für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ Z8. Freitag ain G. AuZutt 1841. N»,i dieser Keilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, icdcs Mal ein halber Boaen. Der Breis des Vlatles ist in Laibach l>«n,,ahr>al> halbiahrin ,, rl, D„rch d,e t. l. Hos» unier «ünuvert mit portofreier Zuscnduua aanjiäbria «, balbiäbria 4 sl, C,M.,und wird halbiäbric, «°r«u«' bezahl!. Alle l.k. Poilomlcr nehmen Pränumeralion nn. In Laiba« pränuincrirl man beim Nerleaer am Ra»,i, Nr. >yll, im «rücn Glorie Sprüche eines indischen Weisen.') 1. Deicht geleitet wird ein Thor, Leichter aber, wer verständig. Doch wer wenig halb gelernt nur, Ist für Götter selbst unbändig. 2. Leichter magst du Perlen brechen Aus des Scethiers Zahngcriffc, Leichter durch das flutherrcgte Trügerische Weltmeer schiffen, Leichter noch die wilden Schlangen Wie zu,» Kranz mu's Haupt dir winden, Als des Thoren eingefleischte Vorurthcil« überwinden. 3. Weni g wissend, stieg umher ich, Elcpantcnrauschblind, allenthalben Dunkelt mich, allwissend war' ich, lind mein Geist benetzt mit Weisheitsallen; Als allmählich mehr und mehr ich Lernte — dacht' ich aber Nichts zu taugen, Lernte, daß unwissend war' ich — Fiebergleich »erließ der Rausch die Augen« 4. Lieber in des Waldes Dickicht Irren mit den wilden Thieren, Als im Götterlönigshaus mit Dummen Narren sein Leben führen. 5. Männer zieren weder Spangen, Noch auch Kränze blütbercklar. Weder Schmuck und duft'ge Salben, Noch geträufelt Lockenhaar. Einzig ziert die freie Rede Männer, die nicht unverständig; And'rcr Schmuck ist all vergänglich. Dieser Schmuck allein beständig. 6. Reichst du den Nissen dem Hunde, so schwänzelt und beugter die Füße, Fällt auf die Erde und zeigt wälzend Gesicht dir und Bauch. Anders der Großelcphont: nachdem man ihm lange geschmeichelt. Nimmt er das Brot und verzehrt stolz es mit würdiger Ruh'. ?. Was an unsers Hauptes Tafel Einst der Schöpfer angeschrieben, ')3lus »Indische Gedichte in deutschen Nachbildungen" von Albert Hoefer. Leipzig. Brockhaus. «41 . Ob es viel ob wenig war'. Das erreicht man — hier auf Erden, Oder auf dem Meru') drüben. Immer Das und nimmer Mehr. Sei d'rum standhaft und beständig, 2hne dich im Dienst der Reichen Zu entweihen, und der Prasser: Aus dem Brunnen oder Weltmeer — Eicht man immerdar ssch gleichen Das vom Krug geschöpfte Nasser. (Fortsetzung folgt.) Huldigung Kaiser Leopold l. in Krain. Mitgetheilt von Karl Plenncr. (Fortsetzung.) Nach gewechselten Reden, wobei auf Seite des im Namen der treugehorsamsten Stände das Wort führenden Landeshauptmannes die innigste Ehrfurcht und Verehrung ausgesprochen wurde, auf Seite Sr. Majestät aber das edelste Vertrauen und eine wahrhaft kaiserliche Huld her­vorleuchtete, begaben sich sämmtliche Anwesende, über er­folgte allerhöchste Bewilligung, zum Handkuß. Se. Maje­stät bestiegen sodann wieder Ihren Hofwagen, und Alles ordnete sich zum Einzüge, welcher folgendermaßen Statt fand. Eine Compagnie auserwählter croatischer Edelleute von Karlstadt mit Lanzen und Tigerhäuten zu Pferde. Ein krainischer, zwanzigjähriger Jüngling, in der Umge­gend von Laibach geboren, croatisch gekleidet, auf einem zwar aufgezäumten jedoch ««gesattelten Pferde, auf dem Rücken des Pferdes stehend, mit einer Lanze in der Hand. Dieser gewandte Ritter wußte seine Geschicklichkeit vor den Augen Sr. Majestät zu besonderer Bewunderung zu zeigen, da er, ungeachtet des heftigen Canonirens, des ab­schüßigen, ungünstigen Terrains, auf welchem der Zug in der Stadt und über dessen Pflaster ging, und des daher öfters erfolgten ungleichen Pferdetrittes, nie das Gleichge­wicht verlor, ja sogar öfters hin und her galovpirte. Diesem Kunstreiter folgten fünf mit reichen Decken ')Di c hohe Vcrgspitze, «uf welcher Vroch m „ residirt. IN» und Zeug ausgezierte Handpferde des croatischen Gene­rals, Grafen von Allersberg , sämmtlich türkischer edler Race; sodann die zweite, größere Abtheilung kroatischer adeliger Reiterei, 130 Mann stark, mit Lanzen und Ti­gerhäuten, welche ihres Anzuges und kriegerischen Ausse­hens wegen besonders auffielen. Nun erschienen die vier schönen,ständischen Gülten­Reiter-Compagnien; sie zahlten 800 Pferde. Sämmtliche Reiter tragen Koller aus Elennhäuten, Helme mit Federn und seidene Feldbinden. Vorerst ritt der landschaftliche Quartiermeister, Ja­cob Wiederkehr von Wiedersbach; dann kamen sechs Handpferde des landschaftlichen Oberstlieutenants, Johann Ludwig Galt Freiherrn von Gallenstein, mit Pracht­decken geziert; vier andere Handpferde, dem Freiherrn Bernhard von Lichtenberg, landschaftlichem Adjutanten, gehörig; der erwähnte Oberstlieutenant selbst, und diesem nachfolgend dessen Adjutant, Freiherr von Lichtenberg; ein Heerpauker, und zehn Feldtrompeter der ständischen Gültenpferde, mit blau und gelben Büschen und derlei sei­denen Schärpen. Weiter folgten: die erste Reiccrcompag­nie der ständischen Gülcenpferde, mit gelben Feldbinden, und gelben Federn, acht Rener in einem Gliede, mit gel­ber Estandarce; ein landschaftlicher Fourier; drei Hand­pferde, acht Feldtromperer, der Lieutenant und Comman­dant der zweiten Reiter-Compagnie, welche, zu sechs Mann in einem Gliede, mit blauen Federn, blauen Feldbinden und blauer Estandarte erschien. Dann folgten wieder zwei mit schönen Decken gezierte Handpferde, zwei Trom­peter, der Lieutenant der ständischen Gültenpferde und Commandant der dritten ständischen Reiter-Compagnie, Johann Jacob Freiherr von Pranck, Ritter des deut­schen Ordens und Hauptmann der deutschen Besatzung zu Karlstadt, welchem eine Abcheilung der deutschen unter seinen Befehlen stehenden Besatzung vorging. Unmittel­bar nach ihm folgte die dritte Reiter-Compagnie mit gel­ben Federn und Feldbinden, und mit einer gelb und weiß abgeheilten Estandarte. Nun kam die vierte ständische Reicercompagnie, mit blauen Federn und blauen Feldbin­den, blau und weisi abgecheilter Estandarte: unmittelbar vor dieser Compagnie schritten jedoch vier geputzte Hand­pferde, zwei Trompeter, und diesen nach ritt der ständi­sche Lieutenant Ludwig Valerius Barb o Freiherr von Wach sen stein. Außer den bereits genannten Neitercommandanten er­schienen vom heimischen Adel bei diesen Gültenpferden die Fähnriche Georg Sigmund Freiherr o. Raumbschüssel, Andreas Bernhard von Oberburg, Jacob von Gallen­fels, Julius Heinrich Freiherr von Apfalterer; die Wachtmeister Johann Georg von Hohenwart , Georg de Leo, Gregor Topercscher, Johann Petschacher von Schöffart ; die Unterofficiere Heinrich Bernhard v. Raunach, Karl Franz Freiherr von Barbo, Wolfgang Karl Freiherr von Iuritsch , Johann Seifried Freiherr von Raumbschüssel, Ferdinand Ernst Freiherr von Apfalterer, Johann Georg Freiherr yon Rasp. Die Elite des vaterländischen Adels hielt es nicht un­ ter ihrer Würde, in dieser schönen kriegerischen Anstalt in den untern Chargen zu dienen; eine Anstalt, welche un­ serm Vaterlande zu großem Ruhme und Ehre gereichte, da der in ihren Reihen stehende Adel sich allenthalben bei jedem Anlaße in den häufigen, durch einige Jahrhun­ derte gedauerten Kriegen wider den Erbfeind und die tü­ ckische, zweideutige Republik Venedig, durch mannhaften Muth und Tapferkeit auszeichnete. Nach diesen Gülten-Compagnien, welche eigentlich den Vortrab bildeten, erschien die Hofsuite des Kaisers, und des denselben begleitenden Erzherzogs Leopold Wil­helm, nach einem kleinen Zwischenräume und in folgender Ordnung: Der erzherzogliche Hoffourier; zwei erzherzogliche Bereiter; sechs und zwanzig erzherzogliche Handpferde mit prachtvollen Decken; sechs kaiserliche Hatschiere (Arcicrengar­den zu Pferd); sechs und zwanzig kaiserliche Handpferde mit kostbaren Decken; der kaiserliche Hoffourier; sechs erz­herzogliche Trompeter; sechs kaiserliche Trompeter; ein Hcer­paukcr; wieder sechs kaiserliche Trompeter, dann die kai­serlichen und erzherzoglichen Hofcavaliere, Hof. und Kam­merjunker, mit ihnen vermengt der Adel des Landes, Alle zu Pferde; Se. Ercellenz, der Landeshauptmann, ihm zur Seite der Landes-Vicedom, Friedrich Graf von Attems. Nun erschienen Seine erzherzogliche Durchlaucht zu Pferde, auf beiden Seiten von Garde-Trabanten umge­ben. Nach diesen die erzherzoglichen Hatschiere, die He­rolde des römischen Reichs und der Erbbande; der kaiser­liche Vice-Hofmarschall, Franz Graf von Lamberg, mit dem bloßen Schwerte, zu Pferde. Dann kamen Se. kaiserliche Majestät zu Pferde, von der Trabantengarde mit entblößten Häuptern, und in Man­teltrachc umgeben. Gleich darauf folgten der päpstliche Nuntius, der ve­netianische Gesandte, sodann der Oberst-Hofmarschall und Ritter des goldenen Vliesses, Johann Ferdinand Graf von Porzia , und der kaiserliche Oberststallmeister, Graf von Dietrichstein, die kaiserlichen und erzherzoglichen Edel­knaben, ein Hecrpauker und sechs kaiserliche Trompeter, der kaiserliche Trabanten-Vicehauptmann, Graf von Oet­tingen , die kaiserlichen Hatschiere, endlich vier und zwan­zig kaiserliche und vier und zwanzig erzherzogliche Hofwä­gen. Den Schluß dieses feierlichen und glänzenden Zu­ges schlössen die acht Escadrons des in Krain liegenden Cüraßier-Regiments, unter Anführung des Obersten Johann von Arizaga. Der Zug ging an dem Kloster und der Kirche der unbeschuhten Augustiner (Discalceaten) — dem jetzigen Ci­vilspital an der Wienerstraße — an dem Nonnenkloster — dem vormaligen Clarissinerinen-Kloster, nunmehr Militär­spical und Verpflegsmagazin-vorüber, durch die Elephan­tengasse herab, an dem Kloster und der Kirche der beschuh­ten Augustiner, nun Franziskanerkloster und Kirche-nach der Theatergasse, über den Capuzinerplatz — nun Kongreß­platz—an dem Capuzinerlloster und Kirche vorüber. Vor allen den drei genannten Männerklöstern stand die Ordens­ RKK geistlichleit in Reihen aufgestellt, um dem Monarchen ihre Huldigung zu bezeigen. Zwischen dem Vicedom-Stadi­thore und dem Capuzinerkloster hielten Se. Majestät et­was an, denn hier am Stadtthore war ein Fähnlein be­waffneter Bürger, über 100 Mann stark, aufgestellt, diesem zur Seite stand der gesammte Stadtmagistrat in schwarz­sammetener Mantelkleidung, den Bürgermeister Johann Nehringer von Nehring an der Spitze, welcher Sr. Majestät auf einem sammetenen Polster mit einer ehr­furchtoollen Anrede die Stadcschlüßel präsentirte, die von Sr. Majestät mit einer huldvollen Erwiederung zurückge­stellt wurden. Hier beim Eintritte in die Stadt begaben sich Se. Majestät unter einem von der Bürgerschaft an­gebotenen, von acht Rathsherren getragenen, rothsammete­nen, mit Gold reich verzierten und gestickten Baldachin. Die vor Sr. Majestät herziehende sämmliche Reiterei postirte sich auf die verschiedenen Plätze, von den ständi­schen Gültenpferden stellten sich zwei Compagnicn auf dem neuen Markte, zwei Compagnien auf dem Hauptplatze, die karlstädter Reiterei aber stellte sich der Domkirche gegen' über auf. Auf dem neuen Markte paradine der größere Theil der Bürgermiliz, so« Mann stark, mit zwei Fahnen, unter den Befahlen des Stadchauptmanns, Ludwig Schonleben. Der Zug selbst ging bis zur Domkirche, wo Se. Ma­jestät von dem gesammten hohen und niederen Klerus der Hauptstadt, und mehren anderen aus den Umgebungen, dem Probste von Rudolphswerth, dann den Aebten von Sittich, Landstraß und Freudenthal in routi«o»iibu5, ehr­furchtsvoll empfangen wurden. Der Bischof von Biben, Weihbischof von Laibach, reichte Sr. Majestät, welche nebst dem Erzherzoge und der ganzen Suite von den Pferden gestiegen waren, das Weihwasser, und ging in Beglei­tung des Erzherzogs unter einem Sr. Majestät angebote­nen zweiten, von sechs Pfarrern getragenen Baldachin in die Domkirche, wo von dem Bischöfe von Biben, unter Be­gleitung der Hofkammermusik, das l o veum abgesungen wurde. Nach Beendigung dessen begaben sich Se. Maje­stät in Ihre im bischöflichen Palaste im ersten Stockwerke bereiteten Appartements. Für den Erzherzog war die Woh­nung im oberen Stockwerke bestimmt. Ihre Excellenzen die beiden Hofmarschälle, der kaiserliche und der erzherzog­liche, hatten ihre Wohnungen im fürstbischöstichen Hofe wasserseits. Se. Majestät pflegten nun der Ruhe bis ge­gen Abend, wo sich Höchstdieselben zur Tafel begaben. Der Bischof von Biben sprach das ««u^iclt«, und beim ersten Trunk gab das vor dem Palais Sr. Majestät aufgestellte Cürassier-Regimenc eine General-Decharge, welche von der auf dem neuen Markte stehenden Bürgermiliz erwieoert wurde. (Fortsetzung folgt.) Das Geheimniß. Aon A. Schumacher. »Tretet zurück, ihr Kleingläubigen und Matrseeligen", rief der Priester der drohenden Menge am Eingange des Tempels zu,— „gebt Raum dem Priester, der das Opfer darbringt, und erwartet im Vorhofe den Ausspruch der Gottheit.« Doch vergebens erging die Warnung an die Unge­ duld; aufgerissen ward die Pforte, neugierig stürzte das Volk herbei, das Innere des Tempels zu schauen. — Was sieht die Menge? — Verlassen den Opferherd, vereinsamt die heilige Stätte; nur die rauchenden Gefäße, nur die sprachlosen Symbole an den Wänden, reden noch von der einstigen Gegenwart eines höhern Wesens. „Brüder«, nahm jetzt einer der Trotzigsten das Wort, „unsre Priester haben uns getäuscht. Sie gaben vor, in diesem Heiligthume wohne der große Weltengeist, — sicht­ bar ihrem Auge, nehme er wohlgefällig ihre Opfer an, und gebrauche sie als Vermittler zwischen sich und uns. Nun sind wir zur Stelle. Seht ihr den Geist? Er wohnt hier so wenig als anderswo. Unsre Priester haben uns be­ trogen.« Und das Volk, aufgereizt durch diese Rede, zertüm­ merte den Tempel, stürzte den Altar um, berauschte sich in dem Opferweine, und entweihte die heiligen Gefäße im Dienste seiner Begierden. Der Goct aber führte sei­ nen Priester in die Einsamkeit und sprach: »Hier sollst du mir dienen.» — Abgeschieden von allen Menschen wohnte dort der Priester, seinem Gotte dienend, durch manches Jahr. Aber die Einsamkeit des heiligen Haines, die Abgeschiedenheit von den Menschen, die der Belehrung und der Erinnerung an ein höheres Wesen so fthr bedürfen, machte ihn trau­ rig. Endlich vermochte er seinem Schmerze nicht länger zu gebieten. Gequält von dem Gedanken, daß sein Volk im Taumel seiner Lüste verwildere, erhob er sich daher, als er einst im Schweigen der Mitternacht der Gegenwart seines Gottes inne ward, und sprach: »Herr, du hast die Liebe zum Gesetze der Welt ge­macht — warum verläßest du also die Deinen? Warum bestätigst du sie in ihrer Thorheit und übergiebst sie dem Unglauben? Es kostet dich ein Wort, um ihre Seelen zu erschrecken, du winkst, und sie stürzen anbetend in den StaubI Um des Guten willen, dessen sie fähig sind, zeig' ihnen dein Angesicht, damit sie dich schauen und erkennen!" Es erfolgte eine ahnungvolle Pause des Schweigens, endlich aber ertönte eine Stimme: „Ich habe dich wie ein Kind geführt; sag' an, wie es kommt, daß du meine Wege tadelst? Als du lalltest, Hab' ich dich beten gelehrt, wie ertönt deine Stimme in meinem Nathe? Ich durchschaue dein Herz, und seh' es ge­theilt zwischen dem Volk und mir. — Wisse denn meinen Willen. — Ich habe jedes Wesen nach dem Maße seiner Vollkommenheit bedacht. Die Erkenntnis) meiner Werke schon steht über die Fassungkraft der Welt, und der Mensch, der sich selbst nicht kennt, begeh«, seinen Gott zu schauen? Wie soll ich ihm erscheinen, daß mein Wesen ihm kein Räthstl bleibe? Wird es den Menschen fördern, wenn der Gott herabsteigt, statt daß der Mensch sich erhebe?—Ich habe eine Scheidewand gestellt zwischen mich und ihn, und ihn zum Herrn gemacht semeS Willens. Darum wähle KR2 und entscheide dich nach der Stimme deines Herzens! Ent­ weder wirst du dem Gotte dienen oder dem Volk; nie aber beiden." Es ist Schade, daß die Weisen nirgends melden, wie der Priester sich entschieden, da uns sein Beispiel vielleicht lehrreich geworden wäre. Dies aber getraue ich mich zu verbürgen, daß er, wenn die Stille der Einsamkeit ihn auch bestimmt haben sollte, zu den Menschen zurückzukehren, doch stets mit Wchmuch an ihre heiligen Schatten, an das Rauschen ihrer Platanen gedacht, und ihm dort kund ge­wordenen Wundern nachgesonnen habe. Neues. (Englische Fabrikarbeiter.) Die furchtbare Miß­handlung der englischen Fabrikarbeiter, denen an vielen Orten nur die Wahl bleibt, sich dem reichen Fabrikanten auf Discretion zu übergeben oder Hungers zu sterben, war schon oft der Gegenstand öffentlicher Besprechung, wenn aber der praktische Grundsatz der „Hundearbeit mit 'Hunde lohn," auf Erwachsene angewendet, schon Mit­leiden erregt, so fühlt man sich wahrhaft empört, wenn man Kinder von 8 bis 10 Jahren unter übermenschlicher Anstrengung erliegen, und dabei beständiger Mißhandlung preisgegeben sieht. Folgende Thatsachen sind das Resultat einer actenmäßigen und eidlichen Zeugenaussage über einen vor Gericht gebrachten Fall in der Fabrikstadt Leeds: man mag aber gewiß sein, daß, was in der Fabrik des betref­fenden Eigenthümers in Leeds vorging, in den meisten Flachsspinnereien Englands gleichfalls gebräuchlich ist. Die festgesetzten Arbeitstunden für die in der Flachsspinnerei des Hrn. Marschall in Leeds (eines bekannten libera­len Parlamentsmitgliedes — 0 die liberalen Redner und Schriftsteller sind oft praktisch sonderbare Käuze!) beschäf­tigten Kinder, worunter viele unter 9 Jahren, sind von Morgens 5 Uhr bis Abends 9 Uhr. Während dieses Zeit­raums von 1« stunden werden 40 Minuten Rast für das Mictagsbrot, außerdem nicht eine Minute, gestattet. Die Arbeit geschieht stehend, in einer von lungenverzehren­dem Staube erfüllten Atmosphäre; es ist den Kindern nicht erlaubt, zu trinken, oder sich auch nur einen Augenblick niederzusetzen; es ist ihnen nicht erlaubt, ein Wort zu spre­chen, oder im Sommer sich den Schweiß abzutrocknen; die geringste Uebercretung dieser schrecklichen Verbote wird an den Kindern mit Entziehung der Ruhezeit am Mittag und des Mictagsbrotes, so wie mit Peitschenhieben auf die nackcen Schultern bestraft. Wenn eines dieser weißen Skla­venkinder vom Schlaf überwältigt niedersinkt, so ergreift es der stets anwesende Sklaven- (oder vielmehr Fabrik-) Aufseher, und taucht es bis über den Kopf in eine bereit stehende Kufe voll eiskalten Wassers; das Kind wird dann wieder mit Peitschenhieben zur Arbeit gerrieben, und die naßen Kleider kleben an den von der Anstrengung zum Schweiß getriebenen Gliedern. Die schauderhaften Folgen eines solchen Verfahrens in Bezug auf Körper und Geist ganzer Generationen von Fabrikarbeitern lassen sich mit Worten kaum schildern. Dieses aber glaubt man wieder­holen zu müssen, daß in der vorstehenden Schilderung keine Sylbe enthalten ist, die nicht auf unwidersprechlich be­wiesenen Thatsachen beruhete. — (Seltsame Einladung.) Die englische Schrift l,äü!»n,m^ ok 5uic,'l zu Laibach als Fähnrich bei dem Infantcrie-Regimente Andla u (nun Minutil I 0 Nr. 57) gestorbene Herr Karl Benedict Maria Joseph von Posarelli in der Gruft seiner Geburtspfarre beigesetzt. l?yi wurde zwischen Oesterreich und der Pforte der Friede zu Ezistow ab­geschloßen. 5. August 1?1l> siegte Eugen Prinz von Savoye n über die Türken bei Pcterwar­dcin, wo 2N,lluo Türken todt blieben. 17gü siegte Nonaparte über Wurm ser bei Castiglione. Augereau erhielt in Folge dieser Schlacht den Herzogslitel. lnoü starb Seifricd Graf von Allersberg, Dr. der Theologie und Dom­probst zu Laibach, dem im Amte Anton Nicc i nachfolgte. 1817 wurde der dem ehemals zu Krainburg bestandenen Capuciuer-Klostcr gehörige Garten öffentlich im Verstcigerungwege Verkauft, und von Herrn Scor in erstanden. 6. August I8N6 legte Kaiser Fran z die deutsche Reichskrone nieder. 1215 landete Moreau , ei» berühmter, französischer Heerführer, der bei eine», wider Napoleon' s Leben angezettelten Complottc compro­mittirt und nach Amerika Verwiesen wurde, von Amerika zurückkom­mend, in Stralsund, um wieder als Heerführer, jedoch in rußischcn Diensien, aufzutreten. 1315 verließ Napoleo n das am 3. August von Plymoutb absegelnde Schiff Nellerophon, und bestieg das Schiff Northumbcrland, welches am « . August die Anker lichtete uud nach St . Helena segelte. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.