AN3M für Aunst, Wifi'enschalt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ , VH.N23<3H3? ein Bruder Liederlich, Der sich legt' auf Liebeleien, Keck zu Närbchcn's Eltern, spricht: »Eure Tochter möcht' ich freien!" Darauf Närbchen'j Vater spricht: »Du willst um mein Mädel werben? Ei , sie würde ja bei dir Wohl den Tod des Hungers sterben !» »Wenn der schone Frühling kommt, Willst du, Zcißig, dich vergnügen. Statt das dir zu cig'ue Feld Brau zu ackern und zu pflügen.» »Wenn der schöne Sommer lommt, Liegst du ausgestreckt im Schatten; Lolch' ein Meister Liederlich Tauget nicht zu einem Watten.« «Wenn die schone Herbstzeit kommt, Legst du wacker dich auf's Trinscn, Nun, auf diese saubre Art Muß ja deine Wirthschaft hinten.» »Wenn nun dann der Winter kommt, Will der Tölpel sich vermählen, Ohne einen Groschen mehr, Als im «or'geu Jahr zu zählen.» »Willst du freien, weis' dich aus: Wie, aus welcher Quelle leben? Dann will ohne Anstand ich Bärbchen dir zum Weibe geben.« Bernhard Tonisch i l sch. Beobachtete Souneusiusteruiß am 8. Jul i «84H. Um diese für unsere Länder eben so seltene, als merk­würdige Sonnenfinsternis; total zu sehen, erstieg ich mit noch einigen Liebhabern dieses Naturschauspieles Tags zu­vor den 1 V» Stunde westlich von Krainburg in Oberkrain 443,48 Wienerklafter über der Meereöfläche liegenden Io-doci-Berg. Die von allen Seiren des Abends sich auf­thürmenden Wolken gaben für den kommenden Tag wenig Hoffnung, und unsere Besorgnis; war auch nicht unge­ gründet; denn wirklich war Morgens mit Ausnahme der Südost- und Südseite, Alles in dichte Wolken gehüllet. Mit Perspectiven, Thermometern u. s. w. versehen hatten wir uns einen zu dieser Beobachtung schicklichen Ort ge­ wählet, und die Zeit abgewartet. Doch immer mehr und mehr zogen sich die Wolken ostwärts, so daß es nicht wohl möglich war, den wahren Moment des Anfanges mit Schärfe zu beobachten. Inzwischen hellte es sich aber während der Finsternis; immer mehr und mehr aus, so daß im Mittel selbst nur noch leichtes Gewölk die Sonne verdeckte. An- fang und Ende der totalen Finsternis; konnten wir also genau beobachten, und daraus ergab sich eine Dauer von 8s Secunden, welche Angabe vielleicht von der Wahrheit höchstens eine Secunde im zu vielen oder zu wenigen abweichen könnte. Das Thermometer stand vor Beginn der Finsterniß ^>44"Neaum., nach der totale» aber -i» 9 ", welche Tem­ peraturabnahme von 2 " Jedem fühlbar wurde. Was soll ich aber von dem Eindrucke sagen, welchen diese Erscheinung auf alle Anwesende machte? — Als die Finsternis; sich dem Mittel nahte, sah man — von falbem Lichte entfärbt — nur Leichengestalten ; ein heiliger Schauer ergriff Alle, und selbst das anwesende Landvolk beobachtete ein ehrfurchtvolles Schweigen, das nur durch den leise» Ausruf— Stern e — unterbrochen wurde. Während der totalen Finsterniß war der Mond mit einem schwachen, jedoch leicht bemerkbaren Lichtschimmer Umgeben, der entweder von der Beugung der Lichtstrahlen herrührte, oder wohl auch auf eine Mondesatmosphäre hindeuten tönnce. Bis zum Jahre 4853, so weit ich nämlich die Finster­niße schon in voraus berechnet und gezeichnet habe, wer­den wir nur noch zwei bedeutende Sonnenfinsterniße ha­ben: erstere den 9. October 484? in den Vormittagstun­den, XI Zolle, letztere den 28. Juli 4854 in den Nach­mittagstunden, XI Zolle und » Minuten groß, und sonach keine, die der gehabten gleich käme. Professor Frank. OO Nachschrift. So eben erhielt ich vom Herrn Hue­ber, Caplan zu Moräucsch, die von ihm auf dem Lilien­berge an der Valentinikirche gemachte Beobachtung, um sie zu veröffentlichen. Bei Sonnenaufgang wehte ein sehr heftiger Südost­wind, das Thermometer zeigte ^> 9 '/„ " Reaumur. N. N. W. war stark umwölkt, und nur Osten, bis auf einen kleinen Streifen tief am Horizont, die ganze Zeit wolken­los. Zeit. Therm. Wind, ö U. 0 M. ^> 12 ° S. O. heftig. Anfang s » 44 » 13 l/z S. O. „ 6 » 20 » 12 S. O. minder. e » 30 » 10 '/„ S. O. schwach. Mittel 6 » 44 » kaum 9 S. O. unmerklich. 6 » 45 » 9 l/z S. O. V 7,0» 11 S. O. !. ? » 15 » 14 l/z S. O. , ? » 30 » 18 S. O. » Ende ? » 43 » 20 S. O. » Das Thermometer war immer der Sonne ausgesetzt. Gin Tag in Baden. Ncisestizze lion Eberhard A. Ionot . (Beschluß.) Ernst blickte von seinem Steinsofa sarkastisch lächelnd auf, als wollte er sehen, welche Wirkung dies Gedicht bei uns hervorbringen werde. »Das Ende ist recht melodisch«, sprach Ferdinand, »das Klingen der Blumenkelche höre ich förmlich, aber es wird eine neue Scala dazu nothwendig sein, damit es die Beschenkte versteht." »Ich will von dem Gedanken Nichts sagen, er ist so übel nicht", nahm Robert das Wort, »aber das Ganze hat ja keine Form." »Genius, die schöne Form Nichts gilt — Der Fuchs die Trauben sauer schillt", sagt der herrliche Sallet in seinem „Alphabet", erwie­derce Ernst, und wir lachten. »Nun ging's an's Berathen, welche Partie wir noch zu besuchen hätten. Ernst rief sogleich: »Laßt mich aus eurem Rath, Ich mag nicht lange prüfen und nicht Wahlen, Ncdurft ihr meiner zur bestimmten Thal, Dann ruft den Teil , »n mir soll es nicht fehlen. Theils das Wetter, theils die Stunde waren Ursache, daßsich Niemand im Park befand. Die Anlage ist herr­lich, und der in der Mitte angebrachte Kiosk nimmt sich sehr schön aus. Vorher besuchten wir noch die erste Quelle Badens. Die Kunst hat ihr ein schönes Aeußere gegeben, aber mit unsichtbarer Runenschrift scheinen hier die Bege­benheiten, deren die Quelle Zeuge war, aufgezeichnet, und die Winde säuseln sie im Chore dem Wanderer zu, der sich willig diesem schönen Traumgebilde hingiebt. Das Theater fällt recht angenehm in's Auge; heute sollten die »schlimmen Frauen im Serail- gegeben werden. Was doch die »schlimmen Frauen" in der Welt für ein Aufsehen machen! Gewiß würde sich das Stück nicht so lange auf den Brettern erhalten, wenn der Titel lau­tete: »Die guten Frauen im Serail." Aus dem Kaffehhause scheuchte uns die angesagte Stunde zur Abfahrt; wir zogen zum bestimmten Gasthause. Ferdinand keuchte uns nach und brachte, um die Güce der so sehr gerühmten badner Bäckereien zu erproben, ein wahres Monstrum von einem Kipfel. Wir stiegen in den Wagen, und dieser rollte weiter gegen Wien. Heute wollte uns der Himmel ein für allemal kein freundliches Gesicht zeigen, es begann wieder dunkles Ge­wölk über den Horizont zu ziehen, daher wurden die Wa­genfenster geschloßen, und Ruhe herrschte in dem Kasten; bald jedoch wurde sie durch die prädominirende Stimme ei­ner Frau unterbrochen. Sie schien irgend ein hoher gestell­ter dienstbarer Geist aus der Residenz, etwas vorgerückt in Jahren, und von der Marotte im höchsten Grade einge­nommen, mehr zu scheinen, als sie wirklich war, insolent an Vorurthe,len hangend, was nicht wenig Anlaß zum Lachen gab. Das Gespräch bewegte sich um die neuesten Reiseanstalten; Eisenbahnen und Dampfmaschinen wurden berührt, und da meinte sie: »Ja gewiß, ich fürchte mich sonst nicht, aber wenn ich »mit» der Eisenbahn reisen muß, so mache ich früher mein Testament, und reise dann mit Gott und meinem Testament." Aller Ernst war nicht im Stande, uns vor Lachen zu bewahren. Jetzt kam sie erst auf Ungarns Verfassung und Politik zu besprechen, zeigte sich jedoch darin so bewandert, wie ein Tschukcsche in Be­reitung des Gefrornen; aber die leidige Disputirsucht er­hielt uns dies Thema bis zum Kärntnerchore, denn Fer­dinand hatte ein eigenes Vergnügen, recht viele Wider­sprüche hervorzuheben, wodurch ein heftiger Kampf entstand. Robert war darüber eingeschlafen, Ernst blies in seinem Aerger über die Debatte fürchterliche Tabakswollen von sich, womit bald der Wagen ausgefüllt wurde, endlich sprach er, H eine parodirend: „Ach, wie still und wunderherrlich War die ganze Morgenreise, Gott verzeih mir's, mich genirl nur Diese Frau in uns'rem Wagen.« Ich freute mich auch, als wir in die Stadt einfuhren, der Streit wurde beendet, und die Parteien trennten sich friedlich von einander. Ferdinand schlug vor, ein we­nig Toilette zu machen in's Kärntnerchortheater zu geh'n, und uns dann zu Daum zu verlieren; ich war es zufrie­den, auch Robert hatte Nichts dagegen, aber Ernst wandte uns den Rücken und rief nur mit Wallenstein: »Ich denke einen langen Schlaf zu thun.« Bilder aus der Ferne. 1. Einiges aus Nordamerika. (Fortsetzung.) An der äußersten Spitze der Insel, an der Bai), ist ein Festungswert, die Batterie genannt, welches, bei jetzigen Friedenszeiten in einen Vergnügungsort verwandelt, 87 der Lieblingsspaziergang der New-Morker geworden ist. Von hier beginnt der drei englische Meilen lange Broad ­way, die schönste Straße der Stadt, welche sie von Sü ­den nach Norden laufend beinahe in der Mitte durchschnei­det. Hier vereinigt sich Alles, wasNew-Io'rk an Pracht und Schönheit aufzuweisen hat. Zu beiden Seiren er­strecken sich hier in endlosen Reihen die elegantesten Kauf­läden (hier »loi-e» genannt), die besonders des Nachts mit ihrer glänzenden Beleuchtung einen wunderbaren Effect machen. Das Leben und Treiben in dieser Straße erin­nert an London; kaum haben die breiten Trottoirs Platz für alle Fußgänger. I n den Mittagsstunden ist hier zu­gleich die Promenade der fashionablen Welt. Da es unsere Absicht war, diesmal nur einige Tage hier zu bleiben, und dann gleich unsere Reise in das In ­nere des Landes anzutreten, so ließ mein Mann nur einen kleinen Theil von seinen vielen Empfehlungsbriefen zurück, und wir nahmen an wenig Vergnügungen Antheil, um die Stadt desto besser besichtigen zu können. Wir dehnten unsere Promenaden immer weiter aus, und gelangten so zur »«ve!-^; ich war nicht wenig erstaunt, mitten in die­ser breiten und lebhaften Siraße eine Reihe von Eisen­bahnwagen zu sehen, die, je zwei mit 4 Pferden bespannt, zur Abfahrt bereit standen. Die Eisenbahn, die hier ihren Anfang nimmt, geht ? '/„ englische Meilen weit bis zu dem kleinen Orte Harlaem, am Ende der Mannahat­tan-Insel , bis wohin sich, dem entworfenen Plane zu­folge, die Stadt New-Uor k ausdehnen soll. Mehre un­ternehmende Personen brachten die Anlage dieser Eisenbahn zu Stande, die vorzüglich in der Absicht ausgeführt wurde, um den Werth des Grundeigenthums in dem noch unange­bauten Theile der Stadt zu erhöhen, und gaben für die­selbe die enorme Summe von mehr als 1,100.000 Dollars aus. Seit November 1834 ist die ganze Bahn beendigt, und nun fahren jährlich über 800.000 Menschen auf der­selben. Man fährt 2 '/, englische Meilen weit mit Pfer­den, und 5 Meilen mit dem Dampfwagen, und die Fahrt bis Harlae m dauerte 35 Minuten. Für die ganze Strecke werden 25 Cents gezahlt, doch kann man überall ein- und aussteigen, und zahlt dann nach Verhältnis» der Entfernung. Diese Eisenbahn versieht eigentlich den Dienst der Omni­bus, mit denen sie concurrirt, und die Gesellschaft, die sie erbaute, rechnet es sich zum Verdienste an, daß sie durch den Transport von 800.000 Menschen jährlich der Stadt eine bedeutende Summe in der Schonung des Pfla­sters erspart. Auf dem Rückwege nach unserem Hotel ka­men wir im Broadway an der Wall-Street, dem Centrum des Handels und Verkehrs von New-York , vorüber. Keine Stadt in der Welt hat wohl eine Straße aufzuweisen, in welcher täglich und stündlich so viele und wichtige Geschäfte abgeschlossen werden. Hier befinden sich fast alle Banken, Wechselstuben, Versicherungsanstalten und Zeitungs-Büreaus. Die Gebäude sind sämmclich von Qua­dern aufgeführt, und es zeichnen sich hierunter die noch im Baue begriffene Börse und das noch ebenfalls unvoll, endete Douanen-Gebäude vor allen andern durch Großar­ tigkeit und Pracht aus. Sehr schade ist es, daß die Straße nicht breiter ist; es würden sich dann die vielen schönen Gebäude weit vortheilhafter zeigen. Wie die meisten Sira­ßen, die rechts und links vom Broadway auslaufen, so endigt sich auch die Wall-Street am Hafen, und sieht man durch dieselbe, so zeigen zahlreiche Schiffe sich im Hin­tergrunde. Vor unserer Abreise speisten wir noch bei Herrn B ra n­cker, Chef eines der ersten hiesigen Handlungshäuser; er ist von Geburt ein Deutscher, lebt seit mehren Jahren in New-Ior k und hat eine Haniburgerin zur Frau. Herr Brancker scheint sehr von dem Princip des m»a«^ »uakiuz — wie die Amerikaner sagen — durchdrungen zu sein, und seine neuen americanischen Landsleute wenig zu lieben. Un­sere ganze Tischgesellschaft bestand aus Herrn und Madame Brancke'r, einem Franzosen, Herrn Cowell und seiner Frau, welcher letztere als Agent der englischen Kaufleute nach America gekommen war, um die noch seit der Krisis von 183? rückständigen Schulden einzucassieren, und dem berühmten Schauspieler, Herrn Power , welcher so viel Sensation in N ew-Ior k machte. Nach Tische fuhren wir in das r»rlc.'t'!!e»ti-e, wo das Drama Nur? ll'i««!-« nebst zwei andern Possen aufgeführt wurde, und Herr Power die Titelrolle mit vielem Beifalle gab. Das Haus war zum Erdrücken voll, und Herr Power wurde mehremal gerufen. Das l>»rIl.'r!>ßl>tlL ist groß, schön decorirt und gut beleuchtet, doch gefiel es mir weniger als viele «uro­päische Theater. Während der kurzen Zeit meines diesmaligen Aufenc. Haltes in New-Ior k sah ich noch zwei interessante Aus­stellungen, welche, den Gewerbsausstellungen in Europa ähnlich, jährlich im October statt finden. Die eine hievon heißt die iNßoliauloz <Äir, die Ausstellung der sogenannten zieeiiauiLZ, worunter man hier zu Lande alle Künstler, Handwerker:c. begreift, und war in Castle Garde n in der bereits erwähnten Batterie; die andere, l?!>ir»ktl>« ^,me­lieilu Institute, befand sich in Niblo's Garden, und beide waren gegen den Eintrittspreis von 25 Cents dem schaulustigen Publicum während « Wochen geöffnet. I n der Ueo!,llui<:» r»ir werden vorzüglich nur Modelle und IN der Il'-nr nt <>>e ä,n>srie»>, Instituts die besten und schön­sten Landesfabricate ausgestellt. I n der erster« trug die­ses Jahr die Prämie ein Pelzhändler davon, welcher nebst mehren andern sehr geschmackvollen Muffen einen vorzüg­lich schönen, aus dem Fell eines americanischen 0ro«« f»x, verfertigt hatte, der sich durch einen ganz eigenen inuentio­sen Zuschnitt auszeichnete. Man hat nie einen ähnlichen Muff gesehen, und selbst Pelzhändler, welche ihn genau untersuchten, gestanden einstimmig ihre Unfähigkeit, eine solche Arbeic zu liefern. Um aber dem Verferciger dieses Kunst­werkes die goldene Medaille zu entziehen, welche nur dann vertheilt wird, wenn mehre werthvolle Producle derselben Art ausgestellt waren, so kamen alle Pelzhändler überein, mit ihrem College« nicht in Concurrenz zu treten und keine Pelzwerke in die Ausstellung zu senden. Der gute Mann erhielt daher für seine schöne Arbeit nur die silberne Me. O8 daille, und mau sieht hieraus, daß selbst die americanische Liberalität bisweilen ihre Grenzen hat. I n Niblo's Gar­ den war die Ausstellung dieses Jahr sehr brillant. Schon beim Eingange des Broadwa y wandelte man durch eine dreifache Reihe der elegantesten Wagen von der erfindungs­ reichsten Construction; der Blick ruhte auf vielen geschmack­ voll erbauten Schlitten, ausgelegt mit den herrlichsten Stof­ fen und Pelzwerken, auf den majestätischen, imposanten Feuerloschmaschinen :c. I n einem Gemach am Ende des großen Salons waren die Producte der americanische« Fa­ briken, Baumwollen- und Wollenzeuge; diese Fabricate las­ sen noch Einiges zu wünschen übrig; einheimische Seiden­ stoffe giebt es wenig, denn die hier erzeugte Seide wird bis jetzt nur zum Nähen verwendet. Außer diesen Fabri­ katen zogen noch mehre andere, so wie neue Erfindungen, die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf stch, und bs zeichne­ ten sich noch besonders die Schreinerarbeiten aus, welche sehr schön und solid verfertigt waren, und mit den engli­ schen sehr gut einen Vergleich bestehen können, welcher öfter zu Gunsten der Amcricaner ausfallen dürfte. Selbst die Natur wetteifert in diesem üppigen Lande mit den Kunstwerken der Menschen; und eine Nui-t!<:»lt»re 5, aus Gärtnern und Kunstliebhabern — «LuUemen — be­stehend , hält jedes Jahr im Herbste eine Blumen- und Früchteausstellung. Vor zwei Jahren waren hier allein 4 bis 500 verschiedene Gattungen von Dahlien. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Indianische Gerichtsscene.) In Uppcr-San­dusky, in der Grafschaft Crawford im Ohiestaat, wurde vor Kurzem ein junger Indianer vom Stamme der Wyan­dot des Mordes beschuldigt und in einer Versammlung aller männlicher Mitglieder des Stammes gerichtet. Nach­dem die Zeugen verhört waren, wurde der Mörder schul­dig befunden, und verurtheilt, erschossen zu werden. Das Urtheil wurde gleich darauf vollstreckt. Dieser Fall ist um so merkwürdiger, da es unter den Indianern so viele tüch­tige praktische Rechcsgelehrte giebt, welche den Verbre­chern gewöhnlich Mittel an die Hand geben, sich aus der Schlinge zu ziehen. — (Ueber Arseniknergiftung.) Cormenin hat eine Denkschrift über Arsenikvergiftung an die Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften in Paris ge­richtet. Der Verfasser weiset nach, daß die Fälle-dieses Verbrechens mit jedem Jahre zahlreicher werden, und er schlägt einige polizeiliche Mittel vor, um demselben zu steuern. I m Laufe der Jahre 1830 bis 1833 sind in Frank­reich 33Z Vergiftungen durch Arsenik zur gerichtlichen Un­tersuchung gekommen, ungerechnet 200 Fälle von Vergif­tung, welche wegen Mangel hinreichender Verdachcsgrülide gegen bestimmte Personen kein strafrechtliches Verfahren zur Folge haben konnten. Um für die Zukunft die Ver­giftungen zu erschweren, schlägt der Verfasser vor: den Verkauf des Arseniks an Privatleute den Apothekern und Krämern unbedingt zu verbieten, den Fabrikanten aber nur im Großen zu gestatten. — (R. Robinson,) derehemaligePerruquierGeorglV, schnitt sich die Gurgel ab, nachdem er seit langer Zeit schon am Hungertuche genagt. — " ^ Geognostisch-montanistischer Verein für Inuervsterrcich. *) Dieser Verein, über dessen Constituirung bereits bei der allgemeinen Versammlung der Mitglieder des innerösterr. Industrie-Vereins in den Jah­ren 1840 und 1841 die »öthigcn Verhandlungen gepflogen wurden (liehe Indstr. Nl . 72, l»4>), dürfte nach erfolgter Sanctioniru„g der nunmehr allerhöchste» Orts bereits vorgelegten Statuten baldigst ins Leben traten. Dessen Zweck und Tendenz ist : i>,e Durchforschung der vier Provinze» Stei­ermark, Kr»i», Kärnten und dae Land ob der Enns in alle» ihre» Theilcn zur Entdeckung ober Ausschließung aller Arten nutzbringender Mineralien, besonders der Erze, Steinkohle», Bau- und statuarischen Steine, Torf u. s. >u.; dann die Bekanntmachung der gemachten Entdeckungen zur Erleichterung bergmännischer, technischer und commcrcicller Unternehmun­gen. Er wird zu einer Geschichte des Bergbaues der vier Provinzen alles dahin Gehörige sammeln und prüfen, stch eine vollständige geo« gnostifthe Kcnntniß von Innerösterreich und die 'Resultate früherer For­schungen eigen mache,,, stch zu diesem Ende an das in der Hauptstadt Graz bestehende st. st. Ioaneum anschließen, und die mineralogisch-technischen Sammlungen und Hilfsmittel benutzen. I n den Provincial-Hciuptstiidten Graz, Laibach, Klagcnfurt und Linz oder Stcicr werden Provincial-Direk­tionen aufgestellt, welche jährliche Versammlungen halte», technische Com­missäre zur Durchforschung und wissenschaftlichen Untersuchung aussende», und die Muthunge» und Bclchnungcn bei den l . k. Berggerichlen einleite,,, ferner die Ergebnisse zur öffentlichen Kcnntniß bringen, und abgeforderte Gutachten an die Behörden i» montanistischen Angelegenheiten erstatten. Der Verein besteht aus wirtlichen Mitgliedern mit einem Jahresbeiträge von 2 fi. C. M., dann aus correspondirenden u»d Ehreumitglicdcrn. Cr theilt stch nach den Provinzen in vier abgesonderte Prooincial-Directioncn, welche jede «us einem Director, sechs Ausschüssen und eine,» Secrctär, nebst den nöthige» Mandataren zur Besorgung der Geschäfte in den Provinze» bestehe». Diesen Provincial-Direclionen steht es zu, auch specielle Tchurf-Licenzcn anzusuche» und Muthunge» anzumelden ; stc repräsenliren den Ver­ein in allen die Provinz betreffenden Vcrcinsangelegenheitcn, erstatten an die Central-Direction Berichte, halten vierzehntägigc Zusammentretungc» und eine Jahresversammlung, wo die Frage» entschiede» werden, welche Entdeckungen an die Mitglieder und unter welchen Bedingungen sie zu überlassen seien. Die Provincial-Vereinc von Steiermark, Kärnten, Krain und dem Lande ob der Enns concentriren stch jährlich bei der, derzeit zu Graz befindlichen Central-Direction, welche aus einen, Präsidenten, dessen Stellvertreter, eine,» Sccrelär und acht Ausschulen der Provincial'Verelue besteht. Diese hält monatliche Sitzungen und eine Central-Iahresversamm­lung zu Graz, mit Intervenirung von Abgeordneten der Provincial-Direc­tionen. Sie repräsentirt den Wcsammlverein, verkehrt mit den Behörden und andern Gesellschaften, besorgt die statistischen Zusamnienstelluueft» und Publikationen, die Nechnungvcrwaltung, und bringt bei der Ccntrol-Ver­sammlung alle Fragen zur definitiven Erledigung und Entscheidung. —n— Berichtigung. Der leipziger »Salon» Nr. y vom Jahre «42 bringt untcrlseinen Misccllen Folgendes: »Vartholf Senf f dichtet unter dem Titel »das Concert« folgende drollige zeitgemäße Fabel (Sich Beiblatt des Planeten)« — und nun folgt wörtlich aus dem II . Hefte des zu Wien erscheinenden «Odeons« das Gedicht »das Concert« überschrieben, welches mit meiner Chiffre im letzteren rechtmäßig erschienen ist. Ich erkläre hienüt, daß ick der Verfaßcr dieses Gedichtes bin, und mit de» erwähnten leipziger Blättern in gar keiner Berührung stehe, ohne die Gemeinheit literarischen Diebstahls einer weitern Rüge zu würdigen. Die geehrten Redaktionen von Zeitschriften des In - und Auslandes werden gebeten, diesen Zeilen i» ihren Spalten Raum geben zu wollen. Laibach am io. Juli 1842. Joseph Philibert Freiherr von Lazarini . l ) Aus dem »innerösterr. Industrie- und Gewcrbedlattc.« Laibach. Druck «nd Verlag des Joseph Vlasnik.