j^afOotiscDc-ITlissions- > ‘Zcifscsjriff öer Sö£jnG öes fjtgst. flcr2cn? Jesu. y Ornnn öpsITlnrifti -Dcrein fürTlfrifta. ö :fMä B Erscheint monatlich einmal und holtet jährlich mit Voltzusendung 2 K — 2 tDh. — 3 Franhen. füMsstonsbaus fPMllanb bet Briten, Tirol. Briefkasten der Redaktion F-r. M. Bozen. Soviel uns Besannt ist, besorgt die St. Peter Claver-Sodalität die kostenfreie Sendung nur jener Gegenstände fur die Missionen in Afrika, deren Bestimmung ihr selbst überlassen ist. - S. W. Steinach. Haben Ihren Wunsch nebst Almosen dem hochw. P- Zorn bereits ] mitgeteilt. — Thevl. I. Z. Den Missiousberuf in sich fühlen, ist ein erhabenes Gefühl; demselben opferwillig nachkommen, ein großes Werk. : Das Gefühl wird Ihnen zur Plage werden, wenn Sie länger mit ihm spielen. — Br. A. (£. Kh. In der Ueberzeugung, daß Sie die Noten bekommen haben, erwarten wir Ihre neuesten Kompositionen. - An mehrere. Meststipendien werden immer dankbar angenommen. — Brixen, Plaid Schwaz. Laienbrüder werden ausgenommen int Alter von 21 -30 Jahren. IReöalitlonsscbluß am 25. Ami 1905. Zur Beachtung! 1. Die Abnahme dieser Zeitschrift, solange eine ausdrückliche Abbestellung derselben nicht erfolgt, gilt als Abonnementsverpflichtung. 2. Unter dem Titel Ab onnementser-neuerung werden wir jeden Monat ans dem Umschlag die Schleifennnmmern jener Abomienten veröffentlichen, welche wahrend der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleifennummern zu beachten und sich zu vergewissern, indem sie unten nachsehen, obderAbonne-mentsbetrag zu uns gelangt ist. 3. Einige Abonnenten, um nicht jährlich den Abonnementsbetrag für die Zeitschrift einsenden zu müssen, möchten wissen, welche Summe genügt, um lebenslänglich ans den „Stern der Neger" abonniert zu sein. Da nun der „Stern der Neger" 2 Kronen kostet, wurde die Summe von 50 Kronen bestimmt, -um lebenslänglicher Abonnent des „Stern der Neger" zu sein. 4. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, kann als Taufpate eines NegerkindeS fungieren und ihm den Namen, den er will, beilegen. 5. Wer unser Missionswerk in vorzüglicher Weise unterstützen will, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zu gewinnen, er erhält sodann das elfte Exemplar umsonst, wenn er alle unter einer Adresse bezieht. 6. A n f die Zeitschrift „Stern d e r Nege r" k a n n n o ch i m m er ab o n nt er t werden; die bereits erschienenen Hefte werden nachgeliefert. Hbonnements - Erneuerungen. Vom 18. Mai bis 25. Juli haben folgende : 892 910 912 1195 1302 1417 1440 1494 1502 Nummern ihr Abonnement erneuert: 62 216 237 1623 1667 1791 2120 2254 2255. Gaden-Derzeiedms vom 21. Zum bis 25. Zult 1905. ----------- In Kronen. --------- Opferstock: Barb. W. Lassee 2, N. N. 2, H. H. Pfr. W. Eis 2, I. Qu. Oberau 1, G. Schw. 521.48, Ungenannt 3, Baronin Di Pauli 50, I. L. Brixen 5, M. H. Brixen 1, N. N. Brixen 1.46, I. H. 11.75, A. F. Hejlig-Kreuz 4, Fr. W. Hofkirchen 22, I. Kr. Innsbruck 2, ans Salzburg 437.99, I. Gschn. Kältern 6, M. v. P. Hötting 400, A. N. Winklern (Antoninsbroti 5, I. Don. Georgswalde 3, Dr. Fr. W. Münzbach 2, A. Sch. Benron 7.67, Stadtpfr. St. Nieder-stotzNgen 4, A. H. Brixen 0.60, H. P. B. Grüner 0. S. B. 18, p. A. Henögl 0. S. F. 2.20, 1. M. K. 1, I. E. Flirsch 10, durch die Barmh. Schwestern in St. Martin 8, Fr. H. Wien 1, für das W. d. E. von verschiedenen Seiten 37.33, aus München 135, N. W. Brixen 0.60, Theres Schmalzt 3,M. Brandlmayer 4, Hw. Pfr.Wasserer 5, Hw. Pfr. Knnisch 3, Ant. Falser 10, Hw. Pfr. Krieger 2, M. L. Hallein 2, A. Hofer 1, Aug. Brinkler 3, Joh. Köfler 2, S. Wiedmann i, Frohntaler 0.40, F. Arnold 3, Pfarramt Ho sin 5. In einem besonderen Anliegen um das Gebet bittend: 10, Jos. Heinzle 15. Zur Taufe von Heidenkindcrn und für die Mission: Frl. Eibl 2, Kindheit Jesn-Berein in Wien 800, Elis. Rauch 4.09, Maria Hatter 10, Ungenannt 20 (zur Taufe eines Heidenkindes), Kath.Amnierstorser 20 (Anton v.Padua), Lndwigs-Missionsverein in München 36, Jos. Windsperger 10, Seb. u. M. Wögerer 10 (zur Unterstützung der Mission in Kahango). Zur Persolvierung heiliger Messen: Exp. I. Bücher 50, Gräfin v. Merveldt 14.10, N. N. 3, Magdal. Huber 32.30, Frei in v. Devivsre 15.26, I. Knoll 4, M. G. 12, Lehrer Klaffert 3.51, L. Rettl 3, A. Rühl 2, Andr. Faßner 20, Wwe. Schmid 11.75, Benes. I. Bacher 350.05, Anna Hochreiner 2.40, H. P. A. Henögl 0. S. F. 56.80, N. N. Retitte 4, Berta Freiin v. Nagel 54.54, N. N. Brixen 9.60, P. A. Henögl O. S. F. 50, D. M. Kap finger 14, A. Derfler 2. Außerdem sandten ein: I. Krill in Blansko zwei herrliche Originalknnstbilder in Eisenguß, N. N. Bücher, Ungenannt Kältern Bücher, Briefmarken n\, P. Gnggenbichler Innsbruck Bücher, I Fr. Kath. Kohnen Briefmarken, Ehnv. Oberin I der Engl. Fräul. in Brixen Pallen. 1berr, verleibe allen unseren Hülobltätern um deines IHamens willen _______________ das ewige Xeben !'• i^ofOofiscDe - ^missions -'y’ltsctirlft vkl 5ök>ne Ccs Qlgst. Qmm lesu. Organ Dcs'lUarinvDtmn fiirTtfrifia. (®!MšSiaxSa^ESSE3(2aš3 Der Stern der Meger “““ und Ausbreitung der Rhissionstatigkeit der „Söbne des heiligsten Derzens Aesu" und sucht Verständnis und werktätige Liebe des Missionswerkes in Miort und Schrift zu fördern. — Das Arbeitsfeld dieser Missionare itt der Sudan (Lentralafrika). „tlülie tcbön sind die Fühe derer» die den Frieden» die frohe Jßotfcbaft des Theiles verkünden!" TRöm. 10, 15. Der Stern der Meger "“’L" »iasionsbauB slßillan» bei Seiten (Uirol) beraus-gegeben. Hbonnement ganzjSbrig mit Voiwersendung 2 K — 2 ®R. — 3 jFranlten. Ibeft s. August 1905. VIII. Zahrg. Miffionsreise im Gebiet des Bahr et Gbazal. Von Wr. A. C. F. S. C. (Fortsetzung.) Verkehr mit dem kleinen Njam-Njam-Prinzen Bujo gestaltete sich zu Xw einem ganz freundschaftlichen. Wir erfuhren von ihm, daß sein Vater etwa 100 Frauen habe; Bujo hat außer der großen Anzahl kleinerer Brüder sieben größere mit folgenden Namen: Maknngo, Bäppoa, su-numbia, ©ämue, Jümbio, Ssüka und Kündaju, von denen die vier ersteren älter find als Bujo. Wir ließen ihn Schreibübungen machen, was ihm jedoch wenig gefiel. Sein Wunsch ging vielmehr nach Piastern, die ihm Mittel zum Erwerb eines von ihm sehnlichst erwünschten Tarbusch (Fez) sein sollten. Einer der Männer seiner Begleitung erzählte, daß die noch Menschenfleisch essenden Njam-Njam ihre Opfer ganz, doch ohne Salz, braten oder kochen und die Bauchhöhle mit Bananen füllen. Unter der schwarzen Bevölkerung Waus liefen Mitte Februar allerlei Gerüchte über den Verlauf des Njam-Njam-Krieges um. Einige erzählten, das englische Heer habe eine vollständige Niederlage erlitten und man gehe in Wan daran, die Regierungsgeldkasse innerhalb des Forts in die Erde zu vergraben; andere behaupteten, daß eine große AnzahlNjam-Njam gefallen sei, während auf englischer Seite fast kein Verlust zu verzeichnen wäre, daß der Sultan Jnmbio geflohen sei und der englische Befehlshaber ihm nachsetze. Trotz dieser unsicheren Nachrichten feierten die Schwarzen Waus vom 14. bis 19. Februar mit ungeminderter Fröhlichkeit das mohammedanische „Fleischfest", wobei Unmassen von Merissa vertilgt wurden und Männlein und Weibleininsgesamtberauschtwaren. Unermüdlich wurden die Trommeln geschlagen, nach deren Takte sie, nach Stämmen verteilt, lallenden Mundes mit seligem Lächeln ihre heimischen Tänze aufführten. Am Abend des 20. Februar trat eine teilweise Mondesfinsternis ein. Alsbald hatte man dies im Negerviertel von Wau bemerkt und begann sogleich, eifrig die Trommeln zu bearbeiten und laut zu schreien-, war doch ein Mann an den Mond hinaufgestiegen und suchte denselben zu erdrosseln! Der Lärm sollte dem Bösewicht Furcht einjagen und ihn verscheuchen: doch vergebens — er rückte dem armen Mond immer mehr auf den Leib. Man griff nun außer zu den Trommeln auch zu irdenen Töpfen und verdoppeltedasSchreien und Singen. Dieses liebliche Konzert mußte bis in die späte Nacht hinein fortgesetzt werden, bis der gute Mond wieder mit vollem Gesicht auf feine Lebensretter herunterlächelte. So hatte auch diesmal der Aberglaube einen scheinbaren Sieg erfochten, der die armen Leute natürlich immer mehr in ihren falschen Ansichten bestärkt. Ende Februar kam ein Negersoldat zu unserer Hütte, der seinerzeit in El Obeid vom seligen Bischof Daniel Comboni auf den Namen Polykarp getauft worden war. In der Folge war der Arme durch die Mahdistenherrschaft fast Mohammedaner geworden: ganz aber hatten sich die Eindrücke des Christentums nicht verwischt und er wußte die Gebete zum Teile noch auswendig. Am 1. März kehrten wir von einem Besuch der Missionsstation des hl. Petrus Claver in Mbili zurück. Im ganzen Sudan herrscht gegenwärtig Teuerung infolge der Durrahmißernte im vorigen Jahre; bei den Dschur macht sich dieselbe in verstärktem Maße fühlbar. Viele, besonders Männer, sind stark abgemagert; Durrah stndet sich fast gar nicht mehr int Lande vor und die hungernden Dschur leben fast nur von Waldfrüchten und wildem Honig. Der Bischof bereitete ihnen einen frohen Tag und verteilte reichliche Geschenke. Auf der Rückkehr von Mbili erfuhren wir, daß der Njam-Njam-Sultan Jambio, der im Zusammentreffen mit den Engländern schwer verwundet worden war, auf der Flucht an den empfangenen Wunden gestorben fei. Somit war der Krieg beendet. Bei unserer Rückkehr bemerkten wir auch, daß die kleine Njain-Njam-Mederlassung außerhalb Wau, in welcher sich Bujo aufgehalten hatte, verlassen und zum Teile niedergebrannt war. In Wau erfuhren wir dann, daß Bujo mit seinen Leuten geflohen sei; doch wußte niemand, wohin. Man glaubte, daß er den anfänglichen Gerüchten über große Verluste der Engländer Glauben geschenkt habe und aus Furcht vor Rache sich irgendwo im Walde versteckt halte. Vom 10. März bis zum 26. April machten wir eine Reise nach Dem Ziber und dessen Umgebung und kehrten über ^ Schak-Schak und Kayango nach Wau zurück. Ueber die Einzelheiten dieser Reise siehe den Reisebericht Msr. Geyers. In Wau angekommen, fanden wir den Gouverneur noch nicht vor; doch wird er in den nächsten Tagen eintreffen. Nach Regelung der Geschäfte mit demselben werden wir mit dem Regierungsdampfer von Meshra el Rek nach Khartoum zurückkehren. Bus der Mafferfcbeibe swifcben IRü und Kongo» IReifebericbt des bocbwft. Jßtscbofs Franz Saver (5 es er. D z^Y^pie schon oben gemeldet wurde, hatte Y i der Gouverneur des Bahr el Ghazal einen Kriegszug gegen Jambio, den aufständigen Sultan der Njam-Njam, unternommen. Um unsere Angelegenheiten in Wan endgültig beilegen und zu den Njam-Njam aufbrechen zu können, schien es denn gut, ab- zuwarten, bis der Gouverneur zurückgekehrt und das Land wieder einigermaßen beruhigt wäre. Diese Zeit nun wollte ich ausnützen, eine Forschungsreise nach dem Westen zu machen. Eine Karawane stand eben im Begriff, nach Deim Znbeir (Dem Ziber) abzugehen. Der Gouverneurstellvertreter stellte noch überdies vier Esel und zwei Mann zu meiner Verfügung. Innerhalb der 46 Tage, die die mühevolle Reise in Anspruch nahm, legten wir ungefähr 850 englische Meilen zurück und der Herr, zu dessen Ehre wir auch diese Reise unternahmen, hat uns mehr beschützt und gesegnet, als wir es verdienten; zudem vermochten wir Stämme und Gegenden ausfindig zu machen, wo die Missionäre mit Erfolg werden arbeiten können. Vorläufig fehlt uns nichts als die nötigen Mittel, daselbst einige Missionen zu eröffnen. Hier einige Einzelheiten obenerwähnter Reise. Am 10. März, nachmittags um 4 7, Uhr, brach ich mit Frater Cagol von Wan auf. Unsere kleine Karawane bestand in drei Mauleseln zum Reiten — wir hatten sie von Khartoum mitgebracht — vier Lasteseln zum Tragen des allernotwendigsten Reisebedarfes und jenen zwei Mann. Je weniger einer mit sich nimmt, um so schneller geht es voran. Jene zwei Leute, der eine ein Bongo, der andere ein Jnghergulö des Sultans Nasser, hatten wenig Uebung im Belasten der Esel und so kostete uns dies viel Zeit. Sodann waren die Lasten nicht gut aufgelegt: ein Esel nach dem andern warf sie ab und kehrte nach Wau zurück. Dort wurden sie eingefangen, wieder zurückgebracht und aufs neue belastet und dann konnten wir wieder unseren Marsch fortsetzen. Bei Eintritt der Dunkelheit aber verließ ein Esel den Pfad und war bald nicht mehr zu sehen. Wir machten Halt und schickten die zwei Leute, die wir mitgenommen, auf die Suche, die dann mit brennenden Holzfackeln nach allen Richtungen bis in die tiefe Nacht hinein herumsuchten, aber ohne Erfolg. Beim ersten Morgengrauen ging es wieder auf die Suche und endlich gegen 7 Uhr brachte einer unserer zwei Begleiter den Esel von Wan her, wohin er zurückgelaufen war. Sodann setzten wir unsere Reise gen Westen weiter fort, mitten in einem Wald und einer gewaltigen Hitze, und kamen um IV/2 Ut)r zu Abschakka. Dieser Golo-Häuptling hatte seine Residenz, wo wir ihn voriges Jahr gesunden, aufgegeben und sich neben dem Wasser angesiedelt. Daselbst holten wir die Karawane für die Regierung in Denn Zubeir ein, die aus 20 Eseln und ebensoviel Trägern bestand. Mit ihr reisten wir auch die folgenden Tage. Nach fünf Wegstunden kamen wir abends 87-2 Uhr in das Gebiet Limbos, des Be- herrschers von Ghetti. Der Sultan Limbo, Großhäuptling der Ndoggo, befand sich gerade in Wau; sein Sohn Abdallah empfing uns mit großer Zuvorkommenheit. Am folgenden Morgen ging zeitig ein Maulesel mit einem Reiter nach Kayango ab und abends kam dann P. Bertola. So war denn unsere Karawane vollständig. Auch der Sultan Limbo war während der Nacht von Wau zurückgekehrt. Er hatte die Wohnung des verflossenen Jahres verlassen, denn es waren ihm binnen kurzem drei seiner Frauen gestorben und das ist ein Beweggrund, warum die Eingebornen hierzulande den Wohnort wechseln. In seiner neuen Behausung hatte sich Limbo ein schönes Gemach eingerichtet, in dem er unter anderem die Geschenke aufbewahrt, die er vom Sirdar anläßlich eines Besuches in Wau erhalten hatte. Hier stellte sich mir auch ein Dschallaba (Araber) vor, der behauptete, auf unserer Reise von Meshra habe er uns geholfen, einen entlaufenen Esel zu erwischen, und er verlangte Trinkgeld. Wir gaben ihm einen halben Piaster, was hierzulande den gewöhnlichen Arbeitslohn für einen halben Tag vorstellt. Er wies diesen jedoch zurück und erklärte zornig, das wäre der Lohn für einen Sklaven, nicht für einen Herrn wie er. So bekam er denn nichts. Begleitet vom Sultan Limbo und dessen Sohn, setzten wir unsern Weg fort über das Land, das immer mehr wellenförmig wurde und verhältnismäßig steiler. Wir begegneten einer Karawane Dschur, die soeben vom Fischfang vom Pongo zurückkehrte. Es waren ihrer mehr als 100 Leute; unter ihnen befanden sich Männer, Weiber und Kinder, alle mit Gerätschaften für den Fischfang und mit Bündeln getrockneter Fische beladen. Die lieben Dschur leiden nämlich wegen des geringen Regenfalles im verflossenen Jahre viel Hunger und nähren sich kärglich von Fischen und von Früchten, die sie im Walde suchen. Nach drei Stunden hielten wir beim Rastort Gombalo mitten im Wald. Er besteht aus einigen Strohhütten und einem 6 Meter tiefen Brunnen, der ziemlich gutes Wasser hatte. Der Ort und auch der Brunnen war von einer Unmasse Bienen besetzt. Um 3 Uhr nachmittags reisten wir ab und in drei Stunden waren wir in Goteba, auch einem Rastort, wie die Regierung sie errichtet, bestehend aus vier Hütten. Da es aber dort kein Wasser gab, so setzten wir den Weg fort, der uns durch verschiedene Wälder führte; wir passierten auch die Bette von vier Flüssen, die zur Zeit ausgetrocknet waren. Um 1 Ö'j/4 Uhr kamen wir dann am Rastort Pongo an; einige Hütten sind dort und zwei Soldaten zur Wache. Unsere Esel indes kamen erst gegen 1 Uhr an und so konnten wir uns erst ein wenig Tee bereiten und uns dann zur Ruhe legen. Am Morgen bekamen wir den Pongo zu Gesicht. Sein Bett war 20 bis 30 Meter breit, die Ufer an die 6 bis 7 Meter hoch. Man sagte uns dort, daß das Wasser bis vor kurzem gelaufen sei; jetzt aber fand man bloß einige Pfützen. der zweiten Hälfte des Nachmittags erfüllte immer eine Unmenge kleiner Moskitos die Luft, die sich dann auf Menschen und Tiere warfen, sich um den Mund, die Augen, Ohren und Nase festsetzten, ja sogar unter die Haare suchten sie einzudringen; so groß war die Zahl der Moskitos, daß der Kopf von Mensch und Tier förmlich in Rauchwolken gehüllt zu sein schien. Gegen Abend sodann, wenn diese verschwanden, erschienen große Fliegen und quälten uns. Der Wald war immer dicht, zum Teil aber geschädigt durch Elefanten, Termiten und Feuer. Diese drei Faktoren Die müinsel IRoöa. Uebrigens bedeutet auf diesen Reisen das Antreffen eines Flusses ein Ereignis, schon darum, weil man dort ohne Vergleich besseres Wasser findet als in ben sogenannten Bir oder Brunnen, deren Wasser oft durch die Unzahl von Bienen, anderen Insekten und Ungeziefer verdorben ist. Um 3 Uhr nachmittags gingen wir über den Pongo. Die Straße, resp. der Fußpfad führte uns über beständig ansteigendes Land mitten durch Wälder, die, mehr oder weniger dicht, aus Bäumen und Gesträuch der verschiedensten Form und Gestalt bestanden. In bedeuten wirklich den Ruin dieser Wälder. Die Elefanten sind hier, nach ihren Fußspuren zu schließen, sehr zahlreich; sie beugen die Bäume zur Erde herab und entwurzeln sie, damit sie deren Blätter fressen können, und fast möchte es scheinen, auch aus Zeitvertreib, um die Stärke ihrer Rüssel zu erproben. Wenn man Stämme von einem Meter Umfang und mehr entwurzelt auf dem Boden liegen sieht, tonn man sich eine Vorstellung von der Stärke eines solchen Ungetüms machen. Die Termiten bedecken bis hoch hinauf die Bäume mit Erde und durch ihre Gefräßigkeit verursachen sie danu, daß die größten Baumriesen verdorren und absterben. Die Brände führen dann das Zerstörungswerk vollends zu Ende und man sieht große Strecken nur mit vom Feuer geschwärzten und versengten Bäumen. Um die Wälder zu erhalten, bedürfte es eines guten Schutzes und der Pflege von seiten des Menschen. Ein Teil des Waldes, durch den wir eben zogen, war so dicht und enthielt Stämme von solcher Dicke und Höhe, wie ich bis dahin nie ähnliche gesehen habe. Nachdem wir den Kara übersetzt — auch eine alte Hütte befand sich dort — sahen wir in der Dunkelheit auf dem wirzum Bache Dschammns, wo wirHalt machten, damit die Tiere etwas ausruhen konnten. Ein breites Tal mit felsig-sandigen Gehängen faßte das Bett eines in vielen Krümmungen sich windenden Baches ein. Alles war mit grünem Pflanzenwuchs überwuchert. Die wenigen Tümpel waren fast ausgetrocknet; grub man jedoch unter dem Sande nach, so fand man in geringer Tiefe Wassern aber es war nicht gut und wir mußten es kochen. Dieser Ort mitten tut Wald ist der Zusammenkunftsort von Büffeln (wovon auch der 9iame des Baches: Dschammus), Elefanten, Antilopen, Giraffen und auf dem 1st«. Gipfel eines hohen Baumes brennende Reisigbündel sich hin- und herbewegen; es waren einige Träger, die Honig zu suchen hinaufgestiegen waren. 8 Uhr abends hielten wir beim Rastort am Bache Ghana. Der 6 Meter tiefe Brunnen war versiegt. Den so lgend en Ta g würde das Land no ch mehr wellig und der Wald majestätischer. In viereinhalb Stunden kamen wir zum Bach Ardeb; dessen sumpfiges Wasser, ein Versammlungsort für alle Arten von Getier, war grünlichgelb und mußte gekocht werden, um cs genießen zu können. In nochmal vier Stunden kamen wilden Schweinen. Unsere Begleiter hatten uns die Gegend beschriebeit, als wär's ein Ort, wo man besagte Tiere in Hülle und Fülle zu sehen bekäme. Ich streifte wohl ein wenig herum, sah aber, wenngleich viele Spuren, doch keines der Tiere. Es scheint, daß sie sich mit dem Zunehmen des Verkehrs an jener Stelle in abgelegenere Striche des Bachtales zurückziehen und nur des Nachts zum Trinken dorthin kommen. Da es dort keine Hütte gab, so lagerten wir im Freien unter einem Saume, wo uns die glühendheiße Sonne arg mitspielte. Die Träger hatten eine Antilope getötet und wollten deshalb den Aufenthalt. Am 16. Mürz, 2 Uhr nachmittags, passierten wir den Bach Hadschar oder Ramlah, der seine beiden Namen „Stein" und „Sand" wohl rechtfertigt. Mitten durch ungeheure Massen von Kiesel-und Granitgestein, die als eine Verkleinerung an Schellal erinnern, bricht sich das sandige Flußbett Bahn. Von da an werden die Felsanhäufungen zahlreicher und oft sieht man eine Felswand hoch inmitten der dichten Bäume und des üppig-grünen Niederwuchses emporragen. In einer Ausdehnung von einer Stunde folgte dann ein Gehölz von dichtem Strauchwerk verschiedenster Art, das so schön und lieblich zu schauen war, als wäre es von der kundigen Hand eines Gärtners angelegt. Mitten im Gehölz stießen wir auf einen weißen Felsblock, von dem aus man eine gute Aussicht gegen Norden zu hatte, wo sich in weiter Ferne zwei Berge zeigten, die ersten, die ich im Gebiet des Bahr el Ghazal gesehen. Als wir den Marsch fortsetzten, hatten wir mitten im Wald eine etwas unerwartete Begegnung. In einer Entfernung von ungefähr 20 Metern rechts vom Wege bemerkte ich auf einmal einen Löwen, der sich eben zum Sprunge gegen eines der Maultiere anschickte. Aber im selben Augenblick Hielt er inne. Vielleicht hatte er meinen Hut und meine zwei Gefährten, die nicht abgestiegen waren wie ich, erblickt: ein mächtiger Sprung, herrlich war der Anblick seiner fliegenden Mähne, und verschwunden war er im dichten Gesträuch. Wäre der Esel allein gewesen, so hätte er ihn ohne Zweifel angefallen, aber vor unseren weißen Kleidern scheinen auch diese Tiere Respekt zu haben. Um 5l/2 Uhr kamen wir zum Rastort Deim Idris. Der Name und Ort erinnern an eine der traurigsten Perioden in der Geschichte des Bahr el Ghazal. Es hatte da Idris, ein berüchtigter Sklavenräuber, sein Hauptquartier. Von einer Anhöhe, die eine weite Fernsicht gestattete, bis zu der Hügelreihe int Süden hin erstreckte sich ein breiter, ehemals bebauterund von allen Seiten mit grünem Gesträuch umzäunter Streifen Ackerbodens. Wir sahen dort noch die Befestigungsringmauern, von gewöhnlicher Erde aufgeführt, mit Gräben und die Ruinen der Gebäulichkeiten, alles Ueberreste der ehemaligen Festung der Sklavenjäger, die von da aus ihre Raubzüge unternahmen und die eingeborene Bevölkerung dezimierten. Einstmals war diese herrliche Gegend dicht bevölkert, heute stndet man dort keine lebende Seele. Von Limbo bis Deim Zubeir trafen wir keinen einzigen ansässigen Einwohner. Da aber der Zweck dieser Reise es war, Stämme zur Missionierung ausfindig zu machen, ließ ich nicht ab, immer und immer wieder bei unseren Leuten und jedem, der mir begegnete, nachzufragen, ob in der Nähe Eingeborene wohnen. Die immer wiederkehrende Antwort auf meine Frage war jedoch, zwischen Limbo und Deim Zubeir gebe es keinen ansässigen Menschen. Und hier zu Deim Idris sagte uns der wachehaltende Soldat, man würde keinen Menschen antreffen im Süden bis zu den Njam-Njam von Tombara, im Westen bis Limbo, im Norden bis Schak-Schak, im Osten bis Deim Zubeir. Das von diesen vier Punkten begrenzte Land wird von Westen nach Osten in 8 und von Norden nach Süden in 15 Tagmärschen durchmessen. Vor kurzem erst ließ die Regierung im Schatten einiger Bäume, die noch aus der Zeit der Sklavenräuber herrühren, fünf Hütten errichten. Die Aufsicht darüber wurde zwei Soldaten anvertraut. Wir fragten nach Wasser, aber traurig erwiderten sie, daß. das Wasser des einzigen Brunnens untrinkbar geworden sei: und das will was sagen, wenn ein Neger ein Wasser ungenießbar findet. Das Wasser, das man uns in einem großen Gefäß brachte, hauchte einen solchen stinkenden und faulenden Geruch ans, daß man in der Nähe nicht stehen konnte. Auch gekocht konnte man es nicht trinken. Die Bienen hatten sich an den Brunnen gemacht und viele waren darin ertrunken und verfault. Am folgenden Tage passierten wir ein paar Bäche, Wäldchen und Wälder und kamen nach sechs Stunden zum Bach Afifi, wo wir vierHütten und gutes Trinkwasser fanden. In weiteren vier Stunden hielten wir am Rastort, beim Bache Kurn. Große Felsmassen nehmen das Bett desselben ein und die Vegetation mit Ufer ist reich und üppig. Vor kurzem floß das Wasser noch; jetzt war der Lauf unterbrochen, jedoch in Tümpeln fand sich genug gutes Wasser. Der englische Resident in Dein: Zubeir hatte hier eine kleine Kolonie ehemaliger und auch vorläufig neun regulärer Soldaten unter einem Sergeanten behufs Herstellung einer Brücke angelegt. Eine hübsche Menge gut gebrannter Ziegel lag schon bereit. Die Gegend mit ihrem fruchtbaren Boden und dem guten Wasser soll wohl bald durch die Regierung mit Bevölkerung versehen werden. Am 18. März reisten wir frühzeitig ab und nach vier Stunden überschritten wir den Bach Silik bei einigen Hütten. Kurz darauf begegneten wir den ersten Eingeborenen aus dem Stamme der Kresch, die uns freundlichst grüßten. Mittags fanden wir am Rastort beim Bache Gesanam reiche Vegetation und einige reinliche Hütten. Dort trafen wir einige Njam-Njam vom Landstrich Zemior, der zum französischen Gebiet gehört, die mit der Bewachung des Ortes betraut waren. Die guten Njam-Njam gaben uns auf die Frage, wie weit es von hier nach Dein: Zubeir wäre, die verschiedensten Antworten. Einer zeigte mit der rechten Hand auf eine bestimmte Stelle ernt Himmel und sagte: „In Dein: Zubeir werdet ihr sein, wenn die Sonne dort steht." Ein anderer fand die noch zurückzulegende Strecke zwei Stunden weit, ein anderer vier und zuletzt meinte einer, wohl bis Sonnenaufgang am nächsten Tag, d. h. volle 14 Stunden. Wir zogen um 3 Uhr nachmittags weiter und vernahmen endlich gegen 5 Uhr aus der Ferne den Klang einer Militärtrompete. Demnach mußte hinter den Bäumen, die vor uns waren, Dein: Zubeir sein. Schnell entschlossen stiegen wir eine Anhöhe hinan, von der aus wir einige Hütten unterscheiden konnten. Dein: Zubeir bot von hier aus, auf einem Hügel gelegen, einen schönen Anblick. Wir gingen das Bett eines Baches hinab, passierten eine Brücke und stiegen hierauf den Hang des Hügels auf einer breiten und sauberen Straße hinan. Da sahen wir zwei Herren mit starken Bärten gegen uns herabkommen. Es war der englische Major Comyn und ein syrischer Arzt. Der Gonverneurstellvertreter in Wau, Major Feilden, hatte nämlich über unsere bevorstehende Ankunft brieflich Nachricht gegeben. Wir wurden mit wirklich herzgewinnender Höflichkeit empfangen und in Begleitung genannter Herren begaben wir uns in die Wohnung des Engländers. Major Francis David Comyn, entstammend einem alten schottischen Adelsgeschlecht, ist katholisch. Voriges Jahr lvar er Inspektor in: Distrikt Kodok und ich war mit ihm in Rent zusainmengetroffen. Groß war unsere Freude, uns in so von einander abgelegenen Gegenden wiederzusehen. Ich sage es hier gleich, daß es hauptsächlich das Verdienst Major Comyns ist, daß uns die weiten Reisen möglich waren. Von unserer Ankunft an, bis wir schieden, behandelte er uns mit der gesuchtesten Freundlichkeit und unterstützte uns mit allen ihn: nur erreichbaren Mitteln. Er stellte uns zwei hübsche Hütten zur Verfügung: die eine für meine Begleiter, die andere für mich. Ich zog es vor, mit den andern unter einem Dache zu wohnen, und so diente denn die eine Hütte zur Kapelle. Der Major hielt uns während unseres ganzen Aufenthaltes an seinem Tisch und so konnten wir uns ein wenig von den Strapazen der Reise erholen. Am 19. März, dem Feste des hl. Josef, feierten wir eine heilige Messe und Major Comyn hielt seine Osterkommunion. Von Wau bis Dein: Zubeir waren -e8 153 englische Meilen. Es war ein beständiges Aufeinanderfolgen von Hügeln und Tütchen, demnach ein ewiges Auf und Ab. Außer den Flußufern und Rinnsalen ist alles Wald. Wir konnten uns leicht überzeugen, daß das Land beständig höher anstieg. Deim Zubeir ist auch 231 Meter höher gelegen als Wau. Deim Zubeir hat eine vielversprechende, die ganze Umgebung beherrschende Lage. Zubeir-Pascha hat in der Wahl dieses Ortes zum Mittelpunkt seiner Provinz sein Talent gezeigt. Von: Gipfel des Hügels aus genießt man eine herrliche Aussicht auf die Anhöhen im Norden und Westen, wo auch kleine Berge sichtbar waren. Die Gebäulichkeiten von Dein: Zubeir nahmen einst den Ostabhang des Hügels ein. Dort sahen wir noch die dicken Mauern und verschiedenen Ruinen der zu äußerst gelegenen Behausung Zubeirs, Basteien, Gräben und Brunnen. Auf diesen Trümmern hausen Geier, da in der Nähe sich der Schlächter befindet. Dort steht noch ein Baum, unter dem Zubeir Recht zu sprechen pflegte: er heißt noch Baum Zubeirs. Die ehemalige ägyptische Regierung legte Deim Zubeir als Sitz einer Provinzialverwaltung an, die dann Gessi Pascha nach Wan mit gleichnamigen Flusse verlegte. Der letzte Gouverneur war Lupton, der anno 1884 den Mahdisten sich ergeben mußte. Der mahdistische Emir Karamallah vollendete den Ruin der Bevölkerung. Kurze Zeit waren dann auch Franzosen da, die bald den Engländern Platz machten. Für einige Zeit stellte ein Mamur die höchste obrigkeitliche Person dar, jetzt ist Major Comyn Resident. Der ständige Aufenthalt eines englischen Offiziers in Deim Zubeir ist von der größten Gest Imw V,: > 111111]]! 111111 ^7 WM 1^. I ; ^ • Wichtigkeit für das Wohlergehen der umwohnenden Stämme und eine Garantie für eine gerechte und billige Verwaltung. Major Comyn hat in kurzer Zeit ein festes Fort errichtet und ein Regierungsgebäude aus gebrannten Ziegeln in beinahe europäischem Stile steht fast vollendet da. In kurzen Abständen von Norden gegen Süden stehen Hütten, in denen zirka 120 Mann irregulären Militärs einquartiert sind. Außerdem ist dort ein ägyptischer Mamur, ein syrischer Arzt und ein Schreiber, sonst weiter kein Mensch. Der Arzt sagte uns, daß es für ihn da wenig zu tun gäbe, da fast keine Krankheitsfälle vorkommen. Um so gefährlicher wird aber die Gegend durch verschiedene Tiere. Es kommt dort eine giftige Fliege vor, die Kühe, Maultiere und Esel umbringt. Während unseres Aufenthaltes dort ging uns ein Esel zugrunde. Der Mangel an Lasttieren macht auch den Verkehr schwierig und zwingt die Regierung, sich der teuren Träger zu bedienen. Einige Brunnen liefern Wasser im Ueber-fluß. Zwei Gärten am Ufer des Baches, nach Osten zu gelegen, liefern verschiedenes Grünzeug, Gemüse und auch einige Früchte. Die Lage von Denn Zubeir ist die schönste, die ich bisher im Bahr el Ghazal gefunden habe. Der Ort wird noch ein wichtiger Zentralpunkt werden und dann tritt von selbst die Notwendigkeit ein, dort eine Mission zu eröffnen. Jetzt ist es noch nicht Zeit. Die eingeborenen Kresch arbeiten außerhalb Denn Zubeirs in weit entlegenen Orten. In letzter Zeit haben auch verschiedene Häuptlinge der Aesch eine Wohnung in der Nähe errichtet, um sich den Verkehr mit der Regierung zu erleichtern. Diese Annäherung der Eingeborenen dauert fort. Mehr als alles übrige drängte es mich, die einheimische Bevölkerung kennen zu lernen. Bislang aber hatten wir nur Bäume zu Gesicht bekommen: um die Lente aufzusuchen, mußten wir einen anderen Weg einschlagen. (Fortsetzung folgt.) • &&&&&&&&&&&&&&& Die Engländer tm Sudan, Setracbtet vom Standpunkt des /IlMsstonävs. (Fortsetzung.) (Nachdruck »«böte«.] (3^)itd) in Hinsicht auf die eigentliche Skla-JmT ^rei hatte das abgelaufene Jahr be-deutende Erfolge aufzuweisen. Zwar 0 ist es nicht in Abrede zu stellen, daß dieser Handel in den verschiedensten Teilen des Sudan im verborgenen noch ein kümmerliches Dasein fristet, um diese abgenützte Phrase zu gebrauchen. Besonders in Omdurman, der heiligen Stadt des Mahdi, fcfjeint eine wirkliche Bruderschaft unverbesserlicher Sünder sick) zusammengefunden zu haben, die als letztes Ueber-bleibsel des einstigen Sklavereisyndikats keine günstige Gelegenheit versäumt, ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzuhängen. Allein die sudanesische Regierung läßt diesen Brüdern ihre besondere Fürsorge angedeihen, denn — „das Auge des Gesetzes wallst". Auch der östliche Sudan und hier besonders der Küstenstrich am Roten Meere weiß noch manches zu erzählen von Kinderraub und Sklavenhandel. Ein Blick auf die Karte und die Erinnerung der jüngsten Vergangenheit verrät uns aber sofort die Ursachen dieser Uebelstände. Jene Kette schroffer Berge und zerklüfteter Felsen, die sich von Kassala bis zum Meere fortpflanzt, bietet nur zu gute Schlupfwinkel für die menschliche Ware der Sklavenschmuggler. Ueberdies: Die Katze läßt das Mausen nicht. Der Stamm der Gemelab, welcher in diesen Gegenden haust und von jeher den Sklavenhandel unterhielt, müßte seine ganze Tradition verleugnet haben oder blind geworden sein, um nicht die großen Vorteile wahrzunehmen, welche die Natur des Landes mit sich bringt, um dem rastlos tätigen Engländer manches Schnippchen zu schlagen. Doch hat man fdjon in den letzten Monaten des Jahres 1904 solche Veranstaltungen getroffen, welche, wie Lord Cromer meint, die hübsche Aussicht darbieten, daß man das bis- herige Treiben der Gemelab zum vollständigen Stillstand bringen könnte. Jener Plan, den Gordon in seinem schönen Briefe*) vom 4. Mai 1877 in den Hauptzügen niederlegte, hat ganz besonders in der letzten Zeit seine reichen Früchte getragen. „Die Provinz Dongola," schreibt Kapitän Mac Murdo, „ist sehr zufriedenstellend und die Mscharinen finden es geradezu hoffnungslos, ihr altes Treiben fortzusetzen. Dieses Resultat ist nicht nur dem energischen Einschreiten des Colonel Jarkson (Mudir von Dongola) zu verdanken, sondern zum guten Teil auch der Registrierung der Schwarzen, welche in der ganzen Muderie wirksam durchgeführt wird. Ich nehme keinen Anstand, zu behaupten, daß um so weniger Fälle von Kinderraub und Sklavenhandel im Süden vorkommen werden, desto straminer dieses System gehandhabt wird." Einen Erfolg ersten Ranges hatte aber das Departement für die Unterdrückung des Sklavenhandels zu verzeichnen, als einer seiner Inspektoren und früherer Mudir von Sennaar, Kolonel Gorringe, den Erzhalunken Ibrahim Wad Mahmud gefangen nahm. Dieser Mensch hatte mit seinen Banden besonders das Gebiet der Borumneger unsicher gemacht und an Stelle des einst blühenden Landes eine reine Wüstenei zurückgelassen. Dieses Volk, das im Osten der Dinka einen Strich Landes zwischen dem 10. bis 12. Breiten- und 33. bis 35. Längengrad bewohnt, ist bis jetzt wenig oder überhaupt nicht in Berührung mit Europäern gekommen. Gorringe selbst war der erste, der jenes Gebiet durchkreuzte und seinen traurigen Zustand bekanntmachte. Es sind keine Kinder oder Herden zu finden. Schafe, Ziegen, Rinder und das Geflügel hatten die Sklavenhändler weggetrieben. Die Mädchen und Frauen bildeten eine besondere Zielscheibe, so daß die gegenwärtige Bevölkerungsziffer sich zusammensetzt ans % Männern und nur ‘/7 Frauen oder Mädchen. Es braucht jedenfalls keine besondere Erwähnung, daß mit dem sauberen Patron Ibrahim Wad Mahmud nicht lange Federlesens gemacht wurde. Seine Gefangennahme war ein Segen für das Land, seine Verurteilung ein Akt der Gerechtigkeit und seine Erhöhung am Galgen ein Los, das er tausendfach verdient hatte. Uebrigens war er der einzige, der in jenem Jahre wegen Sklavenhandels zum Tode verurteilt wurde. Die andern *) Siehe „Stern der Neger" Nr. 6, Seite 134. 16 Sklavenhändler, die in verschiedenen Muderien zur Verhandlung gezogen wurden, kamen alle hinweg mit einer größeren oder kleineren Gefängnisstrafe. Es ist indes zu bedauern, daß diese Verhandlungen manchmal auch Unschuldige ins Verderben ziehen. So wurde z. B. während desselben Jahres eine Frait und ein Knabe von Verwandten eines Angeklagten aus dem Leben geräumt, damit sie nicht als Zeugen vor dem Richter auftreten könnten. Wenn wir uns auch nicht der Hoffnung hingeben dürfen, daß der Sklavenhandel in einer allzu nahen Zukunft mit Stumpf und Stiel ausgerottet sein wird, eines geht aus solchen Fällen klar hervor: Die Axt ist bereits an der Wurzel angesetzt. Die heutige Lage des Sklaventums im Sudan ist nicht sehr ungleich dem Zustand eines gut angeschossenen Elefanten. Seine Hauptkraft ist gebrochen, der Koloß beginnt zu zittern und zu wanken; aber er lebt noch — fürchtend und gefürchtet. Die Völker des Sudan haben die Gesetze gegen die Sklaverei achten und sogar fürchten gelernt. Auch diese Furcht ist der Anfang der Weisheit. 2. England und die Sch ulfrage im Sud an. Ich setze mich wohl nicht der Gefahr ans, ein freventliches Urteil zu fällen, wenn ich annehme, daß die Zusammenstellung der beiden Wörter „Schulfrage im Sudan" manchem der Leser des „Stern" so ernsthaft erscheinen mag wie etwa eine salbungsvolle Thronrede des Prinzen Karneval. In Wirklichkeit habe ich sogar an Ort und Stelle selbst gesehen unb gehört, wie Leute, die aus eigener Erfahrung den Sudan kennen könnten oder wenigstens sollten, in dieser Hinsicht sich ausgesprochen haben. Wer ein hinreichend langes Gedächtnis hat, wird sich überdies erinnern, mit welcher Stimmung zuerst an Lord Kitcheners Gedanken herangetreten wurde, als er noch im Angesicht des qualmenden Schlachtfeldes und umgeben von den Ruinen arabischen Barbarentums die Gründung desGordon-Kollegiums befürwortete. Andererseits ist es allerdings wahr, daß es kein seltsameres, um nicht zu sagen, unausstehlicheres Wort in unserem Wörterbuch gibt als gerade dieses Wort „Schulfrage". So einfach und glatt scheint diese Frage und so verwickelt und stachelig ist sie, falls man sie wirklich anfaßt. Es ist nicht immer ein Unglück, wenn man Wörter gebraucht, deren Bedeutung und Tragweite einem teilweise unklar ist, aber man kann einem andern sehr leicht Unrecht tun, wollte man seine Handlungen an dem Inhalt solcher Wörter messen. Wir dürfen daher unsere eigenen Ansichten über eine mögliche Lösung der Schulfrage nicht ohne weiteres auf deu so ganz andersartigen Boden des Sudan übertragen, um zu untersuchen, ob denn die Engländer diese Frage nach unseren eigenen, selbstgebackenen Ideen handhaben. Ich meine natürlich mit diesem „unseren eigenen" nicht etwa unser Fühlen und Denken als treue Kinder der Kirche oder die Folgerungen einer gesund urteilenden Vernunft, sondern jene aufgeblähten Phrasen über Fortschritt und Bildung, die uns tagtäglich bis zum Ueberdruß vorgeleiert werden, bis wir schließlich selbst auf die Meinung kommen, daß es der Menschheit größtes Glück war, diese Tage zu erleben. Es ist indes traurig genug, wenn man in einer Sache, die doch schon der alte Plato als die delikateste erklärt, einen solchen Unterschied machen muß. Aber: Das hat mit feinem Stolze Der Lehrbeamte getan. Zu einer Zeit, als vor mehr als hundert Jahren ein Kaiser des römisch-deutschen Kaiserreiches vom Throne stieg, um Scheibenputzer von Kirchenfenstern zu werden und so „mehr Licht" zu schaffen, hat man alles Altehrwürdige und Meisterhafte zu Grabe getragen. Als der Aufklärungsransch ein wenig ausgeschlafen war und man wiederum nüchtern wurde, stellten sich hier wenigstens die heilsamen Gefühle der Reue ein. Wenige hingegen wollen daran erinnert werden, daß es ein verhältnismäßig viel größerer Fehler war, als eine ganze Klasse von Männern unseres Volkes im Besitz der größten und heiligsten Verantwortlichkeit den traditionellen Namen „Schulmeister" verleugnete und den nichtssagenden, bureau-dünstigenTitel eines Lehrbeamten der Elementarschule annahm. Hätte hier nur eine leere Namensvertauschung stattgefunden, wie wenn z. B. ein ehrlicher Schuster sich als Fußbekleidungskünstler ausgibt, so wäre schon ein mitleidsvolles Lächeln eine ausreichende Kritik. Aber so verhält es sich in der Schulfrage eben nicht. Die der Logik innewohnende Macht hatte eigentlich diese Abänderung herbeigeführt. Man hatte den Geist Johann Jakob Rousseaus und Pestalozzis für eine bestimmte Klasse von Menschen gleichsam monopolisiert: man hatte in der Folge der Kirche jegliche Autorität abgesprochen, ohne jedoch den Mut zu haben, sich an ihre Stelle zu setzen. Damit hörte aber der Schulmeister ans, Meister der Schule zu sein. Meister ist nunmehr der dürre Paragraph eines papierenen Gesetzes, vielleicht auch der Polizeiknüppel, wenn nicht gar die Schar der ungezogenen Rangen selbst. In frevelvollem Leichtsinn hatte man der Jugend das Herz aus dem Leibe gerissen, sie tatsächlich als willenloses Geschöpf behandelt und nur das Hirn mit seinen Funktionen in Betracht gezogen. Das Lehren konnte man sich in den Zeiten unserer „dummen Großväter" nicht getrennt vorstellen vom Erziehen, so wenig als man Licht ohne Wärme zu denken vermochte. Das letztere können wir zwar auch nicht, aber das erstere müssen wir tun. Man sollte nun doch meinen, daß — nachdem der Mensch so ganz Hirn geworden war — unsere Elementarschulen*) zum Ausbund menschlicher Vernunft herangereift wären. Wir wissen fernerhin, daß Frankreich, welches immer „an der Spitze der Zivilisation" umrschierte, zuerst Rousseaus Gedanken mit einem wahren Feuereifer aufgriff und auch, wie die letzten Jahre beweisen, getreulich forterbte. Die französische Regierung hat sich fast alle religiösen Lehrorden vom Halse geschafft; sie hat ihre jungen Bürger in Laienschulen gesteckt. Sie hat dieselben mit einer rein materiellen Erziehung versehen, da man Religion und Moral als nutzloses Altertum ansieht und ohne irgendwelchen Wert für die individuelle und soziale Ausbildung. Nichts, das den Kindern den Geschmack und die Pflege guter Handlungen und reiner Gefühle geben konnte, nur Politik und Politik allein, als ob wir uns an der Politik nicht ohnehin schon zu Tode keuchten! Nur diese Lektion wurde gelernt und gelehrt von den Lehrern, aber mit einem kuriosen Resultat. Durch ganz Frankreich wird ein Wachstum des Internationalismus verspürt, den man als Feind des Patriotismus halten darf; und viele von den Lehrern sind ihm bereits verfallen. Sie schließen sich an Gerve an, der gerne die Reservisten möchte streiken sehen, wenn sie im Fall eines Krieges zu den Fahnen gerufen würden. Nicht fürs Vaterland, nur für die Menschheit dürfe ein Mann zu den Waffen greifen, sagen diese Internationalisten. Die Regierung ist geängstigt *) Ich umgehe hier absichtlich das ältere Wort „Volksschule", welches besser zu Schulmeister patzt, zumal auch in den Elementarschulen vieles gelehrt wird, lvas dem Bolke manchmal schädlich wirkt. bei dieser Erscheinung. Deshalb ließ Bienvenu Martin (Kultusminister) eine Rede gegen die vaterlandslosen Lehren der „Lehrbeamten" vom Stapel und drang in dieselben, ihre Kraft einzig dem Lehrfach zuzuwenden. Er hat jedoch in den Wind gesprochen. Er hat Frankreichs beste Freunde des Landes verwiesen, als er im Geiste der Politik Combes' die Ordensleute vertrieb. Nun hat er gegen die Anarchie der ungläubigen Lehrer zu kämpfen. Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Es bedarf demnach keiner vielen Worte, um zu beweisen, daß wir mit dein Maßstab solcher Ansichten über Schule und Erziehung die Schulfrage überhaupt nicht messen dürfen; und sollten wir finden, daß die Engländer im Sudan in dieser Weise vorgingen, dann wäre ihr Fehler eben noch größer als der unsrige. Die Religion von dem Unterricht und den Unterricht von der Erziehung loszuschälen, war die größte Verirrung, in die unsere Zeit fallen konnte. Von diesem Standpunkt aus wollen wir in der nächsten Nummer unsere Frage genauer untersuchen. (jfortfetjimg folgt.) );H;r qv ;;r ;jr -in Die Unnjcbuno von fSföbüL Bericht öes boebwüröigen P. Stepban IDodtenbuber F. S. C. (Fortsetzung.) II. Line IMgeltanöscbatt. rmfcii früher Morgenstunde verlassen wir heute die Missionsstation und wandeln /7^5 munter plaudernd gegen Osten an den Hütten des Dorfes vorüber; da ist bereits alles rege und munter. Lauter Hahnenruf erschallt auf dem Hof und das Bellen und Gekläffe der Hunde kündet den Bewohnern unsere Nähe an. Zitternd und frierend fernem Männer und Jünglinge um ein kleines Feuer, das vor dem Eingang der Hütte raucht. Kaum unser ansichtig, rufen sie uns den Gruß „Mäclia“ (Friede) zu, indem sie uns dabei die rechte Handfläche entgegenhalten. Auf dem Wege begegnen wir hie und da Frauen, die mit großen, runden Wassergefäßen aus Ton auf dem Kopfe schon vom Njidick zurückkehren. Die Ebene, die sich nun vor uns ausbreitet, steigt allmählich an. Der Boden ist kahl, die Felder liegen anscheinend brach und wüste. Asche und Kohlenstaub verrät, daß vor kurzem auf der ganzen Linie ein Brand gewütet. Es ist dies ein trostloses, trauriges Bild, das in grellem Widerspruch zu dem grünenden Wald in der Runde steht. Allein, sobald der erste Regen gefallen ist, verwandelt sich dieses Heideland in einen blühenden Garten. Zartes, frisches Gras sprießt hervor und überzieht mit seinem Grün den Boden. Blumen der verschiedensten Gestalt und Färbung erheben neugierig ihre Kelche und Bäume und Sträucher kleiden sich in ihren Blätter- und Blütenschmuck. Alles atmet neues Leben. Auch auf den Feldern wird es nun lebendig; Männer und Frauen arbeiten mit Fleiß, nicht achtend des Sonnenbrandes. Mit einer Art Schaufel, von den Dschur „quer“ genannt, wird die Erde gesäubert, aufgelockert und dann der Same ausgestreut. Ist dies geschehen, so pflegen die Dschur der Ruhe und harren auf reichlichen, andauernden Regen, den sie sich bitrdj Abschlachten elites Hammels, verbunden mit Tänzen und Reigen und Gelagen, von ihrer Gottheit zu erstehen suchen. Der Regen läßt in der Tat zu dieser Zeit nicht lange auf sich warten. Das Gras wächst rasch heran und wird über einen Mann hoch. Zn Ende der Regenzeit wird es dann von den Eingebomen den Flammen preisgegeben, worauf die ganze Ebene einer Brandstätte gleicht. Links zeigt sich jetzt der „God Par Banyo", ein kleiner, unansehnlicher Hügel, von dem ein Chor ausgeht, der viel Steine und Gerölle mit sich führt. Die Ebene wird hier von allen Seiten vom Wald eingeengt. Die Bäume sind auffallend gut entwickelt und gerade eine große Seltenheit in dieser Gegend. Der Grund einer solchen Erscheinung dürfte unzweifelhaft darin liegen, daß die Steppenbrände nicht bis hieher gelangen, die Rinde und Blätter somit verschont bleiben und der Baumwuchs demzufolge nicht gehindert und beeinträchtigt wird. Nach wenigen Minuten hört der Wald plötzlich auf, eine jähe Felsenwand türmt sich vor uns empor, es ist der „Loallo". Dieser, ein Hügel von rotem Steingebilde, fällt gegen Nordwesten steil zur Ebene ab, während das südöstliche Gehänge sanft zur Hochebene im Südosten übergeht und das nordöstliche, über welches der Weg nach dem Dorf A-Quei führt, stufenweise sich zu den Ausläufern des „God Melit" abdacht. Der untere Stock des „Loallo" ist ganz durchlöchert und mutiert. Annehmbar ist, daß die Dschnr sich hier früher in Ausgrabungen nach Eisenerz versuchten. Die Löcher und Klüfte dienen nun Wildtauben als Brut-unb Zufluchtsstätte. Zur Nacht- und Mittagzeit könnte umit sie in großer Anzahl fangen. In einem Bogen nach Südwesten ziehend, gelangen wir zu einem andern Hügel, den „God Akügo". Bon Süd nach Ost einen Halbkreis bildend, ist er oben stach und mit schattigen Bäumen bewachsen. Er steht ganz frei und allein da und bildet eine natürliche Grenze zwischen dem Gebiet oder der Hochebene Njidick im Nordwesten und des Hochlandes im Südosten. Der „God Akügo" gestaltet sich int Großen und Ganzen als ein Joch. Das südliche Horn ist kleiner als das östliche, weshalb die Eingebornen von dem großen und kleinen „God Akügo" sprechen. Der große „God Akügo" ist nicht ohne Interesse. Von seinem Gipfel aus gewinnt man einen schönen Ueberblick auf das Dorf Dud und dieMissions-station im Waldessaum. Ein tiefer Chor oder vielmehr eine Schlucht stürzt sich gegen Westen zu Tale. Das ausgewaschene Bett und die mächtigen Felsblöcke liefern ein beredtes Zeugnis von dem Ungestüm und Drange der Gewässer zur Regenzeit. Wir verlassen den „God Akügo" und durch-qitemt das Dorf des Unterhäuptlings Atschor. Eine Waldung von Tamarinden- und Lulu-bäumen nimmt uns in ihren kühlen Schatten auf. Der Boden wird steinig und ist an vielen Stellen zerrissen. Ein breiter Chor führt tief abwärts nach Westen und mündet ganz in der Nähe in den so oft erwähnten Njidick. Es ist dies kein Chor oder Gießbach, sondern ein Fluß, weshalb ihn auch die Eingebornen nie „Lolo“ (Chor) nennen, sondern stets „näm“ (Fluß). Dies bekräftigt auch die Tatsache, daß der Njidick int Gegensatz zu den Chor fast das ganze Jahr hindurch Wasser aufweist. Er kommt angeblich von Dschnr Ghattas. Das Wasser ist gut, selbst zu jener Zeit, wo das des Dschnr einen widrigen Geschmack hat, was besonders bei niedrigem Wasserstand der Fall ist. Nach vielen, vielen Windungen und nachdem er mehrere Dörfer mit Wasser versorgt, verbindet sich der Njidick, dem Dorf Qnol gegenüber, mit dem Dschurstrom. Wie alle Flüsse und Bäche wächst auch der Njidick zur Regenzeit stark an; oft tritt er aus und überschwemmt das Land. Da wimmelt es dann von Fischen; allein die Dschnr warten, bis sich die Gewässer zurückgezogen, denn tut verborgenen lauern häßliche Krokodile auf Beute. Der Pflanzenwuchs entfaltet hier alle feine tropische Pracht. Sehr hohe, dicke Bäume erheben sich da oder neigen sich ans andere Ufer und bilden so natürliche Brücken, die besser und sicherer sind als die aus Lianen, wie man sie hie und da trifft. Auf dem jenseitigen Ufer des Njidick dehnt sich ein anderes Hochland aus, welches gegen Südost die Belanda und nach Westen hin die Bongo bewohnen. Wir folgen einem Pfad in der letzteren Richtung. Nach einer halben Stunde erreichen wir ein verlassenes Dorf und außerhalb desselben, hart mit Wege, bemerken wir viele kleine Steinhaufen, die sogenannten „LonBony“ oder „Bongogräber". „Vor vielen Jahren," bevor noch die Türken ins Land kamen, erzählen die Dschnr, „umzingelten unsere Stammesbrüder, die mit den Bongo immer in Fehde lebten, des Nachts eines ihrer Dörfer, die hier in der Nähe lagen. Noch schlief die Sonne, als die Uguono (Pfeifen aus Gazellenhörnern) ertönten. Die Bongo liefen verwirrt durcheinander; schnell warfen sich unsere Krieger auf den Feind und machten alles, Männer, Frauen und Kinder, nieder." Den Gefallenen wurde nicht einmal ein ehrenvolles Begräbnis zuteil. Die Leichname wurden zusammengetragen und darüber einfach ein Steinhaufen aufgeführt. Etwa zwanzig derselben sind noch vorhanden, einige davon bereits von den Hyänen geschändet. Ein weites Leichenfeld, ein Monument barbarischer Grausamkeit! (^ortretjung folgt.) Bin Besuch bei den DLnkn. Don Ifoocbw. P. JB. Lorn. die Dinkaneger unsere Nachbarn sind und wir, so Gott will, unter ihnen unsere Missionsstation eröffnen wollen, so lag der Gedanke ganz nahe, mit den Häuptlingen dieses Stammes, wenigstens mit einigen, Bekanntschaft zu machen, um später um so leichtere, d. h. weniger schwierige Arbeit zu haben. Es war am Montag, den 2. Januar, als ich mich mit einem Neger der Mission als Führer auf den Weg machte. — Erst nach Sonnenuntergang gelangten wir zum ersten Häuptling. Es mußte einst ein stattlicher, baumgerader Mann gewesen sein. Heute jedoch, niedergedrückt von der Last der Jahre, geht er gebückt einher; seine würdevolle, ruhige Haltung jedoch verrät ein edles Gemüt, was ich auch bald praktisch konstatieren konnte. „Du bist ein schöner Mann," meinte er, fast furchtsam meine Kleider berührend (denn er war nur in seine rabenschwarze Haut gehüllt). „Das kommt darauf an, großer Häuptling," sagte ich, „doch hör mal: Wir sind zu Hause unser fünf; in der fernen Heimat waren wir immer gewohnt, gute, siiße Milch zu trinken, und hier haben wir nicht einmal Brot zu jeder Zeit, tioit Käse und Butter gar nicht zu reden. Gib mir eine Kuh und ich gebe dir so ein Kleid, wie ich habe, dann bist bit auch ein schöner Mann, viel schöner noch als ich. Ich habe geredet." — „Hm," brummte der gute Schwarze, „hast gut reden! Nehmen tvir an, du gäbest mir nach Landesbrauch auch eine Frau für die Kuh; doch sieh mal her auf meine grauen Haare und fühle meinen Nacken an, wie steif und krumm er ist. Nein, ich werde nie mehr ein schöner Mann werden." Ich hatte ihm aufmerksam zugehört; zur Feier des Tages aber wollte ich mir auch eine Prise erlauben. Als der liebe Alte bemerkte, wie ich meine Schnupftabaksdose herauszog und nur so wenig aus der ohnedies kleinen Schachtel nahm, sprach er hastig: „Armer, schöner Mann, scheinst mir großen Hunger zu haben, wirst ihn jedoch mit so wenig kaum stillen können." — Danit winkte er seinen drei grauen zum Zeichen, daß sie mir sogleich etwas bereiten sollten. Kikeriki war für mich bestimmt; doch fiel dem klugen Häuptling noch frühzeitig ein, daß jener eigentlich gut für die morgige Reise sei. Ich nahm ihn also beim Schopfe, drehte ihn ein paarmal gut herum und steckte ihn in meinen Sack oder Reisetasche. Die Weiber hatten unterdessen etwas anderes für mich gefunden; sogar die „Merissa" wurde mir bereitet, eine Art Bier, welches gar nicht so übel schmeckt, aber eine riesige Arbeit kostet. — Der Häuptling, der mit mir so gut war, als ob er mein Großvater wäre, nahm eine große Kürbishälfte davon, hielt sie mir mit beiden Händen an den Mund und sagte: „Trink', mein lieber, schöner Mann, in meinem Hause sollst du keinen Durst leiden!" Ich trank einmal ordentlich, nicht ob meines Durstes, sondern weil Großpapa so gewaltig nachschob, als ob er mir auf einmal den ganzen Inhalt samt Kürbisschale hätte eingießen wollen. Ich schnappte nach Luft. „Trink' mehr, mein guter, schöner Freund," lächelte er wieder und hob die L-chale höher; „ich gebe es gerne; wenn du willst, hole ich noch eine Schale voll." Und er goß mir bei diesen Worten, zum Zeichen, daß er es aufrichtig meinte, den großen Rest nicht in den Mund, den ich zur rechten Zeit zumachen konnte, wohl aber über Brust und Magen, so daß ich förmlich fröstelte. -„Danke schön! Doch nun habe ich genug." Es dauerte ihn, mich so beschmutzt zu haben; doch fügte er zur Entschuldigung hiezu: „Warum auch zieht ihr solche Dinger an? Wir brauchen bei ähnlichen Vorkommnissen bloß das Fell abzuschütteln." Ich nickte schon lange und bedurfte der Ruhe. Der gute Häuptling sah mir's wohl an und stellte mir für die Nacht großmütig seine eigene Hütte zur Verfügung: er wollte sich im Freien an dem Wachtfeuer ein Lager zurechtmachen. Ich zog meine Uhr aus der Tasche, trat sie neben mir aufzuhängen. Tick, tick, tick, machte sie immer und zwar so laut, daß man es in der Hütte sehr deutlich vernehmen konnte. Großpapa trat näher und lauschte: „Was ist denn das," meinte er etwas verblüfft, „doch keine Lebensgefahr!" Ich erklärte ihm kurz den Weck dieses kuriosen Wesens. Er verstand wohl weniger als nichts davon. Als ich die Uhr öffnete, um ihm das Räderwerk zu zeigen, mußte ich gleich wieder schließen, denn der Häuptling bekam wahrhaftig Furcht davor. Und nun schob ich mir den Sack unter den Kopf und schlief bald wie ein Dachs. Allerlei schöne und sonderliche Träume unterhielten meine Phantasie, als ein ganz naher Schrei mich aus dem Schlafe weckte, konnte aber nicht unterscheiden, von wo er herkam. Ich horchte also ängstlich auf. — Da, auf einmal wieder: Kikerikiiii, sang mein längst totgeglaubter Hahn, der, der Gefangenschaft müde, aus dem Sacke gekrochen war und neben mir sich aufgestellt hatte: das war mir doch zu toll. Ich ergriff den kühnen Sänger, ehe er sich's versah, an Kopf und Rumpf, drehte ersteren noch dreizehnmal herum und hielt ihm dazu noch eine Strafpredigt: doch er antwortete nicht mehr. — Als ich mich in der Frühe reisefertig gemacht hatte, kam der Sohn des Häuptlings und fragte: „Wenn ich dir Fleisch zeige, kommst du dann, um es zu schießen?" (Mein Begleiter hatte ihm nämlich am Abend vorher, wer weiß, was, über meine Schießkunst vorgeschwefelt.) — Der Junge sprang auf die bejahende Antwort davon. Nach kaum einer halben Stunde sandte er mir einen Buben zu,, ich solle kommen. „Ist es ein großes Fleisch (Tier) oder ein kleines?" „Es ist ein ziemlich kleines Fleisch," meinte er. Ich nahm also meine Flinte und folgte ihm. Da standen drei schlanke Gazellen und taten sich gütlich am saftigen Grase. Ich nahm eine aufs Korn — pump — sie tat noch drei verzweifelte Sprünge und stürzte dann nieder. „Du bist ein Mann," sagten mir alle Anwesenden: „du bist ein tüchtiger Manu, ein guter, ein schöner Mann!" Sogleich nahm ein Dinka das erlegte Wild auf seine Schultern und wir kehrten zur Hütte zurück. Am meisten freute sich mein „Großvater", dem ich die erlegte Gazelle für die großherzige Gastfreund- schaft zum Geschenk machte. — Dann setzten wir unsere Reise fort. Gegen Mittag kamen wir in ein anderes Dorf. Seine Umgebung schien mit Ziegen und Schafen buchstäblich besät, die da unzählig im Grase sich wohltaten. Zwischen ihnen lief auch die Dorfjugend herum, die größeren, um das Vieh zu bewachen, die kleineren Kinder wohl aus Kurzweil; doch Groß und Klein sah man ab und zu sich eine Ziege fangen, sich darunter legen und die süße Flüssigkeit herunterschlürfen. Kein Wunder, daß diese Naturkinder so kräftig werden. Der Häuptling dieses Dorfes empfing mich gut, wenn auch etwas zurückhaltend. Er ließ mir zum Geschenk eine Löwenhaut verabreichen. Auch erzählte er mir, wie der natürliche Träger derselben noch vor wenigen Tagen ihm viele Schafe gefressen habe, tvie er mit seinen Leuten Jagd auf ihn gemacht, daß er int Kampfe noch einen Neger zerrissen habe, bis er endlich getötet werden konnte. — „Aber, wo ist denn deine Frau?" fragte er mich gleich.— „Hab' keine und mag keine," war meine Antwort; „ich bin aus fremdenLandenhiehergekommen, um euch Gutes zu tun, um euch in diesem und im jenseitigen Leben, das ihr noch nicht kennt, glücklich zu machen." — „Aber, wer bereitet dir dann das Essen?" — „Ich habe zwei Hände und gewöhnlich einen hungrigen Magen: die helfen sich gegenseitig aus." —- „Hm," brummte er, „recht schön, ganz schön — aber..." — „Willst du also, daß ich mit meinen Sachen hieher komme, mir hier ein Haus baue und stets bei dir bleibe, um dir und den Deinigen Gutes zu erweisen?" — Lange schwieg er; schon glaubte ich, gar keine Antwort mehr zu erhalten, als er endlich, langsam und bedächtig sich über die Stirne fahrend, meinte: „Wenn das so ist, kannst du gleich kommen." — Ich war mit seiner Antwort zufrieden. Nach kurzem Gruße verabschiedeten wir uns für diesmal. Möge der liebe Gott den ausgestreuten Samen mit seiner Gnade befruchten, damit es uns gelinge, die Herzen dieser Wilden für seine Liebe und sein Reich zu gewinnen! Seite 184. Stern der Neger. Heft 8. c Bus dem Missionsleben. : üT =47 Blumenfmospen. Vor kurzem, als ich mich gerade anschickte, für meinen knurrenden Magen das tägliche Linderungsmittel zu bereiten, fo schreibt uns P. Zorn, kam ein Neger mit feiner Frau mit einem Kind auf dem Arm auf mich zu. Kaum hatte ich die kleine Familie erblickt, ahnte ich auch schon, was sie hieher geführt. Die unglücklichen Eltern baten um eine Medizin für ihr einziges, krankes Söhnchen. Auf meine Frage hin, wer sie seien, erwiderten sie, daß ihr Dorf weit, weit von hier entfernt sei, daß sie schon lange Reisen gemacht, um eine Medizin für das Kind zu erhalten: aber umsonst, alle hätten ihnen den lakonischen Bescheid gegeben, den Tod des Kleinen abzuwarten. Ich sprach ihnen Mut zu und ermunterte sie, sich doch ruhig in den Willen Gottes zu fügen, und verabreichte ihnen zugleich eine ganz leichte Medizin, die, wenn sie auch das bereits dahinscheidende Leben nicht mehr zurückhalten konnte, wenigstens nicht schadete. Sie nahmen diese dankbar an und baten mich gleich um eine zweite. Da griff ich unwillkürlich zum Fläschchen mit dem heiligen Taufwasser und taufte das sterbende Kind mit jenem freudigen Gefühl, so der sicheren Ueberzeugung entspringt, dies arme Geschöpf bald als wohlriechende Blumenknospe ins Himmelreich versetzt zu sehen. Aehnliches Glück unter kaum verschiedenen Umständen hatte neulich der hochwürdigste P. Superior in Kayango. Eben war er daran, die Medizinflaschen zu ordnen, da kam ein Mann zu ihm, der eine schlimme Wunde am Arme hatte. Der Obere wusch und verband sie mit der ihm eigenen Vorsicht und Geschicklichkeit. Ganz zufrieden kehrte der Patient nach Hause zurück. @ott; der alles weise lenkt, wollte, daß die Wunde schon in auffallend kurzer Zeit vollständig geheilt war. Das zog die Aufmerksamkeit des ganzen Dorfes auf uns. Bald kam der Häuptling mit einem Mann und einer Frau, um für das kranke Kind, welches die Mutter auf dem Rücken trug, eine Medizin zu erbitten. Es erhielt dieselbe. Doch da der Zustand des armen Knaben zu wenig Hoffnung berechtigte, bat der Obere, man möge ihn nach zwei Tagen wieder zur Mission bringen, was man auch gern versprach. Doch es vergingen einige Tage und niemand ließ sich blicken. Als er am dritten Morgen die heilige Messe las, wurde es ihm so eigentümlich unruhig zumute, daß er sich nach der heiligen Messe sogleich aufmachte, um nach dem kranken Kinde zu suchen. Auf dem Wege begegnete er dem Häuptling, der ihm traurig zu verstehen gab, er möge nur umkehren, denn das Kind sei im Sterben. Das beflügelte erst recht seine Schritte und er kam gerade noch recht, sozusagen auf die Minute, um dem kleinen Franziskus Maria den Himmel zu öffnen. —■ Schöne Knospen, welche auch auf dem warmen, trockenen Boden Afrikas unter dem Einfluß der göttlichen Gnade sich zu den wohlriechendsten Blumen entfalten. Seltsame Zeremonien. Der kleine Akic, der seit längerer Zeit den Katechismusunterricht in unserer Station Lul besucht hat, lag am Sterben. Der Obere der Station begab sich auf die Kunde hievon zum Kranken; er fand denselben auf den Boden der Hütte dahingestreckt. Der Vater des Kranken hatte an das Sterbelager verschiedene Leute des Dorfes gerufen. Auch der Zauberer des Dorfes wurde geholt, damit er den „Cuok" des Knaben durch seine Zeremonien beschwöre, d. h. den Geist, der den Tod des Knaben verlange, besänftige. Wie dieses Volk meint, ist die Krankheit nichts anderes als eine Wirkung, die der Geist irgendeines Verwandten des Kranken, der den Tod jener Person will, hervorbringt. Liegt irgendeiner krank darnieder, so sagt man gleich, daß ein Geist sich seiner bemächtigt hat, „Amake cuok“, und man opfert sogleich eine Ziege, um Kongo. Wohl eine der größten Schwierigkeiten, denen man in Afrika begegnet, ist die Beförderung der Waren. Am Kongo gebrauchen die Belgier alle möglichen Mittel, um sie zu überwinden. Sie haben versucht, den Elefanten zu zähmen, und dabei auch genügenden Erfolg erreicht, obwohl noch ziemlich beschränkt. Sie versuchen es außerdem mit kleinen Automobilwagen, deren bereits eine schöne Zahl im Gebrauch ist; überdies werden auch Wagen, die von Ochsen gezogen werden, benutzt. Dieses letzte Transportmittel gebraucht man besonders in Hell«. Diese Gegend wurde gewählt nicht nur der großen und ökonomischen Bedeutung halber, sondern auch weil dort die Ochsen leichter zu haben sind. Die verschiedenen Proben, die man gemacht hat, haben gezeigt, daß die leichten Wagen die besten sind. Ein jeder von ihnen bann ein Gewicht von 1000 bis 1200 Kilogramm befördern, d. h. eine Last, zu deren Transport 40 bis 48 Mann erforderlich wären. Diese Wagen sind 2'5 Meter lang und 1*25 Meter breit und haben vier metallene, sehr bewegliche und breite Rüder; der Vorderteil, an dem eine 3 Meter lange Deichsel befestigt ist, ist sehr beweglich. Vier, sechs, ja auch acht Ochsen ziehen den Wagen. Das Aufziehen der Ochsen ist ziemlich leicht. Gegenwärtig verfügt der Staat in Helle über mehr als 200 Zugtiere. Um schneller vorwärts zu kommen und die Spesen zu vermindern, sind die Straßen nicht mit Schotter bedeckt; ihre durchschnittliche Breite beträgt 5 Meter. Sie laufen längs der Hindernisse (Wälder, Sümpfe, Flüsse, hohe Spitzen) dahin. Jetzt versucht man den Transport auch mit Lasttieren; dieselben werden an noch leichtere Wagen, wie sie in anderen Teilen Afrikas gebraucht werden, gespannt. (Bebeteerbönmgen und ^Empfehlungen» Gebetserhörungen und -Empfehlungen, bei welchen nicht Name und Wohnort der Redaktion anoeaeben werden, werden nicht veröffentlicht. — Die Abkürzung wird durch die Redaktion besorgt. I. P. i. S. M. Herzlichen Dank dem | heiligsten Herzen Jesu für erlangte Hilfe in einem schwierigen Familienanliegen. Auch bitte ich um Ihr ferneres Gebet in mehreren verschiedenen Angelegenheiten. E. N. Brixen. Dank dem hl. Antonius für die Hilfe und Genesung von einer Krankheit. Ein Theologe dankt dem göttlichen Herzen Jesu, der unbefleckten Gottesmutter und dem hl, Josef für den ungemein guten Erfolg feiner Studien. M. I. Auf wiederholtes Beten und Versprechen der Veröffentlichung im Falle der Er-hörung hat man in einem großen Seelenleiden und auch in Körperleiden Hilfe gefunden beim liebevollen Herzen des göttlichen Heilandes. Es sei dafür ewig gepriesen! K. A. E. sendet zum Danke für empfangene Gnaden Kr. 20 zur Taufe eines Heidenkindes. K. Z. Schwaz. Fühle mich verpflichtet, dem heiligsten Herzen Jesu, der unbefleckten Gottesmutter, dem hl. Josef und dem hl. Antonius für Erhörung in verschiedenen Anliegen meinen Dank öffentlich abzustatten. Bitte ferner um das Gebet in sehr schweren Seelenleiden, Familienanliegen und Erlangung der Gesundheit. E. o. U. Das süße Herz Jesu hat uns sehr geholfen. Vielmals Dank auch denjenigen, die uns beten halfen. Bitte, helfen Sie uns weiter beten, damit ich auch im zweiten Anliegen erhört werde. * I.K. in B. ersucht, für ein wichtiges Geschäfts- anliegen und für die Erlangung der Gesundheit zum heiligsten Herzen Jesu und zur unbefleckten Gottesmutter zu beten. L. R. R. bittet um das Gebet zum heiligsten Herzen Jesu und Mariä, znm hl. Antonius und zum hl. Josef in mehreren schwierigen Angelegenheiten. Ungenannt. Eine Abonnentin des „Stern der Neger" bittet inständig, für ihr schweres Anliegen zum göttlichen Herzen Jesu und zum hl. Antonius zu beten. Fr. M. aus W. in O.-Oe. bittet um das Gebet zum heiligsten Herzen Jesu und Mariä in einem besonderen häuslichen Anliegen. Eine Wohltäterin bittet um inniges Gebet zum heiligsten Herzen Jesu, Mariä, zum hl. Josef und hl. Antonius in einem sehr großen Anliegen. Veröffentlichung versprochen. M. v. I. Bitte um Ihr Gebet für einen Schwerkranken, für meine Frau und für mich selbst. I. K. bittet recht innig ums Gebet in seinem Anliegen. Eine Abonnentin des „Stern" empfiehlt dem heiligsten Herzen Jesu eine arme Frau. A. Hoch^ empfiehlt eine kranke Tochter dem Gebet der „Stern"-Leser. I. E. Fl. bittet um ein Memento. M. H. in I. Bitte um das Gebet in zwei schweren Anliegen zum heiligsten Herzen Jesu und seiner hochgelobten Mutter Maria. Ein Pfarrer bittet um Bewahrung vor geistiger Bedrängnis, die ihn schon lange Zeit beunruhigt. Bnfere Bitten» Sehr dringend bitten wir um ein Belum für den Segen, ferner um Kirchenwäsche und um ein Meßbuch. Diesen Bitten fügt der hochw. P. Stephan Vockenhuber aus Mbili eine innige Bitte bei: „Gerne möchte ich Ihnen Bilder für den .Stern' schicken, doch fehlt uns ein photographischer Apparat. Vielleicht findet sich ein edler Wohltäter, der uns einen solchen verschaffen würde. Gut wäre folgender: Spezial-Bulls-Eye-Kodak Nr. 4, Negativgröße 12 x 121/,, cm oder größer." Dem frommen Gebet werden empfohlen: Hochw. P. Franz Türk S. J. — Eine Berufsangelegenheit. — Unsere Noviziate. IDerantwortl. Stibriftleiter: P. Georg flDaria Uficlj F. S. C. — ©tcBvcceinsSrac&cref, Stilen, Südtirol. pr Knaben, welche Ordens- und Missionspriester werden wollen. In unserem werden brave und talentierte Knaben aufgenommen und zu Missionspriestern herangebildet. —- — Bedingungen der Ausnahme sind: — 1. Selbständige Neigung und sonstige Zeichen des Berufes zum Ordens-und Missionspriesterstand. 2. Gelehriger, lebhafter, offener Charakter, energischer, standhafter, opferfreudiger Wille: sittliche Unverdorbenheit. 3. Gesundes Urteil und gutes Talent, das befähigt, leicht und ohne Anstand die ganzen Gymnastälstudien durchzumachen. 4. Gute Gesundheit und kräftiger Bau, frei von körperlichen Fehlern. 5. Alter von ungefähr zwölf Jahren. Für die erste Klasse wird ein Alter nicht unter zehn und nicht über zwölf Jähre erfordert. 6. Pensionsbeitrag nach Uebereinkommen mit den Eltern oder deren Stellvertretern. Weitere Aufschlüsse werden bereitwilligst vom Obern des Missionshauses erteilt. Man wende sich vertrauensvoll an die Adresse: P. Obere des Missionshauses in Millanb bei Vrixen, Tirol. „Auf der Hochzeit zn Magdeburg" betitelt sich eine Reihe flott geschriebener, hochinteressanter Reisebitder in der beliebten Familienzeitschrift „Ave Maria" (Preßverein Linz, jährlich zwölf Hefte Kr. 1.84, Mt. 2.10), bereit Juliheft mit 14 feinen Originnlillnstrativnen geschmückt ist. Aus dem Inhalt heben wir hervor: „Tage der Gnade" von Bernhard, „Sönne und Oellämpchen", ein sehr populär geschriebener apologetischer Artikel, Liensberger: „Padua, die Stadt des hl. Antonius" unit drei Bildern), „Wann und wie geht die j Welt zugrunde" von Pointner (Fortsetzung), „Die 18 Erscheinungen in Lourdes", „Heiteres ans dem Kinderleben", „Einer königlichen Mutter Unternehmen" von P- Grammes, „Der Schnl-meister-Wariederl ihre erste WLtlfahrt"von BiMay, „Erzählendes", „Im Zeichen des Fortschritts", „Aus Welt und Kirche", „Das sterneulied", „Für die Männerwelt", „Für die Frauenwelt" ic. Die Kinderzeitschrift „Kleines Ave-Maria" (Nr. 7) erscheint im blaßrosa Kleidchen und hat sieben Bilder und sehr nette Originalbeitrüge, besonders die herzige Plauderei „Am Schocket" von Rodler. 2. Auflage. ; Dcr ßmif finer Mmissmmii für Ifrika. 2. Auflage. Mit Empfehlungsschreiben Sr. Eminenz des Kardinals Kopp von Breslau und der hochwürdigsten Bischöfe von Marburg, St. Gallen, Linz und St. Pölten und einem Begleitwort von Dr. Ignaz Nieder, Theologieprofessor. Mit Druckerlaubnis des Magisters des heiligen apostolischen Palastes und des Vize-Gerens von Rom. ...........................— Preis: 24 h, 20 Psg., 25 cent. .................— Zu beziehen durch die Herderschen Berlagshandlnngen in Freiburg im Breisgau und in Wien sowie durch die St. Petrus Claver-Sodalitüt, Salzburg, Dreifältigkeitsg. 12, und deren Filialen und Ausgabestellen: München, Türkenstr. 15/11. — Breslau, Hirschstr. 33. — Solothurn, Ober-Stalden 69. Abonnementr-Linladung. Seit 1904 erscheint eine Armen-Seelen-Monatsschrift unter dem Titel: „Der Kmen-8eeIen-Isir", Monatsschrift zum Troste der armen Seelen im Fegfeuer, abwechselnd mit einem Anhang von der Verehrung des heiligen Antlitzes und des allerheiligsten Altarssakramentes. Jährlich 12 Hefte, je 18 Seiten Text mit Bildern in Umschlag, enthaltend Belehrungen, Erbauungen, Erzählungen, Gedichte usw. Jnseratenanhang. Der Preis ist (frei ins Haus) für die Schweiz Mk. 2.70, Deutschland Mk. 1.85, Oesterreich Kr. 2.20. Brave, zuverlässige Personen, welche diese Monatsschrift verbreiten, erhalten Prospekte und Bezugsbedingungen. Im Buchhandel Mk. 2.—. Inserate: die zweispaltige Petitzeile 60 Pfennig und werden solche nur von reell katholischen Finnen aufgenommen. Agenten erhalten hohen Rabatt. Das sechste Heft deS zweiten Jahrganges ist erschienen. Zahlreichen Bestellungen entgegensehend, zeichnet Hochachtungsvoll IReöabtion und Verlag des „Armen-Leelen-Voten", Steinbruck, Post Raubling, Oberbayern. Im gleichen Verlag erscheint ab 1905 eine Zeitschrift „Der katholische Vvlksfrennd" zur Unterhaltung und Belehrung. Monatlich eine Nummer je 16—20 Seiten stark mit Illustrationen, Enthaltend: Belehrungen, kirchliche und politische Rundschau, Interessantes, Erzählungen, darunter heitere usw. Der Preis ist (frei ins Hans) per Jahr nur Mk. 1.70 = Kr. 2.—. Die Nummer 5 ist erschienen. — Agenten werden an allen Orten bei hohem Verdienst gesucht. ^ * N/ 4-** #«**$ empfiehlt ‘ empfiehlt ' sich zur Anfertigung _ v°n Airchenglocken -iV'tv'-V jn jeder Größe und Schwere sowie Geläuten in harmonisch-melodischer Stimmung. Umguß von alten Glocken. Einem yochw. Klerus und till. Behörden steht unser reich illustr. Prachtkatalog franko gerne zn Diensten. Beste Referenzen. Prompte Bedienung. mit Noten und Begleitakkorden. — Sittlich rein. — Bisher drei Lieferungen. Gebunden ä 50 h Im Selbstverlag Ht. lsölzl, Alten-markt bei Radstadt. Bei etwas größeren Bestellungen hoher Rabatt. Volkslieder Ebenso und ebendort „Liebelkinder, betet an!" 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Missionsreise iits Gebiet des Bahr et Ghazal (Fortsetzung)...................169 Auf der Wasserscheide zwischen Nil und Kongo...........................170 i Die Engländer im Sudan (Fortsetzung) . 177 Tie Umgebung von Mbili (Fortsetzung) . 180 Ein Besuch bei den Dinka.............182 Aus dem Missionsleben: Hoffnungsvolle Knospen............184 Seltsame Zeremonien....... 184 P- Leo Henriot (Fortsetzung und Schluß) 186 Verschiedenes: Zu unseren Bildern.....................191 Transport zn Land in Belgisch-Kongo . . 191 Gebets - Erhörungen und -Empfehlungen; Unsere Bitten........................192 Abbildungen: Tie Nilinsel Roda. — Am Nil. — Graphisch - statistische Karte von Bakers und Gordons Reisen. — Eine Antilopenjagd. — Buchbinderei in Gesirah.