Nr. 176 Freitag, 3. August 1917. 136. Jahrgang MbacherWMmg , xul°,lli,i,g 7, X. ^ur b!c «ustrNliüg in« Haus ssllllzjüyri« L 3. — Kns»r» zu vicr gnlen «o l>. giöhtie per Zsilc 1!l l»; bri «ftrisii Uis^ihmiliinri! v« ZrUr « k. ?I^°'^" ^itu,!«. rrlchrinl änlich mit VuN'^ !l>„e Dir Ht> > t,r p»>»«w« Mit!c> „dri, der K> l.i« ,0 Uhr Nelephou-Pr. der Aedaktion 32. Amtlicher Geil. > ^ Das l. l. Ministerium des Innern hat unterm 27. Juli j 1917. Z. ,2,569/M. I.. dcr in Genf erscheinenden periodischen! Druckschrift «U^lliujonjo» auf Grund des tz 26 des Preß. gesehes den Postdebit für Österreich entzogen.' Den 31, Juli 1i)17 wurde in dcr Hof« und Staatsdruckerei das 0XXXIV. und 0XXXV. Stücl des RcichSsscsehblattes in deutscher Ausgabe auSs>egebeu und lierjcndet. Den 1. Aunust 1917 wurde m dcr Hof. und Ttaatsdructerei das 0XXXVI. Stücl des Neichsgcsetzblattcs in deutscher Ausgabe ausaegeben «nd versendet. ^3'".^^ 2uli 19l? wurde das XX. Stücl des Landes.! ssesetzolutteS für das Herzogtunl Kram anssscc,et,en und versendet i Dasselbe enthält unter ^ir. 3b die Verordnn,,!, des t. l. Landes- i Präsidenten in Krain vom 20. Juli 1917, Z. 21.379, betreffend j die Regelung des Verkehres mit Heu und Stroh. l Von der Redaktion des Uandesgesehblatteö ! für das Herzogtum Krain. l Politische Uebersicht. ! Laibach, 2. August. ! Der deutsch? Reichskanzler Dr. Michaelis ist^ am 1. d. M. in Wicn eingetroffen. Er drachtc den. Vormittag in Besprechungen mit dem Minister des« Äußern Grafen Czernin zu, die am Nachmittag fortgesetzt wurden und bis in die Abendstunden dauerten. An diesen Konferenzen nahmen auch der deutsche Botschafter in Wien Graf Wedel, der Untcrstaatösclrctär des Auswärtigen von Stumm und der österreichisch-ungarische Botschafter in Berlin Prinz zu Hohcnlohe teil. Daß Dr. Michaelis und Graf Ezernin in den großen grundlegenden politischen Fragen eines Sinnes sind, erhellt aus ihren sich grundsätzlich deckenden Reden, welche sie am 28. v. M. unabhängig voneinander vor Pressevertretern gehalten haben. Mit Rücksicht hierauf tonnte Dr. Michaelis seine Anwefenheit > in Wien dazu benutzen, um sich über den Komplex! dcr soustigen politischen uud wirtschaftlichen Fragen« im Detail zu orientieren, welche im Verhältnis zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn während des gegenwärtigen Krieges bestehen. Die Unterredungen der beiden Leiter der auswärtigen Politik der verbi'm-, deten Mittelmächte haben auch auf diesem Gebiete zur erneuten Festlegung der gemeinsam zu verfolgenden Richtlinien geführt. Aus Stockholm, I. August, wird gemeldet: Die j Annälicrunss dcr verbündeten Truppen an die bcß-< arabische Front hat in Iassy Bestürzung hervorgerufen. Die hier angekommenen rumänischen Deputierten sind verzweifelt. Die Regierung entfcndetc Konstantin Mille und Lahovary nach Paris, um rasche Hilfe zu erbitten. Beide passierten Stockholm. In Iassy haben die Räumungsvorbcrcitungen begonnen und es wurde her Kriegszustand erklärt. Der Direktor der Nationalbant ist bereits in Paris, Tale Ionescu führt Verhandlungen wegen der Aufnahme dcr Flüchtlinge. Die reorganisierte Armee Rumäniens zahlt 400.000 Mann. Trotzdem besteht infolge des russischen Rückzuges aus der Bukowina ernste Gefahr für die rumänifche Front, weil die Möglichkeit gefchaffen ist, daß sich die Armeen Böhm-Ermolli, Erzherzog Iofef und Mackensen vereinigen. In der Moldau steht eme großartige Ernte bevor. Ungeheures Kriegsmaterial ist dort aufgestapelt, dessen Abtransport unmöglich ist. Aus dem Kriegsprcsscquartier wird gemeldet: Be-richt detz italienischen (tzcncralstabcs vom I.August: Im Val Ehiese (Iudilarieu) griffen feindliche Abteilungen nach starker Artillerievorbereitung gestern in der Morgenfrühe unfere vordersten Posten zwischen Baive Promontc und der Eima Paolone an. Sie wurden mit empfindlichen Verlusten abgewiesen. Auf dem Neste der Front herrschte die gewöhnliche Artillerie- und Patrouilleutätigleit, die im Gebirge durch heftige Gewitter gestört war. Das Wolff-Vureau meldet: Kaifer Wilhelm hat an den Kronprinzen Nupprccht von Bayern folgen» des Telegramm gerichtet: Im Felde, am 1. August 1917. An Kronprinz Rupprccht von Bayern. Ich'be-glückwünsche dich zu dem großen Erfolge dcr unter deinem Befehle stehenden 4. Armee am 31. Juli. Deine Weisungen, die tatkräftigen Anordnungen des Armeeoberkommandos 4, der nicht zu brechende Sie-geswillc deiner Truppen uud ihre glänzende Hnltung hatten das stolze Ergebnis, den ersten gewaltigen Ansturm des großcn englisch-französischen'Angriffes, der der Wegnahme der flandrischen Küste galt, zum Scheitern zu bringen. Gott der Herr wird auch weiter mit dir und deinen unvergleichlichen Truppen sein. Wilhelm I. Das Wolff-Bureau meldet unter dem 1. d. M.: Der große Angriff der Wcstmiichte in Flandern erstreckt sich von Noordschoole bis an die Lys. Den! Nordflügel hatten die Franzosen übernommen, die hier j türzlich die Belgier ablösten. Über die Trichterfelder! der Abwehrzone vordringend, gelangten die Franzosen über die Straße Lizerne-Dixnmiden bis in das Dorf Nixschoote, das im Gegenangriffe wieder genommen wurde. Sehr starke französische Kräfte, die am Abend des 31. Juli erneut gegen das Dorf vorgingen, vermochten Bixfchoote wieder in französifch'e Hände zu bringen. Die deutsche Linie umklammert den Ort im Norden und Osten. Den Hauptstoß hatten die Engländer übernommen, die aus dem Raume von ?)pcrn in nordöstlicher Richtung vorzustoßen versuchen. In der Kampfzone des deutschen Verteidigungsfystems traf sie mit voller Macht dcr deutsche Gegenstoß. Die Engländer wurden aus Langhemarck und St. Julien wieder hinausgeworfen und bis hinter den Steen-Bach zurückgedrängt. Weiter südlich vermochten die Engländer unbedeutenden Raumgewinn zu erzielen. Dcr Westrand des Herrcntage-Waldes wurde behaup. tet. Von da bis Warneton läuft die augenblickliche erste deutfche Linie zum Teil noch in der alten vordersten Stellung, teils in dicht hinter ihr laufenden Linien. Auch starke Angriffe am Abende des 3Isten Juli vom Herrcntage-Walde bis an die Lys vermoch» ten die Sachlage nicht zu ändern. Nach blutigen Nachtkämpfen blieb die alte Stellung am Morgen unverändert. Eine Unterstützung des großen englischen Angriffes durch Franzofen ist bisher nur auf dem lurzen flandrischen Frontabschnitt von Noordschoote bis Steenstraete erkennbar. — An der Aisne halten sich die Franzosen auch weiter nur mit Mühe gegenüber den dentschen Teilangrissen. Deutsche Sturmangriffe am 31. Juli um 2 Uhr nachmittags entrissen ihnen das ganze Grabenfystem in 2 Kilometer Breite und 700 Meter Tiefe, das die Franzofen noch auf dem Bovelle-Plateau behaupteten. Die gemachten Gefangenen gehören sechs verschiedenen Regimentern an. Französische Gegenangriffe, die bis 12 Uhr nachts anhielten, blieben ebenso erfolglos wie die viermal wiederholten französischen Angrisse füdlich Filmn. — Auch die deutschen Angriffe auf dem westlichen Maas-User, die, wie gemeldet, französische Gräben in mehr als 2 Kilometer Breite und 700 Meter Tiefe einbrachten, stellen einen deutschen Erfolg dar. Wie die „Agence Havas" unter dem 31. Juli aus Paris meldet, erklärte Ministerpräsident Ribot hinsichtlich des am Vorabend der russischen Revolution abgeschlossenen französisch-russischen Gchcimvcrtraa.es: Auf Grund feiner Unterredung mit dem Zaren erhielt Doumergue von Briand die Ermächtigung, Alt zu nehmen vom Versprechen des Zaren, unsere Zurück« forderung in bezug ans Elsaß-Lothringen zu unterstützen und uns freie Hand zu lasfen in der Aufsuchung von Garantien gegen jeden neuen Angriff nicht durch Annexionen der linksrheinischen Gebiete für Frankreich, sondern dadnrch, daß wir im Notfalle aus diesen Gebieten einen selbständigen Staat machen, der uns sowie Belgien gegen Einfälle von der anderen Rhein-Seite fchützen folltc. Wir haben niemals daran gedacht, das zu tun, wa« Bismarck im Jahre 1871 tat. Wir wollen diese Provinzen wiedernchmen, die nie aufgehört haben, französisch zu sein. Sie müssen zu Frankreich zurückkommen. Man wagt jetzt, der Welt zn sagen, daß wir Annexionen wollen; das ist ein plumpes Manöver. Der Kanzler sucht die Schwierigkeiten zu verbergen, die er empfindet, um die Kriegsziele Deutschlands und die Bedingungen festzusetzen, unter denen er Frieden machen würde. Er sucht besonders die Aufmerksamkeit von der schreck« lichen Verantwortung abzulenken, die auf dem Ge« wifsen des deutschen Kaisers und seiner Ratgeber laste. — Hiezu meldet das Wolff-Bureau: Herr Ri-!bot geht um die Altenstücke, deren baldige Veröffent-j lichung er bereits vor Monaten verfprochen hatte, noch immer vorsichtig herum. Aber er kann nicht umhin zuzugeben, daß die geheimen Abmachungen Frank« reichs die Unterstützung seiner Begierden auf Elsaß« l Lothringen und die übrigen linksrheinischen Gebiete Deutschlands zugesichert haben. Daß unser rheinisches Land nicht gänzlich annettiert, sondern — so weit es Frankreich paßt — nur zu einem französischen Pufferstaat werden soll, nehmen wir zur Kenntnis. Zum erstenmale wird also von der Tribüne der französischen Kammer amtlich eingestanden, wie weit die französischen, in Verträgen formulierten Wünsche rei« chen. Mit keinem Wort ist Herr Ribot von diesen Plänen der Zerstückelung und Beraubung Deutsch« lands abgerückt und doch wagt er, den Mitteilungen des Reichskanzlers „ein förmliches Dementi" entgegen-znseheu. Danach mag man ermessen, was die Worte eines französischen Ministerpräsidenten'wert find. Herr Ribot kommt in feiner Rede auch auf die falfchen Behauptungen über den Verrat vom 5. Juli zurück. Wir haben diese Legende bereits gestern zerstört. Es ist nichts Wahres an dieser Geschichte, mit der Herr Ribot vergebens von dem geheimen Raubvertrag abzulenken versucht. Im englischen Unterhaufe erklärte am 30. v. M. Staatssekretär des Auswärtigen Nalfuur in Er« widening mehrerer Anfragen über die englische Kriegs-politik hinsichtlich Österreich-Ungarns: Wir wünschen, daß die Nationen, aus denen dieser Staat zusammen« gesetzt ist, in der Lage seien, auf eigenen Füßen ihre eigene Zivilisation zu entwickeln und die Bahn zn bestimmen, auf der ihre Entwicklung stattfinden foll. Das ist das allgemeine Prinzip. Die Zeit sei nicht darnach angetan, daß ein Minister des Äußern sich mit Friedenserörterungen beschäftige. Balfour sagte sodann, England habe, als es in den Krieg eintrat, hauptsächlich an die Möglichkeit gedacht, Belgien zu verteidige» und zu verhindern, daß Frankreich zer-schmettert werde. Aus selbstsüchtigen Gründen sei Enffland nicht in den Krieg eingetreten. Wenn wir nach diesem Kriege die europäische Karte verbessern wollen, so wünschen wir eine Karte von längerer Dauer, als je ein Kongreß sie geschaffen hat. Die Rückgabe des Gebietes, das Frankreich vor vierzig Jahren geraubt worden sei, sei eine notwendige Ge-bietsvcränderung. England wünsche eine solche Regelung des Gemeinwesens Europas, die es den Frie« densstörern bedeutend schwerer machen werde, den Boden zu finden, wo sie verhängnisvolle Saat säen könnten. Wie würden Österreich-Üngarn und Deutsch« Laibacher Zeitung Nr. 176__________________________1116___________________________________3. August 1917 land ihre inneren Probleme lösen, die sie selbst und niemand anderer lösen müßten? Der Minister befaßte sich dann mit der Demokratisierung Deutschlands und kam zu dem Schlüsse, daß, bevor nicht Deutschland hinsichtlich der Auffassung der kommerziellen und politischen Interessen das Niveau der Vereinigten Staaten und Großbritanniens erreicht habe, ehe nicht Deutschland los« oder freigemacht sei, der europäische Frieden nicht gesichert werden könnte. — Der Liberale Holt meinte, der Verband solle Deutschland in aller Form fragen, ob es bereit sei, Belgien, Frankreich und die anderen besetzten Länder zu räumen und zu entschädigen. Ponsonby sagte, Balfour habe einen ungebührlichen Nachdruck auf die elsässisch-lothringische Frage gelegt. Valfour bestritt dies. Snow den erklärte, es habe den Anschein, als ob die britische Regierung mehr als jede andere einem baldigen Friedensschlüsse im Wege stehe. Die Regierung, in einer Welt der Unwirllichkeit lebend, halte nichts von den Ansichten der Briten und vom Wechsel der Ansichten der Soldaten. Wenn die Regierung irgend etwas über die französische Armee wüßte, so würde ihr bekannt sein, daß die Soldaten praktisch die Heeresleitung in die Hand genommen Hütten und es ablehnten, Befehle zu befolgen. Jeder einsichtsvolle Franzose werde ihr sagen, daß, wenn der Krieg noch viel länger dauere, Frankreich dasselbe haben werde wie Rußland, nämlich die Revolution. Es bestehe keine Hoffnung, daß in zwölf Monaten die militärische Lage besser sein werde als jetzt. Nur würde eine weitere Million Menschenleben geopfert, die Staatsschuld um weitere zwei bis drei Milliarden Pfund vergrößert worden sein. Im Namen der Menschheit fordere er, daß der Krieg jetzt beendet werde. Der Live« rale Lars bewnte, wenn die Regierung bei der Politik des Handelsboylotts und des Wirtschaftskrieges beh'arre, treibe sie in einen neuen Krieg hinein. Kein Volk werde den Handelsboytott über stch ergehen lassen. Die englische Admiralität teilt unter dem 1. d. mit: Englische Mariucftieger warfen Samstag nachts mehrere Tonnen Bomben auf Brügge, Thourout, Middelkerle und Chistelles. Gute Ergebnisse, zahlreiche Explosionen. Flugzeuge zurückgekehrt. — An« merkung des Wolff-Bureaus: Von zuständiger Stelle erfahren wir, daß bei Hiesem Angriff kein militärischer, sondern nur unbedeutender sonstiger Schaden angerichtet worden ist. Russischen Blättern zufolge veranstaltete das 62. Regiment mit anderen Militärabteilungen und mit Deserteuren in Niinij Novgorod einen Pogrom. Die Soldaten plünderten Wohnungen und Geschäfte und hielten Versammlungen ab, in denen reaktionäre Elemente der Schwarzen Hand die Hauptrolle spielten und eine antisemitische Propaganda betrieben. Die Stadt ist ohne jede Behörde. Das Präsidium des Delegierten-und des Arbeiterrates sowie der Chef der Garnison sind verhaftet worden. Eine aus Moskau eingetroffene Militürabtcilung wurde entwaffnet und größtenteils gefangen genommen. Viele Verhaftungen wurden vorgenommen. Ein großes Kognakmagazin wurde geplündert. Erst neue Verstärkungen aus Moskau fetzten den Plünderungen ein Ende. Die „Times." melden aus Sidney vom 20. Juli: Infolge Mangels an Schiffsraum werden Waren im Werte von über 1U0 Millionen Pfund aus Australien zurückgehalten. Lokal- und Provinzial-Nachrichten. — (Kricgsauszeichnungen.) Seine Majestät der Kaiser hat in Anerkennung tapferen und erfolgreichen Verhaltens vor dem Feinde dem Oberleutnant Georg Gineder und dem Reserveoberleutnant Anton Otto wih des IR 17 den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse mit der Kriegsdetoration und den Schwertern verliehen. — (Kriegsauszeichnung.) Seine Majestät der Kaiser hat in Anerkennung vorzüglicher und aufopferungsvoller Leistung im Sanitätsdienste im Kriege dem Deftnitor der steiermärlifchen Provinz der Barmherzigen Arüder in Kandia, Dr. Kamillus Heller, das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferteitsmedaille verliehen. — (Kriegsauszeichnung.) Seine Majestät der Kaiser hat dem Oberleutnant Robert Grafen Barbo des FHR 28 das Militärverdienstkreuz dritter Klasse mit der Kricgsdeloration und den Schwertern verliehen. — (Vom Iustizdienste.) Der Leiter des Justiz-Ministeriums hat den Bezirksrichter und Gerichtsvorsteher Dr. Franz Peitler in Weixelburg zum Lan-desgerichtsrate an seinem Dienstorte und die Nichter Josef Iansa in Stein, Peter Kerziil in Adelsberg, Dr. Rudolf Schmidt in Ratschach, Dr. Paul Ska berne in Laibach und Dr. Franz Vidovii in Gurlfeld zu Bezirksrichteru ernannt. — (Geschützdonner.) Gestern spät abends wurde in Laibach von der Ifonzo-Front her heftiger Kanonendonner stark hörbar. Dem Getöse nach dürfte zeitweiliges Trommelfeuer gespielt haben, an dem sich auch große und größte Geschühlaliber beteiligten. — (Ernährung und Kohlenversorssmig.) Die „Neue Freie Presse" veröffentlicht ein Gespräch mit dem Präsidenten des Gemeinsamen Ernährungsausschusses, Seiner Exzellenz Generalmajor Land-wehr-Pragenau, über aktuelle Ernährungsfragen. Seine Exzellenz äußerte sich dahin, daß zu Pessimismus in der Ernährungs^frage des kommenden Wirtschaftsjahres kein Anlaß vorhanden sei; die Brotfrucht werde reichlicher als im verflossenen Jahre bestellt sein. Hinsichtlich der Kohlenversorgung sei in inten- iver Arbeit der bezüglichen Nessorts das Menschenmögliche geleistet worden, um die Kohlenversorgung in den Grenzen des wirklich Notwendigen und Unentbehrlichen zu sichern. — (Ablieferung der Glocken.) Diesertage wird von der Militärbehörde noch der restliche Teil der Kirchenglocken eingezogen werden. Die Kirchenbehörden werden daher eingeladen, den hiebei intervenierenden Militärpersonen zuvorkommend zu begegnen, ihnen eventuell den Mesner oder sonst jemanden zur Verfügung zu stellen sowie überhaupt die erforderlichen Informationen zu erteilen. —ke. — (Festsetzung der Abgabepreise für Heu und Stroh.) Die Preise, zu denen die Abgabe von Heu und Stroh an die Verbraucher durch die von der Landesfuttermittelstelle für Krain errichtete Verteilungsstelle in Laibach erfolgt, wurden in nachstehender Weise 'estgesetzt: für Heu 28 K., für Dachstroh 20 K. und ür gewöhnliches Stroh 18 K. pro 100 Kilogramm. Diese Preise sind nicht identisch mit den amtlich schon Verlautbarten Maximalpreisen für Heu und Stroh der Produzenten, verstehen sich ab Vcrteilungsstclle iu Laibach und haben nur für gesunde, trockene, nicht beschmutzte und nicht verdorbene Ware Geltung, ke-. — (Regelung des Verkehrs mit Heu und Stroh.) Den interessierten Kreisen wird in Erinnerung gebracht, daß für Pferde und Rinder über zwei Jahre 10 Kilo, unter zwei Jahren 6 Kilo, bis zu einem Jahr 4 Kilo und für Schafe und Ziegen 2 Kilo Heu pro Tag und Kopf verfüttert werden dürfen. Diese Mengen werden zur Zeit des Weideganges oder der Grünfütterung auf die Hälfte reduziert. Bei Haferfütterung wird das bewilligte Höchstmaß um die Hälfte herabgesetzt. Stroh darf für ein Pferd oder Rind höchstens 2 Kllo, für ein Schaf oder eine Ziege höchstens ein Kilogramm verwendet werden. Übertretungen werden niit 'Geldstrafen bis zu 5000 K. oder mit Arrest bis zu sechs Momitl'n geahndet. le—. — (Für dic südländischen Flüchtlinge.) Die mit behördlicher Bewilligung in die Heimat rückkehrenden mittellosen Flüchtlinge sowie jene, welche mit behördlicher Zustimmn»»? aus einer Flüchtlingsniederlassung in eine andere nlie,sit'd»'lu, haben das Recht auf kostenlose Befördern!., auf Eisenbahnen. Damit nun die erforderlichen m,d lwhntarifarisch vorgeschriebenen Le-gitimationspapieie zur begünstigten Beförderung der Flüchtlinge und lxrcn Effekten bereits bei Abfertigung am Bahnschaller der '.'lbl^>»gs(Reiseantritts)station vorgewiesen wetdei» tömleli, werden die betreffenden Flüchtlinge eriilchf. slels jo bald als möglich der ge-fertigten Fürsoi-l^ stelle bekanntzugeben: 1.) den Namen des Flüchilings; 2.) dessen Beruf (Beschäftigung, Gewerbe); 3.) die Zahl und die Vornamen fowie das Alter der Familienangehörigen; 4.) den früheren ständigen Wohnort (Wohnsitz der Heimatsgemeinde); 5.) wohin die Rücklehr (Übersiedlung) erfolgt; 6.) die EifenbahN'Reiseantrittstatiou; 7.) die Eisenbahn-Reise-endstation; 8.) die genaue Bezeichnung — unbedingt auch die Verpackungsart (Kisten, Koffer, Säcke usw.) sowie die Anzahl der mit der Eisenbahn (als Frachtgut) zu befördernden Effekten. — Das Hilfskomitee für die Flüchtlinge aus dem Süden m Wels (Oberösterreich), August Götterichstraße 3/1. — (Spenden für das Note Kreuz.) Ing. Karl Ritter von Waßhuber 5 K.; Herwig Aubell 10 K.; Albina Veck 4 K.; David Perlmutter 20 K.; M. A. 200 K.; Johann Levar 10 K.; Johann Iapelj 10 K.; Josef Rus 4 K.; Arpad von Pindtershofen 20 K.; Helene. Eckerl 2K.; (durch den „Slov. Narod") Fa-milie Cernelc in St. Peter in Steiermark als Kranzablösung für den verstorbenen Notar Svetina 20 K. und Advokat Dr. Otto Fettich-Franlheim von einem Strafverglciche 10 K. — Monatliche Spenden im Juli: Marineoberkommissär I. Golias in Wien 20 K.; die Finanzprokuraturskonzeptsbeamten 17 29 K.; Johann Cerne die Mictzinsentschädiguug 15 K.; Konsi» storialrat Prof. Dr. Franz Perne 10 K.; Bezirlsover« lommissär i. R. Anton Klein 2 K. — (Spende fürs Rote Kreuz.) Fräulein Margarete Wannisch in Laibach hat dem Landes- und Frauenhilfsverein vom Noten Kreuze für Krain in Laibach ein felbstgemaltes Ölgemälde gespendet, das zu Guusten des Vereines um den Preis von 180 K. zur Veräußerung gelangle. Der Landes- und Frauenhilfsverein drückt der Spenderin auf diesem Wege den verbindlichsten Dank aus. — (Spenden.) Dem Stadtmagistrate haben an Spenden übermittelt: Frau Lucin Iesih, Viltualien-händlerin 10 K. für das Rote Kreuz, Frau Anna Kren die Entschädigung für abgelieferte Mctallgegenstände von 3 K. 20 H. für Kriegsblinde und Fräulein Hermine von Salamon 2 K. für die Stadtarmen. — (Verlustlisten.) In der Verlustliste Nr. 598 sind folgende aus Krain stammende Heeresangehörige ausgewiesen: vom Sappeurbataillon Nr. 3: LstSapp. Tomazin Anton, 4., verw.; — vom Schützenregiment Nr. 2: Sch. BlessTräg. Kmet Josef, zug. dem GschN Nr. 1, 2., verw.; — vom Schützenregimcnt Nr. 5 als triegsgefangen: ErsResSch. Dekleva Johann, 12., die Sch. Novak Josef, 11., Oblak Anton, 3.; — vom Schützenregiment Nr. 20 als kriegsgefangen: die Lst.-Sch. Augustin Anton, Basnik Anton, Birtii! Valentin, Vlaz Johann. Sch. Bobic Anton, die LstSch. Bogo-lin Anton, Vohte Jakob, Aradisa Franz, Brezan Anton, Bremsen Johann, Ccmzar Franz, Eimzar Franz. Dezman Anton, Fabjan Anton, Fink Josef, Funtek Franz, 1., Furar Johann, 4., Horvat Josef, 3., Hrastar Alois, 1., Lambrccht Anton, Lopatit Franz, Luzar Johann, 2., Ribic Franz, 3., die Sch. Smagel Michael, Tomc Johann, 4., Trobec Iofef, Zupankik Josef, 2.; — vom Landsturmmfanterieregnnent Nr. 2: Zgf. Pristov Peter, 15,, krgf. (laut Meldung des rufs. Roten Kreuzes gestorben; nicht legal nachgcwiefen). — In der Verlustliste Nr. 599 ist Fähnr. i. d. Res. Sirk Josef, IR 17, Laibach, als in Rußland krgf. ausgewiesen. — Berichtigung zur Verlustliste Nr. 338: Oblt. i. d. Ref. Zwerg er Rudolf, IN 67, Rudolfswert, tot (war verwundet gemeldet). — (Priesterjubiläum.) Heute opfert.Herr k. Stanislaus Okrabec, der bekannte flovcnische Sprachgelehrte, seine goldene Iubelmesse. — (Neuer Fortschritt iu der Verbreitung der Kaninchenzucht.) Zufolge der unermüdlichen Propagandatätigkeit der vom Isonzo-Armeekommando unterhaltenen t. und t. Kaninchenzuchtanlage hat die Kaninchenzucht nunmehr auch in Tricst.und im Küstenlande festen Boden gefaßt. Schon früher wurden an zahlreiche Zivilpersonen in Trieft sowie au die im Küstenland stationierenden Militärformationen aus der ärarischen Anstalt reinrassige Kaninchen zur Verbreitung der Kaninchenzucht verkauft; nun aber wurde eine große Zentraltnninchcnzucht für die AnqeMlcn der k. k. Staatsbahnen in Trieft aufgestellt. Der Di« rcktor der t. l. Staatsbahuen Hofrat Dr. R. Schmitz bewilligte über Vorschlag des Referenten für humanitäre Angelegenheiten, Oberstantsbahnrat Dr. Karl R. U.Seemann, die für die Aufstellung einer größeren modernen Kaninchenzuchtanlage nötigen Kosten, und so entstand dank der ununterbrochenen Bemühung des Bahnoberkommissärs Dr. Heinr. Schneider und des Vahullimmissärs Dr. E. Ricci in Trieft die neueste große Kaninchenzuchtanlage. Diese Anstalt besteht aus mehreren Hundert modernen Kamnchcnkäfigen, die bei den Wohnhäusern der Staatsbahnangestellten derart aufgestellt wurden, daß jeder Angestellte auher seinem 'Hühnerstall einige Kaninchenkäfi'gc besitzt. Die praktische Einteilung der nach den Laibachcr ärarischen Mustern gebauten Käfige sowie die ganzen baulichen Arbeiten gereichen dem Revidenten der t. l. Staatsbahncn Gustav Novak zum Lobe. Die neue Anstalt beginnt mit 225 Zuchtlaninchen, die von den in der k. u. k. Kcminchenzuchtanlagc produzierten Jungtieren der schönsten Nutz« und Fleischrassen durch den Leiter der ärarischen Anstalt, Hauptmann-Auditor Doktor Voszka, ausgewählt wurden. Die erste Ka« ninchensendung ist in Trieft zur größten Freude der Staatsbahnangcstellteu bereits angekommen; vom l0. d. an wird die neue Anstalt iu Trieft in vollem Betrieb sein. Mit Hinblick auf das allgemeine Interesse, das -die Bevölkerung in Trieft der Kaninchenzucht entgegenbringt, ist mit Bestimmtheit zu hoffen, daß die Kaninchenzucht in Trieft durch die neue, musterhaft eingerichtete Anstalt weitere Verbreitung erfahren wird. — (Ein Pferd entlaufen.) Kürzlich ist in der Nähe von Tolmaicvo ein braunes, 107 Zentimeter hohes, 7 Jahre altes Pferd mit der am linken Huf eingebrannten Nnmmer 385 von der Weide entlaufen. Allfällige Mitteilungen über den Verl. !eib des Pferdes nimmt das städtische Militäramt entgegen. — (Im städtischen Pfandamtc) findet am 9. d. von 3 bis tt Uhr nachmittags eine öffentliche Versteigerung der im Dezember 1916 belehnten Wert-gcgenstände und Effekten statt. Laibacher Zeitung Nr. 176 1117 ____________ 3. August 1917 — (Erdäpfeldieustahl.) Am verflossenen Sonntag nachmittags wurden der Besitzerin Margarcta Kunstclj in Gorenja vas, Gemeinde Altlack, vom Acker bei 100 Kilogramm Erdäpfel ansgegraben und entwendet. — (Diebspech.) Am 30. v. M. bemerkten die Ehe-leute Faganeli in Crnute, daß ihnen ans einem Koffer ein Betrag von 3600 K. gestohlen worden war. Der Diebstahl dürfte Samstag vorher von einer mit oen Ortsverhältnisscn gut vertrauten Person verübt worden sein. Am Montag aber wurden von zwei Knaben 2000 K. am linken Save-Ufer im Gebüsche unter einem Stein aufgefunden. Der unbekannte Täter hatte sie offenbar dort versteckt. — (Giubrüche.) In einer der letzten Nächte brachen unbekannte Täter in die Mühle des Anton Kersnik in Leschach, Bezirk Nadmannsdorf, ein und stahlen daraus drei Säcke Mehl und einen Sack Getreide. Nach einigen Tagen wurden die vier Säcke leer in der Mühle aufgefunden; der Dieb hatte sie daselbst unbemerkt hinterlegt. — Weiters wurde nach Aushebung cines Fenstergitters in eine Kammer der Besitzerin Maria solar in Polsica, Gemeinde Ovsise, eingebrochen und daraus Sclchfleisch, Schweinefett, Eier, Hausbrot und Zigaretten im Werte von 316 K. entwendet. Diefen Diebstahl sollen drei bis vier un-bekannte Männer ausgeführt haben. ^ (Ein jugendlicher Dieb.) Ein kaum 13 Jahre alter Bursche aus Crnute verübte in der letzten Zeit in der Ortschaft mehrere Diebstähle. Er drang in Abwesenheit der Hauslente in versperrte Wohnungen ein und stahl verschiedene Beträge und Lebcnsmittel. . Von der Gendarmerie ins Verhör genommen, gestand er alle Diebstähle ein und gab auch den von Diebstählen herrührenden Betrag von 143 58 K. heraus, den er auf dem Dachboden des elterlichen Hauses versteckt hatte. ^ (UnWe.) In Zbilje, Gemeinde Zwischenwässern, stürzte der zwei Jahre alte Erwin Marliö von einer Dachbodenstiege und zog sich einen Bruch des rechten Beines sowie eine schwere Kopferfchütterung zu. — Die Besttzersgattin Johanna Eijani in Kot bei Großlaschitz fiel zu Hause zu Boden. Als sie aufstehen wollte, stieß sie einen auf dem Herde stehenden, mit siedendem Wasser gefüllten Kessel um und begoß sich mit dem Inhalte, wobei sie schwere Verbrühungen erlitt. — (Fahrraddicbstählc.) Dem Ludwig Stefnla in Stein wurde vor einigen Tagen ein gut erhaltenes Fahrrad aus dem Vorhabe gestohlen. Das Rad ist klein, schwarz lackiert, hat eine nach aufwärts gebogene Lenkstange und durchbrochene Scheibe. — Dem Besitzer und Kaufmaun Josef Kralj in Großmannsburg wurde aus dem Vorhausc ein gut erhaltenes Fahrrad, Marke Kinta, entwendet. Kino Ideal. Programm für heute den 3. August. Sondcrabend. Auf vielseitiges Verlangen heute wieder, holt „Die Nacht der Rachc", Seusatiousschauspiel in sechs Alten mit Benjamin Christcnson; dazu noch ein ausgezeichnetes Lustspiel in einem Akt „Müllers Vcr-hängnis". Wir machen darauf aufmerksam, daß dieses Programm nur heute spielt, daher es niemand versäume, das Sensatiuusprogramm anzuschauen. Nicht geeignet. — Morgen Samstag, dann Sonntag und Montag die Vorführung des Sensationsriescnsilms „Der Siidstcru", Sensationsabeuteucr des Kapitäns Oliver Peer in sechs Akten. Diesem Sensatiousfilm ist der größte Erfolg zugesichert. Dazu spielten noch ein einaktiges Lustspiel „Die Kouknrrcnten" und allerncueste Kriegswochcnberichte. Nicht geeignet. Vorstellungen ab 4 Uhr. Die letzte um 3 Uhr im Garten mit Orchcstcrbegleitnng. Kino Ideal. Theater, Kunst und Ateratur. — (Im hiesigen Landesthcater) fand gestern abends das erste Gastspiel von Mitgliedern der kroatischen Üandcsbi'chne statt. Gegeben wurdc Roberto Braccos „Wahre Liebe" mit Fräulein Vilhar und Herrn Vadalic in den Titelrollen. Braccu ist ein amüsanter Plauderer, der mit Vorliebe irgendeine bizarre Idee ausheckt, um sie dann mit pikanten Einfällen und herausfordernden Paradoxen zu würzen, wodurch er über Unwa^chemlichteiten flott hinwegtäuscht. Solches gilt auch von der gestern aufgeführten Causerie, die sich wohl durch scharf zugespitzten Dialog auszeichnet, im zweiten Akte aber, um das erlahmende Interesse aufzufrischeu. auch zu Mätzchen greift, die mit Kunst nicht viel gemein haben. Der dritte Akt bringt allerhand Seltsames, wozu der abgenützte Trick von den beiden „Liebhabern" natürlich nicht zu zählen ist. — Fräulein Vilhar spielte die jungfräuliche Witwe mit mondäner Haltung, abcr mitunter, wo sprühende Laune und kokette Beweglichkeit blitzartig hervorbrechen müßten, zu sehr abgemessen und zurückhaltend; Herr A adalic gab den unverwüstlichen Bewerber nm die Gunst der schönen Witwe bühncnfest, mit trockenem Humor und weltmännischem Draufgehen. Zwei lustige Personen, von Herrn Grünhut und Fräulein Iovanovi^ drastisch verkörpert, übten ergötzliche Wirkung. — Das Theater war ausverlauft, das Publikum sehr beifallslustig. —n— Her Krieg. Aelegramnle des k. k. HelegrapHen. Aorre. spl zweiter rumänischer Stnrm heran. Über cinc Stin»^ brandete das Handgemenge hin und hcr. Da j^ucli österreichisch-ungarisch? Infanterie» Bataillone i» uliliciuährter Schneid und Tapferkeit zum Gcgcnstos; ai« ,md warfen den Feind vollends zurück. G,,'gen 5 U^i' nachmittags wiederholte er unter dem Schutze hctti^'tcil Vernichtungsfeuers seinen dritten vergeblichen Aü^mf. Auch dieser brachte ihm nur Verluste. In dic T-il^- der Moldawa und Suczawa schieben sich ir.'!) der Schioieri^teiten des Geländes und des Wldech.mdes der Russen österreichisch-ungarische Truppen z^h.' vui-. Beiderseits des Pruth näherten wir >l',l5 C'^riwu»'!) bis auf zwölf Kilometer. Auf d-c gk'iche Entfernung gelang es den verbündeten Truppeu durch kühnes Zupacken eine Höhe nördlich der Stadt zu gewinnen. Der unaufhaltsame Angriff hat somit österreichisch-ungarische uud deutsche Truppen bis auf Geschützertragweite vor Czernowitz gebracht. Reichskanzler Dr. Michaelis in Wien. Wien, 2. August. Reichskanzler Dr. Michaelis wurde heute mittags von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin in besonderen Audienzen empfangen. Hierauf fand beim Kaiserpaar ein Frühstück statt. Wien, 2. August, Seine Majestät der Kaiser hat dem Reichskanzler Dr. Michaelis das Großkreuz des St. Stephan-Ordens verliehen und ihm die Oldens-insignien anläßlich seiner heutigen Audienz persönlich überreicht. Wien, 2. August. Reichskanzler Dr. Michaelis ist abends nach Berlin abgereist. Deutsches Reich. Von den Kriegsschauplätzen. Berlin, 2. August. Das Wolff-Bureau meldet: Großes Hauptquartier, 2. August. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Nupprecht von Bayern: Auf dem Schlachtfelde in Flandern lam es erst nachmittags wieder zu heftigen Artillerielämpfen. Von Langhemarck bis zur Lys lag mehrstündiges Trommel» seuer auf unseren Linien, ehe der Feind gegen Abend zu neuen starken Angriffen auf dieser Front ansetzte. Es entspannen sich wieder schwere Kämpfe, in denen die vom Gegner ins Feuer geführten Divisionen überall zurückgeschlagen, mehrfach auch unsere Kampflinien bei erfolgreichem Gegenstoß vorgelegt wurden. An keiner Stelle gewann der Feind Vorteile, dagegen büßte er in unserem ungeschwächten Abwehrfeuer viel Blut, durch unsere Gegenangriffe in den Einbruchs» stellen auch mehrere hundert Gefangene ein. Nach unruhiger Nacht frühmorgens östlich von Wytschaete erneut vorbrechende englische Angriffe sind gleichfalls verlustreich gescheitert. Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen: Am Chemin des Dames wiederholten die Fran» zosen ihre erfolglosen Anläufe gegen die von uns südlich von Filmn und südöstlich von Eerny gewonnenen Höhenstellungen. Während des Tages und in der Nacht stießen sie bis zu fünfmal gegen unsere Linien vor. Stets wurden sie von unseren bewährten Kampf« truppen abgewiefen. Auch auf dem Westufer der Maas führte der Feind abends einen vergeblichen Gegenstoß zur Wie» dereroberung der ihm entrissenen Stelluugen. Die Ge-fangenenzahl aus den gestrigen erfolgreichen Kämpfen, an denen außer badischen und hannoverschen auch oldenburgische Truppen rühmlichen Anteil haben, hat sich auf über 750 erhöht. Östlicher Kriegsschauplatz: Hecrcsfront des Gcneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Heeresgruppe des Generalobersten v. Nöhm Ermolli: Im Winkel zwischen Zbrucz und Dnjestr wurden russische Nachhuten bei Wygoda an der Straße nach Chotin geworfen. Nördlich von Czernowitz nähern sich unsere Dioi« sionen auch südlich des Dnjestr der russischen Grenze. Front des Generalobersten Erzherzog Joses: Die russische Karpathen-Front ist jetzt zwischen Pruth und den Südosthängen des Kelemen-Gebirges im Weichen. Deutsche und österreichisch-ungarische Divisionen drängen dem Feinde, der vielfach hartnäckigen Widerstand leistet, nach. Wir stehen vor Kim« polnng. Zwischen Ojtoz- und Casinu-Tal setzte der Feind auch gestern starke Kräfte ein, um den Casinului zu gewinnen. Mehrere nach heftigem Feuer erfolgende Angriffe scheiterten an der Standhaftigteit der Verteidiger. Der Erste Generalquartiermeister: v. Ludendorf f. Berlin, 2. August. Das Wolfs-Bureau meldet: Auch am I. August blieb die Vorwärtsbewegung der deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen in Ostgalizicn und in der Bukowina. Im Winkel zwischen Zbrucz und Dnjestr ist die letzte russische Nachhut nach erbittertem Widerstand bei Wygoda gewor-fen worden. Damit ist dieser Fluhwinkel von den Russen so gut wie gesäubert. Auch südlich vom Dnjestr haben sich die Streitkräfte der Verbündeten bereits im zähen Vordringen bis nahe an die Reichsgrcnzc vor« geschoben. Im Nordwesten und Westen von Czerno-Witz sind heftige Kämpfe beiderseits des Pruth sowie südlich bis über den rumänischen Sereth hinaus im Gange. Auch in den Karpathentälern sind die Ver-, bündeten im weiteren Fortschreiten. Im Tale des Kleinen Sereth ist die Molda Ismaila übelschritten. Im Suczawa-Tal versuchten die Russen in der Talenge zwischen Saoeu und Falleu noch, sich zu halten, um unser Eindringen in das Becken von Radautz zu verhindern. Weiter südlich läuft die erreichte Linie über das Dorf Zugreni im Bistrita-Tal, den Monte Tomnatic, Oucina Rata und den Monte Omului, bis sie etwa 30 Kilometer südlich von Dorna Watra in die alte Karpathen-Front einmündet. Berlin, 2. August. Das Wolff-Bureau meldet: Am zweiten Tage deS großen flandrischen Angriffes vermochten die Engländer an leiner Stelle vorzudringen. Sie büßten im Gegenteile sogar verschiedentlich Ocläudegewinn des ersten Tages ir>der ein. Beson-ders heftig waren die englischen Angi.jfe gegen Lange-marl durch Einsetzen von Flammenwerfern beiderseits der Bahn. B>'i Fresenberg und Wrsthoel wurde erbittert aMmpst, wobei die Engländer überall im Gegenstoß geworfen wurden und an zahlreichen Stel« Laibacher Zeitung Nr. 176__________________________1118________________________ 3. August 1917 len die deutschen Linien vorgeschoben werden konnten. Zwischen Hooge und Holebele wurde den Engländern durch flankierendes Feuer der deutschen Batterien schwerste Verluste zugefügt, so daß ihre Kraft und ihr Angriffsgeist gebrochen war, ehe der deutsche Gegenstoß sie traf. Bei der Wiedereroberung der am Aisten Juli teilweise aufgegebenen deutschen Stellungen konnte ein Überblick über die erschreckend hohen Verluste gewonnen werden, mit denen die Engländer ihren geringen und so bald wieder verlorenen Geländegewinn bezahlt hatten. Das Trichterfeld der Abwehrzone ist mit gefallenen Engländern übersät, die oft in dichten Reihen niedergemäht wurden. Berlin, 2. August. Das Wolff.Bureau meldet: 2. August abends: In Flandern bei Negen wechselnder Feuerkampf. Im Osten Kampferfolge am Pruth und Sereth sowie im Suczawa-, Moldawa- und Bistrita-Tal. Her Seekrieg. Neue U-Bootcrfolge. Berlin, 2. August. Das Wolff-Bureau meldet: Neue U-Booterfolge am nördlichen Kriegsschauplatz: 24.000 Aruttoregistertonnen. Frankreich. Die.Sozialistenkonfcrenz. Paris, 2. August. („Agence Havas".) In einem Briefe an den Sekretär der sozialistischen Partei ver- langen die Mitglieder des ständigen Verwaltuugs-ausschusses und der sozialistischen Parlamentsgrupfte als vorhergehende Bedingung jeglicher Erörterung, daß die sozialistische Alliiertentonferenz beschließe, nur dann an der internationalen Konferenz sich beteiligen zu wollen, wenn die Bedingung gestellt und angenommen wird, daß die Frage nach dem Ursprung und der Verantwortlichkeit für den Krieg an die Spitze deri Tagesordnung gestellt werde. Wenn die sozialistische Alliiertentonferenz anders beschließen sollte, würden sie an den nationalen Kongreß berufen, um vor irgendeiner internationalen Vereinigung erst zu beratschlagen. Bern, 2. August. Die „Berner Tagwacht" meldet: Die Verhandlungen zwischen den englischen, französischen und russischen Sozialisten haben zu dem Übereinkommen geführt, daß die internationale Konferenz auf den 9. September verschoben wurde. Die Konferenz der Sozialisten der Ententestaaten findet am 28. August in London statt. Rußland. Fahnenflüchtige. — Eine verheerende Fcucrsbrunst in Moskau. Stockholm, 1. August. „Petrogradskaja Gazeta" meldet aus Kamenec-Podolsk (Süd-Podolien): Die Stadt ist voll von Fahnenflüchtigen, die in großen Massen von der Front geflohen sind und die Eisenbahnstationen belagern. — In Moskau suchte ein verheerendes Feuer die Lagerplätze der ostasiatischcn Kompanie heim, wobei Baumwolle für drei Millionen und Tabak für zwei Millionen Rubel vernichtet wurden. Die sozialistische Bewegung in den ukrainischen Regimentern. Bern, 2. August. Die ukrainische Preßlorrespon-denz meldet, daß die sozialistische Bewegung in den ukrainischen Regimentern anhalte. Rückkehr Kerenskijs aus dem Hauptquartier. — Die Kabiucttsfragc. Rotterdam, 2. August. Laut dem Nicuwe Rotter, damschen Courant meldet der „Daily Telegraph" aus Petersburg vom '!!. Juli: Kerenslij ist gestern aus dem Hauptquartier zurückgekehrt. Nach den heutigen Blättern zu urteilen, sind die Aussichten für einen Vergleich in der Kabinettsfrage nicht hoffnungsvoll. Der Vefchluß des ausführenden Ausfchusses des Soldaten« und Arbciterrates besagt u. a., daß, wenn die Koalitionslegierung gebildet ist, diese bis zum äußersten für das Programm eines Weltfriedens ohne Annexionen und Entschädigungen auf Grundlage des Selbstbestimmungsrechtcs dcr Völker eintreten müsse. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Photographifche «pparate fNr Amateure! Wir empfehlen allen, die für Photographie, diesen anregendsten und von jedermann leicht zu erlernenden Sport, Interesse haben, die seit 1854 besehende photoyraphische Mamifaltur der Firma A. Moll, t. u. l. Hoflieferant, Wien, 1, Tuchlauben 9, wo ancr» lannt vorzügliche photogr. Salon- und Rciseapparat»'. neue miübertrosscne Monlent.Handapparate in nllcn Plcislaa.cn sowie alle photogr. Bedarfsartikel erhältlich sind. — Pollständia.e Änsfertissunn der Amatenr.Aufncchml'» in A. Moll's .ssovi«. Anstalt. Auf Wunsch Preisliste ungerechnet. 1255 2 Amtsblatt. 2045 3—2 A 150/16/8 Poklic dedièa neznanega bivališèa. FranÈiŠka Doles, služkinja, stara 60 let, pristojna v obèino Hrenovice, je dne 7. novembra 1916 v Landolu nmrla. Poslednja volja se ni našla. Sestra zapustnice Marija Doles, poroèeiia N., ki je baje nazadnje bi-vala v Ljubljani in katere bivališèe sodišèu ni znano, se pozivlja, da se tekom enega leta od dalles naprej zglasi pri tem aodišèu. Po preteku tega roka razpravljala se bode zapušÈina z ostalimi dedièi in z gospodom Antonom Bradel v Senože-èah, ki se je postavil za skrbnika od-8otne Marije Doles. C. kr. okrajna sodnija SenožeÈe, dne 27. julija 1917. 2057 L 8/16, P 41/17/1. Oklic. C. kr. okrajno sodišèe v Višnji gori delo je Janeza Novak, obèin-skega tajnika iz Bukovce, sedaj v Šentpavlu, zaradi sodno dognane slabouranosti pod skrbstvo in mu postavilo gospoda Antona Novak, po-'8estnika iz Šentpavla št. 4, za skrbnika. C. kr. okrajno lodižèe v Višnji eori, oddelek L, dne 29. julija 1917. 2040 Firm. 549, Gen. V 125/19 Razglas. j V zadmznem registru se je vpi-sala dne 26. julija 1917 pri zadnigi: Kranjska deželna vinarska zadruga v Ljubljani, registrirana zadruga z omejeno zavezo, naslednja prememba: Kot Èlana naÈelstva se izbrišeta Janko Jovan in Viljem Rohrman in vpise Josip BorStnar, župnik na Raki. C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe v Ljubljani, odd. III., dne 25. julija 1917. K€in neuer ungebrauchter jftnOCs-lapp wagen ~m ist Pot v Rožno öolino /fr. 8 zu verkaufen. 2061 ünkflol und Verkauf von Briefmarken. Gut erhaltene ganze Sammlungen und Einzelmarken, ganze Briefe aus Briefregiatra-turon der 50er und 60er Jahro, von alten Zeit- und Wochenschriften aus dieser Zeit, kauft bar und macht reichhaltige Auswahl-aendungen in Katalogs-, Feldpost- uud an-deron Marken Paul Sohwank, k. k. Postmeister i. K., Steyr, Ober-ÖBterreioh, Schlüsselhofgasse 51. 2020 6-4 Zwei Fräulein möchten Unterricht ii Klaviersnißl erteilen und Unterricht in der ungarischen Sprache nehmen. Wer erteilt selben? Anträge unter „Klavier" an die Administration dieser Zeitung. 2052 h mieten Besucht: Für zwei Personen Zimmer und Küche möbliert, separiert, in der Nähe der Artilleriekaserne, erentuell in JScliischka. Gefl. Anträge mit Preisangabe untei „Feldwebel 137" an die Administration dieser Zeitung. 2053 Wohnung bestehend aus yier bis fünf Zimmert nebst Zubehör 2051 3-1 W" suoht "^t Frau Obermedizlnalratsu/ltwe Renate Bock Anträge werdon in die Wohnung Fran xiskanergasse Nr. 4 erbeten. SIra.l3nLl3cIbi.e Sparkaspe, '^ Ausweis für den Monat Juli 1917. Einlagen: eingelegt von 1270 Parteien...........K 2,527.301 98 h behoben » 1161 »............» 968.246-41 > Stand Ende d. M. in 21.778 Bücheln..........»62,301.411-48» Hypothekar- und Gemeinde-Darlehen: zugezählt..................» 44.000-— » riickhezablt.................» 2H2.93267 » Stand Ende d. M..................» 18,866.450 62 > Weohsel- nnd Lombard-Konti: «land Eude d. M..................> 2667001— > Kredltverelna-Konto: Stand Ende d. M.................., 590.790 24 » Allgemeiner Keaervefond«............., 6,149.(>83 99 > Spczlal-BeservcfondB..............., 213.115 06 > Zinsfuß für Einlagen: 4'/4 */o °^nCl Al)zug der Rentensteucr. > Hypothekar- u. Korporationa-Darlohou: o */0, > Hypothekar-Darlehen in Krain bis K 600--: 474%, im Wechsel-Eskompte und Lombard: 5%. Laibach, am 1. August 1917. Die Direktion. |anSB9S9SBilS9S0eSB!SK| I Dampfkessel mindestens 6O m3 Heizfläche I zn kaufen gesucht. ^ Gefl. Anträge an Lorenz Lauritsoh, Lederfabrik, j Bl Gonobitz, Steiermark. 2060 K ^ MT* Soeben erschienen! ~W 0V* Soeben erschienen! *^| K ^ Prochaska8 V $ Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn 2 g 1917 1372 10 L g 84. Auflage. Mit Ergänzungskarten : g < K. u. k. Heeresbahnen im nördllohen and südliohen Okkapations- ^ 5 gebiet and mit Angabe der zum abgekürzten Ansageversahren L st ermäohtigten Zollamter. >» ^ ===== Preis K 3-, mit Postzusendung K 320. ===== ^ L Vorrätig in der Buch- und Musikalienhandlung 0 L lg. v. 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