Vereinigte Laibachel Zeit «HA Dienstag den ,4. December löiH. I n l a u d. Laib ach, den i^. Dezember. ?üm /i. dieses Monats sind Se. Excellenz der zum Vice- Präsiden:«« beider hiesigen f. k. hohen 5.'andes-ftelle ernanute Herr 2l'!phonK Graf v. Porcia hier «ingetroffen. Am 7. empsin,^'n Hockdi.?fel.bcn die Aufwartung des l. k. Guberiüums und der dem ledern Unterstehenden Behövden »nd Ämter. An die menschenfreundlichen Neujahrs-Gratulanten. Die vortreffliche s"t 2 Jahren errichtete, und mit sehr gutem Erfolg bestandene Anstalt, sich nut-telst einer, zum Vortheile des hiesigen Armeninsti-tmes,^ gelösten Karte, von der sowohl lästigen auch der Gesundheit nachtheiligen Sitte der Neujahrs -Gratulationen loö zu kaufen, wird für das knnf-Uge Iahv wieder erneuert. Alle Menschenfreunde werden daher eingeladen, dl:rä„ zahlreichen Beytritt, wie bis nun , ihvemild? reiche Hand den armen Witbrüdern gütigst daczu-bic.hen, und so das Elend dieser Leidend«« zu mildern. Vielfaltige Zähren des Dankes und der Frcu-tc, wie auch das eigene Bewußtseyn Nach Kräften i^r Unterstützung seiner bedürftigen Mitbrüder t'.y-5'Uvagen zu haben, mögen der Lohn so edler Handlungen seyn. Der Erlag für eme solche Gratu meistens diesen Betrag überstieg,», mal» hofft auch heuer ein Gleiches um so mehl, da das HIcrortige Armen-Institut, gemäß des belanntel» AufrnffS an die edlen Menschen e Freunde in Laibach, ciner sehr kräftigen Unterstützung bedarf. Die Kürten sind täglich vor dem Neuenjahr bey dem Armen-Vater Hrn.. Leepold Fräreltteich im Hantz» lungs - Comptoir zu haben. Die Nahmen der respe«» , tiven ?. 1. Wohlthäter werden wie voriges Jahr Druckt, ,und vie eingegangene Summe dnvch !iie Zeiumg bekamN gemacht wevdesl. A»2ckz>mmem Schiffs m, Trieft am 22. und 2^ November. Die österreichische Brigantine, der Wiener, yvlH LoVTonuen, Cavit. Vmc. Radich, von Smyrna i»» 2>) Tagen mit Früchten und Baumwolle, auf Rechnung von Sevaffopulo und Galam. Die österreichische B. igannne Arlecchin, von 25o Tonnen, Ca«» vi:an M.vr. ^uppis/ von Smyrna in 25 Tagen mit Früchten und Baumwolle, auf Rechnung von Gva-ziadlo Min,ttbi. V^-Hvere Barlcn^ W i e n. V.'rfiossenen Dienstag den 3a.Nov. ist diedrltte, nnd heute die vierte Conf.renz der hier versammelten deutschen Kabinetts, in dem Gebäude der k. k. geheimen Hof- und Staatetanzley, gehalten worden. Dmckdic am 29. v. M. erfolgte Ankunft des königl. niederländischen, Hroßherzoglich lw ewburHlschen G^ 42o ssnbten (welcher bereits der dritte Conferenz beiwohnte),», die Legitimation deshcrzogl. nassauischenStaars-ministers Freiherr« v. Marschall, als Stimmführer der sechszehnten Curie (Hohenzollern, Liechtenstein, Neuß, Schaumburg^Lippe, Lippe und Waldeck) ist die Confnenz nunmehr vollzählig, (Ostr. Bcob.) Ausland. I ta l i e 7i. Eine der ersten Familien Pi«monts ist kürzlich auf eine unglückliche Arr in Trauer gesetzt worden. Da der Marquis von Brems, ehemaliger Minister des Innern deö Ko'mgreichs Icalien, auf seinem Landgute krank geworden war, soifc o.l« Sohn des Verbannten, Oder^M Grouchy, am 22. November selbst angekündiger. (Ostrr. B.) ^ Großbritannien. Zu Manchester'wurde c:m l i. umn Uhr Abends beim Herausgehen aus d^n Theacer auf den Polizei-beainten Nadii gescho'scn. Di? Kligelgiuq durch seinen Hut, Auf die E-c^eckung der Schuldigen, deren Hr. Nadin zwei bc;eichne:r, hac der Magistrat 5oo Pf. ^terl. g ftüt. Di^^achricht, das! nach-Ieno ein Crüninal-Pro-zeßgegen Sir Fraociä Bürdet »>)!, Sraatswegei, anhängig geniachl werden soil, bestätigt sich. Die Vere anlafsung dazu ist da^ Schreiben, we^chcs er brannte lich vor einigen Monacen an die üZahla^nner von West.ninster erlaben hacte. Hr. Canning war am ig. November?lbends nach einer stürmischen Überfahrt oon Calais zu Hover ge-- landet, und am folgenden Hio.-Ze:, nach Lonoon abgereist. Zu .London hat sich ein neuer Verein gebildet, die Schrift-Erinnerungsgeftuschaft, welche es sich zur Pflicht macht, mner Genchmigung der Obrigkeit, große Bogen mit Bibelsprüchen, mit groben Buchst«-ben gedruckt, an den Straßenecken anzuheften, da» mit diese von allen Vorbeygehenden gelesen werden kän« uen. (i^str. Beob.) 42l DieComit' der Zweyhundert hat einen Aufruf zu einer neuen Volk5versa>nml>.lng auf Smi hfteld .im 2/^. Noo. erlassen, der so verrückt wüthend ist, daß wir Bedenken tragen, ihn anzunehmen. Es scheint beinahe, die Reformer wollen sich nur deßhalb am Tage nach der Eröffnung des Parlameitts versammeln, um sich il» 0>>r^>^! in dasselbe begeben, und ihre angeb-lichen Rechte geltend machen zu tonnen. Zu einer andern nicht minder wichttgcnVersammlung hatte derLord-mayor die Büraerbevollmachtigten der City von London auf den lg. Nov. berufen; sie sollen die Maßregeln des Hofes der Aldermen gegen Waithmann, Hunt und Andere, die der Unruhesuflung bei der letzten Lord: mayors -Wahl beschuldigt sind, in Überlegung nehmen und entscheiden, ob die Angeklagten wirklich schuldig sind oder nicht. Es dürfe daselbst, wenn auch weniger Hef^hrlich, doch nicht minder stürmisch zugehen, als auf Smirhsield. Die Zahl der nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung reisenden Colonisten betragt bereits über bc>c»0. Sechs Kriegsschiffe sind zu ihrer Transporti-rung ausgerüstet worden, und zwei befinden sich bereits im segelfertigen Stande. Man kann schc n berechnen, daß binnen wenig Iahrcn die Bevölkerung der Colonie mehr Engländer als Holländer ausweisen, werde. Dieser Maßregel liegt eine tief durchdachte Politik zum Grunde; sie versichert England den Besitz dieser Kolonie, welche einen Ruheplatz auf der Fahrt nach Ostindien abglbt. Die Londoner Zeitungen vcm 25. Nov. enthalten ke n: bculN'u>,ig,n ?«'. N>'.! il> einem minder g iningen Lichre. S?. k<> ngl.Hoh.kilnd'ge'i an, die ^erhältniss« Ä>rol'chri« tannl'is mit crn H ;öw«^rig>!N Nächt?N s^yen voi» der friedttchsten Arr, uno es herrscyte forcwahreud die innig« ste Harmonie. Man glaubt, das; die Mi ister iü Folge dieser Eröffnungsrede die Erneuerung des Ge,>kes vom Iah? 1790 über Volksversammlungen, und ein Ge elz l^er einige Preßvergehen in Vorschlag bringen werden. Der Prinz Gustav (Sohn des ehemaligen Kö« ,',igs Gustav l V. von Schweden) befindet sick seit einigen Wochen unter demNahmen eines Orafen Itterburg in London» (Wdr.) Spanien. Das Madrider Kabinet, von England und Nordamerika gleich lebhaft aufgefordert, dürfte sich endlich;ll einer bestimmten Encscheidung veranlaß: finden. Der nordamerikamsche Gesandte war, wie es scheint, be« reits wicklich von Madrid abgerelst, erhielt abcr am Abend desselben Tages einen Kurier mit Depeschen, Dieser bestimmte Encschlust schien, nach einigen Berichten noch geheim bleiben zu sollen, ward aber dennoch s^on einige Tage darauf indem diplomatischen Kreise bekannt. Die natürliche Gegenwirkung sollte nun — wie behauptet wird — durch die Entfernung des Mi» »nsters Loz-'nod y Torres mu ei,,cm Mal beseitigt werden. Der Übergang wäre aber zu einem ganz entgegengesetzten Ent^chlusie, anfeine Art bewirkt worden, die furdi« Dauer des jetzigen spanischen Ministeriums nicht gunstig scheiin. Wohlunlcvrichtete Personenglauben indessen behaupten zu können, daß es UK so weniger zu einem Kriege kommen nerbe, als die fordernden Partheien sick dnrä) gegenseitige Objekte de» Ausgleichung, leicht verstehen, die Vortheile des Handc^smit Südamerika theilen und Spanien zu einigen Cessionen aus blossem diplomatischen Wege vermögen dürften. — Nack Briefen aus Madrid vom 2. Nov. sollten daselbst in den verschiedenen Hospitälern ,3 höchst verdächtige Kranke entdeckt uno sogleich l!^igp si'^ssiii >; versehen lassen wird. — Lozano y Torres soll nach Astorga>(in Lyon)ve!-Vies«n worden seyn. (S. Z.) Nordamerika. Die allgemeine Zeitung enthält Folgendes aus «lnem Handelsschreiben aus Baltimore yvm 5. Okt.: Das gelbe Fieber hat in Fellö- Poiut, und in der Nachbarschaft dieseS Stadtviertels, noch nicht auf-gehört/ allein es ist bei Weitem nicht so rödcend, als im Jahre i3 liegen jetzt tr« SHiffe mit deutsche« Emigranten hier/ und ich >zMiß nichts wie viele in Ph^lade.phia. Niemand »ill ihre Überfahrt bezahlen, den-', selbst Tausende der alte» Einwohner des Landes sind geschäftlos> Der Ackerbau, die Handwerke, die wenigen Fabrj, ken, die wir haben, der Groß- und Kleinhandel, Alles liegt darnieder. Möchten doch die Einwanderungen aus Deutschland aufhören! Wenn d« Armen hungern oder betteln solle/l, so wäre es doch noch enräglicher für sie im Vaterlande; denn hier zu Lau« de »uanet ihrer nichts als Noch und Elend. Diejenigen, d^ren öoos oft etne sehr harte Knechtschaft ist, sind doch noch minder bedauernswerth, als die/ welche teine Herren fmden können, m,o also von den Schiffäkapicänen oder Schiffselgenthu-üern mct Verlust der für ihre Überfahrt und Unterhalt verwendeten Kosten freigelassen werden müssen. Am schlimmsten aber sind diejenigen daran, welche ihre Fracht in Holland oder Dimschland bezahlen, un>d dann mit wenig oder gar keinem Gelde in elnein theuern und fremden Lande, dessen Sprache sie nicht verstehen, und mir dessen Sitten sie unbekannt sind, ihren ohn^dieß eben nicht sehr wohlth^^en Landsleuten zur Last fallen. ^csa»der3 trau ig ist das Schrccsal alrer, kränklicher, oder mit Kindern gesegneter Emigranten. Als Präsident der hiesigen deut«? schen Gesellschaft sehe ich das große Elend, welches zu mindern weder in meiner noch in der Gesellschaft Kräften steht. Oft gerarhe ich in Versuchung zu wünschen, daß ich mcht zur Errichtung .'ieserGeftllschaft mitgewirkt hätte. Nur für Rechnung und untervoll? sländiger Leitung begüterter Personen, die ssch hier zu Lande ankaufen können und wollen, sollte«' Emi-granen^n unternomtnen w-erden^und m keinem Falle sollten unbemittelte Personen auswandern, die den Landbau nicht praktisch verstehen- und traben tonnen^ oder (und nur wemge v-on diesen) geschickte Handlrn'-ker< Keine Künstler, keine Gelehrren, Arzt ,°er gar Prediger; keine reduzirren Offiziere! Besonders von der letztgenannten Klasse Ausgewanderter Y^!e :H einige ouSnehmeno mitleidswerthe Beispiele qeiehen. Wechsel-Cours iu Wien vom 9. Dezember ig,«. Conventions . Münze von Hundert 25s ^gnaz öleps ^dler «o» Kleinmapr, Verleger «nd Redacteur.