Drgan der Verfass migspartei i» ürain. Rr. 219 AbonnementS.BedingnNie: Ga«,i,'.hrig: Fiir LaibaL fl. 4.— Mit Post fl. S.— Haldjädrig: . . . 2.— , . . 2.5k Likrtcljiihrig: , . . I.— . . . 1.2k FUr Zustellung in'S HauS: BierteljShrig 10 ir. Samstag, dru 18. Oktober. Insertion; - Preis e: Einspaltige Petit-Zeile L 4 Ir., bei Wiederholungen L 3 lr. — Anzeigen bis s Zeilen 2V Ir. Red»ction,Ad mi »ist ration».Expedition: Herrengasse Nr. 12. 1884. tver lj»t Urcht? So bezeichnend cs auch für die derzeit im Lande herrschenden politischen Zustände sein mag, daß die deutsch-liberale Landtagsminorität sich erst durch einen Act der Abstinenz für nne von einem Mitglieds der Majorität ausgesprochene und vom Landtagsvorsitzenden nicht gerügte Beleidigung eine halbwegs ausreichende Genugthuung verschaffe» konnte, gestaltete sich doch dieses Vorkommnis; nicht minder interessant durch die Streiflichter, welche dasselbe nachträglich auf die Art und Weise warf, wie seitens der Landesregierung bei den Lanvtagswahleu des Vorjahres mit der Zusammenstellung der Wählerliste des Großgrundbesitzes vorgegange» winde. Als der Landespräsident in seiner von uns schon neulich gewü.digten Beantwortung der Interpellation wegen fortwährender Verzögerung der Genehmigung des Spareassebeschlnss s betreffs Errichtung einer deutschen Volksschule iu Laibach unter anderen herbeigezogenen Entschuldigungen auch auf die Nothwendigkeit der Einholung von Aeußerungen des Gemeinderathes und Stadtmagistrates hingc-wiesen hatte, war ihm vom Abg. Luckmann anläßlich der Debatte über das Collegium „Marianum" gewiß mit vollem Rechte mtgegengehalten worden, wie wenig die Einholung der fraglichen Aeußerungen der Sache dienlich sein könne, da man sich ja nur zu erinnern brauche, wie der Stadtmagistrat im vorigen Jahre, als er von der Landesregierung vor Zusam- Tettillelott. Die Kunst am häuslichen Herde. Von Eduard von Strahl. 2. Der Pultlastcii und die Cubiiiclc. In dem Maße, als die Kunst des Schreibens aus der stillen Klosterzelle und der vereinzelten Stube des profefsionsinäßigcn Gelehrten in das öffentliche Leben heraustrat und zum Gemeingute wurde, im selben Maße machte sich auch das Bedürfnis, geltend, ein Geräth zu schaffen, welches auch in technischer Beziehung geeignet schien, den Anforderungen der Ausübung dieser Kunst gerecht zu werden. Der sogenannte „Schreibtisch" ist ein speei-fisches Kind der Neuzeit. Bis zum Beginne des laufenden Jahrhundertes war es das „Pult", welches bald in tragbarer Form für sich allein, znmelst aber in Verbindung und als Bestandtheil des Kastens als Unterlage'beim Schreiben zu diene» hatte. Ein derlei Pultkastm bestand in seinem orga-Gefüae auö vier Bestandlheilen: dem Unter-tbeile mit 3 bis 5 Schubladen, dem Mitteltheile wir lierausschiebbarem oder »mzuschlagendem Schreibpulte dem Aufsatzkaste.. ,n,t mehreren theils offenen, «,6ski'rtcn kleinen Laden und endlich der Be- L "«»'Uch«" 'E-b d°. n.ch >„ eine abgestutzte Pyramide endenden Hasten«. menstellung der Wählerliste des Großgrundbesitzes um einen Ausweis der landtäflichen Häuser in der Stadt angegangen wurde, diesem Aufträge entsprochen habe und wie mangelhaft und befangen das bezügliche Verzeichnis; abgesaßt wurde. Als nun Abg. Grasselli die letztere Behauptung in ganz ungualisi-eirbarer Weife als böswillige Verleumdung bezeich-nete, konnte sich der Abg. Luckmann im Hinblick auf notorische Thatsachen und die bekannte Verhandlung vor dem Reichsgerichte darauf berufen, das; die Landesregierung bei dieser Verhandlung die von ihr beliebte Zusammenstellung der Wählerliste des Großgrundbesitzes hauptsächlich mit dem vom Stadtmagistrate ihr vorgelegten Verzeichnisse der landtäf-lichen Häuser in Laibach zu rechtfertigen versuchte, von welchem aber nachträglich unzweifelhaft con-statirt wurde, daß darin nationale Besitzer angegeben waren, die gar nicht hineingehörten, und daß liberale, die auszunehmen gewesen wären, ausgelassen wurden — ein Vorgang, der die gebrauchte Bezeichnung: „mangelhaft und befangen" nicht nur als vollkommen gerechtfertigt, sondern als eine noch besonders milde erscheinen ließ. So stellten sich die Verhältnisse nach dem dar, was bisher über die vorjährige Zusammenstellung der in Rede stehenden Wählerliste bekannt war, und hiernach lag das Verschulden in erster Linie auf Seite des Magistrates; wir sagen in erster Linie, weil es unter allen Umständen nicht nur für den Magistrat, sondern auch für die Landesregierung Die Vorderfläche solcher Kasten ist in den meisten Fällen wellenartig geschweift, mit Einlegearbeit (Intarsien) verziert und belebt. Die Kunst der Jntarsie war schon den Römern bekannt. Sie beschränkte sich jedoch anfänglich bloß auf das Linien-ornament, indem man in dunkles Holz lichte, in lichtes dunkle Holzstreifen einstemmte, dieselben an verschiedenen Stellen kreuzte oder nach dem Muster des sogenannten Mäanderstabes miteinander verband und so mannigfaltig eaffettirte Bildflächen gewann. Später mochte das Mosaik auf den Gedanken geführt haben, das Holz verschiedenartig zu färben und mit solchen Einlegehölzern auch andere Blatt-, Blumen- oder sigurale Ornamente, ja ganze Bilder darzustellen. Dabei wahrte man jedoch sorgfältig das ästhetische Grundgesetz, das; bei einer regel- und stylgecechten Jntarsie das Bild immer innerhalb der Flüche liegen müsse, daher Darstellungen von Gegenständen mit tiefer Perspective oder solche, welche sich stereoskopisch von der Fläche abheben, für die Jntarsie minder geeignet erscheinen. Gar oft wählte wan statt des Holzes auch anderes Material zu den Einlegearbeiten, wie namentlich : Elfenbein, Schildplatt, Zinn, Messing und andere Edelmetalle, ja sogar den Marmorstein. In der Neuzeit haben die Laubsäge und die Leichtigkeit, außereuropäisches Farbeholz zu beziehen, ebenso geboten als leicht war, sich durch Einsichtnahme in die Landtafel einen vollständigen und verläßlichen Ausweis der landtäflichen Häuser zu verschaffen. Diese bisherige Ausfassung fand ihre Begründung in den von der Landesregierung im Verfahren vor dein Reichsgerichte ausgestellten Behauptungen, daß sie sich ganz an den vom Stadtmagistrate über erhaltenen Auftrag am 22. Mai 1883 vorgelegten Ausweis gehalten habe und daß sie keinen Anlaß hatte, die Nichtigkeit dieses vom Magistrate als der politischen Bezirksbehörde vorgelegten Ausweises zu bezweifeln und zu controliren. Nach Inhalt dieser Behauptungen der Landesregierung, die sie in so unzweideutiger Form und bei einem so wichtigen Anlasse vorbrachte, war wohl nur die einzige Annahme zulässig, daß es sich hier um einen streng amtlichen, insbesondere auch formell vollkommen correcten Ausweis des Magistrates als politischer Bezirksbehörde, kurz, um ein durchaus offieielles Schriftstück handle, indessen aus den an anderer Stelle vollinhaltlich mitgetheilten, in der 10. Landtagesitzung vom Abg. Luckmann abgegebenen Erklärung, wie aus sonstigen vom Bürgermeister Grasselli in dieser Angelegenheit gemachten Mit-theilungen nun schließlich hervorgeht, daß ein derartiger Ausweis der landtäflichen Realitäten im Stadtgebiete vom Stadtmagistrate im gefchäftsoro-nungtzmäßigen ossiciellen Wege überhaupt »icht abgegeben worden ist. Wer ist also im Recht: Die Landesregierung, wesentlich beigetragen, die Jntarsie zu verallgemeinern' so das; zu besorgen steht, es werde das Streben, sich hiebei zu überbieten, zu Geschmacksverirrungen führen, wie sie sich hie und da entweder in dev ungeeigneten Wahl des Ornamentes, in der Ueber-ladung des verfügbaren Raumes oder in anderen Verkehrtheiten schon dermalen bemerkbar machen. Beachtenswert!) bei diesen „Pultkasten" ist auch die dritte Abtheilung, das ist der sogenannte Aussatz-kasten. Auch hier gilt die Dritttheilung als Grundregel. Rechts und links slankiren kleine, übereinander gestellte Laden den in der Mitte befindliche», gewöhnlich mit einer Thüre abschließbaren Hohlraum, der bis zur Rückwand des Kastens reicht und mit theilS sichtbaren, theils geheimen Laden und Fachwerk ausgestattet wurde. Hier befinden sich versteckt jene Riegel, welche mit einem einzigen Schube die ganze Reihe der rechts- und linksseitigen Laden öffnen oder sperren. Auch dieser Aufsatzkasten ist wellenartig geschweift und mit Intarsien geziert, wobei insbesondere der geMöhnlich einflügeligen Abschlußthür des Hohlraumes als der am meisten in das Äuge fallenden Stelle eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Der Geschmack und die Ebenmäßigkeit in der Schweifung der Außenfläche, die künstlerische Benützung derselben zur stilvollen, mit dem Aufbaue die sich ausdrücklich auf einen Ausweis des Magistrates als politische Bezirksbehörde, somit auf ein amtliches Schriftstück beruft, oder Bürgermeister Grasselli, der sagt, daß ein derartiger osficieller Ausweis vom Magistrate gar nicht abgegeben wurde? Es schiene uns doch im hohen Grade wünschenswert!), daß ein so eclatanter Widerspruch aufgeklärt würde, ja wir meinen, daß die Stellung der Landesregierung eine präcise Klarlegung des Sachverhaltes unöedingt erfordern müßte. Auffallend bleibt es doch jedenfalls, daß die Erklärung des Abg. Luckmann, wodurch die Behauptungen der Landesregierung im reichsgericht- j lichen Verfahren auf einmal i» höchst sonderbarem! Lichte erscheinen, von Seite des Negierungsvertreters im Landtage unwidersprochen blieb. Wenn jedoch wirklich der Landesregierung ein amtlicher Ausweis gar nicht zur Hand gewesen wäre: wie konnte sie dann ihre Verteidigung vor dem Reichsgerichte in der mehrerwähnten Fassung führen, wie konnte sie aber auch auf ein solches unosficielles, also unbeglaubigtes Schriftstück hin die Wählerliste zusammenstellen, wo es sich doch um die wichtigsten Rechte des Staatsbürger handelte und gewiß die äußerste Genauigkeit und Gründlichkeit strengstens geboten erschien ? Wie das Vorgehen der Landesregierung in diesem Falle beschaffen war, geht übrigens wohl am besten aus dem Umstande hervor, daß ja vom Reichsgerichte tatsächlich erkannt wurde, es habe seitens derselben eine Verletzung verfassungsmäßiger > Rechte stattgefunden. Wir begnügen uns mit dieser Darstellung des faktischen Hergangs und den wenigen daran geknüpften Andeutungen. Eine weitere sehr naheliegende und gewiß sehr lohnende Kritik dieses Falles müssen ! wir Angesichts der gegenwärtigen, schon oft beklagten Preßzustände unterlassen; doch wird mindestens so viel zu sagen erlaubt sein, daß diese ganze Affaire, betreffend die vorjährige Zusammenstellung der Wahlliste des Großgrundbesitzes, zu den markantesten Vorgängen in unserem öffentlichen Leben gezählt werden kann; sie bildet ein weiteres zu den vielen anderen Momenten, aus denen sich die Gesammthaltung der! leitenden Stelle des Landes und insbesondere ihr Vorgehen gegen die Deutschen in Krain zusam-rnensstzt. Hur velnitte über die ^gnirfnigt, deren Verlauf wir im Allgemeinen bereits in unserer letzten Nummer mittheilten, tragen wir heute noch die Ausführungen des Abg. Baron Schwsgel nach. Derselbe sagte im Wesentlichen Folgendes: Ich habe mir das Wort erbeten, nicht um zu den Anträgen, über welche heute verhandelt worden ist, direct zu sprechen, sondern um eine Angelegenheit anzuregen, die mit beiden Fragen im innigsten Zusammenhänge steht. Ich hoffe damit auch einem heute ausgesprochenen Vorwurfe zu begegnen, daß von dieser Seite des Hauses in der hochwichtigen, heute in Verhandlung stehenden Agrarfrage kein merilorischer positiver Antrag gestellt worden sei, woran ich die weitere Hoffnung knüpfe, daß der Antrag, welchen zu stellen ich mir erlauben werde, die Zustimmung sämmtlicher Mitglieder des hohen Hauses finden werde. Ich und meine Gesinnungsgenossen begrüßen mit Freude jeden ernsten Antrag, der zur Förderung der wirtschaftlichen Jnteressm des Landes eingebracht wird. Niemand kann lebhafter als wir wünschen, daß Uebelstände beseitigt werden, welche in der letzten Enquöte über die Agrarverhältnisse in Krain erörtert wurden. Ich will nicht untersuchen, ob diese Erörterung eine erschöpfende, und auch nicht, ob die Anträge sämmtlich zweckmäßig und begründet waren, welche der Landesausschuß auf Grundlage der Resolutionen der Agrar-Enquvte dem Landtage zur Verhandlung vorgelegt hat. Ich für meine Person möchte auf den Vorbehalt; „eum dsneüeio inventLi'ii" in dieser Beziehung nicht vollständig verzichten. Auch möchte ich heute in der Specialdebatte weder mit dem Herrn Berichterstatter, noch mit einem der Herren Vorredner in dieser Debatte über einzelne Ansichten polemisiren, die hier ausgesprochen worden sind, und die ich nicht theile und die unter anderen Umständen, meiner bescheidenen Ansicht nach, leicht zu widerlegen wären. So wäre es beispielsweise nicht schwer oder vielleicht auch angezeigt, den Abgeordneten für die Landgemeinden Planina und Adelsberg, welcher den freiheitlichen Fortschritt der vergangenen Jahre hier auf die Anklagebank gestellt und für den Niedergang des Bauernstandes verantwortlich gemacht hat, daran zu erinnern, daß unser Bauernstand die werthvollsten Errungenschaften dieses Jahrhundertes, die Befreiung von den Fesseln des Unterthansver-bandes durch die Grundentlastung und die Befreiung von dem Banne der Unwissenheit durch die Schule wesentlich nur diesem freiheitlichen Fortschritte verdankt, welcher leider in unseren Tagen gar so leicht der übrigen Theile des Kastens in Harmonie stehenden Jntarsie, die präcise Arbeit an den Laden, die sinnreiche Methode, die geheimen Fächer zu maskiren, und vor Allem die glückliche Wahl und Zusammenstellung der schon in der Natur verschieden abgetönten Holzgattungen im Längen- und im Querschnitte bild.'N das Kriterium zur Werthschätzung solcher Kasten, die schon im Allgemeinen aus den Beschauer dm Eindruck der Ruhe und Solidität zurücklassen. Hier war die Schablone nahezu ganz ausgeschlossen und trat an ihre Stelle die künstlerische Individualität des Schreiners, welcher an solcher mühevoller Arbeit reichlich Gelegenheit hatte, zu zeigen, ob und was er gelernt hatte und an Geschmack und gediegener Arbeit zu leisten vermöge. Unter solchen Umständen ist es leicht begreiflich, daß derlei Pultkasten wegen ihres selbst unter den damaligen Verbältnissen ziemlich hohen Anschaffungspreises wohl nur von den vermöglicheren Schichten der Bevölkerung beigeschafft und in den Familien als eine Art kostbaren Familiengutes durch Generationen bewahrt wurden. Sie sind daher auch in Krain nur selten noch zu finden und fehlt bei den meisten der Theil der Bekrönung, der übrigens unwesentlich ist. Beachtenswerth bei diesen Kasten ist endlich auch das Beschläge. Dieses aus verzinntem oder vergoldetem Bleche ist mit Punzen, Buckeln, Linien, Stanzen ornamentirt, in schöne Formen getrieben, oft ciselirt Zumeist sind es sogenannte Tuttenknöpfe aus Bietall mit ornamentirter oder eingekerbter Oberfläche, die aus einer Rosette hervorragcn, oder aber ovale, mehrfach geschweifte Ringe, welche bei den Laden als Handhaben zum Herausziehen dienten. Die Schlüssel sind zumeist Hohlschlüssel. Wo dies; nicht der Fall, ist der Schlüsselhals canelirt und mit Einkerbungen geziert, während der Kopf entweder mit einem mouogrammartig verschlungenen Namenszuge oder mit einem der Füllung des gothischen Spitzbogensensters ähnlichen Ornamente ausgefüllt erscheint. Die in der Neuzeit so schwunghaft betriebene Imitation alter Möbelstücke und Kunstformen scheint dem „Pultkasten" mit einer gewissen Absichtlichkeit auszuweichen, was seinen Grund nicht nur in der mühsamen und daher auch kostspieligen Arbeit, sondern wohl zumeist darin haben dürfte, daß derlei Kasten wegen ihrer in die Höhe und in die Breite strebenden Dimensionen weite Wandslächen und hohe Zimmer beanspruchen, worüber nicht Jedermann zu verfügen in der Lage ist. Mit umso größerem Eifer und lohnenderem Erfolge wendet sich das Kunstgewerbe derzeit der Jmitä- und leichtsinnig verleugnet und verleumdet wird. (Rechts: Bravo, sehr richtig!) Doch darüber will ich nicht sprechen. Ich möchte nur constatiren, daß mir in den verschiedenen Anträgen, die bezüglich der Resolutionen der Agrar-Enquote in diesem hohen Hause eingebracht und theilweise auch verhandelt worden sind oder aber demnächst zur Verhandlung gelangen sollen, eine wesentliche Lücke zu sein scheint, welche ausgefüllt werden muß. Die heutige Verhandlung berührte, wie wir in der Generaldebatte gehört haben, so ziemlich alle jene Angelegenheiten, welche in der Enguste zur Sprache gebracht worden sind, und es erscheint mir daher heute der geeignete Anlaß, einen Antrag zur Ausfüllung dieser Lücke im hohen Hause einzubringen. Dieß umso mehr, weil ich glaube, daß vorausgesetzt werden kann, daß nunmehr weder von Seite des Landesausschusses, noch von irgend einer anderen Seite Anträge nach dieser Richtung eingebracht werde», obwohl im Berichte des Landesausschusses speciell bezüglich der Punkte 4 und 5 der Enquöte Resolutionen weitere Anträge in Aussicht gestellt worden sind. Die Lücke, die ich nun erblicke, bezieht sich auf die im Punkte 5 der gedachten Resolutionen theilweise angedeuteten Mittel zur Hebung der Landwirthschast. Es heißt in dieser Resolution unter Anderem: „Das Wirtschaftssystem soll entsprechend den Forderungeg der Gegenwart eingerichtet werden. In den Wäldern muß eine bessere Wirtschaft beginnen. Es ist wünschenswert, daß ein Gesetz über die Vertheilung der Gemeindeweiden geschaffen werde." Ich bin, ineine Herren, mit diesen Beschlüssen der Enquote vollständig und aus innerster Ueber-zeugung einverstanden; daraus entspringt aber für mich die weitere Ueberzeugung, daß es unsere Pflicht sei, nichts zu versäumen, um wenigstens jene Mittel, welche uns heute unzweifelhaft schon zur Verfügung stehen, zum Wohle unserer ländlichen Bevölkerung in Anwendung zu bringen. Ich brauche Sic wohl auf die großen Nachtheile nicht aufmerksam zu machen, die für den Betrieb jeder rationellen Landwirthschast aus der großen und unzweckmäßigen Parzellirung der Grundstücke erwachsen, und in Krain, wie das die Statistik am Besten nachweist, ivalten in dieser Beziehung die denkbar ungünstigsten Verhältnisse ob. die dringend eine Abhilfe erheischen. So lange diesen Uebelständen tion von Eabinets und Interieurs zu, von denen fast jede Kunstausstellung so schöne und formvollendete Exemplare aufzuweisen hat, daß sich das Auge jedes Kunstfreundes daran weidet. Unter dem Gattuugsnamen „Cabinet oder Interieur" versteht man kleine, leicht überstellvare, an keine bestimmte Unterlage gebundene Kästchen der verschiedenartigsten Formen, deren charakteristisches Merkmal darin bestellt, daß das Innere mit reichem Fachwerke, Laden, Thüren und geheimen Depost-torien ausgestattet ist und so gleichsam ein geheimes Eabinet bildet, nur Dem in allen Theilen zugänglich, der den Schlüssel zu diesen Geheimnissen kennt und besitzt. Sie kamen um die Mitte des 16. Jahrhunderts auf und machten die Stylwandlungen der Spätrenaissance mit durch. Derlei Eabinete sind von Außen oft mittelst unansehnlicher Thüren geschlossen, aber wenn man dieselben geöffnet, daun erschließt sich der mit dem feinsten Geschmacke künstlerisch ausgestattete innere Mechanismus — das Interieur. Da glaubt man oft schon an das Ende gelangt zu sein, aber siehe va — ein Druck auf einen geheimen Riegel, das Verschieben irgend eines kaum bemerkbaren Punktes, und eS öffnet sich bald oben, bald unten oder seit-lings irgend eine früher nicht bemerkte Lade deS Fachwerkeü und weist eine neue Reihe von zachem nicht so viel als irgend möglich begegnet wird, werden wir jenes Wirtschaftssystem, wie die Agrar-Er.qukte cs empfohlen hat, den Forderungen der Gegenwart entsprechend, nicht einzurichten vermögen. Auch die Regulirvng der bäuerlichen Erbfolge und die Begründung von Heimstätten werden, wenn überhaupt, kaum von einem guten Erfolge begleitet oder überhaupt kaum irgendwie von Werth sein, so § lange nicht auf dem Wege der Commassirung oder der Theilung der Wirthschaftsgründe solche Wirth-schaftskörper geschaffen werden, welche sich den erhöhten Ansprüchen der Gegenwart gegenüber erhalten können. So lange nicht aus dun Waldlande Enklaven beseitigt und die Waldgrenzen arrondirt werden, akaube ich, daß ebenso eine rationelle Bemirth-schaftung unserer Wälder, die ebenfalls die EnquLte -^nsieblt nicht durchführbar fein wird, vorausgesetzt auch nws ich in erster Reihe als das Wichtigste anerkenne und bezeichne, daß die Forstgesetze in Zukunft strenger und besser als bisher gehandhabt werden, eine Voraussetzung, bezüglich welcher ich mit Neranügen csnftatiren will, daß der Herr Landes-vräsident zum Schlüsse der Agrar-Enquöte bereits auch die bündigsten Zusicherungen ertheilt hat. Auch über die Vertheilung der Genre,ndegründe bestehen im Lande kaum irgend welche Zweifel und der Landtag hat in früheren Sessionen schon wiederholt und ausführlich mit dieser Frage sich beschäftigt. In der That fast unbegreiflich, wie ein so kostbares Nationalvermögen, wie wir es in unseren ausgedehnten und ungeteilten Gemcindegründen besitzen, nicht besser, nicht ergiebiger als bisher verwerthet wird Mir erscheinen die angedeuteten Uebelstande ebenso unzweifelhaft, als wie die Mittel zur theil-weisen Beseitigung dieser Ucbel an der Hand gelegen s^ Ihnen, meine Herren, die Gesetze bekannt, welche im Neichsrathe am 7. Juni 1883, sud Nr 92, 93, 94 des Neichsgesetzblattcs, beschlossen wurden, betreffend die Zusammenlegung der landwirthfchastlichen Gründe, die Verenngung des Waldlandes, von fremden Enclaven und d,e Arron-diruna von Waldgrenzen, die Theilung gemeinschaftlicher Grundstücke und die Regulirung der hierauf berüalichen gemeinschaftlichen Benützungs- und Ver-wallungsrechte. I" diesen Gesetzen sind uns d,e Mittel zur theilweisen Beseitigung der angeführten Uebelftände an die Hand gegeben. Die localen Verhältnisse im Lande und in den einzelnen Gemeinden erfordern jedoch bei Anwendung der grundsätzlichen Bestimmungen dieser Gesetze eine ernste und ein- 7^ kleineren Laden auf. Eine Lade enthält oft einen doppelten, ja dreifachen Boden, in welchem wieder neue Fächer eingeschachtelt sind. Es ist begreiflich, daß die Eonstruetwn eines solchen Eabinets viel Zeit und Mühe, eine ganz besondere Genauigkeit und geläuterten Geschmack erfordert, daher der Preis derselben zumeist ein sehr hoher ist. Und da derlei Erzeugnisse bei längerem Gebrauche leichter zu Schaden kamen und bei der versuchten Nestaurirung gar oft noch mehr litten, so erklärt cs sich leicht, daß solche Eabinets, insbesondere von feinerer Mache, in ihrer Ursprünglichkeit gegenwärtig nur sehr schwer inehr aufzufinden sind. Die Vielfältigkeit der Formen und des dabei verwendeten Materiales, sowie der enge uns hier oeaönnte Raum macht eS uns nicht gut möglich kier die weiteren Details dieser Kunstform ausein-andermfetzen. Deshalb verweisen wir Diejenigen, sich darum interessiren, auf jenes prachtvolle und «".s.erailtigc Cabinet, welches V. Teirich in Wien im Anstraae Sr. Majestät des Kaisers zu Stande ? und dessen Beschreibung, Abbildung und getheilt haben. ^ _________ gehende Prüfung, welche einem einzelnen Mitglieds dieses hohen Hauses nicht möglich ist und wofür auch die kurz bemessene Zeit der Verhandlungen des Landtages in dieser Session kaum ausreichen wird. Es erscheint mir also in dieser Angelegenheit, wie vielleicht in keiner anderen, dringend geboren, den Landesausschuß zu beauftragen, daß er sich mit der angeregten Frage eingehend befasse, die Verhältnisse nach allen Richtungen prüfe und klarstelle und dem hohen Landtage in der nächsten Session zur Abhilfe der vorhandenen Uebelstände die geeigneten Anträge stelle. Aus diesen Gründen nun beantrage ich folgende Resolution: „Der hohe Landtag wolle beschließen : Der Landesausschuß wird beauftragt, dem Landtage in der nächsten Session auf Grundlage der im krainifchen Landtage bereits gepflogenen Verhandlungen über die Vertheilung der Hutweiden und in Übereinstimmung mit den Reichsgesetzen vom 7. Juni 1883,' Z. 92, 93 und 94 Reichsgesetz-blait, die geeigneten Gesetzesvorschläge in Betreff der Zusammenlegung der landwirthschaftlichcn Grundstücke, der Vereinigung des Waldlandes und der Theilung der gemeinschaftlichen Grundstücke in Vorlage zu bringen." Jus dem Landtage. Die zehnte Sitzung fand am 10. d. M. statt. Die Abgeordneten der Minorität waren hiezu gemäß unserer bereits am Schlüsse des Berichtes über die neunte Sitzung ausgesprochenen Vermuthung wieder erschienen. Zunächst erklärte Baron Apfaltrern, daß, nachdem am Schlüsse der vorigen Sitzung der Widerruf der beleidigenden Worte seitens des Abg Grasselli und die Mißbilligung seitens des Landeshauptmannes erfolgte, die liberalen Abgeordneten sich der Hoffnung hingeben, daß der 8 36 der Geschäftsordnung auch für die Minorität Kraft haben werde und daß sie unter dieser Voraussetzung den Landtagssitzungen wieder beiwohnen werden. Hierauf verlas der Abg. Luckmann die nachfolgende Erklärung: „Der geehrte Herr Abgeordnete Grasselli hat in seiner Erklärung am Schlüsse der gestrigen Sitzung des hohen Landtages sich dahin ausgesprochen, daß er auch meinerseits eine bezügliche Erklärung erwarte. Ich will damit nicht zögern und kann dieselbe an die Mittheilung anknüpfen, welche mir Herr Bürgermeister Grasselli zwar nicht in der Landtagssitzung, wohl aber bei einer Besprechung außerhalb des Sitzungssaales dahin gegeben hat, der in Frage gestandene Ausweis der landtäflichen Realitäten des Stadtgebietes sei nicht im g e f ch ä f t s o r d n un gs-mäßigen offieiellen Wege des Stadtmagistrates gegeben worden. Ich ging bei meiner Besprechung dieser Sache aber von der gegentheiligen Voraussetzung aus, welche sich auf die dem k. k. Reichsgerichte vorgelegte Einrede der hohen k. k. Landesregierung gründete. Es ist nicht meine Sache, diesen Zwiespalt aufzuklären. Nachdem ich aber keinen Grund habe, die Mitteilung des Herrn Abgeordneten Grasselli als Ehef des Magistrates über die Natur des fraglichen Ausweises irgend in Zweifel zu ziehen, bin ich nach derselben in der angenehmen Lage, meine dießfälligen Voraussetzungen als irrthümlich zu bezeichnen und die daraus gezogene Folgerung zurückzuziehen." Nachdem noch der Landeshauptmann — der es leider unterlassen hatte, durch sofortige Erthcilung des Ordnungsrufes an den Abg. Grasselli den parlamentarischen Gang der Verhandlung zu wahren und die Minorität vor Beleidigungen zu schützen — die Abgeordneten gebeten hatte, Eourtoisie zu beobachten und unparlamentarische Ausdrücke nicht zu gebrauchen, wird zur Erledigung der Tagesordnung übergegangen. Abg. Murnik berichtet für den volkswirth-schaftlichen Ausschuß über die Unterkrainer Eisenbahn und empfiehlt den bezüglichen, vom Landesausschusse vorgelegten Antrag zur Annahme, wornach der Landtag für die Ausfertigung des zur Erlangung der Concefsion für die Eisenbahnstrecke Laibach-Rudolfswerth nörhigen Projcctes aus dem Landes-fonde einen Maximalbeitrag von 5000 fl. dann bewilligt, wenn hiedurch die für die Ausarbeitung des Projeetes erforderlichen Geldmittel gesichert erscheinen und dem Lande die aus der Unternehmung erwachsenden Rechte Vorbehalten bleiben. Der Antrag wird, nachdem die Abg. Schukle, Luckmann, Pfeifer und Dr. Papesch dafür gesprochen, einstimmig angenommen. Abg. Schukle referirt namens des Schulausschusses über die von uns bereits erwähnte Petition der Gemeinde St. Martin bei Littai, daß an der dortigen vierelassigen Schule der Halbtagsunterricht eingeführt und das Deutschs als obligater Gegenstand aufgelassen werde. So natürlich und zweckmäßig cs vom Standpunkte der Schule und des Unterrichtes gewesen wäre, diese Petition einfach abzulehnen, fand dieselbe bei der nationalen Majorität trotzdem das freundlichste Entgegenkommen und es wurde beschlossen, die Petition in der elfteren Richtung der Landesregierung behufs einer localen Untersuchung zu übermitteln, in der anderen aber sie der Regierung dahin abzutreten, daß im Vereine mit der Landesregierung dem Wunsche der Petenten Rechnung getragen werde. (Auch hier, wie immer: Nur Nix daitsch.) Nachdem noch der Voranschlag des Lehrer-pensionssondes pro 1885 genehmigt und mehrere Petitionen erledigt worden, folgte eine geheime Sitzung. Die elfte Sitzung wurde am 14. l. M. abgehalten. Zunächst wurden verschiedene, in der letzten geheimen Sitzung gefaßte Beschlüsse mitgetheilt, wonach 1. den Kindern des ehemaligen Zwangsarbeits-Haus-Eontrolors Drenik für drei Jahre Gnadengaben jährlicher 40 fl. bewilligt; 2. der landschaftliche Beamte I. Kosjek wieder rehabilitirt und als Beamter extra statum ausgenommen wird; 3. dem Director Dollenz der Slaper Schule der Jahresgehalt um 200 fl. erhöht wird; 4. dem Landesausschusse die Ermächtigung ertheilt wird, die Präsentation des Wollwitz-Flachenseld'schen Canonicates auszuüben und 5. die Rechnungsabschlüsse über die Ausgaben der Jubelfeier im Jahre 1883 mit 65.000 fl. zur genehmigenden Kenntniß genommen werden. Hierauf wurde eine Reihe von Gemeinde-Umlagen pro 1884 und 1885 bewilligt. In Betreff der Regelung der Landes- und Gemeindeumlagen vom Staatsbahnbetriebe werdm Petitionen an die Negierung und den Reichsrath beschlossen um Regelung dieser Angelegenheit iin Sinne der seinerzeit von der Delegirtenconserenz in Wien beschlossenen (von uns damals mitgetheilten) Resolution. Abg. Detela referirt für den volkswirth' schaftlichen Ausschuß wegen Errichtung einer Obstund Weinbauschule in Slap und stellt die nachstehenden Anträge: 1. In Unterkrain wird eine Wein- und Obstbauschule mit dem Schulprogramme und den Statuten der Slaper Schule errichtet. 2. Der Landesausschuß wird beauftragt: a) unter Beiziehung von Sachverständigen eine für diesen Zweck geeignete Realität zu ermitteln und wegen Ankaufes, eventuell Pachtung derselben die Unterhandlungen zu pflegen; d) das hohe k. k. Ackerbauininistcrium um einen entsprechenden Beitrag aus Staatsmitteln zur Gründung sowie zur Erhaltung dieser Schule zu ersuchen; e) über den Erfolg dieser Schritte in der nächsten Landtagssession Bericht zu erstatten und den concreten Antrag wegen Ankaufes, eventuell Pachtung einer für den Schulzweck geeigneten Realität zu stellen. 3. Mit dem Zeitpunkte der Errichtung einer Wein- und Obstbauschule in Unterkrain hat die Wein- und Obstbauschule in Slap aufzuhören, das gesammte Inventar derselben wird für die neuerrichtete Schule in Unterkrain zu verwenden und das Lehr- und Hilfspersonale an oie betreffende Schule in Unterkrain zu versetzen sein. 4. Der Landesausschuß wird ermächtigt, mit dem Eigenthümer des Gutes Slap, Herrn Reichs-grasen Karl Lanthieri, in Unterhandlung zu treten, daß in Slap eine Musterwirthschast mit praktischem Unterrichte im Wein- und Obstbaue erhalten werde. Abg. Laurenöiö tritt für die Slaper Schule ein, Abg. Schukle für die Ausschußanträge. Abg. Deschmann entwickelt in längerer Rede sehr gewichtige Bedenken gegen die gestellten Anträge. Zunächst schiene es doch natürlicher und sachgemäßer, die Slaper Anstalt zu belassen uud in Unterkrain eine Winzerschule zu errichten als erstere ganz aufzulösen, die Anstalt in Unterkrain neu zu activiren und in Slap eine Winzerschule sortbestehen zu lassen, wie es eventuell beabsichtigt wird. Dann ist die Kostenfrage zu berücksichtigen; die Auslagen werden außerordentlich bedeutend sein, wie sich im nächsten Jahre bei einer definitiven Beschlußfassung zeigen wird. Außerdem wüthet jetzt leider die Phylloxera und ein solcher Moment ist doch schlecht gewählt, um schon heute Beschlüsse, wie die vorgeschlagenen zu fassen. Ein anderer wichtiger Factor ist der voraussichtliche Mangel an Schülern, zumal, wenn die Anstalt zu einer größeren Ackerbauschule erweitert werden sollte; zu den großen Kosten würde der zu erwartende Besuch in keinem Verhältnisse stehen; dafür sprechen die früheren Erfahrungen in Laibach und die späteren in Slap und die wieder ausgelassene Forstschule in Schneeberg. Nachdem noch Abg. Vosnjak und Berichterstatter Det ela für die Ausschuß-Anträge ge-sprachen, werden dieselben angenommen. Abg. Poklukar beantragt namens des Finanz-Ausschuss.'s für Save - Negulirungsarbeiten, einen Laavesbeitrag von 2000 fl zu votiren, was angenommen wird. Die seit der letzten LmdtagSsession flüssig gemachten Subventionen und Unterstützungen werden in den einzelnen Positionen zu Kenntmß genommen; den Schubführern v. Novak und Schiffrer wird der Monatgehalt von 25 fl. anf 80 fl. erhöht; der Lehrerswitwe Kratochwil wird eine Gnadenpension von 100 fl. bewilligt; dann wurde eine Reihe von Petitionen erledigt, worunter namentlich mehrere um Erklärung von Bezirksstraßen lPodnart—Nenmarktl, Laibach- Gottschee, Gottschee—Nakek) als Landesstraßen au den Landes-Ansschuß um Berichterstattung in der nächsten Session gewiesen wurden. Schließlich wird über Antrag des Abg. D r. Mo sch 6 namens des Finanz-Ausschusses der Rechnungsabschluß des Landessondes pro 1883 genehmigt. Politische Wochenübersicht. Die Delegationen sind auf den 27. d. nach Pest einberufen worden. Ein offieiöses Eomnuniguö theilt mit, daß daä Mandat der von den Handelskammern in den Eisenbahurat h entsendeten Delegirten durch die Auflösung der Kammern vorläufig nicht alterirt werde. Dieß gelte allerdings nur bis zur Durchführung der Neuwahlen. Das Handelsministerium habe schon in einem concreten Falle entschieden, daß die Vertreter der Kammern im Eisenbahnrathe wirkliche Mitglieder der betreffenden Handelskammern sein müssen. Jnsoferne also das Eine oder das Andere der von den Kammern in den Eisenbahnrath entsendeten Mitglieder bei den bevorstehenden Kammerwahlen nicht gewählt werden sollte, werde das betreffende Mitglied auch seines Mandats als Eisenbahnrath verlustig und die neue Kammer einen neuen Vorschlag zu erstatten haben. Nach derselben Quelle wird der E'senbahnrath noch im Laufe dieses Monats zu seiner regelmäßigen Herbstsession einberufen. Die famose I^oxKviczala wird im böhmischen Landtage nun wirklich eingebracht werden. Bekanntlich verhielten sich die feudalen Großgrundbesitzer gegen diesen horrenden Antrag, wodurch den Eltern das Recht benommen werden soll, ihre Kinder in die ihnen genehme Schule zu schicken, und es den czechischen Kindern überhaupt unmöglich gemacht wird, deutsche Schulen zu besuchen, anfangs ablehnend; nachträglich haben aber auch die Herren Graf Clam und Eonforten sich mit dieser Ausgeburt des nationalen Fanatismus befreundet und es wurde ein Entwurf vereinbart, der aus vier Paragraphen besteht: Paragraph 1 stellt fest, daß in Schulgemeinden, wo eine czechische und eine deutsche Schule sich befinden, schulpflichtige Kinder nur in jene Schule ausgenommen werden dürfen, deren Unterrichtssprache sie mächtig sind, das Gleiche soll auch von Kindergärten und Kleinkinderbewahranstalten gelten, wenn sich solche in einer Gemeinde befinden. Paragraph 2 normirt, daß eine Ausnahme von dieser Regel nur dann platzgreifen darf, wenn ein Kind nach mit ausgezeichnetem Erfolge znrückgelegtem vierten Schuljahre aus gewichtigen Gründen in eine andere Schule übersetzt werden soll. Die Entscheidung hierüber soll der Landesschulrath treffen, welchem die Schule untersteht, mit Ausschluß des Appellationsrechtes. Paragraph 3 bestimmt, daß, wenn in einer Gemeinde nur eine einsprachige Schule sich befindet, gleichzeitig jedoch genügend viele schulpflichtige Kinder der anderen Nationalität vorhanden sind, die Gemeinde verpflichtet sein soll, im Sinne des Gesetzes eine zweite Volksschule mit entsprechender Classenzahl zu errichten. Paragraph 4 bestimmt, daß, wenn in einer Gemeinde nicht genug Kinder zur Errichtung specieller Schulen für die eine oder andere Nationalität sich befinden und die theilweife Ansschulung der Gemeinde als unmöglich sich erweist, wenn aber die Anzahl der Kinder der einen oder anderen Nationalität mindestens zwanzig beträgt, der Unterricht derart eingetheilt werden soll, daß am Vormittag die Kinder der einen, am Nachmittag die Kinder der anderen Nationalität die Schule zu besuchen haben. Im böhinis ch e n Landtage gelangte am 13. d. M. der Bericht der Commission über den Antrag Herbst, betreffend die Abgrenzung sprachlich gemischter Bezirke nach der Nationalität der Bevölkerung, zur Vorlage. Die Minorität beharrt in ihrem Votum auf dem ursprünglichen Antrage, wornach der Landesausschuß dicßsalls ein allgemeines Landesgesetz vorzulegen hätte. Die Majorität stellt folgenden Antrag: „In allen Fällen, wo die Bevölkerung der einen oder anderen Nationalität in nationalgemischten Gerichtsbezirken das Verlangen nach einer Abgrenzung auf Grundlage der Sprachengrenze geltend macht, ist diesem Verlangen, soweit es sich nach Maßgabe der geographischen, wirthschastlichen und sonstigen Verhältnisse thunlich erweist, durch die Theilung der betreffenden Gerichtsbezirke, eventuell selbst durch die Bildung nener Gerichtsbezirke zu entsprechen. Wann immer ein solches Ansuchen an den Landesausschuß gelangt, hat derselbe, diesen Grundsatz zur Richtschnur nehmend, entsprechende Verhandlungen mit den berufenen Organen entgegenkommend einzuleiten unv aus Grund des Ergebnisses mit der Negierung wegen Einbringung der bezüglichen Vorlagen in's Einvernehmen zu treten." Der Club des feudalen Großgrundbesitzes im böhmischen Landtage beschloß die Einbringung eines Antrages auf obligatorische Einführung beider Landessprachen in den Mittelschulen. Im nieder österreichischen Landtage wurde nachstehender Antrag auf Abänderung der Landes-Wahlordnung eingebracht: „1. Das Wahlrecht ist auf die Fünf-Gulden-Männer auszudehnen; 2. die Vororte Wiens sind in die Wahlgruppe der Städtebezirke einzubeziehen; 3. der X. Wiener Gemeindebezirk (Favoriten) erhält einen eigenen Abgeordneten für den Landtag zugewiesen." Im n i e de rö ste r rei ch i s che n Landtage wurde der Antrag Oberndorfer, betreffend die Unvereinbarlichkeit eines Landesausschuß-Mandates mit dem Reichstags-Mandate, abgelehnt. In der oberösterreichischen Landtagsstube steht der Baum der Reaetion in schönster Blüthe. Canonicus Lechner brachte den Antrag auf Wiederherstellung der c o n s e s s i on el le n S chule ein, mit dem Hinweis darauf, daß nur aus solchen Schulen sittliche, unbescholtene, fähige Bürger und tüchtige Patrioten hervorgehea können, was bei einer confessionslosen Schule nie möglich ist. Die Besorgung, Leitung und unmiUelbare Beaufsichtigung des Religionsunterrichtes und der religiösen Hebungen an den Volks- und Mittelschulen seien der betreffenden Kirche zu überlass n. Ferner sollen die religiösen Interessen der Jugend durch die Pfarr-vorfteher vertreten werden. Volksschullehrer können nie zu Vorsitzenden oder Stellvertretern des Orts-schulrathes gewählt werden; im Bezirks- uud Stadt-schulrathe müssen je zwei vom bischöflichen Ordinariate ernannte katholische Geistliche sitzen. Im o b e r ö st e rr ei ch i s che n Landtage brachten einige elerikale Abgeordnete den ihre Zwecke fördernden Antrag dahin lautend ein: daß zur Giltigkeit gewisser Landtagsbeschlüsse eine Zweidrittel-Majori-tät nicht erforderlich sei. Im Salzburger Landtage wurde die Land« tags.vahlordnung unter Zustimmung beider Parteien dahin abgeändert, daß in Hinkunft in der Gruppe der Städte und Mäckte jeder Markt zugleich auch Wahlort zu sein habe. Im Kärntner Landtage wurde seitens mehrerer Abgeordneter an die Negierung nachstehende Interpellation gerichtet: „1. Hat die Landesregierung von dem Bestände des Vereines der „St. Hermagoras-Bruders ch a s t" in Klagensurt und dessen Statuten amtliche Kenntniß? 2. Steht nach Ansicht der Negierung der Bestand dieses Vereines mit den in Kraft stehenden Gesetzen über das Bereinsrecht im Einklänge und wenn ja, wie vermeint die Landesregierung diese ihre Ansicht begründen zu können; wenn aber nicht, wie gedenkt sich dieseliie gegenüber einem solchen rechtswidrigen Zustande zu verhalten? 3. Unterwirft sich der Verein der St. Hermagoras-Bruderschaft in Klagenfnrt seit dem Bestände des VereinSgesetzes vom Jahre 1807 und des Staats-gruudgesetzes vom 21. December 1867 in seiner Thätigkeit den Bestimmungen dieses Vereinsgesetzes und wenn nicht, welche Schritte gedenkt die Regierung, abgesehen von dem widerrechtlichen Bestände dieses Vereines, einer solchen Ungesetzlichkeit gegenüber einzuleiten?" In der Begründung wird darauf hingewiesen, daß dieser Verein dem nationalen Frieden im Lande gefährlich werden kann, weil derselbe seine statutenmäßig der katholischen Frömmigkeit unter den Slovenen gewidmetcn Einkünsic zu agitatorischen Zwecken, wie beispielsweise zur Erhaltung des Hetzblattes „Mir" verwende. Im croatischen Landtage treibt der Abg. Staröevic: seine Allotria fort; er führte zahlreiche Mißbrauche bei den Wahlen an und donnerte gegen die Beamtencorruption und nannte die Beamten Negierung, Lalavei (Näubcr), Os<1, (Kist), luxori (Räuber). Nach seiner Meinung Mhoren viele, mit Orden decorirte Beamte in das Äuchrhaus. z,. in>^ croa t i s ch e n Landtage eingebrachte al ^ ^^rüeviv-Partei besagt, d>iß der Aus-unj! zwischen Ungarn und Croatien dem historischen natürlichen Rechte Croatiens widerspricht, gesetz-> ng geschaffen und zum offenbaren Verfall des ""ö der Dynastie führe. Wenn auch that-cy ich eingefühit, wiid er von der Partei nicht Verfassung Croatiens sei cle facto nie s - ^ure »ie, weil das Volk die Verfassung sta geändert. Die Verfassung bedeute die l -Miche Selbstständigkeit und territoriale Gesamintheit ^ optische,, Länder. Die croatische pragmatische vust-s'^ölf Jahre früher als die ungarischen Geschichte beweise die vollkommene »>ark Croatiens. Bosnien, Krain, Steier- Srok/ 2strien und Dalmatien bekamen ^ ^)nle des croatischen Landes. Die Gegenden sind b ^°^ling, Cattea, Istrien, die Murinsel split^ entrissen ivorden. Croatien sei zer- ^>>e -'"b Rechte unterdrückt, seine Ehre verletzt, ^ zunichte gemacht. Vom Könige hängt ^nde' Erfüllung unserer Wünsche unserem ^ sicher seinen Thron l Die Generalversammlung der sächsischen '""^Universität in Hermannstadt hat 9iepräsentation an das Ministenum kj^ ^"brn gerichtet, worin sie ernste Verwahrung Hds.b. entschiedenen Protest erhebt gegen das Ministeriums vom Februar l. I., das ^ besagt, als daß dem Minister über ^"itionsnniversität nicht bloß das ^ ^/^ussichts-, sondern in gewissen Fällen auch positive Verfügungsrecht zuslehe. ^ r2 berstenGeri ch^t shofe ist dieser Tage Wunsch des Leiters des Justizministe->z, ' Herrn Dr. v. PraLak, in Erfüllung gegangen, "ä'Ech czechisches Depar te- il, h-/ solches die oberstgerichtllchen Entscheidungen Mischer Sprache auszufertigen hat, installirt. ^ 1l s l tt n d. k>»x„ ^ "> o n t e n e g r i n i s ch e Negierung erließ , I»rg^ os^hl, demzusolge sämmtliche geflüchteten Jn-»kgxo^n. ^ ^en entferntesten Gegenden Monte^ '"^besondere in dem Districte von Duleigno, ^^."'"entferntesten von der Herzegowina und ^iegt, zu interniren seien. Gleichzeitig ^!» gemacht, das; von nun an Jeder, der ^»1- iuontenegrinischen Gesetzen gewährten ^ '"isibraucht und bei ein-.r aufrührerischen Grenzen von Montenegro und von ^ ^ ^^^rreich-Ungorn verwalteten Ländern cr-^ei^?' montenegrinischen Behörden de» D Behörden ausgeliefert werden wird. 7^ Berlin wurde eine Conferenz zu dem ! um die betreffs W est - Afrikas Fragen zn regeln. An denselben ^ien- ^kürte Frankreichs, Englands, Portugals, 8>ens Vereinigten Staaten, Hollands und , ^^ilnehmen. Chinesen wurden am 6. d. M. am ^ geschlagen und verloren l 000 Mann. ^^Petersburger Finauzblatt veröffentlicht ein ^ ZolldepartementS vom 25. September, Äscher ^m!^oilig der Transit-Transport ^ii„ von Nowosielica vm Oesterreich !» »ach Odessa gestattet wird. d. M. finden in Belgien die G e-? ^ " thswahl e » statt, deren Ausgang von ' !>ix ^u^er befindlichen Clerikalen als Symptom "^»rinung des Landes gedeutet wird. In- dessen sind alle Aussichten vorhanden, daß die Liberalen ihren bisherigen Besitzstand wenigstens in den großen Städten behaupten, da sie sich rechtzeitig mit der Arbeiterpartei liirt haben. Interessant ist auch, daß dießmal zum ersten Male die sogenannten „Capacitätswähler", das heißt Jene, welche das Wahlexamen abgelegt haben, an die Urne schreiten. Bekanntlich haben sie, als es sich im Mai um die Provinzialwahlen handelte, den Clerikalen zum Siege verhelfen. In Konstantinopel hat die Note der österreichischen Negierung, womit die Pforte an ihre Verpflichtungen wegen der Orientbahnen erinnert und darauf aufmerksam gemacht wurde, daß die türkische Negierung conventionsmäßig bis zum 15. d. die Contracte zur Fertigstellung der auf sie entfallenden Bahnstrecke unterzeichnet haben müsse, eine befriedigende Aufnahme gefunden. An den Commandanten der englischen Schiffsstation in den australischen Gewässern find telegraphische Befehle ergangen, sich nach Neu-Guinea zu begeben und das englische Protektorat über die Südküsten nebst den benachbarten Inseln zu proclamiren. Das französische Gelbbuch bringt ein Schreiben des Fürsten Bism.irck an den französischen Botschafter de Courcel vom 13 v , in welchem Elfterer den Wunsch nusdrückt, im Einvernehmen mit Frankreich die Angelegenbeit in Betreff der deutschen Erwerbungen an der westafrikanischen Küste zu regeln und die Handelsfreiheit am Congo und Niger zu sichern. Wochcn-Chroilik. Se. Majestät der Ka iser wohnte dem feierlichen Acte der Schlußsteinlegung der neuen Universität in Wien bei und beantwortete die Ansprache des NectorS mit folgenden, mit begeisterten Hochrufen begleiteten Worten: „Es freut Mich, diese schöne Heimatstätte der ersten Bildungsanstalt des Reiches in so glänzender und kunstreicher Weise vollendet zu sehen. Mögen der Jugend, welche hier die Quelle des Wissens und die Elemente ihres Berufes und künftigen LebenSglückes aufsucht, dieselben jederzeit in vollem Maße geboten werden und möge sie selbst, indem sie sich der großen, für diese reiche Bildungsstätte aufgewendeten Opfer dankbar erinnert, erstarken in allen Zweigen der Erkenntniß und in Liebe zum gemeinsamen Vaterlande. Es wird Meinem Herzen wohlt'hun, im Fortschritte an echter Wissenschaft und Tugend die Bürgschaft einer glücklichen Zukunft zu erkennen, und gern versichere Ich in dieser Hoffnung die Lehrer und Schüler dieser Hochschule für allezeit Meiner besonderen Gnade und Fürsorge." Der Advocatentag in Prag beschloß unter Anderem auch nachstehende Resolution: „Der österreichische Advocatentag spricht seine Ueberzeugung aus: Es ist eine Gewissenspflicht für Alle, welche zur Mitwirkung an der Gesetzgebung berufen sind, ohne Unterschied der Partei, für die schleunigste Beseitigung des Nothstandes auf dem Gebiete des CivilprocesseS durch Einführung eines wahrhaft mündlichen und öffentlichen Verfahrens Sorge zu tragen." In Königgrätz wurde mit der Demolirung der Festungswerke begonnen. Das österreichische Hand Isministerium hat den Bauunternehmern Karl v. Demuth und Eduard Klemcnsiewitsch in Wien auf die Dauer eines halben Jahres die Voreoncefsion zur Herstellung einer schmalspurigen Eisenbahn vom Bahnhof Cilli über Hcilenstein nach Schönstein ertheilt. In den Graf Wilczek'schen Schachten zu Po l n i sch-O st rau (Mähren) erfolgte am 8. d. in Folge der Entzündung schlagender Wetter durch einen Sprengschuß eine furchtbare Explosion. 20 Bergleute sind todt, mehr als 40 mehr oder weniger schwer verwundet. In Frankfurt a. M. starb am 15. d. M. Landgraf Friedrich von Hessen. Die argentinische Republik decretirte die Ausweisung des apostolischen Delegaten aus Buenos-Ayres. In Mannheim ist Herr Jean Becker, Gründer des „Florentiner Quartetts", gestorben. In Folge der in Kiew vorgekommenen Stu denten-Excesse wurde behufs Säuberung der Universität von schädlichen Elementen beschlossen, die Vorlesungen bis zum Neujahr 1885 zu siftiren und alle Studenten unter dem Verbot der Aufnahme an anderen Universitäten zu entlassen. Am 7. d- wüthete in Catania ein fürchterlicher Cyklon, welcher alle Telegraphendrähte zerstörte und Häuser zum Einstürzen brachte. Bisher wurden 80 Todte und gegen 500 Verwundete aus den Trümmern hervorgezogen. Der Schaden wird auf mehrere Millionen geschätzt. Der weltberühmte Wiener „Walzer-König" Herr Johann Strauß feierte am 15. d. M. sein 40jähriges Jubiläum als Orchesterdirigeut. In Brünn wurde eine Mädchen-Gruppe des Deutschen Schulvereines gegründet, die bereits 270 Mitglieder ;ählt. In Krakau wurde der Universitäts-Leseverein im Aufträge des Ministeriums des Inneren geschlossen und der Secretär dieses Vereines, Medi-ciner Dabrowski, wegen socialistischer Umtriebe verhaftet. Bezüglich der Handlungs-Reisenden, beziehungsweise wandernden Handels-Agenten erließ das österreichische Handelsministerium im Einvernehmen mit dem Ministerium des Inneren eine Verordnung, wornach diese Agenten angewiesen werden, die Geschäfte persönlich zu betreiben und es denselben nicht gestattet ist, außer den Mustern noch andere Waaren mit sich zu führen, Waarenlager oder Magazine zu halten, irgend einen Waarenver-fchleiß zu treiben und in Agentiegeschäfte mit Personen zu treten, welche dem Handels- oder Fabriksstande nicht angehören. Die Handlungsreisenden haben auch die Verpflichtung, stets ihre Legitimationskarte bei sich zn führen. promm- und Loral-Uachrichten. — (Audienz.) Se. Majestät der Kaiser empfing am 11 d. M. den Herrn Landesgerichts-Präsidenten Kapretz in Audienz. — (Erneu n u n g.) Der Oberst des Artillerie-Regimentes Nr. 12, Herr Karl Ludwig, wurde zum Artillerie-Director des 8. Corps in Prag ernannt und in den Artilleriestab übersetzt — (S t e r b e f a l l.) In Graz starb im 75. Lebensjahre der Oberlandesgerichtsrath i. R. Herr Joses N. v. Andrioli. — (Die „1^ sx Svetec",) betreffend die Beaufsichtigung der krainifchen Sparcasse durch den Landes-Ausschuß, oder richtiger gesagt: die Contro-lirung der Regierung durch de» Landes-Ausschuß in ihrem nach dem bestehenden Regulativ ausgeübten Aufsichtsrechte über die Sparcasse kam in abgeänderter Form in der Landtagssitzung am 16. d.M. zur Verhandlung. In dem durch den Verwaltungs-Ausschuß, beziehungsweise durch dessen Obmann Svetec revidirten Gesetzestcxte waren einige grelle Bestimmungen des früheren Entwurfes, darunter namentlich das dem landschaftlichen Eommissär in den Generalversammlungen des Sparcassevereines eingeräumte Veto gegen Beschlüsse über die Verordnung des Reservefonds weggelassen niorven, dagegen wird dem Landtage, beziehungsweise dem Landes-Ausschusse das Aufsichtsrecht bezüglich des Neservesondes principiell zugestandeu. Sc. Excellenz Baron Schwegel ergriff in der Generaldebatte das Wort. Die wohlgegliederte Rede, welcher felbst die nationale Partei die ungetheilte Aufmerksamkeit schenkte, deckte die Abenteuerlichkeiten der Svetec'-schen Gesetzcsstümperei Punkt für Punkt auf, wies auf Grund der bestehenden Gesetze die Jncompetenz des Landtages in einer Angelegenheit nach, zu deren Regelung nach den gesetzlichen Bestimmungen und ich den jetzigen Anforderungen an öffentliche Geld-Institute einzig und allein die Reichsgesetzgebung berufen ist, und schloß mit einem warmen Appell an den Landtag, ob es patriotisch gehandelt sei, einem Institute, auf das Krain stolz sein kann, das unter musterhafter Leitung viele Wohlthaten dein Lande erwiesen, ein Mißtrauen entgegenzubringen, wie es in dem Svetec'schen Entwürfe geschieht. Wir behalten uns vor, diese Rede in der nächsten Nummer ausführlich zu bringen. Nach Baron Schwegl beleuchtete Abg. Defchmann die Svetee'fche Theorie über „Landeseigenthum", als welches der „Reservefond der Sparkasse" sowohl von Svetec, als auch vom Verivaltungsausschusse erklärt wurde. Sodann gab derselbe seiner Verwunderung Ausdruck, daß die in der Begründung des Abg. Svetec vorgebrachte Bemerkung, die von der krain- Sparcasse gewidmete Unterstützung von 3000 fl. an die Ueberschwemmten in Tirol und Kärnten sei ungesetzlich gewesen, nicht die verdiente Zurückweisung vom Regierungsvertreter erfahren habe, indem Minister Taaffe selbst dießsalls am 10. Oetober 1882 ein Circulare erlassen hatte, worin solchen Widmungen die Zustimmung der k. Negierung wurde. Die beabsichtigte Jngerenz des Landesausschusses sei eine der Landesvertretung unwürdige Polizeiaufsicht, die von jener Partei deeretirt werden will, die erst jüngst durch Herrn Svetec erklärt hatte, daß sie dem wahren Liberalismus zugethan sei. Namentlich jene Mitglieder des Landtages, welche dem Laibacher Gemeinderathe angehören, können einem solchen Gesetze nicht zustimmen, indem in den vom Gemeinderathe beschlossenen Statuten der zu gründenden Laibacher Sparcasse von einem Aufsichtsrechte des Landtages keine Erwähnung geschieht. Grundsätze, wie sie in der Motivirung des Verwaltungsaus-schusses über den Begriff des „Landesvermögens" zu lesen sind, predigen den Communismus. Baron Winkler gab hierauf in slovenischer Sprache die Erklärung ab, die Regierung könne diesem Gesetzentwürfe nicht zustimmen, indem der Landtag hiezu nicht eompekent sei, außerdem dieselbe das ihr allein zustehende Aufsichtsrecht wahren müsse und ein praktisches Ergebniß von der dem Landesansschusse ein-zuräumenden Jngerenz nicht zu erwarten ist. Bon der Gegenpartei ergriff Niemand das Wort und blieb die klägliche Aufgabe, mit gewohnter Starrköpfigkeit auf dem Standpunkte des „Justamentnicht" zu verharren, dem Notar Lukas Svetec Vorbehalten. Nach vessen Schlußworten wurde über den von Baron Schwege! gestellten Antrag auf Ueber-gang zur Tagesordnung namentlich abgestimmt. Dafür waren sämmtliche 9 anwesende liberale Abgeordnete, dagegen die anwesenden 15 National-Eleiikale». Landeshauptmann Thurn enthielt sich der Abstimmung. Für das Eingehen in die Special-debatte stimmten auch die Landesausschußbeisitzer DUela und Murnik. Bezeichnend für die Abstimmung dieser beiden letzteren Herren ist der Umstand, daß sie kurz zuvor bei der Verhandlung über die Ueberschreitungen beim Baue des Nudolfinums dafür gestimmt hatten, daß die krainische Sparcasse angegangen werden möge, den größeren Theil der Mehrkosten des besagten Baues zu übernehmen; auch hatte Herr Murnik in der von ihm herrührenden Landtagsvorlage über den Bau der Unterkrainer Eisenbahn die Hoffnung ausgedrückt, cs werde die krainische Sparcasse diese Landesangelegenheit mit ihren Geldmitteln kräftigst unterstützen. In der nämlichen Sitzung wurde die Beseitigung der bisherigen Befreiung der Stadt Laibach von der allgemeinen Normalschulfonds-Landesumlage beschlossen, wogegen nur die Abgeordneten der Stadt Laibach, Bürgermeister Grasselli und Dr. Mosche, stimmten, von denen Elfterer in längerer Rede sich dagegen aussprach. Dem landschaftlichen Eoneipisten Pfeifer erhöhte der Landtag den Gehalt um-200 fl. und ernannte ihn zum zweiten Secretär, obschon Baron Apfaltrern und Defchmann die gefährlichen Eonsequenzen eines solchen Vorgehens beleuchteten. — (Eine Lection für den Landeshauptmann Graf Thurn.) In der Sitzung am 14. d. M. hatte Baron Apfaltrern bei der Verhandlung über den aus einem unverständlichen Ziffergewirre bestehenden Rechnungsabschluß des Landesfondes die Erklärung abgegeben, „er könne für seine Person dafür nicht stimmen. Wohl seien auch in den Vorjahren ähnliche, vom früheren Buchhalter zusammengestellte Rechnungsabschlüsse dem Landtage Vorgelegen, man hätte jedoch Grund gehabt, vom neuernannten Buchhalter zu erwarten, daß er die Sache besser machen werde, allein sie sei noch schlechter geworden. Es liege etwas in der Luft, ivas ihn besorgen lasse, daß einmal unerwartet eine Katastrophe einbrechen werde, wobei das Landesvermögen zu Schaden kommen könnte." In der darauffolgenden Sitzung am 16. d. M. verlangte Landeshauptmann Graf Thurn eine Erklärung von Baron Apfaltrern, wie die letzteren Worte gemeint seien, er müsse sie als eine Beleidigung seiner Person und des Landesausschusseö zurückweisen. Baron Apfaltrern berief sich nochmals auf den Wortlaut seiner im stenographischen Protokolle enthaltenen Rede, worin weder eine Hindeutung auf den Landeshauptmann, noch auf den Landesausschuß enthalten war. Nachdem jedoch auch der Landesausschußbeisitzer Detela es für angezeigt hielt, dem Landeshauptmann zu fecundiren, ergriff Baron Apfaltrern nochmals das Wort und fügte seinen früheren Ausführungen bei, daß die von ihm vorgebrachte Bemerkung auch eine Mahnung für den Landesausschuß sein möge, indem dieser die Pflicht habe, die Amtsthätigkeit .er ihm unterstehenden Bediensteten zu überwachen. Sollten daher dießfalls Schädigungen des Landes Vorkommen, so konnte der Landesausschuß zur Verantwortung gezogen werden, insbesonders aber gebe er dem Landeshauptmann zu bedenken, daß in'dem Falle, als die Landesvertretung die Schadloshaltung vom Landesausschusse verlangen würde, die Herrschaft Radmannsdorf ein Object wäre, auf das man zunächst wegen etwaiger Sicherstellung greifen würde. Zwar rief diese Bemerkung des Barons Apfaltrern unter den Elerikal-Nationalen eine große Bewegung hervor, jedoch der Landeshauptmann nahm dieselbe ohne Widerspruch auf und ging zur Erledigung der Tagesordnung über. — (Die nationale Wirthfchaft in Krain) hat noch immer, wenn sie sich einmal gehörig eingelebt zu haben scheint und man sich schon die Kraft zutraute, gewisse speeielle Herzenswünsche geltend zu machen, die Erscheinung zur Folge gehabt, daß die nationalen Apostel ihr liebes „Ich" hervorkehrten und die neue Aera von diesem Standpunkte betrachteten. So versucht inan jetzt einen alten Herzenswunsch zu realisiren, dessen Erfüllung die besonnene frühere deutsche LandtagS-majorität im Interesse des Landes stets zu Hintertreiben wußte, und der nunmehr dringender als je wieder in den Vordergrund gestellt wurde, nämlich die Einführung der eigenen Siegte in der Irrenanstalt in Studenz. Dieselbe soll nach den Anträgen des Primarius Dr. Bleiweis den barmherzigen Schwestern entzogen und in landschaftliche Selbstverwaltung übernommen werden. Damit wäre selbstverständlich die Anstellung eines Verwaltungsperso- nales in Studenz, die Übersetzung des jetzt in Laibach domieilirenden Primarius nach Studenz, respective dessen Ernennung zum Jrrenhausdirector und die Etablirung der eigenen Wirthschaft in Studenz als nothwendige Folge verbunden. Es ist wirklich überraschend, mit welchem Eifer Dr. BleiweiL auf dieses Ziel lossteuert und wie er für die Erreichung dieses seines Lieblingswunsches ebensowohl als Primarius der Irrenanstalt, wie als Abgeordneter thätig ist. Wie wir vernehmen, sind jedoch die Nationalen selbst in diesem Falle getheilter Meinung-Die Einen schließen sich den Bestrebungen des Dr- Bleiweis an, die Anderen opponiren denselben heftig und so darf man denn auf die Entscheidung, die der Landtag fällen ivird, gespannt sein*). Inzwischen hat eine Denkschrift, welche — wie es scheint — von dem Orden der barmherzigen Schwestern ausgeht, eine Beleuchtung der von Dr. Bleiweis befürworteten landschaftlichen Regie im Jrrenhause gegeben, welche interessante Streiflichter auf die vorgeschlagene Maßregel wirft und eon-statirt, daß durch dieselbe die vom Dr. Blenveis ausgesprochene Absicht, dem Lande Ersparungen zu erzielen, nicht erreichbar sein, sondern nur eine Belohnung „der Verdienste des Herrn Dr. R. v. Bleiweis" — wir eitiren immer wörtlich nach der fraglichen Denkschrift — bezweckt werde. In der Denkschrift wird des Weiteren der Beweis angetreten, daß mancher der von Dr. Bleiweis vorgeschlagenen Tarifsätze „Unmögliches sagt", daß „bei den meisten seiner Angaben des gegenwärtigen Tarises Vieles absichtlich verschwiegen ist, was ! die Ziffer rechtfertigen würde" und „daß schon beim umgeänderten gegenwärtigen Tarife nicht unbedeutende ! Ersparungen hätten erzielt werden können, wenn Herr Dr. N. v. Bleiweis nur solche zu machen, beabsichtigte". Letzterer muß sich ferner in dieser, Denkschrift sagen lassen, daß er es „mit dein Er- i sparen zum Wohle des Landes nicht sehr ernst! meint", daß seine Behauptung, es wäre bei eigener, Regie die Pflege und Kost besser und die Diseiplin, strenger, mithin die Heilung erfolgreicher, „er selbst, nicht sehr ernst nehmen dürste" und daß seine Darstellungen nur „einen Effect mittelst Irrlichter'" erzielen wollen, „daß man nur sparen zu wollen brauchte — aber eben ganz was Anderes wolle"-Auch eonstatirt die Denkschrift: Dr. Bleiweis Habselbst erklärt, „daß den Ankauf der Nahrungsmittel und überhaupt die Leitung der Wirthschaft der Primarius und als dessen Stellvertreter der Assistent besorgen soll" — ein Unternehmen, dessen Pro-sperität für die Landessinanzen ebenfalls stark in Zweifel gezogen wird. Wenn die Verfasser dieser Denkschrift sich wirklich bemühten, „vom Standpunkte der Wahrheit", wie das Motto derselbe» lautet, die Verhältnisse auszuklären, so würde die ganze dießfällige Action auf die Erfüllung schon alter Familientraditionen Eines der „Väter der Nation" zurückzuführen und mit dem Vorgeben deS Landeswohles kaum zu begründen sein. — Zur Zeit de» Erscheine»» dieses Blaite» dürfte die Angelegenheit bereits cutschicdeii sein- obgelaufene Vereinsjahr: 2. Revisionsbericht über ^ie Vereinsrechnung pro 1882/83 ; 3. Vorlage der ^ereinsrechnung pro 1883/84; 4. Vorlage des präliminares für das Vereinsjahr 1884/85; 5. Wahl Gesellschaftsdirectors und der Directionsmit» Wieder; 6. allfällige, gemäß 8 24 der Statuten «yzumeldende Anträge der Mitglieder. — (Das Casino-Kaffeehaus) ist in d?r letzten Zeit einer vollständigen Renovirung Unterzogen worden. Sämmtliche Fenster wurden vergrößert und mit Spiegelscheiben versehen, Thüren Fenster neu angestrichen, ein »euer Parquet-ö«den gelegt, neue Tische angeschafft, längs sämmt-^>her Wände mit Sammt überzogene Divans auf-SPellt, an Fenster und Thüren schwere Draperien '»id Portieren angebracht, neue Billards ausgestellt, — um einer Menge kleinerer Arbeiten zu senken — das ganze Kaffeehaus wurde in ebenso sicher als geschmackvoller Weise ausgestattet, so daß ^Lselbe derzeit der Stadt wirklich zur Zierde gereicht ^>>d sich neben den elegantesten derartigen Wiener Realen sehen lassen kann. Mit Ausnahme der ^endebrett-Billards, von der renommirten Wiener ^irma Seuffert geliefert, wurden alle übrigen, so Rungen hergestellteu Arbeiten von hiesigen Geschäftsakten ausgeführt. Herr Hansel lieferte die Tischler-, HZrr Tönnies die Fußboden-, Herr Doberlet die ^pezier-, Herr Kollmann die Glaser- und Herr ^dolf Eber die Lackir- und Anstreicher-Arbeiten. (Theater.) Man kennt die Arbeiten von ^oser und Schönthan, unter den deutschen Theater-^riftstellern momentan die fruchtbarsten Vertreter heiteren Genres. Auf eine in gesteigerter Entwicklung sich vollziehende Handlung, auf fein und berichtig gezeichnete Charaktere, eine sorgfältige Aktion und ähnliche literarisch-dramatische Qualitä-^ eines Stückes darf man bei denselben kein allzu-Gewicht lcgen und die reichen Erfolge, die ^iden Autoren bisher zu Theil wurden, erzielten ^ meistens durch eine Reihe komischer Situationen, dreschender Wendungen, gelungener Verwicklungen „l,ter Witze und zumal wenn eines ihrer Stücke "ls Schwank bezeichnet ist, kann man schon gar ^rauf rechnen, daß es darin ziemlich toll hergeht man mehr als eine Unwahrscheinlichkeit Ht in den Kauf nehmen muß. Ganz so verhält es auch letztausgesührten 9iovität, dem nke „2^^^ Raub der Sabinerinnen'" von den rn d^ul v- Schönthan und aeeep- b überhaupt den Standpunkt der Verfasser, !°"darf ">a" ^)re neueste Arbeit zu den gelungensten >>!ld unterhaltendsten zählen. Der^ Erfolg war jeden- ^lls das Stück erzielte einen V klagenden Effect und machte innerhalb sechs v cyi ^ oei ausverkaufte und ein gut besuchtes HauS sogar innerhalb längerer Pausen noch ^ ^ Reprisen vertragen. Wir haben seit Langem fröhlich und allseitig im hiesigen Theater eliört, ^s im „Raub der Sabinerinnen", Ke» anderen hohen Gesichtspunkten hat ein "befolg manchmal auch seine gute Berechti-den Inhalt des Stückes brauchen wir sau»! ZU sagen, da ja, wie angedeutet, von « ..„tliclM Handlung nicht gesprochen werden ^'s^ndern nur eine fast ununterbrochene Reihe packender Situationen und Verwicklungen ^ jj der alle Wirkung erzielt wird. Ein Pro-ist, kleinen Stadt läßt sich von dem einer wandernden Schauspielertruppe dazu "virector ^ Jugendarbeit, eine Römertragödie, ^ewegen, ^ ^xjchen Titel, wie der Schwank selbst, > ^ Ausführung zu überlassen; er will aber al« ' unbekannt bleiben und namentlich seine Erfasser fxst das HauSregiment führt, soll M"' ^,chts erfahren. Die Durchführung dieses »oßt natürlich auf verschiedene Hindernisse Uanes ^^ftete Schwierigkeiten, die immer wieder <>nd uner" durch einen oder den anderen Streich beseitigt werden müssen; daraus in Verbindung mit einigen Liebesepisoden fetzt sich der meist drastisch-komische Verlauf des Stückes zusammen. Um dessen bedeutende Wirkung machten sich mehr oder weniger alle Mitwirkenden redlich verdient und die Aufführung darf als eine wirklich befriedigende bezeichnet werden. Fräulein Bennisch und Fräulein Borree, dann die Herren Sommer, Braun und Rosen möchten wir in erster Linie nennen, aber auch die Damen Hardtmuth und Neumann und die Herren Elmenberg und Jelinek fügten sich gut in's Ensemble ein. — Die Operette liegt noch immer im Argen und eine Aufführung des „Bettelstudenten" lieferte neuerdings den Beweis, wie dringend nothwendig es sei, daß auf diesem Gebiete ohne Verzug neue, tüchtige Kräfte herangezogen werden; wie schon vor einiger Zeit, heißt es auch jetzt wieder, daß solche bereits gewonnen seien; im Interesse des Publikums wie der Direktion wollen wir zuversichtlich hoffen, daß sich die Nachricht erwahre. — (Bei der Gemeindevorstandswahl in Radmannsdorf) wurden der Handelsmann und Nealitätenbesitzer F. S. Hudovernik zum Gemeindevorsteher, Gutsverwalter Johann Ovin und Hausbesitzer Johann Mali zu Kemeinderäthen gewählt. — (Muth willig er Mißbrauch eines Rechtsmittels.) Wie bekannt, wurde die Nichtigkeitsbeschwerde des Marburger Professors Dr. Gregorec — Redacteurs des „Slov. Gospodar" und Hauptagitator der südsteirischen Slovenen — gegen das Urtheil des Schwurgerichtes in Cilli, wornach derselbe wegen Ehrenbeleidigung eines deutschen Lehrers schuldig erkannt und zu mehreren Wochen Arrest verurtheilt worden war, vom obersten Gerichtshöfe verworfen. Die betreffende Nichtigkeitsbeschwerde war vom Landtagsabgeordneten Dr. Raday verfaßt und strotzte dermaßen von Verdächtigungen und Verläumdungen gegen die Gefchwornen, insbesondere gegen deren Obmann Herrn von Carneri, daß der oberste Gerichtshof sich bei der Verwerfung der Nichtigkeitsbeschwerde zugleich veranlaßt fand, gegen de» Vertheidigec Dr. Raday „wegen offenbar muthwilligen Mißbrauches" dieses Rechtsmittels eine Geldstrafe von 25 fl. auszusprechen. — (Viehkrankheiten herrschen derzeit in Krain:) Rauschbrand in Prusendorf des Gurkfelder; Räude bei Pferden in Feling des Rudolfswerther; Rothlauf der Schweine in Neul des Steiner, Pöscndo.s und Peünik des Littaier; Milzbrand in Grafenlinden des Gottscheer, Lome und Neuwelt des Loitscher und Lungenseuche in Klein LaSiö des Gottscheer Bezirkes. Vom Büchertische. Die Klassiker der Philosophie. Lo» den früheste» griechischen Denker» bis auf die Gegenwart. 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Zriefterstrape Nr. 26. Altersschwäche. Am 8. October. Panla Bogany, Arbeiterin, 24 I., Neber Nr. 6, Lnngentubcikulose. Am 9. October. Franz Kralj, Arbeiter, 45 I., Castell-gasse Nr. 12, Lungentuberkulose. — Gerttand Krebel, In-wohneri» u»d Pfrundneri», 63 I., Karlstädterstrasie Nr. 7. Lungeneinphyfem. Am 10. October. Josef Zaje, Weberr-Sobn, 2 Moliate, Kulitlial Nr. 22, Fraisen. — Apollonia LeSkovcc, Arbeiterin, 52 I., P?arie»pla>! Nr. 1?, Hemiplegie. — Emma Iuvane, Eisenbahu.CondiictenrS.Tochtcr. 6 I., PeterSstraße Nr. 40, Lungeiituberknlose. Am II. October. Maria KoSir, Kenschlerin, 58 I., Triesterstra,se Nr. 24, Vr»stwassersucht. Oktober. Anton r^lore, Berzehr»»gSstener-Nevi-dente»S-2ohn, 12>/r I., Rndolfbabustrabc Nr. 12, DiphtheritiS. — Anton,a Stcrk, AmtSdienerS-Gattin, 54 5., Rathh-uSplatz Nr. I, Entartung der IluterlcibSorgaiie. 3 »> C iv i l s p i t a Ie. Am 5. October. Blas Wagner, Inwohner, 6S A.. MaraSnniS - Fra»z Oepclnik, Schuster, 37 2., Darmkatarrb. 7.' Am ». Ocwber. Martin SimerSek, Arbeiter, 45 I., Herr-klappenfeh er. -- A», 10. October. Franziska Tegel, Arbeiterin, ,2 ...W,rbelsaule»bruch. - Am II. October. Fra», MalavasiL, Korbflechter, 54 I., Norbus 8ri"dtii Witterunqsbulletitt aus Laibach. Luftdruc »-'mkkern Tdkrmott>riir nach ! auf N likl-;»- Nirdkr-!schU>>; in Milti- IZ 15 Witterungr-Sharaktkr 730 1 ^-12 1 725-4 ^12^2 731 « -t- »'1 7Z4 !' 738 4 -t- «'7 -t- S'3 -I- » 5 ^ 110 -l-INV 7 0 -t- 8 B 4- I S -i- 3 8 14 5 2 7 Trübe, abwechselnd Re>>en, Abends Wetlerlenchien. Regen und Sonnenschein wechselnd, Wetterleuchten. 8'S 0-8 Regin mit geringen Unterbrechungen , reichlicher Schnee in den Alpen. -t- 2'0> O-o 742 N ^ 4-5 IN N — 12 0>» Trübe, tagsüber Aufheiterung, die Alpen tief beschneit. Nebel, dann heiter. Nebel, starker Reif, tagsüber Heller. !! Nebel, starker Reif, ,41'Z 7'U 1Z-2 — 0-2 o o ! dann heiler, - _____^Nachmittags bewölkt. t. Gicht, Nhenma und Nervenleiden sind weit verbreitete und schmerzliche Krankheiten und es ist ein wabreS Verdienst, ein Mittel gefunden zu habe», das i» den meiste» Fällen sicher wirkt. Dirs Verdienst hat sich §err Franz Joh. Kwizda, k. k. Hof-Lieferant nnd Kreisapotheker in Korneuburg, durch die Erfindung seines au^gezcichuele» erworbe» nnd ist dieses Präparat nicht nur von vielen an de» erwähnte» Nebeln Leidenden mit Erfolg angewendet worden, sondern es wird auch von Aerztcn mit Vorliebe ordinirt und hat sich stets bewährt, wie dies viele Zuschriften von hervorragenden medicinischen Persönlichkeiten bezeigen. Wir wollen de-balb hb-r «uf dies Präparat besonders aufmerksam mache» »ttd erwähne», das, Herr Kwizda dafür Sorge getragen lial. dass dies »»schätzbare Rcmediuui iu alle» Apotheken z» bezielien ist.___________________________________ <1533) heilt >l Ligen Li» ,u,d 5V Hast,ex. 1312 ristsK L^» I!L Ä ''»««.^«I s Z-.^««Z S>s^DK S'^Lriir^II 81« I» Ittsi L LS. LLEV "j,k> §r» 4tz Mttisrrl. Allsträge übernil»mt unter EÄ -» «--» »s S reellster Allssührung das protok. Lallk- uuü LomdLräsesolMt vorr LI»V««R«I Hio«I«r^L 4^0. i» R., KRe^^zLLSx^L 1. 8is»tk. ?-S ZHa^ vr» ^ H —-2. »« R-" Z Ltz ^Iss^sZI --.2 Z» rr.A-H >' §Z 8" Z T:8 ? S iA 2 L-oiu Erfinder.Herr» Prof. Dr. Meidinger auAschl. antorisirte Fabrik für MsiüinZsr-Gsksn IS. «SLIHL Döbling bei Wien. Niederlage: Wien,!., Kärntiirrstraße Nr 40/42 Mit ersten Preisen prämiirt: Wien 1873, Cassel 187?, Paris 1878, SechShaus 1877, Wels 1878, Teplitz 187!», Wien 188«», (<<,cr l88l, Triest 1882. Niederlagen: Nu,!»,»st. Tbonethof. ISnktti Srrada Lipseani 96. M»iIn»«I, Corso Litt. Emanuele 38. Vorzüglichste Aiegulir-, Füll- und Ventilations-^-fc» für LLohuräume, Schulen, Bureaur -c., i» einfacher und eleganter Ausstattung, Heizung mehrerer Zimmer durch nur Einen E'fcn, Ccntral-Luft-Heizungen für ganze Gebäude. 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