wmmcr -v.___p t tta u, Prn li». pat IHM». IX. St, Thomas, A a m i Windisch. 1 ■ % AA ( m T A qulrcforma- PettauerZeltunK erscheint jeden Sonntilg. Preis für Peiia» mil Zustellung ins Haus: Bierieljährig st 1.2<), halbjährig st. 2.40, ganzjährig st. -t.W, mit Postversendung im Inlands Vierteljährig fl. 1.40. halbjahrig st. 2.«v. ganzjährig fl. ü.UO. — Einzelne Nummern 1» kr. Schriftleiter: N-mu-Id I«r«d «ah»r, Herren,«sse Nr. 23, I. Stick. Sprechstunde »in 1 bis 2 Uhr. — Verwaltung unk Verlag: W. ivlanke, Haupipla? Nr. «. Handschrisicn werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen dilligst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten» bis Freitag jeder Woche eingesandt werden. Rundschau. Das hochgespannte Jnleresse. welches aller-orten den Nachrichten vom spanisch-amerikanischen Kriegsschauplätze vom atlantischen Ocean anfangs der Woche entgegengebracht wurde, weil man der sicheren Erwartung war. dass Spanien nun end-lich einen Schlag thun werde, um einigermaßen die Schlappe bei Manila wett zu machen und welche« durch die fortwährenden geheimnisvollen Mittheilungen aus Madrid über furchtbare Pläne u. plötzliche Überraschungen, die seitens derspanischen Flotte, die bei den Capverdischen Inseln vor A nker lag, zu gewärtige» wären reichlich genährt wurde, er« lahmte nach und nach. Und seitdem die Nachricht eintraf, das« nunmehr das spanische Geschwader in den Hafen von Cadix zurückgekehrt fei und die Amerikaner nunmehr thatsächlich eine Landung auf Euba vorbereiten, ist die öffentliche Meinung zu bet Überzeugung gelangt, dass Spanien, statt all der Rodomonladen und Geldopfer für unzu-reichende Kriegsausrüstungen hinaus zu werfen, besser gethan hätte, Euba gegen eine ansehnliche Millionenentschädigung seine Unabhängigkeit zu geben und sich tveitgehende Handelsvortheile zu sichern, statt der Wett die kläglich, Unfähigkeit seiner Politiker, Heerführer und Admirale in solcher Weise zu offenbaren und um diese beschämende Thatsache noch recht augenfällig zu machen, so viele Millionen für deren Jniceniernng zu opfern, die dem arme», darbende» Volk auS-gepreßt werden, das mit dem Hunger ringt. — Richt minder kläglich ist daS Schauspiel, welches die Scenerie für die Jubiläumsfeier dem Aus-lande bietet. Bollkoniinenste Ratlosigkeit, die durch vollkommenste Unthätigkeit maskiert werden soll, ist die Signatur der Regicruiigsiveisheit unseres Ministerpräsidenten, von dem bald das alte Bänkel in Schwang kommen wird: .Auf dem Dache sitzt ein Greis, der sich nicht zn helfen weiß." Dieser Regicruugslehrling, der so plötzlich zum Meister der Regierung erhoben wurde, glaubte, wie der einfältige Zauberlehrling, die bösen Geister des Nationalitätenstreites. die der unselige Taaffe ans ihrem Banne gelöst hat und welche dessen Nachfolger Windifchgräy, KielmanS-egg, Badeni und Gautsch noch zu größerer Macht und Unbändigkeit heranwachsen ließen, niit dem Sprüchlein: ..Spracheiioerordnvngen seid gewesen", zu bannen, das er den Deutschen in Aussicht stellt, aber daS er ans Furcht vor den klerikal-seudal-ilavische» Hetzgeistern doch nicht auSzu-sprechen wagte. Dass dieses klägliche Schauspiel verbitterte», nicht mehr zu dämpfenden Nationa-litätenstreites in seiner ganzen schwerwiegenden und fast verhängnisvollen Bedeutung in den oberste» Regionen voll und gan; erkannt wird, beweist die Thronrede, in ivelcher auf den osfi-Helle» Jubiläumsjubel in den Anreden der beiden DelegatioiiSpräsidentert mit knnem Worte reagiert wird. Was helfen dem Monarchen die allerschönsten Jubelrede», wenn er sein Reich von tiefgehenden Zerwürfnissen und immer heftigerem Völkerstreit zerklüftet und erschüttert und dadurch dessen Groß-Machtstellung geschwächt, wenn nicht schon ge-fährdet sieht. Ueber das Fortleben nordischer Götter-mtzthen in den Festen und abergläubischen Gebräuchen deö deutschen BolkeS. Eine Studie von A. F. Avis Roch widerstrebt die winterliche Erde dem Frühlingsbote», der ihr umsonst vie elf goldenen Apfel der Fruchtbarkeit als Morgeugabe anbietet. Gerda rühmt sich der Schätze ihre« Vater» Gnmer: „Mir fehlt'S nicht an Golde aus Vater« Gute >n Gumersgarte» " (Das Äriitegold in der Erde Schooß) SchirnerS Überredungskunst ist zu Ende; was er durch Bitten nicht gewinnen kann, will er durch Drohe» erringen. Er droht ihr mit dem Schwerte des Ero, dem siegenden Strahl der FrühlinySsonne und bleibt sie auch da noch unbewegt, mit ewiger Er-staarnng. Run bekennt Gerda sich für bezwungen und reicht ihn, den Minnetrank: .Heil Dir Heldensproß! Hier nimm den Eiskelch, gefüllt mit Firnmeth! (Die die Eis- rinde sprengenden Gewässer.) D« guten Botschaft froh kehrt Schirner zu dem ängstlich harrenden Ero zurück: ..Blüthenhai» ist. wie beide wir wissen" .ein windstiller Wald;" „nach neun Nächten dem Nord-Sohn will Gerda" .zum Weibe dort werden." — So vermählt sich die blumengeschmückte Erd« der strahlenden Sonne. — Aber kurz ist die HochzeitSfreude. die Blumen verwelken so rasch; wie daS irdische Glück, so er-reicht auch die Sonne ihren .Höhepunkt. — Der Trinitatissonntag, sowie der JohanniS-tag bezeichnen Beide den Mittsommer; den längsten Tagen folgen die kürzesten Nächte. die gleich den längsten Nächten mythischen Zaubers voll sind; in der Erde verborgene Schätze tverden sichtbar, verzauberte Jungfrauen ericheine» an Quellen und heiligen Bäume» und flehen um Erlösung; wer Muth hat und reines Herzens ist, kan» sie aus der Macht des Bösen besreien und ihre Liebe gewinnen. Die Sommersonnenwendfeier der Alten wurde von der christlichen >kirche, die immer be. deutende Heilige an richtige Zeitabschnitte stellte, in eine JohanniSseier verwandelt. Stille ist's am 21. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, aber am 24. Juni dem Johannistage, leuchten, sobald es dunkelt, noch in allen deutsche» Landen die Höhenscuer. die vor viele» hundert Jahren als Symbole der Sonne, die nun ihre» höchste» Standpunkt erreicht hat, angezündet wurden. Obivolil das heutige christliche Landvolk seine Reifigbüichel dem heil. Johannes zu Ehren ver-brennt und den Grund zu dieser Sitte in manch anmuthiger Legende sucht, hat sich seltsamerweise die Bezeichnung .Sunnawendfeier" namentlich in den österreichischen Alpe» »och durchwegs erhalten. Die Sommersonnenwendfeier trägt kein so fröhliches, hochzeitliches Gepräge wie die Früh lingSfeier; sie gleicht mehr einer heidnischen Dr. Eduard Wolffhardt vor seinen Wählern. n. Wir konnten den berühmten AuSspruch R e -st r o y's wiederhole»: „Ich sehe schon wieder einen, der nicht da ist!" — Derjenige, welcher den Stoß in'S Herz aus den Abgeordneten führen sollte, der Vertreter der Ultra-Radicalen, der Ritter ohne Furcht und Tadel, war in die Ferne geschiveift auf seinem Radel, und so mussten andere zum Angriff schreiten. Der Wähler P i «k erhob sich als erster und meinte, man hätte alle Ursachen mit den Ausführungen des Herrn'Abgeordneten zufrieden *» sein, wenn er auch manches vermisse, was gerade für die hiesigen Wähler von hohem Jnterefs? gewesen wäre, wen» es auch nur Dinge von localer Bedeutung seien. Er wünsche nur. dass der Abgeordnete auf die nationalen Momente eine» erhöhte» Tenor lege, sbwohl die Leistungsprobe desselben ja einen Lichtblick auf sein zukünftiges Verhalten und daS der Volks-Partei eröffne. Aber er bedauere, dass der Ab» geordnete, obwohl er sich bei der Debatte über de» Anklageantrag zum Worte gemeldet habe, durch feine zeitweilige Abseutierung wieder desselben verlustig geworden sei. — Der Abgeordnete verwies diesbezüglich auf seine bereits srüher vorgebrachte» Ausführungen und versicherte, dass er gewiss kein Schwachmatikus sei. Er würde auch gerne mit seinen Wäylern öfter in Eontakt treten, wie dies Dr. P o in ni e r in Eilli thue. Leichenfeier; der beste Theil des Sommers ist dahin; Licht und Wärme beginnen schon abzu-nehmen, bald wird die Erde wieder den Scheide-kuß der Sonne erhalten, aber im Kreis der nor-dischen JahreSmythen spielt die Sommersonnenwende eitK bedeutende Rolle; als Repräsentant der Zonne erscheint nun der Lichtgott Balder, Odins Sohn; als Repräsentantin der Erde, dessen Gemahlin Nanna. Düstere Träume künden Balder seinen nahen Tod; die geängstete» Götter halte» Rath, wie das Unheil abzuwenden sei; Odi» fährt zu der Zauberin Wala, um ihre Meinnng zu erfahren; Frigga, die erhabene Göltermutter, beschwört alles Lebende und Leblose, dein geliebte» Sohne nicht zu schaden und alles leistet den Schwur; nur ein »»scheinbares Gewächs, am Thore Wal-hallas, die immer grüue Mistel, übersieht sie. Balders Uuverwundbarkeit gewiß, greifen die Götter ih» neckend a»; nur fein blinder Bruder Hödnr (die Finsternis) beteiligt sich nicht a» dem Spiele. Der hinterlistige Loge, der durch List erfahre» hat. dass Frigga vergessen hat die Mistel unschädlich zn machen, naht sich dem Hödnr mit einem Mistelzweig und fordert ihn auf. damit nach seinem Bruder zu zielen; Hödnr weigert sich, aber Loge drückt ihm den Zweig in die .Hand und führt ihm de» Arm. (Der Winter, der sich der Finsternis als Waffe gegen den Sommer bedient.) Balder stürzt von dem Geschoß getroffen todt zusammen. — Seine treue Gemahlin Nanna folgt Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt ein PostanweisuugS-Blauquett bei zur Bestellung dcö Abonnements auf den in Wien erscheinenden „Mereur", 36. Jahrgang. fei frei und habe nicht» zu thun, eine gutgehend« Kanzlei besitze und prnch genommen sei. Was daS Reden-ffe, so könne er gewiss auch sprechen; •er die Thätigkeit in den ClubS und iSschüffen weitaus ersprießlicher al» groß« Reoen zu halten. Abermals erhob sich P i S k und interpellierte den Abgeordneten, welche Stellung er zu der AuSgleichSfrage mit Unqar» einnehme. Der Ab-geordnete wies darauf hin, dass wohl die Re-gierung in einer Zwangslage sei, aber nicht daS Parlament; denn die Drohungen mit der Per-sonalunion und der Errichtung einer selbstständige» Bank seien gar nicht ernst gemeint, weil Ungar» sich gar nicht in solche» consolidierten Verhältnissen befände, um eine selbstständige Bauk zu errichten und weil Ungarn Eisleithanie» als Markt für seine Feldfrüchte brauche, denn Ungarn sei überwiegend ein Agricultnrstaat und die künstlich von seiner Regierung gezüchtete Industrie sei noch immer nicht im Stande, Ungarn von unS unab-hängig zu machen. Wohl aber gebe er zu, dass auch Ei»leitho»ien, namentlich die Industrie, durch die Einschränkung des ungarischen Markte« ge* schädigt werden würde. Aber Österreich weniger al« Ungarn, das heute die österreichijch-»ngari>che Bank bereits mehr in Anspruch nehme als die diesseitige StaatShälfte. Aber eines stehe fest: Keine Partei in Österreich finde sich bereit, die von der Regierung überwiesen?!! AnSgleichSvorlagen mit Ungarn zn genehmigen. Herr Joses Fürst interpellierte den Abge-ordneten wegen der Haltung der BolkSpartei betreffs des FarbenverbotS »nd der Richtunterstützung des Echönerer'schen AnklageantrageS gegen daS Ministerin um Gautsch. Der Abgeordnete verwies daraus, dasSer ja selbst 1670 bis 1871 Mitglied einer färben-tragenden Burschenschaft gewesen sei und gewiss jederzeit für die Integrität und Anerkennung der studentischen Verbindung eintreten und deren Rechte und Freiheiten nicht beeinträchtigen lassen würde; aber anderseits müsse jeder Unparteiische und Einsichtige zugeben, dass es nicht gut sei, das« die Studenten, wie die« durch Wolf geschehe, in das acute politische Treiben hinein gezogen werden. Gewiss müsse man wünschen und er-warten, dass unsere künftigen Beamten, die Träger der Zukunft wie des geistigen politischen und socialen Fortschritts, auch für die actuellen politischen, nationalen und socialen TageSfragen ihm freiwillig in den Tod und wird mit ihm auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Zu BalderS Leichenfeier kommen Riefen und Zwerge, sonst die bitterste» Feinde der Asen; alle werfen Blume», Edelsteine und Gold in die Flammen des Scheiterhaufens, um die Todte» zu ehren. Odin zieht seinen schönste» Goldring vom Finger und opfert ihn dem Feuer, findet ihn aber später unversehrt i» der Asche wieder. Frigga, untröstlich über den Tod chreS SohneS. sendet Hermode in die Unterwelt, um der TodeSgöttin Hela Lösegeld für Balder und Nanna zu bieten. Hela weist jedes Lösegeld zurück. ist aber bereit, Balder frei zu geben, wen» Alles »m ihn traure; wenn aber nur ein leblose« oder lebende« Geschöpf ihn nicht beweine, dürfe er Helwed (das Schattenreich vor der Götterdämmerung) nicht verlassen. Alle Geschöpfe, selbst die Steine, beweinen BalderS Tod. (alle«, die ganze Natur trauert »m den entschwindenden Sommer), nur ein Riesenwcib, Tok, weigert sich, ei» Trauerzeiche» um Balder zu geben. „Tok wird weinen" „Bei trockenen Augen" ..Hela behalte" „Waö sie bekomme»." Das Riescnwcib war aber niemand Anderer als Loge, der diese Gestalt gewählt hatte, um BalderS Auserstehung zu verhindern, ohne den Zor» der Götter aus sich zu lade». Dass man in Loge wieder den Winter zu — 2 — Theilnahme und Verständnis bekunde» u»d daS deutsche VolkSgefühl pflegen und bethätigen; sie hätte» aber auch die Aufgabe, sich jene Summe von Wisse» anzueignen, deren sie später in ihren oft sehr verantwortungsvolle» Stellungen bedürfen. Die Universitäten sollen aber nicht auf das Niveau von Drillanstalten herabsinke», zu denen sie Herr von Gautsch machen wollte, der eben ein echter Theresianer war. was genügend sage, »nd der die dort herrschenden Grundsätze gerne auf die Universität«! übertragen hätte, was aber niemals gelingen würde. Bezüglich des Verhaltens seiner Partei zu dem Schönerer'schen Antrag be» zog er sich auf da«, wa« er schon im Anfange seiner Eröffnungen gesagt und auseinandergesetzt habe. Herr P i S k machte dann darauf auf-merksam, welches Opfer die hiesigen Weinbauer ge-bracht hätten, ja. dass sie selbst Schulden gemacht, um den Weinbau in der KoloS zu heben und wieder zur Blüthe zu bringen, denn die Bewohner des Unterlandes hätten keinen anderen Verdienst, ihre Existenz sei einzig auf den Weinbau gegründet: aber sie fänden keinerlei Unterstütznng seitens der Regierung gegenüber der ungarischen Eoncurrenz, welche von der ungarischen Regierung in der energischesten Weise unterstützt werde. Er erwarte daher, dass der Herr Abgeordnete feinen Einfluß geltend mache und dass die deutsche BolkSpartei dafür eintrete, dass hierin Wandel geschaffen werde. Diesen Ausführungen trat Herr Josef Fürst mit Lebhaftigkeit bei und verwies auf die spärliche Summe von 30000 fl.. welche seitens der Regierung für den steierischen Weinbau als Unterstützung bewilligt wurde, während die uugarische Regierung ihren Weinbauern hundert-taufende als unverzinsliche Darlehen bewilligt habe. Dr. Wolffhardt dankte für diese Anregungen und bittet, ihm positive Daten zu liefern, damit er dieselben zur Begründung seiner Interpellationen und Beschwerden anführen könne. Er verwies dann auf die von Dr. Schmidt in Marburg an-geführten Postulate zur Verbesserung der Lage der Winzer, sowie auf die Bereitwilligkeit nnd das Verständnis des früheren AckerbauministerS Bylandt-Rheidt hier hilfreich einzugreifen, während er nicht wisse, ob der gegenwärtige Ackerbauminister daS gleiche Verständnis und den gute» Willen habe: so viel er von ihm wisse, sei der-selbe nur als ein guter und eifriger Pferdezüchter bekannt. Hierauf ergriff Herr Josef Fürst noch ein« erblicken hat, der den allgemein geliebten Sommer vernichtet, ist klar. Wie vorhin erwähnt, erinnern die Gebräuche deS Volkes bei der heutigen Johannisfeier stark an eine heidnisch« Leichenfeier und dürften Über-reste eines alljährlich am Sonnwendtage zu Ehren des Licht- und Sonnengottes Balder abgehalten-» TodtenfesteS sein. In Niederösterreich wurden noch vor kurzem am JohaniiiSabciid kleine Scheiterhaufen aus dürrem Reisig aufgeführt und angezündet; Burschen und Mädchen faßten sich an den Händen, tanzten im Kreis um das Feuer und warfen unter Sprüchen Blumen in die Flammen. Allerlei Aberglaube ist mit den Johannis-feuern verbunden, so heißt es, dass, wer dreimal über ein Feuer springt, bis zum nächsten Jo-haiinestagc kein Fieber bekommen kann. Im Erzgebirge flechten die Mädchen Kränze a»S Wiesenblumen, halten sie vor die Augen und sehen durch sie in's Feuer, indem sie spreche»: „JohanuiSfeuer, guck, guck! Stärk mir meine Augen. Stärk mir meine Augenlider. Dass ich Dich auf'« Jahr seh' wieder!" Dieser Spruche dreimal gesagt, soll vor Augenleiden schützen. In Böhme» nnd Mähren werden Stroh-kränze an Stöcken befestigt, dann angezündet »ud jubelnd im Kreis herumgeschwunaen; die Reste der verbrannten Kränze werden auf die Felder ge-tragen und cingcgraben: sie solle» reiche Ernte bringe». mal da« Wort und verwies darauf, wie nun. nachdem Perono«pora und Reblau» die Weingärten vernichtet und zerstört hätten, ein neuer Schäd-ling auftrete, der Sauerwurm, der daS, wa» noch übrig geblieben, vollständig ruiniere. E» fei daher eine dringend« Pflicht, das» die Regierung reichlichere Unterstützung und entsprechende Mittel bewillige, denn nur wenn sie dem Weinbauer auf die Füße helfe, könne sie darauf rechnen, auch Steuern au» ihm herauspressen zu könne». Herr F ü r t h -n e r interpellierte dann wegen der Sonntags-ruhe im Bäckergewerbe, worauf Herr O t t auf die Koste» aufmerksam machte, welche den Pettauern die Erfüllung ihrer Geschworenenpflicht auferlege, auf die er schon vor einem Jahre die Aufmerksamkeit des Abgeordneten gelenkt habe; e« sei aber bisher diesbezüglich nicht das geringste ge-schehen. Dr. Wolffhardt erklärte, darüber schon mit GleiSpach gesprochen zu haben und auch der jetzige Justizminister Ruber dürfe sich der Unbilligkeit dieser Zustände nicht verschließen, wie den» auch schon vo» Seite mehrerer Geschworener Petitionen den Abgeordneten zugesendet wurden. Wenn ihm auch eine solche zugesenbet würde, so werde er diese dann übergeben und befürworten oder eine Jnter-pellation a» den Minister richten, je nachdem die« die Wähler wünschen. Hierauf griff auch Herr M a r t s ch i t s ch daö Eapitel von de» Geschworenen auf und illustrierte in drastischer Weise. Der Abgeordnete erklärte nochmals, er sei ebenso bereit eine Petition zu übergeben und zu unterstützen, al« eine Interpellation zu stellen, sobald man ihm daS hi»u nöthige Material be-züglich der Kilometerzahl der Entfernungen und der Kosten beschaffe. Hiegegen erhob sich Herr Ott und erklätte. er sei keineswegs geneigt, diesbezügliche Schritte mit oder ohne Unterstützung des Abgeordneten zu thun und um ae-rechtfertigte Forderungen zu petitionieren, es fei vielmehr Sache de« Abgeordneten, dieselben ohne weiter» und dirett zu vertreten. Herr M a r t s ch i t s ch brachte dann auch die so schlechte Verbindung mit Marburg zur Sprache und beantragte, der Abgeordnete möge auch hier auf eine Abänderung hinwirken ; worauf Herr S ch u 1 f i n k mittheilte, das» er sich bereits namens der Handels- und Gewerbekammer an die General-Direction der Südbahn gewendet, diese ihn aber verständigt habe, das« daS Ansuchen zu spät Auch dem brennenden Rad begegnet man noch hie und da am JohanniSabend, obwohl nur selten, denn der lodernde Scheiterhaufen entspricht beffer dem Bilde der glühenden, alles durchstrahlenden Sommersonne. In den slavischen Ländern pflegt man auch ganze Herden um die JohanniSseuer zn treiben, um sie vor Krankheit zu schützen. Die rothe Flagge. Erzählung au« dein spanischen volttleben v. E. Laserme. (64tuf«) R»ckdruS wr&otrn Mit einem Schrei stürzte Bianca in diesem Augenblick auf daS Verdeck und rief: ..Sie täuschen Euch, sie täuschen Euch; es sind Seeräuber!' An Bord des Spanische» Schiffes gab sich plötzlich eine lebhafte Bewegung kund u»d eine zahlreiche Mannschaft füllte da« Verdeck; mit Wilcht kam dasselbe jetzt heran, so das« sich im Augenblicke, ehe Beausort es hindern konnte, die Längsseiten der beiden Schiffe auf Armeslänge nahe kamen .Feuer! tausend Blitze, Feuer!" schrie Beausort. Und der „Reguin" spie einen Kugelregen auf das spanische Schiff „Beschießt da« Schiff!" schrie Beaufvrt. ..Bohrt eS in den Grund !" Sein Befehl ward befolgt, das Bombavde- gestellt worden sei, da der Fahrplan mit den VerbandS-Directionen festgestellt sei, dass aber im nächsten Jahre Rücksicht darauf genommen werden würde. ES wurde dann von einigen Wählern die Forderung gestellt, der Abgeordnete Wolffhard möge eine radikalere Auffassung al« bisher bethätigen und sich hieran durch etwaige, gegen« theilige Clubbeschlüsse nicht behindern lasst». Der Abgeordnete trat dem mit der Begründung ent» gegen, dass bei feiner Wahl gefordert wurde, dass er in die deutsche BolkSpartei eintreten sollte und dass ihm daS Eingehen auf diese Vorstellungen ja zwingen würde, auS der Partei anzutreten. Er glaube aber, das« er als Wilder nicht da« leisten könne oder bewirkt hätte, was er bisher innerhalb der Partei zu bewirken vermochte. Seine Haltung wäre immer eine treu-deutsch-nationale gewesen, wie er ?S auch im Deutschen Schul-verein an Arbeit und Mühe nicht habe fehlen lassen. Man möge daS harte Wort verzeihen, ober er müsse es nochmals betonen, dass das Halten radikaler deutsch-nationaler Reden nicht daS wesentlichste und nützlichste sei und das», wenn sich keiner dem Clubzwange fügen wolle, die Deutschen bald ein Bild der Zerfahrenheit bieten würden. Eine vereinzelte Person vermöge nicht» durchzusetzen und nur in Vereinigung liege die Stärke. Alfons Ritter von Scherer. Der bisherige Bezirkshaiiptmann Herr Alfons Ritter von Scherer wurde nach siebenjähriger Wirkiamkeit an dieser Stelle von hier abberufen und zur Statthalterei i» Graz versetzt. Sieben Zahre sind eine kurze Spanne Zeit »nd doch in unserem gegenwärtigen, kurzlebigen Heit-alter und bei den schwankenden, politischen Zeitläuften immerhin lange genug, um Leistungen zu vollbringen, die eine dauernde Wirkung hin-«erlassen und es ermöglichen, über einen Mann, der im öffentlichen politischen Leben thätig ist, urtheilen zu können, wenn auch hier, die Worte des Dichters variirend, gesagt werden kaun, dass dass Urtheil von der Parteien Gunst und Haß. wenn auch nicht ganz entstellt, fo doch getrübt werden kann. Sieben Jahre sind in unseren politischen Zeitläuften immerhin bedeutsam, denn wir haben ment setzte sich fort. Ein weißer Nebel verhüllte beide kämpfenden Fahrzeuge, ein blutiger Kampf wurde gekämpft; auf dem Verdeck des „Requin" lagen viele Verwundete und Todte; Beausort hieb um sich wie ein Rasender und verfolgte die Feinde nun bis auf ihr Schiff. Plötzlich stand Beausort wie versteinert mit der geschwungenen Waffe in der Hand und starrte auf den Capitän der spanischen Barke, der ihm entgegen trat. „Capitän deS .Requin'!" rief der Spanier, „Feigling. Elender, Seeräuber, emfange Deinen Lohn!" Jörge!" schrie Beaufort. „dass die Hölle Dich verschlänge!" „Bianca? Wo ist Bianca?" rief Jörge, mit dem Dolche in der Hand auf Beausort einstürmend; aber dieser sprang ans da» Verdeck seines Schiffes zurück und mit einem Axthiebe da« Tau durch-schneidend, durch daS die Spanier die beiden Schiffe verbünde» hatten, brach er in ein höh-nisches Gelächter aus und rief: ..Du suchst Bianca? So komme und hole sie Dir, wenn Du kannst?" Mit diesen Worten verschwand der Pirat in den Cajütenraum seines Schiffe»; die Mannschaft de» „Requin". die im Eifer de» Gefechte» auf da» spanische Schiff gegangen war, sah sich mit Entsetzen von ihrer Barke abgeschnitten und den Tod in den Wellen einem schimpflichen Tode durch FeindeShand vorziehend, stürzten sich die Matrosen in da« Meer, um vielleicht auf diese Weise ihr Schiff wieder zu erreiche». Der „Requin". seine« Steuer» beraubt, trieb ziello» auf dem Wasser, ein Spiel der Wellen; — 3 — sehr wenige Minister unter den Vielen, die alS pensionierte Geheimräthe und Excellenzen das Stadtbudget belasten und schwer in den Steuer-säckel fallen, die siebe» volle Jahre ausgehalten oder gar noch darüber; ganz im Gegentheile. Und gerade diejenige«, die sich am standhaftesten auf ihren MirnstersauteuilS erbiclten. waren oft nicht die allerbesten, wenn auch nicht die aller« schlimmsten. Ein Manu, der ein so umfassende» und da« politische und gewerbliche wie ökonomische Leben der Bevölkerung so stark beeinflußendeS Amt wie da« eines BezirkShauptinanneS. also gewissermaßen eines Statthalter-Stellvertreter» bekleidet, gibt der öffentliche» Meinung da« Recht, sich über ihn, sein Verhalten, seine Fähigkeiten und »eine Thätig-keit, wenn diese abschließt, ein Urtheil zu bilden und dieses zum Ausdruck zu bringe», ja. er verpflichtet dieselbe gewissermaßen hiezu. Und so wollen auch wir es versuchen, ein möglichst objectives Urtheil über den Scheidenden als Politiker, als Beanite» und al» Mensche» zu fällen. Al» Beamter zeichnete er sich durch strengste Pflichterfüllungan»;als Hauptaufgabe hatte er eSsich vom Antritte feine» Amtes an gestellt, das Bildungsniveau der Bevölkerung des ihm unterstehenden Bezirkes zu heben, in der ganz richtigen Erkenntnis, das» dieses ebenso sehr zur Wohlfahrt der Bevölkerung, als zum Nutzen des Staates fei. Daher trachtete er, vom Beginne seiner Wirksamkeit an, sowohl die Zahl der Schulen zu vermehre», als auch den Unterricht in denselben zu verbessern Er ivar auch bestrebt, die Stellung der Lehrer moralisch und finanziell zu bessern. indem er ihr Einkommen zu erhöhen bemüht war, damit sie eine nnab-hängiaece Stellung bekämen; freilich schränkte er diese Unabhängigkeit wieder insoweit ei», dass er ihnen einschärfte, sich aller nationalen »nd politischen .Kundgebungen zu enthalten. Und in der That haben sich die slovenische» Schulen, da er sich nicht mit papierene» Erlässen begnügte, sondern wo eS noth that, persönlich intervenierte, während der Zeit seiner Amt«-Wirksamkeit nicht nur vermehrt, sondern auch wesentlich verbessert. So wurde» in der Zeit seiner Amtsthätigkeit nachfolgende Volksschulen errichtet: 1892 St. Nicolai. 1893 Schiltern, Stoperzen. St. Wolfgang a.K., 1894 St. Johann, immer gefolgt von dem „Sancto Christo de Lezo." Eine Weile blieb alles stumm auf dem verödeten Schiffe, da plötzlich ertönte ei» lauter Schrei und zwei kämpfende Gestalte», erschienen auf dem Verdeck. „Jörge! Jörge! Zu Hilfe! Er tödtet mich!" hörte man eine weibliche Stimme in Todesangst schreien. Schon war Jörge in da» Wasser gesprungen und mit kräftigen Armen die Wogen theilend, erreichte er in wenigen Aligenblicken daS feindliche Schiff, schwang sich empor und erreichte das Verdeck; sich zwischen die mit Anstrengung der letzte» Kräfte ringende Bianca und Beaufort werfend, stieß er dem Piraten den Dolch in die Brust, dass er röchelnd zu Boden fiel. Die Besatzung des spanischen Schiffes, die französischen Matrosen an ihrem Vorhaben, ihr Schiff zu erreichen, hindernd, verfolgte gleichzeitig den Vorgang auf den, „Reqnin," vrach bei dem Falle Beaufort'S in ein' freudige« .,Hurrah" aus und näherte sich nun dem Piratenschiff, um ihren braven Capitän und die heldenhafte und halb-ohnmächtige Jungfrau zu beglückwünschen. Nach« dem diese auf ihr Schiff übertreten wäre», wurde der „Requin" in Schlepptau genommen; bei günstigem Winde nnd gutem Wetter ging e» mit vollen Segeln der spanischen Küste entgegen und der ..Santo Christo de Lezo" lief noch vor Nacht im Hafen von Pasage» ein.--- Die Kirche in Lezo stand schon seit Stunden geöffnet, da« Gnadenbild des Erlöser» war mit einem Kranz der schönste» weiße» Rosen geschmückt, zu jeder Seite de» Bilde» brannte eine beinahe St. Wolfgang (Pettauer Bezirk), 189b St.Thoma». Groß-Sonntay und St. Loremen in den Windisch-Büheln, wobei ihm, wie bei seiner fchulreforma« torischen Thätigkeit, der verdienstvolle Echul-Jn« fpecior Herr Ranner, der seit 21 Jahren in den Bezirken Pettau, Friedau und Rohitfch thätig ist und während dessen Dienstzeit sich die Zahl der Volksschulen in diesen 3 Bezirke» um 110 ver-mehrte und 35 Neubauten ausgeführt wurden, thatkräftige Mithilfe leistete. Als Politiker nahm Ritter von Scherer den Standpunkt des Polyglotten Österreichers ein und war immer bemüht, mäßigend auf die radikalen Elemente einzuwirken, welcher Nationalität sie auch angehören mochten nnd er hat es dadurch wesentlich ermöglicht, dass in diesen 3 Bezirken immer leidlicher Friede herrschte. Waö nun de» Menschen betrifft, so muß eS voll und ganz anerkannt werden, dass er ein Gentleman», eine noble Nalur ist und wer die Ge-legenheit hatte, im näher zu treten, muß unbe« dingt zugeben, das» er außerordentlich liebenS-würdig und entgegenkommend und äußerst ge-fällig war. sofern es ihm nur immmer möglich war, ein Ansuchen oder eine Bitte zu gewähren. Schroffheit war ihm fremd und daher wird er bei allen, die ihm näher traten, in günstigstem Andenken bleiben. Pettauer Wochenbericht. (prrsonalnachricht.^ Der hochw. Herr Fr. Moravec. Stadtpsirrkaplan in Pettau. wurde zum Stadtpsarrvicar daselbst ernannt. (Abschicdsltnripe.) Die Turner hielten Donnerstags nach dem TranercommerS für Dr. Michelitsch eine Abschiedskneipe für Herrn G r a d i s ch, der in den allernächsten Tagen Pettau verläßt. Herr Alex Kollenz bensitzte diese Gelegenheit, um auf da» bevorstehende Teutsche Turnfest », Hamburg hinzuweise» und diejenigen, denen es ihre Mittel erlauben und denen eS möglich, einen Urlaub zu erhalte», aufzufordern, sich au diesem echt deutsche», nationale» Feste zu betheilige». Er theilte aber auch ferner mit. dass am 29. Juni ein Gauturnfest in Marburg stattfindet und das« beabsichtigt sei, drei Riege» zu bilden, für Reck, Pferd und Barren und lud die Turner daher zu fleißigem Besuche de» Turn-platzeS ein, damit die Pettauer bei diesem Gau- armdicke Kerze au» reinem Wich«, um die sich kunstvoll geformte Blume» gleichfalls au» Wach» schlangen, ein Schiffsmodell hing von der Decke der Kirche herab, aus dessen diminutivem Mast eine rothe Flagge aufgehißt war, die die Inschrift trug: „Santo Christo de Lezo." Die Stufen vor dem Altare »varen mit Teppichen belegt nnd mit Blumen bestreut; Gruppen von Mädchen und Frauen standen flüsternd vor dem Portale der Kirche, auch weiter« gebräunte Matrosen in ihrem Sonntagsstaate gesellten sich zu ihnen. War eine Hochzeit auch immer ein Ereignis, dem die Bewohner von Pafage» und Lezo großes Interesse entgegenbrachten, io war heute die Theilnahme für da? Brautpaar, das in der Gnadenkirche von Lezo getränt werde» sollte, eine ganz besondere. Die Namen Jörge und Bianca waren auf alle» Lippe», denn die merkwürdige» Abenteuer des PaareS, die Gefahren, denen sie auf wunderbarer Art entronnen, ihre treue Liebe, hatten seit Wochen fast den ausschließlichen Ge-sprächsstaff der guten Leute gebildet. Endlich nahte sich der HochzeitSzug; unter den« Gekaute der Glocke» und dem Spiel der Orgel hielten J"rge und Blanca ihren Einzug in die festlich geschmückte Kirche. Als der greise Pfarrer nach einer ergreifenden Rede die Hände der Liebende» zusammen gab, da blieb kein Auge trocken. Blanca und Jörge aber wandten ihre dankerfüllte» Blicke dem Bilde des Erlösers zu. Bestes leisten. Gleichzeitig machte er i turnerische Übung aufmerksam, die itschlond immer mehr Verbreitung [i das Stafettenlaufeu und empfahl, .nützlichen al« gesundheitsfördernden hier ebenfalls einzuführen. 399.50 Eintrittsgeld für nichtversicherungSpflichtige Mitglieder 47 kr.. Strafgelder fl. l32, sonstige Ein-nähme»» fl. 9.87, Zinsen fl. 11.96, Reservefond pr. 31. December 1896 betrug fl. 555.64, Ge-sammt - Activa fl. 4191.05. Passiva : Krankengelder fl. 1065.18, Auslagen für Arzt fl. 905 82, Medikamente und Heilmittel fl. 452.73, Spital-. VerpflegS- undTransportkostenfl. 659.95, Beerdi-guugSkosten fl. 551, sonstige Ausgabe» fl. 123.96, Refervefond pr. 31. December 1897 fl. 393.51, Summe fl. 4191.05. Der Vorsitzende legte dar, dass leider im abgelaufenen Jahre eine Berlin-gerung des Reservefonds stattgefunden habe und zwar hanpt>ächlich durch den hohen Betrag der Krankengelder, indem die verschiedenen Ärzte ciucs-theils sehr bedeutende Honorare beanspruchten, andererseits viel mehr Krankentage verrechnet und bezahlt wurden, als die Aiigemeldeten zu fordern berechtigt gewesen wären. Der Wiederholung dieser lldelstände sei in dem nun beginnende!: Jahre dadurch abgeholsc», worden, dass dic Krankencasia mir mehr einen einzigen Arzt be-stellte, der die Behandlung gegen ein jährliches Pauschal übernoinme» habe, wodurch die Kranken» cossa eine »vesc»tliche Ersparnis erziele und der-artige Mißbräuche, wie sie bisher vorgekommen feien, lur immer unmöglich gemocht sind, Herr Klepp, der hiebei um daS Wort ersuchte, wurde verwiesen, später, bei Punkt 5. unter „Allsälliges" waS er zu sagen wünsche, vorzubringen. Nach Vorlesung de« Cnssenberichtes bestätigten die Mit-glieder diS ÜberwochungSariSschusseS. die Herren Kokoll und JoS. Spritzey. dass die Rech-»ringen »nd Bücher geprüft und in vollster Ordnung gefunden worden seien. Sodann wurde zur Wahl des VorstandaS geschritten und nach-folgende .Herren gewählt: 3 Arbeitgeber: Masten, Martschilsch und Steudte; k Arbeitnehmer: I. Klepp, I MoSharnmer. F. Nekola. I. Prökl, I. Spritzey jr. und C. Sandri; in den Über-wachungSauSschuß: 2 Arbeitsgeber, die Herren Frank und Max und 4 ArbeitSnehmer, die Herren A. Gomilschegg. I. Heller. M. Pototsch-nig und I. Sll)umenjak, endlich in da» Schied«-gericht die .Herren Arbeitsgeber Rusinger und Vogel uud die ArbeitSnehmer: Herren I. Ceserin, R. Katzmann und F Sewer. Nach vorgenommener Wahl dankte fterr Steudte für seine Wieder-wähl in die Vorstandjchaft. erklärte aber gleich, zeitig, das» er kaum in der Lage sein dürfte, eine etwaige Wiederwahl zum Obmann anzu-nehmen. fierr I. Klepp meldete sich bann zum Worte und beantragte eine Abänderung der bis-herigen Lohnansätze für Lehrlinge. Arbeiter und Borarbeiter und die Einführung einer II. Classe mit höhe»er Einzahlung, damit die Arbeiter im ErkrankungSfalle auch ein höheres Krankengeld er-halten können und gibt der Hoffnung Ausdruck, dass die Herren Arbeitgeber nicht dagegen sein werden, wenn dadurch auch ihre Beitragsgebühr etwas er-höht werde. Nachdem der Vorsitzende verspricht, diese Borschläge bei den Arbeitgebern zu befür-Worten, ebenso die beantragte Wahl von Ersatz-Männern seitens der ArbeitSnehmer für de» Au», schub, da diese oft unterm Jahre Pettau verloste» müssen und dadurch die den ArbeitSnehmern zu-stehende Anzahl von zwei Drittheilen deS Ausschusses nicht iutact bleibt, wird von der Versammlung beschlossen, dem AuSschusse die For-mulierung der diesbezüglichen Abänderungen der Statuten zu überlassen, welcher die Abänderung der Varagrafeiitexte der nächsten Versammlung Jur Beschlußfassung vorzulegen habe, woraus der Zorsitzeiide allen den Dank auSsprich: und die Versammlung für geschlossen erklärte. (Eoldent Sistnnadtl gtfondtn.) Die Schülerin der Mädchen-VolkSschule. M. S k e t a. hat eine goldene Busennadel gefunden und sie dem Herrn Oberlehrer gegeben, der sie beim Stadtamte deponierte. (Abstun v«m Lau.) Am 6. Mai stürzte bei den RrstaurierungSarbeiten im Hause des Herrn Fürthner, in der Allerhciligengasse, die Taglvhneri» Johanna Soretz von der Höhe de» Dachfirste» auf einen Haufen aufgeschlichteter Dachziegel herab, wobei sie sich die Schädeldecke zertrümmerte und da» Rückgrat brach. Dieselbe wurde im schwerverletzten Zustande in da« Spital transportiert. (Aofgtfnndtnt sticht.) Donnerstag nachmittags wurde ziemlich weit unterhalb der Eisenbahnbrückt, durch da» Sinken de» Wasser», in der Drau, im Schlamme steckend, die Leiche de» Pionnier» aufgefunden, der am 29. April während der Übungen von einer Zille in den Strom stürzte uno nicht mehr gerettet werde konnte. Da» Begräbnis fand Freitag Vormittag statt. (Don Messer.) An zw?i Orten hat wieder da» Messer zur gleichen Zeit gewüthet. Vorige» Sonntag nach i 2 Uhr gerieth in der oberen Drangasse. gerade vor dem Geschäfte des Herrn Josef Pirich ju»., der in der Schwäbischen Mühle bedienstete, >9-jährige Anton Maroch mit dem bei ersterem in Dienste stehende» Johann D r o b n i t s ch in einen Wortwechsel, während dessen jener plötzlich ei» Messer zog und e» mit voller Gewalt dem Drobnitsch in die linke Brust-feite stieß. Nur durch eine ctwa» seitliche Führung oder durch Abgleiten erreichte da» Messer glücklicher Weise da» Herz nicht. Der Attentäter wurde sofort i» Gewahrsam, der Schwerverwundete — 5 — aber in» Spital gebracht. Zu gleicher Zeit hatte in Marburg im Stadtpark ein In-dividium, das excedierte und den ein Sicherheit»-Wachmann verhaften wollte, diesem ein Messer in den Kops gestoßen und dann in der Wunde umgedreht. Der Verwundete hatte jedoch »och die Krast und dir Geistesgegenwart, den Säbel zu ziehe» und den Messerhelden niederzuhauen. Beide wurden in schwerverletztem Zustande in'» Spital gebracht. Bei der Reiorm der Strafgesetze mus» hierin eine sicher wirkende Abhilfe geschaffen werden. tSchadenfeurr.) Am 20. Vlpril brach um '/, 10 nachtt in Michalofzen in einem dortigen der Antonia K o v a ö > ö , in Friedau. gehörigen Winzerhaufc, welche» nur mit Stroh eingedeckt war. Feuer au», welche» dasselbe vollkommen einäscherte. E» soll nicht versichert gewesen sein und die Besitzerin durch diesen Brand einen Schabn, von cirea 500 fl. erlitten l»aben. t/enerbereitschaft der freiwilligen /riirr-wthr.) Für die laufende Woche hält der II. Zug und die II. Rotte Feuerbereitschaft. — Zngssührer Bella». Rottführer Maitze» und 8 Mann. Feuermcldungen sind auf der Centralstation in der Sicherheitswachstube im Rathaus zu mache». der Ükbschnitt und die wichtigsten Er-jiehuugsarten der Nebe mit besonderer 6t-rücklichtignng veredelter Neben. Mit 42 fSrbigen Abbildungen, Begabt von Anton Stiegler. Fachlehrer an der Landet-Lbst- und Weinbau-Schule in Marburg a. Drau. Die» ist der Titel eine» Werke«, welches soeben bei „Leykam" in Graz erschienen ist »nd das gewiß nicht verfehlen wird. daS große In-terefse aller weinbautreibenden Kreise in Anspruch zu nehmen. Bürgt doch schon der Name de» Verfasser», der nicht nur durch seine unermüdlichen Be-lehruiigeu in Striermark allenthalben bekannt ist und sich wegen seiner durchaus praktischen Unterweisungen große Verdienste um unseren eiichei-mische» Weinbau erworben hat. sondern auch außerhalb der Grenzen unsere» Lande« al« her-vorragender Fachmann gilt, dafür, das» sein neueste» Werk vnrchau» zweckentsprechend und praktisch ausgestaltet worden ist. Seitdem die Reblau« begonnnen hat. unsere heimatlichen Weincultiiren zu vernichten und seit-dem man an« diesem Grunde angefangen hat sich zur neuen Cultur mit amerikanischen Unterlagen als dem einzigen aussichtsvollen Mittel, i» Zu-kunft noch Weinbau treiben zu könne», zuzu-wende», konnte man sich der Ansicht nicht ver-schließen, dass eine Fortsetzung der bisherigen Art, die Weinberge zu behandeln, ausgeschlossen werden muß. Und so sehen wir denn fast überall den reinen Satz (Auspflanzung nur einer Sorte auf den einzelnen Tafeln), den Reihensotz. die Aue-wähl nur guter u»d für die jeweilige» Verhalt-nisse geeigneter Sorten u. drgl. m. zur Anwen-dung kommen und damit einige der Hauptbedin-gungen für einen einträglichen Weinbau erfüllt. Ebenso wichtig, wie da» richtige Auspflanzen ist nun aber auch die fehlerlose Weiterbehandlung der Rebe. Nicht jede Sorte verlangt dieselbe Be-Handlung und denselben Schnitt, wenn der Wein-stock den günstigsten Ertrag liefern soll: ja man kaun sagen, dass vom Schnitt die Ernte zum größten Theile abhängig ist. Wie traurig e» be-züglich des Schneiden» der Rebe bei uns jedoch aussieht, ist den meisten Weinbauern nur zu gut bekannt. — Hier soll «»in das Stiegler'sche Werk ein praktischer Führer sein. Auf II Tafeln von der Größe 60/44 cm. mit 42 färbigen Abbildungen werden durch eine klare, keineswegs schematische Darstellung anschaulicher, als es die beste Beschreibung vermag, die verschiedene» Arten de» Rebschnittes und der Erziehung des Weinstockes vorgeführt: Der Schnitt im Frühjahre, der Stand im Herbst und der Schnitt im nächsten Frühjahre. Eine gedrängte, jedoch erschöpfende Beschreibung auf den Tafeln gibt die Vortheile und allfallsigrn Nachtheile jeder ErziehungSart an. sowie die Sorten, für welche der jeweilige Schnitt am Vortheil-haftesten zu verwenden ist. Angeführt ist die Kopf«, Bock-, ungarische. Rheingauer Halbbogen-. die doppelte Halbbogen- (auf Pfahl und Drathrahme» und nur auf Drahlrahmen), die Elsässer-, sie irische Zapfen- »nd steirischc Bogen-ErziehungSart, sowie der Winkelzugschnitt und die darin niedergelegten reiche» Ersahrunge», welche der Bersasser bei seiner langjährigen, rastlosen Thätigkeit im Lande gesammelt und durch um-fassende Beobachtungen auf seinen viele» Studien-reisen noch vermehrt hat. sichern dem Werke die weitestgehende Verbreitung. Seine schöne Aus-stattuiig. der billige Preis und die Handlichkeit de» Formate» lassen ee auch zum willkommenen Schmnck in den Zimmern »»screr Weingarten-Häuser geeignet erscheinen. Möge e» zum Wohle unsere» Weinbaues bald i» keinem solche» fehlen. Mittheilungen aus dem Publicum. (Ueber das Mitnehmt» von Hnndtn beim Nadfahren.) E» ist zweifellos, dass tägliche Be-wegiing, Hunde» zu deren Wohlbefinden unbe-dingt nothwendig und unerläßlich ist, worau« solgt, dass der Besitzer Sorge zu tragen hat. dass dein Thiere die» auch ermöglicht wird. Selbstver-ständlich muß an dem Grundsatze festgehalten werden, den Huud nie allein herumlaufen zu lassen, wodurch derselbe nicht nur allen möglichen Eventualitäten ausgesetzt ist. sondern auch gründ-lich verdorben wird, seinem Herrn mehr Verdruß al« Vergnügen macht, andere» aber mitunter derart zur Last fällt, das» man wirtlich die im gerecht-fertigten Unmuthe gesprochene» Worte eines bekannte», um die Verschönerung der hiesigen Park-Anlagen verdienten StadwaterS begreift, die da lauten: „Erschlagen soll man die Vieher alle; schauen« Ihnen nur einmal den Stadtpark an. 5—6 solche Vieher gaulen ost auf einmal unten herum und graben da« Angepflanzte wieder heran«." — E« wird wohl Niemanden geben, den solche Devastation nicht empört; nur trifft die Schuld weniger die Kunde al« deren Besitzer, welche die Thiere sich selbst überlassen und sich thatsächlich ost den ganze» Tag darum nicht kümmern. Der Huud. seinem Bedürfnis nach Be-wegung kolgend, läuft vom Hause weg und hat damit den ersten Schritt zu seiner Selbstständig-feit gethan, die ei» guter Hund nie haben soll und darf. — Um nun auf das Mitnehmen von Hunde*,! beim Radfahren zurückzukommen, ist e» gewiß Thierquälerei, wenn man einen Hund bei großer Hitze längere Touren, selbst bei mäßigem Tempo, mitlaufen läßt. denn, bei dem verhält-niSmäßig raschen Vorwärtskomme» des Vehikel», muß der Huud immerhin scharf ausgreifen, um Schritt zu hatten und kann derart ermüden, das» er. wie es leider schon vorgekommen, vor Er-mattung liegen bleibt. Kleine Touren, etwa bi« zu einer Stunde, bei mässigeni Tempo, vielleicht wöchentlich 2—3 Mal. kann man jedoch einen normalen, gntentwickelten Hund erfahrungsgemäß anstandslos mitmachen lassen; die Bewegung schlägt ihm vorzüglich an und hat daS Gute für sich, dass er Tags darauf recht gern zu Hause liegen bleibt, oder doch mindestens nicht auf eigene Faust Exciirsionen macht, die — speziell Jagdhunden — oft recht verderblich werden könne» Sr'lbstverständlich muß unter allen Um-stände» auf die Individualität des Hundes Rück« ficht genommen werden und wird eS wohl Nie-mandem einfallen, einen zu jungen, kleinen oder altersschwachen Hund dem Rade nachlaufen zo lassen oder durch Ortschaften zu fahren, wo bissige Köter den begleitenden Hund überfalle» und jämmer-lich z»richten könne». — Radier, die jedoch nur im Reiiiieii Vergnügen finde», thun hingegen entschieden am besten, auch auf ganz kurze Strecken keinen Hund mitzunehmen, denn das Thier wird dabei nur sinnlos hcrabgehetzt, oder aber wird — zur Einsicht gekommen — eine Zeit lang mit-laufen und da»» sich i» die Busche schlagen, dem Grundsatz huldigend: „Der G'scheidtcre gibt »ach." P. ,,Mercur." Das durch seine Genauigkeit, Reichhaltigkeit und sorgfältige Redaction weltbekannte Finanz- und Verlosungsblalt ^Mercur". Wien 1., Woll-zeile 10, eröffnete mit 1. April d. J. ein Abonnement mit der Begünstigung, dass die hieraus reflectirenden, neu eintretenden Abonnenten das „Finanzielle Jahrbuch des Mercur" so lange der Vorrath reicht, gratis erhalten. Die Reichhaltigkeit desselben An Informationen ist allgemein anerkannt, wie denn Überhaupt die Leistungen des „Mercur" jene aller concurrierenden Journale weit hinter sich zurücklassen. Das Abonnement, weichet! vom 1.April bisEnde December inclusive Zusendung und mit der Gratis-PrAmie nur fl. 2.— beträgt, kann jedem Kapitalisten, Los- und Effectenbesitzer bestens empfohlen werden. "■i fm hfr» I» ta IIP ■»!»-, umriuimMHa Besseres Mädchen wird sogleich zn 2 Kindern gesucht. — Anzufragen bei W. Blanke. Der Graf YVurmbrand'gcbt' Gutspächter, Gottfried Ulrich in Ankenstein, Post Pettau, hat einen 2 jährigen Zuchtstier, Pinzgauer Original-Rasse, lizenziert, allen guten Eigenschatten entsprechend, zu verkaufen. Weingartenaufseher, welcher die Weinbauschule absolviert hat, wird bis 1. Juni aufgenommen. Anfrage in der Buchhandlung W, Blanke in Pettau._ Rattentod (/rlir Zmmijch. Drlit}sdj) ist das beste Mittkl, »m Raiteu »nd Mäuse schnell und sicher z» vrrtilgen. Unschädlich für Menschen und HauSthiere. Zu haben in Packeten ä 30 und 60kr^bciApoch^ker ch. Molitor. > ZieKvren Erfolg bringen die allgemein bewahrten Kaiser's Pfeffermttpz-Caramellenl gegen Appetitlosigkeit, Mageuweh und schlechten, verdorbenen Magen, eckt iu| Pciteten ä 20 tr. bei H. Molitor, Apotheker in Pettau. Nr. 2458. Kundmachung. Die diesjährige öffentliche Impfung findet am 17. und 18. Mai jedesmal in der Zeit von lO bis 11 Uhr Vormittag im Eurnsaale der hiesige» städtische« Knabenvolksschule statt. Die Nachschau findet am achten Tage darauf zur gleichen Zcit und am gleichen Orte statt. Die Eltcrn der iinpspflichtige» Kinder oder deren Stellvertreter werden drinaendst aufgefordert, mit den Impflinge» am Jmpssammelplatze zu er« scheine», weil gegen solche, welche ohne Entschnl-digung von der Impfung einfach wegbleiben, wegen Nichtbcfolgung deS ämtlichen Auftrages strafbar vorgegang« werden müßte. ES sind nicht nur jene Kinder vorzuführen, welche in der Zeit vom 1. April 1897 bis 30. März 1898 gebore» wurden, sondern auch alle jene, welche tn den, letztverflossenen Jahre aus irgend einem Grund ungeimpst verblieben. Die Impflinge haben mit reinen, gewaschene» Armen zu erscheinen. Stadtamt Pettau, am 10. Mai 1898. Der Bürgermeister: I. Grnijj. 100—300 Gulden monatlich können Personen jeden Standen in allen Ortschaften, sieher und «hrlich ohne Capital und Rinico verdienen, durch Verkauf gesetzlich erlaubter Staatspapiere und Lose. Antra#« an Ludwig Österreicher. VIII. 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Die Vorstehung. EINLADUNG zu der Mittwoch den 18. Mai 1898 nachmittags 2 Uhr Im Falle aber die Versammlung zu dieser Stunde nicht bwchlussfähig sein sollte am selben Nachmittage um 3 Uhr im Ga3thauae des Herrn Petovar stattfindenden Voll-Versammlung des Pettauer Vorschuos-Verelnet, registrirte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung. Tagesordnung: Vornahmejeiner Ergftnzungswnhl an Stelle des mit Tode abgegangenen Vorsteher-Stellvertreters Herrn Dr. Michelitsch. PETTAU, am 2. Mai 1898. E. Eckl Wilh. Pisk Vorsteher Die Stell© des Wagmeisters für die neu aufgestellte Viehwage ist zu besetzen. Bewerber wollen sich beim Stadtamte Pettan melden. higfgtftrt gfgtnIBanjm.gfieit, JhidKnungtjirfrr^ Mot!«», Parasiten auf Hausthüren ic. ,c. ^ Zacherlin wirkt staunenswerth! 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Endlich war sie fertig. .So wird'» gut sein," murmelte sie, da» Geschriebene noch ein« mal überlesend, dann nahm sie ihr Petschaft, da« da» Burgstet-lensche Wappen in Onyr trug und ein Geschenk de« Barons war, siegelte und unterschrieb mit fester Hand, darauf couvertierte sie den Brief und schrieb auf die Adresse. die den Namen de» Justiz. >ae« Konstantin Wolfer«, Berlin, trug, da» Wort: Eingeschrieben Einen dicken Strich setzte sie unter die« Eingeschrieben, »ahm schnell ihren weißen Strandhut und begab sich selbst zur Post, die Sendung zu befördern. Mit eigentümlich elastischen, leichten Schritten kehrte sie dann Aiirücf: ihr war so srei, so glücklich zu Mut, wie seit langer Zeit nicht, ihre Gedanken schweiften nach der Hauptstadt, und ein reizend spöttische« Lächeln umspielte den seinen Mund, wenn sie sich i>ie Bestürzung de« alten Herrn ausmalte beim Empfang de» Briefe», sie berechnete, wie viel Tage und Stunden vergehen müß-tcit, bi» die Antwort, die Erledigung der Angelegenheit kommen kannte und atmete tief auf bei dieser Borstellung, wie diese Ant-wort ein ihr so teuer gewordenes Wesen beglücken würde. Den Rest de» Tage» blieb sie in ihrem Zimmer. Ihr Zart-aefühl hielt sie von dem nur für kurze Zeit bei einander weilen« den Brautpaar zurück. Der zweite folgende Tag sollte de» längst geplanten Wasierkorso in Scene setzen, E« war bi» zur Nachmittagsstunde glühend heiß gewesen, leer am Strande, und nur im Walde, unter den Fichten, in den Hänge-»mtten sich schaukelnd oder im duftigen Moose lagernd, hatten sich die Badegäste zusammengefunden. Auch Julie hatte später wie gewöhnlich ihre Zimmer verlasien »nd war nach ihrem Lieblingsplntzche» in den Dünen gegangen. In der Morgenstunde hatte sie die Bnrgstettenschen Damen mm Gesang begleitet, wie bewegt war sie, al« Doris sie bat, ein Xitctt zu begleiten, das der Bater so vorzugsweise liebte. .De« Schnee, dem Regen, lern Wind entgegen " .Die rastlose Liebe von Goethe.- erklärt der Lieutenant mit bezeichnenden Seitenblicken. .Ich kenne das herrliche Lied.' sagte Julie, .aber diese Kom-vasition von De Witt ist mir fremd," Die Schwestern begänne» Elsrieden« Sopran ward sicher und klangvoll von Doris schönem fllt begleitet, die Stimmen nahmen sich die Worte ab: .Lieber durch Leiden wollt' ich mich Ichlagen, «l» so viel Freuden de« Leben« ertragen. Bald mdchte ich fliehen, wOlderwirt» ziehen, «llr» vergeben» — alle« vergeben»,' klagte eine der andern, aber dann brach der gemeinsame Jubel-klang hervor und ging der Spiele»den durch« aufgeregte Herz: »Krone be» Leben», Qltütf ohne Ruh', Liebe, Liebe bist du,' — Jetzt, wie sie durch den Wald schritt, summte sie die Melodie leise vor sich hin. Wie oft hatte sie den EndverS in Gedanke» verändert, heute flüsterte sie bewegt: .Zu Dornenkrone de» Leben», Äliick ohne Ruh', Liebe bist du. ja Liebe bist du/ — Auf dem Wege war ihr der Postbote begegnet und hatte ihr einen Brief der Mutter gegeben. Eben auf ihrem einsamen Plätzchen angelangt, legte sie Hut und Schirm vor sich, ließ den leisen Wind um ihr Haupt wehen und vertiefte sich in das Lesen der mütterliche» Worte. .Ich bin wieder ziemlich gesmld," schrieb die Lommerzienrätin, .und folge nur ungern dem Arzte, mich im sächsischen Boigtland noch zur Nachkur herumzuquälen. ich sehne mich unbeschreiblich nach Dir, komm' zu mir, meine Julie, ich gehe mit Dir, wohin Du willst, nach der Schweiz, Italien, mir ist alles recht, wenn ich Dich nur bei mir habe. Wie ein häßlicher Tranm quält mich di« letzte Vergangenheit, hoffentlich leidest Du nicht mehr unter den Nachwirkungen der fatalen Ereignisse, Monsieur le Baron muß doch eingesehen haben, daß seine Empfindelei übertrieben, es wäre Deiner unwürdig, die ersten entgegenkommenden Schritte zu thun. Man giebt damit dem anderen Teile eine Waffe zur be-liebigen Benützung in die Hand, Komm', Julie, Du gehörst mir jetzt wieder an, entzieh' mir Deine Liebe nicht .. Bi» an diese Stelle war die Lesende mit immer wachsender Erregung gekommen, .Nein, Mutter, da irrst Du,' rief sie jetzt laut, .ihm gehör' ich an, ihm allein, ich kann nicht zu Dir kommen, denn ich warte auf seinen Ruf,' .Gefunden, gesunden/ jubelte eine helle Stimme von jenseit» der Schonung, ein Helles Gewand flatterte zwischen den Banm-stammen, Julie verbarg den Brief in ihrem Kleide und nickte der Näher-eilenden freundlich zu. E» war Eva, die die ältere Freundin zu einer ganz besonderen Festlichkeit abholen wollte, .Süße Frau," rief sie schon von weitem, .Sie müffen mit tut« komme» Die Hilde Bast, die Tochter der alten Badefrau, wird heute in der Dorfkirche getraut. Belitzki« sind auch hier, Sie müsien nämlich wissen, daß Hilde Bast und Elaire Belitzki Milchschwester» sind, diese hat ihr auch die ganze Aussteuer geschenkt, da sind wir denn hierhergefahren, ich hatte mir aber gleich vor-genommen, Sie aufzusuchen, ja, kommen Sie? o herrlich! hier Ihr Hut, Ihr Schirm ...* Julie hatte sich erhoben, ihre Bereitwilligkeit erklärt, »nd so schritten sie dem Walde entgegen. Plötzlich zupfte Eva die jnnge Frau am Aermel. »Damit Sie nur nicht erschrecken, süße Frau," sagte sie etwa» verwirrt. .Paul ist auch da, an der Kirche wartet er, er freut sich so darauf, Sie zu sehen . . . Himmel, nein! er kommt un« schon entgegen, ist da« aber unvorsichtig! Und bei diesen an-scheinend ärgerlichen Worten strahlte da« kleine Gesichtchrn vor Vergnügen. An dem kleinen A»«sicht«te>npel trafen sie sich. Mit ehrerbietigem Grnße trat Doktor Erdmann der Baronin entgegen. Sie reichte ihm herzlich die Hand und sagte: .Willkommen, mein Freund, nicht wahr, ich darf so sagen, Sie sind mir treu?" „Dürfte ich'« beweisen, gnädige Frau," erwiderte der iunge Litterat innig und küßte die schlanke Hand, Nicht weit von ihnen rief gerade ei» Kuckuck vom Baume herab. 78 .Kuckuck,' rief Eva leise und dringend, .sag'. Böglein. wie lange dauert'« noch, bi« die süße Frau und die fleine Eda glücklich werden ... na, wird'S bald? Fang' an!' Der Vogel schwieg. .Da« dumme Tier!" ärgerte sich da» Mädchen, »gerade, wenn man sein Orakel mal braucht, ist es still, ua, man wird auch noch ohne den Kuckuck fertig werden können; er Hat'S mir heute ge-jagt,' flüsterte sie Julien inS Ohr uud hing sich fest in ihre» Arm, „Doktor Lenz, fein Vorgänger, geht »ach Wien, und Paul bekommt die erste Stelle am Tageblatt, sobald wir zurückkommen, erzählt er'S der Mutter.' ..Run, und was wird diese thun?' fragte Julie. .Die liebe Mama Günther wird ihre einzige Tochter nicht gerne fortgeben.' .Gott danken wird sie, daß sie mich anständig loS wird,' lachte der reizende Kobold, .habe ja noch drei Brüder zu Haus . . . . nicht so neugierig sein.' rief sie dem voranschreitenden Paul zu. der auf dem schmalen Wege die Zweige auSeiltanderhielt und sich oftmals umwendete. Run hatten die drei daS Küchlein erreicht und traten ein. Ein schmuckloses, weih getünchtes, kleines Gebäude war eS, dessen einziger Zierrat ein gar nicht übel gemaltes EhristnSbild bildete, welches Über dem einfachen Altar hing. Nur mit Mühe bekamen die Ankömmlinge ein Plätzchen, fast alle Bewohner des Dorfes und viele Badegäste waren anwesend. Hilde Bast war beliebt bei Jung und Alt. Die Umstehenden wnß-ten allerlei Gutes von ihr zu erzählen, wie fast jeder Fischerssohn, ja sogar der Provisor der Apotheke und der junge Postbeamte in sie veniarrt waren, daß aber Olaf Swendborg. der eines Tages au« Schweden gekommen und der alten Bast Grüße von dem See-fahrersohn gebracht hatte, sich vom Flecke weg in das Mädel ver-liebt habe, als er sie beim glunderräucheru zum erstenmal allein gesehen. Der Hilde hätte er'S auch gleich angethan, und heute nähme er sie nun fort in die ferne Heimat. .Da kommen sie, da kommen sie,' rief es nun gedämpft. Pferdegetrappel ertönte, die Bauen,wagen rollten, hielten still, e» ward hier und da eine Begrüßung laut, nun wurden die Thüren geöffnet, die Orgel ertönte, das Brautpaar betrat die Kirche, er, eil» schmucker, jugendlicher Seemann in der kleidsamen Sonntags-tracht, sie ein hübsches, kräftiges Mädchen mit hochroten Wangen ltnd niedergeschlagenen Augen. Ein schwarzwollene« Kleid bildete das Hochzeitögewand, Myr-thenkranz und Schleier schmückten daS Haupt Ihre Freundinnen empfingen sie mit einem llhoral. .Himmel, das ist poetisch!' rief Eva und drückte ihrer Be-gleiterin vor Frende den Arm. .Sehen Sie doch, süße Frau, die Braut weint ja schon, und die alte Frau hinter ihr mit der großen Haube mit gelbem Band, das ist die Mittler, die alte Bast, o, wie rührend sie aussieht in dem altfränkischen Staat!' Doktor Paul machte dem lebhasten Mädchen ein abwehrendes Zeiche», da schwieg sie still. Der Prediger hatte begonnen. In einfachen und beredten HrrzenSworte» hatte er sich an das junge Paar gewendet uud ihne» die Bedeutuug des geschloffeneu Bundes ans Herz gelegt. .Das Weib soll Vater und Mutter verlassen und dem Manne folgen,' das war der leyt seiner Rede; Braut und Bräutigam hinge» au seinem Munde, die Alte sah nur immer ihre Tochter an, nickte glücklich vor sich hin »nd faltete die abgearbeiteten Hände fester über der bunten, weiten, wollenen Schürze. Wie eine Vision kam es über Jnlie. Es ivar ihr. als stände sie dort an dem Altar, neben ihr der teure Mann, es war ihr, als würde ihre Ehe gesegnet, als gelobte sie. dem Manne zu fol-geu, wohin er sie führen wollte, als säße dort in dem braun ge-beizten Kirchenstuhl nicht die von schwerer Arbeit gebeugte, ver-kümmerte Badefrau im grell violette» Kleide, das grobe Taschen-tuch i» den zitternden Hände», sondern eine zierliche uud doch so vornehme, stolz blickende Fraueiigestalt im schwere», hellgrauen Atlasgewand, das graue Haar mit echten Spitzen und Steinen geschmückt, und Spitzen und echte Steine überall. in den zarten, mageren Hände» die wunderbaren Points, die sie hin »nd her an die Augen führte ... .Vater nnd Mutter verlassen, so heißt es in der heiligen Schrift, und da der leibliche Bater Dich längst ver-lassen, hat es der himmlische doppelt gut mit Dir gemeint unb die Mutterhände segnen doppelt innig ...' So tönte es an ihr Ohr. Dann wurden die Ringe gewechselt, nnd wie »»willkürlich faßte Julie an ihren rechten Goldfinger, führte ihn zum Muude und küßte de» jgoldeuk» Reif. Beim Hinausgehe» beglückwünschte sie das junge Paar und die Brautnnli»rr. .Wird Ihnen das Fortgehen schwer, liebe, junge Frau?' fragte sie. Hilde sah ihre» Ehemann glückstrahlend an. .Da« muß nun wohl so sein, gnädige Frau,' antwortete si .wo er ist, da bin ich auch gern, e« ist nur um die Mutter, so» wär'» ja der Himmel schon hier unten.' dMeinetwegen sorg' nicht,' beruhigte sie die alte Frau un e immer an dem zusammengelegten und doch naß geweintc >entuch hin und her, .ich denk' an Dein glückliches Gesich und baun bin ich still und danke Gott.' Die einfache, schlichte, vom Leben so harr angegriffene Fro zeigte die echte Philosophie des Mutterherzens ohne Groll, oh, EgoiSmu«. Am andern Tage, wenn das junge Paar fort sein wird, gc! sie wieder an die Arbeit und abends, wenn sie ausruht, nimm sie sich ihre Bibel vor und betet für ihr Kind. Ans dem Heimweg ging Julie iu die Post hinein und sandi der Mutter folgendes Telegramm: .Warte nicht auf mich, ich kann nicht kommen, meine Pflirl! und meine Liebe zeigen mir einen andern Weg, aber ich muß aus harren, bi» ich gerufen werde. Es umarmt Dich Deine Julie/' Dann gingen die drei dem Strande zu. Das Wetter hatte siel-inzwischen auffallend verändert, wie eS an der See oftmals in er stauulicher Schnelle geschieht. Die schwüle Hitze war einem frischen Lnftznge gewichen, der Wind hatte sich gedreht, und graue, schwere Wolken lagen übe, der See. In der Nähe des Sttandpavillous kam Frau Elfriede in äugen-scheinlicher Erregung den Ankommenden entgegen. «O liebe, gnädige Frau,' rief sie Julie schon von weiten« zu. .wie gut. daß Sie da sind, ich bin ganz allein und ängstige micii so sehr.' Sie zitterte vor Erregung uud unispannte Juliens Hand mit ängstlichem Druck. .Wo sind die anderen?' fragte die Baronin, »warum hat ma» Sie so allein gelassen?' .Da« Brautpaar wollte eine kleine Seefahrt machen,' erzähl!? Frau Elfriede hastig, »eS war so windstill >»nd warm und viele Boote ginge» hinaus. Kurt bat so sehr, Waldemar hatte es ihm längst versprochen, ich wollte es ansangs nicht, aber dann gab ich nach ... sie wollten nicht lange bleiben ... und doch ... da gaiij hinten find sie, alle übrigen sind schon zurück, uur sie ...' Hier versagte ihr die Stimme. — Julie wechselte einen schnellen Blick mit Doktor Erdmann, stellte ihn dann, wie Eva, eilig der erschreckten Frau vor und be rief ssch aus die Beurteilung des wetterkundigen jungen Mannes, »In einer halben Stunde können die Herrschaften zurück sein.' sagte Doktor Paul, .Sie müssen sich beruhige«, gnädigste Frau, das beste wäre. Sie gingen heim, es wird hier am Strande un-gemütlich werden, sind dcnn Fischer mit im Boot?' Frau von Below schüttelte de» Kopf. .Das ist'S ja, was mich ängstigt,' brachte sie mühsam hervor, „mein Schwager wollte durchaus allein rudern, er hat es wohl oft genug gethan, aber nun sind sie fo weit hinaus ... wie konule er imr so unvorsichtig sein.' Sie verbarg daS Gesicht in den Händen. .Ein Laie versteht das ans dem Meere nicht zu beurteilen,' flüsterte Paul den beide» anderen Damen zn. .hätten sie einen Fischer im Boot, wären sie längst auf dem Heimweg.' „Ist Gefahr?' fragte Julie leise. Paul zuckte die Achsel». .Der Herr arbeitet ja mit aller Kraft, so Gott will, ist die Strömung ihm günstig, ich will 'mal ein bischen uute» die Leute alarmieren.' (Sorts«,»i»g ior9t) Der Marquis von Lafayette, der Schöpfer der Nationalgarde. iner der merkwürdigste» Männer unseres JahrhuildertS war > Lafahette Seine Geschichte ist in kurzem folgende: In da Schlacht bei Minden, in welcher der Herzog von Braunschlveig die Franzosen unter dem Marschall Graf EontadeS am 1. August 1750 schlug, blieben eine große Anzahl hoher französischer Offizier? die den Truppen mit dem Beispiele deS Mutes und der Aufopse rung vorangegangen waren. Unter denselben befand sich auch dei Oberst der Grenadiere, MarguiS von Lafayette. ein schöner, junger Mann von sÄnsuudzwanzig Jahreil. Er hinterließ in seiner Hei mat, in der Anvergne, eine liebenswürdige, kaum zlvanzigjährigc Witwe nnd einen zweijährigen Sohn, Marie Paul Rochus. Aus diesem Kinde, geboren zn Chavagnac am 1. September 1757, wurtu der so vielfach iu die Geschichte der frauzösischeu Revolution ve» webte General Lakahette, welcher oft der zum Fleisch gewordem Tnpns der republikanischen Institutionen genannt wird nnd dessr: Thaten, Schicksale »nd Irrfahrten in der neuen und alten Weil i zahllosen Löchern erzählt werden. — Sehr wenig aber ist e» sfaimt, daß ein englischer Prinz die erste Beranlassnng war, in cm feurigen jungen Manne die ersten excentrischen Ideen von 79 als der Herzog von Glochester, auf der Rückreise von Italien nach London, die französische Stadt Metz passierte, wo er von dem kom-mandierenden General. Grafen Broglie, zu einem ihm zu Ehre» äMfKT« Achterlei». «on R, öeyschlag i«it T'tt» Freiheit und Gleichheit zu wecke», die ihn mit zwanzig Jahren in >ie neue Welt trieben, große Opfer bringen ließen und fein ganzes Jebnt hindnrch begleitete». Es war im Herbst des Jahres 17«», negebenen Diner abgeholt wurde. Bei der Tafel erhielt der Herzog Depesche» an» England, sie enthielte» die Erklärung der lluab hängigkeit Nordamerikas mit» dieses wichtige Ereignis wurde zum ««cflciiflnnb einer lebhafte» Unterhaltung. Der damals «emizehn-iäljriflc Lasavette, Offizier der Garniso«, Neffe de» Generals Grase» Broglie, verlor kein Wvrt des ihn unendlich interessieren, den Gesprächs. Obgleich er schon damals mit der Tochter de» Herzogs von Ayen vermählt »nd ein glücklicher Ehemann war, faßte er noch an der Tafel den Entschluß, fich zum Leere der In-snrgenten zu begeben. Jeder Widerspruch und alles Abrate» war vergebe«», er teilte da» Nähere hierüber »nr seinem Freund« Se-gur «nd seinem Better Noaille» mit u»d brachte seine angenehme ^,'age, sein« Gesundheit und sein großes BermSgen der Sache der Freiheit der Amerikaner zum Opfer, bis der Friede vo« Versailles. 1783, seinen Bemühungen ein Ziel setzte. Er besuchte iu den beiden folgenden Iahren Wien und Tierchen kenne» alle da» stille Mädchen, ja sie fressen Ihr zutraulich die d>n g«r«ichtcn Bissen au« der Hand, Da» zahme Rehch«», da» sich zärtlich a» frin. Herrin anschmiegt und auf Schrill und Tritt ihr folgt, vervollständigt den (Im druck harmonischer, stiller Zufriedenheit, den da» Bild auf de» Beschauer o»»iil» währ«nd da» >»oh»Iiche gdrsterhau» im Hintergrunde, die Blumen und Bäum de» Walde» eine» hübschen Rahmen bilden um de» gSrster» TSchterlein. M Potsdam, und Joseph II. wie Friedrich der Groß« nahm«n ihn mit Auszeichnung auf. Den letzteren begleitete er auf der Reise zur schlesischen Revue bei Strehlen, die gewissermaßen den Schlußakt dermilitärischenWirk-sanlkeit des großen Monarchen bildete. Daß der Held der Frei-heit «nd Gleichheit inier neuen Welt auch mit unendlichen, Eiser die Ideen der französischen Revolution ergriff, einimpfte und verbreitete, ohne daß er wie dort Dank und dauernd« Ehren-stellen erwarb, ist selbstverstänb-lich. Er wurde sogar deS Ver-rats angeklagt und nur durch einen glücklichen Zufall freige-sprachen; bald darauf wurde er genötigt, sein durch dir Repu-blikauer bedrohtes Leben durch die Flucht zu retten und ein mehrjähriges Gefängnis in We-sei, Magdeburg und Olmiitz war sein Los. Als er im Jahre l?S7 nach Frankreich zurückkehrte. hatte das Direktorium der Re-publik, die er hatte schaffen hel» re», eben fast sein ganze» Be-sitztum veräußert, nur die frü-here Herrschaft Lagrange war dieser Konfiskation durch einen glücklichen Zufall entgangen, immer noch festgehaltenen republikanischen Ansichten und Vexierbild. Teures Andenken. K.: »Die Haarlocke Hier in dem Medaillon ist wohl ein teure» Andenken?" — V,: itohlwpfigf: .«llerding», sie ist «on mir.' Die Abbitte. Ter bekannte Qpi S«in« Gefin- ullilge« hielten ihn fer» vom ersten Konsul, deffe» ehrgeizige Absichten er durchblickte; die Militärdiktatur wie da» Kaiserreich waren ihm anstößig und verhaßt, und nach der Schlacht von Waterloa stimmte er als Mitglied der GonvernementSkommission gegen Napoleon und dessen Sohn, Mit den BourbonS vermochte er keine Anknüpfung»-punkte zu finden, dagegen schlug er nach der Jnlirevolutton, mit dreinndsiebzig Jahren wieder zum Befehlshaber der Nationalgard« ernannt, den Herzog von Orleans, der wenigsten» ein halber Repu-blikaner war, zum König der Franzosen vor; er nannte ihn sogar die beste Republik. Aber auch hier sah er sich sehr bald in seinen Erwartungen getäuscht, und uuzufrieden mit allen Gestaltungen, die Frankreich nach und nach erhalten hatte, und verdrießlich Über die mißlungene Schilderhebuug Polen», die Klagen und die Expeetora-tiolie» der Flüchtlinge, die ihn umgaben, stieg er am 20. Mai 1834 in die Gruft. Er ist al» Schöpfer de» Instituts der Nationalgarde zu betrachten, er bracht« ihr die dreifarbige Kokarde mit den ereentri» scheu Worten: „Ich bringe Ihnen da» dreifarbige Band, da» die Reife um die Welt machen wird," eine Aussage, die nur teilweise und für kurze Zeit in Erfüllung gegangen ist. Die Herzogin von Abrante« nannte Herrn von Lasahette .den aufbrausendsten Frei-heitssrennd und den komplettesten Einfaltspinsel der Revolution," Försters Töchterlein. In den grünen, duftenden Wald, ans ein einsam gelegene» Färst«rhau» versetzt un» der Maler Robert Beyschlag mit seinem hübschen ««»rebild» In Lebensweise wie in Denkung«art stehen die einfachen Bewohner de» Walde» der Ratur näher, al» die Bewohner unserer Städte mit ihrem ruhelosen Treiben, Sine Scene au» diesem bescheidenen, gleich-»»l&ig dahinflutcnden Dasein führt un» der Maler vor Augen, eine Scene die un» freundlich anmutet wie ein Jdhll, Te» stärsttr» Töchterlein ist, wie alle Morgen, ans dem Wege zur Futterstelle, um ihren Lieblinge«, den mun-irren Rehen, ihre gewohnten Leckerbissen zu bringen, TI» sonst so scheuen giammatikrr lkdstner virseindete sich In EdtNnge», wo er Proseflor wa, mit vielen seiner Amt«g«n»ss»n durch seinen beißenden Witz. Einmal tritt «r «I mit dem Professor Michaeli» iu toll, baß dieser voll Aerger Ihn I« Hannover verklagte, Se wurde v«r »eteilt, Abbitte zu leiste«. Wa» thai ttzftier? Sr ging eine» Tage» zu Michaeli» nnd klopfte trotz dessen wir berholte« .Herein" so lange an die Thür von dessen Studierst»»«, bi-Michaeli» unwillig aufstand und Ist. ««»«. Da stand Sbstner, und rief laut ,0. Ich bitt» um Vergebung!" «nd sprang die Trepp« wieder hinunter Michaeli» war gutmütig >«»ug, diese .Abbitte" gelt«« zn lass«», D. Mitleid, »esse (flotter L«b«> mann): .Onkel, Taute, ich habe eine Anstellung all Armenarzt." — On-k«l, Tant«: .0, die Armen!" Fettsacht be» Kanari«»»»!,«!». Zu fett genunrbtnti Sanari«»vdgeln entlieht »an namentlich Hanf, Mohn, BI te. «nd füttert am besten nur mit rein«» Somm«rrllb«nsam»n. Auch durch freie« Zimmerflug ober durch Unterbringung I« einem geräumigen Käfig, sowie durch Darbietung häuft-ger Bodgeleg«nh«it«» wird die zu große Körperfülle auf «In normale» «aß zurückgeführt Mit tiatr Mischung »on Mais uud lkrdsea erzielte ein Isterreichilcher Landwirt de« gräßten Ertrag an Grün-futter, Die Erbsen rankten an den Maitstengeln wie am Erbsenbusch empor, so daß da» ganz« Feld mit «in« ungesähr »annrdhohen dichten Pflanzenmasse bedeckt war, Di« Stnsaat von Erbs«« od«r «ick»» unter den Mai» ist um so angelegentlicher zu ««psehle», al» dadurch nicht n»r der «rtrag de» b«tr«ffenden Acker» vermehrt wird, sondern hauptsächlich deswegen, well diese« Mengefuttrr ein bessere» RährstoffverhäNni» bedingt, Mai» all«in enthält zu wenig, Erbse» nnd Wicke« aber haben zn di«! Eiweiß für di« richtig« Ernährung de» Rind-viehe», In der Mischung ergänzt tl« «in« Pflanz« d!« ander». Zessaz», da-.Hen^se an!noi|Hcwi Sharad«. Bilderrätsel. i» ti« «ritt «icM'l i«d«n» Hau», »Ich» i,.«»ld «nd Wies« drauß'! «ie Zweit' dir unent behetich ist. Sobald du Man» Geworden »ist. Zu lnnlj|binBert«»d gedringt. Tir Zweite a» der Er- sten hängt. Und fo vereint find MM Toch Immer nur di, Zweite. L»,»,rtptz »em «»nschen dien' «lt » >U «peile, man zahlt fit mU* schr hohe »reisti M» K sehr* ich in namtem Haufe ein, >och will fein Mensch von mir besiichel sein. «lufiälung folgt in nächster Hummer. ■ • Ale «echte »»ededollen. Verantwortliche «edaktwn »on tr< letarilon nc» Irnst Pleiflir, gedruckt und heraulgeaeden von «reiner » Pfeiffer in Stxttgart.