.« SS Zlreitag den iL. August 188». zz. Jahrgang. Vit „Marburger Zeitung" erscheiut jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — siir Marburg ganzjährig L fl., halbjiihrig L fl., vierteljährig ^ fl. 50 kr.; siir Zustellung ins Haus monatlich kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fi., vierteljährig 2 st. JnsertionSgebühr 8 kr. per Zeile. Kit Atschlagliahmt der Zeitmigm und dir Gtfchaslssragt. Marburg, N. August. Die Beschlagnahme der Zeitungen wird gewöhnlich nur wegen Unterdrückung des freien Worte» besprochen; e» ist aber auch die Ge-Ichästsfrage, die hier in Betracht kommen soll. Die ZeitungSeigenthümer können bei Gulden und Kreuzer den Schaden berechnen, welchen eine Konfiskation verursacht; der Geschäftsmann jedoch, desien Anzeige in Folge der Beschlagnahme entweder gar nicht, oder verspätet zur öffentlichen Kenntnib gebracht worden, vermag die Benachtheiligung nicht ziffermäbig zu be-weisen. Ob durch Konfiskationen die finanzielle Schädigung de» Blatte» beabsichtigt wird? Im Sinne der Gesebgeber lag dieselbe nicht und bei der Lollziehung muß so lange der gesetz« mäßig gute Wille angenommen werden, bis das Gegentheil außer Zweifel steht. Wenn die Schädigung auch nicht beab' sichtigt ist, so kommt es thatsächlich doch auf Eins und Dasselbe hinaus. Thatsache ist die Benachtheiligung de« konfiszirten Blattes durch den zweiten Drück, durch den Absall der Abonnenten, durch den Ausfall geschäftlicher Anzeigen. Wie ungeheuer weit uns die Beschlagnahme öffentlicher Blätter vom Rechtsstaate entfernt, ist ven Wenigsten klar: die Gewohnheit stumpft leider ab. Sagt jedoch Bürgern eines Staates, welcher Maßregelungen der Presse nicht zuläßt, was diese bedeuten, so werden sie entgegnen: „Ja, warum duldet Jhrs!" Und salls wir erwidern: „Es ist Gesetz!" — so heißt es: „Ja l warum habt Ihr ein solches Gesetz gegeben; warum hebt Ihr dasselbe nicht wieder aus?" Mitgeschaffen hat dieses Gesetz die Verfassungspartei — abschassen müßle dasselbe jetzt die Rechte. Die Feudalen, Klerikalen und Nationalen werden sich wohl hüten, aus diese« Parteimittel zu verzichten. Me Versafsungs-treuen müssen ihren Fehler doch schon erkannt und bereut haben und werden hoffentlich die Prefse auch von dieser Fessel befreien, sobald das politische Blatt sich wendet. Der geschäftliche Standpunkt isi gerade so eifrig zu wahren, wie der politisch'ideale. Ohne Stoff gibt es auch hier keine Kraft. Materiell zu gedeihen, unabhängig zu bestehen und er« sprießlich zu wirken vermag die Presse nur, wenn keine polizeiliche Hand sich mehr aus dieselbe legt. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Der Herrenschub soll den Halbamtlichen zusolge nicht aus dem Lager der Deutschen oder der Tschechen, sondern aus der Gruppe der „gemäßigten und objektiven Politiker" stattfinden. Wir hören die alte, bekannte Weise; erlauben uns aber, den alten, bekannten Spruch frei anzuwenden: kratzt die Gemäßigten und Objektiven und es kommt der echte Berföhnungs« Politiker zum Vorfchein. Die Türkei bleibt Oesterreich-Ungarn gegenüber bezüglich der Eisenbahn-Frage hartnäckig und trübt die Verhältnisse in Bosnien-Herzegowina. Wie immer, so erscheint die Psorte auch hier nur als ein Spielball der Mächte — diesmal Rußlands und England». In Peter»« bürg geben politisch-nationale, in London volkS-wirthschastliche Gründe den Ausschlag. Die Ernennung des verbissenen Ultramontanen Dr. Korum in Straßburg zum Bischof bekundet, daß Bismarck und der Vatikan Frieden geschlossen. Die Bigotterie und das Nuhebedürfniß des alten Kaisers, der Haß des alternden Bismarcks gegen die Liberalen und der Wunsch, für seine WirthschastSpolitik An- hänger zu gewinnen, haben dem Lenker Deutschlands die Feder in die Hand gedrückt. Der Büßer, der nach Kanossa gegai^gen, wird sich noch überzeugen mlissen, daß zwischen Staat und Kirche nur unter zwei Bedingungen der Frieden möglich ist: der Staat muß entlveder Herr im eigenen Hause, oder ein gehorsamer Diener der Kurie sein. In Rußland werden die Judenversol-gungen wieder sortgesetzt. Die Bestie im Bauer hat sich während des Stillstandes nur gesammelt zu neuem Plündern, Zerstören und Todtschlagen. Da nun jedoch c:uch Rußland dem Fortschritte huldigt, so darf hier nicht verschwiegen werden, daß an den letzten Schandthaten sogar die Weiber und Töchter der Bauern theilgenommen. Vermijchte Nachrichtei». (Die amerikanische Unterrichtsmethode.) In vielen Vollöschülen der Vereinigten Staaten werden die Unterrichtsstunden in folgender Weise eingeleitet: Punkt 9 Uhr marschiren aus das Zeichen der Glocke die Kinder in den großen Schulsaal. je zwei und zwei. Die Mädchen treten, die Hände aus den Rücken gelegt, zur rechten, und die Knaben mit über der Brust gekreuzten Armen zur linken Thüre herein und wenden sich ihren bestimmten Plätzen zu. Vom Eintritt der Ersten bis zum Niedersetzen der Letzten spielt eine Lehrerin auf dem Orchestrion einen lustigen Marfch, der dann durch den allgemeinen Gesang eines patriotischen Liedes abgelöst wird. Hieraus folgt eine Anrede des Oberlehrers, die sich meistens zuerst über Geschichte der Vereinigten Staaten verbreitet und dann in Ermahnungen übergeht, dem Vaterlande tüchtige Menschen zu werden und fleißig zu lernen. Hierdurch ist die Ceremonie aus das Ernste hinüdergeleitet worden. Es solgt hieraus ein geistlicher Gesang, dann das vom Oberlehrer vorgetragene Gebet und endlich einige Soli der Lehrerinnen aus dem Klavier, im I e u i l c e t o n. Kit fälscht Priv)cssl». Eine Kriminalgeschichte. (Fortsetzung.) ^Aber", sagte Eudora ängstlich, ,,da ich einmal geflohen bin, sollte ich nicht lieber meine Flucht sortsetzen? Wäre es nicht besser, wenn ich gleich nach einem fremden Lande ginge?" „Das wltrde jetzt unmöglich sein, Eudora. In emer oder zwei Stunden wird Deine Flucht ltt Alllvorth entdeckt sein. In derselben Stunde werben an die Polizei eines jeden Seehasens an der Küste Englands Telegramme abgefertigt werden mit dem Befehle, Dich auszuhallen, wenn Du verfuchen solltest, zu entschlüpfen. Diese Telegramme werden ihren Bestimmungeort erreichen, ehe Du möglicherweise in irgend eiitem Seehasen anlangen tonntest, und Du würdest bei Deiner Ankunft sogleich verhastet werden. Ich will Dich nach irgend einem sicheren und anständigen Zufluchtsort bringen und Dich da vorläufig lassen. Wenn die erste Hitze der Verfolgung vorüber ist, will ich Dtch nach einem Seehafen bringen und mit Dir nach Amerika stiehen. Da wirst Du mir diese theure Hand zum Ehebund reichen." ^O, der Himmel segne und belohne Dich, Maleolm, der Du Dtch opferst, um das arme verlorene Mädchen zu retten, das sonst Niemanden hat, der es bedauert oder ihm beisteht!" rief Eudora inbrünstig. Sie waren jetzt in den St. Paul'» Kirchhof eingelenkt, welcher von dem Beginn der Tagesgeschäfte ganz lebendig war. Malcolm blickte aus dem Fenster, als ob er irgend einen besonderen Ort suchte. Endlich, als sie gerade vor einer Damenkleiderhandlung angekommen waren, ließ er den Fiaker halten und führte Eudora nach dem Laden. »Ich halte es für das Sicherste, an jedem Orte, wo wir halten, zu wechseln. Gehe jetzt hier hinein, kaufe die Gegenstände, welche Du bedarfst, lasse sie in eine Schachtel packen und Deinen Namen, ^Miß Milms", drauf schreiben. Ich will draußen bleiben, bis Du Dein Ge-schäft vollendet hast." Eudora trat in den Laden und wurde schnell mit Allem, was sie bedurste, versehen. Als sie mit einem LadetZmädchen, welche» die Schachtel hinter ihr hertrug, an der Thür erschien, ries Malcolm einen vorübersahrenden leeren Fiakcr an, stieg mit Eudora und ihren Einkäufen ein, und gab die kurze Weisung: „Nach dem Weißen Schwan, Borough." Eine schnelle Fahrt von zwanzig Minuten brachte sie nach dem Hotel. Hier entließ Malcolm den Fiaker und trat, Eudora am Arme führend, in vas Haus, während ein Träger ihre Schachtel brachte. Er verlangte ein Privatwohnzimmer und bestellte sogleich ein Frühstück sür zwei Personen. Als das Frühstück beendigt war, sagte Malcolm: Du wirst eine Stunde hier bleiben und ruhen, während ich einen Gang mache, um eine passende Wohnung sür Dich zu suchen." Als er durch das Kaffeezimmer giug, hörte er, wie die Gäste nnd Müßiggänger sich über die Neuigkeiten der ..Times'' von diesem Morgen unterhiellen. Irgend ein Gegenstand von un» gewöhnlichein Interesse schien sie zu beschästigen. Malcolm'» Herz stand still, als er einige abgerissene Theile ihres Gespräches anssing. „Ich erinnere mich ganz gut, als der Baron vor einigen Monaten starb. Man hatte einen Verdacht, daß er vergislet worden sei; und nun zu denken, daß die ganze Fa:nilie auf diese Weise vernichtet ist! —- und noch dazu von einem jungeu Mädchen, gegen welches sie so gütig gewesen waren! Welch ein junger Teufel muß fie sein!" saate Einer. ,.O sie kommt von Indien, wie es scheint. Und Indien ist die Heimat der Teusel, wie wir Gesang, oder Duette zwischen Oberlehrer und einer der Lehrerinnen, oder Solo des Lehrers, ul welches der Chor der SchlAer und Schale-itntlen cinsällt, oder anch ein allgemeines Chor« !ied. Aei diesen Feierlichkeiten sindct man jeden Morgen eine grössere oder kleinere Anzahl von Bürgern anwesend, die hierauf von dem Lehrer aufgefordert werden, den Schülern einen kleinen Vortrag zu halten, welcher Aufforderung; auch ziemlich häufig nachgekommen wird, woraus denn die Schüler und Schlilerinnen sich gerade so unter OrcheslrioN'Negleitttng entfernen, wie sie gekomnien sind^ lmd sich zu ihren diversen Klassen begelien, wo der Unterricht sofort l^eginnt. Die Käste zeichnen ihren Namen in das Besuchs-liuch der Schule ein und werden schließlich von dem Lehrer in die verschiedenen Klasien geführt, mti, wenn sich einer der Gäste fllr den Unter-ucht interessirt, es diesem gestattet ist, ein förmliches Examen zu veranstalten. Diese Feierlich« keiten bezwecken, daß die Kinder sofort l)ei Beginn des Unterrichts ihre ganzen Gedanken ltei der Sache haben und an die Spielereien, die j^e vor der Schnle getrielien, nicht mehr denken; das Examen soll in den Vlirgern Interesse filr die Schule erwecken und den Kin-dern ein Sporn sein, stets denr Unterrichte ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken, damlt sie bei diesem Examen aus an sie gerichte Fragen keine Antwort schnldig zu bleiben brauchen. (L) p i ll nr h a ir d e l i n d e n V e r e i n i g t e n Staaten von Nordamerika.) Den zahlreichen Chinesen, welche Amerika bewohnen, ist es gelungen, ihr LieblingSgist dort populär zu machen. San Franziska machte den Anfang und New'^^ork folgte den: Beispiele. Dort sind es inebesoiivere die vornehmen DaM'^n, welche Opium-Zigaretten rauchen. Ihr geräuschvolles Lelien versetzt ste in einen hysterischen und ner-viis aufgeregten Zustand, sür welchen der Arzt kleine Dosen Opium ordinirt. Das Mittel schlägt an und wird nach eigenem Gutdünken sortge-setzt. Ehegatten und Väter ahnen nicht, was flrr eine grähliche Selbstvergistnng in ihrem Hause wlithet. Ersahren sie es, so ist es zu spät, der Organismus ihrer Angehörigen lst gründlich zerstört. Die Apotheker, welche riesige Geldsummen an dem Verkauf von Opium ge« Winnen, verrathen ihre Klientinnen niemals. Das Opium wirkt ganz eigenartig auf das Nelvenjystem; es vernichtet die Willenstrast, schwächt das Gebächtniß und unterdrückt jedes bessere Gest!hl. Es lst sehr leicht, sich von dieser verderblichen GewohnheU loszusagen, allein während die Patienten dem Doktor die verhäng-nibvollen Folgen beichten, stecken sie heimlich kleine Opiumpillen in den Mund. Nebst den Damen unterliegen am meisten die Schrislstellir diesem lödllich^n Hange. Ihre anstrengende Arbeit labt sie ost nach dem Opiuln greisen, seit der Empörung der ScpoyS guten Grund zu wissen haben", sagte ein Anderer. „Nun, es ist gut, dab das unnatürliche, junge Ungeheuer in Gewahrsam ist. Wenn sie uicht gehängt wjrd, so nmg man den Galgen nur ganz beseitigen." Malcolm hörte nicht mehr! Mit sinkendem Herzen eilte er hinaus ins Freie, ging die Slrabe hinunter, und fing an die engen Gäb» chei^ und Gänge der Nachbarschast zu durch-schreiten, um eine Wohnung zu suchen, wie er sie sür Eudora wünschte. Endlich, zwischen zwei zi!reuzwegen einer schmalen Strabe, stand er vor einem kleinen Gemüseladen strll, welcher den Namen der Frau Corder trug, und über welchem ein Zettel in einem oberen Fenster „Zimmer zu vLrmtethen" ankündigte, l^r trat ,il den Laben und sand die Eigenthümerin hinter dem Zahltisch stehend. Er bat oie Frau, ihm die Zinnner zu zeigen, die sie zu verrniethen hätte. „Hier, Charley", sagte Frau Corder, und lies thre älteste Hoffnung, einen rothköpfigen )^iurschen von etwa zehn Jahren, ihren Platz einzunehmen, während sie dem Herrn dte Zimmer oben zeigte. „Haben Sie noch andere Miethsleute ^tteine anderen, mein Herr, als einen armen Herrn mit seiner Tochter, welche die um iljre Kräfte über das Mab zu spannen. Auch Prediger inid Politiker handeln in dieser Weise. Die berühmten Chirurgen unternehmen keine schwierige Operation, oline früher eine Dosis Opium verschluckt zu haben. Sie be« haupten, das^ dies ihreu Blick schärst, ihre Hand sicherer macht. Im Anfange erhöht da« Opium thatsächlich jede geistige und körperliche Thätig-keit, allein das Endresultat ist der Ruin in physischer und moralischer Hinsicht. (Die sibirische Pest.) In Nubland hat die sibirische P^st schrecklit^ Verwüstungen angerichtet. Sie tödtet ebenso Menschen wie Thiere; die Zahl der Genesenden ist eiuc^ kaum ncunenswerthe. Die Ursache scheint eine natürliche zu sein, indem sis nicht im Verschleppen, sondern im Aauern-Elcnd liegt. Die schreckliche Krankheit kommt, in seuchten Gegenden am meisten vor nnd als itrsprünglicher Herd derselben ist die an den Ufern des Wolchow lie-gende Gegend, in der Nähe der Stadt Nowaja-Ladoga und des Kanals Peter's I., ermittelt worden. Die Seuche verbreitet sich nach zwei Richtungen liin, aufwärts am Wolchow gegen Siiden, vorzüglich am linken User, von Nowaja-Ladoga bis etwa zum Dorfe Vor, und abwärts desselben, jedoch dort viel fchwächer. Im Laufe eines Monats hat sie hundert Werft in der Breite und füusKig Werst in der Länge zurückgelegt. Bei guter Ernährung tritt die Seuche bedeutend schwächer auf. Die Negierung hat ernste Maßregeln ergriffen, allein der Grund zur Verbreitung der Seuche scheint eben, wie gesagt, in den elenden Verhältnissen der Bevöl-kernng zu liegen. (EchtrussischesauSMoska u.) „Verbotene Einzellieiten aus Moskau" ist der Titel eines Moskauer Berichtes der Weser Zeitung, oie auf das Treiben tu der alten Kalserstavt überaus drollige Streislichter wirft. Der Berichterstatter schreibt: „Der Hof hat es, wohl den AUruffen zuliebe, für nöthig gehalten, das Kostüm aus der Zeit vor Peter dem Großen anzulegen, und so sehen die Getreuen des Czars. denen man den Petersburger modernen Anstrich schon von Weitem ansteht, wie verkleidet aus, nur mit Mühe ein Lächeln verbergend, wenn sie in der altcrthümelnden Vermummung den Czar zu diesem oder jenem National-Heiligthum begleiten, dem er seine besondere Verehrung widmet. Jeden Morgen findet nun eine Pr0' zession unter Führung des Metropoliten und des Klerus statt, wobei eine Kirche besucht und die Reliquie gekllßt wird, wodurch das zum Kathedralplatze zugelasiens Volk in einen rasenden Enthusiasmus geräth. Als aber die Leute aus dem alten Kitaigorod, dem uralten ersten Stadttheile Moskaus, ciuasi iu eorporo die Erlaubniß erhielten, oei» Ezar aus dem großen Kremlplatzs am Fenster steyeno zu sehen, und Zimmer über diesen bewohnen und mir nie einen Penny dafür bezahlt haben." ,^Dann will ich diese Zimmer für eine Dame mlethen, welche sogleich Besitz davon nehmen wird, und hier ist die Zahlung für vier Wochen im Voraus." In einer Viertelstunde kehrte er mit Eu-dora zurück. „Armes Mädchen", murmelte die Wirjhin zu sich selbst, als sie die tiese Trauer urrd das blasse Gesicht ihres Gastes bemerkte. „Armes Mädchen! gewiß eine Waise — irgend eines Geistlichen Tochter, die nach London kornmt, unr chren Unterhalt als Erzieheriu oder der« gleichen zu suchen. Sie steht so aus. Aber Himmel, ste wird nie fünf und zwanzig Schil» ttng die Woche sür ihr Logis bezahlen können, und das wird sie bald gewahr werden. Indessen, der Herr lzat den ersten Monat im Voraus bezahlt, und vielleicht wird er — Hnnmel, ich bin neugierig, was er ihr ist —" „Dies ist meine Kousine. Miß Milms, welche Ihre neue Mietherin sein wird, Frau Cordcr. Wollen Sie so gut sein, sie gleich in ihre Zimmer zu sühren?" sagte Montrose, welcher jetzt seine Gesährlin ihrer Wirthin vorstellte. als sie dalUl den von keinem Czar sonst vergessenen Kopekeinegen nicht gleich trk>ielte.i, da begannen sie ein wüstes Geschrei trotz der Anwesenheit der Majestät, und es kostete Mtihe, die Menge wieder sortzuschasfen, webhall) es Herr v. Jgnatiew für nöthig hielt, die Presse nochmals zu verwarnen, daß sie nichts Über die Einzelheiten der Moskauer Vorgänge erzül^le. Aus Kostroma an der Wolga hatte sich ein großer Troß von Mönchen des dortigen sehr berühmten und im Gerüche bedeutender Heiligkeit stehenden Klosters eingesunken; der Wärnls wegen waren die Mönche nicht zu Fuß gegangen, sondern in bedeckten Wagen gesahren und hatten in ihrer beschaulichen Askese pro Kops ein Dirnlein mitgebracht, 1»enen sie gleich« falls die Freude, das „Väterchen" zu sehen, bereiten wollten; NM ihrer Frömmigkeit willeu ließ der Czar den ganzen Wagenzug in den Kceml ein, nnd dort entwickelte sich nun wieder eine echt national-ruffifche Szene. Eine Klostergesandtschast aus Moskau selbst verbreitete vor dem Czar einen so penetranten Wutkygeruch, daß stch der Hof zuriickziehen mußte. Durch den Besuch des Czars in dem Stadttheile Kitaigorod, wo die mehr als 6000 Kanfbuden de» Moskauer Bazars aufgeschlagen sind, entstand unter dein Massenandrange eine solche Verwirrung, daß nachher, nachdem die Tscherkefsm den Stadttheil wieder mit den ausgiebigsten Kantschnhieben geordnet hatten, ein volles Drittel der ausgestellten Gegenstände zu Ehren des Czars verschwunden war. Eine Bauerugefandtschaft aus dem Gouvernement Tambow klagte ihre Nolh ob des massenhasten Hinsterbens der Heerden und bat den Czar, ihneu zn helfen, daß sie ihren Boden, auf dem sie noch den Grundherren verpflichtet mären, verlassen und nach den» Süden auswandern dürsten. Alexander wollte schon die Bitte gewähren, die Noty rührte ihn, da fragte ec, wie hoch stch ihre BefreiungSfumme wohl beliese, wenn sie ihre bewegliche Halle und die Heerden mitnehmen sollten. „Zehn Milllvnen Nudel ungefähr, „Väterchen." Und Väterchen erschrack, will stch's überlegen — 10 Millionen in dem einzigen Gouvernement, das zugleich noch eine ungeheure Bienenzucht treibt und dadurch schon reich wäre, wenn ven Bauern selbst nur einzige Biene geHörtel Woher das Geld zur Beihtlfe nehmen, wenn man 64 Millionen für besondere, d. h. für diplomatische Fälle und sür Hetzereien in Bulgarien und Numelien braucht (Das Amtsblatt von Sarajevo.) Die „Bofansko-Herzegovacke Novine" erscheil^t seit Anfang dieses Monats unter einem andern Titel. Das Blatt nennt sich jetzt: „Sarjevski List" (Sarojevoer Zeitung) und wird »n tleinerin Formute dreimal wöchentlich herausgegeben. Der Inhalt ist reichhaltiger wie srüher, aber Achtes Kapitel. Als die Thür sich hinter Montrose geschlossen hatte und Eudora zum ersten Male »n ihrem Lebcn in der fremden Wohnung allein zurückgeblieben tvar, da tauchte das ganze Elend ihrer Lage in ihrem Gedächtniffs wieder aus, und Verzweiflung überwältigte ihre Seele. Eines unnatürlichen und ungeheuren Verbrechens angeklagt zu werdm, bei dessen bloßem Namen ihr reines Herz schauderte; — gleich einem wilden Thiere gejagt zu werden; ^ stch zu verbergen wle eii» m seinen Bau schllipse»»-der Fuchs; — die Lage war schrecklich in ihrer Gesahr, aber, o, wie viel schrecklicher in ihrer Schande! Und durch ihr eigenes persönliches Bewußtsein von Kränkung, Schani, Klimmer und Gefahr drängten sich beständig zwei Fragen ihrer Ausmerksamkeit aus: Wer war der Vergifter der Familie ihres Onkels? Was war der Blweggrund der tmmensch-lichen That'i Obgleich die beiden letzten Tage eine Zeit beispielloser Noth, Aufopferung und l'lnsirengung geivesen waren — und obgleich sie in den letzten drei Nächten die Augen nicht einmal zum Schlummer lZejchlossen hatte ^ so konnte wie bei allen amtlichen Blättern si>»k die i,»< ländischen Nachrichten gleich Nnll. Iedensalls wäre es sllr die Leser dieser Zeitung in Bosnien nnv auch für die int Anülanbe interessanter, zn wissen, was in den ottuplrten Provinze» vor-l^ehs, als was in anderen Weltthcilen geschieht. Man würde dann nicht nenötl)igt sein, Nachrichten wie die kber den UedersaU der Post bei in der Herzegowina dnrch Nüuberbanden aus dem Umwege über Paris durch die Agence Havas ersahren zu miissen. Der liosnische Nc-gierungs-Telegraph isi wohl sehr geschwätzig, wenn der Ches der Landesregiernng eine Ansprache hält, oder wenn ein Militär zum Ehren» bttrger einer Stadl ernannt wird, was aber sonst im Lande vorgeht — llnd es sind ost sehr interessante Vorkommnisse ^ wird verschwiegen. (Ein nicht vertl)eidigungssähiges Verbrechen.) Die Oppositions-Vlülter in Bndapest liesprechen nachstehenden Fall: „liegen Cnde vergangenen Monats wnrde im Stadt« Wäldchen ein junger Mann, der in selbsi-möroerischer Absicht eine Pistole gegen sich abgeschossen hatte, schwerverwnndet nusgesunden und in das Rochusspital gebracht, wo er angal), ein ans Rußland entkommener Nihilist zu sein und Wienijowszki zu heißen. Als seine Wunden geheilt waren, leitete die Polizei eine Nnter-suchung gegen den Unbekannten ein; sie gestattete aber nicht, daß der Aagetlagte sich einen Vertheidiger wähle, „weil sein Verbrechen nicht vertheidigungsfähig sei, da es sich um ein amt» ltches Geheimnib handle". Endlich wurde der «Aifangene in das Ministerium des Innern gebracht, wo der hiestge rnlstsche Konsul im Beisein von Polizei-Beamten ihn verhiirte und von ihm ein umfassendes Geständniß und Aufschlug tider die Nihilisten-Bewegung verlangte. Der Konsul versprach dem Verhafteten als Belohnung eine Anstellung bei der russischen Geheimpolizei in Ungarn; als dies nichts fruchtete, drohte er ihm mit der Auslieserung." — Bemerkenswerth ist. daß es einem Vertheidiger nicht einmal ge stattet wurde, mit dem Jnhaftirten zu sprechen. Die bezeichneten Journale erheben nun Be schtverde wegen der Amtshandlung des russischen Konsuls. (Stempel der Appellationen.) Der Advokat Dr. P. klagte die Eheleute Franz und Mlhelmine Ruschitzta wegen einer Solidarschuld von 870 fl. und lieb die Klage wlder die Letztere in der Replik sallen. Es wurve sohin erkannt, dab Kläger der Geklagten Wilhelmine N. 27 fl 30 kr. an GerichtS'Kosten zu ersetzen habe. (Segen diesen Kosten-Zuspruch appellirte Dr. P und verwendete zur Appellation auch nur den dem Betrage per 27 st. 30 kr. entsprechenden AppellationS-Etempel. Die Finanzbehörden brach ten aber statt des verwendeten Stempels per 1 fl. eine Gebühr per 10 fl. sammt Erhöhung in Vorschreisnlng, weil mit Rücksicht aus den Werth des Streitgegenstandes per 870 fl. eine Stempelmarke per t0 fl. ersorderlich gewesen sei. Die gegen diese Bemessung an den Ver-waltuttgsgerichtshos ergrissene Beschwerde wurde als nnbegrNndet abgewiesen ans folgenden Mo« tiven: Nach T. P. 4.^ nnlerliegen AppellalionS' Anmeldungen gegen die in T. P. 103 aus« gezählten Erkenntiusse ohne Unterschied, ob das Irkenntniß ein bediugtes oder unbedingtes ist, wenn vom Erkenntnisse erster Instanz eine seste Gebühr von nicht mehr als ü fl. zu entrichten ist, einer gleichen Gebühr, wie vom Erkenntnisse erster Instanz von beiden Theilen zu entrichten ist, in allen anderen Fällen vom ersten Voi^en einer Gebühr per 10 sl. Das Urlheil der ersten Instanz unterlag zweifellos einer höheren Ge-lühr als 5 fl., weil der Streitgegenstand auS mehr als 800 fl. bestand. Es war somit auch die Voraussetzung vorhanden, unter welcher eine Zehn'Gulden-Marke zn verwenden mar. Bei dem Stempel für die AppeUalionS'Anmeldnng kommt es demnach nur aus die Gebühr für das erstinstanzliche Urtheil, keiueswegs aus den Betrag an. wegen dessen appellirt wurde. Zttarvmger Berichte. in St. Georgen -- I. Cchömvelter, Bürger von Hl. Dreifaltigkeit. (Bei der ^schönen Wirthin^' in Je-schenzen.) Das einzige Gasthaus in J^schenzen gehört der „schönen Marlinza." Bei dieser ge« riethen neilllch Bnrschen ans der GeMlZinde und von Kranichsseld in Streit und wurden erstere nach tüchliger Piügelei wiederholt in die Flucht aetrieden. Franz Geretschnik von .^^ranichsseld, Arbeiter in der Kaffsefabrik zn Schleinitz, lzatte ich am Streite seiner Kameraden nicht b.!lhelligt und lag in der Sch».uue des Wirlhshansc^ wo er seinen Rausch ausschlasen sollte. Die Ie-chenzer, welche keinen anderen Gegenstand fanden, um Rache zn nehmen, stürzten sich ans den Kranichsselver und schlngen ihn mit Knütleln todt. (llnt erste irisch e Väder.) In Sauerbrunn sind bisher 1643, in NenhanS 729, in Ziömerbad L13 Gäste eingetroffen. (Für den Dentschen Schulverein.) Anl Sonntag 5 Uhr Nachmittag findet in Mureck eine Liedertafel zn Gnnsten des „Deutschen Schulvereines" statt. (Menagerie Kreuzberg.) Die Menagerie Krenzberg wird am »mchs^en Mutwoch hier eintreffen. (Pettauer Ortsgruppe des Deut schen Schulvereines.) Der Deutsche Schul« verein zu Pettau zählt 148 Mitglieder. Um l)ehuss Gründung einer Ortsgruppe zu berathen, ward von Herrn Dr. Michelitsch aus den 6. August eine Versammlung einberufen. Der Redner hatte aber kaum die Äesahr geschildert, in welcher sich die deutschen Sprachinseln be finden, als der Regierungskommissär die Versammlung auflöste. Die nächste Versammlung, zu gleichem Zweck einberufen, wird am 13. d. M. abgehalten. (Untersteirischer Hopfen.) Sann-thaler Hopfen ist zu Nürnberg um 185 Mark für 50 At.'zeli. in ltSn oeLtlü'i'.^Ipelilsnli^n. PI. 2 tl sie doch nicht einen Augenblick aus ihrem Stuhle ruhen. Sie fuhr in die Höhe, drückte die Hände an ihre klopfenden und glühenden Schläfen und ging verstört und mit unregelmäßigen Schritten aus und ab. Eines der verwirrendsten Ele»nente in ihrem Elend bestand darin, dab ste ihre Lage nicht vollständig begreifen konnte. Sie begriff wohl „ein Entsetzen" in ihrem Zustande, aber nicht Ihren Zustand. Da sie ihre eigene Unschuld kannte, schien es ihr gänzlich unglaublich, daß nicht jcder Andere sie kennen sollte, und wider-natilrllch, daß Jemand sie wegen eines Verbrechens in Verdacht haben sollte. Ste konnte der Treue ihrer eigenen Erfahrung, dem Zeug-nib ihrer eigenen Sinne nicht vollständig trauen. Es überkam sie eine Vermuthung, dav Alles ein Traum wäre, aus welchem ste bald in Ueberrafchnng und Freude erwachen würde. Die Wlrthin trat ein und nahm Eudora in mütterlicher Art bei der Hand, während sie neben ihr stand und sagte: „Nun, nehmen Sie sich's nicht so zu Herzen, mein Schatz l Wir müssen doch alle unsere Eltern verlieren, wenn wir nicht selbst vor un« lerer Zeit sterben. Ich habe meinen Vater und meine Mutter verloren; ja, und den Vater meiner dreizehn Kinder auch! Und ich nehme mir's nicht zu Herzen! Denn sonst würde das Haus zu Grunde gehen und die Kinder in die Gemeindeanstalt! Und vaim ist da das arme Kind oben, mit einem Vater schlimmer als todt, der jede Nacht betrunken nach Hause kommt und sie schlägt und sie beinahe verhungern labt! Nun, die nimmt sich's nicht zu Herzen, sondern ist fröhlich, wie ein Affe, mit ihren schmalen Backen und groben Augen. Und ich will Ihnen noch mehr sagen, wär's nicht um das Kind, so hätt' ich den Vater schon längst sich packen heißen, denn er hat mir seit den sechs Wochen, die er hier, wohnt, noch nicht den ersten Pfennig Miethe bezahlt. Und flucht, wenn ich ihm davon sage! Also sehen Sie, liebes Kind, Jeder hat seine eigenen Leiden auf dieser Welt, aber trotz alle dem dürsen wir's uns nicht zu Herzen nehmen, sondern müssen das Beste, was wir können, slir uns selbst und sür einander tl)Utt. Nun zweifle ich nicht, dab Sie das gröbte Glück sür das junge Mädchen oben sein würden, und sie würde die besie Unterhaltung für Sie fein! Sie würde Ihnen den Kummer abnehmen; sie ist das lebhafteste, närrischste, posstrlichste — da, das ist sie jrtzt! Hören Sie!'^, In diesem Augenblick hörte man einen hüpfenden Schritt auf der Treppe, und eitie jubelnde Stimme brach in Gesang aus: „Ich sorge sür Niemand — nein, ich nicht, itnd Niemand jvrgt für mich!" indem das singende ^ttädchen in die oberen Stocklverke des Hauses verschwant». „Da! das ist s^e! so ist sis immer! Nun ist zehn gegen eins zu wetten, daß das Kind heute kein Mittagsessen hat, und' doch bören Sie, dab sie wie eine Lerche singt l Soll ich gehen und sie J!inen herunterholen? Sie würde eine Welt von Unterhaltul^g slir Sie sein!" ,.O nein, nein, um Alles in der Welt nicht. Ich passe sür keine Gesellschaft, am allerwenigsten sür die eines fröhlichen ^Dtädchsns. Doch danke ich Ihnen für die freundliche Absicht", erwiderte E»!dola. „Nnn Venn, Kind, da Sie zu schtvermütljig sind, um sich durch etwas Lebhastes beruhigen zu lassen, so müssen Sie sich sür etwas Ernstes zu interessiren suchen — Etwas, was Ihre«» Geist davon abwendet, über Ihren eigenen Leiden zu brüten", sagte die W.rthin. nahm ein zusammengefaltetes Zeitnngsdlall aus der Tafche und fuhr fort: „Nun hier, hier, ist die beuliqe „Times", die ich von der Leihbibliothek an der Ecke geliehen habe, um den wahren Bericht von diesem schrecklichen Vergistungsfall im Norden zu lesen (Aortseßung folgt.) vsswo Mrdurx. Nll siii' Itl'st.ilnmde inc.llt erivlellt. ^veicleu Icltlln, »(» iun^8 iler imelz untei lile^Iieu. (867 V)/6 "Avsssttg «ach Der-I. Mnrburger Militiir-^ttmmm-^^evtln „Erzherzog Friedrichs' beehrt sich, seine Mitglieder, deren Familien, soivic auch die ?. Gönner und Freunde deS ^-?icreineS, zll dem am 14. August 18^1 stattfindenden Ausfluge nach Pkttau srenndlichst einzuladen. Die Abfahrt erfolgt '/v''» ^lhr Früh vom Lendplatze aus mittelst eingerichteler Plätten, t^ie Rückfahrt um Uhr Abends mittelst Wägen. (870 Karten, für die Hin- und Rückfahrt giltig, ^u dem Preise von 69 kr. per Person sind aus GesüUigffit in der k. k. Haupt-Trasik zu bekommen. Die Vereilisltitllllg. Edikt. (dLL DoS löl'liche k. k. Bezirksgericht Windisch.Feistrih, als delegirte AbhandlttiijzSbehörde, hat über Alisuche» der geskhl^ichen t^rlie» nnt dem Bescheide vom (i. d. MtS. Z. t^ie freiwillige öffentliche j;kill)ictlnig der summt-lichen, zum Verlasse deS ,nn 17. November l88l) verstorbenen Herru Ioief Mnnhnrt, gewesenen Realitiiteu-»itld lSastbof-Pefiher in Windisch-Feistrij^,. geljiirigeil Ren-liitilen im gerichtlichen Invciitarilil.Sch,'i^>vertl)e per j3..i08 fl. österr. Wiil)r. bewilliget, und wurde zll deren !!!ivriiuhme die Tligslihung auf Samstag, den SO. August d. I., Vormittag von tv bis IT Uhr, cNl Ort und Stelle derselben angeordnet. Diese aus mel^reren GrundbuchSeinlagen eingetragenen Realitäten bestellen: tl) aus dun, in der Stadt Windisch.Keistrih, fest an der Wien-Triester ReichSftraße gelegenen einstöckigen Wol)n. und Easil)attse, tLonsc.'Nr. 123 alt, 110 neu, mit eilf Zimmern und einem grosien Tanzsaale, sannnt dabe» besindlichen ausgedehnten WirthschaftSgebanden i» sehr gntem Banzustande, woranf seit vieleii Jahren dvS GasthauSgeschast und Bäckerei-Gewerlie betrieben wurde, ttiit der Bauarea per 498 ^Klftr., im Schäj;. >vertl)e per 10.5V0 fl.; 1») ans den dazu gehörigen (Srnndftilcken, und zwar: lSärteu iin Flächenmaße per — Joch 041-58 l^Klftr. Äecker „ Wiesen ^ 13 11 8L7'5L. 94384 zusammen Joch 857 97 lUKlftr. IM Schähwerthe per 7803 fl.. wobei bemetkt wird, dtih sämmlliche Aecker und Wiesen eine leichte und ebene Zusuhr haben und von sehr guter Boden-brschliffeiiheit und btsteuS kultivirt suid. Hlezii lverden Kauflustige mit dem Beisatze eingela-oen, daß die fraglichen Realitäten zusainnien um obigen (Yksainint-Cchätzwtrlh ausgerufen und unter delnselben nichl ljintangegebeu iverdeu; — daß sernerS jeder Lizitant tili 1t>",oigeS »liadium eutwcder iin Baareu oder in österr. Staalöpapiercu, oder in Sparkassebiichelit zu erlegen t)at, welches dein ttrsteher in seinen Meistbot eingerechnet werden wird. — und endlich, das; der Crsteher die auf den Rcalltatcii liafteudeii Sajjposteii per 1..VÄ4Z fl. 35 kr. iii sciii.^uhlungeversprecheu zu ubcrlict)inen, deii sohinigen MeistbotSrest aber samint t)°/gigcu Zinsen voin Er-slehungStage an — zur Hälfte binueu drei Monaten und zur andern Hulfte binnen sechs Monaten rntivcder ge-richtlich zu deponiktii, oder an die darauf gewieseneii (^r-bcu oder Gläubiger auszubezahlen habeu ivird. Die weiteren Lizitatioilsbedingnisse samint Echüj-ziiiigSprotokoll und GrundbuchSextrakt kiinuen täglich wäh-reud den gewötiulichen AmlSstunden »n der ültolariats-kaiizlei hier eiugeseheu werden. Windisch-^eistrip, ain 7. August 1881. /ran) Nalci, k. k. Notar, als Gerichtö-Coinnlissär. e,/, / -x vvsrdvii dci ultt'n und ^ungeu ^luuiwtu uiitvl' tiiuuutlo x^tieill olivrstalissrit Di-, «iiiillsi-'^clieil ?Iii ul«-!"« üp»i utC, tieltt Kori'Lr Uiv Iv'lult (ItZl- .lit- /.n» iiclij^vl^vn. l >«'j»t>»ltei>i': ^arl Lrziu.vsö^vo!^. i)ie»u Ivi iUl- uuU dtoit^niltt!! tiktion »Ii kul'i:«'!' /eil t invn «'i wo, t>vi>; dU' vvt-lUt II v'ii Uc'il Iiei !nt.'(llc:inivt'tlt>n /Vutc'iitiUfi» int/.t ukit^t^'v^'uullt. utt«l uucli >vin»» vii»-j>lvis«t>i>^el,ititlil'lio ^l»-tittinlluii^ iut'liilit.'!' ^«'jjvii l^^ilisvliltulij^ Von in 1ji it^'liiiai K« u clivcit't itixl Il uliCv. ^^41 BorlSuikg- «-z-lge. Ein motttlltt Waschtisch Am l7. d. M. trifft die j^roße weltberühmte AclltzbergMe lilenSiZöriö hier ein mit ihren gut dressirten LöVt«, Königstlgtto, Karitalg, asrikanischeu Clesanttn zc. zc. Ihre Vorstellungen beginnen um 4 Uhr und k Uhr, und jedesmal Fütterung sämmtlicher Raubthiere; ihre Ausstellung wird am Gofien-platze stattfinden, waS zur geneigten Beachtung empfiehlt hochachtungsvoll (865 Menageriebesther. AMchmi l Grfindtii Schulbücher. (864 Abholen bei Gustav Perko, A!arburg. 8>l>öiie, zun» Export annehmliare kouft zum besten Preise 368) 8ilv. fontana. Vermiethungs-Anzeige. Im städtischen vormals Gasteiger'schen Hause m der Schmiderergasse und Schillerstrasie ist ein großes MagaziuSlokale vom ^5. August 1881 an zu vergeben. (795 Anzufraken bei der Stadtkassa am Nathhause. mit Marmorplatte ist zu verkauscn: Schiller« straße Nr. 8, Hochparterre. (871 Eiselimöbel-Fabrik von ItvKvI»»i^ck 4ZK in HV5«IK III. Marzergaffe 17 liefert nur svliöv Möbel sür Ausstattungen, Salons, Hütels, Restaurationen und Gärten. 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Ich leide seit einigen 20 Jahren an Hämorrhoidalbeschwerden und hartnäckigem Magenttbel, Asthma und damit verbundenen Blasenverschleimuug, Verstopfung und sonstigen Beschwerden. 2u dieser großen Noth braüchte ich einige Zeit den „Dr. Rosa'S LebenSbalsam" deS Herrn Apotheker Fragi'.er in Prag nnd hat mir dieser Balsam eine außerordentliche Hilfe geschafft, so daß ich denselben nicht genug der leideuden Menschl)eit empfehlen kann; schließlich bemerke noch, daß meine Tochter au Bleichsucht, liberhaupt viel an Blut gclilten l)ul, und dnrch den ^ebensbalsam sich vollständig kurirt hat. Dieses beschei-nige ich der Pflicht und Wal»rheit gemäß. . Ax. pyn Sturtewant. Bad Gieblcheliftein bei Halle a. S., Provinz Sachsen. V « X v X vü Um unliebsamen Mißverständnissen vorzubeugen, ersuche die ?. '1'. Herren Abnehmer überall aus-d r li lk l i ch KoksL»'« auö L « in zu verlaiigeu, denn ich habe die Wahrnehmung gemacht, daß Abnehmeru au manchen Orlen, wenn selbe e i u-f a ch Lel'tttSbalsam und uicht a u S d r ii ck t i ch Vr. R 0 s a'S LebenSbalsam verlaugten, eiue beliebige nichts wirkeiide Mischuug verabreicht »vurde. Echt lst vi', kosa's I.vbvn8bal8am,»b-ji-hc» »»r im Haupt-vrpii des Erzengri-s ». Apotheke „zum schwarzeu Adler" in Prag, ^ck der Spornergasse Nr. 205—3. G G O In Marburg: D. I. Bancalari, W. A. Lkönig, Jos. Notz, Apotheker, dann in Apolytte» zu Graz, Admont, Cilli, Fcldbach, Leobc». Leitniitz Mürzzuschlag, Pelta», Nadkcrsburg, Rotteiimaiiii, Stainz, Wildon __Wiildisch-Graz. Süittitttliche Apotheken in Oesterreich, sowie die «leisten Material-Handlungen - haben Depots dieses ^ebensbatsmus. AViVerscht-Sattsschtve. eilt sicheres uud erprobtes Mittel zllr Heilung aller Eutzündungell, Wundetl u. Geschwiire. Selbe wird niit sicherem Erfolge aiigeivendet bei der Eutzülidnng, Milchstockungen und Verhärtung der weiblichen Brust bei dem Ciitwöhueu des Äiudes; bei Abscesen, Blutschivüreu. Eiterpustelil, Karbunkeli», bei Nagelsänvi'ireu, beim sogenannten Wurm am Kinger oder an der Zehe : bei Berhärtiingen, AnschiveUungen, Driiseiigeschlviilsten: bei Fettgcwächsen, beim lleberbeiue. bei rl)eum.,tischen uud gichtlscheii Auschwellungeu! chronischcn Geteiiseentziindiiitgen ain Auße, Kuie. Haiid uiid Husten: bei Verstauchuugeu; beiin Anfliegen der Kranken, be> Schlveis»siis«eil uni' Hilhiieraugeubei aufgefpruugeiien Hiindeu und stechlcuartigeu Schruii-deii i bei (^^eschivitlsten vom ^tich der Insekten, l»ei alten Schäden, eiteriiden Wiindeili KrebSgeschiviiren, offeiieii 'tollsten, i^-litziludungeii der.^rnocheuhaut le. Alle Entziuidttngcii, Geichiviilste, Verhärtuugeu, Anschwellungeu werden i» kürzester Zeit geheilt i wo eS aber schini ziir t^iterbilduttg gckoiiim.ii ist, tuild daS Geschiuilr iil kürzester Zeit vliiie Schinerz ausgezogeil iind geheilt. Itt Dvsei» «nd t'r. DaS erprobteste uiid diirch viele Aersiiche als daS verläßlichste iv^ittel tiekauut zurHeiluug der Schwerliörigkei^ »iid zur tLrlliiigttiig des gaiizlich verloreiien GthöreS Aläschcheii Äerautwvrtliche Redaktion, Druck uud Verlag vi)n ltduard Ianschitz in lvtarburg. ÜNSt«