ftl, 8» Areitaa, dm 2S. AuN 1873. Jahrga«g Die »Murdiirgngettung» «'scheint jeden Sonntag, Rittivich »nd Krettaz^ Pieis! — f>1r Marburg: ganzjährig V tl-^d aliijährig » si., «ierteliShrig 1 fli» kr.! für Snftellun g halbjährig 4 fl., viertel,ähr,g 2 fl. JnsertionSgtbühr L kr. pr. Seile. Ntichsrath «ud Aörstilkrach. li. Marburg. 24. Juli. Jede Re«istet lie n?ie ein Alp auf der gesarnmien Welt»nschan-UN,; unserer Ju.^end. Sie trübt vor Allem das reine Gottesbewußisein derselben. Während wir Gott als derl Vater aller Menschen, als das personifizirte Gute betrachten, ilzn also stets seilig und gerecht deuten, stellt er sich IN der biblischen Geschichte dcö alten Testa-MlntiiS als spezifisch jiidisch dar, mit vielen Ei^en-sch'ften, die den GolteSbegriff verunehren. Da ist Gott heftig und zornig, greift bei jeder Gelegenheit zu Wundttn, dle wir nicht nöthig ßnden können, verhängt Plagen, wider die sich unser Gefühl sträulit, künZmert sich um kleinliche Aug.-lrgenheiten, verlangt die Opferung von Menschen. Hilst dem Betrüger J-ikob, protegirt einseitig daS auSerivählte Volk, gestattet demselben die grijyten Grausamkeiten gegca die „Heiden" u. dgl. m. Dulch den einseitigen Unterricht in der biblischen Geschichte, die als heilige, alS „(Sotles Wort" geget-en wird, muß ln den Köpfen der ?tikder eirre heillizse Berivirrung entstehen. J,» jedem anderen Unterrichte soll geforscht, geprüft und zweifelnd gedacht werden. Der Lehrer fragt bei jeder Gelegenheit: Warum? Wie läßt sich Das oder JeneS erklären? Könnte man nicht auch eine andere Auffassung haben? u. s. f. Aber beim Unterrichte, der sich auf die Bibel stützt, ist so etwas Nicht möglich. Hier tvird nichts nachgewiesen, nein, hier ivird nur geglaubt. Daher kommt das berüchtigte Zweikammersystem, daher k'er Zwiespalt in der Erziehung, der sich schon so schrecklich manifestirte. Während unsere Kinder die Götter- und Heldengfschichten anderer Völker gleich Sagen und Märchen rulzig bezweifeln und belächeln können, müssen sie den jüdischen Gelehrten und Ungelehrten Älles aufs Wort gl.^uben. Bei denen ist AlleS unschlbar göttlich, und tvenn eS noch so sehr oem gesunoen Kerstan!) oder der Wissenschaft widerspricht. Ob unsere Geologm daS Alter der Erde »ach Zahrtaujent^en und Millionen berechnen, wir Lehrer haben del» Kindern zu jigen, daß die Erde s^nnmt den Sternen ,n der Zeit ron sechs Tagen fertig war. Ob auch dem natürlichen Gesetz der Cniivlckluiig zufolge die Me^ischheit sich uur all-n^älig empor,^earbcitet und AlleS nothwendig durch Arbcit eriung^n i)at: unsere Kinder haben zu Irriren, daß die ersten Menschen auS dem Para-d ese oerlsiebk!» ivurdtn, und daß sie UM der Sünde «Villen arbeiten miißte.i. „Versucht es einmal, einem Kinde einzureden, d^ß Lykur,,. Nuuin, Äuddha. Mahomet oder irgend ein aiidcrer G^seßgrber die vorgeschriebenen (Ars-tze voin Himmel empsangm habe, es wird Euch Nicht glaubkir. Alier eS gluutit vollkommen daß MyscS seine Gesktzi', vom Finger Gott gkschrieken aus Zlvei Sleintafeln empftnrgen ha eS be. Ke«illeton. Ein AMa-Ntistllder. (Fortsetzung.) Kurz darauf wurde ich berufen, um über ein OechSlein, daS der Häuptling mir zum Gescheut verehren wollte, mein Urtheil abzugeben; eS war dreijährig,, vollkommen schwarz, mit Ausnahme eines kleinen wcißm SterueS auf der Stirne. Nachdem ich mich billiilend über dirses Probestück der Viehzucht deS Stammes ausgesprochen, wurde der Befehl zum Schlachten augenblicklich gegeben und ausgeführt. Ein Speer wird dem Thiere in die Seit^ geworfen; der Wurf ward so geschickt geführt, daß das Thierchen i)ald schwach ivard und sich niederlegte. Jetzt legen viele Hand an, halten eS danieder und schneiden ihm die Kehle ab. DaS Blut wird in einer Schüssel aufgefanger», und nachher gekocht. Das Fell wird abgezogen und fällt dem Häuptling anheim, der darum bettelt; das Fleisch tvird zerschnitten und aufgehängt. Nun aber beginnt allgemeine Nachfrage; alle Weiber deS Häuptlings, seine Verwandten, kurz alle Anwesenden verlangen ein Stückchen, so daß, bevor der Nachmittag herangekommen ivar, nichts mehr von den mir stückweise wieder abgebettelten Geschenke existirte. Der Häuptling selbst aß unaushörlich und verschlang dazu ungeheure Mengen seine» Hirsebieres. Mein Gegengeschenk bestand in einer blauen Wolldecke, zu der er noch Pulver und Blei verlangte. Es kann vorkommen (und eS war dies der Fall bei eben dem errväiinten Häuptling), daß man viele Tage in dieser Weise verjctlelrr muß, wenn man sich nicht die l^Inzusriedenheit eines solchen Souveräns zuziehen will. Viel kürzer, mit tveniger Umständen verknüpft ist kvohl Aiikunft, Aufenthalt urrd Abmarsch bei kltineren Haiiptlingea. Angekommen vor der Umzäunung seines Dorfes, seiner Re-^ sidenz, fendc ich einfoch nach ihm. Ist er aufgefunden, so verlange ich, was nöt!)ig ist, eine Hütte für mich und meine Güter, eine ziveite für meine Leute und die nöthigen N^rhrungs-mittel. ^ Selten nur lriurde meiner Forderung nicht entsprochen. Geivohtilich wurde eine Ziege aus-gesucht, diesclbe feierlichst überreicht mit dem dauern, daß sie nicht fett genug sei, obgleich sich beim Schlachten in der Regel ergab, daß ich sie eben deS FcttkS 'oegen ungenießbar f^ud. Arn folgenden Morgen echält der Häuptling ein lSe-schenk an Pulver oder sonstigen Stoffeil und ohne Hindernib kann »ch nun lveiterziehen. Von gaiiz btsoliderer Art tv-ir aber meine Begegnung mit dem Häuptling Lepata. Von dem Stamine der M^^palabora. Ich hatte d^rmils einen Packochsen, eine iIstlln und einen Hund mit mir, um zu erfahren, in welcher Weise die giftigk Fliege, unter dem ?)t>Mten Tietse bekannt, auf diese Thiere eiNivirkr. Mein Gefolge vestand nur auS drei ^^eutcn. Als ich mich lnit denselben dem Dörfchen «äderte, SaS, zirischen herab,»efallenen Trüm-mern eines Gkl^nitberj^eS erbaut, sich an diesen letintc, ergriffen dle urcisten der Bewohner die Flucht. Dies lvar rätliselb^'t und verdächtig. Meine Thi re lechzlen vor Durst und nirgends konnte ich Waffer enlderken. Ich ließ durch meinen Dolmetsch den Leuten zurusen, daß sie sich durchaus mcht zu sürchlen brauchten; ich sei in ganz friedlicher Absicht zu ihnen gekommen und wünsche ttur, d.rß man mir die QileUe zeige. Da ermannte sich endlich Einer uud kam hinter cinern Fklsblocke hervor. Nach und nach gewc»ttrl er M"tli und k..m näher; ich schickte il)»! sodann Mit meinem Dolmetsch ab, der ein kleines Gcschenk für den Häuptling trug. Einige Zeit darauf rvurde ich zu diesem in sein Dörfchen eingelassen; gab nur Einen Zugang der überdies durch eingcralnmte, dlcke Pfähle so enge gemacht ivar, daß je nur eine Person nach Und so ist eS mit alltM Uebrigen! Es glt,ubt nicht oll die delphische Pylbia, aber eS zweifelt durchaus nichl au der Hexe von Endor. Wenn Ihr ihm aus einem Gedicht oder Gtsch'chtslverk deS Alterthums Vorl,s?t, daß ein erzürntcr Golt s-ink Pfklle geschleudert und daS Volk oder He r zu Tausendtn getioffen, so wird dos K'nd ohn-Zweifkl die Lösunq deS Nätdstls finde»; eS handelt fich hier einfach um eine Epidemie. Toch wenn vom Volke Israel oder einkm seiner Fkin^« die Rede ist, oanu war eS Iehova selbst in Person, welcher schlug, welcher s^rwölinlich seinen „Würgengel" sandte, um das Volt für die Verbrechen seiner p^önige zu strafen. Mehr nolz. In jeder anderen Geschichte lvird dasselbe chrisilich erzogene Kind die Grausamkeiten, die Schlächtereien, die blutigen Ausrottungen abscheulich sinden. von denen diese Kriege alle erfüllt sind. Aber darüber, daß die Juden die um Clbarmen Flehenden, die Flüchtigen, ilie Weiber, die Greise umbringen, wird eS nicht den leisesten Seufzer auSstoisen." ^Buisson.) Genug der Beweise, daß doS Judenthum in der Schule schr schädlich wirkt, und daß d^S in ersier Linie beim biblischen GkschichiSunttrricht bemerkbar ist. Ich gehe zum andern Tti il M'iner Albeit. die Herrschaft drS Judenthums bezüglich deS eigenllich'n RrligionSunterrichlS (nach dem Katechismus) urid beziehungsweise deS BibellejetiS zu beleuchten. Ich habe den Lutherischen KatechiSml's vor mir liegen, wie er nebst Epruchsamnilung »n den plvt'sti.nlitchrn Schulei, i!^aierns ringesulirt ist. Ob^sleich die Zaul der altiestamtntijchrn Spruche und Llhrsätze auS deg'eiflchen GltU'din niau grob >st — man hat ja auch vor kurzfr Zkii auf daS Dtangtn der Lehrer hin dnS E'lert'eu einer nicht gelingen Anz^ihl von Sprüchen erlassen — so finden wir doch !chlinkn sollte. Was braucht e n bei uns auf.eir'achsencs Kind von Abgöttci ci zu i, iss'l> ? Warum soll ein guter Knabe, ein zaitsühllttdeS Mädchen so früh das b. Gebot erlernen? Was hat unsere Jugend mit dem Ehebruch zu schaffen? Wozu daS eivitie ,yDu sollst Nicht"? Wen» MoscS volliiändi^^ Recht hatte, skiN rohrS Volk von schlechten Handlungen abzutchrecken, wRS g-ht da» unS an und der andern passtren konnte. LiukS a»n Eingänge befand sich eine kleine Stange, aus deren SpiKe ein verbleichter Bitns^..e!ischädtl steckte. Der Häuptling hatte sich bereliS zum feier» lichen Emps.^'lge b.rc.t gemacht und seinen Hof» staat um sich versammelt, llnter etnem Baum», der nur '.venig Schatten geivädrie. hc^tte er dao kleine Fell eineS RathbockcS ausgebreitet und sich aus dasselbe in türkischer Weise niedcrgrseßi. Ich selbst nahm, ohne aus eine Einladung zu ivarten. Platz aus tinem nahen größern Stein. CS bot sich mir kein Bild des Wohlstandes, londein Vielmehr deS größten Elends, tvcnn Alles tvirklich so tvar, wie er eS m>r gegenübir zit zeigen bemühte. Der Häuptling war ziemlich bijahrt; späi-liche graue Haare begrenzten die große Glaße seines Schädels ; seine Wangen ivaren eingefallen und der Ausdruck seiner Augen in der That Mitleid erregend. Er schien eS darauf abgesehen zu haben, den Effekt seiner Ma^^erkeit noch zu steigern, und hielt in dieser Absicht scinen Bauch bedeutend eingezogen, lim den HalS teurer einige Beinchen. Knöchelchen und Zäh« chen an die Schnur gereiht. Seine Kleidung war gar unvollständig; über die rechte Schulter hing ein kleiues durchlöchertes Fell. )aS nicht einmal bis zur Hüfte reichte. unsere Kinder? Und warum müssen die zebn Gebote gleich sammt und sonderS erlernt Verden? Es ist lnahrhaft komisch, wenn ein Schulkind spricht: „Du sollst dich nicht gelilsten nach deine? Nächsten Weib." Und welcher Lehrer hätte sich Nicht schon Verl gen gefühlt, wenn er den Satz erklären soll, „daß Gott die Sünden der Väter lieimsuche an den Kindern biS inS 3. und 4. Glied" Immer dieseS längst überlebte Juden-llium, mit dem unsere christliche Jugend geplagt ivird. Soll denn diejeS Wiederkäuen nicht einmal aufhören? Mustern wir die alttestamentlichen Sprüche, die dem Lutherschen KatechiemuS in Baiern angehängt sind, so findei: wir gleich beim ersten, den ein städtischer Lehrplan und zwar sür daö erste Zchuljtihr, vorschreilzt, einen ganz, bedenklichen Sa^: „Verlaß dich nicht auf deinen Verstand." Eollderbar! Ist der Verstand nicht eine natürliche Anlage des Menschen? Widerstrebt eine solche dem Herrn? — Da tr ffen »vir gleich Anfangs lrieder auf den durch überlebte Saßuvgen hervorgerufenen Zwiespalt in der Erziehung, der die Welt glwiß ruiiürt hätte, tverm nicht der na-lürliche Verst.ind dem Eintrichterungssystem bk-harilich ividerstrebte. — Weitere Senienzen der altjüdischen Gelehrsamkeit: „Ein Auge, das den Vater verspotiet und Verachtet, der Mutier zu grhoichen, das müsslN die Nnben am Bach aushacken und die lUt'gen Achter fressen." Äst daS e ne Sprache sür Kinder? „Wer Vater und Mnltel flucht, der soll des TodcS sterben." Wozu ditser schrrckliche GcjtjApalac,r,'pli aus barbailscher Z it in modernen S llenbüchtr,, ? — „Wer Menschtnblut vcr^zießs, des Blut soll auch durch M'nschen v rgossen iv.rbe«'." Hu, ein Nachisroit uuf die zaiten Bluthen deß Kindergemuihes! Warum erttärrn die Aelten nicht einfach, daß sie ihren Äind«rn dergl-ichen Säße nicht einprägen lassen? — „EntztUch dich nicht von dunem Fleiich." S'hr sein ausgedrückt, nicht ivahi? Darf k in Wort geändert iverden, und iverui die Sprache noch arffällig^r ivärf. Stammt ja auS h >lli,kn Schriften. — „Das Dichten des rueluch-lichtn Heizeng itt böse von )ugt!n0 aus." Ncitur-lich, die Erlisüttde ist ein Dogrna, das silj gut reutirt. — „Veiflucht sei, ir^er nicht alle Worte dieses Gtse^es erfüllt!" Ja freilich. „U"d t>lleS Volk soll sa^en: Amen." Das Fluchen ist eine ^ar feine Erfindung; man kann seiN'M Herzen Luft Machen. „Fluch der j>anzen Geselllch^^st, die nicht den Kaiechii'muS und SyllabuS Hort", so schallt es non vt.l'N Kanzeln i» Kirchen herab, und Von andern Kanzeln a 1a Lessing antluyrttl es: „Fluch vor Allem der Gediilo." ES muß Was er sprach, war nur eine Klage ülier die große Hun^;eiSnotli. Welch erquickliche Auö-sichtlN für meine Leute, die nichtS mehr zu essen tiatikN. Nach vielen Bitten von meiner Slite ließ er nch doch bewegen, ein kleines Töpfche» kommen zu lassrn, daS mit einer flachen, iidenen Zchüssel lvie Mit einem Deckel bedeckt war. Er öffnete dasselbe und anst.ilt der Flüssigkeit, die ich erivartete, erblickte ich i)ie öligen Samen einer Steinfluch:. Er üliergab mir dies unter e>nem schiveren Seufzer als die le^te Gabe eines halb Verhungerten. Weiler wollte ich nicht in ih» dlingen; ich gab ihm ein kleines Oegengeschcnk und verlangte zunächst dieS, daß er mir die Stelle zeigen ließ, »vo daS Wasser geschöpst werde. Nach kttva 20 Minuten GehenS gelangten wir an das Wasserloch am Fuße eines Granit» blocks, wo ich Mich sür einen Tag Aufenthalt zurechtmachte. lOies tväre denn nur eine kleine Probe der abenteuerlichen Begegnungen, iN ivelche ein Afrika-Reisender im Verkehr mit den Cinge-dornen auf Schritt und Tritt geräth. Die Gc-duld ivird da gar hart geprüft und auch Vorsicht ist immer dringend geboten. Ein kindisch^roheS Varbarenthum auf der unlersttn Stufe menschlicher Entwicklung tritt uns ost in anlvidcrnder Clscheinung entgegen. Kampf sein, s.igt man; wohl, aber nur nicht an geweihten Stätten soll g-kämpft werden. Nur keinen Hader in Kirche und Schule, nur da kein „Veiflucht." ES lilße sich noch mancher alttestamentische Spruch, den nnsere Jugend auswendig lernen muß, einer Kritik unterziehln. Ich denke z. B. sdkles PiltZerblatt... geben Anspruch auf diksei» Nuhm. TiefgefalleneS L Kopf, die Brücke übti den Neckur war dicht voll enthusilistischcr Menschen, je näh?r der Sladt, desto dichter der Menschenjlrom. Die Slruh. (Breite Straße) war ein wahres dunkles Mcn-jchenmker,' die Häuser (Fenster, Boltane) btscßt. Ein unuttterbröcheiirs Hurrah! Hoch! Lieder, Hüteschwenk'N, Ti'tcherivehen, H rvoldiängrn, Hä«-dereichrn, Bicle schluchzend und Thränen wischend. Es waren nicht vereinzelte, unlccbrochene UeUen deS Zurufes, sondern ein ununtlrvrochencs Juticl gedrötin, spontan aus dem Herzen kommend. Meine Gesühle magst du dir denken. Es kostete Mich eine mächtige Austregnn-^, duß ich njchi weinte wie ein Kind, Mich die !)tührung Nicht Übermannte, und so gmgö, so lange ich jn Mannheim war. Wo ich aus der Straße mich blicken litß, lief Allis lierbei und sammelten silr die Leute um mich, vor, hint-r Mir, und mußle ich. um sortzukommeu und tie alte» Kämpser oder ihre Hinterlassenen besuchen zu tönncn, kinen Wagen nehmen. Hals auch nicht viel. Ganz srüh in der Stille veksügte ich mich den Tag der Ankunft zu den Gräbern der standrechtlich gemordeten Freunde: Triltschler, Streuber, Höfer, Diez, Lacher. Sie prangten wie blühende Karten^ so auch daS Grab meines unvergeßlichin ^öaters, dessen Herz so ichiver gelitten unter der ^rtnnung. Aucl^? bei den (Ni^äbern drückte mir Mancher, der lroh der hkimlichrn AusfafU gekom« inrn wtir. bewegt die Hand. An den (Arabern der Brnven stand ich — e:n hilslvS alte? Kind —^ bei den Blutzeugen der Freilieit....." (Zum Personenverkehr inWien.) Am Soniitng sind 150 Fiaker von ihrem Sland-plä^e eingerückt, ohne nur einen Fahrgttst vkföi^dert zu haben. (L and wirth schaftlicher Kong reß.) 19 bis 25. September lvird zu Wien ein internationaler landwirihschustlicher Kongreß statistischen. Mardnrger Berichte. (Die Töchter Nonipert i'S) Major 'Z^oniperti, welcher nach längerem Aufenthalte in Malburg vor zivei Jahren nach Peterivardein ilberseKt worden, hat den frühen Tod seinkr zwei Töchter zu beklagen. Die „Agramer Zeitung" bringt nämlich folgende Mittheilung: Am 12. d. Abends kehrten die Osfiztere der Petertvardeiner Garnijon von einrm Sommerfest?, das sie im Kameniyer Part veranstaltet hattln, auf Kähnen nach Pctelwardein zurück. Gegei^ halb N Uhr g'langtcn die Festthlilnehmer in die Nähe von Peterivardein. Ein Ttzeil der Kiihne landete Uli-lerhalb des Brauhauses, andere unterhalb des '^ierpflegsmngtizins; nur eitl jiahn. auf welchem i'ich 24 Ojfiziere, serner zwei Töchter liueS OlierstlieutenantS (Boi.ipertl), die Frau des Hauptmanns Kobat und die Frau eines Haupt. manneS vom Regimente Coronini befanden, wollten die Schiffbrücke paisiren und bei der Agentle landen. Oberlieutniant Steyskal sleu-crte. Bn der Schifsblück »ingelangt, stieß der nahn an ein Ponton, kipple um, und alle In-s^.sien dess'lbcn stürzten in dir Donau. Die vier crivähnten Damen fanden in den Wellen den Tod, ebenso der H.iupim^inn vom Ncgimente Cvronini; den Uediitie» gelang es, dos Ufer ^u erreichen. Vom Ol'ertieutentint Steyskal ljeißt es, doß e^ elieiisullö an'S Land gekommpn lei; doch ist dikß nicht geiviß, denn er wird seit öer schrecklichen Katastrophe v^rmlß». (W a h l b e iv e g u n g.) Die Wähler aus I'en Landgemeinden deS GerichtsbezirkeS Mahren-berg lzuden in der Versaunnlung vom 1K. Jnl» «ich Mit Ausnahme der geringen Z.ch! klerikal Gesinnter für die Kandidatur des Herrn Abgeordneten Seidl ausgesprochen. (B e z i r kS v e r tr e t u n g R o h l t s ch.) Die Wa)l des Bezirk^richterS Herrn Simon Prnvotnik zum Obmann und jene deS Bürger-'Nkisters Herrn Johann KriSper zum Obmaon-Ststlvertreler der Bezirksvertretung Rohtlsch ist bestätigt worden. (Preßklage.) Herr Auchmann hat gegen Herrn Karl Reuter wegen deS Eingesandt tn Nr. 8l. der ,Marburger Zeitung" bei dem LireiSgerich:? Eilli eine Preßtlage überreicht. (L e z z r k s s ch u l r a t h Pettau.) Die Wo^l deS Lung mit dem Pastairlie M^irbnrg täglich zweimal durch einen Fußboten eri^ält. Letzt- Post. Die Kandidatur Gtremayr'S im Landbezirke Zseldbach wird in Abrede gestellt. In Wien riimmt die Cholera stetig ab. Im Pozeganer, Veroviticer, Kreuzer und Belovarer Komitat ist daS Standrecht für 9kaub und Raubmord verhängt worden. Dampf-, Imcht-». Wallveil- Bad ill der ASrntnervoestadt täglich von 6 Uhr Früh bis 7 Uhr Abends. 579) Alois Schmiderer. der Civilisation. Vielleicht hat eS für die Leser dieser Skizzen weni^istenS den Reiz des Gegensatzes mir noch einige Wegstrecken weit in jene Wildnisse zu solt,cn. Unter normalen Unständen richtete ich meine Reisetag folgendermaßen ein. Ich machte einen Frühmarsch von ettva 3 Sluttden Dauer; nach kurzer Rast folgte ein weiterer Marsch von ettva iVg Stunden bis Mittag; der nun ein» tretende längere Aufenthalt diente zur Bereitung deS ersten Males. Am Nachmittage folgen'zwei weitere kleine Märsche mit kurzem Halt dazwischen bis zu einer günstig,en Stelle, ivo daS Lager für die Nacht ailsgeschlcigen und doS Huuptmol zubereitet ward. Bei jedem H.ili machte ich eö mir zur Pflicht, genau auf^ii^cich-NkN, was ich an untni^inorijchen nnd geogr^^phi-schen Eigentliümlichkeitcn b.obachtet l)abe. Jn dieser Weise verwendete ich durchschnitt-lick 7 Stunden deS T>iges ans den Marsch und legte etwa LV, englische Meilen (--- 3--4 deutsche Mkiltn) ir^ einem Tage zurück. So Verhielt eS sich jedoch nui dann, jtvenn AlleS regelmäßig und ohr^e Abenteuer verlies-Ab«r dieß war nur selten der Fall und ein ganz glatter Verlaus meiner Reise wäre mir auw keineswegs ertvünscht gewesen. DaS durchaus Regelmäßige ist immer langweilig, am meisten aus einer Forschungsreise, wo man der Natur etivaS abfragen, ihre HeimlichK-teilen und auch wohl ihre Schrecken in rascher, wechselnder Begegnung kennen lernen will. Störungen tvährend deS MarscheS geben der Reise erst die Würze und einen Reiz, den man ungern entbthrt. Diesen Reiz bieten in erster Reihe die Jaj^d-Episoden dar. Selten vergehl auf dem Malsch durch wtldreichere Gcgeliden eine Viertelstunde, wo nicht die Allfmerksamkeit auf eine grasende Thiergruppe gelenkt tvürde; sast jeden Augenblick passtrt man eine im feuchten Boden deutlich abgedruckte Fußspur und daS Ge'präck dreht sich d'uur um die inZerrssanten Frageu, von 'velchem Thiere die Spur lierrührt und wie lang eS l)er sein ma^?, daß es die Stelle passirt hnitk. Die Cingebornen, die mich begleiten, machen Halt, sobal) der Ein«' oder Andere von ibnen ein Stück Wild erblickt hat, aber erst gegen den Abend hiti gebe ich ihrem Verlangen, ein vlrä ein leioliter s^eisitsiAer üderkülirter un6 eiu ß^an2 neuer voi'^ÜKliek e0nstrmrt. 571) Ki'szöi'voi'gtsllt I^r. AO. die Herren Baumeister und Bauunternehmer! Praktische Griindriffe, moderne /a^aden und Dekorationen in jedem 5tyt werden schnell angefertigt von 541 ^ ItvkIenÄer» Atklli^r für Architektur und Kunstindustrie Wien, IV. Favoritenstraße Nr. 20. 8uc;kt ist keilbar! l>i6vie8sv in slllsm üuok, vslekös sosdsu ivl IVIll. ^ugklßss 6r8Ltiisii ullä äem lisreitsl Ivlsl« sillöQ vsräanilso. Das! Illsilvvl'Lslirsn i8t ^scjormann Illar vsrstäriäliod! I lan^sstsllt vvu N. ^uorbaod. IstritÄvli, Kosv«» ItolK dsiiiöksn xkAött! lösarskQäunx von 1 Idlr. b 8Ar. --- 2 ti. lt k'ros. 4V 0tk. von 9741 Z» AlikiAvIkei», A/l»zülm1ikngstra«s« !sr. 87. Wttleillg-Drllchltidelldt finden in der durchaus unschädlich wirkende» Bruchsalbe von G. Stnrzenegger in Heriftn (Schivciz) ein überraschendes Heilmittel. Preis per Topf fl. 3.20 ö. W. Vor Nachahmung, die auf Täuschung des Publikums abgesehen ist, wird eriistltch gewarnt; keine Analyse kann mein Geheimnis herausbringen. Zeugnisse und Dank-schrciben Vollständig Geheilter werden hier nicht aufgeführt, da solche zahlreich in der Gebrauchsanweisung enthalten sind.— Zu tieziehen sowohl bei G. Stnrzenegger selbst, als durch folgende Niederlagen: in Graz bei Viktor Grablowitz, Apotheke „zum Mohren"; in Wien bei Jos. Weiß, Apotheke „zum Mohren". (542 Bei dem Herannahen der Ernte beehrt sich die unterzeichnete Direktion, die ?. ?. Henen Landwirthe auf die Versicherung der Feld- nud Wiesenfrüchte gegen Brandschaden besonders aufmerksam zu machen. Dle k. k. priv. wechselstittAe vtrfichtrungs-Änstalt, tvelche durch ihr lanjijähriges. gemem-nitßiges Wirken sich alliiemein das vollste Ver-traue« erworben h.it, glaubt auch bezüglich der Fechsungsverstcheruug recht zahlreichen Anträgen entgegensehen zu dürfen, zumal die'^lusdehnung ihrer Geschäfis-Thätigkeit auf bewegliche Gegenstände über vielseitige WünsiHe der Vereinstheil-nehmer erfolgte, die Prämien billigst berechnet werden und die der Anstalt zu G't)ote stehenden Mittel, sowie deren streng rechtliche Gebat,rung für die genaue Erfüllung der übernommeneu Verbindlichkeiten den Versicherten die vollste Gtlvälzr bieten. Versicherungs-Anträge werden in der Direktionskanzlei in Graz, bei der Repräsentanz in Laibach und bei den DistriktS-Kommift sariaten entgegengenommen und daselbst auch alle geschäftlichen Auskünfte bereitwilligst ertheilt. Graz am 1. Juli 1873. Direktion der k. k. priv. (557 wechselseilig. Versicherungs-Änflatt. Weilt-Verltavs. Zwanzig Startin 1871er Eigenbau-Weine sind in größeren oder kleineren Partien beim Weingarten deS Gefertigten fortwährend biilig zu verkaufen. Eisenbahn-Fahrordnung. Marburg. Vom 1. Mai 1873 an. Personenzüge. Von Trieft nach Wien: Ankunft 6 N. II M. Früh und 6 U. 4l. M. «bend». Abfahrt 6 U. 23 M. Friih und 6 U. S7 M. Abend». Von Wien nach Trieft: Ankmift 3 U. 2 M. Früh und 9 U. 6 M. Abend». Abfahrt 6 U. 13 M. Kriih und 9 U. 18 M. «t'end». Brfchlennigte Personenzüge. Von Marburg nach Wien Abfahrt 4 Uhr 40 M. Krüh. Von Wien nach ^Marburg Ankunft 10 Uhr 55 M. Abd». Von Marburg nach Ofen Abfahrt 6 U 5 M. Abend«. Von Ofen nach Marburg Ankunft 9 Uhr Vormittag». Abfahrt nach Frauzensfeste 11 Uhr ö Min. Nacht». Ankunft von Franzensfeste 4 Uhr 26 Min. Früh. ^ärntuer-Züge. A bfahrt: Von Marburg nach Franzensfeste 9 Uhr 15 M. Vormitt. Von Marburg nach Villach L Uhr 1b Min. Nachmittag. Ankunft: Von Franzensfeste nach Marburg b Uhr 40 M. Nachmitt. Von Villach nach Marburg 11 Uhr 44 Min. Vormittag. Gemischte Züge. Von Mürz zu schlag nach Trieft. Ankunft 1 Uhr 43 Min. Rachmittag. Abfahrt 2 Uhr 15 Min. Rachmittag. Von Trieft nach Mürzz Uschlag. Ankunft 11 Uhr 55 Min. Mittag. Abfahrt 12 Uhr 15 Min. Rachmittag. Eilzüge. Von Wien nach Trieft. Ankunft 2 Uhr — Min. Nachmittag. Abfahrt 2 Uhr 3 Min. Nachmittag. Von Trieft nach Wien. Ankunft 2 'lihr 6 Min. Nachmittag. Abfahrt 2 Uhr 13 Miu. Nachmittag. IptlopUsvIl« t?»U8Uvkt) dsilt drisLIiol» 6ör Lxs-iklar-it 5iir Lpilspsis O. verlin, l-ouisoll. 991 strssss 45. — ^uxenblioklicli üder tunsvnÄ kativotsQ ill öskanäluv^. von VIi. IRttI»Hnll»t?i'xvi' in ItreGlaii gegen (406 Gicht, Rheumatismus und Rerven-ätopfweh, zu haben in Originalflaschen a 75 kr. und 1 fl. 65 kr. WW in IklarllViii'kL in 'TV. /T. Apotheke „zu Maria Hilf". Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Zauschitz in Marburg. Z. R. St. T.-