Macher TaMiitt. Redaction und Expedition: Bahnhoigassc Nr. 15. ^ PränumerationSpreisei "I Für Laibach: Sanzj. fl. 8-4»; I » Zustellung ins LauS vrtlj. 25 kr. Mit der Post: ISanzjähr. fl. ir. Freitag, 12. Juli 1878. — Morgen: Margaretha. WAUAn ZnsertionSPreise: Ein- . . — Peritzeile L 4 kr., bei 11 olnngen L g kr. An- n. t) I. zeigen bis 5 Zeilen üO kr. Minister Lasier. Nahezu sämmtliche Journale des In- und Auslandes sind des Lobes und der Anerkennung voll über das langjährige ausgezeichnete Wirken des bisherigen Ministers des Innern, Freiherrn v. Lasser. Der gewiegte, in allen Administrationsund Verwaltungsangelegenheiten wohlbewanderte nnd namentlich ans praktischem Gebiete eminent dastehende österreichische Staatsmann scheidet mit dem Bewußtsein aus dem Amte, daß er zur Schaffung und Kräftigung des Verfass ungs-lebens in Oesterreich wesentlich beigetragen hat und hiesür den Dank fämmtlicher Verfassungsfreunde als werthvolles Andenken in die Tage wohlverdienter Ruhe mitnehmen kann. Freiherr v. Lasser verstand es, sich den verschiedensten Sistemeii zu fügen, die verschiedensten Wandlungen im österreichischen Staats- und Verwaltungsleben ungebeugten Sinnes mitzumachen und sich auf die Stufe eines leitenden Ministers emporzuschwingen; er kann sich rühmen, für Oesterreich Gutes und Bleibendes geschaffen zu haben. Freiherr v. Lasser war keine politische Genialität, aber ein vorzüglicher österreichischer Ad-nnnistrationsbeamter von: Scheitel bis zur Sohle, ein Vollblut-Verwaltungsorgan ersten Ranges. Obwol strenger Bureaukrat, schlug sein echt österreichisches Herz für Freiheit, und die österreichische Verfassung zählte ihn zu ihren Beschützern und Freunden. Freiherr v. Lasser verstand es, den Zeitver-hältnissen Rechnung zu tragen; obgleich in der alten bureaukratischeu Schule aufgewachsen, fühlte er die Wirkungen der erwachenden konstitutionellen Freiheit in Oesterreich. Ihm gebürt die Anerkennung des Verdienstes, der Erste gewesen zu sein, der im Rathe der Krone zugunsten des Versassungsgedankens auftrat, er war ein treuer Anhänger, ein gesinnungstüchtiger Führer der Verfassungspartei und wird es, wir sind dessen sicher, auch in Hinkunft bleiben ; seine Erfahrungen, feine Gesetzkenntnis, seine langjährige Praxis werden dem österreichischen Herrenhause von großem Nutzen sein. Die Verfassung hat unter Lasters Function eine derartig erfreuliche Stärkung erfahren, daß deren Gegner ein Attentat auf dieselbe erfolglos unternehmen würden. Freiherr v. Lasser regierte im Einklänge mit der Verfassungspartei, und diese wird ihm ein freundliches Andenken bewahren. Freiherr v. Lasser war auf dem Gebiete der öffentlichen Verwaltung kein Dilettant, er war ein Verwaltungsminister pa.r exeellsnee. Möge sein Nachfolger die österreichische Verfassung ebenso kräftig schützen und schirmen, möge seine erprobte österreichische Gesinnungstüchtigkeit sich auf seinen Amtsnachfolger vererben! Der Kongreß. Die Batum-Fra ge fand in der am 10. d. abgehaltenen Sitzung ihre definitive Erledigung, Stadt und Hafen werden Eigenthum Rußlands, auch ein Theil der Umgebung Batums wird russisch, jedoch der größere Tycil des muhamedanischen Lazengebietes verbleibt im Besitze der Türkei; Kars und Ardahan fallen Rußland zu; die Karawanenstraße Erzerum - Bajasid nach Persien bleibt frei. Die Türkei wurde aufgefordert, sich mit Armenien inbetreff der Einführung von Reformen unmittelbar ins Einvernehmen zu setzen. Bezüglich der Abtretung CyPerns an England herrscht in verschiedenen Delegiertenkreisen Verlegenheit und Verstimmung. Die Vertreter Englands bemerkten: der Vertrag vom 4. Juni liege außerhalb der Eompetenzlinie des Kongresses und sie müßten jede Diskussion über denselben ablehnen. Die Grenzrectisicierungs-Verhandlungen zwischen Griechenland und der Türkei werden zwischen den beiderseitigen Regierungen gepflogen werden. Der Schluß der Kongreßsitzungen und die Unterfertigung des sogenannten Berliner Friedensvertrages soll unwiderruflich Samstag den 13. d. erfolgen. Alle wichtigen Fragen haben, wie die Berliner „Prov. Korr." in begeisterter Stimmung bemerkt, im Hinblick auf den Vertrag von San Stefano unter dem fortdauernd friedlichen Ge-sammtwillen der auf dem Kongresse vereinigten europäischen Mächte und durch das allseitig vertrauensvolle Zusammenwirken ihrer Bevollmächtigten eine ausgleichende Lösung gefunden. Auch die auf die Grenzregulierungen bezüglichen Kommissionsarbeiten sind bereits zu einem beledigenden Ergebnisse gelangt. Die in den letzten Tagen bekannt gewordene Thatsache, daß England ein besonderes Abkommen mit der Türkei wegen Abtretung Cyperns behufs englischer Occupation r ld Schutzes der Türkei in ihrem asiatischen Besitze getroffen hat, wird den Abschluß der Kongreßverhandlungen nicht stören oder aufhalten, da dieselbe den Frieden von San Stesano, welcher der Beschlußnahme des Kongresses unterliegt, nicht berührt. Reichstagswahlen in Deutschland. Baiern rüstet sich ganz rührig, es regnet, so zu sagen, Wahlaufruf auf Wahlaufruf, die verschiedenen Parteien setzen alle Hebel in Bewegung, um den Mann ihrer Wahl durchzubringen. In Jeuilleton. Ein Familiendrama. Philadelphia, 2. Juni. Gestern abends wurde der Polizeichef benach» richtigt, daß in Numero 1337 Süd, Zehnte Straße, die Frau des Schuhmachers Karl Geißlich und seine beiden Kinder von Chloroform getödtet gesunden worden sein. Kapitän Wood wurde mit Ermittlung der Umstände beauftragt, welche ergab, daß Geißlich 49 Jahre alt, aus Preußen gebürtig, "üt seiner Frau, einer Amerikanerin, und zwei Kindern von respective neun und elf Jahren seit etwa einem Jahre in gedachtem Hause wohnt m>d früher in Bergen Point, N. I-, ein blühendes Geschäft betrieben hatte, in welchem er mehrere Arbeiter beschäftigte. In Abwesenheit der Familie stahl einer der Arbeiter seinen ganzen Leder- und Schuhvorrath und schleppte denselben nach New-hork, und es war dem rechtmäßigen Eigenthümer nicht möglich, wieder in Besitz desselben zu gegangen, sein Haus in Bergen Point wurde ihm ebenfalls abgeschwindelt, und kam er dann, von -Mitteln ganz entblößt, nach Philadelphia. Hier erging es ihm sehr schlecht. Weder ihm noch inner Frau, welche sich mit Näharbeiten beschäf- tigte, wollte es gelingen, beständige Arbeit zu erhalten, und den Winter über existierte die Familie gänzlich von der Wohlthätigkeit der Nachbarn. Darüber wurde der Mann schwermüthig. Letzten Donnerstag früh schrieb er einen langen Brief, welcher auf die Geistesstörung hinzudeuten scheint, an den Rector der St. Johannis Episkopalkirche (an der Zehnten- und Reedstraße), Rev. Johnson, welcher Geißlich und seine Frau angehörten, in welchem er sagte, daß er des Lebens überdrüssig und müde sei, anderen zur Last zu fallen. An demselben Morgen schrieb er auch einen Brief an seine Frau, den er im Schlafzimmer zurückließ, und in welchem er sagte, daß er auf das Land gehen uud versuchen wollte, Arbeit zu erlangen; von seiner Absicht des Selbstmordes erwähnte er nichts. Als Rev. Johnson darauf die Frau besuchte, sagte sie ihm, daß Geißlich früh morgens aufgestanden sei, die schlafenden Kinder geküßt habe und mit einer Reisetasche und etwas Handwerkszeug fortgegangen sei. Am Freitag morgens, vor Tagesanbruch, hatte Rev. Franklin, welcher auf der ändern Seite der Zehnten Straße wohnt, in Geißlichs Wohnung Licht und jemanden umhergehen gesehen. Als er aber der Familie später etwas Speise schicken wollte, konnte das Dienstmädchen keinen Einlaß in Geißlichs Haus erhalten, ebenso wenig der Arzt, welcher den kranken Knaben Geißlichs behandelte, noch der Milchmann oder jemand von den Nachbarn. So verging der Freitag und Samstag, ohne daß die Nachbarn jemanden von der armen Familie gesehen hätten. Am Freitag abends war inzwischen bei Ma-nayunk die Leiche eines Mannes im Schuylkill gefunden worden, welche man für diejenige Geißlichs hielt. Als auch am Samstag sich niemand von der Familie sehen ließ und die Thür und Fenster der Wohnung geschlossen blieben, schöpften die Nachbarn Verdacht und erbrachen gegen Abend die Hausthür, um nachzusehen, was vorgegangen sei. Im Schlafzimmer fanden sie auf einem Bette die Mutter liegen, welche ein mit Chloroform getränktes Taschentuch fest gegen die Nase gedrückt hatte. In dem ändern Bette lag der Knabe, mit einem ebenso getränkten Tuche gegen die Nase gedrückt, und das kleine Mädchen mit einem Tuche um den Kopf gebunden, von welchem der das Gesicht bedeckende Theil gleichfalls mit Chloroform durchnäßt war. Ein Fläschchen mit einem Rest von Chloroform wurde in dem Zimmer gefunden. Wahrscheinlich hat die unglückliche Frau die Kinder in der angegebenen Weise getödtet nnd dann sich selbst zum ewigen Schlaf gelegr. einem dieser unzähligen Wahlaufrufe finden wir nachstehende Stellen: „Wir wollen Männer, welche die Verfassung des neu erstandenen deutschen Reiches unter gewissenhafter Beobachtung der bestehenden Verträge nach liberalen Grundsätzen fortentwickeln und die zum Schutze des Vaterlandes und des häuslichen Herdes nothwendigen Mittel für eine starke Heeresmacht bewilligen wollen, damit das Blut unserer Brüder nicht umsonst geflossen sei. Dabei soll aber die Friedenspolitik der gegenwärtigen Regierung unterstützt und dann die möglichste Abminderung der Friedensstärke des Heeres zur Schonung der Arbeitsund Steuerkraft des Volkes angestrebt werden. Wir wollen, daß das.Reich zur Befriedigung feiner Bedürfnisse in seinen Finanzen gegen constitn-tionelle Sicherung des Steuerbewilligungsrechtes des Volkes selbständig gestellt, die möglichste Beseitigung der Matricnlarbeiträge angestrebt und Grund und Boden von ungleichmäßiger Belastung verschont werde. Wir wollen, daß der Mann unseres Vertrauens die Freiheit des Verkehrs und der Erwerbsthätigkeit des Einzelnen, Bürgers und Arbeiters, schütze, dabei sich aber nicht von der starren Doctrin leiten lasse, sondern das praktische Bedürfnis, das Emporblühen der vaterländischen Production und des heimatlichen Gewerbes im Auge behalte und demselben seinen Schutz verleihe." Zur politischen Lage bemerkt „Golos": „Ein Krieg mit Oesterreich wäre der populärste in Rußland, und nicht die russische Nation wäre schuld an der Hartnäckigkeit, mit der ein solcher Kampf geführt würde. Nach allen seinen Siegen ist Rußland in eine Lage gekommen, aus der jeder Nutzen zieht, wer nur irgend welche Prätension hat. Oesterreich über-trifst dabei alle anderen, und in der That sind seine Wünsche für den Kongreß Gesetz. Es muß sich bald aufklären, woher diese Erfolge kommen. Doch fordert es die Gerechtigkeit, die Gewandtheit der österreichischen Diplomatie anzuerkennen." Noch ein Memorandum. In hohen Kreisen der Hauptstadt des russischen Kaiserreiches wurde ein autographisches Memorandum des Prinzen Peter von Oldenburg in Umlauf gesetzt, welches, anknüpfend an den Zusammentritt der Kongreßdelegierten in Berlin, der schmerzlichen Umstände erwähnt, unter denen derselbe erfolgte. Die ganze Welt sei erschreckt durch die entsetzlichen Ereignisse in Berlin, als deren Urheber die Internationale zu betrachten sei. Leider hätten die Regierungen trotz aller Verkehrtheiten der Ideen des Socialismus demselben Vorwände zur Unzufriedenheit gegeben, besonders durch die Blutsteuer, die schwer auf dem Volke laste. Jede Regierung bedürfe einer ihrer politischen und geographischen Lage entsprechenden bewaffneten Macht; sie abzuschaffen, wäre eine verbrecherische und sinnlose Idee. Aber die gegenwärtige, von Robespierre eingeführte Massenaushebung müsse geändert werden. Die Donaufrage der Berliner Kongreß am 9. d. erledigt. Die bei Behandlung dieser Frage leitenden Grundsätze waren folgende: r ^ Die europäische Donaukommission mußte als solche erhalten werden, damit Europa die Con-Stromstrecke gesichert bleibe, an ^^onaukomnnsswn fungiert. Diese Strecke, welche früher bis Jfaktfcha reichte, wurde bis Galatz ausgedehnt, wodurch auch das beßarabifche Ufer, das nunmehr in russischen Besitz übergeht unter die Controlle der Donaukommission gestellt wurde; dieselbe hat das Recht, alle Hindernisse, welche dem Verkehr von welcher Seite immer drohen, aus eigener Machtvollkommenheit zu entfernen. Nachdem Rumänien unabhängig und eine Territorialmacht au der Suliua geworden ist, mußte ihm innerhalb der Kommission eine seinen neuen Verhältnissen entsprechende Stellung eingeräumt werden. Der Kongreß erblickte bei der bisherigen Organisation der europäischen Kommission den großen Mangel darin, daß die Oberhoheit der Pforte eine zu stark accentuierte war, daß die Türkei die obersten Beamten ernannte und bezahlte. In Hinkunft wird die Kommission ihre Beamten selbst ernennen und bezahlen, wodurch im Falle von Differenzen die Neutralität dieser Beamten gesichert ist. Die Schiffahrtpolizei auf der Strecke vom eisernen Thore bis zu den Mündungen war bisher keine einheitliche, wodurch namentlich die österreichisch - ungarische Donau - Dampfschiffahrtgesellschaft sehr oft hart in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Donaukommission wird nunmehr ein einheitliches Reglement für die Strompolizei ausarbeiten und die strikte Durchführung desselben überwachen. Die Regulierung des eisernen Thores wurde, wie bekannt, ausschließlich Oesterreich-Ungarn übertragen und das früher diesem Staate in Gemeinschaft mit der Türkei ertheilte Mandat aufgehoben. Oesterreich-Ungarn wird zur Amortisation und Verzinsung der auf die Regulierung verwendeten Summen einen Schiffahrtzoll einheben. Alle aus der Neutralität der Donau sich ergebenden Consequenzen sind gezogen worden, indem der Verkehr der Kriegsschiffe auf der untern Donau sowie die Errichtung von Befestigungen daselbst untersagt wurde. Die Donaukommission fungiert permanent. Zur Annektierung von Cypern wird dem „Daily Telegraph" aus Berlin geschrieben' „England hat einen Defensivvertrag mit der Türkei zur Aufrechterhaltung der unbedingten Unverletzlichkeit der asiatischen Besitzungen des Sultans abgeschlossen. Angesichts dieser Thatsache hat die Pforte Großbritannien das Recht zugestanden, die Insel Cypern zu besetzen, und dieses Recht wird die englische Regierung augenblicklich ausüben. Kleinasien wird hinfort in jeder Hinsicht unter dem unmittelbaren Schutze Englands stehen, und die englische Regierung wird für die gerechte und wirksame Verwaltung eines Landes von reichen Hilfsquellen und großer geographischer Bedeutung verantwortlich werden. Keine ferneren Uebergriffe Rußlands in dieser Richtung werden noch möglich sein. So weit Asien in Betracht kommt, werden England und die Türkei tatsächlich Eine Macht bilden. Die Lage Eyperns wird durch die Nähe Antiochia's und Aleppo's England unumschränkte Controlle über das Euphratthal geben und so die Straße nach Indien sichern. Eine Eisenbahnlinie durch das Festland (Euphratthal-Bahn) wird sofort in Angriff genommen werden. Dieser Defensivvertrag fällt nicht nothwendiger-weife in den Bereich der Kongreßverhandlungen. Es ist ein unabhängiger Vertrag zwischen den betheiligten Mächten, dessen Giltigkeit nur auf Kosten eiues Krieges in Frage gestellt werden könnte." Welch guten, werthvollen Fanges England sich rühmen kann, bezeugen folgende statistische Daten: Cypern liefert in mittelguten Jahren 1,500,000 Kilo harten Weizen, dessen Preis zwischen 18 und 30 Piaster per Kilo variiert, 3 Millionen Kilo Gerste, 150,000 Oka getrocknete Trauben (250 Piaster Per Kantar zu 200 Oka), 100,000 Oka Haselnüsse (500 Piaster per Kantar), 40- bis 60.000 Kantar Caroben (Früchte des Johannis-brod-Baumes, 80- bis 140 Piaster per Kontar), 640.000 Oka gewöhnlichen rothen Wein (1 Piaster per Oka), 80,000 Oka Exportwein (der beste. „Commendexia," wird zweijährig mit 5 Piaster Per Oka, fünfundzwanzigjährig mit 90- bis 100 Piaster per Oka verkauft, 1 Million Oka Olivenöl, 150,000 Oka Leinsamen), 2500 Kilo Sesam (3 Piaster per Oka), 350,000 Oka Krappwurzel (Alizzari, 5 Piaster per Oka), 3- bis 400,000 Oka Sumach (Gerberbaum), 8000 Ballen, zu 200 Wiener Pfund, Baumwolle (20- bis 30 Piaster per 2*/s Oka), 2000 Oka Seide (vor Jahren 20,000 Oka, 150- bis 200 Piaster per Oka). Außerdem werden jährlich 10,000 Oka getrocknete Rindshäute (6- bis 7 Piaster), 6),000 Stück Ziegenfelle und 60- bis 70,000 Stück Lammfelle (3- bis 4 Piaster per Stück) nach Europa exportiert. Der Gefammtwerth der jährli chen Waren-Ausfuhr aus Cypern beziffert sich somit auf ungefähr 40.278,750 Piaster. Neuestes Cultusgesetz. Der Berliner Kongreß ertheilte nachstehendem Gesetzentwürfe, betreffend die Gleichberechtigung aller Culte in der Türkei, seine Genehmigung: Alle Bewohner des ottomanischen Reiches, welcher Religion immer, genießen volle Gleichheit vor dem Gesetze. Sie sind befähigt für alle öffentlichen Aemter, Functionen und Ehrenstellen und werden alle gleicherweise zur Zeugenschaft vorder, Gerichten zugelassen. Die Ausübung aller Culte ist vollständig frei, und es darf keinerlei Zwang geübt werden weder auf die hierarchische Organisation der verschiedenen Religionsgesellschaften noch auf ihre Verbindungen mit ihren geistlichen Oberhäuptern. Die Geistlichen, Pilger und Mönche aller Nationalitäten, welche in der europäischen oder asiatischen Türkei reisen oder sich dort aufhalten, werden voller Gleichheit der Rechte, Vortheile und Privilegien sich erfreuen. Das Recht des offiziellen Schutzes ist den diplomatischen Repräsentanten und den Konsnlar-Agenten der Mächte in der Türkei zuerkannt, so-wol hinsichtlich der erwähnten Personen als ihrer Besitzungen. Die bezüglich der heiligen Stätten Frankreich zustehenden Rechte werden ausdrücklich gewahrt und es soll an dem stlltus quo daselbst nichts geändert werden." Wahlen in Frankreich. Das Ergebnis der am 7. d. stattgefundenen 22 Wahlen für die Deputiertenkammer lautet: 16 Republikaner, 4 Eonfervative und 2 Stichwahlen. Bei den Wahlen vom 14. Oktober hatten die Eonfervativen in den 22 Departements 171,477 Stimmen erzielt, die Republikaner 154,894; am 7. d. erhielten die Republikaner 176,604, die Con-fervativen 109,203 Stimmen, Die Klerikalen verloren Lavagnon im Gard und Faire in Angers, der vom Bischof Freppel unterstützt wurde; die Bonapartisten verloren Jules Amigues und Saint Paul, einen der Haupturheber des 16. Mai, der sich anheischig gemacht hatte, daß er nach seiner Wahl einen neuen 16. Mai hervorrufen werde. Die Deputierten, deren Wahl für ungiltig erklärt ward und die wieder gewählt wurden, sind: Jc-rome David, Delasosse, Trubert, welche Bonapartisten find, und General Marquis d'Espenilles, ein Klerikaler vom reinsten Wasser. Tagesneuigkeiten. — Zur Oecnp ati onssra ge. Die offiziöse „Agramer Ztg." meldet, daß die Oceupation Bosniens am 19 d. M. beginnen soll. — Die Operationskanzlei und der Marstall des Baron Phi-lippovich gehen diesertage nach Esseg ab. — In Bezug auf die Organisation der Zivilverwaltung in Bosnien und in der Herzegowina signalisiert die offiziöse „Bohemia" die Ernennung des Hosrathes im Ministerium des Innern M. Rotky zum Ziviladlatus des Kommandierenden Philippovich. Hofrath Rotky war bis vor wenigen Jahren der Statthalterei in Prag zugethcilt und leitet derzeit im Ministerium des Innern das Polizeidepartement. Ueber die Absichten, welche bezüglich der Organisation und Administration der zn oecupierenden Provinzen gehegt werden, verlautet, daß jedenfalls die höchste Militär- nnd Zivilgewalt vorläufig in den Händen des kommandierenden Generals vereinigt werden dürfte, dem allerdings die entsprechenden Zivilbeamten zur Verfügung gestellt werden. Umfassende Maßregeln sollen jedoch erst getroffen werden, wenn Serajewo erreicht ist. Ist einmal die Occupation im vollen Umfange durchgeführt, die Autorität der oecupierenden Macht nach jeder Richtung zur Geltung gebracht, so daß sich friedliche Zustände aus die Dauer vorhersehen lassen, dann dürfte auch die Mission des Feldzeugmeisters Philippovich beendet sein und derselbe wieder auf feinen Posten in Prag zurückkehren, es sei denn, es würde auf längere Zeit dessen Ernennung zum Zivil- und Militärgouverneur oder zum Chef der gefammten Verwaltung unter einem ändern Titel als opportun betrachtet werden. — Reichsgesetze. Die „WienerZtg." vom 10. d. M. veröffentlicht Gesetze: über die Besteuerung von Wein, Weinmaische und Most im Lande Vorarlberg und im souveränen Fürstenthume Liechtenstein; über die Abänderung der Bestimmungen des Anhanges der Reichsraths-Wahlordnung inbetreff der Wahlbezirke in Galizien: ä) Landgemeinden, ZZ. 6 und 7, und der Bestimmungen des Anhanges der Reichsraths-Wahlordnung inbetreff der Wahlbezirke in Böhmen: ä) Landgemeinden, ZZ. 2 und 19, und inbetreff der Wahlbezirke in Ärain: ä) Landgemeinden, Z. 2, und das Gesetz, betreffend die Erwerbung der niederösterreichischen Südwestbahnen durch den Staat, endlich eine Verordnung des Ministeriums des Innern im Einvernehmen mit dem Justizministerium, betreffend die Abänderung des H 8 der Ministerialverordnung vom 14. Mai 1874 '(R. G. Bl. Nr. 71). mit welcher Bestimmungen über das Jrrenwesen erlassen wurden. — Die heurige Weinernte verspricht in Niederösterreich quantitativ eine vorzügliche zu werden und man sucht daher, um Gebinde frei zu bekommen, sich der vorhandenen Weine zu entledigen. In den Vorstädten und Vororten Wiens wird das Liter Wein aus den Gegenden Hohenrupperdors und Matzen um 16 kr. ausgefchänkt. — Mord und Selbstmord. Der „Kroat. Post" wird aus Vukovar erzählt:, „Das uuweit von hier gelegene Dorf Nestin war am 3. d, M. der Schauplatz eines entsetzlichen Dramas. In diesem Orte lebte bereits seit Jahren der pensionierte Hauptmann Raskovic (der letzte Sprößling einer berühmten serbischen Adelsfamilie, die noch unter Bischof Crnojevic einwanderte), welcher mit seinem Schwager, dem pensionierten Ingenieur I—y, in einem Hause wohnte, das sie als gemeinschaftliches Eigenthum besaßen. Am vorhin genannten Tage nun ging die Wirthschafterin des Hauptmannes in den Garten, um einige Birnen zu holen. Der Sohn des Ingenieurs, ein 30jähriger Mann, von Beruf Oekonomiebeamter, wollte sich der Absicht der Wirth-schafterin widersetzen, infolge des Lärmens kam nun der Haupmann selbst in den Garten und ertheilte dem Neffen eine derbe Lection, welche diesen derart in Wuth brachte, daß er ins Zimmer stürzte, ein doppelläufiges Gewehr von der Wand riß und seinen Onkel mittelst zwei gut gezielten Schüssen niederstreckte, worauf er sich selbst mittelst eines Revolvers in die Stirne schoß und derartig verletzte, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Patriotische Gaben.) Die Frage der Unterstützung hilfsbedürftiger Familien von zur Militärdienstleistung einberufenen Individuen ist eine brennende, dringende geworden, sie wurde bereits in Triester, Grazer und Wiener Blättern nachdrücklichst besprochen. In der Erwägung, als gar viele der einberufenen Militaristen Haus und Hof, Weib und Kinder, Gewerbe und Verdienst verlassen und zum Gewehr und Säbel greifen mußten, ist ausgiebige Hilfe dringend nothwendig. In dem kleinen Krain wurden infolge Mobilisierungsauftrages nahezu 2400 Urlauber, beziehungsweise Reservisten, darunter viele verehelichte, mit Kindern reichlich gesegnete Familienväter (Landwirthe, Gewerbsleute, Hilfsarbeiter), zur Militärdienstleistung einberufen. Es gilt, diesen armen, verwaisten Familien unter die Arme zu greifen und eine Sammlung von Geldbeiträgen sofort, ohue Verzug, einzuleiten. In erster Linie obliegt es den Gemeinden nnd dem Landes-ausschnsse, sich als Sammlungs-Orts-, beziehungsweise Landescomites zu constituieren. An dem Wohlthätigkeitssinne der Bevölkerung ist nicht zu zweifeln. Die Stadtgemeinden Triest und Marburg sind bereits mit gutem Beispiele vorangegangen. Der Bürgermeister in Marburg hat, wie die Grazer „Tagespost" erzählt, anläßlich des in wenigen Tagen bevorstehenden Ausmarsches der Reservemänner des heimatlichen Regimentes den Gemeinderath zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen, in welcher, abgesehen von einigen anderen Kundgebungen der Sympathie sür das gedachte Regiment, einstimmig der Beschluß gefaßt wurde: „Es werde aus Anlaß des Ausmarsches des heimischen Reserveregiments und als Beweis besonderer Theilnahme an dem Schicksale desselben zur Unterstützung der hier do-mieilierenden Frauen und Kinder der zur Dienstleistung eingerückten Reservemänner ohne Unterschied der Gemeindezuständigkeit dem Stadtrathe ein Betrag bis 1000 fl. zur Verfügung gestellt und demselben die Vertheilungsmodalität überlassen." — (Kaiserlicher Gnadenact.) Der Kaiser hat 196 Sträflingen, unter diesen 5 in der Männerstrafanstalt in Laibach, den Rest der Strafzeit nachgesehen. — (Truppenabmarsch.) Das 53. Linieu-Jnsanterieregiment Erzherzog Leopold wurde bei seinem gestrigen Eintreffen in Agram Vonseite des dortige» Magistrates und der Bevölkerung freundlichst empfangen und bewirthet und begab sich nach kurzer Rast nach Sissek. — Vom hier stationierten 12. Artillerieregimente bleiben nur zwei Batterien in Laibach zurück, die übrigen sind bereits abgerückt und zum weiteren Abmarsche gerüstet. — (Der Herr Landespräsident R. v. Kallina) ist von seiner nach Oberkrain unternommenen Inspektionsreise gestern nachmittags nach Laibach zurückgekehrt. — (Personalnachrichten.) Herr LGR. Rome hat heute die Leitung des hierstädtisch-dele-gierten Bezirksgerichtes dem LGR. Herrn Julius Ledenig übergeben, und tritt ersterer in das Gremium des hiesigen Landesgerichtes ein. — (Schuljahr-Schluß.) Das Schuljahr 1877/78 am hier befindlichen Gymnasium, an der Realschule, an den Lehrer- und Lehrerinnen-Bil-dungsanstalten wird morgen vormittags geschlossen. — (Zur Pariser Weltausstellung.) Die k. k. Centralkommission in Wien zur Pariser Weltausstellung hat dem Filialcomite in Laibach eröffnet, daß sie aus dem für die Pariser Ausstellung bewilligten Kredite als Staatsbeitrag für Krain die Summe von 300 fl zur Verfügung stellt. — (AbgeänderteWahlordnung.) Das Reichsgesetz vom 28. Juni l. I. enthält im § 2 nachstehende Abänderungen: „Z 2. Die Bestimmung des Anhanges zur Reichsraths-Wahlordnung inbetreff der Wahlbezirke in Krain: ä) Landgemeinden, Z. 2, wird dahin abgeändert, daß dieselbe zu lauten hat: 2.) Adelsberg, Feistriz, Se-nosetsch, Wippach mit dem Wahlorte Adelsberg; Loitsch, Laas, Jdria mit dem Wahlorte Loitsch." Diese Abänderung tritt mit dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit. — (Sträflicher Uebermuth.) Welche traurige Folgen ein roher Scherz nach sich ziehen kann, mag folgender, aus verläßlicher Quelle uns zugekommener Bericht nachweisen: Gestern am 11. d. zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags riß am Polana-damme ein Reservist einem ahnungslos bei ihm vorübergehenden, circa 12jährigen Schulknaben die Mütze vom Kopfe und warf sie im tollen Ueber-muthe in den ziemlich hoch angeschwollenen Laibachfluß. Das Bürschchen, sei es, daß es den Verlust der Kappe nicht erleiden, oder vielleicht eine etwaige Strafe Vonseite der Angehörigen verhüten wollte, sprang beherzt in den Fluß, um die von der Strömung schon fortgerissene Mütze zu retten; leider hatte es aber seine Kräfte überschätzt, die Strömung hatte es überwältigt, es begann zu sinken und aus Leibeskräften um Hilfe zu schreien. Der fünfzehnjährige Sohn des Kleinschlächters Strnkl sprang auf die Hilferufe des Knaben in den Fluß, hatte ihn als guter Schwimmer bald erreicht und würde ihn sicherlich auch gerettet haben, wenn der in Todesängsten zitternde Knabe ihn nicht umklammert und an jeder weiteren Schwimmbewegung gehindert hätte. Zum Entsetzen der vielen Zuschauer sanken beide unter Wasser und wären auch rettungslos verloren gewesen, wenn nicht der Vater des Retters, der Kleinschlächter Strukl, noch rechtzeitig sich in den Fluß gestürzt und nach übermäßiger Anstrengung beide Kinder glücklich ans Land gebracht hätte. — (Eine Heldenthat.) Dem „Slov. Nar." wird aus Bischoflack geschrieben, daß am 6. d. M. der 13jährige Johann Koschir zwei kleine, im Alter von drei Jahren stehende Mädchen, welche bei der Lorenz'schen Mühle ins Wasser fielen und bereits von den Fluten fortgerissen wurden, vom Tode des Ertrinkens gerettet hat. — (Lehrstellen sind zu besetzen) an der dreiklassigen Bürgerschule in Gnrkseld (zwei mit je 800 fl. Jahresgehalt); an den einklassigen Volksschulen in Großdolina, Jesseniz, Johannisthal, St. Georgen unterm Kumberge (Bezirk Gurkfeld); an den Volksschulen in Altenmarkt, Preloka, Schweinberg, Tschernembl und Dragatusch (Bezirk Tschernembl). — (Aberglaube.) Die Zahl der türkischen Hausierer mit Betschnüren, Kreuzen und anderen Andachtsgegenständen, denen angeblich Wunderkrast innewohnen soll und die als Wunderdinge, direkt aus Jerusalem stammend (?), zum Verkaufe der bäuerlichen, dem Aberglauben zugänglichen Bevölkerung angeboten werden, nimmt auffallend zu, und dürfte dem allzuhäufigen Erscheinen dieser „Wunderverkäufer" ein Hemmschuh angelegt werden. — (Von der Grazer Universität.) Der Privatdocent für Handels- und Wechselrecht an der Grazer Universität, Dr. Alexander Grawein, wurde zum Mitgliede der rechtshistorischen Staatsprüfungskommission in Graz ernannt. — (Jahr- und Biehmärkte) werden in den nachbarlichen Bezirken der Steiermark abgehalten werden : am 12. Juli in Montpreis, Rohitsch und Schönstem; 13. in heil. Geist in Loce, Bezirk Gonobitz; 15. in Dobova, Bezirk Rann; Pleterje, Bezirk Rann; Rosalia, Bezirk Cilli; 17. in Hohen-mauthen, Bezirk Mahrenberg ; St. Filipp, Bezirk Drachenburg; am 20. in Margarethen an der Pößnitz und Weitenstein. — (AnS den Nachbarprovinzen.) Nach Kundmachung des Triester Hafenamtes macht die dortigen Gewässer ein Haifisch unsicher. ______ Regengüsse und Hagelschlag stehen nicht nur in Krain, sondern auch in Steiermark, Kärnten, Tirol und Kroazien auf der Tagesordnung; in letzterem wurden 22 Gemeinden total vom Hagelschlag getroffen. — Die Oberrealschule in Klagensurt besuchten bis Schluß des zweiten Semesters 241 Schüler, unter diesen 19 Slovenen; Stipendien erhielten 6, und von der Zahlung des Unterrichtsgeldes waren befreit 144 Schüler. — Die „Blätter für die Alpenländer Oesterreichs" fordern die Wiedereinführung des politischen Eheconfenses unter Hinweisung auf das von Tag zu Tag wachsende Proletariat, auf den traurigen Stillstand aller Gewerbe, auf die allgemeine Noth, auf den in leichtsinnigster Weise unternommenen Betrieb selbständiger Gewerbe, auf die in Handels- und Jndustrie-kreiscu herrschende Krise und auf das gestörte Verhältnis zwischen Production und Confumtion. — Auch in Kärnten wird über die Einberufung verehelichter Reservisten Klage geführt, wodurch das Familienleben vieler Gewerbslente, Landwirthe, Arbeiter u. a. unberechenbaren Schaden erleidet und Viele Familien der äußersten Noth preisgegeben werden. Witterung. Laibach, 12, Juli. Regen mit geringen Unterbrechungen seit gestern, bis heute Mittag anhaltend, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Uhr -i- l4'8°, nachmittags 2 Uhr -4- 16 4° 6. (1877 ^ 25 4°; 1876 -s- 15 4« o., Barometer 734 08 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 16 2", um 2 7° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 25 50 mm. Regen. Angekommene Fremde am 11. Juli. Hotel Stadt Wien. Dr. Meusburger, Reserve-Oberarzt, Trient. — Rom, Hall. — Marek, Doktor der Medizin,' Graz, — Raffauelli, Privatier, Macarsca. — Luschin Ritter v. Ebengreuth, Lieut.; Mlinar, Official; Minarz, Magistratsbeamter, und Dr. Fazzetto, Wien. — Asori, Zara. — Gabrielli, Beamter, und Term, Triest. Hotel Elefant. Steinbüchel, Direktor, Triest. — Stiaßny, Chemiker; Alaska und Reiß, Reisende, Wien. — Kulka, Reis., Prag. — Dr. Raspet, Adelsberg — Graf Lichtenberg, Lichtenberg. Hotel Europa. Zettwitz, Lieut., Triest. — Klooß, Agram. — Svetina, Militärgeistlicher, nnd Terasch, Militär-Bau - Rechnungsosfieial, Graz. — Macku, Gastwirth, Olmütz. Mohren. Korosiö, Möttling. — Bernhuber nud Fontek, Krain. — Mulej, Pogaüer uud Zavadlal, Wien. — Wächter Gertraud, Graz. — Klinar, Steiermark. London, 11. Juli. Die „Times" melden aus Berlin vom 10. d. M.: Der Kongreß beschloß bezüglich der Durchführung der Kongreßbeschlüsse , nachdem Bismarck die Unmöglichkeit eines collectiven Vorgehens hervorgehoben, daß jede Macht durch ihre Vertreter die Ausführung der sie besonders interessierenden Clauseln überwache. London, 11. Juli. Die „Times" melden von einem Aufstande der Eingebornen Neucale-doniens gegen die Franzosen, wobei 125 Weiße massakriert wurden, darunter ein Oberst. Die Com-munisten und die Sträflinge verhalten sich ruhig. Wiener Börse vom 11. Juli. Telegramme. Wien, 11. Juli. Die „Polit. Korresp." signalisiert Mißstimmung in einzelnen Kongreßkreisen wegen einiger hervorragender Zwischenfälle der letzten Zeit. Paris, 11. Juli. „Temps" billigt vollständig die anglo-türkische Convention, bemerkend, daß die Engländer keine erobernde, aggressive, sondern eine zivilisatorische Nation seien. Allgemeine Ktaatr-s«kukä. Papierrente . . . Silberrente . . . Goldrente .... Staatslose, 1839. . . „ 1854. „ 1860. 186v(5tel) „ 1864. . . Orunäentkastnng«- Obligationen. Galizien............. Siebenbürgen . . . -Temeser Banat . . . Ungarn................ Anäere öffentkiike Hnkeken. Donan-Regul.-Lose . Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Aetien v. Banken. Kreditanstalt f.H.u.G. Escompte-Ges.,n.ö. . Nationalbank.......... Aetien v. Tranrport ünternekmnngen. Alföld-Bahn......... Donau - Dampfschiff -Elisabeth-Westbahn . Ferdinandö-Nordb. . Franz.Ioseph-Bahn. Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg -- Lzernowitz -Lloyd-Gesellschaft . . Geld 65 25 67 30 75 7V 334 — 109-50 114-25 123 50 140 75 86— 7650 77 50 79 75 104 25 86-93 — 260 75 838 — 126 50 462 -175 — 2070 141— L4S— 13V — 514 — Ware 50 93 261— 840'^ 127 464 — 175 50 2075 142— 249 50 136 50 5,6 Nordweftbahn . . . Rudolfs-Bahn . . . Staatsbahn .... Südbahn............. Ung. Nordostbahn . Ksanäbriese. Bodenkreditanstalt in Gold.......... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Prioritats-Oblig. Elisabethbahn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Ioseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb, I.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, 1. Em. Südbahn L 3 Perz. Privatkose. Kreditlose.......... Rudolfsstiftung. . . . Devisen. London Gekäsorlen. Dukaten............... Lv Franc- ............ LOO d. Reichsmark . . Silber................ Geld 121 — 127 50 262— 7850 12350 108 75 92 25 99 45 96 — 92 20 104 50 8850 101 88-50 69 25 156 — 113 — 94 80 162— 14 50 115 85 Ware 122— 128'-263'-79— 124 — 109 25 92 50 99 60 96-25 9240 105 88 75 101 50 88 75 6!) 50 156'50 113 50 95 162 50 1475 11595 5 50 930 57 35 10140 5 52 9 31 57 LO 101 50 Telegrafischer üursdericht am 12. Juli. Papier-Rente 64 85. — Silber-Rente 66 90. — Gold-Rente 75 40. — 1860er Staats-Anlehen 113 80. — Bank-aetien 833. — Kreditactien 259—. — London 115 90. — Silber 10140. — K. k. Münzdukaten 5 53. — 20-Franes-Stucke 9 29^ — 100 Reichsmark 57 30. Gedenktafel über die am 16. Juli 187 8 stattfindenden Li-citationen. 3. Feilb., Krasna'sche Real., Budanje, BG. Wippach. — 3. Feilb., Lokar'sche Real., Stnrja, BG. Wippach. — 2. Feilb., Jermene'sche Real., Raune, BG.Littai.- 1.Feilb., Rom'sche Real., Majerle, BG. Tschernembl. — 2. Feilb., Knrnik'sche Fahrnisse, Laibach, LG. Laibach. Am 17. Juli. 3. Feilb., Tebeuz'sche Real., Präwald, BG. Senosetsch. -L.Fcilb..Bricelj'scheReal., Obertaschcl. BG. Laibach. — > Ljubtt'sche Real., U>tterscl,l«niz. BG. Laibach. — 3. Feüb., Baiuk sche Real Möttling, BG. Möttlina — 2.Feilb.,Kovnvaus'sche Real Zelenatrava, BG. Littai. — 2. Feilb., Stenovic'schc Real. Grdb. s'l Saaor. BG. Littai'. — 2. Feilb., Ahlin'scheReal., Weißenstein, BG. Laibach. — — 2. Feilb., Roznik'sche Be sitzrechte, Stoziea, BG. Laibach. — 1- Feilb., Opeka'sche Rcal.,Niederdorf. BGLoitsch. ^>sr20A>icli braunsctiwsiZisdis l-anc>ss-l.ottsnis, vom Staate genehmigt und garantiert. Dieselbe besteht aus 86,000 Original-Losen und 44,500 Gewinnen: 1 Haupttreffer ev. 450,000, 1 Haupttreffer ä 12,000, 1 L 300,000, 22 „ ä 10,000, 1 L 150,000, 1 „ s 8000, 1 „ L 80,000, 4 „ 6000, 1 „ Ä 60,000, 62 „ u, 5000, 3 L 40,000, 5 „ 4000, 3 L 30,000, ' 108 „ L 3000, 1 „ L 25,000, 213 „ L 2000, S L 20,000, L 15,000, 523 „ 1000 12 Reichsmark u. s. w. Die erste Ziehung findet statt 75-. zu welcher ich Original-Lose Ksnro »albs VisrtsI fl. 10 fl. 5 fl. 2-50 fl. 1-25 gegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß versende. Jeder Spieler erhält die Gewinnlisten gratis! « i»>. »««111,18, Obereinnehmer der braunschweigischen Landes-Lotterie (303) g-8 in Braunschweig. Emms-Ausschreibung. An der zweiklassigen gewerkschaftlichen Privatschule in ^rifail ist die Stelle des Oberlehrers, mit welcher ein Jahresgehalt von 800 fl., freie Wohnung, Beheizung und eine den Leistungen entsprechende Remuneration verbunden ist, erledigt. Bewerber um diese erledigte Stelle, welche der deut-Ichen und slovenischen Sprache in Wort und Schrift mächtig, dann musikalisch gebildet sind, haben ihre mit den gesetzlichen Befähigungsnachweisen und Dienstesdoeumenten versehenen Gesuche bis 15. August l. I. bei der Borstehung des Bruderlade-Vereins der Trifailer Kohlenwerks-Gesellschaft in Trifail (Steiermark) ein-znbringen. (320) Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt 1). I. Hamann, Hauptplatz Nr. 17. AuL wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an-gefertigt und nur bestpaffende Hemden verabfolgt. (23) 41 Nauplgewinn 6V. 450,000 M. Oie Kewinne Mraut. ä. Staat. Lrsts Delinvg: 18. u. 19. 7u1i. kinliuliinK xur vellleilixunx »II »len Ler v»n Ler xariintirten xrosse» 6slLIo1terle, In ivelelier über 8 NiHionei» 800,000 Alark vis Lewinne ilieser voi-tkeijkskten Kelll-I^otterie, velclie xlsngemäss nur 86,000 livse entkAt. sinä tolkeuäs: väialieti 1 kie«lnn 108 vo» »uo« ev. 43»,»0« Llark 2lrr 2»U«> SPK2 300,000 „ I 14«»0 I von 150,000 „ 523 1000 1 „ 80,000 848 5»U 1 60,000 „ !»»«> 3«<» 3 „ 40,000 „ 75 „ 240 3 „ 30,000 35 „ 2tt(» 1 23,000 „ 5» 1«» 3 20,000 2780« t42 12 13,000 2!»0N „ 122 I 12,000 » 5U „ 120 22 10,W0 „ 25 „ 1«U» l 8000 490» !I4 4 6000 „ 50 70 62 5000 2900 6« 3 „ 4000 2«»« 38 ulill kommen solcbe in wenigen Llonaten in 6 Ld-tdeiluozen rnr «>el»vrei» Lntsedeiünug. Die ei-ste Kevvinnrleining ist smtlivli auk 6sn 18. nnü 19. .Juli <1. ^ testgestellt, und kostet Kierrn äLS ZLN2S vrigivLlIos nur s ü. 30 Kr., äas dall-o vriZivLllos nur 4 ü. 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