^9. Samstag, 16. Februar 1901. Jahrgang 120. Macher Zeitung. ,^^^> ^vTV^« ° ^ 5> >>»!!^äk!.?' ^^ Postversenbung: ganzjährig »o II, hawjlihrlg 15 X. Im Comptoir: aan«. ^ Dir «Laibacher Zeltimg» erscheint täglich, mit «»«nähme der Sonn» und Ftiertag«. Die «>«lnlstr«t<«, befindet ^^ s"!ll«!, ^, ^'» N ^ glj^ h^ «ustellung In« Hau« ganzjährig » li, — Insertlonsgtbiir l ssür kleine X fich ^^^^ »u 4 Zelle» in d, größere per Zeile «8 d; l>ei üfterel! Wiederholung^» per Zeile S k. 7 vormittag«. Unfrankierte Vriefe werben nicht angenommen, Manulcripte nicht zurückgesteVt. ^ Amtlicher Theil. ^'"e N "«tsbllltte zur «Wiener ijeitling. vom 14. Februar AK derbn.?"^° bie Weiterverbreitun« folgender Press- "l. 889 I ' / Zir. 87 ,i'^"i!» vom 7. Februar 190 l, A- 39 «.^» "'nun», vom U. Februar 1901. ^ 6 «^^ »""« «- Februar ^01. A- N .^ ^"°? ^- Februar 1901. A' ' '^3'^ l^tv v°m 9, Februar 1901. ^^' 6 ,M» " ^rouäy. vom 9. Februar 1901. ^^^""5y ^ läM^ ^llch Aeußerungen einer russifchen ä^ss'schen m^'^""' l" welchen betont wurde, dass " !""ch'Un^^>' ^ jüngst einen Feldzug gegen ö^Mlen » " '" Vrzug auf die Ballanpolllil ^ ^?en d!r !"^" Fühlung mit dm Ansichten und lV"pt ni^ ^'^nden Petersburger Kreise besitzen, Ü siedet, f.°^ ?"lchauungen weiterer politischer .^ ""sten ^ "' sondern nur Tendenzen einzelner ^ ,. Hie «k reten. ^ ?^. dle^^l^. hat. wie man aus Petersburg ^°hl obnp^". ^"'^k zu entkräften gesucht, indem T>!^ Blü.. ^.^ einräumte, dasö die in Rede ^l^nrsch^ "It Dolmetsche der an maßgebender . ^^ rMHe A "!^^" s'"b. dagegen behauptete, l >iH>3 sei ,.. ^"sse die Stimme der öffentlichen der schließ- ^ °u5? ^°" Strömungen der öffentlichen ^ ^^"°"s e wik^^^^ter erinnere. ! ! >>. dal/'?^^ ledoch die «St. Petersburger ^ >'^!^dle Presse H die öttentlicke Meinuna Feuilleton. >l H°lhzeitsbräuche im Alpendor,. ^! ^ bie A^°" ^'"' ^"""""' / !" l>° b°ch2^°"s ""'" f"l^n, fröhlichen Ver- / 'V" MaVn '"^6roße Stücke halten, überdies !°lz^sWw "^ '^'^ lich der erste Tag im Ehe- «!"'' so w°>^stalten sich in der Regel auch die ^> ^°llen ?^" """ den Leuten, die den Ehebund " ^ek,?' die a',,f^°" beizeiten alle jene Vorbereitungen H Äen. ^" »"es Gelingen des Hochzntsfestes ».l.^and ^<^ "Uem werden Küche und Keller um Festgäste anzuwerben. <^«n. det?n ^""^lumen auf den Hüten und ^>chü>" H." trifft mit bunten Bändern verziert ' >lb." der .'suchen die beiden Einlader alle !>d ^ die Mung auf, um im Auftrage des ?t KI, gelben s^dst wohnenden Bekannten und , !^«i>de"^ an der Hochzeits- ' ^' er be redden. Sind die Hochzeilbüter beim ^si^ ^"^"^«"lie angelangt, so machen ^. ^e? ^ciat s/3/"e von ihnen in das Horn, das Me^ol^' loh, feuert der andere einen Schuss ^« ^ochzH3°le ab. Nachdem sie sich auf diese „ « und""" angemeldet, treten sie in die /! 3^' Z^ 'Das N^" s'ch 'Ws Auftrages mit > ^>^ne u^ Brautpaar N. lässt Vater und ^ ^3>Nd,?^^^ter dieses Hauses bestens l ^vifl. "^. uns feierlichst bekanntgeben, dass l "N seln Hochzeitsfest begehen wird. Gs in Rufsland wohl übereinstimmen können, aber nicht, übereinzustimmen brauchen und dass selbst dann, wenn sechs oder mehr Petersburger Tagesblätter wild austrophobe Leitartikel bringen, die öffentliche Meinung Petersburgs und Russlands gar nicht erregt zu sein braucht und vielleicht mit ganz anderen Dingen be- schäftigt ist, als mit der Balkan«Halbinsel. Seit 25 Jahren sei vielfach darüber geklagt worden, dass die russische Gesellschaft ihr Interesse für die slavifchen Brüder verloren habe. Das Blatt glaubt nicht, dass hierin Plötzlich infolge der bosnischen Politik Källays, des Planes der Eisenbahnlinie Sarajevo - Mitrovica und der Gerüchte von neuen Combinationen auf der Balkan' Halbinsel ein Umschwung eingetreten sei. Die slavische Frage gehöre allen Anzeichen nach äugen« blicklich zu denjenigen, welche die Gesellschaft mit voll- ständiger Gelassenheit und ruhigem Vertrauen der Weisheit der Regierung überlässt, und die Oestcr- reicher hätten allen Grund, sich die letzte Press- campagne nicht zu Herzen zu nehmen. Sie haben es nur — so schließt die «St. Petersburger Zeitung» in voller Uebereinstimmung mit der eingangs erwähnten Aeußerung — mit einem halben Dutzend Leitartikel zu thun gehabt, nicht aber mit der öffentlichen Mei- nung Russlands. Französische Colonien. Man schreibt aus Paris, 12. Februar: Der Co- lonienminister Decrais hat sich mit dem Senatsbericht« erstatter über das Colonialbudget, Herrn Pauliat, dahin geeinigt, dass unmittelbar nach der Budget- berathung in Form einer Interpellation die Fraa/n, betreffend die Colonialverwaltung. deren finanzielles Regime, die Unterstützung französischer Ansiedler und dergleichen, vorgebracht werden. Der Minister be- absichtigt, sich in öffentlicher Verhandlung über die im Berichte des Herrn Pauliat enthaltene Kritik zu äußern, die nach seiner Ansicht theils gänzlich unbegründet, zum mindesten aber stark übertrieben ist. Bei dieser Gelegenheit wird möglicherweise einer der Senatoren vom Minister Aufklärungen über die absolute Gewalt verlangen, die angeblich General Gallieni auf Mada« gascar ausgeübt. Minister Decrais wird dann auch vor diesem Forum die Veiwaltungsart des Generals Gallieni vertheidigen, wie er es in der Kammer ge- lässt sie alle bitten, ihm Gunst zu erweisen und ganz bestimmt zur Feier zu erscheinen. An Wein und Bier, Braten und Kuchen und anderen guten Sachen soll's nicht fehlen. Vor einigen Tagen wurde im Hause des Bräutigams ein Schaf geschlachtet, so groß. dass dessen Fleilch drei Bottiche nicht zu fassen vermochten, und gestern langte ein Fass Bier an, so groß und schwer, dass man es bis heute früh noch gar nicht vom Wagen abladen konnte usw.» Es gilt als Ehrensache, die Ein- ladung anzunehmen, sowie es auch Pflicht ist, die Hochzeillader freundlich zu empfangen und bestens zu bewirten. Ist der Hochzeitstag angebrochen, so begibt fich das Brautpaar, begleitet von den Festgästen und einem Häuflein lustiger Geiger und Pfeifer, zur Trauung in die Kilche, Da geschieht es nicht selten, dass unter- wegs plötzlich hinter einem Busche oder einer Mauer eine Vurschenschar auftaucht und den Bräutigam alfo anredet: «Viellieber Bräutigam! Du führst heute eines der liebsten und bravsten Mädchen dieses Ortes zum Altar, dadurch scheidest du aus unserem Kreise, dem du jahrelang als wackerer Bursche angehört hast, und da geziemt es sich, dass du deinen ehemaligen Käme- raden zum Abschiede ein Andenken verehrest. Wir wollen dir für jede noble Gabe dankbar fein und sie mit den besten Segenswünschen lohnen.» Nun verabreicht der Bräutigam mit den Worten: «Ihr sollt haben, was ihr begehrt, euch zur Freude und mir zum Segen», den Burschen ein Geldgeschenk, wofür der Führer der- selben also dankt: «Gott soll dich und deine Braut mit seiner Hand durchs ganze Leben geleiten. Er gebe euch Vermögen, damit ihr könnt stiften viel Gutes, er gebe euch Kraft und Gchmdheit, damit ihr mindestens than hat. Er beharrt auch bei ber Ueberzeugung, daft General Gallieni der Regierung auf dem ihm an- vertrauten Posten große Dienste geleistet hat und der Augenblick noch nicht gekommen ist, die Militär« Verwaltung durch eine bürgerliche zu ersetzen. Vor< aussichtlich wnd nach der Interpellation eine Tages- ordnung des Inhaltes angenommen werden, dass der Senat die Erklärungen des Ministers zur Kenntnis nimmt. Der Abgeordnete Viglie, ber sich in einer Mission in Afrika blfindet, lasst ankündigen, dass er nach seiner Rückkehr von der Regierung Aufklärungen über das Massacre, das nach ihm zugekommenen Mittheilungen in Igli stattgefunden haben soll, und über die Bildung eines Exprdilionscorps zur Vollendung der Eroberung von Tuat, verlangen werde. Diesem Auftreten des Herrn Vigne" ist leine große Bedeutung beizulegen. Man setzt auf den Generalgouverneur von Algirr, Herrn Ionnart. volles Vertrauen, und man weih, dass er jeder militärifchen Expedition abhold ist. welche auf Eroberung neuer Gebiete gerichtet wäre. Zwi chen ihm und der Regierung besteht hierüber volles Ein- vernehmen und die von der Militärgewalt in Ueber- einstimmung mit Herrn Ionnart getroffenen Mah- regeln haben nur den Zweck, die endgiltige Pacification jener Gebiete zu sichern, von welchen Frankreich im Laufe des vorigen Jahres im Südoran Besitz ergriffen hat. Das ist, wie aus verlässlichster Quelle verlautet, die Wahrheit über die kleinen Truppenanhäufungen, die jcht in der Umgebung von Igli stattfinden und Herrn V'gne' beunruhigt haben. Politische Uebersicht. Laibach, 15. Februar. Der Prager «Las» erklärt, dieIungczechen hätten durch das Aufwerfen der Frage, betreffend die nichtdeutschen Interpellationen, eine Ungeschicklichkeit begangen, da man aus derselben eine Frage der nationalen Ehre gemacht habe. Freilich sei ein Theil des Iungczechen-Clubs der Ansicht, dass noch unter Chlumecl/ nichtdeutsche Interpellationen unzulässig waren und später nur als Obstructionsmittel gedient hätten, welches jetzt, wo leine Obstruction getrieben werde, leinen Sinn habe, wie denn überhaupt eine unverständliche Interpellation zwecklos sei. Wenn auch jetzt die gemäßigte Anschauung über jene des radicalen hundert Jahre könnt leben, und flöße euren Herzen den richtigen Sinn ein, damit nach einem rechtschaffenen Lebenswandel euer Antheil die ewige Seligkeit werde. - hierauf überreicht einer der Burschen dem Brautpaare ein Buchsbaumzweiglein, indem er sagt: «Unveränderlich und stetig wie das Grün des Auchsbaumes, foll auch eure Gattenliebe fein. Wann der Auchsbaum wird Aepfel tragen, dann erst foll eure Lieb' ein End' haben.» In einigen deutfchen Gemeinden Welschtirols be- stand vor Zeiten die Sitte, dass der Braut von den Brautjungfern eine an einem Stäbe angebundene Henne sowie ein Spinnrocken mit einem daran be- festigten Flachsbüschel vorangetragen wurde. Da Henne und Spinnrocken als Sinnbilder stiller, häuslicher Frauenthätigkeit gelten, so wollte man die Braut durch Vorantragung dieser Symbole recht lebhaft an jene Pflichten erinnern, die ihr als der künftigen Hausfrau und Hausmutter im Kreise der ihrigen zukommen. Will man erfahren, wer von den Brautleuten im Hause die Herrschaft führen werde, Bräutigam oder Braut, so braucht man bloß auf die Kerzen, die während der Trauung auf dem Altare brennen, ein scharfes Augen* merk zu richten. Lodern die Flammen der Kerzen auf der dem Bräutigam zugekehrten Seite höher als an jener der Braut, fo wird der Bräutigam Herr des Hauses fein, im umgekehrten Falle aber die Braut die Herrschaft im Hause führen. Nach vollzogener Trauung credenzt der Vraut« führer den Festgästm ein Gläschen Iohanniswnn, damit sie den Neuvermählten Gesundheit zutrinken. Sie thun dies mit den Worten: «Gott jei mit euch, er mach' euch an Hab und Tugend reich», oder: «Liehe Laibacher Zeitung Nr. 39. 310 . 16. Februar 1^> Flügels siegen sollte, wäre dies in dem jetzigen Stadium emc Blamage der Iungczechen. — «Przeglad» empfiehlt die Beilegung der Controverse über die nicht- deutschen Eingaben im Wege eines Compromisses, damit der Gcandal vermieden werde, dass das Abgeordneten- haus über eine Frage von so untergeordneter Bedeutung stolpere. Nach einer Meldung aus Rum wurde es in kirchlichen Kreisen bemerkt, dass anlässlich der Ver- mählung der Kiwigin Wilhelm ine von Holland nicht, wie man angenommen hatte, ein Nuntius in Specialmission nach dem Haag entsendet, sondern der Secretär der dortigen Internuntiatur mit der Ueber- reichung des Glückwunschschreibens des Papstes betraut worden ist. Man erblickte in diesem Vorgange ein Symptom dafür, dass die Verstimmung, welche durch die seitens der niederländischen Negierung anlässlich der Friedensconserenz dem Vatican gegenüber beobachtete Haltung hervorgerufen wurde, noch nicht geschwunden ist. In den vaticanischen Kreisen sei man überzeugt, dass der niederländische Minister des Aeuhern, Herr de Beaufort, bei der Ausschließung einer Ver- tretung des heiligen Stuhles in der genannten Con< serenz mitgewirkt hat, und dies sei noch durchaus nicht vergessen. Eine Ansprache, welche Geheimrath Ko wa- ll ewskij, der Gehilfe des russischen Finanz- ministers, an die Studenten des Polytech- nic« ms Alexanders II. in Kiew gerichtet hat, bildet in der russischen Presse das Tagesgespräch. Geheimrath Kowalewskij sagte unter anderem: «Ich hoffe, dass die künftigen Ingenieure des Polytechnicums Alexanders II. die Ueberlieferungen der Epoche der großen Reformen heilig halten werden.» Diese Mahnung hat in der reactionären Presse Russlauds einen Sturm der Entrüstung gegen den ministeriellen Redner hervor- gerufen. Der «Graschdanin» tadelt es heftig, dass der Gehilfe des Ministers die jungen Studenten auf das politische Gebiet leitete, um von ihnen die Heilighaltung der liberalen Reformen aus der Epoche Alexanders II. zu verlangen. Die liberalen Blätter dagegen spenden dem Geheimrath Kowalewstij Lob für dessm muthiges Wort zu Gunsten der freiheitlichen Reformen Alexanders II., die im Gedächtnisse des russischen Volles ewig fortleben werden. Die «Nowosti» meinen, der Zorn der Neactionä're beweise nur, dass die ruhm- reichen Reformen Alexanders II. ihre Lebensfähigkeit niemals einbüßen werden. In Bulgarien haben die Neuwahlen ein Sobranje ergeben, dessen 167 Mitglieder iu nicht weniger als neun Parteien zerfallen. Pelrov und die mit ihm verbündeten Stambulovisten haben leme Majorität erlangt, und auch wenn er die Anhänger Stojlovs und die nahestehende Bauernpartei an sich heranzieht, vermag er der Opposition kaum das Gleichgewicht zu halten. Versuche zur Bildung von Eoalitionen sind wohl gemacht worden, doch blieben sie alle nach einer eingelangten Nachricht aus Sofia erfolglos. Angesichts dieser Verhältnisse ist eine Depesche der «Voss. Ztg.» aus Sofia von Interesse, die zu melden weiß, dass man in maßgebenden bulgaiischen Kreisen die Auflösung der neugewählten Kammer für unvermeidlich halte. Vrautleut', das beste Glück sei euch beschieden, gehet froh durchs Leben hin, in euren Herzen wohne Frieden, auch bleib' für uns ein Plätzchen drin.» Hierauf ziehen Brautleute und Hochzeitsgäste aus der Kirche und setzen sich. nachdem sie im nächsten Gasthof einen kleinen Imbiss zu sich genommen, gegen das Wohnhaus der Eltern des Bräutigams m Be- wegung. Wie sie jedoch beim Hause der letzteren an- lomm n, wird plötzlich das Hausthor vor ihren Augen gesperrt, und nun entspinnt sich zwischen der Mutter des Bräutigams, die im Hausflur steht, und der Braut, die inmitten der Festgäste vor der Thüre wartet, folgendes Zwiegespräch: «Wer begehrt Einlass ins Haus?» — «Die Frau eures Sohnes.» — «Woher kommt sie?» — «Aus der Kirche.» — «Was hat sie dort gemacht?» — «Sie wurde dort eurem Sohne angetraut.» — «Was wünscht sie nuu?» — «Als rechtmäßige Ehefrau eures Sohnes in dies Haus auf- genommen zu werden.» — «Wer sind ihre Begleiter?» — «Der Mann und die Hochzeitsgäste.» — «Mit was fiir Gaben will sie als junges Weib das Haus betreten?» — «Mit fünferlei Gaben will sie ins Haus einziehen.» — «Was sind das für Gaben?» — «Es sind folgende: Treue dem Manne, Achtung gegen seine Eltern, Liebe zu seinen Geschwistern, fleißige Hände und ein gutes, frommes Herz,» — Die Mutter, die sich mit dieser Erklärung zufrieden gibt, öffnet nun die Thüre, indem sie sagt: Komm nur frohgemuth, du junge, brave Frau, ins Haus, ich siihre dich mit allen tM-u z>,m Hochzeitsschiuaus; wir alle wollen dich im Hause behalten, und nüt dir urreint Haus und Hof verwalten. Wir l)ndcn dich, wik ynkrn dich Und gchlN ^ ^,^ nwnllnbcm. Anlässlich der letzten Audienz des russischen Bot- schafters Sinoviev beim Sultan wurde beider-« seits die Nothwendigkeit erkannt, den Führern der macedo nischen Comites begreiflich zu machen, dass ihre Umtriebe weder von der Türkei, noch von Russland oder anderen Mächten geduldet werden können. Die Türkei scheint von dem ausrichtigen Wunsche beseelt zu sein, bei aller Strenge im Vorgehen gegen die Comites dies die unschuldige Bevölkerung nicht ent- gelten zu lassen und nicht Verhaftungen ohne genügende Gründe vorzunehmen. Den Behörden von Macedonien wurden Weisungen in diesem Sinne ertheilt. Der Führer der Fricdenscommission der Auren Piet Dew et, der sich in Capstadt befindet, ist bemüht, den Afrikander - Bund zu ver- anlassen, den Buren unzweifelhaft klarzumachen, dafs sie von dem Bunde leine Unterstützung zu erwarten haben. Piet Dewet führt den Einfall der Buren in die Colonie fowie den fortgesetzten Widerstand hauptsächlich auf die bei Gelegenheit des Afrikander-Congresses in Worcester gehaltenen Ansprachen zurück, welche die Buren zu dem Glauben gebracht haben, dass sich die Holländer ihnen anschlichen würden, was letztere aber nicht gethan haben. Tagesneuigleiten. — (Erinnerungskapelle für Kaifer Maximilian.) Fürst Khevenhüller-Metsch unternimmt demnächst wieder eine Reise nach Mexiko, wo er unter Kaiser Maximilian gedient und gefochten hat. Ueber den Zweck dieser Fahrt erfährt das «Fremdenblatt» Folgendes: «Wie bekannt, ist schon im Jahre 1896 in Queretaro an derselben Stelle, wo Kaiser Max sein Leben endete, an den Nau einer Kapelle zur Erinnerung an den edlen Sprossen unseres Herrscherhauses geschritten worden. Dieses Werk, zu dem der Eifer und die Munificcnz eines dortigen Patrioten die Kosten beisteuerte, hat unter der mexikanischen Regierung ungestört und eifrig gefördert werden können, und der Präsident Porfirio Diaz lounte im letzten Herbste dem ihm befreundeten Fürsten Kheoenhüller von der Vollendung der Kapelle Mittheilung machen, welche Hieher an Allerhöchste Stelle gelangte. Se. Majestät der Kaiser hat für die Kapelle das Altargemälde gestiftet und nun« mehr den Fürsten Khevenhüller, der die Genehmigung Seiner Majestät einholte, sich zur Einweihung des Denk- males nach Mexiko zu begeben, gleichzeitig mit der Ueberbringung des Altargemäldes betraut. Der Fürst wird auf dieser Reise von seinem Neffen, dem Prinzen Karl Eugen von Fürstenberg, begleitet sein.» — (Ein verhungerter Gymnasiast.) Man schreibt aus Przemysl: Im Allgemeinen Kranken- hause starb diesertage der Student der siebenten Gymnasial- classe am ruthenischen Gymnasium Hric Olets in. Der junge Mensch war der Sohn armer Bauern und hungerte sich durch die ganzen Jahre der Schule durch, bloß vom trockenen Brote lebend, so dass er infolge Enttrastung ins Spital kam. Trotz der sorgfältigsten Pflege seitens dcr Spitalsärzte starb der Arme, da der erschöpfte Organismus jede Widerstandskraft eingebüßt hatte und der ausgehungerte Magen die Nahrungsaufnahme ver» weigerte. Als Todesursache constatierten die Aerzte: Ent- kräftung infolge Hungers! Nun beginnt unter den Klängen der Spielleute die Festtafel, die aus verschiedenen Gerichten, darunter Hühncrreis uud Kuchen, besteht. In den Zwischen- pausen werden von den Brautleuten und deren Gästen allerhand lustige Tänze aufgeführt. Beim Anbruche der Dämmerung kommen Dorflmder zur Küchenthür und klopfen an dieselbe, indem sie singen: Hullaftfanu, Hollaftfaun, Hochzeitilrapfcn in der Pfann, Feuerl brenn', Feuerl brenn', brat die Nürst', brat die Henn', Hollapfann, Hollapfann, Hochzcitslüchl iu der Pfann. Wenn uns die Frau Vraut ,mr zehne davon schenkt, sei des Glückes schönster Stern auf ihr Haupt gelentt. Nach dem Empfange der gewünschten Liebesgabe singen sie: Der Kiuder mehr als dreie halten der Vraut zu Ehren eine Ningelreihe, sie tanzen um einen frischen Noscnbusch, uud wenn die Schlüssel tlingeln, machen sie alle husch, husch, husch. Im Verlaufe des Festgelages werdm Gesundheiten aufs juuge Brautpaar aufgebracht, die in dem Wunsche gipfeln: «Drm Hause zum Heil thu' jeder sein Theil» Bevor die Leute auseinandergchen, wird noch das Kraut gesalzen, d. h. Köchin und Spielleute werden mit Trinkgeldern betheilt, und hernach wird von den Neuvermählten Abschied genommen mit den Worten: Lebt allemal im Gottesfriedeu, glücklich und zufrieden, Jesus, Maria, Josef — die drei heiligen Lent' sollen euch zeigen den Weg zur Seligkeit. - (Der schnupfende Teckel.) 6^. Iagdgeschichte erzählt Vaurath Bauer in der * ^ ,^ ^ Da zog mein Vuschwart mit verschmitztem M'"' z i< s umfangreiche Tabaksdose aus der Weste und,^^! feinem polnischen Dialecte die a/Mgelten ,! «Wollten Herr Baurath ihm ein Prisch" " F würde er schon das Maul aufsperren!' GeM^lf eine kräftige Portion Niespulver wurde '"^F Nasenlöcher spediert, und unter entsetzliche«^' fiel sie schleunigst ab und schlug sich stitw"^««' Büsche, um mich tagelang nur scheel von der liuäugen. y^ — (Wie man Häuser stiehlt.) .^" ganzes Haus gestohlen wird, dieser Fall duM«- > ^ den Annalen des Verbrechertums einzig da^ ^ doch ist er soeben in Brüssel vorgekommen, ^^e, ? Arbeiten für den riesigen Seehafen im besten ^ ^F diesem Zwecke werden ganze Strahenzügk, s"°". ^ d>^ Güterbahnhof der ^.lüe V^rtü niedergelegt. Zu ^ ^ Schicksale verfallenen Häufern gehört auch ^.Mtl^ 6«8 ^iuos befindliche Nr. 661, dessen EigctM ^ Herr Moortgat ist. Kürzlich erschien dort "> jU Arbeiter mit einer Reihe Lastwagen und began ^ langer Zeit schon geräumte Haus einzure^ ^ ,^ scheint zwar weder allzu groß gewesen zu >^^d ^ Niederlegung allzu schwierig, denn bis zuw ^5 alles geschehen. Die Arbeiter setzten sich '" h<,t ^ packten Wagen in Bewegung, und seitoew ^^> weder von ihnen, noch von dem Baumateria e ^ hört. Als aber der Eigenthümer, der von w<9 ^ ^ l sich am Montag sein einstiges Haus beW^ ^ fand er nur noch eine leere, mit ullbrauchbal vollgehäufte Stätte vor. n«s)^ — (Sonnenschein und Inslu^^ unter Professor Rudel stehende Wetterwarte ^^ hat Anlass genommen, einmal statistisch "^fB« was es mit der auch von Aerzten getheilte« ^ , sich hat, dass die Zahl der InfluenzaMe ^< weniger Sonnenschein wir haben, dass ano > ^ M Influenza eine Trübwetter-Krankheit s"'^nil^ statistischen Prüfung hat sich aber kein Z"'^, d" ergeben: Zeitweilig scheint jene Ansicht i"" gaü^ aber kommen wieder Zeiten, wo z. B- " ^ Sonnenscheinstunden wächst, gleichzeitig al>e , noch viel stärker die Influenzafälle. a,nl"^ — (Amerikanische Spitzbube ^ Die Amerikaner sind unerschöpflich im ^'^ «l Spitzbubentrics. So wurde in Mwyorl ' ^U elegant aekleidete, auffallend hübsche jm'gc ^ ^„ U welche sich auf etwas eigenartige Weise ' > ^ wohlgefüllter Portefeuilles zu sehen »M ^ ^ Blanche Gray ist eine allerliebste Vlond" ^ von 23 Jahren. Sie hatte die Gewohnhc't, 5 Al« früher Abendstunde durch die weniger b"^B^ der Empire City zu promenieren. Sobaldp^-^ Aus fremdem Ktaw^' Noman von vrmanos sant'«'^ (35. Fortsetzung ^ 5^ Nach dem Esseu schlug Doctor Aen/^, , einen Spaziergang vor; sie willigte 6^ Mi^ Maifeldt und Lo'tta fchloffen sich dem ^^ ^ Die beiden Alten zogen es vor, in ihr" „ B^ zu bleibe», da Lorenz Weber nur "^ """ abendliche Plauderstunde mit seiner Frau ^ lange Pfeife verzichtete. ,, . ge" Thilla hatte den Arm ihres Verlobe' «^, ^ , Das Brautpaar gieng eine kurze Strecke ^ z und Maifeldt folgten. , sie s'f. i>' . Als Ziel des Spazierganges hat" ^K/ ! dlcht an die Stadt stoßende Wäldchen " ^ ^ . > breite, mit nur vereinzelten Häusern ve> ^ i führte nach dort hinaus. .,, ^ ^M ^ Lotta war feit langer Zeit "Ht !^„l ^ > versöhnlich gestimmt gewefen wie an .«liA s^! t Weniger Thillas Anerbieten, als die y"s t^ ' „^ ^ welcher die Schwägerin es ihr gestellt, ^ ^1'^ genehm berührt und - für den ^'ttlk" ft^l ^ — einen vollständigen Wechsel ihrer ^s^,' ^ verursacht. Viellricht trug auch der Frlc^ ^ ^ vollen, lauen Abends ein übriges daz" ^d kF^ ^ das, was sie am verflossenen Tage erre^ ^,, hatte, nun in einem viel milderen "^'^ Zum erstenmal kam ihr der Gedanle, ^l^^,!<' i ^ doch vielleicht gut mit ihr meine, dass ' M ^, < einen großen Theil Schuld an ve' ^,s ,^l Entfremdung und Spannung trage "' .^ ^l Grunde der Familie ihres Mannes ^ 5 « danken habe. Sie dachte daran, was "" l