Der S., 9, uto io, ^a^rgang tft noch vorrätig und kann nacDbe stellt erden. Lratholtsche MiffimpZtitfchrtft der Söhne tic«$ heiligsten Gerzens Jesu. : ^ . Organ deß Marten-Vrrelnß für Afrika. . ,; Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Mit Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Dostzusendung 2 K=2 3 jfranften. /n\t sstAttßHcma rtlSdstmS h/>t tßr> t y />v» TTiml__________- Bin nÄNter ^sbrgsng. gebunden, kostet Ar. 2.30, Inkall: Reise eines christlichen Negerknaben in Europa . .........................73 Tagebuch des hochw. P. Stephan Claudius M. Vockenhuber F. s. C. . .... 78 Eine Nacht in der Wildnis ..... 83 Aus dem Missionsleben ...... 87 Freud' und Leid ........ 87 Verschiedenes: Ein großer Jäger ... 90 Gebetskreuzzug für Afrika.........91 Abreise in die Mission . . . . . 71 Rundschau in den Missionen . •. . . . 92 Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften 94 - Dank und Bitte . .......................96 Gebetserhvrungen und -Empfehlungen . . .96 Memento....................... 96 Abbildungen: Zusammenfluß des Weißen und Blauen Nils bei Khartum. — Nilkatarakt bei Assuan im Mondenschein. — „Gott grüß' Euch, Alter; schmeckt das Pfeifchen?" — Nuba-Neger. rtefäajlen hex Hleöaäficm. Nach Ebensee. Das Grab des guten Pater Stephan kommt in nächster Nummer; soeben ist noch ein Bericht über die letzten Tage, Tod und Begräbnis desselben eingetroffen, den ich ebenfalls veröffentlichen werde. Wahrhaft rührend und erbaulich war sein Scheiden. — Beförderer in Augsb. Ich lobe Ihren Eifer sehr, besonders wenn er nur das Wohl der Mission im Ange hat. Gott vergelte es ! — P. 3. §ch. Hoffentlich Karte erhalten! Bitte wieder recht innig um schöne, große Photographien und das andere zn den Bildern und diese retour. — Nach 11). Probe- hefte senden wir stets gratis, auch in größerer Zahl; aber bitte nur eifrig damit agitieren; wer. sich nicht rührt, kommt zu nichts. Was tut uralt nicht, trat schlechte Bücher zu verbreiten; sollen wir im Guten saumseliger sein?! — An mehrere. Es sind noch mehrere Exepiplare der Broschüre „Khartum" omn hochwst. Bischof Geyer vorrätig und können noch bestellt werden. Preis Kr. 1. Redaktionsschluß 14. März. Acröen-WenzeicHnis vorn 10. gfeBruar öis 10. Wä^z 1908. ----------- In Kronen.---------- Afers N. N. 4; Aichkirchen W. d. E. 15,30; Alb eins ©eg. 194.42 ; Ansfeld en W. d. E. 94.16; Attncmg v. M. 200; Atzbach v. M. 170; Bamberg A. N. 5; Bozen A. M. 2; Brixen J. Z. l; J. V. 1; Th. B. 1; Bruck A. M. 2; Pf. 4; Bruneck H. S. 2; Christkindl W. d. E. 10.80; Cortina d. Dek. P. 20; Dortmund W. T. B. 0.31; Dolsach Pfr. R. B. 10; Duisburg J. Sch. 0.66; Ebelsberg W. d. E. 51.32; Ebenste M. V. 2.34; Ebersberg Pfr. L. 0.31; Etzelsdorf W. d. E. 39.40; Feldturns N. N. 1; Fischbach B. K. 2.35; Fürstenfeld Pfr. A. N. 5; Grieskirchen M. B. 5; HLselgehr R. B. 0.40; Heiligkreuz a. Waasen J. W. 5; Heinersdorf F. Sch. 2; Hittisau W. M. 2; Holkiug E. S. 2; Holzgau L. L. 1; Höchst Th. W. 5; Innsbruck J. H. 0.30; Kältern C. M. 8; Kehl-bach T. P. 0.30; Kohlgrub J. D. 1.17; Kuchl R. P. 1; Lappach Pfr. 4; Lasen H. H. Pfr. 40; Lienz E. S. 3; Loch. F. g. 0.50; Lüsen v. M. (W. d. E.) 8; M. G. 4; Marburg J. M. 1; Meran K. N. 1; Milland M. S. 1; N. N. 8; München J. F. 7.66; G. S. 1,32; E. T. 10; Nagelsberg W. d. E. 58; Neustift i. St. A. H. i; Niederdorf A. R. 0.60; R. A. 4; Obran L. R. 2; Offenhausen W. d. E. 28; Pfarrkirchen W. d. E. 19.20; Petersburg E. F. 1.50; Pinsdorf d. Pfr. H. 1.80; Pucking W. d. E. 16; Reichstadt Echo K. Kl. 1; Ried bei Kremsm. W. d. E. 44; Salzburg J. Sp. 1; St. Andrst P. W. 1; St. Florian W. d. E. 84.80; St. Gallenkirch Pfr. S. 2; St. Georgen b. T. W. d. E. 38; St. Leonhard i. P. G. H. 1; St. Koloman G. H. 1; St. Pauls ^ I. D. 6; St. Peter Dr. I. F. 2; St. Pölten I. H. 1; St. Marien W. d. E. 82; Schlitters V. H. 2; Schlesien P. N. 117.50; Schwabmünchen A. Sch. 5.85; I. SB. 47.46; Schwanenstadt Dek. J. H. 1; Sippachzell SB. d. E. 71.80; Steinerkirchen SB. d. E. 4; Stilfes ©.SB. 1; Tiefenbach A. H. 1.40; Toll H. W. 1; Tramin N. M. 8; Trostberg Th. H. 0.31; Villnöß Legat 200; Waldbreitbach M. H. 1,25; Weibern SB. d. E. 63.82; Wien S. 1. Für Br. Sakristau: Furth i. -SB. L. N. 1.18; Judendorf G. P. P. 6; Ranshofeu I. 0. 1.50. Zur Persolvierung von heiligen Messen sandten ein: Albeins a. N. R. 388,86; Brixen Th. B. 24; F. K. 5; Haag V. B. 20; Heiligkreuz a. W. J. W. 25.82 ; Judendorf P. Gr. 4; Legat v. J. E. K. 800; Lüna st. d. Etsch Dr. A. SB. 8; Melk Ehrw. M. 9; Ehr. J. 3; Milland M. 24; München Gl. 11.70; M. N. 14.10; Neckarhansen M. Z. 31.51; /N. N. 3; Prambachkircheu J. H. 10; Salzburg J. Sp. 3.60; St. Pölten B. R. 20; Sarnthcin M. G. 4; Siegburg K. M. 11.75; Sillian A. SB. 2; Villnöß N. N. 20; Waizenkirchen F. M. 4. Der „Stern der Neger" /llMffiongtätigfceit der ,»Söbne des betligsten Derzens Aesu" und sudbt IDers ständnis und werktätige Liebe des /Dtssionswerkes in XiOlort und Sdbrift zu fördern. — Das Arbeitsfeld dieser /Missionare ist der Sudan (Zentralafrifea). „Mte fdbön sind die ffüße derer, die den zfrieden, die krove dBotfdbaft des Detles verkünden!" (IRöm. 10,15.) Der „Stern der Neger" Kriren (Südtirol) berausgegeben. Abonnement ganzjäbrig mit Vostversendung 2 K = 2 /DK. — 3Fr. Für die Mlobltater werden wödbentKdb zwei beilige /Dessen gelesen. Der heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Gberhirten von vrixen, Brünn, Leitmeritz, Linz, Glmütz, Marburg, Trient, Triest und Wien. Dett 4. April 19087 XI. Zadrg. Meise eines christlichen NegerKnaben in Buropa. Es dürfte unsere verehrten Leser gewiß sehr interessieren, welche Eindrücke ein Neger von einer Europareise nach Afrika mitgenommen, um so mehr, da manche von ihnen denselben kennen lernten. — Br. August Sstgol F. S. C., der samt diesem Neger unseren hochwst. Bischof Geyer begleitete, sendet uns eine gedrängte Reisebeschreibung und erzählt zugleich interessante Erlebnisse und Eindrücke des Negerknaben. * * * Den verflossenen Sommer verbrachte unser hochwst. apostolischer Vikar in Europa. Auf dieser Reise begleitete ihn ein christlicher Negerknabe, namens Otto Soliman. Die Eltern dieses Knaben, beide dem Dinkastamme angehörig, waren frühzeitig als Sklaven nach Aegypten gebracht worden. Als der Knabe etwa 10 Jahre alt war, verlor er beide Eltern schnell nacheinander. Eine Tante von ihm brachte ihn in unsere Negerkolonie Gesirah, wo er in Erziehung genommen und in der Religion und in den Elementarschulfächern unterrichtet wurde. Die Taute, eine fanatische Mohammedanerin, hatte nur das materielle Wohl des Knaben im Auge und wollte von einer Bekehrung desselben zum Christentum nichts wissen. So kam es, daß sich das Katechumenat Solimans in die Länge zog. Nach der Auflassung der Kolonie Gesirah wurde er in den Sudan geschickt, wo er den Missionären in der Missionsstation Attigo half und sich in Kürze leidliche Kenntnis der Schilluksprache aneignete. Soliman wurde Diener des hochwürdigsten Bischofs und sollte als solcher auch seinen Herrn auf dessen Europareise begleiten. Die Reise ging über Port Sudan, Suez, Kairo, Alexandrien. Auf dem Roten Meere hielt sich Soliinan tapfer, ohne seekrank zu werden. Die Riesenstadt Kairo, in der er schon manches Jahr seines Lebens zugebracht hatte, bot ihm nichts Neues. Seine Tante, die sich hier aufhält, kümmerte sich gar nicht mehr um ihn und so konnte er denn getauft werden, wobei er den Namen Otto empfing. Auf der Fahrt von Alexandrien nach Brindisi packte es unseren Otto gewaltig. Das Mittelmeer war ziemlich bewegt, das Schiff sehr klein und Otto fast beständig seekrank. Die singende Mundart der Süditaliener gewann Otto manches herzliche Lachen ab, während die lebhaften Bewohner der Apenninenhalbinsel ihrerseits großes Interesse an dem „moro“ nahmen. Bald nach unserer Ankunft in Rom gingen wir in die Peterskirche. In diesen gewaltigen Hallen und unter dieser Riesenkuppel konnte ich mich nicht enthalten, unseren Otto um sein Urteil zu fragen. ,/Nicht übel," war seine ziemlich kühle Antwort. Entweder war er von den gewaltigen Dimensionen des Riesentempels wie erdrückt oder er hatte keinen Maßstab für dieselben. Dagegen bezeugte sein herzliches Lachen beim Anblick der römischen Monumentalbrunnen mit ihren wasserspeienden Ungeheuern seine unverhohlene Bewunderung für diese. Am 7. Mai 1907 wurde der hochwürdigste Bischof von Sr. Heiligkeit Papst Pius X. in Privataudienz empfangen. Am Schlüsse derselben durften auch wir eintreten. Der Bischof stellte den Negerjüngling als einen seiner schwarzen Gläubigen vor. Als der Heilige Vater erfuhr, daß Otto auch Italienisch spreche, fragte er ihn, wie alt er sei, worauf dieser erwiderte: „Ich weiß es nicht, Exzellenz." „Man sagt nicht Exzellenz, man sagt Heiligkeit," sagte der Bischof verbessernd zu Otto, worauf der Heilige Vater entgegnete: „Non importa“ (das macht nichts) und dann hinzu- fügte: „Ich muß doch schauen, ob ich nicht eine Medaille für dich finde." lind dann beugte sich der gütige Pius über einen Wandschrank, daß ihm das Brustkrenz tief herabhing, und zog fünf Medaillen in Samtetuis hervor, mit denen er uns beschenkte. — Bei einer gleich darauf statthabenden Audienz bei dem Kardinalstaatssekretär Merry del Val beantwortete Otto in Erinnerung an das soeben Vorgefallene eine Frage des gütigen Purpurträgers mit: „Si Cardinale!“ Von Rom aus ging die Reise nach Verona. Hier im Mutterhanse unserer Kongregation ries die Erscheinung des Negers bei den jugendlichen Missionskandidaten das freudigsteJnteresse wach; sahen doch viele von ihnen zum ersten Male in ihrem Leben einen leibhaftigen Schwarzen, einen von jenen Menschen, deren ewigem Wohle ihr ganzes Leben zu weihen sie entschlossen waren. In Verona empfing Otto aus der Hand seines Herrn das Sakrament der heiligen Firmung. Sein Firmpate war der Erzpriester Don Hilarivn Zanoni, ein großer Wohltäter unserer Mission. Von Verona aus ging v in die mit weißen Schneehauben geschmückten Tiroler Berge hinein. Brixen am Eisack mr das nächste Reiseziel. Im Missionshanse in Milland kamen wir ganz unerwartet an, wurden aber um so herzlicher aufgenommen. Nun ging die Reise nach Karlsbad. In München, wo wir einige Stunden Aufenthalt hatten, machte die vierfache Halle des Hauptbahnhofes großen Eindruck auf Otto ; er sagte in der Folge, wenn er von dieser Stadt sprach : „Die Stadt des großen Bahnhofes." In bezug ans den Verkehr auf den verschiedenen Bahnhöfen bemerkte er: „Hier ist nicht so viel Geschrei wie in Aegypten und doch geht alles besser vonstatten." In Karlsbad, wo der Bischof ans Anordnung des Arztes eine mehrwöchentliche Kur zu machen hatte, erregte es in hohem Grade die Heiterkeit Ottos, zu sehen, wie die Kurgäste, deren Beleibtheit ohnedies oft geradezu zum Lachen herausforderte, mit der ernsthaftesten Miene von der Welt mit ihren Sprudelbechern in der Hand auf und ab promenierten. Trotzdem wir schon Ende Mai hatten, war es noch recht kühl, was ihm durchaus nicht behagte und ihm sogar Fieber brachte. Karlsbad nimmt darum in seiner Erinnerung durchaus keinen erfreulichen Platz ein. Sehr verwunderte sich Otto über, die immer länger werdenden Tage, was er von Afrika her nicht gewohnt war. Nach dreiwöchentlichem Aufenthalte wurde die Reise nach Wien fortgesetzt. Unterwegs stiegen wir in Tepl aus und besichtigten das dortige Prämonstratenserstift. Beim Anblicke des ersten weißgekleideten Chorherrn fragte mich Otto heimlich, ob dies ein anderer Papst sei, wurde aber schließlich selbst irre, als er sah, daß das Kloster von so vielen vermeintlichen Päpsten bewohnt war. In dem in der Stiftsbibliothek aufliegenden Fremdenbuche mußte Otto seinen Namen sowohl mit lateinischen als auch mit arabischen Leitern einschreiben. Aus Böhmen heraus trug uns das nächtliche Dampfroß nach der Kaiserstadt Wien. Wir wohnten int Kapuzinerkloster, bei dem sich die kaiserliche Gruft befindet, die wir an einem der ersten Tage besichtigten. Otto war davon sehr enttäuscht, weil er geglaubt hatte, man sehe die Toten selbst! Wenn Otto durch die Stadt ging und irgend ein stattliches Gebäude sah, so pflegte er zu fragen, ob „Franz Josef" darin wohne: er meinte den Kaiser, dessen Name als des Protektors unserer Mission ihm geläufig ist. In Wien wurde gerade im Prater die Ausstellung: „Das Kind" abgehalten. Der Direktor derselben, Herr Buchhändler Eichinger, zeigte uns dieselbe freundlichst. Einmal ließ der Herr das Wort „interessant" fallen. Sofort fragte mich Otto, was er denn von Palästina (italienisch terra santa, was ja ähnlich klingt wie interessant) sage. Den Herrn Eichinger, der uns auch einen oberbayerischen Schuhplattlertanz zeigte, nannte Otto in der Folge nur „den Mann des Tanzes". In Wien begann Otto schon, ein wenig auf Deutsch zu radebrechen. Der hochwst. Bischof begann hier seine Predigten im Interesse des Khartumer Kirchenbaues. Die erste Predigt fand in der Engelkirche am Hofe statt. Otto schätzte die Zahl der Zuhörer auf nur 10.000! Von Wien aus ging die Reise durch Nieder-und Oberösterreich nach Salzburg. In letzterer Stadt predigte der Bischof im Dome. Otto schützte diesmal die Zahl der Zuhörer auf 8001 In Salzburg wohnten wir int Benediktiner-stift St. Peter, bei den „Missionären", wie Otto meinte. Von Salzburg aus ging die Reise nach München. In Münchener Kirchen fiel es Otto ans, daß ein blau gekleideter Kirchendiener, „mit dem Säbel bewaffnet", den Bischof zur Kanzel führte. In München wohnte Otto M' den „Missionären", d. h. den Benediktinern der Abtei St. Bonifaz. Otto hatte nun Gelegenheit,, fast ganz Bayern zu sehen. Von Moosburg sagte er, es liege in einer schönen Wüste! Während der 54. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands war Otto auch in Würzburg. Er hält Würzburg für die schönste Stadt und die Würzburger für die besten Leute. Ohne den guten Würzburgern im mindesten nahetreten zu wollen, glaube ich aber, daß er die vielen Festgäste, die sich allerdings aus den edelsten Elementen rekrutierten, allesamt für Würzburger hielt. Daß ihm dann die fränkische Metropole, noch dazu im Festkleide und im lachendsten Sonnenglanze, gefiel, kann nicht wundernehmen. Der Begriff einer Katholikenversammlung ist ihm aber noch nie recht klar geworden. In Würzburg befand sich auch ein Kapuziner-Missionär, der einen Negerknaben bei sich tern der Neger. Heft 4. M CD ^usammenfluB des Meißen und flauen Nils bei Ikbartum. Rechts der Ankerplatz zur Ueberfahrt nach Omdurman, das im Hintergrund jenseits des Weitzen Nils liegt. Der Tram durchquert Khartum und die Halbinsel bisjlzum äußersten Ende. hatte. Doch versicherte mir Otto mit sichtlicher Genugtuung, derselbe sei bei weitem nicht so schwarz wie er selbst! Der chinesische Priester, den Bischof Hennighaus bei sich hatte, tat ihm natürlich gar keinen Eintrag, da er sich mit einer ganz bescheidenen Zitronenfärbung begnügte. In Würzburg wohnte Bischof Geyer bei dem Domkapitular Heßdörfer. Dieser wohnt im sogenannten Bruderhofe neben dem Dome. Otto suchte den bischöflichen Diener Ludwig gelehrig nachzuahmen. Er ließ seine Jacke ungeknöpft und sagte, nach dem Grunde befragt: „Ludwig macht es auch so." In Regen im bayerischen Wald sah Otto den greisen Vater seines Herrn. Er wunderte sich, daß der Bischof einen Vater und Geschwister habe. Regen nannte er nachher immer den „Ort des Vaters". : I 4 tzMK w - «%>,. W TOlftatarafct bet Bssuan im /ifoonbenscbetm Assuan gegenüber liegt die mit (Brün bedeckte Insel Elephantine; hier flieht der Nil im raschen Lauf dahin. Etwas höher hinauf liegt der erste Wasserfall mit seinen Stromschnellen, wo das Wasser brüllend zwischen den Felsen hinabstürzt. Hier ist der Grenzpunkt, der äußerste Süden, wo Egypter, Perser und Römer Garnisonen errichtet haben. Jenseits des Kataraktes liegt Nubien und darüber hinaus der ungeheure, teilweise noch geheimnisvolle Sudan. Otto nannte den würdigen Domherrn einfach — „Bruderhof" ! In Bamberg wohnten der Bischof und sein schwarzer Diener im erzbischöflichen Palaste. Der Erzbischof selbst führte seine Gäste an das Grab des hl. Otto auf dem Michaelsberge, d es Namensp atrons uns eres s ch w arzen Reisend en. In Passau wohnte der Bischof in der herrlichen Residenz der einstigen Fürstbischöfe. In Griesbach traf er mit einer aus Amerika stammenden Negerin zusammen, die bei einer-dortigen Familie im Dienste steht. Tröstlicherweise war auch diese nicht so schwarz wie er. Schon immer hatte Otto mich nach der „schwarzen Muttergottes" gefragt. Er mußte von dem Gnadenbilde in Altötting gehört haben und interessierte sich natürlich höchlichst für eine Muttergottes, die schwarz sein sollte wie er selbst. Endlich kam er hin und durfte Zweimal am Gnadenaltar ministrieren und kommunizieren. Otto legte ein bedeutendes Lokalgedächtnis an den Tag. Er erinnerte sich nach Monaten noch der Namen der Orte und Personen, die er gehört oder gesehen hatte. Oester mußten Kreuzungsstationen wiederholt passiert werden und Otto bemerkte gleich: „Da sind wir schon gewesen." Bei Beginn der Reise wußte er kein deutsches Wort: nach ein paar Monaten schon brachte er es so weit, sich in dieser Sprache verständlich zu machen. Seine Aussprache war dabei eine sehr reine. Befragt, ob die deutsche Sprache schwer sei, sagte er stets: „Schwer, sehr schwer." Häufig wurde Otto gefragt, ob es in Europa oder in Afrika schöner sei. „In Europa ist es schöner," sagte er, „aber im Winter ist es in Afrika besser." Den Jünglingen und Herren guckte er allerhand Eigenschaften ab und nahm sie aus freien Stücken an, offenbar in der Meinung, daß das zu einem zivilisierten Menschen gehöre. Er stülpte die Hosen auf wie ein Wiener Gigerl, ließ den Ueberzieher ungeknöpft, gab dem Hute diejenige Form, die er jeweilig als die neueste entdeckt hatte, hielt beim Gehen auf offener Straße ein weißes Taschentuch zeremoniös Zwischen den Fingern u. s. f. Bei Tisch handhabte er Löffel, Gabel und Messer nach der feinst erguckten Manier. In sein dichtes, wolliges Kopfhaar hatte er sogar eine elegante Scheitelung einzuschmuggeln gesucht. Der Bischof bedeutete ihm immer, daß diese Dinge für ihn nicht notwendig seien, da er in Afrika wieder nach dortiger Sitte leben müsse. Geistige Getränke bekam Otto nie. Der Bischof hatte ihm dies gleich bei Beginn der Reise eingeschärft. Otto gehorchte pünktlich und schlug die zahlreichen Anbietungen von Bier und Wein standhaft aus. Indessen war es Herbst geworden und die zunehmende Kälte mahnte immer mehr zur Rückreise. Endlich, nach kurzem Aufenthalte in Tirol und Italien, verließen wir Europa von Neapel aus. Ich hatte Otto zuvor gesagt, daß wir auf einem deutschen Schiffe überfahren würden, worauf er mit dem einzigen charakterisierenden Worte: „Kartoffeln!" antwortete, was soviel heißen sollte als: „Da werden wir Kartoffeln genug zu essen bekommen." Nach der Ankunft in Alexandrien fragte ich Otto, wie ihm jetzt die Stadt gefalle. Er sagte: „ZeT sift!“, wörtlich: „Wie Teer", d. h. sie gefällt mir nicht. Wir kamen glücklich in Khartum an, wo Otto bei seinen Altersgenossen natürlich sehr in der Achtung gestiegen ist. Er versieht wie zuvor seinen Dienst bei dem Bischof und erzählt gern von seiner Enropareise. A. C. Tagebuch des bocbw. P. Stepban Claudius ffl\ Docbenbuber F. S. C. M ^Bemühungen, die Ifcinöer jum 1Reiigions= unterricht zu bringen. 29. Mai: Dienstag. Spreche mit Häuptling Dnd über das sonderbare Ausbleiben der Knaben vom Katechismusunterricht und seines Sohnes Loal selbst. Ich frage den Häuptling, ob er denn Loal gar nicht anregt, zum Religionsunterricht zu kommen. Er sagt, daß er ihm täglich zuredet, Loal aber nichts davon hören will. Armer Häuptling Dud, wenn ihm nicht einmal seine eigenen Kinder gehorchen, wie sollen seine Untergebenen auf ihn hören! Ich lasse Loal rufen und mache ihm Vorwürfe, daß, nachdem ihn der hochwürdigste Bischof so reichlich beschenkt, damit er fortfahre, dem Unterrichte beizuwohnen, er demselben nun ganz ferne bleibe. Loal antwortet mir in Gegenwart seines Vaters, der keine Silbe spricht, daß, so ich es wolle, er mir auf der Stelle alles bringt, was ihm der „große Häuptling" (Bischof) geschenkt. Ich entgegne: „Nicht ich, sondern der Bischof hat es dir geschenkt, ich kann es deshalb weder zurückfordern — noch nehmen. Du komme nach wie früher zum Unterricht und laß dich von anderen nicht betören." — „Rufe die anderen Knaben auch: wenn sie kommen, werde auch ich kommen!" Er geht. Ein jeder sagt: „Wenn die anderen kommen, werde ich auch kommen!" und so kommt keiner. Ich gehe im Dorfe herum, rede den Eltern freundlich zu, die Kinder zu senden, aber jeder hat eine Ausrede; die einen müssen sie in den Wald senden, um Früchte zu sammeln, die anderen haben zu Hause zu tun. Manchmal verspricht man mir es auch, aber kein Kind läßt sich sehen. Das gegebene Wort zu brechen und nicht zu halten, kommt den Dschur wahrlich nicht schwer an. JEin Erfolg. Eine Antilope erlegt; ihr jfteifcb wirb verteilt, tbeiöen beten um IRegen. 30. Mai: Mittwoch. Heute finden sich endlich wieder einige Knaben beim Unterrichte ein, unter ihnen auch Loal. Erwachsene hatten sie vom Unterrichte abgeredet, unter diesen Dud Bala und Maquang, der „Bodo". Br. Fanti erlegte vormittags eine kleine Antilope, die dann unter jene verteilt wird, deren Kinder dem Unterrichte beigewohnt. Das zieht auch andere, da die Dschur das Fleisch so unendlich lieben. „Au tö ke ka!“ ist die gewöhnliche Redensart, wodurch sie dieselbe zum Ausdrucke bringen: „Ich sterbe au Verlangen, an Bedürfnis nach Fleisch!" Häuptling Dud ist mit dem sehr ansehnlichen für ihn bestimmten Anteil nicht zufrieden und fordert gleich einen ganzen Hinterschenkel für sich und da ihm dieser ohne Beeinträchtigung der anderen Dschur nicht verabfolgt werden kann, weist er auch den ihm angebotenen Teil zurück, was seine Habgier und Rücksichtslosigkeit für seine Untergebenen int hellsten Lichte erkennen läßt. Der Hauptgrund, worauf gestützt er besagten Teil fordern zu müssen glaubte und worin er sein höchstes und größtes Verdienst gegen uns sah, ist, daß er seine Hütten in der Nähe von uns hat. 31. Mai: Donnerstag. Abango, der, wie man mir sagt, der große Diener des Aciek ist, macht abends mit seinen zwei Buben, die ein Böcklein führen, dem itoch ein paar Dschur folgen, die Runde durch das Dorf, fortwährend den Aciek in der Denkasprache um Regen anrufend, wie mir einige um mich stehende Katechumenen verdolmetschen. Der letzte Monat. IReise nach Mau. Jßesucb beim fflSanmr. IRüdtftebr nach flbbiii mit vein jflbamur und fünf Soldaten. 4. Juni: Montag. Mit Loal und Also, Sohn des Madud Muduong, frühmorgens nach Wau über Quol abgereist. Nach dem Dorfe Omedo biegen wir von dem gewöhnlichen Wege nach Agüg, nahe am Wau gelegen, ab. Hier durch führt die Regierungsstraße von den Niam-Niam nach Wau. Der Wau ist von Agüg nur etwa 10 Minuten entfernt. Hier befindet sich auch eine große Barke und ein von der Regierung angestellter Fährmann zum Uebersetzen der Reisenden. Der Weg von hier nach Wau ist noch einmal so lang als der von der Furt, wo die Hütten der Regierung sind und den ich gewöhnlich machte. 5. Juni: Dienstag. Erfahre auf einem Spaziergange mit P. Firisin von dem Ober- schreibe!, dem wir begegnen, daß Sweny Bey morgen abreisen nnd der Mamur sich nach einigen Tagen nach Mbili begeben wird. Ich sage zu P. Firisin, daß ich mich beim Mamur selbst gerne darüber erkundigen möchte, weshalb wir ihm einen Besuch abstatten. Er empfängt uns auf das freundlichste nnd sagt, daß er wirklich von Sweny Bey die Weisung erhalten habe, sich nach Mbili zu begeben, um zu sehen, wie es mit den Verhältnissen der Schule stehe, und mit den Häuptlingen darüber zu verhandeln. Der Mamur ersucht mich gleicherzeit, hier in Wan zu warten und dann mit ihm und 10 Soldaten Begleitung Donnerstag nach Mbili um 2 Uhr nachmittags abzureisen. Ich gehe darauf ein. 6. Juni: Mittwoch. Schicke frühmorgens Loal nnd Aleo allein nach Hause mit einem Briefe an die Brüder, daß Freitag der Mamur nach Mbili komme und Häuptling Dud und Also sich morgen um 5 Uhr nachmittags beim Deleb einfinden sollten; auch Bruder Fanti bescheide ich dahin, um mir das Essen zu bereiten. 7. Juni: Donnerstag. Um 2 Uhr nachmittags reisen wir von Wau ab. Der Mamur ist in Uniform, Hauptmann der englisch-ägyptischen Armee. Um 3 Uhr aber sind wir noch in Wan, jenseits des Dschur, da der Mnlo des Mamur immer sein Gepäck abwirft. Es sind nur fünf Soldaten in unserer Begleitung. Um 5 Uhr abends kommen wir an der Regierungsstation Deleb an. Da warten bereits der Häuptling Dud Akot mit seinem Bolis Ojak, ferner ein Unterhäuptling des Aleo mit dessen Bolis. Bruder Fanti, der den Bolis der Station rufen gegangen, trifft etwas später ein. Da die Löwen besonders diese Strecke gefährden, will der Mamur, daß Bruder Fanti und ich mit ihm in einer Hütte schlafen. Zwei Soldaten liegen als Wachen am Eingänge. Während der Nacht höre ich die Löwen brüllen. 8. Juni: Freitag. Um 6 Uhr morgens brechen wir auf und nehmen den Weg längs des Dschur. An einer Stelle treffen wir Spuren von Löwen, die in der Nacht hier vorübergekommen. Der Mamur hatte große Lust, einen zu schießen, allein wir bekamen keinen zu Gesicht. Gegen 10 Uhr kommen wir in der Station an. Der tibnmur von Wau in Mbüt, Wetbanölung mit zwei Ibäuptlingen betrete öet Scbule. Der Mamur besichtigt alles, auch die Kapelle. Um 1 Uhr ißt er mit uns zu Tische. Um 3 Uhr nachmittags ruft er die Häuptlinge Dud Akot und Aleo zu einer Versammlung, der auch ich beiwohne. Ein Feldwebel, der gut Dschur spricht, dient ihm als Dolmetsch. Der Mamur kündigt vor allem an, daß die Dörfer Dud Akot und Aleo auf ihrem Platze zu verbleiben hätten und die Leute des Aleo in Lol-Ciol und Upaigno hieher zurückkehren müßten. Ferner redet er beiden Häuptlingen zu, die Kinder auf die Station zur Schmiede und in die Schule zu schicken, wo ihnen Lesen und Schreiben gelehrt und ihnen „der Weg zu Gott gezeigt würde". Da ich dem Mamur vorher berichtet, daß die Furcht, die Regierung möchte die Kinder, wenn sie einmal unterrichtet, nach Khartum schicken, die Dschnr abhält, diese in die Schule zu schicken, erklärt er, daß die Regierung nun eine andere sei als zur Zeit des Kalifen, wo ihnen die Kinder geraubt wurden, und „der große Häuptling in Khartum (Sirdar)" ausdrücklich verboten habe, daß Kinder aus ihrer Heimat fortgebracht würden. Er bestimmt dann, daß Dud Akot acht und Aleo zwölf Kinder auf unsere Station zur Schmiede und zur Schule senden müßten. Hierauf läßt er den Häuptlingen das Wort. Als Erster spricht Dnd Akot. Er hebt hervor, daß er für sich nichts gegen den Unterricht der Kinder hätte, er vielmehr seinen Sohn Loal — den er rufen läßt — immer zu mir zum Unterrichte schicke, was von mir nach den der Wahrheit entsprechenden Berichtigungen bestätigt wird. Dud wirft hierauf die Frage auf — welche eigentlich die seines, Volkes ist — warum denn nur die Abnt (Leute des Dud Akot und Aleo) ihre Kinder zur Schule schicken müßten, während andere Häuptlinge, wie Quol, Kangor, besonders aber die Denka davon frei sind. Der Mamur begnügt sich nur mit der Antwort, daß die Regierung auch die Denka hiezu zwingen werde. Ich ergänze, daß wir ganz besonders für die Abut gekommen seien und uns darum bemühen, deren Kinder vorderhand zu unterrichten, besonders was das ,,Cubo Giuok“, „Wort Gottes", anbelangt, und daß später auch die Reihe an die anderen Häuptlinge kommen wird. Häuptling Dud erklärt hierauf, daß die Dschur nie dazu zu bewegen sein würden und sie es voraussichtlich vorziehen werden, unter die Denka zu fliehen, wie es Mausen getan. Dies war nicht zutreffend, denn Mausen floh, wie mir Dud selbst sagte, weil er weder von einem Häuptling und noch weniger von der Regierung abhängig, sondern selbständig sein wollte. Dud Akot spricht sich zum Schlüsse ganz dafür aus, daß seine Leute auf beut jetzigen Platze verbleiben sollten, da jedweder Grund zu einer Auswanderung ganz und gar ausgeschlossen sei. Nun nimmt Also das Wort und beinerkt, daß seine Leute hier weder verbleiben noch zurückkehren wollten, um in der Nähe des Dud Akot zu wohnen, da dieser schlimm sei. „Mußtest du das hier sagen!" fällt ihm dieser ins Wort. Doch der Feldwebel gebietet ihm jetzt zu schweigen. Aleo fährt ruhig in seiner Rede fort und betont, daß er sowie seine Leute nichts gegen den Abuna (Obern der Mission) Hütten, er aber könne keine Kinder schicken, da ihm diese alle von den Türken (Mahdisten) geraubt wurden. Das war nur eine schlaue Verdrehung der Sache. Es handelte sich ja nicht so sehr um seine eigenen Kinder, als um die seiner Unterteilten. Die Dschur sind nicht so dumm, als man glaubt! Aleo sagte dies gewiß auf Einflüsterung seines Unterhäuptlings Morsal, der ihm zur Seite hockte und uns als Schlaumeier schon lange bekanntest, wie auch als ein erbitterter Feind der Regierung. Ich machte den Mamur auf das anscheinende Mißverständnis aufmerksam, doch er schien auf diese meine Vorstellung nicht sehr zu achten. Er drang immer mehr darauf, die Häuptlinge zu bestimmen und ihnen die Vorteile einer Schule für ihre Kinder vor Augen zu stellen. Bald jedoch sah er es ein, daß er zu tauben Ohren spreche, und sagte, sich an mich wendend: „Das sind aber böse Leute; sie sind nicht imstande, etwas zu begreifen!" Er suchte ein letztes Mittel in Anwendung zu bringen und befahl jedem Häuptlinge, morgen fünf Männer in Bereitschaft zu haben, die mit nach Wau kämen, mit die Schule dort (von unserem hochw. P. Firisin geleitet) in Augenschein zu nehmen und so ihre Begriffe darnach zu regeln. Es kommt noch eine Streitfrage zwischen Dud Akot und seinem Bolis zur Verhandlung, nach deren Erledigung die Versammlung geschlossen wird. Der Mamur tat wirklich sein Möglichstes und überhaupt viel mehr, als man von einem Mohammedaner erwarten konnte, besonders in einer Angelegenheit, die die Christen und ihre Religion betrifft. IRücMtebr des Mamur nach Mau. 9. Juni: Samstag. Um halb 7 Uhr-früh reist der Mamur ab. Ich begleite ihn bis zur Regiernngsstation Mabili. Häuptling Dud Akot und Aleo sowie deren Bolis und Madrid Muduong, der zum Unterhäuptling erhoben werden soll, kommen mit. In Lol-Ciol angekommen, möchte der Mamur zu den Leuten sprechen betreffs der Schule. Der Unterhäuptling Bido scheint unwohl zu sein, denn er erscheint in ein Tuch eingewickelt. Bido sowohl als auch Morsal, der Unterhäuptliug von Aleo, sagen, daß die Männer nicht zu Hause, sondern in Quol und im Wald auf der Suche nach Lulofrüchten seien. Später, d. h. auf dem Heimwege, erfuhr ich, daß sich die Männer int Walde versteckt hielten. Es war dies ein neues Probestück von Feindseligkeit gegen die Regierung des Morsal, der die Leute hier benachrichtigt hatte, daß der Mamur fünf Männer nach Wan mitnehmen wollte. Der Mamur läßt sodann Acior und Morsal hier zurück mit deut Aufträge, daß ersterer mit fünf Männern von Dud Akot und der andere mit fünf Männern von Aleo nach Wau zu kommen habe. In Mabili angekommen, ladet mich der Mamur zum Lunch ein. Bevor ich mich von ihm verabschiede, ersuche ich ihn, folgende Ersuchen an die Regierung zu notieren und dieser dann zu unterbreiten: 1. Daß Aleo auf seinem Platze beharre und die Leute von Upaigno und Lol-Ciol zum Dorf ihres Häuptlings zurückberufen würden. 2. Daß Dud Akot acht und Aleo zwölf Kinder zur Schmiede und Schule auf die Mission senden. 3. Daß auch die Häuptlinge Quol, Kangor und Loal bewogen würden, je zwei Knaben zu diesem Zweck als interne Zöglinge zu überlassen. Der Mamur verspricht, sein Bestes zu tun. Es waren dies schließlich keine anderen als die der Regierung von mir schon früher gemachten Ansuchen. Dem Mamur für seine Bemühungen dankend, trete ich den Rückweg an. Ich kehre von Uol, der sich unser Bolis nennt, da er unseren Remington trägt, und Loal Again, dem Vizebolis des Dud Akot, auf einem anderen Wäldpfade zurück. Mache einen Abstecher nach Upaigno, um jene Leute wieder einmal zu sehen. Um halb 4 Uhr nachmittags kommen wir zu Hanse an. mnterMuptltng Acior weigert sieb aus jfurebt, nacb Mau zu geben. Abends kommt der Unterhäuptling Acior zu mir in Begleitung der Männer, die nach Wau gehen sollten. Sie wollen wissen, warum sie dahin zu gehen hätten. Merkwürdigerweise waren es gerade jene Familienväter, die nie ihre Kinder zum Religionsunterricht kommen ließen. So hatten sie nun Furcht, deshalb in Watt in den Kerker geworfen zu werden. Ich versichere sie, daß dies ans keinem anderen Grund geschehe, als um ihnen dort die Schule zu zeigen. Sie sagen einmütig: „Die Knaben schicken wir dir!" sagen aber zn gleicher Zeit, durchaus nicht nach Wau gehen zn wollen. Acior ersucht mich demnach, bestätigen zu wollen, daß die genannten Leute nicht seinem Rufe Folge leisten wollen, er werde das Schreiben morgen dem Mamur selbst überbringen. Ich sage es zn. 10. Juni: Sonntag. Acior stellt sich krank und will nicht nach Wan gehen. Es ist dies aus Furcht, da er die Männer nicht mitbringt, selbst tu den Kerker wandern zu müssen. Auf meine Vorstellungen hin aber, daß er, wenn er nach Wau geht, nichts Schlimmes zu gewärtigen habe, was jedoch im entgegengesetzten Falle unvermeidlich wäre, vergißt er plötzlich ans seine Krankheit und begibt sich aus den Weg. Erstes tlnwoblsein. Löwenplage. Ich fühle mich unwohl und fiebernd. Abends brüllen die Löwen ganz nahe am God Melit. Bruder Fanti gibt mehrere Gewehrsalven ab, um siezn verscheuchen. Wirklich hören wir sie nach einer Weile in weiterer Entfernung und auf einer anderen Seite, gegen den Gniduk hin, brüllen. 12. Juni: Dienstag. Man berichtet uns, daß die Löwen nach dem Dorfe Loal, ’nuf dem Wege von Wan nach Meshra, vorgedrungen und daß dort eine dieser Bestien einen Denka, der in der Hütte mit dem Kopfe gegen die offene Tür gewandt schlief, überrumpelte, ihm das Ur (Stück Holz als Kopfkissen, das die Denka immer mit sich führen) wegraubte und ihm einen Finger abbiß. Als der Löwe merkte, daß er ein Stück Holz und nicht Menschenfleisch als Meute "eroberte, kehrte er um zur Hütte, doch der Denka erwartete ihn und schleuderte ihm drei Lanzen auf einmal entgegen. Der Löwe entwich, war aber nicht tödlich verwundet, was eher der Fall gewesen wäre, wenn jener nur eine Lanze abgesendet, der er aber eine größere Kraft und Wirkung hätte Verleihen können. «Fortsetzung folgt.) Sine iRacbt in der Mildnis. Lrzäblt von P. Johann Schumann F. 8. C. «Schluß., jjMijnt Nachmittag des zweiten Tages ge-ö/xvs lang es mir endlich, bis zum Oekonomie-gebäude vorzudringen. Mein armer Reitesel mußte allerdings öfter, als er sich's wünschen mochte, mit der Nilpferdpeitsche Bekanntschaft machen. Die letzte Strecke ging es überhaupt nicht mehr mit ihm, da er in dem durchnäßten Erdreich zu sehr einsank; wohl oder übel mußte ich ihn zurücklassen und mein Glück zu Fuß versuchen, auf das Risiko hin, nachher eine halbe Stunde Schuhe und Kleider zu Putzen. Unter dem Oekonomiegebäude, wie ich es getauft habe, darf sich der verehrte Leser aber keinen großartigen Komplex von Häusern unb Stallungen vorstellen, da er in diesem Falle zu sehr enttäuscht würde. Die ganze Herrlichkeit besteht aus einer etwas besseren Wohnung, besser nach hiesigeil Verhältnissen, und einigen elenden Hütten. Erstere dient dem Alifseher mit seiner Familie zur Behausung; in einer der letzteren hat gegenwärtig der Verwalter sein Heim aufgeschlagen, da in seinem Hause, welches im Dorfe selbst liegt, die Schwestern ihre Ferien zubringen. In den übrigen Hütten wohnen einige Araber. Nach Stallungen hält man vergebens Umschau. Das Vieh, meistens Ochsen zur Bestellung der Felder, ist unter freiem Himmel untergebracht. Den Luxus eines Stalles kann man sich füglich ersparen, da das Vieh die Kälte des Winters leicht ertragen kann. Der niedrigste Thermometerstand war z. B. im letzten Winter (1906/07) +7° E und das mir ein einziges Mal; am anderen Morgen stand das Quecksilber gleich wieder um einige Grad höher. Ebensowenig ist der Regen zu fürchten; die paar Regenschauer, die das Jahr hindurch niedergehen, können ihm nicht schaden. Nun einiges über den Boden und dessen Erträgnisse. Der Boden ist überall fruchtbar, bedingt znm Teil auch durch das lange Brachliegen. Der Beginn einer Bodenkultur im Großen datiert erst ein paar Jahre zurück. Die Eingeborenen haben zwar seit jeher Grund und Boden bestellt, aber nur insoweit, als es zu ihrem Unterhalt unbedingt notwendig war, hauptsächlich nur während der kurzen Regenzeit und dann auch nur die in nächster Nähe bei den Dörfern gelegenen Ländereien. Dabei blieben die Länderstrecken im Hinterland brach liegen oder es wuchs darauf nur Ge- strüpp. Seit neuerer Zeit nun hat man begonnen, das Land planmäßig zu kultivieren. Für die Bewässerung sorgen Dampfpumpen, welche das Wasser aus dem Nile heben, um dann in Kanälen landeinwärts geleitet zu werden. Die Hauptkultnrpflanze, die hier in Betracht kommt, ist Baumwolle neben Durrah; letztere wird aber gewöhnlich nur von den Einge- borenen gepflanzt; außerdem gedeihen natürlich auch fast alle unsere Gartengemüse, wenn sie nur das nötige Wasser erhalten. Für größere Plantagen kommen letztere hier weniger in Betracht, dazu liefert einstweilen die Baumwolle das Substrat, die auch eine recht ergiebige Ernte liefert, falls alle Vorbedingungen erfüllt werden. Natürlich haben die Anlagen auch ihre Feinde, vor allem die Heuschrecken. Wo diese gefährlichen Tierchen sich niederlassen, ist aller Kampf nutzlos; es heißt ruhig ein paar Stunden warten, bis sie das Grundstück verlassen, um dann mit der Neubestellung zu beginnen, da die Heuschrecken nichts als den kahlen Boden zurückgelassen haben. Damit ist aber noch nicht alles erledigt; es ist leicht möglich, daß man diesen Prozeß zum zweiten-, dritten-, ja zum viertenmale und, wenn es nicht schon zu spät ist, noch öfter wiederholen muß. Ich hatte selbst Gelegenheit, es zu bemerken. Während auf einigen Feldern die Pflanzen bereits einen Meter hoch waren und in schönster Blüte standen, begann hingegen auf anderen Feldern die Saat gerade zu sprossen. Auf meine Frage hin erhielt ich die Antwort, daß letztere Felder teilweise schon viermal bestellt worden seien, jedesmal sei aber die aufgehende Saat von den Heuschrecken vertilgt worden; falls die jetzige Saat noch einmal vernichtet würde, sei es überhaupt schon zu spät zum Säen. Nur jene Felder, die jetzt in Blüte stünden, seien von den gefräßigen Tierchen verschont geblieben. Ein weiterer Feind für die Plantagen ist das Wasser. Es klingt sonderbar und doch ist es wahr, trifft aber allerdings nicht alljährlich ein. Dieses Jahr ist es das erstemal der Fall gewesen. Stehen nämlich die jungen Pflänzchen mehrere Tage lang beständig unter Wasser, so fangen sie an zu faulen und find unrettbar verloren. Viele Fedän (ein Fedän gleich 4200 m'2) standen jetzt schon einige Tage unter Wasser; man sah es auch den Pflanzen an, daß sie am Absterben waren. Der Aufseher versicherte mir, daß die ganze Plantage in Gefahr sei, wenn nicht bald anderes Wetter eintrete; daß es der Fall sein werde, war kaum zu erwarten. Während wir gerade vom Wetter sprachen, wurden wir zur Umkehr gezwungen. Von Süden und Osten zogen bedenkliche Wolken heran; in Khartum selbst mußte ein gewaltiger Habub sein Unwesen treiben, der immer näher auf uns zutrieb; es war höchste Zeit, unsere Schritte zu beschleunigen. Kaum unter dem schützenden Dache angelangt, begannen auch schon die entfesselten Elemente ihr grauses Spiel. Zuerst ein furchtbarer Sturm, der ganze Wolken von Wüstensand mitführte, sodann entluden sich die gewitterschwangeren Wolken: Blitz auf Blitz, Donner auf Donner folgte, während der Regen in Strömen niederging. Nicht einmal in der Stube waren wir davor geschützt, denn auf allen Seiten regnete es durch das flache Dach. Zum Glück währte das Unwetter nicht lange, der heftige Sturm hatte es bald zerstreut. Nachdem die Sonne wieder durchgebrochen war, machte ich mich gleich auf den Weg nach meinem einstweiligen Heim, allerdings um eine Hoffnung ärmer; denn nun war an eine Rückkehr nach Khartum für Morgen noch nicht zu denken. Ich erfuhr es hinlänglich auf meiner jetzigen Heimkehr. Ich war froh, als ich mich abends wieder auf meinem Zimmer befand; wie ich dahin gekommen, will ich lieber nicht erzählen. Den dritten Tag meiner unfreiwilligen Gefangenschaft brachte ich meistens in der Oekonomie zu. Nachmittags schickten wir einen Boten nach Khartum, um dort Kunde von mir zu geben, sonst konnten sie sogar glauben, es sei mir etwas zugestoßen. Erst nächsten Mittag kehrte der Bote zurück mit der Nachricht, daß er fast nicht durchgekommen wäre und daß es für mich rein unmöglich sei, falls ich nicht ein paar Stunden ständig durch Wasser marschieren wolle. Doch ich ließ mich nicht mehr zurückhalten. Am nächsten Morgen (Montag) wollte ich auf alle Fälle einen Versuch machen; mein Reitesel hatte sich ja schon ziemlich ans Wasser gewöhnt und streckenweise konnte ich ja auch absteigen. Alles Zureden war nutzlos. Am Morgen machte ich mich früh genug auf den Weg. Als Wegzehrung hatten mir die Schwestern verschiedenes bereitet. Anfangs ging es nicht übel bis zum Oekonomiegebäude, doch gleich dahinter begann das Wasser. Bevor ich in dasselbe ritt, richtete ich mich her, um eventuell auch mitten im Wasser absteigen zu können. Zu meinem Leidwesen mußte ich jedoch bald bemerken, daß all mein Bemühen nutzlos sei. Vor mir war nichts zu sehen als Wasser. Zu einer Strecke, die man unter gewöhnlichen Verhältnissen in zehn Minuten zurückgelegt hätte, hatte ich bereits l'/.2 Stunde gebraucht, denn der Esel war kaum weiter zu bringen. Ich sah mich also genötigt, den nutzlosen Versuch aufzugeben. Jetzt ging auch mein Esel voran und in weiteren 20 Minuten befand ich mich wieder im Oekonomiegebäude, wo ich tüchtig ausgelacht wurde. Ich ließ mich jedoch nicht entmutigen; ich hatte bereits einen anderen Plan entworfen. Am Nachmittag wollte ich sehen, ob es vielleicht möglich sei, gegen Norden bis zum Schienenwege durchzukommen, von dort wäre es dann ein Leichtes gewesen, nach Khartum zu gelangen. Nach einem dreiviertelstündigen Ritt, der durch verschiedene Hindernisse gehemmt wurde, gelangteich zurnächsten Plantage. Den Besitzer, einen Griechen, fand ich gerade auf dem Felde. Er teilte mir mit, daß ich auch hier nicht durchbrechen könne. Auch er selbst möchte gern Geschäfte halber nach Khartum, müsse aber darauf verzichten. Nach langer Ueberlegung beschlossen wir, einen anderen Ausweg zu unternehmen. In der sicheren Ueberzeugung, endlich das Richtige getroffen zu haben, begab ich mich getrost heim. Was für einen Plan hatten wir aber gefaßt? Nächsten Morgen wollten wir uns samt Reitesel auf einem Kahn über den Nil setzen lassen und von dort nach Omdurman reiten. Das Terrain war auf dem jenseitigen Ufer jedenfalls günstiger, da es steiler zum Flusse abfüllt und durchwegs steinig ist. In der Hoffnung, uns bald wiederzusehen, trennten wir uns. Doch der Mensch denkt und Gott lenkt, auch dieser Plan sollte zunichte werden. Am anderen Morgen war mein Begleiter pünktlich zur Stelle. Auch ich hatte mich reisefertig gemacht. Da kamen die Schwierigkeiten zum Vorschein. Ob man wenig Lust hatte, uns hinüberzusetzen, oder ob die Einwendungen alle auf Wahrheit beruhten, kann ich nicht entscheiden: jedenfalls mußte ich mich in das Unvermeidliche fügen. Man versicherte uns, daß wir auf der anderen Seite ebensowenig nach Khartum gelangen könnten als hier, da wir dort zwei starke Gießbüche zu passieren hätten, die auch in früheren Jahren oft ihre Opfer verlangt hätten, indem sie Reiter und Reittier in ihren Wogen begruben. Als mein Begleiter dies vernahm, war ihm alle Lust vergangen. Obzwar ich jedoch noch darauf bestand, konnte ich nichts mehr ausrichten. Also noch einmal Geduld, wie man sagte, wenigstens noch für drei bis vier Tage. Das war des Guten doch schon zu viel. Jetzt mußte ich daran denken, mir die Zeit zu vertreiben, da ich nichts Besonderes zu tun hatte. Für diesen Nachmittag wurde ein kleiner Spaziergang mit dem Aufseher geplant. Er wollte mir, so gut es ging, die ganze Ausdehnung des Terrains zeigen. Das bisher kultivierte Land hatte ich so ungefähr alles gesehen. Das war aber noch nicht ein Drittel des Ganzen: noch ungefähr 300 Fedän lagen brach. Diese wollte er mir zeigen.' Weit kamen wir allerdings nicht, denn bald stießen wir auf das leidige Wasser, welches das Grundstück in einem Halbkreis, vom Nil zum Nil reichend, umgab. Von dem noch brach liegenden Grunde wird jedes Jahr ein Teil urbar gemacht, indem das Gestrüpp ausgerodet wird, so daß in absehbarer Zeit das Ganze kultiviert sein kann. Für die erste Zeit kostet das allerdings noch ziemlich Geld. Für den anderen Tag planten wir einen kleinen Jagdausflug, der auch ausgeführt wurde. Etwas oberhalb befindet sich mitten im Flusse eine ziemlich große Insel, die Wildenten und Gänse beherbergt. Dieser wollten wir zu dreien einen Besuch abstatten. Allerdings war nur ein Gewehr vorhanden. Es sollte sich zeigen, daß es genügend war, denn wenn wir auch mehr gehabt hätten, wäre der Erfolg doch gleich geblieben. Ohne weitere Schwierigkeiten gelangten wir zur genannten Insel. Wirklich erheben sich auch bald nach unserem Erscheinen ein paar Gänse und flüchteten zum anderen Ufer, wo sie sicher waren. Die ganze Insel wurde trotz der wahrhaft tropischen Hitze durchstreift. Jedoch vergebens, es war nichts mehr zu finden, nur ein paar Esel, die ihren Hunger an dem bißchen Grün, das hier und dort zu finden war, stillten. Es läßt sich denken, daß der Hauptjäger, der Verwalter, auf dein Heimweg nicht gut aufgelegt war, zumal er auch das einzige Mal, da er geschossen, weiter nichts als ein Loch in die Luft geschossen hat; die Schuld an dem schlechten Erfolge hatten natürlich wir anderen, weil wir zu viel Lärm gemacht hatten. Einen Vorteil hatte ich von diesem Ansfluge doch erzielt. Ich hatte nämlich wahrgenommen, daß auf diesem Wege ein Durchgang zu finden sei: soviel ich beobachtet hatte, ergoß sich das ganze Wasser in zwei Armen in den Nil: einem ziemlich starken, gleich neben unserem Kanal und einem kleineren weiter oben. Schwierigkeiten konnte nur der erste machen, konnte aber auch umgangen werden. Ich teilte meinen Plan gleich den anderen mit, die ihn auch ausführbar fanden. Zugleich wurde beschlossen, daß als Führer ein Araber mitgehen sollte, da auch der Verwalter einige Sachen von Khartum holen lassen wollte. Am nächsten Morgen fand ich mich in aller Frühe beim Oekonomiegebäude ein. Der Araber ließ auch nicht lange auf sich warten. So machten wir uns denn auf den Weg. Um den Abfluß zu umgehen, mußten wir eine ziemlich lange Strecke durchs Wasser. Obwohl ich gleich anfangs zu Fuß durchwaten wollte, da ich voraussah, daß mein Esel im Schlamme nicht weiterkommen könne, zwang man mich doch förmlich aufzusteigen; ich sollte das Nachgeben bald bezahlen. Kaum waren wir zehn Schritte tief im Wasser, als der Esel den Boden unter den Füßen verlor: zum Unglück legte er sich einfach nieder und ich befand mich mitten im Wasser ganz durchnäßt, während mich die anderen fein auslachten. Jetzt war ich einmal naß, Schuhe und Strümpfe wurden ausgezogen und tapfer ging es weiter. Erst, als wir uns wieder ans trockenem Boden befanden, ließ ich mich znm Aufsitzen bewegen, denn durch Schaden wird man klug. Die anderen Schwierigkeiten, welche sich uns in den Weg stellten, wurden alle ohne weitere Umstände überwunden. Wir mußten allerdings manchmal ziemlich weite Umwege machen. Endlich waren wir in El-Gadarn angelangt. Ich hätte gern meinem alten Gastgeber einen Besuch abgestattet, meine Begleiter wollten jedoch nichts davon wissen. Jetzt hatten wir nichts mehr zu fürchten. In raschem Tempo ging es schnurstracks durch die Wüste nach Halfaya-el-Mnlnk, das ich heute von der anderen Seite zu sehen bekam; während ich es vor acht Tagen kaum berührt hatte, durchritt ich cs heute in seiner ganzen Heft 4. Stern der Neger. 87 Länge. Auf dem weiteren Wege ließ ich mir von meinem Begleiter verschiedenes über Hal-saya-el-Mnlnk und die anderen zwei Dörfer, die wir passierten, erzählen. Diebeiden letzten waren fast ganz verlassen, die meisten Hütten standen leer und mehr noch waren halb zerfallen. Auch eine Frucht der Mahdistenherr-schaft. Endlich gegen 2 Uhr nachmittags kamen wir in Khartum-Nord an. f/7== 1 ( Nus dem AlMfftonsleben. 3U ü Freud' und Leid. Es ist wahr, man verkennt in Eurvpa die Beschwerden der Heidenmission nicht; be-svnders das gläubige Volk weiß die Entbeh-rnngen, Opfer und Gefahren der Missionäre wohl zu schätzen und es ist das Bewußtsein dieser Anteilnahme von seiten der fern weilenden Brüder gewiß auch ein Trost und ein neuer Ansporn für den Missionär. Doch ebenso wahr ist es, daß man betreffs der Tröstungen, betreffs der Erfolge bei der Missionierung der Heidenvölker gar vielfach zu hohe, zu ideale Ansichten vorfindet. Wohl viele stellen sich den Missionär nur vor, wie er — das Kreuz in der Hand — von Dorf zu Dorf, von Staunn zu Stamm zieht, mit flammenden Worten alle Herzen an sich reißt, all die armen Götzendiener zum Kreuze führt, sie scharenweise tauft und getröstet wieder weiter zieht. Wenn das so ginge, dann wäre cs trotz aller Opfer wohl angenehm, Missionär zu sein; es wäre aber auch traurig um seine Verdienste bestellt, in diesen großen Tröstungen hätte er den reichsten Lohn schon hier auf Erden. Doch Gott dem Herrn allein ist es bekannt, wie viel Mühe und Opfer, wie viel Geduld und Enttäuschungen es kostet, bis man sich eine Schar von Christen herangezogen, eine kleine Christengemeinde um ein bescheidenes Kirchlein gesammelt hat. Bei weitem ärmlicher aber und trostloser sieht es mit den Erfolgen unter den mohanimedanischen Völkern ans. In Assuan, wovon ich eben erzähle, besteht unsere eigentliche und hauptsächliche Arbeit in der Erziehung, Bekehrung und Ausbildung koptisch-schismatischer Jugend, eine Aufgabe, die bereits erfreuliche Früchte gezeigt hat und bei kräftigem Einsetzen die beste Zukunft verspricht. In den Wintermonaten haben wir dort überdies mit der Seelsorge der europäischen Reisenden nicht wenig zu tun. Was aber den Hauptteil der Bevölkerung, die mohammedanischen Araber und Berberinen, anbelangt, besteht unsere direkte Missionstätigkeit int großen und ganzen eigentlich nur im Taufen schwerkranker, sterbender Kinder Zwar ruft der hl. Paulus an einer Stelle beinahe etwas entrüstet aus: „Nicht zum Taufen (allein) hat mich der Herr gesendet, sondern zur Verkündigung des Evangeliums." Doch, wer den Unterschied zwischen der ewigen Seligkeit eines getauften Kindes und der eines ungetansten bedenkt, dem wird jede Kindesseele, die er in den Himmel zu senden das Glück hatte, eine Quelle des Trostes und der Auf-munternng sein, wie es ihn auch schmerzen wird, wenn ihm trotz seiner Bemühungeit eine solche Seele entrissen wird, was leider auch vorkommt. Es war Anfang März vorigen Jahres. Frühzeitig schon hatten wir, P. Rektor und ich, die heilige Messe gelesen, um noch vor 6 Uhr aufbrechen zn können. Wenn wir uns beeilten, konnten wir in der nächsten Station Gesairch noch den Frühzug erreichen. Wir hatten vor, wieder den ganzen Tag über ferner liegende Ortschaften zu besuchen, bedürftigen Kranken durch Arzneien und Ratschläge einigen Trost zu spenden und dabei vielleicht auch dem einen oder anderen armen, sterbenden Kindlein durch die heilige Taufe den Himmel zu öffnen. Mit dem weißen Leinentalar und dem schützenden Tropenhut für eine solche Wüsten-tagcstour möglichst leicht und bequem ausgerüstet, der Obere den Medizinkasten um die Schultern gehängt, ich mit einer weniger geheimnisvollen Tasche in der Hand, durchquerten wir wohlgemut den meistenteils sandüberfluteten Palmenhain, der den Nil auf beiden Seiten begleitet und beschattet und dem Niltal einen ganz besonderen Reiz verleiht. Hätte uns nicht das Abfahrtssignal von der vorausgehenden Station (Assuan) das Bahnfieber in die Beine gejagt, wir hätten es uns nicht nehmen lassen, einige Augenblicke diesem kostbaren Naturgennß zu opfern. Es ist aber auch etwas wunderbar Schönes um so einen Wintermorgen im Palmenwäldchen mit seinem leichten, kühlen Lüftchen, das kaum merkbar, aber angenehm erfrischend durch die langfiederigen Palmblätter weht, mit jenem matten, gelblichroten Schimmer, mit dem die Morgensonne das ganze Tal überflutet, während sie selbst noch hinter den nahen Felshügeln versteckt ist, mit seiner allgemeinen tiefen Ruhe, mit welcher der muntere Sang mannigfacher Vöglein eher bezaubernd harmoniert, als daß er störend auf sie einwirkte. Wahrlich, auch in der fernsten Wildnis weiß sich der Schöpfer einen überwältigenden Tempel zu erbauen, um sich darin Tag für Tag mit einem vielstimmigen, erhebenden „Großer Gott!'' huldigen zu lassen. „Hops, aufgesprungen!" Die Tür zu — so — und nun kann's losgehen!" Es war aber auch hohe Zeit. Wären wir das letzte Stück mit dem Zug nicht um die Wette gelaufen, wir hätten das Nachsehen gehabt. Ich mit meinen langen Knochen hatte ja weniger Grund zu Besorgnis, aber der gute P. Obere, dem der Schöpfer die Beine eben etwas zu kurz bemessen hat, der hatte seine liebe Not, den Bahndannn noch zur rechten Zeit zu erklettern. Dorf um Dorf fliegt zu unserer Rechten vorbei, bis wir nach einem halben Stündchen halten. Da es ohnehin noch zu zeitig ist, unsere Wanderung mit Erfolg beginnen zu können, begrüßen wir zuvor noch den Stationsvorstand, der ausnahmsweise ein gut katholischer Kopte ist, ein Mann, wie man ihn hier selten findet. Hocherfreut über unseren Besuch, erzählt er uns mit Interesse von seiner Europareise, wie er die heiligen Stätten Roms besucht und den Heiligen Vater gesehen und gesprochen hat. Leider haben wir nicht Zeit und Muße, die gute Familie mit unserer Anwesenheit länger zu erfreuen. Von ihren Segenswünschen begleitet, steigen wir also den schmalen, steinigen Weg zum Hügel hinan. Bekanntlich sind diese Dörfer wegen der Nilüberschwennnnngen fast durchweg an den Abhang der Felsbergkette, die das Niltal einrahmt, angebaut. Einfach überdeckte, nicht selten an die Felswand angefügte Lehmwände bilden die Häuser und Hütten, die durch ihre ganz unregelmäßige Anlage ein Wirrwarr von Winkeln und ausgangslosen Seitenwegen bilden. Denkt man an die Wärme, die diese Felsennester entfalten, und an die große Unordnung und Unreinlichkeit, die bei diesen Seilten herrscht, so kann man sich das Un-annehinliche dieser Besuche vorstellen. Doch freut man sich andererseits wieder, wenn man das große Vertrauen sieht, das uns diese armen Leute entgegenbringen, ein Zutrauen, das bei den Kindern und, ich möchte sagen, kindischen Frauen vielfach in lästige Zudringlichkeit ausartet. Im ersten Dorfe sollte sich unsere Befürchtung leider erfüllen: es ist wie ausge-storben; nur einzeln begegnen uns eingehüllte Männer, die uns verdutzt nachsehen; hie und da guckt ein neugieriges Weib zur Tür heraus, um gleich wieder zu verschwinden: von Kindern keine Spur. Die Sonne ist eben erst über die Berghöhe gekommen: die ersten Strahlen, die sie gleichsam flüchtig und oberflächlich über das Dorf geworfen, haben noch nicht genügt, die uns Europäern angenehme Morgenfrische zu überwinden, und so wagen sich diese Leute noch nicht ans ihren Schlupfwinkeln heraus. — In den nächsten Ortschaften geht es uns bei weitem besser; Arbeit mehr als erwünscht, und wenn wir nicht immer einen beträchtlichen Rest von Patienten auf das „nächstemal" vertrösteten, kämen wir nicht weiter. Die Sonne hat bereits den Mittag überschritten : zu Müdigkeit und Hunger gesellt sich ein leises Gefühl von Unbehagen. Wir haben zwar eine Reihe von Dörfern glücklich erledigt, manche kleine Wohltat gespendet und so manches „Kattar chäreck“ („Vergelt's Gott!") erhalten, aber das eigentliche Ziel unserer heutigen Wanderung scheinen wir vergebens zu suchen. So beschließen wir denn, bei dem vor uns liegenden Dorfe vorläufig haltzumachen. Ich weise den Obern auf eine Felsenhöhle hin, die, etwas abseits über dem Dorfe gelegen, gerade wie dazu gemacht scheint, uns auf ein Stündchen als Restaurant zu dienen. Der Vorschlag wird beifällig angenommen. Wir klettern hinauf; alles geht prächtig: Steine dienen als Tisch, Bänke und schützendes Dach. — So kommt denn endlich auch mein Täschchen zur Geltung: Delikatessen kann ich ihm wohl nicht entlocken, doch sollen wir deshalb nicht hungern: einige Handvoll Datteln, ein gutes Stück Brot mit etwas Käse und sogar ein Schluck Wein; wer sollte damit nicht zufrieden sein — und das noch dazu in einer ägyptischen Felsenhöhle, wo vor vielen. Jahrhunderten so mancher heilige Einsiedler ein kümmerliches Büßerleben geführt hat. Wir sind denn auch herzlich zufrieden und können sogar noch einige Reste an die Jungens verteilen, die indessen etwas scheu an unser Versteck herangekrochen sind und stumm diese fremden Gäste betrachten. Eines will uns noch immer nicht einleuchten: daß wir jenes Haus mit dem schwerkranken Kinde noch nicht gefunden haben. Auf unserer letzten Wanderung wollten wir das Kind noch nicht taufen. Das Haus schien uns damals so gut markiert; ausnehmend weiß gefärbt, mußte es uns mit seiner neuen Tür als zweites oder drittes Haus in der letzten Reihe sogleich in die Augen stechen. Das bißchen Hoffnung, das uns noch geblieben ist und unseren Eifer von neuem etwas angeregt hat, 'sollte bald erfüllt werden, wenn auch nicht zu besonderem Troste. Schon im zweiten Dorfe sind wir am Ziele; wir finden das bewußte Haus, finden eine Anzahl Leidender, die Mutter aber mit dem kranken Kinde kommt nicht zum Vorschein: sie sitzt eingeschlossen in ihrem Hause. Wir lassen sie rufen. Wenn wir ihr eine Arznei geben wollen, läßt sie uns sagen, nehme sie dieselbe mit Dank an. Das Kind aber werde sie nicht herausbringen. Der Obere sucht nun mit beredten Worten die Umstehenden zu überzeugen, daß kein Arzt eine Medizin geben könne, ohne den Kranken selbst zu sehen und genau zu untersuchen; denn was für den Kopf gut ist, das paßt nicht für die Füße und ähnliches. Alle sind von dieser klaren Wahrheit überzeugt. Man sucht die Mutter zu bereden; selbst ein Mann setzt seine Autorität ein; doch alles war vergebliche Mühe. Zwingen können wir sie nicht, zu aufdringlich dürfen wir auch nicht werden, um nicht Verdacht zu erregen. Zn unserem größten Bedauern müssen wir also das arme Geschöpf seinem Schicksal überlassen. Was aus ihm geworden ist, weiß ich nicht. Dieser Mißerfolg hatte uns die Lust genommen, noch weitere Dörfer zu durchziehen; übrigens mahnte uns auch die sinkende Sonne, den geraden Weg nach Assuan einzuschlagen, falls wir noch zum Abendbrot zurechtkommen wollten. Nur in ein am Nil gelegenes Dörfchen machten wir noch einen kleinen Abstecher. Ich hatte da vor 14 Tagen ein elendes, kleines Mädchen getauft und wollte nun gern wissen wie es meiner Cacilia ging. „Hia merto“ („Sie ist tot"), sagte mir eine Frau, die eben aus der Hütte heraustrat. So war die Arme vom Leiden, das sie hart mitgenommen hatte, erlöst und glücklich in die Heimat eingegangen. Gerade tags zuvor hatte man sie begraben. Ich aber empfand Trost bei dieser Nachricht. Der Gedanke, einen kleinen Engel und Fürsprecher im Himmel zu haben, beglückte mich unb ließ den vorausgegangenen Kummer einigermaßen vergessen. So gibt der gute Gott immer wieder einen Tropfen der Freude in den Kelch der Bitterkeit. P. Al. M. Wilfling F. S. C. Ein großer Zager. Ein großer Teil der Neger lebt von Jagd und Fischfang. Erstere wird leidenschaftlich betrieben. Nicht selten begegnen sie dabei dem König der Tiere. Doch die Wilden behandeln ihn ganz anders, als wir uns vorstellen. Hochw. P. Chollet erzählt folgendes: Ich habe einen Freund unter diesen Eingeborenen, den man den großen Jäger nennt. In dieser Jahreszeit kommt er während der Ruhezeit oft in meine Hütte, um seine Pfeife zu rauchen und von der Feldarbeit auszuruhen. Er freut sich, mit mir etwas plaudern und mir seine Abenteuer erzählen zu können. „Bist du nie Löwen auf deinem Wege begegnet?" fragte ich ihn eines Tages. „Unzäh ligemal." „Und was geschieht denn bei solchen Begegnissen?" „Hm . . nichts Außergewöhnliches. Ich suche meine Beute und der Löwe auch. Der Wald ist groß, dort ist Platz für alle. Wenn ich dem Löwen begegne, grüße ich ihn: er ist ein tüchtiger Jäger. Er sieht mich an und geht seiner Wege." „Aber wenn du etwas erjagt hast und der Löwe, weniger glücklich, dir in diesem Augenblick begegnet und er Hunger hat?" „Dann schenke ich ihm ehrfurchtsvoll das, was ich erbeutet habe, unter der Bedingung, daß ich entschädigt werde." „Wie? Schenkt dir der Löwe auch manchmal seine Beute?" „Ohne Zweifel. Wenn du ihn in dem Augenblick triffst, da er daran ist, eine große Antilope zu verzehren, und er sie nicht ganz bewältigen kann, kannst du ihn ganz gut bitten, sie mit dir zu teilen." „Und er tut das?" „Mit dem Löwen geht es leicht, aber wenn sein Weiblein dabei ist, ist das Geschäft komplizierter. Auf deine Bitte entfernt sich der Löwe und gibt auch der Löwin ein Zeichen, ihm zu folgen. Diese, die gefräßig ist und oft boshaft ist wie alle Weiber, hört nicht auf ihn und fängt an zu brummen. Der Löwe kehrt zurück und lädt sie nachdrücklicher zum Weggehen ein, aber diese ist damit nicht einverstanden. Dann geht der Löwe, da er sieht, daß ihm das Weiblein nicht folgen will, auf die Löwin los und erteilt ihr eine gehörige Zurechtweisung. Diesmal versteht die Madame, daß sie wirklich gehen muß, und sie macht sich alls den Weg. Wenn das Paar ver- fchwunden ist, kannst du den Rest der Antilope nehmen-, der Löwe schenkt ihn dir." „Aber wenn der Jäger den Löwen angreift?" „Das ist ein Blödsinn!" „Doch, was kann nicht alles geschehen?" „Nun gut; schau': Beim ersten Pfeilwurf hält der Löwe still, beim zweiten kriecht er heran und betrachtet fest den Verwegenen, beim dritten stößt er ein Gebrüll aus und macht einen Sprung: eine Minute später ist ein Toter mehr auf Erden." „Das ist alles. Vom Osten bis zum Westen, von Norden bis Süden ist der Wald mein Bereich. Zu Hause finde ich nur verbrannte Hirse und brummende und eifersüchtige Weiber, Ich ziehe den Wald und die Fleischspeisen meiner Jagd vor. Wenn die Feldarbeiten beendigt find, ist es unnütz, mich zu Hause zu suchen. Ich bin nie daheim." So schloß mein Held, während er fortfuhr, tüchtig seine Pfeife zu qualmen. ★ Gebetskreuzzug für Afrika. Wie Moses einst seinen: Volke zum Sieg über dessen Feinde verholsen hat, nicht durch persönliches Mitkämpfen in der Schlacht, auch nicht einmal durch seine aufmunternde Gegenwart auf dem Schlachtfelde, sondern durch sein anhaltendes, mächtiges Rufen zum „Lenker der Schlachten", so wollen wir nach diesem erhabenen Beispiele den armen Völkern Afrikas, unseren schwarzen Brüdern und den edlen Missionären, welche ihnen den Weg ins gelobte Land des wahren Glaubens zeigen wollen, den Sieg über den Feind alles Guten erflehen. Nicht alle können sich auf dem Kampfplatze einfinden, wenigen ist es beschieden, die Waffen direkt gegen den gewaltigen, in Afrika herrschenden Feind zu führen, aber allen ist es möglich, zu einer glücklichen Wendung des Kampfes aus der Ferne beizutragen, indem alle, Moses gleich, Herz und Hand zum Himmel erheben, um durch einmütiges Rufen das erbarmungsvolle Herz Jesu wie im Sturme für die Sache der armen Neger zu gewinnen. Wahrlich, das kleine Häuflein der auserwählten Kämpfer für das Reich Gottes müßte dort unterliegen, wenn nicht der allmächtige Arm Gottes der übermenschlichen Macht der finstern Gewalten oft Einhalt geböte und das hl. Herz Jesu durch die Verheißung: „Ich werde herrschen trotz meiner Feinde" ihr Vertrauen nicht aufrecht erhalten würde. Um nun einen solchen geistigen Ansturm immer wieder ins Werk zu setzen, laden wir wiederum vor dem Schutzfeste des hl. Josef (dritter Sonntag nach Ostern) zu einem sogenannten Gebetskreuzzug für Afrika ein. Derselbe besteht darin, daß man durch neun Tage hindurch — allein oder gemeinschaftlich — ein von dem f Zambesi-Missionür P. Meny-harth S. J. verfaßtes, kirchlich approbiertes „Abbittegebet zum heiligsten Herzen Jesu für die Neger Afrikas" verrichtet. In diesem Jahre findet dieser Gebetskreuzzug vom 1. bis einschließlich 10. Mai statt. Wir bitten nun alle treuen Katholiken — und namentlich die verehrten Leser des „Stern der Neger" — herzlich, sich an diesem Kreuzzuge zu beteiligen und auch noch andere zu bewegen und so nicht nur für die Ausbreitung des Reiches Christi in Afrika Boden zu gewinnen, sondern gleichzeitig sich selbst einen Platz im heiligsten Herzen Jesu zu erobern. Das obengenannte Abbittegebet (Gebet-buchformat) kann entweder bei uns oder von nachstehenden Adressen bezogen werden: Sankt Petrus Claver-Sodalität, Salzburg, Dreifältigkeitsgasse 12. — München, Türkenstraße 15/11. Abreise in den Missionen. Am 13. März haben sich in Triest für den Sudan eingeschifft: der hochw. P. Bernard Kohncn, der nach mehrmouatlichem Aufenthalte in seinem geliebten Bosnien wieder zu seinen Schilluk zurückkehrt, die ihren Abuna gewiß schon mit Sehnsucht erwarten; ferner ehrw. Bruder Josef Hnber aus Gschwendt (Diözese St. Pölten) in Niederösterreich, der mehrere Jahre im Missionshause zu Milland den Hobel geführt und auch in der Expedition des „Stern der Neger" tätig war: endlich ehrw. Bruder-Nikolaus aus dem Mutterhaus in Verona. IRunbfcbau Ln ben Missionen* Europa. Zu Rom wurden gelegentlich der fünfzehnten Zentenarfeier des Todes des heiligen Seligsprechungssaale des Vatikans. Zum erstenmale war es, daß der Papst aktiv an einem Feste im griechischen Ritus teilnahm; im Verlaufe der liturgischen Handlung sprach Gott grüß Buch, Biter, schmeckt öas ©feifcbenl Bei den SchilluK raucht alles. Tabak gedeiht dort sehr gut. Die selbstverfertigte Pfeife besteht aus Ton. Das Rohr ist Bambus. In der Gesellschaft mach t die Pfeife die Runde. Johannes IChrysostomus großartige Festlichkeiten begangen. Der griechisch-katholische Patriarch Cyrillus VIII. von Antiochien, Alexandrien, Jerusalem und des gesamten Orients, sowie andere Bischöfe und Priester der verschiedenen orientalischen Riten waren zum Fest in Rom erschienen. Der Patriarch feierte am 12. Februar das feierliche Meßopfer im griechischen Ritus im er wiederholt Segensworte in griechischer Sprache. Am 13. Februar empfing Se. Heiligkeit Papst Pius X. im Konsiftorialsaale die orientalischen Patriarchen, Bischöfe, Priester und Laien. Bei dieser Gelegenheit hielt der Heilige Vater eine glänzende Ansprache, in der er die Verdienste der orientalischen Christen hervorhob und besonders auf die unzählbaren Be- weise des Wohlwollens und der Liebe seitens des römischen Papstes für den Orient hinwies. Der Papst liebe den Orient nnd er wünsche nichts sehnlicher, als daß die schönen Zeiten wiederkehren, in denen der Orient der katholischen Kirche die Heiligen Anaklet, Everist, Gregor^III. und andere als Oberhaupt gegeben. Bethlehem, Damaskus und Antiochien verlangen lebhaft nach der Rückkehr in den Schoß der Kirche. Er habe die Hoffnung, daß die Festlichkeiten, deren Schauplatz die Hauptstadt der katholischen Christenheit gewesen ist, diese Bewegung der Rückkehr zum wahren Glauben günstig beeinflussen werden. Denn die Schismatiker müssen nun erkennen, welche Liebe der 1Ruba=1Reger. Die Nuba-Berge liegen im ;Süben der Provinz Kordofan und herrscht dort ein verhältnismäßig gutes Klima. Die Nubaner waren einer der ersten Stamme, welche von den Mahdisten unterjocht wurden. Es befand sich dort bereits unter P. Ohrwalder eine Missionsstation. ^ 'Der Patriarch Cyrillus VIII. feierte in einer Rede, die er am 16. Februar hielt, die erhabenen Gedanken des Papstes, den er ein wahrhaft göttliches Orakel bezeichnete. In dieser Ansprache erwähnte er auch, daß der Katholizismus im Oriente, dank dieser Zeit des Friedens und der Ruhe, viele Fortschritte mache. Viele Dörfer in der Umgebung von Jerusalem, oberste römische Hirte der katholischen Kirche entgegenbringe. Er hoffe deshalb, daß mit der Gnade Gottes, mit der Hilfe der Gottesgebärerin und bei dem apostolischen Eifer des Papstes in der orientalischen Kirche die großen Tage eines Gregorius, Athanasius, Basilius, Cyrillus und Chrysostomus wiederkehren werden. OhneZweifelwerden diese chrysostomianischen Feste zu Rom für den Orient nicht ohne Wirkung Bleiben. Und in der Tot, schon am 28. Februar meldete eine telegraphische Nachricht dem griechisch-katholischen Patriarchen Cyrillus VIII. von seinem Generalvikar, daß 12.000 Einwohner von Salt, einer Ortschaft zwischen Jerusalem und Damaskus, alle Schismatiker, samt allen ihren Familienangehörigen zur katholischen Kirche übergetreten feien. — Mögen sich diese Freudennachrichtcn aus dem Orient noch vervielfachen! Asien. Das chinesische Reich zählt von seinen 400 Millionen Einwohnern gegenwärtig 1.044.000 Katholiken. — Süd-Schantung, das Arbeitsfeld der Stehler Missionäre, hat in den verflossenen 20 Jahren auf dem Missionsgebiete großartige Fortschritte gemacht. 1887 bestand die kleine Christenschar aus 1300 Getauften und 2300 Katechumenen, zehn Jahre später zählte man 9027 Getaufte und 16.531 Katechumenen und heute, trotz aller Verfolgungen und Boxerwirren, ist das anfangs so winzige Häuflein chinesischer Christen zur reichen Missionsernte geworden mit einer Gesamtzahl von 40.066 Getauften und 43.254 Katechumenen. Ein schwerer Schlag traf diese Mission. Am 28. Jänner 1908 starb in Tätja an Typhus der hochw. P. Provikar Josef Frei-nademetz. Außer dem Typhus hatte er auch einen Herzfehler und ein NieretWiden. P. Provikar Freinademetz war aus Abtei, Diözese Brixen, gebürtig am 15. April 1852 und wurde am 2. August 1875 zum Priester geweiht. Mit der Geschichte der Mission von Süd-Schantung wird der Name des dahingeschiedenen Prvvikars unauslöschlich verbunden bleiben: war er ja neben dem 1904 verstorbenen ersten Missionsbischof I. B. Anzer der Mitbegründer sowie auch zeitweise Administrator-der später sich so segensreich entwickelnden Mission. Unermeßlich sind die Verdienste, die er sich in seiner nahezu 30jährigen Wirksamkeit erworben hat. Durch den Tod dieses hochverdienten Tiroler Missionärs hat die Mission einen großen Verlust erlitten. Amerika. Die vereinigten Staaten Nordamerikas-samt den dazu gehörigen Inseln, nämlich Philippinen, Kuba, Portorico und Hawai, zählen nach dem „Catholic Directory'1,. 22,018.898 lebende Katholiken: mehr als die Hülste davon entfallen auf die Bereinigten Staaten selbst. Die Geistlichkeit dieses Landes setzt sich zusammen aus 1 apostolischen Delegaten, 1 Kardinal, 13 Erzbischöfen, 94 Bischöfen, 2 Erzäbten, 17 Siebten, 2 apostolischen Vikaren und 1 apostolischen Präfekten. Fernen zählt die Union 15.665 Priester: hievon gehören 4069 den verschiedenen (49) Ordensgenossenschaften au. Die Gesamtzahl der bestehenden Kirchen ist 12.513, wovon 4105 keine eigene Seelsorger haben, sondern von denen der Nachbargemeinden besorgt werden müssen. 5609 Studenten besuchen die 84 bestehenden Seminarien: außerdem gibt es noch. andere höhere Schulen. Gemeindeschulen sind 4443 mit 1,113.906 Schülern. Ordensfrauen sind im ganzen 57.163, welche in den verschiedensten Schulen und Wohltätigkeitsanstalten tätig sind. Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften. Bering von Felizian Rauch in Innsbruck: 3-elus,' Oie süße Iblmmelsspeile. Lehr-und Gebctbüchlein für Kinder der ersten heiligen Kommunion. Bon P. Philibert Seeböck 0. F. M. Mit Druckerlaubnis des fürstbischöflichen Ordinariates Brixen und der Ordensobern. 4H6 Seiten. In Leinwandband, Rotschnitt Kr. l.— = Mk. 1_.—. Aus dem Inhalt: 1. Teil. Der Weiße Sonntag, der schönste Tag des Lebens. — Die erste heilige Kommunion. —Was sind fromme, unschuldige Kinder? Die ersten Lieblinge Jesu. Die teuersten Kinder Mariens. Die glücklichen Geschwisterchen der hl. Engel. Die seligen Erben des Himmels. — Kleine Schule des Gebetes. Lerne: Was heißt beten? Lerne gut beten. — Anbetung und Liebe zu Jesus im heiligsten Altars-sakrament in Beispielen. — Die heilige Firmung. — Der II. Teil enthält ein vollständiges Gebetbüchlein mit besonderer Berücksichtigung auf die heilige Kommunion nebst einem Anhang von Kirchenliedern. Vorstehender Auszug aus dem Inhalt zeigt vom überaus praktischen Werte des Büchleins, das wir als Festgeschenk für Erstkommunikanten sehr empfehlen. Das große Xiebesmabl heiliger Seelen. 31 Erwägungen und Gebete vor und nach der heiligen Kommunion für Welt- und Ordensleute. 3. Auflage. Von P. Lorenz Leitgeb C. S. R. Mit fürstbischöflicher Approbation. VJII und 573Seiten in 8°, mit Farbendrucktitelbild in Leinwandband, Rotschnitt Kr. 3.50. Im Anschluß an Stellen der Heiligen Schrift findet die Seele im vorliegenden Buche für die kostbare Zeit vor und nach der heiligen Kommunion vortreffliche Erwägungen, die zu wahrer Herzensandacht anregen. Es ist das Herz des Christen, das darin mit dem Herzen Jesu spricht. Für Seelen, die nach dem Wunsche des Heiligen Vaters häufig, ja täglich sich diesem Liebesmahle nahen, wird das Buch ein Mittel zur Bewahrung der Andacht und Sammlung sein und so zur Erlangung der wunderbaren Gnadenwirküngen dieser Uebung verhelfen. Für Prediger ist es eine Fundgrube über diesen Gegenstand. Entwürfe zu Jfastenprehigten über öie Morte Christi am IRreuze. Bon Hugo Hurter S. J. 45 Seiten in 8". Preis broschiert 40 Heller. Diese acht Predigtskizzen bieten eine Fülle anregenden Stoffes, der, wenn auch nicht vollständig ausgearbeitet, dennoch mit genauer Hervorhebung der Hauptgedanken dem Prediger mehr dient als durch deren weitläufige Entwicklung. Entwürfe zu Marienprehigten. Von Hugo Hurter 8. J. 2. Auflage. lOL Seiten in 8". Broschiert 80 Heller. 32 Predigtskizzen über die hohe Würde und die Gnadcnvorzllge, über das Leben, Leiden und die Verherrlichung Mariens, dienen somit vorzüglich für den Maimonat als auch für die Feste der allerseligsten Gottesmutter. Entwürfe zu Ibers 3el'u=iPrehigten. Bon Hugo Hurter 8. 4. 140 Seiten in 8". Broschiert Kr. 1.10. Das Buch enthält vier Zyklen. Der erste Zyklus ist betitelt: Die Gesiuunngeu des Amtlichen Herzens Jesu; der zweite: Das königliche Herz Jesu; der dritte: Das priesterliche Herz Jesu: der vierte: Die Schule des göttlichen Herzens Jesu. Im ganzen 34 Skizzen. Wahrhaft kernige Predigtskizzen, die zu einer echten Herz Jesu-Andacht anzuregen sehr geeignet sind. Entwürfe 311 Jßetracbtungen für achttägige geistliche ^Hebungen. Bon Hugo Hurter 8. J. 212 Seiten. Broschiert Kr. 4.60. Diese Entwürfe, welche dem Exerzitienbüchlein zugrunde gelegt sind, bergen eine reiche Fülle von Material für Exerzitien, sind aber auch außer dieser Zeit sehr verwendbar und darum auch Predigern willkommen. Sie sind zwar für Priester, Theologen und Ordensleute bestimmt, jedoch auch für Laien von großem Nutzen. — Das Werk ist eine Sammlung reicher Erfahrung, war ja und ist noch der greise Verfasser viel in dieser Hinsicht tätig; dies bürgt besonders für den hohen Wert des Buches. Alle obengenannten Werke können durch die Preßvereins-Buchhandlnng bezogen werden. * * -i- Verlag der Kinderfreund-Anstalt in Innsbruck (Jnnrain 29). Mutterliebe oder: pflichten unö Fehler in her Erziehung. 129 Seiten. Preis 50 Heller. Wer kennt nicht die hohe Aufgabe der Erziehung? Die Mutter hat ohne Zweifel den Löwenanteil daran. Die Mutter ist nach dem Priester zum Apostel des Herrn berufen; erfüllt sie dieses Amt nicht, so wird sie zur Feindin Gottes und stürzt ans falscher Liebesich und die Ihrigen ins Verderben. — Das Büchlein zeigt an der Hand der zehn Gebote und beleuchtet mit Beispielen, wie die Mutter ihre Kinder zu wahrer Gottesfurcht und zu rechtschaffenen Menschen erziehen soll. — Für Erzieher und Erzieherinnen auch sehr brauchbar. fToh ober Hebens Bon Em. Huch. 130 Seiten. Preis 70 Heller. Gebunden Kr. 1.— . Ein prächtiges Büchlein über die Unsterblichkeit der Seele, das echte Wissenschaftlichkeit mit edler Volkstümlichkeit verbindet. IRettet hie Ehe unh hie IRinher! Von Em. Huch. Preis broschiert 45 Heller, gebunden 60 Heller. Heutzutage scheint sich alles gegen den von Gott gewollten Kindersegen verschworen zu haben: die Hausbesitzer wollen keine kinderreiche Familie in Miete nehmen; auch die Dienstboten sind nicht selten 31t bequem und darum.schwer zu bekommen für eine Familie mit vielen Kindern; dazu kommen die unmoralischen Grundsätze, die von der ungläubigen Tagespresse verbreitet werden, und der Egoismus der Eheleute selber. Das vorliegende Büchlein redet allen eindringlich zu Herzen und enthüllt die Größe des Unrechts, das sie begehen. Es verdient die weiteste Verbreitung. IRurser Xltnterricbt über has katholische Kirchenjahr. Bon P. Ulrich Steindlberger O. S. B. 4. Auflage. Ein praktisches, belehrendes, nützliches Büchlein für Kinder und Erwachsene. Das heilige Meßopfer oder: „Was der katholische Christ von dem heiligen Meßopfer ganz besonders wissen und wie er danach leben soll." 8. Auflage. 48 Seiten. In farbigem Umschlag 12 Heller. Sehr geeignet zur Massenverbreitung. IRHiOerlegnng von fsrrtümern gegen hie heilige Jßeicht. Von P. E. Hager 0. 8. B. 5. Auflage. 48 Seiten. Preis 12 Heller. Tagzeiten 311 Ehren her göttlichen Vorsehung. 25 Stück Kr. P40, 100 Stück Kr. 4.60. Ein treffliches Gebetbüchlein in Tagen der Krankheit und der Not. „Dans unh 1berh.“ Bibliothek für das katholische Bolk. (Verlag der „Sonntagsglocken", Berlin IN. 58.) Band H/12: „Mühe Melt." Streifzüge durch den brasilianischen llrwald von Leopold Gheri. (Preis 40 Pf. = 48 Heller.) Der Verfasser, dem deutschen katholischen Volke bereits bestens bekannt durch seine im gleichen Verlag erschienenen Reiseerzählungen „An der Schwelle des Jenseits", „Satana", ..Rächende Nemesis", „Ephrata" und „An Arabiens Gestaden", führt uns diesmal wieder (wie in der „Rächenden Nemesis") nach Brasilien, wo der Verfasser Verwandte hat, die sich dort eine neue Heimat gegründet. Was lag da näher, als daß es auch den Autor, einen passionierten Weltbummler, hinüber über das „große Wasser" zog nach dem. fernen Südamerika, seine Verwandten in ihren neuen Heimstätten aufzusuchen? In „Wilde Welt" erzählt Gheri uns nun seine dortigen interessanten Erlebnisse. Er führt uns dabei in reizenden Bildern Land und Leute, Fauna und Flora der brasilianischen Urwälder vor Augen. In blendender Farbenpracht ersteht vor uns diese fremde Welt mit ihren zweiund vierfüßigen Bewohnern. — Besonders der stu- „Ave Maria." Marienzeitschrift, redigiert Vom Geistlichen Rat Fr. Pesendorfer. — Jährlich 12 Hefte. Kr. 1.85, nach Deutschland Kr. 2.52, mit dem „Kleinen Ave" Kr. 2.56, nach Deutschland Kr. 3.24. * * * „lElisabetbblatt,“ Illustrierte Monatsschrift für Hausfrauen, Mütter mtb Erzieherinnen. Sehr empfehlenswert. Jährlich 12 Hefte. Kr. 2.—, franko Kr. 2.24. Dank und Bitte. Ein herzliches „Vergelt's Gott!" sagen wir allen, welche zur Beschaffung eines neuen, schönen Ornates — 1 Meßkleid samt Zugehör, 2 Dalmatiken, 1 Pluviale — beigesteuert haben. Doch ist der Ornat leider noch nicht ganz bezahlt; wir bitten darum unsere verehrten Gönner, noch zum Rest der Zahlung beizusteuern und den Betrag unter dem Schlagwort: „Für Bruder Sakristan" an unser Missionshaus zu schicken. — Das heiligste Herz Jesu wird gewiß jede, auch die kleinste Gabe reichlich lohnen. Gebet. O Herr Jesus Christus, alleiniger Erlöser des ganzen Menschengeschlechtes, der du bereits herrschest von einen: Meere zum andern und vom Flusse bis zu den Grenzen des Erdkreises : öffne erbarmungsvoll dein heiligstes Herz auch den unglücklichsten Seelen von Zentral-Afrika, welche noch in der Finsternis und im Todesschatten sitzen, auf daß durch die Fürbitte der gütigen Jungfrau Maria, deiner unbefleckten Mutter, und ihres glorreichen Gemahls, des heiligen Josef, die Negervölker ihre Götzen verlassen, vor dir sich niederwerfen und deiner Kirche zugesellt werden. Der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 500 Tage Ablaß; vollkommener Ablaß einmal im Monate. dierenden Jugend möchten w:r das Merkchen sehr empfehlen. * * * „Hinter der jFabne Marlens." Sodalen-Äorrespondenz für Marianische Kongregationen. Redigiert von P. § erraff er S. J. Jährlich 12 Hefte. Kr. 2.60, für Deutschland Mk. 2.60. 12 Exemplare .unter einer Adresse portofrei ä Kr. 2.— — Mk. 2.—. Sodalen aufs wärmste empfohlen. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden die folgenden Verstorbenen empfohlen: Hochw. Pater Josef Frcinad einet;, Provikar von Süd-Schantung; Hochw. Herr Pfarrer Leopold Langer (Odrau), Hochwst. Herr Domdechant Georg Mayr (Salzburg), Herr Karl Nest (München), Herr Georg Lcitmcycr (München). „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" Gebetserhörungcn und -Empfehlungen liefen ein aus: Augsburg — Brixen — Epp cm — Grieskirchen — München — Näsels — Rangersdorf — Tramin — Wien. Dem heiligsten Herzen Jesu, der allerseligstc» Jungfrau und dem hl. Josef sei Dank . gesagt: für Erleichterung eines schweren Kreuzes — für erlangte Besserung in einem Nervenleiden. Man bittet ums Gebet: in einem großen Anliegen — damit ein Sohn sein Ziel erreiche — in mehreren Anliegen — in besonderem großen Anliegen — um guten Fortgang im Geschäft — für eine kranke Frau — in vielen anderen Anliegen. — Veröffentlichung im Falle der Erhörung .versprochen. IDerantwortHdjer Scbrf(Heiter tfiektor P. Dr. ®. 18-Meiner F. S. C. — prevrereins-Luebdruclierel 36dien, Südllrol. Zur Taufe von Heidenkiudern: München A. I. 23.40 (Anton v. Padna); Rietzlern I. D. H> 20 (Jos. David); Simbach Pfr. Höhl 35.50 (Rupert, Wolfgang und Kreszenz). Effekten: Lana a. d. Etsch O. eine Albe. Für die Missionen: Gargazon A. P. 1; Murnau A. W. 2.34; Simbach Pfr. H. 11.70. * * * „O Herr, verleihe allen unseren Wohltätern um deines Namens willen das ewige Leben!" Abonnernents-Gvrrerterrrrrgen. Vom 10. Februar bis 10. März haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 12 30 94 134 161 169 184 210 217 249 352 370 414 439 446 453 462 469 486 496 582 594 606 607 618 625 655 662 748 785 794 798 830 838 882 988 1035 1150 1164 1181 1199 1224 1250 1273 1279 1286 1294 1426 1463 1464 1580 1680 1752 1773 1777 1802 1830 1839 1883 1927 1973 1992 2005 2071 2115 2139 2154 2173 2220 2229 2298 2343 2351 2379 2460 2510 2534 2564 2566 2635 2641 2647 2648 2655 2674 2729 2745 2747 2748 2749 2754 2757 2765 2809 2810 2824 2894 2902 2914 2956 2971 2993 3091 3149 3180 3228 3235 3360 3398 3416 3417 3426 3434 3435 3443 3462 3464 3479 3571 3606 3824 3826 3839 3844 3852 3861 3871 3872 3884 3890 3891 3896 3904 3909 3910 3911 3913 3929 3930 3936 3951 3962 4024 4029 4087 4099 4147 4162 4174 4187 4216 5000 5016 5017 5029 5049 5062 5069 5079 5112 5125 5130' 5139 5175 5186 5217 5234 5239 5248 5255 5291 5296 5319 5381 5387 5430 5495 5576 5642 5703 5736 5738 5755 5886 6247 6287 6380 6385 6427 6437 6438 6440 6489 6493 6532 6609 6625 6634 6640 6680 6739 6744 6888 6889 6980 6981 6982 7016 7045 7049 7086 7105 7137 7147 7149 7161 7165 7167 7192 8014. $ur HZecrchLung. 1. Solange keine ausdrückliche Abbestellung erfolgt, gilt die Annahme der Zeitschrift als Abonnementsverpflichtung. .2. Unter dem Titel Abonnementserneuern» g werden wir jeden Monat auf dem Umschlag die Schleifennummern jener Abonnenten veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnenient erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleifennummern zu beachten und sich zu vergewissern, indem sie dort nachsehen, ob der Abonnementsbetrag zu uns gelangt ist. 3. Ilm nicht jährlich den Abonnementsbetrag einsenden zu müssen, nröchten einige Abonnenten wissen, töte viel ein lebenslängliches Abonnement des „Stern der Neger" kostet. Zu diesem Zwecke-würde die Summe von 50 Kronen oder 50 Mark bestimmt. 4. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, kann als Taufpate eines Negerkindes fungieren und ihm den Namen, den er tvill, beilegen. 5. Wer unser Missionswerk in vorzüglicher Weise unterstützen will, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zu gewinnen; er erhält 6. In hervorragender Weise kann unserem Missionswerk auch gedient werden durch Zusendung von Meßstipendien. \ fUMislOnßftClinbC, abonniert und verbreitet „Stern der Aeger". Der „Stern der Neger" erscheint jährlich Zwölfmal. preis pro Jahrgang für Oesterreich-Ungarn Kr. 2. — , für Deutschland Mk. 2. — , für die übrigen Länder des Weltpostvereins Frk. 3. — . Missionshaus in Milland bei Brixen in Tirol. In jedem Hause, Ivo gute Musik gepflegt wird, sollte auch eine Duus-Grgel *,|bm Herrlicher, orgelähulicher Tön. Prächtige Ausstattung. Ein Schmuck für jedes Zimmer. Billigste Preise, von Mk. 78 an. Illustrierte Kataloge gratis. Alois IHtiier, Hulda, Hoflieferant. 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Außer Priestern und Theologen, welche Neigung und Beruf zum Ordensstande haben und sich dieser Mssion widmen wollen, finden in dieser Kongregation Aufnahme Studenten der oberen Gymnasialklassen, welche in entsprechendem Alter stehen und Neigung zum Ordensstande haben; endlich sind auch Laien (als Handwerker, Bauern usw.) als Ordensbrüder sehr erwünscht und für das Wirken der Kongregation von großer Wichtigkeit. — Es werden auch brave und talentierte Knaben ausgenommen und zu Missionspriestern ausgebildet, sowohl solche, welche noch keine, als solche, welche bereits eine oder mehrere Gymnasialklassen gemacht haben. Wegen der sonstigen Aufnahmsbedingungen wende man sich vertrauensvoll an den Obern des Missionshauses der „Söhne des heiligsten Herzens Zesu" in liMand bei Vrixen, Tirol. fl w 1 I! m ft abbittegebet zum heiligsten Derzen für die Neger Afrikas. (Auch als Sühnungsnovene vor dem Schutzfeste des hl. Josef zu gebrauchen.)'( Süßester Jesu, Erlöser aller Menschen, sieh' gnädig herab auf die in so tiefes Elend ver-jmtfeitcit Völker Afrikas, die in der harten Knechtschaft der Sünde schinachten; siehe, wir kommen, »in Fürbitte einzulegen für diese unglücklichsten unserer Brüder und um deine anbetungswürdige Gerechtigkeit zu besänftigen. In Vereinigung also mit allen dich liebenden Seelen danken wir dir für die unendlichen Wohltaten, die du auch diesen Völkern erwiesen hast; und im Verlangen, deinem heiligsten Herzen Genugtuung zu leisten, bitten wir dir ab ihren Unglauben, bitten wir dich um Verzeihung wegen ihrer Herzenshürte, beweinen wir alle Sünden, mit denen diese Völker und ihre Vorfahren, angefangen vom unglücklichen Cham bis ans diese unsere Tage, deine göttliche Majestät beleidigt haben. Zum Ersatz aber und zur Versöhnung bringen wir dir dar und opfern wir dir auf unseren größten Schatz, dein eigenes heiligstes Herz, das von all diesen Sünden wahrhaft und wirklich gepeinigt wurde.' Nimm auch an, dmnit diese Unbilden wieder gut gemacht werden, die Gebete, Verdienste und Genngtuungs-werke deiner heiligsten Mutter und ihres Bräutigams, des hl. Josef, aller Engel und Heiligen und der ganzen heiligen Kirche. D laß dich mild stimmen gegen diese armen Völker, guter Jesus! Erleuchte diejenigen, die noch in der Finsternis und int Todesschatten sitzen. Amen. Hl. Josef, Vorbild und Beschützer der Verehrer des heiligsten Herzens, hl. Petrus Claver, Patron der Neger-Missionen, bittet für uns und die armen Neger Afrikas! Ablatz von 500 Tagen für jeden Tag der Novene. — Vollkommener Ablatz während der Novene oder an einem der acht unmittelbar folgenden Tage. (Bedingungen: Beicht, Kommunion, Gebet nach der Meinung des Heil. Vaters.) Zn Zwecken der /UMssions^pvopaganSa fein1 geeignet! Ausgabe bei to|olifd|tn finiten im Missmsmike. Von einem ehemaligeil afrikanischen Missionär/ ...— preis 10 h, 10 pfg. Zu beziehen in Oesterreich von der St. Petrus Llaver-SodalitSt, Salzburg, Dreifaltigkeitsgasse 12, imd deren Filiale: In Deutschland: München, Türkenstraße 15/11.