»amstag Vktt 39. Juli 1834. Veim Kcheiven. <^er Freund zog fort in ferne Lande, Wir schieden schwer, die Nlicke feucht. Bekümmert, ob in ferne Lande Des Freundes Gruß den Freund erreicht?. Ein Blümchen zart, dein Erdenschöße Entkeimt und hold emporgebli'cht. Des jungen Lenzeö duft'ge Sproße, Gab ich den, biedern Freunde mit. Uud sprach: »Wenn ferne von dem Herzen, Das Dir, geliebter Freund, nur schlägt. Dein Herz der Trennung bittre Schmerzen. In reiner Vrust verzehrend hegt. Sieh' an dcs treuen Freundes Vlume, Die tief und sinuig zu Dir spricht, So wie aus einem Heiligthume Emporgehaucht: Vergiß mein nicht. Und sollt' das Blümchen einst verblühen, So blicke auf zur HiminelZau, Wo leichte Nosenwölkchen ziehen. Hin durch das reine helle Blau, Dieß lvird Dich an den Freund erinnerir, Der fern noch sehnend zu Dir spricht Aus s Wer Mephant a!s Kchnuspieler. Im südlichen Frankreich machte unlängst der Elephant Kiouny, n>it rrclchtm^dit E'ebrüder Maffti herumreisen, urglMcinls Aufsehen. Tilser vierschrötige, plumpe und riesengroße Bursche macht wirklich die sonderbarsten Kunsisnicke, welche seiner Gelehrigkeit das beste Zeugniß geben. Unter die schwersten und schönsten Ltisiu, g«n Kiouny's gehört unstreitig die Befreiung seines Herrn aus einem Thurme, indem «r ikm eine Feile hinaufreicht, und dem schlafenden Wächter auf sehr listige Weise die Schlüssel stiehlt; sodann war der Tanz des schwerfälligen Thieres in dem Hochzeitsreihen , sein Kampf mit der Schlange und sein Niederfallen unter dem Gewehrfeuer der Verfolger be-sonders bewunderungswürdig. Die schönste und rührendste Scene aber war die des'letzten Actes, wo seine Herrinn jammernd ihr kleines Kind sucht, das sie im Walde verloren. Da erscheint im Hintergründe der treue Kiouny; mit seinem Rüssel tragt er das Mädchen, das nach der Mutter ruft. Ein Bach hemmt des Ele-Phantcn Schritte; er reißt «inen Baum aus der Erdk, l'gt ihn als Brücke «ber das Wasser, schreitet auf dem dnnnen Stege hinüber und legt das Madchen in die Arme der Mutter. Ein langer und rauschender Beifall folgte fast überall dieser Scene. Das Riesenthier trat. «migt Schrillt vor und schnule das Publicum mit sei> . ii4 - nen klugen Augen anj es schlen gar wohl eine Ahnung zu haben, daß der stürmische Applaus der Menge ihm gelte. Kiouny's ganze Darstellung war trefflich; immer erschien er zu rechter Zeit auf der Bühne und trat allein auf und ab, ohne Führer, bloß dem Zuge seines treuen Gedächtnisses folgend. Nur einmal erlaubte sich das gute Thier zum Scherze ein wenig zu extempo-risiren. Es näherte sich dem Musikdirector, der auf seinem erhabenen Standpunkte gravitätisch den Tact schlug, guckte in sein Notenbuch und schien nähere Bekanntschaft mit ihm machen zu wollen. Der Musikdirector über den unerwarteten Besuch ein wenig verblüfft, versetzte dem neugierigen, großnaffgen Mime mit dem Fiedelbogen einen Schlag auf den Rüssel. Der Elephant nahm die Zurechtweisung mit sehr guter Art auf und ließ den unhöflichen Musicus ferner ungeschoren. Ner tönenve Werg Kakus. E. Rüppel macht von diesem merkwürdigen Naturspiel in seinem trefflichen Werk: «Reisen in Nubi-'" Bewegung setzen. Durch diesen gleichförmig und während einer gewissen Zeit anhallend herabrieftlnd^ Sand entstehen Schwingungen in der Luft, die an den Wändcn der Steinfelsen des Tdals sich durch Widerhall vermehren, und so einen ganz eigenthümliche" dumpfen Laut hervorbringen, bald stärker, bald schwä' cher, im Verhältniß der bewegten Sandmasse, je nach der Willkühr der Gehenden. Aber auch durchweine« Windstoß, der plötzlich am Fuße deS Abhanges etwas Sand wegrafft, kann eine Bewegung längs der Thal' fläche veranlaßt werden, und so auch wieder der herab' rollende Sand das fremdartige Getose unter verschiede' nen Modulationen hervorbringen. Daß den Beduine" dieses Phänomen wunderbar ist, läßt sich erklären; daß jedoch auch europäische Reisende durch dasselbe ga»l i in Erstaunen gesetzt wurden, und bei dessen Beschreibt die allerlächerlichsten Erklärungen von Vulkanen "' dergl. mittheilen konnten, ist höchst bedauernswerlh' Die tsevölkkrung v?r GrVe auf einem Dtt^ te beisammen. Eine englische Quadratmeile enthalt 3,09 7,6^ Quadratellen, und kimmt man an, daß auf ein^ Quadratelle Raumes ^ Menschen von unterschiedlich^ Corpulenz Platz hadcn, so könnten 12, 5,^0/l00 mensch" liche Wesen, mithin die ganze Bevölkerung der ver<" nigten Staaten sich ohne Unbequemlichkeit auf ci^ Quadratmeile beisammen befinden. In gleicher Oeist könnte das zahllose Heer des Xerres, von welche'N d^ Griechen fabelten, sein Vortrab sähe dem Aufgang b^ Sonne zu, während dcr Nachtrab deren Unterg^s noch vor Augen hätte, in geschlossenen Gliedern ""' einem Felde von 400 Morgen Landes aufgestellt w^' den, und Jedermann würde die Stimme eines und ^ 4l5 - selben Redners vernehmen. Die Einwohner der ganzen Erde, die man auf 900 Millionen angibt, würden einen Kreis von 10 engl. Meilen im Durchmesser nicht ganz ausfüllen und wä'ren fast im Stand?, eine starke Glocke, die im Mittelpuncte desselben geläutet würde, sämmtlich zu hören. Das Oeueste unv Interessanteste im Gebiete der Aunst unv InvuNrie. ver Nänver-unv 'Mlkerkunve. ^ Lieutenant Rogers, welcher unlängst das Kaf-fcrland in Südafrika bereiset, las einige Skizzen seiner Neise in der Versammlung der geographischen Gesellschaft zu London vor. Er schildert die Gebirgszüge dlcsis von Europäern noch wenig gekannten Landes als ganz unzugänglich für Reiter, außer auf entlegenen Pfaden, die von Elephanten oder andern riefen-, haften Bewohnern der dortigen Wälder gebahnt wer« den. Fußgänger aber, und besonders die unermüdlichen Kaffern, durchstreifen ihn nach allen Richtungen, und ziehen diesen Weg der Sicherheit und des Unterhaltes willen, den sie da finden, vor. Die Gebirge liefern eine kleine Gazcllenart, die sich im Gebüsch aufhält,'und Honig, den sie mit Hülfe eines kleinen Vogels, der »Honigweiser« genannt, aufspüren, und den sie in großer Menge in hohlen Bäumen, Felsenspalten und jenen kegelförmigen, von Thonerde aufgeführten Ameisenhaufen finden, welche man auf allen freien Plätzen von Südafrika sieht. Von diesen Amei. senhausen wüd bemerkt, daß sie oft drei bis vier Fuß hoch sind i und daß ihre äußere Verkleidung fest genug ist, um jeder Einwirkung widerstehen zu können,- sehr wahrscheinlich wurden die ersten Ansiedler durch diese Ameisenhaufen auf den Gedanken geführt, die Lehm« wände aufzurichten, aus denen ihrer Häuser bestehen. Diese Hügel nehmen fortwährend zu, da die Insecten die äußere Verkleidung durchbrechen und von Außen anbauen j wundern muß man sich nur, wie sie die Thonerde aufsuchten, denn diese Ameisenhaufen stehen oft meilenweit vom Wasser entfernt. Wenn der Erbfeind dieser Inseclen, der Ameisenbär, die Bewohner eines .solchen Hügels mit seiner langen Zunge herausgeholt hat, so benutzen ihn gewöhnlich die Bienen, um sich darin anzusiedeln, bis auch sie wieder eine Beute des durch den Honigweiser geleiteten Menschen werden. Bri solchen Gelegenheiten ruft der Kaffer diesen Vogel durck ein eigenes Geschrei, wenn er sich nicht von selbst einstellt, was er gewöhnlich zu thun pflegt, wenn er einzelne Menschen,in „dieser wilden Gegend ansichtig "^tzL^e" ^"" durch ein schrillendes Eezwitscher < auf sich aufmerksam machf. Hat man ihn bemerkt, so fliegt er in kurzen Absätzen immerfort zwitschernd nach dem Bienenstock zu, während der Kaffer ihm durch sein Geschrei antwortet. An Ort und Stelle angekommen, wartet er geduldig, bis der Schwärm zerstört und der Honig ausgeronnen ist, wo er'dana durch getödtete Bienen sich reichlich für seinen Beistand belohnt findet. Man hat sich jetzt überzeugt, daß die eisernen Dampfboole dettl Leckwerden weniger ausgesetzt, weit dauerhafter, der Gesundheit zuträglicher, leichter Und minder kostspielig zu unterhalten sind, als die aus Holz gebauten. Insecten und Würmer können ihnen nicht nachtheilig werden, und unter heißen Himmelsstrichen mäßigt das Metall die zu große Hitze. Das Dampfschiff ).Alburkah," welche« das erste auf das, Meer gekommen war, hatte wahrend seiner ganzen Fahrt auf dem Niger auch nicht einen Leck bekomme«, es war das Lieblingsfahrzeug Landers, der sich auf ihm weit sicherer fühlte, als auf einem andern. Der von Holz gehaute »Quorra« verlor binnen Kurzem zwei Drittel seiner Mannschaft, und die Zahl der Kranken war ungleich größer als am Bord des Al-burkah, der doch den nämlichen Weg machte. Herc Laird zu Live.rpool, dem man bereits mehrere Fahrzeug« dieser Alt verdankt, beschäftigt sich jetzt mit d< m Bau eines eisernen Dampfschiffes, das 120 Fußlang, 2l breit und 10 Fuß lief seyn soll. .Es wird zwei Dampfmaschinen erhallen, ein« Ladung von 20 Ton« nen Brennstoff einnehmen können, und doch höchstens 4 ^2 Fuß tief ins Wasser gehen. In einem vor Kurzem herausgegebenen Werke wird ein Vergleich zwischen dem Erlrage der Gold-und Silberbergwcrke Amerika's und der Kohlengruben Englands gezogen, aus welchem sich ergibt, daß der jährliche Ertrag dieser letztern 18 Millionen Tonnen, im Werthe von ^50 Millionen Franken belrägt, Arbeitslohn und andere Kosten mitbegriffen, während die Ausbeute der genannten Gold - und Silberminen, dieselben Kosten eingerechnet, sich nur auf 22 l^2 Millionen Franken beläuft; mithin ergibt sich zu Gun« sten der Kohlengruben von England ein Uebc^schuß von nicht weniger als 229 1^2 Millionen Franken. In Jamaika gibt es leuchtende Insecten von der Größe einer Biene, die aber ganz unschädlich sind. Wenn man ein Dutzend derselben unter ein umgestürz. tes Glas bringt, so kann man bei ihrem Schein in der finstersten Nacht sehr bequem lesen. Sieht man sie zahlreicher als gewöhnlich schlvärmen, so ist die? ?in zuverlässiges Vorzeichen von nahem Negenwetter. 1l6 - Auf Nelsen begegnet man oft so Ungeheuern Schwärmen derselben, daß der Weg auch bei stockfinsterer Nacht so hell beleuchtet ist, wie am Tage. Das Licht, daS sie ausstrahlen, gleicht dem Feuer des Diamanten, und die kreolischen Schönheiten pflegen manchmal diese Thiere in Gras gewickelt als Schmuck in ihren Haaren zu tragen, wie unsere Damen in Europa Edelsteine. Perry, der bekannte Erfinder der Stahlschreibfe-hern, hat es nun, freilich nach seiner eigenen Angabe, dahin gebracht, daß sie alle bisherigen Schreibfedern übertreffen, und die armen Gänse, welche bisher auch das geistige Capitolium zu retten hatten, bald um ihren Credit in der Literatur kommen werden. Der verwe» gene Erfinder hat sogar einen Preis ausgesetzt, wer bessere Federn liefert, als er. Ganz London schreibt bereits mit Perry's Federn. Das Schlimmsie ist nur, daß auch die friedlichsten Gedanken mit Eisen oder Stahl geschrieben werden muffen. Gruithuisen rechnet uns vor, nicht nur wlt lavqe die Erde schon existirt hat, nämlich 1,440,20! Jahr Otwas abweichend von Moses) sondern auch, wit lange sn noch existiren wird, bis sie wieder in die Sonüt zurückfällt, nämlich 1,050,000 Jahre. Kürzlich starb in Brocknoshire ein Pächter, Namens Johann David, in seinem hundertsten Jahre, dem nicht weniger als ^91 seiner directen Abkömmlin' g, zu Grabe folgten, nämlich 5 Söhne, 3 Töcht»r, 45 Enkel, 454 Urenkel und 4 Ur-Urenkel. Dllyrische Sparcass«. Der nach Vorschrift tz. 22 der Statuten mit letztem Juni 1824 vorgenommene Abschluß d^ Sparcassa zu Laibach weiset nachstehenden Vermögensstand aus. S . > .- ^^j^Iü> An pupillarmäßlg gesicherten Schuldbriefen . .......... 282 223 27 -^ . » Dnrlehen auf Goldmünzen................ 4495 44 Z „ . " Staatspapiere........ ....... 22^ 23 5 Zusammen an angelegten Kapitalien sammt bis Ende Juni 1334 berechneten 5 HO , Zlnfen.......».............. 400,705 40 l An Kanzlei- und Cassa-Geräthschaften, dann vorrathigen und ausgefolgten Auszugsbüchlein.................... yyg 52 2 » Barschaft in Cassa .................. 43,465 24 3 --------__-^-. Summa . . . 419,516 5? 5 Haben: _________. _____ ^^ An Kapitals. Einlagen der Interessenten............ 259,478 52 1 » unbehobencn zu Kapital geschlagenen 4 0^0 Zinsen bis Ende Juni 1854 . 44,619 42 3 » eigenthümlichen Sparcaffa-Kapital............. 15,413 22 5 Summa wie oben . . . 419,516 57 ^ die Vergleichung des Sparcafsa-» Vermogenssiandes vom letzten December 1835 pr. 397,679 51 zeigt, daß sich dasselbe im isten Semester 1834 überhaupt vermehrt habe um . 2^,82? 6 ^ nnd die Entgegenhaltung des dermal eigenthümlichen Sparcassa« Kapitals pr. 15,418 22 5 nnt jenem vom letzten December i335 pr............ 14,00? 51 ^ weiset nach, daß sich dieses nach tz. 4 der Statuten als Neservefond, und zur Vermehrung der Sicherheit sämmtlicher Einlagen bestimmte Kapital im ,—. , __^ ,__^1 Ssten Semester 1334 vergrößert habe um........... 1,410 32 , ^ Das individuelle Verzeichniß über die jedem Interessenten mit Ende Juni 1824 an Kapital "^ Zinsen gebührendl'n Beträge kann täglich in dem Amtslocale der Sparcassa Vormittags von 11 b's ^" Nhr eingesehen iverden. Laibach am 14. Juli 1854. Nevacteur: .^r. rav. Reinric?> ^erleser: Vanal Nl. Vv) " v. Rleinmav^'