.M ?O. Donnerstttg am 2s>. Iuui »848. Hcr;agthnm Krain. Hai bach, am 28. Juni. Unsere gestrige Nachricht in Bezug der Capitulation von Palma-nuova bestätigt sich vollkomme» in allen Puncten. Am verflossenen Samstag hat die Festung capitalist und Sonntag am 25. früh 7 Uhr hat die österreichische Truppe die Hauptwache und die Fcstungs-Thorwache bezogen. Die Capitulationsbedingungcn, abgeschlossen zwischen dem k. k. Obersten Joseph Kerpan, Commandanten der Belagcrungstruppei/ "von Palma, und der vom General Carl Baron Zucchy ermächtigten Deputation zu Meretto am 24. Juni, werden wir im nächsten Blatte nachliefern. Laib ach, am 2«. Juni. Gestern früh um 4 Uhr ist der Feldmarschall. Lieutenant und Banus von Kroatien, Baron Iella^i«', hier durch und nach Agram gereis't. Laibach, am 28. Juni. Prinz Hohenlohe Regimentsbefehl, St. Lucia am l6. Juni >848. Der Corporal Mathias Tschcrnc*) von der l2. Compagnie, welcher sich im Monat März 1848, mit I Gefreiten und l« Gemeinen, als einzige Militär. Besatzung im Fort UlK's-n 2. l. M. erlassenen Zuschrift die Gründe entwickelt, aus welchen man mit Zuversicht das Verzichten ihres bisherigen Hechtes der Repräsen-tirung auf dem prov. Landtage hoffen und erwarten konnte. Weder von der Stadt Tschernembl, noch von der Stadt Laas ist gegen diese provisorische Vcrfü- ') Mathias Nschel,,, ill vom Orte Untelloilsch. Pfarr rollsch, isb»rg in Inxerkrain ^el'ültiq, 28 Iahl, alt, im I, llHU zu Pri», Hohcnlohe Iüsanteri, ?l«, 1? gesteUl, dermal Äorpor^l der l2len üompaqioe. Vie össl!!chi' Uecoriruna, mil di>r sto!0el»>n Tapferksils' Medaille dieses vateilä»l>l<nei> Sonntag. den !«i, Juni. >" der Oaser»« ,u l!ail,ach Slalt, üolporal Tscherne >N geg'Nwänia dem Reselv^ballNllo» zugetheilt. N»b»n der goldenen MedaiU» cihäli derlelbe i'^er. dl«ß monatlich fünfVulden bis zu seinem 2od,. Anm. h, Reh. gung Einsprache geschehen, in welchem Falle die stän-disch Verordnete Stelle nicht angestanden wäre, auch den genannten Städten die nöthigen Ausklärungen zu geben; dieselbe kann es jedoch nicht auf sich nehmen, ihre Verfügungen jed?m Einzelnen gegenüber zu recht fertigen. Dieß in Entgegnung der in der »Laibacher Zei tung" vom 24. I. M. gestellten, mit „zwei gebornc Tschcrnenibler" gefertigten Anfrage. Von der ständisch Verordneten Stclle. Laibach am 28. Juni 1848. Die Mai-Ereignisse in Wien. Das künstige Staatslcben Oesterreich's bezeich nen die Mai - Ereignisse nicht minder maßgebend, als die denkwürdigen Mä'rztags. Mag die reactionäre Par^ tei wo immer fußen, so kann man sich schon jetzt überzeugen, daß der Sieg nicht ihr werden wird, indem das 'Programm der Intelligenz — durch innere Nothwendigkeit geboten — bereits in der Mittelclassc und selbst in den untersten Schichten der Bevölkerung Wurzel gesaßt hat. Neue Nractionsversuche, das nock nicht vollständig gestürzte System wieder einzuführen, lassen vielmehr besorgen, eine Volks.-Despotie hervor zu rufen, wenn nicht die Provinzen den Theil redlich bcmühcter Intelligenz in kürzester Zeit verstärken. Bisher haben die Adressen an den Kaiser und andere Zeitungs - Artikel vieler Provinzen, statt das Streben der Wiener Bevölkerung zu unterstützen, sich m'elmchr arssen dieses Streben erklärt, entweder weil die Verfasser derselben der Reaetions-Partei angehören, oder unfähig sind, sich in die neue Lage zu den-ken und zurecht zu finden. Allerdings ist seit März in Wien Manches geschehen, was nicht gut zu hei-ßcn ist, aber entschuldigen kann man es, wenn be.-dacht wird, daß eine unerfahrene Jugend an der Spitze der Bewegung steht — verlassen von Jenen, die sie ursprünglich in Bewegung setzten — und so gereifter Nathgeber entbehrend, von böswilligen Wühlern, die durch Unordnung zu gewinnen hoffen, an-gereizt, mitunter ungeeigneter Mittel sich bediente, das bereits Gewonnene zu sichern oder neue Zugeständnisse zu erzielen. Um Mißverständnissen und irrthüm-lichen Ansichten in Voraus zu begegnen, stelle ich als leitenden Satz mit innigster Ueberzeugung auf, »daß das Ministerium Pillersdorf für den gemäßigten Fortschritt ist, aber mit — uns unbekannten — Hindernissen zu kämpfen hat, daher auch die l) eißcnWün sche Gut den tender schwer und langsam in Erfüllung gehen.« Die Entwickelung des neu zu constituirenden Staates ging seit Mitte März sehr langsam vor sich. Die meisten hochgestellten Personen blieben, so geringen Vertrauens sie sich auch erfreuten; nur wem gc traten von selbst zurück. Jeder Schritt vor.-wärts mußte durch Unordnung u»d Trotz der — durch Freiheit begeisterten — Menge eingeleitet und erzielt werden. Hatte man ein organisches Gesetz end. lich bekannt gemacht, wie z, B das Preßgcsetz und den Constitutions. Entwurf, so befriedigten sie die Erwartungen nicht, weil sie theils nicht sreisinnig genug, theils so abgefaßt waren, daß sie die Errun genschaftcn für die Dauer nicht sicherten, sondern in ' Frage stellten. Vermöge des zugestandenen Associa. tionsrechtes haben sich verschiedene Vereine gebildet, welche verschiedene Zwecke verfolgten, ihre Sitzungen öffentlich hielten, die Beschlüsse kund machten und Niemand den Beitritt verweigerten. Auch der hohe Adel bildete einen Verein, der jedoch seine Sitzungen geheim hielt, seine Beschlüsse nicht veröffentlichte und mcht Jedermann den Beitritt freistellte. Diese Sonderung und dieses Gcheimthun sicl^aus; man besorgte von dieser Scite l>cr Reactionen, wozu an andern Anzeichen ebenfalls kein Mangel war. Als Beispiel diene hier, daß man anfänglich Waffen nur aus dem bürgerlichen Zeughaus? verabfolgte, später erst hat das Militärzeughaus auch Waffen herausgegeben , jedoch nicht in der erforderlichen Zahl, vielleicht weil dieser zur Landesverteidigung unerläßliche Gegenstand bei der frühern Verwaltung un« beachtet blieb; überdieß waren die Gewehre meistens l« bis l8 Pfund schwer, also nicht leicht zu handhaben ; auch soll anfänglich das Militär der Natio-nalgardc die nöthigen Ererciermeister verweigert haben. Die anfänglich herbeigeströmten Abgeordneten der Provinzen mit den abenthcuerlichsten Bitten und Wünschen, welche letztere über Bausch und Bogen sämmtlich bewilliget wurden und den Grund zurTren-nung und Absonderung de> Provinzen legten, vereitelten die so nothwendige Einigkeit der verschiedenen Volks-stamme, wodurch der österreichische Staat zur gänzlichen Unmacht herabsank. Bei dieser leichtfertigen Bewilligung offenbar verderblicher Wünsche konnte man sich der Vermuthung nicht enthalten, daß der durch Jahrhunderte gcübteGrunbsatz oderdieMarime: »Uivill« <^l ili>i». auf den l7. Mai ihre letzte Zu. sammenkunst und Sitzung auf der Landstraße in Fürst Liechtcnstein'schcn — dem vormaligen Rasumowsty'schen Pallaste hielten, wobei auch Damen im Putze er schienen, so daß man meinen konnte, es werde ein glänzender Vall abgehalten. Die gleichzeitige Entfernung der kaiserlichen Familie und des hohen Adels von Wien scheint verabredet gewesen, oder die flucht-ähnliche Entfernung jener durch den Rath des letzteren herbeigeführt werden zu seyn, da das verantwortliche Ministerium in seiner Kundmachung vom l8. Mai versichert, in gänzlicher Unkcnnmiß dieser Begebenheit gewesen zu seyn. Die gehcimnißvollc Entfernung des Kaisers von Wien machte bei den Einwohnern einen tiesen Ein^ druck. Die akademische Legion zeigte sich geneigt, als solche sich auszulösen, ohne jedoch die Waffen abzulegen, sondern nach ihrem Wohnorte sich mit der übrigen Nationalgardc zu vereinigen, was schon ursprünglich räthlich war, daß nicht nach Ständen, sondern nach dem Wohnorte National Corps gebildet worden wären, weil dadurch jedes einzelne Corps leicht zusammenberusen wird. Da erschien aber in aller Früh des 24. Mai die Kundmachung des Un> temchts - Ministers So mm a ruga, vermöge welcher von diesem Tage an die Vorlesungen an allen Abtheilungen der Universität, des polytechnischen Institutes und der Academic bildender Künste für beendigt cr< llärt, die Lehrkörper aber angewiesen wurden, Fre-Plentationszeugnissc an die Studierenden zu verabfol-g.'„, welchen in Hinsicht auf Militärpfiichtigkcit und Stipendien-Bezug für dieses Studienjahr die nach bestehenden Gesetzen eingeräumte Wirkung der Vor. zugsclassen zugestanden wird und Jene, welche sich freiwillig einer Prüfung unterziehen wollen, selbe mit Beginn des nächsten Schuljahres ablegen können; den Lehrkörpern ward endlich ausgetragen, den Studierenden, welche in ihre Hmnath oder sonst in Herie" gchen, nicht eher die Frcquentationszcugnisse auszu solgcn, als sie sich über die Abgabe ihrer Waffen in das vom Obercommando zu bestimmende Wassende-pot, wozu diese während der Ferien hcrzustellenoen Räume der Universität nicht verwendet werden können , ausgewiesen haben. — Begreiflich hat diese Kundmachung die Gemüther etwas aufgeregt, so daß der Minister des Innern, PilIersdors f, sich veran. laßt fand, noch an demselben Morgen den letzten Punct dahin zu erläutern, daß nur jene Acadcmiker, welche sich von Wien zu entfernen gedenken, vorläufig bei ihren Hauptleuten die Waffen abzugeben haben, worüber sie ein Ccrtisicat und mittelst desselben ihren Urlaub erhalten; die Ausfolgung der Frequentations-zeugniffe sey jedoch au die .Bedingung der Wassenab-legung nicht gebunden, welche Erklärung von bcruhi-gender Wirkung war. Schon die so srühe Schließung des Studirnr jahres, da sie die anfängliche Ministerial-Weisung aus die Mitte Juni festsehte, aber noch mehr die un-erwartete Entfernung des Hofes von Wien und der Umstand, daß die böhmische Deputation schon zur Zeit die Reise nach Innsbruck antrat, als man in Wien noch gar nicht, oder doch kaum wußte, wohin der Hof mit der Camarilla sich wandte, scheint hinzudeuten , daß dem Ministerium eine Reaction im Geiste als wahrscheinlich vorschwebte, und daß es durch seinen Erlaß die feurige Jugend vor möglichen Verlegenhei- ten bewahrt wissen wollte. Die studierende Jugend be. wies sich auch wirklich geneigt, diesem Winke freu-oig Folge zu leisten Doch Niemand war gefaßt, daß c>ic Reaction so bald sich einstellen werde. In dcrNächt vom 25.aufden 2ss. Mai sollen drei Regimenter und in aller Früh des 2li. ein Regiment auf der Nord- und ein zweites aus der Süd - Eisen» bahu angelangt seyn, welche sich mit der hiesigen Garnison an dem Glacis nebst Kanonen mit glimmenden Lunten rings um die Stadt aufgestellt haben. Am frühen Morgen des 26. Mai erschien der Ober-Commandant der Nationalgardcn, Graf Hoyos, in Feldmarschall. Lieutenants Uniform, begleitet vom Commandanten der academischen Legion, Grasen Colloredo, an der Universität und forderte die dor tige Studcntenwache auf, die Waffen niederzulegen; später kam der n. ö Landesmarjchall und Regierungs-Präsidiums-Verwescr, Graf M o n t e c u cco li, um, unterstützt vom Militär, das Gleiche zu fordern. Beide Forderungen wurden von der wachehaltendcn Stu-dcntenschast mit der Erklärung zurückgewiesen, daß sie sich des bewilligten Rechtes, Waffen zu tragen, nicht berauben lassen. Während dieser Vorgänge sammelte sich in der Bäckerstraße — nun in Märzstraße umgetauft — eine große Menge Menschen, so daß man sür gerathen hielt, unter diesen Umständen die Entwaffnung nicht erzwingen zu wollen. Auch verbreitete sich die Nachricht von der beabsichtigten Entwaffnung der academischcn Legion in der Stadt und selbst in den entferntesten Voislävten blitzschnell, so daß Ardeiter mu Schaufeln, Hauen und andern Werkzeugen versehen, chcr noch, als man die Schließung der Stadtthore befahl, haufenweise am Uniuersitätsplatze zum Schutze der academischen Legion eintrafen. Später wurde Gcneralmarfch geschlagen, damit die National- und Bürgergarde sich versammele, von der man zu erwarten schien, daß durch ein friedliches Einschreiten von ihrer Seite die Entwaffnung der academischen ^Legion bewirkt werde. Doch gerade das Gegentheil erfolgte; auch dieje Garden schloffen sich der academischen Legion an, was unschwer vorauszusehen war. Es hat wahrlich keines gro. ßen Scharfsinnes bedurft, um vorauszusehen, daß tags, daraus die andern^Nationalgardcn die Waffen abzulegen haben, wenn es der Reaction gelingt, heutc die academ. Legion zu entwaffnen, so daß in Kürze alle andern Errungenschaften aufs Spiel gesetzt würden. Nun sing man an, das Stadtpstaster aufzureißen, aus den Lehrfalen Bänke, auS den Häusern Kisten und anderes Holz-gerathe, aus den Schuppn Wägen herbei zu schaffen, um daraus Barricade» zu erbauen, deren Zahl in wenigen Stunden aus mehr alb >00 anwuchs, davon manche über die ersten Stockwerke der anstoßenden Häuser sich erhoben und selbst dein groben Geschütze bedeutenden Widerstand zu leisten vermochten. Man schleppte in die obern Stockwerke der Häuser Pflastersteine, ließ Wasser sieden, und die Fenster der ersten Stockwerke, wie auch die Barricade» besetzten Nationalgardisten, welche mit Schießbedars versehen waren. Auch die zu den Barncaden führenden Straßen waren mit unordentlich gelegten Pstastersteillel» unwegsam gemacht, so daß weder Artillerie noct> Ca-vallene und auch nicht Infanterie in geschlossenen Gliedern den Barricaden sich nähern konnte. In dieser Verfassung waren die Bürger und Nationalgarden mit den etwa 10.000 versammcltn Arbeitem cntschlos. sen, die mit Schnelligkeit befestigten Straßen gegen mögliche Angriffe zu vertheidigen. Glücklicher Weise lvurde kein neuer Angriff versucht. (Schluß folgt.> W i e n. Proclamation Se. Majestät, der Kaiser, hat mich in Anbetracht Seines noch andauernden Unwohlscyns zu Seinem Stellvertreter ernannt. In dieser Eigenschaft Habe ich den Reichstag in Ecii.em Namen zu eröffnen, und bis zu Seiner Zurückkunst nach Wien die Ihm als constitlitionellem Kaiser zustehenden Regierungsgeschäste zu leiten. Dieses Vertrauen meines Kaisers ist mir heilig! — Ich will es rechtfertigen, indem ich Seinen inner- sten aufrichtigen Willen erfülle, der dahin gerichtet st, die den österreichischen Völkern gewährten Freiheiten und Rechce strenge und gewissenhaft zu wahren und in allen Fällen, wo das kaiserliche Wort entscheiden soll, den Geist der Gerechtigkeit und Milde festzuhalten. Die Zeit ist ernst und entscheidend für Oeste» reichs Glück und Macht; — ein neuer, fester Grundbau ist zu vollführen, — die Gesetzgebung bedarf in allen ihren Zweigen wesentliche Veränderungen, und neue Hilfsquellen sind zu eröffnen, um den nächsten dringenden Anforderungen zu genügen. DiesegroßeAuf. gäbe kann nur durch gemeinsame und kräftige Mitwirkung Aller, und nur durch die vereinigte feste Hal» tung gegen die Feinde des Vaterlandes freudig ge.-lös't werden Mit Zuversicht rechne ich auf diese allgemeine Mitwirkung, — ich rechne auf die Liebe des österreichischen Volkes zu seinem Kaiser und zu seinem schönen Vaterlande, — ich rechne aus seinen verständigen Sinn für Ordnung und Ruhe als Bedingungen einer wahren Freiheit, und ich rechne endlich auf sein Vertrauen zu meinem, wie ich glaube, bewähr» ten ehrlichen Willen, für Oesterreichs Wohlfahrt und Ruhe auch meine letzte Kraft zu weihen. Unter diesen Voraussetzungen fühle ich mich nock stark, und von den besten Hoffnungen erfüllt, daß ich die mir anvertraute Macht durch das Gesetz, durch den Frieden und durch das allgemeine Wohl-ergehen gekräftiget in die Hände meines gnädigsten Kaisers wieder zurücklegen werde. Erzherzog Johann. Se. kais. Hoheit, der durchlauchtigste Erzherzog Johann, sind gestern Abends im erwünschten Wohlseyn von Innsbruck hier eingetroffen und in der k. k. Hosburg abgestiegen, um bei dem nächstens zu eröffnenden Reichstage die Stelle Sr. Majestät zu vertreten, und Krast der erhaltenen Vollmacht die Ule, gieruiigsgeschäfte bis zur Zurückkunst des Kaisers i»n Namen desselben zu leiten. Se. Majestät, der Kaiser, haben mit Allerhöch. ster Entschließung vom 16. Juni l. I., den General der Kavallerie, Ignaz Freiherrn v. Lederer, auf sein eigenes Ansucben in den Ruhestand zu versetzen und demselben in Anerkennung seiner mehr als 60-jährigen, stets getreuen ausgezciclmeten Dienstleistung zum Fcldmarschall taxfrei allcrgnädigst zi, ernennen geruhet. ___ Se. k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Ent-scbliestling vom l4. Juni l. I., die bei dem böhmi, schcn Gubcrnium erledigte Gubernialraths- und mon, tanistische Referenten-Stelle dem k. k. Hosconcipistcn der bestandenen Hofkammcr im Münz- und Berg.-wesen, Carl Weis, zu verleihen befunden. Seine kaiserliche Hoheit, der Erzherzog I oh a n n, haben am 25. Juni im Namen und als Stellvertreter Sr. Majestät, des Kaisers, das Ministerium, die Generalität und Garnison, die Nationalgarde, den Magistrat und Gcmcindeausschuß, und den Ausschuß der Bürger, Nationalgardcn und Stndenten der Residenz in abgesonderten Vorstellungen empfangen, wobei Worte der herzlichen Anhänglichkeit an die Person des verehrten Monarchen, der Ergebenheit gegen den durchlauchtigen Stellvertreter und des gegen, leitigen Vertrauens gesprochen, und mit gleicher Innigkeit und Offenheit über die Zeitereignisse, welche ein festes Anschließen und einträchtiges Zusammenwirken fordern, gegenseitig erwiedert wurden. Die »Abenbbeilage zur Wiener Zeitung" vom 25. d. M. meldet: Heute, Sonnlag den 25. Juni, stellte der Herr Minister des Innern, Baron Pil-lcrsdorsf, den Herrn Obercommandanten und die Ossicierc der Nationalgarde Sr. kais. Hoheit, dem Erzherzog Johann, vor und erwähnte bei dieser Gelegenheit, daß die Nationalgarde schon wiederholt ihre Gesmnungstüchtl'gkeit und Wirksamkeit bethätiget I habe. Se. tals. Hoheit befragte den Herrn Obercom- 45» Mandanten um den ^i.nid und die Organisirung del Garde, und erwiederte mit schlichten und herzlichen Worten, daß ein ImUtut, das für Ordnung und Sicherheit einstehe, einen schönen Beruf habe. Eie vertritt den Besitz, die Gewerbe und die Intelligenz; ihr Beruf sey gegenwärtig ein um so wichtigerer, als der Reichstag bevorsteht und nicht gestört wcrdcn solle; auch hoffe er, daß endlich jener Friede über Wien wiederkehren werde, der allein das Aufblühen der Kaiserstadt möglich mache. „Mein Kaiser," äusicrtc Se. kais. Hoheit, »ist unwohl und hat mich alten Mann dazu bestimmt, seine Stelle hier einzunehmen. Ich bin eben so sehr von dessen konstitutionellem Willen und ehrlicher Meinung überzeugt, als ich sein Vertrauen besitze und wciß, daß mein Kaiser alles das, was er versprochen, als ehrlicher Mann halten werde. Meine Herren! von einer Reaction ist keine Rede, denn diese ist ganz unmöglich, Ich lese in Ihrer aller Blicken, daß ich auf Sie Alle: academische Legion, Bürger und Nationalgarden, rechnen kann; daher Einigkeit unter uns, Einigkeit, die uns so nöthig ist! Ich habe zu Ihnen Vertrauen, daher vertrauen Sie mir." « Der Herr Minister knüpfte hieran den Bericht, daß die Ergänzung der <> Batterien für die Natio nalgarde von Sr. Majestät, dein Kaiser, bewilligt wor-den sey. Se. kais. Hoheit erwiederte lnerauf: »Braven Männern musi man Vertrauen schenken, — Ver trauen verdient vertrauen; — übrigens, meine Her-ren, will icl) Eie noch Alle sehen, Alle und bald." Darauf erwähnte er dankend der Serenade in vergangener Nacht. Die Worte dieses durchlauchtigsten Prinzen bie ten uns die heiligste Garantie für den festen und un verbrüchlichcn Willen unseres gütigen Monarchen. Johann ist der Bringcr des Segens! Heil dem Werke, das er vollenden soll! Herr Professor Doctor Joseph Neumann hat in Anerkennung dcs muthvolwi Benehmens des Elpropriis Kanoniers, C «rl KarolIy, des 3. Artille. riercgiments, durch dessen gut gerichtetes Feuer zu Eaorle die feindliche Pemche „Furiosa" in die Luft fioa, bei dem ersten Bekanntwerden dieser vom überraschenden Erfolg begleiteten Wassenthat, unter mehreren von dem selben patriotischen Gesinnungen begeisterten Vater^ landsfreunden eine Subscription zu einer Gcldbeloh-nung dieses tapferen Kriegers eröffnet, und das Ergebniß von 570 fl. E. M. mit der unten folgenden Darstellung der Veranlassung zu diesem erhebenden Acte und Auszählung der Herren Subscribenten in einem von ihnen anKarolly gerichteten, sehr ehren vollen, durch Herrn Feldzeugmcister Grafen Nugent ihm einzuhändigenden Schreiben dem Kriegsministe rium mit der Widmung übergeben, daß von dieser Summe Karolly 400 fl. E. M. für sich behalte, l70 fl. (5. M. aber nach eigenem Ermessen an jene Mannschaft vertheile, die ihn bei seiner Wasscnthat so erfolgreich unterstützt hat. Indem das Kriegsministerium diesen Act seltc» ner Anerkennung des tapsern Erpropriis Kanoniers Karolly zur öffentlichen Kenntniß bringt und die Uebergabc des erwähnten Schreibens an ihn veran-laßt, sieht es sich aus das Angenehmste verpflichtet, dem Herrn Professor Doctor Neu ma n n für die hie durch an Tag gelegte ehrenhafte Gesinnung und den übrigen Herren Subskribenten für ihre Betheiligung an dieser patriotischen Handlung öffentlich den wärmsten Dank auszusprechen. V ö h m e n. Prag, (Wieder einige Schlaglichter auf die Prager Ereignisse.) Zeugen von der Stadt und den, Lande sagen uns, daß der 15. Juni zum Ausbruchc dcs Kampfes bestimmt war. „Am l5" hieß es, »geht's los." In der Nahe Prags soll eine große Anzahl von Morgensternen gefunden worden seyn, mit der gravirtcn Inschrl'it: «Der >5. Inni.« Die fast alleinigen Vertheidiger der Barricadcn, behauptet man, waren Polen. Zwei Stunden nach dein Mittwoch Nachts erfolgten Ab^ge des Militärs auf den Hradschin trat ein (^omit<>, aus den drei Mitgliedern Palnzky, Dr. Liebelt und B^kunitt bestehend, zusam men, von dem die bekannten nationalen Forderungen der Böhmen ausgingen. Zwar ist jene Proklamation von diesen Namen nicht unterzeichnet, aber sie wurde im Namen derselben in die Bürgerhäuser herumgetragen (so wird berichtet.) Der Antrag, nichts von Geld oder Habseligkeiten aus der Stadt zu lassen, ging vom Spediteur Joseph Wewcrka aus, der mit einer bedeutenden Summe entwichen ist. Bei der am Noßmarkt abgehaltenen Feldmesse war das bekannte Kongreßmitglied, der slowakische Priester Hurban, der Redner des Tages. Nach offend lich abgelegtem Schwüre zogen die einzelnen Eorpo rationcn vor dcm Altare vorüber, sich die Hände rei chend und von da zum Eonnnandanten. Die Barri-caden waren nach einem schon bestimmten Plane er richtet und zwar eher noch, als aus den« Graben gc schössen worden. Ein Augenzeuge berichtet über den Beginn der Feindseligkeiten vor dem Palais des Ge. l'alcommando Folgendes: Die Swornost, die verschiedene slavische Lieder, darunter auch: „Noch ist Polen nicht verloren«, singend durch den Pulverthurm sich heranwälzte, beschimpfte die vom Eommandircndcn ge radc sich cntscincnde deutsche Deputation. Zum Schuz^ ;e derselben ließ Adjutant Gcrstecker einige Mann Grenadiere aus dem Hause rücken. Steinwürsc vom Volte erfolgten. Darauf läßt der Ossicier mit Bayon^ nett vordringen. Ein Techniker hieb mit dcm Säbel .Ulf ihn em, ohne ihn zu treffen, wurde aber von oem gegen ihn geführten Schlage am Ohre verwundet. Nun fielen die Schüsse aus den Häusern aus oas Militär, das nur blind noch erwiederte. (Hoffentlich wcrdcn die schon im Gange befindlichen Untersuchlmqcn Ausschluß über den Zusammenhang der Dinge geben.) T y r o l. Wie man vernimmt, ist ein vom l 6. Juni da-tirtcr offener Brief, in illyrischcr Sprache gedruckt, in zahlreichen Exemplaren den in Italien stehenden Grä'nz-truppen zugesendet worden, worin selbe aufgefordert sind, in die Heimath zurückzukehren und den eigenen Herd zu vertheidigen. Daß ein solcher Ausruf dem Feldmarschall R a-detzky keine geringe Verlegenheit verursacken könnte, liegt am Tage. Glücklicher Weise erfahren wir aber, daß der Ganus von Eroatien so eben einen Ausruf erlassen habe, der hoffentlich die obige Aufforderung gänzlich paralisirt. Der „Tnroler Böthe« vom 22. Juni bringt den erwähnten Ausruf dcs Banus von Eroatien, wcl chen derselbe von Innsbruck aus an die kroatischen Regimenter bei der österr. Armee in Italien erließ. Er lautet: Meine lieben und tapsern Waffenbrüder und Landsleutc! Gestern war ich, Euer Ban, so glücklich, bei Sr. Majestät, unserm allergnädigstcn Kaiser und Herrn, eine Audienz zu erlangen, wobei Allcrhö'cl'stdieselbcn mir zu eröffnen geruhten, in der Person Sr. k. k. Hoheit, dcs durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Johann einen Vermittler bestimmt zu haben, um die Differenzen zwischen Ungarn und unserm Lande mit Rücksicht aus unsere Wünsche auszugleichen. Um dieses ^hochwichtige und schwierige Geschäft vornehmen zu können, bedarf es vor Allem, daß in unserm liandc überall die Ordnung und Ruhe aufrecht erhalte», werde. Leider ist dieselbe schon in Slovonien bei Ear lowitz gestört worden; indessen habe ich bereits die nö thigen Schritte gemacht, um jede weitere Gewaltthä-tigkeit zu verhindern, und hoffe von dem gesunden Sinne der Nation, daß sie meiner Vorstellung Ge. hör schenken, daß sie in Ruhe das Werk der Ausgleichung durch Se. k. k. Hoheit, dcn Herrn Erzherzog Johann, abwarten werde. In diesem Sinne schreibe ich nun auch an Euch, meine theuern Waffenbrüder! L.isset Euch durch Nach-richten und Besorgnisse über Gefahren in Eurem Va-terlandc von der Erfüllung Einer schweren, aber schönen Pflicht, zur Vertheidigung dcs Thrones und Staates in Italien, nicht abwendig machen. Schon erschallt durch ganz Europa Euer Lob über Euren Heldenmuth, über Eure Ausdauer in Kampfbeschwerden. — Trübet nicht diesen Ruhm etwa durch Irgend eine, Eurem Schwüre zuwiderlaufende Handlung, die Euer und Eurer tapsern Vorfahren unwürdig wäre. Dort, wo Ihr steht, gilt cs, Euren geliebten Kaiser, Euer Gcsammt - Vaterland, und seyd dessen versichert, daß wir in Eroatien und Slavonien uns noch stark genug suhlen, auch ohne Eurer Hilfe unsern Herd beschützen und unsere Rechte und Nationalität vertheidigen zu können. Innsbruck, am 20. Juni ,84«. Joseph Freiherr v. Iella<'i,"> m p. Feldmarschall-Lieutenant u. Ban. C r o a t i e n. Die »Ösen-PestherZeitung" gibt folgenden Be< richt über die letzten Ereignisse in Agram: Ich habe Ihnen hiemit die höchst wichtige Nachricht mitzutheilen, daß der Hauptanführcr der Illyricr, der berüchtigte Dr, Ludwig Gaj, gesanglich eingezogen wurde und es fehlte nicht viel, so wäre er bald von seiner Partei ausgehängt worden. Die Sache verhält sich so: Wie Sie wissen, wurde der serbische Exfmst Mi losch in Agram unter Polizeiaufsicht gehalten; um srci zu werden, unterhandelte er mit Gaj. Zuerst verlangte dieser 30.000 st. E. M. sür seine Verwendung, endlich wurden sie für l 0,000 fl. einig; der Fürst aber notirtc sich die Scriennummer der Banknoten und machte noch nebstbei ein geheimes Zeichen auf die-selben. — Als er frei und von Agram schon ent. sernt war, zeigte er dieß nach Innsbruck dcm Kaiser an, worauf gleich eine Estaffctte mit dcm Befehl an den Ban gelangte, die Sache zu untersuchen, und nach richtigem Befund Gaj einsperren zu lassen. Dabei war zugleich der strenge Befehl an den Ban, sich nach Innsbruck zu begeben, welches auch Sonntag den il. d.M. geschah. Zugleich stellte es sich heraus, daß Gaj alle Briefe und Befehle, die für die Sache der Illyrier ungünstig waren, unterschlug, und nur die, welche Günstiges enthielten, vorzeigte. Der Ban ließ sich ganz von ihm leiten, nur so konnte der Zwie. spalt, der unglückseliger Weise zwischen Brudcrnationcn obwaltet, erhalten werden. Ich glaube aber, daß mit-Gaj's Sturz die Schreckensherrschaft in Eroatien nun aufhören wird, und daß das letzte Stündlcin der Rebellen geschlagen hat. Auch kann ich versichern, daß zwei Drittheile der Eroaten eine recht enge An-schließung an Ungarn wünschen. Die ,>Abcndbcilagc zur Wiener Zeitung" vom 26. d. M. berichtet Nachstehendes: Nachrichten aus Agram vom 23 melden, daß aus Innsbruck ein Eourier vom Banus eingetroffen war, welcher die erfreulichsten Nachrichten in diese aufgeregte Stadt brachte. Baron Icllac'iö meldet, daß sich die Einwohner über die von Pcsth verbreiteten, seine Stellung betreffenden königlichen Resolutionen beruhigen sollten, daß sie, so wie bisher, sest an ihren König halten, und ihm vertrauen dürfen. Eroatien werde seine Rechte im Einklänge mit der Krone auf. recht erhalten, und binnen Kurzem werde er hrimkch-ren, indem der Vergleich mit Ungarn so gut wie abgeschlossen sey, Diese Nachricht erregte einen unbeschreiblichen Enthusiasmus und Jedermann beruhigte sich. Ein zweiter Eouricr meldete, daß der Banus am 24, Abends zurück in Agram seyn wolle. Es war hohe Zeit, denn alle slavischen Eomitate waren im Begriffe, sich den Besehlcn dcs magyarischen Ministeriums zu widersetzen, und von nun an nur noch Befehle der Central-Regierung in Wien anzunehmen. Diese Wendung der Dinge ist unter den jetzigen Umständen für die ganze Monarchie nicht zu berechnen. Die gänzliche Losrcißung des Königreichs Ungarns und ci»c Heimkehr dcr croatiscyen Gränzarmee auZ 4 2. Juni beorderte FMl!. BaronH rabows ky ein bedeutendes Detachemcnt Infanteril mit et was Kavallerie und einigen Geschützen gegen Carlo witz, um die Auflösung des serbischen Comites zu bewerkstelligen. Da man seiner Aufforderung nicht Fol> ge geleistet und die aufgesprochene Frist verstrichen war, wurde am obigen Tage Carlowitz von « bis I I Uhr mit Kanonen und Kartätschen beschossen Allein die Serben und Syrnüer sind Sieger geblieben und ha ben den Feind sich nach Peterwardein mit gro-s>em Verluste zurückzuziehen genöthigt. Der Cordon an der Save und Donau soll aufgehoben, dafür aber auf die magyarische Scite verlegt worden seyn. Die Aufregung ist im ganzen Lande furchtbar, und die Menge der Bewaffneten ist zahllos." Dir „Abcndbeilage zur Wiener Zeitung" vom 2 t. Juni schreibt: Die Nachrichten aus Agram vom ^. sind im höchsten Grade beunruhigend. Die in Pestt) veröffentlichten k. Befehle, nach welchen der abwesende Banus entsetzt ist, haben dort Eingang gesunden, und da zuglnch Berichte aus Innsbruck cinliesen, nach weichen sich diese konig!. Entschlicßun-ge» bestätigen, so erfolgte eine furchtbare Auslegung. „Der Banus ist in Gefahr", dieß ist das Losungs-geschrei und findet überall (5cho. 4 Bataillons Gränz Soldaten und die Serezaner stehen in der Umgebung und warten nur aus den Augenblick, um loszuschlagen, Möge es in Innsbruck gelingen, den Sturm zu be schwören, der den Königreichen Croaticn und Slavo« uicn droht. Croaticn. Groß. Kani sch a , 8. Juni Allen Nachrichten zu Folge, die kier stündlich aus Kroatien einlaufen, deuten die Handlungen des Nans aus große Willkürherrschast. Das zweite Bataillon Gradiscancr, welches auf dem Wege nach Italien durch Agram marschirte, mußte von dort nach Warasdin; eben daselbst ist die Draubrücke von den Büigern besetzt, und Niemand darf aus Ungarn ohne Paß dahin; es wurden schon Mehrere zurückgewiesen, Bisztricza, einen dcsuckten Wallfahrtsort in Kroatien, wohin Tausende jährlich aus Ungarn wallfahrten, getraut sich Niemand mehr zu besuchen. Die ersten Wallfahrer mußten lim-lehren, da der Pf.nrer in ^udbreg öffentlich predigte, daß man alle Ungarn, die herüberkommen, todtschla-gen soll. Eben daselbst wurden alle Waffen, die sich in dem herrschaftlichen Schlosse, Cigeitthun, des Für sien Batthyany, vorfanden, aus Bcschl des Kren zer - Comitatcs weggeführt. In Warasdin ist der größte Theil der .Bürger ungarisch gesinnt, hat aber niclit den Muth, das össmtlicn zu ertlären, weil man die Rache des Bans fürchtet. Hicr in Groß. Kanischa herrscht vollkommene Ruhe. Alles sehnt sich nach der stunde, sich mit dcn Illyricrn nx'ssen zu können; die Erbitterung gegen diese Leute ist ungeheuer, besonders hier, wo man stündlich von ihrcn ruchlosen Handlungen hört. Alle Glschäfte und Gcwcvbe sind gelähmt. Kanischa ist der größte Absatzort nir Slavonien lind Kroatien, aber auch der Gränzn- sehnt sich schon nach der Stunde, wo diese Wirren ein Ende nehmen werden, da er seine Producte nicht verwerthen kann. N n g ,l r n. Pesth, 20. Juni. Gestern passitten die Schiff brücke von Pesth nach Ofen mehrere mit Sensen beladen? Wagen, welche in Pcsth siibricirt wurden und nach dem Sümegher Comitat bestimmt seyn sollen, um die dortigen Bauern zu bewaffnen. In den Patronen, welche neulich am Stadt' hause an die Nationalgardc ausgetheilt wurden, soll man statt Pulver Sand gesunden haben. O a l i ^ i e n. Lemberg, 21. Juni. Aus der Bukowina wild ein Vorfall geschrieben, der an die Zeiten des finstern Mittelalters erinnert Die anhaltende Dürre, welche den Anbau und den Graswuchs in einrm Theile der Bukowina zu vernichten droht, hat in den Unter thausgemeinden Kuczurmare und Wolloka das Vor-urtheil hervorgerufen, daß Heren den Regen zurück-haltcn. Zwei altc Weiber, welche als Hexen verdäch-tigt wurden, sind von den Gemeinden unter vielem Geschrei eingezogen, eine hicvon insbesondere stark miß handelt worden, wobei die Drohung abgestoßen wur de, daß man sie, wenn sie den bisher verhinderten Regen nicht schleunigst fallen lassen würden, ver-brennen werde. Eines dicsrr Weiber glaubte sick durch die Angabc zu retten, daß die Gattin und Schwie. germuttcr des Kuczumarer Cameralmandatars in das Geheimniß des verhinderten Regens mitcingeweiht seyen, und nur durch eine schleunige Flucht gelang es diesen letztern, sich vor den Mißhandlungen der höchst aufgeregten Bauern zu retten. Der Vice-Krcishauptmann begab sich sogleich mit einer Militärassistenz an Ort und Stelle, lim die Ruhe wieder herzustellen und den altcn Weibern Schutz zu gewähren; zugleich wurdc von dem Crimi nalgerichte t>iu>,' Commission zur Erhebung des Thatbestandes abgesendet. Lmnlmrd -Vrllctnmijchcs Königreich. Das ..Journal des österr. Lloyd" vom 2.l, Juni meldet: Einem Schreiben aus An con a vom 2l. Juni zu Folge sind die österreichischen Bchchungs tl'uppen von Peschicra, bestehend aus ll>00 Kroaten und Husaren nebst 30 Officierm, unter dem Geleite von 300 Picmontescn, an demselben Tage dort ein^ grtrosscn. Der unter ihn.-n befindliche k. k. Major v. Ettings hau sen sprach sich über die seinen Waffen-gesährten während des Marsches widerfahrene Behandlung sehr lobend aus; nur in Sinigaglia hatten sie durch einen Fanatiker aus der Hefe des Volkes zu leiden, welcher einen Soldaten tödtlich und einen anderen leickt rcrwundetc. — Die päpstliche Regie-rung trifft Anstalt, daß statt der von Viccnza, Tre-viso u. s. w zurückgekchrten Truppen, welche ver möge der Capitulation nicht gegen Oesterreich dienen dürfen, andere Freiscbarler, Gensd'armen und Linien truppen nack der Lombardei ziehen. (?— ! —'i) Dasselbe Blatt o.21. d. berichtet: Die Nachrichten aus Vcro l, a v. 20 lmldcn, daß sich FM. R a d e tz k y alldort besand. ? Bataillons waren von Viceliza gegen Sckio aufgebrochen und in Verona setzte sich gleichfalls eine Brigade gegen Rivoli in Bewegung. Die unter den jetzigen Umständen unerwartete Nachricht eines bevorstehenden Waffcnstillsiandcs machte bci der kriegerisch gcsinnten Armee des Marschalls keinen guten Eindruck. (5arl Albert befindet sich seit 10 Tagen ganz uüthätig in Villasranca. Königreich bcidcr S'icilicn. ^Neapel, l 4. Juni. Hcutc ist der Belagerungs-zustand aufgehobeu. Gestern hatte der König noch in Uebereinstiminung mit dein Generalsecretär der Poli z russischen Note, welche die Besetzung Iütlands für einen <:»-.^i» lx?Ili erklärt, hinzugefügt wird, daß der Kö-nig von Schweden officiell erklart habe, an dem Kriege Theil zu nehmen. Es gehen starke Sendungen Kriegsmunition von Stockholm »ach Schonend Ucbrigens ging in Mal'nö nach der Ankunft eines englischen Eou< ricrS von Copenhagen, zur Zeit der Eonferenz der beiden Könige das Gerücht, England dringe um je, den Preis aus Frieden. U u ß l a n d. Aus Rußland erfahren wir, daß die Cholera bedenklich um sich greift. In Jaroslaw, Kaluga und dem mit St. Petersburg in steter Verbindung stehen-den Rybinsk ist die Krankheit ausgclirochen und in Moskau sind in den letzten 8 Tagen (bis zum 2!>. Mai) 464 Individuen erkrankt und 205 gestorben. Ocsselltliche Anerkenn««,,. Die lV. iöompagnic der lobl. Nationalgarde zu Laibach hat durch ilue Herren Vorsteher dein Gesrr« tiglcn ihrc .Bereitwilligkeit, bei der Frohnleichnams-pl'^cssio!, die Ehrcnasslstcnz leisten zu wollen, ausgedrückt, welcher Antrag mit besonderm Vergnügen an. genommen wurdc. Wegen dieses aus eigenem Antriebe gemachten Anerbictins uud noch mehr wegen des echt christlichen Benehmens gegen den Herrn der Hecrschaaren, womit jcdcr einzelne Heri Gardist die anwesenden Gläubigen erbaute, wird h>>,nit der obgcdachten IV. Com-pag'ne und deren Herren ^oraeseltten der geziemende Dank abgestattet. St. Peter in Laibach am 2«. Juni 1848. M. Evetli^iö m. p. Pfarrer. Zterlener: Ift„. Al. <5dlcr u. K l e i « ,u a Y r. — «eopold Kordesch. Auhauq zur Latbücher Zcitll»q. Sour« lialll 24 ^junl »^^^ Etaal«,chu!ftvtllcdr,'!' ju b st<^ ,ii, (iM.) 65 DarI.m>t V<>si.v, ). »UHj für üoi ft (in ^ M.j i<25 no«»,»,,,,,,, .'iülcde» >u > 3 a ,. ^ 2» Actie» l>er ikailir Feldl»ol,dS > Nor^bah» <» »uno «, (s. M . . . 967 »^« ft in >s. M Aclll'»« der ^ft^ir. D>, »a» - Dcinipfschiff, fahrt zu 5«o ft. (3. M.....45Ü ft. »n V. M. Meteorologische Bcodachlungm zu L.idach >m Jay., l^/«. II^...H.'.^z?z^.^^ ° " 'Fsich^'Mlclag Abende^ Frlch Mitt. Adds ! Früh M^t^ Abends ! "^ .....' —^.^. ßl " z^s 8/ !Z. !"'«" Z?I'L. iKjW ^sW '^W "Ühr /"hr 9^Uhr "-^ "' °" °'" Jin», 20/27 »a.U l? l".U »7!>a'6 — »5 — 22 — >?! l't'ter ,». 27 il.o l? lo,o «7!i ^U — y —^»1 — »5, hclter IWolk-i, (.)Woll.,'!, , — 4 8 a 2ä. »7 9 4 «7 y,o 27 y 2 -,> IWolken, — ^ 90 , 25,27 9>5»7 i< U ,7 (^ l,? — 16,— 22 — ,7 27 lo,uj,7 >c» 5^ - ,»>l^! »5j — ^ »3^ Rege» woll'ig wolkig —!