^ »» Akreltag den 22. Aeörmr 1878. IV>I. Jahrgang ^«tarburger Seituna" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marbnrg ganzjährig 6 fl., halbjährig » fl.. vierteljährig 1 fl. K0 kr; fi»r Sustellun« ins Haus monatlich 1v kr. — mit Postversendnng: ganzjährig L st., halbjährig 4 fl., vierteljährig Z st. Insertionßgebühr 8 k. pr. Aeile. Straßkilpflayvugt«. (Kortsej,ung.) Ich habe dem geehrten Leser da» Beispiel einer abschreckenden Strabenpflanzung gegeben, wie es deren wohl noch viele im Lande gibt und will nun auch ein anertennenSwertl^e» Beispiel einer gelungenen uiid musterhasten Straben-pslanzung erwähnen, welche in der nächsten Nähe von Marburg durch die thalkrästige Energie des Herrn v. Neupauer, k. k. Bezirts-ingenieur in Marburg, an der Triester Staats-strabe in einer Länge von circa 30 Kilometer zwischen Schleinitz und PulSgau lUiSgeslthrt worden ist. Die hinlänglich starten nnd lnit guten Psählen versehenen Väume sind Aepsel- und Blrnbäume, in ausreichend große und mit guter Straßenschlamm- und Rasenerde auSgeslillte Baumgruben gesetzt, jetzt 2—3 Jahre alt und gut gepflegt, so daß, da die wenigen ausge^ bliebenen <>äume sogleich nachgesetzt worden sind, diese Pflanzung dei weiterer guter Vehand» tung einst eine Musterpflaltjung zu weiden verspricht. Bei dieser Art der Pflanzung kostete jeder Baum mit Allem durchschnittlich 1 fl. Es ist nur zu bedauern, daß der Antrag des Herrn v. Nenpaner, die ui'ter seiner Verwaltung befindliche und nnt Pappeln bepflanzte andere Staatsstraße allmälig so umzngestalten, daß die Pappeln eiUseriit nnd durch Obslt?äume ersetzt tverden. an höchster maßgebender Slel^e nicht die gebührende Berucksichtll^ttNt, s,elui»deli hat. Andere Beispiele musterhaster Obstbaum-ltraßenpflanzungeil könnte ich aus dem Deutschen Reiche, insbesondere aus Württemberg, Hessen, Hannover, Thiiringen noch viele nennen, allein ich beschränke mich niir daraus, noch eine im badischen Oberlande bei Lörrach befindliche und unter der Verwaltung der grobherzoglichen Waffer- und Straßenbauinspektion Freiburg i. Br. stehende und ausgedehnte Straßenpflan-zung zu nennen, die, wie ich mich durch eigenen Augenschein ut»d Einsicht in die betreffenden Akten überzeugte, durch Obstertrag so viel all. jährlich eingebracht hat, daß die ganzen Kosten der Straßenunterhaltung darnit gedeckt tverden konnten. Solche rlthmenswerthe Beispiele ließen sich wohl noch viele auffiirdett, wenn inan sich darum t>e»nühen würde. Wir können dieselden indessen nur als Ausnahtne betrachten und werden zusrieden sein, wenn wir durchschnittlich nur l)ahin kommen, daß die vbsterträge die Halste der Unterhaltungskosten der Straßen decken, welche mit Ovstbäutnen bepflanzt sind. Welche riesigen Sumlnen schon dadurch detn Staate erhalten blieben, wird jeder Sachverständige leicht ausrechnen können. Ich weiß recht wohl, daß mir nach Durchsicht vorstehender Zeilen sogleich der Einwand! gemacht werdei» wlrd, derartige Obstbaumpflan-j zungen kosten iir de« ersten 10 1b Jahren; große Summen, bis wirkliche Erträge kominen,! nlrd da die Finanzen Oesterreichs eine derartige neue Belastung der Steuerträger nicht znlaffen, lo werden sie wohl ilos fromme Wünsche bleiben. Jndesseir, gegen solche Angriffe bin ich voll-komtnerr gerüstet. Man sänge zunächst nur mil den Straßen-thetlen an, welche mit Pappelbäumen bepflanzt sind, entserne und verkaufe dieselben, wobei von einttn ausgewachsenen Pappelliaume wohl arts einen Ertrag von 5—6 sl. gerechnet werden kann. An Stelle von 2 Pappel^'äumen kommt ilngefähr 1 Obstbaum zu stehen, wenn wir zunächst nur eine Seite der Straße mit Odst-bäumen bepflanzen, so daß wir für jeden Obst-l' uln Sunlme voll circa l0 fl. verfügbar nmchen. Jede, Obstdausachversländige weiß, daß die sianzeii K^^sten eineS Obstdaunres ivährelid einer 60jährlgen Dnrchjchnrttsdauer mit Ankaus, Pflanzung und späterer Behandlung sich aus 5 -6 fl. stellen, so daß 'vir also mit demselben Erlöse aus den Pappelbäumen nicht nur die Herstellung^ sondern auch die ganze Unterhaltung einer Obstbaumpflanzung ausführen köntten. Wir ersehen daraus, daß, wenn die Stra-ßenpflanzungen mit Obstbäumen auf diese Weise in Angriff genommen werden, dieselben den Staat und das Land in keiner Weise belasten, daß mit dem ersparten Ueberschuß auch Straßen-theile, welche keine Pappeln besitzen, bepflanzt werden können und daß dann die Obsterträge als Reinerträge zu bezeichnen siltd (Schluß folgt.) Zur Geschichte des Tages. Der gemeinsame Minister des Aeußeren hat durch den Ministerpräsidenten Auersperg im Abgeordnetenhciuse auf die Frage, betreffend dieOrientpolitik geantwortet, daß einige Bestimmungen der FriedenS-Grundlagen den österreichisch-ungarischen Jntereffen nicht entsprechen. Andrassy wünscht allerdings Reformen zu Gunsten der Christen, legt aber Verwahrung ein gegen jede Verschiebung der Machtvertjält-Niffe zum Nachtheile der Monarchie. Warum bezeichnet er diese Verschiebung nicht genau und wie denkt er sich die Möglichkeit, daS Christenlos zu verbeffern ohne A-nderung der Machtverhältnisse? Soll vielleicht die geplante Verschiebung dadurch wett gemacht werden, daß Oesterreich-llngarn zu seiner Stärkung die Herzegowina und Bosnien erwirbt? Bismarck hat im Reichstage über die Orientfrage gesprochen. Der eiserne Kanzler erklärt: Die Grundlagen des Friedens schädigen die Jntereffen Deutschlands in kerner Werse — Rußland wird sich nöthigensaUs auf den Standpunkt des ^^glücklichen Besitzers^' stellen — Deutschland will auf dem Kongresie die Vermittlung übernehtnen, jedoch nie die Rolle des Richter« spielen, arn wenigsten dieser Rolle A e u i l l e t o n. Mütze and Kroar. Vol» H. Gchmied. (Fortsetzung.) Der Wirth stellte den gefüllten Krug vor die Beiden hin. „Das wird wohl der letzte seiii". sügle er dann init seinein widerlvärtrg freundlichen (Ärilisen hilizu, „das Freibier geht aus die Neige." . „Ist adtch grade geitug", sagte Huber, shire den Wirth anzusehet». „Wre viel von dein Freibier ist wohl in Euerel» Keller spaziert, Sternwirth?" Dieser wollte etwas erividerti, allein Hahn unterbrach ihn lachend, indem er ries: ^Vebt's ihm Nicht an, Sternwirth! Ihr wißt ja, er kann das neckeir und sticheln nicht lassen. Sagt mir lieber, wer der alte Mensch war, der vorhin da vor utiS saß und uns lnit seinein Rücken das halbe Ziinmer verdeckte?" Rasch fielen die Blicke des Wirtha stechend aus den Frager, während er mit seinem gewöhnlichen Grinsen jortsuhr: „Ihr meint den mit dein kahlen Kopse und dem schwarzen schä» bigen Rocke? Das ist ein aritrer Teusel. aber ein grundgelehrter uird gar gottessürchtiger Mensch." Hier wurde der Wirth abgerusen. „Ei, so lüg' du scheinheiliger Schust", brunimte ihm Huber ärgerlich nach. „Aber ich werde bald ivissen, was du sür ein Schelmstück an5 heckst." Eine Weile flüsterten die Beiden noch zu-satntnen, dann verließen sie die Stube. In der Küche des rothen Stern hatte sich inzwischen eine gaiiz verschiedene Gruppe gebildet. War es dratrßen lärmend und hell, sö herrschte hier die vollständigste Dämmerung und lautloseste Stille. Das Feuer auf dein Herde ltiar bis zu einer schwachen Glut erloschen, deren Widerschein nur gerade hinreichte, die schwarz» geräucherten Wände, sowie den Rauchsang erkennen zu lassen. In der dunkelsten Ecke deS Herdes saß Marie, die Tochter des Wirths; sie schien zu schlafen, und die erdig fahlen Züge ihres (ÄesichtS hatten iir der schwachen röth-lichen Beleuchtung ein voUkomtnen leichenhaftes Aussehen. In der entgegengesetzten dunkelsten Ecke des Äetuachs standen drei Männer in leisem, eisrigem Gespräch beisaminen. Zwei von ihnen waren abgerissene Gestalten und schienen den dritten — es war der schwarze Fremde aus der Zechstube — trotz aller Vertraulichkeit mit eiirer Art scheuen Respekts zu behandeln. ..Ihr habt doch gethari, was ich befahl?" sragte der Fremde jetzt leise. „Arrfs Haar", flüsterte der eine entgegen. „Es war Alles genau so, wie Sie'S uns beschrieben hatten. Rechts die Tapetenthür, links der Schreibtisch, in der Mitte die geheiine Nische init dem Kästchen." Der Fremde erhielt einen Pack Papiere, wotnit er prüsend an dre Herdglut trat und sie durchflog. „Alles in Ordnung", sagte er dann mit zusriedenern Tone. „Hier ist Euer Lohn. Es witd wohl etwas drüber sein. Seid klug! Wenn Ihr Unangenehmes erlebtet, wär'S nur Eure eigene Schuld." Damit zog er aii einer Schnur, die am Herd von der Decke herabhing wie ei,r Glockeiizug. Keiire Klingel antwortete, gleichwohl giilg beinahe unmittelbar darnach eine Thür aus uird ließ den Wirth ein, der ans einen Wink des Fretnden die beiden Männer in den Hausgang hinaussührte. Kein Schritt wurde hörbar, es war, als ob Schatten durch das Dunkel glitten. Der Wirth kam l'ald zurück. „Sie haben Ihre Sache gilt gemacht, Moser", empfing ihn der Fremde. „Ich bin init Jhneir zufrieden; rechiren sie auf ineinen besten Dank." „Das macht ,nich unendlich glücklich", ant- die seit Msnschenaltern erprobte Freundschaft der nordischen Macht opfern. Die Ultramontanen verkünden bereit», wa» der Nachfolger Pius des Neunten vor Allem thun und erklären werde. „Der künftige Papst wird'' — so schreibt ein römische» Blatt — ,stch ohne Zweifel Piu» X. nennen. Kaum auf den päpstlichen Thron ge-stiegen, wird derselbe schwören, nicht eine Handbreite von den Rechten der Kirche vergeben zu wollen. Piu»X. wird alle Verwahrungen seine» Borgänger» erneuern und zwar angefangen von der ersten aus dem Jahre 18vl) bi» zur letzten vom 17. Jänner 1878. .Wir können nicht l" müffen die ersten Worte sein, welche über die Lippen Piu» oe» Zehnten kommen." Rußland will z um Kongreb „marsch i r e n" — vorau»gesetzt, daß derselbe noch stattfindet. Jene tausend und fünfhundert Matrosen, welche an der Donau angekommen, sind bestimmt, die Krieg»schiffe zu übernehmen, die von der Pforte al» ein Theil der Krieg»ent-schädigung abgetreten werden. Die russische Wehrmacht in Rumänien wird noch immer verstärkt und zwar durch Truppen, welche von Norden her kommen und ist soeben die Eisen-bahn Kischeneff-Jaffy beschäftigt, fünfuttdfiebzig-tausend Mann zu beförderu. Vermischte Nachrichte». (Krieg. Gefangene Türken. Beute der Russen.) Die Gesammtzahl der krieg»gefangenen Türken beläuft sich auf 113,000 Mann. Die Beute der Russen beträgt: 606 Geschütze. 9600 Zelte und HolZbaraken, 140,S0V Gewehre englischer Konstruktion, 230,000 Gewehre, Pistolen und Picken der irregulären Truppen, S00 Millionen Stück Patronen, 24,000 Pferde. e Liszt's „O nichts", entgegnete der Wirth, „höch stens eine Fledermaus, die sich verflogen hat Will gleich nachsehen." Während der Fremde ging, »nachte der Wirth Licht a», und leuchtete da»nit leicht i»» den Rauchfang hienei»,. Alles war ruhig und nicht» zu be»nerkei». Dagegen nahm er beim Scheine der Kerze da» Mädchen in der Ecke wahr. Bei ihrem Anblick hielt er an und sein Auge ruhte eine Seku»»de lang mit einem Au»druck auf ihr, von dem schwer zu entscheiden gewesen wäre, ob darin Haß oder Wohlwollen die Oberhand hatte. Da»^n trat er vor da» Mädchen hin, schüttelte sie etwa» u»»sanst an den Schultern und ries: „Fort, in Deine Kammer, e» ist Zeit l Willst Du die Nacht hier zu« bringen?" Marie schien wie au» einem tiefen Traume zu erwachen und nicht gleich zu wissen, wa» mit ihr vorging. In der nächsten Sekunde jedoch hatte ste den vor ihr Stehenden erkannt und stieß ihn nun mit einem wilden Aufschrei von sich, daß der »»icht schwächliche Mann taumelte und sich anhalten mußte. „Zurück von »nir, Sternwirth, zurück. Deine Augen sind gistig — j^urückl" „Wa» unterstehst Du Dich, Canaille?" rief Moser wuthbebend. „Du legst Hand an mich und traktirst mich wieder al» Sternwirth? und Thalberg'» und endlich die zeitgenössische Epoche (184k—167V), welche man die^Ksuais. gaveo muLioalv" nennt. Und an einer andern Stelle: ^Jn Wien geht der musikalische EnthU' fiasmus dis zum Fanatismus und Delirium. . . . Diese Melomanie wird so weit getrieben, dab m«nche Leute ihre Briefe aus Papier schreiben. da» wie Notenpapier linirt ist . . . Eine Melodie von Beethoven rührt ein Mädchen aus dem Volke ohne Erziehung und Unterricht bis zu Thränen, wiewohl sie nicht einmal den Namen diese» erhabenen Komponisten kennt . . . Die Musik ist für den Wiener eine Leidenschast und eist Genub. für den Italiener eine Em-vfindung, sttr den Franzosen eine Zerstreuung, für den Engländer eine Eitelkeit. Ich weib nicht mehr, welcher geistreiche Beobachter den Au»-spruch that: ^Jn der Oper ösfnet die Französin die Augen, die Deutsche die Ohren, die Italienerin ihr Herz, die Engländerin den Mund, denn die Französin geht in» Opernhaus wegen ihrer Schultern, die Deutsche zu ihrem Ver« gnügen, die Italienerin sür ihren Geliebten und die Engländerin sür ihr Geld." Ich möchte dem hinzusagen: Die Wienerin öffnet noch etwa» mehr al» die Ohren, sie öffnet ihre Seele, sie ergibt sich ganz und verzückt dem Dämon der Symphonie." (Steiermärkischer Volk»bil' dung»-Berein.) Dieser Verein, S24ü Mitglieder stark, hat im verfioffenen Jahre 27 Volksschulen mit Lehrmitteln, Z mit Lernmitteln und 8 mit Bibliotheken versorgt und außerdem noch l400Vacher und 6000 Exemplare von Flug schristen vertheilt. Die Einnahmen betrugen 9088 fi., die Ausgaben 8212 st. ZItarburger Berichte. (Feuerwehr in Cilli.) Diese Feuerwehr zählte dem Rechenschast»berichte zu Folge im letzten Jahre 76 ausübende und lV6 unterstü hende Mitglieder. Die Einnahmen betrugen 476 st. 4S kr., die Ausgaben 300 sl. 75 kr. In der Unterftatzung»kaffe befanden sich am Jahresschluß 137 fi. lS kr. Da» Vermögen de» Vereine» belief sich auf 7024 st. 93 kr. Der neugewählte Au»schuß besteht au» folgenden Herren: Julius Rakusch, Hauptmann — Gustav Stieger, Hauptmann-Stellvertreter — Franz Pacchiaffo, Äeiger-Zugslihrer — Ferdi-uand Pellö, Stellvertreter — Joses Terschek, Zugsührer der Spritzeiunanuschast — Joses ^ima, Stellvertreter — Edurd Jerelin, Joses Stiet>enegg, Karl Mathes, A»tlon PaUo», Karl Watzek, Johann Renner und Eduard Bandek; BerathungSmänner. (Genug Wirthshäuser.) In der letztett Sitzung des Pettauer Gemeinderathes hatte sich dieser auch über ein Gesuch, betreffend die Bewilligung eines neuen Schankbefugnisse» ju äußern. Wie da» „Pettauer Wochenblatt" berichtet, wurde einstimmig beschlossen, die Abweisung diese» Gesuche» zu befürworten, weil stch da» Vedürsnib für neue Wirthshäuser in »er Stadtgemetnde nicht fühlbar macht. (B a u e r n k r a ch.) Vom Bezirksgerichte Mureck wird angeordnet, dab wegen schuldiger 34 st. K0 kr. die einzelne exekutive Versteigerung der dem Joses und der Anna Kern gehörigen, gerichtlich auf 715, 800, 400, 7980 und 4750 fl. geschätzten Realitäten stattfinden soll. (La n dt a g s - W a h l.) Herr Joses Pro-boscht, Pfarrer zu Ehrenhausen, ist von den Verein»versammlungen in Dechantskirchen und Grasendorf und von der Wählerversammlüng in Pöltau einstimmig als Kandidat (Wahlkreis Hartberg-Landgeineinden) aufgestellt worden. (B e z ir kS ve r t r e t un g.) Die Sitzung der Bezirksvertretung, welche am letzten Samstag hätte stattfinden follen, ist nach einer Kundmachung des Obmann-Stellvertreters Herrn Johann Girstmayr s. wegen unvorhergesehener Hindernisse auf morgen 10 Uhr Vormittag mu berautnt worden. (K o n d u kt e u r b al l) Am it. März soll in der Götz'schen Bierhalle ein Ball der Eisenbahn'Kondukteure stattfinden und ist der Reinertrag sür den Unterstützung». ut»d Rechtsschutz-Verein derselben gewidmet. Den musikalischen Theil besorgt die Kapelle des Infanterie regimente» Gras Zellatschitsch aus Graz. (We i n b a u s ch u l e.) An der hiesigen Weinbauschule »vird die stelle deS Rebmanns im Burgwald neu besetzt. Der Jahresgehalt beträgt 500 sl. mit freier Wohnung und Be-tieizung. Gesuche können bis 20. März bei der Direktion überreicht werden. tietzte Das Adgevrd»ee-»ha«4 hat die Erhö« huitg des N^tszoUes von SV kr. auf 2 fl. an-g»no»«ei>; für dt» Ei»fuhr von Italten nach Tiral wurd« k fl. f-stgefetzt. Sarvtnal Peeei vo« Verugia ist zum Vapfte gewählt w»rden und hat den Namen Vev Xlll. auge»0«me«. In Belgrad befürchtet man, daß Vluß» land auch Serbien getäuscht habe. Biertausend Türken stnd von d-n Auf-ftändtsche» bei Makria tza tu Thessalien ge-ichla^en worden. Der türkische Ministe» des A-ußereu ^ Servar Vascha, ein Russenfreund ist zurüekgetreten. Gi«gefandt. In WieSthaler» reichbespiegeltem, mit Oleander und Eypressen zie'lich dekorirtem Saale »rehte sich Samstag den 16. Februar d. I. eine )edeutende Anzahl tanzbeinschwingender Damen und Jünglinge in einer Weise, die alle heurigen Arrangement» so ziemlich in den Schatten tellt. Die überaus muntere, stets und überall mit unauslöschlichem Feuereiser an den sogenannten Lel)ensfreuden theilnehmende Jugend öffnete alle Schleusen ihrer herzerquickenden Fröhlichkeit und entrückte sich so unbewußt auf etliche Stündlein den Einstüssen der nüchternen, oft genug peinlichen Wirklichkeit. Die zwang-ose, geradezu beispiellos freudige Hingebung bekundete einerseits das Bedürsniß solcher äqui-valirender Tanzvergnügungen und andererseits wohl auch die Beliebtheit der schaffen»lustigen Komitemitglieder, und zwar der Herren: Atzler, Martinz nnd Pucher, welchen man hier sür ihre aufopferungsvollen Bestrebungen unsere volle Anerkennung zum Ausdrucke bringt. ?. 8. Richt-Hutabuehmer-Lerbindllng. III. Verzeichnib der beigetretenen Mitglieder. Josef Leschnig — Ludwig Albensberg — Proseffor Schnabl — Fr. Byloff, k. k. Adjunkt — Emanuel Figdor -- M. BerdajS — Obrr-lieutenant Beitl —- Alois Frohm — Ernest Frohm — Richard Frohm — Scharnagl, Handelsmann - Hermann, Handelsmann — Scheikl, Handelsmann — Janschitz, Buchdruckereibesitzer ^ Wenedikter — Franz Greiner — Lip6ty, k. k. Post'Affistent -- Schtniderer Greiner, Konziplent bei Dr. Radey — Jäger Aldert, Baumeister ^ I. Bancalari, Privatier Carl Matschnig — Jul. Rupprich — Direktor Elschnig — Josef Braun, k. t. Major — Dr. Jul. Mulls — Josef Lvoboda, k. k. Finanz-Konzipist — Oswald — Karl Flucher Heinr. Roch — Axter, k. k. Referent — Fr. Forstner, Pens, k k. Bez.-Rtchter — Zezula, k. k. Rech-nungs-Revident — Ioh. Kramer, Restauraleur. Die Damen: Betti Forstner — Cäcilie Kramer — JeUa Lipäly — Johanna Mulls — Marie Roch — Henriette Roch — Johanna Roch. — Emilie Dettela. von Wetusteiu, Hadern, Mrffing, Kupfer, Zinv Elfen, Blei, Kalb- und Schaffellen, Roß-, Ochseu-u. Schweinhaaren, Schafwolle, allen Gattungen Ranhwaarea, Knochen, Klauen nebst allen an-Seren Lanvesprodukten. (49 voo ungarischen Bettfederu, Flaumen und gesponnenem Roihaar zu den bllli,jstcn Preisen. .1. ^elllvSiaxvI', Marburg, Burgpla». Wart', ich will Dich fühlei» lasten, dab ich Dein Stiefvater bin." Damit ergriff er einen starken Prügel unter dem Herde und wollte auf Marie los, die vorgebeugt in die Kniee gesunken war, al» erwarte ste geduldig die gedrohte Mißhandlung. Dabei starrte sie unbeweglich in eine Ecke und murmelte wie geiste»abwesend unzusammenhängend vor stch hin: ,^Bist Du da, Mutter? Schön, daß Du da bist, nun wird der Sternwirth Deine Tochter nicht schlagen. Du leidest e» nicht. Da stehst Du in der Ecke mit dem blutigen Streif an der Stirn. Ja, droh' ihm nur. O Mutter, meine liebe, gute —" Der Rest verlor sich in völlig Unverstand» liche» Geflüster. Schon bei den ersten Worter hatte Moser innegehalten, dann trat er einen Schritt zurück, und ließ den Prügel sallen; al» aber da» Mädchen mit starr vorgestreckten Armen in die Ecke zeigte, wo sie die Mutter zu sehen vermeinte, da sträut»te sich ihtn das Haar, klirrend lieh er den Leuchter aus der bebenden Hand fallen und stürzte hinaus. Die weggeworfene Kerze erlosch, auch die Herdalut war beinahe ganz in Asche erstorben, kein Laut regte stch al» der Athemzug Marien», die bald wieder völlig gleichgültig ihren alten Platz eingenotnmen hatte. Nach geraumer Zeit tönte der leise, vorsichtig angehaltene Rus ^Marie" durch die Stille. Marie hob die milden Augen, da sie aber Niemand erblickte, schloß sie dieselben wieder. ^Marie" rief es von neuem, „erschrick nicht. Ich bin hier oben im Kamin. Der Martin ist's." Während das Mädchen nach dem Kamine hinsah, schwang sich ein Mann aus demselben auf den Herd herunter und stand bald vor der Ueberraschten. Es war Huber, von der aben-teuerlichen Fahrt mit Ruß bedeckt. ^Wie kommst Du nur hierher?" fragte Marie. ^Und wa» willst Du hier? Wenn Dtch der Wirth sähel'^ „Er wird mich nicht sehen", erwiderte Huber. ,,Du kamst den ganzen Abend nicht in die Stube. Da litt's mich nicht mehr, ich mußte sehen, wo Du wärest und ob er Dir nichts zu Leide gethan." Das Mädchen sal» den Burschen einen Augenlilick schweigend an, über ihr todtenhaftes Antlitz flog etwas wie erlvärinende Bewegung und die Augen schiininerten in einem Lichte, deffen Ausdruck um so mächtiger wirkte, je ungewohnter er war. „Ich dank' Dir, Du guter Mensch", sagte sie, indem sie Huber's Hand ergriff und drückte. „Du bist dcr Einzige, der sich um inich kümmert. Aber der Wirth hat ntir nichts zu Leide gethan." Nach einer Paitse antwortete Huber: „Ich. Hab'Alles init angehiLrt, ich sitze schon eine gute Weile droben im Rauchfang. Sag' mir nur, wer ist der fremde Mann und was geht bei Such vor?" „Das weib ich nicht", antwortete Marie trübselig, „und will's auch nicht wissen. Ich kann nichts thun, als daß ich nicht hinhör'z so Hab' ich keinen Theil an detn, was ich einmal nicht ändern kann " „Wohl könntest Du's ändern, Marie", begann Hnber etwas verschüchtert, „wenn Du inir solgtest, wenn Du aus dem Ha iS fortgingst, wo doch nichts Gutes daheim ist." „Ich darf nicht fort aus dem HauS^, flüsterte Marie wie sür sich hin, „die Mutter läßt tnich nicht — und dann, wo soll ich draußen hin in der weiten Welt?" (Kortsetzttng folgt.) /ltijcher-Znnllng. (203 Die sämmtlichen ?. Herren Fleischer« Meister zu Marburq wkrden freundlichst ersucht, fich Sonntag de« 24. Aebrnar d. I. Nachmittags 3 Uhr zu einer Besprechung wegen der Wahl eines Jnnungs-KommissärS, bei dem Gefertigten einfinden zu wollen. Ober-Vorstkher. Rebmannstelle. <199 Ander Landes-Obst und Weinbauschule zu Marburg ist am 1. April d. 3. die Rebmann-stelle im Burgwald mit einem JahreSgehalte von 600 fl. O.W. freier Wohnung u. Beheizung zu besetzen. Die Bewerber haben ihre Kenntnisse im Obstbau, Weinbciu und Kellerwiithlch ist im Allgemeinen, sowie die Fähigkeit, Andere in diesen Kulturzweigen anzulernen, durch A^ugniffe zu belegen und ihre Gesuche bis 20. März d. Ä. an die unterzeichnete Direktion einzureichen. Der Rebmann kann verheiralet sein — Kenntniß der deutschen u. slovenischen Sprache ist nothwendig. Marburg am 8. Februar 1378 Die lireUig« der Laudtt-Vbft o. Wti>l»aajchule. Ausverkauf von Zlteerschaui»-». Lernsteil»-3Wi lf«-6pltze>l und pfeiseil. aNeS echt, unter dem Einkanfspreis. Zugleich gibt der Gefertigte dem?. Publikum bekannt, daß alle Gattungen Drechslerarbeiten in Holz, Horn. Bein, Meerschaum, Bernstein und Metall, sowie Reparaturen auf da« schnellste und billigste verfertigt werden. Kegel und Kugeln sind in großer Auswahl am Lager. (l97 Aakov Wetzinger, Drechslerei, Herrengaffe Nr. lL, zum „blauen Kegel". Ei« goldenes Ohrgehänge wurde auf dem Wege vom Domplatz bis zum Bahnhofe verloren. (19S Der redliche Finder wird ersucht, dasselbe gegen gute Belohnung im Hause Nr. 6 am Domplatze tibzugchen. E m neuer 4sitziaer, leichter Nroom, ebenso cine üverftchrte im guten Zustande befindliche Kalesche, siiid preiS' wllrdig zu verkaufen bei (20 l Sattlermeister Berkauf! (196 1 Sofa, 6 Seffeln, 1 großer Wandspiegel lnit Goldrahmen und 1 NähmaWne zu verkaufen Mühlgaffe 9tr. 7, Thür V t fchS« «öblirteS Aimme» (auch ohne Möbel) ist am Burgplatz zu vergeben. Anfragen in der Spezerei-Handlung des M. BerdajS. (198 Ei« schön möbiirtcs Zimmer u ein geränmiges Gewölbe sind am Domplatz Nr. 6 sogleich zu vergeben. (167 Grazer (geschäfts- luld Adresj-Ztiili'ildl'r für das Jalir I.S7S mit vollständigem Hänserschema. Räch amtlichen Quellen redigirt von Kerd. Mayr, Stadtrath. Zu haben im Verlage der „Marburgel Zeitung". — Preis 2 fl. ö. W. Mo VI orÄSllUivdo Vollvra!vorsa^wwIm»L ^ktivnÄi-« UArtnir^er k^e«mpt«t»Attlt üuäet TT. RQ VIki' im l)a8ino-8pvi808aalv in Kilardurg swtt lZexensUlllle äer laxesordnunzi: 1. öeriekt äe8 Ver^slwoxsrstdes unä >'0rI»Ke ^er öilsns pro 1877. 2. öksoklu8sf»s8unx über 6is Ver^enllung^ äes keinxe^innes. 3. V0N VervaltunAsrätkell. 4. 6vr keeknuvKsrevisoren prv »nn0 1878. Die stiwmdereolitiKten ^ktivväre, ^elvkv «^er (^envrslvvrssmmlun^ lliei-Ln^oknen ^ünLvken, i^vollen lmvli tz 11 6er 8t»tuten idre Aktien lZer ö»nk dt« spätesten» ll. lö7ö bei äer Ulafdui'gvr Lgvomptobsnlc in mardufz öeponiren uuä ök^eAen äie I^eKitim»tj0nslc»rten in Lmpf»nz nebmen. Assrdurx, 20. k'ebruttr 1878. 1. I)sr kvgitz: von 10 ^lction gsMIut vius ^'scioek kann ^ismanä ^sävr im eigenen uool^ als kvvollmäolltlKtvi' melir 10 Ltimmev in einer ?or80ll vor» sinißeu. (^ 11.) 2. i'^in ^lctionär Ictlnu 3sin Ltimmrsebt. in äer (ZeneralvsiZkwmlunK entvoävr per-80v1iel» 0livr duleti einen »nl^eren ZtimmbereebtiAten ^Ictiouär ausüben, äer mit einer Vollmacbt naet» lisr vom VerwktltunAsrat^l^ bestimmten l^^orm äer kiivlcseite äsr Kitiwationsliarts vulKseäruekt) vorseben ist. k'rttucn wei den clureb öevollwäoktiAte, pilexs-betobleuo unä ^uriäisvbe?elS0i»en 6ure!i il^re Asset^liellon, boziislmnxswoise statutarisoken Repräsentanten vertreten, auvb venn äiese niobt selkst ^Ictionäre sinli. Avltv» »n» K. lUKr» « ?raiuv!>tjv. U» ^ /2 ein« Haupttreffer fl. 2V0,00Y Sin S. I?Ikr» ^ßtI»U»nK! ^u. r.^i ^jgnvf /^fMVN -I.0S, VV RI'. Hauptreffer l««», 20«. >00 ,r. Stück Dukaten in Gold, Sank' nnd Wtchsitrgtschäst 178) Marburg, Herreognfft 17. Ein.^leller auf 20 St. il'ird gkmiklhkt. Ansra,ie Mühlgasi, Nr. 9. 167 WZ>» iinx Wird in eine Spczerkihandlusig am lzirsigtn Platze sogleich ausgenommet,. (190 Anzufragen im Comptoir d. Bl. HI «11^ ^eiiHik kiilm. 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