Bezugspreise: Für Gsterreich-Ungarn: ganzjährig K 4-halbjährig K 2 —- jiir Amerika: ganzjährig D. 1 ‘ 25 ^ür das übrige Ausland: ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gottscheer Jjft Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Werwaktung des oVjüfdjecr Moten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Hottfcheer Molen in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des- B lattes -übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-fcheei' Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul« gaffe Nr. 75. M. 5. Kotlschee, am 4. März 1904. Jahrgang I. Diese Nummer wird allen denjenigen p. C. Abnehmern zugesendet, welche die Probenummer erhalten und nicht zurück-gesendet haben. Sollte jemand wider Erwarten die weitere Zusendung dieses Mmatfidjen Blattes, das bekanntlich das einzige deutsche Krgan für Gottschee, Laibach und ganz Rrain ist, nicht wünschen, wird gebeten, diese Nummer zurückzusenden. wir dächten aber, daß der Gottscheer Bote in keiner deutschen, insbesondere in keiner Gottscheer Familie fehlen sollte! Unsere geehrten Leser in Amerika werden ersucht, die Bezugsgebühr mittels intenlationater Postanweisung cinzusendcn; zugleich bitten wir um deutliche und genaue Adresse. Die Verwaltung des Kottscheer Moten. Deutsche Oemeinöürgschaft. Es gab eine Zeit in Österreich, sie gehört nun der Vergangenheit an, wo mall dem Deutschen in gewissen Kreisen nationale Gesinnung beinahe als Vaterlandsverrat anrechnete. Der Deutsche, der mit seiner Wissenschaft und Bildung, seinem Handel und Ge- Dte Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Kottschee. (4. Fortsetzung.) Da Namen wie Mitterdorf, Mitterndorf häufig Vorkommen, auch als Eisenbahnstationen, so scheint man mit der Bezeichnung der Haltestelle Mitterdorf anfangs sich in einer Art Verlegenheit befunden zu haben. Man suchte einen unterscheidenden Zusatz. Und so führt nun denn die Station beide Namen, den zweiten allerdings nicht in deutscher, sondern in slovenischer Sprache „Stara cerkev“. Fast anschließend an Mitterdorf, sozusagen am Ende, am Ort („Oart"), liegt Ort, ein Wort, das nach seiner alten Bedeutung das Ende, die äußerste Stelle (nach der Lage) bedeutet. Ahd. ort - Ecke, Winkel, Spitze. Wir begegnen daher dieser Bezeichnung nicht selten in Ortsnamen. Ortenegg z. B. ist wohl nichts anderes als eine toutologische Zusammensetzung aus Ort und Ecke, Eck. Auf der mäßigen Anhöhe bei Mitterdorf oben hausen die weiter oben befindlichen, die Oberem = Obrem, ein Name, der auch in Oberkram bei Bischoflack vorkommt, oder richtiger gesagt, einstmals bestand. Zwischen Mitterdorf und Gottschee liegt Kerndorf; im alten Urbar heißt es „Kherndorf und Rain" mit fünf Huben und „Moos bei Kherndorf" mit einer Hube. Vor Jahren (1881) werbfleiß, seiner Arbeitskraft und seinem auf Edles und Hohes gerichteten Streben die Monarchie gehoben und der Kultur geöffnet hatte, sollte nur staatsbürgerlichen Sinn in sich tragen, kein nationales Gefühl, kein Volksbewußtsein. Alle nationalen Banner waren gestattet und durften frei und fröhlich flattern, nur die deutschen Farben sollten sich bescheiden, ja scheu und ängstlich verbergen und verstecken. Da kam die Hinausdrängung aus dem deutschen Bunde, es trat im innerpolitischen Leben unseres Staates ein völliger Umschwung ein, das deutsche Wesen verlor mehr und mehr an Herrschaft und Macht, eine schwere Prüfungszeit begann, die das Erwachen des nationalen Geistes auch im deutschen Volke zur natürlichen, unausbleiblichen Folge hatte. Angesichts der wachsenden nationalen Gefahr erscholl denn nun der Ruf zur Einigung, zum gemeinsamen Einstehen im Kampfe für die nationalen Güter; das Banner der deutschen Gemeinbürgschaft wurde gehißt. Allein nun zeigten sich auch die bedauerlichen Folgen früher begangener Fehler. Die Kluft, welche das Rechts vom Links trennte, erwies sich als sozusagen unüberbrückbar. Die Unterschätzung, Nichtbeachtung und Verletzung der religiösen Volksseele trug die Schuld daran und an diesem Erb- und Grundübel leidet unser deutsches Volkstum in Österreich noch heute wie an einer schweren, offenen Wunde, die nicht verheilen und verharschen will. Wäre das deutsche Volk in Österreich mindestens in allen nationalen Dingen einig, gäbe es wirklich eine deutsche Gemeinbürgschaft, die alle Volksglieder umschließt, wie ganz anders stünde es da, wie mächtig wäre es, wie unbezwinglich! fragten wir einmal einen alten Mann dortselbst, was denn Kerndorf seiner Ansicht bedeuten möge. Er meinte, der Name rühre davon her, daß in den Zeiten des Zehents und Robots 4wn Kerndorf das beste Korn (Kern) an die Herrschaft geliefert worden sei. Das ist Volksetymologie. In Wirklichkeit ist Kern = Kirn, was ein älteres Wort für Mühle ist. (Gotisch quairnus, davon ahd. quirn, mhd. kürn, kern — Mühle.) Im Ortsnamen Querfurt z.B. ist noch das ursprüngliche „qu" erhalten; O.uvnnn , Fun durch den Mühlfluß. Kerndorf ist also gleich Mühldorf und umfaßte ursprünglich jedenfalls auch Rain (= den Rain an der Rinse), wo sich wahrscheinlich schon von Anfang an eine Mühle befand, der sich später noch eine zweite zugesellte, die „neue Mühle", welche heutzutage natürlich auch schon ziemlich alt sein mag. Der Ausdruck Kirn für Mühle ist übrigens hierzulande noch nicht ganz ausge-stvrben. Es. wurde uns erzählt, daß sich zur Zeit der französischen Invasion die Leute von Reichenau im sogenannten „Ganzelisch = Loche" bei Reichenau versteckt und dort auf eine Art Mühle („Kirn") Kukuruz gemahlen hätten; davon dann der Name Ganzeleisch — Loch. Slovenisch heißt Kerndorf mlaka, d. i. Pfütze, Lache, jedenfalls nach dem teichartigen Weiher, der sich im Dorfe befindet. Rain bei Kerndorf, an der Rinse gelegen, hat selbstverständlich mit rein, reinlich nichts zu tun. Rain (in Gottschee mundartlich Werden neue Sturmperioden, werden neue Schicksalsschläge imstande sein, diese Einigkeit im Drange der Not endlich zusammenzuschweißen ? Wir wissen es nicht und wollen nicht den Propheten spielen. —........' v; - .......... ßW M W Was wir im großen entbehren und vermissen, das hat wenigstens in unserem Lande eine gastliche Stätte gefunden. Die Deutschen Krams haben stets in musterhafter Eintracht zusammengehalten, es gab und gibt unter ihnen zwar auch Gruppen und Schattierungen, aber keine ausgesprochenen Parteien und Sonderungen. Angesichts des nationalen Gegners, von dessen erdrückender Macht man umschlossen ist, gebot schon der Selbsterhaltungstrieb treues Festhalten am Einheitsgedanken. Was wir sonst nirgends sehen in Österreich, in Krain ist's Ereignis geworden: alle Deutschen sind unter einen Hut gebracht, es gibt nur eine deutsche Partei im Lande. Warum sollte denn auch den Deutschen nicht wenigstens irgendwo im weiten Vaterlande vergönnt sein, was die klugen Polen schon längst verstanden haben und noch verstehen und üben, nämlich die Vereinigung aller politischen Schattierungen in einer Partei. Mit gutem Bedacht nennt sich darum die Vereinigung der Deutschen in Krain die deutsche Partei, ohne Hinzufügung einer weiteren parteipolitisch charakterisierenden Bezeichnung. ' Ein Baumeister, so lasen wir kürzlich irgendwo, hatte einst eine gotische Kirche zu bauen begonnen, starb aber, bevor sie vollendet war. Sein Nachfolger verstand den ursprünglichen Plan nicht mehr Er baute sie zu Ende, aber ohne Verständnis. L-ie bietet einen unerquicklichen Anblick, als ein verfehltes Werk. Da kam ein neuer Baumeister und erkannte den Grundgedanken des ersten Meisters, der bewundernswert war. Er konnte ihn nicht mehr ausführen, denn die Kirche stand vollendet. Er stellte nun ein Sakramentshäuschen auf in der Kirche, an dem er den Grundgedanken im kleinen zur Anschauung brachte. Daran erkennen nachfolgende Geschlechter nun die ursprünglich beabsichtigte hohe Schönheit des Werkes, und wer weiß, ob das Verlangen danach nicht so mächtig wird, daß die ursprüngliche Idee noch zur Darstellung kommt I Der Tempel der deutschen Einheit in Österreich scheint uns in ähnlicher Weise verbaut zu sein, oder wenn nicht gerade verbaut, so doch wenigstens lückenhaft und unvollendet; es fehlt der rechte Flügel. In Krain ist dem nationalen Einheitsgedanken wenigstens ein Tempelchen, ein kleines Heiligtum errichtet worden. Möge es unversehrt erhalten bleiben! Jur Geschichte der Landschulen in Kottschee. Viel später als in der Stadt Gottschee ist der Unterricht in den Landschulen des Gottscheer Gebietes eingeführt worden. In einem an die Bezirksobrigkeit gerichteten, für das k. k. Kreisamt m Neustadt! bestimmten Berichte der Bezirksschulenaufsicht in Gvttschee vom 23. August 1819 heißt es unter anderem: „In dem Bezirke Gottschee bestehen bekanntermaßen nebst der Trivialschule in der Stadt, welche mit einem Lehrer, Gehilfen und Katecheten versehen, folglich ordentlich eingerichtet ist, so daß es ihr dermalen außer einem hinlänglich geräumigen Schullokale für die erste Klasse zur Unterbringung der zahlreichen schullustigen Kinder an nichts gebricht, noch nachbenannte Schulen, welche aber nicht gesetzlich besetzt worden sind, sondern sich vielmehr von selbst gebildet haben." Als solche Schulen werden im Berichte aufgezählt die Schulen in Rieg, Tscher-moschnitz, Altlag, Nesseltal und Mitterdorf. Diese sind also die ältesten Gottscheer Landschulen. Die erste Seelsorgestation außerhalb der Stadt wurde „an der Rieg" im Gottscheer Hinterlande errichtet, und Rieg ist es auch, wo die erste Landschule gegründet worden ist. Ursprünglich, bevor ein eigentliches Schulhaus bestand, unterrichtete die Kinder Leonhard Premier, von 1801 bis 1825 Pfarrer in Rieg. Es war das um das Jahr 1812. Später kam ihm ein gewisser Buchsthal er zu Hilfe, der als Entlohnung für die Erteilung des Kinderunterrichtes die Kost von den Bauern, täglich in einem anderen Hause, erhielt. Im Jahre 1819 wird ein Ausländer namens Josef Pustl erwähnt, welcher mehrere Jahre hindurch beim Militär als Fourier gedient hatte, dann aber, wahrscheinlich über an ihn ergangene Einladung, sich in Rieg niederließ und allda als Notlehrer (ohne beigebrnchte pädagogische Zeugnisse) in einem Privathause Unterricht erteilte. Bald nach 1820 wurde nach jahrelangen Bemühungen des Pfarrers Premier endlich ein Schulhaus gebaut, welches nebst der Wohnung für den Lehrer auch ein Schulzimmer für 130 Kinder enthielt. Leider konnte das neue Schulhaus aus Mangel an Lehrkräften mehrere Jahre hindurch nicht benützt werden, weshalb sich Georg Jurmanu, Oberrichter zu Rieg, und Johann Koßler, Gemeinderichter in der Pfarre Rieg und Inhaber von Ortenegg, am 7. September 1826 an das fürstbischöfliche Konsistorium in Laibach wandten mit der Bitte, die Lehrerstelle wenigstens provisorisch zu besetzen. In der betreffenden Eingabe wiesen sie darauf hin, daß in Rieg schon seit „geraumer Zeit" ein neu gebautes Schulhaus bestehe und auch für den Unterhalt des Lehrers durch ein festgesetztes Einkommen von 150 Gulden C. M. gesorgt sei. Für diesmal, meinten sie, wäre es nicht nötig, daß ein des Orgelspiels kundiges Jndivi- nach schwäbischer Art Rom gesprochen) bezeichnet einen Grenzstreifen, einen Rand, einen Abhang. Besonders in Süddeutschland ist es oft gleichbedeutend mit einem sich lang hinziehenden Abhang, eine Bedeutung, die im Ortsnamen Reintal zutrifft. In unserem Falle hier ist es gleich Uferrand, Ufererhöhung, was ja auch mit dem slov. breg (so heißt nämlich Rain inslovenischer Sprache) zusammentrifft. Bon Rain führt uns ein hübscher Spaziergang nach Mooswald, im alten Urbar Maschwald geschrieben (mit zehn Urbars-huben). Dieses Dorf wird bereits 1339 in einer Urkunde erwähnt. In dieser Urkunde — sie ist datiert aus Udine, 1. September 1339 — schreibt nämlich der Patriarch Bertrand von Äquileja dem Grafen Otto von Ortenburg: „Du hast an uns das Ansinnen gestellt und uns untertänigst gebeten, daß wir, weil Dein Landgut (villa, nebenbei sei bemerkt, daß villa im mittelalterlichen Latein nicht bloß Landgut, sondern auch Dorf bezeichnet) in Mooswald (villa tua in Mooswald) allzuweit von der Pfarrkirche (gemeint ist hier Reifnitz) entfernt ist, so daß die Einwohner desselben nicht ohne die größten Schwierigkeiten zur Kirche kommen können, um dem Gottesdienste beizuwohnen und die kirchlichen Sakramente zu empfangen, und weil Du deshalb in ebendemselben Dorfe (villa) eine Kapelle zu Ehren des heil. Apostels Bartholomäus neu erbaut und aus eigenen Mitteln dotiert hast — daß wir Dir aus beson- derer Gnade gestatten mögen, an derselben einen Kaplan zu halten, welcher für die Einwohner des genannten Dorfes den Gottesdienst halte und ihnen die heil. Sakramente spende, ferner einen Friedhof zu errichten und aus diesem die Verstorbenen des Dorfes zu begraben: so gestatten wir nun aus ganz besonderer Gnade, daß Du einen geeigneten katholischen Priester als Kaplan bei jener Kapelle den Pfarrer der genannten Pfarrkirche (Reifnitz) präsentierst, welcher dann mit Erlaubnis jenes Pfarrers den Einwohnern obgenannten Dorfes den Gottesdienst verrichtet, ihnen die Sakramente spendet und, sobald der Friedhof derselben Kapelle geweiht sein wird, ihre Verstorbenen begräbt — alles jedoch unbeschadet der Rechte der Pfarrkirche". Diese Urkunde ist für die Besiedlung des Gottscheer Bodens bedeutsam. Sie bringt uns überhaupt die erste geschichtliche Nachricht über die Besiedlung dieses Teiles des Gottscheer Gebietes. Was Mooswald heißt, ist klar. Es bezeichnet einen Wald, eine waldige Gegend mit Mösern, einen Wald mit Sümpfen. Und diese sind zur Zeit der Besiedlung jedenfalls in noch viel höherem Maße vorhanden gewesen als gegenwärtig; bestand ja doch neben der Fällung der Bäume ein wesentlicher Teil der Rodungs- und Besiedlungsarbeiten in der teilweisen Austrocknung, beziehentlich Eindämmung von Sümpfen, um Acker- und Weideland zu gewinnen. (Fortsetzung folgt.) buum angestellt würde; aber wenn künftighin zu Rieg eine Orgel werde errichtet werden, so werde es nötig sein, daß der Lehrer auch Organist sei. Infolge dieser Vorstellung wurde Johann Lvuschin, Schulprovisor in Gutenfeld, vorerst provisorisch und bald darauf definitiv als Lehrer in Rieg angestellt. So kamen die Rieger zu einem „gesetzlichen" Lehrer, welcher im Jahre 1827 den Unterricht im neuen Schulhause eröffnete. In Tschermoschnitz war der erste Unterrichtende ein Einheimischer, der Pfarrinsasfe Josef Köstner, der allerdings ziemlich spät, erst im Alter von 32 Jahren den Beruf zum Lehrerstande in sich entdeckte. Im Jahre 1816 besuchte er den Präparandenkurs in Laibach und war dann als Lehrer und Organist in seinem Geburtsorte tätig. Dafür erhielt er von der Psarrgemeinde jährlich einige Merling Weizen und einige Eimer Weinmost, ein allerdings karges Einkommen, mit welchem er seine Familie ohne das Erträgnis seines Grundbesitzes kaum hätte ernähren können. Wie lange er in Tschermoschnitz gewirkt hat, kann nicht genau ermittelt werden, nur soviel ist aus den amtlichen Berichten zu entnehmen, daß er im Jahre 1822 noch als „ungeprüfter Lehrer unter der Leitung und Mitwirkung der dortigen für den Schulunterricht sehr-eingenommenen zwei Herren Kurator" die Kinder unterrichtete und sich der Zufriedenheit der Gemeinde nicht nur als Lehrer sondern auch als Organist erfreute. Der erste von der Landesschnlbehörde in Tschermoschnitz angestellte geprüfte Lehrer war Florian Ehrlich, der den geregelten Unterricht im Herbste des Jahres 1830 begann. Dieser wird gerühmt als ein tüchtiger Volksbildner -und, seinem Zunamen gemäß, als ein Mann von ehrlichem und sittlichem Lebenswandel. Tiefe Religiosität und aufrichtige Frömmigkeit sollen ihn ausgezeichnet haben. Nach dreijähriger Tätigkeit in Tschermoschnitz kam er als Schullehrer nach Rieg und starb in den besten Jahren in Reifnitz. In Tschermoschnitz war ihm aus dem Lehrposten gefolgt Ignaz Böhm, welcher dort bis 1841 segensreich wirkte. Nach diesem kam Josef Leinert, der durch zehn Jahre die Tscher-moschnitzer Schuljugend unterrichtete. Unter diesem wurde durch Verwendung des damaligen Pfarrers Matthäus Mervar die ein-klasstge Volksschule in eine zweiklassige erweitert. Wie überall in Gottschee wurde anfangs auch hier der Unterricht in einem gemieteten Privathause erteilt. Dieses Haus steht noch, heißt im Volksmunde „die alte Schmiede" und gehört dem früheren Wittine (Richtnjch), jetzt Klemen. Das gegenwärtige Schulhaus wurde im Jahre 1829 vom rühmlichst bekannten Pfarrer Georg Jonke gebaut, die Gemeinde kaufte es von ihm im Jahre 1832 um den Betrag von 1700 Gulden C. M. Aber die Verhältnisse haben sich seit jener Zeit so sehr geändert, daß auch dieses Schulhaus seiner Bestimmung nicht mehr entspricht, und so sieht man alldort dem Baue eines neuen, zweckmäßiger eingerichteten Schulhaufes entgegen. (Fortsetzung folgt.) Aayresöericht des Pfarrkirchen-Msstatiungsvereines in Kottfchee. (2. Fortsetzung.) Nachdem es einige Monate früher dem hochw. Herrn Dechant durch persönliche Rücksprache in Wien gelungen war, die hochschätzbare Kraft des Herrn Architekten Kirstein für eine weitere Mitarbeit im Interesse unserer Kirche zu erhalten, war der Herr Vereinsobmann bereits in der Ausschußsitzung am 17. Dezember 1902 in der angenehmen Lage, die von dem genannten Architekten verfaßten Zeichnungsskizzen für die Hochaltaranlage und die Chorschranke vorzulegen. Die Skizzen, welche nach einein alten romanischen Muster gehalten waren und bezüglich der Chorschranke ihresgleichen nur im St. Markusdome zu Venedig, in Fosca bei Venedig und im Dome zu Fünfkirchen haben, fanden sofort ungeteilten, lebhaften Beifall und es wurde die Annahme derselben zunächst im Prinzipe beschlossen; die endgültige Entscheidung sollte sodann nach Einlangen des definitiven Kostenvoranschlnges erfolgen. In der Ausschußsitzung am 24. Dezember 1902 wurde bereits ein approximativer Voranschlag Kirsteins vorgelegt, in welchem für den Hochaltar 4605 K, für den Baldachinaufbau des Hochaltars 14.476 K, für die Chorschranke (Kommnnivugitter und Kommunionbank) 4306 K angesetzt waren, und zwar ohne Emballage, Transport- und Versetzkosten. Für diese waren im ganzen 3200 K prä-limiuiert, so daß sich also die Gesamtkosten nach diesem Anschläge auf 26.587 K stellten. Das war nun freilich eine hohe, die vorhandenen Mittel des Vereines weit übersteigende Summe. Unter dem einigermaßen niederdrückenden Bewußtsein der Unzulänglichkeit seiner Geldmittel faßte der Ausschuß am 24. Dezember 1902 den Beschluß, zunächst und vorderhand einmal nur die Altarmensa und die Chorschranke zu bestellen, den kostspieligen Baldachinaufbau jedoch nur dann auch in die Bestellung einzubeziehen, wenn von Seite der löblichen städtischen Vermögensverwaltung in irgendeiner Form eine Unterstützung, beziehentlich eine Gutstehung geboten würde. Da nun aber gerade der Baldachinaufbau die schönste Zierde des Hochaltars bildet und man auf diesen einzigartigen herrlichen Schmuck nicht gerne verzichten wollte, wurde in der Ausschußsitzung vom 29. Dezember 1902 der Beschluß gefaßt, es sei an die löbliche Vermögensverwaltung der Stadt Gottschee ein Gesuch zu richten um Zusicherung eines etwa notwendig werdenden Vorschusses, bezw. um Übernahme der Zahlungsbürgschaft. In entgegen-kommender Weise übernahm denn auch die löbliche städtische Vermögensverwaltung unter gewissen Modalitäten und Kanteten die Bürgschaft wenigstens für "" den Teilbetrag von 6000 Kronen und es sei bei dem heutigen Anlasse hiefür der geziemende, wärmste Dank zum Ausdrucke gebracht. In der Ausschußsitzung am 13. Februar 1903 wurden die mittlerweile eingelangten bindenden Offerte und Kostenvoranschläge der Firmen Andrea Francini, k. u. k. Hoflieferant und Stadt-Stein-metzmeister in Wien, Karl Slowaczek, Bildhauer in Wien, und Augustin Čepi, Bau- und Kunstschlosser in Wien, in Verhandlung gezogen und genau geprüft. Die Steinmetzarbeiten waren im gesamten mit 17.065 K 34 h beziffert, wovon ein Drittel nach Fertigstellung und Übernahme der Arbeit, ein Drittel nach Jahresfrist, der Rest binnen zwei Jahren zu zahlen war. Der Ansatz für die Metallarbeiten betrug 1058 K, der für die Bildhauerarbeiten 2529 K; der gesamte Kostenvoranschlag bezifferte sich somit auf 20.652 K 34 h. Aus Ersparungsrücksichten wurde beschlossen, die Altarstufen nicht aus rotem Kirchenbruchmarmor, sondern aus Jstrianer Stein Herstellen zu lassen. Das Gesamterfordernis stellte sich sohin samt Emballage (1000 K) auf 20.952 K 34 h, bezw. mit Einbeziehung des Honorars für den Architekten per 2500 K auf 23.452 K 34 h, und zwar ohne die Frachtspesen. Die Vergvlder-arbeiten und andere kleinere Nebenarbeiten waren dabei nicht mit-einbezogen. In der Ausschußsitzung vom 28. Februar wurde der Schlußbrief des Andrea Francini genehmigt und die Bestellung der gesamten Hochaltaranlage (Altar, Baldachin und Chorschranke) ent-gültig zum Beschlüsse erhoben. Die Gesuche des Vereinsausschusses an die k. k. priv. Südbahngesellschaft (Strecke Wien-Laibach) und an die k. k. Staatsbahndirektion in Villach (Linie Laibach--Gottschee) mit Ermäßigung der Transportgebühren fanden eine günstige Erledigung. Auf die persönliche Verwendung des Direktor-Stellvertreters der süd-bahngesellschaft Herrn Karl^Böhm in Wien gestand die Südbahn ganz ausnahmsweise eine bedeutende Ermäßigung zu. Herrn Direktor-Stellvertreter Böhm wurde . denn auch für seine förderliche und erfolgreiche Intervention der geziemende Dank des Vereines ausgesprochen. Die k. k. Staatsbahndirektion gewährte für die Strecke Laibach-Gottschee eine 50°/otge Ermäßigung. Nicht länger hinauszuschieben war auch die Anschaffung von Kirchenbänken. Es waren von zwei Wiener Firmen Kostenvoranschläge eingelangt. Der Kunsttischler Karl Rogenhofer offerierte die gesamten Bänke — 426 Sitze, jeder Sitz mit 27 K veranschlagt — mit 11.602 K loko Wien ohne Transportspesen, Verpackung usw., K. Lepl und I. Lpacek offerierten dieselben Bänke per Sitz mit 23 K (also um 4 K billiger) mit 9798 K. Da die Differenz zu Gunsten Lepls und 8paceks 1714 K betrug und auch diese jüngere Firma vom Herrn Architekten Kirstein als tüchtig und leistungsfähig bezeichnet wurde, entschied sich der Vereinsausschuß für die Annahme des letzteren Offertes. Man hoffte dabei, daß sich die Bänke gewffser-maßen selbst bezahlen würden, nämlich durch den Verkauf der Sitze. Bis jetzt ist dies leider noch nicht nach Wunsch gelungen und dieser mißliche Umstand bereitet dem Vereinsausschuß keine geringe Verlegenheit wegen rechtzeitiger Abzahlung der gemachten Bestellung. Die Forderung der Firma Lepl beträgt nämlich samt den nachträglich noch dazu gelieferten Stühlen in den beiden Oratorien im ganzen 12.074 K 76 h. Hierauf konnten aus dem für deu Verkauf der Sitze bisher eingegangenen Gelde heuer nur 3260 K (erste Rate) gezahlt werden, so daß sich bereits für das Jahr 1903 ein Abgang von 2072 K ergibt. Hoffentlich wird es im kommenden Jahre erreichbar sein, die Sitzplätze alle an Mann zu bringen. Mittlerweile war man zur Überzeugung gekommen, daß der für die Konsekration der neuen Kirche ursprünglich angesetzte Termin (7. Juni) wegen der allzugroßen Kürze der Zeit und wegen der Unmöglichkeit, bis dorthin alles Erforderliche sicher fertig zu stellen, nicht werde eingehalten können und es wurde derselbe daher auf den 19. Juli 1903 verlegt. Trotz dieser Fristerstreckung brachten es die Wiener Firmen (Franeini bezüglich des Hochaltars und Lepl bezüglich der Kirchenbänke) leider nicht zustande, alles Bestellte termingemäß zu liefern, aufzustellen und zu übergeben. So fehlten an dem denkwürdigen Festtage der Konsekration (19. Juli 1903) sowohl der eigentliche Baldachin, für dessen Anlage nur die vier Säulen samt" ihren Kapitalen, Architmven und Aufsätzen damals fertig gestellt waren, als mich die beiden Hinteren Gruppen der Kirchenbänke. Der schöne und erhebende Verlaus des Festes, das noch lange in treuer Erinnerung bleiben wird, wurde jedoch glücklicherweise hiedurch nicht beeinträchtigt. Trotz ihrer Unvollständigkeit machte die Hochaltaranlage ans alle die Hunderte und Hunderte von Festteilnehmern einen mächtigen künstlerischen Eindruck und es brachten auch die zur Feier erschienenen hohen Gäste und Würdenträger, insbesondere der hochwürdigste Herr Fürstbischof und Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, bekanntlich ein hervorragender Kenner der Kunst, dem nichts entgeht, was nicht stilgerecht ist, nicht nur über den imposanten, domartigen Ban, der seinesgleichen in Krain nicht hat, sondern auch über die bisherigen Herstellungen im Inneren (Hochaltaranlage) ihre Bewunderung und freudige Überraschung sowie die vollste Zufriedenheit und Anerkennung zum Ausdruck und beglückwünschten Gottschee zu seiner schönsten Zierde. Auch Seine Exzellenz der Herr Landespräsident Baron Hein hat bei seiner jüngsten Anwesenheit in Gottschee am 30. November 1903 sowohl über den Bau der Kirche als auch über die 'Hochaltaranlage sein uneingeschränktes Lob ausgesprochen. Da es die sehr geehrten Vereinsmitglieder interessieren dürfte, zu hören, welches Material usw. bei der Hochaltaranlage in Verwendung gekommen und wie der Aufbau derselben beschaffen ist, darf ich mir vielleicht erlauben, dies in Kürze darzulegen. Richten wir unseren Blick gegen den Hochaltar, so fällt uns zunächst die Chorschranke (Kommuniongitter und Kommunioubauk) ins Auge, die das Presbyterium vom Kirchenschiffe trennt. Von den sechs geschliffenen und polierten Säulenschäften von 2'14 m Höhe sind zwei ans rotem, zwei ans grauem Engelsberger Marmor, zwei andere aus weißem, schwarz geädertem Paonazzo - Marmor. Sie stehen ans Säulenbasen aus: Jstrianer Stein und tragen zu Häupten Sänlenkapitäle ebenfalls ans Jstrianer Stein, die mit verschiedener Bildhauerarbeit ausgestattet sind. Von den Parapeten, welche die sechs Säulenschäfte unten verbinden — sie sind gleichfalls aus Jstrianer Stein -—sind zwei mit Kreuzen und Bildhauer-arbeit versehen, zwei jedoch durchbrochen gearbeitet. Oben zieht sich von Kapitäl zu Kapitäl ein Hochqnerlmlken aus Eiche mit vergol- deter Inschrift hin, der 23 Stück Leuchter aus galvanisch vergoldetem Messingblech trägt. Die zweiteilige Kommunion-Gittertür ans Eisen und Messing ist ebenfalls sehr sorgfältig und stilgerecht gearbeitet. Ist schon der Eindruck, den die Chorschranke ans den Beschauer macht, ein großer, so wirkt die äußerst vornehme und gediegene Hochaltaranlage mit dem herrlichen Baldachinaufban noch umso Überwältigender. Drei Stufen aus St. Stefano-Marmor führen zum Altar hinan, dessen Mensa aus vier Säulen aus rotem Engelsberger Marmor ruht. Dem Stile der Kirche entsprechend, der ans eine alte Zeit zurückweist und uns gemahnt an die Tage Karls des Großen und der nachfolgenden deutschen Kaiser, die ebenfalls in diesem, zwar romanisch genannten, aber in Wirklichkeit deutschen Stile Kirchen gebaut haben, hat der Altar nicht die später allgemein gewordene Form eines Sarges, sondern die an die ältesten christlichen Zeiten erinnernde Gestalt eines Tisches. Die Mensa-Deckplatte ist ans St. Stefano-Stein. Die Tabernakeltür aus Messingblech ist kräftig galvanisch vergoldet; in den fo genannten Tabernakelzwickeln befinden sich rechts und links Füllungen mit Pfauen. Das Bekrönungsstück in der Mitte des Altars mit der Allerheiligstennische hat rechts und links neben den kleinen dreiarmigen Kronleuchtern je ein wunderschönes Säulcheu ans grünem Onyx. Von den Intarsien der Leuchterbank des Hochaltars ist die untere Füllung aus Paonazzo-Mannor, die obere aus de Verde Polcevera-Marmor ausgeführt. Der Aller-heiligsteunischen-Giebel trägt ein galvanisch vergoldetes Messingkreuz. Erwähnt seien noch die Muschel und die zwei Delphine ä jour in der Allerheiligstennische. Der herrliche Baldachinausbau wird von vier mächtigen 2‘60 m hohen Säulen aus Grand-Antiqne-Noir-Marmor (schwarzem Pyrenäenmarmor mit weißer Äderung und Flammung) getragen. Die Basen dieser Säulen sowie die schönen Kapitale sind ebenso wie das Gebälke mit den Konsolen und dem mit erhabener vergoldeter Inschrift versehenen Architrav ans feinem grauen Jstrianer Stein, desgleichen die Kuppelbekrönung. Die vierzehn Säulcheu der, Gallerte sind aus verschiedenfarbigen Marmor-gattnngen, ttttd zwar von der Epistelseite angefangen aus Languedoc, Cipolin, Campan Melange, Giallo di Siena, Polcevere (grün), Neunkirchner, Rouge violett, Rouge royal, Rosso Levauti, Eugels-berger (rot), Rosa Sobozin, Breche Medoci, Brocadell (violett) und Alabastride. Die Kuppeleindeckungsplatten des Oktogon-Ausbaues sind aus Paonazzo-Marmor hergestellt. Das kräftig vergoldete Baldachinkreuz ist mit Kugeln aus weißem Onyx geschmückt. Das Ganze, welches gewissermaßen einem großen Ziborium gleicht, stellt sozusagen das innere Heiligtum des Tempels vor. Zur vollen künstlerischen Wirkung wird der herrliche Altaraufbau allerdings erst dann gelangen, wann einmal das Presbyterium ausgemalt feilt wird und der Altar sich dann vom farbigen Hintergründe besser abheben wird. Mit Ausnahme der Hochaltaranlage, der neuen Kirchenbänke und der sonstigen neuen Widmungen und Stiftungen trägt einstweilen notgedrungenerweise alles übrige den Charakter eines Provisoriums. Dies ist der Fall bei den beiden Seitenaltären, bei der Kanzel, Orgel, dem Kreuzweg usw. Mehr anzuschaffen, als tatsächlich geschehen ist, verbot die Rücksicht auf die dermalen vorhandenen und die in Aussicht stehenden Geldmittel; kann man sich ja doch nicht verhehlen, daß selbst die termingerechte Aufbringung der Kosten des bisher Geschaffenen sehr große Schwierigkeiten bereiten und dem Bereinsansschnsse schwere Sorgen und Mühe machen wird. Aus dem Berichteten erhellt, daß der Verein in den ersten zwei Jahren seines Bestandes eine sehr rege und rührige Tätigkeit entfaltet hat, daß vieles geleistet, ja man kann sagen, vieles gewagt worden ist, im Vertrauen auf die nicht erlahmende, ungeschwächt und unverkürzt fortdauernde Opferwilligkeit der Mitglieder des Vereines und in der sicheren Erwartung, es werde auch weiterhin die nach auswärts gerichtete Sammeltätigkeit erfolgreich sein. , (Schluß folgt.) Aus Stabt und Land. Gottschee. (No ch e i n m a l d er R a f a e l - V e r e i n.) Die Lorbeeren, die sich der Gottscheer Berichterstatter der „Deutschen Stimmen" des Grazer Tagblattes in Angelegenheit des St. Rafael-Vereines geholt hat, lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Statt die Verleumdungen loyal zu widerrufen, wie es sich für einen ehrenhaften, charaktervollen Mann geziemt, fügt er neue Schmähungen und Verdächtigungen hinzu, indem er in seinem Berichte vom 16. Februar von „Mist" des „Gottscheer Boten" spricht und die Wahrheitsliebe unseres Gewährsmannes in Zweifel zieht. Er schreibt: „Die Entgegnung ist zwar nicht aus dem Mist des „Boten" gewachsen, denn er entnahm sie dem „Slovenec", der sie wieder einem Mitglieds des Rafael-Vereines, also einem Gleichgesinnten, verdankt, fließt also aus einer nicht einwandfreien Quelle." Das ist jedenfalls eine sehr bequeme Widerlegung unserer jüngsten sachlichen Ausführungen in Sachen des St. Rafael-Vereines! Ohne uns in eine weitere Fehde einzulassen, erlauben wir uns nur die Frage: Woher entnahm der geehrte Herr Berichterstatter seine unwahren Daten über den St. Rafael-Verein? Nicht dem „Slovenski Narod", der zuerst jene Verleumdungen brachte? Wenn ja, dann hat er kein Recht, dem „Boten" Vorwürfe zu machen, auch wenn dieser seine Entgegnung dem „Slovenec" entnommen hätte. Oder entnahm der Herr Berichterstatter seine Daten vielleicht der eigenen erfinderischen Phantasie? Dann hat er sich selbst gerichtet. Wir aber konnten unsere Entgegnung schon aus dem Grunde nicht dem „Slovenec" entnommen haben, weil dieselbe bereits der Druckerei übergeben und wahrscheinlich schon gesetzt war, bevor der „Slovenec" seine Berichtigung gegen den „Slovenski Narod" brachte. Unsere Quelle ist vielmehr ein Lemberger Origiualbrief, in den wir den Gottscheer Berichterstatter gern Einsicht nehmen lassen. Er möge uns nur seinen Namen angeben. Was aber die Verläßlichkeit unseres Gewährsmannes anbelangt, so müssen wir schon sagen, daß dieselbe unendlich „einwandfreier" ist als die eines an „Erfindungen" reichen Zeitungsschreibers, der schon zu wiederholtenmalen „aufge-sessen" ist. Wenn schließlich der liebe Herr vom mehrerwähnten Vereine Beweise seiner segensreichen Tätigkeit verlangt, so können wir ihm leider nicht dienen, aus dem einfachen Grunde, weil ein solcher Verein hierzulande gegenwärtig noch gar nicht besteht. -—-(Personalnachrichten.) Herr Johann Schleimer, Bürgermeister von Rottenmann, verweilte in der vergangenen Woche einige Tage in seiner Heimat zu kurzem Besuche. — Der Distriktsarzt in Groß-Chomutitz in Böhmen, Herr Dr. Adolf Keyzlar, wurde zum Distriktsarzte in Fara-Petrinja, Bezirk Gottschee, ernannt. — Herr Matthias Primosch, bisher Lehrer in Altbacher, wurde nach Unterdeutschau versetzt. — Wegen Beurlaubung einer Lehrkraft an der hiesigen Mädchen-Volksschule wurde die Lehrerin Fräulein Alma Resman als Supplentin hier angestellt. (Das Geburtsfest) Seiner Durchlaucht des Fürsten Karl Auersperg, Herzogs von Gottschee, wurde, wie alljährlich, am 26. Februar festlich begangen. Um 9 Uhr vormittags zelebrierte der hochw. Herr Dechant Ferdinand Erker mit geistlicher Assistenz ein Hochamt, welchem der Herr Forstmeister Rudolf Scha-dinger mit sämtlichen Herren Forstbeamten und Bediensteten der Herrschaft Gottschee, ferner Herr Bürgermeister Alois Loy mit einer Abordnung der Stadtgemeindevertretung, die Schüler des Gymnasiums, der Fachschule, der Volksschulen mit den betreffenden Lehrkörpern, die freiwillige Feuerwehr usw. beiwohnten. Zu Mittag fand iin Saale des Hotels „Stadt Triest" ein Festmahl statt, an welchem die Herren Forstbeamten teilnahmen. — (Gemeindeangelegenheiten.) In der Sitzung der Stadtgemeindevertretung vom 27. Februar wurde auf Antrag der Rechtssektion dem Herrn Julius Hofholzer, Hausbesitzer in Gottschee, das Bürgerrecht verliehen und dessen sowie des Herrn Josef Falkner Aufnahme in den Heimatsverband der Stadtgemeinde beschlossen, r Ferner wurde beschlossen, das Gesuch des . Herrn Johann König, Gastwirtes in Mooswald, um die Bewilligung, gebrannte geistige Getränke ausschenken zu dürfen, zu befürworten. Im Dem Kindergartenverein in Gottschee wurden für das Jahr 1904 100 K, dem Vereine Südmark 50 K, dem Vereine zur Unterstützung deutscher Hochschüler aus Kram in Laibach 50 K bewilligt. Für Johann Stampf Ische Stiftungsplätze wurden präsentiert, und zwar für den erledigten dritten Platz jährlicher 400 K Herr Johann König, Hörer der Rechte an der Universität in Graz; für den siebenten, vierzehnten, sechzehnten, achtzehnten und dreiundzwanzigsten Stiftungsplatz jährlicher 100 K: Leopold Jonke, Schüler der sechsten Gymnasialklasse in Triest; Josef Erker, Zögling des zweiten Jahrganges an der Lehrerbildungsanstalt in Bozen; ferner die Schüler der vierten Gymnasialklasse in Gottschee Pius Krisch, Johann Sumperer und Rudolf Tscherne. — Die Rechnungsabschlüsse pro 1903 der Gemeinde, der Stadt Gottschee, des Armenrates und des Friedhofkomitees wurden vorgelegt und der Finanzsektion zur Überprüfung und Berichterstattung zugewiesen. — Der Voranschlag des städtischen Wasser- und Elektrizitätswerkes für das Jahr 1904 (von uns bereits in der vorigen Nummer mitgeteilt) wurde genehmigt.— Nach Erledigung von acht Unterstützungsgesuchen wurde sodann zur Vornahme von Ergänzungswahlen in den Armenrat und in das Schlachthaus-Direktorium geschritten und es wurden stimmeneinhellig durch Zuruf gewählt: in den Armenrat die Herren Josef Verderber und Josef Oswald, in das Schlachthaus-Direktorium Herr Daniel Ranzinger. — Zum letzten Punkte der Tagesordnung ergriff Herr Forstmeister Rudolf Schadinger, Obmann der städtischen Vermögensverwaltung, das Wort und teilte mit, daß die Vermögensverwaltung beschlossen habe, einen Viehmarktplatz zu pachten oder anzukaufen und daß diesbezügliche Offerte bis Ende April l. I. entgegengenommen werden. Herr Josef Kreiner beantragte unter Hinweis auf den Passivstand des städtischen Wasser- und Elektrizitätswerkes eine Erhöhung des Stromzinses, weiters stellte er den Antrag, es möge der Modus der Sperrstunde für die Gast- und Kaffeehäuser nach dem Muster anderer Städte in Krain geändert, beziehentlich die Einhebung der Gebühren für die Verlängerung der Polizeistunde zeitgemäß umgestaltet werden. Der erste Antrag wurde dem Direktorium des Wasser- und Elektrizitätswerkes, der letztere der Rechtssektion zur Vorberatung zugewiesen. — (Musikschule.) Lange genug ist die Pflege der Musik in Gottschee darniedergelegen, was allgemein bedauert wurde. In den siebziger Jahren bestanden sogar zwei Gesangsvereine, welche sich beide auflösten. Im Jahre 1880 trat der Musikverein ins Leben, dessen Aufgabe die Erhaltung einer städtischen Musikkapelle war. Die Pflege edlerer Tonkunst lag auch dieser Kapelle ziemlich ferne, und da die Leistungen derselben immer mehr bemängelt wurden, so wurde vor wenigen Jahren ihre Auflösung beschlossen. Nun war Gottschee in musikalischer Beziehung sozusagen ganz stumm geworden. In den letzten Jahren des Bestandes der alten Pfarrkirche hörte man selbst beim Sonntagsgottesdienste keine Orgel und keinen Gesang mehr. Es waren also in musikalischer Beziehung wirklich trostlose Zustände, die auch auf die gesellschaftlichen Verhältnisse ungünstig einwirkten. Umso freudiger und dankbarer mußte demnach der Beschluß der Stadtgemeindevertretung begrüßt werden, in Gottschee eine bessere, von einem staatlich geprüften Lehrer zu leitende Musikschule zu gründen. Die Sparkasse der Stadt Gottschee hat für diese Musikschule eine Jahressubvention von 1200 K bewilligt. Der Deutsche Schulverein in Wien hat für den an Gymnasialschüler zu erteilenden Violinnnterricht jährlich 200 K zugesagt. Auch die Krainische Sparkasse dürfte voraussichtlich der neuen Schule einen jährlichen Unterstützungsbetrag zukommen lassen. Mit der Verwaltung der städtischen Musikschule ist ein eigenes Kuratorium betraut, in welches die städtische Sparkasse drei, die Stadtgemeindevertretung zwei Mitglieder wählt.: Das Kuratorium besteht gegenwärtig aus folgenden Herren: Alois Loy (Obmann), Rob. Braune (Obmann-Stellvertreter), Josef Knabl (Schriftführer), Florian Tomitsch (Kassier), Dr. Franz Golf (Aufsicht über den Musikunterricht). Die Schule ist in einem geräumigen Zimmer des Stadthauses unter- gebracht, für dessen Beheizung, Beleuchtung und Reinigung die Stadtgemeinde sorgt. Wie wir bereits gemeldet, ist Herr Josef Fischer, bisher Lehrer an der Musikschule in Oberdorf bei Komotau in Böhmen, zum Musiklehrer an der neugegründeten Schule ernannt worden. Derselbe ist am 22. Februar bereits hier eingetroffen, und es wird nach Beendigung der vorbereitenden Arbeiten schon im Laufe der nächsten Tage mit dem regelmäßigen Unterrichte begonnen werden. — (GeschäftseröffnungA Herr Franz Verderber ans Gottschee Nr. 115 hat die Spezereiwaren-Handlnng des Herrn Josef Röthel (Filiale, Hauptplatz Nr. 66) käuflich erworben und wird diese nun unter eigener Firma weiterführen. Wir empfehlen dieses Unternehmen auf das wärmste. — (Vorbereitungsklasse.) In der Sitzung des k. k. Landesschulrates vom 18. Februar l. I. wurde u. a. auch Beschluß gefaßt in Angelegenheit der Einrichtung einer Vorbereitungsklasse am Staats-Untergymnasium in Gottschee. (Ein Einbrecher) versuchte in der Nacht vom Sonntag auf Montag, d. i. vom 28. auf den 29. Februar, beim Kaufladen im Hause Nr. 121 in Gottschee sein Glück. Mit einem Stemmeisen wollte er die Füllungen in der Türe entfernen, wurde aber von unserer tüchtigen Nachtpolizei verscheucht und suchte querfeldein das Weite. — (Märkte in Krain vom 7. bis zum 18. März.) Am 7. März in Salog; am 10. in Langenton und Arch; am 12. in Rakitna; am Donnerstag vor Gregori in Soderschitz; am 12. in Tschermoschnitz, Drnovo bei Gurkfeld, Rakovnik, Radmannsdorf, Seifenberg, Stein, Auersperg und Unterloitsch; am Montag nach Gregori in St. Beit bei Oblak und Prem; am 14. in St. Veit bei Wippach; am 15. in Laas; am 17. in Mannsburg, Altlack bei Bischoflack und St. Peter in Jnnerkrain; am 18. in Gurkfeld, Altenmarkt bei Pölland und in Wrnßnitz. — (Sterbefälle.) Am 14. Februar starb Johann Köstner, 59 Jahre alt, bekannt unter dem Namen Krahwirt an einer Leberkrankheit; genau 20 Tage früher wurde seine Frau Maria Köstner - zu Grabe getragen. Johann Köstner erkrankte schon vor seiner Frau; diese zog sich in der aufopfernden Pflege ihres Mannes durch Verkühlung eine tödliche Krankheit zu, so daß sie, 57 Jahre alt, vor ihrem Gatten das Zeitliche segnen mußte gewiß ein schöner Tod in der Erfüllung der Standespflichten! — (Zur Volksbewegung.) Im politischen Bezirke Gott-fchee (42.806 Einwohner) fanden im vierten Quartale des verflossenen Jahres 33 Trauungen statt. Geboren wurden 334 Kinder, gestorben sind 199 Personen, von denen ein Alter von 50 bis zu 70 Jahren 46, von über 70 Jahren 49 Personen erreichten. Todesursachen waren: bei 26 Tuberkulose, bei 11 Lungenentzündung, bei je 7 Diphtherie und Cholera infantum, bei allen übrigen sonstige verschiedene Krankheiten. Unglücksfälle ereigneten sich zwei durch Ertrinken, weiters kam ein Selbstmord, hingegen kein Mord oder Totschlag vor. Im ganzen Jahre 1903 fanden in diesem Bezirke 276 Eheschließungen statt; die Zahl der Geborenen belief sich auf 1461, die der Verstorbenen auf 898. — Ein Mord oder Totschlag kam nicht vor. Witterdorf. (Kollekturablösung.) In Angelegenheit der Ablösung von Naturalleistungen an Kirchen, Pfarren und deren Organe und Bedienstete hat die k. k. Bezirkshauptmannschaft in Gottschee als Lokalkommission den Preisansatz für alle Arten vor-kommender Naturalleistungen in nachstehender Weife bestimmt: Für Weizen als Durchschnittspreis von 100 1 15 K, für Hirse 12 K, für Gerste 11 K, für Kukuruz 12 K, für Roggen 11 K, für Hafer 7 K 50 h, für Flachs (Spinnhaar), ein Bund, 30 h, für Holz, ein Kubikmeter oder eine Fuhr, 2 K, für Heu, ein Zentner (56 kg), 2 K, für Stroh, ein Zentner, 1 K. Von diesen Preisansätzen sind 20 % als Kollektureinhebungskosten in Abschlag zu bringen. — (Früher Tod.) Am 28. Februar gab die hiesige maria-msche Mädchenkongregation zum erstenmal einem Mitgliede das letzte Geleite. Die Verstorbene war Anna Rankei, die jüngste Tochter des Besitzers Franz Ranket in Rain. Lungenschwindsucht raffte das sechzehnjährige Mädchen dahin, an dem die Eltern eine brave Tochter, die Kongregation ein musterhaftes Mitglied hatte. Sie ruhe in Frieden! — (Die St. Josef - Büch erbrud ersch ast) in Klageufurt hat es tu den wenigen Jahren ihres Bestehens zu einem ungeahnten Aufschwünge gebracht und belief sich deren Mitgliederzahl im verflossenen Jahre auf 100.000; davon entfallen auf Gottschee 600, u>n8 im Vergleiche zur Gesamtheit allerdings einen kleinen Bruchteil, mit Rücksicht auf die bestehenden Verhältnisse und das kleine Ländchen jedoch recht viel bedeutet. Es ist in der Tat staunenswert, welche Fülle von Schönem um den geringen Jahresbeitrag von 2 K (K 2‘50, wenn das Andachtsbuch gebunden) geboten wird. Für die im heurigen Herbste zu versendenden. Büchergaben kann schon jetzt bei deu Pfarrämtern der Mitgliedsbeitrag entrichtet werden. Mosel'. Die Ortsinsassen vor Schwarzenbach und Hasenfeld haben für die innere Ausstattung der hiesigen Pfarrkirche einen Betrag von 120 K gespendet, wofür ihnen hier nochmals der Dank ausgesprochen wird. Lschermolchilitz. Dem Johann Matzelle aus Neutabor find in der ‘Nacht vom 24. auf deu 25. Februar vier Schweine im Werte von ungefähr 160 K infolge eines ausgebrochenen Schadenfeuers erstickt. Einen weiteren Schaden richtete das Feuer nicht ein. — Ebendesselben Sohn Julius verlor wegen unvorsichtiger Hantierung bei der Zirkularfäge einen Finger an der linken Hand, während zwei Finger mehr oder weniger beschädigt wurden. Der Verunglückte wurde in das Spital der barmherzigen Brüder nach Kcmdia überführt. Ä7 Großen Schaden richteten die Hasen während des heurigen Winters an Obstbäumen an. Im Schulgarten sind sämtliche Bäumchen umnagt und vernichtet. Auch andere Besitzer haben ähnliches zu verzeichnen. Altlag. (Amerikamüde. —Vom Fasching. —Unglücksfall. >— - Postalisches.) Mangel an Arbeit in Amerika zwang wieder mehrere unserer Landsleute zur Heimreise. Leider haben nicht alle das erhoffte Glück gefunden; einigen mußte sogar das Reisegeld von Haufe geschickt werden. — Die letzten Tage des Faschings wurden gehörig ausgeuützt. In allen Gasthäusern fanden „Bälle" (im Fasching heißt jede Tanzunterhaltung „Ball") statt. Unglaublicherweise gibt es noch Eltern, welche, entgegen den Schulgesetzen, auch ihre schulpflichtigen Kinder auf solche „Bälle" mit-nehmen und diese, die oft kaum die Augen offen halten können, zwingen, die halbe Nacht den Ausgelassenheiten mancher „Ballbesucher" znzusehen. Vernunft, wo bist du? Es wurde dabei zur Abwechslung auch geraust. Ein Schneider, der Frieden stiften wollte, wurde erbärmlich geprügelt; in seiner Angst soll er einem Schuster einen Finger abgebissen haben. Die Beteiligten kommen vors Kreis-gericht. Am Aschermittwoch begab sich der siebzehnjährige Sohn, des „Gertschpal" in den Wald, um erneu knorrigen Holzklotz mit Pulver entzwei zu schießen. Er ging aber dabei so unvorsichtig zu Werke, daß ihn der Schuß im Gesichte arg verletzte. Mit Blut itberronnen, wurde er nach Hause gebracht. Ein Auge dürfte verloren fein. Der Anne mußte am nächsten Tage ins Spital nach Laibach überführt werden. — Mit 1. März wurde zwischen Altlag und Gottschee an Stelle der Fußbotenpost eine täglich einmalige Post-botenfahrt eingeführt. Die Kursordnung ist folgende: Um 12 Uhr mittags Abfahrt von Gottschee, um 2 Uhr 15 Minuten Ankunft in Altlag; um 7 Uhr vormittags Abfahrt von Altlag, um 9 Uhr 15 Minuten Ankunft in Gottschee. Der Fahrpreis ist für die Hinuni) Rückfahrt auf 1 20 K festgesetzt. Wacher bei Altlag. Bei uns sieht man seit einigen Tagen-allenthalben verweinte Gesichter und die Schuljugend ist ganz untröstlich. Wovon man schon längere Zeit gesprochen, ist zur Tatsache geworden: Unser verehrte Lehrer Herr Matthias Primosch wurde über sein Ansuchen als Lehrer und Schulleiter nach Unterdeutschau versetzt und wird diesertage übersiedeln. Herr Primosch kam im Jahre 1898 als erster Lehrer an unsere neuerbaute Schule und hat diese in der kurzen Zeit zu einer der bestgeleiteten Schulen uuse 33 en groß beim Stre Vere dem öfter ist zt jema haltti Ordi Grus die 3 und die g in K selbst bleibt aussp bei 5 angek seinen nur 1 heit solche ,>ß für si Wund diesem ungeu folche nufere zu rus Wie r werdet um ei Bahne Zeit i kmiitei immer uns d ausfch auch e um fi einznle ihre Hi nicht 1 Lander Streiti zu mü ihrem darnati Straße Überzelt Und u Straße mit Re hohen 5 oder m lange i da der Schrift» unseres Ländchens emporgebracht. Voll Begeisterung für seinen Beruf, hat er viel beigetragen zur Bildung und Veredlung von groß und klein unserer Gegend. In der Schule hielt er geradezu bewunderungswürdige Zucht, und trotzdem es dabei nicht ohne Strenge abgehen konnte, hingen die Kinder doch mit der größten Verehrung und Liebe an ihrem Lehrer. Seine großen Erfolge auf dem Gebiete der Erziehung und des Unterrichtes wurden auch des öfteren vom Bezirksschulräte lobend anerkannt. - - Unterdeutschau ist zu seinem neuen Lehrer zu beglückwünschen, denn wenn irgendjemand, so ist Herr Primosch der Mann, in die zerfahrenen Verhältnisse, wie sie an der dortigen Schule herrschen sollen, wieder Ordnung zu bringen, „Nun so sei es, weil es muß! Der letzte Gruß, der letzte Kuß!" Nimm als unseren Dank für deine Mühen die Versicherung: In unserem und unserer Jugend Herzen wirst du und deine Familie stets im besten Angedenken bleiben. t&lieitittf. Schon zum zweitenmale hat uns in kurzer Zeit die gefährliche Diphtheritis heimgesucht. Das erstemal ist sie nur in Kukendorf aufgetreten, das zweitemal hat sie sich auch in Ebental selbst gemeldet, so daß unsere Schule bis zum 7. März geschlossen bleibt. Unsere Annerkennung, ja unsere Bewunderung müssen wir aussprechen dem Herrn Bezirksarzt Dr. Böhm, der das erstemal, bei Tage durch Pflichten zurückgehalten, erst abends in Ebental angekommen ist und dann schon im Finstern beim schlechtesten Wetter seinen Weg nach Kukendorf gemacht hat. Solche Männer, die nicht nur Rücksicht auf ihre Bequemlichkeit, sondern sogar auf ihre Gesundheit beiseite setzen, um ihren armen Mitmenschen zu Helsen, solche Männer benötigt unsere egoistische Zeit, die, zufrieden damit, „daß es nur mir gut geht, andere gehen mich nichts an, jeder sorge für sich 1" keine Pflichten gegen die Gesellschaft kennen will. Kein Wunder, daß ein solcher Mann, der ganz seinem Berufe lebt, sich diesem vollkommen opfert, auch in seinen Heilungen von einem ungewöhnlichen Glücke begünstigt wird. Es ist nur traurig, daß nur solche ungewöhnliche epidemisch auftretende Krankheiten einen Arzt in unsere Mitte bringen, die Privaten getrauen sich einen solchen nie zu rufen aus dem einfachen Grunde, weil sie keine Straße haben. Wie manchem Kranken könnte sonst geholfen, oft sein Leben erhalten werden! Es ist eine Schande, daß wir schon über 40 Jahre betteln um eine Straße in einer Zeit, wo die Fidschu-Jnsulaner elektrische Bahnen haben. Hätten wir vor mehr als 2000 Jahren gelebt zur Zeit der Römer, gewiß hätten wir schon eine solche. Die Ober-Immer wehren sich schon gegen Eisenbahnen, und wir betteln, und immer vergeblich, um eine Bezirksstraße. In diesen Hinsicht hat uns die letzthin gebrachte Liste der Mitglieder des Bezirksstraßenausschusses sehr verblüfft. Wir haben mit Recht gehofft, es wird auch einer von unseren Männern in denselben gewählt werden, um für die so notwendige Straße doch hie und da ein Wort einzulegen. Es ist nicht geschehen. Wollen sich die Herren, die alle ihre Häuser an glatten Bezirksstraßen haben, in ihrer idyllischen Ruhe nicht stören lassen? Es ist eine kleinliche Ausflucht von einer Landesbehörde, wie der hohe Landesausschuß es ist, sich auf Streitigkeiten einzelner Dörfer auszureden, um nur feine Straße bauen zu müssen. Eine solche Behörde steht wohl hoch genug, um mit ihrem Blicke den allgemeinen Nutzen wahrzunehmen, und darnach zu handeln ist wohl ihre Pflicht. Wenn man beim Baue von Straßen und Eisenbahnen jeden einzelnen hören würde, wir sind überzeugt, noch heute hätten wir in Europa keine Eisenbahn! Und nun zahlen wir schon 55 Jahre unsere Beiträge in den Straßenausschuß; wir haben auch zum Baue der Bahn mitgeholfen; mit Recht ruft man deshalb schon allgemein mit Entrüstung dem hohen Landesausschusse zu: „Entweder schon endlich einmal eine Straße oder unser Geld zurück, dann bauen wir uns selber eine!" — (So lange der Landtag aktionsunfähig ist, ist da leider nichts zu machen, da der Landesausschuß nicht selbständig vergehen kann. Anm. d. Schriftl.) Nachrichten aus Amerika. (Harter Winter in Amerika.) Während in Mitteleuropa der Winter heuer einen sehr gelinden Verlauf nehmen zu wollen scheint, kommen aus Nordamerika fort und fort Nachrichten über einen fast beispiellos harten Winter. Der Hafen von New Dorf ist von Treibeis überfüllt. Mehrere Fähren sind außer Betrieb, der Bahnverkehr ist gestört. Im Inneren des Landes herrscht strenge Kälte; an manchen Orten sind die Schulen geschlossen und viele Menschen erlagen bereits der Kälte. In der Nacht zum 15. Februar fiel in New Jork die Temperatur tief unter Null. Eisige Winde vertrieben die Bevölkerung aus den öffentlichen Straßen. Die Parks, wo Kinder sonst in der Regel die Rutschbahn zu benützen pflegten und wo alle Klassen gern dem Schlittensport huldigen, sind fast leer, nur vereinzelt hört man die Glocken der über den gefrorenen Schnee gleitenden Schlitten. Im Hafen richten Eisschollen bedeutenden Schaden an. Die mächtigen Eisblöcke werden von Eisbrechern durchgeschnitten. Einwanderer aus Italien und aus anderen südlichen Ländern bieten ein herzzerbrechendes Schauspiel. Sie sind dürftig gekleidet und haben häufig Kinder im Arm. Hilfsmaßregeln sind ergriffen worden und unter die Bedürftigsten werden Heizmaterialien und Lebensmittel verteilt. Kßicago. Unser Landsmann Herr Matthias König, Kaufmann in Chicago, schreibt uns, daß beim großen Brande des Theaters Jroquois kein Gottscheer verunglückt ist. Er hatte Einsicht in die aufliegende Totenliste genommen. Wir danken ihm für diese freudevolle Nachricht recht herzlich. Bekanntlich ergriff nach jenem furchtbaren Theaterbrande die Bewohner von Chicago eine so große Furcht vor einem ähnlichen Unglücke, daß alle Theater geschlossen wurden und eine genaue Untersuchung aller übrigen Theater angeordnet worden war, ob auch alle feuersicher gebaut sind. Am 1. Februar wurde zum erstenmal nach der Brandkatastrophe wieder ein Theater eröffnet. Es ist dies Mr. Vickers Schauspielhaus, das in den vergangenen vier Wochen „absolut feuersicher" gemacht worden ist. Das Theater hat jetzt nicht weniger als siebzehn durch rote Laternen kenntlich gemachte Ausgänge, die vom Publikum selbst geöffnet werden können. Ein 7500 Pfund schwerer feuersicherer Vorhang wurde nach jedem Aktschluß heruntergelassen. Die Gänge zwischen den Sitzreihen sind breiter gemacht worden, so daß das Haus jetzt etwa 200 Sitzplätze weniger hat als früher. Das Theater war bei der Wiedereröffnung bis auf den letzten Platz gefüllt. — Daß das Theaterpublikum im allgemeinen noch recht nervös ist, zeigte sich, wie aus New Jork berichtet wird, letzter Tage in einem Theater in Saint-Louis, wo auf der Gallerie eine Schlägerei entstand. Während des entstehenden Tumults stieß jemand den Schreckensruf „Feuer!" aus. Es schien eine Panik losbrechen zu wollen, da trat mit großer Geistesgegenwart der Komiker der Truppe an die Rampen und rief aus: „Ihr guten Leute, glaubt ihr wirklich, ich würde hier stehen, wenn irgendwelche Gefahr vorhanden wäre?“ Das wirkte beruhigender als die schönste Ansprache, die der Theaterdirektor hätte halten können. Das Publikum lachte und der Komiker hat jetzt nie nötig, zweimal um Vorschuß zu bitten. (Die reichste Familie der Welt.) Die amerikanischen Blätter beschäftigen sich in neuester Zeit viel mit der Familie der Rockefeller, welche die reichste in Amerika sein soll. Jetzt berichtet man, daß dem John R. Rockefeller ein Mädchen geboren worden ist, der man den Namen Alby-Adrich gegeben. — Der bekannte Petroleumkönig John D. Rockefeller will sein ganzes Vermögen seiner Enkelin hinterlassen, ein Vermögen, daß sich in den letzten Jahren sehr bedeutend, von 600 Millionen auf 4000 Millionen Dollars, vermehrt hat. Wenn sich das Vermögen in Zukunft so fort vermehrt, verfügt die arme Enkelin in einem Alter von sechzig Jahren über ein Vermögen von 349,424.000.000.000 Dollars. Wie viele Millionen Hungerleider stehen diesen Tausenden von Millionnen gegenüber? Gewiß ungesunde Verhältnisse in der menschlichen Familie, wo sich in ihrem Organismus zu viel Blut an einem Gliede sammelt, daß es anschwillt, «ährend andere blutleer dastehen! __________ Amtsblatt. Sterbefälle. Im Monate Februar: Stadtpfarre Gottschee: Am 1. Februar Gertrud Kump, Sele Nr. 65, 70 Jahre alt, und Joh. König aus Altlag im hiesigen Krankenhause, 33 Jahre alt: am 2. Februar: Franz Bartol, Grafenfeld Nr. 36, 79 Jahre alt; am 3. Februar: Karoline Ozwi-rek, Gottschee Nr. 119, 13 Tage alt; am 8. Februar: Paula Kromar, Grafenfeld Nr. 43, 7 Jahre alt; am 14. Februar: Johann Köstner, Mooswald Nr. 34, 59 Jahre alt; am 17. Februar: Karl Tramposch, Hohenegg Nr. 1, eine Stunde alt; am 20. Februar: Magdalena Prenner, Gottschee Nr. 56, 63 Jahre alt; am 24. Februar: Herta Lukan, Gottschee Nr. 115, 7 Monate alt; am 28. Februar: Juliana Jonke, Gottschee Nr. 146, 24 Jahre alt. — Pfarre Mitterdorf: Am 8. Februar: Elisabeth Tfchinkel, Koflern Nr. 4, 66 Jahre alt: am 11. Februar: Magdalena Dulzer, Malgern Nr. 54, 74 Jahre alt; am 26. Februar: Anna Rankel, Rain Nr. 6, 16 Jahre alt. — Pfarre Altlag: Am 5. Februar: Johann Kikel, Altlag Nr. 6, 85 Jahre alt; am 18. Februar: Maria Hoge, Weißenstein Nr. 4, 49 Jahre alt; am 29. Februar: Thomas Maußer, Altlag Nr. 33, 81 Jahre alt. — Pfarre Ebental: Am 19. Februar: Georg Högler, Kukendorf Nr. 1, 5 Jahre alt. — Pfarre Pöllandl: Am 14, Jänner: Andreas Matzelle, Dornach-berg Nr. 42, 58 Jahre alt. — Pfarre Tsch ermoschnitz: Im Monate Jänner: Stefanie Thellian, Wildbach Nr. 1, 3 Monate alt; Agnes Stalzer, Tappelwerch Nr. 20, 62 Jahre alt; Anna H romat, Gaber Nr. 14,14 Jahre alt. — Pfarre Göttenitz: Am 27. Jänner: Gertrud Stampfl, Göttenitz Nr. 51, 79 Jahre alt. — Pfarre Nesseltal: Am 31. Jänner: Marie Stalzer, Reichenau Nr. 40, 74 Jahre alt; am 8 Februar: Heinrich Meditz, 3^iic£iß[ 34 23 ult. Eheschließungen: Stadtpfarre Gottschee: Am 7. Februar: Herr Franz Engele, Gottschee Nr. 21, mit Fräulein Christine Hutter, Gottschee Nr. 24; am 28. Februar: Franz Kusel, Bergknappe, mit Karolina Arko, Häuslerstochter; am 24. Februar: Joses Schaffer, Filialkirchenmesner aus Otterbach Nr. 28, mit Elisabeth Verderber aus Lienfeld Nr. 45. — Pfarre Mitterdorf: Am 8. Februar: Johann Wiederwoh l, Schmied, mit Magdalena Verderber, beide aus Mitterdorf. '^'-'Pfarre Tschermo schnitz: Im Februar: Ignaz In ran aus Wretzen Nr. 1 mit Mana Brinške lle aus Kletsch Nr. 1. — Pfarre Pöllandl: Am 7. Februar: Josef Bischal aus Tiefental mit Josefa Kovatsch aus Ainöd: Michael S amida ans Kleinriegel, mit Josefa Troje aus Krapflern. _______________________ Anzeigen. p^pisimpar7^cr|p3miH]|Klfe1iH]p3n^|Ci][73l51i^[BrMlCi1na[Rlci1P[nlci1fBMB1[BM51IBläl51[BlälglfBlBl51|Bl Ein Haus mit, Wirtschaftsgebäuden nebst schönem Obstgarten, in bestem Zustande, in nächster Nähe der Kirche und Schule in Lienfeld eine Stunde von Gottschee und Bahn entfernt — zu jedem Geschäfte geeignet, samt ungefähr 40 Joch arrondierten Grundstücken und Wald, ist aus freier Hand preiswürdig zu verkaufen. Näheres beim Eigentümer Aranz Mrz in Lienfeld Mr. 4. \ . . 8 (6—2) ^5 -»9 «sä Anzeige. Eine Feuerspritze mit kräftigem Wasserstrahl, in gutem Zustande, ist preiswürdig zu verkaufen. 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