Nr. 81. PlHnum«lation»v««<«: Im Vomptolr ganzj. fl. II, halbj. fi. »'50. Ml l»i« Znftllllin» lns H«il« halbl- 5l> l». Vti« der P,st «<,»zi. ft, i», hnlb!. ff, ? 50. Dienstag, 8. April. Insertlon«g«bül: Fllr ll«lne »nsnrat» bl» zu 4 geilen 25 ti.. größer« p« Ze,n>!!'n vli .^?Ue 8 lr. 1884. Amtlicher Theil. »n ?k. k. und k. Apostolische Majestät haben mit """höchster Entschließung vom 29. März d. I. dem ^runnenarzte in Szczawnica Dr. Onufrius Ritter von rembecli in Anerkennung seines verdienstlichen U"lenz den Titel eines kaiserlichen Rathes mit Nach-'^l der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. »sl ^' ^ und k. Apostolische Majestät haben mit «"erhöchster Entschließung vom 29. März d. I. dem " "entlichen Professor an der theologischen Facultät in ^,.? "r. Joseph Schindler in Anerkennung seiner "zugllchen Wirksamkeit taxfrei den Titel eines Re-""lungzrathes allergnädigst zu verleihen geruht. l>°! ^" Minister und Leiter des Justizministeriums tin»" Veznkstichter in Großlaschiz Joseph Mar. in lv ^ ö"m Landesgerichtsrathe bei dem Kreisgerichte "udolfswert ernannt. btuck.^ ^^ ^V"l l884 wurde in der l. l. Hof. und Staats-lclusi«« " W"n das XIII. Stück des Reichsaesetzblattes, vor« ' u nur ,n deutscher Ausgabe, ausgegeben und versendet. 3lr 1?^ enthält unter ' 42. die Eisenbahn.Convcntion vom 9. Mai 1883 zwischen °" österreichisch-ungarischen Monarchie, der Türlel, Ser« m "len und Bulgarien; l- 43 das Gesetz vom 17. März 1884, betreffend die Gebären« Areiuna. der Stiftungen und Widmungen zu Unterrichts», Wlthätigkeits. und humanitätszwccken aus Anlass der Avurt Ihrer l. und t. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Nr 4. ?"i°g'''Elisabeth: ' I«A ^"dnung des Justizministeriums vom 27. März 1«^'' °Aeffend die Errichtung deS Kreisgerichtes Brze-a«"Y ln Galizien. jährig"/' .ben 8. Februar 1884, wird baS IV. Stück des die«. u"l damischen Landesgesetzblattes ausgegeben und versendet. Nr 7 v ^bc enthält unter Kundmachung des l. k. Landespräsidenten für Krain vom l", März 1884. g. 526/i,l.. betreffend den zur theilweisen "mung des Landesbeitragcs zum Erfordernisse des Grund« "tlastungsfondes für das Jahr 1884 einzuhebendcn Zu« K^g zur Verzehrungssteuer von Wein, Wein» und Kundmachung des Landesausschusses für das Herzogthum 5MN ddtl) i4 November 1883. g. 7242, womit Prämien '" die Vertilgung der Fischotter eingeführt werden. Nichtamtlicher Theil. Inland. (Wien.) In der letzten Zeit sind neuerlich Gerüchte von der Möglichkeit des nahen Rücktrittes des Reichs-Kriegsmmisters Grafen Aylandt-Rheidt aufgetaucht, die sich jedoch sofort wieder als grundlos erwiesen haben. Die gesammte öffentliche Meinung in der Monarchie wird die Thatsache, dass Graf Bylandt in seinem Amte verbleibt, mit wahrer Befriedigung begrüßen. Die erwähnten Gerüchte waren jedoch nicht völlig aus der Luft gegriffen. Sie hatten ihren Ursprung in der Wahrnehmung zener Schwierig« leiten, nm wclchen der gewissnihafte und sparsame Reichs-Kriegsminister zu kämpfen hat, um gewisse be-lückstchtigungswürdige Anfordernngen des Kriegswesens mit der finanziellen Lage der Monarchie in Einklang zu bringen. Es kann nicht wundernehmen, dass der Reichs-Kriegsminister sich unter diesen Kämpfen manchmal ermüdet fühlt, und es muss ihm als ein hohes Verdienst angerechnet werden. dass er nichtsdestoweniger auf seinem Pusten ausharrt und sich weiter bemüht, zwischen den verschiedenen Interessen, welche einander auf dem Gebiete seiner Thätigkeit kreuzen, zu vermitteln. Man kennt in den politischen Kreisen all diese Schwierigkeiten und man ist überzeugt, dass der Reichs.Kriegsminister Graf Bylandt-Rheidt die berufenste Persönlichkeit ist, um die Lösung dieses Problemes und die Aussöhnung der collidierenden In« teressen herbeizuführen. Das Verbleiben des Grafen Bylandt auf seinem Posten wird daher nur mit leb» hafter Zustimmung aufgenommen werden. (Die Prager Handelskammer.) Die Prager Handelskammer wurde aufgelöst und soll nun neuaewählt werden auf Grund dei voi, der Regierung erlassenen Wahlordnung, die den Zweck hat, den ein» zelnm Ungerechtigkeiten und Mängeln der bisherigen Wahlordnung abzuhelfen. Hierob nun größte Entrüstung im oppositionellen Lager, und wenig fehlt, dass man über eine «dioci> tianische Verfolgung" der armen Kammerräthe durch den Grafen Taaffe und den Baron Pino klagt. Kein Mansch macht den Versuch, das Vorgehen der Re gierung auf seinen sachlichen Wert zll prüfen, was ja nicht nur erlaubt, sondern angezeigt und nützlich wäre, sondern man constatiert nur, dass die Auflösung und die neue Zusammensetzung der Kammer den eigenen Partei'Interessen gefährlich ist. Das genügt zur Ver-urtheilung der Regierungsaclion. Nebenbei hat man noch die Entdeckung gemacht, dass das Vorgehen der Regierung ungesetzlich sei. Das Gesetz gibt der Regierung nun das Recht, die Wahlordnung u. s. w. der Handelskammer zu ändern „im Einvernehmen" mit derselben. Diese zwei harmlosen Worte müssen nun dazu dienen, die Basis für ein stattliches Gebäude von Sophismen abzugeben. Im Gesetz steht „im Einvernehmen"; infolge einer merkwürdigen, auf angeborene constitutionelle Augen« schwäche zurückzuführenden Krankheit liest man in den oppositionellen Parteiblättern fortwährend „mit Zustimmung" und verlangt nun, dass die Regietung sich an die Zustimmung der Kammer gebunden erachte und ohne deren „Ja" leine Aenderung in der Zusammensetzung u. s. w. vornehme. Man sollte meinen, dass, wenn der Gesetzgeber die Absicht gehabt hätte, die Regierung an ein Votum der Kammer zu binden, er die Worte dafür gefunden hätte; in Wahrheit ist das dem Gesetzgeber nicht eingefallen. Neben der Krone sind in Oesterreich nur Delegationen. Reichsrath und Landtage Factoren der Gesetzgebung, ohne deren Zu-stimmung nichts zum Gesetz werden kann. Dass die Handelskammern Gesetzgebungsfactoren wären, ist eine ganz neue Theorie, für die kein Unbefangener stimmen dürfte. Die Worte „im Einvernehmen" bedeuten doch offenbar nichts anderes, als dass die Regierung gehalten ist, bevor sie an der Abgrenzung des Kammer« bezirtes, der Wahleintheilung, kurz an dem Kammer-statut irgend welche Aendernng vornimmt, das Gutachten der Kammer einzuholen. Die Regierung darf kein neues Kammerstatut in kurzem Wege octroyieren; thäte sie es, so müsste der Verwallungsgerichtshof sie verurtheilen. Sie muss der Kammer zuerst Gelegen« heit geben, sich über das neue Statut oder die Aenderungen im alten auszusprechen. Die Kammer muss gehört werden. Das ist ihr gutes Recht; aber nachdem sie gehört worden ist, hat die Regierung im Sinne ihrer Verantwortlichkeit freie Hand. Sie kann den guten Rath, den ihr die Handelskammer etwa gegeben hat, befolgen, sie kann ihn ignorieren. Sie ist nicht an ihn gebunden, nur anhören muss sie ihn, gerade so wie ein Gerichtshof nicht verpflichtet ist, dem Antrag des Staatsanwaltes Folge zu heben, ihn aber anhören muss. Iiemüeton. Hin, Deutsche Kochkunst. "urhlstorische Studie von Dr. Anton Schlossar in Graz. ^Ne»i ^"l-Savarin macht in seinem berühmt gewor-b'elche ^ kdM0wßi6 cw goüt darauf aufmerksam, allen y> gliche Wichtigkeit Essen und Trinken bei "'sse au«'"'"" und in Bezug auf all,' LebensverlM. Noch bei k ' ^ beachtenswert es erscheint, das« heute Mfte ^°"l NatmVölkern die meisten wichtigen Go Tchl s ^ dem Mahle abgemacht werden, wie die ^'rtet "" gewisses Band zwischen Wirt und ^eltsan,/" ^^' l" ber feingebildete, aber sich in ^lrt pol?'ten gefallende Schriftsteller leitet davon eine Afne die«?^ Gastronomie ab und ruft aus: „Man fc>lie u,ik ichichtsschreiber v°n Herodot bis auf unsere ^ten. N !""" ^'^ st"^"' dass alle großen Begeben-"uz^d^l'chwörungen nicht ausgenommen, bei Tische Bon .^bereitet und beschlösse» wurden." ^ h'ttn ?"^ Kochkunst kann man sprechen, so weit A'n von ^ Kenntnis zurückreicht, und schlechten "ltesien N«?,"^" zu unterscheiden verstanden schon die Msslez, «5 ^2 grauesten Alterthums, ja überhaupt « "ken ,» f. '^°" verschiedene Gattungen von Ge- ^l'lchen w"?.""len. «nd die Blütezeit der alten orien- ,'bt au^, c ' die Blütezeit der Griechen und Römer "ssisch"^ lchnn die höchsten Tafelgenüsse auf, die ^"dlich ^chl'ststeller jener Periode wissen davon ° r" Luc.«" ^ berichten, sind doch die Gastmähler ^I'eben ,"2 bis auf den heutigen Tag sprichwörtlich i7'lvniu8 Mlt u„z doch der römische Schriftsteller .^stljch», " '^"^ «Gastmahle des Trimalchion" von "2 A^'/'nd künstlichen wunderbaren Speisen, dass Cliches selbst heutzutage nicht mehr aufzu- finden sein dürfte. Nicht nur die Menge und die Mannigfaltigkeit der Gerichte fetzen uns hier in Er» staunen, sondern auch die Zubereitungsart, die Kost« barleit, die Seltsamkeit derselben, ja oft die Art und Weife, wie dieselben den Gästen vorgesetzt werden. Ein Römer war es auch, welcher das erste, älteste Kochbuch schrieb, das in systematischer Reihenfolge die Vorschriften zur Bereitung der Speisen enthält und den Titel hat: „Zehn Bücher von der Kunst des Kochens". Wie kläglich sah es freilich noch zu jener Zeit mit der Kochkunst in Deutschland aus, über die wir einen einzigen Gewährsmann: Tacitus, haben. „Die Speisen", erzählt er in seinem Buche „Ueber Deutsch» land", „sind einfach; Baumfrüchle. frisches Wildpret oder geronnene — also sauere — Milch. Ohne Leckereien, ohne Gewürze vertreiben die Deutschen nur den Hunger." Aber nicht lange dauerte die Einfachheit in Speise und Trank. Die Völkerwanderung, jener reißende Strom, der durch alle Länder flutete, riss auch sie mit sich fort. Schon im Ostgothenreich entwickelte sich bei Bereitung der Speisen ein gewisser Luxus, über den wir freilich, bei dem gänzlichen Mangel an Daten, nur Andeutungen in den Schriftstellern finden. Anfangs waren es meistens Fleischgerichte, die den Mittelpunkt der Tafel bildeten. Gesottenes und gebratenes Fleisch musste bei jedem Gastmahl, das A". spruch auf einige Bedeutung machen wollte, in Hülle und Fülle vorhanden sein. Früher hatten die „alten" Germanen wohl auch Pferdefleisch gerne gegessen, gewöhnlich wurden die den Göltern geopferten Rosse verzehrt. Durch den Verkehr mit Italien, besonders gele-gentlich der späteren Kaiserkrönungen, wurde der Ge» schmack dem Leckern immer mehr zugewendet. Zogen doch Ministerialen, Hofbeamte, zahlreiche Diener, darunter natürlich auch die Köche des Hofstaates, mit in die Residenz des Papstes, war daselbst doch noch so manche Spur von alter römischer Kochkunst zurückgeblieben. Diese Kunst hatte aber ganz besonders einen Förderungsfactor in dem zu Anfang des vierten Jahr-Hundertes nach unserer Zeitrechnung aufgetauchten und von da an sich in jedem Jahrhunderte weiter verbrei-tenden Institute der Klöster. Die geistlichen Herren liebten eben, wie bis heute noch, nicht nur einen guten Trunk, sondern auch eine nahrhafte, wohlschmeckende Speise; dieselbe durfte, der Fasttage wegen, auch keineswegs immer in Fleisch bestehen, und so können wir mit Fug und Recht annehmen, dass der Erfinder so mancher späterhin überall bekannter Delicatessen in cnlinarischer Beziehung ein Klosterkoch gewesen. Zur Zeit Karls des Großen finden wir in dem durch diesen Herrscher erlassenen OuMuIars äo villi«, einer für die damalige Landwirtschaft fo wichtigen gesetzlichen Bestimmung, zahlreiche Thiere und Pflanzen angeführt, welche zur Speise und Nahrung dienten. Unter dem Geflügel sind insbesondere Hühner und Gänse, Fasanen und Nebhühner genannt, deren Zucht damals schon systematisch betrieben wurde. Zahlreiche Küchengewächse kommen schon vor. Butter, Honig und sogar Senf ist bereits unter den gewöhnlichen Lebensmitteln angeführt. Geräuchertes Fleisch unter dem Ausdrucke LicoamLN, eine Art Sülze («uloi«,). ein gepökeltes Fleisch, besser gesagt in Salz gelegtes älteres Fleisch (mit nmüMu» bezeichnet) und andere Arten von Fleisckconseroierung und Zubereitung erwähnt schon das genannte Capitular. Neben dem Fleische bildeten natürlich das Haupt-nahrungsmittel die Erträgnisse des F.'ldes: W"ze", Roggen. Gerste und Hafer wmden "" '""'^" i" Speisen verwendet. La,.«e schon verstand man es. Laibacher Zeitung Nr. 81 «84 8. April 1884. R Es ist ein Verhältnis, wie das des Ministeriums » zu dem alten, 1867 aufgelösten Staatsrath war: er r musste in gewissen Dingen consultiert werden, aber l sein Votum war nicht bindend, sondern nur ein guter R Rath, den das Ministerium befolgen oder „mit l Achtung" beiseite legen konnte. Auf mehr als auf ^ Gehör hat die Handelskammer keinen Anspruch; das » ihr eingeräumte Recht, sich über Aenderungen am » Statut aussprechen zu dürfen, bevor die Regierung ^ diese Aenderungen octroyieren darf, ist ein Privileg, l und „privilsZia 8unt juteiprewuci«, 8trieti88ime" sagt U schon das römische Recht; jedes Privilegium ist so ^ enge und strict als möglich auszulegen. Gewiss aber p wäre es der Höhepunkt der Befangenheit, wollte man l das Privileg, gehört zu werden, so auslegen, dass das A Recht der Meinungsäußerung in ein Recht der Zu- r stimmung umgewandelt würde! Das fehlte uns noch, I dass unser ohnedies schon genugsam complicierter Ge- » sehgebungs-Apparat, der Reibungshindernisse zu über- l winden hat, wie sie die meisten Auslandstaaten gar l nicht kennen, noch durch die Einschiebung eines neuen k Factors, der gesetzgebenden und constituierenden Han- R delskammer, des autonomen und souveränen Handels« » Convents, noch weiter compliciert würde! l Der Spectakel, den man jetzt von Prag aus in« U sceniert, ist nicht gefährlich, aber er zeigt wieder, wie R sich bei uns die Politik und die politische Leidenschaft A überall — im deutschen wie im czechischen Lager — ein« U nistet. Friedr. Bodenstedt schrieb vor einigen Jahren ein< l mal, die Politik verderbe den Charakter. Wir möchten l den Satz nicht so allgemein gelten lassen, es steckt ein » Stück parodoxer Anschauung darin, aber er enthält l auch etwas Wahres. Den Charakter der böhmischen l Handelskammer zum Beispiel hat die Politik nicht k wenig verdorben. l Ausland. e (Aus Berlin) wird der „Schlesischen Zei< D tung" teleqraphiert: „In gut unterrichteten Kreisen » nimmt man an, dass die Auflösung desReichs- » tag es nunmehr beschlossene Sache sei. Ueber den l möglichen oder gewünschten Ausgaug der jetzigen « Kanzler-Krisis sind allerhand Versionen verbreitet. » Einzig richtig soll die Andeutung sein, dass es im r Wunsche d.s Fürsten Bismarck liege, den Kronprin- « zen in eine gewisse engere Verbindung mit dem preu« » hischen Ministerrathe zu bringen. Der von der Tages- M ordnung der letzten Sitzung des Bundesrathes ab- r gesetzte Antrag Sachsens iubetrrff dcr Frage der ver- M antwortlichen Reichsnnnisterien wird den Gegenstand » vertraulicher Anfragen der Bundesrathsmitglieder bei I ihren Regierungen bilden. Die Fragenstellung dürfte t von dem Reichskanzler redigiert sein. Dieser ist der l Meinung, dass zwei beschließende Körperschaften im U Reiche nicht existieren können, und dass es sich um die t Existenz des Bundesraches bei dieser Frage handelt. » Indem ein selbständiges Reichsministerium aus eigener l Machtvollkommenheit Vorlagen an den Reichstag l brächte, würde der Bundesrath zu einer ersten Kammer » degradiert, was der Verfassung widerspreche. », (Paris.) Der Conseilspräsident Herr Ferry hat l über die Madagaskar-Angelegenheit die V ________________________________________________ Sprache eines besonnenen Staatsmannes, einer zur Führung der Regierung berufenen Persönlichkeit ge> führt. Er hat angedeutet, dass es nicht genüge, Interessen und Rechte auf verschiedenen Punkten der Erde zu besitzen, um ihnen allen auf einmal das Uebergewicht verschaffen zu wollen. Man muss d?r Reihen« folge nach und stufenweise vorgehen, zunächst die drin» gendsten Fragen in Angriff nehmen, mäßigende Mittel b?i den anderen in Anwendung bringen, die Kräfte concentrieren und nicht zersplittern. Sehr oft stehe hinter dem asiatischen oder afrikanischem Staate oder dessen Oberhaupt eine europäische Macht. Die colonialen Fragen streifen auf diese Weise die europäische Politik. Dieses Bild zeigen auch die Vorgänge auf Madagaskar. Ehe man zur Gewalt schreitet, sei es geboten, die Mittel der Ueberredung zu versuchen und die schlech» ten Rathschläge, welche den Hovas zugehen können, zu paralysieren. Frankreich llärt die Hovas über die Situation auf und lässt ihnen genügende Zeit zur Ueberleguna.. Sollten sie der Sprache der Vernunft unzugänglich sein, so wird man die Kanonen reden lassen. Dnrch ihre Hartnäckigkeit setzen jedoch die Hyvls ihre ganze Macht auf der Insel aufö Spiel. In Tonling ist bereits die Regenzeit eingetreten. Man glaubt jedoch, dass dieselbe kein Hindernis für den Angriff auf Hong-Hoa, auf dem rechten Ufer des Rothen Flusses, blloen wird. Sobald diese Ope-ration gelungen ist, wird man mit der Heimsendung eines Theiles der Truppen beginnen, da 6000 Mann im Vereine mit den eingebornen Milizen, welche Ge» neral Millot organisiert, wahrscheinlich für den Schutz Tonlings genügen werden. (Paris.) Nach einer aus Paris stammenden Meldung ist in dortigen diplomatischen Kreisen viel« fach davon die Rede. dass die Pforte demnächst mittelst einer an ihre Vertreter bei den Mächten gerich« teten Circularnote den Zusammentritt einer Conferenz in Constantinopel behufs Berathung über die egyp-tische Frage in Anregung bringen werde. Zu demselben Gegenstände wird aus Rom ge< meldet, dafs die Nachricht des „Memorial Diplomatique", wouach Italien sich in einem diesem Vor. schlage günstigen Sinne ausgesprochen habe und diesbezüglich bereits mit den anderen Mächten in einen Meinungsaustausch eingetreten sei, vollständig der Be« gründung entbehre. (Belgrad.) Die auch in auswärtige Blätter gedrungene Melouna., dass der gegenwärtig behufs Überreichung feines Abberufungsschreibens in Wien weilend»? Ministerpräsident und Minister des Neußern, Herr Garaschanin, mit einer Specialmission betraut wurde, ist vollständig unbegründet. Ein königlicher Ukas stellt das Ceremonie! bei der Nationalfeier der Proclamierung Serbiens zum Köüigreiche fest. Dasselbe entspricht dem für die Feier der Unabhängigkeit in Belgien bestehenden Ce-remoniel. Am 6, d. M. fand die Abstimmung der Bürgerschaft, betreffend die Ratificierung der Absehung des bisherigen Bürgermeisters von Belgrad, Kara-biberovii, und die Wahl dessen Nachfolgers statt. Tagesnenigketten. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben a" Samstag die Mastvieh.Ausstellung in Wien zu ve< sichtigen geruht. Nach nahezu zweistündigem VeM verliehen Seine Majestät diese reichhaltige Ekp°N, und drückten dem Ausstcllungscomite die AllertM,« Anerkennung über das gelungene Arrangement au«. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben der M meinde Segonzano anlässlich einer Fmersbrunst oei Betrag von 400 fl. zu spenden geruht. .. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben fur ° diesjährige Pferde-Ausstellung in der RoNinde e>M wertvollen Ehrenpreis, bestehend in einem in getn^ benem Silber gearbeiteten Tafelaufsatze, zu spent"" geruht. ----------------- — (Zur Orientreise des durchlauf tigsten Kronprinzenpaares) Man schreibt o"' Constantinopel. I.April: Für den 14. April N"l° hier die Ankunft der kaiserlichen Y.,cht .Miramatt erwartet, welche nach Varna abgehen wird, um ^ durchlauchtigste österreichisch.ungarische Kronprinzenl"" aufzunehmen, Die hohen Gäste werden in Constants nopel nur einen kurzen Aufenthalt nehmen. Hochdassel dürfte sich schon am 22. April nach Nrussa begeben und wird dann Constantinopel nur mehr auf der 3t^' kehr nach Varna berühren. Die österreichisch'UNgarW Botschaft hat soeben bei der Pforte um die Be>vllligU"S für die Durchfahrt der „Miramare" durch die Darda' nellen angesucht. Der bezügliche Firman wurde sol^ ausgestellt. Die Botschaft hat des weiteren soeben d" Pforte officiell zur Kenntnis gebracht, dass das duck lauchtigste Kronprinzenftaar nicht vor dem 17. Aprll ' Conftantinopel eintreffen wird. Die hohen Gäste lvel den, wie bereits berichtet. im Yildiz Kiosk wohne"' Der Sultan hat die Herstellung einer Fahrstraße v"" Pera zu dem Palais der k und k. Botschaft angeordn", zu welchem man bis jetzt nur auf einem Umwege ß langen kann. Die österreichisch-ungarische llolonie h für den Empfang des durchlauchtigsten Kronprinzenpaale 600 türkische Pfund subscribiert. zu welcher Snmme ^ Gesellschaft der orientalischen Bahnen 150 Pfund be>' getragen hat. Der Kostenpreis des Aquarell-Albu""' daS Ihren k, und k. Hoheiten von der österreichisch'^, garischen Colonie überreicht werden wird, beträgt V 9000 Francs. — Auch die belgische llolonie in 2onsta" tinopel trifft Vorbereitungen zum Empfange des bull? lauchtigsten Kronprinzenpaares. . In dem gleichen Gegenstande schreibt man ü«^ Belgrad. 2, April: Die Vorbereitungen zum 6'" ftfange des durchlauchtigsten Klonprinzenpaares schl^!, rafch fort. Die für die Ausarbeitung deS EmpfanA Programmes niedergesetzte Commission bemüht sich, >" das Volksfest in Topschioer, das auf demselben PA abgehalten werden soll, wo unter Fürst Michael 1^ die serbische Unabhängigkeitsfeier stattgesunden hat, Typ^ und Trachten aus fämmtlichen oder doch allen bek^ teren Kreisen Serbiens zu gewinnen. Bezüglich der ^ corierung Belgrad's aus Anlass der Ankunft der HH Gäste ist noch das Detail nachzutragen, dass > ^ Triumfthpforten errichtet werden. Von der ursprü"^. geplanten Truppenrevue ist in Anbetracht der Kürze v Brot zu backen und selbst feinere Gebäckssorten herzustellen. Das Brot scheint hauptsächlich Roggenbrot gewesen zu sein. Wir besitzen aus der Zeit Karls des Großen und aus der nächsten Folgezeit verschiedene historische Nachrichten, welche uns ersehen lassen, dass man schwelgerische Gastmähler schon damals auch in unserem Vaterlande kannte, und kunstvolle Köche spielen an den Höfen der geistlichen und weltlichen Großen oft keine untergeordnete Rolle; alle Schrifsteller stimmen aber darin überein, dass Karl selbst schr einfach und mäßig lebte. Von der Schwelgerei, welche an geistlichen Höfen herrschte, wird dagegen desto mehr berichtet, und Köche, welche alle möglichen Reizmittel für den Gaumen mit dem Aufwande all ihrer Kunst zubereiteten, erwähnt der Mönch von Sanct Gallen fchon in seinem „Leben Karls des Großen". Wie schon oben erwähnt, waren es auch die Klöster selbst, in denen die Speisen immer besser, immer schmackhafter zubereitet wurden; ihre Köche erfanden Mehl« und Fischspeisen, und manche Pikante Brühe von heute ist vielleicht noch einer jener Klosterküchen zu verdanken. Was das Getränke anbelangt, so war es nicht lange bei dem alten Biere geblieben; mit dem Auftreten fremder Elemente in den deutfchen Landen ward dald auch der Weinstock verbreitet und selbst fremder ^Uem ,n3 Land gebracht. Es versteht sich von selbst, dass das uralte Getränk: der Meth. nicht verachtet wurde, v'ewchr scheint ^e segelte Bienenzucht auf besondere Vellebthett desselben hinzuweisen. In den be.den großen Gichten: im Nibelungenlied und in der Gudrun, spielen M^th und W'in eine große Rolle Außerdem wird darin auch der Iut.Lidrn.ue erwähnt eine Art gewürzten Weines, welche das Mittelalter hindurch ebenfalls sehr beliebt war. (Fortsetzung folat.) Äean Ooup, der Irrsinnige von Mareille. Roman nach Emile Nichebourg von Max von Weißenthurn. (2, Fortsetzung.) Blaincourt war bereits in Sicht, ohne dass die junge Frau sich ermüdet gefühlt hätte. Etwa auf fünfzig Schritte Entfernung von den ersten Häusern blieb Blaireau stehen. «Herr Chevry." sprach er, «hier verlasse ich Sie. Sie brauchen nur geradeaus vorwärts zu gehen, so gelangen Sie auf den Platz, wo Ihnen das Gasthaus sofort ins Auge fallen muss. Ich vergesse mein Versprechen nicht; ich werde unseren Mann sofort aufsuchen, und heute Abend noch sollen Sie Kunde von mir erhalten." Die beiden Männer reichten sich die Hände. Vlaireau grüßte ehrerbietig die junge Frau, kehrte aber schon, nachdem er sich wenige Schritte entfernt hatte, wieder um. „Ich habe vergessen, Ihnen einen guten Rath zu ertheilen, Monsieur Chevry. Wirtsleute sind in der Regel neugierig. Sie würden meines Erachten» gut daran thun, von der Angelegenheit, welche Sie nach Blaincourt führt, nicht zu sprechen. Auf Wiedersehen!" Diesesmal entfernte er sich wirklich mit rafchen Schritten und war bald den Blicken der anderen entschwunden. Wer ihm gefolgt wäre, hätte fehen könne,, wie er mit lautloser Geschwindigkeit sich längs der Mauer des Parkes dahin schlich, bis er zu einer kleinen Pforte kam, dann, vorsichtig um sich blickend, einen Schlüssel aus der Tasche zog. ausschloss und hinter der kleinen, sich gräuschlos öffnenden Thür verschwand. S.in Gesicht leuchtete in diabolischem Triumphe, und hätte Charles Chevry seine Züge sehen können, als Blaireau wenige Augenblicke später seinem schurkischen Gefährten Pnnc.'t gegenüberstand, er würde es bitter bereut haben, diesem Manne zu vertrauen. H. Verhängnis aber. welches seinen unausweichbaren "^ schreitet, riss nicht dem falschen Menschenfreunde tückische Larve von dem Antlitze. Die Lüge I"" triumphieren. ,^ „In dieser Nicht wird es geschehen,". z'Ne Blaireau seinem Genossen zu. „Er ist in meine n ^ gegangen. Er hat mir nichts verschwiegen. 3^ " jft ihm alles zu entlocken gewusst. Unsere Aufgabe . gelöst! Das Gelingen steht außer Frage. 2^„; Chevly wird den kommenden Tag nicht mehr "le j^ er muss sterben, denn er ist der Einzige, der uns Wege ist und der zwischen uns steht und den M"«"' der Marquise von Chamarandl" ,^g Obschon mit der Gegend nicht vertraut, ^ ^ es Charles Chevry und dessen Frau dennoch l"!°^, unter den wenigen Häusern des Ortes den O^I^A,,^ zufi',deu. Ohne Verzug verlangten sie sofort ein U ^ kommen. Die Wirtin geleitete sie nach ihrem e«ss ^ Zimmer, da alle anderen Räume zufällig verg ^ waren; der eine an einen alten Off'cier, welche ^ am vorhergehenden Tage nach Blaincourt s"^" ^ war, aber länger zu verweilen gedachte; der a"" ^„! einen Reisenden aus Bordeaux. Alle Zimmer vel»«^ Die Wirtin wunderte sich selbst darüber, se" " ^il fünfzehn Jahren war ihr solches Glück "W^lkl'Ü geworden. Sie halte Mühe, zu glauben, dass ^ he> ein solcher Andrang von Reisenden unler A..^e" scheidenen Dache möglich fei. In ihrem ^'^ra"' dachte die brave Frau nicht im entferntesten ^je irgend eine Frage an Charles Chevry zu ^ ^/ich"'' er heiße, wer er sei. woher er komme, oder 0^9 ^s Dieser aber, des Rathes eingedenk, welche" ^z^ Conlfere ihm ertheilt, benahm sich äußer!» « haltend. , .zu ,,"' Als aber zur Speisestunde die brave iw'^ Ehedem Mittagsimbiss nach dem Zimmer des Mg Lalliacher Zeitung Nr. 81 ««5 8. April 1884. "Usenthaltes des Kronprinzenpaares gänzlich Umgang ' """en worden. Statt derselben wurde der Vorbei. "1H der Belgrader Garnison vor dem Palais in das ^logramm aufgenommen. Auch die Stadt Belgrad trifft iler,e,ts ebenfalls Vorkehrungen, um den Empfang der i"yen Gäste so festlich als möglich zu gestalten, min "^ (Parade auf der Schmelz) Samstag vor« '"tags hat vor Sr, Majestät dem Kaiser die Früh- yrsparade der Wiener Garnison auf dem Schmelzer ^"'"Platze stattgefunden. Von den vier Treffen, in lhe sich die Truppen formiert hatten, stand das erste ^"ler dem Commando Sr. k. und k. Hoheit des Krön-l u? Rudolf. Der Truppenrevue wohnten bei: Ihre ss u"t) l, Hoheiten die Erzherzoge Karl Ludwig. Otto. "canz Valuator, Johann. Albrecht. Wilhelm und Rainer. Vül » ^ von Nassau, der Minister des Aeußern Graf Nn!?«' Kriegsminister Graf Bylandt-Nheidt. der deutsche y"Mfter Prinz Reuß. der italienische Botschafter Graf de« w ' der dänische Gesandte Graf Essen, der Chef y" weneralstab» Baron Veck. sämmtliche fremdländische lick/'?^ ^" auswärtigen Missionen und nahezu sammt« chic, ^" weilenden Generale, Stabs« und Ober-Und k?' ^^" k' und k. Hoheiten Kronprinzessin Stefanie " ote Gemahlin des Erzherzogs Karl Ludwig, Erz« Utn?" ^"° Theresia, waren in Wagen erschienen, dtückt Parade beizuwohnen. Se. Majestät der Kaiser itln ^ ^^ beendeter Defilierung der Truppen den ein-3Uz^ ^^llnllndanten und dem Corps-Commandanten ^ Varon Bauer seine Zufriedenheit auS. lnen ^" (Dr. Kuranda f.) Sämmtliche Blätter wio« Äba ? ^ ^- Lebensjahre verstorbenen ReichSraths« i/^neten Ignaz Kuranda sehr ehrende Nachrufe. Tbäl » ^'"^ publicistische sowie die parlamentarische dial!3 l '" Ausdrücken wärmster Anerkennung gewür. °tt,?'^' ^" «^ue freie Presse" schließt ihren Leit-I,b ", ""t den Worten: «Die liberale Partei und die Ände , ""^ ^^^" '^" i« ihren Besten, und sein zu w 5" verdient immerdar in hohen Ehren gehalten y>°erden." Die „Presse" schreibt: ..Das österreichische tzH " enhaus ^ """ Veteranen, die österreichische das m. "' ""^ Iournaliftenwelt eine ihrer Zierden, fterte m °"t> selbst einen braven Bürger und begei-ÜUKer Knoten verloren." In dem gleichen Sinne bllllt" ^^ ^er den Dahingegangenen das „Fremden^ bla! "' ^ «Deutsche Zeitung", das «Neue Wiener Tag. strick m7 «Wiener allgemeine Zeitung", das „Illu-"'"'« Extrablatt" und die „Vorstadt.geitung". Wie ^ (^onnenthal '« St. Petersburg.) hatte da. M°^ .^^ Petersburg vom 1. April schreibt, der r..ss^'^'kl des Herrn Adolf Sonnenthal in 6lf°la ,? Hauptstadt den glänzendsten künstlerischen nuftrnl '''^ ^ "^"' neun Rollen, in denen er "lNfllslt. "'^ ^^^ das Lustspiel und das Schauspiel Wntr «?' ^"" Enthusiasmus hervor. Anlässlich Glaß m» ^'^Vorstellung. in welcher Scribe's ..Ein der l/^"" gegeben wurde, bildete er den Gegenstand iib^!"e>chelhaftesten Auszeichnungen, wurde mit Beifall schau ^ U"t> erhielt Lorbeerlränze aus dem Zu» ^/^ume. vom Director des Theaters und von den ^terzh" ^ kaiserlichen deutschen Theaters in St, Tege,^ >"'' fasste Monsieur Chevry sie, ob sie in der ° emen Mann kenne, Namens Julius Conisere. tvelch"F'elt es nicht für möglich, dass der Fremde, ihn tiiul!» ^ liebenswürdig seine Dienste angeboten, Ruf d°^ ^ könne; trotzdem wollte er wissen, welchen r -Nann genoss, mit dem er zu thun hatte. Zainen ^^ ^" Männer Namens Conifere in Und S^^' """ Herr," entgegnete die Wirtin. «Vater °M. Sprechen Sie von ersterem?" "^" welchem Alter mag der Vater sein?" ^ "f,'"'ge sechszig Jahre." Viora"p^.^ "uss es der Sohn sein. welchen ich heute ^ kennen lernte." "3'rrn Julius Conifere?" "^a was ist er für ein Mann?" w?l liebenswürdig und gefällig." ""elchez Geschäft betreibt er?" "^'st Getreidemakler." ^uilü'ns?.. e ^""' Madame, für die freundliche Er uügeflnete Chevry. ^ die m?^ tMstänoig zufriedengestellt; nach dem, ^"raue., ^'" '^" gesagt, glaubte er, Julius Conifere ^ zu können, sich a'llli« ^'^ zufrieden?« forschte seine Frau, als sie «3a °I'°nden. Sie las es in seinen Blicken, """gen Ni'^ bin zufrieden, ich habe die beste,, Hofften pss'I >^d nicht umsonst hierher gekommen, wir ., Di, 3^""' w"s wir wissen wollen!" ^evrd's ""^unft hatte den letzten Zweifel Charles M,9 sj^lgt. Per Mann, dem er sich anvertrauen M. Äli°'!- '" ber Gegend ersichtlich in dem besten )" einen .M ^tte das Aeuhere Blaireau's auf ^ shall «ü, ?"""" Peinlichen Eindruck gemacht, aber " ez n ^ thöricht. Der Mann wollte ihm nützen, l, So nA/'".U""chl' schlecht über ihn zu denken? ^ Vvs^ «^^ Verhängnis mit Riesenschritten. (Fortsetzung folgt.) — (Bau des Linzer Museums.) Durch die hochherzigen Spenden Sr. Majestät des KaiserS. der k. k, Regierung. deS oberösterreichischen Landtages, der Direction der allgemeinen Sparcasse Linz u. s. w. wurde ein Baufond geschaffen, der mit Hinzurechnung der seit 8 Jahren laufenden Zinsen weit über 230000 Gulden beträgt. Hiemit kann allerdings in nächster Zeit fchon der Bau begonnen werden, allein der Verwal» tungsrcith des Mufeums ist genöthigt, für die möglichste Vergrößerung des Vaufonds zu wirken und Geldbeträge von der Bevölkerung Oberösterreichs zu erbitten. Es soll bei diesem monumentalen Prachtbaue die äußere und innere Decoration in echtem Materiale zur Ausführung gelangen und eine stilgerechte Einrichtung hergestellt werden, wozu jedenfalls noch 50 000 fl. erforderlich sind. Die Action deS Verwaltungsrathes in der angedeuteten Richtung wird nächster Tage bereits beginnen und eine Skizze, das Museum darstellend, mit den Aufrufen zur Vertheilung gelangen. — (Allgemeine Versorgung«« An stalt) Der Obercurator der E r st e n österreichischen Sparcasse. Herr Nicolaus Dumba, hat dem Mi-nisterium des Innern eine Eingabe, betreffend die Tren< nung der allgemeinen Versorgungsanstalt von der Spar« casse. überreicht. — (Localbahn-Project.) Der Bezirksaus« schuss von Luttenberg beabsichtigt eine Localbahn von Nadlersburg über Luttenberg nach Friedau zu erbauen, — (Die italienische Nati on al-Ausstel» lung in Turin) wird am 26. April d, I. eröffnet, und die großartige Anlage derselben sowie die allseitige, lebhafte Betheiligung lassen vorhersehen, dass diese Aus« stellung alle bisher in Italien veranstalteten weitaus übertreffen wird. — (Ein Scherz des Fürsten Bismarck) Berliner Blätter erzählen folgende Historie aus dem Leben des deutschen Reichskanzlers: Fürst Bismarck und Herr v. Kleist-Netzow. bekanntlich Freunde und Verwandte, waren der Einladung zu einer mehrtägigen Jagd gefolgt und hatten den ersten Tag dem edlen Waidwerk mit größtem Eifer obgelegen. Als sie abends im Quartier angelangt waren, zeigte Kleist.Retzow eine große Müdigkeit, welche ihn, wie er zu BiSmarck sagte, hindern würde, am nächsten Tage flüh 7 Uhr zur Fortsetzung der Jagd aufzustehen. Unter heiteren Gesprächen beim Glase Wein bemerkte Fürst Bismarck hierauf, dass er schon dafür sorgen würde, ihn aus dem Bett zu drin» gen, er möge wollen oder nicht. Als sie beide von ihren Zimmern Besitz genommen hatten, verriegelte und ver-barricadielte Kleist'Nehow seine Thür, eines Ueberfalles von Bismarck am nächsten Morgen gewärtig, und lrgte sich ins Bett. Da ertönte Bismarck's Stimme im Neben« zimmer noch einmal, indem er seinem Freunde zurief, am nächsten Morgen rechtzeitig aufzustehen. „Ich will einschlafen," antwortete Kleist-Retzow. — „Und aufstehen wirst du. wie ich es verlange, du magst wollen oder nicht, ich gebe dir mein Wort. dass es geschieht", antwortete Bismarck. Früh um halb 7 Uhr klopfte der Reichskanzler an Kleist-Retzows Thür und da dieser nicht aufmachte, rief er ihm zu, aufzustehen. Kleist-Retzow bleibt gemüthlich liegen. Da ergreift Bismarck seine Jagdflinte, geht nach dem Hofe, stellt sich vor das Fenster des Schlafzimmers und schießt durch dasselbe in die Decke, dass die Stnccatur derselben Klelst'Retzow auf den Kopf fällt. Kleist-Retzow. heftig erschrocken, stand selbstuerständlich sofort auf und trat ans Fenster, um zu sehen, was vorgefallen fei. Als er niemanden erblickte, warf er sich hastig in die Kleidung und eilte die Treppe hinunter. Bismarck kam ihm entgegen, begrüßte ihn und sagte, ohne eine Miene zu verziehen: „Ich wünsche wohl geruht zu haben, es ist soeben 7 Uhr." — (Buddha in Paris.) Jules Claretie. der übrigens alle acht Tage beinahe eine neue Modepassion der Pariser aufbringt, versichert, dass der Buddhismus in gewissen Kreisen der französischen Metropole ein sehr gangbarer Artikel geworden sei. Der Chronist erzählt, dass die Anfänge der Pariser Buddha Gemeinde auf die 1878er Ausstellung zurückzuführen find. Damals war Herr Bardoux Unterrichtsminister. Einige reiche Hindus wurden demselben von dem englischen Gesandten vorgestellt und brachten die Bitte vor, auf dem Marsfelde eiuen Tempel zu Ehren Buddha's errichten zu dürfen. Herr Bardoux. der für indische Poesie eine ausgesprochene Vorliebe hegt, beeilte sich, die Erlaubnis zu ertheilen, und da die Hindus keinen heimischen Buddha mitgebracht hatten, versprach Herr Bardoux, einen solchen auf Staatskosten anzuschaffen. Allein znr Abhaltung des Gottesdienstes war die specielle Erlaubnis des Staatsoberhauptes vor» geschrieben. Als Herr Bardoux dem Marschall Mac Mahon das Decret zur Unterfertigung vorlegte, zeigte dieser sich außer sich. — „Wie?" rief er seinem Mi« nister zu. „man wird jetzt in Paris Götzen anbeten? Das wäre zu stark!" — Der Minister machte alle mög. lichen Einwendungen geltend und betonte die hohe civi-lisatorische und moralische Bedeutung des Buddhismus; er schilderte die culturhistorischen Wirkungen dieser Ne> ligion. deren Anhänger zahlreicher sind. als alle Katho« liken und Protestanten zusammen genommen. Der Mar< schall aber wollte seinen Standpunkt nicht aufgeben. — „DaS ist ja Götzendienst in Paris." brummte er noch in den Bart. als er sich schließlich doch herbeiließ, das Decret zu unterzeichnen. — (Die Mondbewohner.) Das „Berliner Tageblatt" vom 1. April bringt folgende absonderliche Mittheilung: »Eine astronomische Entdeckung vun un^ geheuerlichster Tragweite war der Berliner Sternwarte vorbehalten, welche damit soeben ihren wohlverdienten Weltruhm aufs neue für alle Zeiten gefestigt hat. Die Gelehrtenwelt wird ebenso wie das gebildete Laien» publicum geradezu durch die Nachricht alarmiert werden, dass nunmehr mit unumstößlicher Sicherheit das Vorhandensein von Bewohnern im Monde nachgewiesen worden >st l Herrn Professor Dr, Blendmann gebürt das Verdienst, nach jahrelangen eingehendsten Studien diesen, die astronomische Wissenschaft revoltierenden Beweis gc« führt zu haben. Ob der Mond bewohnt sei oder nicht, das ist eigentlich stets eine offene Frage geblieben, deren Beantwortung je in den verschiedenen Zeitaltern eine verschiedene war, Schon im grauen Alterthume glaubte man, dass der Mond von menschenähnlichen, höher organisierten, intelligenten Wesen bewohnt sei, und machte damals den Vorschlag, mit ihnen in eine gewisse Verbindung zu trete,,, indem man durch Anpflanzung auf der Erde meilenlange Linien herstellte, die vielleicht vom Monde aus hätten gesehen werden können. Man Wollte damals durch Riesenanpflanzungen von Wäldern die geometrische Zeichnung des pythagoräischen Lehrsatzes den Mondbewohnern gewissermaßen aä ocuios demon« strieren. Noch im Anfange dieses Jahrhunderts glaubte der berühmte Schröder aus kleinen periodischen Auf« hellungen und Verdunkelungen auf der Mondscheibe auf den Wechsel der Vegetation, auf die Spuren der In« dustrie in Ansiedelungen der Mondbewohner schließen zu können. In den letzten Jahrzehnten nahm man in der Wissenschaft an, dafS es Thorheit fei, an das Vor» handenfein von Mondbewohnern zu glauben. Nun, Herr Dr. Blendmann hat uns eines Besseren belehrt l Ein Zufall ließ ihn die Entdeckung machen, dass alle Mondbeobachtungen bisher deshalb wenig ergebnisreiche sein konnten, weil die Mondatmosphäre eine zu stark leuchtende sei und deshalb füc die Beobachtung höchst nach» theilige Strahlenbrechungen sich ergaben. Er kam auf den Gedanken, das Objectiv des großen Refractors abzublenden, und benutzte dazu Kamfther-Nuss, aber viele Hunderte von Versuchen mussten gemacht werden, ehe das genau richtige Maß der Abblendung und damit ein absolut unbeeinflusstes Bild des Mondes gewonnen war. Herr Professor Blendmann nahm nun mit dem abgeblendeten Refractor eine sehr scharfe Photographie der Mondscheibe auf, welche in ein außerordentlich starkes sogenanntes Sonnenmitroskoft gebracht wurde. Das auf die weihe Fläche projectierte Bild der Mondscheibe hatte in, Mikroskop einen Durchmesser von 18.52 Metern, und geradezu wunderbar war das, was sich den erstaunten Blicken hier plötzlich in diesem Bilde offenbarte. Man hat demnach bisher eine ganz falsche Vorstellung von der Mondoberfläche gehabt, denn gerade die flacheren Stellen, die man „Meere" nannte, sind frucht« bare Gefilde, während die vermeintlichen Gebirgsgegenden sich als Sandwüsten, beziehungsweise Meere darstellen. Ganz deutlich aber waren Städte, Ansiedelungen aller Art, Spuren von Industrie und Verkehr sichtbar. Wir verzichten heute auf die Angabe näherer Details der neuen Entdeckung, da wahrscheinlich schon in diesen Tagen, das heißt beim nächsten Vollmonde, neue, verschärfte und verbesserte fthotographifche Aufnahmen bevorstehen, auch ein bedeutend mehr vergrößerndes Sonnen-Mikroskop in Arbeit gegeben ist. Wir glauben, den weitesten Kreisen werden schon diese flüchtigen Andeutungen genügen, um sie auf die ganze Wichtigkeit dieser epochemachenden wissenschaftlichen Entdeckung aufmerksam zu machen." Das Betrübende an dieser Notiz ist nur. dass sie am 1. April erschienen ist. Verhaftung eines Bank- und Wechslergeschäfts-Inhabers. Freitag nachmittags erfolgte durch die Polizei die Schließung des Bank« und Wechslergeschäftes I. W. Horn in Wien. Schotteuring Nr. 6. und die Verhaftung des Inhabers dieser Firma. Adolf Redlich, in feiner Woh-nung, Wasagasse Nr. 22. Der Lebenslauf des Mannes war ein ziemlich be« wegter. Adolf Redlich, der gegenwärtig im Alter von 34 Jahren steht, wurde in einem mä'hrifchen Dorfe als der Sohn armer Eltern geboren. Seine „Laufbahn" begann er als Laufbursche in einem kleinen Wiener Ge» schufte. Der junge Bursche, dessen einnehmende Gesichtszüge eine Empfehlung bildeten, machte die Bekanntschaft eines Bahnbeamten, der ihm eine Anstellung bei einer Eifenbahn verschaffte. Wegen verschiedener Unregelmäßig« leiten. die er sich in seiner Stellung zuschulden kom« men lieh. musste er dieselbe jedoch ausgeben. Der junge Mann fasste den Plan, seine Religion zu wechseln und Ehrist zu werden. Es gelang ihm. einen Tauspathen zu finden, der ihm einige hundert Gulden gab, um sich damit eine Existenz zu gründe» Das Geld war aber in kürzester Zeit durchgebracht. und der junge Mann lockte nun Personen, die mit seinem Taufpathen im Verkehre standen. Geldbeträge hcrauö. Auch ftudierte er die Liste der in Wien angekommet.cn Fremden und lockte Personen von Distmctilin. dene« er alleryand er- StaiBadjer Beitnttg Wr. 81 «8« 8. April 1884. fundene Geschichten erzählte, Geldbeträge herauS. Vr wurde »——————----------- jeder Gelegenheit zur Aufgabe machte, die Garantie für ihre Versicherten zu erhöhen. , „, Dem Geschäftsberichte für das abgelaufene Jahr entneym" wir. dafs die Summe der im Jahre 1883 eingereichten wttrM 14 889 427,46 st. Capital betrug, die größte Summe, wc^ seit 23 Jahren von dem „Anker" in einem Jahre erzielt wur°r. Realisiert wurden 5529 Verträge mit 12 232 524,29 ft. Cap'" ' durch Tod der Versicherten. Ablauf der Vcrsichcrungsdaucr M" Auflösung der Versicherung erloschen 6852 Vertrage M A trage von 7 609163,29 st., so dass der reine Zuway» 4 673 361 st. beträgt. ,^ Der Versicherungsstand weist am 31. Dezember IN" aus 74 580 Verträge mit 133 418 808,17 st. gezeichnetem A versichertem Capital und 42 339,74 fl. Rente, wovon 44^ Verträge mit 92 638 038.49 fl. Capital auf die verschiedenen von der Gesellschaft übernommenen Versicherungen au> ° g Todesfall und auf den Lebcusfall mit festen Prämien und 3^ Zeichnungen mit 40 780 769.68 st. Capital auf die uon ?" Gesellschaft verwalteten wechselseitigen Ueberlebens» Associate nen entfallen. Die Einnahmen weisen fast durchgehcnds ein Steigerung, die Ausgaben dagegen eine Verminderung """' An Prämien und Einlagen wurden 3 170 053.48 fl>, °°" ist um 163 407.71 fl. mehr als im Vorjahre vereinnahmt! °> Einnahmen an Zinsen betrugen 368 676,13 fl, gegen 344650,00^ im Vorjahre. ^ Das Erträgnis der gesellschaftlichen Activen stellt L" durchschnittlich auf 5.03 »/<,. Die Auszahlungen fürSterbefa^ Erlebens' und Ncuten»Versicherungen, sowie für Rückkäufe" tragen 738 042,92 st. gegen 823 575.26 fl. im Vorjahre..^ Prämienreservcn und Assccuranzfonds für Velflw rnngen zu festen Prämien einschließlich jener auf den ^ lebensfall mit Antheil am Gewinne sind auf 10 611352,24 >' daher um 899 440,27 st. gestiegen. Das Vermögen ? , Wechselseitigen Ueber Icbens-Associationen bclcM sich auf 19 575 595,47 st. Für die auf den Todesfall mit Zichy, welcher zu den Gründern uud eifrigsten Förderern" „Anker" gehört, den wärmsten Dank abzustatten und auch ^ Verwaltungsrathe und der Direction die besondere Anerll nung der Actionäre für ihre erfolgreichen Bemühungen au zudrücken, mit welchen sie nicht nur die Interessen der M' näre, sondern auch jene der Versicherten wahrten und fordert^ Er betont es, dass die Verwaltung von jeher bestrebt tvar< Sicherheit, welche den Thcilnchmern geboten wird, zu erhH' und dass es ihrer Umsicht zu danken ist, dass selbst in M'„ rigen Zeiten Ersprießliches und Bedeutendes geleistet wer? tonnte._____________________________ (^Isl Verstorbene. Im Spitale: c« Den 4. A ftril. Barthlmä Sifrer. Iuwohuer, 6? ^" Lungentuberkulose. . « Den b. April. Andreas Vuchte, Wagner. AH Magenkrebs. — Lorenz Mandelc, Arbeiter, 66 I., ErsaM" der Kräfte. ^.q,, Den 6. April. Gertraud Bradaö, Inwohnerin, "» " Lungenödem. Meteorologische Beobachtungen in Laiba^ 7U.Mg. 732^85'^'9, i" W. schwach " bewölkt „ gg 7. 2 . N. 729.36 4-16.5 NW. schwach bewölkt "' 9 « Ab. 728.02 4-12.6 windstill bewölkt ^ Anhaltend trübe. Das Tagesmittel der Wärme -i" ' um 3,9° über dem Normale. Für die Redaction verantwortlich: Ottomar Bambers Eingesendet. ^ Rohseidene Vastkleider (ganz Seide) fl.^ per compl. Nobe, sowie schwerere Qualitäten verseng ^ Abuahme vou miudestcns zwei Roben zollfrei wS Ha'l ^ Seidcufabrils-Depot von G. Henneberg (königl. höflich ^e" Zürich. Muster umgehend. Briefe nach der Schw""^ 10 kr. Porto. Der geeljrten Damenwelt jut QcfäUiöcn OTotij, bafS bie uädjste 9?ummer ^f b c r ^^ „Illustrierten Frauen-Zeit^ unb bc8 ad^t £aße später crfrficint. ,^ HJuttjl)anl»luu0, 2^i »ai&ac^, 8. Slpril 1884. (14"*; «87 ÄnMlatt zur LMacher Zeiluna Ar.8l. Dienstaa. den 8. Mril 1884. ^l-2) Kunämackun«. Nr. 551. Ni,u^ü!^M Erlasses Sr. Excellenz des Herrn Nun 1°°'." Cultus ur.d Unterricht vom Uten l>tt ^^/ Z- 4136. be,Mrt sich die Quote das ^ ^^ncr t. k. Schulbüchcrverlage für Rirc,,3'">hr 1884/85 an die Volls- und lktc,^ '"'ulcn abzugebenden Armenlmcher für Und!w > ,. "'Rufend sieben hundert siebzig We, (1772) Gulden und 95 Kreuzern, CchH" diesem Betrage entfallen auf den N^er,........ 160 sl. 30 kr. ^rainburg........ 1^17 Z^uHach' '..... 04 "06" «oilsch ','--'-.... 107 „ 1? „ ^lldnwlinsdorf ' ' ' ^? " ?? " ^v^"-----^ ^2"it: ^rnembl . . . ' ''' ^ ^R I zufaumicn . . 1772 st. 95 lr. 9"nN^ ^ mit dem Beifügen zur all-inhi i^V^'N'tuis gebracht, dass für das Schul, die i,,?^,^ von den l. f. Äczirtsschulräthen um der y, "fetten Bcträae im Sinne des § 5 si^Ä^iichervorschrift vom 4. März 1871. ^^Ministcrial-Verordnungsblatt Nr, 20), bU >>!» ?^^ angesprochen werden tonnen, und "zuglichen Anfpruchschreibcn ^ bis Ende Mai d. I. ^rect!?«" °n die t. k, Schulbücher-Verlags. """ 'n Wien einzusenden sind. "bach am 30. März 1884. «^^» k. Landesschulrath für Kram. (1407—3) ckumlmackunl,. Nr. 2236. Am 30. April d, I. uormittags 10 Uhr findet die sicbenundfüufzigstc Verlosung der krai-nifchcu Grundentlastungs - Obligationen im hiesigen Burggedaude statt. Laibach am 1. April 1884. Vom krainischen Landesausschusse. (1467-11 iiunzmackun» Nr. 3490. Vom e. l. städt.-deleg. Bezirksgerichte Ru-dolfswert werden zuin Behufe der Anlegung eines neuen Grnndlmches der Catastralgemciude (!ermosuice und Stalldorf die Erhebungen auf den 5. Mai 1884 für die Steuergemeinde Altsag und Nusslmch auf den 16. Mai 1884, fiir die Stcucrgemciude Pöllandl und Stcinwand auf den 2. Juni 1884, für die Steucrgemeinde Unterturu und Obcrfeld aus den 15. Juni 18 84, jedesmal um 8 Uhr vormittags, im Orte jeder Steucrgemeinde mit dem Beifügen angeordnet, dass bei denselben alle Pecsuncn, welche an der Ermittlung der Vesitzvcrhältnisse ein recht" lichcs Interesse haben, erscheinen und alles zur Ausllärung ihrer Rechte Geeignete vorbringen können. K. l. städt.-deleg. Bezirksgericht Rudolfs« wert am b. April 1884. ./) Kundmachung. Nr. 4990. ^lgtcn 3?s l- k. Oberlandcsgerichte für Stcicrmarl, Kärntcn und Krain in Graz werden über ^>'db,./bl"uf der Edictalfrist zur Anmeldung der Bclastungsrechte auf die in dem neuen selche s/^^'ür die nachbezcichnctcn Catastralgcmeinden enthaltenen Liegenschaften alle diejenigen, x^eht ^ "^ den Bestand oder die büchcrliche Rangordnung einer Eintragung in ihren Rechten °c>N h^. Mtcn. aufgefordert, ihren Widerspruch längstens bis Ende Oktober 1884 bei l'aenU ",l l. f. berichte, wo auch das neue Grundbnch eingesehen werden kann, zu erheben, 'l. lH?. ^ Eintragungen die Wirkung grundbücherlichcr Eintragungen erlangen, 'll e>,^ ^Wiedereinsetzung gegen das Versäumen der Edictalfrist findet nicht statt; auch >ü»^^ l'rlanaerun^ der letzteren für einzelne Parteien unzulässig.________________ K ^lltllftralgemeindc Bezirksgericht Rathsbeschluss vom ! ^"dicc Littai 5. März 1834, g. 3546 Kanler Krainburg 5. „ 1884. Z. 3590 ^euzberg Wippach 12. „ 1884, g. 3673 ! ^ ^"« Reisniz 20. „ 1684, Z. 4040 ' ^"ca stadt.-dclcg., Laibach 20. „ 1864. Z. 430? ! Unterpirnitsch ^ „ 20. „ 1884, g. 4308 ^ ^bcrpirnltsch ^ ., 20. „ 1834, Z. 4309 ^ ^esla ^ „ 20. „ 1884, I. 4310 ^wdeniice ^ „ 20. „ 1884, Z. 4311 ^ebe ^ 20. ,. 1884, g. 4312 11 ! Nabnagora Oberlaibach 26. „ 1684, 1.4378 l ^"brava Nassenfuh 26. „ 1884, Z. 4583 Graz am 2. April 1884. (1411—2) Kunämackunn. Nr. 56. Bei der l. l. Männer-Strafanstalt Carlau (Graz) sind eine Gefangen^Aufscherstellc erster Classe mit dem Iahrcsgchaltc von 300 fl. und cinc solche Stelle zweiter Classe mit dem Jahres-gehaltc von 260 fl, nebst den übrigen system-mäßigen Bezügen zu besetzen. Bewerber um eine dieser Stellen, deren Erfordernisse österreichische Staatsbürgerschaft, Lebensalter nicht über !55 Jahre, gute Gesundheit, unbescholtenes Vorlebe«, itenntnis der Gegenstände des Volksschnluntcrrichtcs und der beiden Landessprachen, endlich der durch Militär« dicnsllcistuug begründete Anspruch auf eine Anstellung im Civilstaatsdienstc sind, haben ihre gehörig belegten Gesuche bis 3. M ai 1884 bei der gefertigten Direction einzubringen, Carlau (Graz) am 2, April 1884, K. I. Miinnerstlnfnnsialts-Direction. (1469—1) Nr. 2972. Kezirk»>Hebllmmenfteu°e. Die Bczirlschcbammcnstcllc in der Gemeinde Wciniz mit einer Inhrcsrcmuneration von 48 fl. ö, W. aus der Vezirkscasse auf die Dauer des Bestandes derselben gelangt zur Neubesetzung. Beibcrberinncn haben ihre gehörig instruier« ten Gesuche big 1. Mai I. I. hicramts vorzulegen. K. t. Bczirkshauptmannschllft Tschernembl ain^April 1884._____ ^_________ (1448-2) Gäietal-Vorlaäung. Nr. 1446. Anton Mlaker, gewesener Tischlermeister in Svgor, wird wegen seines derzeit nnbckcmn-ten Aufenthaltes aufgefordert, binnen 14 Tagen die bei dem hiesigen Stcucramtc rückständige Erwerbsteuer pr. 3 fl. 34 lr. zu berichtigen, widrigcns das Gewerbe von Amtswegen gelöscht werden wird, K. k. Bczirkshauptmannschaft in Littai am 3. Avril 1«84, (^^ 1) Kundmachung. Nr. 4989. Vom t. k, steierm.-kärnt.-krain. Oberlandcsgerichtc in Graz wird bekannt gemacht, dass die Arbeitn znr Neuanlegung der Grundbücher in den unten verzeichneten Catastralgemeinden des Her» zogthums Krain beendet und die Entwürfe der bezüglichen Grundbuchscinlagcn angefertiget sind. Infolge dessen wird in Gcmäszhcit der Bestimmungen des Gesetzes vom 25. Juli 1871. 3t. G. Nr. 96, der 1. Mai 1884 als der Tag der Eröffnung der neuen Grundbücher der bezeichneten Catastralgcmcinden mit der allgemeinen Kundmachung festgesetzt, dass von diesem Tage an neue Eigenthums«, Pfand« und andere büchcrliche Rechte auf die in dm Grundbüchern eingetragenen Liegenschaften nur durch Eintraguug in das bezügliche neue Grundbuch erworben, beschränkt, aus andere übertragen oder aufgehoben werden können. Zugleich wird zur Richtigstellung dieser neuen Grundbücher, welche bei den unten bezeichneten Gerichten eingesehen werden können, das in dem oben bezogenen Gesetze vorgeschriebene Verfahren eingeleitet, und werden demnach alle Personen: u,) welche auf Grnnd eines vor dem Tage der Eröffnung des neuen Grundbuches erworbenen Rechtes eine Aenderung der in demselben enthaltenen, die Eigenthums» oder Vcsihver-Hältnisse betreffenden Eintragungen in Anfpruch nehmen, gleichviel, ob die Aenderung durch Ab», Zu- oder Umschreibung, durch Berichtigung der Bezeichnung von Liegenschaften oder der Zusammenstellung von Gruudbuchükörpern oder in anderer Weise erfolgen soll: d) welche schon vor dem Tage der Eröffnung des neuen Grundbuches auf die in demselben eingetragenen Liegenschaften oder auf Theile derselben Pfand-, Dicnstbarkcits- oder andere znr bücherlichcn Eintragung geeignete Rechte erwürben haben, foferne diese Rechte als zum alten Lllstcnstande gehörig eingetragen werden sollen und nicht schon bei der Anlegung des neuen Grundbnchcs in dasselbe eingetragen wurden, — aufgefordcrt, ihre dicsfälligcn Anmeldungen, und zwar jene, welche sich auf die Nelastungsrechte unter d beziehen, in der im ß 12 obigen Gesetzes bezeichneten Weise längstens bis zum letzten April 1885 bei den betreffenden unlen bezeichneten Gerichten einzubringen, widrigens das Recht auf Gcltendmachm'g der anzumeldenden Ansprüche denjenigen dritten Personen gegenüber verwirkt wäre, welche bücherlichc Rechte auf Grundlage der in dem neuen Grundbuche enthaltenen und nicht bestrittcncn Eintragungen in gutem Glaubcu erwerben. An der Verpflichtung zur Anmeldung wird dadurch nichts geändert, dass das anzumeldende Recht ans einem außer Gebrauch tretenden öffentlichen Buche oder aus einer gerichtlichen Er-lcdiguug ersichtlich, oder dass ein auf dieses Recht sich beziehendes Einschreiten der Parteien bei Gericht anhängig ist. Eine Wiedereinsetzung gegen das Versäumen der Edictalfrist findet nicht statt; auch ist eine Verlängerung der letzteren für einzelne Parteien unzulässig, ! ^ s H. Catastraigemeinde Bezirksgericht Rathsbeschluss vom A 1 Gradise Landstrah 12. März 1884, Z. 3320. 2 Vösenberg Laas 12. „ 1884, Z. 3912. 3 Idria Idria 12. „ 1884, Z. 3913. 4 Kropivnil Lact 12. „ 1884, g. 3914. b St. Michael zu Goba Littai 20. „ 1884, Z. 4052. 6 Untcrplanina Loitsch 20. „ 1884, Z. 4130. ? Obergörjach Radmannsdorf 20. „ 1884, Z. 4256. 8 Brezovica Laibach 26. „ 1S34, Z. 4582. ^ Graz am 2. April 1884.