Sonntag, dm 18. Hktober l872. XI. Jahrgang. Die „Marburger Seituna" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — fiir Marburg: ganzjährig 6 ss.. halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fi. 50 kr: fürZustellung inß Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 6 fl., halbjährig 4 fl., viertelzährig 2 fl. JnsertionSgebühr 6 kr. pr. Zeile. Zum /ritdmsstandt des öflnrrichisch-mgarischro Aceres. Marburg, 12. Oktobrr. Im Streite^ de» KriegsministerS und der österreichischen Delegation über die Verlängerung der Prüsenzzcit und die Erl^öhung deS Friedens-standeS hatten eigentlichWur Jene daS Recht, gegenz diese Forderung aufzutreten, ivelche die Aushebung .des pehenven Heeres und die Einführung einer Bolke-wehr verlangt. Auszuschließen lvaren demnach Alle, welche die jehige HeereS-ordnung mitbegründet, das Gcsej) mitgeschaffen. wonach die ununterbrochene Dienstzeit in der Linie auf drei Jahre bestimmt ist. Däfern es auf daS geltende Geseß angekommen, hatte Kuhn gegen Giskra und' Genossen den Buchstaben für sich und für sich^die Auslegung desselben. Wenn aber?gefragtZwur0t und noch gesragt wird, ob eine zweijährige Präsenzzeit hinreiche, oder nur eine drcij^ihrige, dann stehen lvir, die wir ja eine noch kürzere jätirliche Uebung der Volkswehr,^ als eine zweijährige für genügend erachten, unbedingt aufj^jener Selte, wo für die geringere Last gesochten tvird. Die längere Prüsenzzlit allein thuts lvahrlich nicht, denn^sonst müßten wir bei KöniggräK gesiegt liaben — sonst hätlen im leisten deutsch-französischen Kriege die Preußen mit ihrer dreijährigen und nochjgewisser die Baiern mit ihrer zweijährigen dem Heere 9»apolk0N III. gegenüber unterliegen müssen. Daß-dieMngere,Schulung allein durchaus nicht entscheidet, beweist gerade ein Vergleich der Baiern vom^Jahre 1866jund vom Jahre 1870. Was diesem Vergltich zufolge den Ausschlag gibt, das ist der Ernst der Sache, das hohe Ziel, die freudige Hingebung an dasselbe, die gute Verpflegung und die treffliche Führung. Unter diesen Bedingungen ist fiir Oesterreich-Ungarn, welches IM Kriege nicht erobern, sondern sich nur veltdeigen soll, die Bolksivehr politisch, wirth« schaslliä) und militärisch der beste Schutz. Siege übrigens, wie der KriegSlninister jetzt einen in der österreichischen Delegation erkämpft, sind Pyrrhussiege und dürfen wir zukunftsfröhlich behaupten: Noch einige Siege dieser Art, von Jahr zu Jahr die riesig ansteigenden Mehrkosten von so vielen, vielen Millionen — nnd das System des stehenden HeereS ist verloren! Zur Geschichte des Hages. Der K r ie g s m i n ist e r hat in der österreichischen Delegation gesiegt: zwei «nd dreißig Stimmen gegen vier und zwanzig bewtlligkn die längere Präsenzzeit, bewilligen die erforderlichen Millionen. Um dieses Erfolges willen mußte der Ministerpräsidenl Auersperg sein Amt in die Wagschale iverfcn und nachdem die Polen, die grundsätzlichen Gegner des herrschenden Systems, sich r>n dieselbe geklammert. stZwankte das Zünglein nicht länger! Welch untmtürliche Zustände! DaS öslkireichlsche Ministeriuni ist aus ein ihm verfassungsmäßig sremdes Schlachtfeld getreten — Oesterreich an maßgebenden Kreisen und an parlamentarischen Krisen reich, hat sich neuen Erschütterungen ausgesetzt. Die Erzbischöfe und Bischöse Deutschlands zeigen auch in ihrer neuesten Denkschrift dieselbe Entschlossenheit, mit welcher sie bis jetzt vorgegangen. Eine Gegnerschaft die-ser Art ist übrigens nothtvendig. um auch die Vertheidiger deS Staates und der Bürgrrfreiheit vorwärts zu treiben. Der Präsident Frankreichs kann auch gelegentlich der Nachwahlen das Einmischen und das Sichwidersprechen nicht unterlassrn Während er die für eine Verfassungsmäßige Regierung selbstverständliche und datier überflüssige Versicherung gibt, keine Partei ergreifen zu wollen, verheißt er, in einem besonderen Schriftstücke den Wählern die Regierungspolitik darzulegen. Marburger Berichte. (Sitzung des G e m e i n d e r a t h e S vom 10. Okt.) DaS Uebereinkommen. welches die Gasbeleuchtungs-Kommission mit Herrn Gras geschlossen, wird genet)mjgt. Die Zahl der Gasflammen ist vorläufig auf 232 festgesetzt, weßhalb der Unter, nehmerzu den gegenwärtig bestehenden 152 Flammen 80 neue Laternen. beziehungSiveise Kandelober zu errichten hat. Hiedurch »Verden die Lücken innerhalb des BeleuchtungSrayons ausgesiillt und die wichtigeren Ätadttlieile außerhalb zdieseö Rayons mit Gasbeleuchtung versehen. In der Tegeltl)of-Straße wird die Gasbeleuchtung biS zur Mauth, in der Kärntner-Vorstadt bis an daS Ende der Varon Rast'schen Gartenmauer geführt. Die Mühlgasse, die Reisergasse, der Tappeiner-Platz, die Brandisgaffe, der .Kasernenplatz und die Färber-gasse, bislang sämmtlich außerhalb des BeleuchtungSrayons, sowie die SchiUcrstraße, die Thealer-gasse, und der RathhauS-Hof werden künstig mit Gas beleuchtet. Auf dem Sophienplatz wird ein vlerarmigkm, auf der Burgplatz ein dreiarmiger, auf dem Kasernenplatz ein einarmiger und im RathhauShofe ein zweiarmiger Gaskandelaber aufgestellt; auf dem Tappeinerplatze sollen zwei dreiarmige. auf dem Hauptplütze zwei vierarmige, auf dem Domplatze zwei einarmige Kandelaber stehen. Herr Marco berichtet über die Aufforderung des LandeSschulrathes lvegen Beitritts zum allgemeinen steiermärkischen Fond für Schullehrer und A e «i l I e t o «. Vsr dem Staaststreich. Bon A Mel«. (Schluß.) Die ganze Szene hat t)öchstens einige Minuten gedauert und tiat dermaßen den Druckern imponirt, daß sie sich immer noch nicht gesammelt haben und nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen. Immer noch stehen sie wie Statuen an ihren Setzkästen und immer noch hält Heir von St. Georges den F^chi^enabzug in der Hand und steht unbeweglich vor (Hausset. welcher begierig, die ganze Proklamation zu hören, ihn lme im Fiebertvahn ansieht. Der Osfieier nähert sich dem Direktor — er grüßt mit dem Degen. Herr von St. Georges hält daS P.tpier in die Höhe und mit starker männlicher Stimme, in der keine Spur von Bewegung wiederhallt, sängt er an zu lesen: „Franzosen . . Plötzlich hält er inne — die Uhr schlägt zwölf — der zweite Dezember hat begonnen — der letzte Tag der französischen Republik! Man kennt jenen echt napoleonischen Pro-klamationSstü. Je tveiter Herr von St. Georges liest, je verblüffter iverden die Gesichter der Arbeiter; — tvaS hatten sie denn eigentlich gedacht? ivas will den der Präsident eigentlich? die dkM Volke von den Kammer» beraubte Freiheit demselben wiedergeben, daS aligemeine Stimlnrecht. welches dilse Kammern, „ein Herd von Verschwörungen" wie die Proklamation sagt, aufgehoben, wiederherstellen, dann sich zurückziehen und „lein Schicksal dem französischen Volke überlassen!" Weiter tvill also der Staatsstreich Nicbt gehen? keine Reaktion, kein Kalsertiium? — Mehr als eitl finslcrcS Gesicht klärt sich auf. Herr von St. Georges hat zu Ende gelesen und die Drucker stchen stumm, unentschlossen da, selbst der finstere Gausset weiß nicht, was er jagen soll. Der Direktor wechselt einen Blick Mit Herrn von Boville und dieser Blick drückt die Befriedigung in. beider Gemüth aus. Nun fährt er in seiner Lektüre fort. Die zweite Proklamation ist an die Armee gerichtet, und dieS ist ein Feld, auf dem die napoleonische Beredsamkeit sich in ihrem vollen Glanz entwickelt. Die Proklamation, lvelche der Direktor liest, ist ein Meisteriverk seiner Art, die Worte leuchten wie Blitz und sind fähig, den trägen Enthusiasmus aus den Geistern, man möchte sagen herauszu-peilschen. Der Eindruck, den diese Proklamation auf dte Veteranen der Municipalgarde macht, ist ein erschütternder; je weiter der Direktor liest, je aufgeregter weiden sie, sie können sich nlcht mehr halten, Nicht stillesteheli, sie gebahren sich wie Unsinnige und kaum hat Herr von St. Georges daS letzte Wart ausgesprochen, als ein donnernder, alles dnrchdiingknder Ruf die Nationaldruckerei durchtönt.....ein Ruf. den man seit fünf» uaddreißg Jahren nicht mehr gehört, — ein Ruf, der mit den letzten gesprengten Carrv bei Waterloo verhallt ist. — ein Ruf, der heute alle so fein .«esponnenen Pläne verderben kann und der diese beiden Männer ohne Furcht und politische Ge-wissenSskrupel in bleiche Statuen des Schreckens Verivandelt. Von einem unnennbaren Enthusiasmus hin» gerissen, hat die Municipalgarde ein donnerndes ^Es lebe dec Kaiser" aus,,erufen. Die Drucker fahren auf. „Ha! scht ihr?" schreit Gausset, ein Verworrenes Geräusch tönt durch das Atelier ; Herr von Bsville lvirft ver« ziveifelte Blicke durch die Fenster, von welchen einige auf die Straße gehen! — Ein einziger Vorübergehender, welcher diesen Ruf gehört, dann lebt tvohl alle ZukunstSpläne! beantratst, die Stadigcmeinde Marburg möge ihren Beitritt erklären. Nach länslerer Verhandlung. an welcher sich die Herren: Reuter. Perko, Dr. Kotzmuti, und Direktor Gutscher betheiligen, stellt Herr Reuter den Antrag: „Der Gegenstand sei zu vertagen, bei dem Steucramtc über die Höhe der Verlaßgebühren die Erhebung zu pflegen und nach Beendigung dcr heurigen LandtagSsesston. in welcher diese Angelegenheit ebenfalls zur Be-ratkung kommt, wieder in Verhandlung zu nehmen". Nachdem jich diesem Antrage auch der Berichter.' erstalter angeschlossen, wird er zum Btschluh erhoben. Herr Dr. Duchatsch berichtet über das Gesuch des Herrn Pirchan, betreffend Aushebung der Baueinstellung bri seinem Hause in der Herrengasse; er stellt den Antrag: Da es sich lm vorlugenden Falle darum handelt, gesetzlichen Bestimmungen vollste Beachtung und der Ge-meindcvertretung durch Ausrechthaltung der von ihr ^cliofftneu Entscheidungen das unbedingt nothwendige Ansehen zu wahren, so wolle die löbliche Gemeindevertretung beschließen: Herr Gust iv Pirchan sei mit diesem Gesuche abzuweisen. Herr Perko beantragt, dem Gesuche Folge zu giben. Bei der Abstimmung wird der Antrag der S.ktilZn mit Slimmenmchrlzeit angenommen und dann auf Verlangen deS Herrn Perko pro» tollirt, daß er dagegen gestimmt. Nach dem Antrage deS Herrn Karl Flucher wird bkjchlossen, den Gemeindeteich auf drei Jahre zu verpachten. Mit dem Pächter jedoch daS Uebereinkommcn zu treffen, daß er die Reinigung des Teiches im Frühling oder im Herbste des Iahreö 1873 gestattet. Nach dem Antrage deSseltzen Berichterstatters lvird die Ausgabe für die Lokalitäten der Feuerwelzr und fürdea Steigerthurm — 760 fl. — genehmigt. ^Bahnwesen.) Den bekannten Plan, betreffend die Erbauung einer schmalspurigen Lokomoliv-Eiscnbahs, Klagenfurt Völkermarkt-Rad-kerSburg. hat die Regierung der Kärntner Handels-kammer zur Begulachtung überwiesen. (Schadenfeuer.) In Unter-Täubling ist das WirthschaflSgebäude des Grundbesitzers Alois Kofsär mit Futter und Falirniffen abgebrannt. Der Schaden beträgt 1130 fl; biS zur Höhe von 600 fl. lvar daS Gebäude versichert. . ^ (A r be i t e r. B i ld u n g S v e r e in.) 3a der heutigen Versammlung, welche Nachmittag 2 Uhr im Lesezimmer siatlfindet, wird die Verhandlung über die Lehrwerkstätten fortgesetzt und soll u. A. auch die Erklärung der Katheder-Soziali- Doch St. Georges hat den Kopf nicht verloren. er zieht das Blatt Papier hervor, welches er noch nicht zum Satz gkgcben. und alS die Arbeiter sehen, daß sie noch Mehr „Prosa Boua-parteS". wie Gausstt sagt, hören werden, beruhigen sie sich einen Augenblick und dieser Augenblick retltt alles, denn der kommandircnde Offizier hat die Wache durch strenge Worte zurechtgewiesen ihnen die ^^ährung der Arbeiter gezeigt, und die erhitzten. entschiedenen Blicke, welche sie jetzt diesen zulversen, begleitet von den vorgestreckten blink^n-Bajonnelten. beweisen jenen, daß sie auf alles vorbereitet, zu ollem fähig sind. Der Direklor liest daS dritte Dokument; es ist daS Dekret, welches die Nationalversamm' lung auslöst, das allgemeine Stimmrecht wieder herstellt und die Wähler auf den zwanzigsten und einundzwanzigften desselben MonatS zu-sammenberuft. Hier sind keine hochtönenden Phrasen, keine glänzenden Metaphern, ein trockner, fester Aanz^ leistil; aber desto größer ist der Effekt, den dieses Dokument lzervorbringt, er verwirrt die Köpfe dt? Dlucker; die meisten sind nicht Wähler und diese sünf Zeilen stempeln sie dazu und geben ihnen eben so viele politische Recht, wie — wie Herrn von St. Georges, der ihnen dieseS Doku-ment Vorgelejen Hot. „Und jetzt an die Arbeit!" ruft dieser, alS fien zu Eisenach über die Nothivendigkeit von Fachkommifsionen zur Vorberathung der Arbeiterfrage besprochen werden. ^Tanzschule.) Herr Eichler d. j. auS Graz, diplomirter Lehrer der Tanzkunst, lvird in der ersten Hälfte deS MonatS November hier eintreffen, um wie im verflossenen Äahr seine Schule der ästhetischen Gymnastik, deS systematischen TauzunterrichteS zur körperlichen AuSbil» dung der Jugend zu eröffnen. Vom Thkatrr. Dienstag den 8. Oktober wurde die komische Operette „Flotte Bursche" und „Jugendliebe", Lustspiel in 1 Aufzug von Wilbrandt gegeben. Die Ausstattung der Operette war eine nette, die Leistung im Allgemeinen zufritdenstellend. Besondere Crlvähnung verdienen Frl. von Kozie-rowSka (Lieschen) und Herr Padewüh (Handwerts» bursche). welche ihre Parthien vortrefflich sangen und mehrmals gerusen ivurden; ebenso Herr Urban (Fleck), Frl. Harle (Frinke) und Herr Mondheim (iNeier) in dcr Szene mit den Eng» lälldern. In „Jugendliebe" tonnte Frl. Mestel in der Rolle der 16-jährigen Adelheid ihre ganze Kunst entfalten, und erwarb sich reichen Beifall. Am Mittwoch ging bri ganj leerem Hause „Uriel Aeosta", Drama in ö Aufzügen von Gutzkow über die Bretter. Frl. Maralt (Judith) welche eine prachtvolle Toilette zur Schau trug, und Herr Berthal (Uriel Aeosta) entsprachen der» an sie gestellten Anforderungen in hinlänglicher Weise, weniger können wir dieS von Herrn Kömmle (Banderstraten) behauplen, der weder durch scin Organ noch durch sein übriges Wesen in ein Drama paßt. Donnerstag: „DaS erste Kind". Posse mtl Gesang von Anton Langer. Trotzdem der Stoff ein alltäglicher ist — ein armcr Holzknechl (llrban) verschreibt, um Geld zu erhalten und sein Liebchen (Fr. Kömmle) heirathen zu können, sein erstes Kind dem Teufel ; dcr Ausgang ist natürlich ein glücklicher — so ivar doch sowohl wegen der Behandlung desselben als auch wegen der Darstellung der Erfolg ein durchgreifender. Bor Allem verdient Herr Urban unbkdingteS Lob; außerdem auch Frl. Horte und Herr Padewith; daß »Ich eine Statistin etwas ungeschickt gerirte. ist wohl nebensächlich. Schließlich glauben wir noch einem allgemeinem Verlangen zu entsprechen, wenn wir den Wunsch äußern, daß der Beginn der Vorstellungen auf 7 Uhr angesetzt werde; die Theaterbesucher wenn gar nichts vorgefallen wäre, „in einer Stunde müssen die Prottamationen ferlig fein." Die Macht der Routine ist eine unbegreifliche Macht! Die Chtfs deS Ateliers feuern die Arbeiter an, sie berechnen, wie lange der Satz für die verfchiedenen Preffen, die Arbeit der Metteurs-ett:.pagk, die verschiedenen Correkturen und endlich der Druck dauern wird und jehen, daß ihnen die Zeit auf die Minute abgemesjen ist; — sie haben vollständig vergessen, dliß sie fast alle Republikaner sind, und daß diese Arbeit dazu bestimmt ist. die Republik vielleicht zu stürzen; — sie liaben aufgehört Republikaner, Franzosen zu sein sie sind Arbeiter, die seit Jahren an eine Arbeit gewohnt sind, die sich mit dieser Arbeit verkörpert haben und denen man gesagt hat, daß in einer Stunde die . Arbeit fertig sein muß. Von neuem hört man daS Geklapper der Typen, die Inspektoren haben die Fahnenabzüge den Korrektoren gegeben und diese, ja selbst Gausset korrigirt. Fünf Minuten später hört' man das regelmäßige Klopfen der Presse, und ein Chef d'Atelier bringt Herrn von St. GrorgeS daS erste ExeM' plar der Proklamation deS Staatsstreichs. Bald ertönnt daS Klopfrn von einer anderen Seite, dann von einer dritten, vierten; ganze 'könnten dadurch Abends etivaS früher zur Ruhe kommen. Letzt- Most. Bei dcn Ginladungeu zur heutige» Hi»f-tafel in Ofen ist die vsterreichische Berfas sungSpartei nur wenig bedacht worden. Die ungarische Delegation hat den Voranschlag des Ministeriums deS Aeußeren ohne Bemerken genehmigt. Niktor Enianuel wiedersetzt fich der Unterdrückung der geistlichen Orden. ^ Eingesandt Lehrers Abschied. Samstag den b. d. M. versammelten sich die VolkSschullehrer Marburgs anläßlich de» Scheidens deS ehemaligen Oberlehrers der Bahn-Kolonieschule, im Gasthause deS Herrn WelS. Die Liebe u »d Freundschaft, welche die hiesigen Lehrer an den verehrten Kollegen band, zeigte sich am Besten durch die rege Theilnahme an diesem Feste. Auch der Obmann deS Lehrer-vereineS. Herr Prof. Domintufch und mehrere Lehrer vom Lande schlössen sich an. Ohne mich dcS Weiteren über ernst und hnmorstisch gehaltene Reden zu ergchen, bemerke ich nur. daß jeder der zurückbleibenden Freunde dem ausgesprochenen, innigen Bedauern über daS Scheiden eines, durch seine Freundlichkeit, seine eifrige Thätigkeit im Lehrervereine sowohl alS in dcr Schule so achtungSwerthen Kollegen auS tiefstem Herzen beipflichtete. Einzig daS Bewußtsein, daß derselbe nach einer Stadt wie Graz übersiedle, wo Behörde und Bevölkerung schul-sreundlich sind, milderte daS Herbe der Trennung. Nur Einiges sei ,nir gestattet auS der Lehr-thätigkeit des Herrn Kaltentgger anzuführen. AlS nach Ostern des JahreS 1871 die Kolonie-Schule eröffnet worden, war eS dessen eifrigstes Streben, die Anstalt mit Lehrmitteln derart auszustatten, dasS sie eine mustergültige genannt werden könne und D^mk dem ernsten Wollen und der kräftigen Unterstützung von Seite des Maschinendirektors Herrn Gottschalk in Wien gelang eS, diese Schule mit Lehrmitteln zu versehen, wie sie wohl keine Anstalt der Steiermark besitzt, und über welche sich außer vielen heimischen nnd fremden Be« suchern besonders die Herren Minister für Unterricht und Ackerbau und unser Herr Statthalter befriedigend aussprachen. Dem behlirrlichen Andringen deS Herrn Kallcnegger gelang eS ferner Pakete von Proklamationen werden gebracht, eingeschnürt und auf einen Wink deS Direktors hinunter getragen. Ein Inspektor nähert sich dem Herrn von St. Georges und fragt, waS die Arbeiter jetzt thun sollen, sie wünschen entlassen zu werden. Herr von St. Georges lächelt, er befiehlt die Annalen deS KriegSministeriumS weiter zu setzen und empfiehlt dem wachthabenden Offizier an. die ganze Nacht hindurch dieselben streogen Maßregeln zu beobachten! Da^n verläßt er Mit Herrn von Böville das Atelier und begibt sich in scin Kabinet, nachdem er noch befohlen hat, die Ballen der gedruckten Proklamationen in dic Droschke zu tragen, in welcher Herr von Lsville gekommen. Als beide sich allein sehen, reichen sie sich wiederum die Hand. ^Der erste Schritt ist geschehen und ist glircklich ,,e!ungen," sag^ St. GeorgeS, „möge für Frankreichs Heil alleS so gut abgehen." „WaS hätten wir grthan, wenn diese Menschen nicht hätten arbeiten wollen"^ fragt Beoille, „wenn sie nur einen Augenblick daran gedacht hätten, daß lvir ganz nnd gar von ihrem guten Willen obhingen und sie nicht zwingen konnten, zu arbeiten, dann —" „O, um deS HimmelStvillen keine Voraussetzungen, lieber Bsville." unterbricht St. George», trotz der ursprüaglichen Bestimmung, die Erwei terung der zweitlassigen Schule zu einer dreiklaffigen zu erzielen. Auch in kollegialer Hinsicht mar er bestrebt, für die Erhöhung der Gehalte seincr untergebenen Lehrer einzutretrn. Der höchst? Lohn, welchen sich Hr. Kaltene^,ger für sein rechtliches und redliches Vemühen um die Schule erwarb, war wohl daS rührende Schauspiel der weinenden Kinder und Eltern, welche ihn bei dem Schulfeste umringte» und den geliebten Lehrer baten, fie nicht zu vellaffen, nachdem ihn unliebsame Verhältnisse bestimmt hatten, auf seine Stelle zu verzichten. Nebenbei sei erwähnt, daß die Arbeiter der Südbahnwerk-stätten ein Gesuch um Wiederanstellung ihreS geachteten Oberlehrers an den BerwaltungSrath ein sandten, welches aber — erfolglos blieb. Mögt Herr Kaltenegger überzeugt sein, daß ihm die Achlung und Liebe Aller folgt, die Ge legenheit ,lthabt. ihn kennen zu lernen und somit rufe ich chm im Namen s. iner Freunde ei» herzliches Lebewohl zu. Marburg, am 9. Oktober 1872. Honig. Lehrer. Eingesandt. Die in der gestrigen „Tagespost" enthaltene Korrespondenz auS Marburg (Schulwesen) ist inioferne ungenau, als si? den Bericht über die in Rede stehende Sitzung deS StadtjchulratheS nicht vollständi.^ bringt. Allerdings würde unS das bloße Faktum der Ablehnung des betreffenden Antrages sowie die Bekämpfung desselben durch dei Stadtschulinfplktor genügen, den Geist, welcher diese Körperjchaft durchweht, zur Genüge zu kennzeichnen; allein wir halten uns zur noch besseren <^harakterisir»ng desselben und der Vollständigkeit wegen für verpflichtet, ein geflü-geltes Wort, daS in der er rähnten Sitzung ge^ sprochen werden durfte, hier zu veröff.ntlichen. Als nämlich der Herr Antragsteller außer den pädagogischen Bedenken, welch? gegen eine Ueber» füllung der Klasse vorglbracht werden können, noch anführte, daß lS auch aus Humanität gegen den Lehler geboten erscheine, aus den Anlrag ein-zugehen, brach Herr St . . . . .. in die tlosslschen Worte aus; „Um den ist'S nicht Schade, wenn er fünf Jahre früher umsteht!" Sollte" wir hinter dieselben statt deS AuSrusungS- villleicht ein Fragezeichen feßen? Ein Unparthciischer. „wenn, wenn! nun dann wäre der Staatsstreich mißlungen und die Herren Sozialisten hätten unS morgen an einen Laternenpsahl anknüpfen laffen." „Uns, und —" „Ja, uns und — lieber Bsville! doch jebt. wo der Rubikon überschritten ist, fallen sie sehen, wit hell der Stern Caesars leuchten wird l" Fünf Minuten später öffnet sich daS Thor der Nationaldruckerei, und die Droschke, in welcher Herr von Bsville kaum Platz gcfunden hat, iährt hinaus. . nur wird sie diesmal von einem der Pferde deS Direktors gezogen, da die Lost verdreifacht »st, und ein Sergeant der Garöe Munieipale, welcher dem über seine zweite Flasche Maeon eingeschlafenen Kutscher Hut und Mantel abgenommen und sich damit beklridet hat. führt sie der Rue de JvrufalkM zu. wo Herr von MaupaS, der Polizeipräfekt, sie in Empfang nimmt und die Ballen heraustragen läßt. Um halb drei ist Herr von Bsville schon im Elysee zurück und tvill dem Verfasser des Manuskripts den Bericht abstatten, daß der Druck vollendet sei, doch er kann ihn nicht sprechen, man sagt ihm, daß er schlafe. Cr wollte ja in allem seinen Onkel nachäffen, welcher vor 46 Jahren in der Nacht vom zum 2. Dezember gleichfalls auf einem Stuhl am Bivouakfeuer schlief . . . einige Stunden vor der großen „Dreikaiferjchlacht." Gingesandt. Zur Abwehr. Das Eingesandt in Nr. 120 dieses Blattes unter dem Titel: „Zum Rechtsbewußtsein in Marburg" betrifft meine Person und fordert mich wegen des unwahren, verleumderischen Inhaltes zur Abwehr hneS Nachmittags, erschienen der städtische Ingenieur Herr Zettel und ein Po-lizeimanu im Vorhauje der Kasino-Restauratton und ließen Mich rufen. Herr Zettel ertläkte. es werde mir bekannt lein, daß dem Herrn Bürger-Meister ein Nock gestohlen tvorden und zwar von einem meiner Kellner. Ich war darüber im höchsten Grade erstaunt und entgegnete: „Mir ist dir Sache ganz srcmd, ich weiß nichts davon l" Äls ter Polizeimana sagte, der Schneider, welcher das Kleidungsstück umgearbeitet habe, besinde sich eben in der Restauration, ließ »ch deiisUbeo ersuchcu. herauszukommen, lvo ei? uns mltlheilte. daß der Kellner ihm den Rock zum Abschneiden überbruchi habe. Darauf tvurde der Kellner her-beigeiusen und zur Rede gestellt; er läugnete die Aneignung des Rockes nlcyt. Ich entfernte Mich mit den Worten: „Hier ist er; machen Sie mit ihm, was Sie wollen", und ging dann in die Restauration zurück. Als später noch der SchnciSer und t«r Kellner über den Werth des Rockes stritten, dcruclkte ich erstcrem gegenüber, er möge nur die Wahrheit sagen und dann wurde von mir tn der ganz«» Angelegenheit kein Wort mehr gesprochen. Soviel zur Kennlnißtlahme sür das geehrte Publikum und zur Abwchr gegen einen unge-rechten Angriff. DkN Einsender, den ich teider noch nicht kenn«, fordere ich hienut auf. «ntweder zu be veljen, daß tch jemals in der voit ihm angegebenen Welse Micy geäußert, oder zu ivtder» rufen, sonst iväre ich genöthigt. ihn Wege» Verleumdung gerichtlich zu belangen. Ich lebe schon geraume Zeit in Marburg' meine Stellung tjt eine jo öffentliche, daß Mich das Publitum genau kennt, '.lltir darf «S dah^r um so lvenigrr gletchgill-g seln, ob meine Red-ltchkeit iM Geschäfte deratt gelaugnet ivird, wie eS lm Eingrsandt vom letzten Sonnlage geschehen, und ob dadurch metne Ehre, welche ich ourch die ganze lange Zeit meines Geschüftölebens immer mkaellos bewahrt habe und stets rein beloahren will, verletzt und mir eine HandlungSiveise vorgeworfen wird, tvelche vom Sirasrichter geahndet «Verden müßte, ivenn ich mich deiselben schuldig gemacht hätte. Da auswärtige Blätter das verleumderische Eingesandt nachgedruckt haben, so erioaite ich von der Ehrenhastigkett derselben, daß sie aucy diese meine Vertyeidigung zur Kennlniß ihrer Leser bringen. Marburg, 11. Oktober 1862. Johann Gschaider, RestaurationSivirlh im Kasino. Eingesandt. Aus dem hiesigen Rechtsleben. Am 2. März d. I. erschienen in der Nacht um 2 Uhr sünf Männer, beiläufig solche, wie sonst die Ruhestörer und boshaften Befchädiger fremden EigenthumS auszusehen pflegen, vor mei-nem WirthShause; sie schlugen gewaltig aus di? Thüre und verlangten, daß ich aufmache und die ganze Nacht offen halte. Da ich nicht öffnen wollte, so schlugen diese Füns mir alle Fenster-cheiben ein; eS blieb Mir also nichts übrig als hinauszugehen und Ruhe zu schaffen. Während dem eilte zum Glücke der Nachtwächter Jakob Ferk herbei, welcher zur Ruhe ermahnte; er wurde aber angegriffen und eS kam zu einer Balgerei, bei welcher Alois Schipp vom Nachtwächter einen gefährlichen Schlag erhielt. SMderbarer Weife wurde auch ich angeklagt. Bei der Verhandlung am 26. April ge- stand der Nachtwächter selbst, daß er jenen Schlag geführt habe und zwei Zeugen bestätigten eS und trotzdem wurde ich zu einer Geldstrafe von 5 fl., zum Kostenersatz, zu einem Schmerzengelde von ö fl., zu den Kurkosten im Betrage von 2 fl. 50 kr. und zur Bezahlung deS entgangenen Verdienste« im Betrage vom 6 fl. verurtheilt. Strasrichttr war Herr Sock. Ich ergriff den Rekurs und wurde vom Ober Landesgericht für nichtschuldig erklärt, soivie von allen Kosten loSgezählt. Wer aber Vergütet mir nun die zerschlagenen Fensterscheiben und die BerufungSkosten? Bruvndorf. 12. Oktober 1872. Johann Nekrepp. Hausbesitzer u. Viktualienhändler. An Herrn Anton Badl in Marburg. Für die freundliche unentgeltliche Uebertassung der Lokalitäten zur Ausbewahrunq der Appenate der freiwilligen Feuerwehr sagt Ihnen der WehrauSschuß im Namen der-selben den verbindlichsten Dank. Möge Ihr anSgezeichne-teS. oft bewährtes Beispiel zahlreiche Nachahmung finden. Marburg, 12. Oktober 1872. ^789 __Der WehrauSschuß. Herrn Frauz, Stationsches in Marburg. Für die rasche Beförderung der am 4. Oktober zum Brande nach Wind, geiftritz telegraphisch berufenen frei-willigen Feuerwehr, dureh welche eS allein möglich wurde, dem rasch umfichgreifenden, für den Ort Gefahr drohenden Elemente Einhalt zu thun. sowie für Ihre oft an den Tag gelegte Loyalität sagt Ihnen den verbindlichsten Dank 790) Der Wehrausschuß. Angekommene in Marburg. „Wohlschlager.«' Vom 1.-10. Oktob. Die Herren: M. TaSlein, Privat, a. Graz. A. Rosenberg. a. Graz. W. Seppe, Kanzleidir. d. Oest. Lloyd, a. Trieft. F. Müller, Kfm.. a. Wien. R. Tischler, Direktor, a. Graz. I. Hagen. Privat, a. Graz. F. Göbl, Oberinspekt., a. Innsbruck. L. Weber, Privat, a. St. Peter. H. Littrow, k. See.Jnspekt., a. Fiume. I. Strekenbach u. C. Schart, a. Pest. Braun, Kfm.. s. Dien., a. Wien. I. Aster, a. Coburg. M. Stra-chowicz. Sprachlehrer, a. Paris. J.Stiger, Kfm.. a. Graz. F. Gleich. Bildhauer, a. Wien. Dr. Mentzel, öff. Agent, Wien. Fr. Flamm, Privat, a. St. Peter. »PH. Lindner. Privat, m. Sohn, a. Tüffer. Frau L. Mulley, Vorstehers-Gattin, m. Sohn, a. Oberlaibach. Marburg, 12. Oktob. lW ochenmarktSbericht. Weizen fl. 6.40. Korn fl. Z.S0, ^Gerste fl. 3.30, Hafe fl.1 86, Kukurntz fl.4.—, Hirse fl. 4.10, Hirsebrein ff. 6.9l» Heiden fl. 8.30. Erdäpfel fl. 1.S0, Bohnen fl. 4.80 pr. Metz Kukurutzmeht fl. 8.—, Weizengries fl. 15.60, Mundmehl fl. 12.—, Semmelmehl fl. 11.—, Weißpohlmehl fl. 10.—. Schwarzpohlmehl fl.8.— pr. Cnt. Heu 1.50, Lagerstroh fl. 1.40, Futterstroh fl. 0.-. Streustroh fl. 0.90 pr. Cent. Rindfleisch 26, Kalbfleisch 32, Schweinfleisch zung 31, Lammfleisch 22, Speck fr. 34, Rindschmalz «0, Schwein-schmalz44, SchmeerL8, Butter56, Topfenkäse12, ZwiebetlV, Knoblauch 24, Krenn 10, Kümmel 48 kr. pr. Pf. Eier 1 St. 3 kr. Milch frische 10 kr. pr. Maß. Holz, hart 18" fl. 5.80, dto. weich fl. 4.60 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.60, dto. weich fl. 0.40 pr. Mepen. Pettau. 11. Oktob. (Wochenmarktsbericht.) Weizen fl. 5.50, Korn fl. 3.70, Gerste fl. 3.50, Hafer fl. 2.—, Kukuruh fl. 3.S0, Hirse fl.0.—, Heiden fl.2.30. Erdäpfel fl.0.-, pr. Metz. Fisolen 10 kr., Linsen 26, Erbsen 26. Hirsebrein 18 kr. pr. Maß. Rindschmalz 50, Schweinschmalz 48, Speck frisch 38, geräuchert 44. Butter frisch 40, Rindfleisch 28, Kalbfleisch 30, Schwernfleisch 28 kr. pr. Pfd. Milch, frische 12 kr. pr. Maß. Eier ü Stück 10 kr. Holz 36" hart fl. 11.—, weich fl. 8.- pr. Klafter. Holzkohlen hart 60, weich 56 kr. pr. Metz. Heu fl. 1.80, Stroh, Lager fl. 1.50, Streu fl. 1.— pr. Cnt. Die ergebenst Gefertigte erlaubt sich den ?. 1?. Ellern anzuzeigen, daß die Aufnahme zu dem Aprach- und Arbeits-Ruterricht, verbunden mit stlinzösischer Conversatiot» und Keicheustimde», mit 20. d. M. beginnt. — KoftmädchtN finder: daselbst billige Aufnahme nud können auf Ver-langen auch in Mllfik, Kltidtrmacht« und Ma-sthitlnähtn unterrichtet werden. Indem die Gefertigte für das bereits in sie gl'fetzte Vertrauen ihren Dank ausspricht, empfiehlt sie sich dem ferneren Wohlwollen. «tistrgoste Nr. 18. Zulle Oetmein, 795 vberstlt.'Waise. 742) VVie Ilzrdni'Mi' kMmxleltSiiIi üdoimmwt C»Vl«IviiKlaKSi» m ^säer Wde unä vereinst clieLeldkQ vom la^e äer I^ivlaKk mit .'ZVo olme XünäiAuv^, " .'»Vs"/« .'^otä^iAer XüuäißunZ, " «"/° 60 „ ^ue1> I^esorZt, die^sldo äen W!tn» UQÄ Vvi'kaKit' allöi' dcirsslliuässiAkii eü'eeteu /.um ^6>vL« uvä Vvrkttute IQ ^'eäki.' Nölie. Lei j^ffvetönkäufsn, äuroti Ull3er6 VVeeliselstudk; >veräell, I^önueQ aucli äsr XüuäiAun^ unterlie^ellÄe LiulaAeu oknv Küncilgung ^aliluvA ver^enäet ^erävn. _ver Vervaltiiilxsratli. Herrn Leopold Langeder, Wirth u. Fleischer. Alls Ihre in Nr. 122 der „Marburger Zeitung" erschienene Warnung habe ich nur zu erwidern, daß ich wegen derselben gegen Sie die strafgcrichtliche Anzeige beim Kreisgerichte in Cilli überreichte. 788) Josef Petz. Lokal-Veränderung. Ich mache hiermit die ergebenste Anzeige, daß ich mein 773 Bürsten- und Pinselgefchöft in die Herrengasse, gemaltes Haus^Msg verlkgt habe. Meinen geehrten Gönnern und Kunden für das mir seit 10 Jahren geschenkte Vertrauen herzlich dankend, gebe ich die Versicherung, daß ich bemüht sein werde, dasselbe auch fernerhin zu erhalten. Zugleich empfehle ich die bewahrte feinste l.av!(glan7>viok8v u Kaut8ekuk-l.sösi'8vkmisi'v^ welche ich stets frisch am Lager liabe. zur gefälligen Abnahme. Mit Hochachtung Karl Ludwig. AU aczlLsr', liat svill Ossetiäktslolca^l von ^vtsti av in llsr Postgas8s, m ttoi'i'n 8upan'8 liau8o, v!8-Ä-vi8 öon l.ottofls. Vklnicv dem ?. 1. kublilcum kiii' äas Krog8s VsrtrAuen, mit vvlodsm iod äurod 11 ^adrv in üsin (FSsedäLtsloicsl in äsr HsrrsrieaZSL, vvrmats Xvva^'s Haus«, dssdrt UQÜ izjtts mir anok im Qsnvi» I^olcal Alsi^e Vertrauen 2u solisiilcsii, vslotivs ioli clurol» dvkannts suts .^rdsit su rsodtfsrtixsn vsiss. LmpLenlv mied ksrnsr mit einer svlii' fti-a-sen all«r VattunKv» »«avr KItir«n, 6a iol» miok in üiosem neuen I^okal msdr sli8drsiten ^ann un6 äsder im 3tan6s bin, äas 8vt»Änstv, Lest« unä LlUixstv 2u distsn. IIovdg.oktuuxsvc>1l ZNichaet Ilger. Lsrrsuklsiäsr sigvnor Lrivugnng ewpkielllt äie XIeiZerHan6lunK voo «70) in- unil »Ksiznöisvlier II«svn» 6^ navk !>ila88 lrur Anfertigung Kvlieikl, HerrsuxaLse. I^iptauer?ri!U86ii, I^OVidl k«st«a IU«i»pt IDvtaßI»MßeÄSi^I»Nv emxüslilt Lolliz-ä ^U^t^sr, llNpliilül!. Eine Wohnung in der Stadt ist zu vergeben. (781 Anzufragen im Comptoir dieses Blattes. Em PriiMM lung gesucht und sogleich aufgenommen. AuS-kunst bei Herrn A. Tombasko. 780 s. November AL, Dieses Lotto-Anlehen im Betrage von N. I.72S.S«« Oe. W. wird im Wege jährlicher Verlosungen mit dem bvÄeutvnckvn vetraKv von il. S.9SS,V8<> ö. W. ruckgezahlt. .Ie«Iv» I»» luus« nilnüvitten« 30 tl. xvivtnnen. Jni Jalire finden 5 Aiehuugea mit Haupttreffern von 4v.v S»I»dur«vr - I>o»o» llf 2S S Vo V Um Jedermaim den Ankauf dieser Lose zu ermöglichen, werden dieselben auch auf Raten mit 1 (Stempel ein- für zum Preise von 30 fi. 1 i? Zu entrichten ist, und man nach Abzahlung de» LoSpreiseS L lngalie verkauft, so zwar, daß ^ "» da» Original-Sälzburger-Loö auSgefolgt erhält. Wahrend der Einzahlung spielt man ganz allein auf alle Treffer mit. (771 nllr V^svk8vl8tul>0 d«r k k priv ^iensr NSNllvl8!lANlt, vormals ^ol,. L. 8otkon in Vivn, Graben Rr 13 Derlei Lose sind unter den gleichen Bedingnissen zn haben bei Ißardurg. K. k. konzessionirte .H»rivat'Agentie, Kentral-Heschäfts-Kanzlei des Anton Koiniggi IIorrvi»x»»»o, ILao»u»vror'»oI»o» Ls.u» I?r. 2S2 Dienst-Vermittlung. ?Dienstp lSt^e und Stellen, sowie jiDienst' und Stellensuchende k^jeder Kategorie befinden sich stet» in Norinerknng. Ein verläßlicher Herrschaft ö-^^Kutscher und Bedienter werden !nnter guten Bedingungen sogleich 'aufgenommen. Vcrliißljchc Arbl^iter 'des Lesens und Schreibens kundig, ^werden gegen Wochenlvhn von 4. 5, >6 bis7fl. nebst Tantiemen nach Ver-ji»dicnst, sogleick dauernd aufgenommeu. vh,lungsmtethe. Mehrere Wohnungen, beste ^hend aus 1—5 Zimmern s. Zugehör, jiwerden zu mietheu gesucht.__ verkaufen. verschiedene Nealitilten, xalS: Stadt' nnd Vo^tadt-Häuser, ^schöne Weingärlen und Laudrealitä-!ten werden zum Kaufe empfohlen uud Beschreibungen nebst Verkattsö bedingungen an direkte Käufer mit gewüuschten Auskünften ertheilt. Eine sehr schön gelegene, ertragreiche Weinga rt-Realität mit einem gnt und solid gebanten Herrenhause, großem Keller auf 200 Startin, Presse, WirthfchastSgebäuden, 3 Winzereieu; Grundkomplex 19 Joch darunter 13'/, Joch Rebengrnnd, zur Hälfte mit Edelreben, der Obstgarten mit 1000 St. veredelten Obstbäumen bepflanzt! nur 1 Stunde von einer Bahnstation entsernt. Wird sammt kunüuZ instruotus wegen Kränklichkeit des Besitzers nm 19.000 fl. verkauft nnd kann die Hälfte des Kauf-schillingS darauf iutabulirt bleilien. Eine sehr schön gelegene Weingartreal i tät mit gut bearbeitetem Rebengrund, einem Herren-Hause, 1 Wiuzerei u. großem Keller, dann WirthschaftSgebäuden m. Aecker, Wiesen u- Hochwald; schön arrondirt, sehr erträglich, ebene Zufuhr. Eine sehr erträgliche Hub-Realität, nur Stunden vont einer Bahnstation entfernt, mit einem/ gut gebauten Wohnhause mit großem? Keller und Presse, zwei WirthschastS-^ gebäuden, einem Herrenhause mit^ Keller, Presse und einer Winzerei ein Grnndkomplex von 27 Joch, da-darunter 8 Joch Rebgrund Mit vorzüglichen Reben beflanzt; nachgewie-en 10"/g Reinerträgnißi — sammt^ tun^us instruvtus. Ein stockhohes, in einer sehr belebten Gasse stehendes, zu jedem^ Geschäfte geeignetes Stadthaus» mit 2 Gasseufrouten sammt Stallung.Ä GewerbSlokalitäteu uud Keller; das/ ZinSerträgniß kann durch geeigneten^ Zubau vo?: ö bis auf 10°/„ steigen.», Dampfsäge von 14 Pferde-! kraft sammt Zugehör und Bauplatz^ nächst dem Südbahnhof um 3000 fl.j! Eine viersitzige Kalesche,» zunr Schließen, gut erhalten, billigst.^ Auskunft wird schriftlich nur ge^ttn Einschluß von 50 kr. erttieilt. Lolial - VerSlldtlllng. Ich beehre mich ergebenst anzuzeigen, daß meine Faßbinderei sich seit 1. d. M. in der Schillerstraße Nr. 148 im eigenen Hause befindet. Gleichzeitig danke für daS mir bisher geschenkte Vertrauen und werde auch fernerl)in bemüht sein, meine ?.1'. Kunden aus daS re elfte und billigste zu bedienen. Hochachtungsvollst 772 Faßbindermeister. Auch ist schwarze Gartenerde zu bekommen. Eingesandt. Herrn Petz in Brunndorf. Anf Ihre Eingabe und Rekurs, welchen Sie am 3. d. M. bei der löbl. Bezirks-hauptmannschaft eingereicht haben nnd was mir vorgelesen wurde, sage ich Ihnen, daß Sie ein gottvergessener, gewissen» und charakterloser uuverschämter Lügner und Verleumder sind. Leopol dLangeder, 794 _Gastwirth u. Fleischer. Fuhrwagen lverden zu kaufen gesucht. Anfrage im Comptoir dieses Blattes. (792 Gesucht wird ein Ablöser für eine Restauration in Marburg oder ein verrechnender, kautionsfähiger Kellner. Auskunft ertheilt Herr L. Mitteregger, Kaufmann. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Janschitz in Marburg. 2. Ii. 8t. a.