitig Geschichten und Erlebnisse erzählt von felbstmitgemachten Wildschützen-Abenteuern, wie sie Ganghofcr nicht besser bringen könnte. (Fortsetzung folgt.) — (DaZ Befinden des Kaisers.) Das l. k. Telegraphen- und Korreftwndenzbureau erfährt über das Befinden Seiner Majestät des 'Kaisers, baß die gestrige Nacht infolge von Husten und Schlaflosigkeit weniger gut war. Hingegen sind die katarrhalischen Erscheinungen geringer. Fieber ist nicht mehr aufgetreten. Der Appetit ist gut. der Kräftezustand befriedigend. — Die Korrespondenz Wilhelm erfährt von vertrauenswürdiger Seite, daß die Besserung im Befinden Seiner Majestät des Kaisers anhalte. Die Folgen der schlcchtverbrachten Freitagsnacht sind ganz verschwunden. Man kann jetzt die Gefahr für Seine Majestät den Kaiser als beseitigt betrachten und annehmen, daß der Monarch am Beginne der Relonvalcszenz steht. Daß der Husten nicht auf einmal schwindet, liegt in der Natur des Leidens. Die gesteigerte Nahrungsaufnahme, die Fieberlosigleit. die bessere Stimmung sowie der befriedigende Kräftezustand sind nach jeder Richtung hin zufriedenstellende Symptome. " (Aus dem Volksschuldienste.) Der l. l. Bezirksschulrat in Gottschee hat den absolvierten Lehramtskandidaten Herrn Josef Rosicly zum provisorischen Lehrer an der fünfllassigen Knabenvollsschule in Gottschce ernannt und den bisherigen Aushilfslehrer an dieser Schule, Herrn Robert Herbe, in gleicher Eigenschaft an die Voltsschule in Altlag versetzt. — Der k. l. Bezirksschulrat in Littai hat den bisherigen Supplentcn an der fünfllassigen Volksschule in Sagor Herrn Alois Kolenc zum provisorischen Lehrer an dieser Schule ernannt. —v. — (K. l. I. S t a a t s g ym n a si u in in Lai-b a ch.) Der t. k. Landesschulrat für Krain hat den Sup^ plenten am hiesigen I. Staatsgymnasium Herrn Dr. Paul Kozina zum Nebenlehrer für den nicht obligaten Gesangsunterricht am vorgenannten Staatsgymnasium bestellt, nachdem der bisherige Nebenlehrer Herr Konzertdireltor Matthäus Hubab auf biese Stelle verzichtet hatte. Gleichzeitig hat ber l. k. Landesschulrat die Direktion des I. StaatsgymnasiumZ ermächtigt, dem Herrn Konzert-bireltor Matthäus Hubab für seine eifrige Dienstleistung den Dank auszusprechen. —r. — (Vom städtischen M ä d ch e n l y z e u m.) Der Lehrkörper am städtischen Mädchenlyzeum. bezw. an der städtischen höheren Mädchenschule besteht aus 28 Kräften. DaZ Lyzeum wird von 39 Schülerinnen besucht, während die drei Jahrgänge der höheren Mädchenschule zusammen 160 Frequentantinnen zählen. In den pädagogischen Kurs wurden 99, in den kaufmännischen Kurs 43 Hörerin-» nen aufgenommen. Die erste Klasse der vom Vereine „Mla-bila" errichteten Volksschule wird von 24 Schülerinnen besucht. — (Zur Frage der Gründung einer Eisfabrik und eines Zentralbades in L a i b a ch) erhalten wir nachstehende Zuschrift: Diese Idee muß von der Bevölkerung Laibachs mit Freuden begrüßt werden, nnd es wäre nur zu wünschen, daß sich der Plan so schnell als möglich verwirklichte. Ueber den Winter könnten alle Pläne fertiggestellt und im Frühjahre, nach Konstituierung der Gesellschaft, könnte mit dem Baue begonnen werden. Vom finanziellen Standpunkte aus ist zwar eine Eisfabrik für sich allein, oder ein Zentralbab lein Primauntcrnehmen, doch kombiniert, wie man es hier machen könnte, ein überaus günstiges. Für den Gesamtbetrieb würde eine Dampfmaschine sorgen, die einerseits den Kompressor für die Eisbereitung und anderseits eine kleine Dynamomaschine zur Erzeugung der elektrischen Beleuchtung treiben würde. Der überflüssige Dampf würde teils zur Heizung der Räume, teils zur Warmwasserbereitung verwendet werden können. Da man nun im Sommer viel Eis und weniger Wärme braucht, würde die Eisgewinnung mehr arbeiten; im Winter jedoch braucht man weniger Eis. dafür aber Wärme, die man für das Zentralbad mehr ausnützen könnte. So wäre die Maschine vollwertig ausgenützt und ein Personale könnte alles besorgen. Die Zinshäuser an der Straßenfront wären sofort eine gute Kapitalanlage. Die Gesamtlostcn würden sich samt Baugrund und anfänglichem Betriebskapital gewiß nicht über 800.000 Kronen belaufen. Wenn man diese Idee tatsächlich verwirklichen will, so müssen eventuelle Interessenten eine Versammlung der maßgebenden Kreise einberufen, um das Projekt allseitig zu diskutieren. Vielleicht könnte die Gemeinde die Führerrolle übernehmen, denn in ihrem Interesse liegt es gewiß, daß das Projekt zustande käme. Wir haben in Laibach so viel Geldinstitute, daß die Finanzierung gelviß nicht schwer fiele. Die Negierung und einzelne Private würden gewiß das Unternehmen unterstützen, unb so würbe Laibach wieber in ber modernen Entwicklung einer Landeshauptstadt einen bedeutenden Schritt nach vorwärts tun. die neue Verbindung mit Dalmatien ist gesichert, und man muß an die Zukunft denken. — (Kommissionelle Besichtigung öffentlicher S a a l l o l a l it ä t e n.) Wie bereits vor einiger Zeit berichtet, hat im hiesigen Landestheater vor Saisonbeginn seitens des städtischen Polizeibevartements ein lommissioneller Lokalaugenschein unter Zuziehung mehrerer Sachverständigen stattgefunden. Wir erfahren nun. baß auch die anberen größeren Saallolalitäten ber Stabt, in denen Konzerte, öffentliche Vorlesungen, Versammlungen, Bälle und dergl. stattfinden, einer solchen lommissionellen Besichtigung unterzogen werden sollen, um hiebei festzustellen, welche Vorkehrungen in ftner-, bau und sanitäts-ftolizeilicher Beziehung zum Schutze des Publikums bei der jeweiligen Benützung der betreffenden Lokalitäten getroffen werden müssen. Diese für Laibach ebenso neue als einer modernen Polizeiverwaltung entsprechende Maßnahme ist mit Befriedigung zu begrüßen, wobei der Hoffnnng Ausdruck geliehen werden mag, baß die bezüglichen Vorschriften auch strengstens eingehalten und nicht nur auf dem Papier bleiben werden. Allerdings müßte auch das Publikum selbst hievon in geeigneter Weise in Kenntnis gesetzt werden. — Die erste derartige lommissionelle Besichtigung fand Samstag nachmittags im „Narodni Dom" statt. Ko—. — (Eine slovenische Filiale der österreichischen Raphael gesellschaft für Auswandererschutz) wirb am 11. November in Laibach gegründet werben. In ber konstituierenden Generalversammlung gelangen verschiedene Angelegenheiten zur Sprache; so umfaßt die Tagesordnung nachstehende Themata: die Einrichtung ber Naphaelgesellschaft; Beschreibung ber Aus-wanberertouren, Trieft. Fühlung der Naphaelgesellschaft mit bem Verbände der amerikanischen Priester, Gesetz über die Auswanderer, Mädchenschutz, Schutz in ber Fremde. ^ (Unterhal tungs abend.) Zu Ehren ber Teilnehmer am Kaufmannstage veranstaltete gestern ber Verein „Merkur" im „Narobni Dom" einen Unterhaltung?' ^bend. zu dem sich ein überaus zahlreiches Publikum aus den besten Kreisen ber hiesigen Gesellschaft cinfand. Der Ubenb nahm einen sehr anregenden Verlauf. Vorträge des Sängerchores des „Merkur" wechselten mit Vorträgen ber Laibacher Vereinslapelle ab; bie gelungenen Darbietungen fanden reichen Beifall, ber bie Sänger zu zahlreichen Zugaben zwang. Herr Dr. Majar on dankte namens des vorbereitenden Komitees insbesondere auswärtigen Referenten am Handelstage für die in jeder Beziehung gelungenen Vorträge und ließ seine Rede in den Wunsch auf bas Han-belsglück der slovenischen Kaufmannschaft ausllingen. Es sprachen noch die Herren Dr. Murnil, Silvester 8lr-binc und Dr. Heinrich Tuma, worauf ein flottes Tanz-lränzchen den geselligen Abend beschloß, das die Tanzlustigen bis in die Morgenstunden beisammenhiell. — (Zwei Gendarmen vom Blitze getroffen.) Am 17. d. M. wurde der Gendarmeriepostenführer Johann Seunik und Gendarm Alois Stellafa gelegentlich eines Waldpatrouillenganges von Vrst nach Gra-bi^-e im Bezirke Loitsch, als sie vor dem daniederströ-mcnden Regen unter einem Baume Schutz suchten, vom Blitze, der in den Baum eingeschlagen hatte, getroffen. Nach Wiedererlangung des Bewußtseins schleppte sich Stellasa, auf Händen und Füßen kriechend, mit großer Mühe gegen die nächsigclegene Ortschaft Martinj-Hrib. Auf die Hilferufe des Gendarmen eilten drei Männer herbei, die ihn und den an der Unglücksstelle zurückgebliebenen Postenführer nach Martinj-Hrib geleiteten. Daselbst wurde ihnen ärztliche Hilfe zuteil unb ihre Weitertransportierung mittelst Wagens nach Untcrloitsch veranlaßt. Laut ärztlichen Gntachtens sinb die Verletzungen der Verunglückten schwerer Natur, jene des Postenführers anscheinend lebensgefährlich. — (Vcz i rksleh rerv er sam mlu n g.) Donnerstag, den 17. d. M., fand in der Mädchenschule in Ru-dolfswert eine Versammlung des Rudolfswerter Vezirls-lehrervereines statt, an der 22 Lehrer unb 12 Lehrerinnen teilnahmen. Zur Versammlung erschien auch Herr Bezirks- Laibacher Zeitung Nr. 242. 2249 21. Oktober 1907. schulinspeltor Josef Turl. Auf der Tagesordnung stand» der Vortrag des Direktors der landwirtschaftlichen Schule in Staude», Herrn Nohr m ann, über die Erteilung des landwirtschaftlichen Unterrichtes in der Voltsschule sowie der Bericht über die heurige Generalversammlung des Verbandes der sübslaoischen österreichischen Lehrerbereine in Nadmannsdorf (Referent der Vorsitzende des Vezirlslehrer-Vereines, Herr Martin Matlo aus Töplitz). — Herr Director Rohrmann besprach in einem äußerst interessanten Vortrage das eingangs angeführte Thema und fand dafür rauschenden Beifall, Unter anderem betonte er die Wichtigkeit des landwirtschaftlichen Unterrichte» für die Volksschule, verwies auf die in den nördlichen Provinzen, z. B. in Böhmen, erzielten Erfolge und besprach den hier-ländischen landwirtschaftlichen Unterricht, für den eZ vor allem an Zeit, bei der Schuljugend an der notivendigen Reife, weiters an Schulgärten, endlich bei der Lehrerschaft an fachmännischer Ausbildung fehle. Um den landwirtschaftlichen Unterricht mit Erfolg zu erteilen, soll: 1.) ein Schuld garten vorhanden sein, 2.) sollen die notlvendigen Mittel beschafft werden. 3.) müssen die landwirtschaftlichen .Wirse für die Lehrerschaft erhalten bleiben. Der landwirtschaft' liche Unterricht soll entsprechend geregelt werden. Der Lehr-plan sei zu umfangreich, er sei nur für landwirtschaftliche Schulen passend. Die Volksschule brauche leinen systematischen Unterricht aus der Landwirtschaft. An der Volksschule soll vor allen Dingen der Schulgartenbau, dann die Bienenzucht und schließlich etwas Viehzucht gepflegt wer-dcn. Der Unterricht soll praktisch, daher anschaulich und auch ermunternd sein. Redner erörterte die Bedeutung des Düngens für die Landwirtschaft, deren Schätzung am besten dadurch zu vermitteln wäre. daß die Kinder zu einer Wiese oder einem Felde, welche gut gedüngt wurden, hingeführt werden. Ferner seien die Kinder auf die Mistjauchc und den Kompost aufmerksam zu machen. Seine nahezu eine Stunde währenden Ausführungen schloß der Herr Vortragende mit dem Wunsche, es mögen die Lehrer den landwirtschaftlichen Unterricht mit günstigem Erfolge und mit Eifer erteilen; so werden sie viel zur Hebung des Noltswohles beitragen. Auch lud er namentlich die Lehrerschaft aus der nächsten Umgebung von Rudolfswert ein, mit ihren Schülern gelegentlich die landwirtschaftliche Schule in Stauden zu besuchen und dort alle Einrichtungen in Augenschein zu nehmen. — Herr Vezirtsschulinspeltor Turk dankte dem Herrn Direktor für dessen belehrende» Vortrag und fügte noch einige Bemerkungen bezüglich der Erteilung des landwirtschaftlichen Unterrichtes an Volksschulen bei. Der Herr Vorsitzende des Bezirlslehrervereines stellte den Antrag, eine Enquete von drei Mitgliedern zu wählen, die einen detaillierten Lehrplan, wie der landwirtschaftliche Unterricht an Volksschulen mit Erfolg erteilt werden tonnte, auszuarbeiten hätte, und schloß hierauf nach zweistündiger Dauer die Versammlung. N. * (Frequenz im Kurorte Töplitz, Unter train.) Der Kurort Töplitz wurde in der vom 1. Mai bis 1. Oktober währenden Saison von 1070 Par-teien, mit 1243 Personen besucht. Von diesen waren 481 männliche und 762 lvcibliche Personen. Unter 7 Tagen hielten sich 407 Personen auf und über 6 Tage 5N0. Gegen da2 Vorjahr mit 934 Personen hat daher die Frequenz in diesem Jahre um 309 Personen zugenommen. Von den Kurgästen entfielen auf Kram 894 Parteien mit 992 Personen, auf andere österreichisch Länder K>1 Parteien mi! ' 236 Personen, auf die Länder der ungarischen Krone 1 Person, auf Bosnien und die Hercegovina 3 Personen, auf das Deutsche Reich, Frankreich, Italien, Rußland je 1 Person und auf verschiedene andere Länder (Amerika und Afrika) 7 Personen. — Als Nadeärzte fungierten 2 Aerzte (1 Zivil- und 1 Militärarzt). —r. — (Ein Ochse vom Blitze getötet.) In der Nacht zum Mittwoch ging über Treffen und Umgebung ein starkes Gewitter nieder. Ein Blitzstrahl fuhr in einen neben der Stalking des Besitzers Franz Kulenberger in Repöe befindlichen Apfelbaum und zersplitterte ihn vollständig. Von da fuhr der Strahl längs einer vom Baume zur Stallnng gelegten eisernen Stange in dieselbe und tötete einen auf 400 X bewerteten Ochsen. Ein Schadenfeuer entstand hiebei nicht. 8. Theater, Kunst und Literatur. "" (Deutsche Bühne,) Die vorgestrige Auffüh rung der ewig jugendfrischen Straußschen Operette „Der Zigennerbaron" brachte weder Ueberraschungen noch Enttäuschungen.- sie bestätigte das Urteil, das wn über die künstlerischen Eigenschaften und die Leistungsfähigkeit der Operettenherrschaften gewonnen, deren eigentliches Feld die moderne Tanzoperette ist, wo ihre Eigenart ungleich besser zur Geltung kommt. Von großem Vorteil für die Künstler der Operette ist der Umstand, daß es ihnen gelang, von Anbeginn durch ihr gewinnendes Aeußere und ihr echtes Operettcnblut die Sympathie des Publikums zu erwerben, die nun auch ihrer Gesangslnnst zugute kommt, denn die Zuhörer nahmen selbst das häufige Falschsingen mit Wohlwollen auf. Herr Grasselly bewies als Zigeunerbaron neuerlich, baß er ein gewandter, flotter Spieltenor ist, der s seine Stimmittel geschickt zu verwerten tveiß. Fräulein! Selbern brachte ihre hübsche Stimme im Entreelied wirksam zur Geltung, sang jedoch leider ihre übrigen Num mern fast ausnahmslos um einen Vicrtelton zu hoch. Wir haben bereit» bei früherer Gelegenheit bemerkt, bah der Gesang nicht die starke Seit« von Fräulein Kurt ist. Ihre Arsena war nicht imstande, unsere Meinung zu korrigieren: noch weniger vermochte daran jedoch die Auszeichnung durch eine Vlumenspende etwas zu ändern. Herr Walter gc staltete den Schweinezüchter nicht besser und nicht schlechter als seine Vorgänger, er besitzt auch nicht mehr und nicht weniger Stimme, als Charakterlomiler zn besitzen Pflege»! seine Komil wirkte recht behaglich und sehte die Lachmuöleln ausgiebig in Bewegung. Fräulein Alb ! n. welche sich als Czipra einführte, verfügt über einen Mezzosopran von Farbe und Klang und erfreute sich warmen Beifalls. Heil Redl fand sich mit der undankbaren Rolle des Eonte Carnero entsprechend ab. Herr H erma n n hatte als Graf Homonay Gelegenheit, im Werberlied die Kraft seines Organs zu entfalten. Frau Urban gefiel sich wieder in geschmacklosen Uebertreibungen. Der Ottolar machte es uns recht schwer, daran zu glauben, daß er als glücklicher Neben-buhler über einen Aarintay gesiegt habe. Das Orchester ging unter der Leitung von Herrn Schmidt tempera^ mentvoll ins Zeug. sogar der Chor war diesmal aus seiner gewöhnlichen Lethargie erwacht und entwickelte Leben u»d Bewegung. Das Theater war gut besucht und es beehrte Herr Landespräsident Theodor Schwarz die Vorstellung mit seinem Besuche. .1. "" (Philharmonisches Konzert.) Die Philharmonische Gesellschaft eröffnete gestern die Reihe ihrer Konzerte in würdiger und verheißungsvoller Weise durch die treffliche Ausführung von F. Schuberts herrlicher, großer C-Dur-Sinfonic. Zur Feier des Gedächtnisses an den dahingeschiedenen hervorragendsten nordischen Kompo nisten Grieh wurde dessen prächtige erste ..Peer Gynt-" Suite vorgetragen. Das Konzert war zahlreich besucht und es beehrten dasselbe Sein« Exzellenz Divisionskommandant Dillmann von Dillmont sowie Honoratioren aus Zivil- und Militärlreisen mit ihrer Anwesenheit. — Ein ausführlicher Bericht folgt. ^. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Stockholm, 19. Oktober. Wie Svensta Telegram-byrau aus Uleaborg meldet, kenterte gestern auf der dortigen Rhebe ein von einem Dampfer geschlepptes Segelboot, worin sich anßer bem Besitzer des Bootes 24 Ar beiterinnen befanden. 20 Arbeiterinnen sind ertrunken. Petersburg. 20. Oktober. Das amtliche Infor. mationsbureau veröffentlicht eine Erklärung des Finanzministeriums zu den in der Presse verbreiteten Gerüchten über die Auslandsreise deZ Ministers, die Emission von Noten seitens der Staatsbank, den Anlauf ausländischer Werte sowie die angebliche Ueberweisung von Geld an ausländische Banken. In der Erklärung werden alle Gerüchte über eine im Auslande aufzunehmende Anleihe auf das Entschiedenste widerlegt, da sie im laufenden Jahre gänzlich unnötig sei; ferner wird in Ziffern die neulich in der Handels und Industriezeitung erschienene Aufklärung über das Anwachsen der Notenemission der Staatsbank bekräftigt. Am Schluß der Erklärung heißt es, das Ministerium könne mit Befriedigung feststellen, daß da» Wachsen der Einnahmen des Staates und der Ausfuhr auf die Rückkehr Rußlands zu einer normalen wirtschaftlichen Lage hinweise und deutlich das Vertrauen des ernst denkenden Publikums zur Finanzpolitik des Ministeriums bezeuge, ungeachtet einer gewissen Kategorie von Zeitungen, die es sich zur Aufgabe stelle, die Finanzpolitik der Negierung auf alle Fälle zu diskreditieren. Shanghai, 20. Oktober. (Meldung der Deutschen Kabelgrammgcsellschaft.) Die Pekinger Regierung ordnet die sofortige Bildung von Kreis-, Bezirk- und Provinzial landtagen an, um das Voll an parlamentarische Tätigkeit zu gewöhnen. Diese Landtage werden ans Vertretern der Beamtenschaft und der Notabeln gebildet werden und nur beratende Stimme haben. Verstorbene. Am 18. Oktober. Franz Vidmar. Buchbinder. W I., Hafncrsteig 6, '1'udorcul. pulm. — Josef Mavser, Arbeiters« söhn, 7 Mo,,., giegelstraße 33, 1'uboroul. pulm. Im Iivilspitale: Am 18. Oktober. Johann Marlelj, Arbeiter. 61 I., äpopioxm corobri. Landestheater in Laibach. 12. Aolstellung, Gerader Tag. Heute Montag den 2l. vltober »W7 zum erstenmal Lustige Ehemänner. (1^08 MUII8 ^<')«»X.) Schwant in drei Akten von Antony Mars m,d Albert Barr?, Deutsch von Max Schönan. Anfang halb 8 Uhr. Ende 10 Uhr. Lottoziehungen am 19. Oktober 1907. Graz: 90 19 67 21 20 Wien: 32 «9 81 53 5>2 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306-2 m. Mittl. Luftdruck 73« 0 mm. Z »"Z «°_____________________"2^ lI^_U'^b. ?4l 4 13 1! N. Mwach_____Nebels_______ ? Ü. F. ! 741 4 , 125 windstill ! »^ !' 20. 2U.N. i741-4 14 ll NO. schwach bewölkt 5, 8 9 U.Ali. >742 0, 13 ?! ___ » ! ___ 21^'? UVF."s?^-^''N^ . 's 0-0' Das Tagesmittrl der Temperatur vom Samstag beträgt 14 8", Normale !>!)', von, Sonntag 13 l!°, Normale 9 7°. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Meßmers Thee wird vou jedem wirklichen Kenner bevorzugt. Die vorzüglichen Miuchungcn sind mit größter Sorgfalt zusammengestellt und bioten zu den billigsten Preisen das erdenklich Doste und Feinste an Qualität und Wohlgeschmack. Verlangen Sie stets ausdrücklich dio Marko Meümera Thee bei J. Bnzzollni und Anton Staoul. (t ti ai Das öaterrelohisohe Reoht. Dieses vortreffliche, vom Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. E. Friedmann, k. k. Finanzrat Artur Sandig und k. k. überlaudosgerichtsrat Dr. Josef Wach, unter Mitwirkung einer großen Iteihe bewährter Fachmänner aus der advokatorischen Praxis, der Justiz und Verwaltung, herausgegebene, vier Bünde umfassende Werk bildet bei vollinlniltlichoni Abdruck der Gesetze und Verordnungen des öffentlichen und privaten Hechtes mit leicht fattlichon Erläuterungen ein umfassendes, dem Fachmanne wie dem Laien gleich wertvolles Nachschlagobuch. Der erste Band behandelt das Vorfassungsrecht, das weite Gebiet der Verwaltung, das Finanzwesen und das Pobtreckt; der zweite Band da» materielle Zivilrocht einschließlich des Eisenbahnfrachtrechtes, dos Seerechtes und dos Versiclieriingsrechtes. Der dritte Band ist dem formellen Zivilrecht und dem Strafrecht gewidmet. Im vierten Bande sind allo jüngst in Kraft getretenen Gesetze mit ausführlichen Erläuterungen enthalten, u. a. die neue Reichsratswahlordnung, das Apothekongesotz, die Gewerbeordnung, das Gesetz betreffend die Versicherung vou Privatbeamten, das Gesetz über Gesellschaften mit beschränkter Haftung, das Scheckgosetz und das Militärtaxgesetz; zu allen Gesetzen auch dio einschlägigen Verordnungen, darunter dio im Keichsgesetzblatto nicht veröffentlichte Verordnung des Handelsministeriums vom 14. Dezember 1906, betreffend das Verfahren boi Genehmigung von gewerblichen Anlagen. Ein Sachregister von mehr als 7000 Schlagworten ermöglicht dio leichto Auftindung des gesuchteu Stoffes. Das Formularbuch mit 227 Fonnularion ergänzt aufs glücklichste das wertvolle Werk, dessen Gosamtpreis 60 Kronen beträgt. Dio Anschaffung des Werkes, über welches unserer heutigen Nummer ein Prospekt der Versand-Buchhandlung Schallehn & Wollbriick in Wien XIV/2, Schweudergasse 6U, boiliegt, wird durch Bezahlung dos Kaufpreises in kleinen monatlichen Teilzahlungen jedem Interessenten ermöglicht. (429b) Danksagung. Für die vielen Vcweise aufrichtiger Teilnahme, welche nns auv Anlcch des Hinscheidens unseres unucrgeßlichen Vaters, beziehungsweise Ärnbers, Schwagers, Ontels nnd Großonlelc«, des Herrn Georg Prossinngg KlUifmanlleö zugelonimen, sowic si'ir die zahlreiche Vetrili^u»^ an dem Leicheubsssängnisse und die prachluolleii Kranzspenden, sprechen den til'ssl^fi'chltcn Danl m,5 Wicn-Laibach, am 21. Otiobcr 1907. die Familien Prossiuagg und Gnesda. Wer die Strömungen und Bestrebungen unseres modernen Kunst- und jeisteslebens in einem humoristisch - satirischen Zeitspiegel betrachten und verfolgen vill, der lese jeden JVlontag die neueste Nummer der Münchner 3UC01 €inzelverkauf und yibonnements bei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibaoh, IKongressplatz ]fr. 2 und Südbahnhof (Kiosk) sowie in Steinbrück, Südbahnhof (Kiosk). •<-,