Nimmer 40._petta«. den 1. »fUbrr 1899. X. die grau« PettauerZeitunA Erscheint jeden .Sonntag. V"i« für Peiiau ml« Zustellung in« Hau«: «ierteljährig st. t.LO, halbjährig jl. L.40, ganzjährig st. 4.«0. mit Postversendung im Inland«: «iertel,ähiig sl. l.40. halbjähria sl 2,80, ganzjährig fl. 5.60. — Eiazelno Nummern 10 kr. Verwaltn», nnk verla«: W. >t»»kr, HanPchlatz ftv. 0. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und »ollen längsten« ln« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Steh' aus o Sturm, mit allen deinen Schrecken, Ausrüttele der Elemente Wuth, Ein Feueroieer der Erde weite Strecken, Die User überströmt von Merretfluth! Wat des Tyrannen ist, sollst du zermalmen! Da« Erdreich blase weg und brich den Damm! Die Blüte» knicke, brich die Frucht der Palmen' EnMArzle und zerfchmettre ihren St«»«! Die zvld'ne Auppel stürze unter Blitzen, Und de» Gewollherrn Hau«, e« sei nicht mehr! Die M>!rmonvö!bung soll ihn nicht mehr schützen — vernichte ihn und seiner Schergen Heer! Wo ist der kühne Held au« Erz geschaffen, Im Pulveedamps der Frnhoiejchwcht gebräunt? Ha. wer e« immer sei — Heil seinen Waffen — Wer de« Tyrannen Feind, ist unser Freund! --Svatopluk Ce ch. % v. „Lieder eine» „Sklaven.'' Geld für das Kleingewerbe. E« ist wirtlich mit Freuden zu begrüß,», das« da« Haudel«ministerium den gesunden dk-dante», Meistercurse einzuführen, etwa« griffsicherer anpackt und von dem Gedanken abgekommen zu sein scheint, das« mit der Abhaltung der spärlich be-suchten Meistercurse iu Wien wo« Große« zur Rettung und Hebung de« Gewtrbestande« gc< schaffen sei. Anstatt diese Curse in Wien abzu. hotten und dadurch Ihre» Besuch Iltr Gewerbe-treibende den ferner liegenden Provinzen wesent-iich zu erschwere«, wenn nicht uninöglich zu machen, werden die Curie mit mehr Erfolg in die Pro-vin». von Stadt zu Stadt verlegt, wo dann der Besuch und die Anspruchnahme dieser wertvollen Bildung«gelegeaheite» für den Gewerbsmanu nicht mit allzugroße» Opfern an Zeit- und Ber-dienstentgang verbunden ist. E« ist ebenso mit Dank zu begrüße» und anzuerkennen, das« BetriebSgenosfelischasten iu entgegenkommender Weise und unter wenig drückenden Bedingungen mit den nothwendigen Maschinen au«gerüsttt werden, wie wir diese Form staatlicher Gewerbefördernng in unfnen Holzbear«ung«mojchinen in Pettau dankbare Auf. Schwämme. E« herrscht wohl auch die Ansicht, das« all-zuweiche oder zähe, sich in schivarzen Brei auslösende, mitschorsem oder widrigem Geruch und Geschmack begabte Schwämme zu verwerfen feien. Biele eßbaren Schwämme sind iude«. wie der Verfasser de« eben erwähnten Buche« lxmerkt, sehr weich, andere näheru sich de« lederartigen Zustande. Solch lederartige Pilze, welche qegeffe» werden, finden sich zum Beispiel in Kärnteu. Die schlanken Glocken der Mistpilze zerfließe» zwölf Stunden nach ihrem Hervortreten auf unseren Wiesen zn einem schwarze», tinteaähnlichen Brei; dennoch sollen sie in jungem Zustande eine angenehme Speise liefern, verdächtig oder ungenießbar sind im allgemeinen Schwämme von ekelhaftem, sauligeni Gerüche und scharfem zusammenziehenden Geschmack. Obgleich auch hier die Subjektivität der Empfindung «i»e Rolle spielt. Da« Mertwürdigste in dieser Hinsicht bieten un« die Bewohner vcn Kam» tfchatka, welche den bei un« al« eine« der stärksten Gifte geltenden Fliegenpilz ohne Schaden in nähme finden sehen. Richt minder ist aber auch die Willigkeit zu begrüßen, mit der diese Hilfen vonseite der Gewerbetreibend?» aufgenommen werde», welche bewei«t, das« für solche soziale Maßnahmen ein Boden de« wirklichen Bedürf» »isse« vorhanden war und ist. Hoffen wir. das« dieser frische Zug, die Ausgestaltung und Kräs. tiquiig unsere« GnverbeS zu fördern. sich nicht ab-schwächen undin den erste» vielversprechende» Ansän-gen steckrn bleiben wird. Ist doch diesem Vorgailhe eine, voraussichtliche Belebung und van ihr eine Befruchtung uyfere« gewerblichen Genossenschaft«-wesen« iu mtmftrtv da« unter andern Umständen in ver Luft*i}*ngt und bloß al« niitzlose Be-lastuug nnd Belästigung empfu«den wird. Nun besteht aber für da« Gewerbe noch eine Reihe anderer ungelöster Fragen, denn man braucht bloS die Augen offen zu haben und zn sehen, das« unsere Handwerker, unsere Meinkauf-leule die technische Seite in der Regel sehr gut verstehen, minder dagege, arjn beschlagen sind, wa» die kommerziell Frage de« Geschäfte« be-trifft. E« ist merkwürdig, wie sehr ernste, tüch-tige und ehrenwerte Lenke, in demjenigen, wa« eigentlich die Hauptsache, der aarvu» rvnim ist, in der Keniitni«. fruchtbaren Credit zu beschaffen, so unbeholfen und naiv sind, wie innder. Da« ist allerding« keine Angelegenheit, die mit einem Stazt«au«gleich gelö«t und geordnet werde» kann, sondern die gelöst werden müßte durch eine wirk-lich tüchtige Fach- und Fortbildung. Und nicht allein, das« der kleine Gewerbetreibende die kommerzielle Seite seine« Geschäfte« Übersieht, er besitzt überhaupt nur spärliche Geldquellen oder gar keine. Denn e« ist Thatsache, das« alle großen Unternehmungen und die großen Fabrikanten ziemlich leicht Credit finden, der dem soliden credit- nnd vertrauenswürdigen Handwerker und Kleingewerbetreibenden versaqt oder u»ker so schwierigen und kostspielige» Bedingungen ermöglicht ist. das« er nur im dringendste» Falle die drückenden Bedingungen auf sich nimmt, wenn rohem Zustande esse» und au« ihm ein be-rauschende« Getränk bereiten. Anderseits gelten die in unserer Küche mit Recht so vielfach ver-wendeten Champignons in Italien als verdächtig. Das« holzige, schon in Fäulni» übergehende oder von Insekten zersreffene Schwämme gemieden werden sollen, braucht nicht erst gesagt z» werde». .In nur irgend zweifelhaften Fällen unterlasse man lieber den Genuß and beruhige sich nicht mit dem von manchen Seiten empfohlenen, vor-hergängiaen Einweichen oder Abbrühen in Wasser und nachherigeui Weggießen der Flüssigkeit, wodurch überdie« auch noch Theile der aromatischen und nahrhasten Stoffe verloren gehen." Gewiffe Völker, besonder« die Rnffen, essen die Schwämme, nachdem sie dieselben in mit Essig vermischtem Waffer (zwei Löffel Essig und etwa« Salz auf einen Liter Wasser) haben kochen lassen, eine Vorsichtsmaßregel, welche hinreicht, ihre giftiaen Stoffe wenigsten« zum größten Theil sortzu-schaffen. Da« Essigwaffer wird nach zwei Stunden abgeschüttet, die Schivämme in reinem Wasser gekocht, dann in beliebiger Weise zubereitet. Auch die Farbe der Schwämme ist trügerisch. er eben nicht verzichten kann. Da« ist eine jener offene» Wunden, an denen das Kleingewerbe leidet und die man längst hätte heilen können, wenn aufseile derjenigen, die da zn helfen berufen sind oder fein sollten, irgend welche« tiefe Interesse für da« Kleingewerbe bestünde. Man kennt e« ja. da« bei un« in Oester-reich so bequeme nnd beliebte Mittel der En-giiete» zum Hinausschieben, da« man anwendet, anstatt mit kühnem Schnitte einzugreifen, zu heilen und zu helfrn. Man hat nun in Gewerbekreisen kiirzweg das Verlangen gestellt, die öslerreichisch-ungarische Bank sollte die Kleingewcrbetreibeiiden durch Schaffung de« BankcrediteS kräftigst unterstützen, was inde« bei der heutigen Organisation dieser Geldanstalt ungesunde Verhältnisse herbeiführen würde. Denn gerade für den kleinen Gewerbe-treibende», der ja leider nie gain sicher ist. einen Wechsel am bestimmten Tage zahle» zu können, ist die Form der Wechseloerbindlichkeit eine äußerst gefährliche, abgesehen vo» dem hohen Z>n«fußc »nd dem begreifliche» Widerwille» der itfairt, deu größte» Theil ihrer Geldgebahrung in Wechseln für Gewerbclreibende festrenne» zu müssen. Rnn muß e« auffallen uud verdient Auf-merksanikeit, das« in Ungar» der kleine Indu» striclle. der geschäftliche Ansäuger viel leichter Credit findet »nd zwar infolge der eigenthümliche» Organisation der nngarijche» Sparcaffe», die nicht so sehr de» Hypolhekarcredit betonen, al« in erster Linie ein flinke« Wechselgeschäfi. Die« aber ist möglich. we>l die ungarischen Sparcassen nahezu ausschließlich Actiengejellfchasten mit ganz kleinen Antheilscheine» sind. Man glaube aber vorderhand nicht, das« da« auch bei un« tn Oesterreich abglich >väre, wo man den Grundsatz übt. »ur möglichst hohe Actien auszugeben, die. selbst«, ständlich nur die Großcapitalisten erwerben und im Ertrage ausnützen können. Denn das« der kleine Mann Aktionär und Nutznießer sei. ES gibt giftige und nicht giftige in allen Farbe». Eine« kann sich der Pilzlucher allerding« mit Vortheil merken: Schivämme, die beim Zerbrechen ihre weiße Farbe in Blau verwandeln, verdienen weggeworfen z» werde»; aber wieder nicht alle. Daß die eßbaren vorzugsweise a» freier gelegenen Stellen, die schädlichen mehr an dunklen Orten, im seuchte», dichten Gebüsch auftrete», kann eben-fall« nicht al« für jeden Fall giltig angesehen werden. Kurzum, wa« wir früher sagten, das« alle sogenannten populären Unterscheidung«, zeiche» keine absolute Sicherheit biete», bestätigt sich auf allen Linien. Eindringlich sollte e« darum überall bekannt geinacht werden, daß die Leute nicht« ihnen unbekanntes von Schwämmen ui Markte bringt» dürfen und daß die Käufer selbst weniger vertrauensselig sei» mögen, al« die« häufig der Fall ist. Der erste Verdacht, daß man giftige Schwämme gegessen habe, wird durch ein brennende« und kratzende« Gefühl im Halse erweckt. Die nächsten Erfcheinunge» sind dann Übelkeit, Angstgefühl, Schwindel und kalter Schweiß. In stärkeren Fällen treten dazu heftiger Magenschmerz. Au- ^ . die bisherige Kleidtrordnung. Alt ob .flult Gelammtwirkung nicht ganz gleich ein Actieucapüal von 50.000 fl, da» ^^Hmttlmii Stadt ganz leicht aufzubringen 10.000 Autheilschewrn iu fünf Gul-|^r I au« E00 Aktien zu 100 fl. besteht. Je , ie Anzahl der Anth.ile, desto schwieriger ^iMheiligung') So hat z. B. die Sparrasst i» Belatiuz ein Actiencapital von 35.000 fl, Spareinlage» von 308.000 fl., gibt ffitchfrlcrebilt von 117.000 fl. und Bürgschaftüdarleheu von 238 000 sl. da-neben die Sparcasse in Vasarh6ly: ein Actiencapital vo» nahe 100.000 fl.. Spareinlagen von drei Millionen und einen Wechselcredit von zwei Millionen. Mag diese Form der Finanzsptcnla-tion auch manche Gesayreu für da« Unternehmen in sich bergen »nd manche Anstünde bei der Hereinbriugung der Außenstände verursachen, sie erscheint an sich al« ein Mittelglied zwischen Bank und Sparcasse. sie ist zur raschen Credit» gewährung sähig. Außerdem zahlen diese uugari-schen Geldacticiigesellschaften ihren Mitgliedern Gewinne von 12, 14, 18, ja von 35'/,, wobei nicht vergesien werden dars, das« die« den Un-gar» mir durch Ausuützung de« günstigeren öslerrrichischen Credite« möglich ist. Auch hier komme» sie den» gutmüthigen und schwerfälligen Österreicher zuvor. Diese Inanspruchnahme de« österreichische» Credite« drückt sich dadurch au«, das« Oesterreich a» 65.000. Ungar» 90.000 Personalcredite in Anspruch nimmt; in Oesterreich entfallen im Durchschnitte ans eine» Wechsel 1004, in Ungarn 844 fl.. bei einer mittleren Lauszeit von 44 Tagen in Oesterreich. von 54 Tagen in Ungar», wa« alle« darauf schließen läßt, dos« drüben im größeren Maße der Credit dem klei-»eren Industriellen zustatten kommt. Und nun stehe» wir in Oesterreich vor der Frage, gleich der Scylla »nd CharybdiS: ob Staatsbank oder österreichische VerkchrSbank? Bei dem Siechthnm, a» dem der Constitu-tionalisniu« in Oesterreich seit langem krankt, bei der in die Äu,e>> springenden bereitwillig-feit. dem Moloch Militarismus 96'/, der Staatseinnahmen zu fresien zu geben nnd bei dem tief» gewnrzelten Mißtrauen gegen die Herren ans der ») S standen. Warum hat die Poftsparcasse. die aus ähnlicher Brundtage und Enväguna decuh». einen so riesigen Aus-schwnng genommen? ^rotz oftmaliger Ersah rnng. das» ein Appell au die Vertreter gegentheiliger Meinung, die-selbe zum schriftlichen «»«drucke zu bringen. wirtung»lo> ist, sprechen wir die vilie au», zum Gegenstände Stellung zu nehuuu. _ Wandlung vvu Ohnmacht, stierer Blick »»d Verfärbung des Gesichte«. Wem ein solch»« Malheur passiert, der thut gut. noch vor der Ankunft de« Arzte« sofort irgend w> Iche« Mittel zu nehmen, welche« geeignet ist, den Magen zn entleeren, da in dem-selbe» da« Gift sogar »och »ach zwei Tage» Vorhände» sei» kann. Zwischenhinein soll starker schwarzer Kaffee, der ja am ehesten zur Hand ist. und Eiischlucken von günstigem Crsolge gekrönt fei». Manchmal entliehen Magenbeschwerden gar richt durch giftige Schwämme, svndern auch durch eßbare, welche man einfach zu lange lieaen und dadurch verderben ließ. Auch schmecke» sie. seiest wenn sie noch nicht zersetzt sind, doch ich«?» an« Tage nach dem Sammeln nicht mehr so fein al« ganz frisch gesuchte Schon beim Sammeln ioll übrigen« beachtet werden, daß man die« nicht bei nassem Wetter «nterninimt. da dann die Schwämme rasch schlecht werde», fluch soll daraus gesehen werde», möglichst junge Pilze z» juchen. d!e feste« Fleisch habe». Ferner muß man in Bedacht ziehen, das« die Schwämme, wenn mau sie au« dcm Boden reißt, ausgerottet werden, woran« folgt, daß sie der Sammler ant besten einige Ministerbank legt man heute die Idee einer Staatsbank gerne für spätere Zeiten zur Seite, abgesehen davon, das« mau dann in Oesterreich-Ungarn nicht eine, sonder» zwei Staa>sba«kei« habe« müßte, die unter de» heutigen Geldver-hältniffe» eine tiefgehende Trennung de« gemeinsamen Geldwesen« zur Folge halte». Run haben «nir also die öslerreich-ungarische Bank, der man ob ihre« Namen« wenigsten» zu-inntheu sollte, dai« sie durch eine große Ans-fassung ihrer volkswirtschaftlich Aufgabe eine noble »nd rücksichtsvolle Gläubigen» an den Staat sei, die eine christliche Verzinsung verlangt nnd dim Staate die weitgehendste Geiviunstbell^ei-ligung zusichern sollte. Nun sehen »dir auch hier, das» nicht viel Bereitwilligkeit vo^i Seite der G«oßactio»äre be-steht, andere z» kirn Fleischtöpfen hinzuzulassen. Die armen geplagten Geldmänner, welche sich duich Aetien am Geschäftsgewinn der Bank bc-theil'gen, wurden durch einen Beschluß de« Herren-hause« in ruhiger und vorurtheilSloser Weise kiner bescheidenen -Dividende von 7*/, versichert, ein Zinsfuß, der zu ganz besonderen Gedanken veranlaßt. Räch «illen Erfahrungen zahlt heute höchsten» ein nic&t ganz gesundes Unternehmen zur anfänglichen Anlockung so hohe Zinse», welche in diesem Falle doch inimer die Allgenieinheit tragen muß. ohne am Gewinne theiluehmen z» könne». Von einem Unternehmen vom Range der österreichisch-ungarischen Bank sollte mau eher Genügsamkeit mit bescheidenem bürgerlichen, Gewinne erivartei«. Run hat der Staat Oesterreich, haben die österreichischen Steuerträger große Opfer gebracht, um e« dcr Bank bei der Valutaregulierung zu ermögliche», sich die heutige Geldgnindlage, de» Goldschatz, zu schaffen nnd zum Danke hiefür hat die Bank eine Bewertuug desselben vorgenommen, die ganz einfach eine Schädigung um 0»/i Millionen für Oesterreich bedeutet. Die« läßt die Ungarn vorderhand ganz kalt, da diese erst nach Ablauf deS BankprivilegiumS mit 30'/», da« sind u«g« Lobn und Ansporn gegeben werden. Der Hund läßt den Fuud ganz unbe-rührt. Die Gelehrten haben schon recht eifrig debat-ttert über den Nährwert dcr Pilze. Einige behaupteten geradezu, daß der starke Eiwcißgehalt die Schwämme zu einem Ersatzmittel de« Fleische« mache; andere rühmen sie wegen de« hohe» Ge-balte» an Rährsalzen, namentlich an Kali- und PhoSphorsäure. Wie dem aber auch sei — that» sächlich ist das Wesentlichste an den eßbaren Schwämmen der feine Geschmack, welcher sie einen so hervorragende» Platz auf den Tischen und 7*/i Zinsen an die Bank zahlen mnß. Sollten unsere Volklboten in diese« Jahrhua-derte »och einmal in die Lage kommen, aus der Asche der unglückseligen Sprachenverordnung auch über volkswirtschaftliche Leben«srage» sprechen zu können, winkt der Bank ein kräftiger gegnerischer Vorfloß. Da« Flußbett muß endlich vou de» sich stanenden Schallen befreit werden. Ob biet einem neuen österreichischen Stromwächter gelingen wird? Pettaner Wochenbericht. (Ctaaiig.) Morgen findet in der Herz-Jesukirche in Graz um 12 Uhr mittag« die Trauung deS Hrn. GerichtSadjunkten Rud. T > chech mit Frl. Johanna E. v. Vetter, Tochter der GeneralSwitwe Frau Marie E. v. Be t t e r, statt. (CmtDiinng.) Der LaudeS-AuSschuß hat in seiner Sitzung vom 27. September 1. I. den Suppleute» am Kaiser Franz Josef Gymnasium in Pellau, Herr» Dr. Franz P i ch l e r, zum wirklichen Gymnasiallehrer ernannt. (Der Str>«gr»sitl«rs für iie ßiidtliauge-kellte») beginnt am Sonnabend den 7. Oktober. Herren, welche diese Gelegenheit benützen wollen, eine znm allgemeinen Bedürfnisse gewordene Kunst sich anzueignt», mögen sich mit dem Ob-manne der Ortsgruppe, Herrn Buchhalter Steiner (im Hause C. Fürst & Söhne) iu« Einvernehmen setzen. (jEirbvrrtt Gäste.) Die Mitglieder de« Marburger Gcwerbevereine« sammt Angehörigen werben nn« heute Sonntag mit ihrem Bestlche erfreuen, n-u zunächst die städtischen BetriebSaulage». da« Wasserga«werk. da« Kühlhaus und die Schlachthalle, da« Sägewerk und die Holzbearbeitungsmaschinen in Augenschein zu nehmen. Den im hiesigen Geiverbevercine getrof-jenen Verabredungen zufolge, werden die Gäste vom Obmanne unsere« Gewerbevereine«. Herrn Joh. S t e n d t e, nach Einlangen de« Frühpost-zna»« begrüßt werden und ist hiebei die An-Wesenheit möglichst yjeler.Mttglieh.er der Genossen-schafte» und de« Brudervereine» wegen deS fest-lichen und erfreuenden Eindrucke« sehr wünschen«-werth. Nach einer anfälligen Stärkung werden die Angekommenen z» den städtischen Anlagen ge-leitet. Hierauf je »ach Wahl Besichtigung der LandeSrebschule in Raun ober Rundgaug durch die Stadt untcr knndiger Führung. Zwangloses Mittagessen, hieraus Sammlung in« ,Caf6 Europa" (Roßmann) vor dem von 2—3 die städtische Musikkapelle spielt. Anfbrnch zum Volks-garten; Beginn deS Concertes um 3 Uhr. Wesenlich ermäßigte EintritSpre'se. Geleite zum Abexdzug. In letzter Stunde traf die Nachricht ein. das» sich auch Mitglieder de« Iteiermäkischen Gewerbevereines mit dessen Präsidenten dem AnSflnge der Marbnrger angeschlossen haben. — Mögen aller Stände cinnehinen läßt. Rnr bedürfe» alle einer sorgfältige» Reinigung. Blätter, Röhren oder Stachel» müsse» natürlich entfernt, bei älteren Pilsen auch die Oberhaut abgeschält weiden. Nach der Reinigung sollen sie mit lauwarmem, ja nicht mit kaltem Wasser, wie die» so oft geschieht, übergössen werden. Läßt man sie dann abtropfen, so verschivindet der dnnipse Geschmack vollständig. Morcheln und Hahnenkämmchcn (die röthliche Bärentatze) erfordern speziell ein Abbrühen mit heißen« Wasser, sonst bringt man den ihnen eigen-thümlichen bitteren Geschmack nicht fort. Ist man mit diese» Manipulationen ^u Ende, so w>rven die Schwämme leicht mit Salz bestreut, sofort einige Minuten aufgekocht und da»» entweder mit Butter oder Oel al» Gemüse geschmort oder gebraten oder gebacken. Von der Kochbrühe gewinnt nian dabei, da sie wertvoll« Salze enthält, durdj Zusatz einer Messerspitze voll Fleischextrakt eine bedeutende Sauce, welche, fall» die Schwämme gebraten ivnden, sich ganz vortrefflich zum Nach-gießen an geschmorte« Rindfleisch und Hammel-fleisch eignet. Sie verleiht diesen Speisen ein höchst duftige«, seine« Aroma. R. F. die Käst« wied.r recht angenehnie Einbruch von der nfuauflebenden oltett Draustadt mitnehme» ! (Eine Schniiwürtiqkrit) ist die im Schau-fcnfter der Firm» Kolle » z ausgestellte Laub-sägearbeit de» stävt Bnchl»alterS Herrn Raimund Schreiner. Dieselbe stellt eine Staffelei mit äußerst zart durchbrochenem Zierart vor, bfr in dcr ziemlich genaue» und sorgfältigen Äu.ftlhrung den duftig-zarten Eindruck einer Elfenbeinschnitzerei macht. Diese sichere und geduldige Linienführung in einem auffallend großen Fournierstück würde man zudem von einem Anfänger in dieser Technik kaum erwarten. Wir wünsche» dem Schmuckstück einen verftändnitvollen Käufer. (Eleichrnseß.) Dcr Neubau de« Gymnasial-r/Miut*« ist soweit gediehe», das« am Donnerstag in Üblichich Weise von der Baumannschaft da« Hoch ans die ba»führende Stadtgcmeindevertretung au«-.gebracht werden konnte und mus«te. Mögen die Wünsche de« Polier« für ba« neue Hau« in Erfüllung gehen: Licht, Lust, Wärme. Friede. Da« walte Gott. (Drusche tilrratnrgrschichle.) Die Vortrüge über diesen hochintereflanlen Lehrgkgcnsiand haben mit Dienstag den 26. d, M. begonnen. Der Besuch ist erwartungsgemäß ein guter, nachdem biil>er 22 Frauen und Fräulein« daran theil-nehmen. E« wäre sehr ivü»sche»«w,rth. das» jene, welche die Vorträge zu besuchen ge» denken, sich ehesten« dazu entschließen würden, da bei der Reichhaltigkeit de« Stoffe» ei» Wieder-holen de« bereit« Vorgetragenen nicht möglich ist. Für Herren ist mit Rücksicht darauf, das« dieselben von 6—7 Uhr nicht abkomme» können, ein Abend-c»r« von 8—9 Uhr geplant; hoffentlich kommt die Anzahl von IS—20 Herren zustande, um diesen schönen Plan auch verwirklichen zu können. (Siehe Inserat.) (Ei» klriiM Mißgeschick) widerfuhr der „Tage«post" in der Donnerstagnummer. welch« Notiz über die fi«kalische Salzplackereien au« der .Ostdeutschen Wacht" mit der Bemerkung abdruckten, die zwei erwähnten Fälle seien in Körnten vorgekommen. Die Notiz wurde in der Nr. vom 20. August zuerst von un« gebracht und von verschiedenen Blättern bemerkt, wa« un« freute. Die zwei Stellen dazu .in die Drau schütten" und .aus dcm Pettaner Bah»hose" lasse» ober den Ursprung der Notiz doch leicht erkennen. (#rvrrbrfchilr.) Heut« beginnt wieder der Unterricht an derselben. Die Unterrichtszeit ist wie bisher an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 12 Uhr vormittag« und an Montagen von 7 bi« v Uhr abend«. (Dank.) An den Fest-Au«schuß de« .Deutschen Sonimerfefte«" in Pettau ist nachfolgende« Schreiben gelangt: .Die Leitung de« deutschen Schulvereine« sühlt sich angenehm verpflichtet. Ihnen für die Zuwendung von fl. 286.61'/, al« Theil,rtrag de« am 13. Aiigust l. I. von Ihnen veranstal-teten großen Sommerseste« den verbindlichsten Dank auszusprechen E« gereicht un« zur Befrie-digung, das« Sie die Bestrebungen unsere« Bereine» in so opferwilliger Weise wertschätzen und bitten wir Sie. unserer Sache Ihre so schätzenswerte Antheilnahme auch in Zukunft zu beivahren. Alle» Jenen. d»rch deren einmüthige Gesammtthätigkeit ein so bedeutender Erfolg er-zielt wurde und denen einzeln für ihren Opfermuth zu danken wir außer Stande sind, bitten wir Sie. den Dank in unserem Namen zur Kenntnis zu bringen. Mit Gruß und Hand-schlag Der deutsche Schulverein." (Der Vereis irr Lehrer an« Lchnlfrnrnte) hielt am Sonntag eipe außerordentliche Verein«-versammlug, in der Herr Oberlehrer Anton Steriiigde» Austritt aus dem Steiermärkische» Lehrerbunde und den Beitritt de« Vereines an sich zum Verbände deutscher Lehrer und Lehre-rinnen mit folgenden Worten begründete, be-ziehungsweise beantragte: Infolge de« Kampfe« der Lehrerschaft um Besserstellung der Gehalte verlor der .Steiermärkische Lehrerbund" immer mehr und mehr an« dem Auge, das« dieser — 3 — Kamps so zu führe» ist, das« da« Ansehen dcr Schul« und der Lehrerschaf, zu wahre», ja zu hebe» nothwendig ist. Ain 14. September aber gi„V, die Leitung desselben sogar so weit, den Bund al« socialdemokratischen Verein zu erklären, der seine» sloveuische» Mitgliedern gestattet, sich national zu fühle», dagegen die deutschen Mit-glieder, die nicht Socialdemokraten werde» wo?e». mit dem Hi»au«w»rje zu bedrolxn. Auf diesem Lehrertage, an dem zum erstenmale sozialdemo-kralische Arbeiter al« Festqäste theilnahmeu. er-klärte der Obmann, Her? Killer, das« e« ganz gleichgiltig sei, welcher Ration der einzelne Lehrer angehöre, das« e« eine politische Kinderei sei, zwischen Deutschen nnd Sloveneii einen Unterschied zu »lachen Bei der Feslversammlung. au der wieder die obgenannte» Festgäste sungierte», hielt der Socialdemokrat Rejel eine Rede, in der er den Anschluß der .Lehrerschaft" an die socialdemokratische Partei feierte. Diese .Festver» sammlung" wurde natürlich mit dem .Liede der Arbeit" beschlossen. Jeder Lehrer, der sich ein Fünkchen Stai>de«dewus«tsem bewahrte, wird nun sehen, wohin der .Steiermärkische Lehrer-blind" steuert. — Wir Lehrer de« Unterlande«, die wir täglich sehen nnd fühl-n können, welche schwere Stellung da« deutsche Volk an der Sprachgrenze hat, sind schon ,or Iahre«srist al« .Einzelnmitglieder" dem .Verbände dentscher Lehrer und Lehrerinnen" beigetreten. Wir kämpfen auch für die materielle Besserstell»»^ aber wir opfern nicht unser StandeSausehen. nicht unsere Nationalität und werden un« nie der rothen Fahne ergeben. Wir wollen unser in höchster nationaler Roth befindliche« Volk nicht verlassen, sondern werden treu nnd unentwegt mit ihm leben und kämpfen. Wir sind anch entrüstet, das» der .Steierm, Lehrerbund" so weit gieng, ein Land-tag«mandat für einen flovenischen Lehrer zn fordern und wir sind entrüstet, das« derselbe un« für so charakterlos hält, das« die Lehrer-schast .da« Zünglein an der Wage" der politischen Parteien abgeben soll, das« wir also auch mit Slaven, mit Elericalen. mit Socialdemokraten stimmen müssten. ES herrscht in den Kreisen der steierm. Lehrerschaft eine berechtigte Verstimmung gegen die deutsche Volkspartei, die auch bei der gleichzeitig tagenden Hauptversammlung de« .Ver-bände« dentscher Lehrer und Lehrerinnen in Steuer-mark" zum Ausdrucke kam Aber jene .Imigen". die am Tage de« „Steirischen Lehrerbunde«" solche Fehler begieugen, die der Schule »nd der Lehrerschaft unabsehbaren Schaden bereiten werde», können nicht verlange», das« deutsche Lehrer ihrer rothen Fahne folge» werde». Wir beschließen demnach in der heutigen Versammlung, das« der .Verein für Lehrer und Schulfreunde in Pettau" au« dem .Steiermärkische» Lehrerbunde" au«-tritt und dem .Verbände dentscher Lehrer nnd Lehrerinnen" beitritt. Gleichzeitig geben wir unserer Freude Au«dr»ck. das« der' .Verband deutscher Lehrer und Lehrerinnen" in seiner Becsamm-lung den Beschluß gesas«t hat. zum Orte seiner nächsten Hauptversammlung Marburg zu wählen. Nachdem außerdem die Satzungen und die Ge-fchSst«orduuug de« Bereine« au« dem Jahre 1884 manche« Veraltete enthalten, so z. B. 8 10: .Jedem Mitgliede steht e« frei, die angemeldeten Vortrage in deutscher oder flovenischer Sprache zu kalten" u. dgl. m. — wurde der Berei»«a»«schuß beauftragt, bi« zur nächsten Versammlung zeitgemäß geänderte und bedachte Satzungen vorzulegen. (Z« JBonirttsdjtin.) Wer kennt sie nicht unsere ehrwürdige Burgfriedmauer in der Näh« der Dominikanerkaserne, in deren verschwiegenem Schatten an lauen Sommerabenden unsere Kriegß« mannen mit dieser oder jener molligen Marianka di San Powidale Lieb' um Liebe tauschen? So schritt auch am Sonnla, der Knecht Josef P l a-n e tz de« Wege« sürpas«. da« Bild der Entfern« ten im Herzen, deren Minne auch andere heischen. Und da« Unglück schreitet schnell. Al« P l a n e tz in die Räbe der .Neuen Welt" gelangte, spreng-ten G r u b i t s ch der Hammerschmied und P l a- g o s ch e g der Töpfer in die Quere, die grau-sam iu die liebcrsüllte Brust den Stahl versenkten. Aus die srevlen Wichte, di, den Friede» der Land-straße in io srechcr Wise störten, legte sich die schwere Hand de« Gesetze«; der Beschädigte wird hoffentlich d e fdnurxt Wunde überstehen. — Nachdem da« Schloß Ob,r.P,ttau und der westlich« Theil de« Burgberge« höchst sonderbarer Weise in die Gemeinde Kartschowina gehört, welche sich für die polizeiliche' Überwachung diese« Viertel«, da« jeder zur Stadt rechnen muß, kaum erhitzen wird, während für die städtische Wache dieser einspringende Theil einer sremden Gemeinde eben eine Strecke ist. di« sie auch nicht« angeht, eignet sich die« Viertel für allerlei Allotria. Da« Sitten» tat auf die UmgebuiigSschule uud dieser Fall be-leuchten diese Unzukömmlichkeiteu deutlich. (Ein Manu von Politik) scheint Herr Bla« D r o b » i t s ch au« Sella zn sein, der vo» unserer wackeren Wache mit einem Sacke be-treten wurde, welch letzterer dem erstaunten Auge d.« Gesetze« fünf Kilo Sch llak wie«, womit man gar vielerlei iu Glanz versetzen könnte. Da der Manu die Neigung verrieth, unter fremdem Name» zu reisen, wurde er sammt seiuem Schellak in ein külilc«, trockene« Behalt ni« gebracht. (ftoljfyrit.) Am 27. d. M. arbeitete da« Weib de« städtischen «ncchic« I a « b e tz in der Rahe de« städtischen Holzpiatze«. Indessen krab-belle da» 14 Monate alte Kind auf da« schmalspurige Holz-Fördergeleise, auf dem 'bei, einige Männer einen Rollwagen schoben. Obschon sie da« Kind hätten rechtzeitig sehe» und wegtragen können, würd« es vom Rollwagen niedergerannt und verletzt. (^erk-Mnsenm.) In jüngster Zeit hat da« hiesige städtische Ferkmnseum infolge hochherziger Spenden nachstehenden bedeutenden Zuwach« erhalten. E« schickte: .Herr Maicu« Bauer, Gastwirt und Realitätenbesitzer iu Frieda», einen Tropfstein au« einer Grotte am Knlmberge bei Frieda». Herr D o g S a Georg. Landwirt in Grabendorf bei Polstrau. römische Gesäßllieile. Herr Otto Erber. Geiverk« iu Hoheumauthen, zwei große Kanonenhohltugel». Herr A. F e-mann in WaraSdin ein von ihm gemalte« Bild, da« in höchst charakteristischer Weise zwei vom Weingartenkeller heimkehl,»d« Eroateu in ihrer Landestracht darst llt. Herr JolMn F l n d> e t, Gut«verwalter der deutscheu Orden«rittec in Groß-Sonntag, ein Messingbreverl, den .Pater Bene-dictu«", aus der auderen Seite die „St. Scholastik«" vorstellend, eine schöne vergoldete Er-innernngSmedaille mit dem Relicsbilde Jesu« u. Maria und der Uinschrist Salvat(or) rnondi. Mater salvat(or); die Rückseite zeigt in seiner Arbeit die Brustbilder de« hl. PetruS und Pau-l»«. in Silber getriebene Buchbejchläge mit dem Bilde der schmerzhaften Mnttergotte« unter einem Banine und der Umschrift: St. Maria zum Taferl. ein Silbergröscherl von Maria Theresia, eine türkische Silbermünze, ein sächsische« Mark-stück, sechZ Medaillen in Eiienguß. davon stellt die eine den Kops de« Kaiser« Franz. die 2. ein,» griechische» Helden (Tbemistokle«), die 3. die Porträte de« Kaiser« Marc Aurel und seiner Gemahlin Fanstina, die 4. den streitenden Mar«, die 5. Herculir». d,n marathonischcn Stier tragend, die 6. die Benn«, sieh! mit zivei männ-lichen Gestalten dem Vulkan bei der Arbeit zu. Herr Gottfried F u ch« iu Friedau. dem da» hiesige Museum die sd)öne mittelalterliche Arm» brüst verdankt; 2 kolorierte Lithographien (Ehri-stu« und Maria), mehrere geschriebene Acten« stücke. Surrenden und Landkarten, ein Pergament» bild (Hl. Maria) au« dem vorigen Jahrhundert. Silbergröscherl von Ferdinand l. 1846, ein Fünferl von Franz Josef I., Silbergröscherl von Leopold >. und Max Josef vou Baiern. ei» alte« Tarockkartenblatt (Zahl XVII. mit dem Bilde zweier fischgeschwänzter Einhornthierc). 2 russische Kopeken vom Jahre 1815. 5 russisch« Kopeken vom Jahre 1880. mehrere österr. Kupfermünzen unsrer« Jahrhundert«. 1 mittelaltcrl. Siegelring au« Bronce mit dem Bilde eine« Pelikan«, ge- dtm Grunde de« Herrn Auch» in fl'nbt 1 kiserue« Borhäuge-Rohrschloß, geschla» fttith " «Mvergvldete Deckplatte eine» Zimmerthür» #r/ir System einer vollständigen medicinischen ffioff,* #" Johann Peter Frank, 3 Bände ito0t'Sri 1 Alt Wien Kaffeekanne mit violett- fV'f/t . *Weto Henkel. 2 Majolikavasen mit blauer %sasfunq nnd 2 in der Farbe ähnlich ge« ^^^altene Majolikateller, eine rotl>-geblümte Kaffee-schale mit dcr Marke L. und 2 Schalen von der gleichen Fabrik, 1 Steingntkanne, weiß glasiert mit Haubendeckel, eine gelbe Majolika-Schüssel mit weiß-grünen Blume», l chinesische Theeschale mit Manen und rothe» Blumen. 3 große Oelge-mälde in Rahmen, da» eine stellt dar Jesn« mit der Eamariterin am Brunnen, dat 2. die Opferung de» Jsaak durch Abraham, da» 3. die Wer-bung um Rebecca. Herr G l a tz, Besitzer de« Annahofe« bei Petlan, eine Lanzeuspitze (Fundort Stadtberg). Herr Ä n i u § e f, Wirt in Steindors bei Pettau einen Theil eine« mittelalterlichen Echwrrtc» (Fundort Pichcldors), 1 Lanzenspitze, 1 Holznadel, 1 Broncering, 2 Silbergröscherl von, sogenannten Aukensteiner-Fund. Hr. Achille» v. Gröller, Algen au« dem Golse von Trieft. Unterkiefer und Wirbel eine« Riesenhirsche». ein gebrochene« Steinbeil, da« in seinem Weingarte» in Kerichdach gesunden wurde. Herr Jakob Gra» d i s ch a. Verwalter bei Hildebrand in Liltcnberg, einen Schenkelknochen und 1 Bruchstück eine« Mammuthstoßzahne«. gefunden in Jvankosze». Frau G r ü « in Pettau. ein gothische« Grab-mouument mit Goldverzierung. Herr Leopold H a s e n b ü h e l in Frieda», ein Wiener Koch-buch von, Jahr« 176». Herr Joses Holz er. Bürgerschullchrer in Wien, eine Denkmünze au» Bronce zur Erinnerung an den Festzug von 80.000 Schulkindern vor dem Kaiser im Juni 1898. Herr Johann K a u tz h a m m e r. Bürgermeister und Kaufmann in Frieda». 1 Thaler Kaiser Leopold I.. 1691. Thaler Karl VI.. 1713, für Steiermark geprägt. Thaler Karl VI , 1735, für Steierm., Silberstück vo» Maria Theresia 1760. ungarischer Zwanziger vou Ferdinand I. 1848, venetian. Tl>aler vom Dogen Franz Erizzo, ve-netian. Silbermünze vom Dogen Leonardo Laure» dann». Thaler Karl 111. v Spanien 1775, Thaler von Johann Georg von Sachsen 1641. silberne ungarische Kröiiuugtmünze 1867, Silbermünze von Papst Piu« VI. 1778. Erinnerung«medaille 0 kr. und beim Obstmost nicht höher al« 3 kr. be-rechnet werden. Der Warenverkauf kaun nur vom Producenten oder seinem Stellvertreter und nur in Mindestnxiigen — Kostproben au?genommen — von 5 Kg,, beziehungsweise 56 Liter Wein und Most erfolgen. Der verkauf von Getränken in verkorkte» Flaschen unterliegt keiner Beschränkung. Wird der verkaaf nach Muster beabsichtigt, so sind mindesten» 5 Lg. Obst und 2 Liter Wein oder Most einzusenden. Die Be-fchickung dc» Marktes mit Waren hat spätesten» am Tage vor der Eröffnung gruppe Rcichcuberg für mehrere Festerträgnisie und »ainhafle Spei,den. dem Club der Wiener Herrenfahrer in Wien, dem Landesverband Würtemberg de« allgemeinen dentschcn Schul» vereine«, der Sparkasse in Reichenberg und He«n Franz von Si^mnnd i» Reichenberg für nam-hafte Spenhen der geziemende Dank ouStiesprochen. T)er Bericht de« Autschußmitgliedc« Dr, Wolff- hardt über fein, Theilnahme an de? Hauptver-sammlnng der .Südmark" al« Delegierter de« Schulvereine« wurde zur Kenntnis genommen. Roch Bewilligung von Lehrmittel,, für Laurei» nnd Gnitdschachen wurde» Angelegenheiten der BereinSanstalten in Freiberg. Iablonetz, Lipnik, Maierle, Pawlow, Pilsen. Sauerbrun» und Steinaujezd berathe» und der Erledigung zuge-führt. Endlich wurde die von dem Erzeuger der Saminelthürme vorgeschlagene Verbesserung der Berschluß-Einrichtung genehmigt. An Spenden sind dem vereine zugekommen: Ortsgruppe Staab, Sammeljchütze 3 fl,. Spende der Hinterbliebenen nach Herrn Wilh. Hellmauu in Wiesenthal 20 fl., OrtSgrupp- Schwechat, Sammelschütze 8 fl.. OrtS-grnppe RikolSbnrg fl. l.50. lÄrreidirrungs Verhalliliina.) Am 3, Oc-tober l899 findet beim Militär-verpflegS-Maga-zine in Marburg eine öffentliche Verhandlung behuf» Sicherstellung der arrendierung»weiseu Abgabt von Brot und Haser in den Arrendie-ru»g«stationen Pettau. Eilli, Wind-Feistritz. Straß statt. Die bezügliche Knndmachuug Nr. 6413 vom 5, September l. 3. sowie die Bedingn!«-hefte erliegen bei jedem Militär-verfleg« Maga- K' »e de« 3. EorpSbereichc«, dann bei den Bezirk«-hörde» und landwirtschaftlichen LandeSvcreinen in Steiermark. Körnten. Krain, Görz und Gra-d!«ca znr Einsicht und können auch die Kund-mochnngeu unentgeltlich, die Bedi»gni»hefte gegen Bezahlung von 4 kr. für je einen Druckbogen vo» jeden, Militär verpflegS-Magazine de« Corp«-bereiche« mittelst Post bezogen werden, iNtuwahIe« für den Vorstand dcr Arbeiter-Unfallvrrtichcninßsinstalt str Slritr«ark und Ktrutra iu Gra^.) Die Herren Inhaber Unfall-vcrsicherunqSpflichliaer Bitriebe werden von Seite der Handel»- »nd G.werbetmnmer in Graz er-fncht, mit der Absenkung der W>chlzettel für die Rentvahlen de» Vorstände» der Arbeiter Unfall-Versicherungsanstalt. für welche ohnehin erst der 4. November d. I. al« Wahltag bestimmt ist. einstweilen zuzmoarten. da die Handel«- uud Ge->verbefo»imer in Grci; beabsichtigt, in nächster Zeit im Einverständnisse mit den Handels- und Gewerbekammern in Leoben und Klagenfurt eine Wahlbcfprcchuiig zu veranstalten, damit ans Grund der bezüglichen Vereinbarungen eine cntsprechende Kandidatenliste festgestellt werden könne, Kezetß«»te und Ttmperaturcn. I Datum cm. Uliltrriiag Wassrr-temprr. Celsius 24. 9. 1 103 Trüb, 1 12 0. 26/9. | 128 11 ü 2Ö./9. 98 Nebel, darauf heiter. 115 27/9. 83 Leicht bewvltt. 12 0 28,9. 76 Heiter. 124 29. 9. 71 Leicht bewvllt. 12-6 30./9. ! 77 Trüb, 12 8 EhederZukin^t 45te Auflage, mit Adbildsngen. V«ttA,«üß v»l»tz»«»> »nd tz«chi»t»»»L«»t. AH Seiten stark. Prril 30 fr., fiir Porto 12 kr. qtra, wofür Sendung al«geschloff«»erD»ppel- brief erfolgt. (Lesterr-ungar. Marken werben m Zahlung genommen \ 3 Z«r«da tz e» . Wochemnarkt-Preise m PettRR a» 30. StytcmkcT 1899. 0f|ta| M » b Milleldurch. | trw « ewichI rr Weizen...... 8orn....... »erste...... Hafer...... xur,nui»..... Hirse....... Haiden...... Erdäpfel..... Fisolen...... Linsen...... Erbsen..... Hirsebrei..... Weizengrie« .... Sei#....... jnckcr...... weischken..... Zwiebel...... »ümmel..... Wachholderbeeren. . Äiertn...... Suppengrüns* . . . Mundmehl .... Semmelmehl . . . Poieniamchl.... Riudsfchma^ . . . Scheveinschmalz . . Speck, frisch.... Speck, geräichttt, . Schmeer ..... Sah ....... Butter, frisch . . . käse, steirisch . . . Eier....... Rindfleisch .... Kalbfleisch..... Schivemefleisch jung Tafelöl...... flitMöl...... Kerzen. 0HoJ .... Seife ord...... Brontwein .... Bier....... Weinessta..... Milch, frisch« . . . • abgerahmte . Holz hart Meter lang „ weich . „ Holzkohlen, hart . . . weich . Steinkohlen .... Heu....... Stroh, Lager . . . „ Streu . . . 100 «ilogr. j 8 6 60 6 _ m « m 6 60 m « __ n 7 m 2 — m fl—8 —. flibgromm 28 28 Liter IS Kilogramm 16 m 28 48 28 8 40 . 28 Silogramm «o Stack Kilogramm Liter Meier Hektoliter 100 »ifogr. 16 10 1« 14 10 90 64 70 1» 90 1 -60 66 66 48 40 40 24 86 20 16 7 6 30 50 90 80 90 20 40 60 rrrrrrrrrrrnnr v twvvwrrv r* v Nataly von Eschstruth Illustrierte Romane und Novellen Erste Folge, vollstfindi0 In 75 wöchentlich ericheinenden Lieferungen zu ja 40 Pfennig. Die Uuchtiindlung W. BLANKE in Pettaa nimmt Bestellungen entgegen und kann das erste Heft sofort zur Ansicht vorlegen. Verlagsbuchhandlung von Paul List, Leipzig, Johannisall« I. AJUL. SLA. JULi. &.JULJI A JUi X XXJLA A XJt. AAAjJLÄ. Rattentod (Frlir Jmmisch, vrlitzschj ist da« beste Mittel, um Ratte» »nd Mäuse schnell und sicher zu vertilgen. Unschädlich für Menschen und HauSthiere. 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Qlantc t» Petta». Aus niederm Hause. Historisch« Nvvcllelte vo» Carl Oehlmaaa. 1. (Nachdnuk txrdot«».) ii einem heitern Sommertage des Jahres 1190 zog aus den Thoren der alten Welsenstadt Braunschweig das Volk, hoch und gering, der Patrizier, der Bürger uud der Leib-eigene, heraus, um draußen auf der Festwiese, welche im höchsten Schmucke prangte, das älteste Fest im ganzen Sachsenlande zu seiern. Jung und alt, reich und arm strömte aus den dum-psen Mauern der Stadt, galt es doch heute, das alte Gralfest zu begehen. Aus der Wiese stand Bude au Bude, in laugen Reihe» zogen stch die Schankzelte dahin, und fahrende Leute aller Art, Spielleute und Zauberkünstler. suchten die Aufmerksamkeit der feiernden Braunschweiger auf stch zu lenke». Die größte Anzieh-ungskraft schienen jedoch die zahlreichen Trinkzelte zu habe», denn hier summte eS wie in einem Bienenkorb durcheinander. Reben den Trinkzelte» nahmen aber die vielen Wiirselbuden, welche heute, am Gralseste, noch eine besondere Bedeutung hatten, am meisten die Aufmerksamkeit des Volkes in Anspruch. Born, fast am Eingänge zu den Reihen der Buden aus der Festwiese, hatte vor einem Trinkzelte eine größere Gesellschaft von Braunschweigern Bürgern, alle dem Handwerkerstände angehörig. Platz genommen; ihre Unterhaltung schien lebhaft geführt zu wer-den. und nach den geröteten Gesichtern der ehrsamen Handwerks-meister zu urteilen, schienen ste auch schon längere Zeit dem Bier-knige zugesprochen zu haben. Nur einer der um den Tisch Sitzende» schien stch an der all. gemeinen lebhasten Unterhaltung nicht zn beteiligen; seine Bugen starrte» gedankenvoll ins Leere, und in seiner auf dem Tisch lie-genden geballten Faust zuckte eS merklich, als ob der Man» gegen eine» Feind zuschlagen wollte, während ein finsterer, Angst ver» ratender Blick in dem geröteten Gestchte erschien. »Laßt den Kopf nicht hängen und blickt nicht so finster, lieber Meister," begann mit ruhiger Stimme ein breitschultriger Mann, der mit klaren Augen verständig in die Welt blickte. .Ist die Nachricht, welche Ihr von der guten Stadt Helinstedt gebracht habt. >mch ernst genug, so seid doch versichert, der alte Gott und unser König, der Sohn des Löwenherzogs, leben noch und ste werden auch die gotteSfttrchtige »nd getreue Ztadt Helinstedt nicht verlassen.' .Ich danke Euch für den Trost, Meister bans," erwiderte der Fremdling, .aber ich fürchte, für Helinstedt kommt die Hilfe zu 'vät, denn als ich meine Baterstadt nächtlicherweile verließ, um i'itch Braunschweiger» frühzeitig vou dem Einfall des Hohenstanfen Nachricht zu bringen, war sie schon fast gänzlich eingeschlossen. Wer wein also, ob jetzt Heltnstedt überhaupt noch steht, und ob mein Weib uud meine Kinder noch leben." .Seht nicht schwarz, lieber Meister." entgegnete ihm sanst der erste Sprecher, .wenn Helinstedt fällt oder, wie Ihr fürchtet. gar icho» gefallen ist. so wird eS wahrlich nicht lange währen, so haben auch wir den Feind vor unsern Mauern. Aber seht, noch scheint die liebe Sonne klar und hell vom blauen Himmel herab, und noch 'ühlen wir uns selbst stark genug, de» ciugedrungenen Feind wieder aus dem Lande zu werfen. Kommt her, Bruder Helmstedter, stoßt an, es lebe unser guter König nnd der Herr Pfalzgraf!" Mit diesen Worten hielt der braunfchweigische Meygernieister 'iortegast dem fremden Meister seinen vollen Krug entgegen, und kräftig stießen die beiden steinernen Humpen aneinander. Jetzt mischte sich ein Dritter der Tischgesellschaft, der Schuster oeit Kruse, in die Unterhaltung der beide», diesem solgte bald ein vierter und Fünfter, so daß sich der Helmstedter bald mitten im bespräche, welches sich um das fast und seine Freuden drehte, befand, und so nicht Zeit hatte, seinen trüben Gedanke«! nachzuhängen. .Ist doch ei» nittiiteres Bolk, die Braunschweiger. gelt, lieber Meister auS Helinstedt," sagte Hans Kvrtegast. .Seht, alle wissen es, daß der Feind in der Nähe ist. aber das Gralsest lassen sie sich doch nicht dadurch stören und feiern es, als ob tiefster Friede rings im Lande herrsche." »Wir haben auch wohl Grund, das fast zu feiern." sprach leb-hast Beit kruse, .den» eS ist das älteste im Sachstnlande und dann giebt u»S Bürgern der heutige Tag Rechte, die »ns kein Magistrat uud kein König und Papst rauben kann." .Rechte, Meister?" fragte aufmerksam der Helmstedter. .Wie soll ich das verstehen?" .Ja, ja, Rechte! — Am heutigen Tage muß der Magistrat den Bürgern alles liefern, was wir verlangen. Auch das Würfel-recht kann uus heute niemand bestreiken; eS ist eben ein altes Recht, und das muß uns bewahrt werden, da fein Ursprung von unserm Schutzpatrone, dem heiligen Autor, ausgeht." .Was ist denn das mit dem Würfelrechte uud seinem Ursprünge vom heiligen Autor?" fragte eifrig der Helmstedter. .Wartet, Meister," eiitgegnete Beil Kruse. .Ich bin kein guter Erzähler, aber dort sehe ich einen, der versteht's, der soll es Euch erzählen." Schnell sprang er ans und rief mit lauter Stimme: .Tile, Tile! Kommt hierher!" über den Festplatz Aus diese» Anruf näherte sich dem Tische ei» Man», welcher in schreiende» Farbe» gekleidet war. Er trug eine enganliegende dunkelrote Hose und Schuhe aus uiigesärbtem Naturleder mit ziem-lich langen Schnäbeln; der Lberkörper war mit einem ebenfalls enganliegende» kurzen, gelbliche» Wamse bekleidet, aus dessen Aer-mel-, Brust- und Halsöfsnungen wiederum dinikelrote Zeiigstreisen hervorquollen. Auf dem Kovfe trug er ei» leichtes' kleidiames Barett von grünem Tuch, auf welchem eine grünlich schillernde Hahnenfeder den Schmuck bildete. Der Träger dieser Kleidung selbst war ein Mau» von mittlerer Größe, der soeben in die dreißiger Jahre eingetreten sein konnte. Das Gesicht war edel geformt »nd der untere Teil desselben von einem gelockten, tiesschwarzen Barte umrahmt. Aus seine» Auge» blitzte viel Schalkheit, bei näher»! Hinsehe» konnte man aber bemerke», daß i» diese» dnnkrlbranncn Augen auch Treue und Ehrlichkeit ihren Sitz hatten. )» dcr Hand tnig er eine Fiedel; aber auch ohne diese hätte man ihn unschwer als einen Spielmann erkennen können. .Nun. Meister Beit," rief er schon vo» weitem, .was begehrt Ihr von mir, soll ich Euch eins anfspiele» oder wolltet Ihr eine Frage a» mich richten?" .Weder der Klang Eurer Fiedel, »och Eure Schlauheit i» der Beantwortung schwieriger Frage» soll uns dieseSmal ergötzen, Tile. Aber bitten möchte ich Euch, unterm liebwerten Meister »nd Gaste aus Helmstedt die Mär' vom heiligen Autor und dem Würselrecht der Braunschweiger zu erzähle»." .Ja, Tile. auch ich ersuche Euch darum!" sprach bittend der Helmstedter. „Gut!" ries Tile. .sogleich, aber erst muß ich meine Kehle et-was geschmeidiger machen, damit das Sprechen glatter abgeht," „Hier. Tile! Trinkt!" rief Meister Hans Kortegast, indem er ihm seine» Krug, nachdem er denselben vorher ans der großen auf dem Tische stehende» Trinkkaiine ans» »e»e gefüllt hatte, reichte. .Dank Euch. Meister." erwiderte Tile. .ich trinke auf das Ge-deiheu der ehriame» Gilde» BraunichweigS." Sänitliche Meister erwiderten .Dank, Tile", indessen Tile den Krug leerte und dann den geleerten ans den Tisch zurücksetzte, indem er sich selbst halb auf den Tisch setzte, halb stch an den-selben anlehnte. „Hört also!" begann Tile, eifrig dabei gestikulierend, seine Er- 168 zähiuug. .Bor alten Zelten. al« hier von Brannschweig noch kein Stein stand, wohnten in diesen Ländern unsere Lorfahren, die alten Sachsen. (£* war ein wildes, heidnische» Volk, daS sich auch, als thue» Kaiser KaroluS MagnnS später das CsOvlstciitum predigen liesi, diesein nicht eher uutenoarf, bis es der Kaiser vollständig besiegt uud geschlagen hatte. Diese Lachse» hatten also, so lauge sie »och Heiden waren, die Sitte, jedes g»te Christenkind, sei es nnii ein Männlein oder ein Fräulein, welches in ihre Gewalt kam, zn verbrenne». Da half kein »lagen und kein Flehen, jeder Christ wnrde verbrannt. Da war denn eines Tages auch wieder ein blut' junges Christeukiud iu die Häude der Lachsen gefallen und wieder sollte das greuliche «chanspiel des Berbrenueiis losgehe»; der jnnge Christ bat uud flehte aber zum Erbarmen nm sein Leben, so das: endlich die alten Heiden miirbe wurden und ihm die Aufgabe stell ten. mit ihrem Priester ililt sein Leben ftlt wiirkeln; würfe der Christ mehr als der Priester, so solle er frei sei», würfe er jedoch we»iger, so miisse er sterben. Die Würselei begann. Der alte Heidenpriester war aber ein Wanderer, dcr seine Sache verstand, er würfelte nnd warf mit den beiden Wiirfeln zwöli Angen. nicht selbst einmal daS Glück der Würfel versuchen? Seht, Braun-schweig? schönste »nd ehrsamste Biirgertöchter stehen hent' in den Würfelbuden bereit, würfeln zu lassen uud im Falle des Gewinnens den vorher ausbedungenen Preis zu zahlen." sagte schelmisch Tile. „Wer weiß, vielleicht ist Ench das Glück günstig; oder, Meister, trachtet Ihr gar nach dcr Ehre, bei einer Patrizier!« zn würfeln, auch das steht End) heute frei, beim sogar der alte Ekbert vou Maudelsloh hat eine Wlirfelbude mit seiner schönen Nichts Lnlt-oaib besetzt. Gelüstet s Euch, bei ihr zn würfeln? So kommt!" „Aas?" rief der Fremdling, „was? Der Maudelsloh lässt auch in einem Zelte bei feiner Nichte würfeln? Tile. führt »lich hin! DaS muß ich sehen!" Mit diesen Aorten erhob er sich schnell von seinem Sitze. Dem Beispiele des Fremden folgte« mich die Braunschweiger »nd drängten sich nun unter Tiles Führung zwischen das Volk. Es war nicht leicht, hindurchzukomnien, da das Bolt sich zwischen dc» Schaut-und Spielzeiten ziellos und bunt durcheinander drängte. Am schwersten jedoch war es an ihr Ziel selbst, die Würfelbude der Lnitgard von Mandelsloh, Herainnkommen, denn hier hatte sich Inqendlichkr A»"eltv«rt. Stach dem fficmatd« von Paul Wagner. sMit I»^t) „Na, dann war der arme Christ verloren," unterbrach ihn fopp schüttelnd der Helmstedter. .Hört nur weiter," sprach Tile. „der Christ aber verlor den Mut nicht, er kniete nieder nnd betete zum heilige» Autor recht inbrünstig, ergriff da»» die beiden Würfel und warf — dreizehn." »Was, dreizehn Angcn mit zwei Würfel»? Das ist numvglichZ Die ganze Geschichte ist nicht wahr!" rief eifrig ein Schneider da zwischen. «?as sagt Ihr. Meister Zwirn," erwiderte Tile ruhig, „ich sage Cnch aber, die Geschichte ist doch wuhr, denn ich habe sie selbst vvn dem hochwürdigen Prior zu 3t. Aegidieu erzählen hören, und das, was ein Prasse sagt, ist doch allemal wahr. Meister. Seht und von diesem Wurfe des dein heiligen Autor so sest vertrauenden llhriitenkindec. her, schreibt sich noch dcr Brauch, da« am heutigen Tage, auf dem Gralfeste, jeder brauuschweigische Bürger alles fordern darf, wo.» ihm der Fall der Würfel das gegeben hat." „Aber der. welcher würfeln laßt, kann am!« den Gegenpreis nusbedinge», welcher der Höhe der ..ordernug entspricht," versetzte rnhig Meister Hans. de. Meljger .Jawohl, jawohl! Aber sogt Meister an> Helinstedt. woll« ^hr die Masse förmlich gestaut und man sah es den erregten Gesichtern der Menge an, da« hier etwas ganz Besonderes vorgehe» mußte. So wollte es den» dem Trupp der Meister auch nicht gelingen, durch diesen Menschenknänel hindurch au die Bude selbst zu koiu nie«, so daß sich die eben noch zusammrngrhiirinc Gesellschaft gar bald in der große» Menge nach allen Seiten hin zerstreut halte Nur Tile selbst gab sei» Vorhabe» nicht ans »nd es gelang ihm auch wirklich nach vieler Mühe bis zn der Würielbnde selbst vor zndringen. In der nächste» Nähe derselben war ein kleiner, leerer Nannt geblieben, nm welche» die Menge achtungsvoll, ja scheu lierliinwogte. ohne denselben zn betreten. Ans diesem Rannte vo: der Bude, iu welcher mit gerötete» Wange» und iviitblitzeuden Augen die edle ^.'uiigard von Mandelslvh stand, sah man zw.. Männer, deren AriißerrS, Alter. GesichtSausdruek und Kleidui! durchaus von einander verschiede» waren, im Wortstreite sich gegei. über. Der eine, dessen reich mit Gold besetzte »nd mit Pelz ve> bränite Eaniiuetkleidung aus den ersten Blick den hohen Patrizie« verriet, war sciwn in ältern Jahren nnd von etwas gebeugter G «alt. Seine Gesichtv.iigr waren scharf, der untere Teil des Au: lives war vou einem ergraute», starke» tlinn- »nd Schnnrrba' beschattet? nnter den bnfchigen Augenbrauen blitzte ein tiefdniillc 169 + ♦ «itolans iNiflgciibart) f. er Jm ^ das Befehlen mW V gewohnt war. ^DieserMann war Ekbert . v vo» ' ei» ,lfr &sl U Mw zeste» Palri Brmt«-schweig». — Ihm gegeu-über z^RWW^^WWj^M^^WW^^W^^W^ der schmiedniei- 7 A^^^W^MW^^^WLWW»W>tWW/, sel.einMan» von hoher wel " ^5? « HHHHr 'her eben das 7 IMWUWWW^^WM^ dreißigste Iahrerreicht habe» konnte. In seinen edlen Öligen spiegelte sich höchste Erregung nnd kühnstes Niiterurhme» wieder. Ltco Dassel war »ach dcr Sitte der Äaudwertsuleister nnr i» ei» schlichtes, eng anliegendes »nd mit blaue» «treiseu besetzte» braune» Wams ge-kleidet, welches bis über die Hüfte« hiiiabreichte. Das Gesicht war Imnlos, nl'er edel gesonnt nnd in den Zügen vereinigte »ch eine seltsame Mischung vou Thatkraft, Wohlwolle« »ud Weichheit. Aus dem hellstrahlende» blaue» Ange sprach Mut »nd Milde zugleich. Diese beide» Männer, Ekbert vo» MandelSluh »nd Otto Dassel, stände» sicli streitend einander gegenüber, als es Tile gelang, dicht an der Würselbnde Luitgards Platz zn fasse». „Ich sage Euch »och einmal. Meister," rief Ekbert laut »»d l'itter, .laßt vo» Eurer «nsiunige» Forderung ab. Ihr rennt in Eiter Verderben nnd da» will ich nicht." „Spart Enre Worte, Herr," entgegnete Dassel, .sie sind vergebe«»! Ihr könntet ebensognt dein »iederstrebenden Blitzstrahle Halt gebieten, wie Ihr mich davon abbringe» sollt, auf meinem Miecht iiud meiner Forderung zu bestehe»." „Und doch, Meister Ltto, Ihr dauert mich!" versuchte (rfüert ifiu mit Bernnnftgründen zn bewegen, .-nchl E»ch eine Fr«» unter den Bürgerstöchtern Blaum'chweig», Ihr tveidet gewiß «och riiie schönere darunter si»den. als meine Lnitgard ist. aber eine Tochter aas dem Hanse v. Maudelsloh als Euer ehelich Gemahl, fta» ist nicht möglich." ..Weshalb nicht, Herr?" erwiderte Ltto ruhig. „Nach dem Aürfelrrchte des Zage» kann ich hellte verlange», das, Ihr mich hin meine Forderung würfeln laßt. Ich habe meine» Wunsch, um Reifen Erfiilluug ich letzt würfeln will, ge»a»»t, setzt Ihr »»» de» Preis, welchen ich, wen» ich verliere, zahle» soll!" „Junger Mann," versetzte Ekbert grollend, indem er drohend die Faust erhob, „denkt Ihr auch wohl daran, dasz ich alles für der« kann? Vlach der Höhe Eurer Forderung kann ich anch die Höhe des Preises bestimme«, »nd — wen» ich will. ist es Euer Leben." Ltto zinkte bei diese» Worten schmerzlich zusammen nnd er-widerte dumpf: „,V. Herr, ich weis:, wen» ich verliere, ist. so Ihr es fordert, mein Leben verfallen. Aber ich kann nicht anders. Ich habe gerungen mit mir nnd der unseligen Liebe in meinem Herze», nnd ich bin besiegt, die Liebe ist stärker. Für mich giebt es nnr eine Wahl — Lnitgard oder der Tod." Der Wasfnischuiied stand hoch ausgerichtet da und schaute mit ill.uttnende« Auge» aus Lnitgard. Diese erwiderte den Blick Ltto» im und sicher, aber ein höhnischer, verächtlicher Zug spielte um die rosigen Lippen der Inngsran »nd starr dein Wnfsenichmied i» die Ange» blickend, sprach sie: „Blöder Thor, der Dn wähnst, das! ich Dir, selbst wenn Dil gewinnen würdest, meine Liebe schenken würde! Würfle und gewinne, sei aber überzeugt, meine Berach tnng gegen Dich wird stet» dieselbe bleibe». Ich. eine Maudelsloh, nnd Dn — !" Bei diesen Worten znckte der starke Mann zusauimen, sein Hanpt senkte sich zur Brnit hinab, Thränen quollen ihm in den blaue» Angeu ans. nnd mit dem Ansdrnck des tiefsten Seelen-schmerze» murmelte er: „Blöder Thor!" Als Lnitgard sah, welche» Eindruck ihre Worte ans Ltto ge-macht halten, versuchte sie ihren soeben errungenen Vorteil noch weiter auszubeuten nnd sprach höhnend: „Wohlan, würfelt »»r, Meister! Wir kenne» Eure Forderung, erfahret Ihr anch jetzt »n-ser» Preis!" Glaubte sie damit ihn einzuschüchtern »nd pon seinein Borhaben abzubringen, so hatte sie sich getäuscht: den» sich gewaltsam ausrichtend, trat Dassel vor nnd sprach, die Angen sest ans Lnit-gard richtend, mit ruhiger Stimme: »Fordert, Inngsran. ich zahle jeden Preis nnd verlangtet Ihr »teilt Blut; bester tot sein, als Euch sehen und verschmäht zu werden!" .Ihr irrt, Meister Dassel, ich will nicht Euer Leben als Einsatz," erwiderte Lnitgard hämisch, „nicht nach Eurem Blttte trachte ich, sonder» lebe» sollt Ihr, lebe» bei mir, aber als Unecht! Be steht Ihr auch bei diesem Preise auf Eurer Forderung?" Dumpf, aber entschlossen antwortete Ltto: „Ja!" Tau» er-griff er den Becher, schüttelte ihn hastig in der Hand nnd lies: die Würfel ans den Tisch sollen, den Becher aber wars er hastig zur Erde. Ltto selbst iah nicht hin nach den gefallenen Angen. so»-der» starrte gedankenvoll zur Erde nieder. Ekbert aber zählte schnell über nnd sagte höhnisch auslachend: „Fünf nnd sechs sind elf! Verloren!" Ein Murmel» ging durch die nmsteheilde Menge. Ltto Dassel aber schlug die Hände vor d.:s Gesicht nnd stöhnte schmerzlich: „L, Lnitgard!" O Am folgende« Tage blickte der heitere Sonc'.ierivnnenschein ebenso strahlend ans die 3i«M Brannschweig nieder, wie gester« zum Gralseste ans die geputzte Menge der Bürger. Aber wie anders war heute das Leben in der Stadt. Zwar war es lebhast in den Straße», lebhafter al» an einem gewöhnliche« Werktage? ja fast so lebhast als am Tage des Festes; aber heute war die Professor Dr. 9! olicr t Bunsen. weiler im Elsaß ansässigen Familie stammend, sollte er sich in seiner In. ftend dem Kaufmann«stand» widmen. »llein er selbst wühlte sich di» Laus. bahn d»» Mechaniker» und suchte sich auf eigene Faust in derselben w»i«»r !ortzubring»n Al» einfacher Arbeiter fand er in Lyon »nd Pari» Stellung und kam im Jahre 1840 al» Monteur In die Keßl ' sche Maschinenfabrik In Karl»ruh» «jetzt In Sßll»g»n>. Wie bekannt, wurde In dieser Fabrik die erste Lokomotive in Deutschland gebaut, für die Riggenbach fast alle feinere« ve-standteil» stlbst anfertigte, vom einfachen Monteur schwang der thatkräftige Mann sich Innkrhalb »In«» Jahrz»hnt» zum t»ch«ilchen Direktor der Keßler, schen Lnkomotivsabrik empor. Im Jahre 1853 1« seine Heimat al» Vorstand der Maschinenwerkstiitte der schweizerischen lltntralbahn noch Ölten berufen, gab er »ch hier dem Studium der Bergbahnen hin und stellte ei« Modell de» vvn Ihm ersonnenen, auf einer Verbindung von Zahnrad und Zahnstange be-»uhenden Stiftern« her. Seiner Erfindung wurde jedoch vorerst mit großem Mißtraue« begegnet, und e» bedurft» »i«»r langen Reihe von Jahr»». bi» sein Plan einer Rigibahn verwirklicht werden konnte. Am Sl. Mai 1871 wurde di» vitznan-Rigibahn feierlich eröffnet. Da» System Riggenbach« hat seither allgemeine Aufnahme i« di» Technik gefunden und Ist bei »in»r Reihe von Bergbahnen in der Schweiz wie im Au»lande zur Anwendung gekommen. Wettert Bunsen Der berühmte llhemiker und Mitentdecker der Spektral, analyse. «»heimer Rat Pros. l>r. Robert vunse«, ist am IS August d. I. in seiner Villa ,u Heidelberg gestorben. Robert Bunsen war am Sl. März 1811 in «bitlnge» geboren. Räch zurückgelegtem Studium In Göttingen, Pari», Berlin und Wien habilitiert» »r sich 1833 al» Privatdozent für Geologie, 8f)»> mie und Physik in seiner Heimatstadt, um drei Jahre später seine Thätigkeit al» Professor der Chemie an dem polytechnische« Institut zu Kassel fortzusetzen. 1838 ging er ai» Professor nach Marburg. 1HA1 nach Brr»lau, wo er die Pläne für da» chemische Institut entwarf, und 1862 «ach Heidelberg Bnnfen hat di» Wissenschaft durch zahlr»iche «eue Untersuchungen und Entdeckungen bereichert Außer seine« chemisch»» U»t»rs«chungen über die Doppelcyanin». die Kakodql. reihe ic. verdankt man Ihm auch die Entdeckung eine» unfehlbaren Gegengifte» gegen di» orlrnlge Säur» Weitere wertvoUe Arbeite» lieferte er über da« spezifische «»wicht, über da» Gesetz der ««»adsorption. über Verbrennung», erscheinungen der Aase tc.; auch konstituierte er mehrer» nach ihm b»nan«t» Apparate, wi» den bekannten .Bunsenbrenner', ein galvanische» Element. Tie glänzendste Entdeckung aber, die er 1H I» Gemeinschaft mit d«m Physiker Kirchhoff machte, ist die Spektralanalyse, über welche beide Gelehrte da» Werk »Ehemische Analyse durch Spektrabeodachlungen' veröffentlichten. Die Spektral, analyse führte zur Entdeckung de» Rubidium» und llösim», weiche Bunsen auch isolierte. 188!» trat der Aelehrte in den Ruhestand. In Anerkennung seiner zahlreichen Verdienste um die Wissenschaft erhielt er von «roßherzog Vexierbild. Guter fHat. Frau (ihrem Manne, der eine Ballonfahrt mitmacht, «achrusend»: .Und wenn der Ballo« platze» sollte, Karl, bann vergiß nicht. Dich an der Gondel festzuhalten.- Frauenlogit. Frau fürgerlichf: .Wenn die Dame doch Ihren Hut ab» nehmen wollt»!' Man»! ,D» haft de» Deinigen sa auch ans!' — Fran: .Ja, aber die sitzt doch vor mir!' Tanloii» Bonmot. Da» Bonmotisieren war ln der Tchr»ck»nlz»It, wo »» zur Guillotine ging, wie in Frankr»ich alle», zur Mode geworden. Ein ehrlicher Man» konnte sich dadurch gar nicht mehr «»»zeichnen, denn der nied» rtgste Lump, der verächtlichste Bube würd» auf dem Sckiaffot witzig. Danton« Bonmot ist gräßlich. AI» einer sei» Ji »er Geführten ihn vor der Hinrich. tung umarm»» wollt», wie» »r ihn zurück und sagt»: .Lass' gut fein, unser» Küpfe komme» ja doch gleich im Sacke zusammen." St. Boifhust. Haulherr: .Finden Sie nicht, daß meine Kinder Ihrer Mutt»ra«ß»rord«»tlich folgsam sind?' — B»kannt»r: .0 ja, Sie gehen ihnen aber auch mit einem guten B»ispiel voran!' Die Wohlthat. Student: .Du Onkel, willst Du »in gut»» W»rk thuu?' — v »k»l! .Welche»?' — Student: .Rette mein»« letzten Groschen vor der v»r»insamu«g.' rmeinnayigr» * Ei» bewährte» Mittel, um den vautzwurm abzutreiben, Ist folge«, de»: Man kocht von Resebablüten einen starken Thee, mischt diesem ein» Gab» Rieinu»öl bei und genießt den. selben vor dem Schlafengehen Frisches Brot Ist «esührllch für Kaninch»». Will man den Zieren Brot reichen, so muß e» wenigsten« einige Tage alt sei». Die Bermehrung »er Hortensie ist von keiner besonderen Schwierig, feit und geschieht »ntw»d»r durch Zer. t»ilu»g der alt»n Stück», am besten beim versetzen I» Frühjahr, durch Wurzeltriebe, welch» meist schon »i> gene Wurzeln habe«, leicht von der Autterpsianze adgelSs» und einzeln gesetzt werden künne», und au« Stecklingen, am vorteilhastesten im Mai von den jungen Triebe». Auch im Spätsommer und Frühherbft kann man vo« lopf. oder Freilandpsianze» schneiden, welch« aber nach erfolg>»r B»wurz»lung wegen der vorgerückte» Jahr«»zeit am best«» nicht mehr einzeln gesetzt, sondern in den Schalen oder Kistchen beisammengelassen, so überwintert und erst im Frühjahr» in »ntfpr»ch»«de Tbpse gepflanzt werden. Auflösung. ist ber Herr Profefjor ? 8 C H b r IllL» m Arithmogriph. gel. Paul nie Logogritzh. Mit H mach' ich de« Seemann* Herz erbeben. Mit I» sann ich nur Schmerzen geden. I. H. n «lesen lein. Homonym. ?>i tjfldier« flehst du oft idn stehn, «« Mit die ffnimte, wenn ste geh». Ein Bert ist obne ihn nicht ganz. 9* Mit, glaub mir, auch «inen »ranz, «ufldfung folg« I» nächster Rummer. Auflösung der (thaiabe in voriger Nummer: Bienenkord. ■ 11 Ue «schi» »orkrtmien. »erantworllichr R«dattion von (krnft Vfelffee. aedruckt und deeautoegeb«» »on Sireiner h Pf«iff«r in £tuttaarL