Will Zeitung drtäetxi »S»e»tltch tfKiaMlt Do»»er«tag «*> «»»»tag frtitz. MrtHUttsna *»b Cmnaltvna: Ctekmu>oa »Ikfl St. 6. T-tepdon »L. — A»ka»dia»»g«» werde» in b« «ermalnuig gegen r«nH»»«a WClftjt« «ebOhren e»Igege»geno«»<» «»,»««Preis»: M? das Jnlend vi-Neljührig Dt» W—, halbjährig Dl» W—, ga»„ährtq Dw loo-—. AÄr da« *»#la»b e«tspreche»d« «rhsh»»g. — Smzelne Nu»rmern Du» t — Nummer I0Z Donnerstag» den 25. Dezember 1924 49. Jabrqang Ariede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens stnd! Er ist noch nicht verweh», der alte Zauber unsere» innigsten Feste». Trotz allede». Mit leichten Schwingen rauscht er durch die Abenddämmerung und hüllt die Häuser ein. wo die Menschen wohnen. Der lichte WeihuachtSzaubn durchdringt sie. Die duftenden Christbaumflckmmcht« entzünden sich an ihm. In dtu Herzen der Kinder schafft er ein Paradies, durch dessen unbegreifliche Freuden das holde Christkind daherschwebt mit umhörten Gaben in den süßesten Händen. Ja den Herzen der Großtn und Alte» erweckt er wehmütige Erinnerungen. El ist in seinem Schein etwa» von den langverwehten Weih«acht»fr«uden lieber alter Zelten. E» wird tan« ein Volk geben, da» einen so ttefen Sinn i» da» WeihnachtSfest legt und seinen Zauberkrei» so schön schmückt wie da» deutsche Volk. Wo immer der Deutsche leb», ob im Palast oder in der Hütte, ob am Rande schneebedeckter Wälder oder in heißen Tropenlanden, ob iu der Heimat oder in der Fremde, überall stnd ihm die Weihnachten da» heiligste und liebste Fest. Weil e» ein deutsche» Fest ist. au» dem deutschen Herzen entstanden und dem Reichtum de» deutschen Gemüte» angepaßt. ES ist «iu deutsche» Fest, denn die Lichter auf dem Christ-bau« stnd die heute über die ganze Welt sprühenden Funken von den in grauer Vorzeit lodernden Jul-feuern der alten Germanen, welche dte Umkehr au» der erstarrte» Nacht de» Winter» zum lichten Frühling feierten. Mit dem alten Brauch verherrlichten sie dann al» Christen den in tiefer Nacht erstandenen Er-löser der Menschen, die Geburt der süßen Hoffnung, de» lieben Gotteikinde», da» die Menschheit erlösen Weihnachten! von Oberst d. R. Leopold Lottsptich, RimSte Toptice. Weihnachten I Schon viele Tage merkt man ihr Herannahen. Aus den Märkten liegen haufenweise schön gewachsene Fichtenbäumchtn, in den Schaulädeu schwinden vorerst die Nikolo» und Kra»puss«. dann »ach und nach die übrigen Gegenstände, um „der Geburt Christi", der MitternachiSmrtt« im Gebirge »nd dergleichen ^»bolischen Schauftellungen Platz >u machen. Die Linder schrieben aus vierzeilig lt-vierte» Pap'er Brits« an da» liebe Christkind!, auch jene, die schon laiige nicht mehr an diese» glauben. Sie tun», um der Mama die Freude nicht zu ver-derben. Jade« die Kleinen gespannt find, wa» ihnen da» Christkind schenken wird, zerbrechen sich die Er-wachsenen die Köpfe: Wa» schenkt ich?* Und erst die Sorgen jener, die da berufen sind, sich zu fragen: „Wem scherke ich?" Di^u tritt in diesen schweren Zeiten die schlimmste Frage an gar viele heran: .Woher nehme ich da» Geld für Ge-schenke? So grundverschieden die sozialen Verhältnisse der intelligenten Kreise der Jetztzeit gegenüber der Borkri«g»z«,t sind, zu Weihnächte«, da flammt die Erinnerung mächtig auf und ichön're, tief iu die Seele geprägte B l»tr der vergangenen Weihnach!»-ftste drängen hervor; der Weihnachl»glcck,n Klang und sie dem lichten Frühling de» Glücke» entgegen-führen sollte und dem Frieden. Dem Frieden I Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen aus Erden, die eine» guten Willen» find! So sangen die Engel, al» der Erlöser gebort« wurdt, und so vnkündigten sie seine Geburt. Wenn heute der Heiland wiedergeboren werden sollte, so müßteu sie diese» Wort mit Posaunenstößen über die ganze Erde hinrufen. Weniger al» je zuvor ist wahrer Friede auf Erden, weil e» weniger al» je zuvor Menschen gibt, die eine» guten Willen» sind. Der gute Wille ist versunktn in dem Grauen de» großen Kriege», im Uebermot und im Elend, die ihm nachfolgten. An einem einzigen Abend de» ganzen Jahre» steht er aus wie ein Märchen. Am heiligen Abend. Da stnd dte meisten Menschen guten Willen», weil er sie vom Alltag erlöst und die ärmste Gabe von ihm gereicht werden muß. Er ist ein« Insel de» Glänze» im Grau der Sorgen, die man an diesem Abend mrgißt. Mancheiner wird heute tiefer gerührt iu ihrem ärmere« Schimmer wellen al» einsten», eben weil er traurigen Herzen» weiß, daß ihr seliger Friede lange vor Hahnenschrei wieder entschwindet wie ein holder Traum. In u»str«m Baltrlaude schlagen die Wellen eine» großen politischen Kampfe» in den heiligen Abend herein. Da» erbitterte Feldgeschrei der feindlichen Parteien wird von ferne her auch nnler dem Christbaum gehört. Wir Deutsche kämpfe« unseren eigrntn Kamps iu unserer schönen Heimat. Friede den Menschen aus Erden! singen SngelSstimme« in der heiligen Nacht und e» geziemt sich »ich», an diesem Abend da» garstig» Lird der Politik anzustimmen. Wenn wir aber von unserem Kampf sprechen auch an diesem Abend, so ist da» kein garstig Lied. Wir sprechen von ihm, weil In der heiligen Nacht die Herzen der Deutschen offen stnd. Die Engel singen »Friede den Menschen aus Erden, dieei«e»gutenWillen» ist so stark, daß all' die Sorgen de» Alltag» schvtnde«, dt« Mahnung zur Feterltchkeit an dte Wände unsere» Herzen» pocht, die Stimme unser«r Kindheit alle Sinne gefangen nimmt — und den Schutt der Gegenwart für eine kurz« Spanne Zeit bedeckt. Au» dem Nebel, au» dem besternten Dunkel hebt sich die Erinnerung der Freude an da» erste Weihnachtssest. Schlaslo» vor freudiger Aufregung erwartete man da» Christkind und dies« Freud« muß wohl übermächtig gewesen sein, sie drohte da» kleine zu sprengen, e» übe, quoll und ergoß sich in olle Poren de» kleinen Körper» und die empfängliche Seele, so daß sie alle Erschütterungen de» Leben» überdauernd immer wieder am We>hnacht»tage in helle« Licht« «rstrahlt. Dir Schaufenster. da» Bilderbuch, der Christbaum, der Weihrauch, die WeihnachiSglocken, da» und no$ viele» Unsichtbare, Unnennbare, da» in der Luft lt«gt, in den Worten zittert, dte Straßen dmch lärmt, in den Gesichtern glänzt, all da» gibt ein« Shi»phon!e, die da» Weihnachltfest w« herrlich« Glocken durchiönt. Weihnachten I Ein mächtiger Strom von Menschen, liebe durchzieht selbst die kältesten Herzen. In allen Häaiern, selbst in der ärmsten Hütte verbr«it«t sich zu Weihnacht«» «In« wohlig« Wärme, duftet e« nach Hichterinadeln, Ä pseln, Weihnacht«kuchen. In der Wtihnachisftimmnng liegt ein Zauber, der Die Gemüter dtr Menschen versöhntnd und anschlußsuchcnd sind!" Der gute Wille jede» deutschen Mann«» muß angtruseu werden, damit dieser unser Kamps, der über bie heiligen Weihnachten htnbraust, nicht unser letzter Kamps werde, wovor un» Gott b«wahr«. Wir sände« im Leben den Frieden nimmer, nur i« nationalen Tode! Die eingereichten Kandidatenlisten der Slowenischen Volkspartei und des Nationalen Blocks. Der Staat»au»schuß für die ParlamentSwahlen hat am 15. Dezember feine Arbeit beendet und damit tritt der Wahlkampf in eine andere Phase. Die Parteien reichen ihre Kandidatenlisten ein und der Wahlkamps, der bisher verschwommener war, bekommt schärft« Umrisse und mit der Bekanntgabe der Kandidaten die persönliche Note. Die Slowenische Volksparlei, die sogenannten Klerikalen, haben sich diesmal aussallevd beeilt, um für ihre Urne die Nummer 1 auf jedem Wahlplatz zu be, kommen. Schon bevor die Arbeit des Staat»au». sHüffe» beendet war bezw. die Wahlplätze in den Amtsblättern offiziell bekanntgegeben wurden, wurden ihre Kandidatenlisten sowohl im Wahlkreise Ljub» ljana-Novomesto al» im Wahlkreise Maribor-Celje eingegeben und vom Landesgerichte in Maribor be-stätigt. Da» Hauptorgan der selbständigen Demo» kraten, der Ljubljanaer Jutro, kritisiert diesen Umstand und prophezeit für die Klerikalen Unannehmlichkeiten hinsichtlich der endgültigen Bestätigung der am Wahltage gewählten Kandidaten feiten» de» Staat»auSschusse» und des parlamentarischen Lerift-zierungSausschusseS. Seine diesbezügliche Beweis- durchström». Die Seelr« suchen sich und dtr H-rze« finden sich rascher al» sonst. Festesfreude überall! Auch die Natur, der treue Grundbaß zu aller Menschen Lieder, hat auf den Bergen bereits ihr Weihnachtsgeld angelegt und u« die Wohnstätien der Menschen durch mehre Tage tintn dä»mergraut« Schleier gtltg», al» wollte sie die Geheimnisse, die alle Schenkenden gegeneinander haben, verhüllen. Weihnachtsabend! Es dunkelt l Da» Licht er» lö ch», knisternd und aufsprühend flammen dt« Kerzen und erhellen den dunklen Baum, an dem e» glitzert und blinkt, der Atem der Kleinen stockt, dte Augen leuchten; niederkniend falten sie ihre rosigen Hündchen zum Gebete und stimmen etn t« den Chor der Großen 1 Stillt Nacht — heilige Nacht I Die» Lied umspannt die ganze &d« und ertönt in alle« Christen Häusern gleich ernst und weih, voll: Stille Nacht — heilige Nrchi l Einige Heczichläge lang find fit alle, die vielen Millionen, fromm, gut, voller Menschenliebe und voller Vergebung! Wollte Goit, diese Stimmung hielte etwa» länger an und htnterließe tieser« Spuren in drn Menschenherzen, aus daß wir reiner, beffer, klarer und edler werden und dem oöiUichr« Ziele der erhabenen Menschheit»« idee, der Welt der brüderlichen Gemeinschaft aller Völker und Staate« allmählich näher gebracht werde«. Stille N.cht — hellig« N.chiI... •tt-r 2 SUl IM Zeitung «m»»« 10» sührung entbehrt nicht des Interesse«. Sie lautet in den Hauplzügen: „Bekanntlich beginnt die Einreichung der Kandidatenlisten mit dem Tage, an dem der StaatSau»-schuß die Wahlplätze endgültig bestimmt. DaS geschah mit dem gestrigen Tage (15. Dezember) und die diesbezügliche Kundmachung wird mit heutigem Datum (16. Dezember) in den SluZbene Novint veröffentlicht. Der heutige Tag ist also der e r st e EinreichungStag. DaS Gesetz bestimmt auch den Schlußtermin und zwar ist da« der 25. Tag vor den Wahlen. Die Frist für die Einreichung der Kandidatenlisten läuft also vom gestrigen Tage bi« zum 14. Jänner 1925. Der Nationale Block hat seine Liste sür den Wahlfrei« Ljubljana-Novomesto heute vormittag, also schon am ersten Tage des ge> setzlichen Termine?, eingereicht. Trotzdem ist sie formell nicht die erste in diesrm Wahlkreise, weil die Slowenisch« Volkspartei ihr« Liste schon vergangene Woche einreichte, vergangene Woche einreichte, bevor der StaatSauSschuß seine Arbeit vollende!« und bevor e« also bekannt war, wieviele und welche Wahl-plätze bestimmt wurden. Trotz der gesetzlichen Bor' schrift, daß außer den beiden Originalexemplaren und zwar gleichzeitig mit ihnen dem Gerichte auch Abschriften bezw. Abdrucke der Kandidatenliste für jeden Wahlplatz besonder« und mit der Bezeich-nung de« Wahlplatze» vorzulegen sind, hat da« Ljubljanaer Wahlgericht die klerikale Liste bestätigt. Diese« Borgehen deckt sich weder mit dem Wortlaut, noch mit dem Geiste bei Gesetze«... Auch wir (bie selbständigen Demokraten) schließen un« der Meinung der Kenner de« Wahlgesetze« an, bie dahingeht, daß die Bestätigung der ver-gangrnen Woche eingereichten Kandidatenlisten der Slowenischen Volkspartei nicht halten wird. Da» Wahlgericht kann zwar seine Beschießung nicht mehr ändern und die schon bestätigte List« bekommt ihre (and zwar bie erste) Kiste. Aber der Haupt-«ahlanSschuß, der die Pflicht hat, die Richtigkeit der Wahl zu prüfen, ober ber BerifiziernngSanSschuß, der berufen ist, bie Mandate zu beglaubigen, werden dte Unrichtigkeit reparieren müssen und zwar dadurch, daß sie die Gültigkeit der für die unrichtig eingereichte Liste abgegebenen Stimmen nicht anerkennen werden. Dit Slowenische Bolk«partei hat stch daher durch ihr vorgehen der ernsten Gefahr ausgesetzt, daß bie Mandate ihrer Kandidaten nicht gültig sein «erben. Iu» dieser peinliche» Situation wird sich die Partei nnr schwer herau»wickeln können-Die einmal eingereichten Listen können weder widerrufen, noch zurückgezogen werden. E« bleibt ihr fast nicht» übrig, al» außer der offiziellen Liste noch eine Reservelist« mit anb«ren Kandidaten einzureichen." Uv« interessiert diese Erörterung natürlich nur ganz theoretisch. Unser« Meinung geht dahin, daß die Slowenische BolkSpartti mit nicht«« den obig«n AuSweg einschlagen wird, der für st« der Ruin wär« und der gar nicht notwendig ist. Denn da« Wahl-gesetz bestimmt nirgends d«u Beginn de« Termines für dt« Einretchung der Listen. S« bestimmt also nicht auch den Schlußtag für die Einretchung, sondern nnr den Schlußtag. Richtig ist allerding«, daß sür die erst im Haup!wahlau«schuß bestimmten Wahlplätze, dt« vor d«r offiziellen Veröffentlichung auch de» Gerichte nicht bekannt sind. Abschriften der Kandidatenliste eingereicht werden müffen. Da» Gesetz spricht aber nirgend« davon, daß die K-nntni» der Wahlplätze nur durch ihre offiziell« Verlautbarung im Amtsblatt« vermittelt werden kann, oder daß di« Einretchung einer Kandidatenliste auf der offiziellen Verlautbarung basieren muh. Wir können un» sehr wohl vorstellen, daß die WahlpIStz« schon vor drr Beendigung der Arbeit de» HauptwahlauSschusseS bekannt waren und daß z. B. «in Kurier bie offizitll« List« von Beograd nach Ljubljana bezw. Maribor bringen konnte, bevor deren offizielle Berlautbarnng im Amtsblatt erfolgte. Da« ganz theoretisch zur Einreichung der klerikalen Listen. Mehr als sie interessiert uns die Liste de» Nationalen Blocks für den Wahlkreis Ljubljana-Novomesto. E« ist allen gut in Erinnerung, daß gelegentlich der Wahlen d«S Jahre« 1923 unsere leutsche List« d«n demokratischen Blättern reichlicher Anlaß bot, über unsere sogenannten .nemcurischen" Kandidaten herzufallen, weil sie einen slawisch klin-genden Namen trugen. Nun lesen wir in der Liste >eS Nationalen Block«, für die diesjährige Wihlen folgende Kandidaturen: für den Wahlbezirk Erno-melj Karel Müller, für d«n Wahlbezirk Kranj Dr. Albert K r a m«r, für den Wahlbezirk Krsko Iosko Pfeifer und Alojzij Hribar. Wir sind in der Tat neugierig, ob unsere heurige Kandidatenliste wieder au» demselben Titel ang«griff«n werden wird. WaS dem einen recht ist, sollte eigentlich dem anderen billig sein. Sollte.... Im Bezirke Kocevje wurde der dortige radikale Besitzer und Bürgermeister Dr. Ivan Sajovic al» Kandidat de» Nationalen Block« aufgestellt. Koievje ist bekanntlich die deutsche Sprachinsel Gottschee und hier geht e» in der Mehrheit um deutsche Stimmen. E« geht um eine ziemliche Anzahl deutscher Stimmen, die aber immerhin zu klein ist, al« daß sie einen eigenen deutschen Kandidaten durchbringen könnte. Deshalb werden wir Deutsche in der Strier-maik keinen Einfluß auf die Stimmenabgabe der Gottfcheer nehmen. Aber au« dem Auge verlieren weiden wir unsere brav:u deutschen LandSleute der Gottscheer Sprachinsel ja nicht. Sie un» natürlich noch weniger. Wen» daher der Rationale Block, dem dazu erfahrungsgemäß und zweifellos die Mittel zur Verfügung stehen, glauben sollt«, daß er durch die bekannten Druckmanöver und durch sonstigen Wahl-terror gegen die vom Gottscheer Franz Schauer in der Steiermark geführte deutsche Minderheit«!ist« die Gottscheer zur Abgabe ihrer Stimmen für den BezirkSkandidatev Dr. Sajovic besonder« reizen könnte, so ist tiefgehender Zweifel über die Zweckmäßigkeit eine» solchen Glauben! sehr am Platze. Nur damit wir un» verstehen, ganz abgesehen davon, daß der Druck auf die deutsche List« den slawische« Parteien nicht den geringsten Nutzen bringen kann, weil dieser Druck vur einem zu gute käme und zwar — RadiL. also für ihn arbeiten würde. Bisher scheint «an da» alles in Betracht gezogen zn haben. Weiter werden wir ja sehen .... Die deutsche Sprache in dm slowenischen Mittelschulen. Wenn man de» erbitterte» Kampf aller flo« »e»Uchen Parteien gegen da« hierländische Deutschtum während der Jahre nach de« Umstürze in Betracht zieht, der deutsche Ausschristeu sozir im Innern deutscher Häuser oder harmlose deutsche Trinksprüche iu deu Lokalen deutscher Gasthäuser »icht dulden zu könne» glaubte, dann muß man zur Anficht neige», daß die völlige Abschaffung dieser verhaßten Sprach« in den slowenischen Schulen nicht» andere» sei al» «tu« erwünschte und selbstverständliche Nutzanwendung. Un» berührt« die Tatsache immer ganz sonderbar, daß, während den hierländischen Deutschen ihre deutsch« Zunge aus Schritt und Tritt hätte ge-bunden werden sollen und der deutsch« Schulunterricht für deutsche Kinder vielfach aus da» unerbittlichste abgelehnt wurde, die wohlhabenden und gerade dl« führenden slowenische» Familien beileibe nicht daran dachten, für ihre rigenrn Kinder auf den sorgsälitgen Unterricht in der deutsche» Sprache zu vrrzichte». Al» nationalistisch« Führer bekannte Väter schicke» ihr« Kind» in» deutsche Ausland auf die deutschen Schulen, wa» st« natürlich nicht hindert, zuhaus« gegen da» Deutschtum zu wettern und irgendein ge-schloffen« deutsche Liedertafel al« Provokation zu betrachte». Auch da» gewöhnliche Volk ist i» feine« gesunden Naturverstand trotz der Hetze gegen alle», wa» deutsch ist, weit«nts«r»t davon zu denke», daß iie Kenntnis der deutschen Sprache etwas Berab» cheueuSwertes sei. Zm Gegenteil oft genug Hirt man eS bei alle» Nationalbewußtsein und aller Liebe zm Muttersprache davon reden, wie für die Kinder kr weniger Wohlhabende» nunmehr die weite Welt »it ,en eigene» Heimatöbergen z» Ende gehe, während die Wohlhabende» und Herren »ach wie vor sSr den deutsche» Unterricht ihrer Kinder Sorge zu tragen in der Lag« seien. Wenn etwaS verstand in einer »atioaalistische» Ausfaffuug der Volksbildung möglich wäre, so müßte «an schon tn der slowenischen Volksschule Sorge dasür tragen, daß die deutsche Sprache entsprechend gelehrt werde. So unangenehm e» e«psu»d«u werde» mag, e» bleibt doch als Tatsache bestehe», daß die ijro'-e deutsche Weltsprache an unseren West- und Nordgrenzen beginnt und sich al» ausschließliches Bcrständigu'igSmittel bi» nach Hamburg zieht. Die Tatsache besteht und wird bestehen bleiben, daß die deutsche Sprach« mehr al» jede andere geeignet ist. eine« die ganze Welt verständlich zu erweise». Man kommt »it ihr durch den ganzen Machtbereich dir anglikanischen Völker; man kommt aber, wa» man mit Englisch und Französisch nicht so leicht tun kann, mit ihr auch durch den ganzen Osten und vor alle« durch daS weite Rujzlaiid bi» »ach Wladiwostok und an den stillen Ozean. DaS wäre aber nicht daS Wichtigst«, viel wichtiger ist, daß die deutsche Wissen-schast und dte deutsche Literatur wie die Wissen« scha't u»d Literatur k«t»«S anderen Volke» die W>ffe«schafte» und Kulturen aller andere» Völker t» den Bereich der deutsch«« Sprach« a»sge»o»«e« haben, so daß die deutsch« Sprach« i» Wirklichkeit die Wtltliteratnr und dt« Wissenschaft d«r ganz«« Welt vermitteln kann. Also schon l» den slowenischen Volksschulen sollte au» rein praktischen Gründe« der deittschen Sprache et» entsprechender Platz eingrrämnt werden. Wer glauben, kann, daß der Unterricht iu der deutsch» Sprache, erteilt durch slo»>enischaatiouale Lehrer, die Kinder zu Deutsche» «achen könnte oder daß da»it eine GermaaistermigSgefahr heraufbeschworen werde, der muß schou ein ausgemachter Esel sei». Da» »»it der Volksschule ist natürlich eiue platonische Er» örteruug. Wir habe» den Gedanken nur ausgeführt, um di« Maßnahmen in «in grellere« Licht zu stellen, die de» Unterricht in der deutschen Sprache i» den Unter»itt«lschul«n abschaffen soll. Un« trifft dies« Maßregel ja nicht. Un« Deutschen waren die El»-wen«» immer deshalb überlegen, «eil st« »eben ihrer Muttersprache auch di« drntsch« Sprach« beherrschte». Wen« daS jetzt anders werdeo soll, so kann e» un» ja recht sein. Unsere Kinder werden beibe sprachen sprechen. Die Verordnung be» Herr» Unterricht«minister« Prtbiievtt überrascht uuß »icht. Die Führer der Slowene» habe» den Serben soviel Böse« üb« die bösen Deutschen erzählt, daß der Minister vielleicht glaubt, ihnen »it der Abschaffung der verpönte« deutschen Sprache eine besonder« Liebettnt «rwiefe» zu haben. Der Lsnbljanaer Slovencc ist freilich anderer Anficht, denn er schreibt «. a.: . . . . E>»e unter diese» Reformen (die übrigen« »itten im Schuljahre, nämlich im Jänuer 1925, zur Durchsühruug gelangen) wird auch die sein, daß am unteren Real« gymnasium und an der Unterrealschale die deutsche Sprache abgeschafft und an ihrer Stelle Französisch eingesührt werden wird. Die Folge wird sein, daß «it de« veuischnnlerricht erst in der 5. Klaffe ber Realgymnasien und Realschulen begonnen «erde« wird und daß daher kei» Mittelschulabiturient «ehr Deutsch kianea wird, wenn er e» nicht privat lernt. Alle deutsche» wissenschaftlichen Bücher in unsere» private» und öffentlichen Bibliotheken werde« un« brauchbar werde». Wir Slowenen werden nicht ei»» «al unsere eigene Geschichte «ehr studiere» können, die in den vergangene» Jahrhundert«» hauptsächlich in deutscher Sprache geschrieben wurde. Unverständlich wird unS Valvasor sei», unverständlich di« andere» Geschlch!»qa«lle« in unsere» Archiv«». Richt einmal die Akt«» tn unseren Aemtern, dit vor d«m Jahre 1913 geschrieben wurden, werde» wir versteh«». Dadurch wird b«sond«r» unsere Orffeatlichkeit be-troffen. Betroffen wird aber auch da» gauze Wirt» schaft»leb«n: unsere Kausl«ut« und Jndustri«llen brauchen noch i»»er die deutsche Sprach« und sie werdru st« noch lange brauchen. Nach Äbsolvieruug der unteren Mittelschule gingen viele Studenten in die Handelsschule, in die Handelsakademie und in die tichnische Mittelschule; überall war die K«»»tni» der deutsche» Sprache notwendig. Jetzt wird der Student nicht einmal Deutsch lesen könne», wenn er Deutsch als Freigegeustand besucht. Neugierig find wir auch, wa« bet un« z. B. dt« Steuer und Gottscheer sür notwendiger halte», daß sie Französisch 103 €tltte< A« «aaij «rite 8 **+***************** ******** ' Lose 1/1 "* 1/4 Gewinne HO. 40.— 20. 'der staatlichen Klassenlotterie Ziehung 12. nnd 13. Januar Ober 39 Millionen Dinar In bnrem Gelde ohne jeden Abzug;, Lose in grösster Auswahl bei der Hauptliollektur: Bankhaus A.Rein&Co Zagerb > "UU V 7 * '5, . . .— - *- « .. «K!. n..iAiix__m-A__n_v--fi.. fl^Avtt h*A.is#i/4t»n hi# 0mn4 krr finhrrr !' J oder daß sie Deutsch können. In unserem Staate Üben laut amtlicher Statistik ungefähr eine halbe Million Deutsche. Der jugoslawische Beamte, ket bei ihnen Dienst machen wird, darf ihre Sprache nicht verstehen, ihre Zeitungen nicht lesen . . . Gin Stimmungsbild aus Oesterreich. Die allgemeine Situation in Oesterreich ist stationär. Jane,politisch dauert der Gegensatz zwischen der bürgerlichen Mehrheit und der sozialdemokrati» schen Minderheit kt« Parlaments fort, so daß die Erledigung deö Budgets Schwierigkeiten bereitet. In der Hauptsache richtet sich kie in ken letzten Tagen wieder verschärfte fozialdemok.atische Opposition gegen die »rt. in der der christlichsozial« HeereSminilter fein Ressort verwaltet und besonders auch gegen seine Methoden bei den Werbungen sürdaS BunkeS Heer. Unter kiesen Umständen beschäftigt sich di« fBitner Presse immer angelegentlicher mit ker Frage, wozu d^ kleine, aus jeden Fall kampfunfähige Oesterreich überhaupt eine Armee brauche, zumal zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung die sehr der läßlichen und tüchtigen Mannschaften der Polizei unk Gendarmerie genügen. Di« Zeitungen vnw«»seu da raus, daß di« Auslastung deö BundeSheereS mit einem Schlage kas Dfizit im österreichischen Staatk-hauthalte beseitigen würd«, da daS Heer mehr koste, als dieser Abgang ausmache. Boa vielen Seiten wirk ker Einführung des Miliz y'iemS nach Schweiz r Wuster kas Wort gereket. doch steht diesem AuSwe^e »«läufig roch kie klar« Bestimmung deS Friedens. Vertrages von St. Äeimain entgegen, die Oestereich eben nur eine Wehrmacht in ker jetzigen Fo»m ge« stattet. Allerdings ist man überzeug», kaß eire k.es bezügliche Borstelluug beim Bölkerbunk« im heutigen Stadium der Enlw cklung Oesterreichs Erfolg haben wüßte. Nun hat auch ker Heeresminister selbst das Wort ergriffen unk in einer Versammlung seiner Parteigenossen dargelegt, Oesterreich brauche eine Armee, um seinen Nachbarn keine Unannehmlichkeiten zu verursachen. Andernsall« wiUd« jeker bewaffnete Konflikt zwischen den Nachbarn Oesterreich« aus dem Boden der österreichischen Republik auSg«trag«n werden, da der Grenzschutz fehle» würde. Die RegierungSaliion gegen die Teanung ist vorläufig aus den Bahnen theoretischer Erhebungen Der heilige Zöend eines alten Hillier Junggesellen. Für einen Menschen, wie ich, der nur die Erinnerungen lobt, ist ein Weg zum Arirdhof das schönste Ehrisikind. Tort schlafen fie HG«, die mich lieb hatten und die ich liebte, mit denen ich so manchen unser, geblich schönen heiligen Abend verlebte. Dort ist daS alte Silli unter Zhpriffen und Sternen still versammelt, dort ist Leben im Tod«, drinnen in der Stadt aber ist Tod >m Leben. E« ist einmal io, ein alter Cillier, für den die.Stille heilige Nacht" noch ket» weggeworfene» Jugendspirlzeug ist, kann fie nur nnhr dort hinterm Josrfiberg finden und empfinden. Und so gehe ich denn schon manche» Jahr an jedem WeihnaOSaberid, wenn eS dunM geworden ist, auf den Friedtos. Da ist'» gar feierlich ruhig, auf vielen Gräbern brennen Tannevdäumchen. Auch auf meinen Gräber». Im flackernden Scheine der Kerzen wird zuweilen die von meinem seligen Baler selbst be« stimmte Inschrift fichtbar: „Durch Nacht zum Licht". Und wie ich so vor mich hinstarre, da wiid« auch langsam hell rm Türkei meiner Seele, der alte füfec We>hrachl«zauber wirb wieder lebendig in mir, die schönsten Stunden meiner Jugend kehren wieder . . . Weht in w nigen Häusern wurde da» Weihnacht»-fest so innig und harmonisch begangen al» in meinem beschränkt. Die statistischen Daten stnd wenig be friekigend: während fast überall kie Arbeitinlosigk«! abnimmt, ist fie in Oesterreich im November um 27.000 (gegen ken Bormona«) gestiezen und hat damit kie hohe Ziffer von rund 116000 Personen erreicht. Die Industrie Nagt über anhaltend schlechten Geschäftsgang und verhindert eine raschere Zunahme der Arbeitslosigkeit nur dadurch, daß vielfach kurch Einführung des System« der Kurzarbeit der völligen BefchüftigungSlosigkeit vorgebeugt wird. AuS den einzelnen Industrien liegen einige interestante An« gaben vor: ker Kohlenbergbau hat sich gebessert, da man stärker zur heimischen Produkten greift; die Eisenindustrie liegt nach wie vor darnieder, da nur em einziger Hochofen arbeitet; die Waggonfabriken haben wenig zu tun, desgleichen die Lokomv'.iv fabriken, die vawentllch auf Reparaturen eingestellt find, Maschinen- und Elektrizilättbranche stagnieren, so, eiere» daher den Export nnd haben nicht geringe Aufträge, deren Preise jedoch angesichts der Welt-markttkonkurrenz sehr niekrig gehalten sink; di« Automodiiindustrie hebt sich ein bißchen, besonders was Rieht' und Lastwagen anbelangt; die B.'kleidungS-und Hutindustr e leiben schwer, da der Adsotz steck«, vie Zahl der arbeitslose» Hularbeiter betrug am 1. Dezewber 838 ge^en kaum 600 a« 30. Sep tember gegen 147 am 1. Dezember 1921; die Schuhindustrie erhofft eine Besserung nach Ge?«tz»etdung der neuen Zollvorschrift». Di« österreichische Regierung bereitet die Ein-führuug der Schillingwährung vor, wobei der Schilling als Einheit zu 10.000 Papierkron«, gerechnet wird. Gegen den Entwurf fetzl jekoch wach senket Wiederstand von verschiedenen Seiten ein, da man tnfib«|o»btr< versichert, da» Gesitz sei über-hastet und vernachläistge di« Mentalität der Bedienung. Man prichl daher bereit» davon, daß ein« Zurückstellung der Borlage zwicks neuerlicher Durchberatung möglich sei. Sehr zugespitzt ist die Situation i« Wiener Bergnügungswesen. Nachdem vor eigen Wochen, wie gemeldet, Wiens älteste« Operettentheater, das Karl rheater infolge schl«cht«n Geschäftsganges feine Pforten schloß und fie wieder eröffn«!«, um auf Teilung für daS Ensemble, also nach dem UiuS der Wankerkomödientruppen zu spielen, ist nun die Volks« Oper, die als populäre Ergänzung zur SlaatSvprr bestand, finanziell zusammengebrochen und soll ein »eueres Prosatheater, die RenatfsaincebÜhne, in Schwierigkeiten geraten sein. Auch die anderen Bühnen Nagen, desgleichen die Kino», der frühere Präsident deS BerbandeS der Wi«n«r Theaterdirekiorea ist mit zwei Milliarden in SonkurSgekommen und bietet feinen Gläubigern 25 Prozent. Batnhauft. Da» Besondere an unserem heiligen Abend war, daß nicht nur wir Linder un« darauf freuten, sondern auch die Großen wie Sinder. Zu unserem Gchmerje ist mir kein Weihnachtsabend frisch im Gedächtnis verdürben, an dem noch mein Baier teilge kommen hätte. Er weilte schon einige Jahre vor seinem frühen lcde zur Winterszeit tn Südtirol oder am Meere. Eben im Begriffe, wieder abzureisen, starb er kurz vor dcm Frste. Wrnig« Tage vor feinem Tode hatte er noch ein Weihnochiegescherk sür seine heißgeliebte Frau, unserer Mutter besorgt. Sie brach in fassungslos« Trauer an», al» wir fie bei der Weihnacht»-bescherung zu ihrem Gabentisch führten, auf dem da» Geschenk deS Verstorbenen, eine schöne Stehuhr au» fäwariem Mai wer, fröhlich tickend stand. Seither haben wir mit unserem Bater nur mehr auf dcm Friedhofe Weihnachten gefeiert. Umso deutlicker sehe ich meine anderen Toten noch unterm Christbaum versammelt. Da tst einmal der t>ute Q»kel, ein alier Junggeselle von ur.ver wüstlichem Hvmer. Für ihn war da« Weihnachtifest eine Sache vrn g'.ößler Wilttigkrit. Schon Monate vorher kaufte er die sckörstrn Kapauner «in und überziugte sich täglich prriönl'ch von dem Gedeihen der nützlichen Tiere. Er war trostlc», al« er an rinrm Christtag infolge einer heftigen Angina nicht an drvr Festichmause teUnehm« weiteren Regierungsbeschlüst« bestimmend sein. Wi« aus Rt-gieru» gekreifen verlautet, soll der Kamps gegen die Rat eparlti vor Schluß des Termine« zur Erreichung der Kandidaten listen angenommen werke», um eine neue Atifsttllung von L'fien unmöglich zu machen Zum Kapitet des Wahlterrors. Die Meldungen über Terrorfälle von Seite der Behörden und unverantwortlichen Elementen häufen sich. Nach dem Falle des Ministers a. D. Groll in Martonos, der aus diesem Orte anSge-wiesen und aus dem Heimweg mißhandelt wurde, nach der Verhaftung des Abg. Dr. Krnjevie und »ach den Erklärungen NastaS Petrornt' über die betrüblichen Zustände in Südserbien, wo die Be-hörden der Bevölkerung mit Mord und Brandlegung drohen, wenn sie nicht für die Regierung stimmen werden, kommen nun aus Nrgotin Nachrichten, daß der dortige demokratische Listensührer Gjvka Popovic über Betreiben des radikalen Kandidaten Dr. Belizar Jankovie von den Behörden verfolgt und schikaniert wird. Hlustimmigkeiten im Wahlbündnis zwilchen Vadikateu und Selöständigen Demokraten. Im RegierungSpräsidium fand eine Sitzung des ministeriellen Wahlausschusses sür die Wahl-kooperation zwischen den Radikalen nnd Selbständigen vorüber, so machte er der allgemUnca Rührung regel. mäßig ei» prosaische« Ende mit den geflügeUen Worte» : „ES ist wunderschön, aber ich bin hungrig, geh'n ma, da« Essen steht schon auf dem Tisch'. Seine Ungeduld war schließlich bi« zu einem gewissen Grade begreiflich. Legte doch unsere damal» stadtbekannte Köchin Anlschkcr ihre Shre darein, der Familie gerade an diesem Abend ein nach den berühmtesten Rezepten der alten Baumbach zubereitete« Nachtmahl vorzusetzen. Die damalige Hüterin dieser großartigen Koch« rezepte war meine Großmutter, eine der urwüchstgste» Frauen de« alten Silli. Noch im hohe» Alter wurde fie in der Weihnachtszeit zum Kinde im liebsten Sinn« de« Worte«. Ei« legte fich von ihrer Penfion, — e» waren monatlich 29 fl. 50 kr. — da» ganze Jahr hindurch soviel zurück, daß ste jedem der zahlreichen Familien-Mitglieder ein stöne» Geschenk u, ler den Ehristbaum legen konnte. Boll Sorge und Heimlichkeit war sie darauf bedacht, jeden einzelnen zu überraschen. Unzählige Male zeigte ste un« älteren «>ndern da« sür ucsere Mutier bestimuiie „Christkind!" mit der zwei-fclnden Frage, ob sie wohl da» Richtige getroffcn, ob fich di« Mutter wohl freuen w«rde? Jinmec fügte st« hinzu, daß ste gerne viel mehr täte, — wenn fie G-ld hätte — aber fo . . . Die Gioßmutter war es auch, die da« oberste Kommando bei der Herstellung der der-schiedenen Weihnachttsv-zialitäten führte. Ohne ein delikate« Klctzcndrot. ohne erstklassige Butitzen, lichtrosa- Et W7M£9JMs O* Cretvii vxe in Päckchen sind die besten. >r M tie in dte Pfarrkirch«. War ste auh nicht» weniger al» eine Ltlschwester, so hielt ste do h sehr viel auf diesen alten Brauch, vor dem Weggehen versprach ste, für jeden von un» zu bettn. I», ihr L-bea wir Arb-it uid Liebe, so wie'« auf ihrem Grab lein g schrieben steht. Und nun steigt au« dem tiefsten Grund« meine« Herzen« da« Bild meiner Mult«r auf. Ihre himmlische Güte konnte stch am heiligen Abend nicht genug lun. I, überstiömender Herzlichkeit, mit vor Freude st-bern den Augen nahm die schöne Frau einen nach dcm an-drrn bi» >nm letzten Knecht dei der Hind und führte ihn wie «in Ä-ihnacht»«ng«l za feinen Ä.lch.uke«. Noch sereuten der Unterausschüsse Bnicht erstatteten. Hierbei ist als inlereffant zu vermerken, daß e« beim Bericht de« Perfonalrefnente» zu einem W'.ederspruch innerhalb der GemeinderatSmehrheit kam. Wegen des U»fangeS deS Sitzungsberichte« können wir diesen erst in unsner nächsten Nummer bringen. Die Sitzung dauerte diS Mitternacht. Die KinderweihnachtSseier in der EbristuSkirche ist etueS von den alljährlichen Ereignissen in unserer Sladt, dessen nicht nur die Kin»erfchar «it Spannung und Aufregung harrt, sonder« auf da« sich auch viel« Erwachsene herzlich freuen. ES war auch diesmal eine erquickende Stunde, al« die Hunderte, die die Kirche füllte», die Kinder-.schar In festlich erregter Sli»»ung a» Altarrau» stehen sahen, ihren Worten und Weisen lauschten Weihnächte«, ist doch ta» Fest, daS alle und in jeglicher Lage ergreift. Die Großen und die Kleinen werden von feinem Zauber «ingefaagen, vielleicht die Alte» noch mehr als di« Jungen. Denn bei ihnen tritt zur Freude a» Augenblick, die Erinnerung, die voll Wehmut und doch voll Seligkeit ist, und dte Seh», sucht noch einem vielleicht für immer entschwundenen Glück varum packt je?eS»al auf« neue die Botschaft von Freude und Liebe und Fciede aus Erden die Herzen, und gar wenn solche Botschaft au« unfchul-»igem Kinder»und< ertönt. Frisch und lieblich klangen dte L>eder, tapfer und mit schöner B.'tonung trugen die Kinoer ihre Dekla»atioaen vor. E« kam alles so selbstverständlich heraus, daß die Zuhörer garnicht an di« viele Mähe und den großen Fleiß ge»ahnt wurden, d«n e« kostete blS all dte Kindelköpft daS viel« behielten. Und wenn man gar noch hörte, daß die wegen der bedauerlichen Scharlachepidemie ein-getretenen Ferien die Proben unterbrochen hatten, io kann »an nur allen Lobes und aller Anerkennung voll fein für die blaven Kinder der evangelischen Gemeinde. Ganz besonders zeichnete sich diesmal der Organist Hnr Jnterberger au«. Den Kindergesang führte sicher die Meistergeige tzeS Herrn L. Kalifchnigg. so konnte ber blinde Künstler an der Ocgel bei der Begleitung der Lieder auS dem reiche» Füllhorn seiner Phantasie die e»tzückendsteu Einfälle hervorquellen lassen. Da wa»'S alS ob zu dem herzlichen Kmdergesang auS der Höhe die Engel mit ihren Jastiumenlen miteinstimmien und in unerfchöpfl'che» Reichtum der Weifen jubilierten, lindUch himmlisch' fi oh. Nach der Feier folgte die Übliche B-fcherung. Ktnor Päckchen und ein Riefenkipfel bekamen die brave» Kinder, die stch an diesem Abend so wacker gehalten hatten. Und waS aus den Tischen und unter ihnen aufgebaut war, Wäschestücke und Kleider, Spiel, zeug und Eßwaren u. v. a., alles sauber verpackt und nach lang vorbereitete», wohlerwogenen Plan schon mit dem Namen deS Empfänger« bezeichnet, daS erweckte nun bei den zahlreichen Armen, die hier vielleicht ihr einziges Weihnachten feiern, hellen Zubrl und ivnige Dankbarkeit. A» Montag folgte noch der zweite Teil der Bescherung i» G^meindesaale des Pfarrhauses. Wieviel Mühe, Arbeit und Kopfzerbrechen mögen wohl all die Vorbereitungen gemacht haben. Allen Damm, die mit Nähen und Stricke» und an» derer Arbeit mitgeholfen haben, allen Kaufleute» und seh« ich ste »um Greifen deutlich vor mir, wie fie mich zu meinem sehnlichst gewünschten Theater führt und mir da« vaterländisch« Ehrenbuch über da» große Jahr 1870—7871 ta die Hände legt. Wir warrn schon erwachsen, der kindlich« glaube an» Christkind war längst dahin, aber noch immer blieb un« der hold« Zauber de« WeihaachUfeste« uiverblaßt dank der herz-bezwingenden Art unserer Mutter, zu geben und glück-lich ju machen I E» ist der schönst« Eindruck u,serer schönen Jugendzeit, «in« Sonn«, dte wohl schon längst untergegangen ist, im H-rz-n aber noch immer leuchtet und wärmt l E» ist spät geworden. Die Kerzen auf den Christ« bäumchen der Totra stnd nacheinander »erlöscht, wi« die «uten, Lieben, die drunten schlafen. Wo seid Ihr g«blieben? Wo ist da» alte Hau» mit seiner Kinde r-schar? Wo unser alte» C lli? Wo die alten Ideale? — B.rwelkt, v:rweht! Mit einer unendlich süßen Trauer im Herzen nehme ich Abschied von den Gräbern und kehr« langsam in dt« Stadt zurück, wo in»»tfch«n Weihaachttfreud« und W?ihnacht»tärm ihren Einzug gehalten l Vorsichtig tappe ich die dunkl« Sti«g« hinauf und verschließe die Tür hinter mir. Dana zünde ich mein Bäumcheu an und setze mich an» iklavier. Vielleicht gibt mir die heiligt Musik den WnhnachtZfrkde«. Dr. F. Z. Ctc fo eUf JOndcutube, DESHALB DER BILLIGSTE U.ZUGLEICH DER FEINSTE TEE IM VERBRAUCH Privaten, die durch Waren oder Geldspenden da» edle Werk unterstützt bade» (wir erfahren, daß die Geldfammlung allein 9461-25 Dinar erreichte) gebührt der innigste und wär»ste Dank. Mö?e die reiche Liebe, die sich im Rahmen de« Evangelische« Frauenv'reinet unserer Stadt auch in diese» Jahre ohne Rücksicht aus die äußere Lage ohne Schranke» der Konfession oder der Nation kennen zu wolle» s» reichlich bezeugt», allen denen, die fie übte», tu innerer Befriedigung den schönsten Lo'i» gewähre». Nachrichten aus Utuj. Evangelische Gemeinde. Der Weihnacht«-sestgotteSdienst wird am Freitag, dem 26. d. M., um halb 11 Uhr vormittags im UebungSzimmer des Männergesangvereines stattfinden. Anschließend daran wird auch das hl. Abendmahl gespendet. Zuckerkranke trinke« Radeiner Waffer! _ Der Maschinschrelb, Stenographie-, Buchhaltung« sowie Serbokroatisch« Unterricht beginnt an der Privat Lehranstalt Ant. Riid. Legat tn Maribo? am 3. Februar 1925. Einschreibungen und Auskünfte i« Schreibmaschinen« geschäst Ant. Stud. Legat & So., Maribor, Sloven«ka uliea 7, Telephon 100. Keine Filiale! Die beste llniversalrechenmaschine (für Addieren, Subtrahiere», Multiplizieren und Dividieren) ist die „Triumphalor". Alleinverkauf und Borsührung bereitwilligst durch die Firma Aat. Rud Legat & Co, Erste» Spezialgeschäft sitr Schreibmaschine» und Büroartikel, Svezial Reparatur« wnkstäue für Büromaschinen, Maribor, Slo» venSka ulica 7, Telephon 100. Keine Filiale I jadransko oslgurarajnd« drustyo u Trsto (Blunloue Adriatiea dl Sicurta) gegründet 1838, erhöhte sein Aktienkapital von 20 auf 100 Millionen Lire, hievon 40 Millionen Lire voll eingezahlt. Die Gesellschaft erweiterte ihr Geschäft ans sämtliche Staaten deS Comment« und zählt zu ihre» Konzern 18 Gesellschaften in 10 europäischen Staate». Durch diese KapitalSnhöhung schuf die Gefell» schaft GarantiefondS, welche nach der Goldparität »»gerechnet, die Friedens GarantiefondS überschreite« und di« Gesellschaft in di« Reihe der allerersten tatet» nationalen Weliinstitute stelle». Bon der GeschästStntwicklung der Gesellschaft sprechen folgende Ztffer«: Elementar Prämieneinnahmen: im Jahre 1919 50 Millionen Lire ... . 167 . Neue LebenSveistcherungen: im Jahr« 1919 88 Millionen Lire » * „ 423 Die Gesellschaft betreibt auch tu nnsne» Staate daS BirstcherungSgeschäft in alle» Zveigen »it glänzendem Erfolge. Rummer 103 Stillet Zettuvg Seite 5 Christentum der Tat. Bon Ecpp König, klagcnfurt. Weihnächte» ist eine Zeit, wo man weiter denkt, als bi« Morgen, wo ker G-danktnflug über Grenzen unk Länder hinweg eilt. L-denkt und Tote werden in den Wellenkcei« der Erinnerung gezogen. Selbst Unbekannte, deren Schicksal man hart empfiiket, töcf'n al» Freunde, al» Brüder in den Weihnachten an unsere Heil« und so erleben wir, daß in diesen Tagen, wo die Kirch: die seelisch: B-freiunz der Menschheit festlich begeht, gerade wir Deutsche in aller Welt so etwaS empfinden, wie Gtmeinfchaft, Notgemeinschaft, Seelengemcinschaft. Unser Volk zählt 100 M.llioüen Angehörige. Kaum 6t) Millionen leben geschlossen in ihrem eigenen Nationalstaate. 40 Millionen Deutsche leben verstreut in aller übrigen Welt. AI« Grenzland- und «uilanddeutiche stnd sie überall zu sinken; al« Bauern, als Lehrer, als HandelStreibevde, aiS Arbeiter und Arbeitgeber. Teils wohnen sie in geschlossenen Siedlungen, teils zerstreut in den anderen Völkerschaften. Jeder VolkSsplitter, der etwas auf feine Ehre, feinen Charakter gibt, trägt die Sehnsucht, den Stolz auf sein VolkSganzeS in fich; gleich welche Nation immer. DaS ist die volkliche Gemeinschaft, die nicht tw»er die staatliche Gemeinschaft zur BorauSf-tzung hat bezw. zu habe» braucht. Diese volkliche Gemtin-schast liegt nun uns Deutschen tief im Hnzen. Mil lionen, trotzdem sie weit in der Fremde geboren sind und keine Erinnerung an ein bestimmtes hei-matlicheS Dorf in sich tragen, fühlen die Grmetn-samkeir ker Sitte und Sprache; di« Gemeinsamkeit in der Weihnachtszeit im besonderen. Ich will nun anderen Völkerschaften diesen Gemeinsamkeitssinn nicht absprechen; gewiß nicht. Im Gegenteil! Der Geist der Zusammengehörigkeit, ker gegenseitigen Ergänzung vieler anderer Nationen um un» und unter un« könnte sür unS Deutsche oft geradezu al« Borbild genommen werden. Wir Deutsche stehen hiebei gewiß n'cht an der Spitze. Unsere Ein ftellung zur WeihvachiSdotschast kann un« aber darin zur Brrvollkommung nähn bringe». Den» daS Christentum, wie eS zur WnhnachtSstunde uns Deutsche erwärmt, kann ich alS Christentum der Tat bezeichnen. SS ist schon viel geschrieben worden, welchen Weg der Erneuerung, der Rettung die so unbarm-herzig heimgesuchten Bölkerschasten Europas betreten sollten, u« auS dem Morast h«rau«zugelangen. Alles hat bisher nichts geholfen. Wa» man auf der Seite des Fortschritte» al» guten Posten buchte, zeigte fich auf Der andere» Seite al» Zersetzung. WaS aus einer Seite an Wirtschasttsrieden gewonnen wurde,swurde aus der Kehrseite an Menschenlieben, an Volk» frieden zertreten. Und so fortI Der Proz'ß der Er» Neuerung, der Erlösung führt immer wieder zur Katast, ophe immer noch ei» Tummelplatz der Ber-giftung geblieben. Vergiftung aber bedeutet Kampf w alle» Lebenslagen. In Politik und Wirtschaft, um Kultur und Sprache, um Gcfiitung und Ge-sinnung, um Schule und Religion, ja selbst um Leben und Verdienst--- Wer hat in solche» Zuständen nun mehr zu leiden, alS gerade unser deutsche» Colt. Nicht nur in seinem geschlossenen eigenen Nationalstaate. Vielmehr di« oberwähaten 40 Millionen, die an fremde Schicksale gebunden sind und in ihrem Bestehen für ihre Handlungen eine weit erhöht« Verantwortlichkeit tragen müsse». Diesen Deutsch?», die ja bekanntlich die größte Last der öffentliche» Vergiftung zu er-dulden haben, ist daher da» Christentum der S««le, wie e» in der Welbnach sbo'fchaft zum Ausdruck« gebracht wird, «ine Tat. Weihnächte» ist ihnen «in« Zeit, wo sie in ihrem BäierglaubtN an Volk und Sitte neu gestärkt werden. In der vergangenen Woche ging durch einen großen Teil der deutschen Press« Mitteleuropa? di« außerordentlich erfreuliche Kund«, daß di« Süddeutsch« Runds,,nk A.<@. den Rundfunk auch tn den Denst de» gesamten Ausland-deutschiumS gestellt habe und daß ans der Sielle -443 auSIanddeutfch« vorträgt von Stuttgart au« in all« Länker Europas, wo Deutsch« wohnen, verfunkt werden. Da« deutsch« WeihnachtSUed wird somit Heuer in ker Christaacht auf Raktowellen zum ersten Mal über Grenzen und StaatSgedtlde hinweg, über ganz Euiopa dem gesamten AuSlandkeuischtum ertönen. Welche Umwälzung. Welche erfreuliche Botschafil--- Der Geist dtr E sindung, de« Fortschritts! G:« wiß «staunenswert. Ader unerreicht bleibt doch immer die Wirkung jener lebendigen Wlle, die un« auf der Grundlage unseres christlichen W:>hiachtSg«dankei« in diesen Tagen alle insgesamt erfaßt, un» für Augenblicke frei macht von dem Geschwätz der Zeit, unS Über die slawisch« Prägung der mit Phrase» und Lügen vollgesteck.e» Menschheit hinweg trägt und aus dem Boden de« FamiNensrieden« Genugtuung in unser« Herze» pflanzt. •» Die Familie ist heut« der modern« Angriffspunkt aller „Demokrat«»" unk .Weltverbesserer". Gegen die Familie richtet sich der Kamps aller jenen Ele-«cnle, di« von einer WcihnachtSdotschast nicht durch« krungen werden. Mit dem Schicksal der Familie ist j i alle» v'cbitnken : Schul«, Sprache. Gesittung, 0«. sinnung, schließlich aber auch da« Dors, Gemeinde, die gesamte Siedlung der BolkStril, da« BolkStum, ka» Gesamtvolk, der Staat. Darüber gibt es keine Meinungsverschiedenheiten. Jit einmal der Fa«ili«n» sinn, di« Familiengesundheit untergraben, kann von einer Zukunft nicht mehr gesprochen werden. Ist der Familienfrleden zertrümmert, dann ist jede Müh« zur Ethaltuag, ,ur Erneuerung vergebens. Alle« Glück und Unglück jeder volkSmehrheit und Volks-Minderheit gründet in der Familie. Gottlob ist der deutsch« Familiensinn trotz der Jahre währende» Zersetzung noch obenan. Wo e» aber nicht mehr obenan ist, wo «In« Zersetzung einzudringen droht, dort möge daS christliche alljährlich mit so großer Sehn-sucht erwartete WeihnachtSjest die Rettung, kie Reinigung vollziehen. Ein Christentum der Tat, deu» ohne diese gesundeZellrsind wir nicht in der Lage, der stürmenden Zeit zu trotzen, geschweige erfolgreiche Erziehung», un» Ge-stonungSarbeit zu leisten, wie kie WeihnachtSbotschast es verkündet .... „Friede den Menschen auf Erden, die eine» gute» Willen« sind!" Heilige Yacht. Legende von Haust Rubin, Ponikoa. Ans freiem Felde vor Beihlehem irrte zu nächtlicher Stunde ein einsamer Wanderer gesenkte» Haupte« grübelnd dahin. Er wir au« seinem behaglichen Heim geflohen, wo seine Seele nicht Ruhe finde» konnte und kein Schlaf in seine >ugen hatte kommen wollen. Sine Schuld lastete auf ihm und die wollte er büßen, indem er stch selbst au« der Gesellschaft stieß und ein Sin stedlerdalein führen woate. In der Wildnt« wollte er leben, die keine« Menschen Fuß betrat und wo stch kein Her» seiner erbarmen würde. Mit einem Lager zwischen Sden, rauhen FUfen. wo er selber Stet» unter Steinen werden mußte. Da» sollte seine Buße sein. Und immer weiter schiitt er in dte kalte, finstere Rächt, stolperte über Wurzeln und FelSblvcke und blieb endlich eri»öpft auf einem Erdhaufen liegen. Er wußte nicht, wie lange er schon gelegen hatte, aber plöhlich spürte «r ein« wohlige Wärme seiner Glieder üderströmen und e» war, al« ob etn linder Lenzhauch über den Boden hinstrich. Wie neue« Werden und Reimen lag e« ta der Lust und ihm wurde seltsam zumute. So feierlich und erwartungsvoll. Er fühlte sein Her» von einer unendlichen Liebe für alle« Leb wesea ringsum erfaßt und er hatte doch Stein unter Steinen werden wollen. Der Himmel war ganz hell geworden und strahlte ein wunderbar milde«, weiße« Licht au», daß er alle Gegenstände deutlich unterscheiden konnte. Er sah verschiedene« Kleingelier auf der Erde hin-kriechen und alle« schien ihm so froh erregt ,u sein, al« ob etwa« Besondere« geschehen wäre. Werkstatt und Büro können nicht gut genug beleuchtet sein. Blendungsfreies licht erhöht die Arbeitsleistung. 9TUt Gyranv-ZBafinpen* zu, Und mtteinemmale kam ihm auch seine Schuld weniger drückend vor al« früher und ein befreite«, fest -ltche» Gefühl war in seiner Brust. Er erhob fich vom Loden und schritt neugekräftigt weiter und sah mit Staunen, wie stch dt« Kronen der Bäume, die in seiner Nähe standen, ttefdemütig zur Erde nieder neigten, ob gleich kein Windhauch ste bewegt hatte. In der Luft aber roch e« nach Weihrauch »ad Myrrhe wie i» einem Tempel. Er faltete unwillkürlich dte Hände. Mitten in sein stumme« Gebet aber hörte er plötzlich eine enget-süße Stimme rufen: „Heute Nacht wird einer gebore» werden, der die Sünden der Welt hinwegnehmen und alle Schuld i» Liebe wandeln wird, auch die Deine l Gehe zurück, woher du g-komme» bist, und freu dich!* Da sank der nächtlich« Wanderer, überwältigt von dem Wunder, da« ihm von unstchlbaren Lippen verkündet worden war, in di« «nie und stammelt« in tiefer »ndacht: «Sei gepriesen, o heilige NachtI Du in alle Ewigkeit selig«, heilige Nacht l" Eine veryangnißoolle Weihnacht. Bon Jakob Zritz, Grafenfeld. AI« RechnungSwachtmkister der 3. SSkakron de» fkin«rz«itigtn 5. Dragoner-Regiment«», die tn Seebach bei Billach ftattontret war, gerade mit dem Haupt, apport beschäftigt, brachte mir ein Bote ein Telegramm in die Kanzlei, das an da« Eskadrvn«. kommando gerichtet war. Ich lief damit sofort zu» Rittmeister. E« «nthielt «inen trl«graphisch«n Regi. meni«d«fehl, kie Eskadron habe fich m«t Fourage für drei Tage und geschliffenen Säbeln selvmäßig bereit zu halte», um aas weiteren Befehl sofort abmar-schieren zu können. E« war zur Zeit der Okkupation Bosnien«. Kaum war der Befehl ausgegeben, al» fich auch schon in den sonst verhältnismäßig stillen Räumen ein Lärm entwick lte, daß die Wände widerhallte», verschiedene We.kzeuge, Kochgt chirre usw. wurde» au« dem Magazine, Hafer unk Heu sür die Pferd •eile 6 Ttller Zcttunq Nummer 103 «»gefaßt, Henscheiben gerollt trab die Sättel bepackt, dabei gelungen, gejaucht und — geflucht. Die Säbel mitten nach Villach zum Schleifen gebracht. Echo« für be« zweiten Tag kam ber Befehl zum Abmärsche, bei dem stch eine rührend« Szene ab-spielt». Etwa dreißia jungt Mädchen, teils in gesegneten Umstänken, teil» mit Wickelkinkern auf kern Arme umlagerten seit frühe« Morgen kie Kaserne. Als kie Eekakron um acht Uhr marschbereit im Kasernen-Hose stand, hielt unser alter Rittmeister Wenzel Kabelik, der von Pick aus gedient und e« vom Dragoner bis zu seiner jetzigen Charge gebracht hatte, eine ergreisenke Ansprache, un« als tüchtige und mutige Soldaten zu zeigen. Bevor er roch da» Kommando zum Abmarsch gab, stürzten die Mädchen herbei und baten mit aufgehobenen Händen und tränende« Augen, fich ihrer zu erbarmen, während ste kie Namen der Betreffenden. kie sür den Nach wuchs weiterer Baterland»verteidiger gesorgt hatten, dnrcheinand-r schrieen. Der Rittmeister erklärte ihnen «it warmsühlenden Worten, daß er leiker nicht helfen könne, da ein Soldat während seiner aktiven Dienstzeit nicht zu b« lange» sei, vertröstete sie aber, baß ste nach dieser ihr« Rechte und Ansp üche eventuell bei Gericht geltend machen könnten, woraus er sofort den Befehl zum Abmarsch gab. Wir hatten bereit» gegen 20 Kilometer zurück gelegt, al« nnS ker Ko--voial, ker bei dem Detache-ment der maroden Pferde zurückgeblieben war, auf schweißbekeckiem Pferde einholte unk dem Rittmeister ein Telegramm überreichte. ES wurde „Halt" ge blasen. Der Befehl lautete, kaß da» 7. Husaren-regiment nach Bosnien kommandiert nnd kaS 5. Dra gvnerregimint behufs GarnifonSwechsel» nach Fünf-kirchen beorkert wurde, wtShalb alle Eskadronen, die bereits abmarschiert sink, ihre Marschrichtung nach Fünfkirchen zu nehmen haben, woselbst ein dreitägiges Regimen«» xerzieren ongeorknet sei. Schon bei der nächsten Ortschaft schwenkten wir link» von unserer Marschrichtung ab und kamen mit der 6. Es kadron fast zu gleicher Zeit in Fünfkirchcn an. Die 2. Eskakron traf erst am nächsten Tag als Letzte ein. DaS Regiment lagerte feld«äßig auf einem au», gedehnten Stoppelfeld«. N ch zweitägigem Regiments, exerzieren war ein Ruhetag. Gewöhnlich liegen die einzelnen Eskadronen aller Kavallerieregimenter in verschiedenen Ortichaften ver-streut, so daß sich die Mannschait nur eirmal im Jahre bei» RegimenlSexerzieren trifft. Wir waren fünf Schutkollegen, gleichzeitig zum 5. Dragooerregimeni assentiert und bei« Einrücken zwei zur dritten und drei zur fünften Eskadron ein-geteilt. An diesem Ruhetage suchten wir nn« im Lager gegenseitig aus und besprachen un». kaS Weihnacht»-fest zusammen zu feiern, ka laut Befehl» die betken Eskadronen nur 2'/f Stunden von einander statlo-niert wurden, wo wir sie bestimmt zu besuchen ver. sprachen. Am nächsten Tage war Feldübuua. nach ■eichet jede ESkadron in ihre angewiesen« Garnison einzurücken hatte. E» war bereit» 10 Uhr abend«, olS wir im Kasernenhofe von den «attgehetzten, verschwitzten und hungrigen Pferden ganz steif au» dem Sattel krochen. den weder wir roch die Pferde hatten seit vier Uhr srüh etwas genossen. Zum Glück war schönes Wetter und nicht sonderlich kalt, obwohl r» Mitte Dezember war. Unser Rittmeister war infolge der Anstrengungen bettlägerig geivorkeu und ich brachte ihm täglich da» Frühropporisüuch in feine Wohnung, wo ich den TagiSbefehl für den nächsten Tag, den er im Bette schrieb, entgegen nahm. Zu Weihnachten bat ich für mich und Korporal Hutler, meinen LandSmann, um drei Tage Urlaub. Er unterschrieb die bereits ausgefüllten Formulare ohn« weitere». Alle fünf Tage wurde Brot, Hafer, Heu und Stroh gefaßt. Da der Christtag auf einen FossangStag fiel, wurke kie Fassung schon am 24. vorgenommen. Ich wollte dazu ken vormittag benutze», da» Heu war jedoch noch nicht fertig gebunken, da ker Lieferant mit kem 25. gerechnet halte, versprech e» aber bi» 2 Uhr Nach-mittag. So verzögerte sich unser Urlaub bi» vier llhr. Wir hoffien unser Zi«l mit gestreckten Schritten in zwei Stund'n zu erreichen. Kaum waren wir eine halbe S:ui ke weit marschiert, kam uu» der bereiiS zwciaal kegtaiietlc Koipoeal Biozenz Mayer, in Zivil gorstrieoe seineL Zeichen» nach, bei ker Es-takrou ob seines unverwüstlichen Humor» der »Lach-zenzei" genannt. Ec sagte, daß auch er einen Freund bei der Fünften habe und fich ui-S anschließen wolle. Da er sich schon oft eigenmächtig Urlaub ge-nommen »ad ich für thu keinen Urlaubfchnn ausgestellt hkl!t, war mir seine Begleitung nicht er-wünscht, ka ich mit zur B-caotwortung gezogen werben konnte; ich sorde.t« daher sofort seine» Ur. laubschein, den er mir ohae Verzag reichte. Bon ihm selbst geschrieben, war er von feinem Zuj»S-kommandanten Oberleutnant Herber „bedenklich" unterschrieben, dessen Une.schrifl mir genau bekannt war. Run ging die nie versiegende Klappermühl« los mit gute» unk schlechten W tzeo, Jägerlatein md ankeren Schrullen, um die er nie verlegen war. eine staunenswerte Leistung bei kem scharfen Marsche. Der Himmel hatte sich verzogen unk eS war so finster, daß wir kaum d«.r Wg sahen. Mir kam der Marsch schon lang vor und als ich mit H lfe eines Streichholz:» auf kie Uhr sah, zeigte ste bereu» halb Acht. Wir halten ken Weg verfehlt. Mi)> lochte herzlich, ich ärgerte mich und Huiter lamen-tierte. Ich wollt« zurück, Mri) r und Huiter mit dem Bemerken, daß wir koch in irgend ein« Ortschaft kommen müßten, vorwäns. Wir gingen alio wei e< und gegen acht Uhr hörten wir ein glcichjö^m grs Geräusch, worauf wir balk vor einer einsamen Pustawwdmühle standen. D«r Müller, ker not» dürstig deutsch sprach, gab nb» Kor abrannt wein n-t» sagt«, wir seien ewe Viertelstunde vor der Stadt link« abgebogen, während wir recht» hätten gehen sollen. Er beschrieb uns genau d«n Weg und wir gingen dankend zurück Nun fing eS an zu schneien, wafserjchwere Flocken fielen dicht hernieder, die un» gar bald durchnäßten. Die schweren Dragonerstiefel, innen voll Wasser, oußen voll Kot senkten stch bi» über kie Sporne in den aufgeweichten L-Hmbodm, so kaß mir st: nur mit Anstrengung loSreiß«» konnten. Langsam und verdrossen schritten wir w««er un» hörten kaum mehr aus den auch jetzt »och ohne Unterlaß plappernkea May?r, der sich über unsere Irrfahrt köstlich amüsierte. Hie und da zweigte «in Weg ab, wir hielten un» nach Aussage deS Müllers steiS nach rechts, Mayer sorgte sür Zei'vertteib bis wir plötzlich wieder vor «in«r Winlmnhl« standen und di« bereit» um acht Uhr pa»fiert« e»kannten. Ich war schon recht müke, rechte den wässerigen Schnee mit der Säbtljcheio« von der vor der Türe ang«-brachten Holzbar.k und setzte mich nieder. Die anderes vmfchritten den Tmm und fanden nur hoch oben et», rundes Loch, ka» kem Mülle» al» Fenster dienen mochte. Auch auf daS g-watligste Kwpfen an bie Eichentür rührte sich nichi». Mit vieler Mühe ge-lang es auf die Uhr zu sehen, e» war dreiviertel auf zwölf. Mayer frohlockte und stimmt« da» Weihnach Slied an, natürlich stimmten wir sofort mit «in. ES war aber auch wirtlich eine still«, heilige Nacht für uriS auf der einsamen Pust'. ES schneite fort und obwohi eS nicht kalt war, fröstel e eS uns, dte wir ganz durchnäßt waren, dennoch. Wu brachen deshalb auf und schlugen den Räckaxg zum zweiten-mal ein, um glücklich zum drittenmal« gegen fünf Uhr siüh bei der verhängnisvollen Mühle zu landen. Mayer rief entzück«: „Herr, hier »st der positive magnetische Mittelpunkt »er Erde, hier wollen wir bleiben, taßt uuS drei Hütten bauen, dem Wach:-meister eine, Hntter eine und mir eine!" Die Müller« lenle. die schon auf den Beinen waren, lachten, daß der Turm dröhnt« und gaben ur» Brot, Lpeck nnd Poplikaschottcn. auch die Brandweinflasche leerte sich merklich. Da der Müller selbst zur Messe m die Sakt wollte, gingen wir mit ihm unk erreichten kiese um acht Uhr nach unserem sechSzehustünkigea Marsche durch Kot, Rege» und Schnee. Mayer rief mit ernster Miene: „O gütiger, neugeborener Heiland, nimm hin unser heutiges Opfer als Sühne sür alle unsere begangenen M ssttatea»iSverflossenea Jahres 22) (Nochdruck verboten.) Die Gräfin. Roman von G. W. Appleton. Der junge Mann fühlte mich nach einem Hinter-zimmer im «rsten Sicck, wo ich eine recht hübsche Frau, in den Dreißigern, in ihrem Bett vorfand. Während ich mich ihr näherte, siel mein Bl'ck (unk da erwachte wieder der Berufeinstinkt in mir) auf einen Sovereign und einen Schilling', die auf de« Rachitisch lagen. Schwach lächelnd blickt« fie mich jetzt an und sagte: E« tut mir leid, Herr Doktor, daß ich Sie soweit h,»bemüht habe, aber vor einer Stunde stand «S sehr schliwm mit mir, und ich glaubte, ich müsse sterben; aber j-tz» ist der Ansall vorüber, und ich sühle mich weit bester. Ich griff »ach ihrem Puls. Er war vo>«al. Dann horchte ich ihr mit meinem Hörrohr di« Hrj' gegen» ab. Ich konnte kein Anzeichen irgend welcher Störung rntdecken. Aber das sagte ich ihr nicht. Ja, hm, sagte ich. Di« Krisis ist vorüber. Aber e» wii v augezeigt sein, daß ich Ihnen etwas zum Ein-nehmen dalasse, sür den Fall, daß kie Anfälle sich wiederholen sollten. * Zusammen -- Guinee. So erledigte ich da» kleine'.Geschüft, während ich mir gleichzenig die Umgebung mit Einschluß der Frau einprägte und die ganze Zeit über darauf ge-spannt war, was nunmehr sich ereignen würde. Aber e« ereignete sich nichts. Als ich mich zum Gehen anschickte, deutet« sie aus die Guinee, mein Honorar, da» ich schleunigst einstrich. Tann wünschte 'ch ihr Gute N-icht. D-r junge Mann geleitete «ich die Trepp« hinab und ging mit mir bi» zu dcm Ein-spänner. Er sagte der Kutscher fei bezahlt, und bevor ich die erstaunliche Tatsache rech« erfaßt hatte, fuhr ich heil unk gesnnk mit einer Guinee in der Tasche wieker Lamdeth zu. Ader aU ich zu Haus« anlangte, erfuhr ich balk ki« Bed«ulung ker kleinen Komödie. DaS G«S brannte immer rot in meiner Bude, aber alles befand fich in ker größten Unordnung. Alle vel schlofsenen Schul laden waren erbrochen worden. Der Fußboden war «it Briefichaften unk Papier förmlich über'üt. Da kam mir plötzlich «ine Erleuchtung. Ich eilt« zu meinem Schrank nn» fchanie noch dem geheimen Schubfach darin. E« stand offen und war leer. Die Quittung keS Bankier» für ka» Pcfct mit ken sieben Siegtln war verschwunden. Jetzt war wlr alles klar. Fünfzehnte« Kapitel. Der Tag graute bereits, n'S ich an kiesen Morgen enklich Schlaf fand. Und als ich wieder erwachte, sah ich zu meiner Bestürzung, daß eS beinahe schon halb zehn Uhr war. Ich kleidete mich s» rasch wie möglich aa nnd betrat zwanzig Minuien später »eine Bank. Ist jemand dagewesen? fragte ich ganz atemlos, woraus der Kaffier antwortete: Jawohl, Herr Doktor, Ihr Diener. Er wartete bereit», als wir um neun Uhr den Schalter aus-machten. Er wie» eine Quittung über gewisse Doln-mente vor, die Sie bei un» nudergelegt haben, und sagte, Sie möchten sie sofort haben. Und haben Sie sie ihm ausgeliefert? fragte ich, wob« mir der kalte Schweiß au» der Stirn« brach. Bewahre, ich war nohe daran, eS zu tun, da siel mir etwa» in dem Benehmen d«S Juogrn auf, daS mir verdächtig vorkam. Daher sagte »ch ihm, er müsse warten, bi» der Direktor selber in» Ge'chäft komme, da ich ohne seine Einwilligung nicht über verwahrte Sachen verfügen dürfe. Und dann? fragte ich. immer noch schwitzerd vor Aufregung nnd Spannung. Dann kam der Direk-or gerade herein — er ik eben sür einen Augendl'ck ausgegangen. Ich trug ihm den Fall ror. Sofort l'eß er de» Jungen in fein Privatkonto? kommen, nahm di« Quittung in Empfang und sagte, er wolle einen Boten zr Ihnen schicken mit der Bitte, sich selber herzubemühen unb Kummer 103 Cttlter Art»,NA •ittc 7 Beim Nachfüllen von MAGGI'Wfirze Nachfüllpreise: Riscbeheft-Ns. 0 12 3 Bin 5.— 10.— 17 — 36.— achte man darauf, dass die Würze aus Maggi's grosser Original-flasche nachgefüllt wird; denn In diesen Flaschen darf gesetzlich nichts anderes als Maggi's Würze feilgehalten werden. den Fall zu bestätigen. Daraufhin aber schoß der Junge wie ein Pscil hinaus und ließ die Quittung in Stich. Da ist 'was faul, nicht? Gewiß, sagt« ich, nächtig erleichtert aufatmen b. Gestern abend wurde bei nir eingebrochen, während nun »ich weggelockt Hatte. Der Kassier war ganz erstaunt. Weygelocki? erwiderte er. Jawohl, ich wurde um zwei Uhr zu eine» Patienten nach Balhan gerufen, der indes kerngesund war. Während meiner Abwesenheit ließ zweifellos nein unbezahlbarer Junge die Diebe herein, und st« arbeiteten wohl «in« Stunde lang in neiner Wohnung. Mein Beileid, Herr Doktor. Ist viel weggekommen ? Soviel ich bis jetzt weiß, nur di« Quittung, die Sie glücklicherweise zuriickoehalken haben. Da hat mau also darnach gesucht? Nein, nach de» Paket, da« Ihre Stahlkammer beherbergt und da? Papiere von großen Werte tut» hält. Sie stnd nir anvertraut worden. Wenn ste verloren wären, wäie ich ruiniert. So wirtlich? Da« will ich doch den Direktor nitteilen. Wenn Sie wollen, wird «r st« — da« Paket — sicherlich in unser Hauptgeschäft schicken, größerer Sicherheit halber. Da« wäre nir recht, sagt« ich. Gewiß, Herr Dokior; der Direktor ist »ein Grnder. Sie können fich daraus verlassen, daß eS «och heut« grfch«h«n wiid. Ich bedankte «ich uud verließ die Bank »it der festen Ueberzeugung, daß ich für den Augenblick wenigsten« gegen die Feinde der Gräfia einen ent« scheidenden Schlag g führt haile. «der gleich;et,iz winde ich mir auch der wichtigen Taisach« bewußt, daß ihre Widersacher nunmehr auch die «einigen geworden waren. Sie wußten setzt ganz g«nau, daß da« für mich nunmehr doppelt geheimnisvolle Paket in neiuen Besitze war. Ein sehr gewandter Streich hatte daneben getroffen, aber e« hatte wenig gefehlt, daß er gelungen wäre.^Die Bestechung meine« kleinen DienerS war den durchtriebenen Gaunern glatt ge-langen. Der Kassier hatte zu^egeb n, daß die ganze Geschichte fich in wenigen Augenblick-n abgespielt hatte. Ich muß!« unwillkürlich an den kürzlich vor. gefallenen Diamantendiebstahl bei einer bekannten ^chönhnt denken, der ebenso ausgeführt worden war, und dankte «einem gütigen Schickml, daß die Sache bei mir so gut abgelaufen war. Vielleicht würde ich nun sür einige Zeit Ruhe haben und «einem Beruse wieder ungestört nachgehen können. Al« iih nach Hause zurückkehrte, fand ich neinen kleinen Haußhalt in großer Auflegung vor. Da« Zimmermädchen hatte meine Bude in derselben Ua< vrdnung vorgefunden, wie ich sie bei neiner Rückkehr an frühe« Morgen endtdick« halte. Sie und die HauS» halten», die zugleich tköchin war, warteten bereit« auf den Boiplatz« auf mich und machten ihrem er» regten Herzen Lufr. Bill, der gut nicht zu Bett ge. gangen, war verschwunden, und daß dieser unau«-tprechlich schlechte Junge mich beraubt hatte, erschien den beiden Frauen al« selbstverständlich. Oh»e mich zu einer Erklärung her! eizulass«,', sagt« ich ihnen, daß ich alle« wisse, daß ich die guten Absichten Bill« zu'chan»en gemacht hab« und daß ich jetzt vor ollin zu siühstückeu wünsch«, je rascher, desto besser. Während mein Frühstück zubereitet wurde, hob ich die in meinem Zxnmer zet streute» Papiere aus und ordnete ste io gut ich. konnte, um «einem Ltmmer wieder ein anständige« Aussehen zu gebe«,. Al« dies« Ardett erledigt war, klopfte da« Zim«er«ä»chrn an. auf deren Zitzen ich lesen konnte, daß sie sih immer noch nicht von dem ausgestandenen Entsetzen erboll hatte, nnd meldete mir, daß daS Frühstück in Eß-zi««er aufgetragen fei. Eben haüe ich zu frühstücken begonnen, da läutete der Briefträger. Da« Zimmermädchen brachte »ir einen Brief herein. Die Handschrift auf den Umschlag kam »ir bekannt vor. Ich brach ihn auf und fand, daß der Brief von Daoenport kam. Er lautete: Lieber Perigord! In Deinem gewöhnlichen Ungestüm hast D« »ich h«ut« abend einen Esel genannt. DaS war nv« zwar keine hübsche oder schmeichelhaste Bezeichnung, aber ich bin Dir darod nicht gram. Da hast noch schlimmer« Ausdrücke gebraucht, wenn Dir in E»in« bnrgh etwas wider d«n Strich ging. ES ist sog« Drin« üblich« Art, Dich auszudrücken, wen» V« eine« Phanto» nachtu. Hattest Du nn«, statt wie ein »«gezähmter Wüstenesel sna, wie gefällt Dir dieser Ausdruck?) auS dem Klub zu stürmen, noch zeh« Minuten gewartet, so würdest Du den Man« getroffen habe», im dcm ich Dir erzählte. Wen» Du Dich wirklich für jene« liebliche Geschöpf (ich will keine Kamen nennen) interessierst, würde er Dich schon «t» wenig ausgeklärt haben. Und auch über di« ganz« Familie. Wenn Ich kein zu großer Esel bin, um auch fürderhia mich Deiner Bekannt-fchaft erfreuen zu dürfen, f» komm' un zehn Uhr in den Klub I Dein Allcrw«!te«sel. (Fortsetzung folgt.) ein 1917er Weisswein . . Din 9.50 1917er Riesling .... 10.50 ISBBer . .Flaschenwein „ 32.50 1917er Portugieser rot , 8.— Altes echter Sllvorltz 46°/« ■ 30.— per Liter. DüöTfet werden auch Lager- age tollt sässer Ton 16 bis 85 Hekoliter, iwei Weritpnmpen «rat dasu-gehörigen Scliläuchen, ein offener eleganter Kutschier wagen mit Gummirldern ("Wiener Fabrikat) 0. ein halbgedeckter "Wagen verkauft. J. Kravagna, PtuJ. Reisepelze Fussäcke Sehlittendeeken werden billigst ansgoliehen Kürschnerei M. Fröhlich - Narratil Celje. Kralja Petra cesta Nr. 11. Das passendste Wcihnachtsgoschenk ist ein Porzellan-Service Ton Qualitätsmarke Rosenthal, empfiiehlt M. Ranch, Celje. rol^c LJIeiboaebter) iiiMninuiniiiMMn ^ >m»m»uimiinmim»»«nimn«miuiii»im» 6. und glücklich«? Rcojabr wünscht den geehrten Kunden Firrr>a C. Hefiys Celje. Holzehikanf. Grössere Mengen 'Wsissboohen, Ahorn, Hum, Lindas, Kuchen and Kothuchonrund-hoti werden gegen sofortig« Bezahlung stlndig gekauft AntrAge an Firma Vinko Krstan, Maribor, MatHtr >ts ulira N I>ort«clbst worden für stlndige, ganzjährige Mptstrora uliea Kr. 13. itfiri« Lieferung Fichten-, Tannen-, Kiefer- nnd Lirchenbretter (L und IL Qualität) injedor Menge direkt Ton Produsenten nnd 8ag*-besitxern gesucht, welche das Hols nach Mass einwhneiden würden. Bezahlung sofort bei Uebernahme. Die Gastwirtschaft im Vereinshause in Ptuj gelangt nach Neifjahr 1925 zur Neu-Verpachtung. Bewerber wollen ihre Anträge an den Vereinevorstand Herrn Dr. Fichtenau in Ptuj bis längstens 10. Jänner 1925 einbringen Sie snchen einen Posten? Beetallen Sie au Osijak das Konkurs- and Vensittlnogeorgan ,Fortuna". Jed® Nummer bringt au» allen Gegendm das Landes ungeflhr 300 Anrmnren Ober zn besetzend« Poiiten für Minner u. Frauen in serbischer, kroatischer, deutscher, ungarischer Sprach«. Proben um mer gratis wird nicht geschickt, Bestellungen per Naohnahma werden nicht eff< Einzelne Kummer . Auf einen Monat . . Aas oia Tiertaljahr ektulert. via 10.— , 36 — . wo.— D rucksachen I für Handel, Gewerbe, Industrie und Aemter empfiehlt sich di« Verein sbuehdrurkerel Celeja l. _ Celje, PreSernora nlica 6. GOOGOOOGOOOO I YI I C feine Porzellane u. Gebrauchs UAUO" Geschirre aller Art, ständige» Lager von böhmischem Tafelglas, grosses Lager vor Ditmar-Petroleumlampen etc. Uebernahme von Bauten auch auswärts. Tigfrcfeer fersand. Für die Herren Pmviiukaiifleiite kiluteste Engroj - Pretxi. M. RAUCH, CELJE Preiaraovs ailca Nr. 4. — Grosses Lager von 6lss- und krramitohan Waren. GLAS ATRIA Cognac Itlediclnul Pwliice - treue - Uff eure garantiert roine Weindestillate, bestens empfohlen. flW; 8 Clllttt Rettaag 103 Geschäftsverkehr 1923: Dln 70.000.000 — (■«gründet Im J&bre 1900 Einlagenstand 1923: Dln 7,500.000 — Spar- und Vorschussverein in Celje registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung Hranilno in posojilno drustvo v Celju (registrovana zadruga z neomejeno zavezo) im eigenen Hauee ii Glavni trg Mr. 15 übernimmt Spareinlagen gegen giinatigste Verzinsung je nach Höhe der Einlage und Kündigung. Gewährt Bürgschaft»- und Hypothekar-Dnrlclion sowie Knntokom-nt-Kredite mit entsprechender Sicherstellung unterdes günstigsten Bedingungen. Die Renten- und Intalidensteuer von den Spareinlagezinsen tr#gt die Anstalt erfahrene Kraft, wird sofort zu einem 13 Monate alten Knaben gesucht. Kovac, Zagreb, Fi janov a ul. 12. Tüchtiger Gärtner nächtern, treu, fleissig, durchaus selbständiger Arbeiter, in sämtlichen Arbeiten bewandert, sucht ab 1. Jänner Stelle. Erlegt auch grössere Kaution. Anträge an die Verwaltung des Blattes. soses Deutsches Fräulein intelligent, aus gutem Hause, mit guten Zeugnissen, die auch nähen kann und in der Wirtschaft mithelfen möchte, wird nach Zagreb zu einem zweijährigen Mäderl gesucht. Schriftliche Anträge sind zu richten an Frau Frieda Blau, Zagreb, Boäkovi6eva ulica br. 35. Pflegerin au einem älteren Herrn (nicht bettlägerig), vertraut mit der Führung der Hauswirtschaft, wird auf Landbesitz sofort oder ab 1. Jänner 1925 gesucht. Anträge an die Verwaltung des Blattes unter Nr. 30539. Garantiert echte vorzügliche ■■■■■■ [aturweine frisches Bock-und Märzenbier echte Kralnerwürste beeter QualitKt, trocken wie auch gekocht, joderxoit zu haben im Gasthause Jm Postmichl" fr Besitzer: Emil Schara. : Buchenholzkohle waggonweise abzugeben. A. Loschnigg, Sv. Lovrenc na Pohorju. Hüte - Schuhe Wäsche verschiedene Mode- und Oalantcrio-Ar tikwl empfiehlt su den billigsten Preisen Jakob Lab, Maribor (ilavni trg Nr. 2. Eduard Interberger bittet alle seine verehrten Gönner und Freunde auf diesem Wege seine innigsten Weihnachts-und Neujahrswünsche entgegenzunehmen. Kanzlei-Beamtin in allen einschlägigon'Fächern versiert, vollkommen selbständige Arbeiterin, gute Rechnerin u. deutsche Korrespondentin, bilanzsicher, mit langjähriger Praxis, sucht per 1. Jänner 1925 selbständige Stelle. Gek. Anbote unter .Gewissenhaft Nr. 305G6* an die Yerwltg. d. BI. Professor Graphologe llar.v Mont de Morton zum drittenmale in Celje. Wegen Wohnungsmangel erbittet Aufträge nur schriftlich. Name und Geburtsdaten sind zu richten: Celje, Invalidski dom. Honorar 20-30Din. Pianos Klaviere neue und überspielte, zu mässigen Preisen lagernd. M. Ropas, Colje. prvo vrsti nova roba poere »rein dobiva se svuda. Prra hrratoka tror-nica salame, soieva meaa i manti M. Ga»riW-a slnovl d. d. Petrinja* Generalno sastnpstro ta Sloreniju: R. Bunc in druy Ljubljana, Celje, Maribor. Länger geöffnet! Länger geöffnet! Gase Central Janko Vuf ak, Cafetier. Grosser Silvesterrummel AI» 1. Jänner bis 10. Jänner 1925 täglich abends In sämtlichen Räumlichkeiten des Cafe Central in Celje Künstlerische Gesangs-, Ballett-und komische Tanzabende Artistissher Leiter : Herr Aleksander Dobohotov, Opernsänger (Tenorist). Frau Karenlna, Ballerine der Kiewer Oper. Als Oajt! Als Oast! MI Der II Frau Ravsha «ÄISSJ Um. parier «sät« theatera aus Split. ■ als Ballettänzer. ■ Moskau. Herr Slobohotov, der Urkomische. Eintritt frei 1 Programm wechscl alle tfinf Tage. Während der Pausen spielt das bekannte Elite - Orchester. Beginn des Konzertes w 8 Uhr abends, is Beginn des Programmes un 9 Uhr. U. Fröhlich-Navratil Kürschnerei und Kappen -Erzeugung Kralja Petra cesta II. Erlaube mir die geehrten Kunden aufmerksam zu machen, dass ich alle Ausrüstungsartikel lagernd habe. Erzeugt werden alle Gattungen Uniformkappon für Militär, Eisenbahner, Polizei, Gendarmerie, Finanz, Post und Feuerwehr, sowie alle Arten Herren-, Damen- und Kinder-Sportkappen usw. Grosse Auswahl in Pelzwaren. Pelzfagonierungen jeder Art werden nach Wunsch angefertigt, sowie Bestellungen prompt und billigst ausgeführt. Lichte Pelze werden geputzt und über deu Sommer zur Aufbewahrung genommen. Kaubwaren jeder Art werden gegerbt. Felle werden zum Färben übernommen. Rohfelle werden zu Tagespreisen eingekauft. Grosses Lager von Herrenhüten, Krawatten etc. ■ |k fröhliche Weihnachten nnd ein glückliches neues Jahr wünscht Kolonial- und Y T rj w* Haus- u. Küchen» Spezereiwaren W* JLiCIiyLIwA Einrichtung Maribor, Aleksandrova cesta 23 und empfiehlt sich der weiteren Wohlgewogenheit. Ein Vorschlag Schenken Sie zu Weihnachten eine Goldfüllfeder. Sie ist praktisch und macht viel Freude. K Buch- und Papierhandlung Fritz Rasch Celje, Presernova ulica 1. «fr**»« uns o«* t - E,cht fcabert «*«» - »•»« «nc ' * «•*