l ZUM MutZen und VergnÜKM. ^^ ^ ___ Frcytag, den 10. August 1821. Historisches Tagebuch für Krain. ^ Au stuft. Starb Herr Gonrad Freyh. v. Russenstein, Erbauer der Augustiner- (icht Franciscaner«) Kirche zu Laibach, die ihmioo.noo fl. gekostet (»668). — i5- Starbkckd'MRuft der Heiligkeit, P. Marcus d' Aviano, k^opuciner zu L.iibach ^699^ - 14. und ^. ?lnwef ,il!eit Sr. c. r. Hoycit des GrzberzosisF«rdinand. Kronprinzen von Qsterrei«, in Lalba l, ; ^roße Wasserfahrt (2819). — 16. Geschah, der erste Angriff der Österreicher auf die iNyrischen Gränzen (itti5). — 17. Abfall der Böhmen von K- Ferdinand 2. (1619). — ^8. S. k- k. Hoheit di-r Kronprinz Ferdinand in der Maadalena - Grotte sißia). Zweyte, mit oen Smgschülcm dcr 3aibachcr philharmonischen MseNscwft gehaltene Prüfung. M ^»itstk-Keniier, Mustk-Freunde, und w?t' überhaupt «n dem guten Gedeihen fteundlicher Anstalten eine Meude hat, werden ^ern die weiten, Fovtschritc,' ver-"ehmen^. welche die neue Singschule nnserer philharmonischen Gesellschaft seit wenig Monathen gemacht hat. Die Zahl der Schüler und Schülerinnen ist seit "pnl von 17 auf 22 gestiegen und diese sind nach ih-len bisherigen Fortschritten in zwey Abtheilungen gs' sondert. Am 4. August Nachmittags i,m 5 llhr war das «Witere Kr/inzchen dieser knnssbeflissenen Jugend im ^u ausg^mahsten GeseNschafts-Sa^l,', versammelt, um ^' berzahlreichen Versammlung d,r kunstlicbenden Äl- ^n. und Gönner Proben des Fl^isies und der g^inach- ^ Fonschrute zu geben. Die Prüfung dauerte zwey funden, und bega.in mit der Theori-e, darm die '^lste,, gut, Einige sehr g«, t bessanden.Hierauf san- ^" die Klanen: ») einen Chor ans Joseph und sci- ^«Brüder, vo„ Mehul; 2) ein Terzett aus der Zau- ^^fiöte, von Mozart: 3) ein Duettino Ms Agnes Sorel/ von Gyrowetz,' 4) einen Chor auS der Ve« stali/i/ von Spoiilini,- 5) ein Te^ettma aus der Zaubechdt«; 6) einen Chor aus Agnes Sorel, 1) ei« ne Romanze aus Joseph u> s. Brüder; L) eine Fuge alls der Riginischen Messe; 9) eine Arie au« Tancred, von Rossini; 10) einen Chor aus demRochkappchen, von Boildieau; n) die Introducti'on aus der Zau? berfiöte; 12) das beliebte Volkslied Gott erhalte Franz den Kaiser. Ein allgemeiner < oft wiederholter Beyfall lohnte die Anstrengungen der holden Jugend, und die streng« sien Critiker mußten sich gestehen^ daß, hinsichtlich der Into n ation, des Treffens und Vertrages, al« les geleistet wurde, was man m so kurzer Zeit nur billig fordern kann. Vorzüglich genannt zn werden verdienen: aus de? zweyten 2lbtheilung, Johanna Strang feld und Io« sepha Seemann; aus der ersten Abcheilung, Anna W a p p! e r. Am Schlüsse dankte Ioseuha Seeman n, im Nah« men der ganzen Schule, dem Vorstande der philbarmo» Nischen Gesellschaft, dem Hrn. CapcÜmeisser und Lehrer, und allen anwesenden Gönnern mir folgende,; Worte»: Ein Jahr des schönsten StrebenZ ist verflossen, Cin Jahr der ruhmbekrönten Kunst geweiht; Den Keimen sind die Blüthen schön entsprossen, Wir gaben sie, so gut wir konnten, heut. Dem Vorstand, der dieß Werk so schön begründet, Dem Lehrer, der mit Liedc «s gepflegt, Den Gönnern, die in uns die Lust entzündet, Zu sagen, was die Herzcn uns bewegt, Ist mir von G eichgcsinnten übertragen: Herzinniglichen tiefgefühlten Dank! Und, ist's erlabt, ein Wörtchen mehr zu wagen. Es lebl! hoch die Kunst und der Gesang.' Nachricht. Wir sind von Seiten der Directlon ersucht worden, zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß diese Singschule mil dem 2o. September l. I. wieder er. üffnet wird, und daß sich bis zu,jener Zeit alle dieje-nigen zu melden haben. Welche an diesem Unterrichte Theil zu nehmen wünsche», damit durch spater eintre« tende Zöglinge das Fortschreiten der zur rechten Zeit Gemeldeten nicht gehemmt werde. d. R. Mungo Partes zweyte R ise im Innern van Asnl-a. (Fortsetzung und Vesch!«ß). Modibinne antwortete: Wir haben gehört, was Ihr gesprochen habt. Eure Reise ist gut, möge Euch Gott Gedeihen dazu schenken, Mansong wird Euch beschützen. Diesen Nachmittag werden wn- Maosong Eure Worte überbringen, upd Morgen Euch seine Antwort wieder sagen." Ich ließ ihnen nun durch Is^i, «ko die verschiedenen Sachen zeigen, welche ich für Mansong und seinen Sehn bestimmt harte. Sie freueten sich besonders über die Terrine und Doppel, fiinten; auch waren wirklich alle diese Sachen wcit schöner als sie dieselben /e zu?or gesehen h^c^'n. Als ich ihnen Alles gezeigt halte, machte ich j?' dem der Großen und" Modil inne ein Geschenk mic Sä-arlachlllch. Modibinne sagte nun, sie Hütten jetzt gesehen, was er Mansong und seinem Sohne geben «olle z dasGeschM sey groß undMa«fong'ö würdig ; aber, setzte er hinzu, Mansong hat sc mancherley Nachnch« ten von Eurem Gepäcke gehört, dast er wünscht, wle möchcen es untersuchen. „Die Bündel, welche in F<>'^ gepackt sind, wollen wir nicht öffnen; Ihr sagt u»s was darin ist, und das ist hinlänglich." Ich sagte i> nen, daß ich nichts hatte, als was nöthig sey, uM LcbenLmittel einzukaufen, und es mir sehr lieb sey" winde, wenn sie mir das Offnen der Bündel erlasse»» könnten. Sie bestanden jedoch darauf; ich ließ als» die Bündel heraus bringen, sorgte aber, mir Hülfet mger Soldaten , dafür, daß ihnen nichts von dem guten Bernstein und Korallen zu Gesichte tam. Als die Ladungen alle durchsucht waren, frag^ ich Modibinne, was er v?« meinem Gepäcke halie/ ob er etwa noch mehr silberne Terrinen/ oder no^ mehr Doppelflinten gesehen habe? Er antwortete, daß er nichts Böses, und nichts weiter, a!s was »"'" Einkauf von Lcbensmitteln nöthig sey, gesehen hsbe, und es eben so an Mansong berichten werde. Sie g/ drcy Säbel, eine Violine, welche Hr». s cocc gehrr", lü',d einige Birminghamer PerlenhalZbander, u-^^ lhm übn' Alls's gesiclen, noch pon mir zu kaufen ü üil' sche; er habe uns einen Ochsen geschickt, und s>in Sol)« auch einen, nebst einem schönen Schaafs. Iä) ftgce Modibinne, Mansok'g's Freundschaft fty mir mM werth als die erwähnte» Artikel, und ich würde ">uh glücklich schätzen, wenn sie Mansong, als emen t^'' "er?!i Beweis meiner Achtung von mir annehmen Park fuhr hierauf nach Sansanding, wo er die -""" Tagebuch Nachstehendes: Sansanbing enthalt, nach Kunne Mamadie's Nach- ^. ^"^ ^/Ooo Einwohner. Es hat keine öffentlichen aude, außer den Moscheen, von denen zwey gar ' ^ haßlich aussehen, cbschon üe nur von Lehm er- "'"sind. Der Marktplatz ist ein großes Viereck, und ^""'schiedenrn Waaren U'^ '" Buden ausgelegt, die '"Nr Manen bedeckt sind, um sie gegen die Sonne zu " "Hei,. Her Markt ist vom Mo'genbiS ,in die Nacht .'l ^en>chcn angefüllt, einige Buden enthalten nichts perlen, ander» Indigo in Ballen, andere Holz- ^ch«i„ Ballen, wieder andere Zeuge von Haussauno schinni. Ich bemerkte eine Bude, u, der man mchts ^ ^pleßgf,is i„ kleuien Stücken feil haltt, eine an- ^ "Ut Schwefel, und eine dritte mil kupfernen " s'lbernen Ringen und ?lrmbcindern. In den auf ^ Markt gehenden Häusern, verkauft man Schar- ''ch, Bernstein, seidsue Zeuge von Marokko, und ^k,5er wk'ievantlnischerTabükaiisüeht und üderTou,, ^"ko!u^ ^ ^ bei, vclschiedenen Dörfern u. s. w. im Ein° la^"'^"' abs^^.^ '!^ Morgen eines solchen Markt-fttie ""^" gewöhnlich sechzehn bis zwanzig große, "'"'"ische Ochsen geschlachtet. ck»>, > " ^ ^ctober. — Da Mansong mit Überschi-s'«r versprochenen Kahne viel langer zögerte, M ich erwattet h^tte, so glaubte ich am bellen zu thun, we-in ich mir eine hinlängliche Menge Muscheln ver, schifte, um eiil Paar zu kausea; besonders wenn ich bl'dauice, daß der Fluß in wenigen Tagen wisoer al'n-'hmen würde, da er diesen Morgen am Ufer scho» um vier ZoÄ gefallen war. Ich eröffnete daher einen ^aden, und legte eine Auswahl europäische,? Waaren, zum Verkauf im Ganzen und Em^elnes« , aus. Natürlich halte ich großen Zulauf, der mir, wie ich glaube, deu Neid meiner Handelsgenossen zu^ jog; denn die Leute vou DschinnI, di? Mauren untz die hiesigen Kaufteure vereinigten sich mir denen von demselben Hchlage zu Sego, und erbothen sich (in GegenwartModlbinne's, auS dessen Mund ich es habe) Mansong eine Quantität Waaren, von großerm Werthe «ls alle diä Geschenke, welche ich ihm gemacht harre, zu geben, wenn er sich unseres Gepäckes be< machllgen, und uns entweder umbringen, oder wieder auS Bambarra jagen wo^le. Sie behaupteten, es sey meine Ad>>chr, Mansong durch Zauberen um das Leben zu dringen, damit dann das weisie Volk kommen uud sich dcö "ande? bemächtigen könne, Mansong, was sehr zu seiner Ehre gereicht, verwarfden Vorschlag, ob er gloich von zwey Dritttheilen der Einwohner zu Sego, und fast von ganz S^usandinZ unterstützt wurde» Am 2ä. Ocrober starb Andersen; am »4. Noo. war das Boot beynahe fertig, und am 16. Nov. wollte Park absegeln. Hier endigt fein Tagebuch. Amadi Fa-rouma,ein Neger, begleitet« ihn als Führer, da Isaa« cko ncich Hause kehrte. Die weiter» Nachrichten über Park's Schicksal sind b^annt. Si« beruhen auf den Aussagen des eben ge» nannten Inhrers und des Isaacko, den die englisch« Regierung spater absanbre, m« üb« sein Schi^salNach^ richt einzuziehen. Nach Amadi Hatoumci's Tagebuch waren auf dem Kah !, c,uß>'r Herrn P.nc und Herrn Martyn, drey Wei« s^, einig« «3clHoen, z sammen neun Perfoin». Bey Sidby fuhren iyoeu ^>y Boote mit bewaffneten Leu-lcn lnich, da sie auf Verlangen nicht innkehren wollten, ,'2 ließ Park si« mit Gewalt zurück treiben. Dasselbe ..eschah bey Noioarra und To,nb>lkiu. Jedes Mahl blieben mehrere Eingebohrne. Bey Guruino verfolg-re„ sic sieben Boote, wurden aber ebenfalls i.". die Fluchr Heschlagen. Ein Weißer starb an Krankheit/ so daß nur in Allem acht auf dem Schiffewaren. Jeder dieser «cht Leute hatte fünfzehn Musketen , die immer gela» den und schußferrig w^ren, und dieß macht es begreiflich, wie sie/ ungeachtet ihrer geringen Zahl, die Neger zurückschlagen konnten. Bey der Residenz des Kä» nigs Gotoijeg, folgten ihnen 6o Kanots mit bewaffne« ten Leuten, ßie schlugen sie zurück und tödteten sehr »iele. Weiter unten stand ein Kriegsheor am Ufer; sie fuhren auf die andere Seile und kamen, ohne Feindseligkeilen vorbey. Am Abend hatte ein Flußpferd beynahe das Boot umgeworfen. Es war groß genug, um i2c> Mann zu fassen, und da es mit hinlänglichen Lebensmitteln beladen war, so hatten die Reisenden nicht nöthig zu landen , nur auf einer kleinen Insel stieg Fatouma aus, um Milch zukaufen. Weiter un, ten kamen ihnen 2c> Kanots nach. Einige riefen : „Wie kannst du durch unser 3and ziehen, o-hne uns etwas zu geben." Park schenkce ihnen Bern siein und einige Kleinigkeiten, worauf sie im Frieden abzogen. Im Lande Hauffa hielt Park an, machte dem Häuptling Geschenke, und gab ihm auch welche für den Konig. Der Häuptling ließ ihn fcagen, ob die Weiße»? wiederzukommen gedächten. Park antwortete? «r könne nie wieder kommen. Diese Worte verursach» ten ftinen Tod. Der Häuptling, der nun'glaubte, nichtö von, ihm zu fürchten, zu haben, behielt die für den König bestimmten Geschenke, und ließ diesem sa-gen, die Weißen hätten ihm und dem König, nichts gegeben und doch sehr viele Sachen bey sich. Der Konig ließ den Fluß, da wo der Niger durch einen hohen Felsenbogen läuft, von einem Heer besetzen. Park lam an und versuchte die Durchfahrt. Ein Negenoon Steinen Piken und Pfeilen fuhr auf ihn herab. Er vertheidigte sich wnge Zeit; da aber schon alle Slaven bis auf einen gelobtet waren, sprang Park, Märe tyn und noch ein Weißer in den Fluß, um sich zu retten. Alle erlranken. Bloß der Sclave wurde gerettet, da die Neger mit dem Schießen aufhörten/ sobald niemand als dieser Neger darauf war. Sie nahmen das Boot, fanden aber nichts mehr, als ein Wehrgehenk «uf demselben. Alles Übrige war wahrend des Gefechts m's Wasser geworfen worden. Wenn man diesen Reisebericht liest, wird m.i!l sich wundern, wie fremde Menschen, in einem so ganz entfernten Lande, wo kein Weißer je hinkam, so uli>n;< gefochten durch so viele Völker reisen konnten. Bedenkt man indessen, daß dort wegen des Handelsverkehrs solche Reisen, freylich nur von Negern und Mauren, sehr gewöhnlich sind, so verliert dieß von seinem Außerordentlichen. Auchlvor Plünderung sichert die Eifersucht der vielen kleinern Fürsten einigermaßen, da'der eine nicht mit gleichgültigen Augen den Raub ansehen, so»r? dern den glücklichen Räuber mit Krieg überziehen würde/ um 'Theil an der Beute zu haben, oder wenigstens daS zu erhalten, was die Reisenden ihm als Geschenk gegeben hätten, weim sie durch sein. Lattd gekommest waren. Gin Brief MctHstasio'A an stincn Bmdcr vom 16. April » 7 ? 0. Ich wünsche Euch Glück, daß Ihr Eure Zeit sd nützlich angewendet habt, und es ist mir angenehm, daß so sichere Zeugen Eurer Nechtschaffelcheit und Gelehrsamkeit an die Nachkommen gelangen. Ich sage, an die Nachkommen; denn unsere Zeitgenossen sind fast alle mit den unsern gan^ entgegengesetzten Grundsätze»! angesteckt, Ihrer Meinung, nach ist alles falsch , was man 6oooIahre hindurch für unbezweifelt gehalten hat. Der gemeinsame thierische Instinct ist die reine Quelle ihrer Sittenlehre: die Malerie denkt, und die Gerech« tigleit und Tugend sind nur lächerliche Phantasien, Pro'' dune kindischer Vorurtheile. Da wir nun mit ihneil hierin nicht übereinstimmen, so sind wir ihnen ein G<" genstand der Verachtung und des Mitleids. Wem, mtl doch der liebe Gott seine Allmacht nur auf wenige All* genblicke abtreten wollre, so würde ich die erleuchtitell Geister beyderley Geschlechts von uns übrigen Blinden absondern. Ich würde sie in einer großen, ungemein lieblichen Insel versammeln, und ihnen weiter sonst teiitt Hölle zuerkennen, als einzig die Verbindlichkeiten, ii«^ mer nach ihren philosophischen Grundsätzen zu leben , und die Folgen davon zu genießen. — O, welch'ein« friedliche, sichere und liebenswürdige Gesellschaft würd»' dieß werden'. P. Metastasio. Gedruckt bey IgnazA loys Edlen v. Kleinmayr.