Areitag de,» 16. März l«?7. ivi J-hrgan, MzrdM ZciI«U Die „Marburger Seitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — filr Marburg: ganzjährig k fl. ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig Vtstrrrrich und das srlbjlSndigt Zollgtliicl Ungarn. Die Magyaren haben e« versucht, uns in der AuSgleichSsrage durch den Hinweis aus ein selbständiges Zollgebiet Ungarn mürbe zu machen. Besehen wir utlS also diese!» Oesterreicher» schreck näher. Ein eigenes Zollgebiet! Wird unsere Industrie darunter leiden? Als ob wirklich der un. garische Markt noch der österreichischen Industrie gehörte! Er gehört dem Schmuggel! Heute schoit llberwiegt in den meisten Zweigen das Auslaud; in atlderen wieder, wo der Staat und die großen Gesellschaften Besteller sind, werden Austräge nur an ungarische Werke gegeben. Es ist demnach ein offenbarer Jrrthlim, wollte man annehmen, dajj Oesterreich um den Zollbetrag aus denl ungarischen Markte im Vortheile sei. Heute konkurrirt das Ausland mit Oesterreich, weil auch ersteres in vielen Fällen keinell oder nicht den vollen Zoll entrichtet. Wenn lln-garn ein selbständiges Zollgebiet ist, so wird es seine Grenze schärfer bewachen, weil dann nicht mehr dreißig Perzent der Zolleinnahme, wie gegenlvärtig. sondern alle hundert Perzent in die nngarische Staatskasse fließen. Die nicht österreichische Waare wird dann ebenso vom Zoll getroffen, wie die öl'terreichische und die Gleichheit der Konkurrenzbedingilngen ist in dieser Beziehung hergestellt. Dabei dürfen wir nicht außer Acht lassen, daß immer noch der Fabrikant und der Kauf« mann im Nachliarlaude Oesterreich durch Kennt-niß de» Marktes, der Persouen und der Kreditverhältnisse vor dem Ausläitder einen Vor- sprung hätte. Schließlich bleiben unö noch Maß« nahnien des Gegenrechtes, wie nainentlich Zölle auf Getreide und uugarifche Rohprodlikte. Zur.geschichte Tuges. Die Staatskasse Ungarns hat im letzten Vierteljahr l876 Uber drei MiLlionel» Gulden unmittelbarer Stenern lnehr eingenommen, als der Voranschlag festgesetzt. Ist die Steuerkraft größer geworden, oder hat die Steuerschraube wirksamer gearbeitet? Die Antwort finden wir im Rückgänge der Verzehrungssteuer, welche in derselben Zeit mehr als drei-nlalhnnderttausend Gulden weniger eingetragen, als man ziffermäßig gehofft. Die Bestie i ni T ii r k e n zeigt sich wieder auf bosnischem Gebiete. Kaunl ist de»^ christlichen '^'ewohnern befohlen worden, eine Kriegssteuer von vier Millionen Piaster zu entrichten, so heißt es schon, Getreide und Pferde unentgeltlich zu liefern niid am Schanzenbau sich zu betheiligei». Plünderung, Verstiimmluug und Folter ergünzeit diese» Werk. Die K a r d i n a l s - E r n e n n u n g, welche jetzt in Rom stattgefnnden, betrifft nur Spamer, Franzosen und Italiener voll tiefschwarzer Farbe — eine Ergänzung des Kollegiums, welche bei der nächsten Papstwahl zu Gunsten der Unversöhnlichen schwer in die Wagschale fällt. Ein Bonapartist zum lebenslänglichen Milgliede des Senates gewählt und vom Hause sell'st uiit l42 gegea 140 Stimmen — ist für die Verfassungstreuen Frankreichs eine bedenkliche Thatsache. Diese Ueberraschnng be« legt neuerdings die Behauptung, daß sich die Partei des Gewählten aufs Wühlen nnd Wer« ben versteht, wie kanm eine andere. S t' u i r r t o n. Unr ans UiichlaWkrit. el)indert sein sollte, dem Herrn Untersuchungsrichter, daß ich sobald als möglich vernommen zu werden wünsche, weil ich im Stande wäre, die Differenz aufzuklären." „Da werden Sie sich doch wohl noch ei» nige Stunden gedulden müsse«»", versetzte ich. „Der Rapport geht erst acht Uhr ab. Außer-oenl haben Sie hente Vorinittag ihr Verhör zu gewärtigen, a'^so Gelegenheit, sich auszusprechen. Eine besondere Meldung darf ich in diesem Falle nicht erstatten, weil derselbe nicht zu den besonders schleunigen gehört." „Ich werde warten", entgegnete S. ruhig, „bis ich gerufen werde." porationen fanden sich auf dem Schmelzer Friedhofe ein, um aus den Sockel des hohen Granit-Obelisk Kränze niederzulegen. Der erste Kranz kam vom demokratischen Verein im 9. Bezirke. Um halb 10 Uhr fand sich eine Studeuten-De-putati^n «uf dem Friedhofe ein und schmückte das Grab der März-Gefallenen mit zwei Kränzen. Die schwarz-roth-goldenen Schleifen de« einen Kranzes hatten folgende Widmung : „Die deutschen Stndenten Wiens — 13. März"; aus den weißen Atlasschteifen des Kranzes war zu lesen: „Den gefallenen Kommilitionen — Dentfch österreichischer Leseverein." Der Besuch war auch Heuer ein auffallend geringer. Berichte. III. Populär-wissenschaftliche Borlesuug. Am 13. März l. I. las Nealschulproseffor I Nawratil über „Metamorphosen der Thiere." Indem er zu Anfang ein im ganzen Thierleben feststehendes Entwicklungsgesetz in seinen Hanpttheilen angeführt und hingestellt, zeigte er an Vertretern verschiedener Typen des Thierreiches jenen Entwicklnngsprozeß, bei welchen» ein Thier bis zu seiner vollständigen Ausbildung der Reihe imch sehr verschiedene Gestalten annimmt; er führte Beispiele der Fische, Amphibien und Krebse an, verweilte, weil die Metamorphose bei Insekten am ausgeprägtesten, durch längere Zeit bei Beispieten dieser Thiergattung und wußte die Aufmerksamkeit der Zuhörer am Schluße des Vortrages uoch besonders zu sesseln, indem er den von Steenstrup ausgestellten Generationswechsel, die sogenannte „Ammenerzeuguug", eine eigeuthümliche Fortpflanzungsweise niederer, wirbelloser Thiere zuerst allgemein und dann an den „Helminthen" als Beispiel erläuterte. — Prof. Nawratil entledigte sich seiner übernommenen Aufgabe unter gespanntein Interesse der Zuhörer und ZuHörerinnen, die aus dem Vortrage die eigenartige, unumstößliche Thatsache auf's Neue entnehmen konnten, daß „Unbeständigkeit" ein Naturgesetz ist. — Der Chemiesaal der Oberrealschule, auch dießmal überfüllt, erwies sich ivieder als unzureichend alle Zuhörer zu fassen, und wird es Ausgabe der Herren Professoren sein, bei gleich bleibendem und wahrscheinlich noch größer werdenden Zudrange auf Abhilfe zu sinnen. (R e ch n n n g s - A b s ch l ü s s e der Stadtgemeinde Marburg für 1876.) Diese Abschlüsse waren vom l. bis l4. d. M. im Amtszimmer des Herrn Bürgermeisters zur Gegen elf Uhr wurde er zum Verhör vor« geführt. Er ging ausrecht mit festen Schritten, mit erhobenem Kopfe, nicht wie ein Schnldiger. Das Auge strahlte in seltenem Glänze, wie das eines Siegers nach gllicklich beendetem Kampfe. Und doch l)atte er noch nicht gesiegt, er wollte erst für seine Freiheit kämpsen. Gegen ein Uhr kehrte er znrück, betrübt und niedergeschlagen. „Man hat mir nicht glauben, mich nicht sreigeben wolleil." D.^s war Alles, was er nur sagte. Er hatte sich getäuscht, wie das so häufig geschieht. Die Kriminal-Justiz läßt Den nicht so leicht wieder los, welchen sie einmal gesaßt hat. Nach etwa sechs Wochen, in welcher Zeit sich S. fügsan», willig und anspruchslos, aber auch stets schweigsain zeigte, wurde derselbe vor die Geschwornen gestellt. Ich erfuhr nuu, daß er achthundert Thaler nicht zu der von ihm verwalteten Kasse gebracht und ebenso die Eintragung in die Bücher unterlassen habe. S. gestand das zu, bekannte sich aber nicht sür schuldig und bel)anptete, daß der Fehler blos aus Vergeßlichkeit geschehen sei. Unmittelbar nach der Abgabe des mit der Post eingegangenen Geldkouverts sei eine entfernt wohnende Schwester unvennerkt bei ihm eingetreten. In der Freilde über diesen Besuch habe er sich nicht die Zeit genommen, das Geld in die Kasse zu bringen und den Eingang in das Einsicht aufgelegt. Die Rechnung des Gemeindehaushaltes sttr 1876 besagt: Einnahmen (Abstattungen): fl. kr. Kafsarest vom Jahre 1875 . . . 3788 80 Jntereffen von Fondskapitalien . . 1758 98 Interessen von Privatkapitalien . . 56 82 aufgenommene Kapitalien.... 44887 — Möbelentschädigung der Offiziere . 25 20 Miethzinsen: für das Rathhau«......2Z93 90 für das allgemeine Krankenhaus . 1800 - für das alte Krankenhaus ... 61 20 für da« alte Theater..........30 — für das Realschul-Gebäude . . . 346 für die ehemals v. Gasteiger'sche Realität................1336 89 für das ehemals Kanduth'sche Haus 1994 53 für den Keller des Bttrgerspitals . 15 - sür den Antheil der Ländhütte . . el 20 für Pulverthllrm und WachthMte . 56 — für die Dampfmühle nelist Acker 1800 für die Wohnung im Meßnerliause »22 40 PlatzsammlungS- und Abmaßgesülle 7310 — Ländgesälle (innere Stadt) . . . 700 — Ländplatz-Ziilfen..............160 — Thesenweide................100 — Pachtzins für den Acker beim Kadet- tenftist................40 — Pachtzins sür den stzädtifchen Teich 45 — Pachtzins stir die Drausischerei . . 30 — für den Bezug des Theseuschotters 42 41 Mauthäquivalent.....1197 66'/^ ürarische Entschädigung für die Durchzugsstraßen..........243 — Gemeindeumlagen: 20 Perz. von den direkten Steuern fammt Zufchub..... 19472 52 2 Perzent von den Wohnzinsen . 8903 66 1b Perzent von der Verzehrungssteuer für Wein, Wein- »tnd Obstmost und Fleisch . . . ^'500 — 15 Perzent von der Verzehtungs-steuer sür Bier- und Vrannt- weinerzeugung und Einfuhr . 6268 43 Heuwage..................723 74 Hundesteuer........1671 — Ober-Realschule: Beitrag vom Landesfond .... 2000 —- Schulgeld (im halben Betrage) . . 956 16 Konkurrenzl»eitrag der windischen Pfarr- schule..................45 - Konkurrenzbeitrag der Pfarrschule in St. Magdalena.....114 86 Rückvergütung von Vorschüssen . . 1599 76 Verschiedenes: Jagdpacht......... 53 — Subskriptionsbeiträge für die Kanäle 4493 13 Beiträge flir die Negulirung der Bergstrabe in St. Magdalena . 125 — Erlös für veräußerte Nealitäten der Stadtgemeinde......1152 — Erlös für Effekten und sonstige Gegenstände ....... 705 16 Strafgelder........225 20 Kapitalienzuweifungen von den auf- ^ gelösten Innungen .... 878 86 Beiträge und Stiftungen .... 100 — Rechnungsersätze....... 170 68 Zinsen für Militärquartiere, Ställe und Magazine...... 2382 15 Militärschlafgelder für Quasikafernen 361 23 Reluirungsertrag für Einquartierungen ........ -4577 50 verschiedene Einnahmen .... 180 37 zusammen 133.416 50 Rückstände der Einnahmen: Interessen, von Privatkapitalien . . 75 60 Rlickzahlung von Aktivkapitalien . 10 28 Gemeindeumlagen: 1. vou den 20 Perz. direkten Steuern sammt Zuschuß..... 2592 84 2. von den 2 Perz. der Wohnzinsen 452 l4 3. von den 15 Perz. der Verzeh- rungssteuer sür Bier- u. Branntweinerzeugung und Einsuhr . 910 lto Koukurrenzbeitrag der wind Pfarrschule ........ 457 11'/^ Konkurrenzbeitrag der Pfarrschule in St. Magdalena..... 362 48 Rückzahlung von Vorschüssen . . 209 6 Jagdpacht-Zinsen...... 41 - Beiträge für die Kanäle . . . .4115 65'/^ Beitrüge für die Bergstrabe ... 290 — Beiträge für die Bürgerstraße . . 100 — Beiträge für die Theat^rgasse . . 25 — Beiträge für dic Straße im Stadtgraben ........ 99 38 Erlös für veräußerte Realitäten der Gemeinde ....... 1430 — Reluirungsertrag für die Einquartierung ............10 — zusammen 11.180 40 (Schluß folgt.) (Kall B ran d ste tt e r.) Wir haben kürzlich berichtet, daß Herr Fried. Brandftetter seit dem 7. d. M. sich in der Karlau befinde. Die Ueberführung geschah in Begleitung eines Gefangenaufsehers und in aller Stille, gn der Kassenbuch einzuschreiben; er habe den Geldbrief eiligst in ein alls seinem Arbeitstische liegendes Aktenhest gesteckt ulld damit weggelegt. An diesem Tage sei er nicht wieder in sein Arbeitszimmer gekommen und bei der Revision am Nachmittag des folgenden Tages sich in der Bestürzung nicht erinnern können, wo das Geld geblieben sei; erst in dem Gesängniß sei ihm das wieder iil das Gedächtniß gekommen. Obgleich das Geld an der bezeichneten Stelle unentsiegelt gefunden werden war, so führte der Staatsanwalt in einer längeren Rede doch aus, daß das Richtzurkassebringen ein Beiseiteschaffen und die unterlassene Eintragung in das Kassenbuch eine unrichtige Buchführung darstelle; daß auf den Nachweis des Geldes nichts gegeben werden dürfe, weil dieser Nachweis erst das Ergebnib der Verhaftung sei, und daß mithin das Schuldig ausgesprochen werden müsse. Der Vertheidiger war ein geschickter Mann. Er sprach klar und saßlich. Zuerst wies er nach, daß von den Erfordernissen, welche die Anwendung des Strafgesetzes vorauSfetzten, hier nichts dargethan sei, und dann wußte er mit wenigen ergreifenden Worten auf das Gesühl der Gefchwornen einzuwirken, indem er die bisherige Unbescholtenheit und Reinheit des Ange- klagten vorhielt und diesen Eigenschasten das Ungeheuerliche der Strafe gegenüberstellte. Sein Antrag lautete: Nichtschuldig. S. behielt unverändert seine Ruhe. Noch am cSchlusse der Verhandlung erklärte er laut und fest, daß er nicht im EiUfernteften gedacht habe, das Geld bei Seite zu schaffen und die Eintragung in die Bücher zu unterlassen, daß dies vielmehr aus Nachlässigkeit unterblieben sei, die er allerdings zugeben müsse. Die Geschwornen blieben nur kurze Zeit in ihrem BerathuugSzimnler. Sie hatten dem Angeklagten Mauben geschenkt, denn ihr Obmann erklärte: „Nein, der Angeklagte ist nicht schuldig." S. kehrte nimmer in das Gesängniß zurück. Er hat die eine Nachlässigkeit schwer büßen müssen und trägt vielleicht jetzt noch daran, obgleich seitdem bereits mehr als zehn Jahre verstrichen sind. Karlau wurde Brandftetter, wie man der „Cillier Zeitung" von bestunterrichteter Seite mitgetheilt, sofort mit dem gewissen grauen Anzüge bekleidet, wie ihn die Sträflinge zu tragen pflegen. In Berücksichtigung seiner Intelligenz jedoch wurde ihm sofort bei seiner Ankunft das Amt eines Bibliothekars der StrafhauSbibliothek llber-tragen. Seine Beschäftigung wird fortan in Zeichnen und Malen bestehen und sollen die von ihm verfertigten Zeichnungen und Bilder im Wege des Knnsthandels in Wien und Graz verwerthet werden. Man ist auf diese Weise nttter Anwendung anerkennenswerther Huma-lütät den Wünschen des Verurtheilten gerecht geworden, ohne in seiner Stellung den Mit. Häftlingen gegenüber eine Ausnahme eintreten zu lassen. Es steht zu erwarten, daß die Pro« dukte Brandstetters, von denen einige, deren Anfertiguugeu er schon hier begonnen, in kürzester Zeit zum Verkaufe gelangen dürsten, bei Liebl)abern und noch mehr bei Liebhaberinnen ^anz gute Preise erzielen werden, so daß dem ÄtrashauSfonde sowohl, wie auch dem Verurtheilten ein netter Ertrag aus kiner Thätigkeit zufließen wird. Brandstetter. der, um jedes Aufsehen zu vermeiden, per Wagen nach Store und elienso wieder per Fiaker von Puntiganl nach Karlau tranSportirt wurde, soll die Absicht geäußert liaben, seine Strafe znm Theile wenigstens in Einzelhaft abbüßen zu wollen, um die Dauer derselben zu verkürzen. Sollte sich jedoch die Einzelhaft für ihn, — was leicht annehmbar unerträglich gestalten, so gedenkt der-selbe nach Ablauf der halben Strafzeit, sich mit einem Gnadengesuche au Se. Majestät zu wenden, um die Nachsicht des Restes der Strafe zu erbitten. Auch soll sich dessen unglückliche Familie mit dem Gedanken trage»!, die kaiserliche Gnade baldigst für ihren Gatten und Vater zu erfleVen. Die Civilprozesse, welche sich im Jllteresse der bedauernswerthen Kinder Brandstetters als nothwendig ergeben haben, werden von dem Kllrator derselben, Herrn Dr. Jpavic in Marburg mittlerweile rührig weiter-gesührt und hofft derselbe den unglücklichen Kindern doch wenigstens einen Theil ihres Vermögens zu erhalten. (Schadenseue r.) Zu Andrenzen, Ge-richtsbezirk St. Leonhardt, brach in der Mühle des Grundbesitzers V. Drusowitsch Feuer aus und wurde dieselbe sammt allen Geräthen und sünfzig Metzen Getreide ein Raub der Flammen. Der Schaden wird auf 1000 fl. geschätzt. Drusowitsch war nicht versichert. (Mit Zündhölzchen gespielt.) In der Scheune des Grundbesitzers Jakob Koroschetz zu Grob'Wintersbach, Gerichtsbezirk St. Leonhardt, spielte der fünfjährige Knabe des Inwohners Georg Tschech mit Zündhijlzchen; dadurch entstand Feuer und wurde die Scheune, sowie der Dachswhl des Stalles eingeäschert. (M a j e st ä t S b e l e i d i g u u g.) Johann Verschitsch, Inwohner zu Vranga, Gerichtsbezirk Pettau, ist von» Kreisgerichte CiUi wegen Majestätsbeleidigung zu zwei Monaten schwerem Kerkers verurlheilt worden. (Na chbarhilfe.) In St. Margarethen aus dem Draufelde hat sich ein Achterausschuß gebildet, um jenen Bewohnern von Platzendorf, welche durch den letzten Brand geschädigt worden, Hilfe zu bringen. Dieser Ausschuß bestellt aus deu Herren: Statio,lSches Gilg, Arzt Gre. goretz. Postmeister Horvat, Förster Kampf, Pfarrer Krainz. Kaplan Koleiiko. Gruudbesitzer Jansekowitsch und Zedermann. Das Ergebniß der Sammlung von Lebe»'.Smitteln jeder Art befriedigt allgemein und wurde auch beschlossen, eine Feuerspritze samint Löschgeräthen anzukaufen und eine Spritzenhütte zu erbauen. (Glasph otgraphie.) Vom 17. bis 20. März ist die Xll. Serie: Momentan-Auf-nahnien von Paris und Meeres-Ansichten aus Wales, aufgestellt. Kaum glaubte man eine Serie dieser unerschöpflichen Bilderquelle könne durch Nichts mehr ülierboten werden, so kommt eine andere nach, welche noch Ueberraschenderes und Interessanteres bringt. Die jetzige Serie bringt Bilder ans dem vielbewegten Straßenleben von Paris. Diese Bilder gewähren einen vortrefflichen Einblick in das Letien und Trei« den aus den Boulevard« und Straßen. Man sieht, wie eine endlose Reihe der verschiedenartigsten Vehikel und eine zahllose Menge der t)eterogensten Fußgeher sich durch die Straßen windet. Die Bilder aus Wales zeigen uns das Meer in seinen proteusartigen Verwandlungen: denn sellist dieses ewig bewegliche Element hat nian aus der photographischen Platte festgebannt. Diese Ansstellung bringt wirklich das Großartigste, was biH jetzt in dieser noch so jungen Kuust geleistet wurde. Letzte Post. Andrassy hat der Pfsrte n-uerdinqS und drivg-nd qeratheu, Montenegro di, Sußerstcn AugeftAndnisse zu machen« In den Kr-iseu von Banjaluka und Bihatsch stnd neue AufstSnd, ansgebroche». Die Abgesandten deS bulgar. Zentral komites haben nach der Rttckretse von Vdeffa und Kifchencff erklärt, daß der Bormarsch des russischen He-reS nur vom Eintreten der besseren Jahreszeit abhänge. England soll eine Besetzung Konsianti-nopelS im Plane haben. Course der Wiener Börse. 15. März. Einheitliche Staatsschuld Creditaktien . . 150.10 in Roten . 63.25 London in Sil'.'er . 68.—! Silber Goldrente .... I8A0er St.Lose Bankaktien-Attl.« . . 623.— . . j.>ki.40 . . N2.10 7495! Napoleond'or . . 9.85 109.25 K. t. Münz.Dukalen 5.82 100 Reichsmark . 60.60 vaslno w »»rburs. Nev litt' cteit l8. 1877 deijtiulmtv Icanu ein- Ililuleruisson iiictld adgolialteu (Z(>9) Da« (313 1?. Alärs UN SLme lU S.U« vra» ^irll von La.lU»tg.K üvn Ala.rl>ur^ Äusiilieii. Lr dittet ttiiei' «senL, 8lziii6 Ililte iu ^ii8iirueli i?u neliwsn ^iinsetien, siok da!-tilgst ?u uisläon, um eive jzute lunzs treKöu /.u Icijnuen; äenn ?1c)ml)iien unä Iiüu8t1icliv Iir«.uelteii tUr eiuv Voknung: lr: am Dienstag und Freitag von 10 bis 12 Uhr abhalten. Anmelt'ungkn werden täglich von 11—12 Uhr im Amtslokale, Pfarrhofgasse Nr. 8 entgegengenommen. Ajx Direktion 318_der AttSl)ilfSkasse in Marbnrg. Eingesandt. In Erivlkdernng des an mich durch die Post vom 13. d. M. gelangten anonymen Schreibens muß ich den Bersasser desseltien höflichst ersuchen, zur Rettung seiner Schützlinge als Z^uge aus seiner Anonymität berausireten zu wollen, damit die ihm bekannten Herren Kommis in der Herrcngafse wegen des gegen mich ausgeführten Attentates nicht ungestraft davonkommen; lvidrjgenS ich denselben filr einen Berläumder erkläre. Gustav WtNtdikter. 312 Sattler in den Siidbahnwerrstätten. Weingrüne Fässer größerer Gattung (20 bis 100 Eimer Inhalt) lvcrden zu kaufen gesucht. Anträge an die Exped. d. Bl.__(310 8am8tag lien 17. lilÄi'i 1877. Tegetthossstrnlji' Zki . it. pkotsssrapkivn« ^11 Momklitbildtr von Paris und Mkrrtsanßchtrn aus Wales. Aufgestellt voi» l7. bis 2l). März. M Täglich geöffnet < >S8D Avon 10 Uhr Vormittag bis L Uhr Abends. ^ Eutree 2k kr. per Person. Lodal-Veriiidniiiig. Ich zeige hiemit ergebcnst an, daß ich mein Schneider^Geschäst von der Frauengaffe in die Pfarrhofgasse, im gleichen Hause verlegt habe. Dankend für das Vertrauen, welches mir durch 14 Jahre von meinen Kunden zu »heil ,.eworden, bitte ich, mir selbes auch fernerhin angedrihen zu lassen. Auch gebe ich bekannt, daß ich Knaben« Anzüge j'der Art möglichst billig verfertige. Marburg am 12. Marz 1877. Hochachtungsvoll Zgnaz Keim, 305) Schneidermeister. Ei« «SbttrteS Aimme» sammt Kabinet ist am 1. April zu vermiethen. Aussicht auf den Hauptplaj). Ebenso zwei BerkaufSgewi^lve sammt Wohnung. (306 Anzufragen Hauptplatz Nr. I. Samen-Erdäpfel vorzüglichster Gattung werden jeden Mittwoch und Samstag Vormittag von 8—12 Uhr >m Kleinen und Großen verkauft: (307 Kärntnerstraße Nr. 212 alt, l2 neu. Eine Schmiede in Unter-Pobcrsch ist zu verpachten. Auskunft ertheilt Herr Anton Reinprecht am Hauptplatz.__(302 Dampf« «.Wamienbad in »kr Äürntnrr-Vorlladt täglich von S Uhr Frslh bis « Uhr Abends. 106) Alois Schmtderer. Weingrüne Fässer 8—15 eimerig, Eisengebünde, zu verkaufen: Poberscherstraße Nr. 14. 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